Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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ACCEPT - Stalingrad
Nuclear Blast/Warner
Ich muss gestehen, dass ich bloss den Kopf
geschüttelt habe, als Accept vor gut zwei Jahren die
Reunion mit einem neuen Sänger angekündigt hatten. Das
erlebten wir vor einigen Jahren ja schon einmal und
David Reece erwies sich damals als klare Fehlbesetzung.
Nun fiel der Name Mark Tornillo (Ex-TT Quick) und
niemand konnte sich das auch nur annähernd vorstellen.
Mittlerweile sind wir etwas gescheiter und wurden Zeuge
von einer Wiedergeburt einer Szenen-Legende, die so kaum
jemand auf der Rechnung hatte, nicht mal die Band
selber! Was dann aber nach der Veröffentlichung von «Blood
Of The Nations» geschah, war schlicht unfassbar. Accept
waren zurück gekehrt und zwar richtig fett. Nebst dem
erfolgreichen Comeback-Album begeisterte man auf der
Bühne ebenso und die Schweiz kam ja ausserdem in den
Genuss eines exklusiven Sonder-Konzertes, wo nur im Z7
in Pratteln die ganze «Restless And Wild» am Stück
runter gezockt wurde! Ein unvergesslicher Abend für die
Ewigkeit. Das alles versetzte nun die Fangemeinde der
ganzen Welt in Jubelstimmung, sodass ein weiterer
Meilenstein der Karriere bei der Euphorie nur eine Frage
der Zeit war. Und nun hat das Warten ein Ende gefunden,
denn mit «Stalingrad» hält die Solinger Metal-Schmiede
mit ihrem amerikanischen Frontmann das nächste heisse
Eisen bereit. Das kongeniale Komponisten-Duo
Baltes/Hoffmann hat zehn neue Hymnen geschaffen, die nun
dem Vergleich mit dem überragenden Vorgänger standhalten
müssen. Der brachiale Opener «Hung Drawn And Quartered»
setzt dabei schon mal die erste Duftmarke und beinhaltet
neben hörbar gesteigerten Vocals von Mark auch geniale
Soli von Herman und Wolfgang. Der nachfolgende
Titeltrack ist nichts als ein gnadenlos nach vorne
stampfender Kracher, der alles bringt, was nur in
Verbindung mit dem Bandnamen Accept möglich ist: Pure
Heavy Metal! Verschnaufpause gefällig? Denkste, denn der
sackstarke Groover «Hellfire» hinterlässt in der Tat nur
verbrannte Erde. Besonders herrlich ist hier Peter
Baltes' polternder Fender Precision Bass auszumachen,
dazu das wiederum exzellente Power-Drumming von Stefan
Schwarzmann. Auf dieser abermals äusserst soliden
Grundlage rocken sich Accept auch 2012 eindrücklich
durch das neue Album, und man muss kein Prophet oder
zwielichtiger Wahrsager sein um voraus zu sagen, dass
«Stalingrad» dem bärenstarken Vorgänger klar die Stirn
bietet und mit jedem Durchlauf an Intensität zunimmt.
Wunschproduzent Andy Sneap überliess derweil nichts dem
Zufall und lieferte die von ihm erwartete Qualität ab.
Die Rechnung ist somit denkbar einfach: Zehn Killer und
no filler ergibt 10 Punkte!
Rockslave
Punkte: 10 von 10
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UNISONIC – Unisonic
Ear
Music/Phonag
Micheal Kiske, Kai Hansen, Mandy Meyer, Dennis Ward
und Kosta Zafiriou in einer Band! Und wie! Wer sich je
gefragt hat, was passiert, wenn Ex-Helloweener mit Pink
Cream 69 und ex-Krokus/Gotthard zusammenspannen, bekommt
hier die Antwort. Und diese ist laut, eingängig und
unglaublich gut! Kommt dazu, dass diese Besetzung
bereits auf dem Papier spannend ist. So sang der heutige
Helloween-Barde und Kiske-Nachfolger Andi Deris bei Pink
Cream 69. Einzig bei Mandy Meyer scheint die Verbindung
nicht ganz so offensichtlich. Das Ergebnis überzeugt,
trotz der grossen Erwartungen, die man an solche
Projekte stellt. Unisonic klingen zwar nach klassischem
Power Metal, bewegen sich aber weit weg vom üblichen
Klischeesumpf. Auch der befürchtete Abklatsch als
stumpfe Kopie der drei Hauptbands bleibt aus. Dagegen
regieren frische Songs, die spannend, abwechslungsreich
und ohne die Gefahr auf Langeweile durchs Album führen.
Der absolut stärkste Song ist dabei am Anfang der
Titelsong selbst, da er sofort ins Ohr geht. Die
restlichen Songs brauchen da schon etwas länger. Was
mich persönlich freut, sind Melodien und Songstrukturen,
die mich an die glorreichen Helloween-Alben "Pink
Bubbles Go Ape" und bei "I’v Tried" an Chamäleon
erinnern. Da diese Alben leider zu den unpopulärsten der
Kürbisköpfe zählen, hier noch der Hinweis, dass Unisonic
diese Alben höchstens streifen, denn wirklich kopieren.
Wer erstmals den treibenden Songs, Kiske’s Stimme und
den Ohrwürmern erlegen ist, wird sich davon nicht mehr
losreissen können. "Unisonic" (das Album) ist das
erwartete Frühjahrshilight und rockt! Hoffen wir, dass
darunter die Stammbands nicht zu sehr leiden. Wer
Unisonic live erleben will, wird im Herbst nach
Deutschland reisen müssen, wo sie für Gotthard die
Konzerte eröffnen. Es wäre toll, wenn dies auch in der
Schweiz der Fall sein würde und die Hausfrauenfraktion
endlich mal richtige Musik zu hören bekommen würden! P.S.:
Wer das Digipack kauft, bekommt mit "Over The Rainbow"
zusätzlich eine ungewöhnliche Halbballade, die es in
sich hat.
Roger W.
Punkte:
9.3 von 10
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OVERKILL - The Electric Age
Nuclear Blast/Warner
Ein Schnellzug ist ein Schnellzug, doch die neue CD
von Overkill ist schon das Übernächste! Vor gerade erst
zwei Jahren haben sie mit dem phänomenalen "Ironbound"
die Messlatte für den Nachfolger verdammt hoch gelegt,
daher ist es umso erstaunlicher und erfreulicher, dass "The
Electric Age" dort weitermacht, wo "Ironbound" aufgehört
hat. Nebenbei bemerkt: Es ist das nunmehr zweite
Overkill-Album, das bei Nuclear Blast erschienen ist,
wir können uns also auf ein weiteres Werk freuen, denn
die Thrash Metal-Könige haben einen Vertrag über drei
Alben unterschrieben. Der Opener "Come And Get It" ist
eine Art ausgerollter roter Teppich für die darauf
folgenden neun Tracks, besonders für "Electric
Rattlesnake", einem brillanten Song, mit welchem
Overkill zeigen, wie perfekter Thrash Metal klingen
sollte. Doch die New Yorker Combo bietet auch etwas im
Mid Tempo-Bereich, wie zum Beispiel das herrliche "Drop
The Hammer. Man merkt den Songs richtig an, dass die
Band mit viel Engagement und Herz daran gearbeitet hat.
Ein weiterer Anspieltipp ist ganz klar "Old Wounds, New
Scars". Es gehört schon sehr viel dazu, über sechzehn
Studioalben hinweg dauernd die gleiche Musik zu machen,
ohne sich dabei zu wiederholen und dazu auch noch
interessant und abwechslungsreich zu bleiben und
mitreissende Konzerte zu spielen. Overkill schaffen
genau das, und dafür kann man vor ihnen einfach nur den
Hut ziehen!
Maiya R.B.
Punkte:
9.0 von 10
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ADRENALINE MOB – Omerta
Century Media/EMI
Schaut man sich die einzelnen Bandmitglieder dieser
neuen Supergroup an, steigert sich automatisch die
Erwartungshaltung zu diesem Album ins Enermessliche. Der
Stammbaum jedes einzelnen Musikers ist endlos und
verspricht eine gewaltige Ladung anspruchsvoller Mucke,
die es sich sicher lohnt, anzutesten. Oder urteilt man
aufgrund der Besetzung etwa voreilig? Mit dem
Debüt-Album "Omerta", finde ich, hält man, was man
verspricht. Russel Allen (Symphony X), der hier mal
wieder mit dreckigen, rotzfrechen Vocals überzeugt und
der berühmt berüchtigte Mike Portnoy (Ex-Dream Theater)
am Schlagzeug, hatten schon lange Pläne für eine
gemeinsame Zusammenarbeit. Der dritte Mann im Bunde ist
Mike Orlando, der die passenden, kraftvollen
Gitarren-Riffs liefert. Diese geballte Ladung an Energie
kracht an allen Ecken, beweist jedoch auch, dass man mit
dem eher balladenartigen Song "All On The Line" oder mit
dem Cover von Duran Duran (!) "Come Undone" auch offen
für ruhige oder unerwartete Töne ist. Der Gastauftritt
von Halestorm-Sängerin Lzzy Hale verleiht "Come Undone"
zusätzlich noch einen besonderen Kick. Da lohnt es sich
doch glatt mal wieder, meine nichtvorhandene Harley
Davidson aus der Garage zu holen und mit Adrenalin Mob
im Gepäck den berühmten Highway in Schafisheim entlang
zu brettern. Heavy Rock, der bis tief in die Knochen
ausstrahlt und verdammt neugierig auf das bevorstehende
Konzert im Z7 macht.
Liane P.
Punkte:
9.0 von 10
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HORISONT – Second Assault
Rise Above Records
Letzten Frühling katapultierten
sich die schwedischen Retro-Rocker Graveyard mit ihrem
Zweitling "Hisingen Blues" aus dem Underground mitten in
die Aufmerksamkeit der Rockgemeinde. Nun, ziemlich genau
ein Jahr später, stehen die Anzeichen gut, dass sich das
Ganze wiederholt und zwar mit Horisont. Wieder Schweden,
wieder Retro-Rock auf den Spuren Led Zeppelins und
wieder hat man zuvor ein grossartiges und dabei kaum
beachtetes Debüt veröffentlicht (bei Graveyard wars
selbstbetitelt, bei Horisont trug es den unmerkbaren
Namen "Tva Sidor Av Horisonten"). "Second Assault", das
kann man sich merken und das passt auch, denn schiebt
man den Zweitling des Fünfers in die Anlage, dann wird
man vom stürmischen (im wahrsten Sinne des Wortes, ist
der Opener doch unterlegt mit Windrauschen) "Time
Warrior" gleich ins Riff-Kreuzfeuer genommen. Etwas
gemütlicher reitet man da schon zu "Road To Cairo" durch
die Wüste, bevor es mit den "Crusaders Of Death" die
erste tief melancholische Atempause gibt. Doch nur bis
zum Solo, dann nämlich heulen die Gitarren in bester
Jimmy-Page-Manier auf, als ob es kein Danach geben
würde. Das gibt es aber und zwar in Form des ätherischen
Stampfers "On The Run" (erinnert nicht wenig an The
Devil's Blood) oder des verträumten "Watch Them Die".
Zugegeben, Horisont ähneln, wie etwa im satt vorwärts
rockenden Titeltrack, Graveyard; zeitweise wie ein
Zwilling dem anderen. Doch von Abkupfern kann keine Rede
sein, wartete doch schon das 2010er-Debüt mit denselben
Destinationen auf. So kramen wir ohne schlechtes
Gewissen die Schlaghosen zu den wilden Akustikgitarren
von "Thing I've Seen" raus, entflammen zum verdrogten "Spirit"
Patchouli-Räucherstäbchen, schwingen uns zum satt
galoppierenden "Hard Bargain" erneut in den Sattel und
besiegen im mit einigen Überraschungen gespickten,
dramatischen "Thunderfight" noch gleich alle anderen
Bands, die sich dieser Tage anschicken, die
Retro-Rock-Krone davon zu tragen. In den letzten Wochen
eröffneten Horisont einige Shows für ihre Freunde
Graveyard. Nach "Second Assault" werden daraus
Double-Headliner-Shows werden!
Kissi
Punkte:
9.0 von 10
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DEE EXPUS – King Of Number 33
Ear
Music/Phonag
In jedem Rocker steckt ein Popper? In jedem Rocker
steckt ein Popper! Die Softie-Helden der 80er haben sich
bemerkenswert positiv weiterentwickelt und beflügeln
nicht mehr pubertäre Mädels, sondern die Könner der
Neuzeit. Nie hätte ich auch nur im Traum daran gedacht,
dass ich Namen wie Nick Beggs (Bassist bei Steven
Wilson, früher bei der Teenie Pop-Band Kajagoogoo
tätig), Duran Duran (gecovert von Adrenalin Mob) und Nik
Kershaw, der hier bei Dee Expus auf dem letzen Song
"Memo" am Gesang zu hören ist, im Zusammenhang mit
CD-Kritiken auf einer Metal-Seite bringen werde.
Spannend. Genau so spannend ist auch der Rest vom
aktuellen Dee Expus-Album "King Of Number 33", bei dem
es sich um eine Art Konzeptalbum handelt. Der Song
Nummer 4 wird in 6 Kapitel aufgeteilt, und das ganze
Werk widmet sich dem Niedergang eines Exzentrikers aus
der Kindheit des Sängers Tony Wright. Wunderschöner,
melodischer, progressive Rock aus dem Norden Englands
mit tollen Hammondorgel-Einlagen von
Marillion-Keyboarder Mark Kelly sorgen hier für mich für
einen perfekten Ausgleich zu meinem aktuell eher
fetzigen Lieblingsalbum von Adrenalin Mob.
Liane P.
Punkte:
9.0 von 10
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IT BITES - Map Of The Past
InsideOut Music/EMI
Offiziell 1984 gegründet, sind It Bites schon altes
Prog Rock-Gestein. Obwohl sich die Band nicht so leicht
einordnen lässt. Ihr Spektrum reicht von Prog Rock über
anspruchsvollen Pop bis zu Art Rock, und ab und zu
lassen es die Briten auch krachen. Nun bringen It Bites
nach so vielen Jahren ihres Bestehens ihr erstes
Konzeptalbum zu Tage. Obwohl die Band einen kreativen
Unterbruch von 1990 bis 2006 hatte. Mich konnten die
Jungs um Ur-Member Bob Dalton schon mit dem
Vorgänger-Werk "The Tall Ships" überzeugen. Nun aber
konnte man sich meiner Meinung nach mit dem neuen
Rundling noch steigern. Viel dazu beigetragen hat
natürlich auch Sänger/Gitarrist Jon Mitchell. Der Typ
ist mir fast unheimlich, zockt er doch noch bei Frost
sowie Kino und hat erst vor kurzem dazu beigetragen,
dass Arena wieder eine Hammerscheibe am Start haben. Und
hier singt er mit so viel Gefühl, dass man eine
Gänsehaut bekommt. Ich würde seine Stimme als eine
Mischung aus Peter Gabriel, Peter Nichols und etwas Neal
Morse bezeichnen. Die ideale Mischung als Prog-Sänger
also. Musikalisch deckt man genau obengenannte Sparten
ab. John singt genau das, was der Song braucht, und das
macht "Map Of The Past" zu etwas ganz Besonderem.
Startet man das Album überraschenderweise mit einer
Ballade, ist nicht gerade üblich, folgt dann mit "Wallflower"
ein straighter, leicht treibender Prog-Song à la IQ und
Arena mit herrlichem Refrain, der sofort ins Ohr geht.
Überhaupt schaffen es die Briten, Prog und Eingängigkeit
so zu verschmelzen, dass jeder Song schnell verstanden
wird, und diese Symbiose macht jeden Track zu was ganz
Besonderem. Nach drei, vier Durchläufen hat man alles
verstanden und begriffen und kann das ganze Album
einfach nur noch geniessen. Genau das macht doch
fantastische Prog-Rock Bands wie Pendragon, Arena, IQ,
Landmarq und eben It Bites aus. Ich kann euch nur
empfehlen, "Map Of The Past" zu kaufen; jeder, der
Ahnung hat von Prog, wird diese Perle der Musik lieben.
Übrigens gibt es neben der regulären CD noch eine
Digipack-Version mit einer zusätzlichen CD mit ein paar
Live-Songs drauf, aufgenommen im Februar 2010 in
England.
Crazy-Beat
Punkte:
9.0 von 10
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PRONG - Carved into Stone
Long Branch Records/SPV
Der Dreizack, das Markenzeichen von Prong, ist
wieder unter uns. Tommy Victor, Gitarrist, Gründer und
Sänger von Prong, hat anscheinend alles gegeben und hier
ein richtiges Schmuckstück veröffentlicht. Tommys
Gitarrensound mit seinen ausgetüffelten Harmonics sind
in der Metalszene einzigartig. Man erkennt das schon
nach ein paar Sekunden des ersten Songs "Eternal Heat".
Bei Nummer Zwei "Keep On Living In Pain" rutscht die
Kinnlade sofort nach unten und bleibt so noch eine
zeitlang hängen. Wow, was für ein Riff! So und nicht
anders wollen wir Prong hören - will heissen, Thrashig
Industrial Hardcore Full Power mit der markanten Stimme
von Victor. "Carved Into Stone" ist das neunte Werk der
drei Jungs, wobei der starke Gitarrist auch
zwischzeitlich bei Ministry und Danzig für die Gitarre
zuständig war. Was ich selber nie begreifen werde, wieso
sich das Victor antat, aber das ist seine Entscheidung
gewesen und wir sind alle wieder happy, dass sich der
Gott wieder aufgerappelt und ein neues sehr gutes Album
auf uns losgelassen hat. Für mich die Scheibe des
Monats, auch wenn Overkill und Konsorten am Start sind.
Nein, an Prong kommen sie nicht vorbei. Basta!!!
Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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IMPERIAL STATE ELECTRIC – Pop War
Psychout Records
Meine Damen und Herren, wir befinden uns im Krieg.
Im Pop-Krieg! Unser General: Nicke Andersson, der
schlachterprobte Sänger und Klampfer aus Schweden. Ja,
Andersson hat seine Strategie schrittweise geändert.
