Axxis, die Unzerstörbaren, waren mal wieder in der Schweiz. Und wer
die Mannen um Wirbelwind und Komiker Bernhard Weiss kennt, geht
immer wieder gern an ein Konzert der Dortmunder Metalband. Ich habe
Axxis schon einige Male auf der Bühne gesehen, aber immer wieder mit
neuen Musikern. Das jetzige Line-Up halte ich für das Stärkste der
Bandgeschichte. Neben den Ur-Axxis Bernhard Weiss und Harry Oellers
finden wir noch Bassist Rob Schomaker, Marco Wried an der Klampfe
und einen neuen, mir unbekannten Drummer.
Und so war ich mal wieder sehr gespannt auf die Songauswahl und
Bernie's coole Sprüche. Übrigens: Da das Konzert in der Galery
statt fand, hatte man wirklich hautnahen Kontakt zur Band, was das
Ganze noch viel spannender und besser machte. An diesem Konzert wurden
nur Songs der ersten drei Alben gespielt, das versprach noch
zusätzlich, eine tolle Sache zu werden. Eröffnet wurde der Abend mit
den Deutschen von Dawn Of Destiny.
<<< Dawn Of Destiny legten eine solide Show hin. Metalsongs, oft
im Uptempo-Bereich, wurden von der sympathischen Sängerin Jeanette
gut interpretiert und dargeboten. Die Jungs waren sehr spielfreudig
und vor allem Gitarrist Veith, der mich des Öfteren etwas an
John Petrucci (Dream Theater) erinnerte, spielte ein paar unglaublich tolle Soli. Die
Band hatte Spass, was man auch deutlich im Publikum sehen konnte,
und die eine oder andere lustige Ansage von Bassist Jens lockerte
das Ganze noch zusätzlich auf. Das Publikum war jedenfalls zufrieden
mit dem Auftritt der Deutschen.
Axxis
Und dann ging’s endlich los. Axxis kamen alle in Schale und
Krawatte auf die Bühne, was dann schon die ersten lustigen Sprüche
von Bernie zur Folge hatte. Man rockte dann gleich im Doppelpack mit
«Living In
The Dark» und «Rolling Like Thunder» los. Bernie begann
bereits zu schwitzen in seinem Anzug und kommentierte dies auch
glatt wieder mit tollen Sprüchen. Danach folgte das zweite Doppelpack
mit «Brother Moon» und «Little War», und die Fans gingen schon voll
ab, die Stimmung war jetzt schon klasse. Danach wurde es mit «Stay
Don't Leave Me» etwas ruhiger, und das Publikum sang lautstark den
Refrain dieses Klassikers. Nach «Love Is Like An Ocean» verliess
Bernie die Bühne mit den Worten: "Ich hab genug, ich hau ab" und
überliess dem mir unbekannten Drummer das Feld für ein klasse
Drum-Solo, das mich ab und zu an Mike Terrana erinnerte. Und das nicht
nur, weil er es teilweise mit klassischer Musik untermauerte, ein
wirklich saugeiler Drummer. Danach spielte die Band ein tolles
Instrumental-Stück, bei dem die Jungs zeigen konnten, was sie
drauf haben. Bernie kam dann mit den Worten "Man kann die Band auch
ohne Sänger mieten, kommt dann ein bisschen günstiger" zurück.
Nun wurde auf akustische Klänge umgestellt, und als Erstes riss Gitarrist
Marco eine Saite auf seiner akustischen Gitarre. Dazu meinte Bernie:
"Das macht ja eh nix, du spielst ja eh nur auf einer Saite."
Und Marco gelang darauf das Kunststück, alle Songs auch auf fünf Saiten perfekt
zu spielen. Beim ersten Song schwang sich Basser Rob die Mandoline
um und übergab Harry seinen Bass. Bernie zerrte ein russisches Mädel
auf die Bühne und teilte sie dazu ein, die Percussion zu übernehmen.
Natürlich mit gewohnt humoristischen Einlagen und Sprüchen. Danach
folgten noch die klasse umarrangierten «Kings Made Of Steel» und
«Touch The Rainbow». Dann kamen zwei mir unbekannte Songs mit den
Titeln «Hot Love» und «Kill Or Die», die noch von den Anfängen von
Axxis stammen. Nach dem starken «Face To Face» gaben die Dortmunder
nochmals Vollgas und hauten die Kracher «Save Me», «Gimme Back The
Paradise» und «Little Look Back» an einem Stück runter, Letzteres
natürlich lautstark von den Fans mitgesungen. Danach ging die Band
samt total verausgabtem und verschwitztem Bernie von der Bühne,
kehrte aber kurz danach zurück und spielte das eher seltene
Live-Stück «Fire And Ice», was die Fans sehr freute. Nach «Living In
A World» war dann schon wieder Schluss, doch die Fans holten die Jungs mit
lautstarken Rufen nochmals zurück und ein wirklich starkes Konzert
nahm dann mit der Hymne «Kingdom Of The Night» ein würdiges Ende. Axxis
hatten mal wieder bewiesen, dass sie nach wie vor auch nach 22
Jahren Bandgeschichte immer noch ein hervorragender Live-Act sind.
Na dann bis zum nächsten Mal!
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