Bang Your Head !!! - Festival 2013
Freitag, 12. Juli 2013 (Erster Tag) / Balingen (D) - Messegelände
By Tinu (tin), Rockslave (rsl), Nicole B. (nic) und Roger W. (rog)  -  All Pics by Rockslave

Wanted Inc.
Zum Festivalauftakt gab es Thrash Metal aus Bayern, was man nun morgens um diese Zeit, also pünktlich um 09.45 Uhr, gut oder gleichzeitig auch schlecht finden kann. Der optische Augenschein förderte auf jeden Fall zu Tage, dass hier alt und jung zusammen musizieren. Zu ihren Anfangszeiten frönte man als The Wanted noch waschechtem Death Metal schwedischer Bauart, um danach den eingangs erwähnten Stilwechsel vor zu nehmen. Technisch versiert powerte der Fünfer los, obwohl das Ganze reichlich steif daher kam. Insbesondere der neue junge Bassist Lukas Semmelbauer (der offenbar Judy Smith kurzfristig ersetzte, da dieser im Festivalguide noch auf dem Bandfoto abgebildet ist) war wohl etwas gar ergriffen von der grossen Bühne und wirkte überaus gehemmt in Sachen Stageacting. Musikalisch driftete der Opener ausserdem zunehmend in songwriterisches Einerlei ab und liess Abwechslung wie Feinheiten vermissen. Nach den Fotos zog ich mich deshalb bereits dezent in den Pressebereich zurück und von dort aus konnte man dann bald nicht mehr viel ausser gleichförmigem Gepolter ausmachen. Mag sein, dass wenn ich mir den ganzen Auftritt vor der Bühne angesehen hätte, die Bilanz etwas besser ausgefallen wäre, nachdem ich mir nun auch noch etwas von deren Studiomucke angehört habe. (rsl)
 
 
Artillery
Nach all den jungen Truppen stand die erste erfahrene und routinierte Truppe auf der Bühne. Gefreut habe ich mich auf den Gig der dänischen Thrash-Metaller und wurde von Artillery bitter enttäuscht. Selbst die doch beachtlich gewachsene Zuschauerzahl wurde sicherlich gut angewärmt, aber garantiert nicht in Ekstase versetzt. «Good morning! Nice to see you!» war nett gemeint, aber ein Weckruf war das Dargebotene nicht. Die eher lässige aber sehr statische Performance, bei der die Jungs ein bisschen auf der Bühne herum liefen, die massigen Rückkopplungen, die Soundprobleme mit der Gitarre und die völlig übersteuerte Bassdrum trübten das Gesamtbild. Wieso die Dänen die Spielzeit um fünf Minuten überzogen, wusste am Schluss auch niemand, anyway. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, aber ich werde mir zukünftig zweimal überlegen, ob ich mir einen Gig von Artillery ansehen will. Auf jeden Fall war das kein Vergleich zum Killer-Gig von 2010 in der Halle! (tin)


Crazy Lixx
Da Artillery zuvor fünf Minuten Spielzeit überzogen hatten, kamen dement-sprechend auch Crazy Lixx etwas verspätet auf die Bühne, um das bereits zahlreiche Publikum mit ihrem Sound zu beglücken. Mit gutem Riff-Rock und ein paar Bon Jovi-Anleihen (sehr viele „Oohs“ und „Aahs“) unterhielten sie die Menge gut. Auch zeigte sich die Truppe relativ bewegungsfreudig, doch wurde ich trotzdem den Eindruck nicht los, dass sie mit leicht angezogener Handbremse agierten. Irgendwie hatte ich die Jungs „crazier“ in Erinnerung. Vielleicht erging es aber auch nur mir so, denn das Publikum zeigte sich mit der Zeit recht mitklatsch-freudig. Positiv erwähnen möchte ich hier auch die kurze Covereinlage von Twisted Sister’s „We’re not gonna take it“. Sie lockerte den Sleaze-Sound der Schweden merklich auf und hob auch die Stimmung sofort ein paar Stufen an. Ansonsten empfand ich den Auftritt allgemein als nett, vermisste jedoch im Sound etwas die Abwechslung und den letzten Zacken Energie, welcher den Gig zu einem wirklich guten Konzert gemacht hätten. Der Fairness halber sei hier aber noch erwähnt, dass andere Anwesende den Auftritt absolut genial fanden. (nic)


