Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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PORCUPINE TREE - Fear Of A Blank Planet
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Liebe Freunde des gehobenen Musikgeschmacks, lasset
zu Beginn dieser Rezension mich zu den Massen an
Wald-und-Wiesen-Metalheads, den unzähligen
Bratgitarren-Verehrern sowie der säbelrasselnden
Wikinger-Fraktion aus dem hohen Norden sprechen: Brüder
im Glaube an den wahren Metal - diese Scheibe ist nix
für euch. Was hier vorwärtstreibend und locker aus der
Hüfte mit "Fear Of A Blank Planet" seinen Einstand gibt,
sich verträumt in den lieblichen Klängen des
Streicher-Ensembles zu "My Ashes" dreht, erstmals im
langatmigen, aber auf den Punkt orchestrierten und
eruptierenden "Anesthetize" gipfelt, durch "Sentimental"
wieder aufgefangen wird, zum dramatischen Crescendo von
"Way Out Of Here" erneut emporsteigt und schliesslich in
Form des anfangs zaghaften und mindestens so
bedrohlichen "Sleep Together" mündet, dessen wahre
Essenz entzieht sich eurer Aufmerksamkeitsspanne -
husch, ab ins Körbchen! Porcupine Tree liefern auf ihrem
neuesten Machwerk durchaus auch für alte Fans
herausfordernde Kost, denn die Band um Mastermind Steven
Wilson hat sich auf "Fear Of A Blank Planet" mehr denn
je den Klangmalereien verschrieben - ohne aber den auf
"In Absentia" und "Deadwing" liebgewonnenen Fokus für
harmonische Strukturen und Melodieführungen aus den
Augen zu verlieren. Nein, keine Frage, hier liegt einmal
mehr ein Geniestreich aus der Hand eines vielgerühmten
Musikers und seinen Mitstreitern vor, der nicht hinter,
sondern auf gleicher Höhe mit den bisherigen Alben
platziert werden will. Mir egal, ob ihr da draussen auf
sowas keinen Bock habt, weil da jetzt zu wenig
Metalklampfen drauf sind, oder der Gesang nicht aus der
blutigen Ecke kommt: Porcupine Tree sind nach wie vor
das umfassende Mass aller Prog-Dinge. So steht's
geschrieben, und so hat es auch seine Richtigkeit. Bon
Appetit.
El Muerte
Punkte: 10 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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THUNDERSTORM - As We Die Alone
Dragonheart Records/Musikvertrieb
Bei Doom Metal denke ich an erster Stelle an Black
Sabbath, weil sie diesen Stil und noch viel mehr kreiert
haben. An zweiter Stelle kommen dann sofort die
schwedischen Doomster Candlemass, die mit Ihren Alben
jahrelang die Doomliga anführten und auch noch heute zu
den Besten gehören. Ja jetzt kommt's, auf dem dritten
Rang meine Damen und Herren sind ab sofort die Italiener
Thunderstorm. Ich bin kein begeisterter Doomjünger, ist
ja klar als Thrasher hat man es halt gern ein bisschen
schneller. Aber bei den Göttern der Zeitlupe ist die
Härte massgebend und nicht die Geschwindigkeit. Schon
beim ersten Song "Hawking Radiation" schlägt uns die
Gitarre von Fabio 'Thunder' Bellan, auch als Sänger
tätig in der Band, dermassen hart in die Fresse, dass
wir sofort nach Luft schnappen müssen um dem drohenden
K.O. zu entgehen. Was für ein Riff! Dann, beim dritten
Song, ist es um mich geschehen: Die Melodie und der
Refrain von "We Die As We Dream (Alone)" ist in diesem
Jahr das Beste, was meine Lauscher zu hören bekamen, ich
würde sogar weiter gehen und das ganze Jahr 2006 nehmen.
Und als wäre es noch nicht genug, geht der soeben
genannte Song nahtlos zur vier über, die den Namen "I
Wait" trägt und eine Atmosphäre beinhaltet, die an
Melancholie nicht zu übertreffen ist. Der Hammer. Bei
Nummer sieben "S.L.O.W." sind wiederum die schweren
Riffs und melodischen Vocals, die manchmal ein wenig
nach Candlemass klingen, massgebend und lassen den Song
zu einem Höhepunkt werden. Am Schluss ist dann noch die
Coverversion von Jimmy Hendrix' "Voodoo Child" dran, und
die drei Italiener meistern auch diese Hürde souverän.
Für mich ist diese Scheibe ein absolutes Highlight,
schon lange hat mich eine Platte wie diese nicht mehr so
begeistert! Ich spreche da von 'Hühnerhaut'!
Daniel J.
Punkte: 9.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FELSKINN - Listen!
Montaphon Records/Irascible Distribution
Was braucht es, um überzeugende, harte Musik
spielen zu können? Schlicht fähige Musiker und eine(n )herausragende(n)
SängerIn. Umso mehr, wenn die Band aus der Schweiz
kommt. Ich will jetzt nicht prophetisch daher labern,
aber ich bin fest davon überzeugt, dass Felskinn alles
haben, um richtig Gas geben zu können! Sofern sie es
selber auch wollen und ein professionelles Umfeld die
nötige Arbeit zum Wohle und dem Erfolg der Band leistet!
Schon das selbstbetitelte Debüt vom letzten Jahr liess
zweifelsfrei erkennen, welches Potenzial in dieser
Hammer-Band steckt. Zu Beginn noch ein Projekt, wo Andy
Portmann unter anderem auf die Dienste von Many Maurer,
seines ehemaligen Weggefährten bei Ain't Dead Yet,
zählen konnte, sitzt das vierköpfige Line-Up
mittlerweile fest im Sattel. Wer das Quartett schon mal
live erleben durfte, weiss, welchen Flächenbrand
Felskinn auslösen können. Fast genau ein Jahr nach dem
Erstling folgt mit "Listen!" nun nicht nur ein
unmissverständlicher Aufruf, sondern selbstredend die
neue Langrille. Mit dem Titeltrack wird der musikalische
Reigen von insgesamt elf Songs eröffnet. Schweres
Riffing in der Art von "War Machine" (Kiss) mischt sich
mit ruhigen, aufbauenden Parts, die von Andy's
schneidenden wie getragenen Vocals bereichert werden.
Ohne Pause folgt gleich "Waking The Nation", das mit
Stakkato-Riffs anläuft und mit einer einprägsamen
Melody-Line beim Refrain aufwartet. Ruhige Bridges
verbinden gekonnt die lauten und leisen Parts. Ist es
Metal? Ist es Rock? Eigentlich egal, Hauptsache hart und
abwechslungsreich zugleich! Während "Morning Light"
einleitend die Rhythmik der alten Police aufgreift und
wiederum von Andy's Klasse-Vocals veredelt wird,
bretzelt derweil "Stay" volle Kanne nach vorne los und
lässt jeden spüren, was Bassistin Sarah Zaugg ihren
fetten Saiten zu entlocken vermag. Doch dem nicht genug,
folgt mit "Call Me Anytime" ein thrashiger Hass-Brocken,
der keine Gefangenen macht und gestandenen Metalcore
Grössen glatt die Schau stiehlt! Neben all dem heavy
Gebolze hat sich mit "Later" eine wunderbare (Halb-)
Ballade auf dem Album eingenistet, die eindrücklich
zeigt, was einen kompletten Sänger ausmacht, einfach
genial! Gleiches gilt für "No Electricity", wo Sarah's
kräftiges Bassspiel mit den Fingern die Bude ordentlich
erzittern lässt. "Lost My Head" zieht dann nach dem
Düster-Groover "Foreign Style" die nächsten
basslaufbetonten Register, die ihres Gleichen wirklich
suchen können. Mit Getöse legte der Opener kräftig los
und genau so geht diese superbe Scheibe auch zu Ende,
nämlich mit Gefühl und Härte zugleich. Felskinn sind
definitiv die CH-Band der Stunde und brennen darauf,
auch eure Bude in Grund und Boden zu rocken! Wer mehr
über diese geile Schweizer Combo wissen will, geht auf
www.felskinn.ch - Buy or die!
Rockslave
Punkte: 9.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SCREAM SILENCE - Aphelia
Plainsong Records
Eine hügelige Wiesenlandschaft im Spätherbst erstreckt
sich über eine gigantische Fläche und grenzt an einen
dichten, dunklen Wald an. Geheimnisvoll, unergründlich
und auf den ersten Blick nicht in seiner Gesamtheit
fassbar. Wolkenverhangen ist der Himmel, es regnet ganz
sachte, und die Dunkelheit der Nacht bricht herein...
Was sich hier wie eine Bildbeschreibung aus dem
Kunstunterricht der örtlichen Bildungsanstalten anhört,
soll das Gefühl wiedergeben, das einen überkommt, wenn
man sich „Aphelia“ zu Gemüte führt. Die Deutschen sind
zwar, was melancholische Musik betrifft, nicht ganz so
intensiv bei der Sache wie unseren östlicher gelegenen
Nachbarn, aber nichts desto trotz wissen einige
Formationen, wie sich vertonte Düsternis anhört (man
denke nur beispielsweise an die traurigerweise
aufgelösten Darkseed, Crematory, End Of Green oder eben
auch Scream Silence). Nur schon der Opener „My Eyes“
beweist die Reife und das Können von ebenjener Truppe,
ruhige und traurige Melodiebögen zu einem dichten
Klangteppich zu verweben, ohne jedoch die rauheren
Stellen auszulassen. Sehr schön kommen dabei auch die
Keyboard-Einsätze zur Geltung, welche die Atmosphäre
dezent unterstreichen und für einen wohligen
Gänsehaut-Effekt sorgen. Die ruhige, rauchige Stimme von
Sänger Hardy rutscht zwar ab und an in etwas zu hohe
Lagen (in „The Vitriol“ besonders prägnant), bewegt sich
aber meistens in gewohnt dunklen Lagen, flüstert,
schreit und growlt sogar ganz sachte (bei „Nothingness“),
nicht übermässig, sondern genauso viel, wie es genügt um
dem Gesamtwerk dienlich zu sein. Die Gitarren rocken
amtlich und verdienen sich diesen Begriff auch redlich,
ohne unentwegt auf der um jeden Preis überdrehten
Distortion-Autobahn zu rasen, die Bassarbeit ist absolut
solide und kann auf jeden Fall das Gesamtwerk stützen.
Und das Schlagwerk? Nun… Ganz ehrlich gesagt scheint das
Drumming der Schwachpunkt schlechthin zu sein, denn so
manches Mal wünscht sich der geneigte Hörer, dass die
Beats härter ausgefallen wären, nicht bei den Balladen
wie „Unspoken“ oder „Nothingness“, aber bei den Mid
Tempo-Rockern wie „My Kerosene“ (absoluter Tip fürs
Autofahren zu später Stunde, wenn eine begehrenswerte
Dame neben einem sitzt, aber auch sonst DER Anspieltip
schlechthin) oder „My Tenebrous Illusion“ wäre eine
deutlichere Betonung des Schlagzeugs schön gewesen. Was
aber definitiv an der Studioproduktion liegt, denn auf
der Limited Edition finden sich drei rare Live-Tracks
aus dem Berliner K17, im Dezember 2006 aufgenommen, und
dort hört man ein deutlich druckvolleres Drumming. „Aphelia“
wird mit einigen Songs definitiv die Tanzflächen der
Schwarzkittelclubs erobern, aber diese schwarze Perle
eignet sich ebenso gut dazu, mit einem Glas Rotwein vor
prasselndem Kaminfeuer genossen zu werden. Stellenweise
langsam, immer gefühlsvoll, dann wieder vorpreschend, um
gleich wieder zurückzufallen – so muss sich eine gute
Dark/Gothic Rock-Scheibe anhören!
Toby S.
Punkte: 9.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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MONSTROSITY - Spiritual Apocalypse
Metal Blade/Musikvertrieb
Als eine der Mitbegründer der Florida Death
Metal-Bewegung anfangs der 90er-Jahre führten
Monstrosity trotz konstant hochwertigsten Alben ein
völlig unverdientes Schattendasein. Andauernde Line
Up-Probleme - ehemalige Mitglieder spiel(t)en z.B. bei
Death, Cannibal Corpse, Malevolent Creation und Morbid
Angel - waren sicherlich auch einer der Hauptgründe
dafür, dass diese Pioniere keinen anhaltend
eigenständigen Sound entwickeln konnten und darum mehr
als Talentschmiede für zukünftige Musiker namhafter
Bands und weniger aufgrund ihrer brutalen und technisch
hochstehenden Kompositionen aufhorchen liessen. Als
einziges Urmitglied ist nach wie vor Drummer Lee
Harrison vertreten, der mit dem vorliegenden fünften
Studioalbum jedoch die Genremesslatte einmal mehr locker
erreicht und dank seinen immer noch taufrischen
Mitstreitern eine musikalische Glanztat sondergleichen
hingezaubert hat. Mit einer fast schon beschämenden
Lässigkeit eingespielt, strotzt "Spiritual Apocalypse"
vor deftigen Riffs, exzellenter Schlagzeugarbeit und den
endgeilen Soli von Mark English, die auch dem
verwöhntesten Gitarristen die berühmte Stirnader
anschwellen lassen wird! Endveredelt durch das
ultrabrutale, kraftvolle Organ von Sänger Mike Hrubovcak
(Vile, Divine Rapture) knallen einem Übersongs wie
"Triumph In Black", "Firestorm" oder der göttliche
Doppelschlag "The Inhuman Race" / "Remnants Of
Divination" derart abartig ins Genick, dass ich mich
einmal mehr frage, warum gewisse andere Bands überhaupt
eine Daseinsberechtigung auf diesem Planeten haben! Und
wer dieses Jahr ans Fuck The Commerce pilgert, darf sich
zum Dank diese Hammerband als Freitagsheadliner ins
Gebein fahren lassen. Ich bin enzückt!
HaRdY
Punkte: 9.3 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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ANCIENT SEASON – Sudden Fading Lost
Eigenvertrieb
Prog Metal-Freunde aufgepasst, hier gibt's eine neue
Delikatesse: Die Luzerner Ancient Season machen uns ein
Album schmackhaft, das sich auch vor ihren Vorbildern
Dream Theater und Symphony X nicht verstecken muss. Prog
Metal vom Feinsten also. Wer jetzt trotzdem denkt, es
handle sich um eine reine Kopie, hat sich gewaltig
geschnitten: Ancient Season haben bereits nach nur einem
4-Track-Demo ("Terror") auf ihrem Debut-Album ihre
eigene Nische gefunden. Ein wichtiger Beitrag dazu
leistet Sänger Norbert, der mit seiner gewaltigen Röhre
gleich alle Vergleiche im Keim ersticken lässt. Aber
auch das kreative Songwriting von Gitarrist Marco
steuert seinen wichtigen Teil bei. "Sudden Fading Lost"
wird durch das Instrumental "Road To... " ruhig
eröffnet, welches in "... Silent Hill" überleitet und
gleich sehr viel versprechend beginnt. Mit "The Other
Side" folgt danach eines von mehreren Album-Highlights,
welches nicht nur mit seinem wunderbaren, eingängigen
Refrain glänzt, sondern auch mit seinem interessanten
Aufbau. "Depression" wiederum schleppt sich zuerst,
durch Keyboard-Wände getragen, zähflüssig dahin,
wechselt in einen gitarrenriff-betonten Teil und lässt
vor dem Refrain Zeit für ruhige Klänge, bevor wiederum
gewaltige Gitarrenwände den Gesang unterstützen. Etwas
schneller zieht "Losing Tomorrow" los, welches die
Klasse aller beteiligten Musiker mit seinen vertrackten
Rhythmuswechseln eindrücklich demonstriert. Mit "Mated"
und "Devil's Toys" folgen danach zwei Lieder, die laut
Band zusammen gehören. Sänger Norbert sorgt beim Ersten
mit klarer Stimme für Gänsehaut und wird dabei nur von
Keyboarder Gabriel unterstützt. Bei "Devil's Toys" darf
wieder mit ganzer Mannschaft losgerockt werden - ein
geiler Song. Gleiches gilt auch für das mit aggressiven
Vocals ausgestattete "Compulsive Act" und das wieder
schleppende "Faith". Beendet wird "Sudden Fading Lost"
mit "Cruel Secret", welches extra für die Fans
aufgenommen wurde und das ansonsten sehr durchdachte
Album aber ein wenig abrupt abschliesst. Ancient Season
können zu Recht Stolz auf ihren neuen Silberling sein
und empfehlen sich damit definitiv für höhere Aufgaben.
Schweiz, an deinem Metalhimmel glänzt ein weiterer
Stern!
Roger W.
