Bei äusserlich besten
Bedingungen ging der erste Tag beim BYH!!!-Festival Ausgabe 2004 über die Bühne. Aus
Schweizer Sicht war das Interesse natürlich bei Gotthard und der Frage, ob sie in die
Fussstapfen von Krokus (2000) und Shakra (2002) treten konnten. Mein eigenes Urteil dazu
fällt etwas durchzogen aus, das heisst konkret, dass sie den Hammer-Gig von Krokus
(notabene ohne Marc Storace!) bei Weitem nicht erreichten. Besser schnitten (die) Ruffians
und diverse andere ab, alles nach zu lesen im Bericht des ersten Tages. Am Samstag Morgen
stiegen Majesty, die Opener des zweiten Tages, pünktlich um 10.00 Uhr auf die Bühne, vor
der sich, im Vergleich zu anderen Jahren, bedeutend mehr Fans eingefunden hatten. Das
schien die deutsche True Metal-Truppe entsprechend zu beflügeln, die im Gegenzug
erstaunlich gut ankam. Der Anlass sollte aber noch weitere Überraschungen mit sich
bringen, musikalischer wie organisatorischer Natur. Was die Musik angeht, so zogen Angel,
Lillian Axe und natürlich Death Angel arg vom Leder. Bewährtes auf hohem Niveau
servierten Magnum und UFO, während Sebastian Bach zu einem ungeahnten Triumphzug ansetzte
und weit mehr als nur ein Ersatz für White Lion war. Danach folgte der einzige grosse
Patzer des ganzen Festivals, den Testament ausbaden mussten, bevor Iced Earth die Stimmung
des Vortages (an gleicher Stelle mit Altmeister Alice Cooper) nicht ganz hinbekamen. Das
Wetter schien gegen Schluss noch fast zu kippen, aber Petrus zeigte sich gnädig und
schickte nur ein paar wenige Tropfen, die den Boden nicht mal benetzen konnten. Insgesamt
fällt die Bilanz für die neunte Ausgabe des BYH!!!-Festivals abermals positiv aus und
die Vorfreude auf das Jubiläum im nächsten Jahr (10 Jahre BYH!!!) ist jetzt schon
riesig! Auch kein Wunder, da unter anderem mit Twisted Sister bereits ein hochkarätiger
Headliner feststeht. Und nun rein in unsere Live-Berichte des zweiten Festival-Tages!
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Majesty
Der Samstag wurde von den Deutschen True Metal Helden Majesty eröffnet. Dass die Band
bereits über eine grosse und treue Fangemeinde verfügt, zeigte sich deutlich, so wurde
die Band morgens um 10 Uhr bereits von einer beachtlichen Anzahl Zuschauer frenetisch
begrüsst und abgefeiert (die einen noch mit 'nem Kater, die anderen bereits wieder mit
einem Bier "bewaffnet"). Eröffnet wurde die Show mit dem pompösen und groovig
geilen "Reign in glory" vom gleichnamigen letzten Album der Band. In den
folgenden 40 Minuten wurden dann vor allem Songs von dieser Scheibe zelebriert und
mächtig Gas gegeben. Highlights waren sicher der eingängige Kracher "Into the
stadiums" oder "Heavy Metal battlery". Die Band versteht es, eingängige
und nach vorne losgehende Metal-Songs zu schreiben, gepaart mit glorreichen Texten aus
vergangenen Mittelaltertagen und der Huldigung des True Metals! Die Band überzeugte auf
der Bühne auch durch gekonntes Stage-Acting und der begnadete Gitarrist Rolf Munkes
zelebriert, was so alles aus einer Gitarre rauszuholen ist. Alles in allem ein sehr
souveräner Gig und deshalb: Hail hail to Majesty! (Maf)
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Ballistic
Nach dem kräftigen Frühstück mit Majesty, war es für Ballistic gar nicht so einfach,
das Ganze zu überbieten. Nach Ende des Majesty-Auftritts hatten sich schon sehr viele
Leute wieder nach hinten verdrückt. Es blieben aber immer noch eine Menge Leute übrig,
um mit an zu sehen, was Ballistic zum Besten geben wollten. Die Band, bestehend aus Tom
Gattis (Ex-Wardog), Twisted Tower Dire Sänger Tony Taylor und mit Jag Panzer-Drummer
Rikard Stjernquist an der Schiess-Scharte boten Ballistic eine Mischung aus Power und
Thrash Metal. Es wurden sämtliche Songs des selbstbetitelten Albums dem Publikum näher
gebracht. Ebenso wurde aus Tom's Tension Zeiten "Wrecking crew" wieder belebt.
