Battle Beast - In den letzten Jahren zu einer beachtlichen
Grösse angewachsen, energiegeladen und einfach eine fantastische
Liveband, die man gesehen haben muss. Übertrieben? Nö! Auch wenn ich
sie schon mehr als einmal gesehen habe, so besteht bei diesen Finnen
stets ein Wiederholungsbedarf. Die Headlinertour führt die
Powertruppe unter anderem in unser fast etwas heiliges Metal Mekka
Z7. Na dann, ab nach Pratteln!
Arion
Bevor die Headliner die Bühne betreten, bekommen wir aber noch ein
paar andere finnische Landsmänner zu sehen und vor allem zu hören.
Die Symphonic Power Metal Band, die übrigens dank der finnischen
Vorentscheidung des Euro-vision Song Contest 2013 bereits einen
gewissen Bekanntheitsgrad erlangte (mit dem Song "Lost"), gibt dem
Publikum einen ansprechenden Auftakt. Sehr pünktlich beginnt das
Spektakel und das circa 35 Minuten lange Set schafft es mühelos, das
Publikum aufzuwärmen, wenn auch die Mehrheit sich sichtlich wünscht,
dass doch bitte endlich Battle Beast spielen. Mit im Gepäck das
zweite Studioalbum «Life Is Not Beautiful». Alles in allem
verzaubern die Jungs aus Helsinki das Z7 ein wenig mit sattem Sound
und einer tollen Stimme. Darf man den Ausdruck "Fairytale Metal"
verwenden? Teilweise auf jeden Fall. Dies dürfte sich später mit
viel begeistertem Selfie-Geknipse beim Merchstand auszahlen. Trotz
dass ich mich von dieser Darbietung sehr angesprochen fühle, bin ich
mit den 35 Minuten Spiellänge bestens bedient. Mehr wäre für mich
persönlich jetzt zu viel des Guten gewesen. Gegen Ende scheint sich
die Zeit ein bisschen in die Länge zu ziehen. Bühnensicherheit ist
aber auf jeden Fall da und die Atmosphäre ist super. Eine würdige
Vorband stellen Arion allemal dar. Nun aber ist der Raum bereit für
den Headliner.
Battle Beast
Rotes Licht, vielversprechende Intromusik. Drummer Pyry Vikki
erscheint hinter seinen Drums, der Jubel ist gross und das Kribbeln
in der Luft spürbar. Die Finnen um Powerkehle Noora Louhimo geben
von der ersten Sekunde an Vollgas und bringen das Publikum mühelos
zum Abgehen. Das neue Album füllt die Setliste zur Hälfte aus, die
besten "alten" Songs sind passend zwischen das neue Material
eingefädelt. Die Zeit vergeht wie im Fluge, die Energie der Band
schwindet aber keinen Deut. Nicht umsonst werden Battle Beast in der
Metal Community so gefeiert. Die powergeladenen Shows sind beinahe
legendär, und seit ich das erste Mal von dieser Band hörte, wurden
die Shows hochgelobt. Zu meiner grossen Freude bestätigt sich mir die
immense Livetauglichkeit nun ein weiteres Mal und ich lasse mich von
den Finnen entführen. Schon um die Halbzeit herum glaube ich, dass
dies wohl die beste Battle Beast Show ist, die ich bisher miterleben
durfte. Niemals müde, bestens gelaunt und stets mit 1000% dabei -
anders kenne ich Noora und Co. nicht. Heute scheint alles aber
besonders gut zu gelingen, ja noch besser als sonst. Die Fans
sind natürlich auch daran beteiligt, sie machen fleissig mit und
tragen zur fantastischen
Atmosphäre
bei. Wie ich bereits in der Albumbewertung feststellte, ist der neue
Sound poppiger. Das neue Songwriting (seit der Trennung von Anton
Kabanen) ist aber nur ganz am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, denn
nichtsdestotrotz sind diese Leute einfach nur Metal! Die von der
Band selbst formulierte Etikette "100% Metal - 0% Bullshit" ist im
Fall der neuen Scheibe zwar nicht ganz passend, bei der Liveshow
allerdings "verhäbts"! Absolute Meisterklasse von A bis Z und nein,
ich trage keine rosarote Brille. Die Präzision beim Spiel der
Instrumente (schon seit immer bekannt), die gute Laune der Band, die
atemberaubend starke Stimme der charismatischen Frontdame und gut
dosierter, nicht aufdringlicher Klamauk wie Gin-Tonic Zubereitung
auf der Bühne, Sit-ups mit freundlicher Hilfe Nooras und ihrer nicht
"dezenten" Stiefel und das Spielen von E-Drums während sie auf der
Bühne herum gezogen werden, tragen allesamt zu einem fantastischen
Konzerterlebnis bei. Diese Konzert-Extase hält von Anfang bis zum
Schluss an. Und ganz am Schluss bin ich überzeugt: das war bisher die
beste Battle Beast Show, die ich miterleben dürfte.
Setliste:
Intro - Unbroken - Familiar Hell - Straight To The Heart - Unfairy
Tales - Black Ninja - Endless Summer - I Wish - Raise Your Fists -
The Golden Horde - Out Of Control - Touch In The Night - Bastard Son
Of Odin - The Hero - Eden - No More Hollywood Endings - King For A
Day - Beyond The Burning Skies
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