CD-Reviews April 2009
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.
CANDLEMASS – Death Magic Doom
Nuclear Blast/Warner
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Candlemass waren und sind die beste Doom Metal-Kapelle auf diesem gottverlassenen Planeten! Der neueste Beweis dafür? "Death Magic Doom", die nunmehr 12. Studiopredigt der schwedischen Lava-Metaller und gleichzeitig das zweite Langeisen mit Robert Lowe (Solitude Aeternus) am Mikro. Mit dem grandiosen "King Of The Grey Island" konnte der Amerikaner 2007 beweisen, dass er die riesigen Fussstapfen, die der selbstverliebte aber unbestreitbar hochtalentierte Mönch Messiah Marcolin hinterlassen hatte, zu füllen vermag, und nun, zwei Jahre später, dürfte auch die letzten Messiah-Rufe verstummen. Lowe singt, klagt, schreit facettenreicher denn je und genauso abwechslungsreich zeigt sich das Songwriting aus der Feder von Tieftöner Leif Edling, der ein weiteres Mal beweist, dass Doom Metal nicht einfach gleichzusetzten ist mit weinerlichem Geheule und stupider Riff-Wiederholung auf Valium. Denn während der ruppige und eher simpel gestrickte Opener "If I Ever Die" noch Platz nach oben offen lässt, entfesseln alle weiteren Tracks eine metallische Dramatik, derer man sich nicht mehr befreien kann. Lupenreine Doom-Hymnen wie etwa "House Of Thousand Voices", "Clouds Of Dementia" oder das epische, mit dezenten Orgeln angereicherte "My Funeral Dream" zeigen, wie die Vertonung von Verzweiflung zu klingen hat, "Demon Of The Deep" überrascht mit psychedelischen Strophen, um mit schmerzhaft schreienden Gitarren sogleich die Apokalypse einzuläuten, und das treibende "Dead Angel" mit seinem elegisch fliegenden Refrain wirkt wie die ekstatische Begleitmusik zu einem heidnisch-diabolischen Hexenritual. Die beiden Songs aber, mit welchen sich Candlemass mehr als selbst übertroffen haben und mit welchen sie ohne zu übertreiben auf ein Niveau zurückkehren, welches zuletzt auf "Nightfall" (1987) zu finden war, hören auf die Namen "The Bleeding Baroness" bzw. "Hammer Of Doom". Während erster Track mit einer Dramatik aufwarten kann, die an barocke Opern erinnert und einen Refrain besitzt, der nicht von dieser Welt zu stammen scheint, so haben es Leif Edling und seine Mannen geschafft, einen legitimen Nachfolgern zu Überhymnen wie "Samarithian", "At The Gallow's End" oder "Solitude" zu kreieren, der wohl bis ans Ende von Candlemass in keinem Liveset mehr fehlen wird. Ist "King Of The Grey Islands" laut Edling das schwarze, erhabene und depressive Album der Band, so hat man mit "Death Magic Doom" seinen glühend roten, erdigen Gegenspieler gefunden.
Kissi
Punkte: 9.3 von 10
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SHAKRA - Everest
Sony Music Entertainment
Rein vom Zeitlichen her passt es, denn «Infected» hat mittlerweile schon zwei Jahre auf dem Buckel. Die Aufgabe war jedoch nicht mal so leicht, da der Vorgänger mit Platz 7 der CH-Charts gar in den Top-10 stand. Doch eine echte Rockband arbeitet nicht zwingend mit Blick auf die Platzierung, obwohl gerade die Balladen, und davon verstehen Shakra was, meist den Weg nach oben ebnen. Neu hat man zum Label-Riesen Sony Music gewechselt, was Segen und/oder Fluch zugleich sein kann. Des Weiteren wurde die Position am Bass mit Grey Monday Gitarrist Dominik Pfister neu besetzt, der für Oli Linder nachgefolgt ist. Gleich zu Beginn von «Everest» (dem siebten Studio-Album der Emmentaler) fällt bei den Titeln «Ashes To Ashes», «Love & Pain» und «Let Me Lie My Life To You» gleich mal auf, dass der häufig verwendete Aufbau des voraus gehenden Riff-Teppichs, der nachher durch abgehacktes Riffing fortgesetzt wird, nicht auftaucht. «The Illusion Of Reality», mit etwas Melancholie versehen, vereint die bekannten Riff-Strukturen mit einer klaren Melodie-Führung und glänzt ferner mit feiner Soli-Arbeit. Die hingegen ganz auf Airplay getrimmte Single «Why» wird wohl nicht allen gleich gut gefallen, ist aber stilsicher und wird seine Wirkung nicht verfehlen. Spätestens bei «The Journey» wird auch der letzte Fan bemerkt haben, dass Shakra diesmal beim Songwriting einen etwas anderen Weg gegangen und der Songaufbau sowie die Arrangements vielfältiger ausgefallen sind. Darüber hinaus hat mir die Gesangsstimme von Mark Fox noch nie so gut gefallen wie jetzt. Musikalisch werde ich etwas an «Humanity/Hour 1», die letzte Götterscheibe der Scorpions erinnert, die es auch fertig gebracht haben, ihre Trademarks mit neuen Ideen zu bereichern. Bestes Beispiel dafür ist «Regressive Evolution», das mir saugut gefällt und irgendwie "erwachsener" daher kommt. Je länger ich mir «Everest» anhöre, desto mehr werde ich an den insgesamt unterbewerteten Release «Fall» von 2005 erinnert. Irgendwie sind die meisten Songs mit einem Hauch Düsterheit oder besser Traurigkeit behaftet und, um es nochmals zu erwähnen, weitaus abwechslungsreicher als je zuvor. Selbst das einfacher gestrickte «Dirty Money» gewinnt durch ein wiederum beeindruckendes Solo an Profil. Die abschliessende Ballade «Hopeless» (mit passenden Pianoklängen verziert) ziehe ich persönlich «Why» vor. Auf dem limitierten Digipak befindet sich nebst dem Video-Clip von «Why» mit «Mystery» überdies ein Bonus-Track, der gegenüber dem Rest des Albums nicht unbedingt abfällt, aber mehr die Handschrift der Vergangenheit trägt. Ich würde abschliessend so weit gehen und behaupten, dass «Everest» die kompositorische Reifeprüfung von Shakra ist und sich der Sound, auch vom etwas nach hinten gemischten Schlagzeug her viel ausgewogener als sonst präsentiert. Was höchstens fehlt, ist so ein Song wie Gotthard's «Firedance». Ansonsten gibt es kaum was zu bemängeln. Die stärksten Momente liegen in der Mitte des Albums und mein persönlicher Favorit heisst ganz klar «Regressive Evolution». Klasse gemacht!
Rockslave
Punkte: 9.2 von 10
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QUEENSRYCHE – American Soldier
Warner Music
Als ich im August 1990 in den Staaten war, konnte ich es kaum erwarten, das damals taufrische "Empire" in den Händen zu halten, und ehrlich gesagt war ich nach dem ersten Durchlauf nicht besonders glücklich mit den Songs. Aber das hat sich ja dann sehr schnell geändert. Und das ist bis heute auch so geblieben, bei jedem QR Werk. Und wieder konnte ich die Veröffentlichung von "American Soldier" kaum erwarten, und wieder war ich nicht überzeugt von den Songs nach dem ersten Durchhören. Aber ein echter QR-Fan weiss inzwischen, dass jedes neue Werk der Seattle-Jungs seine Zeit braucht, um zu gefallen. Und selbstverständlich nehmen wir uns die Zeit, wie wir es bei jedem Album tun. Das Album beginnt mit dem etwas sperrigen "Sliver" und braucht halt eben seine Zeit, wie auch der Rest. Aber schon bald öffnen sich die ersten Songs, allen voran das coole "If I Were King" mit einem typischen, mehrstimmigen Refrain und sehr gefühlvollem Gesang. "Hundred Mile Stare" schlägt in etwa in die gleiche Kerbe, "Unafraid" startet mit einem Helikopter, gesprochenen Parts und geht dann in ein klasse hartes Gitarrenriff und in einen grandiosen Refrain über, geiler Song. Oder das wunderschöne "Remember Me", ein eher ruhiger Track mit viel Gefühl im Gesang und den Gitarrensoli. Man kann eigentlich nur gute Songs finden auf dem neuen Rundling, und mit jedem Durchgang findet man wieder neue Details. Vor allem Scott Rockenfield macht einen top Job an den Drums, verdammt gut gespielt, geniale Breaks, Scott läuft hier zur Bestform auf, und produziert ist das Ganze auch noch klasse, Die Drums Knallen. Auch Michael Wilton und Basser Ed Jackson haben hier tolle Arbeit geleistet. Und Geoff Tate singt immer noch in der obersten Liga mit, der Ausnahmesänger besticht hier mit sehr viel Gefühl und auch Power bei den härteren Song. Bei "Home Again" lässt er sogar seine Tochter Emily Tate ans Mikro. Für die gut platzierten Key-Parts ist Randy Gane verantwortlich. Das ganze Konzeptalbum beschreibt die Geschichten des Krieges aus der Sicht der Soldaten, es werden auch immer wieder entsprechende, gesprochene Passagen eingespielt. "American Soldier" ist meiner Meinung nach definitiv ein sehr gutes Album geworden, die Songs sind mit viel Liebe zum Detail gemacht und jeder einzelne Track ist etwas Besonderes. Und ich denke, dass QR noch nie ein wirklich schlechtes Album gemacht haben, man muss sich halt erstens eben nur Zeit nehmen für ihre Alben, und zweitens nicht ein Album wie "Empire" erwarten, das haben QR nämlich schon 1990 veröffentlicht.
Crazy Beat
Punkte: 9.1 von 10
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PAPA ROACH – Metamorphosis
Interscope/Universal Music
Angefangen hat alles eigentlich ganz harmlos, als ich im Netz nach Videos von Bands gesucht habe, die ich schon lange nicht mehr gehört habe. Dabei stiess ich auch auf Papa Roach mit ihrem dazumals genialen „Broken Home“, das ich heute auch noch gerne höre. Doch was erblicken meine Äuglein denn da? Da gibt es ein neues Video namens „Hollywood Whore“! Schnell angeklickt, zurückgelehnt und begeistert mitgenickt. Jaha, so muss wütender, moderner Rock klingen! Was danach folgte, ist eigentlich klar: Bei Roxx angefragt, ob ich die neue Scheibe „Metamorphosis“ rezensieren darf, und gleich darauf flatterte auch die Anfrage in meinen virtuellen Briefkasten, ob ich nicht ein Interview machen wolle. Ebenjenes ist im Kasten und in dieser Ausgabe nachzulesen, und was den Sound betrifft: Ich war überrascht ob der Reife, die sich in der Musik von Papa Roach mehr als nur deutlich bemerkbar macht. Die vier Herren rocken sich mit einer deftigen Portion Wut im Bauch durch 12 Tracks, die allesamt unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch so aufeinander abgestimmt sind, dass das Hören nicht zu einem Spiessrutenlauf verkommt. Angefangen mit dem militärischen Intro „Days Of War“, das nur instrumentell ist, folgt sogleich mit „Change Or Die“ der erste Kracher, der den Weg für „Hollywood Whore“ ebnet: Fies, gemein, dreckig und einfach mitten in die Fresse, so lässt sich die Mucke beschreiben. Wer sich jetzt fragt, wo denn der Sprechgesang und die eher modernen Elemente geblieben sind, die Papa Roach ja dazumals so bekannt gemacht haben, dem kann ich nur entgegnen: Weiss ich nicht, und ist mir auch völlig egal, denn was auf „Metamorphosis“ geboten wird, hat mit den ‚alten’ Papa Roach nicht mehr viel gemeinsam, abgesehen von ehrlichen Texten, den wuterfüllten, sozialkritischen Stücken und authentischen Musikern. Es stimmt zwar, dass der knallharte Effekt, den die ersten Stücke versprühen, nicht immer in den nachfolgenden Tracks auftaucht, aber wenn man genau hinhört, wird man merken, dass das gesamte Feeling erwachsener und eben auch reifer geworden ist, und somit muss man nicht immer voll auf die Zwölf agieren, wenn man Härte ausdrücken will. Langer Rede kurzer Sinn: Papa Roach haben sich verändert, keine Frage, aber sie haben sich dahin entwickelt, wo man sie nicht nur Ernst nehmen muss, sondern auch ohne Zweifel in die obere Liga der Rockmusiker einordnen kann. Wer auf ehrlichen, wütenden Rock mit modernem Touch steht, der sollte sich die Scheibe unbedingt zulegen (nicht nur wegen dem schönen Solo von Mick Mars von Mötley Crüe auf „Into The Light“), allen anderen sei mindestens die Kaufempfehlung ans Herz gelegt.
Toby S.
Punkte: 9.0 von 10
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MASTODON - Crack The Skye
Warner Music
Mal kucken, was ich da in den Fingern halte... Aha, ein Konzept-Album über Astral-Reisen, Wurmlöcher, das zaristische Russland und den Teufel, dazu über 50 Minuten Musik, drei verschiedene Lead-Sänger, ausgebuffte Melodien, komplexe Gitarren- und Basslinien, hyperaktives Drumming, zig zusätzliche Instrumente wie etwa Mandolinen und Hammond-Orgeln... Na, offensichtlich konnten sich Mastodon auf "Crack The Skye" so richtig austoben. Nicht, dass das in der Vergangenheit ein Hindernis gewesen wäre, aber wie die vier Jungs bestätigen, haben sie mittlerweile einfach endlich die Zeit dazu, tiefer in die Substanz der Dinge einzutauchen. Folglich klingt "Crack The Skye" nicht annährend so brutal wie ihr Erstling "Remission", hat dafür aber um Weiten mehr Tiefgang und Seele. Der direkte Vergleich mit dem Vorgänger-Album "Blood Mountain" hinkt da auch ziemlich hinterher, "Crack The Skye" ist einfach von Grund auf anders gestrikt: ausufernd und einladend, zerschmetternd und betörend, gigantisch und fragil... Klare Sache, Mastodon zelebrieren damit erneut und unwiederruflich den Geist der Musik, lassen sich diesmal aber endgültig nicht mehr von gewohnten Strukturen beirren. Während die beiden Opener "Oblivion" und "Divinations" noch ziemlich geradlinig daherkommen, werden spätestens bei "Quintessence" die geltenden Kräfte ausgehebelt und mit beherrschendem Ton vorangeprescht. "The Czar" steht im Zeichen der 80er, Details wie die Hammond-Orgel und der massive Einsatz von vielgeschichteten Gitarren entfalten sich endlich zur vollen Blüte. Den Kracher schiesst die Band aber klar mit "The Last Baron", dem letzten und gleichzeitig längsten Song der Scheibe, ab: In dreizehn Minuten wird hier alles verpackt, was die Mannschaft zu bieten hat - und obwohl die einzelnen Zutaten bisweilen ein chaotisches Endresultat andeuten, hält der Song selber die Zügel des Geschehens in der Hand: Nichts wirkt überreizt, sämtliche noch so feinen Elemente machen ganz einfach Sinn, und trotz der schier endlosen Vielfalt bleibt das Ganze als ein gigantisches und gleichsam wunderbares Gefüge bestehen. Dem Album zum Opfer fiel übrigens auch die klassische Rollenverteilung: Basser Troy Sanders nimmt nun definitiv nicht mehr den alleinigen Lead Vocal-Posten für sich ein, auch die beiden Klampfer Brent Hinds und Bill Kelliher sind mittlerweile wenn nicht sogar öfter vertreten - wobei Brent mit seinen schrägen Zwischenrufen gerne mal an Altmeister Ozzy erinnert. Mit "Crack The Skye" lösen sich Mastodon endlich von der zeitgenössischen Musik und treten in ihr eigenes Universum ein - ein genauso unvermeidlicher wie überraschender Schritt, aber "Crack The Skye" hat dies klar verdient. Eintauchen und geniessen!
El Muerte
Punkte: 9.0 von 10
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MY DYING BRIDE – For Lies I Sire
Peaceville Records/Irascible
Das zehnte Album einer Band ist ja meistens so eine Sache für sich: Entweder nimmt man sich Zeit, um über Vergangenes zu resümmieren, Geschehenes revue passieren zu lassen… Oder man macht einfach weiter. Bei My Dying Bride scheint dies sowohl als auch zu sein, denn „For Lies I Sire“ begeht sowohl eine Retrospektive und blickt aber auch in die Zukunft. Bestes Beispiel dafür ist die Wiedereinführung des Geigenspiels, das von sehr vielen Fans schmerzlichst vermisst wurde. Wie es der Glücksfall so wollte, war die neue Keyboarderin aber in der Lage, diese Lücke zu füllen, sprich: Durch etwas Neues wurde etwas Altes wieder auferweckt. Doch den Sound jetzt mit alten Scheiben wie „As The Flower Withers“ oder „The Angel And The Dark River“ gleichzusetzen ist kompletter Unsinn, denn hierbei blicken My Dying Bride in eine Zukunft, die sowohl düster, bedrohlich und tödlich wie auch experimentell, reifer und in einem gewissen Sinne positiv ist. Aaron’s Stimme ist, wenn dies denn möglich ist, noch vielseitiger eingesetzt worden als bisher schon, so wimmert, flüstert und erzählt sich der gute Mann durch 9 Tracks, die allesamt unterschiedlicher nicht sein könnten. Bestes Beispiel ist der Song „Bring Me Victory“, bei dem die Vocals rauchig-flüsternd daherkommen und gar verdoppelt erklingen und somit eine bedrückende Atmosphäre erzeugen, kalt und endgültig. Bei den letzten beiden Tracks „A Chapter In Loathing“ und „Death Triumphant“ werden dann auch die guten alten Growls aus dem Keller geholt und so fies wie schon lange nicht mehr eingesetzt. „For Lies I Sire“ bietet alle Facetten, die sich ein Hörer von My Dying Bride nur wünschen kann, und darüber hinaus noch vieles mehr. Es scheint beinahe so, als wäre dieses Album extra so angelegt worden, damit der Weg für eine mögliche Zukunft geebnet wird. Was das sein wird bleibt allerdings offen, so bleibt einem nichts anderes zu tun, als die wunderschönen Soundflächen zu geniessen. Klassisch, sowohl alt wie auch neu, das sind My Dying Bride in der heutigen Zeit, und das beweist wieder einmal mehr, welchen Status diese Band innehat!
Toby S.
Punkte: 9.0 von 10
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WOLVES IN THE THRONE ROOM – Black Cascade
Southern Lord Recordings/Irascible
Die vereinigten Staaten und Black Metal versteht sich etwa so gut wie Liechtenstein und Fussball, und trotzdem gibt es immer wieder Ausnahmen. Die bekannteste Ami-Truppe ist und bleibt wohl Agalloch und seit Neuestem sind auch Wolves In The Throne Room, kurz WITTR, in aller Munde. Spätestens nach dem Auftritt in der Welschschweiz ist klar: WITTR gehören zu den absoluten Grössen im avantgardischen Schwarzmetall, es gibt momentan wohl keine Band mit einer solchen Ausstrahlung und Kraft. "Black Cascade" ist das dritte Werk der Ausnahmekünstler, und wie zu erwarten ein Meilenstein, ein Geniestreich, ein absolutes Meisterwerk. Black Metal ist Krieg, NEIN, Black Metal ist Melancholie, Mystik, Denken und vor allem Musik, um sich selbst zu finden, um Gedanken zu bündeln und um die Umwelt besser wahrnehmen zu können. Das Quartett zwingt Black Metaller zum Umdenken, musikalisch und lyrisch. Es wird nicht bloss Black Metal gespielt, es wird Musik fabriziert, die einen mitreisst, die im Körper weiterlebt, die den Hörer lachen und gleichzeitig weinen lässt. WITTR philosophieren mit der Musik, lassen Klangwelten zu Landschaften werden, versetzen den Hörer regelrecht in Trance. "Black Cascade" ist pure Energie, komplexe Energie, aber umgeben von einer Aura, die nur von dieser Band stammen kann. Die Atmosphäre ist unaufhaltsam, unerreichbar und in allem Belangen ergreifend. Wer sich hier auf ein Black Metal-Schmankerl freut, wird belohnt, wer aber ein typisches Schwarzmetall-Album erwartet, der kann sich gleich mal umschulen lassen und die wahre Schönheit der Musik kennenlernen. Stilistisch kann man WITTR nicht einordnen, am ehesten trifft es wohl Atmospheric/Melancholic/Ambient/Black Metal, was aber den Lesern nicht sehr viel weiterhilft. Allgemein hilft es nichts, dieses Album beschreiben zu wollen, denn es sind keine Worte auch nur annährend zweckmäßig, auch nur im äussersten Sinne geeignet. "Black Cascade" muss man hören, leben, miterleben und wird so Zeuge davon, wie tief, wie unglaublich genial Musik sein kann. Ich bin hin und weg, ich bin sprachlos, kein Werk, keine Band kann momentan dieser das Wasser reichen. Ein Album für die Ewigkeit, und ich behaupte sagen zu können: das Album des Jahres! Danke!
Yannick S.
Punkte: 9.0 von 10
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GORY BLISTER - Graveyard Of Angels
Mascot Records/Musikvertrieb
Album Nummer 4 der Italiener bietet, wie schon in der Vergangenheit, Death Metal mit starken Proganleihen und viel Thrash. Über die technischen Künste des Vierers gibt es nicht viel Anderes zu sagen, als dass hier ganz klar Könner am Werk sind. Auch beim Songwriting hat sich die Truppe nochmals gesteigert. Angenehme bis zum Grossteil grossartige Melodien wechseln sich mit stark breaklastigen Brutalopassagen ab. Die Vollgas/Mid Tempo-Abwechslung passt hier wie die Faust aufs Auge. Die heftigen, sehr komplizierten und auch wirren Passagen drohen nie den roten Faden der einzelnen Songs zu vernichten. Eine Vorliebe für Death und somit für die Kompositionen des leider verstorbenen Meisters Chuck Schuldiner hatte die Band schon in der Vergangenheit. Leichte Anleihen an diese Stilistik sind immer noch vorhanden, dennoch überwiegt die Eigenständigkeit und ein starker Wiedererkennungswert der auch dem sehr nachvollziehbaren Hoch/Tief-Gesang von Frontmann Dominic zu verdanken ist. Anspruchsvolle Gitarrentechniken wie im Song "Void Made Flesh" wechseln sich ab mit schweren Groovebrocken wie dem Instrumental "Emit Despale", der zudem auch mit Synthiepassagen unterlegt ist. Auch kurze Blasteinlagen wie im Song "The Slum Of The Wretched Creatures" und "The Shining Hades" dürfen nicht fehlen, gefolgt von schrägen Akkordfolgen im Titelstück. Dies ist sicherlich keine Platte, die man eben so nebenbei hört. Aber die zeitliche Investition in aufmerksames Zuhören lohnt sich absolut. Eine wirklich sehr gute Scheibe, die von mal zu mal mehr ins Ohr geht. Gory Blister mischen hier Old School-Aggressivität mit extrem technischem und progressivem Metal, die überzeugt und eine eigene Note besitzt. Als Überraschung gibt's zum Schluss noch einen Remix des zuvor genannten Instrumentals, der durch die Breakbeat-Samples stark an Pitchshifter und auch The Prodigy erinnert.
Ralf W.
Punkte: 9.0 von 10
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GWYLLION – The Edge Of All I Know
Black Bards Entertainment
Das Rätsel ist gelöst! Sprechen Gwyllion in ihren Promoschreiben noch von ihrem Herkunftsland als kleinstes aller Länder, welches vom Weltraum aus kaum zu sehen sei, dafür für sein Chemo-Bier, politische Inkompetenz, Kindesmissbrauch und Schokolade bekannt wäre, so hat ein Blick auf die Homepage ergeben, dass es sich dabei um Belgien handelt. Umso erstaunlicher ist es, dass die melancholische und fast krampfhaft um Mitleid bettelnde Band ein Album abliefert, das sich eigentlich gar nicht verstecken muss. Denn "The Edge Of All I Know" schlägt so ziemlich alles, was in letzter Zeit mit Frauen-Gepiepse auf den Markt gekommen ist. Gwyllion lassen nämlich trotz hoher Frauenstimme die Härte nicht ausser Acht, geben den Instrumenten viel Platz und ziehen kraftvoll in den Battle Of The Bands. Hört euch dazu nur mal den Opener "Entwined" an, der nach einem wahnsinnigen Start in fast progressiver Manier in die Strophen gleitet. Das Einbinden von neuen Elementen scheint zum Konzept des Albums zu gehören, denn jedes Lied bietet wieder Neues zu entdecken. So wird die Sängerin in "Void" im Refrain von einer Männerstimme begleitet, während im hart rockenden und folkigen "The Night Awakes" eine Mandoline durchs Hauptthema führt. Pink Floyd-artige Melancholie gibt's mit "Beyond Goodbye" zu hören. Anschliessend wird wieder abwechslungsreich und immer mit voller Power gerifft und gemosht. Das Album schafft es, die Spannung bis zum letzten Ton aufrecht zu erhalten und verzichtet sogar auf einen Radio-Pop Metal-Song, ohne dass dies der Band schadet. "The Edge Of All I Know" erhöht die Messlatte für Kompositionen mit hohen Frauenstimmen deutlich und zeigt der Konkurrenz ganz unschuldig, aber spitzbübisch die lange Nase. Diese Aussage von mir zu hören erstaunt umso mehr, wenn man bedenkt, dass ich in der Regel solchen Bands eher kritisch gegenüber stehe. Gwyllion sind definitiv eine Ausnahme der Regel!
Roger W.
Punkte: 9.0 von 10
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FORGOTTEN SUNS - Innergy
ProgRock Records
Dream Theater deine Söhne, oder so ähnlich. Da gibt es so viele Bands, die sich im Prog Metal a là Dream Theater und Symphony X, oder auch Dreamscape austoben. Die einen machen das weniger gut, die anderen besser. Forgotten Suns gehören eindeutig zu den besseren. Unglaublich, wie frisch und kraftvoll der Power/Prog Metal der Portugiesen aus den Boxen kracht. Starke Songs, die zeitweise wie ein Gewitter über den Zuhörer hinwegfegen, mit immer wieder eingestreuten, sprechenden Stimmen passen hervorragend zu den Songs, vor allen beim Killersong "News", bei dem sich die Jungs selber übertroffen haben. Der mit vielen Breaks und Tempo und Stimmungswechsel geprägte Longtrack muss man als Proggie einfach lieben. Bei den beiden Songs "Outside In"-10 Minuten und "Nanoworld"-12 Minuten zeigen die Portugiesen ihr ganzes instrumentales Können, es ist eine wahre Freude, das zu geniessen, wobei auch die Gesangsleistung hervorzuheben ist, und vor allem auch die Melodien kommen hier zur Geltung. Die Keyboards agieren als ein kreativer Begleiter, und hin und wieder kommt auch mal ein Soli durch, genau richtig. Überhaupt wird hier trotz der anspruchsvollen Mucke die Melodie in der Vordergrund gestellt, gepaart mit den vielen Breaks und Stimmungen gibt "Innergy" genau die Mischung, die man sich als anspruchvoller Proggie wünscht. Wer auf Dreamscape, steht kann hier bedenkenlos zugreifen, denn hier gibt's einfach genialen Prog Metal auf hohem Niveau.
Crazy Beat
Punkte: 9.0 von 10
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RAZOR OF OCCAM – Homage To Martyrs
Metal Blade/Musikvertrieb
Tja, eigentlich machen es mir Razor Of Occam sehr einfach eine Review zu schreiben, denn mehr als 33 Minuten tiefschwarz gefärbten Trash Metal kompromisslos mitten in die Fresse muss man nicht gross umschreiben. Das Gaspedal wird gnadenlos durch gedrückt, die Saiten qualmen und servieren pfeilschnelle Solis und es wird gekreischt bis die Hölle zufriert. Intro, Pausen, Akustikparts, Abwechslung...., nix da, ist doch eh nur für Weicheier und Frauenversteher, welche lieber alkoholfreies Bier süffeln anstatt zur Abwechslung eine Flasche Jack D hinter die Binden kippen oder zum Frühstück mal die Melodie des Todes furzen. Obwohl mich das Riffing auf «Homage To Martyrs» nicht wie der Blitz vom Hocker haut, ist es mehr die Urenergie reinen Testosterons und der räudige, ja rüpelhafte Charme, welcher hier aus den Schweissdrüsen spriesst, welchen dem Werk seine Magie schenkt oder einfach nur das primitive männliche Kleinhirn stimuliert. Scheiss auf Trends, scheiss auf Eierstock-Bonus, scheiss auf Mainstream und scheiss auf die Gesellschaft. Ein riesengrosser imaginärer Mittelfinger ragt empor und sagt einfach nur: „Fuck You ALL!!“. Nun dieser Ausbruch an wütendem Black- Trashmetal mag eintönig erscheinen und kaum in die Hintertürchen der Musikgeschichte eingehen, doch vielleicht ist es genau diese Essenz der kompromisslosen Spielart, welche Razor Of Occam ohne Ballast zelebrieren, die bei mir für pure Begeisterung sorgt. Erinnern wir uns doch mal an die Zeiten zurück, als die Pandabärchen noch in Baumhütten im norwegischen Walde lebten. Damals war Blackmetal noch richtig böse und niemals hätten sich die lichtscheuen Tierchen auf Hochglanzmagazinen ablichten lassen...., zu untrue!! Heutzutage ist Blackmetal längst kommerziell abgeschlachtet und der Geist für eine Packung Balistos dem Vatikan verschenkt. Da tut es richtig gut mal wieder eine solch räudige Platte in die Finger zu bekommen und für so ein Brecher wie «Pattern On The Stone», «Day Of Wrath» oder «Shadow Of The Cross» würde manch einer wünschen, seine Seele nicht an die Bravo verkauft zu haben. Zwei Songs mehr und ich hätte auch wenn nur zur Provokation die Höchstnote gezückt.
R.K.
Punkte: 8.9 von 10
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EMERGENCY GATE – Rewake
Steamhammer/SPV