Dream Evil
Auf diesen Auftritt war ich besonders gespannt, denn einerseits spielte einst der heutige Ozzy- und Firewind-Gitarrist Gus G. früher bei den Schweden, anderseits zählt für mich das Album „The Book Of Heavy Metal“ zum absolut Grossartigsten, was je in der Sparte des klassischen Heavy Metals rausgekommen ist. Bereits der Anfang des Konzerts liess aber Übles ahnen. Denn dieser wirkte chaotisch und das Mikrofon von Sänger Niklas Isfeldt wollte dann auch nicht gleich funktionieren. Dazu kam ein Sound, der eigentlich eines Festivals dieser Grösse nicht würdig ist. Schade, denn die Musik war, von wenigen Ausfällen abgesehen, schlicht grossartig. Dazu kamen Songtitel, die extra für das Bang Your Head!!! geschaffen worden schienen. Bei „Heavy Metal In The Night“ (notabene um 12.40 Uhr vorgetragen), dem gewaltig stampfenden „Made On Metal“ und dem finalen „The Book Of Heavy Metal“ konnte kein vernünftiger Metal-Head mehr still stehen. Zumindest wenn er sich rein auf die Musik konzentrierte. Denn von den Musikern kam, wie so oft an diesem Wochenende, wenig bis gar nichts, was einer würdigen Metal-Show gerecht worden wäre. So klischeehaft die Lieder waren, so wenig wurde dieses Konzept optisch umgesetzt. Ab CD, wo man die Musiker nicht sehen kann, mag dies aufgehen, auf der Bühne hätte aber massiv mehr geschehen müssen. Und so bleibt, trotz ein paar grossartiger Liedern, leider ein eher fader Nachgeschmack übrig. (rog)


H.E.A.T
Mit Europe, Treat, Bai Bang und zig anderen Genre-Bands aus ihrem Heimatland im Rücken hin zu gehen und anfangs 2007 eine Hardrock-Band neu zu gründen, braucht einiges an Selbstvertrauen. Der Zeitpunkt für dieses Unterfangen hätte aber nicht besser gewählt sein können, da sich der gute alte Melodic Rock der 80er und 90er wieder zunehmend Terrain zurück holt. H.E.A.T bildeten sich aus den Resten von zwei Vorbands heraus und bereits das selbstbetitelte Debüt vom Frühling 2008 sorgte für beste Reaktionen. Zwei Alben weiter (der aktuelle Longplayer «Address The Nation kam letztes Jahr heraus) steht mit Erik Grönwall ein neuer Frontmann, notabene Sieger des „Swedish Idol“-Contests 2009, zur Verfügung. Sowas kann natürlich voll in die Hose gehen, aber das Quintett (Dave Dalone, zweiter Gitarrist und eigentlich der sechste Mann im Bunde, ist kurz vorher ausgestiegen) hatte Glück und gibt jetzt erst recht Gas. Das ist in Balingen vor eher metallisch ausgerichtetem Publikum immer eine Herausforderung, doch die Schweden nahmen das BYH!!! im Sturm und lieferten eine Hammer-Show ab, die keine Wünsche offen liess. Obwohl Erik beim ersten Anblick eher zu glatt rüber kam, steigerte er sich zusammen mit seinem Kumpels in einen wahren Rausch hinein und bewies, wie viel Potenzial noch in H.E.A.T drin steckt. Dass dabei vornehmlich Songs des aktuellen Albums gespielt wurden, lag einerseits sängertechnisch auf der Hand und andererseits an den geilen Songs, die auf Augenhöhe mit Bon Jovi’s «New Jersey» liegen und bewusst wie gekonnt tief in die 80er eintauchen. Die jungen Schweden gehören mitunter klar zu den Siegern in diesem Jahr! (rsl)


