Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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DEEP PURPLE - NOW What?!
Ear Music/Phonag
Ein neues Album meiner erklärten Helden? Jaaaa
Mann..., 45 Jahre nach «Shades Of Deep Purple», fast
schon unfassbare drei Dekaden (!!) nach «Perfect
Strangers» und letztlich acht Jahre nach «Rapture Of The
Deep», bringen Ian Gillan (v), Roger Glover (b), Ian
Paice (d), Steve Morse (g) und Don Airey (keys) mit «NOW
What?!» das neunzehnte Studio-Album heraus. Nachdem ich
das Promo-Teil nun schon fast zehnmal durchgehört habe,
wage ich bereits eine Prognose und setze das neue Werk
eigentlich auf eine Stufe mit «Perfect Strangers»! Das
klingt kühn, aber was der Altherren-Club hier abgliefert
hat, konnte so niemals erwartet werden. Unglaublich, wie
jeder der elf Songs einerseits 100% nach Deep Purple
klingt und zwar mit deutlichen Reminiszenzen an «In
Rock» und vor allem «Perfect Strangers» oder auch «The
House Of Blue Light» wie «The Battle Rages On» und
andererseits vereinzelt bekannte Elemente von Iron
Maiden (!), Genesis, Emerson, Lake & Palmer (ELP) und
selbst Jean Michel Jarre aufgreift. Dazu kommt ein Ian
Gillan in bestechender Form und die hammermässige
Produktion von Altmeister Bob Ezrin (Kiss, Alice Cooper,
Pink Floyd und unzählige mehr) holt das ganze Palmares
von Deep Purple genau wieder so hervor, wie man es
zuletzt nur bei «Perfect Strangers» geniessen durfte.
Was die einzelnen elf Perlen der Normalversion angeht,
so könnte man beim Opener «A Simple Song» glatt meinen,
das sei ein Intro von Iron Maiden und natürlich war es
das dann gleich auch von wegen Maiden, aber trotzdem.
Ich dachte zuerst, dass ich meinen Ohren nicht traue.
Nach zwei Minuten geht es unvermittelt los und wie! Seit
ich diesen Song das erste Mal gehört habe, geht mir der
Refrain nicht mehr aus dem Kopf! Weiter geht es mit dem
coolen Wortspiel «Weirdistan», dessen tieferen Sinn wohl
erst die Lyrics preis geben werden. Musikalisch taucht
man auch hier tief in die Reunion-Zeit der 80er ein und
es ist genial, was hier in 4:14 Minuten untergebracht
wurde. In sich stimmig vom Anfang an bis zum
allerletzten Bassklang am Ende, beautiful in der Tat, um
eine Textzeile gegen den Schluss hin aufzugreifen. «Out
Of Hand» strotzt dann ebenso von «Perfect...» und der
melodische Refrain mutet wie eine sich öffnende Blume
an, garniert mit einem typischen Steve Morse Solo, von
denen es aber insgesamt nicht zu viele auf «NOW What?!»
zu finden gibt, und das ist auch gut so. «Hell To Pay»
geht derweil herrlich nach vorne los und wird mit dem
ansteckenden Refrain mit Sicherheit im Live-Set
auftauchen.
Das groovige «Body Line» ist so zu sagen der legitime
Nachfolger von «Hush», mit 4:26 nicht überlang
ausgefallen und wiederum bis zur letzten Sekunde
ausgewogen. Die alten Genesis lassen nachfolgend bei «Above
And Beyond» grüssen und dieser Song zeigt stellvertetend,
wie zuvor schon mehrmals und bis zum letzten Song hin
auch, dass auf diesem Album die verwendeten
Laut-/Leise-Parts schlicht genial umgesetzt wurden! Wer
es nicht glaubt, sollte sich mal das fluffig beginnende
«Blood From A Stone» anhören, wo das vorhin
angesprochene Thema kaum besser gespielt werden kann,
Gänsehaut pur. Mit genau sieben Minuten Länge lässt man
sich bei «Uncommon Man» genug Zeit, um richtig in den
Song hinein zu kommen. Zuerst spielt Steve Morse ein
Thema, das typisch für «Abandon» (1998) ist, um danach
eben ELP aufleben zu lassen. Geil wie anschliessend «Après
Vous» zuerst mit der fauchenden Hammond beginnt, um
danach im Mittelteil gar einen Happen von Jean Michel
Jarre dem pumpenden Bass von Roger Glover beizustellen,
ehe dann ein kurzes Duell zwischen Steve Morse und Don
Airey den guten alten Zeiten von Ritchie Blackmore und
Jon Lord (R.I.P.) huldigt. Letzterer hätte an dieser
grandiosen neuen Platte sicher auch seine helle Freude
gehabt und es befällt einen richtig Wehmut, dass ihm
dies nicht mehr vergönnt war.
«All The Time In The World» ist neben «Hell To Pay» der
zweite Song, den die Allgemeinheit schon vor dem
Album-Release am 26.04.13 (bei uns) zu hören bekommen
hat. Ist eher etwas das Schaf im Wolfspelz, überzeugt
jedoch mit den gleichen Vibes und Vorzügen der ganzen
Scheibe. Der letzte offizielle Track mit dem Titel
«Vincent Price» (amerikanischer Autor und Schauspieler,
vor allem in Horror-Filmen) passt irgendwie nicht so recht,
musikalisch hingegen schon, denn Don Airey kann hier zu
Beginn (wie seinerzeit bei Ozzy Osbourne) gleich das
dazu passende fette Orgel-Register ziehen, bevor dann
Ian Gillan nochmals alles aus seinem Organ heraus holt,
ein Frauen-Chor passende Backings beisteuert und man
schliesslich wie bedröppelt da sitzt und nur noch eines
will, nämlich sofort nochmals auf die Play-Taste zu
drücken. Bei der limitierten Ausgabe ist mit «It'll Be
Me» noch ein lockig flockig rock'n'rolliger
Piano-Rausschmeisser drauf, den man sich nicht
entgehen lassen sollte. Fazit: Ich bin platter als eine
Flunder und angenehmst überrascht über das bisherige
persönliche Jahres-Highlight und freue mich wie ein
kleiner Junge auf das kommende Konzert in Zürich
(15.07.13, Live at Sunset). Und ja..., Purple forever!
Rockslave

Punkte:
9.8
von 10
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SPOCKS BEARD - Brief Nocturnes And Dreamless Sleep
InsideOut Music/EMI
Ich hatte echt Zweifel, ob Spock's Beard ohne Nick D
Virgilio funktionieren würden, da Nick neben den Vocals
und Drums auch noch kräftig beim Komponieren der Songs
involviert war. Aber schon bei den ersten Tönen des
Openers "Hiding Out" werden meine Bedenken restlos
gekillt. Schon da zeigt sich nämlich sofort, dass Ted
Leonard (Enchant) ein absoluter Glücksgriff für Spock's
Beard ist. Der Junge hat eine unglaublich variable
Stimme und Tour- und Neudrummer Jimmy Keegan ist ein
Mords-Schlagzeuger und tobt sich hier bei den Amis
erstmals auf einem Studioalbum der Bärte so richtig aus.
Ted hat ein gutes Gespür für grandiose Melodien, hört
euch nur mal den Refrain von "A Treasure Abandoned" an,
der geht mitten ins Herz und ist einfach ein perfekter
Song. Da kann man absolut nichts besser machen, ein
Song, der mit vielen kleinen Details glänzt und
definitiv zu den besten von SB gehört. Genau wie "Submerged",
ganz grosses Gefühls-Kino. Mit "Aterthoughts" setzt man
die "Thoughts"-Serie fort, die einst auf "Beware Of
Darknes" begonnen hat und zwar mit einem tollen
Prog-Song, komponiert von Alan und Neal Morse. Hört euch
nur mal den fantastischen Kanon an, einfach grossartig!
Mit dem acht-minütigen "Something Very Strange", einem
überirdisch geilen Prog-Song, der mit einer tighten
Spielfreude glänzt, dürfte auch der letzte Zweifler nun
restlos begeistert sein von der neuen Besetzung. Der
letzte Song "Waiting For Me",ein zwölf-Minüter, wurde
von Alan und Neal Morse geschrieben und ist ebenfalls
ein klasse Prog-Track, der wahrscheinlich durch Neal
Morse Mitwirken an ältere SB Zeiten erinnert, aber sehr
gut dieses grandiose Werk abschließt, jedenfalls was CD
1 betrifft. Kauft man die Special Edition, gibt’s noch
eine 2. CD dazu mit zusätzlich drei starken Tracks und
einem etwas gekürzten Remix von "Something Very
Strange". Ebenfalls ein grosses Plus ist die knackige
Produktion, die Drums knallen ohne Ende, Dave Meros Bass
röhrt gewaltig und die Gitarren rocken, Kompliment!
Abschliessend kann ich nur noch sagen, dass die
Überproggies hier eines ihrer besten Werke abgeliefert
haben. Viel Prog, kombiniert mit Gefühl genialen Chören
und grossartigen Melodien. Und tonnenweise geniale
Details verteilt in den einzelnen Songs. Besser kann man
das nicht machen, ganz grosses Kompliment an Spock's
Beard!
Crazy Beat

Punkte:
9.8 von 10
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STEVEN WILSON – The Raven That Refused To Sing (And
Other...
Kscope/Irascible
Das Mastermind von Porcupine Tree ist endlich im
Prog Olymp angekommen und das nun erschienene dritte
Solo-Album „The Raven That Refused To Sing“ wird den
hohen Status dieses Ausnahmekünstlers weiterhin
festigen. Erneut mit von der Partie war eine
hochkarätige Band mit der das Album in den East West
Studios in Los Angeles aufwendig unter der Obhut von
Alan Parsons eingespielt wurde. Der Surround Sound und
das Mixing nehmen hier erneut aussergewöhnliche
Dimensionen an und begeistern den Hörer durchweg.
Textlich orientierte sich Steven Wilson an den
Geschichten von Arther Machen und Edgar Ellen Poe und
schrieb zu jedem der Songs eine eigene düstere Story,
welche in dem Limited Edition Buch anhand von
Zeichnungen des deutschen Künstlers Hajo Müller bildlich
dargestellt wurden. Trotz unzähliger Arbeiten und
Projekte, die er noch so nebenbei aus dem Ärmel
schüttelt, schafft er es immer wieder nicht nur durch
Quantität sondern vor allem durch Qualität zu glänzen. „The
Raven That Refused To Sing“ (6 Lieder) ist im Vergleich
zum letzten Album „Grace For Drowning“ (12 Lieder) etwas
kürzer geworden und wirkt ungewohnt zugänglicher als der
Vorgänger - bis auf den 12:10 Minuten langen Opener
Luminol, der den Anschein erweckt, keinen Platz mehr auf
„Grace For Drowning“ gefunden zu haben. Die restlichen 5
Lieder verwöhnen den Hörer mit wunderbaren Melodien und
eher ruhigeren Tönen. Rundum ein absolut gelungenes
Prog-Feuerwerk, überzeugt hat mich am Ende aber „Grace
For Drowning“ einen Tick mehr.
Liane P.