Schwang er Anfang der 90er mit Entombed noch die
Todeskeule, erfand er mit denselben später den
Death'n'Roll, bevor er um die Jahrtausendwende mit den
Hellacopters rotzig riffend Ärsche trat. Imperial State
Electric sind da die logische Konsequenz seines
Werdegangs. Ja, diese Jungs (mit dabei u.a. auch Dolf de
Borst von den Datsuns) sind poppig. Und zwar im besten
aller Sinne, so poppig nämlich, wie es vor 35 Jahren
Thin Lizzy, Blue Öyster Cult oder Kiss waren. Und ob ihr
es mir glaubt oder nicht: genauso gut! Vom einleitenden
Smasher "Uh Huh" bis zum sich bombastisch steigernden
Schnellstrassen-Finale "Enough To Break Our Hearts", ein
Ohrwurm, egal ob als Lick oder Gesangsmelodie, jagt den
nächsten. Das relaxte "Narrow Line" mit seinen
schreienden Gitarren, das lockere "Can't Seem To Shake
It Off My Mind", zu welchem sogar die Beatles zustimmend
mit ihren Pilzköpfen wackeln würden, der arschcoole
Hüftwackler "Back On Main" und das dezent punkig
stampfende "Monarchy Madness", diese Nummern bringt man
so schnell nicht wieder aus dem Kopf und das will man
auch gar nicht. Nein, man wird richtiggehend süchtig
nach der Leichtigkeit und guten Laune, die Songs wie "Sheltered
In The Sand", das treibende "Deride And Coquer" oder die
leicht psychdelischen "Empty Hands" und "Waltz For
Vincent" (mit dezenter Melancholie versetzt) verströmen.
Im Sommer veröffentlichen Kiss ihren neuen Silberling
"Monster" und auch über neue Veröffentlichungen von Thin
Lizzy und Blue Öyster Cult wird gemunkelt. Wollen diese
Veteranen noch mitmischen im poppigen Rock-Krieg, dann
müssen sie schweres Geschütz auffahren, um Imperial
State Electric gefährlich zu werden. "Pop War" nämlich
ist ein Volltreffer!
Kissi
Punkte:
9.0 von 10
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OSI – Fire Make Thunder
Metal Blade/Sony Music
Hoppla! Guten Tag! Was haben wir denn da? Nennen wir
es avantgardistischen Progressive Metal? "Fire Make
Thunder" ist bereits das vierte gemeinsame Werk des als
OSI (Office Of Strategic Influence) bekannten Duos. Im
Jahre 2002 begannen Jim Matheos (Fates Warning, Arch/Matheos)
und Kevin Moore (Chroma Key, Ex-Dream
Theater-Keyboarder) ihre musikalische
Online-Kooperation. Beide Musiker komponieren alleine
für sich ohne Support vom anderen, nehmen das Material
auf und schicken es sich dann zum Abgleich bzw. zur
Überarbeitung zu. Bestes Beispiel dafür, dass
Fernbeziehungen doch ganz gut funktionieren können, denn
hier wird extrem vielseitig und geschmackvoll musiziert.
Man paart Industrial, Ambient, Psychedelic und was auch
immer zu einem interessanten Kunstwerk. Auch Gavin
Harrison (Porcupine Tree) wurde erneut als Gast an den
Drums engagiert. Unbedingt reinhören und Augen auf,
eventuell gibt es dieses Mal die Songs auch live zu
hören.
Liane P.
Punkte:
9.0 von 10
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EXUMER - Fire und Damnation
Metal Blade/Sony Music
Was diesen Monat so alles Thrashmässig abläuft ist
der Hammer. Verschiedenste Kapellen, ob jung oder
steinalt, werfen neue Alben auf den Markt. Dabei sind
auch die Deutschen Exumer, die sich seit ihrem Debüt "Possesed
By Fire" im Jahre 1986 und einem folgenden Album leider
aufgelöst haben. Man hat sich wieder lieb und
reaktivierte sich ihm Jahre 2008, um ein paar Gigs zu
spielen - und siehe da ein neues Album wurde in Angriff
genohmen. Nach dem Betätigen der Playtaste meiner
heiligen Stereoanlage traf mich fast der Schlag. Die
Scheibe geht ab was das Zeug hält. Mem V. Stein hat eine
geile Thrasherstimme, die nicht nervt, im Gegenteil sehr
agressiv und doch recht clean tönt. Bei den Gitarren ist
es nicht anders, die Riffs die an die Bay Area angelehnt
sind zwischen Slayer und Exodus, sind 'Fuckin geil'. Da
kommt die moderne Produktion von Waldemar Sorychta
(Sodom, Grip Inc. u.s.w.) gerade gut, den sie verpasst
der Truppe einen regelrechten Arschtritt. Zu Modern
klingt die Mucke allerdings nicht und so hat man eine
gute Mischung gefunden von 80er und heutiger Technik,
was sich am Gesamtsound von Exumer zeigt. Thrahsherz was
willst du mehr!!!
Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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RELINQUISHED – Onward Anguishes
Noisehead Records
Gleich zu Beginn wird mit
melodisch angehauchten Todesleads auf sich aufmerksam
gemacht. Und ganz ehrlich: Man ist versucht, die
Österreicher mit dem ersten Track in die Schublade all
derer zu werfen, die sich als erfolglose Kopisten der
Götheborger Schule versuchen und schlussendlich im Meer
ähnlicher Kapellen untergegangen sind. Kein guter
Einstieg, aber das Durchhalten wird belohnt, denn mit
dem zweiten Track geht man eigenständige Pfade, kreuzt
Distortions mit cleanen Gitarrenklängen, singt nicht
mehr fast durchgehend im Schrei-Bereich, sondern
erinnert beinahe schon an Vorph von Samael, man erzählt
im Hintergrund – und singt mit einer wunderbaren, eher
zerbrechlich wirkenden Stimme. Super Sache, vor allem
mit all den Breaks und Zwischenparts verleiht dies dem
Gesamtwerk eine extrem eigenständige Note, welche auch
dafür sorgt, dass erstens jeder Track wieder anders
klingt und somit gut unterscheidbar wird, und zweitens,
dass man einfach weiterhören will, der Griff zur
Stopp-Taste findet nicht mehr statt (wie das beim ersten
Track noch der Fall hätte sein können). Erinnert
stellenweise an Katatonia oder leicht an A Perfect
Circle, daher kann ein Reinhören mehr als nur empfohlen
werden, hier kommt jeder auf seine Kosten, der ein
abwechslungsreiches Songwriting zu schätzen weiss!
Toby S.
Punkte:
8.9 von 10
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3 INCHES OF BLOOD – Long Live Heavy Metal
Century Media/EMI
"No-Bullshit-Heavy-Metal", das versprechen die 3
Inches Of Blood im Beipackzettel zu ihrem nunmehr
fünften Machwerk – "no trends, no fucking around". Hehre
Worte, denkt man da, bewahrt sich aber dennoch die
gesunde Skepsis und drückt "play". Dramatisch
bombastische Gitarren erklingen, man denkt an "The
Hellion" von Priest, eine treibende Bassline folgt,
Rückkopplungen und dann: der Schrei! Ja, so muss eine
Metal-Scheibe anfangen, denkt man und ehe ich mich
versehe shoute ich wie blöd mit zum teutonischen Refrain
des Eröffnungsstampfers "Metal Woman", sodass der
Mitbewohner verwirrt den Kopf ins Zimmer streckt. "Long
Live Heavy Metal" gelobt der Albumtitel und hält Wort:
deutscher Stahl à la Accept schweissen die Kanadier hier
zusammen mit britischem Stahl à la Judas Priest, was
beim furiosen "Leather Lord" in einen Refrain mündet,
der vielleicht etwas gar an "Painkiller" angelegt ist.
Doch wen schert's? Cam Pipes gläserzerschmetternde
Reibeisen-Screams und die mal riffratternden, mal
filigran im Doppel-Lead flitzenden Gitarren von Justin
Hagberg und Shane Clark zwingen einen einfach dazu,
weiter drauflos zu bangen was das Zeug hält, egal ob zum
king-diamond'esken "Dark Messenger", den im Stakkato
gerifften "My Sword Will Not Sleep" und "4000 Torches"
oder den thrashigen (Overkill) "Leave It On The Ice"
bzw. "Die For Gold (upon the Boiling Sea IV)". Gut,
vielleicht hätte man das Tempo an der einen oder anderen
Stelle auch mal drosseln können, um "Long Live Heavy
Metal" etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Die
Abwechslung nämlich kommt erst am Schluss, in Form des
Über-Sieben-Minuten-Epos "Men Of Fortune" mit seinen
rabiaten, pathetischen und elegischen Parts und dem
folkig beginnenden, dann immer bombastischer werdenden
Instrumental "One For The Ditch". Was 3 Inches Of Blood
mit "Long Live Heavy Metal" aber abliefern, das ist
roher, ungeschliffener und vor allem ehrlicher Heavy
Metal, der sowohl den ebenfalls zu empfehlenden
Vorgänger "Here Waits Thy Doom" als auch die Brüder im
(80's) Geiste wie Skull Fist, Steelwing oder Enforcer
auf die hinteren Plätze verweist. Pure fucking Heavy
Metal eben!
Kissi
Punkte:
8.8 von 10
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THE KORDZ – Beauty & the East
Ear
Music/Phonag
Der Osten trifft auf den Westen – und das in einer
berauschenden Vielfalt von Klängen, die miteinander
harmonieren und das Beste der beiden Welten miteinander
verschmelzen. The Kordz stammen aus Beirut und
verarbeiten in diesem starken Album die Zerrissenheit
ihres Landes, die Aufstände und den Bürgerkrieg sowie
das ewige Tauziehen zwischen Moderne und Tradition. An
sich ist es ja nichts Neues, orientalische Elemente in
westlichen Rock und Metal einzupacken, wie Epica oder
auch Amorphis es immer wieder gerne tun. Doch die
Libanesen gehen noch einen Schritt weiter und schlagen
eine feste Brücke zwischen traditionell arabischer Musik
und opulentem Hardrock. Die ursprüngliche Studentenband
ist nun schon seit über 10 Jahren aktiv und das ohne
eine überragende Musikindustrie im Rücken, sondern nur
aus eigener Kraft und Leidenschaft. Im Nahen Osten haben
sich The Kordz schon längst einen Namen gemacht und sind
an die Spitze der Charts gestürmt, doch mit diesem Album
dürfte nun endlich auch der Rest der Welt auf die
Libanesen aufmerksam werden. "Beauty & The East" gibt
sich sehr abwechslungsreich, mit einigen härteren Songs
("Heroes’n’Killers") aber auch einigen ruhigeren Klängen
("Save Us", "The Garden"). Arabische Instrumente
verbinden sich mit Gitarrenwänden und Keyboards, ohne je
aufgedrückt oder künstlich zu wirken ("Beauty & The
East", "The End"). Einzig der letzte Song "Nic-O-Teen"
ist etwas seicht geraten und könnte von jeder beliebigen
amerikanischen Alternative Rock Band stammen. Die Texte
behandeln universale Themen wie soziale Probleme,
Politik, Veränderung, Liebe und Akzeptanz - also nicht
nur instrumental ein Kommentar auf die angespannte
Situation im Osten. Fazit: The "Beauty & The East" ist
ein grossartiges Album einer talentierten Band und
bietet mal etwas ganz Anderes.
Patricia
Punkte: 8.8 von 10
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A SOUND OF THUNDER – Out Of Darkness
Nightmare Records
Raus aus der der Dunkelheit des Proberaums wollen
die Amerikaner A Sound Of Thunder. Und genau das werden
sie mit ihrer neuen Scheibe auch schaffen. Denn hier ist
sowohl der Band- wie auch der Albumname Programm. A
Sound Of Thunder (kurz ASOT) überzeugen mit einer
abwechslungsreichen Mischung aus erdigem Doom,
70ties-Hard Rock und Heavy Metal. Hat man nach dem
gewaltigen, 8.5 minütigen Eröffnungstrack noch das
Gefühl, hier eine Prog Metal-Band zu hören, ändert sich
das danach bereits. Dieses Eröffnungs-Monster glänzt mit
satten Hamond-Orgeln, tollem Riffing und einem
spannenden Songwriting. Sängerin Nina Osegueda nervt
dabei zu keiner Sekunde und gibt den Songs genau das,
was sie brauchen. Nur in den ganz hohen Tönen klingt die
kleine Dame etwas dünn. Sie setzt diese Klänge aber
wohlwissend nur sehr selten ein. Bei "The Nightwitch"
werden zu Beginn zarte Within Temptation und Nightwish
(klar) zitiert, bevor der Song seinen eigenen Weg geht.
Leicht hysterisch wirkt dagegen das rock'n'rollige "Kill
That Bitch", der besonders live unglaublich Spass machen
dürfte. Das Album bereitet Freude und wirkt unglaublich
frisch. Und hat man das Gefühl, die stilistische Breite
der Amerikaner erkannt zu haben, überraschen sie wieder
mit einem völlig ruhigen Song. A Sound Of Thunder
empfehlen sich somit für die Speerspitze eines Genres,
das erst noch erfunden werden muss. Denn eine
Schubladisierung fällt schwer. Wer aber auf guten,
bodenständigen Heavy Metal abfährt, der sollte unbedingt
reinhören. Klasse!
Roger W.
Punkte: 8.8 von 10
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SHINEDOWN - Amaryllis
Roadrunner Records/Warner
Nach ihrem relativ harten Debüt "Leave A Whisper"
haben Shinedown es auf den beiden darauf folgenden Alben
etwas softer genommen, was ihnen einerseits zum
Verhängnis wurde, doch andererseits spricht der Erfolg
für sich selbt. Nun kommen sie aber wieder zur Sache und
liefern erneut einen rifflastigen Sound ab, der vor
Power nur so strotzt! Man könnte sogar sagen, dass es
sich um das bisher härteste Album handelt. Die Songs
verfügen über eine gute Struktur, wirken durchdacht und
bieten Abwechslung. Der beste Song hier ist eindeutig "Enemies"
- was für ein starkes Stück mit Marilyn Manson-haftem
Gesang und stampfendem Rhythmus! Einen schönen Kontrast
dazu bildet "I'll Follow You", eine herrliche Ballade,
die mit einem Piano-Intro beginnt. Alles in allem
reichen sich hier Härte, Melodie und phänomenale
Refrains die Hände und machen "Amaryllis" zum besten
aller Shinedown-Alben, solide und souverän vom Intro bis
zum Rausschmeisser "Through The Ghost", wo Sänger Brent
Smiths Stimme voll zur Geltung kommt! Veredelt wird
"Amaryllis" durch die brillante Produktion von Rob
Cavallo, der auch schon mit Kid Rock und Green Day
gearbeitet hat. Ein phänomenales Album, anders kann man
es einfach nicht beschreiben!
Maiya R.B.
Punkte: 8.8 von 10
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AT VANCE – Facing Your Enemey
AFM
Records/Musikvertrieb
Dies ist bereits die vierte CD, die ich nun von At
Vance bewerten darf. Bei der Punktevergabe lag ich dabei
immer zwischen 8.5 und 8.8. Wer jetzt aufmuckt und
meint, dass ich die Band dabei permanent überbewertet
habe, der höre nur mal ins neue Album rein und schweige!
Denn wo Leidenschaft auf Qualität trifft, entstehen
Songs für die Ewigkeit. Dabei gehen At Vance dieses Mal
einen Schritt weiter, und klingen eher nach Firewind
denn nach Jeff Scot Soto. Das geht soweit, dass bei
"Live & Learn" und "Fear No Evil" selbst Ozzy-und (eben)
Firewind-Gitarrist Gus G. ob der grandiosen
Interpretation seiner Songs staunen wird und sie sofort
zwischen seinen Hits einordnen möchte. Ebenfalls staunen
wird Jorn Lande, dessen Stimme natürlicherweise an At
Vance-Shouter Rick Altzi erinnert. Klar,
Eigenständigkeit geht anders. Bei At Vance will das aber
überhaupt nicht stören. Das Album bietet mit dem leicht
poppigen "Tokyo", dem Instrumental "March Of Dwarf", dem
Stampfer "See Me Crying", dem sphärischen "Don’t Dream"
und dem riffigen "Eyes Of A Stranger" mehr als genug
Abwechslung. Nur auf die Interpretation eines
Klassik-Stückes haben At Vance diesmal verzichtet. Dafür
wird das Album mit dem schönen "Things I Never Needed"
abgeschlossen, wo At Vance-Cheffe und Gitarrist Olaf
Lenk gleich selbst singt. "Facing Your Enemy" ist ein
Album, welches von der Heavy Metal-Gemeinde mit offenen
Armen aufgenommen werden wird. Verdient hat es dies
jedenfalls.
Roger W.
Punkte: 8.8 von 10
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DEPARTURE - Hitch A Ride
Escape Music/Non Stop Music
Ich bin hin und weg von "Hitch A Ride", so geilen
Melodic/Hard Rock hab ich nicht mehr gehört seit
Hardlines "Double Eclipse". Vielleicht sind die Mannen
um Multiinstrumentalist Mike Walsh nicht ganz so hart
wie Hardline, aber die heben hier auf diesem Rundling
von der Melodie her genauso ab. Und der schwedische
Shouter Andi Kravljaca singt genau so gefühlvoll wie
Gioeli (nur nicht ganz so kräftig). Egal, welchen der 11
Songs man antestet, überall stehen die Melodien und
Chöre im Vordergrund. Vom Härtegrad rutscht man ab und
zu vielleicht etwas ins AOR ab, aber bei dieser Qualität
macht das überhaupt nichts. Alles ist gut arrangiert,
die Gitarren druckvoll, obwohl das Ganze in den
End-80ern/Anfang-90ern angesiedelt ist. "Hitch A Ride"
macht einfach Spass und passt mit dem positiven,
melodiösen, recht eingängigen Sound perfekt zur jetzigen
Jahreszeit, sprich Frühling. Egal ob man sich jetzt das
AOR-Stück "This Is My Time" anhört - würde so was im
Radio laufen, dann würd ich auch wieder lieber zur
Arbeit gehen - oder die rockigeren Sachen wie "No Where
To Go" und "Waiting For Rain To Come", die Tracks machen
einfach nach dem ersten Ton schon gute Laune. Ich finde
es toll, dass es in dem überfluteten Musikmarkt noch
solche Bands wie Departure gibt. "Hitch A Ride" ist
übrigens schon das vierte Album nach einer Pause von
fast acht Jahren. Also ihr Melodic-Freaks, Ohren auf,
Departure reinziehen und glücklich sein.
Crazy Beat
Punkte: 8.8 von 10
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TRIXTER – New Audio Machine
Frontiers Records/Musikvertrieb
Nachdem letzten Monat mit Bang Tango eine
Original-Sleazy-Band aus den späten 80ern mit einem
neuen Album vorstellig wurde, präsentiert uns eine
weitere Truppe aus der selben Zeit neues Material.