Punkte: 9.2 von 10
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WILD FRONTIER – Bite The Bullet
Point Music/Musikvertrieb
Einmal mehr hält eine deutsche Band das Banner des
melodiösen Hard Rocks hoch. Dies tun sie seit der
Gründung 1994 bereits zum vierten mal, wenn man dies an
der Anzahl Veröffentlichungen definiert. Warum Wild
Frontier bis jetzt aber nicht im Entferntesten aus dem
Schatten der Genrekollegen Axxis oder Bonfire
heraustreten konnten, ist nicht ganz klar. Denn hinter
den Aushängeschildern des 80er Jahre-orientierten Hard
Rocks aus unserem nördlichen Nachbarland müssen sich die
Herren keineswegs verstecken. Auf internationaler Ebene
können Def Leppard oder Dokken als legitime Vergleiche
herhalten. Die Truppe outet sich als Bon Jovi Fans bzw.
nennen die Megaseller aus New Jersey als Einfluss. Eine
mutige Tat, denn Bon Jovi haben heutzutage in unseren
Kreisen bekannterweise nicht nur Fans. Doch Wild
Frontier beziehen sich glücklicherweise auf die frühen
Tage von Bon Jovi. Wären die Deutschen ein paar Jahre
eher dran gewesen, wer weiss, was alles möglich gewesen
wäre. Der Grund zu dieser Spekulation liegt darin, dass
die Jungs nicht nur tolle Musiker sind, sondern in
erster Linie einfach das richtige Gespür für starke
Songs haben. So reiht sich auf "Bite The Bullet" ein
potenzieller Hit an den anderen. Wobei 'Hit' eben auf
die 80er bezogen ist. Im hier und jetzt könnte, je nach
Einstellung, die Geschichte zu altmodisch rüberkommen.
Anyway, was Sänger und Gitarrist Jens Walkenhorst und
seine Mitstreiter kompromisslos beherrschen, ist mit
flotten und knackigen Melodien um sich zu schmeissen.
Gekonnt verhindert es der Vierer, in all zu seichte oder
gar kitschige Gewässer abzudriften, obwohl hie und da
das Keyboard ein bisschen zu sehr in den Vordergrund
drängt. Auf der Limited Edition gibt's dann noch einen
sehr interessanten Bonus Track, das Cover "I Know
There's Something’s Going On", geschrieben von Russ
Ballard, damals ein Hit von Frida, ihres Zeichens
Ex-Member von ABBA. Unter dem Strich ist "Bite The
Bullet" ein feines Album, das, obwohl meilenweit vom
aktuellen Zeitgeist entfernt, Beachtung verdient.
Chris C.
Punkte: 9.2 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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FINNTROLL – Ur Jordens Diup
Century Media/EMI
Die Trolle sind zurück, und zwar mit neuem Sänger (Vreth),
der zwar nicht wie ein Troll aussieht, aber stimmlich so
einiges auf dem Kasten hat. Bereits ihr viertes Album
haben die Finnen am Start, und nach "Nattfödd" ist der
Druck verdammt gross. Denn seit Stücken wie "Trollhamaren"
sind Finntroll in der Metalszene nicht mehr wegzudenken.
Das Intro "Gryning" kommt sehr 'Finntroll-like' daher
und gefällt trotz der Länge von über drei Minuten.
Danach geht es bei "Sang" das erste Mal richtig zur
Sache, und als Finntroll-Fan fällt sofort auf: Da hat
sich einiges getan. Die Finnen sind viel ernster
geworden, ihre Verspieltheit hat sich beinahe in Luft
aufgelöst, auch der Humppa-Anteil wurde arg
zurückgeschraubt. Ist man aber bei "Korpens Saga"
angelangt, kommt doch wieder ein Lächeln in den
Mundwinkeln hervor, denn so stellt man sich Finntroll
vor. PARTY! "Nedgang" und "Ur Djupet" sind dann zwei
sehr dunkle Stücke, die den bombastischen Black Metal,
den die Finnen praktizieren, wunderbar aufzeigen. Leider
kommt die Folklore hier beinahe nicht zur Geltung. Die
Stimme von Vreth ist wie anfangs erwähnt gewaltig. "Slagbröder"
ist sehr keyboardlastig und auch die Stimme wurde da
wohl ziemlich verändert, dennoch gefällt mir das Stück,
da es wieder sehr druckvoll daherwalzt und dann in einen
wunderbar hymnenhaften Teil einmarschiert. "En Mäktig
Här" ist der Humppa/Black Metal-Song schlechthin,
wunderbare Folk-Melodien und eine rauhe Stimme. Ganz
stark! "Ormhaxän" ist wohl der brachialste Song der
Scheibe bis hin zum wunderbaren, epischen Refrain, der
dann sofort wieder in den ernsteren Teil übergeht.
Obwohl 'ernst sein' bei Finntroll sowieso nicht wirklich
die richtige Definition ist, denn sobald ein wenig
Humppa in ihre Songs reinplatzt, bekommt der Black
Metal-Anteil so viele Farben, dass es einfach zum Tanzen
anregt. "Makten Spira" und "Under Tva Runor" (erinnert
ein wenig an Moonsorrow) gehen im gleichen Stil weiter,
die Finnen lassen nicht zu, dass einer ihrer Stile die
Musik regiert, sie wechseln wunderbar ab. Aber, ob
brachial und ernst, oder melodisch und fröhlich:
Finntroll geben ganz gewaltig den Tarif bekannt. Der
letzte Song "Kvällning" ist wieder ein typischer
Abschluss für Finntroll, ruhig und sehr naturbezogen,
bis dann einfach neun Minuten lang gar nichts mehr
gespielt wird ausser das Windchen, dass leise weht. Die
letzen zwei Minuten hört man noch ein
Lagerfeuer-Troll-Song, der wohl sofort klarstellt, wie
ernst die Finnen geworden sind. Einfach trollig!
Yannick S.
Punkte: 9.1 von 10 Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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THOUGHT CHAMBER - Angular
Perceptios
InsideOut Music/Phonag
Die Amis um den Enchant-Sänger Ted Leonard können
mir ihrem Debut voll überzeugen. Geboten wird
facettenreicher, technisch sehr anspruchsvoller
Prog-Metal. Songs wie das unglaubliche "A Legends Avalon"
gehen trotz ihres musikalisch sehr komplexen und
anspruchvollen Soundes sofort ins Ohr, und das liegt an
den sehr melodiösen Gesanglinien, Ted hat hier einen
verdammt guten Job gemacht. Die Spielereien zwischen
akustischen und harten Gitarren, gepaart mit coolen Keys,
untermauert von sehr lebendigen, unglaublich genialen
Drum Parts treiben das Niveau dieses Silberlings in
schwindelerregende Höhen. Die Amis erreichen nicht
selten Dream Theater-Sphären. Gerade bei Krachern wie
"Mr. Qwinkles Therapy" (cooler Songtitel) ist das ganz
deutlich zu hören. Und haut euch nur mal die
instrumentale Prog-Orgie "Accidentally On Purpose" ins
Gehirn, das zieht dem verwöhntesten Proggie noch die
Schuhe aus, einfach herrlich. Auch die ruhigeren
Momente, zu finden in "Silent Shore" sind klasse und
können voll überzeugen, und wieder sei die tolle
gesangliche Leistung von Ted zu erwähnen. Zum Schluss
bleibt mir nur noch zu sagen, dass es Thought Chamber
gelungen ist, ein hervorragendes Stück Prog Metal unters
Volk der anspruchsvollen Musikliebhaber zu bringen.
Klasse Leistung der Amis!
Crazy Beat
Punkte: 9.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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IN SLUMBER - Scars: Incomplete
Massacre Records/Musikvertrieb
Diese Band ist der Messias des österreichischen
Death Metal. Das Geburtsland Mozarts verdient alle
Hochachtung dafür, neben diesem weltbekannten
Komponisten auch noch eine sehr geile Death Metal-Combo
hervorbegracht zu haben. Ob der Kopf der Band, Wolfgang
Rothbauer (Eisblut, Thirdmoon) auch die Fähigkeit hat,
Vierteltöne per Gehör auszumachen, ist nicht bekannt.
Auch weiss man nicht, ob er seine ersten Stücke im
Vorschulalter komponiert hat, oder damals, wie die
Meisten von uns, noch mit Playmobil beschäftigt war.
Aber das macht nichts, denn dieser Output ist trotzdem
genial. Da ist alles drin, was man von gutem Death Metal
erwartet. Intelligente, einem Konzept folgende Texte als
Supplement. "Scars: Incomplete" behandelt textlich die
Thematik der Selbstverletzung. Beim Debut aus dem Jahre
2003 ging es um dass Borderline-Syndrom. Bei der
Produktion hatte übrigens Tue Madsen (The Haunted,
Mnemic, Sick Of It All usw.) seine Finger mit an den
Reglern und liefert einen gewohnt guten Job ab. Der nach
Bang-Bewegungen lechzende Nacken wird hoch erfreut sein
über die hübschen Riffs, die da gezockt werden. Der
Gesang ist abwechslungsreich und könnte der
Genre-Bezeichnung auch noch ein 'Melodic' voranstellen.
Die Platte ist irgendwie sehr elegant und trotzdem wird
sich dabei niemand zu gut dafür sein, hierbei ordentlich
die Matte zu schütteln. Dabei schon mal viel Spass!
Leandra
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BLACK STONE CHERRY– Black Stone
Cherry
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Aus dem tiefsten Süden der USA, genauer aus Edmonton,
Kentucky, kommen die Jungs von Black Stone Cherry. Die
vier Musiker sind erst zwischen 20 und 23 Jahre alt.
Genauso klingt auch ihre Musik: frisch, energetisch und
unverbraucht. Von Seiten des Labels wird uns gesagt, die
Wurzeln der Band liegen im Southern und Classic Rock
begründet. Als Einflüsse werden dementsprechend Lynyrd
Skynyrd und Led Zeppelin genannt. Ebenso werden Guns N'
Roses und AC/DC erwähnt. Dies erweckt den Eindruck, die
Truppe fröne dem herkömmlichen Hard Rock. Dem ist aber
definitiv nicht so. Irgendwann erscheint im Infoblatt
der Name Alice In Chains. Da sind wir nun schon eher im
Metier dieser Formation. Klar haben auch die Grunge/Alternative-Bands
der 90er wiederum ihre Einflüsse. Ob die aber wirklich
bei oben genannten Acts liegen, ich weiss nicht. Fans
von 70er/80er-Rock jedenfalls werden kaum gefallen an
Black Stone Cherry finden. Ganz anders sieht es mit
Liebhabern von eben Alice In Chains, Pearl Jam,
Soundgarden oder Stone Temple Pilots aus. Genau diese
Leute werden begeistert sein. Die Jungspunde erfreuen
durch ultrastarkes Riffing, powervolle Rhythmen und klar
strukturierte Songs. Den Gitarren werden dreckige und
fette Klänge entlockt. Da können ab und zu sogar
parallelen zu Zakk Wylde erkannt werden. Mit den rauhen,
kräftigen Vocals drückt Sänger und Gitarrist Chris
Robertson der Band nicht nur einen individuellen Stempel
auf, sondern sorgt auch für grossen Wiedererkennungswert.
Er kann durchaus mit einem Eddie Vedder oder einem Chris
Cornell im gleichen Atemzug genannt werden. Da wir uns
aber nun nicht mehr in den 90ern befinden, ist ein
beinahe schon offensichtlicher Vergleich Nickelback. Und
da schneiden die Südstaatler mit Sicherheit besser ab,
weil sie schlichtweg mehr grooven, glaubwürdiger wirken
und nicht nur einen oder zwei Hits haben, sondern gleich
ein ganzes Album mit starken Tracks vorweisen können.
Sollte dieser Sound noch länger in der Gunst von
MTV/Viva stehen, kann Black Stone Cherry eine grosse
Zukunft prognostiziert werden.
Chris C.
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MAGNUM - Princess Alice And The Broken Arrow
Steamhammer/Phonag
Wer auf anspruchsvollen Melodic- und Hardrock steht, kommt an dieser
britischen Legende nicht vorbei. Das kreative Duo Clarkin/Catley
steht auch heute noch, längst über dreissig Jahre seit den Anfängen
mitte der 70er, für hochstehendes Songwriting und unverkennbare
Trademarks. Mit dem letzten Hammer-Album "Brand New Morning" hatten
viele nicht gerechnet. Das Teil klingt dermassen frisch und tight,
dass man sich echt verwundert die Augen und Ohren reiben musste. Das
war im Sommer 2004 und nach der Doppel-DVD "Livin' The Dream" (2005)
steht mit "Princess Alice And The Broken Arrow" das dreizehnte
Studio-Album in den Startlöchern. Einher gehen damit natürlich die
hohen Erwartungen, die nach so einem starken Vorgänger geschürt
werden. Stilistische Experimente oder gar modern gefärbte
Ausrutscher sind jedoch nicht zu erwarten. Darum herrscht ein
Zustand zwischen Zuversicht und Vertrauen, während der Zeigefinger
zielstrebig in Richtung Play-Taste steuert. Die ersten und vom
Keyboard dominierten Klänge des Opener's "When We Were Younger"
lassen den Zuhörer gleich weit in die 80er zurück fallen. Die
ansteckende Melodie-Line packt einen gleich an den Eiern (oder sonst
wo) und würde sich sehr gut zu einer sommernächtlichen Fahrt im
offenen Cabrio mit wallenden Haaren im Wind eignen. Auch "Eyes Wide
Open" gehört zu dieser Kategorie und ist nichts als Magnum pur! Als
Vergleich können hierzu noch Shotgun Symphony genannt werden.
Ruhigere Töne erklingen bei "Like Brothers Are Real", einem weiteren
Ohrwurm. "Out Of The Shadows" rockt dagegen wieder mehr auf die
gewohnte Art und Weise, während "Dragons Are Real" ebenso runter
geht wie Öl! Besser kann man AOR zwischen (Halb-) Balladen und
treibenden Abgeh-Tracks nicht zelebrieren. Müssig zu erwähnen, dass
auch die Produktion keine Wünsche offen lässt. Unterschiede zu
"Brand New Morning" gibt es dennoch und zwar in der Person des neuen
Schlagzeugers Jimmy Copley, während dessen Karriere einige
Szene-Grössen wie Manfred Mann's Earth Band, Roger Glover und Ian
Gillan (Deep Purple) sowie auch Glenn Hughes (Ex- Deep Purple)
unterstützt wurden. Insgesamt wirkt "Princess Alice And The Broken
Arrow" melodiöser als der leicht rockigere Vorgänger, ohne dabei
aber qualitätsmässig hinten anzustehen. Ein absoluter Killer-Song
wie "Brand New Morning" einer ist, fehlt aber. Wer Magnum live sehen
will, sollte am 8. Mai nach Pratteln ins Z7 pilgern. Die Erkenntnis,
dass es um die Gesundheit von Gitarrist und Hauptsongwriter Tony
Clarkin ja nicht so gut bestellt ist, dürfte genügend Anreiz dafür
sein.
Rockslave
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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GUTBUCKET - Gutbucket
Armageddon Music/Musikvertrieb
Keine Balladen. Straight in den Allerwertesten und ins
Gesicht. Durchbretternd. Rock 'n' Fuck'n Roll. Die
Hamburger hauen auf die Pauke... Oder soll ich besser
Saiten sagen? Kompromissloser Sound, Rotzig- dreckige
Riffs und die dazu passende Stimme seit Sommer '06. Wow,
mit Saxon und Rose Tattoo auf Tour, die Jungs haben auch
schon Referenzen. Ihr drittes Album rockt ziemlich! Sie
sind berüchtigt für schweisstreibende live-shows, und
die 8jährige Spielerfahrung zusammen spürt man einfach.
Aufgefallen ist mir, dass jeder der Songs aufs
Radioformat zugeschnitten ist. Na ja. Dazu hab ich nicht
viel zu sagen. Die Jungs liefern einen soliden,
rotzig-knackigen Kracher ab, und haben in Peter Kaluza
den richtigen Sänger gefunden. Hört man das ganze Album
am Stück an, gibt's natürlich auch hier Unterschiede im
Niveau der Songs, die das Album zeitweise ein bisschen
eintönig erscheinen lassen. In nächster Zeit sind die
Typen gleich dreimal in der Schweiz zu sehen, und ich
bin mir sicher, dass sie auch hierzulande Fans an Land
ziehen können!
Seraina S.
Punkte: 8.9 von 10 Hier bestellen für 27.90 SFr.