Punkte:
9.5 von 10
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UNCLE ACID & THE DEADBEATS - Mind Control
Rise Above Records
Kaum wurde das furiose Debüt-Werk "Blood Lust" im
Dezember wiederveröffentlicht, schon ist der olle Onkel
zurück mit seinen Todesschlägen. Und wie! Schon das
genannte Erstlingswerk verfolgte einen bis in seine
Träume, so abgedreht und gleichzeitig eingängig war der
dröhnende und überverzerrte Horror Fuzz Rock. Mit "Mind
Control" setzt die geheimnisumwitterte Truppe aus
England nun aber noch eins oben drauf. Von getriebener
Paranoia war der Vorgänger erfüllt, von Anfang bis
Schluss und die findet sich auch jetzt wieder, wie der
Opener "Mt. Abraxas" beweist, ein verzweifeltes
Doom-Ungetüm in bester Sabbath-Manier, wuchtig
schleppend und in der Mitte in fast schon fröhliches
Up-Tempo kippend. Und auch der Titeltrack, ein
dröhnender, debiler Garage-Rocker, unterlegt mit
abgehacktem Piano-Geklimper, oder die schwankende Single
"Poison Apple" hätten mit ihrer Horror-Ästhetik ebenso
gut auf "Blood Lust" stehen können. Auf "Mind Control"
jedoch finden Uncle Acid auch zu einer gewissen
Entspanntheit, um nicht zu sagen Bekifftheit, begonnen
bei der behäbigen Stoner-Elegie "Desert Ceremony", über
"Death Valley Blues" mit seiner schlenkernden
Akustik-Strophe bis zum völlig benebelten "Follow the
Leader", dessen eine Gitarre im immerselben Akkord
dröhnt, während die andere Ukulele-mässig zur Rassel
schrummelt. Heitrer Sonnenschein, dafür haben Uncle Acid
natürlich auch jetzt noch nichts übrig, wie das
verschliffene "Valley of the Dolls" zeigt, das bei aller
schöner Harmonie dennoch ins Morbide kippt, bevor mit
dem finalen "Devil's Work" und seinen martialischen
Ritualtrommeln am Ende doch wieder der Teufel beschworen
wird. "Mind Control" ist ein genauso heftiger Fuzz-Trip
wie "Blood Lust", nur mit zusätzlichen Wirkstoffen,
einigen Verschnaufpausen und gerade deswegen länger
anhaltender Wirkung.
Kissi

Punkte:
9.4 von 10
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SODOM – Epitome Of Torture
Steamhammer/SPV
Oha! Mit einem Schuss mehr Melodie als sonst, aber
ohne dabei die Brutalität und Härte zu verlieren, so
präsentieren sich Sodom auf ihrem neusten Werk. «My
Final Bullet» feuert aus allen Rohren, besticht durch
eine brutal fiese Gitarrenarbeit und dem bösen, wütenden
Gesang von Mastermind Tom Angelripper. Dank der
Produktion von Waldemar Sorychta, erklingt der neue
Granatenwurf des Trios noch tödlicher als alles was die
Jungs bis anhin veröffentlicht haben. Mit den Riffs von
«S.O.D.O.M.» und dem Titeltrack gewinnen das Trio auf
breiter Ebene und selbst Sodom-Zweifler müssen hier
neidlos zugestehen, dass die Jungs die Brücke zwischen
Destruction und Overkill locker schlagen können. Das
liegt zu einem grossen Teil an der schon erwähnten
Gitarrenarbeit von Bernemann, der sich hier selber ein
Denkmal setzt. Wo früher sinnlos gebolzt wurde, setzen
Sodom auf Cleverness und machen aus «Stimatized» einen
kleinen Hit und zugleich einen der härtesten Tracks der
letzten Jahre von Sodom. Da grenzt das Geschrei von Tom
schon fast an Death Metal-likes Gegrunze. Oder er
schreit sich bei «Cannibal» die Seele aus dem Leib wie
Tom Araya bei «War Ensemble». Mit der schleppende Nummer
«Tracing The Victim» gibt es ganz am Schluss eine kleine
Verschnaufpause. So haben Sodom alles richtig gemacht
und mit «Epitome Of Torture» eines ihrer besten Alben
veröffentlicht.
Tinu

Punkte:
9.2 von 10
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RADIANCE - Undying Diabolyca
My Kingdom Music
Radiance starteten im Jahre 2004 als eine Frauenband
und veröffentlichten 2008 eine EP. Inzwischen sind am
Bass mit Fabio Accardo und an den Drums mit Elio Lao
zwei Männer zur Band dazugekommen. Geblieben sind von
der Ur-Formation Gitarristin Federica Viola, die
grandios Gitarre spielt, und Sängerin Karin Baldanza.
Die Musik der Italiener ist sehr interessant und nicht
gerade leicht zu verdauen. Schon wenn man Sängerin Karin
zuhört ist man positiv überrascht über die Bandbreite
ihrer Stimme. Da geht von bluesigen Parts bis zu Tarja
ähnlichen Operngesänge einfach alles, man hat wirklich
das Gefühl das Mädel lebt die von ihr gesungenen Lieder.
Auch das spielerische Können der anderen drei Musikanten
ist beeindruckend und muss erst mal verdaut werden. Die
einzelnen Tracks sind sehr unterschiedlich, stilistisch
sicher im Prog Metal angesiedelt, aber man schöpft
dieses Spektrum vollumfänglich aus und das auf einem
derart hohem Niveau wie man es sehr selten hört. Durch
die lebendigen, abwechslungsreichen, oft auch komplexen
Songs ist es fast unmöglich die Italiener irgendwelchen
Bands zuzuordnen. Damit will ich sagen dass hier mit
sehr hoher Eigenständigkeit gespielt wird. Hört euch nur
mal das geniale "Storm" an, da ist nicht nur Karins
Gesangsleistung unglaublich. "Whirls Criterion" zeigt
ebenfalls die Vielseitigkeit der Band und hier erinnert
mich die Musik etwas an Sieges Even, abgesehen vom
Gesang natürlich, deren Linie ich auch hier wieder
überaus interessant finde. Und was die betrifft, höre
ich manchmal einige parallelen zu Sparks Sänger Russel
Mael. Also ich bin definitiv sehr überrascht über dieses
grandiose Album der Italiener und es zeigt das es doch
noch möglich ist ein Prog Album zu erschaffen das sich
vom Grossteil dieses Genres abhebt. Ganz grosses
Kompliment an Radiance, Mit Undying Diabolyca ist den
Italiener ein überragendes vielseitiges Werk gelungen.
Crazy Beat

Punkte:
9.2 von 10
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KADAVAR - Abra Kadavar
Nuclear Blast/Warner
Ja, da lacht doch des Proto – Metallers Herz! Schlug
schon das letztjährige Debüt des Berliner Trios in die
Schlaghosenträger, Patchoulischnüffler und
Räucherstäbchenabfackler – Fraktion ein wie eine Bombe,
wird das zweite Album, das gleichzeitig auch das erste
unter dem wohlbekannten Nuclear Blast – Banner ist,
Kadavar endgültig in der Szene etablieren. Retrosound
ist momentan schwer angesagt, keine Frage, aber nur
wenigen Bands gelingt es wirklich, diese Rückbesinnung
auf die musikalischen Werte der Siebziger dermassen
glaubwürdig zu leben, dass es weder gekünstelt noch
aufgesetzt wirkt, und Kadavar dürfen sich ohne Abstriche
zu diesem erlauchten Kreis zählen. Die nötige Portion
Rohheit ist im perfekten Masse vorhanden, da ist nichts
aber auch gar nichts irgendwie glattpoliert oder gar
digital aufbereitet, hier wird treffsicherer
Minimalsound at its best zelebriert, erdig und ehrlich.
Die Drums knallen und scheppern genau so, wie sie
sollten, bei der Gitarre ist jeder Anschlag und jeder
Rutsch über die Saiten hörbar, und der Bass klingt
gleich knarzig-dumpf wie auf Black Sabbath’s „Master Of
Reality“-Album. Und damit wären wir schon bei einem
wichtigen Einfluss für die Band, wobei die Schar den
Patenonkel natürlich grösser ist und sich nicht nur auf
die „Sab Four“ beschränkt. Die Doom – Urväter Pentagram
haben im Sound von Kadavar genauso ihre Duftmarke
hinterlassen wie auch frühe Garage Rock Grössen wie MC
5, Blue Cheer, The Amboy Dukes oder Sir Lord Baltimore,
wobei die drei Berliner ihrem Sound noch eine gehörige
Dosis wabernder Psychedelic-Sounds beigefügt haben, die
perfekt zur charismatischen Stimme von Frontmann Lupus
Lindemann passen. Von den neun Songs treffen etwas mehr
als die Hälfte voll ins Schwarze, und der Rest ist immer
noch überdurchschnittlich. Für Aficionados von
unverfälscht – rohem Siebziger Jahre-Rock ist diese
Scheibe ein unumgänglicher Pflichtkauf.
Mirko B.

Punkte:
9.1 von 10
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GLORYHAMMER – Tales From The Kingdom Of Fife
Napalm Records/Universal
Ja, diese Band ist Klischee pur! Ja, diese Lieder
sind totaler Symphonic Metal! Ja, dieses CD-Cover geht
überhaupt nicht! Und ja, diese Promo-Fotos und das Video
sind ebenfalls purer Kitsch! ABER: auch ja, diese Band
ist einfach nur GEIL! Aber der Reihe nach: Denn bei
Gloryhammer handelt es sich um ein Seitenprojekt von
Alestrom-Frontmann Christopher Bowes, welcher den
Piratenhut mit einer Ritterrüstung getauscht hat und mit
vier holden Gestalten dem Bösen entgegen reitet. Aus
schweizerischer Sicht ist die wichtigste Besetzung in
dieser Streitkraft der Emerald-Sänger Thomas Winkler.
Wer je sein Bewerbungsvideo für die einst offene Stelle
bei Dragonforce gesehen hat, weiss was in diesem Helden
steckt. Auf Tale From The Kingdom Of Fife kommt seine
gewaltige Stimme nun erstmals in Album-Länge richtig zur
Geltung. Diese wird durch Bowes konsequente
Kompositionen optimal unterstützt. Diese stellen
musikalisch alles in den Schatten, was von Rhapsody Of
Fire je auf die Filmfreaks losgelassen wurde. Und dies
obwohl Lieder wie „Magic Dragon“ oder „Angus McFife“
verdächtig nach den Italienern klingen. Für die
Abwechslung werden aber auch HammerFall (Quest For The
Hammer Of Glory) oder Freedom Call (Hail To Crail)
zitiert. Beim 10-minütigen „The Epic Rage Of Furious
Thunder“ werden alle Register gezogen. Hier folgen auf
Fanfaren schnelle Power Metal-Attacken, welche durch ein
kurzes episches Zwischenspiel mit Frauenstimme
unterbrochen werden. Nach dem eher schwachen
Avantasia-Album und viel zu vielen überflüssigen
Rhapsody-Werken hätte ich nicht gedacht, dass mich aus
diesem Genre jemals wieder etwas zu begeistern mag.
Gloryhammer treten den Beweis an, dass es auch anders
geht! Sie treten damit all den ausgelaugten Veteranen
kräftig in den Arsch! So frisch, frech und gut hat man
diesen Kitsch-Ritter-Metal schon lange nicht mehr
gehört! Klar, die Geschichte ist öde, die Ideen
ausgelutscht und alles total übertrieben - ABER diese
Scheibe ist GEIL! So, und jetzt werde ich die alten
Lego-Ritterburgen vom Estrich holen und zusammenbauen!
Roger W.

Punkte:
9.1 von 10
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AMORPHIS - Circle
Nuclear Blast/Warner
Die finnischen Melancholie Dark Rock/Metal Ikonen
Amorphis stellen mit „Circle“ ihr elftes Machwerk vor.
Es klingt spritzig und frisch und die typischen Merkmale
des Amorphis-Sounds sind klar zu erkennen. Pekka
Kainulainen, der bereits auf früheren Veröffentlichungen
für die Band Texte schrieb und kein Bandmitglied ist,
erzählt hier die Geschichte eines glücklosen Mannes, der
zu einem Zirkel eingeladen wird und Kraft in den alten
finnischen Göttern findet. Diese Geschichten spielen
vollständig zwischen Sonnenunter- und aufgang und daher
erhält „Circle“ eine düstere Atmosphäre voller
Sehnsucht. Produziert wurde das Werk vom Schweden Peter
Tägtgren (Hypocrisy, Pain) der sich mit der Band in die
finnische Einöde zurückzog, um konzentriert im Petrax
Studio an „Circle“ zu arbeiten. Dies ist eher ein
untypisches Vorgehen für die Finnen, zuvor hatten sie
die Alben immer nach und nach eingespielt. Hackende
Gitarrensätze, auffällige Basslinien und der bekannte
Wechsel zwischen klarem Gesang und Growls prägen das
Album – überzeugend auf ganzer Linie! Sollte unbedingt
live angetestet werden. Vor allem der Wechsel zwischen
Brutalität und Melodie macht das Album so spannend.
Liane P.

