Livereview: Alter Bridge - Black Stone Cherry
21. Oktober 2011, Bülach (ZH) - Stadthalle
By Liane (lia) & Roxx (rxx)  -  Pics: Liane (Alter Bridge) und Jonny Gauer (Black Stone Cherry)
Für viele Leute war es absolut unverständlich, dass am gleichen Tag auch Motörhead in der Nähe (Hallenstadion, Zürich) aufspielten. War es doch immerhin der gleiche Veranstalter bei beiden Konzerten. Offenbar liess es sich aus Termingründen und der Verfügbarkeit der Hallen leider nicht anders lösen. Da die meisten Konzertbesucher für solche Umstände wenig Verständnis aufbringen, hagelte es natürlich heftige Kritik, da beide Anlässe, einzeln betrachet, interessant gewesen wären. Dass zudem die Wahl der Stadthalle in Bülach auch nicht gerade die Beste war, merkte man an den Reaktionen der Fans, die wegen der schlechten Soundqualitität und dem inakzeptablen Mix die Halle teilweise gar vorzeitig verliessen! Doch eins nach dem anderen... (rxx)

Black Stone Cherry

Den Abend eröffneten die sympathischen Hard Rocker von Black Stone Cherry. Ich würde mal behaupten, dass nicht wenige Fans auch wegen ihnen an diesem Abend nach Bülach kamen. Da das Ganze aber sehr früh begann, strömten die Massen erst nach Konzertbeginn in die Halle. Die gesamte Darbietung überzeugte und Drummer John Fred Jung wirbelte dabei seine Stöcke immer wieder geschickt umher. Dieser bot alleine schon eine Show für sich selbst. Gitarrist Ben Wells und Bassist Jon Lawhon hüpften derweil wild umher wie junge Rehe. Einzig Sänger Chris Robertson, ausgestattet mit einer furchtbaren Wollmütze auf dem Kopf, bewegte sich kaum. Dieses optische Manko machte er aber mit seiner voluminösen und prächtigen Stimme wieder wett. Black Stone Cherry machten soweit alles richtig. Wie viele Leute sie als Headliner bei der nächsten Tour 2012 anziehen werden, wird sich dann noch zeigen. (rxx)

Setliste: «Change» - «Blind Man» - «In My Blood» - «Rain Wizard» - «Peace Is Free» - «White Trash Millionaire» - «Killing Floor» - «Blame It On The Boom-Boom» - «Lonely Train».

Alter Bridge
Ok - ich hab mich überreden lassen, bzw. überzeugen lassen. Man hat mir nahe gelegt, Alter Bridge live anschauen zu gehen. Man lobte sie sogar in höchsten Tönen. Zugegeben – das letzte Album mit dem schlichten Titel «AB III» rockt ganz schön. Also habe ich nicht lange überlegt und bin nach Bülach gepilgert. Es ist unglaublich, welch enormen Einfluss allein die Wahl der Location auf das Gelingen eines Konzertabends haben kann. Eigentlich verdiente dieser Auftritt keinen Applaus. Der Sound entpuppte sich nicht nur vorne in den ersten Reihen, sondern auch hinter dem Mischpult ganzheitlich als Einheitsbrei. Die Qualität der Musik ging total unter. Zu Beginn war das Publikum noch extrem aufgeputscht und schrie sich die Kehle(n) wund, da waren Alter Bridge noch nicht mal auf der Bühne. Enttäuschung machte sich jedoch schnell breit, denn die Stimme war nicht wirklich zu hören und die Buh-Rufe wurden immer lauter. Die enormen technischen Probleme wurden, so schnell es ging, behoben. Die Band selbst nahm die Panne entspannt hin und Myles Kennedy belächelte dies souverän. Der attraktive Frontmann war in top Spiellaune und verbreitete trotz der Pleite beste Stimmung. Die Band trug ja auch keine Schuld daran und das ist mir wichtig zu erwähnen. In einem anderen Umfeld wäre das sicher ein gelungener Abend geworden. Der Beweis dafür ist die komplett ausverkaufte Europa Tour und die durchwegs positiven Resonanzen weltweit. Musikalisch bieten Alter Bridge, die zum grossen Teil aus Mitgliedern der Amerikaner Creed bestehen, ja auch wirklich bodenständigen und eingängigen Alternativ Rock, den es sich lohnt anzuhören.



Fazit: Ich denke nicht, dass ich mir in der Stadthalle Bülach nochmals ein Konzert anschauen würde. Aufgrund diverser Bestimmungen müssen die Konzerte wohl schon um 22.00 Uhr zu Ende sein, was bedeutet, dass die Vorbands bereits um circa 19 Uhr auf der Bühne stehen müssen, und das dazu führt – wie im Fall Black Stone Cherry passiert – dass die Support Bands von vielen Fans schlicht verpasst werden. Da fahre ich lieber ins Z7 nach Pratteln, denn dort ist das Preis - Leistungsverhältnis immer top! (lia)

Setliste: «Slip To The Void» - «Before Tomorrow Comes» - «Come To Life» - «Find The Real» - «Ghost Of Days Gone By» - «Buried Alive» - «Brand New Start» - «White Knuckles» - «All Hope Is Gone» - «Metalingus» - «Broken Wings» - «One Day Remains» - «The End Is Here» - «Ties That Bind» - «Blackbird» - «Open Your Eyes» -- «Isolation» - «Duelling Guitar Solos - Mark and Myles» - «Rise Today».