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DEADLOCK – Wolves
LifeForce Records
Konnte mich der Vorgänger "Earth Revolt" schon
begeistern, war ich durchaus gespannt, was sich im Hause
Deadlock getan hat. Nun, auffälligste Änderung ist wohl
die Integration von der einstigen Gastsängerin Sabine
Weniger als fixer Bestandteil der Truppe, was sich
natürlich auch an deren Anteil gesanglicher Beiträge
zeigt, wird doch jeder Song von ihr 'bereichert'. Auch
wenn ich die Stimme von ihr nach wie vor nicht für ein
seltenes Pflänzchen halte, ist die Mixtur aus den
wütenden Grunzvocals von Johannes und den süsslichen
Gesangslinien von Sabine durchaus hörenswert. Ein
kitschiges 'the beauty and the beast'-Feeling kommt nie
auf, jedoch wirken die Songs im direkten Vergleich zum
Vorgänger etwas eingängiger. Wobei ich mich hier auf den
Refrain beschränken möchte, denn schon der Opener "We
Shall All Bleed" schwingt eine gewaltige Melodeath-Keule,
welche die 'Neue' von den Flämmchen schon mal etwas
angestaubt ausschauen lässt. Ob nun dieser Song als neue
Hymne für das Rote Kreuz zum Aufruf der Blutspende in
das Felde getragen wird, war leider von offiziellen
Stellen nicht zu erfahren, jedoch sollte er jeden
Airguitar-Akrobaten durch seine zweistimmigen Leads und
Soli die Freudentränen aus den Sehnen locken. "Code Of
Honor" schlägt in die selbe Kerbe und serviert einen
verflucht eingängigen Refrain oben drauf. Mit "Losers'
Ballet" tanzen Deadlock auf Pfaden, die schon etwas an
symphonische Blackmetalkapellen erinnern, der düsterste,
aber auch stimmungsvollste Song der Scheibe. Hier ist
die Integration der Keys durchaus gelungen, was man bei
"End Begins" nicht sagen kann, wirken sie dort absolut
nervtötend und fehl am Platze wie ein Balisto in der
Arschspalte. Diese Technobeat-Ansätze (glücklicherweise
nur in diesem Song) lassen meine Magensäure erbrodeln
und mich Galle spucken, das passt nicht und wird von mir
gnadenlos mit Abzug bestraft! Immer wenn Deadlock
versuchen, mit dem Programmings 'modern' zu tönen geht
der Schuss nach hinten los. Zum glück gehen die Keys
meist in den Gitarrenwänden unter, welche aus den
Eingeweiden Götheburgs stammen könnten. Wer mit dem Song
"Dead End" von In Flames warm geworden ist, sollte "Wolves"
sein Gehör schenken, denn die Truppe stellt für mich
immer noch so was wie eine kleine Ausnahme und einer
Portion Eigenständigkeit in der 'Flames- &
Tranquillity-Ecke' aus.
R.K.
Punkte: 8.8 von 10 Hier bestellen für 29.90 SFr.
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SONIC REIGN – Raw Dark Pure
Metal Blade/Musikvertrieb
Summende Hornissen vor dem Fenster hörbar? Der
Frühling ist zwar früher gekommen als gedacht, dennoch
bleibe ich misstrauisch. Einsetzendes Geprügel und
Pandabären-taugliches Gekeife? Ach ja, stimmt… In meinem
Player rotiert die neue Platte von Sonic Reign. Hab ich
grad was von Schwarzwurzel-Gekrächze gesagt? Passt im
nächsten Moment schon wieder nicht mehr, denn dieses Duo
(an wen erinnert das bloss? *kopfkratz*) spielt zwar
eindeutig in die schwarzmetallische Liga hinein, ist
aber so eigenständig, dass man es nicht für nötig
befindet, dort zu verweilen. Gut so, denn auch
todesmetallische Anleihen finden sich hierbei zuhauf,
stellenweise wird es gar ein wenig melodisch, beinahe
schon ruhig (man möchte hier ‚vor dem Sturm’ anfügen),
sehr gut bei „Fucked Up But Glorious“ zu hören.
Allgemein empfehle ich dieses Stück als erstes Ziel
anzusteuern, denn hier entfaltet sich die gesamte
Bandbreite von Sonic Reign (welche ihre Mucke übrigens
als ‚Modern Black Metal’ bezeichnen, wobei ich zwar
zustimmen mag, jedoch die schon genannten musikalischen
Aspekte nicht unerwähnt lassen möchte, ausserdem ist der
Titel verdammt cool): Der Sänger flüstert, growlt und
brüllt mit Reibeisenstimme jegliche positiven Aspekte
der Welt weg, während der Schlagzeuger sich redlich Mühe
gibt, seine Utensilien fachgerecht in kleine Stücke zu
hauen. Dass dies zum grössten Teil auch exzellent
gelingt und man die Double Base-Attacken getrost als
Metronom missbrauchen kann, spricht für die Qualitäten
dieses Mannes, stellenweise könnte man leichte
Abweichungen konstatieren, aber das fällt im Gesamtbild
nicht wirklich auf. Moment – hab ich eben gesagt dass
ZWEI Musiker beteiligt sind? Tjaha, die Parallelen zu
Satyricon sind unübersehbar, genauso wenig wie zu I oder
auch zu den nach wie vor grob unterschätzten Old. Dies
macht aber nix, denn so steigert sich der
Wiedererkennungswert enorm, und man bewegt sich
musikalisch gesehen in bekannteren Gewässern, ohne im
See der Plagiate abzusaufen, denn trotz Anleihen bleiben
Sonic Reign eigenständig. Dafür sorgen immer wieder
melodische Einschübe bevor man ordentlich eins auf die
Mütze kriegt, die variablen Vocals und die gesprochenen
Passagen. Kurzum: Wo „Raw Dark Pure“ draufsteht, ist
auch genau das drin. Wortwörtlich, ohne Schnörkel und
ohne Kompromisse. Get it before it gets you!
Toby S.
Punkte: 8.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NEVERLAND - Schizophrenia
Escape Music/Non
Stop Music
Als Ende 2003 die selbstbetitelte 4-Track EP
erschien, staunte manch einer nicht schlecht, was da aus
den Boxen waberte. Im Geiste von Savatage, alten Royal
Hunt und den besten Momenten von heimischen Bands wie
Crown Of Glory, Kirk oder den frühen Felony machte sich
eine weitere hoffnungsvolle CH-Combo auf den
beschwerlichen Weg zum Erfolg. Leider hielt das Line-Up
in der Folge nicht, wobei vor allem der Abgang von
Sänger Mike Zotter schwer wog. Somit war der erste Elan
für einige Zeit ziemlich verflogen. Inzwischen schreiben
wir das Jahr 2007 und Neverland sind wieder zurück! Mit
im Gepäck haben sie ihren ersten Longplayer "Schizophrenia".
Die vakanten Posten wurden mittlerweile, das heisst
2005, durch Keyboarder Mike Benz und Routinier Jean-Marc
Viller (Daydreamer) neu besetzt. Bevor ich das neue
Material anteste, wird (wurde) zuvor die EP als
Einstimmung in voller Länge gespielt. Diesem Vergleich
muss das neue Material nun stand halten. Der Opener und
Titeltrack schiebt den Karren ohne Mühe wieder an. Mit
deutlich weniger dominanten Keyboards, vermindertem
Bombast und einem furztrockenen Drum-Sound führt sich
Jean-Marc Viller gekonnt ein. Der Unterschied zu Mike
Zotter ist jedoch nicht zu überhören und braucht deshalb
zuerst ein paar Durchläufe zur Gewöhnung. Mit voller
Prog-Power folgt "When Darkness Falls", wo man sich
langsam aber sicher mit dem aktuellen Soundverständnis
von Tommy Vetterli (Ex-Coroner) angefreundet hat. Dass
im zweiten Teil des Songs alte Ivanhoe-Zeiten mit Andy
B. Franck (Brainstorm & Symphorce) wieder aufleben, löst
beim Rezensenten umgehend etwas Wehmut aus. Mit "Mysteria"
wird neben "Neverland" das erste Remake der EP geboten.
Diese Version ist ebenbürtig, wenn auch etwas anders in
der Stimmung, das heisst, wie schon erwähnt, mit
reduziertem Bombast. Etwas thrashigere und im Tempo
varierende Momente verströmt das schnelle "Anger", wo
Jean-Marc eine griffige Melody-Line ("Fly away...")
anstimmt. Ganz "zu Hause" ist Herr Viller jedoch bei der
anschliessenden Halbballade "Anguish", die ungemein von
all seiner Erfahrung profitiert und für mich klar zum
Besten auf dieser Scheibe zählt..., top! Den nächsten
Angriff auf meine nostalgischen Erinnerungen an Ivanhoe
zu ihren Anfangszeiten liefern "Take My Advise" und "Buy
Your Dream"..., hach wie schön, obwohl die überwiegend
durchgehende Double Bass-Drum (grundsätzlich) nicht so
mein Ding ist. Derweil fährt mir "Neverland", das zweite
Remake und der Album-Smasher schlechthin, bedeutend
besser ein, Royal Hunt'sches Flair hin oder her. Den
finalen und klar positiven Schlusspunkt setzt das
groovige sowie abwechslungsreiche "Brave Warrior". Bis
auf den Drum-Sound gefällt mir "Schizophrenia" sehr gut
und wer "den alten Hasen" Jean-Marc Viller als
Nachfolger des ohne Zweifel talentierten Vorgängers
annimmt, wird die unbestrittenen Qualitäten von
Neverland bald erkennen und zu schätzen wissen! Mehr
Infos gibt es auch www.never-land.ch abzurufen.
Rockslave
Punkte: 8.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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STEVE THORN - Part Two: Emotional Creatures
InsideOut Music/Phonag
Eins vorweg, wer "Part One" mochte, wird dies auch
mit "Part Two" tun. Und auch hier wird Steve wieder von
vielen Prog-Kollegen unterstützt: An den Drums kesselt
wieder Nick D Virgilio, den Bass teilen sich Tony Levin
und Dave Meros. An den Guitars findet man John Mitchel
und an den Keys unter anderen Geoff Downes und noch
viele mehr. Musikalisch bleibt alles wie gehabt: "Part
Two" fällt zwar etwas ruhiger und ein wenig düsterer aus
und bietet eine noch reifere Musik voller subtiler
Details. Art-Prog Rock vom feinsten, "Wayward" erinnert
mit seinen Gitarren gar an Pink Floyd, und "Crossfire"
handelt von der Sinnlosigkeit des Krieges, auch wenn der
Song eine liebliche Stimmung verbreitet, typisch für den
Ironiker Steve. "Roundabout" erinnert ein wenig an Peter
Gabriel, und "Great Ordeal" ist mit Flöten und
Folk-Gitarren ein Mix aus Jethro Tull und Genesis. Der
Abschluss bietet das mit Cello, Flöte und Piano
instrumentierte "Sandheads" dar. "Part Two" macht Lust
auf mehr und man kann kaum genug kriegen, mir geht es
jedenfalls so. Und ich bin ja schon mächtig gespannt auf
Teil drei.
Crazy Beat
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DEW-SCENTED - Incinerate
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Thrash wird gerne als die unprätentiösere, weil „gedroschenere“
Variante von Speed Metal gesehen. Pustekuchen. Bereits
das Intro der neuen Scheibe von Dew-Scented lässt solch
Ketzerische Ansichten lächerlich wirken. Und „vanish
away“ lässt als Opener alle Zweifel an der Güteklasse
dieser Band lächerlich erscheinen. Fingerbrecherriffs,
mit gewohnt überzeugenden
Stereo-Rhythmusklampfenspielereien kombiniert und
darüber das heisere Krächzen von Leif Jensen – köstlich.
Dasselbe mit „Final Warning“, „That’s why I despise you“
und „The Fraud“: Viel Slayer, aber mit vernünftigen Soli
und bissiger, härter als deren letzter Output. Wie
präzise Dew-Scented auch live bei aller Energie spielen,
ist erstaunlich. Aber: Im Gegensatz zu den momentan
schwer angesagten Legion oft the Damned haben die
Deutschen zwar die eindeutig komplexeren Riffs am Start,
den heftigen, kompakten Groove der erwähnten Combo
erreichen sie nicht zuletzt aufgrund ihrer verspielten
Kompositionen nicht. Dies ergibt für „incinerate“ eine
vergleichsweise lange Aufwärmphase, erhöht aber den
Langzeitwert erheblich. Dennoch: häufig wäre weniger
auch hier mehr gewesen, am besten wirken Dew-Scented auf
mich immer dann, wenn sie sachte auf die Bremse treten
und die einzelnen Elemente ihrer Musik so richtig zur
Geltung kommen lassen (siehe „Everything undone“). An
ihrem Gesellenstück „Impact“ ziehen Dew-Scented auch mit
dieser Scheibe nicht vorbei, liefern aber ein
weitestgehend makelloses Baller-Thrash-Album ab, das nie
langweilt und sicher nicht so schnell in der
Veröffentlichungsflut untergeht.
Phil
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TRIOSPHERE - Onwards
Face
Front Records
Die Tatsache, dass bei
rockdetector.com unter Norwegen über 1500 Bands (!)
genannt werden, lässt erkennen, dass es neben Dimmu
Borgir, Gorgoroth, Communic, TNT, Wig Wam und Konsorten
noch eine ganze Menge mehr gibt. Dazu gehören auch
Triosphere aus Trondheim, die von Gitarrist Marcus
Silver und Sängerin/Bassistin Ida Haukland im Herbst
2004 aus der Taufe gehoben wurden. "Onwards" ist nach
einer ersten 3-Track Demo-EP von 2005 der
Debüt-Longplayer. Nach einem kurzen Intro geht das Teil
bereits amtlich nach vorne los und sogleich kommt mir
vorerst nur eine Band in den Sinn: Benedictum! Die
Vocals von Ida klingen dabei etwa ähnlich wie die von
Veronica Freeman. Soundmässig liegt die Sache noch
näher, wobei Triosphere eher metallischer daher kommen,
also weniger nach Dio und Black Sabbath klingen. Starke
Melodien und hardrockig bis thrashig geprägtes Riffing
kennzeichnen danach "Trinity", das überdies die generell
saustarke Gitarren-Arbeit in den Vordergrund stellt. Und
je länger ich diesen Song höre, so fallen mir zwei
weitere Namen als Eselsbrücke ein: Shiva (Anette
Johansson) und Saraya (Sandy Saraya). Auch "Lament"
gehört in diese Kategorie, mit einem geilen
Gitarren-Sound versehen, der schon die 80er/90er geprägt
hat und zu den Highlights auf "Onwards" zählt. "Spitfire"
gerät insgesamt sperriger und fällt leicht ab, obwohl
Madame Haukland vieles mit ihren starken Vocals wieder
raus reisst. Dass die Band aus Norwegen trotz üppigem
Double-Bassdrum Anteil auch eine unüberhörbare (hard-)
rockige Ader hat, beweist "Twilight" eindrücklich. Das
Erklingen von "Onwards Part III", wo das Thema des
Openers teils wieder aufgriffen wird, nährt die
Gewissheit, dass Triosphere tatsächlich keine reine
Ballade am Start haben. Oder etwa doch? In der Art eines
Hidden Track folgen unerwartet einlullende Pianoklänge,
zu denen sich später noch sanfte Geigenklänge
einklinken. Leider ist in diesen sieben langen
Schluss-Minuten die gute Ida Haukland nicht (mehr) zu
hören. Trotzdem überrascht "Onwards" ganz ordentlich,
musikalisch wie von der guten Produktion her
gleichermassen. Und dass mit T.O. Byberg inzwischen ein
weiterer Musiker als Rhythmus-Gitarrist fest mit an Bord
ist, lässt meine Vorfreude auf den bald kommenden Gig im
Z7 als Support von Kotipelto mächtig ansteigen!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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EXCALION – Waterlines
Limp
Music/Phonag
Finnland zum Hundertfünfzigsten. Auch Excalion
spielen (wie soll es anders sein) Melodic/Power Metal,
der dank Sänger Jarmo Pääkönen aber mal nicht an ihre
Landeskollegen erinnert, sondern trotz englischen Vocals
an die französisch singenden Prog/Power Metaller
Manigance. Aber auch musikalisch glänzen Excalion: Ihre
Songs sind eingängig, fast poppig, abwechlungsreich und
bewahren trotz aller Nähe zu anderen Bands eine
erfrischende Eigenständigkeit. "Wingman" eröffnet den
Reigen mit passenden Keyboardklängen, welchen ein Schrei
folgt um die Sache danach in Fahrt zu bringen und in
einem tollen mehrstimmigen Refrain endet. Aushängeschild
von Waterlines ist "Losing Time", welches man auch als
Videoclip bewundern kann und mit seinem Aufbau etwas an
Edguy erinnert. Ein Song, der hoffentlich viele
Ahnungslose vom Metal begeistern wird. "Arriving As The
Dark" wiederum zieht von den Gesangsmelodien
Querverweise zu Teräsbetoni, einer finnischen True
Metal-Kapelle, welche nur auf Finnisch singt. Und da
haben wir's: Als Bonus-Track wird nämlich "Arriving As
The Dark" unter dem Namen "Yöcartio" auf Finnisch
vorgetragen. Und wie immer bei finnischen Vocals kann
ich mir auch hier das Lachen nicht verkneifen. Finnisch
klingt für mich mit seinen vielen Konsonanten (p,t,r)
immer noch sehr speziell. Diese Aktion finde ich eine
geniale Idee, welche bei mir die Frage aufwirft, wieso
nicht das ganze Album in deren Landessprache eingesungen
worden ist. Es würde Waterlines zu etwas Speziellem
machen. So bleibt aber 'nur' ein ambitioniertes Power
Metal-Album, welches aufhorchen lässt, aber keine
Begeisterungsstürme auslöst. Power Metal-Fanatiker
können aber ohne mit der Wimper zu zucken gerne
zugreifen.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 21.90 SFr.