Tom Gattis liess es sich dabei nicht nehmen, diesen Song auch gleich selbst zu singen.
Auch der Seitenhieb gegen die ganze Nu Metal Welle wurde von den anwesenden Fans lautstark
erwidert. Der frühmorgentliche Auftritt von Ballistic war zwar sehr kurz, aber trotzdem
sehenswert. (Rxx)
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Angel
Eine echt positive Überraschung waren die Ami-Veteranen von Angel. Die längst
totgeglaubten Engel erschienen alle in Weiss und boten somit einen wirklich tollen
Anblick. Den Jungs machte das Konzert in Balingen sichtlich Spass, vor allem Gitarrist
Punky Meadows grinste viel in der Gegend rum und Ausnahme-Shouter Frank Dimino war bestens
bei Stimme, erreichte spielend die höchsten Töne und davon gab es reichlich. Das Set
bestand mit "Mirrors", "Feelin right" und dem achtminütigen,
absoluten Übersong "The fortune" zur Hälfte aus dem legendären Album
"Helluva Band". Angel boten wirklich eine klasse Show und man kann auf ein
Comeback mit einer Headliner-Show hoffen oder na ja..., vielleicht auch nur träumen
davon. Aber der Besuch der Engel in Balingen..., das war definitiv Kult! (Crb)
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Omen
Mit (lebenden) Legenden (wobei das im Fall von Omen auch anders empfunden werden kann!)
ist das so eine Sache. Balingen hat mit dem BYH!!!-Festival mittlerweile einen richtigen
Hort für diese Spezies erschaffen. Die Auftritte, denen oft unmittelbar eine Reunion für
den jeweiligen Auftritt voraus gegangen ist, sind mittlerweile zahlreich. Deshalb passen
Omen, die nach sieben Jahren Funkstille letztes Jahr die Comeback-Scheibe "Eternal
black dawn" veröffentlicht haben, bestens hier hin. Als typische US-Metal Band mit
Ursprüngen mitte der 80er, klingen sie heute wieder zeitgemässer als auch schon. Das,
was viele Bands nicht mehr zufriedenstellend auf die Reihe kriegen, ist die Fähigkeit,
gute Songs zu schreiben. Auch wenn es in der Bandgeschichte Hänger (nicht zuletzt wegen
verschiedenen Sängern und der musikalischen Ausrichtung) zu verzeichnen gab, konnte die
heutige Formation mit dem verbliebenen Ur-Klampfer Kenny Powell und dem neuen Sänger
Kevin Goocher trotz ein paar Schwächen bei dessen Gesangsleistung für Akzente sorgen.
Dabei machten sich die neuen Songs wie "1000 year rain" und der Titeltrack
"Eternal black dawn" ganz gut neben den alten Kult-Schoten wie "The axe
man", "Battle cry", "Die by the blade", "Ruby's eyes (of the
serpent"), "Dragons breath" oder "Teeth of the Hydra".
Einzigartig auch, wie nach dem Konzert eine echte E-Guitar kurzerhand von der Bühne
runter in die Fans flog und offenbar (zur Freude des Fans, der sie aufgefangen hatte) heil
blieb. Mal was Neues... (Rsl)
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Lillian Axe
Womöglich waren die Besucher des BYH!!! 2004 die Letzten, die diese exzellente Melodic
Rock Band in dieser Besetzung gesehen haben. Die Zukunft von Lillian Axe ist nämlich mehr
als unsicher, da der Sänger Ron Taylor die Truppe eigentlich bereits verlassen hatte und
nur für diesen Auftritt nochmals zurück kehrte. Das ist wirklich schade, denn der
Shouter beeindruckte mit seiner aussergewöhnlichen Stimme, die vor allem bei den
langsameren Songs besonders gut zur Geltung kommt. So ganz nebenbei verfügt die Band aber
auch über äusserst starkes Songmaterial. Tracks der Marke "Become a monster"
begeisterten durch starke Melodien und eingängige Refrains, ohne aber auch die nötige
Härte zu missen. Zudem überzeugte die ganze Band durch viel Spielfreude. Aufmerksame
Fans sahen übrigens den Gitarristen Stevie Blaze bereits zum zweiten Mal auf der Bühne.
