Sabaton besuchten Schweizer Militärmuseum in Full (AG)
18. Oktober 2010
By Roxx & Roger W.
Anlässlich der "World War Tour" besuchten die schwedischen Senkrechtstarter Sabaton auch die Schweiz. Nach eingigem hin und hergemaile wurde vereibart, dass eine Delegation von Metal Factory die Jungs von Sabaton beim Z7 in Pratteln abholt und zusammen das Militärmuseum in Full am schönen Rhein besucht.

Leider hatte der Tourbus Verspätung, weil ein "fliegender Zoll" den Tourbus gefilzt und einen technischen Defekt am Fahrzeug bemängelt hatte. So kam der Tross doch noch beim Z7 an und es begann ein eiliges Entladen von Bus und Anhänger, damit die Roadies mit dem Aufbau beginnen konnten. Der Tourbus musste unter Aufsicht der Zollbehörden eine Werkstatt aufsuchen. Um das ganze im Auge zu behalten und alles mit der Reparatur abzuwickeln, mussten Sänger Joakim Brodén und Bassist Pär Sundström beim Z7 bleiben. So zogen wir mit den restlichen vier Bandmitgliedern und dem Tourfotografen los.

Von Pratteln aus ging es die Fricktal-Autobahn hinauf, raus bei der Ausfahrt Eiken den Rhein entlang und hinter den Kühlturm des KKW Leibstadt hinunter ins beschauliche Dorf Full. Des Militärmuseum befindet sich auf dem Areal einer ehemaligen Chemiefabrik. Zwei riesige Hallen wurden zu einem gewaltigen Museum umgebaut. Es hat Fahrzeuge, Panzer und Ausrüstung aus aller Welt. Von zweiten Weltkrieg (Wehrmacht, U.S, U.K. Rote Armee etc.) über Kalten Krieg bis hin in die Neuzeit. Eine grosse Ausstellung der heimischen MOWAG-Fahrzeuge und eine kaum überblickbere Werkausstellung von Oerlikon-Bürle und Contraves.

Besonderen Anklang fand bei den Jungs von Sabaton fand die Tatsache, dass ein schwedischer Panzer Namens "Stridsvagn 103C" ausgestellt war. Wie kleine Jungs sind sie dahin gerannt und haben davor für Fotos posiert. Laut Tourfotograf ist dieser Panzer in Schweden seit ca. 15 Jahren ausgemustert. Es sei schon lustig, dass sie hier in die Schweiz kommen müssten, um endlich mal diesen legendären schwedischen Panzer sehen zu dürfen. Auch der Rest des Museums beeindruckte die Jungs von Sabaton sehr. Vor allem Keyboarder Daniel Mÿhr und der Tourfotograf entpuppten sich als besonders interessiert. Wer jetzt glaubt, dass die Sabaton'er irgendwelche Militärfreaks seien, liegt etwas falsch. Dieses Thema wird in den Songs thematisiert, aber niemals verherrlicht. So endete der Museumsbesuch mit vielen Eindrücken und die Band redete schon von vielen neuen Ideen für zukünftige Bühnendekorationen.


Zurück in Pratteln sprach unser Roger W. mit Keyboarder Daniel Myhr über den Museumsbesuch und über die Re-Releases der alten Sabaton-Alben.

"Bei uns in Schweden gibt es kein Museum, in dem du so viele Waffen und Panzer sehen kannst", erzählte Daniel begeistert. "Bei uns gibt es mehr diese Kriegsmuseen, die die Geschichte aufrollen und wo du Details über die Schlachten erfährst." Ausflüge wie diese, mache die Band immer wieder. In Israel waren sie einmal in einer Wüste, wo sie Panzer aus der ganzen Welt aus verschiedenen Epochen und auch aus Deutschland ausgestellt hatten.

Sabaton haben dieses Jahr ihre alten CDs neu rausgebracht. "Wir haben das jetzt gemacht, weil mit dem Labelwechsel die alten CDs nicht mehr neu gepresst wurden", so Daniel. Anstatt die Alben dann nochmals so rauszubringen, wie sie waren, haben Sabaton angefangen, neue Sachen für die Leute aufzunehmen, die die Alben noch nicht hatten. "Wir wollten aber auch den Leuten ein Freude machen, die bereits alles von uns haben und damit ein paar Bonussachen zusätzlich erhalten." Einige der neuen Lieder wie z.B. "Glorious Land" seien aber auch ziemlich alt. Die regulären Lieder der Alben sind aber nicht nochmals aufgenommen oder neu gemixt worden.

Wer das Album nicht nochmals kaufen wolle, könne die Bonuslieder auch einzeln per Download beziehen. Auf den illegalen Download angesprochen, beteuert Daniel, dass diese bisher noch kein grosses Problem für Sabaton seien. "Ich denke, es gibt viele Leute, die uns durch illegale Downloads überhaupt erst kennen lernen." Und vielleicht würden diese dann anschliessend die Alben kaufen oder an die Konzerte kommen. Es sei aber nicht so, dass er zum illegalen Downloaden aufrufen möchte.


                                            Hier noch der Museumsbesuch als Film:



Das Interview mit Daniel Mhyr nach dem Museumbesuch.