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FESTERING SALIVA – Realm oft he forgotten
Badland Records
Unleserliches Bandlogo, Schädelberge und
Schleimüberzogene Albtraumlandschaften zieren das Cover
der zweiten Scheibe der Münchener Death-Metal Band
Festering Saliva – und verglichen mit einer ganzen Menge
Scheibe desselben Genres ist zumindest schon einmal
optisch alles im grünen Bereich. Dann ein Funkspruch,
der in den von dominanten, maschinengewehrartigen
Drumsalven geprägten „War Song“ führt. Ein Überzeugender
Einstand, zumal Fronter Roland Wagner es versteht, die
(besonders für eine Deutsche Band) stimmigen Texte
halbwegs verständlich zu intonieren, was der Wirkung des
Songs wahrhaft zugute kommt. Der folgende Titelsong ist
gleichzeitig der stärkste des Albums und überzeugt mit
seiner gelungenen Balance zwischen Dynamik und
transparenter Klangstruktur – er wirkt in keinem Moment
überladen, was für Death Metal auf einem gewissen Niveau
als grosses Kompliment gemeint ist. Kein Wunder, dass
Assoziationen zu Bolt Thrower sich besonders im
Mittelteil aufdrängen. Etwas schneller wird der Sound
bei „your revenge“, das besonders rhythmisch mit
gelungenen Breaks überzeugt. „Awaiting the suffering“,
„on your knees“ und „drowning in a pond of fear“ halten
den Level, wobei besonders erstgenannter ruhig einige
Kürzungen hätte vertragen können. Betreffend der
Produktion fällt besonders der Drumsound mit seiner
gnadenlos peitschenden Snare und der heftigen Doublebass
positiv auf. „Reasonless hate“ beendet ein Album, das
mich in vielerlei Hinsicht positiv Überrascht hat und
das ich jedem, der im Death Metal nicht nur möglichst
heftiges Gefrickel sieht, wärmstens ans Herz legen. Gute
band, gute Songs, gutes Album.
Phil
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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SYLVAN - Presets
Point Music/Musikvertrieb
Innerhalb nur eines Jahres haben Sylvan mit "Posthumous
Silence" nicht nur ein grosses Prog-Konzeptalbum
rausgehauen, sondern mit dem gleichzeitig produzierten "Presets"
eine nicht weniger interessante, aber mehr
songorientierte Scheibe nachgeschoben. Es regieren ganz
klar die ruhigeren Töne. Schöne Songs wie das etwas an
RPWL erinnernde "Cold Suns" können genau so überzeugen
wie das ebenfalls ruhige "Heel". Im Grunde genommen
klingt der ganze Rundling sehr atmosphärisch, irgendwie
beruhigend und voll gespickt mit super Gesangsmelodien,
man kann schon sagen, dass hier ganz klar die Vocals im
Vordergrund stehen, ja sogar die Gitarre ist auf diesem
Album im Hintergrund, hier wurde wirklich songorientiert
gewerkelt, wobei halt der Prog-Anteil in den Hintergrund
gerutscht ist, was "Presets" aber keinesfalls schadet.
Die Ausnahme bildet der Abschluss-Track, das 12minütige
"Presets", wo zwischendurch echt stark geproggt wird. Im
Ganzen ist "Presets" ein starkes Album geworden, das die
Fans der Hamburger Combo voll zufriedenstellen dürfte.
Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MOOD- I'm On My Way
N-Gage/Musikvertrieb
Auf ihrem Album "I'm On My Way" findet man 12
ansprechende, sehr melodiöse, ruhige Rocksongs.
Teilweise verträumt, sanft und sicherlich sehr kompakt
schlendert man durch die süffigen, vielfältigen Tracks.
Schöne Harmonien ziehen sich durch das ganze Album.
Ramona Lisser, Frontsängerin und einzige Frau in der
Band, überrascht mit einer angenehmen Stimme, die
teilweise ein wenig an die Cranberries erinnert. Meiner
Meinung nach handelt es sich bei der Basler Truppe um
eine eindeutig radiotaugliche Band, die dort auch sicher
viele Anhänger finden wird. Allerdings muss ich
gestehen, dass mit diesem Album mein Musikgeschmack
etwas verfehlt wurde, und mir eine Bewertung daher auch
relativ schwer fällt. Produziert wurde das Ganze von V.O.
Pulver (GURD, Poltergeist), welcher sonst eher für
härtere klänge verantwortlich ist. Hiermit zeigt er
sicherlich, dass ihm auch die sanftere Seite sehr gut
liegt!
Seraina S.
Punkte: 8.4 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CRYSTAL VIPER – The Curse Of Crystal Viper
Karthago Records/Non
Stop Music
Judas Priest und Doro sind zwei Bands, die man sogar
in Polen kennt. Dies beweisen Crystal Viper, die mit "The
Curse Of Crystal Viper" zeigen, dass man mit diesen
Einflüsse durchaus auch selber glänzen kann. Dass sie
bei der Coverwahl für meinen Geschmack daneben gegriffen
haben, stört dabei nur am Rande. Der Gesamteindruck ist
durchwegs positiv: Der Eröffnungstrack "Night Prowler"
bietet besten riffbetonten Heavy Metal, der durch die
druckvolle Produktion unterstützt wird und der sofort
zum Mitbangen und Singen einlädt. Sängerin Leather Wytch
klingt wie eine etwas härtere Doro, kann aber an
gewissen Stellen eigene Akzente setzten. Trotzdem
herrscht, vom Musikalischen abgesehen, grosse
Verwechslungsgefahr. Sämtliche Lieder auf "The Curse Of
Crystal Viper" sind amtliche Live-Kracher und werden
dort wohl wie eine Bombe einschlagen. Man merkt, dass
das Material auf die Bühnensituation zugeschnitten ist
und man deshalb auf kleine Füller und Überraschungen
verzichtet hat. Live mag dies keine Rolle spielen, auf
dem Album wirkt sich das aber negativ aus. Besonders
"Island Of The Silver Skull" scheint, nach einem tollen
Anfangsteil, über eine gleichförmige Ebene zu
galoppieren. Ein paar Hügel und Feinheiten hätten da gut
getan. Zumal man mit Vicky Vick und Andy Wave über zwei
Gitarristen verfügt, die beide ihr Handwerk sowohl beim
Rhythmus wie auch bei den Soli beherrschen und auch
miteinander bestens zu harmonieren scheinen.
Zweistimmige Soli sind darum keine Seltenheit. Crystal
Viper profilieren sich mit einem mal schleppenden, mal
speedigen, mal melancholischen Album, welches Spass
macht und uns eindrücklich zeigt, dass Polen ab sofort
auf der Metal-Weltkarte vorhanden ist. Hut ab!
Roger W.
Punkte: 8.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DOGS'N'BONES – Dirty Fuckin' Loud
My Graveyard Productions
Das war ja eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis
auch aus Italien eine waschechte Rotzrock-Band
durchzustarten versucht. Schon der Bandname wie auch der
Albumtitel lassen keinen Zweifel, wo die Vorlieben der
vier Italianos liegen. Die Truppe besticht durch
ausgezeichnete Songs mit Titeln wie "I Hate You", "All
We Need", "Never Seen Before", "Smell Of Death" oder "God
Of Rock". Da treten haufenweise Klischees zutage, die
die Band aber sehr sympathisch erscheinen lassen.
Musikalisch hält man sich an die Regeln, die Kick
Ass-Rock'N'Roll definieren. Einfache, aber effektive
Riffs, eingängige Melodien bzw. Songstrukturen,
mitsingkompatible Refrains und vor allem eine Menge
Power. Einige wenige Sleaze- und Punkanleihen werden
natürlich auch verbraten, dezente Blues-Verweise, die
ein, zwei mal durchschimmern, sind durchaus legitim. Die
Truppe hat mit Sicherheit alles richtig gemacht. Die
wenigen Schwachpunkte sind höchstens bei den Vocals
auszumachen, die zeitweise den nötigen Druck vermissen
lassen. Ein bisschen mehr Aggressivität hätte sicher
nicht geschadet. Der eigentliche Pluspunkt der Band sind
klar die tollen Songs, die durchs Band zu gefallen
wissen. Eine grundsätzliche Kritik soll aber dennoch
angebracht werden: Der Formation fehlt tiefgreifendes
Charisma, etwas, das Bands wie die Backyard Babies oder
Turbonegro zweifelsohne haben und auch deren Erfolg
erklären. Dogs'N'Bones erfüllen zwar mehr oder weniger
alle Voraussetzungen, um erfolgreich Musik zu machen,
ohne einzigartige Ausstrahlung ist die Zukunft der
Truppe aber noch nicht gesichert. Trotzdem, Genrefans
sollten sich den Namen Dogs'N'Bones gut merken und
unbedingt deren Debut-Album anchecken.
Chris C.
Punkte: 8.4 von 10
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INTENSE - As Our Army Grows
Napalm Records/Musikvertrieb
WAS? Das sind Briten? Tatsächlich. Hm. Klingt sehr
american to me. Nach amerikanischem Power Metal. Nach
mehr! Mit dem Opener wird man schon ziemlich heftig in
die Welt von Intense geschleudert. Klingt ja schon
verdächtig nach Iced Earth während deren Glanzzeiten,
was mich aber gar nicht stört. Gewisse gedoppelte
Gitarrenparts erinnern auch stark an ihre Landsmänner
Maiden, und diese Mischung kriegen sie verdammt gut hin.
Es ist das zweite reguläre Album der Band. Sean
Heterington's Stimme, die sich eigentlich ziemlich
aggressiv gibt, kann sich gleichzeitig auch ziemlich
melodisch hervorbringen. Sehr tight spielen sie das
ganze, jeder Ton ist an seiner richtigen Stelle, Double
Base-Parts toll eingearbeitet, Gitarren gut aufeinander
eingespielt. Das gefällt! Der ganze Instrumententeppich
zeigt sich als sehr solide und gibt im richtigen Moment
Schub. Natürlich darf auch eine Ballade nicht fehlen -
allerdings eine, die auf Iced Earth's "Dark Saga" zu
finden sein könnte, dennoch gut gelungen. Zum Schluss
überrascht die Band mit einer tollen Trilogie, die sich
"Chronicles Of The New Flesh" nennt und sehr
abwechslungsreich daherkommt. Einziger Negativpunkt: Es
gibt Stellen, die etwas vom Gesamtniveau abfallen und
dann eher langweilig wirken. Nichts desto trotz: Die
Scheibe Sticht aus der breiigen Masse des heutigen Power
Metals eindeutig heraus.
Seraina S.
Punkte: 8.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HOLLOW HAZE – Hollow Haze
My Graveyard Productions
Hollow Haze hat sich vor rund vier Jahren um den
Cydonia-Sänger Dan Keying und den White
Skull-Gitarristen Nick Savio formiert. Als Heimat der
Band wird Italien angegeben. Musikalisch versucht die
Truppe, diverse unterschiedliche Stile unter einen Hut
zu bringen. Angefangen von Hard Rock bis Power Metal ist
das Spektrum breit gefächert. Kontinuierlich adaptiert
man progressive Elemente und peppt das Ganze mit viel
Bombast auf. Im Grossen und Ganzen ist die vielseitige
Mixtur ganz gut gelungen. Umfangreiches technisches
Können der beteiligten Musiker ist nicht von der Hand zu
weisen. Vor allem die kraftvollen Vocals begeistern
durch die grosse Variabilität. Desweiteren hat die Band
viele Chöre in die Songs integriert. Der Sound wird
durch eine fette Produktion zusätzlich aufgewertet. Beim
Songwriting müssen aber einige Abstriche in Kauf
genommen werden: Oft kommt man über die
Durchschnittlichkeit nicht heraus, der
Wiedererkennungsfaktor bleibt niedrig. Vielfach werden
die Tracks durch dynamische Melodien vorwärts getrieben.
Allzuoft wirkt sich aber der progressive Einschlag
negativ aus. Der Sound klingt manchmal abgehackt und
holprig, die Homogenität muss stark leiden. Die Scheibe
verfügt aber definitiv auch über viele gute Momente.
Diese Parts müssen näher betrachtet werden. Ich wage es,
einen der grössten Vertreter des Genres progressiv
angereicherten Power Metals ins Spiel zu bringen:
Savatage. Dieser Vergleich ist aber mit grosser Vorsicht
zu geniessen. Selbstverständlich kommt keine Band, auch
nicht Hollow Haze, an die Genialität der Oliva-Brüder
heran. Daher gilt dies nur als Anhaltspunkt, wo die Band
aus unserem südlichen Nachbarland musikalisch zuhause
ist. Für diejenigen, die diesen Stil mögen, ist es
sicher keinen Fehler das Album anzutesten.
Chris C.
Punkte: 8.2 von 10
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REDEMPTION - The Origins Of Ruin
InsideOut Music/Phonag
Nicolas Van Dyk stellt hier sein drittes Album in
die Regale und das zweite, das von Fates Warning-Shouter
Ray Alder eingesungen wird. Und ganz ehrlich gesagt
finde ich seinen Gesang hier besser als bei seiner
Hauptband. Aber das ist ja bekanntlich Ansichtssache. Im
Ganzen kommt das Teil härter rein als sein Vorgänger,
vor allem Songs wie "The Death Of Faith And Reason" und
der Opener "The Suffocating Silence" knallen gnadenlos
aus den Boxen. Zeitweise kommt sogar Dream
Theater-Feeling auf und es macht wirklich spass, "The
Origins Of Ruin" zu entdecken und zu erleben. Dass es
die Herren auch bei ruhigeren Songs fertig bringen zu
überzeugen, zeigen Songs wie der herrliche Titeltrack
und das epische "Blind My Eyes". Ganz gut kommt auch das
neunminütige "Fall On You": Hier kann Ray seine ganzen
Fähigkeiten voll ausleben. Wie gesagt, Ray macht hier
einen hervorragenden Job und trägt massgebend dazu bei,
dass "The Origin Of Ruin" ein wirklich klasse Prog
Metal-Scheibchen geworden ist.
Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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OPHYDIAN - The Perfect Symbiosis
Dioxzion Records/Non
Stop Music
Die Italiener geben Gas, was nicht heisst, dass man
immer sofort an Ferrari denken muss. Nein meine lieben
Metalfreunde, hier gibt es guten Metal, der sich nicht
ins eine oder andere Genre einordnen lässt. Mal ist es
thrashig schnell auf dem Erstling "The Perfect Symbiosis"
oder es geht ein bisschen progressiv, sagen wir mal auch
noch alternativ zur Sache. Die elf Songs sind dann auch
abwechslungsreich gestaltet, so dass es keine Sekunde zu
langweilig wird. Die vier aus der 'Fiatstadt' Turin
stammenden Metaller sind auch an den Instrumenten keine
Anfänger, was das Hören der elf Songs sehr angenehm
gestaltet. Die sehr gute Produktion trägt ihrerseits
dazu bei, dass die neue Scheibe von Ophydian sicher den
einen oder anderen von Euch begeistern wird. Also ihr
seht, die Italiener holen auf und rücken näher zur
Spitze im Internationalen Metaller-Business. Es gibt
auch andere Varianten als Power Metal bei unseren
südlichen Nachbarn, und dies zeigen uns Ophydian auf
eindrückliche Weise. Gelungenes Debut!
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10
Hier
bestellen für 12.90 SFr.
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THE 69 EYES – Angels
EMI
Music
Nach "Devils" wird es nun Zeit für die "Angels",
doch keine Angst, die Äuglein sind nicht über Nacht zu
braven Protestanten verkommen... Vielmehr zu 'god damned
rockers'. Ja, eine kleine Kurskorrektur scheint es wohl
im Lager der 69er gegeben zu haben, denn obwohl die
Herren mit Hits wie "Gothic Girl" die Damen der Nacht
und Depressionen zu verzücken wussten und für eine hohe
Luftfeuchtigkeit sorgten, liegt das Schwergewicht der
neuen Songs mehr auf dem Vorwärtsdrang denn der
Huldigung dunkler Zeitepochen. Dies fordert natürlich
eine etwas andere Erwartungshaltung, und ich gestehe, im
ersten Moment auch etwas erstaunt gewesen zu sein. Fand
ich erst nicht wirklich den Zugang, so brachte mir die
sehr gute Liveperformance im Z7 die 'Erleuchtung'.