Der 'Notausgang' präsentiert uns mit "Rewake" gewohnt ungewohnten Hörstoff. Was ziemlich unwahrscheinlich klingt, hat natürlich schon seine Logik. Denn boten uns Emergency Gate bereits auf ihrem Debut-Album schwer einzuordnende, aber überaus mundende Kost, so ist auf Album Numero Zwo diese Eigenschaft wohl etwas vom Wenigen, das noch an frühere Taten erinnert. Denn gewechselt hat nicht nur ein Grossteil der Belegschaft inklusive Sänger, sondern auch der musikalische Grundton. Wobei ich hier bewusst nicht Stil schreibe, da dieser bei Emergency Gate schon immer schwierig zu definieren war. Konnte man die Band früher noch knapp als Heavy Metal-Band bezeichnen, wird nun in Richtung Melodic/Death-Metal gebolzt, so etwa in "Of Stars And Drifting" oder "Live v 2.0". Der neue Sänger Matthias Kupka (Ex-Suidakra) kreischt dabei immer an der Grenze zum Verständlichen. Der Mann kann aber noch viel mehr und wechselt auch mal in melodiösere Gefilde (z.B. in "Trust In Me") oder lässt in der über weite Teile von Streichern, Akustikgitarren und Klavier getragenen Halbballade den gefühlvollen Hard Rock-Sänger raus. Unglaublich der Mann! Ebenso erstaunt mich der Mut von Emergency Gate, in die meist schnellen und harten Songs ruhige Zwischentöne wie die erwähnte Ballade, das Instrumental "Unbeing" oder das süsse und kurze "Lullaby" einzuflechten. Diese Scheibe ist deshalb definitiv nichts für Metal-Puristen. Von den schnellen Stücken hätte ich mir persönlich noch mehr in Form des Eröffnungstracks "Double Suicide" gewünscht, der nach einem fiesen "Are you ready?" mit unerwarteten, ja fast progressiven Wendungen aggressiv nach vorne geht. Zu einem gewaltigen, epischen Stück wächst "Elementor" an, das im Zwischenteil diverse Nachrichten-Zitate einbaut. Wer sich für diese Scheibe Zeit nimmt, erkennt nach einer Weile, dass gewisse Elemente von früher wieder Verwendung finden. So erinnern ab und zu die eingängigen Gitarren-Melodien an frühere Grosstaten. Lange Rede, kurzer Sinn: Emergency Gate haben mit ihrem Zweitling Mut bewiesen und ein unglaublich vielseitiges und vielschichtiges Kunstwerk erschaffen. Reinhören und kaufen lohnt sich!
Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
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CRYSTAL VIPER – Metal Nation
Karthago Records/Non Stop Music
Crystal Viper sind zur Zeit wohl die beste Band der Metal-Nation Polen. Zugegeben, ich kenne keine andere Band von dort, aber es wird sehr schwer sein, die Gruppe zu schlagen. War der Erstling "The Curse Of The Crystal Viper" schon toll, aber noch mit einigen Schwächen, so geben sich Crystal Viper auf ihrem zweiten Werk keine Blösse mehr. Klar, was die Band macht ist nicht besonders innovativer Heavy Metal, und noch immer schimmern die Vorbilder von Iron Maiden und Judas Priest durch. Allerdings kommt das Ganze so liebevoll und kraftvoll daher, dass solche Vergleiche egal werden. Auf Authentizität wird hier viel Wert gelegt. Die Scheibe hat ausserdem einen grossen Pluspunkt mit der Stimme von Sängerin Marta Gabriel, die sich früher Leather Wytsch nannte. Ihre Vocals erinnern an eine rauere Ausgabe von Doro. Zusammen mit dem aggressiven Power und Heavy Metal dürfte "Metal Nation" somit für viele Anhänger der Düsseldorferin endlich das lange gewünschte 'knüppelharte' Album sein. Nur halt von einer anderen Band und Sängerin eingespielt. Kommt dazu, dass die Hitdichte auf diesem Album erstaunlich hoch ist. "Bringer Of The Light", "The Anvil Of Hate" oder "Zombie Lust (Flesh Eaters)" dürfte jeden Headbanger-Kopf in Rotierung bringen. Mit "Her Crimson Tears" wagen sich Crystal Viper an eine Halbballade, die im zweiten Teil brachial zulegt, bevor sie wieder ruhig endet. Die Polen haben aus ihrer Drohung auf dem ersten Album ernst gemacht und drohen nun endgültig, die Metalwelt zu erobern. Wer noch rechtzeitig die Seite wechselt und sich dieser Band auf ihrem Feldzug anschliesst, der höre diese CD und werde Zeuge davon. Bleibt nur zu hoffen, dass die Schweiz mit auf dem Schlachtplan steht.
Roger W.
Punkte: 8.8 von 10
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ELUVEITIE – Evocation 1: The Arcane Dominion
Nuclear Blast/Warner
Ich mag mich noch erinnern, als damals in Luzern eine Pagan-Nacht stattfand. Eine der Bands nannte sich Eluveitie und hatte durch die vielen Leute auf der Bühne und den ungewöhnlichen Instrumenten ziemlich für Aufsehen gesorgt. Jahre später haben die Schweizer einen Deal mit Nuclear Blast, touren durch die ganze Welt und haben anscheinend noch immer keine Ermüdungserscheinungen. Dass "Evocation 1" ein Akustikalbum ist, hat sich ja wohl inzwischen rumgesprochen. Über die Qualität der Aufnahme muss man dank dem Label ja auch nicht diskutieren, die Instrumente sind alle perfekt aufgenommen und aufeinander abgestimmt. Nach dem Intro zeigen sich die Landesmänner und –frauen gleich von ihrer tanzbaren Seite, "Brictom" hat einiges an Schwung. "The Arcane Dominion" ist ein wenig nachdenklicher und melancholischer, bringt aber immer wieder viel Energie rein. Ein stetes aufbrausen und zurückgehen, zu vergleichen mit Ebbe und Flut. Dieses Muster spielt sich durch die ganze Platte durch, immer mal wieder ein ruhigerers Instrumental, dann wieder ein fröhlicheres Lied wie etwa "The Cauldron Of Renascene", bei dem auch der männliche Gesang das erste Mal im Vordergrund steht. Ob nun ruhig verträumt oder aber zum Tanzen einladend, eines haben die Songs alle gemeinsam: Sie machen Lust, um mit Kollegen und Kolleginnen um ein Feuer zu sitzen, was zu braten und trinken, einfach weil das Leben Spass macht. "Evocation 1" zeigt eindrucksvoll, dass Pagan und Folk eben auch ohne Metal auskommt. Zur Atmosphäre trägt sicher auch die Tatsache bei, dass sämtliche Texte auf Gälisch verfasst sind. Das gibt der Platte einen ziemlich mystischen Touch. Wer auf Sauf- und Hüpfmusik steht, wird mit der neuen Eluveitie wohl nicht viel anfangen können. Wer aber auf Schelmish oder auch Faun steht, könnte hier durchaus Gefallen daran haben. Übrigens geben einige bekannte Musiker Gastauftritte wie Oliver S. Tyr von den eben genannten Faun oder auch Naihmass von Primordial. Für mich das beste Album der Schweizer bisher, und ich freue mich auf "Evocation 2". Bis dahin wird die Platte wohl einige Male im Spieler rotieren.
Tristan
Punkte: 8.7 von 10
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STEADLÜR – Steadlür
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Punkte auf einem Vokal im Bandnamen zu setzen ist schon ein bisschen frech. Damit ist aber auch ein absolut treffender Querverweis hergestellt. Nämlich zu Motörhead und Mötley Crüe. Das selbst betitelte, erste Album von Steadlür ist aber nicht einfach nur eine belanglose weitere Kick Ass-Scheibe. Der Band ist ein ganz heisses Stück Rock'n'Roll gelungen. Und man glaubt es kaum, für einmal stammt eine Newcomer-Band dieses Stils und mit Potential nicht aus Schweden. Die vier Jungs sind in Atlanta, Georgia, beheimatet. Formiert haben sie sich um die beiden Brüder Philip (Vocals, Guitar) und Dallas (Drums). Nach fünf schwierigen Jahren mit diversen Line Up-Wechseln, hat sich nun mit den langjährigen Freunden, Daniel (Bass) und Tommy (Guitar) eine stabile und funktionierende Band gebildet. Man fühlt sich mit Steadlür in die Sleazy-Zeit Ende 80er zurückversetzt, als eben nicht nur Guns'n'Roses oder Mötley Crüe hochkarätige Alben fabrizierten, sondern auch Nachwuchsbands wie Johnny Crash, Cats In Boots oder D-Molls. Crashdiet oder Gemini Five bekommen ernsthafte Konkurrenz. Steadlür springen eben wie diese auf den 2000er-Rock'n'Roll-Zug auf. Doch nur durch starkes Songmaterial kann eine Band herausstechen. Genau dies ist den Jungs auch gelungen. Zwölf Tracks haben die vier Amis geschrieben, die durchs Band Arsch treten. Fette Gitarrenriffs, treibende Drums, pumpende Bässe und dreckige Powervocals. Steadlür ist eine Band mit Zukunft.
Chris C.
Punkte: 8.7 von 10
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FEJD – Storm
Napalm Records/Musikvertrieb
Wenn sich das Häuschen Napalm Records eine Band unter den Nagel reisst, dann heisst das meistens: Die haben bestimmt was auf dem Kasten. In diesem Falle geht es um die schon länger bekannten Fejd, die zwar mit "Storm" ihr Debutalbum präsentieren, aber in vielen Foren und an Festivals Gesprächsthema waren. Es ist ja in letzter Zeit keine Seltenheit mehr, dass auch Bands, die keinen Metal spielen, immer öfters an Metal-Festivals spielen, so werden das dann auch Fejd am diesjährigen Ragnarök Festival in Lichtenfels machen. Jetzt aber zurück zu "Storm": Das Erstlingswerk der fünf Schweden besticht mit einer unglaublichen Reife. Der vielfältige Folk Rock kann sich auf der ganze Linie sehen lassen, und wer nicht abgeneigt ist, auch mal E-Gitarren–los durch die Wälder zu streifen, hat hier eindeutig einen Glücksfang gemacht. Instrumente, die man von vielen anderen Folk Metal-Bands kennt, werden hier natürlich auch eingesetzt, da aber der Metalanteil fehlt, kommen Flöten und Konsorten viel besser zur Geltung. Wongraven, Ulver, Manegarm, Eluveitie und etliche andere Bands haben diese Stilrichtung für ein Album gewählt und es allesamt mit Bravour gemeistert. Fejd leben diese Stilrichtung und das merkt man auch. Es steckt Orginalität und Herz dahinter, es ist nicht einfach ein Projekt, es ist die Musik in den Herzen der Interpreten, und genau dies macht "Storm" so gut. Es bringt nichts, hier noch lange über die Stücke zu plaudern, denn jedes hat seinen eigenen Reiz. Ob mit Gastsängerin, mit ein wenig Power-Einschlag oder dann doch wieder ein wenig feiner, das Gesamtpaket mit der fast schon lieblichen Stimme von Patrik Rimmerfors ist schlichtweg eine Bombe. Folk Rock vom Allerfeinsten, wer die nordische Folklore, die schwedische Sprache und auch eine Prise Rock mag, der wird Fejd lieben und wohl sofort ans Ragnarök Festival fahren.
Yannick S.
Punkte: 8.7 von 10
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THE BULLET MONKS – Weapons Of Mass Destruction
Napalm Records/Musikvertrieb
Das wohl coolste Cover-Art-Work des neuen Jahres liefern uns die Deutschen The Bullet Monks. Denn ihre Schnecke mit Geschützstand könnte tatsächlich eine sehr gefährliche Massenvernichtungs-Waffe sein, falls es sie gäbe. Das beste Cover nützt aber nichts, wenn die Musik, die damit beworben wird, nichts taugt. Dies ist bei The Bullet Monks zum Glück nicht der Fall. Im Gegenteil: Die Band spielt dreckigen Rock'n'Roll-Hard Rock, welchen man eher Amerikanern als Deutschen zutrauen würde. Beginnt die CD zu drehen, stellt man sich unweigerlich dickbäuchige, tättowierte Männer à la V8 Wankers vor, die in irgendeiner verrauchten, staubigen Motorradwerkstatt vor einer Handvoll besoffener Fans spielen. Dazu räkeln sich knapp bekleidete Mädchen an den Stangen. Die Stimmung ist aggressiv, und jeden Moment droht eine Schlägerei loszubrechen. Was für gewisse Leser vielleicht negativ klingt, ist bei dieser Musik äusserst positiv gemeint. Denn The Bullet Monkes sind weit authentischer als ähnliche, hoch gelobte Combos und haben definitiv Rock'n'Roll in den Adern. Der eingängige Eröffnungstrack "No Gain, Just Pain" bildet als Akustik-Version ebenfalls den Abschluss des Albums, wobei mir die rockige Version deutlich besser gefällt. Auf die ganze Albumlänge wirkt der Sound zwar etwas eintönig, wird aber durch das lustige "Downtown Is Dead" wieder lebendig. Lustig deshalb, weil verschiedene Hörspieleinspielungen den Eindruck erwecken, man höre hier die Geschichte eines Pechvogels. Als geistige Vorbilder der Songs schimmern immer wieder AC/DC, ZZ-Top und ein Schuss Motörhead durch. "Weapons Of Mass Destruction" ist ein Album mit sehr vielen Stärken. Ob es sich allerdings gegen die zur Zeit sehr harte Konkurrenz im gleichen Genre durchsetzen kann, hängt nicht zuletzt von den Live-Aktivitäten der Band ab. Zu wünschen wäre es!
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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TORTURE KILLER - Sewers
Dynamic Arts Records/Non Stop Music
Die finnischen Obituary-Afficionados haben sich nach ihrem letzten Album "Swarm" (2006) noch einmal kräftig gesteigert und legen nun mit "Sewers" ein heisses Stück Stahl (in der Form eines verschwitzten, haarigen Sackes) nach, von dessen Qualität die musikalischen Vorbilder aktuell nur träumen dürfen. Dass "Swarm" noch von Chris Barnes (Six Feet Under) eingesungen wurde, hat man nach der heftigen Darbietung von Nachfolger Juri Sallinen fast völlig vergessen. Der Mann hat nämlich ein ebenfalls krasses Organ am Start, passt sich dazu den Songs jedoch homogener an. Songwriterisch ist die Band merklich gewachsen, da greift ein Zahnrad ins andere. Der Groove wird konstant gehalten und die Strukturen immer gerade genug variiert, um niemals Langeweile aufkommen zu lassen. Die Produktion ist pur, mächtig und trotzdem klar. Also hergehört, Obituary-Fans, hier beschämen die Schüler die Meister. Zieht euch nur mal die Killer-Triplette "I Bathe In Their Blood", "The Art Of Impalement" und "By Their Corpse" rein, und ihr wisst, was ich meine. Der perfekte Soundtrack, um sich nach einem guten Abend zuhause zwar gepflegt, aber endgültig die Lampen auszuschiessen. Prächtiges Ohrenfutter für alle Old School-Deather, Bauchfetischisten und Marijuanametaller. Klare Kaufempfehlung!
HaRdY
Punkte: 8.5 von 10
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CHRIS LANEY – Pure
Metal Heaven/Non Stop Music
Als die 'pure' Essenz eines Multiinstrumentalisten könnte man das vorliegende Debut-Album bezeichnen. Chris Laney aus dem Ikea-Land Schweden hat sich bereits in der Vergangenheit einen starken Namen gemacht. Jedoch weniger als Musiker, da war er als Gitarrist beim Ex-W.A.S.P.-Mann Randy Piper engagiert, aber als Songwriter und Produzent für Leute wie Candlemass, Crashdiet, Bruce Kulick etc. In dieser Tätigkeit konnte er auch diverse Gold- und Platin-Auszeichnungen entgegen nehmen. Auf den Zwölf Stücken hat er die Lead Vocals gleich selber übernommen und sich nur bei der musikalischen Umsetzung und beim Schreiben der Songs Hilfe geholt. Das will heissen, Bruce Kulick (Ex-KISS), Lennart östlund (Led Zeppelin, Rolling Stones, Genesis) und Mats Leven (Therion, Yngwie J. Malmsteen) haben mit ihm die Songs entwickelt und geschrieben. Als Musiker hat er sich dann J.Koleberg (Animal,Zan Clan), Nalle Pahlsson (Treat), Vic Zino(Hardcore Superstars) und Martin Sweet (Crashdiet) an Bord geholt. Ok, bei so vielen Musikern von Format ist zu erwarten dass das Ganze nach Projekt stinkt. Tut es aber definitiv nicht. Das Album ist eine homogene Sache geworden. Die Songs sind super arrangiert und rocken sauber ins Gehör. Soundtechnisch ist das Ganze zu einem grossen Teil im Fahrwasser von Def Leppard angesiedelt. Was man speziell bei den Melodieführungen in Songs wie "I Dunno", "Get U Down" und "Last Man Standing" gut merkt. Aber auch seine Zeit bei Randy Piper hat ihn durchaus nicht kalt gelassen. Es ist egal, wer ihn beeinflusst hat, auf "Pure" bleibt wirklich jeder Track in den Gehörgängen hängen. Es ist eine gute Hard Rock-Scheiblette mit den nötigen Melodien und starken Refrains, die man einfach mitsingen muss, und natürlich der Gitarren-Arbeit, die mal clean und dann wieder rau und dirty klingt. Bei Rockern wie "Make You Cry" oder dem Hammertrack "Fire And Ice" kann man nicht anders, als mitzufeiern und zu rocken. Aber es hat auch die obligatorischen Slowsongs drauf. Track Nummer 4 "The Stranger In You" geht von soft bis rockend immer auf und ab wie die Wellen des Ozeans. Mit "Skin On Skin" befindet sich dann die richtige tiefe, gefühlvoll interpretierte Ballade auf dem Album. Einfach ein Melodic/Hard Rock-Album, wie es sein soll und auch in den glorreichen Jahren seine Berechtigung gehabt hätte. Bei der Produktion konnte auch nichts schief gehen, da Chris das gleich auch selber in die Hand nahm, und er als erfahrener Producer weiss genau, was er will.
André G.
Punkte: 8.5 von 10
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LAZARUS A.D. - The Onslaught
Metal Blade/Musikvertrieb
Jetzt gibt es nochmal ein richtig geiles Thrash-Schmankerl. Lazarus A.D. aus Wisconsin, U.S.A., haben das Zeug, aus ihrem superbem Debut-Album "The Onslaught" eine starke Thrash Scheibe zu veröffentlichen, die es locker mit den Grössten des Genres aufnehmen kann. Ja Ja Leute, hier haben wir es mit einem heissen Eisen im Feuer zu tun, denn die Amerikaner sind nicht etwa Bay Area-Anhänger, nein hier werden moderne Thrash-Elemente mit wenig Altem verschmolzen, was einen richtig starken Gesamtsound ergibt. Die Drums ballern dermassen Double Base, dass man meinen könnte, man wäre auf einem Schlachtfeld und das Maschinengewehr hämmere neben einem. Das gleiche gilt für die Gitarren, die richtige Betonmischerriffs produzieren, aber auch immer Vollgas geben, also hier haben wir Tempo und geile Breaks, was ja das Thrash-Genre so beliebt macht. Abwechslung und ein intelligentes Songwriting ist die Devise. Da fallen die Vocals auch nicht aus dem Gesamtrahmen, nein sie sind so gut, dass die Scheibe wirklich zu einem Renner wird. Tja Thrasher, was willst du mehr? Hier wird Thrash zelebriert, für Thasher und gar nichts anderes, und das ist auch gut so. Punkt und aus!
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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BELIEVER – Gabriel
Metal Blade/Musikvertrieb
1994 war wohl ein schlechtes Jahr für die Metalwelt. Nebst Cynic und Anacrusis haben sich damals auch Believer aufgelöst und sind für einige Jahre wie vom Erdboden verschwunden. Es sieht aber so aus, als wirke das neue Jahrtausend irgendwie reanimierend auf diese Bands, denn alle drei haben sich wieder aufgerafft, um der Welt wieder zu zeigen, wie geil progressiver Metal sein kann. Mit "Gabriel" bringen die amerikanischen Believer dieses Jahr somit ihre vierte Scheibe auf den Markt, welche sicherlich die Fans von Old School-Thrash mit SEHR vielen technischen und noch VIEL mehr progressiven Einflüssen begeistern wird. Die heissen Riffs werden einem nur so entgegengeschleudert, und die einzigartige Stimme von Kurt Bachmann gibt dem Ganzen noch das gewisse Etwas. Während das Keyboard eher an die sphärischen Klänge von Cynic erinnert, verbindet man einige Gitarrenriffs eher mit Testament oder Bolt Thrower. Auch gefällt mir das futuristische Artwork mit einem weiblichen, gehörnten Wesen darauf, was irgendwie gar nicht zu der sonst eher christlich orientierten Band zu passen scheint. Eines muss klar sein: "Gabriel" ist sicherlich keine Scheibe, die man sich einfach so reinzieht während dem man auf dem Balkon hängt und ein Bierchen schlürft. Believer kreieren definitiv keine Musik für einfache Gemüter, und man muss schon Gefallen an den teils sehr melodiösen 'Misstönen' haben, welcher Prog halt so mit sich bringen kann. Aber die Leute, welche sich gerne auf etwas ausgefallenere Dinge einlassen, werden bestimmt ihre Freude an "Gabriel" haben.
Xenia
Punkte: 8.5 von 10
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CHERRY LIPS – Cherry Lips
Swedmetal Records
Mit dem Debut der Italiano-Girls aus Verona ist Party angesagt. Die vier Mädels haben aus dem breiten Fundus des Rock'n'Roll die richtigen Parts herausgepickt und zu einem grossartigen, individuellen Gemisch vermengt. Female Rock ist nichts Neues und auch unter Frauen ist die Konkurrenz zwischenzeitlich gross. Doch Cherry Lips haben eine Nische gefunden. Bei den Zutaten handelt es sich um 70er Glam, 80er Sleazy und 90er Pop. Blondie, The Runaways, Vixen und The Donnas sind Anhaltspunkte. Cherry Lips passen jedenfalls haarscharf in diesen illusteren Kreis. Aber auch eine männliche Band kann ins Spiel gebracht werden, nämlich Hanoi Rocks. Klar, vom Legendenstatus der finnischen Sleazy-Begründer sind die vier Südländerinnen meilenweit entfernt, doch gewisse Parallelen sind durchaus vorhanden. Elf Songs mit viel Drive wurden geschrieben, einige Melodien, die sich im Ohr festzusetzen wissen. Pop-Appeal meets Punk-Attitüde. Zusätzlich wurde Cindy Laupers-Hit "Girls Just Wanna Have Fun" als ganz cooles Cover umgesetzt. Treffender geht's nicht mehr, denn Spass scheint bei dieser Truppe wirklich ganz oben zu stehen. Pink oder Gwen Stefani sind kommerziell zwar sehr erfolgreich, doch Cherry Lips' Sound ist um ein Vielfaches echter und ehrlicher. Ganz starkes Debut.
Chris C.
Punkte: 8.5 von 10
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MEGAHERZ – Totgesagte leben länger
Goldencore/ZYX Music
Der Titel könnte nicht treffender sein. Die Band hat zu Beginn ihrer Karriere gleich richtig abgeräumt, und dann wurde es turbulent. Letztes Jahr konnten sie in neuem, gefestigtem Bandgefüge mit ihrem Comeback-Album "Heuchler" richtig fett abräumen und hatten sogar die ersten Chartplatzierungen in ihrer History zu feiern. So nach 15 Jahren schien es den Jungs Lex (Vocals), X-TI (Guitars), Wenz (Bass), Roland (Guitars) und Bam Bam an den Kesseln an der Zeit für eine Best Of-CD. Die Fans haben die Songs natürlich alle schon, aber gerade für Neueinsteiger ist "Totgesagte leben länger" das Perfekte, um sich mit den absoluten Knallern der Combo vertraut zu machen. Endlich gibt es Liedgut wie "Miststück", "5. März" oder "Heuchler" auf einem Tonträger. Das ist doch genial. Ab ins Auto mit dem Teil. Als Bonusmaterial haben sie zwei schräge, eher elektronisch gehaltene "Heuchler"-Remixe von Steinkind und Heimaterde drauf gepackt. Was mich sehr erstaunt hat, war die Inspiration der Combo, mit welcher sie zu ihrem Bandnamen kam. Das sind nämlich die Thrashveteranen von Megadeth und Die Wildecker Herzbuben, und daraus entstand der Name Megaherz, frei nach dem Motto: hart, aber herzlich. Bei Megaherz ist auch textlich ein grosser Unterschied zu Kollegen aus dem Genre wie Rammstein und Konsorten: Sie gehen die Lyrics direkter und Konkreter an. Die Themen handeln meist von unerfüllten Lieben wie bei "Miststück","Showdown" handelt von Alltagsproblemen, "Heuchler" und "Schlag zurück" bis hin ins Sozialkritische im Lied "Mann Von Welt". Bis auf den letztjährigen Tonträger hatten sie immer ein Stück drauf, das sich bei den Märchen bedient hat: "Rapunzel", "I.M. Rumpelstilzchen". Ich kann dieses Teil nur jedem empfehlen, der sich noch nie mit der Band befasst hat. Aber auch die Fans der Truppe aus dem deutschen Süden sollten zugreifen, denn es ist perfekt fürs Auto, um die Autobahn zu rocken!
André G.
Punkte: keine Wertung
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EXCELSIS - E chly angeri Lieder
Non Stop Music
Nanu? Etwas Neues von Excelsis? Die Berner haben gerade erst im vergangenen Jahr eine neue CD namens "Standing Stone" veröffentlicht, welche von unseren Lesern im Metal Factory Jahrespoll auch gleich auf Platz sechs in der Kategorie "Bestes Schweizer Album 2008" befördert wurde; die Band selbst schaffte es auf Platz sieben der Kategorie "Beste Schweizer Band 2008". Überraschend kommt nun der Release von "E chly angeri Lieder", darum wollen wir uns erst mal darüber informieren, wie es zu dieser CD kam. Excelsis hatten im November 2008 einen Akustik-Gig, den sie mit zwei akustischen Gitarren, Flöten, Whistles, Dudelsack und Trommeln auf die Bretter legten, und die Resonanzen darauf waren unglaublich! Da haben sich Excelsis wohl gedacht, dass man die sowieso schon einstudierten Songs doch auch gleich veröffentlichen könnte. So geschah es, dass man sich für die Aufnahmen, das Mixing und das Mastering ins Dragonslayer-Studio zurück zog und das Resultat ins Presswerk schickte. Heraus kam man mit einer schmucken EP unter dem Arm, welche sieben Lieder erhält, die überwiegend auf Helvetisch gesungen werden. Eines dieser Mundart-Stücke dürfte einem jeden Fan von Excelsis bekannt sein, nämlich das "Annebäbeli", welches einmal mehr auf Polycarbonat verweigt wurde. Auch manche der restlichen Songs existieren bereits seit vielen Jahren und wurden extra fürs "E chly angeri Lieder" umarrangiert. In der Tat haben wir es hier mit "ein wenig anderen" Liedern zu tun, doch tragen sie allesamt den unverwechselbaren Stempel von Excelsis. Den Fans brauche ich nun wirklich nichts zu erzählen, die werden sich die CD sowieso kaufen. Für alle anderen musikalisch offenen Leser: Wenn Ihr auf einen guten Mix aus ruhigen, fröhlichen, besinnlichen, kraftvollen, melancholischen und phantasievollen Liedern steht, allesamt im hochedlen Akustik-Outfit steckend, dann greift Euch dieses musikalische Prachtstück und habt Freude damit, denn "E chly angeri Lieder" macht einfach nur Spass und gute Laune!
Maiya R.B.
Punkte: keine Wertung
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METAMORPHOSIS – Dark
ProgRock Records
Ziemlich rockig beginnt das neue Werk des Schweizers Jean-Pierre Schenk mit "Song For My Son" und überraschend gut. Nach dem eher etwas zähen "Then All Was Silent" meldet sich der Komponist, Keyboarder, Sänger und Drummer mit einem starken Prog Rock-Album zurück. Noch immer kann man ganz deutlich die Vorlieben zu Pink Floyd und David Gilmore raushören, was dem Album aber keineswegs schadet, ganz im Gegenteil. Das zeigen vor allem Nummern wie das wunderschöne "The Fight Is Over", Überhaupt lebt das ganze Werk von grossen, meist über sieben Minuten dauernden, epischen Rocksongs mit schwebenden Atmosphären und rossartigen, fliegenden Soli. Auch die tollen Tempowechsel schaffen Stimmungen, denen sich der Zuhörer nicht entziehen kann und ja auch nicht will. Hört euch nur mal das grossartige "Hey Man" an: Die beiden Gitarristen Roger Burri und Olivier Guenat leisten hier auch sehr gute Arbeit und tragen mit ihren Rhythmen und Soli dazu bei, dass "Dark" ein wunderschönes Stück Musik geworden ist. Freunde von Porcupine Tree, Pink Floyd oder auch Eloy können hier bedenkenlos zugreifen. "Dark" ist ein gefühlvolles und auch rockiges Album geworden, das es versteht, viele verschiedene Stimmungen miteinander zu verschmelzen. Kompliment Mr. Schenk, klasse Scheibe!
Crazy Beat
Punkte: 8.2 von 10
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DUFF McKAGAN'S LOADED – Sick
Century Media/EMI
Velvet Revolver haben immer noch keinen Sänger gefunden. Somit konnte Duff McKagan in aller Ruhe das dritte Album seiner Band Loaded fertig stellen. Bereits letzten Oktober lieferte er uns in Form der EP "Wasted Heart" einen überzeugenden Vorgeschmack. Klar, dass nun auch der Longplayer viel Spass macht. Wie üblich bei Loaded spielt der gute Duff nicht sein Hauptinstrument, den Bass, sondern hängt sich jeweils die Gitarre um. Zudem beweist er, dass er auch als Sänger eine mehr als akzeptable Figur macht. Seine ruhmreiche Guns'n'Roses-Vergangenheit wird der Mann wohl nie mehr los. Parallelen zu Loaded sind aber auch durchaus vorhanden. Die Basis ist nämlich die selbe, die Wurzeln liegen im Punk. Bei Loaded dominiert er aber, der rohe, unverfälschte Punk. Die Vergangenheit von Mr. McKagan wird somit offensichtlich. Bereits 1998 wurde die Band ins Leben gerufen. Duff legt nach eigenen Angaben grossen Wert darauf, dass es sich dabei nicht um sein Soloprojekt handelt, sondern um eine richtige Band, mit gleichberechtigten Members. Genau dies ist eine Stärke, die auf "Sick" ersichtlich wird. Die Musik ist sehr homogen, nichts ist künstlich. Echter Rock'n'Roll wird zelebriert, ehrlich, geradlinig und schnörkellos. Tolle, abwechslungsreiche Songs stehen auf der Scheibe. Keine überragenden Highlights zwar, genausowenig aber auch unterdurchschnittliches Material. Ein tolles Album, das den Velvet Revolver-Schrott spielend in den Schatten stellt. Nun lässt sich auch die Frage stellen, warum Velvet Revolver einen neuen Sänger suchen, wenn in Form von Duff McKagan bereits ein fähiger Vocalist in der Band ist. Übrigens kann man Loaded schon bald live erleben, nämlich zusammen mit den Backyard Babies als Support von Mötley Crüe. Was für ein Package!
Chris C.

