Seit mittlerweile vier Dekaden ist Vincent Damon Furnier unter
dem Alter Ego Alice Cooper unterwegs. Unzählige Hits und Kultsongs
pflastern seinen Weg. Er hat auch weltweit Heerscharen von Bands
inspiriert. Zur Freude der Fans erscheint ende Juli das neue Album
Along Came A Spider. Der Hohepriester des Schockrocks ist zur
Begeisterung aller Fans noch nicht Tourmüde. Alice Cooper beehrt mit
seiner unheiligen Show die heilige Halle des Z7 man darf gespannt
sein was der Grossmeister uns auf dieser Tour bietet.
Slick's Kitchen
Mir ging es wie wohl den meisten im ausverkauften Z7. Slick's
Kitchen noch nie gehört. Ein Trio? Ich wartete geduldig auf die
Dinge die da kommen mögen. Ich war positiv überrascht. Die Band
rockte das Haus. Ihr Sound ist sehr Punklastig. Der Bass und das
Drum dominieren das Ganze. Die Gitarre schredderte richtig wild aus
den Boxen. Für meinen Geschmack dürfte sie bei den Songs etwas mehr
in den Vordergrund treten aber das ist bekanntermassen
Geschmackssache. Die Jungs rockten sich mit viel Freude durch Ihren,
mit eigenen Songs und diversen Coverversionen gespickten, Set. Sie
„vergingen" sich an Songs wie „Walking On Sunshine", „Breaking The
Law" und zum Finale gab es ein rasendes „Ace Of Spades". Slick's
Kitchen konnten gegen Ende des Gigs doch beachtliche gute Reaktionen
aus den Zuschauerreihen ernten. Ein satter Gig der gut einheizte.
Alice Cooper
Nach dem Umbau wurde ein Vorhang mit dem Schriftzug von Alice Cooper
hoch gezogen. Als die Band zu spielen begann, sah man auf dem
Drumpodest nur die Umrisse des Altmeisters. Dieser war mit jemandem
in einen Kampf verwickelt. In dem Moment, als sein Gegner zu Boden
fiel und
regungslos liegen blieb, fiel auch der Vorhang und gab den
Blick auf die Bühne und das Riesen Backdrop mit den Augen von Alice
drauf, frei. Die Show hätte unter dem Motto „Give The Crowd What
They Want" stattfinden können. Alice hatte das proppenvolle Z7 von
Anfang an in seinen magischen Bann gezogen. Er war topfit und seine
Stimme klang super kraftvoll. Auch was den Sound seiner Band betraf,
gab es keine nennenswerten Negativpunkte zu beklagen. Drum und Bass
harmonisierten so gut, dass sie zu einem druckvollen Teppich
verschmolzen auf dem die Gitarre und vor allem der Gesang kraftvoll
und heiss aufbauen konnten. Der Mann hat in den vier Jahrzehnten als
Hohepriester des Schockrocks, kein bisschen von seiner Power und
seiner Ausstrahlung eingebüsst! Im Gegenteil! Er rockt noch immer
wie vor zwanzig Jahren. Trotz der Tatsache das Alice klar der
Hauptakteur war, liess die Band in Punkto Stageacting nichts
anbrennen. Speziell zu erwähnen ist sicher der Gitarrist „Keri Kelli",
welcher nicht nur durch sein Spiel glänzte, sondern auch optisch
durchaus zu gefallen wusste. Aber auch der Rest der Band ist
lobenswert zu erwähnen. Die Zuschauer feierten und rockten was das
Zeug hielt. Der Godfather of Schockrock bedankte sich mit einer
grossartigen Show die vollgespickt war mit seinen Hits von Alt bis
Neu. Diese wurde durch ihn selbst oder durch seine Crew immer wieder
mit vielen Showeinlagen untermalt. Mit an Bord war auch wieder seine
Tochter die in verschiedenen meist blutverschmierten Outfits auf
Ihren Vater Jagd machte. Nachdem er ein Puppenbaby, welches in einem
Kinderwagen auf
die Bühne gebracht wurde, erstochen hatte und Blut
ins Publikum spritzte, wurde er in die Zwangsjacke gesteckt aus
welcher er sich aber während des Solos selbst befreite. Die Freude
währte aber nicht lange und er wurde von Zwei Henkern gepackt und
zur Guillotine geführt, wo sein Kopf vom Hals getrennt wurde. Mister
Alice Cooper ist nicht nur ein guter Sänger, sondern auch ein guter
Schauspieler und Entertainer der es versteht seine Shows zu einem
Erlebnis für Jung und Alt zu machen. In diesem doch hohen Alter und
in Anbetracht der intensiven Show, kann man auch guten Gewissens
über den etwas fehlenden Atem und leicht schwächer werdenden Stimme,
gegen Ende des Gigs, hinwegsehen. Es war wieder einmal ein Auftritt
der Sonderklasse des Meisters von dem sich manch jüngere Musiker ein
grosses Stück abschneiden könnten.
Was ich an dieser Stelle noch erwähnen möchte ist die Tatsache dass
ein so grosser Künstler auch zeigt, dass er auf dem Boden geblieben
ist. Alice Cooper hat das bewiesen, indem er die zahlreich
anwesenden Fotografen während ganzen 4 Songs und mit Blitz ihren Job
machen liess. Das hat Seltenheitswert. Grosses Dankeschön Alice
Cooper.
Setlist: Hot Tonite, No More Mr. Nice Guy, Under My Wheels, Eighteen,
My Body, Women, Lost in America, Feed my Frankenstein, Be My Lover,
Dirty Diamonds, Muscle, Desperado, Halo, Welcome To My Nightmare,
Cold Ethyl, Only Women Bleed, Steven, Dead Babies, Dwight Fry,
Devils Killa Dead, Schools Out, Billion Dollar Babies, Poison,
Elected
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