Masterplan
Bisher fand ich Masterplan in Konservenform immer hammermässig, live hingegen nicht so toll. Mit Jorn Lande am Gesang fehlte mir immer die Bewegung und Dynamik in ihren Liveauftritten. Daher wurde ich an der Rocknacht Tennwil vor ein paar Wochen positiv überrascht, als sich die Band mit Neuzugang Rick Altzi am Mikrofon deutlich agiler zeigte. Deshalb herrschte auch vor dem Auftritt am Bang Your Head!!! grosse Vorfreude meinerseits. Leider wurde ich aber einmal mehr enttäuscht von der Truppe um Roland Grapow. Am Sound gibt es gar nichts auszusetzen, der war wie immer absolut top, inklusive die Gesangsleistung von Altzi, welcher stimmlich durchaus mit Lande mithalten kann. Showmässig war aber wieder „tote Hose“ angesagt: Fast null Bewegung auf der Bühne! Zudem kam mir das Quintett recht verkrampft vor. Der Auftritt kam total statisch und langweilig rüber! Ob’s an der grösseren Bühne lag im Vergleich zu Tennwil? Es gibt ja Bands, die sich auf grösserem Terrain fast verlieren und auf kleineren Bühnen daher besser aufgehoben sind. Ich kann’s nicht sagen, aber was ich sagen kann: Jungs, showtechnisch müsst ihr definitiv mehr bringen als das am BYH!!! Gezeigte! Live reicht die musikalisch gute Leistung einfach nicht aus, um aus einem Auftritt einen Hammergig zu machen! (nic)


Entombed
Eigentlich spielte die Band aus Schweden früher Death Metal, aber im Verlauf der Jahre wechselte das zu Death n‘ Roll und grundsätzlich metallischeren Klängen. Meine letzte Wahrnehmung der Band war dessen Album «Morning Star» von 2001 und ist somit schon eine ganze Weile her. Und damals rumpelte es ziemlich heftig, Slayer, Pantera oder auch Motörhead liessen grüssen. Nach dem letzten Album «Serpent Saints – The Ten Amendments» von 2007 hörte man dann aber nicht mehr sehr viel von Sänger „LG“ Petrov und seinen Mannen. Umso mehr erstaunte es eigentlich, dass Entombed überhaupt ans BYH!!! eingeladen wurden. Das konnte denen natürlich ziemlich schnuppe sein und so legten sich die Nordländer entsprechend voll ins Zeug und trafen nicht nur bei mir voll ins Schwarze. Nach den eher farblosen Masterplan kam jetzt eine überfette Metal-Walze daher, die sich ordentlich gewaschen hatte. Mit andauerndem Druck nach vorne gab es genau das richtige Headbanger-Futter auf die Lauschklappen der sehr gut antizipierenden Meute. Auch ich konnte mich dieser Power nicht entziehen und liess jede Vernunft gegenüber meinem angejahrten wie lädierten Nacken vermissen. Aber bei solch einem ultrageilen Gepolter konnte man als aufgeschlossener Metalhead gar nicht anders! Und so flogen bisher am meisten Haarmatten in der Gegend rum…, Metal is forever! (rsl)


Pretty Maids
Auf Pretty Maids ist Verlass. Das dänische Dynamit brannte ein musikalisches Feuerwerk ab und hatte Balingen von der ersten Sekunde an auf seiner Seite. Mit den beiden neuen Tracks «Mother Of All Lies» und «I See Ghosts» startete das Quintett mit einem nicht zu erwartenden Kracher, baute aber ab «Needles In The Dark» mächtig auf. In bester gesanglicher Verfassung (schrie um sein Leben!) und mit fantastischen Entertainerqualitäten ausgerüstet, machte Sänger Ronnie Atkins keine Gefangenen. Er war immer in Bewegung, animierte die grosse Zuschauerkulisse und neben viel Schweiss vergoss Ronnie auch eine Unmenge an sympathischem Auftreten und Spass. Sein «partner in crime», Ken Hammer, schien mit seinen Fingern meistens gleich zwei anstatt nur eine Saite zu drücken. Aber was der mit Hut versehene Gitarrist aus seinem Werkzeug hervor zauberte, war virtuos und unglaublich kraft- und energievoll. Mit Hits der Sorte «Yellow Rain», «I.N.V.U.», «Yellow Rain», «Little Drops Of Heaven», «Future World», «Back To Back» und dem Rausschmeisser «Red, Hot And Heavy» überflogen Pretty Maids das Festival-Gelände mit Überschallgeschwindigkeit und hinterliessen nur verhärtete Nackenmuskeln, verschwitzte Körper und glühende Stimmbänder bei den Fans. Seit über drei Jahrzehnten sind die Herren nun unterwegs und haben in all den Jahren nichts verlernt. Pretty Maids überzeugten mit einer unglaublichen Power und feinen Melodien. (tin)