Rund zwei Stunden zuvor half er nämlich bei Angel aus. Nach diesem grossartigen Auftritt
bleibt nur zu hoffen, dass es sich Mr. Taylor doch noch anders überlegt und weiterhin ein
Teil dieser Formation bleibt. (Chc)
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Death Angel
Death Angel sind wieder zurück und wie! Nachdem die Kalifornier aus San Francisco mit
ihrem Album "The art of dying" sämtliche Erwartungen erfüllt hatten, durfte
man gespannt sein, was uns die Jungs nach ihrem Comeback von 2002 bieten würden. So
überzeugten Death Angel auch das Publikum in Balingen mit ihrem fetten Old- School-
thrashigen Groove, 'ner Prise Rock'n'Roll und clever durchdachten Songstrukturen sowie
einem Sänger, der auf der Bühne wie ein wildes Tier herumtigerte. Die Band war sichtlich
gierig darauf, den Fans eine kompromisslose und schweisstreibende Show zu liefern (auch
kein Wunder bei dieser Nachmittags-Hitze!). Neben Songs von der neusten Platte, gehörten
auch Klassiker wie "Disturbing the peace", "Evil priest" oder
"Kill as one" zum überzeugenden Programm. Schön zu wissen, dass Death Angel
wieder gnadenlos loslegen wie früher und ich freue mich, die Jungs hoffentlich bald
wieder mal irgendwo zu sehen. Nicht unerwartet wurden Death Angel deshalb frenetisch
abgefeiert und die hungrige Meute schrie noch minutenlang nach weiteren Zugaben, die
leider dem straffen Zeitplan geopfert werden musste. Aber auch so: Was für eine wirklich
fette Live-Granate! (Maf)
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Magnum
Nachdem es beim BYH!!! vor zwei Jahren hiess, dass Magnum nicht auftreten können, weil
Gitarrist Tony Clarkin einen Herzinfarkt erlitten hatte, war die Freude umso grösser, das
Magnum dieses Jahr nun definitiv dabei sein würden. So legte Bob Catley wie ein junger
Gott los und überzeugte von Anfang an. Es war ein Hard Rock Gig in Perfektion. Manch ein
Magnum-Klassiker stand auf dem Programm. So bekam man mit grosser Spielfreude Songs wie
"Wild swan", "Les morts dasant", "How far Jerusalem" oder
"Kingdom of madness" zu hören. Die Freude der Fans trieb Magnum immer mehr zur
Höchstleistung an. Es war auch schön mit an zu sehen, dass sich Gitarrist Tony Clarkin
offenbar gut erholt hat. Ein Saitenhexer wie Tony darf noch nicht sterben. Auch
Frontröhre Bob Catley wirkte sehr motiviert und zeigte ganz deutlich, dass er noch nicht
zum alten Eisen gehört. Neben der Setlist aus Klassikern, wurde auch das Titelstück
"Brand new morning" vom in Kürze erhältlichen neuen Album präsentiert. Diesen
Song zum ersten Mal gehört, muss man sagen, dass es sich hier um einen echten Ohrwurm
handelt. Ein Klasse-Song! Zu meinem Bedauern wurde die Hard Rain Aera total ausgelassen.
Ein Song wie "Shame for the bad boy" hätte durchaus in die positiv geladene
Stimmung gepasst. Magnum verstanden es, eine harmonische und gute Stimmung zu verbreiten.