Punkte:
9.0 von 10
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PURSON - The Circle And The Blue Door
Rise Above Records
Endlich! Endlich ist es da, das Debütalbum von
Purson. Ziemlich genau vor einem Jahr, am Roadburn
Festival im holländischen Tilburg, hatte ich die junge
Truppe aus London zum ersten Mal gesehen und war sofort
in ihren Bann gezogen worden. Vom psychedelischen Retro
Rock der Truppe, vor allem aber vom ätherischen,
überirdischen Charisma der Gitarre spielenden Front-Dame
Rosalie Cunningham. Man verzeihe mir, wenn ich ins
Schwärmen gerate, doch seit Velvet Underground's Nico
oder Jefferson Airplane's Grace Slick hat es wohl keine
ätherischere, betörendere und gleichzeitig auch
irgendwie bedrohlichere Stimme in der Rock Musik
gegeben. Und wenn eine Sängerin dann auch noch aussieht
wie sie klingt... Aber darum geht es hier nicht, es geht
um Musik und die ist, wie es die EP "Rocking Horse"
schon erwarten liess: retro, verspielt, psychedelisch
und verwunschen gut! Entrückt und eindringlich zugleich
säuselt und haucht, beschwört und schreit Cunningham in
Songs wie dem wirbelnden "The Contract", dem
orientalisch stampfenden, von der EP schon bekannten "Spiderwood
Farm", der zirkusmusikalischen Single "Leaning on a Bear"
oder dem folkig heidnischen "Tempest and Tide" und lässt
sich dabei von Samuel Shoves virtuosen Hammond-Läufen
umschwirren, die oft prägnanter sind als die Gitarren,
sodass Purson nicht nur an Jefferson Airplane oder Coven,
sondern auch an Atomic Rooster erinnern. Dabei fehlt bei
aller Alice-in-Wonderland-Stimmung das Gespür für
Eingängigkeit nicht. "Mavericks and Mystics" etwa ist
ein stramm vorwärts stampfender Rocker, "Rocking Horse"
ein mystischer Hexen-Walzer im 3/4-Takt und überhaupt
sind alle Songs gespickt mit Hooklines, die einem noch
lange in den Ohren flirren. Für den Retro Rock-Fan ist
deswegen klar: "The Circle And The Blue Door" ist eines
der Highlights des noch jungen Jahres, Purson die neuen
Überflieger und Rosalie Cunningham die neue Traumfrau.
Kissi

Punkte:
9.0 von 10
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TORMENTED - Death Awaits
Listenable records/Irascible
Die Band um Facebreaker- und Scar-Symmetry-Shouter
Karlsson und Ex-Marduk-Sänger Axelsson spielt
klassischen Schweden Death in reinster Form. Dass man
den Jungs das Musikmachen nicht mehr beibringen muss,
ist bei den Vorgängerbands dieser (Super)Group
selbstredend. Doch glaube ich, dass es genau diese
Erfahrung braucht, um im mittlerweile schon ziemlich
ausgelutschtem Schweden Death noch etwas neues Leben
einzuhauchen. Und meiner Meinung nach haben Tormented
genau dies vollbracht. Sie erfinden den nordischen Death
nicht neu, muss man ja auch nicht bei all den legendären
Veröffentlichungen, jedoch schaffen sie es mit ihrer
punktuellen Songstruktur und der frischen Art dem ganzen
Genre neues Leben einzuhauchen. Tormented sind einfach
ein Spürchen härter, düsterer und vor allem abgeklärter
was das Songwriting anbelangt. Das zweite Album von
Tormented weist hiermit den Weg den es für die Schweden
Deather in Zukunft zu gehen gilt, um dem sich im
Winterschlaf befindenden Genre den (lang)ersehnten
Weckruf ins Ohr zu hämmern. Top!
Steve Butcher

Punkte:
9.0 von 10
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KINGDOM COME - Outlier
Steamhammer/SPV
Der norddeutsche Lenny Wolf ist einfach ein
sympathischer Zeitgenosse und beliefert seine Fans nach
wie vor mit tollen Songs. So auch auf seinem neusten
Rundling Outlier (Ausreisser), auf dem er zehn brandneue
Nummern präsentiert. Bis auf die Gitarrensoli, die
wieder von Eric Förster eingetüdelt wurden, hat Lenny
alle Instrumente auf der Scheibe selbst gespielt. Dabei
gefällt mir besonders seine experimentelle
Vielfältigkeit, zu hören zum Beispiel bei "Rough Ride
Ralley", einem Hammersong. Er beginnt mit strangen
Synthie-Klängen, denen ein straightes Drum und ein
Mörder-Gitarrenriff folgen. Kaum hat man sich daran
gewöhnt, wechselt der Sound wieder in ruhige Sphären.
Herrlich! "Let The Silence Talk" ist dann eher eine
straighte Rocknummer mit der typischen melancholischen
Note, die man übrigens recht oft hier findet, zum
Beispiel ganz ausgeprägt beim schwerfälligen "Holy
Curtain", das auch mit einem wundervollen traurigen
Refrain glänzt. Weiterhin fällt mir sofort die Liebe zum
Detail auf, die bei allen Songs deutlich wird. Und genau
das macht "Outlier" zu einem grossen Hörerlebnis. Auch
hört man musikalische Verbindungen zu älteren
Schaffensperioden von Lenny, so könnte "The Trap Is
Alive" auf ein älteres Album passen und bei "Skip The
Cover And Feel" findet man ganz klar wieder einmal
Parallelen zu Led Zeppelin, dargeboten in typischer
Kingdom Come Manier, auch ein starker Song. Für mich ein
absolutes Highlight ist ganz klar "Don't Want You To
Wait", eine sehr gefühlvolle Nummer, die sofort unter
die Haut geht. Lenny Wolf hat es geschafft 2013 mit
einem grandiosen Album zurückzukehren und glaubt mir "Outlier"
gehört ganz klar zu den besten Werken des Deutschen,
zieht euch das Album rein und ihr werdet ebenso
begeistert sein wie ich. Beide Daumen ganz hoch für
Lenny.
Crazy Beat

Punkte:
9.0 von 10
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RUSSKAJA - Energia!
Napalm Records/Universal
Die russisch-österreichische Ska/Polka-Spasstruppe
muss man wahrscheinlich den wenigsten vorstellen. Sechs
Jungs und eine E-Geigerin zocken sich hier unverblümt
den Spass von der Seele. Schon bei ihrem Debut von 2008
welches in Österreich gleich in die Top 20 Charts
eingestiegen war, wurde der Weg in eine erfolgreiche
Zukunft geebnet. Mittlerweile ist die Band gereift und
schaffen es den Spass auch ein wenig komplexer zu
gestalten. Was besonders Laune macht, sind die
verschiedenen Sprachen, die man zu hören bekommt, denn
neben dem obligaten Russisch und Deutsch sind auch
italienische und türkische Textpassagen vorhanden. Neben
dem überragenden "Ajajaj" sind mit "Radost Moja",
"Istanbul“, "Violina Mia" oder "Kartuli Vino" wirklich
grossartige Stücke vorhanden, die nicht nur Spass
machen, sondern auch einladen, den Song mehrmals zu
hören. Schön dass sich neben J.B.O eine weitere ernst zu
nehmende Spasstruppe etabliert hat.
Steve Butcher

Punkte:
9.0 von 10
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STAHLMANN – Adamant
AFM Records/Musikvertrieb
Auch dieses Album trägt wieder den Namen eines
Metalls: Adamant bezeichnet ein fiktives, sehr hartes
Metall oder auch einen Edelstein. Wie schon beim letzten
Album “Quecksilber“ (2011) ist auch dieses Mal der Name
Programm – Neue Deutsche Härte vom Feinsten mit einigen
dunklen Juwelen darunter; das Ganze wunderbar düster und
doch härter als Stahl. Stahlmann gelten als die
steilsten Aufsteiger der Szene und mit “Adamant“
bestätigen sie, dass es sich beim Sound dieser Band
nicht nur um ein Strohfeuer handelt, sondern viel mehr
um heissglühendes Metall, das langsam in die Gehörgänge
einsickert, sich dort festbrennt und einen nicht mehr
loslässt. Vergleichbar mit Eisbrecher, Rammstein und
Oomph! liefert die Kombo um Sänger Mart tollen düsteren
Gothic Rock, der mal tanzbar mal böse daherkommt, in
einer eingängigen Mischung aus hartem Metall,
elektronischen Beats und Texten die das Klischee der
düsteren Szene bis zum Äussersten ausreizen. Diese teils
etwas platten Texte sind dann auch der einzige
Kritikpunkt der auf Dauer einen etwas schalen
Nachgeschmack hinterlässt – gleichzeitig sind die
vorhersehbaren Lyrics der Refrains auch der
Erfolgsgarant, denn zusammen mit den eingängigen
Melodien ist damit das Rezept für einen Ohrwurm nach dem
andern umgesetzt worden. Neben Hymnen wie dem epischen
“Schwarz“ sorgen tanzbare Tracks wie “Süchtig“ und
“Adrenalin“ sowie das etwas langsamere “Wenn der Regen
kommt“ für Abwechslung. Fazit: Auch das dritte Album aus
dem Hause Stahlmann bietet gewohnte Qualität im
altbewährten Stil der stählernen Männer.
Patricia H.