Stratovarius
Eine finnische Power-Metal-Band im Wandel. Unter diesen Titel hätte man diesen Auftritt stellen können, denn Stratovarius mussten in den letzten zehn Jahren rund drei von fünf Bandmitgliedern auswechseln. Geblieben sind Sänger Timo Kotipelto und Keyboarder Jens Johansson – und der Eindruck, dass die Band vor zehn Jahren um einiges besser war als heute. Und dies, obwohl die neuen Mitstreiter ihre Sache mehr als gut machten. Stratovarius nutzten die beschränkte Spielzeit, um einen klugen Mix aus Neu und Alt zu präsentieren. Zwischen Klassikern à la „Speed Of Light“, „Kiss Of Judas“ und „Black Diamond” streuten sie neue Perlen à la „Dragons“ und „Unbreakable“ ein. Das Publikum hatte sichtlich Spass und Timo Kotipelto verkündete selbstbewusst, dass sie den Power Metal aufs Festival bringen würden. Dieser wurde gerne angenommen, wie die Publikumschöre beim abschliessenden „Hunting High And Low“ bestätigten. Stratovarius sind auf dem Weg, an die 2000er Glanztaten auch live anzuschliessen. Wie lange dieser Pfad ist, scheint aber noch ungewiss. (rog)


Lordi
Nach dem Auftritt der Powermetaller Stratovarius enterten die monströsen Lordi die Bretter. Musikalisch ging es nach den hohen Tonlagen von Strato nun mindestens geschätzte zwei Oktaven tiefer weiter, was für meine Gehörgänge eine positive Abwechslung darstellte. Von Anfang an boten die finnischen Monster eine gute Show mit vielen Specials, Einlagen und Details fürs Auge. Beispiel gefällig? Hella am Keyboard wurde zwischendurch mal eben kurz geköpft und wieder "behauptet" – coole Idee! Auch soundtechnisch wussten die Finnen zu begeistern. Mit ihrem eher einfach gestrickten Hard Rock, jedoch etwas nachgewürzt mit futuristischen Synthie-Klängen und absolut schräg verzerrten Gitarren, überzeugten sie in Balingen die Zuschauerreihen von Anfang her. Und die Monsterkostümierungen sowie die vorher erwähnte Bühnenshow taten ihr Übriges zur guten Publikumsstimmung. Da störte es auch keinen, dass der Sound teilweise scherbelnd abgemischt war und das Songwriting der Monster insgesamt noch etwas mehr Abwechslung vertragen könnte. Aber das ist Kritik auf sehr hohem Niveau. Alles in allem wars eine monstermässig gute Sache. (nic)


