Livereview: Bonfire - Skansis
20. September 2007, Z7 Pratteln
By André G.
Am Donnerstag, 20.09.2007, hiess die Devise Melodic/Hard Rock at its best. Die ‚alten’ Recken von Bonfire machten auf Ihren Jubiläumstour in Pratteln halt, um der Schweiz zu beweisen, dass der 80er Melodic/Hard Rock auch heute noch rockt und Spass macht. Nach Riesenerfolgen in den 80ern sowie Durststrecken, Trennung und Wiederzusammenkunft des Duos Lessmann/Ziller wollten es die Jungs nochmals wissen. Sie legten mit voller Kraft und Power nach vorne los. Als Supportslot holten sie sich die Unterstützung der Emmentaler Skansis, die sich der neueren Version des Melodic/Hard Rocks/Metals verschrieben haben. Ein tolles Billing für alle Freunde des melodiösen Hard Rocks.

Skansis
Die seit 2000 aktiven Emmentaler Jungs boten eine solide, sichere Show vor leider nicht allzu zahlreichen Zuschauern. Der Sound war voll in Ordnung. Die Rhythmusfraktion mit Drummer Mathias Hagmann und 5-Saiten-Bassmann Menz Pfister spielten tight und kraftvoll. Skansis konnten mit ihrem stark Shakra-lastigen Sound leider nicht mehr als Applaus und ein paar wippenden Beinen bewirken. Die Gitarrensoli waren wirklich sauber gespielt, auch die Stimme des Frontmannes hatte gute Stellen und wusste schon zu gefallen. Am Stage-Acting dürfte noch etwas gefeilt werden, die Jungs bewegten sich zwar auf der Stage, aber das ganze hatte mehr Übungsraumfeeling als solches einer grossen Bühne. Fans von Shakra hatten an den Jungs sicher Ihre Freude, mich haben sie leider nicht zu 100% überzeugen können.

Bonfire
Die Jungs um das Duo Claus Lessmann (Vocals) und Hans Ziller (Gitarre) haben wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Beim Intro hatten sie leider schon die erste Panne und es blieb einige Zeit dunkel auf der Bühne. Aber danach enterten die Ingolstädter Jungs unter dem Einsatz von Pyros die Bretter, die die Welt bedeuten. Sie legten gleich mit enormer Spielfreude und guter Laune los, das Publikum ging vom ersten Akkord an bestens mit. So wie es angefangen hatte ging es vor dem Song „Hard To Rock“ weiter: Hans Ziller nahm einen Gitarrentausch vor, das passte der neuen Gitarre wohl nicht, und sie blieb stumm. Dann halt erneuter Wechsel. Die Band liess sich jedoch nicht beirren, sind halt Profis und spielten einfach ohne Hans weiter. Der Sound war in angenehmer Lautstärke gehalten, hatte aber immer noch deftigst Drive und Power. Damit wäre belegt, dass Power nichts mit Lautstärke zu tun hat. Hans Ziller war leider weiter Opfer von Pannen, diesmal an seinem Mikro, das zwischendurch immer mal wieder keinen oder nur leise Töne von sich geben wollte. Aber die Pannen wurden immer sehr zügig behoben. Den Jungs merkte man gut an, dass sie richtige Profis sind, die schon ein paar Jährchen in dem Business verbracht haben... Um genau zu sein 20 Jahre. Bonfire haben in all den Jahren die Spielfreude und den Spass an der Sache nicht verloren. Sie genossen es vor und mit dem Publikum Live-Gigs zu zelebrieren und die Setlist bot Perlen aus allen Schaffensjahren der Combo. Eine Person, die aus dem Publikum heraus immer wieder ihren Lieblingsong „SDI“ forderte, wurde zwar bis zum Zugabenteil vertröstet, aber auch ihr Wunsch wurde von den Jungs erfüllt. Bonfire haben mich restlos überzeugt, und ich freue mich auf ein livehaftiges Wiedersehen. Spätestens im Juni 2008 in Volken mit China. Diese Band hält die Fahne für den 80er Melodic/Hard Rock noch richtig schön und mit Stolz in die Höhe. Bonfire zeigten damit, dass auch die sanftere Seite des Metals noch lange nicht tot ist.