Insbesondere die markante Stimme von Jyrki weiss einmal
mehr zu begeistern und gibt dem Sound der 69 Eyes das
besondere Etwas. Songs wie "Never Say Die", "Rocker", "Perfect
Skin" und "Los Angeles" fliessen wie dunkler Rockerhonig
die Gehörgänge runter, und für die Kuschelfraktion
sollte "Star Of Fate" und "In My Name" den nötigen Grund
liefern, mal wieder eine Kerze, oder den Kamin zu
entfachen. Düsterkinder werden sicherlich etwas
enttäuscht sein, aber wer wieder mal ne Scheibe sein
Eigen nennen möchte, die gradlinigen Rock mit einer
dunklen Stimme in die heimischen Wände transferiert, ist
mit "Angels" gut bedient. Gönnt der Scheibe einen
Durchgang mehr, vergesst die möglichen Erwartungen, eine
finnische Trauerscheibe vor sich liegen zu haben, und
ihr werdet mit einer locker-flockigen Rockscheibe mit
Seitenblick auf L.A. bedient.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MOONFROST – Towards The Twilight Realm
Schwarzmetall/Non
Stop Music
Der Schweizer Vierer Moonfrost bringt nach zwei sehr
ansprechenden Demos ihr Debut-Album "Toward The Twilight
Realm" heraus. Ihr Cover zeigt ein wunderbares
Licht/Schatten-Spiel im Wald und auch sonst macht die
Scheibe einen guten Eindruck. Ebenfalls wirklich
gelungen sind dann auch die Songs, selten hat mich eine
Schweizer (Pagan/)Black Metal-Band so fasziniert.
Wunderbare Melodien, die sich traumhaft mit der Rauheit
der Stimme und des sonstigen Auftritts von Moonfrost
verbinden. Es ist schon klasse, wie wenige Töne einer
Gitarre man verwenden muss, um abwechslungsreiche
Melodiebögen hervorzaubern zu können. Die Stimme von
Sänger Graven ist nicht sonderlich vielfältig, aber sie
passt wunderbar in das Gefüge der Musik. Moonfrosts
grösste Stärken liegen ohne Frage, bei der Abwechslung
der Schnelligkeit. Einmal powert sich der Drummer
förmlich die Hände wund, und andererseits erklingen
bloss feine Gitarrenmelodien. Traumhaft. Wiederum muss
man aber gestehen, dass die Schweizer Band längst nicht
die erste Band ist, die solche Musik hervorbringt.
Einiges kennt man bereits oder kommt einem aus anderen
Black Metal-Stücken bekannt vor. Auch die Spielzeit der
Scheibe ist eher am unteren Limit. Trotzdem möchte ich
das Album "Towards The Twilight Realm" loben und auch
als ein sehr gutes Album abstempeln. Die Band hat
Potential und kann bestimmt noch an Eigenständigkeit
zulegen.
Yannick S.
Punkte: 8.0 von 10
Hier
bestellen für 21.90 SFr.
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VITAL REMAINS – Icons of evil
Century Media/EMI
Dass Death Metal eine technisch (zumindest in den
meisten Fällen…) ausgesprochen anspruchsvolle Stilistik
ist, dürfte allgemein bekannt sein. Als Vorzeigeobjekte
für diese These dienen immer wieder Musiker, deren
ausserordentliche Fähigkeiten gegenteiligen Behauptungen
einen Riegel vorschieben: Chuck Schuldiner (RIP), Alex
Webster, Jack Owen und Dave Suzuki. Letzterer erregte
mit seinen hochmelodischen, trotz häufig hoher
Geschwindigkeit sehr gefühlvoll vorgetragenen
Gitarrenleads bei der All-Star-Combo VITAL REMAINS für
Aufsehen. Nun steht deren neuestes Werk zur Diskussion,
wo derselbe Dave einmal mehr Drums UND Gitarren
einspielte. Das Ergebniss lässt bereits beim ersten
Blick aufs Cover keinen Zweifel an der (meiner
Bescheidenen Meinung nach vollkommen überzeichneten und
fragwürdigen) ideologischen Ausrichtung der Band – wird
darauf doch passend zu Ostern der Nazarener fachmännisch
an Holzbalken geheftet…aua. Diese wird durch die
Mitarbeit von Deicide-Brüllbrocken Glen „Brennkreuz“
Benton unterstrichen, der in schicker Lederrüstung und –maske
auf dem Backcover posiert. Die ersten drei Songs klären
die musikalische Ausrichtung präzise: schnelle,
durchgehend im Blastbeat gespielte Kracher mit einer
Überlänge von bis zu acht Minuten, gespickt mit
Gitarreneskapaden des Meisters in Form unzähliger Soli
und Leads. Diese stehen im Songwriting auch eindeutig im
Vordergrund, was bei der einzigartigen Weise, wie hier
brutale Musik mit Melodien versehen wird, keine Sekunde
stört. Nur: Als Songs taugen diese Brecher nur bedingt,
schon nach kurzer Zeit erzeugt die durch schiere
Unübersichtlichkeit eintönige Songstruktur einen Hang
zur Skiptaste. Am besten wirkt die Scheibe in den
Momenten, in welchen die Instrumentaleskapaden im Song
hinter Bentons gewohnt herrlich brutalen Grunzereien
stehen (Das mit 6:10 Minuten vergleichsweise kurze
„Hammer down the Nails“ ist beispielsweise ein Übersong
vor dem Herrn bzw. Satan, der die perfekte „Harmonie“
von Growls und Gitarrenleads mustergültig vorführt) und
so weniger als Selbstzweck erscheinen. Mit „Disciples of
Hell“ ist auch eine gelungene Coverversion von Yngwie
Malmsteen enthalten, welche aber auch viel über Vital
Remains aussagt: Wie bei den Bands des erwähnten
Schweden steht die Hexerei am Sechssaiter einfach zu
stark im Vordergrund, als wirklich als mehr als das
engagierte Projekt eines begabten Gitarristen
durchzugehen. Das perfekte Album, um allen „Metal-ist-per-se-amusikalisch“-Ignoranten
gründlich eins vor den Latz zu hauen, Eingängigkeit darf
aber niemand erwarten.
Phil
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NINE INCH NAILS - Beside You In
Time
Universal Music
Trent Reznor und seine Band Nine Inch Nails verkörperten
schon immer den Zeitgeist der jeweils aktuellen
Generation. Wütete zu Beginn der Neunziger eine genauso
wenig definier- wie kontrollierbarer Aufbruchsgeist
unter den jungen Generationen, so lieferte Mr. Reznor
die drogengeschwängerte Antwort mit solchen Überplatten
wie «Pretty Hate Machine», «Broken» und «The Downward
Spiral» - Die daraus entwachsene Urkraft wurde auf der
Live-CD/DVD «All that could have been» eindrucksvoll
dokumentiert, kaum ein anderes Bootleg vermag an dem
Intensitätslevel dieser Perfomance zu kratzen. Doch
genau wie die Zeiten veränderte sich auch Trent Reznor,
«With Teeth» zeugte von der Reinkarnation des wachen
Geistes über den Körper, Legionen von Zeitgenossen
gingen zum ersten Mal wieder mit bewussten Schritten
durchs Leben, und wieder lieferte Mr. Reznor im
Alleingang die musikalische Leitlinie dazu. «Beside You
In Time» hält nun das neue Lebensgefühl auf DVD/HD-DVD &
Blue-Ray fest, zu einer kompletten zusammengeschnittenen
Show aus Oklahoma & Texas ergänzen ein weiteres kurzes
Bootleg, einige Rehearsal-Mittschnitte und zwei
Videoclips das Gesamtbild. An Intensität hat die
Live-Show all die Jahre durch nicht verloren, Reznor
präsentiert sich nach wie vor als leitender Master of
Ceremony, die Band (Jeordie White, Josh Freese,
Alessandro Cortini, Aaron North) wird durch seine blosse
Präsenz in die Statisten-Rolle gedrängt, und das
Publikum versinkt Hals über Kopf im multimedialen Sumpf
aus elektronischen Spielereien, analogen Rock-Impulsen,
betörenden Projektionen und hypnotisierenden
Vocal-Darbietungen. Sämtliche Akteure geben sich
dynamisch, vor allem Aaron North vermag neben Reznor
einige Akzente zu setzen, und sei es auch nur durch das
Ausleben seiner destruktiven Ader beim Zerstören seiner
Gitarren-Boxen und der Keyboard-Burg von Alessandro
Cortini. Der Haken dieser an und für sich absoluten
Performance liegt blöderweise nicht im Detail, sondern
im Konzept an sich. Durch die anfänglich zwischen der
Band und dem Publikum positionierten Neon-Rollläden
entstehen auch für die Kameras unüberwindbare Grenzen -
Auch im späteren Verlauf der Show fallen Nahaufnahmen
durchschnittlich selten aus, aufgrund der oftmaligen
Bildtotalen lässt sich einfach keine Verbindung zu den
Musikern herstellen. Was als Stilmittel durchaus
gerechtfertigt sein kann, entpuppt sich bei der über 80
Minuten dauernden Show als Herausforderung für das Auge,
denn für die komplette visuelle Vollbedienung ist mein
Kopf einfach nicht gewachsen, Details sind nur verdammt
schwer auszumachen. Nine Inch Nails' «Beside You In
Time» reiht sich nahtlos in die schier endlose Reihe an
offiziellen Veröffentlichungen ein, musikalisch wie auch
ideologisch kann das Niveau locker gehalten werden. Aber
durch die oben beschriebenen Mankos entsteht ein
unausweichlicher Graben, die Einbindung des Fans vor dem
Bildschirm gerät somit im Gegensatz zu «All that could
have
been» zu einem vergeblichen Versuch.
El Muerte
Punkte: keine Wertung Hier bestellen für 29.90 SFr.
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SANCTITY - Road To Bloodshed
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Sanctity aus North Carolina sind das jüngste Pferd im
Roadrunner-Stall, und beehren uns nebst mit der
aktuellen CD-Veröffentlichung auch im Vorprogramm der
Labelmates von Trivium & Annihilator. Die Verkupplung
dieser Bands macht durchaus Sinn, denn vor allem
zwischen Sanctity und Trivium lassen sich die
offensichtlichen Parallelen nicht verleugnen. Grob
gesagt, könnte man Sanctity als etwas glaubwürdigere
Version von Trivium einstufen - denn genau wie diese
bedienen sie sich en masse bei den 80-er Jahre-Klampfen,
vermögen aber durch die weitaus kraftvolleren Vocals
(die in den cleanen Parts zuweilen etwas an Darkane und
in den härteren Passagen an Testament erinnern) die
Messlatte überraschend hoch zu platzieren. Überhaupt
kann Vocalist Jared ein Riesenanteil am
Wiedererkennungswert von Sanctity zugeschrieben werden,
denn die Riffs & songwriterischen Stilmittel erscheinen
etwas austauschbar - der Gesang allerdings kann bereits
zu diesem Zeitpunkt eine Menge reissen. Sanctity legen
mit ihrem Debüt bei Roadrunner eine überraschend solide
Scheibe hin, wirkliche Minuspunkte gibt's von mir nur
für die etwas zurückgehaltene Identität der Songs - auch
nach mehrmaligem konzentrierten Durchhören lassen sie
sich nur schwer auseinanderhalten, etwas mehr Dynamik
würde hier nicht schaden. Aber keine Frage, sollte die
Industrie erneut wie bei Trivium zubeissen, dann haben
sich Sanctity bereits mit diesem Werk den Weg in die
nächste Liga gezimmert - Gratulation!
El Muerte
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DEATHBOUND - We Deserve Much Worse
Dynamic Arts Records
Das finnische Abrissprojekt (mit Mitgliedern von u.a.
Havoc Unit, The Duskfall, Rotten Sound) liefert neuen
Zündstoff der brutalen Sorte. Innert 32 Minuten wird
mittels 18 knackigen Songs mit beiden Händen links und
rechts kräftig Maulschellen verteilt, und Deathbound
bringen es fertig, in kompaktester Form durchaus
eingängige Miniwalzen zu zelebrieren. Der Vorgänger "Doomsday
Comfort" fand ich zwar aufgrund seiner längeren Songs
und damit eher nachvollziehbaren Struktur einen Zacken
besser, aber "We Deserve Much Worse" hat durchaus seine
Qualitäten. Eine gute Produktion, handwerkliches Können
der Musikusse und daraus resultierende Tightness zum
Beispiel. Das Album kommt daher wie aus einem Guss, hat
jedoch Schwächen betreffend der Unterscheidung von
einzelnen Tracks, da vieles des Grind/Death-Materials zu
ähnlich tönt. Eignet sich jedoch perfekt dazu, nach
einem frustrierenden Tag innert kürzester Zeit wieder
auf den Boden der Tatsachen zurück zu finden. Ich würde
diese Scheibe kaufen.
Hardy
Punkte: 7.6 von 10
Hier
bestellen für 29.90 SFr.
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JESUS ON EXTASY – Holy Beauty
Drakkar/Musikvertrieb
Mit Industrial, speziell im eher gruftigeren Bereich
angesiedelt, hat man generell eher Mühe, muss man doch
dem Vergleich mit Grössen wie Manson, KMFDM oder auch
Nine Inch Nails standhalten und sich des Vorwurfs des
Plagiats erwehren können. Nun, Jesus On Extasy sind zwar
Newcomer und „Holy Beauty“ ihr Debut-Werk, aber
verstecken müssen sich die beiden Jungs und Mädels nicht
wirklich, dafür ist ihr Schaffen einerseits zu
eingängig, aber gleichzeitig auch ziemlich abgedreht.
Die Basis ist nach wie vor Old School-Industrial, der
aber mit technoiden melodischen Beats und bratenden
Gitarren eine wahrlich industrielle Landschaft vor dem
geistigen Auge des werten Hörers erschafft. Was sich wie
bei „Assassinate Me“ noch nach
08/15-Dancefloor-Gruftiemucke anhört (mit
Manson-ähnlicher Stimme, die aber immer wieder in einen
ruhigeren, dunkleren Modus wechselt und dadurch
Abwechslung erzeugt), entwickelt sich nach und nach zu
einem eigenständigen Stück Musik, und spätestens bei „Nuclear
Bitch“ (offenbar das Ergebnis einer wilden Nacht und dem
bekannten Morgen danach, nur dass hier die Frau und
nicht der Mann die Biege gemacht zu haben scheint laut
Aussagen des Sängers) und auch „Neochrome“ beweisen
Jesus On Extasy, dass sie nicht bekannte Soundstrukturen
zu kopieren brauchen sondern sehr wohl in der Lage sind,
individuelle Klangmuster zu erzeugen. Gut dabei ist,
dass die Gitarren nie in den Hintergrund zu Gunsten der
Beats gedrängt werden, sondern gleichberechtigt agieren,
absoluter Pluspunkt auch an dieser Stelle. Dass die
Musik dabei nicht immer gleich gut in die Gehörgänge
geht ist zwar absolut begrüssenswert weil lohnenswert,
es bedeutet aber auch dass man sich gewisse Stücke
mehrmals hören muss um einen Zugang zu finden. Als erste
Anlaufstelle möchte ich den Track „Puppet“ nennen, der
von der Dichte der Atmosphäre und der Gestaltungsweise
am Dichtesten gelungen ist und sehr gut herausstreicht,
dass Jesus On Extasy nicht nur in bekannten Gewässern
fahren und sich auf ein bestimmtes Image konzentrieren,
sondern auch bereit sind, eher genrefremde Einflüsse
zuzulassen. Dass die Texte nicht nur schmuckes Beiwerk
sind sondern auch noch Inhalt vorweisen können, spricht
absolut für diese noch recht junge Formation. Die
Entwicklung darf ergo mit Zuversicht beobachtet werden,
denn zumindest rein vom doch recht provokanten Bandnamen
her ist immer Spannung angesagt.
Toby S.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HEIDEN – Era 2
BloodFireDeath Production/Non
Stop Music
Die tschechischen Heiden sind zurück mit ihrem
dritten Album "Era 2". Heiden, ein äusserst origineller
Name übrigens, sind vier Musiker, die sich 2004
zusammengetan haben, um so das erste Demo aufzunehmen.
Enstanden ist die Band eigentlich durch die Mitglieder
der Band Svardenvyrd, die ein Jahr früher gegründet
wurde. Die Tschechen spielen Pagan/Black Metal und haben
teilweise auch noch ein wenig Death Metal mit eingebaut.
Ihre Vorgängeralben konnten mich niemals überzeugen, da
die Musik so drucklos daherkam. Auf "Era 2" ist die
Musik wesentlich druckvoller und 'rockiger'. Die
Gitarrenarbeit ist weder schön noch kitschig, sie ist
einfach knallhart und kommt auch sehr rockig daher.
Irgendwie erinnern mich gewisse Stücke, jetzt rein von
den Riffs her, sehr an Abbaths Projekt "I" und gewisse
Parallelen zu Motörhead kann man dem Gitarristen wohl
auch vorwerfen. Was mich aber an der Scheibe stört, ist
die Länge der Songs, denn die Lieder sind wirklich
gnadenlos in die Länge gezogen worden, was sich nicht
wie etwa bei Moonsorrow in ein riesiges Spektakel
verwandelt, sondern eher ermüdend wirkt. Musikalisch
haben es die vier Tschechen drauf, sie spielen ihr Zeug
fantastisch, aber ein wenig mehr Abwechslung hätte
sicherlich nicht geschadet, denn auch jeder Song klingt
ein wenig wie der Andere. Ich rate daher jedem Pagan
Metal-Fan, der sich die Scheibe kaufen möchte, vorerst
in das Album reinzuhören. Wer aber auch ein wenig auf
Todesmetall-Riffs steht und es rockig mag, der kann bei
Heiden nicht viel falsch machen.