Trixter begannen ihre Karriere 1983 in New Jersey und
veröffentlichten 1990 ihr vielbeachtetes Debüt. Ähnlich
wie bei Bang Tango erschien das erste Album noch
rechtzeitig, um auf den von Guns'n'Roses und Mötley Crüe
angeführten Sleazy-Zug aufzuspringen. Trixter konnten
von ihrem ersten Album gleich drei Tracks in den
U.S.-Billboard-Charts platzieren. Nach einem zweiten
Album 1992 konnte die Band dann immerhin als Support von
Kiss auf Tour gehen. Drei Jahre später war dann aber -
Grunge sei Dank - auch für Trixter Schicht im Schacht,
bevor der grosse Durchbruch möglich war. Im Zuge der
Rückkehr des zeitlosen, ehrlichen Rock'n'Rolls Ende des
letzten Jahrtausends wagte auch der New Jersey-Vierer
einen Neuanfang. Im Gegensatz zu Bang Tango fanden sich
Trixter aber wieder im Original-Line Up zusammen. Mit
"New Audio Machine" legt uns nun die Truppe ein
ultrastarkes, erstaunlich frisch klingendes, neues Werk
vor. Die Jungs verschmelzen Sleazy mit klassischen Hard
Rock- und Melodic-Elementen zu einer homogenen Einheit.
Knackige Riffs sind die Norm. Catchy Melodien und
äusserst eingängige Songstrukturen zeichnen die Band
aus. Gleich mehrere Tracks ("Get On It", "Tattoos &
Misery", "Save Your Soul") haben das Zeug zum Klassiker.
Einmal mehr hat sich bewahrheitet, dass eine Einheit,
eine Band, deren Mitglieder sich seit mehreren
Jahrzehnten kennen, zu grossen Taten, sprich zu
grossartiger Musik fähig ist. "New Audio Machine" ist
schlicht ein saugeiles Album.
Chris C.
Punkte: 8.7 von 10
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DAWN OF DISEASE - Crypts of the Unrotten
Noise
Art Records
Bereits ein Jahr nach ihrem Debüt "Legends Of
Brutality" schiebt die norddeutsche Death Metal-Combo
Dawn Of Disease die nächste Leiche ins Krematorium. Die
Grundthematik von "Crypts Of The Unrotten" beruht auf
riesigen Gruften auf Sizilien, wo hunderte mumifizierter
Leichen liegen. Auf dieser Düsteren Mythik aufbauend
wird einem hier ein regelrechter (Schweden-)Death Hammer
um den Kopf gehauen. In alter Schweden-Manier kommen zu
den drückenden Blasts, den treibenden Gitarren und der
tollen Atmosphäre immer wieder geniale Melodien und
Harmonien dazu, die einen regelrecht in die
mittelaterliche Mafiagruft hineinversetzen. Aufgenommen
wurde, wie beim Vorgänger, bei Jör Uken (Sinister, God
Dethroned), diese Zusammenarbeit hat sich ausbezahlt, ab
dem ersten Takt kommt man so schnell nicht mehr aus
Sizilien zurück. Dies ist auch der Fähigkeit der
Deutschen zu verdanken, in relativ kurzen Songs mehr
auszudrücken und mehr Atmosphäre zu schaffen als manch
Retro Prog Truppe in 20 Minuten. Mit "The Unrotten" und
"Alone With The Dead" finden sich gleich zwei Tracks,
die so schnell nicht mehr aus meiner Playlist
verschwinden. TOP!
Steve Butcher
Punkte: 8.7 von 10
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PHENOMENA - Awakening
Escape Music/Non Stop Music
Die Geschichte von Phenomena begann schon 1983, als
Tom Galley begann, Songs zu schreiben und die dann mit
Top-Musikern auf seiner ersten Phenomena-Scheibe zu
veröffentlichen, welche dann 1985 erschien. Dabei
geholfen haben ihm damals Cozy Powell, Don Airey, Glenn
Hughes und Neil Muray. Beim zweiten Werk 1987 wechselte
man grösstenteils die Musiker und arbeitete mit Ray
Gillan, John Wetton und Scott Gorham. Beim dritten Teil
1991 waren dann ausser Scott Gorham noch Brian May und
Keith Murell mit dabei. Dann war erst mal Pause, bevor
man sich dann 2006 mit "Psychofantasy" zurückmeldete,
mit Tony Martin, Glenn Hughes, Mel Galley und Keith
Murell. Dann folgte 2010 "Blind Faith" mit Rob Moratti,
Robin Beck und Terry Brock. Und nun 2012 stehen
Phenomena mit "Awakening" auf der Matte, und zwar mit
einem tollen Album, das rockt, wie gewohnt irgendwo
zwischen AOR und Hard Rock. Mit dabei diesmal Mat Sinner,
Magnus Karlsson, Lee Small, Rob Morati, Terry Brock,
Ralf Sheepers, der den Stampfer "Gotta Move" klassse zum
besten gibt, und vielen mehr. "Awakening" ist
musikalisch sehr abwechslungsreich geworden. Vom eben
vorher erwähnten "Gotta Move" über lupenreine AOR-Perlen
zu gradlinigen Hard Rock-Songs. Oder der von Lee Small
gesungene typische Phenomena-Stampfer "How Long",
saugeil. In die gleiche Kerbe schlägt das starke "Shake"
mit dem Ex-Masterplan-Sänger Mike DiMeo. Die vielen
Musiker haben hier mit Tom Galley und Martin Kronlund
ein Klasse Album geschaffen mit einer wuchtigen, fetten
Produktion. Was einst 1983 begonnen hat, findet hier
2012 eine würdige Fortsetzung und dürfte jedem Melodic
Rock-Liebhaber mit Sicherheit gefallen, tolles Album.
Crazy Beat
Punkte: 8.7 von 10
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MESHUGGAH - Koloss
Nuclear Blast/Warner
Malen nach Zahlen mal anders, der neue Math Metal
Rundumschlag der Altbekannten Meshuggah ist erhältlich!
Mathmetal ist Musik auf Metal-Basis, die sich vor allem
auf die rhythmische Komponente der Musik konzentriert.
Merkmale sind: Vorliebe für krumme Taktarten,
Polyrhythmik (zwei oder mehr Instrumente spielen
verschiedene Rhythmen, die sich gegeneinander
verschieben), Polymetrik (zwei oder mehr Instrumente
spielen in verschiedenen Taktarten) und alles, was das
Stichwort Rhythmus sonst noch so hergibt. Diese
Vorgehensweise kann hin und wieder auch mal recht
mathematisch und berechnend anmuten, daher der Name, und
daher die Verwirrung bei so manchem Hörer. Meshuggah
sind das unantastbare Flaggschiff dieses Genres, und
Math Metal und somit Meshuggah ist und bleibt schwer
verdaubare Kost. Hier verhält es sich wie bei abstrakter
Kunst: entweder man mag oder hasst es. Ich liebe es.
Steve Butcher
Punkte: 8.5 von 10
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CANNIBAL CORPSE - Torture
Metal Blade/Sony Music
Was kann man eigentlich noch gross über Cannibal
Corpse berichten? Das meiste wurde bereits erzählt, die
Eckdaten sind bekannt und einfach eine weitere
Lobhudelei braucht der CC-Kosmos wirklich nicht mehr.
Dass die Band seit über 20 Jahren ein Garant für
in-your-face-Death Metal ist, weiss jeder Metaller,
beschränken wir uns also gleich auf die Details. Das
Quintett haut nach meiner Rechnung mit "Torture" sein
zwölftes Studioalbum raus, wieder mit Erik Rutan sauber
aufgenommen (für meinen Geschmack etwas zu entspannt)
und wie erwartet sind wieder zwölf lupenreine
Kannibalensongs darauf zu finden. Im neuen Jahrtausend
gehen zwar einige junge Bands um Längen technischer zu
Werke als die Altmeister, aber das wirkt sich bei
Cannibal Corpse nicht negativ aus, sondern manifestiert
sich in immer noch anspruchsvollem aber ungemein
eingängigem Songwriting. Klar, sie drücken meistens
immer noch heftig aufs Gaspedal aber Überschallempfinden
hat man aufgrund der massiv getunten Konkurrenz nicht
mehr. Wie auch bei Belphegor hat man über die letzen
Jahre die Vorzüge von Midtempo entdeckt, gestaltet
dadurch das Album variabler und fällt schlussendlich mit
abwechslungsreicher Variantenvielfalt unter die Sparte
Langzeitgenuss. Die Gitarristen sind fit, das Drumming
ist gewohnt songdienlich, aber ohne überfüllenden 'Gugus'.
Corpsegrinder gurgelröhrt wie eh und je und
Ausnahmebassist Alex Webster darf in "Strangulation
Chair" sogar mal ansatzweise zeigen, was er überhaupt so
alles drauf hat. All killers, no fillers und immer mit
dem besonderen und sofort erkennbaren Cannibal
Corpse-Flair ausgestattet, bietet "Torture" erstklassige
Hausmannskost, die vor allem hinsichtlich der letzthin
etwas uninspirierten höher/weiter/schneller Konkurrenz
mit Bauch, Herz und einer sowohl konservativen aber
trotzdem zeitgemäss klingenden Herangehensweise zeigt,
wo der Bartli eigentlich den Moscht holt. Man muss
dieser Rasselbande neidlos attestieren, dass sie auch
nach über 20 Jahren noch immer für die Szene essentiel
ist - reinhören!
Hardy
Punkte: 8.5 von 10
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GOD FORBID - Equilibrium
Victory Records
Wenn man den Plattenvertrag verliert, so passiert
mit Century Media, ist das eine mittlere Katastrophe.
Das letzte Werk der Neo Thrasher aus New Jersey ("Earthsblood")
war der Dämpfer in der Historie der jungen Amerikaner,
die immerhin weltweit 200'000 Einheiten an den Mann
brachten. Mit Victory Records hat man schnell Ersatz
gefunden und mit "Equilibrium" ein sehr gutes Album
eingespielt. O.K., den ersten Song der Scheibe "Don`t
Tell Me What To Dream" wuchtet die Band in die
Metalcoreecke, wo sie gar nicht hingehört. Aber schon
mit Nummer Zwei ("My Rebirth") kommen geile Melodien vom
Sänger auf uns zu und auch die Gitarrenfraktion spielt
viel geiler als noch auf dem weniger guten Opener. Klar
kommt irgendwann der Kitschaspekt zur Diskussion, aber
ich würde meinen, das ist reine Geschmacksache und muss
jeder für sich selber entscheiden. Ich für meine
Wenigkeit finde, dass sich hier Grosses anbahnt und
würde meinen, dass die Band mit "Equilibrium" ein
richtiger Befreiungsschlag gelungen ist.
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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JEFF LOOMIS - Plains Of Oblivion
Century Media/EMI
Das Ex-Nevermore-Milchgesicht mit der
Wasserstoffmähne gilt nicht umsonst als einer der
stilprägendsten Gitarristen der letzten Dekade, ist sein
spezielles Riffing, verbunden mit den unzähligen,
fantastischen Soli doch für fast soviel Gänsehautmomente
verantwortlich wie Carmen Electras Auftritte bei seligen
Baywatch-Folgen. Schon die erste Solo-Scheibe "Zero
Order Phase" von 2008 klang wie das Album, dass
Nevermore nicht mehr im Stande waren seither aufzunehmen
(einfach ohne Gesang), wies aber trotz der hohen
Qualitätsdichte noch ein paar kleine Kinderkrankheiten
auf, die auf dem vorliegenden "Plains Of Oblivion" aber
nahezu komplett ausgemerzt wurden. Ich bin ehrlich
gesagt kein Fan von Shredder-Alben (wie sie uns z.B.
Mike Varneys Shrapnel-Label in den 80er Jahren zu Hauf
um die Ohren gehauen hat), aber mittels der Zuhilfenahme
von ein paar illustren Gästen schwingt sich Jeff Loomis'
zweites Solowerk sogar für mich erhaben über das
Schaffen der aktuellen Konkurrenz. Gitarrentechnisch
wird Jeff von seinen Vorbildern Marty Friedman, Tony
MacAlpine, Chris Poland und sogar seinem letzten
Nevermore-Sidekick Attilla Vörös unterstützt. Am
Mikrophon glänzt beim düsteren "Surrender" Ishahn (Emperor)
und auf zwei weiteren Liedern ergänzt Christine Rhoades
(die man schon auf dem Titelsong von Nevermores "Dreaming
Neon Black" hören konnte) kompetent, aber weniger gut
als von mir erwartet, die Instrumentale. Der groben
Soundausrichtung ist man sich treu geblieben, noch immer
drückt Hr. Loomis wie schon bei Nevermore seinen
prägnanten Stempel auf die Kompositionen, deckt aber von
Akustik-Intermezzo und Halbballade über klassischen
Ego-Shred-Wixx-Kram bis amtlich böllerndem Material eine
breite Pallette an dynamischen Songs ab. Weiterer
Pluspunkt ist die starke Rhythmusabteilung mit dem
umtriebigen Dirk Verbeuren (drums) und Shane Lentz
(bass), die sich grossartig unaufdringlich in Szene
setzen und einige Duftmarken hinterlassen. Ein Album von
Gitarristen für Gitarristen und ganz überraschend auch
für einige Leute, die vielleicht bis jetzt ebenfalls
noch nichts mit diesen Nischenprodukten anfangen
konnten. Reinhören empfohlen!
Hardy
Punkte: 8.5 von 10
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ANATHEMA – Weather System
KScope
Music/Irascible
In den letzten 3 Jahren war man bei Anathema sehr
fleissig und brachte seither jedes Jahr eine neue
Veröffentlichung auf den Markt. Die Band behauptet von
sich selbst, aktuell auf dem Gipfel der eigenen
Kreativität angekommen zu sein und fühle sich reifer
denn je zuvor. Mit dem aktuellen Werk "Weather System"
bewegt man sich weiterhin auf einer Art spirituellem
Weg. Die Evolution von Anathema scheint vollendet zu
sein. Die Musiker tragen einen wie auf einer Wolke durch
die Lieder, ohne zu langweilen. Anstrengend wird es nur,
wenn man das Album so nebenbei laufen lässt. Spannender
Effekt! Hat man sich in dem Album erst einmal
zurechtgefunden, entdeckt man viele interessante Ideen
und erforscht ein absolut hörenswertes Werk. Wahnsinn,
welche Vielfalt an grossartigen Veröffentlichungen
aktuell wieder umherschwirrt. Das macht richtig Freude,
überfordert aber auch aufgrund mangelnder Zeit zum
Anhören. Der sechste Titel auf dem Album "The Storm
Before The Calm" trifft mit der Bedeutung den Nagel auf
den Kopf: Mit verzerrten Gitarren und hektischen
Keyboard-Effekten kommt dieser Song zum absoluten
Höhepunkt, explodiert, bricht dann in der 5. Minute in
sich zusammen und baut dann wieder langsam auf. Eben wie
der Sturm vor der Ruhe. Schönes Album!
Liane P.
Punkte: 8.5 von 10
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ASTRAL DOORS -
Of The Son And The Father / Evil Is Forever / Astralism
(Re-Releases)
Metalville/Musikvertrieb
Als ich 2003 das Debüt der Schweden in die Finger
kriegte, glaubte ich zu träumen! Der perfekte Klon aus
Black Sabbath mit Tony Martin und Ronnie James Dio
beschallte meine entzückten Lauscher in angenehmster
Weise. Praktisch jeder Song ist ein Killer für sich und
mit dem Titelsong und «The Trojan Horse» sind zwei
unfassbar geile Brecher am Start, die mir heute noch
regelmässig eine Gänsehaut über das Rückgrat jagen! So
mutierte das Debüt von Astral Doors zu einem der meist
gehörten Alben dieser Zeit und hat auch heute nichts von
seinem Glanz eingebüsst. Nebst der wundersamen
Wiederbelebung einer prägenden Ära von Iommi & Co.
glänzt vor allem der (bewusst so intonierte und
normalerweise nicht so klingende) Gesang von Nils Patrik
Johansson, der trotz des unüberhörbaren Dio-Timbre sehr
eigenständig klingt. So eine Wahnsinns-Vorlage schürte
natürlich die Erwartungen an das Zweitwerk, das 2005 mit
dem treffenden Titel «Evil Is Forever» das Licht der
Welt erblickte. Auch hier stimmte Vieles, vor allem der
Titeltrack und hielt die Hoffnung zumindest aufrecht,
dass hier was ganz Grosses im Kommen war. Die
Bestätigung dafür oblag schliesslich dem dritten Opus «Astralism»,
das bereits im Jahr darauf, also 2006 erschien. Die
Erwartungen waren entsprechend immens und wurden dann
leider nicht mehr mit der gleichen Güte im Ganzen
erreicht. Obwohl das Grundschema beibehalten wurde,
schlichen sich die ersten Filler hinein und noch
wichtiger fehlte der alles überragende Killer-Song.
Dieser Trend sollte sich danach, nicht zuletzt auch
wegen eines spürbaren Schwenks in Richtung Power Metal,
noch weiter fortsetzen. Erst mit der letzten,
mittlerweile sechsten Langrille «Jerusalem» (2011)
besannen sich die Schweden wieder ihrer alten Stärken.
Dass das spanische Label Locomotive Records inzwischen
vor die Hunde gegangen ist, brachte mit sich, dass es
plötzlich schwierig wurde, CDs von Astral Doors erwerben
zu können. Mit dem Wechsel zu Metalville wurden nun auch
die ersten Alben in remasterter Form neu aufgelegt. Die
sind eigentlich für jeden Metaller Pflicht oder dann
mindestens die Compilation «Testament Of Rock» von 2010.
Fans des klassischen Hardrocks mit Schlagseite zu den
bereits erwähnten Gruppen und ihrem Umfeld können aber
wahrscheinlich mit allen Alben was anfangen.
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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MENCEA - Pyrophoric
Indie Recordings/Irascible
Der griechische Fünfer verkörpert für meine Ohren
ziemlich gut die Blaupause für das, was ich unter
zeitgenössischem Progressiv Metal mit Deathgrunts
einordne. Satte, moderne Produktion mit einem kleinen
Klecks Schmutz drin, viel Midtempo mit gelegentlichen
Blastausbrüchen und leicht ins Ohr gehende
Songstrukturen mit weiten Soundscapes und kalten,
atmosphärischen Sci-Fi-Hintergrundmelodien. Das massive
Gegrunze ist zwar ziemlich eindimensional, hat aber mit
Hilfe von studiotechnischer Chemie trotzdem Eier zu
bieten. Die Instrumentalabteilung setzt auf tighte
Eingängigkeit mit kleinen, detailverliebten
Kabinettstückchen und homogenem Songwriting, alles tönt
wie aus einem Guss. Zwar schleicht sich je nach
Geschmack mit der Zeit etwas Eintönigkeit in die
Botanik, aber die Mischung aus Gojira und Edeldoom wie
z.B. Doom Vs. erweist sich langfristig als unterbewusst
paralysierend und zieht seine einsaugende Wirkung aus
den lang ausgewalzten Wiederholungen mit immer wieder
ändernden kleinen Details. "Pyrophoric" ist für mich
eine gelungene Mélange aus chirurgischer Präzision und
moderner, aber denoch völlig untrendiger
Herangehensweise. Den Einen wirds extrem gefallen, den
Anderen wirds wenigstens nicht weh tun. Wirkliche Ecken
und Kanten fehlen, aber genau deshalb habe ich diese
Scheibe gerne im Auto wenn ich über etwas am sinnieren
bin, aber trotzdem nicht irgendwelche bescheuerte
Hintergrundmusik um des Hintergrundgeräusches wegen
laufen lassen möchte. In diese 42 Minuten reinzuhören
dürfte sich unter Umständen mehr als lohnen.