Punkte: 8.2 von 10            Hier reinhören und bestellen für 21.90 SFr.
SUCCESS WILL WRITE APOCALYPSE ACROSS THE SKY -
The Grand Partition And The Abrogation Of Idolatry
Nuclear Blast/Warner
Ahhhhh, schon wieder so ein Namen den man sich einfach NICHT merken kann und dazu noch ein Albumtitel, welcher ebenso lang ist. Eigentlich müsste man ja meinen, dass Bands mit Namen, welche sogar Pippi Langstrumpf (richtiger Name: Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminza Efraimstochter Langstrumpf) grün vor Neid werden lassen, irgend ein Defizit haben, welches sie damit überdecken wollen. Nicht so aber die Deathgrind-Truppe aus Tampa, Florida. Wie eine zerstörerische Dampfwalze dröhnen sie aus den Lautsprechern und lassen keinen Büschel Gras mehr wachsen, wo sie einmal den Boden berührt haben. Seit kurzem unter den Fittichen von Kultlabel Nuclear Blast zeigen die Jungs bei ihrem zweiten Studioalbum, was sie so drauf haben. Den Sechser gibt es erst seit drei Jahren, und dennoch hört sich der Trupp an, als würde er bereits seit Jahren die Keulen gemeinsam schwingen. Die Produktion ist eine absolute Topleistung, was sicherlich dem geübten Ohr von James Murphy (Testament, Obituary, Death) zu verdanken ist. Besonders der Mann hinter den Becken lässt es ordentlich krachen und pfeffert einem eine geballte Ladung Double Base um die Ohren. Viel zu meckern gibt es eigentlich nicht. Klar, es dürfte noch etwas individueller werden. Momentan konzentriert man sich noch etwas zu sehr auf das technische Gefrickel, aber bei einer solch jungen und talentierten Band auch etwas, was man schnell verzeihen kann. Das gewisse Etwas müssen sie noch finden, dennoch sind S.W.W.A.A.T.S auf gutem Weg und werden uns sicher auch weiterhin mit brutalstem Deathgrind beglücken.
Xenia
Punkte: 8.2 von 10
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PESTILENCE – Resurrection Macabre
Mascot Records/Musikvertrieb
Wer bereits aus dem Windel-Zeitalter ausgebrochen ist und neben seiner Mutter schon mal eine andere Frau kennen gelernt hat, dem sollte die Band Pestilence durchaus bekannt sein. Waren doch die Holländer Ende der 80er- sprich Anfangs der 90er Jahre eine Hochburg des Deathmetal. Einige werden sich wohl noch mit Schrecken an das letzte Album «Spheres» erinnern, welches mit Jazz- und Fusion einige Fans in die Flucht geschlagen hat. Nun geschlagene 16 Jahre später hisst Herr Patrick Mameli mit seinen Mitstreitern die Flagge Pestilence wieder und kehrt zu den Wurzeln zurück, was der schnelle und brachiale Opener «Devouring Frenzy» unverständlich klar macht. Kompromisslos walzen die Jungs durch die Gehörgänge, als hätte es ein «Spheres» nie geben. Ein gelungener Opener und gleichzeitig ein Aufwärmer für folgendes «Horror Detox», welches jeder verwesenden Leiche wieder ordentlich Power in den Allerwertesten zaubert. Auch wenn der Song eher geradlinig wirkt, entfacht er ein gewaltiges Inferno und sollte sich in die Herzen aller Deathmetal Jünger brennen. Zudem wer genau hinhört, der kann sich an göttlichen Basslinien von Herrn Tony Choy erfreuen, leider sind diese jedoch über den grössten Teils des Albums zu sehr in den Hintergrund gedrängt. Kleine Ausnahme bei «Fiend», welcher auch gleich der progressivste Song der Scheibe markiert, leider auch ein klein wenig die Dynamik aus den Socken nimmt, welche vorher durch «Horror Detox» aufgebaut wurde. Doch diese wird bei «Hate Suicide» wieder langsam erzeugt und feuert spätestens wieder mit «Synthetic Groteque» aus allen Rohren und wer bei «Dehydrated II» nicht vor Erschöpfung zusammenbricht hat sowieso was falsch gemacht. Auf der Reise durch die makabere Auferstehung, regiert jedoch nicht nur der Donner, sondern Pestilence weben auch gerne mal schräge Riffs oder Leads ins Geschehen ein, welche für willkommene Abwechslung sorgen und was hier technisch abgeht passt eh unter keine Kuhhaut. Es sollte auch erwähnt werden, dass «Resurrection Macabre» keine leichte Kost ist und die ungeteilte Aufmerksamkeit des Zuhörers verlangt, wer also auf einfache Deathmetal-Suppe steht, wird hier nur geringfügig zufrieden gestellt. Auch kann meiner Meinung nach «Resurrection Macabre» die alten Klassiker der Band nicht überflügeln, zeigt aber eindrucksvoll auf, dass Pestilence noch lange nicht zum alten Eisen gehören.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
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MINISTRY - Adios... Putas Madres
13th Planet Records/Musikvertrieb
Also mal ehrlich: Al Jourgensen sollte wegen seelischer Grausamkeit verklagt werden! Im Mai 2006 liess er verlauten, dass er Ministry nach einer Welttournee und einem allerletzten Studioalbum beerdigen werde. Das wäre an sich ja schon schlimm genug, doch Herr Jourgensen konnte es einfach nicht bei "The Last Sucker" belassen, neeein! Gerade erst vor einem Jahr erschien mit "Cover Up", ein Album, auf welchem Jourgensen Covers seiner Lieblingssongs veröffentlicht hat. Wie soll man denn da richtig Abschied nehmen können, wenn die Leiche sich nach ihrem vermeintlichen Sterben nochmals aufbäumt? Immerhin begab man sich kurz darauf auf eine ausgedehnte Tournee, um Abschied von den Fans zu nehmen, von denen nicht wenige über all die vielen Jahre hinweg der Band die Treue gehalten haben. Nun gut, die Schweizer Show der Abschiedstour war überwältigend, somit konnte man die beste Industrial Metal Band aller Zeiten immerhin in gute Erinnerung einbalsamieren, bevor man sie endgültig im Schrein der Vergangenheit verscharrte. Doch nun wird eine Art Leichenfledderei betrieben, wenn auch äusserst verführerischer Art, denn bei "Adios... Putas Madres" handelt es sich um mehr als nur das vierte Live Album der Band, denn die Aufnahmen stammen allesamt von der "C U LaTouR" und wurden an diversen Konzerten rund um den Globus mitgeschnitten. Besucher der Tour werden sich daran erinnern, dass vor allem Songs der letzten drei Alben "Houses of the Molé", "Rio Grande Blood" und "The Last Sucker" gespielt wurden. Leider fehlt hier unter anderem der wohl grösste Ministry-Song "N.W.O.", doch alles in allem wurde der Querschnitt wirklich gut arrangiert und soundtechnisch zurechtgefeilt, denn die Lautstärke bleibt stets konstant und auch das Publikum kommt weder zu laut noch zu leise rüber. Beim Abspielen dieser Abschieds-CD geht einem als Fan mit Herzblut so mancher Gedanke durch den Kopf: Zwölf Studeioalben, vier Livealben, Skandale, Hochs und Tiefs (wie der schmerzhafte Abschied von Bassist Paul Raven, der vor anderthalb Jahren viel zu jung einem Herzinfarkt erlag), Jourgensen's früherer Heroinkonsum, welcher immerhin einen so lustigen Albumtitel wie "Dark Side Of the Spoon" hervor brachte (angelehnt an Pink Floyds „Dark Side of the Moon“), und trotz aller Negativschlagzeilen das wohl markanteste an Ministry: Die Achtung und der Respekt vor einer schillernden Persönlichkeit wie Al Jourgensen, wohl einem der gebildetsten Männer, den der Metal je gesehen hat. Und natürlich auch tiefstes Bedauern darüber, diese musikalische Koryphäe niemals interviewt zu haben. Doch während die Story von Ministry vor dem geistigen Auge wie ein Film abläuft, stellt sich auch tief empfundene Dankbarkeit für ein rundes Vierteljahrhundert sagenhafter Musik ein! Was 1981 in Chicago begann, das endet nun also mit "Adios... Putas Madres". Aber mal Hand aufs Herz: Von Al Jourgensen war auch kein anderer Titel für den nun wohl wirklich allerletzten Ministry-Release zu erwarten...
Maiya R.B.
Punkte: 8.0 von 10           Hier reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
SARKE – Vorunah
Indie Recordings/Irascible
Hoppla, das sieht nach Death Metal der ganz alten Schule aus, wenn man sich das Cover von „Vorunah“ anschaut. Und sooo falsch liegt man mit dieser Einschätzung nicht, denn was auf der Debut-Scheibe von Sarke geboten wird, ist prinzipiell uralt und gleichzeitig auch wieder so modern, wie es halt möglich war, ohne den authentischen Touch zu verlieren. Klingt komisch, ist aber definitiv so. Death’n’Roll wäre vielleicht eine passende Bezeichnung für die Klänge, die sich aus den Brüllwürfeln schmeissen, jedoch ist im Gegensatz zu Bands wie I oder Chrome Division die ganze Chose noch stellenweise sphärisch untermalt. Nocturno Culto knarzt sich durch die neun Songs wie ein Geschichtenerzähler der älteren Semester, der Sound an sich klingt wie anno dazumals, als die ersten Death Metal-bands ihren Einstand machten, aber einfach mit einer zeitgenössischen Produktion, so dass zwar alles wie alt klingt, aber einfach nicht alt ist. Kompliziert? Jawoll, meine Damen und Herren, es ist schlichtwegs nicht wirklich simpel, Sarke und ihren musikalischen Bastard zu beschreiben. Da hilft nur eines: Kaufen und anhören, und zwar genau dann, wenn man beschwingten, sphärischen, alt klingenden Sound mag. Nicht ganz einfach zu verdauen, aber spätestens nach der ersten Runde im Player oder dem Knaller „The Drunken Priest“ sollten alle Zweifel vom Tisch sein.
Toby S.
Punkte: 8.0 von 10                               Hier bestellen für 27.90 SFr.
MALEFICE - Dawn Of Reprisal
Metal Blade/Musikvertrieb
Von den fünf Briten von Malefice habe ich bis anhin noch nie was gehört, aber nach mehrmaligem Durchhören ihrer aktuellen Langrille stehen sie definitiv auf meiner Liste der Bands, die bereits demnächst für Schlagzeilen sorgen könnten. "Dawn Of Reprisal" ist zwar bereits das dritte Werk des Quintetts, aber dabei das erste, welches weltweit erhältlich ist - Metal Blade sei dank. Zehn Songs lang rechtfertigen die Engländer um Fronter Dale Butler dabei, weshalb sie bei dem Kultlabel unter Vertrag genommen worden sind: Malefice klingen wirklich, als ob jemand die besten Momente von Unearth, Killswitch Engage und Konsorten in den Topf geworfen und dann noch mit einer Prise Prog nachgewürzt hätte. Sämtliche Songs glänzen dank dem Spannungsfeld zwischen heftigen Riff-Parts und eingängigen Refrains, können aber dank der technischen Versiertheit dem Ganzen noch eine eigene Note aufsetzen. Blöderweise klingt die Produktion der Scheibe dabei verdächtig aufgeräumt - hier wurde offensichtlich auf extremste Weise digital nachgeholfen. Ich würde mir gerade für solche Bands ein lebendigeres Klangbild wünschen, denn soundtechnisch gesehen hat sich leider die ganze Stilrichtung schon vor geraumer Zeit gleich selber an die Wand gefahren. Malefice können mit "Dawn Of Reprisal" beinahe restlos überzeugen, als nächsten Schritt würde ich definitiv eine klare Genre-Abgrenzung und die Definition des eigenen Sounds in Angriff nehmen.
El Muerte
Punkte: 8.0 von 10           Hier reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
IN SOLITUDE - In Solitude
Pure Steel Records/Non Stop Music
Die 80er-Jahre sind offensichtlich besonders bei den Jungmetallern sehr beliebt heutzutage. So kommen auch die Schweden von In Solitude mit ihren gerade mal 18-20 Lenzen sehr, sehr old school-lastig daher. Und ich muss zugeben, das Ganze überzeugt. Sehr! So fühle ich mich schon beim Opener in meine Jugendjahre zurück versetzt, als noch jedes Stück Vinyl ein Heiligtum darstellte. Der Gitarrensound klingt pur, unverfälscht und wie auf einigen NWOBHM-Scheiben von damals. Der Gesamtsound könnte etwas mehr Bumms vertragen. Allerdings war dies damals halt auch so wie hier zu hören. Zum Glück ist der Bass ordentlich hörbar, was dem Druck und dem Tiefenteppich gut zu Gesicht steht. Hier ist alles, was es braucht: Prägnante Melodieführung, doppelstimmige Gitarreneinlagen, welche stark an Mercyful Fate erinnern, was nicht verwundert, da das Image der Jungspunde offensichtlich sehr okkult ausgelegt ist. Hervorzuheben sind auch die raffinierten Breaks, die die Songs immer wieder auflockern und so nie langweilig werden lassen. 80er-Rumpel-Offbeat gefällig? Hier schon im zweiten Song zu hören. Maiden-Reiterrhythmus gewünscht? Voll da im fünften Song "7th Ghost". Zudem kommen hier und da typische Murray/Smith-Soloeinlagen vor, die noch mehr zum schon sehr positiven Gesamteindruck beitragen. Der Gesang bewegt sich meist in mittlerer Tonlage und bringt die tollen Refrains sehr stark rüber. Hier und da könnte der junge Herr aber nach meinem Geschmack etwas 'böser' bzw. 'dämonischer' klingen a la King Diamond. Im Infozettel des Labels wird mit Selbstbewusstsein nicht gespart. Die Kids nehmen den Mund ganz schön voll. Man darf also gespannt sein, was da noch weiterhin nach diesem starken Erstlingswerk auf uns zukommt. Wer vorhat, zum diesjährigen Keep It True Festival zu gehen, sollte diese Band nicht verpassen. Auch für Vinylfans ist gesorgt: Die 'grosse' Scheibe gibt's mit allem drum und dran über High Roller Records. Für eine weitere Kaufentscheidung empfehle ich als Anspieltipps die Songs "Witches Sabbath", "Kathedral" und "The Monolith".
Ralf W.