Saxon
Nachdem die leicht ergrauten Herren zu spät zur Autogrammstunde anrückten (im Vergleich; Accept gaben gar keine!) und sich die vielen Fans nur mit einer Unterschrift begnügen mussten, damit die riesenlange Kolonne beglückt werden konnte, stieg die Spannung. Die britische Metal-Legende bot eine würdige Headliner-Show. Im Gepäck lagen neben vielen Feuerfontänen und einer tollen Lichtshow endlich auch wieder der Adler als Lichttraverse. Das Balinger Publikum musste zwar bis zum 17. Track warten («747 (Strangers In The Night)»), bis der Eagle hinter seinem Vorhang hervor "flog", dafür beleuchtete der imposante Räuber bis zum Schluss die Audience. Mit einem hydraulischen Drumriser, der beim Solo von Nigel Glockler und «Denim And Leather» in die Höhe gehievt wurde, bekam die Show einen zusätzlichen Anreiz. Und wenn wir schon bei Nigel sind… Es ist immer wieder erstaunlich, was der Mann noch im Stande ist zu spielen! Sänger Biff dirigierte das Publikum nach Belieben und hatte sichtlich Spass an diesem Abend. Mit Ansagen wie «…I must change the microphone, it's broken! Scheisse Mann! It sounds better?», oder «…we played in Greece, we played at Sweden Rock and tonight we play at home in fucking Deutschland!», «…you're a fantastic audience…», seinen legendären Pfiffen bei «Motorcycle Man» und als er eine Jeans-Kutte eines Fans anzog, welche ihm auf die Bühne geschmissen wurde, hatte er alle, aber wirklich alle auf seiner Seite. Das Quintett liess denn auch nichts anbrennen und startete nach der Eröffnungstriplette des neuen Albums («Procession», «Sacrifice», «Wheels Of Terror») mit einer Ansammlung an Evergreens fulminant durch. Die mitreissenden Songs wie «I've Got To Rock (To Stay Alive)», «Solid Ball Of Rock», «Power And The Glory», oder der Zugabenblock mit «Crusader», «Strong Arm Of The Law», «Denim And Leather» und «Princess Of The Night» mobilisierte bei den Fans nochmals die letzten Reserven, bevor sich der erste Tag dem Ende zuneigte. Biff (v), Paul (g), Doug (g), Nibbs (b) und Nigel (d) boten einen noch geileren Gig, als ein paar Tage zuvor in Solothurn und liessen das Publikum immer wieder einen Teil der Show sein. Zumindest schienen die Mitsingparts kein Ende nehmen zu wollen.
Saxon rundeten einen interessanten ersten Tag ab und legten die Latte für den Samstagsheadliner sehr hoch. Die Briten boten einen musikalischen Querschnitt aus dem neuesten Album «Sacrifice» und ihren bekannten Hits aus den 80er-Jahren, unterlegt mit drei weiteren Klassikern. Der Fundus an möglichem interessanterem Material wäre zwar sehr hoch gewesen. Biff und seine Mannschaft verzichteten auf die Akustikballade «Iron Wheels», die auf der vergangenen Tour noch lautstark von den Fans abgefeiert wurde. Trotzdem, Saxon boten einen hervorragenden Gig mit vielen Showelementen, die am kommenden Tag von Accept in der Form nicht getoppt wurden. Mit einem Adler im Gepäck kann man aber auch nichts falsch machen. (tin)

 
In der Halle am Freitag (1. Tag)

Die Apokalyptischen Reiter
Ich mag Saxon, keine Frage und trotzdem verzichtete ich auf rund 25 Minuten von deren Spielzeit, um rechtzeitig in der Halle zu sein. Dort spielten ab 23.00 Uhr Die Apokalyptischen Reiter auf, und wie die Erfahrung der letzten Jahre zeigte, passen nach dem Headliner selten alle Fans in die Halle, die an der dort auftretenden Band interessiert sind. Im Innern selbst blieb es somit, dank der Einlass-beschränkung, ohne Gedränge, aber angenehm voll. Diese Gunst der Stunde nutzten die Reiter geschickt und motiviert zugleich, um einen tollen, energiegeladenen Auftritt hinzulegen. Die Setliste war gewohnt stark und bediente im Hauptset vor allem die Phase ab «Have A Nice Trip». Ebenfalls vertraut waren die Ansagen, Publikumsspiele und die unglaubliche Bühnenpräsenz, welche die Reiter jeweils bei jedem (!) ihrer Auftritte hinlegen. So durfte wiederum eine holde Braut bei «Der Seemann» in einem Gummiboot über das Publikum schaukeln. Bei «Revolution» wurde traditionsgemäss in bester Iron Maiden-Manier die Fahne geschwungen. Dem Publikum gefiel es auf jeden Fall. Es zeigte dies vor allem, passend zum Festival, mit wildem Headbangen. Nur gerade vorne in der Mitte entwickelten sich die von Sänger Fuchs geforderten Circle Pits und Wall Of Deaths. Ein abermals gelungener Auftritt, der mit intelligenten Texten, starker Musik und einem unerwarteten Ende aufwartete. Zum Schluss wurde nämlich nicht etwa ein weiterer Nackenbrecher gespielt, sondern das Konzert mit einem ruhigen Song zu Ende gespielt. Stark! (rog)

Bei den Auftritten von Lake Of Tears, Fleshcrawl und Onslaught war keiner von Metal Factory dabei...
 

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