Hardy
Punkte:
8.5 von 10
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BORKNAGAR – Urd
Century Media/EMI
Diese Truppe war ja noch nie für gradlinigen, sofort
eingängigen Sound bekannt – was mit "Urd“ wieder einmal
unter Beweis gestellt wird. Hier werden sowohl
akustische wie auch derb verzerrte Klänge in einer doch
recht homogenen Einheit dargeboten, durchmischt mit
klarem und gegrunztem/geschrieenen Gesang. Hierbei
können auch gewisse folkloristische Elemente ausgemacht
werden, nicht zwingend durch dementsprechende Passagen,
wohl aber durch die Stimmung, welche in den einzelnen
Songs transportiert wird. Funktioniert um Längen besser
und eindrücklicher, als wenn man die Songs mit als
authentisch deklarierten Instrumenten voll stopft.
Generell bleibt wohl nur noch anzumerken, dass, wer
Borknagar schon kannte und schätzte, dies auch weiterhin
tun wird – allen anderen sei zumindest ein Reinhören
empfohlen, denn so eigenwillig die Truppe auch
erscheinen mag, so einzigartig sind sie mit ihrem Spirit.
Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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AMORAL – Beneath
Spinefarm Records/Universal
Viele Anhänger von Amoral wissen, dass spätestens
nach dem letzten Album "Show Your Colors" nicht mehr
viel von der ursprünglichen Death Metal-Mucke übrig ist.
Die Kritiken waren laut und teilweise erschütternd.
Nichts desto Trotz gingen die Finnen ihren
eingeschlagenen Weg weiter und bringen nun mit "Beneath"
ihr neuestes und zugleich fünftes Werk raus. Und was hat
sich getan? Die Experimentierfreude ist noch grösser
geworden. Musikalisch ist der Ursprung noch immer
rauszuhören, aber es geht mittlerweile doch in die
traditionelle Metalschiene. Wer sich nun den Opener
"Amoral" reinzieht, hört sogar recht progressive Aspekte
raus. Mit knapp neun Minuten ist dies auch der längste
Song auf "Beneath". Zu Beginn recht doomig angehaucht,
entsteht mit jeder Minute ein wahrer Epos, in dem sogar
Growls wieder mal auftauchen. Mit dem neuen Sänger sind
auch ruhigere und balladeske Momente enthalten. Dies
klingt aber keineswegs schnulzig, sondern vermag sogar
recht gut zu überzeugen. In der Folge sind "Wrapped In
Barbwire" sowie "Closure" eine Hörweide. Hier kreischen
die Gitarren und die Drums krachen. Wie gesagt erleben
wir auf "Beneath" viele Stile. So ist mit "Won’t Go
Home" auch eine Melodic/Death-Nummer enthalten. Alles in
Allem können Amoral mit der neuen Scheibe voll
überzeugen. Sie bleiben immer für Überraschungen gut,
und das im positiven Sinne.
Timo K.
Punkte:
8.5 von 10
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DARK NEW DAY – New Tradition
Goomba Music
Das Line-Up dieser Band liest sich wie die das
Headliner-Programm eines richtig geilen Festivals, einer
Art Alternative-Gipfeltreffen: Clint Lowery (Gitarrist
bei Sevendust und Korn), Will Hunt (Drummer bei
Evanescence), Troy McLawhorn (Gitarrist bei Evanescence),
Brett Hestla (Sänger und Gitarrist bei Virgos Merlot,
Bassist bei Creed) und Corey Lowery (Bassist bei
Stereomud und Eye Empire). Bei so viel Talent und
Erfahrung auf einem Haufen kann ja nur was Gutes bei
raus kommen! "New Tradition" ist bereits das zweite
Album der Kombo, nach dem Debüt "Twelve Year Silence",
das 2005 rauskam. Lange Zeit war es still um DND, die
einzelnen Mitglieder widmeten sich anderen Projekten und
die treuen Fans fürchteten schon, die 12 Jahre Stille,
welche das erste Album angedroht hatte, würden traurige
Wirklichkeit. Zwar kam 2006 noch die EP "Black Porch (Acoustic
Sessions)” raus, doch das zweite geplante Album "Hail
Mary" wurde nie vollständig veröffentlicht wegen
Differenzen mit dem Record Label (damals noch Warner).
Erst jetzt, fast 7 Jahre später, melden sich "Dark New
Day" zurück, unter einem neuen Label (Goomba Music) mit
einem neuen Namen und neuen Songs für das lang ersehnte
Follow-up. Einige Fans dürften zwar etwas enttäuscht
sein, denn sooo völlig neu ist es nun doch nicht. Einige
Songs waren nämlich bereits früher als digitale Auszüge
von "Hail Mary" und "B-Sides" auf iTunes erhältlich. Die
Einflüsse der einzelnen Bands sind klar hörbar und so
wirklich neu erfunden haben Dark New Day den Alternative
Metal nun auch nicht. Trotzdem ist es ein klasse Album,
das mit eingängigen Melodien und gelungenen
Kompositionen überzeugt. Absolut empfehlenswert für alle
die "Dark New Day" noch nicht kennen und auf Alternative
stehen.
Patricia
Punkte:
8.5 von 10
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CRAZY LIXX – Riot Avenue
Frontiers Records/Musikvertrieb
Pünklich zum zehnjährigen Bestehen präsentiert uns
die schwedische Formartion Crazy Lixx ihr drittes Album.
Obwohl die Truppe um Gründer und Sänger Danny Rexon mit
massiven personellen Problemen zu kämpfen hatte,
überzeugt "Riot Avenue" durch fliessende Homogenität.
Aktuell besteht Crazy Lixx nebst Danny aber nur aus zwei
Gitarristen. Die Rhythmus-Abteilung verliess nämlich
nach den Aufnahmen die Band. Musikalisch führt uns die
Reise der Jungs tief zurück in die 80er. Diese werden
kompromisslos und ohne Bezug zur Neuzeit zelebriert.
Dabei machen sie keinen Hehl aus ihren Vorlieben. Diese
liegen eindeutig im Sleazy à la Mötley Crüe und Poison.
Doch vor allem durch die prägnanten Chöre zeigen sich
immer wieder Parallelen zu Def Leppard auf. Mit
Vorbehalt kann man auch Ansätze von Kiss und deren Alben
"Animalize", "Crazy Nights" und "Asylum" ausmachen. Die
Truppe hat aber nebst dem musikalischen Feingefühl auch
ein ausgeprägtes Talent bezüglich Songwriting. Schon der
Opener "Whiskey Tango Foxtrot" zeigt, wo es lang geht.
Die Jungs begeistern mit eingängigen Melodien und
einprägsamen Refrains. Die Gitarren klingen angenehm
fett, die Vocals schön dreckig. Das ganze Album
begeistert durch Songs auf hohem Level bis hin zu
Stadionrock-Niveau. Als Abschluss gibt es die
herzzerreissende Ballade "Only The Dead Know", die
beweist, dass die Jungs auch in diesem Bereich absolute
Könner sind. Sollte sich die Bandkonstellation endlich
stabilisieren, könnte Crazy Lixx noch zu grossem fähig
sein.
Chris C.
Punkte:
8.4 von 10
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LONEWOLF - Army of the Damned
Napalm Records/Musikvertrieb
Die Wölfe aus Frankreich sind eingefallen! Das
Heulen des einsamen Wolfs dürfte Powermetal-Fans wohlige
Schauer über den Rücken jagen. Die Band wurde bereits
1993 gegründet und auch wenn es zwischendurch ruhig um
Lonewolf war, so hat sich das Rudel wieder
zusammengefunden und präsentiert nun unter dem Banner
von Napalm Records sein 4. Studioalbum "Army of the Dead".
Heavy Metal-Gitarren, episch düstere Texte und schnelle
Beats liefern Headbanging-Material bis zur
Schmerzgrenze. Gleich mit dem ersten Song "Lonewolf"
wird klar, worum es den Wölfen geht: "We will defend
true metal till the end!". Das tun sie auch, denn "Army
of the Damned" ist klassischer Powermetal im Stil von
Grave Digger und Running Wild. Die markante Stimme von
Jens Börner verpasst den Wölfen auch den dringend
benötigten Wiedererkennungswert, denn obwohl die
Kompositionen gut durchdacht sind, ist es halt einfach
nur typischster Power Metal, wie man ihn schon von
Dutzenden anderen Bands zur Genüge kennt. Trotzdem sind
"Lonewolf" mit Leidenschaft dabei und das hört man auch.
Ihre Musik strotzt nur so von Selbstbewusstsein, nicht
unähnlich den anderen Wölfen, die momentan die
Metalszene durchjagen: Powerwolf. Mit denen sind sie
momentan auf der "Wolfsnächte"-Tour unterwegs, zusammen
mit Mystic Prophecy und Stormwarrior. Für ihr neues
Album haben sich die Franzosen aus der Region Grenoble
prominente Unterstützung geholt: Blaze Bailey, bekannt
durch Iron Maiden und Wolfsbane, bleibt den Wölfen treu
und leiht seine Stimme bei "The One You Never See".
Fazit: Toller Powermetal, der sich in die Gehörgänge
verbeisst und nicht mehr loslässt! Anspieltipp: "Army of
the Damned".
Patricia
Punkte:
8.4 von 10
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MUNICIPAL WASTE - The Fatal Feast (Waste in Space)
Nuclear Blast/Warner
Aus Richmond/Virginia stammen diese verrückten
Crossover-Spezialisten, die sich Municipal Waste nennen.
Crossover erinnert sofort an D.R.I., Gang Green, auch
die Suicidal Tendencies sind da stark, aber Leute, jetzt
kommt ja S.O.D. - das Crossoverprojekt von Scott Ian
(Gitarrist von Anthrax) ist für mich das Mass aller
Dinge in diesem Genre. Da stimmen die Gitarrenriffs und
coolen groovigen Passagen, der schnelle Gesang, die
kurzen Songs und die Highspeed-Attacken. Das alles
finden wir auf der neuen Scheibe der Amis, die stark an
die alten Retroacts angelehnt ist. Das sieht man schon
bei dem geilen Cover und endet bei den 16 Tracks. Hier
ist klar der Spassfaktor in den Vordergrund gerückt und
das ist auch gut so. Live zündet der eine oder andere
Song sowieso noch mehr. Also wenn ihr seht, dass
Municipal Waste in eurer Gegend sind, alles liegen
lassen und sofort ab in den Moshzirkel sprinten. Geile
Scheibe!
Daniel J.
Punkte:
8.3 von 10
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GOROD - A Perfect Absolution
Listenable Records/Irascible
Mit einen wahrlichen Riffgewitter startet die neue
CD der französischen Technical Deather Gorod, und der
Sturm ist erst nach dem letztem Song vorüber. Beim Tech
Death ist es immer eine Gratwanderung, sich nicht der
lächerlichkeit preiszugeben und möglichst viele Töne in
möglichst kurzer Zeit hinzukriegen. Doch die
Pommesmänner bringen es auf die Reihe, diesbezüglich den
Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Obwohl sie immer an der
Grenze des eben erwähnten wandern, wirkt es nie
überladen oder eben lächerlich. Gorod schaffen es auch
bei stetiger Verspieltheit, nie die Struktur zu
vergessen und vermögen damit zu begeistern. Immer wieder
bekommt man kleine Jazz- oder gar Flamenco-Einschieber
eingeflösst, die dem riesen I noch das Pünktchen
aufsetzen. Auch wenn man Genretypisch dazu verdammt, ist
eine Bombastporduktion hinzulegen, ist es niemals
überproduziert, und diese Mischung aus gleichzeitig
Typisch und A-Typisch macht Gorod gleich nach Marquis de
Sade zu meinen Lieblingsfranzosen.
Steve Butcher
Punkte:
8.2 von 10
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ATOMA – Skylight
Napalm Records/Musikvertrieb
Man kennt das doch sicherlich: Es läuft ein
bestimmter Film im Fernsehen, und man denkt sich
automatisch: Dazu fehlt jetzt nur noch ein passender
Soundtrack, um das Ganze zu untermalen. So in etwa kann
man sich den Sound von AtomA vorstellen, einfach in
umgekehrter Reihenfolge – zum Sound könnte man wunderbar
einen apokalyptischen Film drehen, quasi eine
Endzeit-Vision der Erde, die sich langsam in ihre
einzelnen Bestandteile auflöst, nachdem eine alles
vernichtende Katastrophe eingetreten ist. Dass dabei
nicht nur negative Vibes zum Tragen kommen, verleiht dem
Post/Ambient Rock/Metal (oder wie man dem Sound sonst
noch sagen sollte) eine gewisse Eigenständigkeit und
macht deutlich, dass ein Untergang nicht generell als
schlecht angesehen werden soll, sondern auch immer eine
Chance auf einen Neubeginn, in welcher Form auch immer,
darstellen soll. Kopfkino-Sound der oberen Güteklasse.
Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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69 CHAMBERS - Torque
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Zuteilung dieser Scheibe verdanke ich den
Lobeshymnen, die ich zum letztjährigen Hammer-Konzert
der Schweizer Thrash-Ikonen Coroner von mir gegeben
habe. Das Trio besteht nämlich aus Tommy Vetterli (g),
dessen Frau Nina Vetterli-Treml (v/b) und Diego
Rapacchietti (d). Was die Nina angeht, kam mir sogleich
die Pendler-Postille "20 minuten" in den Sinn, denn dort
liefert die selbständige Werbetexterin, Konzepterin und
Autojournalistin regelmässig Berichte zu neuen
Automodellen ab. Erst mit 69 Chambers schliesst sich nun
auch für mich der Kreis, was die mit mehreren Talenten
gesegnete Frontfrau angeht. Vom Debüt «War On The Inside»
(2009) hatte ich bisher keine Notiz genommen und gehe
nun mal davon aus, dass das neue Werk «Torque»
weitgehend auf der gleichen Schiene, sprich einer Art
Dark Metal/Modern Rock mit thrashigen bis hin zu
poppigen Vibes und etwas Gothic-Einschlag fährt. Dazu
natürlich die Female Lead-Vocals, die 69 Chambers
charakterisieren. Der Opener «Cause And Effect» (mit
Eluveitie's Chrigel Glanzmann als Gast) fährt zu Beginn
gleich mal schweres Geschütz auf und bringt stimmlich
das Gut/Böse Schema zum Ausdruck. Sowas gefällt mir hier
halt um Längen besser als das, was Eluveitie machen.
Mehr in die Richtung raue Evanescence (ohne Keyboards)
geht darauf «Bring On The Blood», während das
überwiegend tonnenschwere «Naughty Naughty Naughty» eher
die Handschrift der späten Celtic Frost, respektive
Triptykon trägt. Nina's liebliche und klare Stimme nimmt
dem Ganzen zwar die latente Düsterheit, bis gegen Ende
doch noch die eigentlich erwarteten Growls eingeflochten
werden. Einleitende, akustische Gitarren-Klänge
offenbaren bei «Burn Some Gasoline», dass man sich auch
Rock mit Schmackes auf die Fahne schreibt und hier
wiederum die prägnanten Lead Vocals eine weiche Note
einbringen. Beinahe oder eigentlich radiotauglich
fliesst «Ring A Bell» luftig leicht an einem vorbei und
sorgt hiermit für gemässigtere Töne. Das pure Gegenteil
davon ist hingegen «And Then There Was Silence», wo
Double Bass-Drums und harte Riffs in der Tradition von
Machine Head oder Soulfy inklusive etwas Gekeife die
andere Seite von 69 Chambers hervor kehren. Dieser
typische Laut/Leise-Wechsel kennzeichnet praktisch alle
der insgesamt vierzehn Songs von «Torque», die primär
wiederum den Stempel der schönen und wandlungsfähigen
Stimme von Nina Vetterli-Treml aufgedrückt bekommen
haben. Mit «Elegy» als letztem Song erklingen gar Piano-
und Geigenklänge, die nach ruhigem Aufbau in eine im
Grunde genommen zu kurze Halbballade übergehen und die
stilistische Bandbreite zusätzlich unterstreichen.
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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ENTHRONED – Obsidium
Agonia Records
Als 2007 das letzte
Gründungsmitglied von Enthroned ausstieg, wartete ich
gespannt auf die neuen Werke der Belgier. Doch auch mit
"Pentagrammaton" konnten sie mich nicht überzeugen, der
Sound war zu vorhersehbar und steril, der Band schien es
nach wie vor an einem gemeinsamen Nenner zu fehlen.
Inhaltlich nach wie vor okkult, doch schien die Flamme
nicht mehr gleich zu lodern wie bei ‚Carnaged In Worlds
Beyond" oder ‚XES Haereticum". Inzwischen scheinen die
okkulten Studien der Herren aber soweit fortgeschritten,
dass die Songs in sich einiges kompakter, fliessender
und lebendiger scheinen. Bereits zu Beginn von "Thy
Blight Vacuum" nimmt die Häresie fast schon materielle
Form an. Dabei bleiben die Satansjünger aber davon weg,
irgendwelche 08/15-Parts zu verwursten, dafür aber
erklingen fliessende Tempiwechsel und eine sehr
abwechslungsreiche Stimme. Der zweite Track dagegen
prügelt anfänglich ziemlich unspektakulär daher. Die
Taktwechsel, gepaart mit den fast schon progressiven
Gitarren, zeigen aber, dass die Jungs ihr Handwerk doch
schon länger als seit letzter Woche beherrschen. "The
Final Architect" wiederum ist eine hingebungsvolle
Huldigung an die entstehende Schöpfungskraft, wenn die
Idee eines gottgewollten Schicksals verleugnet wird.
Vergleiche herziehen ist schwer, da Enthroned einen
grossen Teil davon einfach vernichten würde. Ähnlich wie
Behemoth erzeugen sie einen Sog aus Energie und treten
der Konkurrenz gewaltig in den Arsch. Songtechnisch hört
man kaum skandinavische Einflüsse, was "Obsidium" zu
einem neuzeitlichen, modernen Meisterwerk macht. Toll!