Punkte: 8.0 von 10
        
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NIGHTWISH - Made in Hong Kong (and in various other places) CD/DVD
Nuclear Blast/Warner
Zuerst dachte ich noch, dass da was Grösseres im Anmarsch ist. Dem ist aber nicht so, denn «Made In Hong Kong» ist nur eine einzelne Live-CD mit insgesamt acht Live-Tracks des ersten Teils der «Dark Passion Play» Tour 2007/2008, die an verschiedenen Orten mitgeschnitten wurden, respektive aus sechs Ländern stammen. Darunter sind auch die Schweiz und eben das titelrelevante Hong Kong zu finden. Dabei finde ich es schade, dass man nicht angegeben hat, welcher Song von wo her stammt. Aber so dem Gefühl nach sind die ersten drei Tracks die aus Hong Kong und dann je einer, so wie die Länder in der Aufzählung aufgeführt sind. Dazu folgt «Escapist», der Japan Bonus-Track (als Album-Version), plus «While Your Lips Are Still Red», der zum Beispiel auf der einen «Amaranth» Single-CD zu finden ist. Der Audio-Teil wird schliesslich mit einer Demo-Version (gähn) von «Cadence Of Her Last Breath» abgeschlossen. Auf der DVD befinden sich die drei Promo-Videos von «Amaranth», «Bye Bye Beautiful» (witzig mit Girls an den Instrumenten, die offensichtlich keine Ahnung davon haben) und «The Islander» (mit stimmigen Aussenaufnahmen und Computer-Animation), die komischerweise nicht einzeln angewählt werden können. Der Rest der DVD enthält eine Tour-Dokumentation (mit teils dürftiger Handy-Cam Tonspur), wo man als Aussenstehender, sprich Fan, einen Eindruck davon erhält, was alles ausserhalb der zwei Stunden auf der Bühne alles so im Umfeld der Band abgeht, inklusive dem Vernichten von alkohlischen Getränken wie Jägermeister mittels dem Kartenspiel «Uno». Das Ganze gibt es nur mit englischen Untertiteln oder entsprechend auf finnisch übersetzt, wenn Anette Englisch spricht. Dieses Package, das wahlweise entweder als DVD/CD oder CD/DVD-Version zu kriegen ist, lässt im ersten Moment nicht nur eitel Freude zu. Wer aber die aktuelle Tour besucht hat, wird zustimmen, dass es davon das weitaus bessere Live-Dokument geben wird. Zudem hat Anette Olzon (neu mit blonden, also nicht mehr gefärbten Haaren), die wohl bald einmal 200 Gigs gesungen haben wird, weitere Fortschritte gemacht, die bestimmt mit der nächsten (Live-) DVD richtig gewürdigt werden können. Vor allem der neue Bühnenaufbau gibt von der Optik einiges mehr her. Das vorliegende Teil ist also eher als Zückerchen oder doch als (Ab-) zockerchen zu taxieren? Eher nicht, aber wir werden in den nächsten Monaten ja sehen, wie viele weitere Versionen da allenfalls noch auftauchen werden. Hoffentlich keine!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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SAGA - Contact (Live in Munich) Doppel-DVD
InsideOut Music/SPV
Wie besagt doch ein bekanntes Sprichwort? "Man muss dann gehen, wenn es am Schönsten ist oder allenfalls am Schwersten fällt." Sänger Michael Sadler, unter anderem Gründungsmitglied einer der grössten, kanadischen (Prog-) Rockbands (nach Rush), hat sich nach drei Dekaden Bandzugehörigkeit definitiv zu diesem Schritt entschlossen. Das war Ende 2007, das heisst genauer am 9. Dezember fand das letzte Konzert von Saga mit Michael in Puerto Rico statt, wo man offensichtlich stets sehr grosse Erfolge feiern konnte. Vier Tage zuvor, also am 5. Dezember, spielten Saga ein letztes Mal in dieser Formation in der Muffathalle in München und liessen diesen Abschieds-Gig in unseren Breitengraden für eine Live-DVD mitschneiden. Das Resultat nennt sich «Contact» und beinhaltet das ganze Konzert mit nicht weniger als 23 Songs und einer Spieldauer von satten 135 Minuten. Hierbei verabschiedet sich ein sehr charismatischer und bodenständiger Sänger, der durch seine Stimme den typischen Saga-Sound mitformte. Mir selber war es noch vergönnt, die Kanadier auf der Höhe ihrer Karriere in den 80ern zu sehen, als man zum Beispiel ein Zürcher Hallenstadion noch locker voll brachte! Diese Zeiten sind allerdings schon länger vorbei. Die Band blieb aber nicht stehen und brachte in den letzten Jahren noch einige Top-Scheiben heraus, die alte wie neue Fans begeisterten. Gerade die letzte Studio-Scheibe «10'000 Days zeigte nochmals deutlich auf, was diese Truppe so speziell und unverkennbar macht(e). Dies und praktisch alle guten, alten Heuler der Marke «You're Not Alone», «The Flyer», «Time's Up», «On The Loose» oder «Wind Him Up», sowie die unverzichtbaren «Humble Stance» (mit Sadler am Bass) und «Don't Be Late» bekamen drei Tage zuvor das Schweizer Publikum im nahezu ausverkauften Z7 ebenso zu sehen und zu hören. Ein genauer Blick auf die Setlist lässt zudem erkennen, dass man hier in München einen identischen Auftritt abgeliefert hatte, inklusive der eher ernsten Mienen der Musiker, vor allem bei Gitarrist Ian Crichton. Michael Sadler hingegen lässt sich, zumindest äusserlich, überhaupt nichts anmerken und geniesst jeden einzelnen Song bis zur letzten Note. Bekanntlich war das der zweitletzte Auftritt des alten Lineups. Die Bildführung darf als moderat, sprich ruhig bezeichnet werden und der Sound (auch als 5.1 anwählbar) ist ganz ordentlich eingefangen worden. Diese Bildaufnahmen gibt es (wen wundert's?!!) auch nur als Audio-DCD. Das Münchner Publikum lässt sich dabei von den Reaktionen her durchaus mit dem Schweizerischen vergleichen, will heissen mehr passiv als aktiv. Auf der zweiten DVD erzählt Keyboarder Jim Gilmour zunächst was über berühmte Lokalitäten in Toronto, wo auch Saga ihre Auftritte hatten. Ian Chrichton berichtet darauf kurz von alten Zeiten. Im Anschluss folgt ein Teil des Konzertes von Mannheim (22.11.07) und zum Schluss eine Fotogallerie. Wie dem auch sei..., «Contact», am besten gleich im audiovisuellen Doppelpack, kann sich, ja muss sich jeder Fan der Kanadier zwingend ins Regal stellen, denn die «Ära Sadler» ist hiermit ziemlich sicher zu Ende gegangen. Ergreifend die Szenen vor «Humble Stance», als sich die ganze Crew, jeweils mit einem Blumenstrauss "bewaffnet", von einem sichtlich gerührten Michael Sadler verabschiedet. Dazu gehörte auch seine (damals) schwangere Frau, womit mindestens ein gewichtiger Grund für seinen Abgang ersichtlich wurde. Die Fans hielten zuvor verteilte Blätter in den Händen, wo einerseits "Bye" oder "Michael drauf stand. Inzwischen wurde sein Nachfolger in der Person von Rob Moratti gefunden und schon im Mai werden die "neuen" Saga (inklusive Album!) wieder im Z7 gastieren. Die Saga kann somit weiter gehen und das ist alleweil besser, als wenn sie sich gleich ganz aufgelöst hätten.
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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THE MISSION – The Final Chapter (3 DVDs)
Eyes Wide Shut Recordings/SPV
Irgendwie ist mir das total entgangen, dass sich The Mission im März 2008 aufgelöst haben, denn als ich die DVD-Box „The Final Chapter“ in den Händen hielt, war ich erstmal stutzig und konnte es gar nicht richtig fassen. Doch nachdem ich das komplette Konzert im Shepherds Bush Empire in London gesehen und mir ebenfalls die Bonus-DVD mit all den skurillen, schönen, witzigen und auch traurigen Details zu Gemüte geführt hatte, war ich zwar einerseits traurig, aber gleichzeitig auch happy, dass ich doch noch das allerletzte Konzert einer wahrhaftigen Grösse im Dark Rock miterleben durfte. Die Qualität ist über jeden Zweifel erhaben, sowohl Bild als auch Ton sind dermassen gut aufgenommen und abgemischt worden, dass man in der heimeligen Stube das Gefühl bekommt, leibhaftig beim Konzert dabei zu sein. Wayne Hussey und seine Jungs wirken sehr gefasst, und doch drückt stellenweise auch bei ihnen die Sentimentalität durch, was die ganze Show noch einen Tick glaubwürdiger macht, wenn denn eine Steigerung möglich ist. Wayne scheut denn auch nicht den Kontakt zum Publikum, sei es nun mit typisch britischem Humor durchsetzte Ansagen oder gar ein Eintauchen in die Menge selbst (begleitet beim Gesang von den Fans). Die Bonus-DVD ist randvoll mit Anekdoten, Highlights und Erinnerungen, so wird unter anderem die Fahrt nach London dokumentiert, verschiedene Songs sind im Rehearsal zu bestaunen, Interviews mit Fans und der ganzen Band sind vorhanden und und und. Das ganze Teil kommt in sehr schöner Optik daher, man merkt, dass sich die Jungs wohl sehr viel Mühe gegeben haben, damit das allerletzte Zeugnis ihres Schaffens sowohl inhaltlich wie auch optisch vollumfänglich zufrieden stellend ist. Doch Trauer ist nicht angebracht, im Gegenteil: The Mission werden durch diese DVDs so für ewig in guter Erinnerung bleiben. Absolute Kaufempfehlung für alle, die auch nur im Entferntesten was mit The Mission oder Dunkelrock anfangen können.
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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PAIN OF SALVATION – Ending Themes
InsideOut Music/SPV
Als wäre es gestern gewesen ist mir der 1.März vor zwei Jahren in Erinnerung: Kurz vor dem Auftritt der schwedischen Prog-Polit-Rocker Pain Of Salvation forderte damals eine weibliche Stimme die ins Z7 gepilgerten Fans auf, doch bitte auf das Rauchen in der vorderen Hallenhälfte zu verzichten. Bandchef Daniel Gildenlöw musste nämlich seine Stimme schonen, um einen Tag darauf in Amsterdam wie die Nachtigall trällern zu können, bannte man doch genau diesen Gig für die Nachwelt auf Film. In Form einer Doppel-DVD und unter dem Titel "Ending Themes" kommt nun die späte, aber randvolle Belohnung für die mehr oder minder eingehaltene Nikotin-Abstinenz an diesem Abend. Zwischen Krimi-Sendung und Film Noir pendelt dabei die liebevolle Aufmachung der DVD, nicht nur in optischer Hinsicht (Cover- und Menu-Artwork), sondern auch in inhaltlicher. Staffel 1 dieser unergründlichen Sendung nämlich besteht aus einer gut 100-minütigen Tourdokumentation, die nicht nur die üblichen On-the-road-Eindrücke schildert, sondern auch auf detailreiche Spurensuche über die Entstehung und das Phänomen dieser Band und dessen Philosophie geht. Dabei schafft es der hin und wieder langatmige Film, Unterhaltsames und Witziges mit Nachdenklich- und Eindrücklichem zu verbinden. Ist dieser erste Teil des Geheimnisses Pain Of Salvation etwas, an welchem in erster Linie hartgesottene Fans und vielleicht noch Kultur- bzw. Musiktheorieinteressierte erfreuen wird, so wartet Staffel 2 dieses avantgardistischen Unterfangens auch einiges für ein breiteres Publikum auf. Knapp zwei Stunden dauert das gekonnt in Szene gesetzte Beweismaterial aus Holland, welches eindeutig belegt, welch energiegeladene Liveband Pain Of Salvation sind. Ob neue Songs vom aktuellen Studio-Output "Scarsick", sei es der Titeltrack, "America" oder auch der Hüftschwung-Rocker "Disco Queen" oder ob Bandklassiker wie "! (Foreword)", "Ashes" oder "Used", jeder Song kann seine ganz eigene Magie entfalten, als wäre man 1:1 in Amsterdam perlen die Nummern glasklar in Dolby Surround auf einen nieder. Und wäre dem nicht genug, beweist Mindman Daniel Gildenlöw zusammen mit seinen Mannen auch beim Bonusmaterial Einfallsreichtum bzw. reichlich Humor: Outtakes, Photogallerien, Bootleg-Liveaufnahmen und Demoversionen von jüngeren Songs sind nur ein Teil davon, welchen man sich übrigens erst zu Gemüte führen kann, hat man das sauschwere Pain Of Salvation-Quiz auf der DVD gelöst. Vielschichtig, überraschend, erfrischend ironisch und unangepasst ist "Ending Themes", genauso wie eben auch die unvergleichbare Truppe, die hier in all ihren Facetten portraitiert wird. Neugierigen, welche bis anhin noch nicht mit Pain Of Salvation in Berührung gekommen sind, sei sicherheitshalber aber eher die gleichzeitig erscheinende Live-Doppelscheibe empfohlen, kann die verworrene DVD Neulinge doch etwas überfordern.
Kissi
Punkte: keine Wertung
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LEAVES' EYES – We Came With The Northern Winds -En Saga I Belgia- (Live DVD/CD)
Napalm Records/Musikvertrieb
Schon erstaunlich, denn ich hätte damit gerechnet, dass die Gothic Metal Formation Leaves' Eyes (sprich Atrocity + Liv Kristine) neues Material ins Fahrwasser legen, denn abgesehen von der «Legend Land» EP erhellte seit «Vinland Saga» (2005) kein neuer Song mehr die Zwischenwelt. In Anbetracht, dass die Band erst zwei komplette Alben auf den Markt gebracht hat, erscheint ein Live Album schon fast als verfrüht. Doch genau an diesem Punkt hat sich die Band was Besonderes einfallen lassen, denn neben den zwei Live CDs, welche das Konzert an der Mädchen-Metal Party..., ähm natürlich dem Metal Femal Voices Fest im Oktober 2007 in Belgien festhalten, gibt es auch noch das Konzert auf DVD (91 Min.) verewigt plus den „Film“ «We Came With The Northern Winds», doch dazu später mehr. Die auf Silberlinge verbannte Live-Show enthält nahezu alle Songs, welche bis an hin von der Band veröffentlicht wurden. An der Soundqualität gibt es kaum etwas zu meckern, fast schon etwas zu perfekt für eine Live-Aufnahme. Die DVD fängt das Geschehen entsprechend ein, jedoch wären ein paar mehr Kamerafahrten wünschenswert gewesen und auch mehr Schwenker in das Publikum rein hätte noch etwas mehr zur Live-Atmosphäre beigetragen. So steht Liv im Mittelpunkt (da waren wohl nur Kamera-Männer im Einsatz), dahinter das Wikingerschiff als Bühnenbild. Vielleicht hätten sich da die Herren der Band auch etwas mehr einfallen lassen können, was ihr Outfit betrifft, zumal Wikingerschiff und schwarz gestreiftes Hemd (Mathias Röderer) nicht wirklich zusammen passt. Schade auch, dass abgesehen von Alex Krull die restlichen Herren wie Statisten wirken und auch mal eine Nahaufnahme vom Schlagzeugspiel wäre angebracht gewesen. Kleine Variationen im Spiel selber sind zwar immer wieder zu entdecken, doch wäre es toll anzusehen gewesen, wenn da die Band noch etwas mehr aus sich heraus gekommen wäre. Der zweistündige Film «We Came With The Northern Winds» ist eine Dokumentation über die Band von den Bandmitgliedern, welcher von der Entstehung von Leaves' Eyes berichtet über Touraktivitäten in Südamerika, Australien und den USA, dazu gesellen sich Impressionen aus der Norwegischen Natur und selbst Familienmitgliedern von Liv dürfen sich zu Wort melden. Es werden amüsante Anekdoten aus dem Tourleben erzählt, in der Geschichte gewühlt und auch kommen persönliche Kommentare nicht zu kurz. Der Film gibt einen schönen Über- und Einblick in die Band, ist interessant anzusehen wenn auch vielleicht ein wenig in die Länge gezogen. Dazu befinden sich noch ein paar Videoclips auf der DVD sowie eine Fotogallery. Kurzum eine Vollbedienung für die Fans und eine äussert gelungene Anreicherung zum Live-Part, zumal der Fan so auch mal eine etwas andere Sicht erhält, als nur die vor den Bühnenbrettern. Ob man nun die Musik mag oder nicht sei dahingestellt, Fact ist, dass Leaves' Eyes hier ein eindrucksvolles und umfangreiches Paket geschnürt haben, welches hoffentlich als gutes Beispiel voran geht und es wäre schön, wenn auch andere Bands mal so was in Angriff nehmen würden, statt nur lieblos zusammen geschnittenes Live Material auf den Markt zu werfen. Wer von Leaves' Eyes angetan ist, für den ist es ein Muss hier zu zugreifen.
R.K.
Punkte: keine Wertung
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HEATHEN FORAY – The Passage
Black Bards Entertainment
Säbelrasseln, Totschläger, die auf die Schilder knallen, Gottheiten, die von Schlachten erzählen... Da fühlt man sich gleich ins Land von Sissi zu Zeiten der Mythen und Sagen versetzt. Von dem und noch von vielem mehr handelt das erste Album des Überfalls der Heiden, im Originalton Heathen Foray. Was auf dem Album an musikalischem Material ist, kann man wirklich mit dem Namen der Band beschreiben: Überfall der Heiden. Als ein wahrhaftes Überrollkommando könnte man die Österreicher bezeichnen. Der Fünfer ist momentan Österreichs Pagan/Folk Metal-Union Nummer eins. Stilistisch haben sie von den Nordmännern im Genre gar nichts zu befürchten. Ihr von hammerharten Riffs dominierter Sound kann sich sehen lassen. Auch was die tiefen, bösen und öfters mal growligen Vocals von Schreihals Robert Schroll betrifft, gibt es keine Klagen anzubringen. Passend zum Thema eines jeden Songs wird die Musik inszeniert. Mal treibend hart, dann wieder melodisch und episch bis hin zu edlen Up Tempo-Krachern findet das Pagan-Herz, was es begehrt. Die Lyrics haben auch mehr zu bieten als ödes Klischee Verbraten. Bei mehreren Songs sind es österreichische Sagen, die den Texten zu Grunde liegen, wie zum Beispiel beim Abschlusskracher "Wilderness Love", der einem klarmacht, dass nur die Freiheit das einzige und grösste Gut ist, das es im Leben gibt. Es geht aber bei einigen Texten auch klar um die öfters thematisierten Sachen wie Schlachten, Reisen zu anderen Welten und den Tod. Mit dem 8. Song "Wolkenbruch" hat es auch ein Lied in der Heimatsprache der Band, sprich auf Deutsch, auf den Longplayer geschafft. Wie ich finde absolut zu Recht. Die germanische Sprache eignet sich in dem Stil der Musik hervorragend dazu, die Emotionen auszudrücken. In dem Stück geht es darum, sich zu sein und seine Stärken zu zeigen und sich dadurch von der Masse abzuheben. "The Passage" ist ein amtliches Debut und lässt auf viele noch folgende Glanztaten hoffen. Da gibt's eigentlich zum Schluss nur eins zu sagen: Schwerter hoch und auf in die Schlacht, Männer!
André G.