Punkte:
9.0 von 10
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BEYOND CREATION - The Aura
Season Of Mist/Irascible
Die vier Kanadier von Beyond Creation zocken
schnörkellosen Technical Death und zwar auf sehr hohem
Niveau. Das Album beginnt mit "No Request For The
Corrupted" und dieser Knaller gibt gleich den Tarif
durch. Beyond Creation verstehen es dem Hörer das Gefühl
zu geben, das Album mehrmals hören zu müssen, dies
jedoch ohne dass auch nur ein Song abfallen würde oder
gar langweilig wäre. Die Kanadier kombinieren
Komplexität mit Eingängigkeit und dies auf fast
unerreichter Qualität. Besonders hervorzuheben ist das
filigrane Bassspiel von Dominic Lapointe. Was dieser
Herr mit den tiefen Saiten anstellt ist einfach nur
unglaublich, kein Wunder kriegt er im - für mich -
besten Song des Albums "Omnipresent Perception" auch ein
fettes Basssolo zugestanden, bei dem man wirklich gut
hinhören muss um zu wissen, dass es sich nicht um eine
Gitarre handelt. "The Aura" ist ein Album an das man
sich bestimmt noch in Jahrzehnten erinnern wird. Ich
wüsste nicht, was es hier zu kritisieren gäbe.
Steve Butcher

Punkte:
9.0 von 10
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HEAVEN SHALL BURN - Veto
Century Media/EMI
"Heaven Shall Burn" ist mehr eine Erscheinung als
eine Band. Als eine der musikalischen Aushängeschilder
Deutschlands können die Jungs aus Thüringen im gleichen
Atemzug wie "Rammstein", "In Extremo" und "Kreator"
genannt werden. "Heaven Shall Burn" - Der Himmel soll
brennen - sind ja für ihre Liebe zum Extremen bekannt.
Ihr Markenzeichen sind schwere, die ganze Hörbreite
konsumierende Gitarrenwände, die dann mit den schweren
Vocals des Sängers ergänzt werden. Passend dazu ist das
Schlagzeug, das sich für einmal in diesem Genre nicht
allzu stark aufdrängt. Aber "Heaven Shall Burn" sind
auch für ruhige, ja teilweise sogar melodische Songs und
für ihre Kooperationen mit anderen Bands bekannt. Es
gibt Split-Alben mit Truppen wie Caliban oder Singles
mit Gastauftritten von anderen Sängern wie bspw. Sabine
Scherer von Deadlock auf der Single-Auskopplung "Given
In Death". Die Band schwenkt auf dem neuen Album in
andere Stilrichtungen ein und verlässt über weite
Strecken die bisher gefahrene Linie. "Veto" lehnt sich
im ersten Drittel des Albums klar an skandinavische
Vorbilder an und erinnert über längere Parts stark an
schwedischen Metal, wie vor allem bei "Godiva", "Land Of
The Upright Ones" und "Fallen" ersichtlich wird. Es ist
klar, die Jungs wollen ihr Repertoire erweitern und sich
nicht nur in die Metalcore-Schublade drängen lassen.
Traditionsgemäss rechnet mindestens ein Song pro Album
mit den Systemen der organisierten Religion ab. Auf
"Veto" übernimmt das "You Will Be Godless", der auch
zufälligerweise auch der härteste und wütendste Song der
Platte ist. Mein Lieblingslied auf der Platte ist "Hunters
Will Be Hunted", der als einziger im traditionellen
"HSB"-Gewand daherkommt. "Veto" ist ein mit viel
politischem Engagement, Herzblut und Professionalität
produziertes Album, das "HSB" ein neues, nordisches
Gewand verleiht und neue Wege sich zu entwickeln
veröffentlicht. Einzig "HSB"-Puristen mag die neue
Richtung nicht unbedingt gefallen, doch ich kann nur
empfehlen zuerst in das neue Album reinzuhören, bevor
man sich eine Meinung bildet.
Michel A.

Punkte:
8.9 von 10
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BLEED FROM WITHIN - Uprising
Century Media/EMI
Bleed From Within ist eine schottische
Deathcore-Band aus Glasgow. "Uprising" ist bereits das
fünfte Album, das die vier Jungs aus Schottland seit
ihrer Gründung im Jahr 2005 herausgebracht haben. Mein
erster Eindruck zum Album: Es gibt keine Überraschungen.
"Bleed From Within" fährt weiterhin eine kompromisslose
Spur, bestehend aus Metalcore-Elementen, catchy
Refrains, dem zu Deathcore passenden Growl-Gesang, und
viel Wut. Die Breakdowns sind erfrischend heftig, das
Schlagzeug überzeugt mit gut gesetzten Double-Beats und
die Riffs haben echte Headbanging-Qualität. Cleane Parts
sucht man vergebens, aber das stört nicht. Das Album
beginnt mit "III", das nur als Aufbau und Intro für das
zweite Lied, "Colony" dient und wohl der einzige Song
ist, der sich vom Rest des Albums unterscheidet. Die
Songs halten sich durchwegs auf dem gleichen Level,
sowohl von der Intensität, wie auch vom Inhalt, es gibt
keine Experimente oder abwechslungsreiche Parts. Aber
das stört nicht. Im Gegenteil. Für Metal/Deathcore-Puristen
ist es erfreulich, endlich wieder mal eine Band zu
haben, die für ihren Stil einsteht und kompromisslos
ihren Sound durchzieht, ohne auf der Hälfte des Weges in
andere Stilrichtungen umzuschwenken. Es ist auch gewagt,
denn allzu oft schaffen solche Bands nicht, den schmalen
Grat zwischen Beständigkeit und Unterhaltung zu wandern,
ohne in den Abgrund der Langeweile und Wiederholung zu
fallen. "Bleed From Within" ist eine Band, die man sich
möglichst live anhören sollte und falls das nicht
möglich ist, auf einer guten Anlage und weit über
Zimmerlautstärke, dann kommt die Essenz dieses Sounds am
Besten rüber. Kaufempfehlung für alle Metalcore- oder
Deathcore-Puristen, die vom Headbanging-Fieber befallen
sind.
Michel A.

Punkte:
8.9 von 10
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DEAD LORD - Goodbye Repentance
High Roller Records
Dead Lord – Toter Gott. Bereits nach den ersten
dreissig Sekunden beschleicht mich der Verdacht, dass
damit kein Geringerer als der grosse Phil Lynott gemeint
ist, und mit jedem Track weicht dieser Verdacht einer
stetig grösser werdenden Gewissheit. Zum einen sieht
Sänger/Gitarrist Hakim Krim nicht nur aus wie eine
junge, wilde Version des guten Phil, seine Stimme hat
auch noch eine frappierende Ähnlichkeit mit jener des
verstorbenen Thin Lizzy-Fronters, wobei sich auf den
Stimmbändern des Dead Lord Sängers interessanterweise
auch deutlich wahrnehmbare Farbtupfer der Marke Gary
Moore befinden. In Anbetracht dieser Fakten lag für die
vier Schweden offenbar nichts näher, als sich nur ein
Jahr nach der Bandgründung von Stockholm nach Dublin zu
begeben und dort ein Debütalbum ganz in der Tradition
der unerreichbaren Thin Lizzy einzuspielen. Dass nicht
einmal die Post-Lynott-Inkarnation der irischen Legende
mit Ricky Warwick am Mikro dem Original das Wasser
reichen konnte, muss den vier Jungs dabei sehr wohl
bewusst gewesen sein, und so hat man lediglich den
eigenen, angenehm warmen und organischen Siebziger –
Sound mit Lizzy – Trademarks aufgepeppt, anstatt sich
als schnöde Kopie die Karriere zu versauen. Dabei
herausgekommen sind acht Nummern, welche die
Herausforderung, die eigene Kreativität wohldosiert mit
respektvoller Huldigung zu kombinieren, beachtenswert
meistern. Doppel – Leads en masse gehören dabei genauso
zum Konzept wie Krims gefühlvolle Vocals, welche
insbesondere in ruhigeren Tracks wie der
Gänsehautballade „No More Excuses“ voll zur Geltung
kommen. Aber auch rockige Stücke wie „Goodbye Repentance“
oder der heimliche Bandhit „Hammer To The Heart“ sind
Garanten für unverfälschten (Hard) Rock-Genuss. Wer
neben Vanderbuyst noch eine weitere Lieblingsband
ähnlicher Bauart braucht, wird um Dead Lord nicht
herumkommen, und so lange die skandinavische Rockszene
solche Perlen hervorbringt, können wir der Flut von
Mainstream – Müll selbstsicher mit einem verächtlichen
Schmunzeln entgegen treten.
Mirko B.

Punkte:
8.8 von 10
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SERENITY - War Of Ages
Napalm Records/Universal
Female fronted Bands gibt es mittlerweile gefühlt
wie Sand am Meer und jede Gruppe muss sich mit den
etablierten Künstlern wie Nightwish, Within Temptation
oder Delain messen lassen. Serenity sind freilich keine
Anfänger mehr und haben schon einige namhafte Bands der
Szene, darunter Kamelot, Edenbridge oder Threshold auf
deren Touren begleiten können. Mit Hauptwurzeln in
Österreich, ergänzt um Italien und Frankreich sind
Serenity auf dem Papier schon mal gut aufgestellt. Vor
Kurzem ist mit «War Of Ages» die neue und mittlerweile
vierte Scheibe (ohne die Debüt-EP «Engraved Within» von
2005 gezählt) erschienen. Das künstlerisch gelungene
Cover-Artwork vermittelt schon mal einen professionellen
Touch, der mit den bombastischen ersten Klängen des
Openers «Wings Of Madness» bestätigt wird. Mit knackiger
Attitüde und männlichem Lead-Gesang von Georg Neuhauser
wird schon mal ein typischer Symphonic Metal Teppich
ausgebreitet, der danach von Clementine Delauney ergänzt
wird und in der Schnittmenge von Delain (mehr) und
Nightwish (weniger) erste Pluspunkte verbuchen kann.
Zudem erinnert mich Neuhauser etwas an Bernhard Weiss
von Axxis. Die Instrumentierung lässt schon mal keine
Wünsche übrig und die Produktion ist top! Die zu Beginn
verwendete Bezeichnung von wegen "female fronted band"
stimmt bei Serenity nicht ganz, da Georg Neuhauser klar
der Leadsänger ist und von Madame Delauney zwischendurch
begleitet wird. «Shining Oasis» vermag als stilistisch
tempogedrosselter Stampfer meine Sinne zu erreichen und
gefällt mir überdurchschnittlich gut. Bei der ersten
(Piano-) Ballade (gegen Schluss Halbballade) «For
Freedom's Sake» zeigen dann beide Leadstimmen, was sie
drauf haben und harmonieren ausgezeichnet. Dass
Symphonic Metal oft in der Nähe von Filmmusik
angesiedelt ist, haben ja Nightwish bei ihrem letzten
Werk «Imanginaerum» gezeigt. «Age Of Glory» lässt einen
zu Beginn auch in dem Glauben, ehe das Double
Bassdrum-Gewitter wieder voll einsetzt und Genre-Fans
glücklich macht. Serenity haben es auch in der Folge auf
«War Of Ages» drauf und vermögen mich echt aus der
Reserve locken! Da zum genreüblichen Geballer auch
spürbar mit Halbgas gefahren wird, bleibt die Musik
unterhaltsam und lässt Raum zum "Verschnaufen" und
wieder Anlauf holen. Insgesamt Überraschend gut und
darum landet «War Of Ages» deshalb klar auf meinem
persönlichen Einkaufszettel der nächst anstehenden
Tonträger-Bestellungen!
Rockslave

Punkte:
8.7 von 10
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CATHEDRAL - The Last Spire
Rise Above Records
Da ist er also, der letzte Glockenschlag von
Cathedral. Schon 2011 hatte Doom-Bischof Lee Dorian das
baldige Ende seiner Truppe angekündigt, nun schlägt es
endgültig 13. Immer abgedrehter, dabei auch melodiöser
und proggiger wurden die Predigten der mit
tonnenschwerem Doom Metal gestarteten Briten in den
letzten Jahren, bis hin zum letzten, einem Klang
gewordenen LSD-Trip nicht unähnlichen Werk "The Guessing
Game" von 2011. Nicht sehr, aber doch ein wenig
überraschend nun die Lithanei, die Meister Dorian auf "The
Last Spire" anschlägt. Schon die Vorab-Single, das
typisch kompromisslos stampfende "This Body, Thy Tomb"
liess es erahnen: Cathedral steigen zum Ende hin noch
einmal runter in die Katakomben des Dooms und damit zu
den Wurzeln ihrer selbst. Und "The Pallbearer" ist der
perfekte Opener dafür, ein 12-minütiges Doom-Epos, so
düster wie schleppend und verzweifelt. Zwar finden sich
auch in diesem 12-minütigen Doom-Epos einige
Spielereien, wie ganz vereinzelte Bläser-Einsätze oder
einen Akustik-Part, doch so grollend, so klassisch
schleppend hat man die Gitarren bei Cathedral schon
lange nicht mehr gehört. Ebenso misanthropisch, ja schon
fast crust-mässig lärmt danach "Cathedral of the Damned",
bevor in der Hälfte plötzlich psychedelische
Glockenspiele erklingen. Also doch wieder proggy? Nur
für kurz, denn so abrupt die melodischen Einsprengsel
auf "The Last Spire" erscheinen, die himmlischen
70's-Gitarren in "Infestation of Grey Death", das
Wasser-Geplätscher im furiosen Finale "This Body, Thy
Tomb" oder die morbiden Streicher- und Piano-Parts in
"An Observation", die es immerhin noch in einen
abgedrehten Synthie-Jam schaffen - allesamt werden sie
alsbald ebenso brutal wieder massakriert von finsteren
Gitarrenwänden und dem teuflisch lithurgischen Gesang
Dorians. Sterben ist nicht schön, das wissen Cathedral,
und liefern zu diesem Umstand die passend fiese
Begleitmelodie gen Hölle ab.
Kissi