Tristan
Punkte:
8.0 von 10
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GUN BARREL – Brace For Impact
Massacre Records/Musikvertrieb
Gun Barrel überzeugen ein weiteres Mal! Okay, wer
die Band jemals persönlich getroffen hat, oder ihre
Rockumentary-DVD "Gunniversary" gesehen hat, wird über
die Band nie etwas Negatives erzählen. Zu sympathisch,
bodenständig und authentisch wirken Gitarrist Rolf
Tanzius, Bassist Tomcat Kintgen und Schlagzeuger Toni
Pinciroli. Diese Band ist Rock’n’Roll pur! Und genau
dieses Gefühl verkörpert das neue Album selbst dann,
wenn man die rosa Brille, oder die Perücke zum
Headbangen, abgenommen hat. Nach einem überraschenden
Sängerwechsel trällert nun Patrick Sühl um die Gunst
seiner Mitmusiker. Er macht seine Sache dabei
ausgezeichnet und lässt Vergleiche mit seinen Vorgängern
erst gar nicht aufkommen. Gun Barrel klingen sehr frisch
und dabei ähnlich, aber nicht gleich wie früher. Das
Songwriting scheint vielfältiger geworden zu sein, ohne
dass man diese Aussage anhand eines Beispiel festnageln
könnte. Trotzdem ist "Brace For Impact" der logische
Schritt nach vorne. Dabei lässt die Band auch mal die
Rhythmus-Fraktion los-shaken. "Start A Riot" und "Big
Taboo" sind typische Hard Rock-Schunkel Songs, mit dem
jede partywillige Meute zum Tanzen gebracht werden
dürfte. Etwas hymnischer und für Gun Barrel schon fast
ruhig ist "Turbulence & Decadence". Ein Song, den ich
dieser Form von den Deutschen nicht erwartet hätte. Da
sind der Titeltrack und "Stand Your Ground" deutlich
typischer. "Brace For Impact" ist ein tolles Hard
Rock/Heavy Metal-Album, welches Gun Barrel-Fans mit
Handkuss aufnehmen werden, und die treue Schar der
Bewunderer definitiv vergrössern wird.
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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TOUCHSTONE –
Mad Hatters / Discordant Dreams / Wintercoast (Re-Releases)
Steamhammer/SPV
Im Jahre 2003 erblickten Touchstone in England das
Licht der Welt und möchten mit den aktuellen Re-Releases
nochmals auf sich aufmerksam machen, nachdem sie mit
ihrer letzen Veröffentlichung "The City Sleeps" beim
Major Label SPV/Steamhammer unter Vertag genommen
wurden. Also ich bin dankbar dafür, denn Touchstone
gingen an mir irgendwie vorbei, obwohl diese Art von
Musik genau mein Beuteschema trifft. Wer also Touchstone
noch nicht kennen sollte und modernen Rock mit
Progressive-Einschlag und weiblichem Gesang antesten
möchte: bitte schön! Kim Seviour ist wohl eine der
wenigen Frauen, die sich an diese Art von Musik
heranwagt. Auch wenn ihre Stimme nicht aussergewöhnlich
heraussticht, ist sie sehr gut und wird von Rob
Cottingham ab und an mit einer zweiten Stimme
unterstützt. Die EP "Mad Hatters" (2006) und die Alben "Discordant
Dreams" (2007) und "Wintercoast" (2009) dürfen jetzt neu
entdeckt werden. Wer Yes, Pink Floyd und Genesis zu
seinen grossen Vorbildern zählt, kann ja nicht so viel
verkehrt machen. Kuscheliger Prog made in the UK – ruhig
mal antesten!
Liane P.
Punkte: keine Wertung
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HARD RIOT – Living On A Fast Lane
Pitch Black Records
Obwohl die Jungs von Hard Riot schon seit 2006 aktiv
sind, ist "Living On A Fast Lane" ihr Debütalbum. 2009
kam zwar schon eine selbstgebastelte 5-Track-EP namens "The
Hidden Truth" auf den Markt. Die Heilbronner haben aber
die vielen Jahre eher damit genutzt, unzählige
Live-Auftritte zu bestreiten als langweilig im Studio
die Zeit zu verbringen. Schon mit dem Cover wird
deutlich, in welche Richtung "Hard Riot" geht.
Biker-Mucke vom Feinsten. Ihr Label Pitch Black Records
bezeichnet Hard Riot selbst als 'German hard rockers
salutes those about to rock'. Tja, nun ist wohl jedem
klar, dass hier eine ganze Menge AC/DC als Inspiration
dient und sich dies auch doch stets hörbar durch die
Platte zieht. Trotzdem handelt es sich keineswegs um
einen billigen Abklatsch, da Hard Riot doch des öftern
noch eine Schippe Geschwindigkeit und Härte reinbringen,
wie bspw. bei "No Surrender". Der Sound ist durchwegs
erdig und rau. Die Solis werden solide präsentiert, die
Drums krachen jederzeit zum richtigen Moment und
Frontmann Michael Gilder besticht durch eine super
Leistung. Rundum ist "Living On A Fast Lane" absolut
gelungen. Der Kopf wippt bei jedem Song mit, die
Refrains haben Mitsingcharakter und fressen sich in die
Gehörgänge ein. Also die Damen und Herren, ab aufs Bike,
in den nächsten Plattenladen und Hard Riot kaufen.
Timo K.
Punkte:
8.0 von 10
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TAPROOT – The Episodes
Victory Records
Es war ja nun auch wieder eine etwas längere Zeit still
um die Amis, welche nun endlich mit dem sechsten Output
der Bandgeschichte der Allgemeinheit auf den Pelz
rücken. Gleich vorneweg: Leicht verdaulich ist die
Scheibe definitiv nicht, wer also Fast Food sucht, der
suche bitte weiter. "The Episodes“ deckt soweit alle
Spektren der Band als solches ab, geboten wird eine
fordernde Mischung aus Moderne, Härte, Emotionalität und
auch Fragilität. Modern kommt deutlich das gesamte
Soundgewand daher, gewisse Reminiszenzen zu A Perfect
Circle oder Breaking Benjamin sind nicht von der Hand zu
weisen. Der Härtegrad variiert von sanftem,
melancholischem Rock bis hin zu ausbrechendem, wütendem
Nu Metal der rockigeren Variante – ist schwierig zu
erklären, muss man selber gehört haben. Emotional ist
definitiv die Leadstimme, welche flüstert, singt,
schreit und sich selber zu demontieren scheint.
Schlussendlich bleibt ein gewisses Gefühl der
Zerbrechlichkeit zurück, wenn der letzte Ton verklungen
ist… Taproot haben mit "The Episodes“ ihre Diskographie
um einen kleinen Meilenstein erweitert, der erst
entdeckt werden will, sich dann aber umso intensiver ins
Bewusstsein einprägt. Gute Sache!
Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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TRAPPAZAT - From Dusk Til Dawn
High
Roller Records
Uiii, was für ein Scheisscover, so was hat man doch
schon in den 80ern auf den Müll geworfen. Was hat denn
da nur Sänger Paul Britton geritten?! Aber beginnen wir
von Anfang an. Diese Scheibe wurde ursprünglich schon
1989 aufgenommen, aber in dieser Form nie
veröffentlicht. Die Band änderte damals ihren Namen in
Warning, nahm das Album mit einem neuen Sänger nochmals
auf und veröffentlichte es aber nur als Cassette, welche
sich sehr schlecht verkaufte. Nun hatte aber
Originalsänger Paul das Gefühl, das Album sei zu gut, um
auf Ewigkeit im dunklen Keller zu verschimmeln und hat
nun das Teil unter dem Original-Bandnamen Trappazat von
High Roller Records endlich veröffentlicht. Und der
Sound hört sich halt auch wie damals 1989 an. NWOBHM
pur. Vergleiche kann man finden in Maiden, Old Def
Leppard, Omen, Grim Reaper und Jag Panzer. Nur kann man
hier nicht von Klonen oder Kopieren reden, da das ja
alles auch Songs aus dieser Zeit sind. Und ich finde,
Paul hatte absolut recht, das Teil endlich zu
veröffentlichen. Sind doch alle acht Songs echt gut
gelungen. Viele Twin Guitars, starke Riffs, treibende
Drums und eine typische 80er-Jahre-Metalstimme. Vor
allem Songs wie "1 AM D.O.A." machen echt Spass und
erinnern aus Gitarren-Sicht doch schon ziemlich an die
alten Maiden. Ihr müsst euch nur das Riff anhören, und
ihr wisst, was ich meine. Ansonsten rockt man souverän
durch das ganze Album hindurch ohne Ausfälle und ich
denke, wer auf älteren britischen Metal steht, dürfte
durchaus Gefallen finden an Trapazat, aber eben:
Ignoriert einfach das grottenschlechte Cover, dann
gefällt's.
Crazy Beat
Punkte: 7.9 von 10
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TERAMAZE – Anhedonia
Nightmare Records
Vorsicht Etikettenschwindel! Dass in Australien
nicht nur die Uhren etwas anders ticken als hier ist mir
schon klar, aber Teramaze als Thrash Metal Band
verkaufen zu wollen, ist schlicht und einfach absoluter
Blödsinn, auch wenn sich Frontkasper Bret Rerekura
gelegentlich zu ein paar Shouts hinreissen lässt. Wenn
ich unbedingt müsste, würde ich die seit 1993 aktive
Truppe am ehesten in die Nevermore-Iced
Earth-Cloudscape-Forbidden–Ecke stellen, wo Speed– und
Power Metal auf progressive Elemente treffen und so
Soundstrukturen bilden, die einerseits aufgrund ihrer
Komplexität und Vielschichtigkeit nicht immer sofort
zugänglich sind, aber andererseits wegen der sehr dezent
und gezielt eingestreuten Thrash-Anleihen die
Nackenmuskulatur ordentlich in Anspruch nehmen. Zudem
sind die Jungs intelligent genug um zu wissen, dass das
Zupacken jedes Songs mit möglichst vielen Breaks und
technischen Kabinettstückchen eher kontraproduktiv ist,
und somit finden sich neben progressiven Krachern wie "Machine"
oder "Fear The Unknown" immer wieder etwas gradlinigere
Tracks, die das Ganze angenehm auflockern und so das
Anhören des Albums in einem Zug ermöglichen ohne von
Ermüdungs- und Verschleisserscheinungen geplagt zu
werden. "Anhedonia" ist eines dieser Alben, die sich
einem nur langsam eröffnen. Ist der sprichwörtliche
Funken nach dem zweiten oder dritten Anlauf dann aber
übergesprungen, kann man eine spannende akustische Reise
antreten, die bei jedem Durchlauf zahlreiche Finessen
und interessante Details offenbart. Hier treffen Power,
musikalischer Anspruch, technische Fertigkeit,
kompositorisches Können und treffsichere Melodien in
perfekt dosierten Mengen aufeinander. Jeder
geschmackssichere und anspruchsvolle Metaller sollten
zumindest eine konzentrierte Hörprobe riskieren, denn
dieses Album ist ohne zu übertreiben etwas vom
allerbesten, was mir in den letzten paar Monaten durch
die Gehörgänge gerauscht ist!
Mirko B.
Punkte: 7.8 von 10
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BLAZE – Blaze
High
Roller Records
Ha, cool, die Japaner kommen. Shiota, Suzuki,
Kuwahara und Funabiki, so die Namen der vier Herren aus
Osaka. Man hat das 100-prozentige Gefühl, 11 Songs lang
direkt in die 80er zurück katapultiert zu werden,
inmitten der NWOBHM nach good old England. Na ja, ein
bisschen Scorpions spielt auch noch eine Rolle, und beim
dritten Song "Heart Of Gold" hört man deutlich
Parallelen zu Michael Schenker in dessen Startphase als
MSG heraus, vor allem beim Gitarren-Solo. Ansonsten
halten sich die Asiaten so Richtung ältere Maiden,
Tygers Of Pan Tang und so. Aber die Herren kupfern nicht
nur lustlos ab bei ihren Vorbildern, sondern ihre Musik
lebt, man hat akribisch am Sound gefeilt und es wird
sauber gespielt. Und ja, es macht Spass, so die Lust am
alten britischen Sound wieder zu entdecken. Die Songs
rocken allesamt und werden überhaupt nicht langweilig.
High Roller Records hat das Teil irgendwie entdeckt und
nun in Europa veröffentlicht. In Japan gibt’s den
Rundling schon seit 2007. Sonst gibt’s nicht viel mehr
zu sagen, ausser, dass Anhänger der guten alten
80er-Mucke Blaze unbedingt mal antesten sollten.
Crazy Beat
Punkte: 7.8 von 10
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SECRETS OF THE MOON – Seven Bells
Lupus Lounge/Prophecy
Productions
Eines vorweg: Dieses Album ist nicht einfach. Der
Titeltrack lässt sich selbst schon viel Zeit, bis die
schleppenden Gitarren schliesslich einsetzen. Die
rasenden Parts drücken den Song zwischenzeitlich
vorwärts, bis hin zum interessant gestalteten Ende kann
man also von einem gelungenen Einstieg in das Album
sprechen. Bei "Goathead" wird noch eine Portion Thrash
beziehungsweise Old School Death Metal dazu gepackt,
wobei auch hier der Schwerpunkt auf Mid Tempo und
zermürbenden Soundwänden liegt. Da Tom G. Warrior beim
Mastering mitgewirkt hat, passt die Qualität zu den
Songs wie das Amen zur Kirche. Jene wird mit dem
blasphemischen "Serpent Messiah" mehr als nur
hinterfragt, mit monotonen Gitarren und polterndem Bass
wird die abwechslungsreiche Stimme perfekt in Szene
gesetzt und der verstörte Refrain bleibt sofort im Ohr.
Der persönliche Höhepunkt auf dem Album ist aber "Nyx":
eine hingebungsvolle Huldigung an die Nacht inklusive
atmosphärischem Ausklang, ein so schwarzes Lied habe ich
selten gehört. Wunderschön! Die letzte der sieben
Glocken schliesslich packt nochmals einen drauf,
zweispurige Vocals (inklusive cleanem weiblichen Gesang)
geben dem Lied einen ganz eigenständigen Charakter. Das
ganze Album wirkt sehr kompakt, jeder Song beginnt mit
einer anderen Kirchenglocke und alle zusammen versprühen
die unterschiedlichsten Facetten dunkler Atmosphäre.
Durch das ständige Aufbauen und Zusammenfallen der
Spannung entsteht ein pulsierendes Gesamtwerk, das zu
Beginn nicht sehr eingängig wirkt, sich aber nach
einiger Zeit gewaltig entfalten kann.
Tristan
Punkte: 7.8 von 10
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TEMPESTA – Unbounded
Non
Stop Music
Seit Mitte März ist das neue Album von den Schwyzern
Tempesta erhältlich. Dieses hat den passenden Titel "Unbounded".
Und genau so kommt das Album rüber. Tempesta
verschmelzen verschiedene Musik-Stile und machen daraus
ihr eigenes Ding. Zu Beginn sind mit "Crazy" und "The
Going Rate" gleich zwei Kracher am Start. Hierbei muss
noch erwähnt werden, dass an dem Song der Co-Writer kein
geringerer als Chad Kroeger von Nickelback war. Gleich
danach folgt mit "Children Of Innocents" ein weicher,
aber doch sehr kraftvoller Mid Tempo-Song mit einem
grossen Klangspektrum. Leider verlieren danach Tempesta
ein wenig die Geschwindigkeit. "All I Never Wanted" ist
so ein Fall. Er ist zwar hübsch anzuhören mit einem
gewissen Country-Flair, aber irgendwie zündet er nicht.
Zum Schluss gibt's noch eine Live-Version von "I’m
Back". Dabei ist auch Comedy-Star Manu Burkart vom Duo
DivertiMento zu hören. Wenn das nicht ein lustiger
Auftritt war. Alles in Allem ist "Unbounded" gelungen.
Für die Höchstnote reicht es sicherlich nicht, aber
guter oberer Durchschnitt liegt allemal drin.
Timo K.
Punkte:
7.5 von 10
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ANVIL -
Plugged In Permanent, Absolutely No Alternative, Speed
Of Sound, Plenty Of Power (Re-Releases im Doppelpack)
Steamhammer/SPV
Der Wiederveröffentlichungsreigen bei Anvil geht
weiter. Diesmal sind es die vier Alben, welche die
sympathischen Kanadier von 1996 bis 2001 veröffentlicht
haben. Für Neueinsteiger sind es harte Brocken. Denn
musikalisch gelingt es hier Anvil nicht, an frühere
Grosstagen wie "Metal On Metal", "Forged In Fire" oder
an das neuste "Juggernaut Of Justice" anzuschliessen.
Als ich mir 2008 die Band mit "Speed Of Sound"
erschliessen wollte, verlor ich jedenfalls wieder
schnell das Interesse. Ausser dem Titelsong und dem
abschliessenden "Park That Track" blieb nichts hängen.
Auf dem Rezessionstisch ausgelegt, regiert auch auf
diesen Alben immer noch der wahnsinnige Speed-Metal, der
präzise von Gitarrist und Sänger Lips, Schlagzeuger Robb
Reiner, Gitarrist Ivan Hurd und zwei verschiedenen
Bassisten eingespielt wurde. Eine Weiterentwicklung ist
nur schwer auszumachen. Es zeigt aber, mit welcher
Ausdauer Anvil am Werk sind. Auch wenn der Spielwitz
nicht mehr so zwingend wie auf früheren Alben ist. Am
besten schneidet "Plugged In Permanent" ab, welches nach
vier jähriger Funkstille 1996 veröffentlicht wurde und
mit "Show Me Your Tits" und "Piss Test" zwei potentielle
Hits bereit hält. Auch wenn es hart klingt, bringe ich
hier das Gefühl nicht los, dass man mit den besten Songs
dieser vier Alben ein einziges gutes machen könnte.
Wurden die neuen Versionen von "Strength of Steel"
(1987), "Pound For Pound" (1988) und "Worth Of Weight"
(1991) noch einzeln und als Vinyl veröffentlicht, werden
die neuen Re-Releases nun je zu zweit als Doppeldecker
verkauft ("Plugged In Permanent" mit "Absolutely No
Alternative" und "Speed Of Sound" mit "Plenty Of
Power"). Auch dies zeigt den berechtigten Status dieser
Scheiben. Die Alben von 1996 bis 2001 bleiben eine Sache
für Liebhaber und Entdecker. Neueinsteiger sollten sich
aber an die obige Empfehlung halten, wo Anvil so
klingen, wie sie eigentlich sind: Eine der coolsten
Heavy Metal-Bands überhaupt!