Punkte: 8.0 von 10
         
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LEIF EDLING – Songs Of Torment, Songs Of Joy
GMR Music Group/
Non Stop Music
Es scheint absurd: Fast gleichzeitig mit der Erscheinung des neuen Albums seiner Hauptband Candlemass veröffentlicht Leif Edling, bekanntermassen die treibende Kraft hinter genannter Band, seine ganz persönliche Solo-Scheibe "Songs Of Torment, Songs Of Joy". Umnachtung in Sachen Verkaufsstrategie? Verzerrte Wahrnehmung des Musikmarkts? Was auf den ersten Blick durchaus so wirken mag, erklärt sich nach einigen Durchläufen doch von selbst. Schnell wird klar, dass der kreative Basser, der dem Subgenre Doom Metal seinen Stempel aufgedrückt hat wie vorher nur dessen Erfinder Tony Iommi, etwas ganz Anderes mit seinem Alleingang verfolgt als gute Absatzzahlen und volle Kassen. "Songs Of Torment, Songs Of Joy", das ist Selbstverwirklichung, eine verwirrende und schwer zugängliche Reise ins Innern eines Mannes, der mit Alben wie "Epicus Doomicus Metallicus" oder "Nightfall" Metalgeschichte geschrieben hat. Doom Metal ist das zwar allemal, doch im Gegensatz zu Candlemass wirken die musikalischen Ergüsse des Schweden weniger strukturiert, weniger ausgefeilt. Im Gegenteil: Fragmentarisch, impulsiv und spontan muten dem Hörer die ausgedehnten Nummern an, die schwerfällig dahin riffen und fast ohne Text auskommen, welcher, wenn einmal eingesetzt, lediglich gesprochen wird. Das Zeitlupentempo nie verlassend, stampfen und poltern tonnenschwere Riffwände in hypnotischer Weise vor sich hin, fesseln einen spartanische Gitarrensolos und lassen einen klug eingesetzte Synthie- und Keyboard-Teppiche beziehungsweise -Noises das Interesse nie verlieren. Es sind keine Lieder im klassischen Sinne, die Leif Edling seinen Fans hier bietet, sondern Klangcollagen, mal an einen metallischen Soundtrack, dann wieder an Funeral Doom oder doch an Candlemass erinnernd, sich nie aber dem Diktat von Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Solo-Refrain beugend. Dass dabei kein Riff schwächelt oder uninspiriert wirkt, versteht sich beim Namen Edling von alleine, so dass so manche Doom-Band vor Neid wohl grün im Gesicht werden wird ob solcher Kreativität. Die Klasse von Candlemass entwickelt Edling im Alleingang auf keinen Fall, doch scheint er dies auch gar nicht zu beabsichtigen, so dass "Death Magic Doom" im Zweifelsfall die Gunst zu geben ist, steht man im Plattenladen seines Vertrauens. Für alle, die von dem Sabbath-infiltrierten Musikgenie Leif Edling aber nicht genug kriegen können sei diese etwas gewöhnungsbedürftige, sperrige Platte aber allemal empfohlen, nur schon wegen des grandios minimalistischen Abschlusses "Nautilus".
Kissi
Punkte: 8.0 von 10
         
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NASTY IDOLS - Boys Town
Metal Heaven/Non Stop Music
Sleaze Rock gefällig? Dann liegt Ihr mit "Boys Town" genau richtig! Die meisten werden noch nie etwas von Nasty Idols gehört haben, deshalb gibt es erst mal eine Zusammenfassung des bisherigen Schaffens der rockenden Schweden. Das erste Line Up der Nasty Idols bildete sich im wunderbaren Jahre 1987 in Schweden. Die Band veröffentlichte in den darauf folgenden zwei Jahrzehnten vier Singles, eine Best Of, zwei DVDs sowie fünf reguläre Alben und diverse Special Editions derselben, welche vornehmlich in Japan oder Skandinavien auf den Markt kamen. Soweit der Lebenslauf einer äusserst talentierten Band, bei welcher der Erfolg einfach ausblieb. Ja warum eigentlich? So recht mag sich das niemand zu erklären, allerdings könnte die Übersättigung des Marktes Ende der Achtziger Jahre eine mögliche Antwort liefern, und die darauf folgende Grunge-Welle liess auch keinen Platz mehr für Sleaze Rock. Belassen wir es einfach mal dabei, dass Nasty Idols einfach nicht genug Glück hatten, um den Durchbruch zu schaffen. Doch glücklicherweise steckt der Sleaze Rock in skandinavischen Breitengraden mitten in seiner Renaissance, deshalb ist der Zeitpunkt geradezu perfekt, um es mit einem hammermässigen Album nochmals zu versuchen. "Boys Town" wurde von Matti Engdahl und Sänger Andy Pierce produziert und kann gleich mehrere äusserst gut gelungene Songs vorweisen, beispielsweise "Boys Town", das leicht schwermütige "Nite Like This" oder die Powerballade "It ain't easy". Das Comeback ist den skandalösen Schweden allemal gelungen, und ein jeder Sleaze Rocker sollte zumindest mal ein Ohr in das wirklich überzeugende Werk "Boys Town" rein halten.
Maiya R.B.
Punkte: 8.0 von 10
         
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THE TROPHY – The Gift Of Life
Frontiers Records/Musikvertrieb
Bei der deutschen Melodic-Formation The Trophy handelt es sich nicht um eine Band, sondern vielmehr um ein Projekt. Ein Projekt deswegen, weil die Truppe nur aus einem Sänger, einem Gitarristen und einem Keyboarder besteht. Der Gitarrist der Power Metal-Band Human Fortress, Todd Wolf, ist der Initiant von The Trophy. Einen geeigneten Mitstreiter fand er im Tastenmann Marco Grasshof. Als Sänger konnte er niemand Geringeren als den ehemaligen Jaded Heart-Frontmann Michael Bormann gewinnen. Michael gehört mit Sicherheit zu den Besten seiner Zunft. Allein seine grossartigen Vocals rechtfertigen, dass man sich näher mit der Truppe befasst. Die Beteiligung von M. Bormann ist aber alles andere als selbstverständlich. Nach seinem Ausstieg bei Jaded Heart legte er das Hauptgewicht auf seine Solokarriere. Der Sound von The Trophy ist überaus interessant. Mit 08/15-Melodic-Mucke gewinnt man heutzutage keinen Krieg mehr, da die Konkurrenz schlichtwegs riesig ist. Doch die Musiker waren richtig innovativ. Die Basis bildet zwar klassischer Melodic Rock. Es wurden auch Ausflüge in softe AOR, teilweise sogar in poppige Gefilde unternommen. Auf der anderen Seite sind aber auch knackige Hard Rock-Klänge keine Seltenheit, sogar der Metal-Bereich wird gestreift. Die Jungs haben aber auch mit Loops, Keyboardeffekten und heruntergestimmten Gitarren gearbeitet. Dies lässt den Sound logischerweise sehr modern klingen. Der Reiz der Scheibe liegt in der Kombination der verschiedenen Sounds, im Facettenreichtum und in der grossen Bandbreite im Bereich der Härtegrade. Unbedingt antesten!
Chris C.
Punkte: 8.0 von 10
         
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MUMAKIL - Behold The Failure
Relapse Records/Non Stop Music
Lange hat's gedauert, bis Mumakil den sehnsüchtig erwarteten Nachschlag zu "Customized Warfare" liefern konnten - mit der Scheibe im Gepäck schlug das Quartett 2006 wie eine Bombe in der europäischen Szene ein und konnte rund um den Release zudem noch mit intensiven Konzerten punkten. Konsequenterweise schritt die Band konstant voran und verzeichnete Ende 2008 mit einem Plattendeal beim legendären Label Relapse klar den bisherigen Karrieren-Höhepunkt. Dementsprechend wurde dann für "Behold The Failure" auch die Werbetrommel gerührt, vor allem die Amis überschütteten die Band mit ordentlich Vorschusslorbeeren. "Behold The Failure" entspricht diesen Erwartungen durchaus - die Band tobt sich durch die 27 (!) Songs hindurch aus, ohne auch nur einmal Gefangene zu machen. Hier wird gehobelt, was das Zeug hält, vergleiche mit Rotten Sound und Konsorten scheinen gar nicht mal so weit hergeholt. In Songs wie "Whip Reward" scheinen zudem offensichtlich die Punk- und Hardcore-Wurzeln des Grind durch, was den Tracks einen angenehmen Old School-Touch beschert. Verschnaufpausen gibt's restlos keine, aber das hätte man auch nicht erwarten dürfen - Mumakil zerlegen das Schlachtfeld in seine Einzelteile und machen dem Begriff 'Kampf-Formation' alle Ehre. Mir persönlich hätte eine aufgeräumtere Produktion allerdings klar besser gefallen, hier sehe ich die einzig wirkliche Problemzone von "Behold The Failure": Das Ganze wirkt einfach so überladen, dass die Songs sich im Endeffekt zu stark gleichen - mit etwas Fingerspitzengefühl an den Reglern hätte man hier klar mehr Frische erreichen können. Ansonsten aber ein offensichtliches Kleinod, das zur Begrüssung gleich mal die Eier auf den Tisch knallt. Mumakil legen mit "Behold The Failure" vor - bleibt abzuwarten, was die Welt darauf zu antworten weiss.
El Muerte

Punkte: 7.9 von 10
         
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AGATHODAIMON - Phoenix
Massacre Records/Musikvertrieb
Nach fünf Jahren Sendepause wurde es aber auch höchste Zeit, dass Agathodaimon wieder mal etwas veröffentlichen! Fünf Jahre Sendepause lassen natürlich viel Zeit für Veränderung, so auch bei der Mainzer Truppe. Gitarrist Frank "Akaias" Nordmann verliess die Band und wurde durch Jan Jansohn ersetzt. Die growlende neue Stimme am Mikro heisst seit vergangenem Jahr Chris "Ashtrael" Bonner und ergänzt sich auf diesem Album hier perfekt mit den cleanen Vocals von Martin „Sathonys” Wickler. Normalerweise bedarf es einer gewissen Gewöhnungsphase, um sich mit einer neuen Stimme anzufreunden - nicht so bei Agathodaimon! Ashtrael stellt wahrlich eine Bereicherung für die Band dar, und auch die anderen Bandmitglieder leisten hervorragende Arbeit! Die Atmosphäre auf "Phoenix" bleibt über die 72 Minuten Spielzeit hinweg knisternd und angenehm düster, ausserdem sorgen verschiedenste Spielarten für allerfeinste Abwechslung. Ein weiteres ungewöhnliches Merkmal dieser CD stellt sich dadurch dar, dass sie von Song zu Song immer besser wird, anstatt -wie bei manch anderer Band- schlechter und langweiliger. So finden sich auf "Phoenix" keinerlei Lückenfüller, sondern eine schwarze Perle nach der anderen, die eine unwiderstehliche Kette bilden, welche sich ein jeder Metal Fan mit einem Faible für dunkle Musik nur zu gerne umhängen wird. Kostproben dürften zweifelsfrei "Winterchild", "Ground Zero" und die unlaublich anmutige Komposition "Oncoming Storm" darstellen. Käufer des Digipacks kommen in den besonderen Genuss von "Alone In The Dark". Hierbei handelt es sich nicht um eine Coverversion des gleichnamigen 1987er Hits von Testament, sondern um einen Song, den Agathodaimon eigens für den Film komponiert haben, der wiederum aus dem gleichnamigen Computerspiel hervor ging. Einmal ist der Song als regulärer Track vorhanden, und einmal als "Death Angel’s Shadow" Version. Es ist ganz klar: Agathodaimon sind zurück, stärker denn je!
Maiya R.B.
Punkte: 7.9 von 10
         
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DAATH – The Concealers
Century Media/EMI
Die Amis von Daath sind mit ihrem zweiten Werk am Start und melden sich auch gleich mit einem neuen Sänger (Sean Z) zurück, sowie konnte der Prügelposten nun fix durch Kevin Telly (Dying Fetus, Misery Index) belagert werden, was sich eindeutig als eine Bereicherung herausstellt. Musikalisch wildert auch «The Concealers» wieder in einigen Gewässern, sprich wenn man Death Metal als Grundlage bezeichnen könnte, streift Daath auch gerne mal zwischen Trash-, Heavy und Melo-Death Wäldern hindurch. Auch gesellt sich manchmal eine Prise Blackmetal-Riffing hinzu, oder mal ein deftiger Prügelausbruch, das Ganze unterlegt mit viel Frickel-Gemüse und Tasten-Geschmacksverstärker. Tönt grundsätzlich interessant, sorgt für ein hohes Mass an Abwechslung und hatte beim Debüt «The Hinderers» schon mal ganz gut funktioniert. Was aber erst mal auffällt ist, dass die neuen Songs etwas gemässigter wirken, zumal die Produktion vom Vorgänger einiges aggressiver und voluminöser ertönte und eine dunklere Atmosphäre besass. Dafür sind die Keyboard Einlagen auf «The Concealers» erträglicher und nicht mehr so schrecklich penetrant wie einst. Hörbar agiler ist jedoch die Saitenfraktion, welche sich um einiges mehr entfaltet und Solis hinlegt bis die Finger glühen, zudem wirkt das neue Songmaterial gereifter und besitzt etwas mehr Tiefgang. Empfehlenswert ist insbesondere der Rausschmeisser «Incestuous Amplification», welcher mit seinem Groove und der trashigen Grundnote für viel Bewegung im Gebälk sorgt. Auch der mehr Frickel- und Heavy Metal geprägte Song «The Unbinding Truth» sorgt für angenehme Abwechslung und «...Of Poisoned Sorrows» entführt mich gedanklich nach Norwegen zu Keep Of Kalessin. Wer von sich behauptet aufgeschlossen zu sein, dem hat Daath wieder einiges zu bieten, zwar gehen die Jungs nicht so progressiv in die Windeln wie z.B. Into Eternity, doch die Verschmelzung diverser Metal Spielarten ist gelungen und auch wenn ein überflügelnder Gassenhauer fehlt, interessant ist «The Concealers» auf jeden fall.
R.K.

Punkte: 7.7 von 10
         
                      Hier bestellen für 21.90 SFr.
DELAIN – April Rain
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Delain, einst als Projekt von Ex-Within Temptation Keyboarder Martijn Westerholt ins Leben gerufen, konnte mit «Lucidity» einen Achtungserfolg verbuchen, zumal damals auch einige grosse Namen der Symphonic-Gothic Zunft vertreten waren und ihren Senf beisteuerten. Aus diesem Projekt wurde nun eine feste Band und obwohl nur noch Marco Hietala (Nightwish, Tarot) bei den Songs («Control The Storm» und «Nothing Left») mitmischt, fällt das Fehlen bekannter „Girly Power“ nicht ins Gewicht, zumal Delain mit Charlotte Wessels eine junge Dame am Start hat, welche ein Stimmorgan besitzt, das wie die Faust aufs Auge zum Sound von Delain passt. Dieser Sound lässt sich als Pop-Symphonic-Metal betiteln, was vielleicht etwas abwertend tönt, jedoch wenn die Songs so süsslich wie Honig durch den Gehörgang fliessen wohl kaum besser umschrieben werden kann. Besonders die zwei ruhigen Nummern «Start Swimming» und «I'll Reach You» lassen die Feuerzeuge durch die Lüfte kreisen und jeglichen Gestank in Rosenduft umwandeln. Im Vergleich zum Vorgänger wirken auch die schnellen Nummern nochmals eine Priese eingängiger, besitzen dabei ein gesundes Mass an Dynamik, lassen aber kaum Platz für Überraschungsmomente. Die Balance zwischen den üppigen Symphonischen Tasten- und den Gitarrenklängen wirkt grundsätzlich sehr ausgeglichen, jedoch wäre es schön gewesen, wenn man den Saitenklängen noch mehr Spielraum und Gewicht beigemessen hätte, denn sobald die Gitarren die Lizenz zum braten erhalten schmeissen sich diese wuchtig in Szene («Go Away», «Lost») und sorgen für einen angenehmen härteren Kontrast. Was wirklich überrascht ist, dass Delain mit den Songs von «April Rain» zweifelsohne gleich an die Spitze des Mädchen-Metals vorstossen und mit Bands wie Nightwish, Within Temptation, Krypteria etc. in einem Atemzug erwähnt werden dürfen, dazu gesellt sich auch noch eine makellose Produktion, welche für diese Art von Musik keine Wünsche offen lässt. Für Fans besagter Bands, sollte «April Rain» von Delain ganz oben auf der Einkaufsliste stehen, den die Holländer liefern hier ein Werk ab, welches genügend Hit-Potential besitzt um von der breiten Masse ab gefeiert zu werden.
R.K.
Punkte: 7.6 von 10
     
     Hier reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
BLISS OF FLESH – Emaciated Deity
Twilight/Non Stop Music
Schon das Booklet wirkt ziemlich modern, so überrascht auch das schwarz angefärbte Todesmetall nicht unbedingt durch Old School-Elemente. Nein, viel überraschender ist die Tatsache, dass es sich bei den fünf Musikern um Franzosen handelt. Wäre mir durch den abwechslungsreichen Gesang, der zwischen Deutsch und Englisch wechselt, nie aufgefallen. Das Gitarrenspiel hätte ich auch eher Richtung England oder Amerika geschoben. Fette Riffs, mit einer bereits angedeuteten Prise schwarzer Melodie. Das Drumming erinnert stark an Kataklysm, ein wahres Gewitter über dem atmosphärischen Sound. Das Gaspedal wird also ziemlich durchgedrückt, doch nutzen die Gallier zwischendurch auch mal einige Mid Tempo-Parts, um das Geschütz abkühlen zu lassen und nachzuladen. Mit Erbarmen hat das also nichts zu tun, viel mehr mit gut geplanter Abwechslung. Genauso hält sich das mit den Vocals, über Grunzen hin zu Schreien ist alles vertreten, und dabei auch passend eingesetzt. Schon seit drei Jahren feuern die Franzosen anscheinend aus ihren Rohren, da muss ich mich tatsächlich mal nach den alten Platten umhören. Denn die Fleischfreunde verstehen was von kurzweiliger, guter Unterhaltung. Langweilig wird das Massaker eigentlich nie, eigenständig sind sie auch. Alles, was mir fehlt, sind die zwei oder drei Lieder, bei denen sich jeder einzelne Riff direkt ins Gehör brennt und da nie mehr raus will. Der letzte, infernalische Trommelschlag, welcher die Erde erzittern lässt. Doch was nicht ist kann noch werden, und ich werde mir das Quintett ganz sicher merken.
Tristan
Punkte: 7.5 von 10
       
