Livereview: Axel Rudi Pell - Vengeance
20. September 2006, Pratteln Z7
By Crazy-Beat
Bereits zum vierten Male beehrte uns Axel Rudi Pell nun im Z7. Wer die Band schon mal live gesehen hat, weiss, dass ein ARP-Gig immer was Spezielles ist, da der Meister ja zum Beispiel mit Johnny Gioeli einen der besten Rock-Sänger und mit Mike Terrana auch einen der besten Drummer der Metal-Szene in seinen Reihen hat. Und so erlebten dann an die 1000 Leute einen Gig der Extraklasse ihrer "Crazy" Truppe und wurden natürlich auch nicht enttäuscht.

Vengeance
Aber zuerst wurden dem Publikum die holländischen Spassrocker Vengeance vorgeschoben, und diese machten ihre Sache als Anheizer wirklich gut. Musikalisch bewegte man sich querbeet von alten Songs bis zu neuen Krachern des starken Comeback-Album's "Back In The Ring". Vor allem Sänger und seines Zeichens das einzige verbliebene Originalmitglied Leon Goewie hatte das Volk voll im Griff und überzeugte immer wieder mit seinem starken Gesang sowie seinen coolen und witzigen Show-Einlagen. Im Ganzen gesehen war es ein cooler, starker Gig.

Axel Rudi Pell
Die Band der deutschen Ausgabe von Ritchie Blackmore stieg gleich voll ein mit "Fly To The Moon", dem Opener des neuen Albums "Mystica" - gut gewählt! Von Anfang an überzeugte die ganze Truppe um Ausnahme-Sänger Johnny Gioeli, der eine klasse Darbietung lieferte, sowohl gesanglich wie auch optisch. Es folgte "Follow The Sign" und "Hard As A Rock", beides coole Live-Songs. Es ist unglaublich, wie diese Band die Power und das Feeling auf das Publikum übertragen kann. Ganz besonders spürte man das beim obligaten "Masquerade Ball/Cashba", das dann in das ebenso obligate Drum-Solo von Mike Terrana überging. Diesmal mit klassischer Begleitung ab Band, wie man es seit Cozy Powell (R.I.P.) nicht mehr gehört hat, einfach klasse der Junge. Es folgte das starke "Mystica", bevor man die Akustische auspackte und mit drei Gitarren, die schon auf der letzten Tour dargebotenen wirklich tollen "Love Gun" (Kiss) und "Oceans Of Time" brachte, wobei Johnny mit seinem Gesang mal wieder eine riesen Gänsehaut erzeugte. Weiter ging's mit dem neuen Instrumental-Song "Haunted Castle Serenade", das dann nahtlos in das coole Key-Soli von Ferdi überging. Auch wieder im Programm war der Rainbow Klassiker "Temple Of The King". "Tear Down The Wall" und der neue Live-Kracher "Rock The Nation" fügten sich perfekt ins Programm ein und mit "Call Her Princess" lieferte Johnny einerseits wieder eine Glanzleistung ab, und zum andern boten sich Axel und Ferdi zur Freude der Fans mal wieder ein freundschaftliches Key-/Guitar-Duell, bei dem Ferdi, wie üblich, das Keyboard samt Ständer quer über die Bühne trug. Mit dieser rasanten Darbietung endete das reguläre Set und die Band kehrte nochmals zurück, um mit "Fool Fool" und einem grandiosen "Carousel" ein tolles Konzert zu beenden. Es gibt nicht viele Bands, die eine so grosse Spielfreude an den Tag legen und diese dann so souverän ins Publikum rüberbringen können. ARP haben mal wieder bewiesen, dass sie eine hervorragende Live-Band sind und die anschliessende Autogramm-Session unterstreicht das sympathische Bild von Axel und seinen Jungs noch zusätzlich.