Punkte:
8.6 von 10
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FINNTROLL – Blodsvept
Century Media/EMI
Nachdem man sich beim Vorgängeralbum eine kleine
Pause gegönnt hatte machen nun bereits die ersten
Sekunden auf Blodsvept deutlich, dass Finntroll einmal
mehr besonders hungrig auf der Suche nach
Menschenfleisch sind. Der Titeltrack kommt in
klassischer Finntroll-Manier daher. Humppa-Rhythmen,
satte Gitarren, tolle folkige Melodien und rohes,
ausdrucksstarkes Geschrei machen den Song zu einem
tollen Opener. Im ähnlichen Stil geht es dann auch
weiter, obwohl auch gemütlichere Passagen eingestreut
werden. Insgesamt klingt Blodsvept ziemlich fröhlich,
doch einiges konventioneller und weniger experimentell
als Nivelvind zuvor. Die Melodien sind gut, wenn auch
manchmal das Gefühl aufkommt, die eine oder andere davon
schon gehört zu haben. Auf Instrumentenvielfalt wird
aber auch diesmal Wert gelegt. So haben erneut Banjos
ihren Platz auf dem Album gefunden, Bläserfraktionen
sind in 'Mordsminnen' und diversen weiteren Songs
prominent vertreten und Rösets Kung wartet gar mit einem
kurzen Posaunensolo auf. Das Album bietet dank der
abwechslungsreichen Instrumentierung und den
partytauglichen Melodien einen grossen Hörspass und ist
sein Geld sicher wert.
Patricia L.

Punkte:
8.5 von 10
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SIX REASONS TO KILL - We Are Ghosts
Massacre Records/Musikvertrieb
Hardcore mit Death-Metal und Thrash vermischt
ergibt: Six Reasons To Kill. Die Jungs aus Koblenz sind
alte Hasen und haben schon in den 90er Jahren in der
Szene herum gewildert und das eine oder andere gute Werk
abgeliefert. Nun Leute, "We are Ghosts" überzeugt durch
ein kompaktes Songwriting und eine gute Produktion. Die
Instrumentenfraktion gibt hier alles und überzeugt mit
einfachen, aber guten Tracks, die auch nicht zu sehr ins
Detail gehen, denn das überlassen wir dann doch lieber
den Praggern. Ich persönlich kann eigentlich nichts
Schwaches finden an dieser Scheibe, aber eben auch
nichts weltbewegend Neues… Also ist "We Are Ghosts"
unterm Strich ein gelungenes Werk, das sicher den einen
oder anderen von euch überzeugen wird.
Daniel J.

Punkte:
8.5 von 10
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ESSENCE - Last Night of Solace
NoiseArt Records/Universal
Essence ist der momentan heisseste Thrash-Nachwuchs
aus Dänemark. Die vier Jungs sind grade auf Tour mit
Hypocrisy (und Hate bis zum tragischen Tod des Bassisten
am vergangenen Samstag), sie haben also ganz klar
Unterstützung von ganz oben. Peter Tägtgren hat denn
auch als Produzent massgeblich am vorliegenden Album
"Last Night of Solace" mit gewirkt. Dem Sound ist das
durchaus anzuhören, hier wird in modernen Gefilden
geballert. Das zweite Full-Length Album der Dänen nach
ihrem Erstling "Lost in Violence" von 2011 schafft
einige Gradwanderungen mit Bravour: Es ist
abwechslungsreich, ohne sich zu verlieren, hat hörbare
Anleihen, ohne aber an Eigenständigkeit zu verlieren.
Die neun Songs (mit Intro zehn) thrashen sich mal durch
die Bay Area, rasen weiter in Blastbeat-Gefilde und
grooven sich dann zu glorreichen Moshparts ein, um
schliesslich den Schwedentod aus einem heraus zu
prügeln. Natürlich hört man streckenweise, dass dem
Songwriting eine gewisse Routine noch Gewinn brächte,
aber ein schlechter Track ist hier auch definitiv zu
finden. Mit den Lyrics und dem Booklet hat man sich
ebenfalls viel Mühe gegeben. Dazu unglaublich gute
Gitarrenarbeit, eine mehr als solide Rhythmus-Fraktion
(bei der Herr Tägtgren während der Aufnahmen tatkräftig
mitgewirkt hat) und schliesslich die wirklich ober-geile
Stimme von Sänger und Gitarrist Lasse Skov. Endlich mal
wieder eine richtig krasse Röhre! Wenn der sich jetzt
noch die Haare wachsen lässt kriegen die Jungs von mir
beim nächsten Album die Gesamtpunktzahl!
Lucie W.

Punkte:
8.5 von 10
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HOW TO DESTROY ANGELS - Welcome Oblivion
Sony Music
Ich war sehr gespannt darauf, in diese CD
reinzuhören, denn schliesslich geht es um niemand
geringeren als Trent Reznor (Nine Inch Nails), seine
Frau und das dazugehörende Musikerkollektiv, die unter
anderem schon eine Golden Globe-Nominierung für ihr
Album "How To Destroy Angels" erhalten haben. Das war,
bevor sie zu Sony kamen und "How To Destroy Angels" als
Bandnamen übernahmen. Also lasse ich "Wake Up" mal auf
mich einwirken. Mein erster Eindruck ist, dass hier sehr
viel Elektro benutzt wird. Es dominiert ein langsamer,
mal an-, mal abschwellender Beat, der mit dem
hypnotisierenden Gesang von Mariqueen Mandig ergänzt
wird. Es ist guter Hintergrundsound, Sound, der zum
Träumen verleitet, der Bilder von postapokalyptischen,
verlassenen Gegenden heraufbeschwört, aber es ist kein
Metal. Sicher, ein paar Metal-Elemente kommen verstreut
darin vor. Beispielsweise ein paar Sekunden einer bis
zur Unkenntlichkeit über den Synthesizer gejagten
Gitarre, oder den klassischen Aufbau das dem Taktschema
"gewöhnlichen" Metals folgt. Aber Elektro mit gewissen
Industrial-Elementen ist als Label hier vielmehr
angebracht, denn es kommt kein Schlagzeug vor, nur
elektronisch generierte Beats. Gitarren haben, wenn
überhaupt, nur Gastauftritte im Sekundenbereich, nur der
Bass ist konstant dabei, aber ob der jetzt gespielt oder
anders generiert wird, das vermag ich nicht zu erkennen.
Auf dem Album wird eine gute Balance zwischen Innovation
und Repetition erreicht, die Vocals von Mariqueen sind
ein unentbehrlicher Part des Sounds und verleihen ihm
seine individuelle Note. Auf jeden Fall gehört Trent
Reznor zu den innovativsten Köpfen in der Branche und
das neueste Album ist es auf jeden Fall wert, angehört
zu werden. Metal entwickelt sich weiter, progressive
Strömungen breiten sich aus und "How to Destroy Angels"
gehören sicherlich zu den Vorreitern dieser Richtungen.
Zu empfehlen, insbesondere für alle, die auf Dark /
Ambient / Electronica stehen und die sich gerne in
fremden Welten verlieren.
Michel A.

Punkte:
8.5 von 10
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BAI BANG – All Around The World
AOR Heaven/Non Stop Music
Die schwedische Formation Bai Bang ist schon ganz
erstaunlich: ihr erstes Album "Enemy Lines" erblickte
bereits 1989 das Licht der Welt, dann überlebten sie
irgendwie das "Grunge-Zeitalter", um im Jahr 2009 mit
dem fünften Output anständig durchzustarten und endlich
bewusst wahrgenommen zu werden. Dieser Durchhaltewillen
verdient allergrössten Respekt. Nach dem 2011er Album "Livin'
My Dream" erscheint nun Nummer 7 "All Around The World",
das nahtlos an die beiden Vorgängern anknüpft, ohne aber
als blosse Kopien abgetan werden zu können. Das
Songwriting konnte nämlich merklich gesteigert werden,
so dass fast alle Tracks zu kleinen Highlights wurden.
Dabei orientieren sich die Musiker stark an den Glam
Bands der Achtziger, das heisst sie nutzen klassische
Strukturen, eingängige Melodien, Refrains mit hohem
Mitsing-Faktor und ausgeprägte Pop-Harmonien. Gegen die
labelseitige Zuordnung der Band zu Glam und Sleaze Rock
muss hier Einspruch erhoben werden, denn der Bezeichnung
Sleaze gerecht zu werden, setzt eine anständige Portion
Dreck und eine ausgeprägte Punk-Attitüde voraus. Beides
ist bei Bai Bang nicht vorhanden. Somit ist eben nur die
Stilbezeichnung Glam legitim. Nichts desto trotz gehören
die Skandinavier zu den wenigen Bands, die den
Siebziger- und Achtziger-Glam vernünftig ins 21.
Jahrhundert transferiert haben. Man lässt dabei aber
sämtliche Ecken und Kanten weg und adaptiert ausgiebig
Pop-Appeal, wodurch man sich manchmal gefährlich nah an
der Grenze zum Kitsch bewegt, diese aber
glücklicherweise selten bis nie überschreitet. Vor allem
durch die druckvollen Gitarren ist und bleibt Bai Bang
eine waschechte Rock'n'Roll Band mit umfangreicher
Partytauglichkeit. "All Around The World" ist das bis
dato stärkste Album der Formation. Damit sollte sie auf
der Erfolgsleiter eine weitere Sprosse nach oben steigen
können.
Chris C.

Punkte:
8.5 von 10
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SVART CROWN - Profane
Listenable Records/Irascible
Das vierköpfige Metal-Kommando bietet eine charmante
Mischung aus blackmetallischer Grundstimmung und einer
wahren deathmetallischen Killer-Rifforgie, die auch noch
aus fast allen anderes Sparten der härteren Metal-Genres
schöpft. Atmosphäre, Präzision, Melodie, Groove,
Dampfwalze und Eier halten sich angenehm in der Waage
und verhelfen "Profane" mit immer wieder mal
unvorhergesehenen Wendungen zu ansteckender
Durchschlagskraft. Die Band mag den Einen vielleicht zu
choreografiert oder geplant vorkommen (siehe z.B.
youtube-live-Videos), aber das schlussendliche Resultat
auf Platte hat definitiv Charme, zwingende
Spannungsbögen und aller offensichtlichen Planerei zum
Trotz eine amtliche Energie. Grösste Anteile daran haben
die Gift und Galle speiende Mikroarbeit und das
treibende Songwriting, dass mich ab und zu mal an eine
gesunde Mischung aus Dissection und Satyricon erinnert.
Und da Svart Crown trotz ihres schwedisch/englischen
Namens überraschenderweise aus Frankreich stammen,
erklärt sich auch die spezielle Herangehensweise an die
dargebotene Materie. Ein echt cooles Album, das sich
hinter aktuellen Genregrössen keinesfalls zu verstecken
braucht und auch betreffend Aufmachung und massiver
Produktion mehr als lobenswert erwähnt und unbedingt
LAUT gehört werden sollte. Mein persönlicher Tip des
Monats, Reinhören wärmstens empfohlen.
Hardy