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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4BITTEN – Delirium
Rocksector Records
2002 hat Frontfrau Fofi Roussous in Athen die
griechische Band 4Bitten gegründet. Viele Jahre dümpelte
die Band so vor sich hin, bis der Zufall es so wollte,
dass sie durch den griechischen Rock Hard-Ableger für
eine KISS-Tribute-Heft-CD entdeckt wurden. Danach
machten sich 4Bitten gleich auf ins Studio, um ihr
Debütalbum "No More Sins" aufzunehmen. Danach ging's
Schlag auf Schlag. Tourneen mit Blaze Bailey oder MSG
standen auf dem Programm. Und nun ist es Zeit für das
Zweitlings-Werk "Delirium". Früher ging's eher in
Richtung Classic Rock. Mittlerweile haben 4Bitten aber
eine Schippe draufgelegt, und es geht doch recht heavy
zu Werk. Schon zu Beginn geht es bei "Burning The Candle"
druckvoll und satt los. Auch das darauf folgende "Jaded"
überzeugt durch seine stampfende Härte. Diese Pace
ziehen sie auch bis zum Schluss durch. Für kurze
Verschnaufpausen sorgen daneben auch einige Mid
Tempo-Songs wie beispielsweise "A Different Fate", bei
der Fofi ihre stimmliche Bandbreite ausleben kann und
darf. Natürlich erfinden 4Bitten nichts Neues, aber das
muss auch nicht immer das Ziel sein. Jeder, der das
Debütalbum schon mochte und sowieso Bock auf toughen
Female-Rock hat, kann blind zugreifen.
Timo K.
Punkte:
7.5 von 10
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RITUALS OF THE OAK – Come Taste
The Doom
Eyes Like Snow
Australischer Doom Rock der
momentan angesagten Marke? Nun ja, es gibt nix, was es
nicht gibt. Die Jungs und die Dame am Mikro fabrizieren
Verderbnis-Metall wie zur Zeit The Devil’s Blood, Jex
Thoth, Ghost und Konsorten, parken eine relativ gut
singende Lady vor dem Mikro und geben sich endlosen
Zeitlupen-Ritualen hin, die allesamt stark angestaubt
daherkommen und auch so klingen, nicht unprofessionell,
sondern eben auf authentisch getrimmt. Macht sich gut
und verbreitet eine ordentliche Stimmung, um nicht nur
dem Gehörnten zu huldigen – äh Moment mal, das machen
die Aussies hier ja gar nicht. Pluspunkt! Und was für
einer! Während soundtechnisch verwandte Truppen sich
gerne ach so okkult geben, verlegen sich Rituals Of The
Oak eher dem Düsteren, dem Unbekannten. Es schwingt auch
eine gewisse Sehnsucht nach ebenjenem in den Texten mit,
nur leider ist die Stimme der guten Frau nicht so
variabel, es wäre dem Gesamtergebnis zuträglicher, wenn
da mehr Emotionen in der Stimme zu vernehmen wären – so
wirkt alles leider ein wenig eintönig, was vielleicht
auch gewollt ist, man weiss es nicht so genau. Macht
auch nix, denn man sollte sich einfach dessen bewusst
sein. Kurzum: Rituals Of The Oak stellen den
erwachseneren Gegenpol zur doch eher kindisch
anmutenden, sogenannten neuen Okkult Rock-Szene dar. Es
bleibt die Hoffnung, dass hieraus doch noch etwas
Brauchbares in diesem Sektor entsteht, denn man muss
sich gegen eine stellenweise doch arg gehypte und
plakative Konkurrenz behaupten.
Toby S.
Punkte:
7.5 von 10
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SVARTSYN – The True Legend (Re-Release)
Agonia Records
Zumindest der erste Song startet nicht schlecht, die
Riffs sind eingängig und machen Laune. Der Sound ist
stilecht rau und ungeschliffen, dennoch klingen die
Gitarren ziemlich klar und druckvoll. Im Gegensatz zu
ihrem aktuellsten Album glänzen die Songs somit durch
den typischen Neunziger-Flair, wobei wohl nur die Stimme
der Grund ist, warum die Band nicht schon bei der
Erstveröffentlichung in der vordersten Liga mitgespielt
hat. "Goulhounted Forest" beispielsweise punktet mit
einem Riff, der an Satyricons "Mother North" herankommt.
Dabei kommen rockige Parts früher Bathory oder Venom
nicht zu kurz und lockern die eisige Atmosphäre immer
mal wieder auf. Leider nerven die Vocals über die ganze
Spielzeit hin dermassen, dass man kein Auge mehr
zudrücken kann. Spannenderweise klingt das Album aber
immer noch besser als die aktuelle Scheibe, schade, dass
die Herren ihr Potential heute nicht mehr gleichermassen
ausschöpfen.
Tristan
Punkte:
keine Wertung
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TULSADOOM – Barbarian Steel
Nihilistic Empire
Macho-mässig meine Muskeln vor dem Spiegel anspannen
ist meine Sache nicht und zwar nicht nur, weil ich davon
nicht gerade viele habe. Doch während ich mir das
urwüchsige Geriffe gebe, welches Tulsadoom uns mit ihrem
Erstling "Barbarian Steel" um die Ohren hauen, dann
krieg ich ehrlich gesagt Lust dazu. Riffgewordenes
Testosteron ist das und schon beim Anfangssmasher "The
Glory Of Thulsa Doom" glaube ich meinen Bizeps wachsen
zu spüren. Ja, Tulsadoom klingen nach starken Männern.
Nach haarigen starken Männern muss man präzisieren, denn
nicht einem glatt geschliffenen True Metal hat sich der
österreichische Fünfer verschrieben, sondern einem
barbarischen Thrash Metal. Das erinnert hier und da an
Exodus oder Sodom, dann wieder an besser gespielte Venom,
nicht zuletzt wegen des knatternden Gekeifes von Fronter
King Totolva. So schwingt man zu räudigen
Up-Tempo-Attacken wie "Attack The God Of The Four Wings"
oder "Doomrider Madness" die Kriegerkeule und reckt die
Faust zu wilden Stampfern wie "Barbarian Beer Attack", "Barbarian
Bitchfuck" oder "Virgin Penetrator". Und bei aller
Rohheit, welche die wuchtige Produktion von Andy Classen
(Tankard, Disbelief, Asphix, Legion Of The Damned u.a.)
perfekt zur Geltung bringt: Tulsadoom wissen, was sie
machen, geben sich technisch ebenso wenig Blösse wie in
Sachen Songwritting. Tiefgang sucht man auf "Barbarian
Steel" natürlich vergebens, genauso wie Innovation, doch
das hatte "Conan der Barbar", der Arnie-Kultfilm von
1982, an welchem man sich lyrisch hin und wieder
orientiert, auch nicht. Und trotzdem freut man sich
irgendwie wieder, wenn er in der Glotze kommt, die eine
oder andere unspektakuläre Szene, wie man sie auch bei
Tulsadoom findet, hin oder her.
Kissi
Punkte:
7.4 von 10
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MY DYNAMITE - My Dynamite
Listenable Records/Irascible
Southern Rock mit sehr viel Seele und einem Schuss
70ies Rock schicken uns da die australischen Insulaner
über den grossen Teich. Die Riffs und Licks kommen
locker und sleazy aus dem Handgelenk, währenddem hier
und da Piano, Keyboard, Gospelchor und Bluesharp für
markante Akzente sorgen, My Dynamite frönen somit genau
jenem Sound, der dereinst Bands wie The Black Crows, The
Four Horsemen oder Little Caesar gross bis sehr gross
gemacht hat. Das Ass im Ärmel dieser Band ist ganz klar
Sänger Patrick Carmody, dessen bluesiges Organ perfekt
zum locker-rockigen Sound passt und nicht selten an
unantastbare Vocal-Götter der Marke Robert Plant oder
John Waite erinnert. Serviert wird der vollmundig
schmeckende und gleichzeitig sehr bekömmliche Silberling
vorzugsweise bei schönem Grillwetter zu T-Bone-Steak,
einer riesigen Schüssel Salat, Baked Potatoes und
leckerer Roadhouse Hot & Spicy BBQ Sauce, wozu natürlich
ein eiskaltes Budweiser nicht fehlen darf. Headbangen
kann man zu den zehn Songs freilich nicht, aber fürs
Relaxen in perfekter Rocker-Manier sind sie der perfekte
Soundtrack, denn bei Southern Rock-Glanztaten wie "If
We’re Livin'", "Raise Your Glasses" oder "Big Attraction"
nickt und wippt man unweigerlich mit, ausser man ist
tot. Für die Romantiker unter euch gibt es natürlich
auch noch ein paar ruhigere Töne, und beim finalen "Fork
In Your Tongue" wird mit Hilfe der Wandergitarre so viel
würzige Landluft verbreitet, wie es die Originale aus
dem Süden der USA nicht besser hinkriegen würden.
Zeitloser Sound jenseits jeglicher Trends, altmodisch
aber nicht altbacken, diese Scheibe hilft, graue, trübe
Tage unbeschadet zu überstehen und sonnige Tage noch
sonniger erscheinen zu lassen. Well done!
Mirko B.
Punkte:
7.3 von 10
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HYDROGYN – Private Sessions
Rapid Fire Entertainment
Diese Platte schreit geradezu PORNO! Schon nur der
Name der Band hört sich irgendwie nach nackten Kurven
an, wobei spätestens beim Albumtitel "Private Sessions"
das Label "Parental Advisory" angebracht sein dürfte.
Auch frühere erfolgreiche Alben sind eindeutig
zweideutig: unter anderem haben "Bombshell" (2006), "Deadly
Passions" (2008) und "Judgement" (2010) bereits einige
Aufmerksamkeit auf Hydrogyn gezogen. Wer's immer noch
nicht kapiert hat, braucht nur einen Blick aufs
Cover-Artwork zu werfen. Davon gibt’s übrigens noch eine
Version, bei der Hobby-Voyeure auch selbst mal einen
Blick durchs Schlüsselloch werfen können... Wer auf
schöne Frauen steht, ist mit Frontfrau Julie Westlake
also gut versorgt. Doch die Dame kann sich nicht nur
aufreizend räkeln, die kann auch singen! Typischer
amerikanischer Melodic Hard Rock mit einer Prise
Sexappeal und einigen schönen Melodien fügen sich zu
einem ganz netten Album zusammen, das mein Blut
allerdings nicht wirklich in Wallung bringt. Dafür ist
das Songwriting einfach nicht ausgeklügelt genug, die
Kompositionen sind eher flachbrüstig (um bei der
Metapher zu bleiben) und überraschen nur gelegentlich
mit vollen Kurven. Einer dieser eher prallen Songs ist "Forbidden
Kind", und auch "Feeling" ist sehr eingängig. Auch eine
emotionale Ballade schmiegt sich ins Konzept: "Roseline’s
Song" ist der Tochter eines Fans gewidmet, der sehr jung
verstarb. Alle Einkünfte der Akustikversion dieses
Titels gehen übrigens an eine Stiftung, die für das
vaterlose Baby gegründet wurde. Das Album kommt mitunter
leider etwas poppig daher und Julie erinnert mitunter
etwas an Shania Twain, wobei sie gerne einen auf rockige
Sexbombe macht. Wer auf melodiösen Rock steht, ist mit
dieser Platte bestens bedient. Wer typischen Female
Fronted Metal erwartet, lässt besser die Finger davon.
Patricia
Punkte:
7.0 von 10
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LES DISCRETS – Ariettes Oubliées
Prophecy Productions
Die Franzosen haben nun mit
ihrem neuesten Album ihren zweiten Rundling am Start,
welcher gleich mal mit reinen Instrumental-Nummern
aufwartet. Sie spielen generell gesehen eine Art von
Düster-Rock im Post Rock-Stil, sprich sehr viel Ambiente
mit Soundteppichen, geflüsterten und sehr leise
gesungenen Vocals, und auch wenn es ab und an ein wenig
derber zur Sache geht, so bleibt man stimmtechnisch
gesehen eher im Hintergrund – was auch dazu führt, dass
keine rechte Spannung aufkommen will. Les Discrets
machen ihre Sache sehr gut, aber man muss diese Art von
Sound schon mögen, damit man diese Scheibe auch richtig
zu würdigen weiss. Es dürfte doch wohl eher noch ein
Nischenpublikum sein, das hier angesprochen wird, doch
das wird mit einer wunderbaren Kreation auf hohem
technischen Niveau bedient. Allen anderen, mich
eingeschlossen, dürften diese Sound-Collagen auf die
Dauer gesehen wohl oder übel zu langatmig und ohne
wirklich ersichtliche Spannungskurven erscheinen. Für
Kenner und Liebhaber.
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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REZET - Civic Nightmares
Twilight/Non Stop Music
Ja Leute, Thrash-Metal ist aktuell trés chic. Die
alten Helden geben wieder massenweise Konzerte und
neuere Bands vesuchen, ins Fahrwasser dieses Trends zu
gelangen. Rezet sind so eine Band, die noch ein Baujahr
jüngeren Datums haben, sich aber voll und ganz dem
Old-School-Thrash-Metal der 80er Jahre zuwenden. Da wird
produktionstechnisch natürlich an die alten Zeiten
erinnert und auch im Songwriting gibt man sich keine
Blösse und powert voll drauf los. Jetzt gilt es
natürlich, die Spreu von dem Weizen zu trennen; es
können nicht alle authentisch rüberkommen und das fehlt
mir hier ein wenig. Den einen oder anderen Hit und man
wäre dabei, aber so ist Civic Nightmares eine gute
Thrashplatte, die aber keinem weh tut. Schade!
Daniel J.
Punkte:
7.0 von 10
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SYNASTHASIA – Style Collector
Sound Guerilla
Wer sich gleichzeitig Power Metal, Thrash Metal und
Melodic Death Metal auf die Flagge schreibt, wird
wahrscheinlich in seichteren In Flames-Wässerchen
rumdümpeln und wieder mal typische Göteborger-Kost
abliefern, dachte ich zunächst. Zu meiner positiven
Überraschung musste ich aber sehr schnell feststellen,
dass die fünf Duisburger, allesamt hervorragende
Musiker, von denen es mir insbesondere Sänger Jochen
Kinner schwer angetan hat, durchaus in der Lage sind,
aus den Elementen der genannten Stile etwas
Mitreissendes zusammenzuzimmern, wenn auch nicht
unbedingt etwas Neues. Traditionalisten wird es
jedenfalls freuen, dass auf Style Collector der Power
Metal überwiegt, und Thrash - sowie Melodic Death Metal
inklusive nicht zu derber Shouts aus dem Munde von
Gitarrist Dennis Marschallik, wirklich nur schmückendes
Beiwerk sind, die dem Ganzen einen dezenten modernen
Touch geben. Naturgemäss ist das Ganze so wie es sich
gehört vorwiegend im Uptempo gehalten, und so knallen
virtuose Kracher wie "Awaking", "Cave Of The Deceased"
oder das sehr schöne "Falling" amtlich rein, offenbaren
aber gleichzeitig das einzige Manko auf der Scheibe: Der
handwerklich sehr gute cleane Gesang ist fast konstant
zweistimmig, was einerseits mit der Zeit ein gewisses
Gefühl des "Etwas zu viel des Guten" aufkommen lässt und
ihn andererseits auch einer gewissen Dynamik beraubt.
Der gnadenlos nach vorne pumpende Bonustrack "The Ride"
zeigt dagegen wieder, wie man sich stimmlich sehr gut in
Szene setzen kann, ohne dass es gleich überladen klingt.
Alles in allem ein tolles, sauber produziertes Album,
das zwar keine Musikgeschichte schreiben wird, aber
offenherzige Power Metal Fans aufhorchen lassen dürfte.
Mirko B.
Punkte:
7.0 von 10
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OUTLOUD – More Catastrophe (EP)
AOR
Heaven/Non Stop Music
Das griechisch-britisch-amerikanische Kollektiv
Outlout kredenzt einen kleinen Überbrückungshappen, um
die Wartezeit bis zum Nachfolger ihres 2011 erschienenen
Zweitwerks "Love Catastrophe" etwas zu verkürzen. Den
Titel dieser EP darf man auf keinen Fall programmatisch
verstehen, denn die Band im Dunstkreis der hellenischen
Götter Firewind beherrscht ihr Handwerk ganz ordentlich.
Irgendwo zwischen melodischem Hard Rock und klassischem
Heavy Metal angesiedelt, bietet uns die Band drei neue
Tracks, die etwas käsige Weihnachtssingle "The Last Days
Of December", eine Piano & Vocals-Version von "We Run",
einem Song vom 2009er Debüt "We Rock You To Hell And
Back Again", und eine Flamenco-Version des Stücks "Falling
Rain", das man im Original auf "Love Catastrophe"
findet. Da semiakustische Aufgüsse bereits erschienener
Tracks nicht gerade mein Ding sind und ich zudem an
einer ärztlich nachgewiesenen Weihnachtsallergie leide,
habe ich mich eingehender mit den neuen Stücken
beschäftigt, die Outloud von ihrer besten Seite zeigen.
Im klassischen Maiden–Gallopp eröffnet "Saints On Fire"
die Vorstellung schon mal ganz wertig, mit diesem Song
haben Outloud klassischen Melodic Heavyrock direkt aus
den Achtzigern ins Heute gebeamt. Danach folgt mit
"Cross The Line" ein gradliniger, atmosphärischer
Hardrocker, der aber in keiner Weise gegen den dritten
Neuling "Mr. Long Gone" anstinken kann, denn hier lassen
sie es endlich ordentlich krachen. Sollten diese drei
Stücke die Marschrichtung des nächsten Albums andeuten,
dann kann sich jeder Hard Rock/Classic Metal-Fan jetzt
schon mal freuen, denn es kündigt sich klassische
Achtziger Jahre Mucke in glasklarer, digitaler
Soundqualität an, vorgetragen von erstklassigen Musikern
und Songwritern. Der Appetizer hat seine Wirkung nicht
verfehlt.
Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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ASTRA -The Black Chord
Rise Above Records
Astra aus San Diego, Kalifornien, sind klar
zuzuordnen und liefern keinen undefinierbaren
Möchtegern-Kreativ-Rock. Hier schwelgt man in einem
psychedelischen Potpourri aus 6 Titeln, die stark an den
Progressive Rock der 70er Jahre erinnert. Der Gesang
steht eher im Hintergrund und die instrumentalen Parts
überwiegen hauptsächlich auf dem Album der Amerikaner.
Auf Dauer wirkt das leider etwas anstrengend aufgrund
des stellenweise zu experimentellen Umgangs mit
Songstrukturen und unendlich wirkenden Gitarrensoli ("Cocon").
Mit dem Song "Drift" entspannt sich die Lage, und man
hat wieder Zeit zum Durchatmen. Wer Yes oder King
Crimson schätzt, sollte sich die 2. Veröffentlichung von
Astra ruhig mal anhören.
Liane P.