Die männlichen Fans sangen mit und die vielen schön an zu sehenden Mädels wippten im
Takt mit. Was will man mehr? Das ist eben noch gepflegte Rock Musik-Kultur. (Rxx)
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UFO
Pünktlich um 15.05 Uhr fegte Pete Way auf die Bühne und haute den Fans zusammen mit Phil
Mogg, Paul Raymond und den beiden Neuen, als da wären Jason Bonham (Sohn des legendären
Zep-Drummers John Bonham) und Flitzefinger Vinnie Moore den Opener "Mother Mary"
um die Ohren. UFO waren gut drauf, vor allem Wirbelwind Pete Way wuselte wie immer quer
über die Bühne, aber auch diesmal nicht ohne einige Male ziemlich gefährlich nahe an
einem Sturz zu sein, aber that's Rock'n'Roll! Gezockt wurden eigentlich nur alte Songs wie
"Let it roll", "I'm a looser", "This kids", "Only you
can rock me", das saustarke "Love to love", "To hot to handle",
der Klassiker "Lights out" oder das geile "Rock bottom", bei dem
Vinnie starke Soli aus seiner Klampfe hervorzauberte und natürlich gehört das
unzerstörbare "Doctor doctor" zu einem UFO Set wie das obligatorische 'Amen' in
der Kirche. Im Ganzen gesehen hatte der Gig Klasse und Jason Bonham gab dem ganzen
natürlich noch einen zusätzlichen Kick. Na ja..., man hört halt den Touch und den Stil
seines übermächtigen Vaters bei seiner Art zu spielen und das ist auch gut so. (Crb)
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Sebastian Bach
Auf diesen Auftritt habe ich mich ganz besonders gefreut und auch Sebastian Bach selbst
hatte seine wahre Freude an seinem Einstand in Balingen. Seit zehn Jahren zum ersten Mal
wieder in Deutschland, sprang Bach mit einer unglaublichen Energie auf die Bühne und
bangte sogleich los. Es war ihm immer wieder anzusehen, wie viel Spass er hatte und das
liess er das Publikum auch spüren. "Monkey business", "Slave to the
grind", "18 & life", "Piece of me" und noch viele weitere
Songs aus seiner Skid Row Zeit durften natürlich nicht fehlen und als Perfektionist (der
er nun mal ist) ohne erkennbare Fehler (als wäre er noch zwanzig Jährchen jung) gesungen
und performed. Ein klein wenig schade fand ich, dass er nur ganz wenige eigene, neue Songs
brachte, aber ich glaube er wusste genau, was die Menge hören wollte. Ein wahrer
Leckerbissen war das Cover von Accept's "Fast as a shark". Zum krönenden
Abschluss liess er mit seiner tighten Band noch "Youth gone wild" vom Stapel und
das tat die Menge dann auch "gehorsam". Dazu kann ich nur sagen: "I
remember you" und hoffe, ihn auch am nächsten BYH!!! nochmals auf dieser Bühne
sehen zu können! Es war für mich und viele andere die wohl beste, ehrlichste und
engergiegeladenste Darbietung an diesem tollen Festival. (Dla)
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Testament
Testament! Die Helden, welche meine Wenigkeit seit dem Sabberfaktor-Album "The
legacy" durchs Leben begleiten..., endlich standen sie auf der Bühne! Zwar nicht mit
Eric Peterson, der sich das Bein gebrochen hatte, dafür aber mit Steve Smythe
(Nevermore), der den eigegipsten Patienten sehr gut vertrat. Man merkte, dass viele Fans
auf die Leistung von Chuck Billy extrem gespannt waren, nachdem der arme Mann um sein
Leben gekämpft hatte. Doch allen Klischees zum Trotz wurde er nicht in einem Rollstuhl
auf die Bühne geschoben, sondern raste wie der "Tasmanische Teufel" hin und
her, animierte das Publikum mit Grimassen und der erhobenen Pommes-Gabel. Die gesamte
Bühne war einfach nur noch schwarz-Leder-schwarz, sehr beeindruckend und erwärmend, ganz
wie in alten Zeiten. Während ein paar andere Mitarbeiter unseres Teams um mich herum
Wikinger-Burger mampften, hatte ich nur noch Augen für Testament. Anderen Fans erging es
ähnlich, denn man sah viele zufrieden grinsende Gesichter. Natürlich war zum Teil der
klassische Testament-Schriftzug im Hintergrund dafür verantwortlich, dass alte Fans der
Truppe dem Gefühl der Glückseligkeit verfielen. Die Band beglückte ihre Jünger mit
Hammersongs wie "D.N.R." als Opener, dann noch "The haunting",