Punkte:
8.5 von 10
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KILLSWITCH ENGAGE – Disarm The Descent
Roadrunner Records/Warner
Nach fast vier Jahren Pause sind „Killswitch Engage“
endlich wieder mit einem neuen Album am Start. Nachdem
Jesse Leach, der Originalsänger, Anfang 2012 zur Band
zurückgekehrt ist, weht bei „KSE“ ein neuer, frischer
Wind. Auf „Disarm the Descent“ wird experimentiert, was
das Zeug hält. Die Jungs entfernen sich etwas vom
strikten melancholischem Death Metal, wie bei „Beyond
The Flames“. Jesse versucht sich auf „You Don’t Bleed
For Me“ mit einer härteren Gangart im Gesang und
überzeugt dabei, die Gitarristen fordern den Hörer
durchs ganze Album, doch speziell auf „The Turning
Point“, mit ihren schnellen und abwechslungsreichen
Riffen. Das Schlagzeug bleibt zuverlässig und der Bass
integriert sich nahtlos in die Soundkulisse. Es scheint,
als ob sie sich von früheren Schubladisierungen
entfernen wollen, denn ausser einer losen Anlehnung an
Metalcore durch Schwere und Melodie, ist kein Lied auf
dieser mit 12 Songs vollgepackten CD gleich wie das
andere. Und das ist auch die einzige Schwäche dieses
Albums. Die Lieder folgen keinem roten Faden, sie hören
sie sich eher so an, als wären es viele verschiedene
Singles, die zu einem Album zusammengefügt worden sind.
Doch wer „KSE“ von früher mag, wird „Disarm the Descent“
lieben. Wer noch gar nie etwas von „KSE“ gehört hat, der
sollte sich unbedingt zumindest eine Single dieses neuen
Albums anhören. Die Jungs von „Killswitch Engage“
haben‘s drauf und wir werden in Zukunft sicherlich noch
eine Menge von ihnen hören.
Michel A.

Punkte:
8.3 von 10
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GAMA BOMB - The Terror Tapes
AFM Records/Musikvertrieb
Gama Bomb stehen für 80er-Thrash-Metal aus Irland.
Riffs wie die alten Helden wie Nuclear Assault, Agent
Steel, Sodom und Konsorten haben den Jungs von der
grünen Insel als Vorbild gedient. Bei den Texten ist man
nicht auf dem Evil- oder Satan-Trip nein, man nimmt
Cartoons oder Science-Fiction-Stories und mischt das mit
ihrem knallhartem Thrash Metal. So entsteht eine super
Platte für Leute wie mich, die schon damals mitgebangt
haben und immer noch gerne zurück blicken. Jaja, ich
weiss, ich Ewiggestriger! Also Thrasher: rennt zum
nächsten Laden eures Vertrauens oder bestellt dieses
geile Werk, ihr werdet es nicht bereuen. Klingt nach
Werbung ist aber die Wahrheit!
Daniel J.

Punkte:
8.3 von 10
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VOLBEAT - Outlaw Gentlemen And Shady Ladies
Universal Music
Die Erfinder des sogenannten Elvis Metal gehen in
die fünfte Runde! Natürlich war auch diesmal wieder ein
kreativer Titel zu erwarten, und "Outlaw Gentlemen And
Shady Ladies" erfüllt diese Erwartungen mit links. Was
die musikalischen Erwartungen betrifft, so möchte ich
eines vorweg schicken: Als Fan der ersten Stunde
behaupte ich mal, dass ich über genug Fachkenntnisse
verfüge, um dieses Album objektiv zu bewerten. Sicher
ist schon mal, dass sich an diesem Album die Geister
scheiden werden. Böse Zungen behaupten gar, das Album
sei zu radiotauglich und zu glatt. Zugegeben, bei
einigen Tracks mag das durchaus zutreffen, doch das
mindert nicht die Qualität der wirklich guten Songs. "Dead
But Rising" zum Beispiel geht richtig ab, doch der
grösste Kracher ist eindeutig "Room 24", wo nebst Sänger
Michael Poulsen auch die Legende King Diamond zu hören
ist. Auch an anderen hochkarätigen Gastmusikern fehlt es
nicht, und so mischt bei "Lonsome Rider" die Sängerin
Sarah Blackwood von Walk Off The Earth mit. Weitere
Gastmusiker sind Paul Lamb (Mundharmonika), Rod Sinclair
(Banjo), Anders Pedersen (Slide-Gitarre) und Jakob
Øelund (Kontrabass). Und um nochmals auf die negativen
Kritiken zurück zu kommen: Ja, Volbeat haben sich
musikalisch teilweise verändert, das stimmt. Doch man
sollte sich immer vor Augen halten, dass Musik von
Menschen gemacht wird, und so wie die Menschen sich
weiterentwickeln, so geschieht es auch mit ihrer Musik.
Wahre Musiker lassen immer auch Herzblut und ihre
eigenen Lebenserfahrungen in ihre Musik fliessen, daher
kann man nicht erwarten, dass eine Band jahrelang immer
nur die gleiche Musik macht. Erstens wäre das
langweilig, und zweitens eifach nicht mehr glaubwürdig.
Noch eine erfreuliche Bemerkung zum Schluss: Wie in
jedem Album von Volbeat steckt auch in "Outlaw Gentlemen
And Shady Ladies" ein Konzept, diesmal nämlich der wilde
Westen. Auf dann, ihr Cowboys und Cowgirls! Steigt in
den Sattel, reitet zum nächsten Plattenhändler eures
Vertrauens und hört euch Volbeats Fünfte mit einem Glas
Whisky in der Hand an!
Maiya R.B.

Punkte:
8.2 von 10
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MATT GONZO ROEHR – Zuflucht vor dem Sturm
Rookies&Kings/SPV
Nach dem schnellen und ultra rock’n’rolligen Blitz &
Donner-Album widmet sich Ex-Böhse Onkelz-Gitarrist Matt
Gonzo Roehr wieder entspannteren Gefilden. Was nicht
heisst, dass nicht auch auf dem neuen Werk zeitweise
ordentlich gerockt wird. Denn auch solche Stücke gibt es
mit „Das Feuer“, „Zuflucht vor dem Sturm“ oder „Wer
nicht kämpft“. Wo aber auf dem ersten in Deutsch
eingesungenem Solo-Album ruhige Momente fehlten, bietet
das neue Werk nun eine viel grössere Bandbreite. Bei
„Vom ersten Blick zum letzten Kuss“ gibt es Partymusik,
bei „Helden leben lang“ und „Es gibt nichts (was ewig
hält)“ waschechte entspannte Hymnen oder bei „Träumer“
eine leisere bluesige, von Keyboards, Hammond-Orgel und
Streichern unterstützte Nummer. Das Schluss-Stück
„Megalithen bei Sonnenaufgang“ ist gar ein kurzweiliges
Instrumental. Neben der stilistischen Öffnung fällt im
Vergleich zum Vorgänger-Album vor allem Roehrs-Stimme
auf. Diese hat mindestens drei Schritte vorwärts
gemacht, und klingt nicht mehr wie ein kratziger Lemmy.
Manchen dürfte sie nun allerdings zu geschliffen
vorkommen. Die Qualität stimmt auch auf
Deutschrock-Album-Nummer 2, weshalb es nur eine Frage
der Zeit sein dürfte, bis Matt Gonzo Roehr zur
Popularität seines Ex-Bandkollegen Der W aufsteigen
dürfte. Einen künftigen Album-Klassiker höre ich zwar
hier nicht raus, dafür aber ein Deutschrock-Album, das
ohne Hemmungen weiterempfohlen werden kann.
Roger W.

Punkte:
8.2 von 10
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STONELAKE – Monolith
Massacre Records/Musikvertrieb
Die schwedische Formation Stonelake wird pünktlich
zu ihrem zehnjährigen Jubiläum mit ihrem neuen Output
"Monolith" vorstellig. Die Scheibe ist bereits das
sechste Album der Bandköpfe Peter Grundström (Vocals)
und Jan Akesson (Guitars). Musikalisch vereinigt die
Truppe moderne Aspekte des Metal mit Old
School-Elementen. Oder konkreter ausgedrückt: Masterplan
meets Black Sabbath. Konstant untermauert Jan die Songs
mit fetten Riffs, die auch Tony Iommi gefallen würden.
Auch die Rhytmussektion drückt ordentlich auf's Gaspedal
und verleiht dem Ganzen viel Druck. So ist "Monolith"
das härteste Album der Truppe geworden. Doch Stonelake
haben auch diverse weitere Elemente in ihren Sound
integriert und sorgen so für unvorhersehbare
Abwechslung. Zum Beispiel wurden einige Songs mit
epischen Parts aufgepeppt, wobei aber die Keyboards
manchmal ein bisschen arg aufgesetzt klingen. Vor allem
aber war die Band noch nie so progressiv. Dabei
verlieren sie glücklicherweise nie den roten Faden und
bleiben ihrer Linie treu. Die Melodien sind fundiert und
bleiben nachvollziehbar. Peter überzeugt mit äusserst
variablen Vocals, die von hohen Stimmlagen bis hin zu
düsterem Death Metal variieren. Auch die Songs
überzeugen grösstenteils, obwohl sich auch einige Füller
eingeschlichen haben. Unter dem Strich ist "Monolith"
ein cooles Metal-Album das nicht zuletzt durch die hohe
Variabilität begeistert.
Chris C.

Punkte:
8.2 von 10
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SHADOW PAST - Perfect Chapter
Doolittle Group
Sänger Ola Halen und Gitarrist Jonatan Berg haben
2005 Shadow Past gegründet und präsentieren nun dem
Melodic Power Metal-Fan ihr Debüt-Album Perfect Chapter.
Musikalisch wildert der Fünfer ganz klar in Gefilden von
älteren Helloween, Avantasia, Stratovarius und Co.
Gerade der Titeltrack ist eine Mischung aus all den eben
genannten Bands, wobei sich der Gesang wirklich stark an
Kiske orientiert. Bei den ersten drei Songs gibt man
ordentlich Gas, glänzt mit Doublebass-Attacken und sehr
melodiösem Gesang. Erst bei "An Old Enemy" nimmt man
zeitweise das Gas vom Pedal und klingt dann so recht
eigenständig. Das folgende "Ladder Of Life" erinnert
mich dann stark an älterer Lions Share, gefällt mir aber
ausserordentlich gut, es hat einen klasse Refrain und
tollen Chor. Hie und da streift man mit einigen Parts
den Prog Metal, ansonsten wird einfach nach vorne
gerockt, meistens eben im Up Tempo-Gefilde. Und so
bieten die Schweden einige starke Hammerriffs und
Melodien, oder eben auch tolle Chöre. Ola singt meistens
im hohen Bereich, was aber auch zu dieser Art von Musik
bestens passt. Erfunden haben die Nordländer sicherlich
nichts neues, aber Perfect Chapter ist durchaus ein
tolles Album geworden, das mit guten Songs überzeugt und
auf einem hohen musikalischen Niveau dargeboten wird.
Freunde oben genannter Bands werden am Sound der
Schweden sicherlich ihre Freude haben.
Crazy Beat

Punkte:
8.1 von 10
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SIX FEET UNDER - Unborn
Metal Blade/Sony Music
Kaum habe ich das Album "Undead" der wiedererweckten
Six Feet Under gereviewed, steht knapp ein halbes Jahr
später mit "Unborn" bereits der Nachfolger in den
Regalen. Da wird Six Feet Under-Boss Chris Barnes wohl
Blut geleckt haben, oder vielleicht war auch von Anfang
an ein Doppel-Album geplant. Eigentlich egal, denn mit
"Unborn" liefern die Amis mal wieder 1A-Material ab und
Chris Barnes macht sich ein tolles Geschenk zum
20-jährigen Bandjubiläum. Schnörkellos, auf den Punkt
und brutal wie immer. Es stimmt einfach alles, vom
Artwork über die Lyrics bis hin zum eigentlichem
Songwriting. Six Feet Under sind nun defintiv
wiederauferstanden und liefern mit "Zombie Blood Curse"
und "Incision" gleich zwei Knaller, die so schnell nicht
wieder von der Playlist gestrichen werden. Dieses 13.
Album von Six Feet Under - einschliesslich der
legendären Coveralben - gehört zu den besten Releases
seit der Bandgründung. Und falls Chris Barnes wirklich
wieder Blut geleckt haben sollte, können wir uns schon
auf ein baldiges 14. Album freuen. Die Richtung stimmt.
Steve Butcher

