Livereview: Battle Beast - Arion

16. April 2019, Pratteln - Z7
By Monika M.
Battle Beast - In den letzten Jahren zu einer beachtlichen Grösse angewachsen, energiegeladen und einfach eine fantastische Liveband, die man gesehen haben muss. Übertrieben? Nö! Auch wenn ich sie schon mehr als einmal gesehen habe, so besteht bei diesen Finnen stets ein Wiederholungsbedarf. Die Headlinertour führt die Powertruppe unter anderem in unser fast etwas heiliges Metal Mekka Z7. Na dann, ab nach Pratteln!

Arion

Bevor die Headliner die Bühne betreten, bekommen wir aber noch ein paar andere finnische Landsmänner zu sehen und vor allem zu hören. Die Symphonic Power Metal Band, die übrigens dank der finnischen Vorentscheidung des Euro-vision Song Contest 2013 bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangte (mit dem Song "Lost"), gibt dem Publikum einen ansprechenden Auftakt. Sehr pünktlich beginnt das Spektakel und das circa 35 Minuten lange Set schafft es mühelos, das Publikum aufzuwärmen, wenn auch die Mehrheit sich sichtlich wünscht, dass doch bitte endlich Battle Beast spielen. Mit im Gepäck das zweite Studioalbum «Life Is Not Beautiful». Alles in allem verzaubern die Jungs aus Helsinki das Z7 ein wenig mit sattem Sound und einer tollen Stimme. Darf man den Ausdruck "Fairytale Metal" verwenden? Teilweise auf jeden Fall. Dies dürfte sich später mit viel begeistertem Selfie-Geknipse beim Merchstand auszahlen. Trotz dass ich mich von dieser Darbietung sehr angesprochen fühle, bin ich mit den 35 Minuten Spiellänge bestens bedient. Mehr wäre für mich persönlich jetzt zu viel des Guten gewesen. Gegen Ende scheint sich die Zeit ein bisschen in die Länge zu ziehen. Bühnensicherheit ist aber auf jeden Fall da und die Atmosphäre ist super. Eine würdige Vorband stellen Arion allemal dar. Nun aber ist der Raum bereit für den Headliner.

Battle Beast
Rotes Licht, vielversprechende Intromusik. Drummer Pyry Vikki erscheint hinter seinen Drums, der Jubel ist gross und das Kribbeln in der Luft spürbar. Die Finnen um Powerkehle Noora Louhimo geben von der ersten Sekunde an Vollgas und bringen das Publikum mühelos zum Abgehen. Das neue Album füllt die Setliste zur Hälfte aus, die besten "alten" Songs sind passend zwischen das neue Material eingefädelt. Die Zeit vergeht wie im Fluge, die Energie der Band schwindet aber keinen Deut. Nicht umsonst werden Battle Beast in der Metal Community so gefeiert. Die powergeladenen Shows sind beinahe legendär, und seit ich das erste Mal von dieser Band hörte, wurden die Shows hochgelobt. Zu meiner grossen Freude bestätigt sich mir die immense Livetauglichkeit nun ein weiteres Mal und ich lasse mich von den Finnen entführen. Schon um die Halbzeit herum glaube ich, dass dies wohl die beste Battle Beast Show ist, die ich bisher miterleben durfte. Niemals müde, bestens gelaunt und stets mit 1000% dabei - anders kenne ich Noora und Co. nicht. Heute scheint alles aber besonders gut zu gelingen, ja noch besser als sonst.  Die Fans sind natürlich auch daran beteiligt, sie machen fleissig mit und tragen zur fantastischen Atmosphäre bei. Wie ich bereits in der Albumbewertung feststellte, ist der neue Sound poppiger. Das neue Songwriting (seit der Trennung von Anton Kabanen) ist aber nur ganz am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, denn nichtsdestotrotz sind diese Leute einfach nur Metal! Die von der Band selbst formulierte Etikette "100% Metal - 0% Bullshit" ist im Fall der neuen Scheibe zwar nicht ganz passend, bei der Liveshow allerdings "verhäbts"! Absolute Meisterklasse von A bis Z und nein, ich trage keine rosarote Brille. Die Präzision beim Spiel der Instrumente (schon seit immer bekannt), die gute Laune der Band, die atemberaubend starke Stimme der charismatischen Frontdame und gut dosierter, nicht aufdringlicher Klamauk wie Gin-Tonic Zubereitung auf der Bühne, Sit-ups mit freundlicher Hilfe Nooras und ihrer nicht "dezenten" Stiefel und das Spielen von E-Drums während sie auf der Bühne herum gezogen werden, tragen allesamt zu einem fantastischen Konzerterlebnis bei. Diese Konzert-Extase hält von Anfang bis zum Schluss an. Und ganz am Schluss bin ich überzeugt: das war bisher die beste Battle Beast Show, die ich miterleben dürfte.

Setliste: Intro - Unbroken - Familiar Hell - Straight To The Heart - Unfairy Tales - Black Ninja - Endless Summer - I Wish - Raise Your Fists - The Golden Horde - Out Of Control - Touch In The Night - Bastard Son Of Odin - The Hero - Eden - No More Hollywood Endings - King For A Day - Beyond The Burning Skies