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HARDLINE – Leaving The End Open
Frontiers Records/Musikvertrieb
1992 erschien eines der besten Melodic Rock-Alben ever. "Double Eclipse" heisst das Meisterwerk. Initianten der Scheibe und Gründer von Hardline waren die beiden Gioeli-Brüder, Johnny (Vocals) und Joey (Guitar). Den Bass zupfte Todd Jensen (Alice Cooper, David Lee Roth), hinter der Schiessbude sass Deen Castronovo (Bad English). Zusätzlich konnte niemand Geringeres als der damalige Ex-Journey-Gitarrero Neal Schon gewonnen werden. In dieser hochkarätigen Besetzung wurde damals dieses tolle Album aufgenommen. Die Single-Auskopplung "Hot Cherie" ist auch heute noch immer mal wieder in den einschlägigen Locations zu hören. Die aufkeimende Grunge-Welle verhinderte eine Weiterführung und auch den kommerziellen Erfolg. Neal Schon kehrte zu Journey zurück, wo er auch heute noch spielt. Johnny Gioeli feierte grosse Erfolge als Sidekick von Axel Rudi Pell. 2002 erschien das Hardline-Reunion-Album "II". An der Gitarre ersetzte Josh Ramos (The Storm, Two Fires) Neal. Die Songs dafür stammten aber noch von Gioeli/Schon. Dementsprechend gab's da auch nicht viel zu kritisieren. Nun liegt uns "Leaving The End Open" vor, eigentlich das erste Hardline-Album des Duos Gioeli/Ramos. Um es vorwegzunehmen: Ein Hit der Marke "Hot Cherie" fehlt komplett. Doch Josh zeigt mit viel Fingerspitzengefühl seine Fähigkeiten. Und mit denen muss er sich keineswegs hinter Mr. Schon verstecken. Grossartige Hooklines und knackige Riffs sind durchaus vorhanden. In solchen Momenten kommt man nahe an das Debut heran. Bei den sanfteren Klängen, sprich Balladen, driftet man aber ab und zu weit in den Kitschbereich ab. Doch auch dann brilliert Johnny mit seiner grandiosen Stimme. "Leaving The End Open" ist vor allem deswegen ein starkes Album, den Legendenstatus, den man Anfang der 90er genoss, hat man aber nicht zuletzt wegen der immens grossen Konkurrenz eingebüsst.
Chris C.
Punkte: 7.5 von 10
         
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BLACK ANGELS - 1981-2009
Karthago Records/Non Stop Music
In der Schweizer Rock- und Metallandschaft gab es in den 80ern nicht so viele Bands neben Krokus, der Steve Whitney Band und Killer, die über die Kantonsgrenzen hinaus von sich reden machten. Doch eine Combo ziert(e) auch meine Plattensammlung und zwar waren (sind) dies die Black Angels aus Schaffhausen. Ich erinnere mich noch schwach daran, wie einmal an Weihnachten (wenn es denn so war und sonst ist es auch nicht so tragisch, wenn nicht!) die LP «Kick Down» von 1983 als Bescherung auftauchte. Nach der Lego-Phase wollte ich nämlich nix mehr anderes als Tonträger auf dem Gabentisch sehen! Die Mischung zwischen den alten Krokus, den Keyboard-Sounds von Deep Purple und Sänger Ron Philipps, der Ähnlichkeit mit Klaus Meine von den Scorpions aufwies, weckte mein Interesse. Allerdings sollte es noch etliche Jahre dauern, bis ich weitere LPs fand, die später gar nicht mal so einfach aufzutreiben waren. Auf dem Vorgänger «Hellmachine» war mit Clive Murray ausserdem noch ein anderer Sänger zu hören. Die letzte offizielle Veröffentlichung war «Broken Spell» von 1985, die ich mir, in erfreulich gutem Zustand, über eine Auktion besorgte. Das Digitalisieren liess darauf nicht lange auf sich warten und fertig war ein wertvolles Kleinod aus meiner Jugendzeit. Alte wie neue Fans der Schaffhauser Rocker kommen nun in den Genuss des ganzen, remasterten Backkataloges (einzeln und als komplettes Set erhältlich) und gar einer brandneuen Studio-Scheibe, die unter «Ron Philipps Black Angels» figuriert. Mit drei neuen Mitstreitern wird bald einmal, das heisst in diesem Monat noch, ein weiteres Stück Schweizer Musikgeschichte fortgeschrieben. Gut, ein paar Original-Members mehr hätten diese Reunion sicherlich weiter aufgewertet, aber letztlich ist es die Stimme von Ron, die den Geist der alten Black Angels wieder mit neuem Leben ausstattet. Den ehemaligen Keyboarder Harry Stone oder bürgerlich Bruno Greis hätte man allerdings kaum reaktivieren können, denn erstens ist er bereits Pensionär (!) und zweitens Einsiedler Pater im Kloster Einsiedeln (!!). Ron Philipps, da doch noch ein paar Jährchen jünger, will es jetzt aber nochmals wissen. «Shine On» sowie «Water On The Well», die beiden neuen Songs auf der vorliegenden Promo, deuten mit den bekannten Trademarks an, dass der Ofen offensichtlich noch nicht ganz aus ist!
Rockslave
Punkte: 7.5 von 10
          
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DEFUELD - Defueld
Sound Pollution/
Non Stop Music
Defueld stammen aus Stockholm, Schweden. Die fünf Jungs haben sich einem Mix aus Heavy Rock, Metal und starken Harmonie-Vocals verschrieben. Anscheinend konnte man im Jahre 2007 nach Christus in Senegal vor 6000 Leute auftreten, was das bisherige Karriere-Highlight der Skandinavier ist. Jetzt hat man das Debut aufgenommen und hat für meine bescheidenen Verhältnisse ein überaus beeindruckendes Werk erschaffen. Sänger und Gitarrist Chris hat auch mit seinem angenehmen Gesang und doch anspruchsvollem Gitarrenspiel viel dazu beigetragen, dass das Debut von Defueld sofort in die Gehörgänge eingeht und einen nicht mehr loslässt. Habt ihr nicht schon mal das Gefühl gehabt, eine Melodie aufgenommen zu haben, die euch den ganzen Tag lang nicht mehr aus dem Sinn ging? Tja Leute, wenn ja müsst ihr mal das erste Stück von "Defueld" hören, das sich "Spawn" nennt, ihr werdet staunen. Diese Scheibe ist einfach auch eine gute Laune Musik geworden, die man sich ohne grossen Stress reinziehen kann, und das will Heutzutage schon mal was heissen. Starke Pladde!
Daniel J.
Punkte: 7.5 von 10
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SUNSTORM - House Of Dreams
Frontiers Records/Musikvertrieb
Bei Sunstorm sprechen wir eigentlich nicht von einer Band, sondern einem Projekt, angestossen durch Frontiers Präsident Serafino Perugino. Sänger Joe Lynn Turner (Ex-Rainbow, Ex-Deep Purple, Ex-Malmsteen, u.a.m.) wurde dabei ermuntert, ein paar alte, über Jahre brach liegende Songideen dennoch auszuarbeiten. In Zusammenarbeit mit Musiker/Producer Dennis Ward (Pink Cream 69) und weiteren Szene-Kollegen entstand 2006 die überzeugende Debüt-Scheibe, die viel besser ausgefallen ist, als wie sie heute noch wahr genommen wird. Leider muss man sagen, denn solche Alben gibt es mittlerweile zuhauf und praktisch alle ereilt das gleiche Schicksal des baldigen Vergessens. Zumindest was die Akzeptanz und den Zuspruch auf breiter Basis angeht. Nichtsdestotrotz ist der Nährboden in dieser Stilecke (wieder) so fruchtbar, wie schon lange nicht mehr. In dieser Umgebung dürfte auch das zweite Werk «House Of Dreams» eine gute Chance haben, zumal diese Musik perfekt auf die charakteristische Stimme von Joe Lynn Turner zugeschnitten ist. Puristen der 80er, spricht die Die-Hard Fans von Deep Purple und Rainbow blenden diesen Phase(n) allerdings geflissentlich aus und halten sich lieber an Ian Gillan und/oder Ronnie James Dio, respektive Graham Bonnet. Wer sich aber spätestens mal mit dem brillanten Solo-Album «Usual Suspects» von 2005 auseinander setzt, muss anerkennen, dass der gute Joe in seinem Stammgebiet keine Konkurrenz zu fürchten hat. Dieses Können kommt auch «House Of Dreams» zugute, wo sich wiederum hochmelodische Songs, herzerweichende Balladen und satte Rocker die Klinke in die Hand geben. Diesmal steht der Keyboard-Sound jedoch spürbar mehr im Vordergrund, was dann halt auf Kosten der Härte geht. Die Produktion der Scheibe ist auch um einiges glatter als beim Erstling ausgefallen und die songwriterische Güte eine Stufe schwächer. Wobei was heisst schon "schwach", eher weniger hart trifft es besser. Erklärte Fans von JLT können aber beruhigt zugreifen.
Rockslave

Punkte: 7.5 von 10
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MAROON - Order
Century Media/EMI
Frisch aus Nordhausen kommt das mittlerweile fünfte Album der Deutschen auf den Tisch, die ihrerseits wiederum nichts als Pflanzenkost auf ihrem Tisch dulden. Bewundernswerterweise thematisieren Maroon nicht dermassen überholte Themen wie Teufelsanbetung oder den übermässigen Konsum von kirre machenden Substanzen, sondern wirklich wichtige und elementare Dinge wie Tier- und Umweltschutz. Wer mit so viel Herz in seiner Musik drin ist, der schreibt auch gute Melodien, unverkennbar beispielsweise beim Track "A New Order", welcher auch gleich als Anspieltipp gelten soll. Vorwiegend fällt "Order" natürlich nach wie vor in den Bereich Metalcore, doch wie bereits beim Vorgänger "The Cold Heart Of The Sun" ist die Masse auch hier mit anderen Musikstilen durchsetzt, dies aber immer mit Stil! Im Gegensatz zu so manch anderer Band ihrer Spielart haben Maroon vor allem die Melodien wirklich irre gut drauf! So hört sich dieses Album hier keinesfalls langweilig oder eintönig, sondern auf erfrischende Weise packend und interessant an! Andre Moraweck's Stimme wirkt übrigens nach wie vor angenehm rau und scheint -allen Gerüchten zum Trotz- keinerlei Schaden durch ihren wiederholten Einsatz genommen zu haben. Instrumental verläuft ebenfalls alles prima, somit bleibt es einmal mehr dem persönlichen Geschmack der Hörer überlassen, hier zwischen gut und schlecht zu unterscheiden. Für Liebhaber fesselnder Melodien seien an dieser Stelle noch "This Ship Is Sinking" und "Schatten" empfohlen. Fazit: Vom fünften Album einer Band, welche einen musikalisch dermassen begrenzten Metalstil spielt, ist "Order" wirklich bemerkenswert gut gelungen!
Maiya R.B.

Punkte: 7.4 von 10
            
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BILLY SHEEHAN – Holy Cow
Mascot Records/Musikvertrieb
Billy beehrt uns hier mit einem echt starken Solo-Werk. Schon der Opener überrascht mit harten Gitarren und einer tollen Gesangsmelodie. Und so geht's auch weiter, richtig frisch kommen die Songs aus den Boxen. Auch instrumentale Tracks wie das lebendig-rockige "Dynamic Exhilarator", bei dem Paul Gilbert das Solo beigesteuert hat, gefallen außerordentlich gut. Billy hat ausser dem Bass auch noch die Gitarren gespielt und singt dazu noch überraschend gut. Seine Stimme passt wirklich gut zu den Songs, und er hat nur gerade bei "Turning Point" nicht selbst gesungen, das hat Dug Pinnick übernommen. Auch die etwas ruhigeren Nummern wie "Make It To Another Day" und "Turning Point" gefallen ganz gut. "Two People Can Keep a Secret" klingt etwas nach Van Halen und das ganze Album klingt halt etwas amerikanisch, aber dafür wirklich gut. Natürlich gibt's hier auch Songs, bei denen Billy zeigt, dass er zu den besten Viersaiten-Dehnern dieser Erde gehört. So zum Beispiel das instrumentale Prog-Stück "Cell Towers" oder das nur aus Bass und Drums bestehende "Sweat On An E String", an den Kesseln hockt übrigens ein gewisser Ray Luzier. Also im Ganzen überrascht "Holy Cow" mit mehrheitlich gesungenen, wirklich tollen Stücken, songdienlich gespielt, mit vielen guten Melodien und sehr gut instrumentaliert. Klasse Scheibe!
Crazy Beat
Punkte: 7.4 von 10
            
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SHADOW'S MIGNON – Midnight Sky Masquerade
ProgRock Records
Henning Pauly ist doch der deutsche Gitarrist, der 2003 das "Frameshift"-Album rausbrachte, das gesanglich von James La Brie veredelt wurde. Hier mit Shadow's Mignon schlägt der Deutsche eine ganz andere Richtung ein. "Midnight Sky Masquerade" ist im Metal-Bereich zu finden, was auch schon Titel wie "Slave To The Metal", "All Hail The Warrior" und "Kingdom Of The Battle God" unmissverständlich zu verstehen geben. Das Ganze rockt ganz gut und gefällt schon nach dem ersten Durchlauf. Wenn man sich etwas auf die Gitarren konzentriert, merkt man sofort, dass Henning ein absolut genialer Saitendehner ist, der es versteht, gute Riffs und geniale Soli zu erschaffen und tolle Songs zu komponieren. Sänger Juan Roos überzeugt vor allem bei den härteren und auch hohen Gesangsparts, wobei er meiner Meinung nach bei den Balladen nicht so gut rüberkommt, was man am ehesten bei "Goodnight Boston" und "I Will Never Ever Stop" hören kann. Ansonsten rockt "Midnight Sky Masquerade" volle Kanne, macht Spass und kann auch mehrmals hintereinender konsumiert werden. Noch zu erwähnen ist der Bonustrack in Form einer coolen, akustischen Version von "Midnight Sky Masquerade".
Crazy Beat
Punkte: 7.4 von 10
           
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EPOCHATE – Chronicles Of A Dying Era
Subsound Records
Bombastik-Sound mit Metal zu vermischen ist ja nun nicht wirklich neu. Was wäre aber, wenn man den Metal-Anteil erheblich zurückschraubt und das Ganze so weit anschwellen lässt, dass die Blase beinahe platzt? Das Ergebnis ist interessant, gewöhnungsbedürftig, abwechslungsreich, anstrengend und mitreissend zugleich. Es ist schwer, die Stimmung, die auf „Chonicles Of A Dying Era“ vorherrscht, in wenigen Worten zu beschreiben. Auch fällt es nicht leicht, vergleichbare Bands hinzuzuziehen, denn es scheint beinahe so, als wäre diese Art von Soundkonstrukt zu einem grossen Teil unvergleichlich. Am ehesten würde noch der Begriff ‚Film-Soundtrack’ passen, denn die Musik erzeugt vor dem geistigen Auge Bilder des Untergangs, der Zerstörung und der Vernichtung von allem, was momentan auf unserer Welt vorherrscht. Der Mix aus Industrial und Orchester könnte aus einem Crash von Bands wie Nine Inch Nails oder Skinny Puppy mit Dark Sanctuary entstanden sein, was eigentlich nicht mal ganz so weit von der Wahrheit entfernt ist, denn dieses Zwei-Mann-Projekt wird vom Sänger Victor Love von den Dope Stars Inc. und Noras Blake, seines Zeichens Bandmember von Spineflesh und Edenyzed, betrieben. Auch wenn jetzt hier doch einige wenige Bands genannt worden sind, so sollte man sich nicht auf sie respektive ihren Sound verlassen, denn was Epochate bieten, ist wirklich ziemlich einzigartig. Klar gibt es auf das gesamte Debutalbum hinaus gesehen immer wieder Wiederholungen und Füllsounds, aber generell lässt sich sagen, dass, wenn man den Zugang gefunden hat, die Welt von Epochate sowohl eindrücklich wie auch verstörend ist. Interessant!
Toby S.
Punkte: 7.3 von 10
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ZAMARRO – Dirty Power
LC Records/
Non Stop Music
Heisse Ami-Schlitten scheinen es Zamarro angetan zu haben. Auch auf dem neusten Streich "Dirty Power" ist ein solcher auf dem Cover. Doch auch der Sound der Truppe lässt sich einmal mehr mit einem V8-Motor vergleichen. Es dröhnt und knattert laut und dreckig. Kyuss meets Danko Jones, sprich staubiger Stoner Rock wird mit heftigem Kick Ass kombiniert. Für die ersten beiden Scheiben "Lust In Translation" (2004) und "The Beast Is On Your Track" (2006) reisten die drei Jungs von Basel nach Seattle zur Produzenten-Ikone Jack Endino (Nirvana, Soundgarden, Mudhoney etc.). Nicht nötig zu erwähnen, dass diesbezüglich eine Steigerung kaum mehr möglich ist. Nach drei Jahren Pause ist nun "Dirty Power" Album Nummero drei. Dieses mal blieben Gisin (Vocals, Guitar), Redolfi (Bass, Vocals) und Hediger (Drums) in ihrer Heimat und liessen die Scheibe von Gurd-Mastermind V.O. Pulver in dessen Little Creek Studio in Gelterkinden veredeln. Obwohl V.O. nicht über den Status eines J. Endino verfügt, ist auch diese Produktion allererste Sahne. Die rohe, erdige Energie wurde authentisch eingefangen. Die Ecken und Kanten wurden da gelassen, wo sie hingehören. Trotzdem hat die Truppe einen Gang runter geschaltet. Das Wilde, Ungestüme bleibt ab und zu auf der Strecke. Der Sound ist manchmal zu kalkuliert. Aber natürlich weiss die Band tolle Songs zu schreiben, die gewisse energetische Mankos wieder wettmachen. Somit ist auch "Dirty Power" ein Album, das jeden Cent wert ist.
Chris C.
Punkte: 7.2 von 10
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INEVITABLE END – The Severed Inception
Relapse Records
/Non Stop Music
Death Metal aus Schweden, der aber irgendwie eher an seine Amerikanischen Verwandten erinnert. Das sind Inevitable End mit ihrem Debutalbum "The Severed Incepation". Dass hier ein technisch versierter und sehr spielfreudiger Jungtrupp am Werk ist, hört man vom ersten Ton weg. Der typische Death Metal-Gesang wird von grindigen und progressiven Elementen begleitet, mit welchen das Quartett ihrem Sound einen eigenen Schliff verpassen. Die Produktion ist zwar etwas verwaschen, so dass einige Passagen nicht ganz so transparent daherkommen, wie man es sich eigentlich bei einer solch technischen Band erwartet, doch an Druck und Power fehlt es ihr definitiv nicht. Gerade die Drums geben dem Ganzen ordentliche Wucht, und Frontsau Andreas überzeugt mit seinem vielseitig einsetzbaren Sprachorgan. Live wären die Schweden sicherlich ein netter Happen, denn die geschmeidigen Slamparts lassen jeden noch so trägen Kopf rollen, fraglich nur, ob die Jungs auch auf der Bühne so Gas geben wie im Studio. "The Severed Inception" ist sicherlich keine Neuerfindung des Genres, doch ein wirklich solides Debutwerk. Für Liebhaber von Death/Grind-Bands wie Decapitated, Nile und Cryptopsy könnte Inevitable End durchaus interessant sein, auf jeden Fall sollte man den Trupp weiterhin im Auge behalten und schauen, ob sie ihre Schwachpunkte mit etwas Erfahrung verbessern können oder ob sie im Dschungel des Extreme Metal verschwinden werden.
Xenia
Punkte: 7.2 von 10
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DRONE - Juggernaut
Wacken Records/SPV
Neo Thrash ist en vogue, so sind die Deutschen aus Celle auch schon seit ihrem 2007er-Album "Head On Collision" mit dabei, und das noch relativ gut. Die vier Jungs spielen anspruchsvollen Modern Thrash und scheuen sich auch nicht, mal ein Experiment zu starten, wo man im Song "No Pattern" mit einem Rapper zusammen arbeitet. Ob das jetzt gut ist oder nicht, das überlasse ich euch, aber man muss auch den Mut anerkennen, sowas überhaupt auf die Beine zu stellen. Sonst sind die Tracks relativ kompakt mit einer sehr guten Instrumentierung, will heissen: Man hat sich was überlegt im Songwriting. Das grösste Manko ist, dass man den Produzenten ausgetauscht hat, von Andy Classen zu Jacob Hansen. So klingt die Band sicher druckvoller, aber auch sehr Richtung schwedischen Metals, für mich ein Faux Pas. Im Grossen und Ganzen ist "Juggernaut" ein gutes, aber nicht überragendes Album geworden.
Daniel J.
Punkte: 7.2 von 10
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FLASHBACK OF ANGER – Splinters Of Life
Limb Music/SPV
Mit "Splinters Of Life" bringen die Italiener von Flashback Of Anger ein Album raus, welches das Potential der Band beweist, es aber noch nicht komplett ausschöpft. Die in der Promoschreibe erwähnte Augenhöhe mit Symphony X, Dream Theater oder Sonata Arctica wird nicht erreicht. Es reicht aber immerhin schon mal bis zur Schulterhöhe, und das will bei diesen Acts was heissen. Eingespielt wurde die Scheibe unter der Leitung der beiden Gamma Rayer Kai Hansen und Dirk Schlächter zusammen mit Arne Lakenmacher (Tourmanager von Amon Amarth und Nevermore). Wie die Referenzbands erahnen lassen, spielen Flashback Of Anger eine Mischung aus Progressive und Power Metal. Einzelne Passagen erinnern wegen ihrer Klassik-Referenzen an Domain, während in wenigen Momenten auch Rhapsody Of Fire durchschimmern. Und auch wenn die Platte mit der Zeit droht, einem mächtig auf die Eier zu gehen, gibt es immer wieder wunderschöne Lichtblicke. Diese findet man in jedem Song. Einmal sind es aberwitzige Gitarrensoli, schöne, vom Klavier getragene Teile, tolle Gesangspassagen oder einzelne Melodien, die hängen bleiben. Insgesamt erinnert das Ganze ein wenig an Powerworld, nur besser, wobei Powerworld den Vorteil hatten, wenigstens zwei Songs mit Hitpotential zu haben. Diese fehlen auf "Splinters Of Life" gänzlich. Das Klaviergeklimper, die durchdachten Songstrukturen, die versierten Musiker an Gitarre, Bass und Schlagzeug und der tolle Sänger nützen wenig, wenn das Gehörte nicht hängen bleibt. Und das auch nach mehrmaligem Hören. Was live vielleicht funktioniert, geht auf Platte unter. Eventuell habe ich aber auch schlicht nicht den Faden gefunden, der dieses Werk zusammen hält. Fans der oben erwähnten Bands dürfen ruhig mal reinhören, alle anderen können aber getrost auf den Nachfolger warten. Denn wer so gut spielt wie die Jungs von Flashback of Anger, ist Vollblutmusiker und lässt sich von einer mittelmässigen Review-Note nicht beirren. Gut so!
Roger W.
Punkte: 7.1 von 10
           
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LACUNA COIL – Shallow Life
Century Media/EMI
Drei lange Jahre sind seit dem letzten amtlichen Studio-Longplayer der Combo aus unserem südlichen Nachbarland ins Land gezogen. Cristina und ihre Jungs haben sich ins sonnige Los Angeles begeben, um das Album von Don Gilmore, seines Zeichens Produzent von Linkin Park, Avril Lavigne, Good Charlotte etc., vollenden zu lassen. Die Band selbst bezeichnet den Silberling als Metamorphose ihres Werdegangs. Alle Stile, die sie in den vergangenen Jahren verwendet und berührt haben, wurden auf "Shallow Life" vereint und zu einem starken Album gemischt. Mal schnell, mal langsam, mal alt, mal neu, Hell und dunkel, erzählt Cristina im Internet. Na ja, es ist natürlich Ansichtssache, aber ich finde einfach, der Einfluss des Produzenten ist zu gross ausgefallen, auch wenn er eine gute Arbeit geleistet hat was die Produktion betrifft. Die ist nämlich kraftvoll und rein. Man merkt einfach, bei welchen Acts er sonst hinter den Reglern sitzt. Die Songs sind zwar immer noch als Lacuna Coil-Tracks auszumachen, was sicher im Hauptteil an Cristinas und Andreas Stimmen liegt, aber sonst vom Musikalischen her sind sie mir einfach zu glatt poliert und ohne Leben. Es befinden sich schon zwei, drei Songs drunter, die gut daher kommen. Gerade "I'm Not Afraid", welches sich auf Rang 4 befindet, ist für mich ein Anspieltipp. Da rocken die Italianos richtig sauber und nach alter Manier. Auch "Wide Awake" ist eine klasse Ballade, die sehr gefühlvoll daherkommt und total von der Stimme der Frontdame lebt. Aber der Rest ist so sehr elektronisch und clean gehalten, dass einem die Frage aufkommt, ob es sich hier um einen Hitparaden-Act handelt oder wirklich um eine amtliche Gothic Metal-Kapelle. Mir fehlt einfach auch die Livepower, die sie an ihren Gigs an den Tag legen. Gerade auch bei den Stimmenduellen: Es ist einfach zu steril. Stile mischen, den Producer mitreden lassen finde ich absolut ok, aber was zu viel ist, ist meiner Meinung nach zu viel.
André G.