Punkte:
8.0 von 10
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TERROR - Live By The Code
Century Media/EMI
Was kann man von einer Band namens "Terror"
erwarten, aus der Grössen wie Jamey Jasta (Hatebreed),
Freddy Cricien (Madballs) hervorgegangen sind und die
zusammen mit Chimaira, Unearth, Trivium, In Flames und
Cannibal Corpse getourt haben? Anscheinend stark
verzerrte Riffs, Hardcore-Shouts und diesen speziellen
"Drive", der zum Headbangen einlädt. Terror spielen
süffigen Hardcore, der mit seinen gelegentlichen,
schleppenden Breakdowns fast schon an Metalcore
erinnert. Mich persönlich erinnert "Terror" an Hatebreed,
nur dass sich die Gitarren thrashiger anhören und die
Shouts mehr an Refrains erinnern (ja, das ist möglich).
Die Songs sind kurz, zwischen 2 und 3 Minuten, haben
martialische Titel wie "The Good Die Young", "Shot Of
Reality" und leben von dieser rebellischen, punkigen
Hardcore-Atmosphäre, die zum Mitmachen drängt. Terror
ist für mich eine der wenigen Bands, die genau weiss, in
welcher Nische sie sich am wohlsten fühlen und diese zu
ihrer ständigen Heimstätte ausbauen. Ganz nach ihrem
Motto: "Don't forget your roots!". Das Album bietet
somit erwartungsgemäss keine Überraschungen. Die Lieder
sind mehr oder weniger homogen gestaltet mit kleineren
Ausschwenkungen in Richtung Hardcore bzw. Metalcore. Für
mich am gelungendsten sind die zahlreichen,
tonnenschweren Breakdowns, wie sie bei "The Most High"
und "Invasion" zu finden. Wer qualitativ guten,
metallischen Hardcore sucht, wird bei diesen Jungs aus
Los Angeles auf jeden Fall fündig.
Michel A.

Punkte:
8.0 von 10
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ONE INCH GIANT – The Great White
Beyond
Soulseller records
Die Ähnlichkeit ist verblüffend… Hört man sich ein
bisschen in den neuesten Output von One Inch Giant rein,
so drängt sich der Vergleich mit Memory Driven
automatisch auf – wohl auch, weil sich der Gesang von
Filip Âstrand mit demjenigen von Dennis Cornelius
ziemlich ähnelt. Wobei dies effektiv nur ein Vergleich
darstellen soll, denn sowohl Filip wie auch Dennis
weisen genügend stimmliche Eigenheiten auf, um nicht
miteinander verwechselt zu werden. Die Klangwelten sind
interessanterweise auch ziemlich ähnlich im Aufbau wie
auch in der Gestaltung, bei der Differenzierung muss
jedoch angemerkt werden, dass Memory Driven doch einiges
vertrackter zu Werke gehen als One Inch Giant. Oder, um
es anders auszudrücken: One Inch Giant sind die
eingängigere Version von Memory Driven. Obgleich beide
Bands eine Art Doom/Stoner Metal spielen, welche mal
mehr, mal weniger psychotische Elemente beinhaltet
(mehrheitlich bei Memory Driven anzutreffen), ist
Filip’s Stimme eventuell noch einen Tick angenehmer und
weniger weinerlich als diejenige von Dennis… Ach, zum
Teufel mit all den Vergleichen: Wer Doom Metal der
älteren Spielart mit auflockernden Elementen und einer
eher höheren Stimme mag, der ist mit beiden Kapellen gut
bedient. Und hört sich den musikalischen Nachbarn
vielleicht auch noch an. Beider Material ist auf jeden
Fall sehr gut!
Toby S.

Punkte:
8.0 von 10
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SIR REG - 21st Century Loser
Heptown Records
Wer auf Folkpunk steht, der ist mit dieser
irisch-schwedischen Band bestens bedient! Sobald die
ersten Takte dieser CD erklingen, sieht man sich vor
seinem geistigen Auge in einem schummrigen irischen Pub
sitzen und mit einem Pint irischem Bier mit den fröhlich
gelaunten Einheimischen anstossen. Sir Reg können
musikalisch locker mit Bands wie Flogging Molly oder
Dropkick Murphys mithalten. Die eingängige Stimme gehört
dem Iren Brendan, der seine Heimatstadt Dublin verliess,
um nach Schweden zu gehen und eine grossartige Band zu
gründen. Die perfekten Bandkollegen fand er in
Violinistin Karin, Drummer Erik, Bassist Juba, Gitarrist
Chris sowie Mats, der die Bouzouki spielt. Diese
Zusammenstellung der Instrumente lässt schon erahnen,
dass es sich mit "21st Century Loser" um eine Combo
handelt, deren Musik an jeder feuchtfröhlichen Party für
grossartige Stimmung sorgt. Zudem hat diese Band sich
wirklich einen abgearbeitet und mehrere hundert Shows
gespielt. Es handelt sich hier um eine Truppe voller
Leidenschaft für ihre Musik, das spürt man beim
Durchhören dieses Albums deutlich heraus. Nun geht es
erst mal auf Tour durch Deutschland, Finnland und
Schweden, wo Sir Reg hoffentlich viele ausverkaufte
Shows spielen werden - es sei ihnen gegönnt!
Maiya R.B.

Punkte:
8.0 von 10
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MARATHONMANN – Holzschwert
Century Media/EMI
Eine spannende Deutschrock/Metal-Scheibe kommt mit
dem Holzschwert-Album auf uns zu. Spannend deshalb, weil
man zuweilen nicht mal genau weiss, wie man die Sache
nun nennen sollte. Im Zentrum des Geschehens stehen die
Geschichten und Verse, welche von Sänger/Sprecher Michi
vorgetragen werden. Eigentliches Singen hört man von ihm
nur selten in einem Refrain. Stattdessen erzählt er,
erklärt er, trägt er lose Gedanken vor, die sich jeweils
zu einem grossen Ganzen zusammen fügen. Ab und zu
verfällt er ins Gekreische, fragt klagend an oder
appelliert. Die melancholischen Zeilen brauchen Zeit, um
ihre Bedeutung zu entfalten. Um diesen Kern wird
geschickt Musik gemacht. Hier rock’n’rollen die Gitarren
(Räume), doomen schon fast (Unter Tränen) oder erzeugen
eine nachdenkliche Stimmung (Grabräuber). Texte und
Musik bilden eine Einheit, obwohl sie teilweise als
unharmonisch wahr genommen werden. Spannung wird hier
definitiv geschickt aufgebaut. Manchen dürfte dieses
Album zu depressiv, vielleicht auch zu eintönig sein.
Andere könnten sich aber an Liedern erfreuen, welche
intelligente Texte geschickt mit interessanten
Arrangements verbinden. Dieses Debut-Album zeigt, welche
Stärken in Marathonmann liegen und setzt die Messlatte
für ein Nachfolgerwerk schon mal sehr hoch. Aufgrund der
speziellen Musik wird ein Reinhören vor dem Kauf
dringend empfohlen. Mit ein wenig Mut können dank
Holzschwert aber durchaus neue Welten entdeckt werden.
Roger W.

Punkte:
8.0 von 10
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PATHOGEN - Miscreants of Bloodlusting Aberrations
Satanized Production
Bei diesem Album handelt es sich nicht um eine neue
Scheibe der Philippinen, sondern um die
Wiederveröffentlichung eines Tapes (!) aus dem Jahre
2010. Musikalisch legen die Herren hier eine old
school-Nummer hin, die dem Stil der alten Death Bands
wie etwa Morbid Angel nahe kommt. Wie zum Beispiel der
Track "Monolith", bei dem man sich gleich bei den alten
Göttern wähnt. Oder auch "Heretical Wisdom", welches
genial schleppend aufgebaut ist. Das beste am Album ist
aber, dass die Herren sich einen Deut darum scheren, was
heutige Produktions-Standards sind, und genau so tönen
als wären sie direkt dem Schlund des Ende 80er-Anfang
90er Death Metal-Monsters entsprungen.
Steve Butcher

Punkte:
8.0 von 10
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WORMED - Exodromos
Willowtip Records
Wer auf abgedrehte (oder wahlweise hanebüchene)
Alien-Geschichten, verpackt in ein futuristisches,
technisch anspruchsvolles Brutal Death Metal-Gewand
steht, sollte mal in das aktuelle Werk der Madrilenen
von Wormed reinhören. Seit dem Debut "Planisphaerium"
ist zwar bereits eine Dekade vergangen, der Klasse von "Exodromos"
hat dies jedoch nicht geschadet. Denn die
stumpf-filigranen Riffgewitter kommen supertight daher,
haben aber trotzdem noch genug Schmutz um als rockig
bezeichnet werden zu können - wenn das denn irgendwie
Sinn macht. Der Gesang hat ein paar wenige,
effektbeladene Sprechpassagen, growlt den Grossteil aber
saumässig guttural und trotzdem fast schon wieder zu
schön durch Raum und Zeit. Ich versteh wieder mal kein
Wort. Auch das matrixmässig fantastische Artwork passt
meiner Meinung nach optimal zur Story und die Jungs
sehen obendrauf auf dem Bandpic würkli lässig/cool/böse
aus! Ich nehme es Ihnen augenzwinkernd zwar nicht ab,
aber wer auf nahezu perfekt ausgeübtes
Schweineschlachten steht wird hier superb bedient
werden. Danke Jungs, das war ein spezieller Trip, das
Zielpublikum darf sich schon mal freuen.
Hardy

Punkte:
8.0 von 10
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REVEL IN FLESH - Manifested Darkness
FDA Rekotz
Magesson und Haubersson, das sind die beiden Namen,
die man findet, wenn man nach den Bandmitgliedern von
Revel In Flesh sucht. Wider Erwarten handelt es sich bei
den beiden nicht um Schweden, sondern vielmehr um
Schwaben, deren Sound wiederum jedoch ersterem Land
zugeordnet werden muss. Schwedentod der ganz klassischen
Sorte - wie schon von der einem Song von Entombed
stammende Bandname vermuten lässt - ohne Überraschungen
oder wenn und aber, das bietet die zweite Scheibe des
Duos nach "Deathevocation" von 2012. Dennoch sind die
beiden keiner Anfänger, Hauberssons vorherigen Band
Immortal Rites dürfte einigen ein Begriff sein,
Magessons Vitae beinhaltet die Bands Apophis und Dawn of
Dreams. Für die Aufnahmen zum zweiten Studioalbum wurde
die Live-Mannschaft hinzugezogen, mit der ein Mix aus
live-tauglichen Mitschrei- bzw. Mitgrowl-Hits,
raffinierten Melodien, prügelndem Schlagzeug und eine
mal tief gurgelnde mal heiser kreischende
Old-School-Stimme eingehämmert wurde. Diese Stimme
übrigens ist echt hervor zu heben, denn so tief und
rumpelig hier auch gegrowlt wird (endlich mal wieder
eine Stimme, die den Ausdruck "grollen" verdient), so
gut verständlich sind doch die Lyrics. Zumindest für
meine Ohren… Der Grundidee der Band, den Sound sehr 90er
lastig zu halten, sind Revel in Flesh konsequent treu
geblieben, und perfektioniert wurde das
Old-School-Feeling durch Dan Swanös Mixing und Mastering,
dem Altmeister dieses Genres. Und damit das klar ist:
Originalität und Innovation sucht man hier absolut
vergebens. Was aber absolut nichts schlechtes ist. So
ist denn diese Scheibe ein absoluter Pflichtkauf für
Schwedentod-Freunde. Auch wenn sie von Schwaben stammt…
Lucie W.