Yannick S.
Punkte: 7.4 von 10
Hier
bestellen für 12.90 SFr.
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EMERALD SUN - Escape From Twilight
Limp
Music/Phonag
Bekannterweise gilt meine Musik-Vorliebe nicht wirklich
für Helloween'schen Melodic/Speed Metal, doch eines muss
man, sei er wie im Falle Emerald Sun handfest
geschustert, dieser Sparte zu Gute halten: Gute Laune
ist garantiert. Da lacht das Herz, auch wenn die sechs
Hellenen wohl noch nie davon gehört haben, dass man auch
ohne permanentes Double Bass-Gepolter Songs schreiben
kann. Eröffnet wird das Debut der Griechen also mit
wunderhübschen Up Tempo Happy Banger-Nummern wie "Scream
Out Loud" und "High In The Sky", bei welchen Jimmy
Sautrazami sofort seinem Idol Michael Kiske nacheifert
und auch gleich klar wird, dass Emerald Sun ein Händchen
für eingängige und funktionierende Gitarrenmelodien
besitzen. Dabei zeigt man sich auch von den
Spaghetti-Bombast-Metallern Rhapsody Of Fire inspiriert,
sei es durch die folkige Rhythmisierung in "Sword Of
Light" oder in der instrumentalen Bandhymne "Emerald
Sun" mit ihren barock anmutenden Keyboard-Läufen. Darin
zeigt sich auch der grosse Makel dieser Scheibe: Obwohl
das Keyboard nur selten, wie im poppig pianolastigen
"Not Alone", Überhand gewinnt, geht einem die
Synthie-Orchestrierung bei näherem Beschäftigen mit
dieser an sich kurzweiligen Scheibe ein wenig auf die
Nerven, ist man sich von den schon genannten Rhapsody Of
Fire oder auch Blind Guardian, denen im zu Beginn an "The
Bard Song: In The Forest" erinnernden "The Story Begins"
Tribut gezollt wird, echte Streicher und Chorklänge
gewohnt. Dennoch bieten Songs wie das mit epische "Eyes
Of Prophecy" oder das auf Klischee getrimmte, aber doch
amüsante "H.M." einige rockende Elemtente, die diese
Scheibe gerade wegen der abwechslungs- und ohrwurmreifen
Gitarrenarbeit von Teo Savage und Johnnie Athanasiadi zu
einer unterhaltsamen Speed Metal-Scheibe machen, die
klangtechnisch durch Mystic Prophecy-Sänger und
Griechenbandsförderer R.D. Liapakis veredelt auch
soundmässig bestehen kann. Zwar nicht auf dem Niveau
ihrer Mitbürgern Firewind, als Anschaffung für Fans
alter Helloween aber durchaus zu empfehlen, natürlich
mit Kitschgarantie.
Kissi
Punkte: 7.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 21.90 SFr.
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MAINLINE - From Obilation To
Salvation
Dioxzion Records/Non
Stop Music
Die italienische Metalszene hat nicht den besten Ruf in
Fachkreisen. Zu sehr beschränke man sich auf das
Kopieren von bekannteren Bands, heisst es jeweils. Nun,
dass es auch frische, moderne Kapellen aus dem Pizzaland
gibt, beweisen uns Mainline eindrücklich. Die fünf
Turiner heizen uns auf ihrer neuesten Scheibe "From
Obilation To Salvation" derart heftig ein, dass es einem
so richtig den nassen Schweiss aus den Poren treibt.
Sänger Maurizio Lazzaroni ist dann auch mit seinem
Gesang im Mittelpunkt des Geschehens: Mal sehr melodisch
und clean gehalten, um dann aber unmittelbar wieder zu
einem Vulkan auszubrechen. So in etwa klingt der Tenor
auf der Scheibe. Der Rest der Truppe bietet einem gute
Hausmannskost, will heissen: Fette Gitarreniffs,
melodische Parts und die eben genannten Brüllattacken.
Dazu kommt noch eine einwandfreie, moderne Produktion.
Fazit: Noch gibt es Verbesserungspotenzial, aber der
Patient ist auf dem weg zur Besserung.
Daniel J.
Punkte: 7.2 von 10 Hier
bestellen für 29.90 SFr.
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SHADOWS FALL - Threads Of life
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Als Shadows Fall im Oktober 2004 die Scheibe "The War
Within" den hungrigen Metal-Legionen präsentierten, war
ich dermassen aus dem Häuschen, dass ich der Platte
glatt die volle Punktzahl gab - und natürlich war ich
mächtig gespannt, ob "Threads Of Life" dem Vorgänger das
Wasser reichen kann. Um gleich vorneweg die Antwort
darauf zu geben: Nö, sie kann's leider nicht. Im
direkten Vergleich der bisherigen drei Shadows
Fall-Scheiben (Das 'Überbleibsel'-Album "Fallout From
The War" mal ausgenommen) kommt "Threads Of Life" leider
auf den letzten Platz, denn das spitzbübische und
energiegeladene Debut "The Art Of Balance" und das
darauffolgende und eine ganze Ecke progressiver
ausgefallene "The War Within" gehören irgendwie
zusammen, die aktuelle Platte fällt durchaus aus dem
Rahmen. Sei es nun wegen den simpler gehaltenen
Strukturen oder der oftmals fehlenden Eingängigkeit -
trotz der omnipräsenten Shadows Fall-Trademarks (allen
voran: Die heisse Mischung aus 80er-Thrashmetal und Hard
Rock) vermag dieses Album nicht an seine beiden
Vorgänger heranzukommen. Doch ich will diese Review
nicht beenden, ohne einen Grundlegenden Pluspunkt
aufgezählt zu haben: Sänger Brian Fair kann diesmal
endlich mit seinen melodischen Vocals überzeugen, Matt
Bachand (Gitarre) greift ihm etwas weniger unter die
Arme und darf dafür einige Harmonien ins Mikro
schmettern. Am besten zur Geltung kommt das beim
Schmachtfetzen "Another Hero Lost", eine schmucke
Gänsehaut-Ballade im 80er-Stil. Aber eben, auch die
solide Gesangsleistung vermag nicht über fehlende
Inspiration hinwegzutrösten.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DREAM HUNTER – The Hunt Is On
My Graveyard Productions
Achtung, bei dieser Truppe handelt es sich nicht um
die mehr oder weniger bekannte schwedische Formation.
Die hier zu rezensierende Debut-Scheibe stammt von einer
italienischen Combo aus Brescia. Die Band um die beiden
Gusmeri-Brüder (Michele-Vocals und Andrea-Guitars)
frönt, wie könnte es anders sein, dem klassischen Heavy
Metal. Der Sound wird uns vom Label als ideale Mixtur
von Rainbow, Dio, Iron Maiden und Whitesnake verkauft.
Dies entspricht im Grunde genommen auch den Tatsachen.
Doch einerseits haben die Jungs leider bei weitem nicht
nur das Beste der genannten Acts adaptiert, anderseits
haben sie einige Sachen zu detailliert übernommen. Somit
bleibt die Kreativität ziemlich auf der Strecke. Obwohl
die Musiker das technische Potenzial mitbringen, sind
sie ein ganzes Stück vom Niveau ihrer Einflüsse
entfernt. Ein paar wenige Songs beweisen aber, dass die
Truppe auf ein stabiles Fundament baut und somit
durchaus noch entwicklungsfähig ist. Auch bei der
Produktion müssen Abstriche in Kauf genommen werden, was
zweifelsohne auf die finanziellen Mittel zurückzuführen
sein muss. Als reines Demo hätte "The Hunt Is On"
jedenfalls einen höheren Stellenwert erreicht. Ein
konkreter Minuspunkt besteht aus dem Gesang: Michele
verfügt zwar, in seiner herkömmlichen Tonlage, über ein
kraftvolles Stimmesorgan. Je höher er aber singt, desto
dünner werden seine Vocals. Fazit: Dieses Album hat
zwischen ganz starken und ganz schwachen Momenten
ziemlich alles zu bieten. Somit bleibt der Tipp:
Reinhören.
Chris C.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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LABIA - Take It
Thexoomo Records
Passender Untertitel zu "Take It" wäre origineller- und
passenderweise "Or Leave It". Denn dieses Scheibchen ist
nicht gerade das, was man leicht verdaulich nennt. Labia
bezeichnen ihren Sound selbst als 'Neo Rock-Core'. Der
Multi-Kulti-Truppe (wie passend für unser Schweizerland)
prominentestes Mitglied ist sicher Philipp Eichenberger,
der unter anderem lange bei Px-Pain die Felle verdrosch.
In ihren frühen Anfangstagen versuchten sie sich unter
Anderem an Covers von Deftones, was eigentlich sehr
bezeichnend für die musikalische Identität der Band ist.
Wie bei den Alternative-Metallern aus Sacramento findet
auch bei Labia nicht jeder einen Zugang zu ihrer Musik.
Da ist Jazz drin, da hört man Funk heraus und auch ein
Portiönchen Industrial ist dabei. Bei "Take It" haben
Labia gut daran getan, nur sechs Songs drauf zu packen,
denn das Material fordert den Zuhörer doch ziemlich. Wer
erwartet schon, auf einem Metal-Album eine Sitar und ein
Didgeridoo zu hören? Vor "Take It" gab's noch ein Demo
mit drei Songs, ansonsten sind die Zürcher Oberländer
Neulinge im Plattengeschäft. Dafür haben sie nach
eigenen Aussagen grosse Live-Erfahrung, spielten sie
doch immerhin schon vor 6500 Leuten. Meine viel beklagte
Innovation ist hier definitiv vorhanden, was die Daumen
in eine vertikale Stellung bewegt. Doch sollte man hier
doch erst mal reinhören, bevor man sich etwas kauft,
womit die zarten Öhrchen nicht umzugehen bereit sind.
Leandra
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 19.90 SFr.
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SEAR – lamentations of Destruction
Dynamic Arts Records
Auf finnisch geht es bei Sear zur Sache: „Pedon
käsky“ (was soviel heisst, wie „der Ruf der Bestie“) ist
ein anständig bolzender Todesstahlbrocken, der mich
etwas an die erste Sentenced-Scheibe „North from here“
erinnert (als diese noch Death-Metal spielten) und zwar
sehr konservativ und frei von Innovation, aber sauber
gespielt und gut produziert aus den Boxen dröhnt. „Heaven
ablaze“, ein etwas schwarzmetallischerer Song mit
starkem Moonsorrow-Einschlag und der einen oder anderen
schrägen Harmonie bestätigt den Eindruck, ist aber sehr
eingängig und zeugt von einem Händchen für
Songstrukturen. Mit „One Throne“ wird der Hang der
Sechssaiterfraktion zu schwer nachvollziehbaren
Tonkombinationen gleich zu Beginn verdeutlicht – ein
merkwürdig unnötiger, dissonanter Klang leitet den Song
ein. Auch hier regiert der Todesstahl in seiner
klassischen Form. „Purgatory“ bietet mehr der seltsamen
minimalmelodien zu Marschrhythmen….strange. Der Stil
wird von hier an im Sinne der ersten Albumhälfte
weitergezogen, bis „Hate &Scorn, Crowned with Horns“
einen kurzen, schwarzglänzenden Lichtblick bietet und
mit dem langsamen, soliden „Weeping flesh“ das Ende
eines durchaus guten Albums darstellt, welches aber das
Qualitätsniveau nicht durchgehend halten kann.
Phil
Punkte: 7.0 von 10 Hier
bestellen für 29.90 SFr.
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ASSEDIUM- Rise Of The Warlords
My Graveyard Productions
Sich dem Epic Metal zu verschreiben verspricht viel,
zumal dieses Genre ja nicht gerade zu den
Fanträchtigsten gehört. Die erste Scheibe der
italienischen Band enthält teilweise auch richtig gute
Melodien und fröhnt unverschämt den alten Zeiten
gefallener Kriegshelden. Persönlich habe ich aber etwas
mühe mit Fils' Stimme, die meiner Meinung nach nicht
immer ganz ins Schwarze trifft. Auch den italienischen
Akzent hört man 'n bisschen raus, obwohl ich das
charmant und positiv werte. Einflüsse von Manowars
ersten Alben und auch Manilla Road sind ziemlich
deutlich zu erkennen. Trotzdem sind interessante Parts
auf der Scheibe zu finden, die durchaus auch mehr
versprechen für die Zukunft. Für einen Erstling ist das
Ganze natürlich überhaupt nicht schlecht rausgekommen.
Die Jungs sind garantiert auf einem guten Weg!
Seraina S.
Punkte: 6.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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ULCERATE - Of Fracture And Failure
Neurotic Records/Non
Stop Music
Sollte schon als Kleinkind der Abakus dein liebstes
Spielzeug gewesen sein, du als Kindergärtner mit
Vorliebe von binomischen Formeln und algebraischen
Matritzen schwärmen konntest und als Teenager bei deinen
Ausführungen über dritte Potenzen keine
fortpflanzungstechnischen Grenzerfahrungen gemeint
waren, dürfte das Berechnen dieses Album ein lauer Furz
für dich sein. Alle Durchschnittsdeppen (wie ich) müssen
dazu aber schon mal den Cray-2-Superdupercomputer
anwerfen und mächtig das Gehirn rauchen lassen. Ich muss
es zugeben, "Of Fracture And Failure" überfordert mich
glatt um Lichtjahre. Schwer nach angewandter Mathematik
tönende Riffabfolgen, undurchsichtige Blastattacken,
unrhythmisches Gebrülle, vertrackte Taktfolgen und
scheinbar willkürliche Tempiwechsel ergeben ein
technisch absolut hochstehendes Gulasch, das in seiner
Nachvollziehbarkeit aber gegen Null tendiert. Als
vergleichbare Vorbilder dürften zwar Szenegrössen wie
The Red Chord hinhalten, aber bei denen ist der Wahnsinn
wenigstens nachvollziehbarer. Ein Album für Leute, denen
dieses Leben zu einfach erscheint.
HaRdY
Punkte: 6.7 von 10
Hier
bestellen für 29.90 SFr.
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MOONLIGHT AGONY - Silent Waters
Dockyard1/Musikvertrieb
War "Echoes Of Nightmare", das 2004 erschienene
Debut der Schweden, ausschliesslich dem melodischen
Metal gewidmet, versuchen Moonlight Agony auf ihrem
Zweitling "Silent Waters" einen eigenen Stil zu
kreieren, was leider nur zeitweise als Erfolg gewertet
werden kann. Glänzen die Skandinavier auf der einen
Seite mit makellosem und inspiriertem Spiel an ihren
Instrumenten, ist es vor allem der Gesang, der reichlich
zu wünschen übrig lässt. Zwar scheint die Stimme von
Frontmann David Akkeson rein klangtechnisch wunderbar zu
dieser als Progressive/Melodic Metal zu bezeichnenden
Stilrichtung zu passen, wirkt sie doch wie eine Mischung
aus Kai Hansen (Gamma Ray) und Hansi Kürsch von Blind
Guradian. Dass in der Praxis das Ganze dennoch nicht
funktionieren will, dies liegt wohl an den eher
unspektakulären Gesangslinien, dessen Eingängigkeit an
sich Melodic Metal ausmacht, hier aber zur Gänze fehlt,
was durch die eher drucklose Stimme umso mehr ins
Gewicht fällt, gerade wenn man an die Powervocals von
Vorgänger Chitral Somapala (Ex-Firewind) denkt. Dafür
glänzen die Instrumentalisten um Bandchef Kalle Landin
an der Gitarre durch gekonnte Abwechslung, soll heissen
die Jungs verbinden in ihrem Spiel reichlich Nu Metal
Groove aus dem Hause Disturbed ("You Betrayed Me", "Soulless")
mit Melodic/Speed Metal ("Through The Desert Storm",
"Different Storys"), Progbreaks ("I'm Alive", "Room
101") und folkige, Rhapsody'sche Keyboardläufe/-rhythmen
("The Blood Red Sails") miteinander. So sitzen Moonlight
Agony mit ihren konstruierten Schemen zwar zwischen
jensten Stühlen, legen aber auch reichlich Potential an
den Tag, welches durch etwas mehr Lockerheit im
Songwriting verwirklicht werden könnte.
Kissi
Punkte: 6.6 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CHIMAERA – Death Won't Stay Us
Puresteel Records/Non
Stop Music
Achtung, Verwechslungsgefahr! Chimaera sind nicht
Chimaira. Weder physisch noch musikalisch. Und "Death
Won't Stay Us" ist keine amerikanische Neo Thrash
Metal-Perle, sondern ein liebevoll eingespieltes
deutsches True Metal-Album. Sein sehr ähnlicher
Vorgänger "Myths And Legends" habe ich vor Jahren mal am
Wacken Open Air für 10 Mäuse dem Sänger abgekauft und
dann bald ins Regal gestellt und nie mehr angehört.