Punkte: 7.0 von 10
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MORTAL FORM – Taste The Blood
My Kingdom Music/Non Stop Music
When Death Meets Thrash... Die Beschreibung auf der MySpace-Seite der Jungs passt eigentlich ganz gut zu ihrem Sound, auch wenn man dies sicherlich noch etwas erweitern darf. Die fünf Herren aus den Niederlanden sind nämlich viel zu experimentierfreudig, als dass sie nur diese zwei Elemente vorweisen könnten. So bekommt man bei "Taste The Blood" die unterschiedlichsten Genres aufgetischt. Da gibt es Songs, welche eigentlich auf der Power-Schiene fahren, jedoch mit Death-Gesang. "King Of Gauls" erinnert eher an brutalen Death, und dann gibt es aber noch den Heavy Metal à la Iron Maiden. Daneben immer wieder lupenreine Thrash-Riffs, welche die Herzen der Gitarrenfans höher schlagen lässt. Auch die Melodien kommen nicht zu kurz, sind aber nicht überladen mit zu hohen Tönen und harmonieren deswegen wunderbar mit der Reibeisenstimme von Rogier. Langweilig wird einem also bestimmt nicht, wenn man sich den neuesten und zweiten Silberling der Holländer reinzieht. Zu bemängeln gibt es von meiner Seite her nicht viel. Die Scheibe ist passend zu dem Old School-Sound produziert, die Lieder sind abwechslungsreich, und dennoch herrscht kein Chaos, sondern man folgt einem Pfad. An den Soloarbeiten sollte noch etwas gefeilt werden, so sind die teilweise nicht ganz schlüssig und Rogiers Stimme ist für mich etwas zu monoton. Nichts desto trotz eine gute Scheibe für Freunde von Old School-Thrash, Heavy Metal-Melodien und schwedischen Gitarrenriffs.
Xenia
Punkte: 7.0 von 10      
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DESERT SIN – The Edge Of Horizon
Pure Steel Records/Non Stop Music
Die ehemaligen Sick-U-R veröffentlichen unter einem neuen Namen ihr erstes richtiges Album und haben aus den Fehlern der Vergangenheit viel gelernt. Ob es damit für den Metal-Thron reicht, ist trotzdem noch unsicher. Unsere Alpennachbarn im Osten (nein, ich rede nicht von Fronkreisch, die sind im Westen) haben in der internationalen Metalwelt einen ähnlich schwierigen Status wie die Schweiz. Und das, obwohl auch von dort immer wieder Scheiben hereinschneien, die internationales Niveau erreichen. Ob das bei Desert Sin der Fall ist, wird wohl jeder für sich entscheiden müssen und hängt (wie so oft) davon ab, ob einem der Gesang gefällt oder nicht. Denn kompositorisch und instrumental agieren Desert Sin durchaus im Bereich der vielen guten, aber nicht überragenden Acts. Im Vergleich zu Sick-U-R-Demo-Zeiten sind die Keyboards zu Gunsten von mehr Härte deutlich zurückgenommen worden. Dies steht der Band gut zu Gesicht. Und auch das Songarrangement hat deutlich zugelegt. Zu den grandiosen Vocals von Sandro Holzer gesellen sich immer wieder sehr tief gesungene Backingvocals und heben damit das Material für einige Momente vom Gros der Konkurrenz-Bands ab. Leider nützt sich die Stimme mit der Zeit immer mehr ab, und die Spannung geht flöten. Was die ersten paar Songs bei mir noch ein schnödes Mitwippen auslöst, wird mit zunehmender Länge langweilig. Dabei bemühen sich die Österreicher redlich, neue Einflüsse in ihren Power/Heavy Metal einzubauen, und werden besonders beim Albumhöhepunkt "Heal My Soul" richtig theatralisch. Von der Art der Inszenierung her kommen einem sofort Freedom Call in den Sinn, von der Stimme Kharma-Sänger Werner Schweizer. Für eine Band wie Desert Sin gibt es durchaus ein Publikum, ob diese CD der richtige Weg ist, dieses zu finden, wird die Zeit zeigen. Fans von theatralischem Power Metal können ein Ohr riskieren, für Österreich-Heavy Metal-Fans ist die Scheibe Pflicht. Den Weltuntergang kann aber auch diese Scheibe nicht aufhalten (um mal was richtig Sinnloses los zu werden).
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10      
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SOULGATE'S DAWN - Messiah
Bastardized Recordings
Der Metalcore ist nicht tot zu kriegen, Soulgate's Dawn aus dem Osten Deutschlands, genauer genommen aus Jena, wollen noch zeigen, dass sie es drauf haben, auch mal aus ihrem Schatten Heaven Shall Burn hervorzutreten. Der 'grosse Bruder' ist leider auch auf "Messiah" nicht abzuschütteln, aber ich finde, die Ossis machen ihre Sache trotzdem gut. Man höre nur mal das Anfangsriff vom ersten Song der Platte an, "Illuminate", das ist aller erste Sahne. Produziert hat man wie immer in den Rape of Harmonies Studios, was eigentlich schon zu diesem Sound des Genres dazu gehört. Also Leute, wir hören druckvollen Metalcore, mal ein wenig melodiös, um dann wieder die Brechstange hervorzunehmen und alles niederzumähen. Die Vocals sind immer aggressiv gehalten und verzichten auf cleane Elemente. "Messiah" ist nicht gerade die neue Offenbarung, aber Leute, die Metalcore zu ihrem Lebensinhalt zählen, sollten die Scheibe mal anchecken.
Daniel J.
Punkte: 6.9 von 10      
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HATESPHERE - To The Nines
Napalm Records/Musikvertrieb
"Hatesphere sind zurück!", könnte ich zwar jetzt sagen, aber so ganz trifft das in diesem Fall nun auch wieder nicht zu - seit der letzten Scheibe hat sich das Besetzungskarussell mal wieder ordentlich gedreht, vom Original-Line Up blieb gerade mal Klampfer Pepe übrig. Lustigerweise scheint wohl gerade der den ursprünglichen Sound auszumachen, denn so grob über den Daumen haben sich Hatesphere nicht all zu weit von der bisherigen Fahrspur bewegt. Die Mucke ist nach wie vor Pflicht, wenn man mit 200 Sachen über die Autobahn donnert, den Chef liebevoll mit der Kettensäge auseinander nimmt oder ganz einfach im Pit die Sau rauslässt. Die Band steht nun seit gut acht Jahren für kompromisslosen Thrash Metal, der zwischendurch auch mal einige Hardcore-Züge annimmt. Geilerweise haben sie es dabei geschafft, dem Metalcore-Etikett äusserst konsequent aus dem Weg zu gehen und dabei auch gleich sämtlichen darin enthaltenen Falltüren auszuweichen. "To The Nines" ist dann auch in erster Linie eine Zelebrierung des eigenen Sounds, Hatesphere weichen keinen Deut aus oder gar zurück - was in der Endkonsequenz für sie wohl auch bedeutet, sämtliche weiterführenden Einflüsse auch gleich im Keim zu ersticken. Hier wird geballert, bis die Rohre glühen, und über eine gute Strecke macht das auch mächtig Spass - ganz einfach, weil die Band dieses Metier wie kaum eine andere beherrscht und dabei groovt, bis sich die Balken biegen. Aber vierzig Minuten bleiben angesichts der feilgebotenen Tatsachen eine lange Zeit, und so kommt "To The Nines" nicht umher, einige Durst–Strecken ans Tageslicht zu fördern. Während Songs wie "Backstabber", "Cloaked In Shit" und "Clarity" restlos überzeugen, und der zweitgenannte dabei sogar so etwas wie einen melodiösen Chorus an den Tag legt, bleibt der Genuss vieler weiterer Songs eine etwas nervzerrende Angelegenheit. Ich wüsste wirklich zu gerne, wie vehement sich die Jungs/Pepe gegen Fortschritt wehren müssen, aber viel weiter wird die Band mit so einer Scheibe definitiv nicht kommen. Keine Frage, Rock'n'Roll muss sein - aber am Ende des Tages bleibt ein satter, schaler Beigeschmack hängen.
El Muerte
Punkte: 6.9 von 10      
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SOILWORK - Steelbath Suicide (Remastered)
Listenable Records/Irascible
Mal wieder so ein Release, dessen Sinn definitiv in Frage gestellt werden kann. "Steelbath Suicide" war 1998 das Debutalbum von Soilwork, bereits damals wurden sie als grosse Hoffnung im Melodic/Death-Bereich gehandelt - Unterstützung bekamen sie dabei gleich von höchster Stelle: Selbst Rob Halford liess ihren Namen immer wieder gerne fallen. Es hat zwar noch sechs weitere Alben und mehrere Line Up-Wechsel gedauert, bis die Band endlich den verdienten Erfolg einfahren konnte, aber fetterweise ist das Sextett nach wie vor mit jeder Menge Elan am Start. Dieser Re-Release behauptet zwar von sich, zusätzliche Bonus-Tracks am Start zu haben, aber da es im Vergleich zur Original-Scheibe gerade mal ein Live-Song zusätzlich ("The Aardvark Trail, Live In Tilburg") auf die Platte geschafft hat, ist es vielleicht etwas heikel, im Plural zu reden. Ansonsten wurde munter an den Knöpfen rumgeschraubt, die Scheibe kommt mit mehr Druck im Bassbereich und einem etwas vertiefteren Panorama-Eindruck daher... Aber mal ehrlich, rechtfertigt das einen erneuten Release?
El Muerte
Punkte: keine Wertung
 
