Lange musste man warten, bis sich Sir Blackmore wieder einmal
in der Schweiz blicken liess. Ich glaube, das letzte Mal war es so um 1998 herum, in
Pratteln, auch mit Blackmore's Night.
Das ziemlich gut gefüllte Volkshaus war übrigens bestuhlt, was ich ganz gut
fand. Nach der Vorgruppe, die ansprechenden, mittelalterlichen Sound darbot, enterten
Blackmore's Night die Bühne und gleich ab dem ersten Ton herrschte eine wirklich tolle
Stimmung im Saal. Candice verzauberte die Fans regelrecht mit ihrer unglaublichen
Ausstrahlung und der tollen Stimme. Sie ist einfach ein zauberhaftes und dazu noch sehr
hübsches Wesen. Ritchie selbst war an diesem Abend in ansteckender Spiellaune und hatte
während des Gigs sogar zwei Mal gelächelt!! Selbst die kleine Panne in Form eines
Wackelkontaktes an seinem Hurdy Gurdy (ist ein mittelalterliches Instrument) konnte den
Meister nicht aus der Fassung bringen.
Die Band spielte Songs aus eigentlich allen bisherigen Alben wie zum Beispiel "Play
minstrel play", "16th century greensleeves", "Under a violet
moon", das fast schon rockige "Fires at midnight", das wunderschöne
"Renaissance fair", das Purple-Cover "Soldier of fortune", "Ghost
of a rose" und "Diamonds and rust" vom aktuellen Album. Nostalgiker kamen
dann mit Rainbow-Parts wie "Weissheim", "Still I'm sad" und
"Difficult to cure" auf ihre Kosten. Zwischendurch wurden auch immer wieder
kleine Sessions eingestreut, wie Purple's Ober-Smasher "Burn", einfach klasse.
Von allen Musikern ging eine magische Ausstrahlung aus, die sich im Nu auf's ganze
Publikum ausdehnte. Umrahmt und bereichert wurde die ganze Show durch die schöne Kulisse.
Die Bühne war in ein dem Thema entsprechendes Kleid von Burgmauern, Bäumen, Strohballen,
Blumensträuchern um die Mikrofonständer und zum Teil den Songs angepassten Elementen
gehüllt. Nach gut zweieinviertel Stunden und zwei Zugabenteilen war dann leider Schluss
und die sehr spielfreudige Band verabschiedete sich unter dem lautstarken Applaus des
begeisterten Publikums wieder von der Bühne. Blackmore's Night waren auch heuer ein
echtes Live-Ereignis, das Diejenigen, die deswegen nach Zürich gepilgert waren, ganz
sicher nicht so schnell vergessen werden.
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