Irgendwie war mir die Sache zu gewöhnlich, die Stimme
gefiel mir überhaupt nicht und es blieb mir nichts
hängen. Ähnlich verhält es sich nun mit "Death Won't
Stay Us": Die True Metal-Lieder wollen sich einfach
nicht in meinem Schädel festhaken. Dabei sind durchaus
Fortschritte zu Vermerken: Der Gesang nervt nicht mehr,
die Songs wirken reifer, kompakter und verfügen zum Teil
über schöne Melodien. Ein weiterer Pluspunkt sind die
Schlachtrufe, die immer wieder auftauchen. Auch eine
leichte Folk-Schlagseite bemerkt man. Wer jetzt aber
gleich an eine Blind Guardian-Kopie denkt liegt falsch.
Chimaera sind klassischer Heavy Metal ohne Abstriche.
Bei zwei Songs lassen sie mich sogar kurz aufhorchen: "Dragons
Witch" ist episch mit einem langsamen Aufbau, welcher in
einen Speed-Teil mündet; ebenfalls toll finde ich den
Schlusstrack "Live After Death", welcher mit einer sich
ständig wiederholenden Melodie zeigt, was die Musiker
draufhaben. Und dies ist einiges, nur gelingt es
Chimaera nicht, wirklich bleibenden Eindruck zu
hinterlassen. Live könnte das Album, kombiniert mit
einer enthusiastischen Bühnenshow, aber durchaus
funktionieren. Denn wie bei den meisten True
Metal-Kapellen sind einem die Melodien von anderen Bands
bestens vertraut.
Roger W.
Punkte: 6.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DIR EN GREY - The Marrow of a bone
Gan-Shin/Universal Music
Wer von mir ein pauschales und endgültiges Statement
zu Dir en Grey erwartet, den muss ich leider gleich im
Ansatz enttäuschen. Obwohl die Visual Key-Freaks aus
Japan eher marketingtechnisch als musikalisch
überzeugen, kann ich ihrem neuen Album «The Marrow of a
Bone» durchaus einige gute Seiten abringen. Dass das
peinliche Gehabe mit der Schminke, der staksige Umgang
mit den beiden verwendeten Sprachen (Überwiegend
Japanisch, lediglich Songtitel und Schimpfwörter sind in
Englisch gehalten), und der allgemein eher aufgesetzt
wirkende «Wahnsinn» nicht dazu gehören, das hingegen
sollte dann doch relativ klar sein. Frontzucker Kyo
zaubert im dramaturgischen Opener «Conceived Sorrow» ein
überraschend breites Feuerwerk an Gesangs-Stilistiken
ans Tageslicht, wobei ein paar mal die
Geschlechtergrenze verdammt schummrig wird. «Lie buried
with a vengeance» kommt zu nahe an altes Slipknot'sches
Hoheitsgebiet um dafür passable Noten einzuholen, dafür
kann «The Fatal Believer» erstmals eigenen Charme
versprühen. «Agitated Screams of Maggots» erinnert nicht
nur aufgrund des Titels erneut an die neun Maskenmänner
aus Iowa, bei «Grief» kommt dafür der Vocal-Verzerrer
richtig gut und die Grenze zwischen Japanischer Sprache
und Gift & Galle-Speien erscheint zum erneuten Male nur
sehr schwer nachvollziehbar. Track Nummer Neun
überrascht eher durch den Einsatz von übersichtlich &
einfach gehaltenen Akkustik-Gitarren, während Kyo bei «The
Pledge» erneut zu verdächtigen Tonhöhen empor steigt.
«Clever Sleazoid» schliesslich verschmelzt sämtliche
sperrigen Elemente der Band zu einer beinahe
undurchschaubaren Masse und schliesst somit als
progressivster Track ein wiedersprüchliches Album ab.
Keine Frage, Dir en Grey hinterlassen durchaus einen
soliden Eindruck - aber ob die Band ohne den langsam
stagnierenden Medienhype je ausserhalb ihres
Ursprungslandes bekannt geworden wäre, lässt sich in
gesundem Mass anzweifeln. Denn allein die musikalischen
& songwriterischen Fähigkeiten reichen kaum zur
Weiterempfehlung unter Fans der harten Genres. Was
bleibt, ist eine mehr oder weniger flexible Metalcombo,
die irgendwann selbst Opfer des von ihnen proklamierten
Visual Key werden könnte, denn der Exoten-Faktor wird
sie nicht immer an der Oberfläche halten.
El Muerte
Punkte: 6.5 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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APRIL - Tidelines
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Ich zitiere ungern den älteren Mann, der mal bei Krokus
war und immer ein Tuch auf den schulterlangen Haaren
trägt, aber 'meh Dräck' würde bei dieser Band einiges
zur Verbesserung beitragen. Für Finnen (gemäss
Vorurteil) sind April etwas zu fröhlich, es fehlt diese
'Ich-sauf-den-ganzen-Tag-über-weil-die-Sonne-nicht-scheint'-Attitüde.
Aber vielleicht heissen sie deshalb wie ein
Frühlingsmonat. Vielleicht sind sie auch Finnlands
Aushängeschild für die Blau Kreuz-Organisationen, wer
weiss? Zeit, länderspezifische Vorurteile abzubauen und
dazuzulernen. Der Opener "The Power Of One" ist super
gewählt, ich summe jedes Mal wieder mit. Leider sind die
zwei nächsten Tracks nach dem selbem Muster gestrickt,
und die Lust zum Mitsummen ist mir bereits vergangen.
Hakku Hietikko hat eine relativ hohe, etwas nasale
Stimme, die mit der Zeit nerven kann. Nach mehrmaligem
Durchhören von "Tidelines" komme ich zu folgendem
Schluss: Auf Metallerniveau sind die 10 Songs der
Scheibe wie Radiosound für 'normale' Menschen. Man kann
ungestört etwas Anderes nebenher machen, manchmal horcht
man kurz auf oder summt mit, aber eigentlich behelligt
einen die Musik nicht weiter. Der Bang-Faktor tendiert
gegen Null, die Finnen kommen nämlich eher aus der
Emo-Ecke. Die Melodie-Linie des Openers bringe ich immer
noch nicht aus dem Kopf, aber mehr hat April bei mir
nicht hinterlassen.
Leandra
Punkte: 6.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DAWNLESS - A Way Of Escape
Eigenvertrieb
Also was die rein optische Präsentation dieser
Debüt-Scheibe der 2003 gegründeten Schweizer Band aus
dem Wallis (!) angeht, so kriegt allein das "CD-Pressbook"
im schicken DVD Hüllen-Format (inklusive coolem Video,
das auf über 3800 m.ü.M gedreht wurde!) schon die ersten
Punkte. Ausserdem ist es gut zu wissen, dass auch in
diesem Landesteil Rock und Metal ein Zuhause hat. Nur
Sina oder Salomé können's ja wohl nicht richten, oder?!!
Dawnless haben sich schwere Riffs mit viel Melodie auf
die Fahne geschrieben. Nach einem kurzen (Wind-) Intro
schickt sich der Opener "Winds Of Hate" an, dem
Unterland eine geballte Ladung Melodic Metal um die
Ohren zu knallen. Trotz hörbarem Einfluss von Iron
Maiden, kann der Auftakt (vom dem auch das Video stammt)
weitere Plus-Punkte verbuchen. Der leichte Einschub in
blackmetallische Gesangs-Gefilde setzt sich beim
nachfolgenden "Death Makes The Rules" weiter fort und
sorgt bei mir für erste Irritationen. "Trying To Get
Away" wartet zu Beginn gleichfalls mit cleanen Vocals
auf, mündet erneut in einem Kreisch-Part, um dann ganz
zum Schluss wiederum clean zu enden..., nun ja.
Musikalisch ok, zeigt der getragene Track "Gotta Think
Twice" dann aber deutlich auf, wo es bei Dawnless
hauptsächlich noch hapert, nämlich beim Gesanglichen (Lead
& Backing Vocals)! Offensichtlich ist zudem nicht klar,
was man eigentlich will, respektive zieht das eine oder
das andere Vocal-Konzept nicht konsequent(er), wie
beispielsweise Children Of Bodom, durch. Dadurch geht
die eigentlich gute Musik, die stark an Crown Of Glory
oder alte Felony erinnert, etwas den Bach runter. Leider
setzt sich das weit gehend bis zum Schluss fort.
Dawnless müssen da nochmals über die Bücher, denn zum
Beispiel für Andeutungen in Richtung Dimmu Borgir (oder
eben COB) fehlt einiges an Power und spürbarer
Boshaftigkeit, während die powermetallische Seite mit
Melodie eine deutlich versiertere Stimme benötigt, die
ausdrucksstärker und eigenständiger sein muss. Sonst
werden Dawnless nicht zum nächsten Schritt ansetzen
können! Zur Ehrrettung muss aber erwähnt werden, dass
neben dem wirklich guten Opener wenigstens das
balladeske "Unhealing Wound" die wahren Stärken oder
zumindest das Potenzial von Sänger/Gitarrist Bertrand
Ecoffey aufzeigt, respektive erkennen lässt, dies aber
beim Rest der grundsätzlich ordentlich produzierten
Songs klar ungenügend ist, um internationalem Format
gerecht zu werden. Infos im Netz gibt es unter
www.dawnless.com - üsem Wallis nattürli!
Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
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CRESCENT SHIELD – Crescent Shield
Cruz del Sur Music
Crescent Shield ist eine Band, bei der man bereits
nach dem ersten Song das gesamte Album gehört hat: Zu
ähnlich klingt alles. Hauptschuldig daran ist neben dem
einseitigen Songwriting Sänger Michael Grant. Er besitzt
zwar ein druckvolles Organ, welches in den Höhen
wunderschön klingt, aber nie runter kommen will.
Eigentlich schade, denn Potential hätte er. Wie auch die
Band als Ganzes, die mit "The Path Once Chosen" und "The
Passing" zwei Songs auf Lager haben, die durchaus
hörenswert sind. Musikalisch gehen sie in eine ähnliche
Richtung wie Chimaera, indem sie in ihrem klassischen
Heavy Metal immer wieder folkige Teile einbauen. Dazu
gesellen sich vor allem in den Refrains
Frage-Antwort-Spielchen, die in klagenden Chören enden.
Crescent Shield bemühen sich um einen eigenen Stil und
finden ihn auch; es gelingt ihnen aber nicht, diesen
Stil so abwechslungsreich zu nutzen, dass was hängen
bleibt. Nach dem Durchhören hat man das Gefühl, nur
Chöre gehört zu haben. Mir fehlen schlicht die
'Aha-Erlebnisse'. Und so bleibt "Crescent Shield" zwar
ein nettes Album, welches aber getrost links liegen
gelassen werden kann.
Roger W.
Punkte: 5.5 von 10
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BLOODY HERALD - Like A Bloody Herald Remains
My Graveyard Productions
Diesen Monat scheint der der Italiener zu werden.
Mit Bloody Herald rezensiere ich die vierte italienische
Band. Klar ist, auch bei diesen unseren Freunden aus dem
Süden tut sich was, und ich hoffe, dass ich mich nicht
zu sehr wiederhole wenn ich meine, dass man den
Südländern Unrecht tut sie als Kopierer abzustempeln. Es
sind halt immer die selben Vorurteile, mit denen sich
auch unser Land auseinandersetzen muss, da wir halt
nicht mit den 'Grossen Ländern' wie den USA oder
Deutschland und den Skandinaviern mithalten können,
heisst: Eine grosse starke Metalszene zu haben. Darum
beschränken wir uns auf kleine Bands mit Kultpotenzial.
Gut, das werden Bloody Herald mit Sicherheit nicht, auf
jeden Fall nicht mit ihrem neuesten Werk. Darauf gibt es
erdigen Heavy Metal zu hören, der gut gespielt ist aber
auch grottenschlecht produziert wurde. Und das nervt
gewaltig, denn man würde meinen, die Band in der Garage
zu hören. Die neun Tracks der Italiener tun keinem Weh,
zu sanft und zu 'normal' klingen die Stücke. Wenn das
Songarrangement noch mehr ausgefeilt wird und die
Produktion sich um 200 Prozent steigert, könnte sich
Bloody Herald auch international zeigen. Aber in dieser
Form wie jetzt ist der Abstieg in die Regionalliga nicht
mehr aufzuhalten. Schade.
Daniel J.
Punkte: 5.3 von 10 Hier bestellen für
29.90 SFr.
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MANOWAR - Gods Of War
Magic Circle Music/Phonag
So, am Ende ist nun auch die Hoffnung, die ja
bekanntlich als Letztes ins Gras beisst, abgekratzt, und
das kläglich und wohl auch endgültig. Nachdem ich in den
letzten Monaten und Jahren als Einziger der ganzen Metal
Factory-Truppe und überhaupt auch nach unzähligen
Enttäuschungen Manowar als Fan alter Klassiker treu
blieb, muss auch ich eingestehen, dass die trueste aller
Metalbands Geschichte ist. Denn mit "Gods Of War", ihrem
ersten Studioalbum seit nunmehr 5 Jahren ("Warriors Of
The World" erschien 2002) manövrieren sich die
amerikanischen Muskelprotze selbst in den Sektor der
selbstverherrlichenden Belanglosigkeit und Idiotie und
unterbieten sowohl musikalisch wie textlich ihr an sich
schon unglaublich tiefes Niveau. Dass dabei die
Spielzeit der wieder einmal mit ultrachauvinistischem
Cover ausgestatteten Scheibe gut 70 Minuten beträgt,
macht da auch nichts wett, können doch nicht mal eine
halbe Stunde davon halbwegs als Metal beschrieben
werden, wobei zwei der sieben Songs (16 Stücke sind
aufgelistet) schon auf der Vorab-EP "Sons Of Odin"
veröffentlicht worden sind. Ergo besteht "Gods Of War"
aus 5 neuen Stücken, umrahmt von langweilig kitschigem
Orchester-Gedönse, welches in Sachen Pathos selbst
katholische Messen nüchtern aussehen und zu richtigen
Spannungsknüllern werden lässt. Dasselbe gilt auch für
die Texte, was natürlich zu Manowar gehört wie das Amen
in die schon genannte Institution, doch was die Mannen
dieses Mal an platter Kriegerlyrik vorbeten, übersteigt
sogar meine Freude an Schlachtenmärchen. Für eine solche
Selbstverherrlichung eignet sich der thematisierte,
nordische Göttervater Odin natürlich perfekt, und so
wird aus einem poetischen Sagenepos populistische
Gewalt-Propaganda von einer Ästhetik, wie sie das dritte
Reich verwendete. Freiheit und Stärke bis zum Tode,
Aufopferung der Ideologie Willen und die Glorifizierung
von Krieg, Gewalt und Machotum, das findet man auf "Gods
Of War". Da können auch die typischen, wirklich
hochkarätigen Manowar-Stampfer "King Of Kings", "Sleipnir",
"Sons Of Odin" oder das rockige "Loki God Of Fire" nicht
mehr viel wettmachen, kriegt Joey DeMaio ja nicht einmal
einen anständigen Sound hin, klingen die Gitarren doch,
als seien sie mit einem Diktiergerät aufgenommen worden
und auch Eric Adams Wunderstimme, derer er immer noch
mächtig ist, erscheint reichlich drucklos. Wie es denn
in einer besseren Welt sein könnte, das zeigt der
Bonustrack "Die For Metal", ein klischeegefüllter
Metal-Hit, der trotz seines etwas zu sehr an "Kashmir"
von Led Zeppelin erinnerndes Anfangsriff zu einem der
Songs des Jahres gezählt werden muss, das beste Stück
Musik, welches die Pseudo-Könige des Metals seit ihrem
87er-Klassiker "Kings Of Metal" zustande gebracht haben.
Doch wie so oft schert sich der Fan um die Meinung der
Presse wenig, was die Verkaufszahlen und
Chartplatzierungen von "Gods Of Metal" zeigen. Wer nicht
hören will muss fühlen, in diesem Falle Langeweile.
Manowar und Metal: immer noch stark. Manowar und
Klassik: gähn!
Kissi
Punkte: 5.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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12012 - Play Dolls
Gan Shin/Universal Music
Aus lauter Gewohnheit erwartet man englisch, wenn
man weiss, dass es weder Deutsch noch eine andere, in
diesen Breitengraden angesiedelte Sprache ist. Irgenwann
merkt man, dass es überhaupt nicht sein kann und dass
die Japaner tatsächlich in ihrer eigenen Sprache singen.
Merkt man übrigens auch, wenn man das Booklet ansieht,
dass man 'verkehrt' herum durchlesen muss. Gut,
durchlesen eignet sich nur für Menschen, die der
japanischen Zeichen mächtig sind. Die wenigen englischen
Wörter beschränken sich auf die Tracklist, die Credits
und einige Sätze bei den Songtexten. Zum Beispiel: 'No,
can't escape from here' oder 'I love you' (immer wieder
beliebt), 'It's the stone cold world' oder 'Gogo!