Punkte:
7.0 von 10
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VINUM SABBATUM – Songs From The
Convent
Northern Silence Productions
Es nimmt kein Ende. Wie (psychoaktive) Pilze
schiessen die 70's-Bands derzeit aus dem Boden. Neustes
Gewächs im okkulten Retro-Psychedelic-Doom-Rock-Wald:
Vinum Sabbatum. Aus Schweden stammt der Fünfer, welcher
dieser Tage seine Demo-EP "Songs From The Convent" über
das Delikatessen-Label Eyes Like Snow neu herausbringt.
Egal ob nun die fünf Ursprungstracks oder die zwei der
Split-Scheibe mit den Briten Groan entnommenen Nummern:
hier regiert der neblige Spirit der frühen 70er, auch in
Sachen Produktion. Dröhnende Gitarren, leiernde Vocals,
wabernde Keyboard-Teppiche ergeben authentischen Doom
Rock à la Sabbath (natürlich), Witchfinder General oder
Atomic Rooster. Dickflüssig schleppt sich das
dramatische "Angel Of Mourning" mit
Candlemass-Referenzen durch die Dämmerung, während man
in "Demon Dance (Chorea Sancti Viti)" verhalten das
Tempo steigert und in "Sinister Sister" bzw. "Ramblin'
Dues" nicht nur wegen der etwas gar lauten Orgel
Richtung Deep Purple winkt, einfach doomiger und auch,
man muss es schreiben, deutlich weniger virtuos.
Authentisch ist das allemal, doch einzig das
Schauerstimmung verbreitende "Witch Woman" bleibt
wirklich hängen und so werden es Vinum Sabbatum mit
"Songs From The Convent" kaum schaffen, über
Genre-Grenzen hinaus Interesse zu wecken. Dafür ist die
Konkurrenz in der Szene momentan einfach zu gross und
hochkarätig, auch wenn das klassische Psychedelic-Cover
mit sexy Nonne, die ein Kruzifix ableckt, definitiv ein
Hingucker ist.
Kissi
Punkte:
7.0 von 10
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DISGROOVE - Best Redresset
N-Gage
Productions/Musikvertrieb
Es gabe eine Zeit, da war es extrem in, "Unplugged" zu
sein, will heissen, die Strom-Gitarren auszustöpseln.
Nirvana, Gotthard, Alice In Chains, um nur ein paar zu
nennen, alle waren vom MTV-Boom, auf die Akustische
Gitarre umzusatteln, angetan. Jetzt, nach drei regulären
Alben haben, sich unsere Helden aus Basel auch für so
eine Platte entschieden. Wieso sie das machen, wissen
nur sie! Ehrlich gesagt, finde ich die Idee ein bisschen
altbacken. Auch eine volle Scheibe mit akustischem
Geklimper zu veröffentlichen, braucht ziemlich Mut.
Wieso? Weil 13 Tracks durchzuhören ohne Strom-Gitarre
ziemlich anstregend sind für mich. Produziert und
gespielt ist die Mucke einwandfrei, da gibt es nichts zu
bemängeln. "Seven Miles" gefällt mir gut, auch "Ready"
ist anspruchsvoll dargeboten. Über Sinn und Zweck
solcher "Zwischenscheiben" kann man lange diskutieren
und man soll das auch, denn von solchen Diskusionen lebt
die Musik. Wem ein akustisches Album gefällt, kann hier
bedenkenlos zuschlagen. Ich bleibe bei meinen
Strom-Gitarren...
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
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WORDS OF FAREWELL – Immersion
AFM
Records/Musikvertrieb
Wer sich gerne die Gehirnwindungen dezent verknoten
lässt und mit Vorliebe in progressive Songstrukturen
sowie Sphären voller virtuoser Melodien eintaucht, kann
dies gerne durch Words Of Farewell bewerkstelligen
lassen. Oder er wendet sich gleich den zahlreichen
anderen Melodeath-Combos zu, die dieses etwas ins
Wuchern geratene Pflänzchen schon viel länger
kultivieren. Bei Words Of Farewell bin ich irgendwie
hin- und hergerissen. Das Herz sagt wirklich
ansprechende Mucke, erst recht für das Debüt einer
relativ jungen deutschen Combo, währenddessen der
Verstand einwendet, dass Genre-Urväter wie Dark
Tranquillity und natürlich In Flames das alles in sehr
ähnlicher Form schon mehrfach veröffentlicht haben. Da
aber Musik in erster Linie ein emotionales Erlebnis ist,
weise ich mal die Ratio in ihre Schranken, und gestehe
den sechs Jungs wohlwollend ein, dass ihnen mit "Immersion"
ein wirklich guter Einstand gelungen ist, gut weil vor
allem sehr atmosphärisch. Wie es sich gehört wird wenig
überraschend das bewährte Rezept "vertrackte
Rhythmussektion trifft auf zwei sehr melodiöse
Leadgitarristen, einen growlenden Brüllwürfel sowie
einen sphärisch und songdienlich agierenden Keyboarder"
bis zur letzten Konsequenz durchgezogen. Man hört
Altbewährtes, Melodic Death Metal in Reinkultur mit
vielen filigranen Melodien, welcher allerdings
anspruchsvoll und originell genug ist, um niemals den
Druck auf die Skip-Taste in Erwägung zu ziehen.
Langweiler und überflüssige Füller sind keine vorhanden,
wobei natürlich klar sein dürfte, dass der relativ hohe
Prog-Anteil den Zugang zu den einzelnen Stücken auch
nicht gerade vereinfacht, da sind mehrere Durchgänge und
konzentriertes Lauschen angesagt. Aber hat man sich erst
mal mit den Songs einigermassen vertraut gemacht,
eröffnet sich einem ein interessantes, kurzweiliges
Album, das beim Genrefan kaum Wünsche offen lassen
dürfte.
Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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WODENSTHRONE – Curse
Candlelight Records/Irascible
Bereits beim zweiten Lied "Jormungandr" haben die
Engländer einiges an Sympathie gewonnen. Nach
anfänglichem Blastbeat und Wespengitarren baut sich
(auch Dank sanft eingespieltem Keyboard) eine mystische
Atmosphäre auf, welche sich nach der dritten Minute
entfaltet und wächst, bis der Song nach sieben Minuten
endet. Episch klingt auch "First Light", das neben
hypnotischen Gitarren auch Vogelgezwitscher braucht, um
die naturverbundene Atmosphäre zu untermalen. Diese
erinnert an neuere Alcest, der melancholische Unterton
lässt sich nicht verleugnen. Die Klangqualität ist dabei
aber einiges ursprünglicher und wärmer, wodurch die
Lieder auch ein Quäntchen Old School versprühen.
Thematisch bewegen die Lieder sich im Genre des Pagan
Metals, welche durch die Altenglische Sprache auch
ziemlich authentisch wirken. Wer epischen Metal im Stile
Helvetto, Darkest Aera, vielleicht sogar ein wenig
Primordial mag, sollte definitiv mal ein Ohr riskieren.
Tristan
Punkte:
6.7 von 10
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AUGRIMMER – Nothing Ever Was
Northern Silence Productions
Laut Beipackzettel wollen die Deutschen mit ihrem
neusten Album versuchen, eigenständiger und weniger nach
90er zu klingen. Passend zur momentanen Retrobewegung
sozusagen. Und bereits beim ersten Durchhören fällt auf,
dass sie im Vergleich zum Vorgänger tatsächlich weniger
nach alten Darkthrone oder Setherial klingen. Vor allem
die Leadgitarren und Soli fallen auf, was für Black
Metal untypisch ist. Genauso scheint der Sänger Spass
daran gefunden zu haben, die Stimme verschieden
einzusetzen, was der Musik durchaus gut tut. Progressive
Ansätze finden sich ebenfalls, "Heir Of The Black Flame"
zum Beispiel hat einen sehr eigenständigen Einschlag.
Der Sound selbst kommt einiges fülliger daher als noch
bei "Frome Lone Winters Cold", was den moderneren Lieder
ebenfalls nicht schadet. Ein wirklicher Hammer findet
sich leider nicht, wobei ganz klar angemerkt werden
muss, dass die Entwicklung in eine sehr angenehme
Richtung verläuft. So haben sie es geschafft,
eigenständiger zu werden und heben sich dadurch vom
Durchschnitt ab.
Tristan
Punkte:
6.7 von 10
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VORKREIST – Sigil Whore Christ
Agonia Records
Wer sich ein wenig im westlichen Nachbarland
auskennt, wird sicherlich schon das eine oder andere Mal
über den Namen Vorkreist oder eines ihrer Alben
gestolpert sein. Oder zumindest über Mitglieder davon,
da diese nebenbei in Bands wie Glorior Belli, Merrimack,
Corpus Christii, Hell Militia und anderen ihr Unwesen
treiben. Die Herren verstehen also ihr Handwerk. Bereits
beim Opener "De Imitatione Christi" (welch' wunderbare
Blasphemie!) treffen druckvolle, kalte Gitarren auf
wuchtiges Drumming, gewürzt mit sauber gemischten Vocals
und sterilem Sound. Dadurch wirken die Songs nicht nur
modern, sondern bringen gewisse progressive Ansätze auch
besser zur Geltung. "Memento Mori" beispielsweise
überrascht durch einen verstörenden, ruhigen Part mitten
im Lied, welcher sich gekonnt über den Rest des Liedes
legt. Die Geschindigkeit ist allerdings über die
gesammten 47 Minuten eher hoch, wodurch das Album sehr
aggressiv und nicht wirklich atmosphärisch wirkt. So
erweckt "Sigil Whore Christ" eher den Anschein einer
reinen, schwarzlackierten Stahlklinge als den eines grob
geschmiedeten, rostigen Eisenhammers. So geschmeidig wie
es ins Fleisch übergeht, so wenig hinterlässt es Spuren.
Will heissen: packt beim nächsten Album mal zwei, drei
richtig überzeugende, vernichtende, zerschmetternde
Riffs mit drauf! Dann hört man sich das Album auch mehr
als einmal an.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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ZERO DEGREE - Surreal World
Massacre Records/Musikvertrieb
Surreal World ist keine neue Scheibe in diesem Sinn,
denn man hat in Eigenregie im Jahre 2010 das Teil an den
Mann beziehungsweise an die Frau zu verscherbeln
versucht. Dabei ist wohl die Plattenfirma Massacre
Records hellhörig geworden und hat sich den Jungs aus
Deutschland angenommen. Die 11 Tracks sind im
Melodischem Death-Metal angesiedelt und erinnern sofort
stark an die grossen und bekannten In Flames. Nicht dass
man hier gnadenlos kopiert, aber die Riffs und
Melodiebögen des Gesangs lassen immer wieder an die
Schweden erinnern. Instrumental und Aufnahmetechnisch
kann man sich nicht beklagen - wenn da nur die In
Flames-Schlagseite nicht wäre, hätte "Surreal World"
durchaus eine Chance. Wem das egal ist und auf geilen
Schweden Melo Death steht, kann ja mal ins Werk
hineinhören.
Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10
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EXISTANCE - Existance
High
Roller Records
Unglaublich, Existance ist nun schon die dritte Band
diesen Monat, die sich musikalisch den 80ern
verschrieben hat. Und wieder hat sich High Roller
Records die Band geschnappt. Diesmal kommt die noch
junge Band, 2008 gegründet, aus Fronkreisch in der Nähe
von Paris, nämlich aus Clermont. Gegründet wurde die
Metal-Combo von Sänger Gitarrist Julian Izard, seines
Zeichen Sohn des Didier Izard, Sänger der Metalkapelle
H-Bomb. Existance haben 2010 ihr erstes Demo aufgenommen
und 2011 ihr selbstfinanziertes erstes Album, auf das
dann eben High Roller Records aufmerksam geworden ist.
Wie schon erwähnt, sind alle 8 Tracks im Heavy Metal der
80er angesiedelt. Ab und zu hört man schon Einflüsse von
Maiden, besonders bei den Gitarren-Riffs. Es hat einige
gute Ansätze bei den einzelnen Songs, aber im Ganzen
muss ich sagen: Es bleibt beim Anhören nicht wirklich
viel hängen, die Songs sind sich irgendwie zu ähnlich
und der Gesang ist mir zu eintönig. 80er-Jahre-Sound war
ja schon toll, aber es muss dann schon trotzdem noch
genug Eigenständigkeit vorhanden sein. "Existance" ist
beileibe kein schlechtes Album geworden, aber ich hätte
mir bei den Franzosen etwas mehr Power im Gesang und
etwas mehr Abwechslung bei den Songs gewünscht. Nur
Retro ist halt nicht genug, der Rundling tut zwar nicht
weh, reisst aber auch nicht vom Hocker.
Crazy Beat
Punkte: 6.2 von 10
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RUNNING WILD - Shadowmaker
Steamhammer/SPV
Eigentlich gibt es hier gleich zwei Dinge, die nicht
sein können! Erstens die tatsächliche Rückkehr von
Piraten-Rocker Rock'n'Rolf Kasparek und zweitens dass
ich (ja ich!) nun die Rezi zur neuen Scheibe schreibe.
Tja, erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Ersteres mutet jedoch schon etwas seltsam an, nachdem
Running Wild 2009 den Abschied von der Szene mit einem
letzten, grossen Auftritt in Wacken zelebriert haben.
Damals liess der Chef folgendes Statement verlauten:
"Nach nun mehr 30 Jahren Running Wild fühle ich, dass es
Zeit ist die Flagge einzuholen, die Segel zu streichen
und zu neuen Herausforderungen aufzubrechen." Und nun,
knapp drei Jahre später, ist das alles wieder Schnee von
gestern. Grundsätzlich ist daran ja nichts auszusetzen,
aber das Ganze könnte man mit etwas Fantasie auch als
marketingtechnisches Manöver deuten. Wie dem auch sei,
die Ernsthaftigkeit dieses Unterfangens kann auf jeden
Fall nur Herr Kasparek selber unter Beweis stellen. Dazu
braucht es natürlich erst mal ein neues Album und das
ist tatsächlich da! «Shadowmaker» ist Studio-Album
Nummer 14 und trägt dabei einen Titel, der ein gewisses
Risiko in sich birgt, sollte das neue Material nicht den
Anforderungen genügen. Mit Schaudern erinnere ich mich
noch an den grottenschlechten Vorgänger «Rogues En
Vogue» (2005), den ich nur dank dem Wühlkorb-Preis in
Form eines 5-Franken Stücks überhaupt wie beiläufig
erworben hatte und inzwischen längst über eBay wieder
habe verschwinden lassen. Somit bin ich bestens für die
Gegenwart gerüstet und starte mal mein Promo-File. Der
Opener «Piece Of The Action» überrascht sogleich mit
einem viel homogeneren Sound als früher und trotz dem
typischem Teutonen-Metal Stil rundet eine unerwartete
Brigde den Song soweit angenehm ab. Bereits bei «Riding
On The Tide» muss man jedoch Fan der Band sein, damit
einem der zwar druckvolle, aber stets von einer lauten
Snaredrum dominierte Klang nicht auf die Eier geht. «I
Am Who I Am» beginnt derweil mit einem guten Anfangsriff
mit UFO-Vibes, das dann aber bald ins altbekannte
Rhythmus-Muster gezwängt wird, und es ist einfach wieder
das total einfalls- wie seelenlose Dampfhammer-Drumming,
das alles zukleistert. Darunter leiden diverse gute
Ideen, die selbst mir munden würden, und darum werde ich
mit «Shadowmaker» nach wie vor nicht zum Fan. «Into The
Black» und auch der überlange Schlusssong «Darcula»
hinterlassen immerhin den Eindruck, dass es auch anders
gehen würde.
Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
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EYE BEYOND SIGHT - The Sun and the
Flood
Massacre Records/Musikvertrieb
Metal aus der Slowakei bekommt man sonst nur zu
hören, wenn zwei gepiercte Nippel im Puff
zusammenknallen. Nun wird aber auch in Bratislava
gerockt, und dies in Gestalt der Thrashcorer Eye Beyond
Sight. Seit 2003 besteht die Truppe, und nach ihrem
Erstling "Dies Ad Queim" im Jahre 2007 konnten sich Eye
Beyond Sight in Ihrer Heimat festigen und sogar schon
grosse Supportshows u.a. auch für Sepultura spielen. Nun
will man sich mit "The Sun And The Flood" und Massacre
Records im Rücken einem breiteren Publikum präsentieren.
Und was man zu hören bekommt, ist durchaus ansprechend.
In der aktuellen Thrashmania eingebettet, kriegt man
hier zum Teil richtig guten Modern Thrash mit
Retroeinflüssen eingebläut. Vorallem am Anfang des
Albums sind die Einflüsse der Thrashurgesteine dezent
rauszuhöhren. Und genau hier liegt das Problem. Das
Album hört sich wie eine Timeline der Thrash-Dekaden an.
Wo man am Anfang noch die guten alten Riffs und die
treibenden Drums hört, wird man nach und nach in die
Moderne versetzt, bis man anschliessend fast schon beim
Metalcore angelangt ist. Ein breites Spektrum an
Einflüssen mag ja schön und gut sein, aber die quasi
chronologisch zu ordnen ist verstörend und unüblich.
Steve Butcher
Punkte:
5.9 von 10
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AURA NOIR - Out To Die
Indie Recordings/Irascible
Wer sich die Wartezeit bis zur nächsten
Veröffentlichung der chaotischen Genre–Urväter aus
Newcastle stilecht versüssen will (wer jetzt nicht auf
Anhieb weiss, von welchem wüsten Trio die Rede ist, dem
empfehle ich dringend, bei Professor Rockslave und
Doktor Kissi ein Heavy Metal–Nachhilfeseminar zu
absolvieren), kann sich getrost die fünfte Scheiblette
aus dem Hause Aura Noir greifen. Zwar ist mir das
dreiunddreissig-minütige Gerumpel persönlich etwas zu
chaotisch und primitiv, aber dem Trio Aggressor (g/v),
Apollyon (d/b/v) und Blasphemer (g) muss man neidlos
zugestehen, dass sie absolut ehrlich, glaubwürdig und
authentisch zu Werke gehen. Gemäss der geläufigen Black/Thrash–Tradition,
der die drei Rabauken offensichtlich auf ewig treu
bleiben werden, macht das "ugliest trio in the world"
auf "Out To Die" genau das, was es seit seiner ersten,
siebzehn Jahre zurückliegenden Veröffentlichung "Dreams
Like Deserts" macht. Abseits jeglicher Innovation und
Anbiederung an zeitgemässe Sounds drescht sich das
pechschwarze Dreigestirn durch die akustische Botanik
und rotzt auf sämtliche Finessen und künstlerische
Ansprüche. Da wird Szene-Ikonen wie Venom, Kreator,
Slayer und Celtic Frost gehuldigt, bis der Putz von den
Wänden fällt. Die drei Schwarzheimer ziehen das
Schreddern dem wohl zu sauberen Riffing vor,
Gitarrensoli sind eher am Rande als solche wahrnehmbar,
die Drums verharren im simplen aber effektiven
Uffta-Uffta Pattern, während dem sich Aggressor und
Apollyon die Vocals teilen, was auf diese Weise die
gesamte stimmliche Bandbreite von "krass" über "krank"
bis "pervers" abdeckt. Feingeister dürften spätestens
jetzt resigniert haben, echte Maniacs haben hingegen
wieder Blut geleckt. Anspieltipps: "The Grin From The
Gallows”, "Abbaddon”, "Deathwish".
