Livereview: Axxis - Dawn Of Destiny
30. September 2011, Pratteln - Galery
By Crazy-Beat
Axxis, die Unzerstörbaren, waren mal wieder in der Schweiz. Und wer die Mannen um Wirbelwind und Komiker Bernhard Weiss kennt, geht immer wieder gern an ein Konzert der Dortmunder Metalband. Ich habe Axxis schon einige Male auf der Bühne gesehen, aber immer wieder mit neuen Musikern. Das jetzige Line-Up halte ich für das Stärkste der Bandgeschichte. Neben den Ur-Axxis Bernhard Weiss und Harry Oellers finden wir noch Bassist Rob Schomaker, Marco Wried an der Klampfe und einen neuen, mir unbekannten Drummer.

Und so war ich mal wieder sehr gespannt auf die Songauswahl und Bernie's coole Sprüche. Übrigens: Da das Konzert in der Galery statt fand, hatte man wirklich hautnahen Kontakt zur Band, was das Ganze noch viel spannender und besser machte. An diesem Konzert wurden nur Songs der ersten drei Alben gespielt, das versprach noch zusätzlich, eine tolle Sache zu werden. Eröffnet wurde der Abend mit den Deutschen von Dawn Of Destiny.

<<< Dawn Of Destiny legten eine solide Show hin. Metalsongs, oft im Uptempo-Bereich, wurden von der sympathischen Sängerin Jeanette gut interpretiert und dargeboten. Die Jungs waren sehr spielfreudig und vor allem Gitarrist Veith, der mich des Öfteren etwas an John Petrucci (Dream Theater) erinnerte, spielte ein paar unglaublich tolle Soli. Die Band hatte Spass, was man auch deutlich im Publikum sehen konnte, und die eine oder andere lustige Ansage von Bassist Jens lockerte das Ganze noch zusätzlich auf. Das Publikum war jedenfalls zufrieden mit dem Auftritt der Deutschen.

Axxis
Und dann ging’s endlich los. Axxis kamen alle in Schale und Krawatte auf die Bühne, was dann schon die ersten lustigen Sprüche von Bernie zur Folge hatte. Man rockte dann gleich im Doppelpack mit «Living In The Dark» und «Rolling Like Thunder» los. Bernie begann bereits zu schwitzen in seinem Anzug und kommentierte dies auch glatt wieder mit tollen Sprüchen. Danach folgte das zweite Doppelpack mit «Brother Moon» und «Little War», und die Fans gingen schon voll ab, die Stimmung war jetzt schon klasse. Danach wurde es mit «Stay Don't Leave Me» etwas ruhiger, und das Publikum sang lautstark den Refrain dieses Klassikers. Nach «Love Is Like An Ocean» verliess Bernie die Bühne mit den Worten: "Ich hab genug, ich hau ab" und überliess dem mir unbekannten Drummer das Feld für ein klasse Drum-Solo, das mich ab und zu an Mike Terrana erinnerte. Und das nicht nur, weil er es teilweise mit klassischer Musik untermauerte, ein wirklich saugeiler Drummer. Danach spielte die Band ein tolles Instrumental-Stück, bei dem die Jungs zeigen konnten, was sie drauf haben. Bernie kam dann mit den Worten "Man kann die Band auch ohne Sänger mieten, kommt dann ein bisschen günstiger" zurück.

Nun wurde auf akustische Klänge umgestellt, und als Erstes riss Gitarrist Marco eine Saite auf seiner akustischen Gitarre. Dazu meinte Bernie: "Das macht ja eh nix, du spielst ja eh nur auf einer Saite." Und Marco gelang darauf das Kunststück, alle Songs auch auf fünf Saiten perfekt zu spielen. Beim ersten Song schwang sich Basser Rob die Mandoline um und übergab Harry seinen Bass. Bernie zerrte ein russisches Mädel auf die Bühne und teilte sie dazu ein, die Percussion zu übernehmen. Natürlich mit gewohnt humoristischen Einlagen und Sprüchen. Danach folgten noch die klasse umarrangierten «Kings Made Of Steel» und «Touch The Rainbow». Dann kamen zwei mir unbekannte Songs mit den Titeln «Hot Love» und «Kill Or Die», die noch von den Anfängen von Axxis stammen. Nach dem starken «Face To Face» gaben die Dortmunder nochmals Vollgas und hauten die Kracher «Save Me», «Gimme Back The Paradise» und «Little Look Back» an einem Stück runter, Letzteres natürlich lautstark von den Fans mitgesungen. Danach ging die Band samt total verausgabtem und verschwitztem Bernie von der Bühne, kehrte aber kurz danach zurück und spielte das eher seltene Live-Stück «Fire And Ice», was die Fans sehr freute. Nach «Living In A World» war dann schon wieder Schluss, doch die Fans holten die Jungs mit lautstarken Rufen nochmals zurück und ein wirklich starkes Konzert nahm dann mit der Hymne «Kingdom Of The Night» ein würdiges Ende. Axxis hatten mal wieder bewiesen, dass sie nach wie vor auch nach 22 Jahren Bandgeschichte immer noch ein hervorragender Live-Act sind. Na dann bis zum nächsten Mal!