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RUINS – Cauldron
Debemur Morti Productions/Non Stop Music
Was kommt euch beim Wort Australien in den Sinn? Kängurus, grosse Steine, aber sicher kein Black Metal. Also tat sich schon ein wenig Vorfreude auf, als ich die Platte in den Computer schob. Und bei allem was ich erwartete, "Where Times Are Left Behind" überraschte mich durch den Gesang. Kein wütendes Schreien oder thrashiges Brüllen, sondern eine Stimme ähnlich wie bei Celtic Frost. Die restlichen sechs Tracks stimmen darum ein wenig traurig, da der Vergleich halt einfach nicht standhält. Die Gitarren sind zwar angeschwärzt rockig und lassen zwischendurch auch mal schnelles Picking hören, aber irgendwie scheinen die Songs nicht die selbe Dichte zu erreichen wie bei der Vergleichsgrösse. Der Titeltrack macht da eine Ausnahme, die langsamen Gitarren stehen in spannendem Kontrast zum Schlagzeug, auch das Ende hört sich interessant an. "Hanged After Been Blinded" drückt zu Beginn das Gaspedal gleich ein wenig heftiger durch, eine perfekte Einladung zum Kopfschütteln. Spätestens von da an glaube ich auch daran, dass der Drummer sonst bei Aborted hinter der Schiessbude sitzt. Und allen Unterschieden zum Trotz, "Cauldron" könnte die Platte nach "To Mega Therion" gewesen sein. So komplettieren die beiden Australier meine Sammlung mit einer wirklich tollen Platte, der aber auf Grund meiner persönlichen Vorliebe ziemlich viel Eigenständigkeit fehlt.
Tristan
Punkte: 6.7 von 10      
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NACHTGESCHREI – Am Rande der Welt
Massacre Records/Musikvertrieb
Spulen wir ein Jahr zurück: Das deutsche Septett Nachtgeschrei veröffentlichen ihr Debut "Hoffnungsschimmer". In der Rezension dazu attestierte ich den Neulingen Potential, die Scheibe mache Laune, doch komme man nicht an die folkmetallische Trinität In Extremo/Subway To Sally/Schandmaul heran, könne sich höchstens in die zweite Reihe stellen. Zurück in die Zukunft: Hat sich was geändert nach nicht einmal 12 Monaten? Nicht wirklich, so muss das Fazit lauten. Noch immer dominieren stürmische Sackpfeifen- und Drehleier-Melodien, untermauert von verzerrten Gitarren und satten Rhythmen. Die Refrains von Songs wie "Herz aus Stein", "Fernweh" oder "Lauf!" sind eingängig, wenn auch nicht gerade innovativ. Irgendwo zwischen alten Subway To Sally und den noch jungen Schandmaul siedelt man sich an, beschwört mal elegisch die "Wahrheit", begibt sich auf eine flotte "Windfahrt" und führt den Hörer so auf eine nicht ganz klischeefreie Reise zurück in die Zeit der wilden Ritter, holden Jungfern und Drachen. Zwar hat die Stimme Märchenonkel Hottis an Volumen zugenommen, doch mit den Charakterstimmen des Genres, dem kernigen Gesang eines Micha Rheins (In Extremo) oder den eindringlichen Intonationen von Subway To Sally's Eric Fish, kann der Frankfurter Minnesänger noch lange nicht mithalten. Im Gegenteil: In den meist dezent instrumentalisierten Strophen fühlt man sich oftmals zu stark an deutsche Schöne-Welt-Barden à la Reinhard May erinnert, was nicht zuletzt von den eher platten Texten voller Binsenweisheiten herrührt. Handwerklich kann man dem Siebner nichts vorwerfen, egal ob der Dudelsack, die Drums oder auch die Produktion, gemacht ist das Ganze tadellos und der bei Nachtgeschrei immer noch grosse Anteil von folkloristischen Elementen in ihrem Sound (im Gegensatz zu den in der Vergangenheit etwas differenzierter agierenden erwähnten Bands) kann sich der einen oder anderen Mittelaltermarktgänger überzeugen, doch letztlich verpasst man auch mit "Am Rande der Welt" den Sprung in die obere Liga des Genres.
Kissi
Punkte: 6.5 von 10      
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EARTH CRISIS - To The Death
Century Media/EMI
Nehmt die groovigsten Riffs von Machine Head, Sepultura und Konsorten, arrangiert diese unter Hinzunahme von Hardcore-Shouts zu zehn Songs, et voilà: "To The Death" ist angerichtet. Nicht falsch verstehen, es wurde nämlich sauber aufgenommen, und die Produktion ist zwar furztrocken, aber relativ natürlich gestaltet worden. Die heimische Anlage darf dazu endlich wieder mal aufgerissen werden, um im Gegenzug mit druckvollen Sounds belohnt zu werden. Tja, und damit wären meine positiven Ansichten erschöpft. Trotz aller wohlwollender Brutalität ist mir der Gesang zu limitiert und die Songs untereinander zu ähnlich. Keinerlei Höhepunkte, dafür aber auch keinerlei Ausfälle. Wenn du deine Musik eher intellektueller magst, wirst du dich einfach relativ schnell langweilen, hast du jedoch Bock auf pure, mid tempolastige Riffmassaker, wirst du Earth Crisis lieben. 32 Minuten solcher Songs hört man zwar auch von anderen Bands, tun unterm Strich aber niemandem weh und haben zu gewissen Zeiten durchaus ihre Existenzberechtigung. Reinhören!
HaRdY
Punkte: 6.5 von 10      
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THE LEGION – A Bliss To Suffer
Listenable Records
/Irascible
Vier Schweden, drittes Album, ein Augenmerk: Emil Dragutinovic! So könnte man das Quartett The Legion eigentlich auch betrachten, denn hauptsächlich bekannt ist bloss der Ex-Drummer von Marduk, ansonsten habe ich weder von der Band noch von den anderen drei Mitgliedern bisher was gehört. Musikalisch im extremen Metal angesiedelt präsentieren sich die Jungs von der rauen Seite. Schwarz- und Todesmetall treffen auf innovative Melodien, die auch in diesem Tempo noch gut zur Geltung kommen. Wie erwartet kann vor allem auch die Schlagzeugerrolle sehr überzeugen und macht aus meiner Sicht die etwas schwache Stimme wieder wett. Trotzdem muss man, wenn man beachtet, dass The Legion bereits mit dem dritten Album auflaufen, dennoch sagen, dass es noch besser hätte werden können. Wenn ein Song auf einer Scheibe die restlichen so dermassen in den Schatten stellt, muss man sich doch sehr fragen, was wäre wenn, was wäre, wenn The Legion jedes Stück in dieser Perfektion und Ideenvielfalt eingespielt hätten wie "Call Of The Nameless Black". Leider ist dem nicht so, und die Schweden humpeln ständig dieser Bestmarke nach und können sie bei weitem nicht mehr erreichen. Nichts desto trotz hat sich der Vierer ordentlich ins Zeug gelegt und uns ein solides, extremes und abwechslungsreiches Black/Death Metal-Album zum Frass vorgeworfen. Keine Meisterleistung, aber um zwischendurch die Rübe zu schütteln, dafür ist es einfach passend.
Yannick S.
Punkte: 6.5 von 10      
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REFLECTIONS - An Act Of Glass
ProgRock Records
Andrew Gorczyca war ein amerikanischer Gitarrist, der 2004 im Alter von nur 40 Jahren gestorben ist. Da sich hier eine stattliche Anzahl von Aufnahmen und Demos angesammelt hatten, hat sich sein Bruder Chris entschlossen, eine horde Musiker zu verpflichten und hat aus den vielen Aufnahmen "An Act Of Glass" erschaffen. Unter anderem haben ihm dabei Adrian Belew, Nick D'Virgilio, Ryo Okumoto, Mike Keneally, Ted Leonard, Randy George, Dave Meros, Chris selber an den Drums und einige mehr geholfen. Herausgekommen ist ein Prog Rock-Album mit einigen Höhen und Tiefen. Der Opener "The Tall Tale Heart" ist eine Mischung aus Prog Rock und Rock und kommt wirklich gut, erinnert etwas an die neueren Spocks Beard. "Give It Time" schlägt etwa in die selbe Kerbe und kann auch überzeugen, wobei das poppige "How Can We Go On This Way" etwas schwächelt. Dasselbe mit "Curiosity Song", auch hier kommt man nicht so recht in die Gänge. Das abwechslungsreiche "Peasant Under Class" kommt da schon wesentlich besser mit seiner Prog-Vielfalt. Beim Rausschmeisser "All Fixed" kommt Andrew übrigens zum seinem einzigen persönlichen Einsatz, indem sein Gesang von einer Demo übernommen wurde. Ich denke, dass es "An Act Of Glass" schwer haben wird, sich in der Flut von guten Prog-Veröffentlichungen durchzusetzen, da es nicht auf der ganzen Linie zu überzeugen vermag, was aber keinesfalls an der instrumentalen Seite liegt, sondern es kommt hier erstens kein richtiges Bandfeeling auf und zweitens gibt es halt einige Songs, die nicht so ganz überzeugen. Aber ich denke, vielleicht war es für Chris wichtiger, ein musikalisches Erbe seines Bruders zu erschaffen.
Crazy Beat
Punkte: 6.5 von 10      
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DEN SAAKALDTE – All Hail Pessimism
Avantgarde Music
Mit einem langsamen Piano-Intro fängt das Erstwerk der Schweden an, und wenn man bedenkt, dass Niklas Kvarfoth (Shining) die Vocals übernimmt, könnte man durch den Titel des Albums leicht zum Schluss kommen, dass es sich hierbei um einen schlichten Abklatsch handelt. Falsch gedacht, da schon das zweite Lied zeigt, dass die Atmosphäre zwar düster und das Tempo eher langsam ist, aber gerade die Piano- und Bläsereinsätze in Verbindung mit den zähfliessenden Gitarren machen eine völlig andere Mischung aus der Musik. Zwar treten die Jungs zwischendurch auch mal aufs Gaspedal und rücken die Songs dadurch wohl Richtung Black Metal, aber der Groove und die triste Atmosphäre, gepaart mit den ungewöhnlichen Instrumenten, machen aus dem Album ein kaum vergleichbares Hörvergnügen. Die ruhigeren, klassischen Teile der Tracks dürften sogar noch häufiger vorkommen, den Musikfluss würde das nicht stören. Selbst die Offbeat-Parts bei "Mesias" wirken abwechslungsreich und so natürlich, aber was soll man bei der Erfahrung der Bandmitglieder schon anderes erwarten? Musikalisch vielschichtiger als andere Vertreter des Schwarzmetalls, so überrascht "Satans Synder" mit dem bluesigen Endteil. Spass macht das Gehörte also nicht unbedingt durch ein bisher ungehörtes Riffing oder die erzählerische Dramatik, sondern vor allem durch das Ausbrechen aus Beschränkungen. Komisch wirkende Teile wie der Anfang von "Drikke ens skal" sind Beweis genug dafür, es geht um den Versuch, die Dunkelheit aus sämtlichen Blickwinkeln zu betrachten. Mal gelingt das besser, mal schlechter. Aber ganz sicher bleibt die Musik eigenständig.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10      
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HELLSAW – Cold
Napalm Records/Musikvertrieb
Man mag über Österreich denken, was man will, aber Hellsaw hört sich um einiges schwärzer an als mancher Skandinavischer Export. Tatsächlich habe ich erst beim dritten Track "Der Harzwald" gemerkt, dass die Jungs ja aus einem Nachbarland kommen. Nach zwei bereits veröffentlichten Alben hat nun sogar ein grosses Label Gefallen an den kalten, sirrenden Gitarren gefunden. Mit viel Abwechslung und mindestens so viel Blackness spielen sich einige Songs ziemlich schnell ins Gedächtnis, vor allem der bereits besagte Harzwald ist hörenswert. Zwischendurch mal ein wenig mehr Melodie wie bei "A Suicide Journey" oder aber Black'n'Roll, zu hören bei "I Saw Hell". Von allem ein wenig, aber nie zu viel. Das spürt man auch bei der Spielzeit, zieht man die überflüssigen Instrumentals ab, bleiben schlussendlich knappe 40 Minuten unterschiedlichen Black Metals. Interessant auch das österreichische "Psycho Pastor", eindeutig ein Zeichen für den Ideenreichtum des Duos. So ganz nebenbei spielen die beiden noch bei Sanguis, da lassen sie wohl auch den moderneren Einflüssen freien Lauf. Denn genau an denen mangelt es noch ein klein wenig. Eine so gut produzierte Platte dürfte den kalten Klang noch ein wenig besser ausnutzen. Mehr schneidende Riffs, mehr Rock, mehr Winter, mehr Irgendwas. "Cold" ist ein gutes Album, aber für den grossen Wurf scheint die Platte noch ein wenig zu unentschlossen, welche Emotionen es nun ansprechen will. Aber das kann sich bis zum nächsten Album ja schon ändern. Napalm Records investiert da sicher am richtigen Ort.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10      
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MICHALE GRAVES – Illusions Live – Viretta Park
Sreaming Crow Records
Man nehme einen Punk-Musiker mit Totenkopfbemalung, welcher in schrägen Kleidern steckt, drücke ihm Abschmink-Pads in die Hand und warte, bis das Gesicht freiliegt, ziehe ihm Shirt und Jeans an, stecke denjenigen, mit Namen Michale Graves, mit seinem Kumpel J.V. Bastard in einen alten Ford Ranger und schicke die zwei mit Akustik-Gitarren und zwei Stühlen bewaffnet auf Tour. Tour heisst in dem Fall durch zwei Staaten, in denen sie auf Tattoo-Conventions, Horror-Conventions, in Bars und Coffee Shops, sprich einfach überall, gespielt haben. Ohne Luxus, nur pure Musik. Dann erhält man das, was hier auf der CD festgehalten ist. Akustiksets verleihen den Songs ja vielfach Lagerfeuer-Romantik. Man setzt sich hin und lauscht den Klängen. Kein Gepoge und Geschrei wie sonst bei den Konzerten seiner alten Band, den Misfits. Gemäss J.V war es eine schräge Szenerie bei den Konzerten, da alte Punks in den Lokalen waren aber sich im Indianersitz auf den Boden begaben und einfach nur am Ende der Songs applaudierten. Ich mag Live-Scheiben, ich mag auch Akustikscheiben. Denn auf denen wird auf die 'Illusions' von Drums und Verstärkern verzichtet und es zeigt sich dann, wer das Zeug hat, die Songs immer noch so zu interpretieren, dass sie Leben. Was aber auf dem vorliegenden Album zerstörend wirkt, ist, dass man die Atmosphäre der Konzerte nicht erleben kann, den Rauch, Schweiss und die Luft nicht riecht und atmet. Auch dass nach jedem Song die Zuschauer aus und wieder eingeblendet werden, ist hinderlich an der Enstehung von Feeling. Aber Michales Stimme ist sehr gefühlvoll und kann einen schon recht ins Zeltlager-Feeling katapultieren. Er bietet von Eigenkompositionen bis zu Misfits-Klassikern alles, was das Herz begehrt. Als Bonus-Material sind die Demoversionen von sechs Songs drauf. Diese sind bis auf "Locked Away" und "Viretta Park" auch im Akustikgewand gehalten. Dieses Bonusmaterial wurde geschrieben und aufgenommen, während Michale für Horrorfilm-Aufnahmen in Rumänien weilte. Das Ganze ist sicher eine interessante Sache, aber es kommt zu wenig rüber. Da nutzt Michales geniale, gefühlvolle, emotionsgeladene Stimme leider auch nicht allzu viel. "Illusions Live" ist schon eher was für Die Hard-Michale Graves-Fans.
André G.
Punkte: 6.0 von 10        
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SENECA – Reflections
LifeForce Records/Phonag
Nein, mit dem römischen Philosophen haben die fünf Amis nicht viel am Hut. Ich bezweifle stark, dass dieser an den Emo-Texten, welche Dinge aussagen wie "so, cut yourself" (Refrain von "Black Gold") viel Freude gehabt hätte, auch wenn er sich selber das Leben genommen hat. Damit habe ich natürlich schon verraten, in welcher Stilrichtung wir uns bewegen, obwohl sich der Fünfer nicht strickt im Death/Metalcore bewegt. Es scheint nämlich, als wären die Amis ziemlich experimentierfreudig. Leider artet diese Freude doch hin und wieder in einem mittelschweren Chaos aus, wie zum Beispiel bei "Carousels", wo man sich nicht entscheiden konnte, welche emotionale Schiene nun gefahren werden will. Frontmann Corey's Stimme war für mich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Sie klingt sehr rau, und er variiert zwischen Growls, Geschrei und dem typischen Metalcore-Gegröle. Dazu kommen die Klargesänge, denen ich leider gar nichts abgewinnen kann, da die Stimme einen zu starken Kontrast zum Rest bildet. Technisch hauen die Jungs ganz schön rein, und schon nach dem etwas mystisch-elektronischen Opener "Optical" geben sie bei "Palehorse" richtig schön Gas, und die beiden Klampfer zeigen, was sie draufhaben. "Reflections" ist Übrigens das zweite Studioalbum der 2002 gegründeten Band, welche seit kurzem bei Lifeforce unter Vertrag steht. Die Scheibe ist sicherlich nichts Neues, der Sound massentauglich für das Genre und daher nur empfehlenswert für Leute, welche sich gerne Metalcore zu Gemüte führen. Eine Scheibe, welche man getrost im Auto so nebenbei hören kann, sich aber nicht allzu stark damit beschäftigen muss/will/kann.
Xenia
Punkte: 6.0 von 10        
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WALDGEFLÜSTER - Herbstklagen
Black Blood Records/Non Stop Music
Ambitioniertes Black/Pagan-Soloprojekt aus unserem geschätzten Nachbarstaat Österreich. Eine satte Stunde lang malt uns Mastermind Winterherz seine Variante von klassischem Black Metal mit Bezug zur Natur vor und tönt mit Abstrichen schon auf Anhieb um Klassen besser als so manches bekanntere Solo-Schrottwerk. Zuerst mal wurde das Schlagzeug von einem Drummer eingespielt (Andreas Mecker von Helfahrt) und nicht von einem 'Multiinstrumentalisten', der neben den mindestens 723 vorkommenden Instrumenten per Zufall auch noch ein bisschen Schlagzeug bedienen kann. Wie versprochen herrscht während zehn meistens überlanger Songs (plus Intro) durchaus gefälliger, flächendeckender Black Metal klassischer Art mit Gekeife in deutscher Sprache, unterbrochen von Akustikgitarren-geplänkel. Die einzelnen Riffwiederholungen sind zum Teil zwar arg langatmig geworden, die Texte (obschon in Deutsch) ohne Beihilfe des Booklets grösstenteils unverständlich, die cleanen Vocals manchmal fast schon grenzwertig und das abschliessende "Klage IX - Wintermorgen" derart anfängerhaft dilettantisch gespielt, dass Hr. Winterherz es allen Beteiligten zuliebe erst gar nicht auf die Platte gepackt hätte. Aber "Herbstklagen" verfügt über einen ganz eigenen Charme, für den man entweder geboren wurde oder eben nicht. Ein positiver erster Schritt, der durchaus seine Nische finden könnte, für das nächste Album ist es aber empfehlenswert, die Schrauben ein paar Drehungen fester anzuziehen.
HaRdY
Punkte: 6.0 von 10        
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HELEL - A Sigil Burnt Deep Into The Flesh
Debemur Morti Productions/Non Stop Music
Eiskalter Industrial/Black Metal ist nicht gerade jedermanns Sache. Aber ich bin negativ vorbelastet. Machte ich doch bis anhin die Erfahrung, dass so ziemlich jeder dieser Fangruppierung entweder eine genetisch verankerte Killernatur und/oder latente Suizidgefährdung vorweisen muss, um überhaupt in den erlauchten Kreis aufgenommen zu werden. Darum sind diese Personen auch meistens mit irgendeiner ausgefallenen Psychose belastet und scheinen schön regelmässig und zu den ungünstigsten Zeitpunkten auf die eine oder andere Art die Kontrolle zu verlieren. Wie gesagt, meine Erfahrung, darum direkt zum Kern dieses Reviews, der Musik: Im Prinzip kann "A Sigil Burnt Deep Into The Flesh" ein künstlerischer Anspruch nicht verleugnet werden, da die fast schon epischen Songaufbauten, die detailverliebte Instrumentierung, die treffsicheren Samples, der überraschend überzeugende, Emotionen transportierende Kreischgesang und die polierte Produktion wahrlich nicht von schlechten Eltern sind. Sogar der Drumcomputer hat unter diesen Umständen eine gewisse Daseinsberechtigung, auch wenn mir der ab und zu eingeschaltete, hypernervöse bpm-Turbo die Laune verdirbt. Der Mix ist... gewöhnungsbedürftig, die freigesetzte Energie dafür um so grösser. Aber ehrlich gesagt wäre ohne den zehennägelaufrollenden Gesang dieses Album nicht mal halb so gut. Aber das gehört sich anscheinend nun mal so. Als einmalige Studie sind Helel relativ faszinierend, aber letztendlich überhaupt nicht meine Baustelle. Genrebewanderte Leser sollen reinhören.
HaRdY
Punkte: 5.5 von 10        
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ASSAULTER – Salvation Like Destruction
Pulverised Records
Die australische Truppe rund um den Ex-Basser von Deströyer 666 Simon Berserker, spielen erst seit knapp 5 Jahren zusammen. Sie haben in der kurzen Zeit aber bereits zwei Demos und eine EP rausgebracht, bevor dann letztes Jahr auch ihr Debütalbum „Salvation Like Destruction“ als Vinyl auf den Markt kam. Jetzt gibt es die Scheibe auch in CD Format und deswegen höre ich mir mal den Silberling genauer an. Schon zu Beginn ist mir klar, dass sich an dieser Truppe die Geistert scheiden werden. Für die einen werden Assaulter definitiv zu altmodisch und abgedroschen klingen, doch die Anhänger des 80er Jahre Thrash könnten wirklich Freude an dem australischen Dreier haben. Der pechschwarze Thrash den Assualter produzieren, hört sich wirklich an, als wären wir 25 Jahre zurückversetzt worden; Die Produktion, Simons Stimme und auch die Gitarrenriffs, welche vermehrt an Celtic Frost erinnern. Man könnte Assaulter wohl mit den alten Sodom vergleichen und auch sonst scheinen sie Bands wie Destruction oder Kreator als ihre Vorbilder zu sehen, auch wenn sie lange nicht an deren Leistung herankommen. Ich für meinen Teil, kann nicht wirklich viel mit diesem altmodischen Sound anfangen, wer sich jedoch als 80er Anhänger angesprochen fühlt, sollte ruhig mal Probehören.
Xenia
Punkte: 5.5 von 10        
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INTERITUS DEI – In Motion
Black Bards Entertainment
Rumänischer Metal? Nun ja, wieso eigentlich nicht, aus dem Fleckchen Erde, welches zur Erschaffung des Dracula-Mythos beitrug, kann sicherlich auch schaurig-schöne Mucke kommen. Kann, muss aber nicht. Interitus Dei spielen gemäss Promo-Blättchen eine Art Gothic Metal, und wir wissen ja alle, dass diese Information nicht zwingend stimmen muss. Der Sound erklingt dann zwar mit einer dunklen Einfärbung, aber generell passt Heavy oder auch Melodic Metal besser. Die positiven Aspekte von „In Motion“ sind klar in der Atmosphäre zu finden, denn es tönt schon ganz nett, was die Rumänen kreieren. Über die Vocals kann man sich streiten, Fakt ist, dass die geschrieene Stimme sehr bemüht klingt und die cleanen Gesänge zu weinerlich daherkommen. Es schleicht sich das Gefühl wie bei einem in der Hälfte abgebrochenen Hürdenlauf ein: Der Anfang lief eigentlich ganz gut, man hätte sich aber noch um einiges steigern müssen, um das Ziel zu erreichen – was im Fall von „In Motion“ nicht geschehen ist. So zerfällt die ganze Scheibe in driftet in der Mittelmässigkeit vor sich hin, obwohl wirklich nette Ansätze vorhanden wären. Was aber gar nicht geht, ist das scheppernde Schlagzeug im Hintergrund, da haben ja die Drums auf Metallica’s „St. Anger“ noch besser geklungen! Bei der heutigen Flut an sogenannten Gothic Metal-Bands braucht’s schlicht und einfach mehr, um etwas Einzigartiges zu erschaffen. Nur bedingt empfehlenswert.
Toby S.
Punkte: 5.2 von 10        
                        
DEBAUCHERY - Rockers & War
AFM Records/Musikvertrieb
Part1/War/Tracks 1-6: Debauchery sind für mich die Kondome des Death Metal. Beim ersten Gebrauch macht es gezwungenermassen ziemlich Spass, aber bei der blossen Vorstellung, noch einmal im selben Sack hüpfen zu müssen, wird die Sache langsam eklig. Denn der rhythmisch zwar positiv songdienlich programmierte, aber akustisch absolut nervige Drumcomputer erstickt jegliche Dynamik und Ansätze von Groove im Keime. Die Gitarren sind zwar fett produziert, versprühen jedoch den Charme von 'Ländlichkeit'. Ist nicht negativ gemeint, passt aber soweit gar nicht zum Drumsound. Ein paar künstlich aufgeplusterte Orgeleien und songwriterische Längen geben dem Ganzen den Rest. Wäre nicht die grösstenteils inbrünstige Gesangsleistung, die (leider nur zum Teil echt gut) bratenden Gitarren und einige helle Momente der Marke Manowar/Dimmu Borgir zu verzeichnen, könnte man nur noch von einem schlechten Vorspiel sprechen. Fazit: 'Kultiger' Querschnitt von Old School-Death Metal bis Devin Townsend für Arme. Part2/Rockers/Tracks 7-11: Dann der Schwenk zum Partyteil von "Rockers & War". Der vom Selbsterhaltungstrieb verursachte Alkoholpegel des ersten Teils macht sich genau rechtzeitig positiv bemerkbar, denn das Bein aktiviert (sowohl überrascht wie gleichzeitig peinlich berührt) den Automatik-Modus. Es wird zwar grössten Teils schamlos von AC/DC geklaut, aber wenigstens passend ein bisschen durch den Debauchery-Wolf gedreht. Auch stimmlich wird neben den gewohnten Growls den erwähnten Australiern gehuldigt, und das Schlagzeug tönt endlich viel organischer (Danke dafür!). Unterm Strich: 'Guter' Partymix für Herdentiere mit zu viel Bier, zu wenig Schlaf und mangelndem Selbstbewusstsein. Wer eh schon auf Debauchery steht, kann bedenkenlos zugreifen, alle anderen kaufen auf eigene Gefahr.
HaRdY
Punkte: 5.0 von 10        
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WHITE SKULL - Forever Fight
Dragonheart/Musikvertrieb
Auf ihrem mittlerweile achten Album präsentieren uns die Italiener abermals epische Themen und historische Geschichten. Diesmal aber vertont unter Beihilfe der neuen Frontdame Elisa Over De Palma. Und gerade diese Entscheidung stellt den Schwachpunkt der Scheibe dar: White Skull hatten bereits früher Erfahrung mit weiblicher Verstärkung, was aber damals irgendwie besser funktioniert hat. Nach einem ewig langen Keyboard-Intro kommt schon der erste Song sehr fett daher. Eine wirklich sehr gute Produktion, wobei die Gitarren hier und da recht klinisch klingen und oft viel zu weit im Vordergrund stehen. Und gerade dann passiert es: Die Sängerin versucht, zu beginnen, und wird gnadenlos von den Äxten weggedrückt. Ihre Stimme ist einfach zu schwach, um sich in den ansonsten sehr guten, pathetischen Arrangements durchzusetzen. Hier wird wirklich guter, pumpender Power Metal mit viel Double Base-Einlagen geboten, mit offensichtlichen Einflüssen des typischen 80er Jahre-US Stils inklusive Flitzefinger-Gitarrensoli. Mit den Keyboardsoloeinlagen hätte man dennoch etwas sparen können, da in diesen Passagen das Geklimper alles andere übertönt. Die Refrains wie zum Beispiel im Titelstück kommen schön mächtig, aber zu Teil auch sehr antiquiert und verstaubt daher. Dennoch ein Ohrenschmaus für Freunde des einfach gestrickten Mitgröhlchorus. Italo-Power Metal kann man eigentlich nicht besser machen, wenn... Ja, wenn da nicht die Stimme wäre, die immer voll am Anschlag und mit einem ziemlich heftigem, akzentbelastetem Englisch daherkommt. Was es zudem beim Abschluss der CD mit der Schunkelparade "Beer, Cheers" auf sich hat, werde ich wohl nicht erfahren. Ernst gemeint kann dies ja eigentlich nicht sein... oder doch?!
Ralf W.
Punkte: 5.0 von 10        
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ARCHGOAT – The Light – Devouring Darkness
Debemur Morti Productions/Non Stop Music
Es ist ja langsam an der Tagesordnung, dass Bands aus dem Boden schiessen, die musikalisch wirklich viel zu wenig herausholen, völlig leblos vor sich hin siechen und bereits nach dem Debutalbum abgeschrieben werden. Vor allem im Black Metal-Bereich liegt das Problem am Wiedererkennungswert und an der Abwechslung. Trotzdem gibt es Bands, die seit eh und je gleich langweilig klingen und dennoch auf eine grosse Fangemeinde blicken können. So auch die Finnen Archgoat, die zwar seit 1989 existieren, aber bisher auch erst zwei Alben veröffentlicht haben. Daneben gibt es noch etliche EP's und Splits. Der raue, böse Schwarzmetall der Nordländer ist mit einem Häubchen Tod gemischt, was die abwechslungsreiche Würze darstellen sollte. Dem ist aber nicht so, denn Archgoat haben es sich echt leicht gemacht: Ein halbstündiges Scheibchen, das bis auf das Intro immer absolut gleich daherkommt. Tiefe Rülps/Growl-Stimme, Schlagzeugattacken und Bass, ab und zu eine schier nicht zu erkennende Melodie, und das wars. Von Raw-Death/Black Metal ist hier die Rede, und zwar von einer Sorte, wie er eintöniger kaum sein könnte. Komischerweise gehören die Finnen trotz der schwachen Musik zu den Geheimtipps in der Szene. Aus meiner Sicht ist es aber absolut nicht nötig, sich die Scheibe anzuhören geschweige denn zu kaufen.
Yannick S.
Punkte: 3.2 von 10        
                      
CAULDRON - Chained To The Nite
Earache/Non Stop Music
Earache Records steht für mich für Extremen Metal a la Napalm Death (absolute Kultband). Das war mal so und hat sich jetzt geändert. Ich lege die Scheibe von Cauldron in den Player, und was hören meine Lauscher? Normalen fucking Heavy Metal aus den 80ern! Nichts gegen solche Musik, aber Earache haben sich mal, wie es hiess, an einer Stilrichtung festgekrallt und wandeln nun auf total neuem Terrain, was für mich schnell mal danach riecht, dass man neue Kohle scheffeln will. Ich finde es schade, dass sich ein solches Traditionslabel aufgibt, indem sie solche, sorry Leute, Scheissbands wie die Kanadier von Cauldron aufnimmt. Bei Cauldron ist schon das Plattencover mit der halbnackten Frau recht klischeehaft, nein dem Gesamtsound von "Chained To The Nite" kann ich nichts abgewinnen, rein gar nichts. Die Scheibe plätschert so dermassen belanglos an einem vorbei, da sind ja die Kastelruther Spatzen noch anspruchsvoller. Braucht kein Schwein!
Daniel J.
Punkte: 2.3 von 10    
                           
GOTHIC ROMANCE – The Best Goth Love Songs (2 CDs)
Golden Core Records/ZYX Music
Wenn ein Produkt mit solchen Schlagwörtern wie ‘das Beste’ oder ‘das Schönste’ und so weiter angeprangert wird, weiss der kritische Konsument: Hier soll einem etwas schmackhaft gemacht werden, das es meistens eben nicht ist. Und exakt so ist es eben auch mit dieser Compilation hier, wobei ich wieder mal erstaunt bin (obwohl ich ja langsam eines besseren belehrt sein sollte), dass auch ‚unsere’ Leute im Metal-Business schlampig arbeiten und Produkte auf den Markt schmeissen, die sie normalerweise nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde. Gothic Romance ist wieder mal so ein Fall, denn mal abgesehen von der eigentlich netten Idee, eine Kuschelscheibe für die härtere und düstere Gesellschaftsschicht zu entwerfen, und der ordentlichen Qualität der Tracks ist das ganze Teil total schlampig zusammengeschustert und wirkt wie eine billige Bordsteinschwalbe. Mal abgesehen davon, dass die Art der Stücke nicht fliessend ineinander übergehen sondern abrupt von Wave/Synthiesounds zu dunklerem Rock/Metal wechselt (auf De/Vision mit „Love Will find A Way“ folgen gleich Poisonblack mit „With Her I Die“, nach To/Die/For mit „Lacrimarum“ kommen Asp mit „Werben (Rerecorded)“), so ist das Booklet nicht wirklich dessen Bezeichnung wert: Teilweise sind Albumtitel angegeben, dann wieder nicht, mal steht ‚mit freundlicher Genehmigung von’, dann auch wieder nicht, und eigentlich sollte es selbstverständlich sein, zu sagen, dank wessen Erlaubnis man die Tracks hier zusammenstoffeln kann. Um es kurz zu machen: Investiert euer Geld lieber in Balistos, da kommt wenigstens was dabei raus! Denn dieser Müll hier ist keinen müden Rappen wert.
Toby S.
Punkte: keine Wertung    
                           
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