Cheekydoll!'. Könnte aber alles nur Tarnung sein. Ob es
sich ansonsten um satanische Verse, Bibelstellen oder um
Sushi-Rezepte handelt, kann ich nicht beantworten. Eine
naheliegende Vermutung ist jedoch, dass es ganz einfach
um die Lebensinhalte junger Japaner handelt, die so
anders nicht sein können, als die, mit denen sich unsere
jungen Leute herumschlagen. Die Musik ist leider nicht
spannend, innovativ oder gut genug, als dass ich sie
etwaigen Interessenten wortreich erklären könnte. Ab und
zu klingt's nach Nu Metal, aber meistens ist die Mucke
gar nicht wirklich wahrzunehmen, weil man mehr auf die
fremden Worte hört.Des Sängers Stimme ist recht
variabel, von clean und lieblich über leidend bis zu
aggressiven Tönen ist alles dabei. Für die Sprache
gibt's eh 'nen Exoten-Bonuspunkt (ist das jetzt
positiver Rass-ismus?!). Ansonsten ist nicht viel zu
wollen, schön haben wir darüber gesprochen.
Leandra
Punkte: 5.0 von 10
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27.90 SFr.
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DAUNTLESS – Execute the fact
Firebox
Records/Non
Stop Music
Dauntless existieren in verschiedenen Besetzungen
und unter verschiedenen Namen schon seit über fünfzehn
Jahren. Dieser Umstand mag in Skandinavien, wo Rock
aller Härtegrade immens populär ist, einen
prestigeträchtigen Bonus darstellen, dennoch haben
Dauntless erst jetzt einen Plattendeal eingefahren. Ihr
Werk „Execute the fact“ ist ein im konstanten Uptempo
gespielter Thrashsilberling mit einem gewissen Popappeal
und klar strukturierten Songs von durchschnittlich vier
Minuten Spielzeit. So zieht das erste Drittel des Albums
an mir vorbei, ohne einen besonderen Eindruck zu
hinterlassen – besonders die merkwürdig in den
Hintergrund gemischte Stimme des zwischen Growls und
reinem Schreien wechselnden Sängers Ari Nieminen ist
viel zu wenig präsent, um eine Chance gegen die mit
enormem Höhenanteil aufgenommene Doublebass und die
durchaus gefällige Gitarrenwand zu haben. Einzig das
groovige „Body open wide“ lässt aufhorchen, der Rest der
Songs ist trotz einiger Versuche wie Didgeridooeinsatz
und einiger Hardcore-kompatibler Passagen vor allem
eines: unspektakulär.
Phil
Punkte: 5.0 von 10 Hier bestellen für
27.90 SFr.
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GOD – Hell & Heaven
Khaeotica Productions
God sind sechs Musiker, die aus Rumänien bzw. von
Portugal stammen. Ausgelöst wurde das Projekt 1994 von
den in Portugal lebenden Rumänenbrüdern Constantin und
Eugen Lapusneanu. God startete dazumal als Gothic
Metal-Band, wendet sich aber neuerdings den
Wikinger-Klängen zu. Epischer Viking/Pagan Metal mit
einem Schüsschen Gothic, dazu ein Bandname, der wohl
eher auf christliches Volk schliesst... Naja, Skepsis
ist da ein wohl schon beinahe untertriebenes Wort, um
meine Gefühle vor dem Anhören der EP "Heaven & Hell" zu
beschreiben. Wie zu erwarten ist ihre Musik nichts
weiter als durchschnittlicher Viking Metal mit Gothic-
und Heavy-Einflüssen. Dazu kommen noch die absolut
kitschigen Gesangparts, die mich besonders bei "Mystic
Song" beinahe zum Weiterschalten gezwungen haben.
Traurigerweise ist God mit dem Umstieg in die heidnische
Welt so ziemlich viel in die Hose gegangen, ihre Musik
an sich ist nicht mal so schlecht, aber es beinhaltet
überhaupt nichts Neues. Das Einzige, was die Portugiesen
von den anderen Pagan-Bands unterscheidet, ist ihre
Religion, und dies deutet darauf hin, dass God ihren
Stilwechsel bloss des Geldes wegen getan haben. Für mich
ist God eine weitere Band in einem Genre, das immer mehr
aufkommt, aber auch immer mehr Bands an Land zieht, die
überhaupt nichts taugen.
Yannick S.
Punkte: keine Wertung
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ICY STEEL - Icy Steel
Puresteel Records/Non
Stop Music
Sowohl Cover wie auch Bandname können schon klar
deklarieren, wohin die musikalische Reise geht. Wer bei
Icy Steel an etwas anderes denkt als an urwüchsigen
Metal, dessen Paten Riffrocker wie Grave Digger, Running
Wild, Manowar und Iron Maiden sind, der soll sich
schliesslich noch ein Bandphoto angucken, denn in Sachen
Lederhosen, Nietengürtel und Lockenpracht reiten die
vier Italiener wie mit ihrem Sound auf der leicht
verstaubten Retrowelle. Die Frage nach Innovation lassen
wir also mal aus. An den 80ern scheint sich derweil auch
der Sound zu orientieren, der durch zu dünne, verzerrte
Gitarren, überhaupt mit Demo-Touch, nicht gerade positiv
zum Songmaterial beiträgt. Dieses enthält durchaus
einige gut funktionierende Momente, lässt das Interesse
aber schnell nachlassen, passiert auf einer Länge von 5
Minuten (die Dauer des kürzesten Stücks "Valley Of The
Dragon") doch eindeutig zu wenig. Das führt zu einer
gewissen Langatmigkeit über weite Strecken, die den
Hörer oftmals zum Weiterschalten animiert. Einzig die
massig eingestreuten, ruhigen Passagen, in denen die
Italiener zeitweise an Iron Maiden-Stücke der Sorte "Children
Of The Damned" oder "Strange World" erinnern, machen
wirklich Laune. Zwar weiss die an James Hetfield
erinnernde Stimme von Frontmann Stefano Galeano bei
Scream-Einlagen wie in "Spatial Dinasty" und im doomigen
"Secret Of Rune" zu überzeugen, dennoch animiert das
etwas zu einfallslose Songwriting nicht wirklich zum
Weiterhören: Zu plump, zu abgekupfert, zu unspektakulär
sind die Songs dafür. Jedes Lied ein bis zwei Minuten
kürzer, das Ganze gut produziert, und Icy Steel hätten
eine souveräne Scheibe am Start. Dazu wirkt auch das
vorherrschende, zwischen langsam und mittel angesetzte
Tempo wie eine musikalische Valiumtablette.
Kissi
Punkte: 4.4 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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IMPERIA – Queen Of Light
Massacre Records/Musikvertrieb
Ist noch interessant, was man alles erkennt wenn man
ein wenig auf Details achtet. Besucht man beispielsweise
die offizielle Homepage von Imperia, landet man zuerst
auf einem Navigation-Portal der Sängerin Helena
Michaelsen, und nach einem Klick auf den ‚Imperia’-Button
gelangt man zur Bandhomepage, deren URL aber nach wie
vor auf Helena Michaelsen lautet. Da scheint jemand alle
Fäden in der Hand zu haben… Nun gut, ich will mich hier
nicht länger darüber auslassen, aber ich persönlich
finde, dass der Gemeinschaftsgedanke einer Band hier
deutlich zu kurz kommt. So, jetzt aber zum neuen
Schaffenswerk der Holländer: Und genau an dieser Stelle
komme ich etwas in Verlegenheit, ganz ehrlich gesagt.
Imperia erschaffen schöne Klangwelten, halt typischer
Klischee-Gothic Metal, wobei die Sängerin mit verruchten
gegenüber den cleanen Vocals ein wenig Spannung und
Sex-Appeal in die Songs zu bringen (funktioniert
beispielsweise bei „Raped By The Devil“ ziemlich gut,
entgegen dem ernsten Thema scheint die Dame hier
tatsächlich Spass an der Sache zu haben). Es ist auch
sonst alles vorhanden, was ein vernünftiges und den
Erwartungen entsprechendes Gothic Metal-Album vorweisen
muss: Im braven Rahmen sägende Gitarren, ein
unaufdringliches Schlagwerk mit kaum wirklich
nennenswerten Einsätzen, Bombast durch
Orchestersimulierung und Keyboard-Klimpereien… Und, ja,
eine zugegebenerweise ziemlich gute Stimme, die aber
typischerweise in extreme Opern-Höhen abdriftet („Braveheart“
oder auch „Fata Morgana“ mögen hier zitiert werden) und
somit dem 08/15-Einheitsbrei huldigt. Schätze mal, die
Kassen dürften hiermit dank dem relativ hohen
Wiedererkennungs- beziehungsweise Plagiatwerts bekannter
Formationen nicht schlecht zum Klingeln gebracht werden.
Leider wirkt das Gesamtwerk auch nach mehreren
Durchgängen zu sehr aufgesetzt und nach bekannten
Strickmustern zusammengesetzt, als dass sich ein
wirklich eigenständiger Spirit verbreiten könnte. Fazit:
„Queen Of Light“ ist gut für einen sehr kurzen Happen
zwischendurch, dürfte aber spätestens nach einem Mal
Durchhören in der Ecke verstauben. Klarer Fall für die
Abteilung ‚nicht schlecht, aber auch nicht wirklich
gut’.
Toby S.
Punkte: 4.3 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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MUCC - Gokusai
Gan Shin/Universal Music
Von den Japanern kennen wir qualitativ gute Autos,
noch bessere Spielkonsolen und natürlich den grossen
Hifi-Markt. Aber wie steht es um Metal im Land der
aufgehenden Sonne? Nun, es gibt da eine grosse Szene,
die aber noch zu keinster Weise mit einer Topgruppe auf
sich aufmerksam machen konnte. Ohne zu leugnen musste
ich mich zuerst im Internet nach Mucc umhören, um mir
ein Bild von den Japanern zu machen, die scheinbar schon
eine menge Alben herausgebracht haben und in Japan eine
grosse Nummer sind. Und wie klingt das ganze nun? So
etwa, wie wenn man mit einem Toyota im fünften Gang
anfährt. Ein richtiges Durcheinander von Stilrichtungen,
und der Sänger singt in seiner japanischen
Landessprache. Puahhh!! zuerst mal verdauen, was da auf
mich zukommt. Auch die Texte sind alle auf Japanisch
geschrieben, was ich natürlich nicht entziffern kann.
Der Gesamtsound kann man mit viel Toleranz ja noch wegen
den harten Stromgitarren und den annehmbaren
Songstrukturen durchgehen lassen. Musik ist und bleibt
geschmacksache, aber ich komme mit dieser Scheibe
einfach nicht klar. Das soll nicht heissen, dass es
vielleicht den einen unter Euch mal jucken könnte sich
für eine Hörprobe zu begeistern. Meiner einer belässt
sich auf japanische Tättowierungen, die sind Klasse. Was
den Sound von Mucc betrifft, da müsst schon ihr
entscheiden.
Daniel J.
Punkte: 4.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HASTE THE DAY - Pressure The Hinges
Century Media/EMI
Ich hatte noch niemals eine solche Schreibblockade wie
bei diesem Review. Ich könnte die fehlende Innovation
bemängeln, weil Haste The Day sich im Trendcore bewegen,
aber das wird mir langsam auch zu langweilig. Ich könnte
auf die Aussage des Gitarristen eingehen, der behauptet,
dieses Album sei ein Quantensprung im Vergleich zu
seinen beiden Vorgängern. Aber die Quantenphysik ist
definitiv zu komplex, als dass man sie auf dieses
nichtssagende Album anwenden dürfte. Ich wünschte mir,
es wäre richtig schlecht, um mich darüber auslassen zu
können. Aber nicht mal das haben die Jungs aus dem
US-Bundesstaat Indiana geschafft. Um nochmal auf den
angeblichen Quantensprung zurückzukommen: Die
Vorgängeralben waren etwas kantiger, nicht so
einheitbreiig wie "Pressure The Hinges". Liegt
wahrscheinlich am neuen Sänger, der etwas mehr
Mainstream-Melodien hereingebracht hat. Wie dem auch
sei, der wahre Metalcore-Fan wird sich auch noch das
tausendste Album des Genres reinziehen wollen, voilà
hier ist es. Alle anderen laden lieber jemanden zum Eis
ein, der Sommer beginnt.
Leandra
Punkte: 4.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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NIHILISTKRYPT – Required Sacrifices
Eigenvertrieb
Im Jahre 2004 gründen fünf Esten die Band mit dem sehr
kuriosen Namen Nihilistkrypt. Ihr Debut-Album, welches
ich hier in den Händen halte, ist bereits 2005
erschienen. Trotzdem möchte ich euch diese
Eigenproduktion nicht vorenthalten. Aber leider ist "Required
Sacrifices" nichts anderes als Death Metal der ganz
miesen Klasse. Langweilige Riffs,
Schwachstrom-Stimmchen, die immer gleich lahm klingen,
ermüdende Drum-Parts und sonst einfach gar nichts. Etwas
Anderes hört man da gar nicht raus, höchstens ganz
selten mal eine Melodie. Ansonsten wiederholt sich die
gesamte Prozedur immer wieder und wird bereits nach zwei
Songs so langweilig, dass man am Liebsten ausschalten
möchte. Auch was die Schnelligkeit betrifft können die
Esten noch so einiges dazulernen, sie schleichen vor
sich hin, erzählen was von Hass und Tod, aber keiner
kann sie in einem solchen Schneckentempo ernst nehmen.
Das Einzige, was ich an diesem Album originell finde,
ist die Rückseite der CD-Hülle, denn da sind die Namen
der Songs auf verschiedenste Waffen gemalt und der sehr
feine Song "Enjoy The Violence" zu finden, der aber
bloss eine Minute dauert.
Yannick S.
Punkte: 2.5 von 10
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LIK – Lekamen Illusionen Kallet
Agonia Records/Non
Stop Music
Agonia Records aus Polen ist ja mehr dafür bekannt,
Schwarzwurzel-Getrümmer unter die Leute zu bringen,
daher erstaunt es eigentlich schon ein bisschen, dann
einem Silberling zu lauschen, der nicht ebensolche
Destruktionen beinhaltet. Als Nebenprojekt von Armagedda
ist LIK vom Bandmember Graav ins Leben gerufen worden,
um ‚seine Gedanken in einem variantenreicheren Weg
auszuformulieren’, frei übersetzt nach dem offiziellen
Bandbeschrieb auf der Agonia-Homepage. „Lekamen
Illusionen Kallet“ ist nun die erste Demo, und mit nur
vier Tracks wird’s einem nicht gerade leicht gemacht,
eine sachliche Meinung über den Sound zu bekommen. Alles
tönt reichlich altbacken, das Schlagzeug scheppert
fröhlich im Hintergrund (man stelle sich „St. Anger“
noch ein wenig rudimentärer vor, dann hat man ungefähr
eine Ahnung was ich meine), die Gitarren rumpeln mehr
schlecht als recht dahin, einzig die Vocals sind relativ
gut gelungen, ruhig, nachdenklich, eher melancholisch.
Alles in allem passt die Mischung aber nicht, es tönt
alles zu sehr nach Patchwork, um wirklich zu
funktionieren, und die Aufnahmen sind dermassen grottig,
man sollte meinen dass dies in den heutigen Zeiten nicht
mehr möglich sei. Oder vielleicht ist dies ja auch
gewollt? Wie auch immer, wir sprechen uns wieder sollte
irgendwann mal ein ganzes Album fertig sein. Diese Demo
jedoch sollte zuerst wirklich auf Herz und Nieren
probegehört werden, bevor man eine Fehlkauf begeht. Nur
sehr bedingt empfehlenswert.
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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THORNSPAWN - Sanctified By Satan's Blood
Agonia Records/Non
Stop Music
Untergrundigste Untergrundfans aufgehorcht, denn die
Amis entdecken langsam aber sicher den Black Metal. Wer
also ein Faible für totale Invertierung von 'guter'
Musik hat, ist mit diesem abgefuckten Stück räudigster
Rohstoffstoffverschwendung perfekt bedient.
Apokalytische Dauerblasts, ein Gitarrensound, der eine
Bandschleifmaschine alt aussehen lässt und wüstes
Gekreische vermischen sich zu einem kranken
Endlösungschaos. Verpackt in einer derartig beschissenen
Produktion, dass Minuspunkte eingeführt werden müssten,
einem Booklet ohne Texte, Pseudonymen, die mir wohlige
Schauer den Rücken runter jagen, einem lustigen
Holpercover und jeder Menge Pentagrammen bleibt als
verwertbarer Rest unter dem Strich nur die schiere
Energie. An der werden einige aber sicherlich ihre
Freude haben und diese Nachgeburt von einem Bastard über
den grünen Klee loben, aber nicht mit mir, Mädels... Ein
Album für Masochisten.
HaRdY
Punkte: 1.666 von 10
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CD Reviews Archiv
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