Mirko B.
Punkte:
5.8 von 10
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WRETCHED - Son Of Perdition
Victory Records
Nach einem Intro, das an den Vatikan erinnernde
Kirchenmusik zum besten gibt, wirds dann auch ziemlich
heftiger. Die fünf U.S. Boys aus Charlotte haben sich
dem technischen Death-Metal mit Hardcore und
Thrashschüben angenommen. Was mir in dem ganzen
Soundgefüge auf den Wecker geht, sind die Vocals von
Shouter Adam Cody. Es kann nicht sein, dass man sehr
gute ausgekügelte Songstrukturen hat, aber nachher ein
Geschrei daher kommt, das einem durch Mark und Bein
geht. Ich habe auch Alben von Cynic und Atheist, aber
bei denen ist das noch homogen. Sorry Leute, aber bei
dem Gefrickel auch noch ein Gebrüll sondergleichen
ertragen zu müssen, ist ziemlich anstregend. Wer auf
Technischen Death-Metal steht, sollte mal ein Ohr voll
nehmen, ich für mein Teil werde es sein lassen.
Daniel J.
Punkte:
5.8 von 10
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SEVEN ENDS - To The Worms
Massacre Records/Musikvertrieb
Auch wenn die Holländer Seven Ends mit viel
Vorschusslorbeeren in den Ring steigen (beim
holländischen Metal Battle holten sie sich 2010 den Sieg
und damit einen Auftritt am W:O:A, ausserdem angelten
sie sich für "To The Worms" Andy Classen als
Soundveredler), lässt es sich nicht leugnen, dass wir es
trotzdem wieder nur mit einer weiteren Band zu tun
haben, die auf der übersättigten Thrash Metal Spielwiese
Fuss zu fassen versucht. Technisch gibt es beileibe
nichts zu bemängeln, Hasenfick-Speedgranaten sind zuhauf
vorzuweisen, und Nackenbrecher wie beispielsweise der
Titelsong krachen ganz amtlich in den Gedärmen und
hätten noch vor zehn Jahren ohne weiteres für
Aufmerksamkeit gesorgt, zumal Herr Classen wieder mal
eine vorzügliche Leistung erbracht hat. Aber
mittlerweile gibt es genug Combos, die das gleiche
Kraftfutter schon länger, origineller und einen Tick
intensiver abliefern. Wer wirklich nicht genug von ewig
gleich oder zumindest ähnlich klingenden Bands kriegen
kann, wird mit "To The Worms" glücklich werden, wer
hingegen der Meinung ist, ähnlich gelagerte Truppen wie
Legion Of The Damned, oder Suicidal Angels hätten in
diesem Bereich bereits alles gesagt, riskiert beim Kauf
dieser Scheibe die Anschaffung eines weiteren
Staubmagneten im CD-Regal. Nicht schlecht aber schon
tausendmal gehört.
Mirko B.
Punkte:
5.7 von 10
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SAFETY FIRST GONZALES – Born To Fight
I Hate People Records
Die vier Westfalen-Jungs aus Minden zocken relativ
gut erträglichen Streetpunk mit angenehm geringem
Punk-für-Bubis-Anteil, was in erster Linie daran liegt,
dass sie auf ihrem dritten Output noch mehr als sonst
einen auf dicke-Hose-Rock machen. Natürlich plätschert
gelegentlich die eine oder andere Kinderliedmelodie
fröhlich aus den Boxen ("Born To Fight", "Until I Die"),
aber dank der energievollen Umsetzung sowie der schon
fast spürbaren scheiss drauf Attitüde, entgehen Safety
First Gonzales auch hier dem klebrigen Happy Punk-Sumpf,
wenn auch nur knapp. Ansonsten können kurz und knapp
runtergerotzte Tracks wie "Mothers Cry", das
überraschend abwechslungsreiche "Long Gone", "Make It
Right" oder der Schweinerock-Kracher "The Road" durchaus
überzeugen und dürften bei der sich ankündigenden
Grillsaison 2012 zu fortgeschrittener Stunde und
entsprechendem Alkoholpegel für ausgelassene Stimmung
sorgen. Für vielseitige Rocker mit offenen Ohren spreche
ich eine Hörprobe aus, Punks und affine Gesellen können
bedenkenlos zugreifen.
Mirko B.
Punkte:
5.7 von 10
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NAGLFAR – Téras
Century Media/EMI
Lange Zeit war’s ruhig um das schwedische
Totenschiff. Mit "Téras" setzt die verkleinerte Crew nun
endlich wieder Segel und sticht Richtung Marduk und Dark
Funeral in See. Damit ist eigentlich auch schon sehr
viel erklärt: Der Schlagzeuger knüppelt sein Kit
zusammen, während die Leute an den Saiten für die
allseits bekannte Riffwand sorgen. Um der Langeweile
entgegen zu wirken, zaubert man hie und da einen
Marschrhythmus ("Pale Horse") oder eine scheue Melodie
("Come Perdition") aus dem Hut. Dabei klingen die Herren
exakt, durchdacht und professionell. Da der grösste Teil
der Spielzeit aber mit eher durchschnittlichen Riffs
verschwendet wird, kämpft "Téras" immer wieder mit der
Flaute. Soll heissen, die Scheibe rotiert die ganze
Zeit, aber so wirklich packen kann nur ein einziger
Song: "The Dying Flame Of Existance" ist das Glanzstück
des Albums. Hier fahren die Nordmänner Chöre, melodische
Riffs, abwechslungsweise stampfende und rasende Parts
sowie gehörig Old School Vibe auf. Ob sich der Kauf für
nur ein gutes Lied lohnt, sei dahingestellt. Um wirklich
zu überzeugen, muss Naglfar aber noch einiges an Fahrt
aufnehmen.
Tristan
Punkte:
5.5 von 10
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BLACK SPACE RIDERS – Light Is The New Black
Brainstorm Records
Joa doch, ganz nett, was da aus den Boxen dröhnt –
Monster Magnet lassen als Hauptreferenz grüssen, und
damit wäre eigentlich auch schon alles gesagt. Was, das
geht so nicht? Einen richtigen Text mit Inhalt, Analyse
und allem drum und dran, das wollen die Leser? Ok, na
dann, ihr habt es so gewollt: Die Black Space Riders
zelebrieren eine Art von abgedriftetem Rock, der auch
einen Touch illegaler Substanzen enthält. Die Vocals
sind ziemlich variabel, mal geflüstert, dann weinerlich
gesungen, sachte geschrieen – während die
Soundlandschaft alles unternimmt, damit der geneigte
(und eventuell auch benebelte) Zuhörer in andere Sphären
entschwebt. Damit dies nicht komplett geschieht und sich
alles in Schall und Rauch auflöst (Wortwitz komm raus),
wird doch ordentlich gerockt, aber nicht zu fest.
Deswegen gibt es zwar einige Nummern, die zum Mitwippen
einladen, aber nie zu fest drücken, als dass man sich
den hypnotisierenden musikalischen Klängen entziehen und
sich das Denkzentrum freibangen könnte. Wenn man sich
all dem bewusst ist und dennoch mehr erfahren möchte,
kann man sich die zweite Scheibe der Schwarzraumreiter
praktisch bedenkenlos reinziehen. Ansonsten wird die
Chose sehr wahrscheinlich ein einmaliger Trip werden.
Toby S.
Punkte:
5.5 von 10
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TYKETTO - Dig In Deep
Frontiers Records/Musikvertrieb
Kenner dieser Band denken nun sicher gleich an den
grössten Hit der New Yorker, nämlich "Forever Young" von
ihrem 1991er-Album "Don't Come Easy". Tyketto gehören zu
jenen Bands, die kurz vor dem grossen Durchbruch standen
und dann in der kommenden Grunge-Welle ersoffen. Sänger
Danny Vaughn verliess die Band schon bald aufgrund
familiärer Umtände und wurde von Steve Augeri ersetzt,
der dann wiederum bei den famosen Journey einstieg. Die
folgenden zwei Alben wurden ziemliche Flops, zumindest
im Vergleich zum Debüt. 2004 raufte sich das originale
Line Up nochmals für eine Tour zusammen, die drei Jahre
später stattfand. Danach wollte man eigentlich nie mehr
unter dem Namen Tyketto etwas machen, doch man spielte
weiterhin fröhlich auf Festivals und wusste das Publikum
dabei durchaus zu begeistern. Nun lassen Tyketto "Dig In
Deep" auf die Menschheit los, was natürlich für gewisse
Erwartungen sorgt. Einige Songs sind auch ganz nett
geworden, doch das meiste klingt einfach nur nach einer
Art modernem Bon Jovi im Plüschmantel. Soft und ohne
besondere Würze steht mindestens die Hälfte der Tracks
da und vermag dabei keine Jubelschreie oder sogar Griffe
zur Repeat-Taste zu provozieren. Schade um die paar
Songs, die ganz gut geworden sind!
Maiya R.B.
Punkte:
5.4 von 10
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DOROTA MALEK – Dayphobia
Noisehead Records
Die ursprünglich aus Polen stammende Sängerin, die
mittlerweile ihre Zelte in Österreich aufgeschlagen hat,
präsentiert mit "Dayphobia" ihr erstes grösseres
Soloprojekt. Von 2003-2006 war sie Sängerin der Band
Alice und nahm 2009 den Track "Noora" mit der
finnisch/holländischen Band Tornado auf, der es in
leicht abgewandelter Form auch auf "Dayphobia" geschafft
hat. Unterstützung für ihr erstes, knapp 30 Minuten
langes Album erhielt sie von Lars Rettkowitz von Freedom
Call und Dave Freakazoid. Vom Stil her pendelt sie
irgendwo zwischen Rock mit poppigen Einlagen und den
leicht amelodischen eigensinnigen Kreationen von Björk.
Die Stimme ist eher ungewöhnlich und sicherlich auch
Geschmackssache. Meinen trifft sie leider nicht.
Allerdings ist sie auch unverkennbar und genau da liegt
ihr Vorteil. Man wird sie vielleicht bald im Radio
hören, denn einige der eingängigeren Songs wie "Dead
Bird" sind durchaus radiotauglich und könnten Dorota
Malek zum Durchbruch führen. Oder sie erleidet
Schiffbruch.... Vor dem Kauf also unbedingt erst
reinhören!
Patricia
Punkte:
5.2 von 10
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EKLIPSE – A Night In Strings
Green Entertainment
Da gibt es eigentlich nur einen Satz, der diese Band
besonders genau beschreibt: Apocalyptica on High Heels!
Eklipse ist ein klassisches Streichquartett, hat jedoch
mit Metal nichts am Hut. Vier junge Damen mit
aussergewöhnlicher Ausstrahlung. Der Kleidungsstil
erinnert an eine Mischung aus Marilyn Manson und Dita
van Teese – visuell sehr ansprechend. Musikalisch leider
eher nicht so ganz interessant, denn die Damen kopieren
ihr Vorbild (ich gehe davon aus) Apocalyptica, in dem
sie Pop/Rock-Songs mit Streichinstrumenten wie Cello,
Violine und Geige nachspielen. Eine eigene Handschrift
kann ich leider nicht erkennen. Ebenfalls sind alle
Stücke instrumental eingespielt und beinhalten Songs von
Hurts ("Wonderful Life"), Linkin Park ("In The End")
oder Coldplay ("Clocks"). Hoffen wir, dass sie auch den
gleichen Weg beschreiten werden wie Apocalyptica, die
mit Hilfe von eigenen Songs und diversen Gastsängern mit
der Zeit immer spannender geworden sind. Ob sich Eklipse
live (im Vorprogramm von Nightwish) beweisen können,
werde ich am 24. April im Hallenstadion Zürich dann
sehen.
Liane P.
Punkte:
5.0 von 10
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LAST KINGDOM – Chronics Of The North
Limb
Music
Die schwedischen Last Kingdom befindet sich in einem
Dilemma: Kompositorische Klasse trifft hier auf einen
unterdurchschnittlichen Sänger, der zwar den Anspruch
hat, episch zu klingen, dabei aber nicht wohliges,
sondern angewidertes Schauern auslöst. Der Power-Metal
dröhnt schnell und wirklich kraftvoll aus den Boxen. Er
wird da hymnisch, wo er es sein muss und macht keine
langen Umwege. Songs wie "Silver Moon", "Fate" und der
Titeltrack gehören definitiv zum besten Viertel, was von
diesem Musikstil aus Schweden kommt. Und bei "Lost"
haben die drei Jungs sogar eine leicht an Filmmusik
erinnernde Nummer ausgepackt. Diese ganze Klasse wird
aber durch den Gesang zunichte gemacht. Mal phrasiert er
mit "haha" oder "li-i-ier" oder trifft gar die Töne
nicht. Gerne würde ich deshalb das Album nochmals hören.
Bis dann müsste allerdings in Gesangsstunden investiert
oder der besagte Shouter ausgewechselt werden. Bei einem
neu gekauften Auto würde man das als Kinderkrankheit
bezeichnen und es reparieren lassen. Bei Metal Factory
machen wir das ähnlich und schicken das Album mit den
besten Empfehlungen zur Überarbeitung an den Absender
zurück.
Roger W.
Punkte:
5.0 von 10
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EMMURE - Speaker Of The Dead
Victory Records
Wenn man 15 Songs in 38 Minuten in den Gehöhrgang
gesetzt bekommt, und es totztdem kein Grindcore ist,
dann muss es NYCHC von Emmure sein. Ich fand Emmure
immer nice to hear und freute mich mal wieder auf eine
fette in your face party. Doch leider steigt mit hoher
Erwartungshaltung auch die Möglichkeit, entäuscht zu
werden. Emmur haben auf "Speaker Of The Dead" einen Gang
höher geschaltet, kommen vermeindlich brachialer und
frischer daher. Doch als überzeugter gelegenheits
Emmurer bin ich mir anderes gewohnt, klar, schon das
letzte Album war eine Entäuschung, geprägt von
Ideenlosigkeit und Eintönigkeit. Aber immerhin war man
sich treu geblieben. Nun wird die Ideenlosigkeit noch
mit einer Mogelpackung von stinkender neu erblühter
Frische verkauft. Einzig mit dem Stück "Demons Of Ryu"
überkommt einen die wohlige Wärme von früher, vielleicht
war's aber auch nur der Schnaps.
Steve Butcher
Punkte:
4.3 von 10
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JUDAS PRIEST - Der stählerne Weg von Judas Priest
(Hörbuch)
Rockhörbuch
Mein erster Ansatz war sogleich: Wer braucht sowas
und zu welcher Gelegenheit zieht man sich sowas rein?!
Dazu kommt noch die Frage was denn folgt, wenn man es
einmal fertig gebracht hat, das Ganze, also die
zweieinhalb Stunden durch zu hören. Hörbücher gibt es ja
nicht erst seit gestern, aber ich habe bislang überhaupt
keinen Bezug dazu gefunden. Im Zeitalter der
mittlerweile stark verbreiteten Tablets hat das
interaktive Lesen von Informationen und Buchinhalten
allgemein einen neuen Anstrich erhalten. Ob sich hier
aber Hörbücher als wirklich gleichwertig bezeichnen
lassen können, wage ich zu bezweifeln. Was zum Beispiel
bei der eigenhändig vorgetragenen Lebensgeschichte von
Porno-Ikone Gina Wild noch einen gewissen "Reiz"
verströmt, verkommt anderweitig wie hier ziemlich
schnell zu einem total langweiligen Monolog. Natürlich
erfährt hier der geneigte Fan (ob jung oder alt) bei
«Der stählerne Weg von Judas Priest» einiges von,
respektive über seine(r) Lieblingsband, aber wenn man
hier mal beginnt, sich die unendlich monotone und völlig
blutleere Stimme vom unbekannten Sprecher rein zu
ziehen, schläft man eher ein als noch mehr hören zu
wollen. Da schaue ich mir viel lieber eine gut
recherchierte TV-Doku an, die, angereichert mit dem
Wichtigsten, nämlich der Musik, viel mehr her gibt als
so ein dröges Hörbuch. Dieses Geld kann man sich glatt
sparen und investiert es lieber in eine neue CD oder
krallt sich noch besser eine schön aufgemachte und gut
klingende Schallplatte!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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HUDSON FALCONS – Sleep, Drive, Rock'n'Roll, Repeat
I Hate People Records
Die Hudson Falcons sind eine Punkband. Da gibt es
nichts dran auszusetzen, das gefällt einem oder nicht.
Warum zur Hölle sich die Plattenfirma dann anstrengt,
diesem Quartett Einflüsse von Bruce Springsteen (ok, "Lonely
Girl" vielleicht), von Americana ("Going Back to South
Texas") und Southern Rock (am ehesten während "Jersey
Streets") anzudichten, das bleibt mir ein Rätsel.
Genauso, weshalb jemand auf die Idee kommt, von dieser
Truppe ein Best-of zu veröffentlichen. Lärmig produziert
reiht sich hier eine mal eingängigere ("I Just Want to
Dance"), meist aber unspektakuläre Rotznummer an die
nächste. Das kann man sich geben, wenn man will, muss
man aber nicht. Nicht einmal als Punker, denn da greift
man lieber auf alte Werte wie die Ramones, Bad Religion
oder auch auf Social Distortion zurück. Überflüssige
Scheibe einer Band, welche mir bis dato noch nicht
bekannt war, was ruhig auch so hätte bleiben können. "Sleep,
Drive, Rock'n'Roll und Wegschmeissen" hätte als Titel
besser gepasst.
Kissi
Punkte:
keine Wertung
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VOICE OF RUIN - Voice of Ruin
Heimathome Records
Der HC Thrash Hybrid aus der Schweiz reisst, trotz
meiner Alpensympathie, leider niemanden vom Hocker.
Vielleicht liegt es an der unterirdischen Produktion,
aber hier vermisst man alles was man aus unserem
Schoggiland erwarten könnte; Spiel, Spass und Spannung.
Ideenlose Moshparts verbinden sich mit einem eher zu
Postcore passenden Sänger und gipfeln in uninspirierten
möchtegern-Melodien. Trotz aller Kritk ist der Truppe
zumindest das geniale Drumming zuzuschreiben.
Steve Butcher
Punkte:
3.5 von 10
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CD Reviews Archiv
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