"Low" und "Practice what you preach"..., und auch der Kult-Klassiker
"Over the wall" war dabei. Doch leider wurde Testament dann beim letzten Song
("Disciples of the watch") der Saft abgedreht, während diese aber munter
weiterspielten, da die Monitorboxen an waren und sie gar nicht realisieren konnten, dass
nur noch die vorderen Reihen etwas mitkriegen. Ein Statement zu diesem Vorfall kann man
auf der offiziellen Homepage vom BYH!!! nachlesen. Aber however, ich war hauptsächlich
wegen Testament da und trotz dieser Panne und der verkürzten Spielzeit waren sie für
mich die beste Band des Festivals. (Mya)
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Iced Earth
Matt Barlow oder Tim "Ripper" Owens, das ist hier die Frage. In etwa 70% der
Publikums-Herzen schrie wohl ein Stimmchen "Matt, Matt!!!", aber wollen wir den
Auftritt von Iced Earth erst mal objektiv betrachten. Die Festivalbesucher hatten zwei
Tage voller kreischender Gitarren und sonnenverbrannter Nasen schon fast hinter sich, und
nun sollten die Mannen aus Florida dem Weekend einen würdigen und unvergesslichen
Abschluss verpassen. Ob ihnen das gelungen ist? Lest selbst! Mit den ersten Klängen aus
Iced Earth's musikalischem Repertoire bekam das gesamte Bild des Festivalgeländes
sogleich einen magischen Touch. Das Bühnenbild war ein echter Hingucker! Ganz besonders
die Kanonen hauten so manchen Fan um. Es wurden Kracher wie "Melancholy" und
"My own savior" gespielt, dafür fehlten dann aber Hits wie "Burnt
offerings" vom gleichnamigen Album oder auch "Watching over me". Aus dem
Publikum liess sich dann aber vernehmen, dass der Ripper "gerippt" worden wäre,
wenn er es gewagt hätte, diesen Song auch nur anzustimmen. Die Meinungen über den neuen
Shouter unterscheiden sich sehr stark, und Tim Owens wurde von der Presse zu Beginn nicht
gerade mit Rosen überhäuft. Doch Iced Earth haben trotz allem eine exzellente Show
hingelegt und waren um ein gutes Stage-Acting bemüht. Irgendwann zierte auch die
amerikanische Flagge die Bühne. Da die Politik auch vor der Metalszene nicht Halt macht,
werden einige Leute wohl gehofft haben, dass das blau-weiss-rote Tuch angezündet wird.
Aber als dann auch die Südstaatenfahne plaziert wurde, war klar, was jetzt kommen würde.
John Schaffer trug eine Südstaaten-Uniform und Ralph Santolla das nordstaatlerische
Gegenstück. (Da kam mir die Satire aus 'nem "lustigen Taschenbuch" in den Sinn,
in der es um den amerikanischen Bürgerkrieg geht: "Ergib dich Yankee!" -
"Niemals Graurock!") Wie auch immer, die Gitarren trugen passenderweise
ebenfalls die Fahnenmuster der beiden Gegner. Dann wurde erst mal die amerikanische
Nationalhymne gespielt, daraufhin die "Gettysburg"-Trilogie, welche bei vielen
Zuschauern für Langeweile und fassungslose Blicke sorgte. Doch der Laie sehe sich lieber
vor, anstatt sich abzuwenden! Denn etwas dermassen Aufwändiges und Kompliziertes live zu
spielen (dazu noch mit so einer beeindruckenden Bühnenausstattung) ist alles andere als
einfach. Ich persönlich bewundere Iced Earth dafür, dass sie (verzeiht den Ausdruck) die
Cojones hatten, diese Wunderwerk-Trilogie live zu performen. Trotzdem hatten nur die
wenigsten Fans die Geduld, sich das alles anzuhören. Die "Gettysburg"-Trilogie
ist wohl eher was für DVD, dann kann jeder selbst entscheiden, ob er sie (ganz) sehen
will. Aber das Tolle dabei war, dass die Kanonen tatsächlich gezündet wurden. Die Herzen
aller Fans von alten Kriegswaffen schlugen sogleich ein paar Takte höher, meines
inbegriffen. Das Finale bestritten Iced Earth zusammen mit dem traditionellen
BYH!!!-Feuerwerk, welches viele "Ooohs" und "Aaahs" im Publikum
auslöste. Tja, sollte man jetzt die Band auf der Bühne beobachten oder das in der
anderen Richtung gelegene Feuerwerk? Wohl jeder nach seinem Geschmack. Das "Bang Your
Head!!! 2004" war vorbei, und diverse Gesichter (von sternhagelvoll bis zufrieden)
machten sich auf den Weg zum Ausgang. Balingen, wir kommen wieder! (Mya)
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