Punkte:
8.0 von 10
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THIS MISERY GARDEN – Cornerstone
Season Of Mist/Irascible
Die Genfer haben mit „Cornerstone“ eine ziemlich
starke Rock-Scheibe auf den Markt geworfen. Einflüsse
von Grunge, Rock, Dark Metal und auch Doom der früheren
Tage sind deutlich auszumachen, zudem verfügt der Sänger
über eine variable, rockige Stimme, die ein wenig an die
des Sängers von Grey Monday herankommt. Generell lässt
sich sagen, dass This Misery Garden die Nähe zu Bands A
Perfect Circle, Ghost Brigade oder auch Staind zu
schätzen wissen, denn sie kreieren grob gesagt eine
Mixtur aus diesen drei Bands beziehungsweise ihren
Stilrichtungen. Wer sich für düsteren Rock auch nur
ansatzweise erwärmen kann und einen wirklich guten
Sänger zu schätzen weiss, der ist mit This Misery Garden
sehr gut bedient.
Toby S.

Punkte:
8.0 von 10
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AVANTASIA – The Mystery Of Time
Nuclear Blast/Warner
Was ist bloss mit Tobias Sammet los? Nach dem
umstrittenen (für mich nichts sagendem) Edguy-Album „Age
Of The Joker“ bringt er nun ein Avantasia-Album raus,
welches seinen Avantasia-Vorgängern das Wasser überhaupt
nicht reichen kann und dies trotz prominenter Besetzung
wie Biff Byford (Saxon), Eric Martin (Mr. Big), Michael
Kiske (ex-Helloween, Unisonic), Bruce Kulick (ex-KISS,
ex-Meat Loaf), Ronnie Atkins (Pretty Maids) Arjen
Lucassen (Ayreon, ex-Vengeance) oder Joe Lynn Turner (ex-Deep
Purple, ex-Rainbow, ex-Yngwie Malmsteen). Dabei wird
bereits nach den ersten Klängen des Eröffnungssongs
„Black Orchid“ klar, dass hier sämtliches Material
dasjenige des besagten Edguy-Albums locker vergessen
macht. Die Qualität ist hier also durchaus vorhanden,
und wird besonders bei den beiden überlangen Songs „Savior
In The Clockwork“ und „The Great Mystery“ klar hörbar.
Trotzdem besitzt The Mystery Of Time überraschend Längen
und es bleibt auch nach intensivem Hören nur wenig
hängen. Das ist man sich von den Avantasia-Werken bisher
schlicht nicht gewohnt. Es bleibt deshalb die
berechtigte Frage, ob dem umtriebigen Tobias Sammet
nicht einmal eine kreative Pause oder ein gänzlich
anders klingendes Projekt gut täte. Denn
Durchschnittsware ist man sich vom kleinen Sänger
eigentlich nicht gewohnt. Und genau dahin tendiert The
Mystery Of Time, auch wenn schlimme Abstürze in Form von
schwachem Songwriting dank grossen Chören gerade noch
gerettet werden können (z.B. bei Sleepwalking). Das von
Mr. Big-Sänger grandios intonierten „What's Left Of Me“
weckt zuerst grosser Erwartungen und enttäuscht dann,
hätte es doch ruhig ein wenig knackiger und kürzer
ausfallen können. Live könnte dieses Lied mit seinem
Musical-Stil aber durchaus seine volle Wirkung
entfalten. Die guten Ansätze sind also nach wie vor
vorhanden, die Songs klingen aber nicht mehr zwingend
toll. Die Schlussbilanz fällt deshalb ernüchternd aus.
Avantasia-Freunde können dem Album durchaus eine Chance
geben. Neueinsteiger seien aber die fünf Vorgänger und
davon vor allem die ersten beiden empfohlen.
Roger W.

Punkte: 7.8 von 10
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THE GLORIA STORY – Borne To Lose
Wild Kingdom Music
Knapp zwei Jahre nach dem Debüt "Shades Of White"
beehrt uns die schwedische Band mit dem schrecklichen
Namen zum zweiten Mal. "Born To Lose" nennt die
Formation ihren neusten Output. Musikalisch tummelt man
sich nach wie vor im gleichen Gebiet, nämlich tief in
den Siebzigern. Trotzdem wurden die verschiedenen
Zutaten neu gemischt, obwohl es nach wie vor dieselben
sind. Neu hat man gewisse Glam-Anleihen über Bord
geworfen, dafür ist nun eine deutliche Punk-Attitüde
ersichtlich. Dadurch sind die Tracks roher und direkter
ausgefallen, die Jungs kommen schneller auf den Punkt.
Man vermisst aber die dadurch weniger zahlreich
ausgefallenen eingängigen Refrains. Zusammengefasst
lässt sich die Musik von The Gloria Story als dreckigen
Garagenrock bezeichnen. Ein Grund für die dezenten
Veränderungen wird auf den Verzicht eines externen
Produzenten zurückzuführen sein. Man kann vermuten, dass
die Band nun zu ihrem gewünschten Sound gefunden hat,
den sie zelebrieren nun mit viel Herzblut und Hingabe
zelebrieren. Selbst bei den Aufnahmetechniken beschränkt
man sich auf für die Siebziger typisches analoges
Equipment. Mit "Born To Lose" ist den Nordeuropäern eine
gesunde Mischung aus Thin Lizzy und The Hellacopters
gelungen, die fernab irgendwelcher Trends liegt. Ob man
nun das Debüt oder das aktuelle Werk bevorzugt ist reine
Geschmackssache. Niveau und Stil haben beide.
Chris C.

Punkte:
7.8 von 10
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TAAKE – Gravkamre, Kroner og Troner (Compilation)
Dark Essence Records
Nach zwanzig Jahren Bestehen haben Hoest und seine
Mitstreiter mehr als einmal bewiesen, dass sie neben
überflüssiger Provokation (man erinnert sich: Pimmel und
Hakenkreuz) vor allem sehr gute Musik machen. Grund
genug, einige auserwählte Stücke in neuer Form zu
Präsentieren. Auf der ersten Scheibe finden sich vor
allem neuere oder neu eingespielte Songs. So klingen „Hordaland
Dodeskvad 1“ oder “Over Bjoergvin graater Himmerik 4“
differenzierter als auf den Originalen, die Spuren sind
eindeutiger auseinander zu hören, wenngleich der Sound
nach wie vor ungeschönt daher kommt. Hier braten die
Verstärker und quietschen die Saiten, alles so, wie es
halt klingen muss. Beim neuen „Nordbundet“ gibt es
Unterstützung von Niklas Kvarforth und Nocturno Culto,
mit „Hov far Stein“ ist auch ein ganz neuer Track dabei.
Dazu kann man in den siebzig Minuten Spielzeit auch den
einen oder anderen Live-Mitschnitt hören. Das poltert
natürlich gewaltig, unterstreicht gleichzeitig aber die
punkige Attitüde Taakes. In meinen Augen ein gelungener
Rückblick auf ihr bisheriges Schaffen, auch für Leute,
die ihre Diskografie bereits besitzen. So viel guter
Black Metal zu einem fairen Preis, da lohnt sich ein
Zugreifen trotz schlechtem Cover.
Tristan

Punkte: keine Wertung
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THE BLACK HEART REBELLION -
Har Nevo
Adagio 830
The Black Heart Rebellion sind sechs Jungs aus
Belgien, die sich im Jahre 2004 zusammengetan haben, um
die Welt zu erobern. Nur: mit was wollen uns die Punker
oder mittlerweile besser gesagt im Postcore spielenden
Jungs beglücken? Mir war schon wegen des Plattencovers
Angst und Bange, denn wie ich immer predige lässt das
Cover meistens durchblicken, wie es um die Musik steht.
Und auf diesem Cover sieht man einen im Wald
aufgehängten Tierkadaver - um es mal sehr diplomatisch
zu beschreiben. Da werden Klänge zum besten gegeben, die
mit grösster Wahrscheinlichkeit unter Einfluss
bewusstseins-erweiternden Substanzen komponiert wurden.
Streicher, Tribaldrums, harte Gitarrenriffs und etliche
andere komische Instrumente finden sich auf diesem Werk.
Es braucht schon Mut und auch einen toleranten
Musikgeschmack, sonst ist man hier als True-Metaller
schon nach den ersten Sekunden auf verlorenem Posten.
Das ist eine Platte für Freaks oder solche die es noch
werden möchten!
Daniel J.

Punkte:
7.6 von 10
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AXEL RUDI PELL - Live On Fire 2CD / 2DVD
Streamhammer/SPV
Axel Rudi Pell, die unzerstörbare Metal-Legende aus
Bochum! Seit nun schon 15 Jahren rockt der bunte Haufen
um den Namensgeber Axel in der gleichen Besetzung durch
die Lande. Und genau das hört man auch auf dem neuen
Live-Album. Alt bekannte Nummern, wie das unverzichtbare
"Strong As A Rock", das wunderschöne "Oceans Of Time",
oder der Klassiker "The Masquerade Ball" rocken genau so
tight wie neuere Songs ""Ghost In The Black", "Bevore I
Die" oder das etwas andere, sehr interessante "Circle Of
The Oath". Und da die Band inzwischen so viele geile
Songs im Repertoire hat, werden halt einige dann in
Medleys zusammen gefasst. Wnd wie gewohnt gibt’s auch
hier einige Anspielungen auf Pells Helden in Songs wie "Whole
Lotta Love" und "Mistreated". Auch "Tear Down The Wall/Nasty
Reputation" kommt echt gut rüber. Die Band ist in
hervorragender Spiellaune (wie immer), Johnny Gioeli ist
in Bestform, seine Stimme ist grandios und er ist
einfach ein toller Frontman und Unterhalter. Terrana und
Volker sind ein perfektes Rhytmusgespann und
Dauergrinser Ferdi ergänzt die Tracks mit seinen Keys
und gelegentlichen Backing Vocals. Live sind die Jungs
einfach nur geil. Und natürlich darf das Mike
Terrana-Drum Solo nicht fehlen. Immer wieder ist es eine
Freude das "Tier" beim Bearbeiten seiner Felle zu
beobachten. Auch hier bietet der Ami wieder eine Auswahl
seiner klassischen Sinfonoica CD und immer wieder
begeistert er mit seinem Können und seinen klasse Ideen.
Im Ganzen ist Live On Fire wieder ein überzeugendes
Live-Spektakel. Und ich empfehle unbedingt die DVD zu
kaufen mit dem ganzen Konzert in Köln in der Essigfabrik
vom 18. Oktober 2012. Und auf DVD 2 gibt's dann noch den
Gig vom Rock Of Ages vom 28. Juli 2012, plus Interview
mit Axel, Home Story und das tolle "Hallelujah" Video.
ARP live macht für mich halt einfach mehr Sinn auf DVD,
weil die Jungs eine geile Show zeigen und weil man
Johnny Gioeli beim Singen einfach sehen muss!!
Crazy Beat

Punkte:
keine Wertung
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VISIONS OF ATLANTIS – Ethera
Napalm Records/Universal
Die österreichischen Symphonic Metaller bringen hier
erneut ein starkes Album. Es hat zwar diesmal etwas
länger gedauert, bis es bei mir „Klick“ gemacht hat, es
brauchte es sogar eine vorgängige Intensivbeschallung
durch die belanglosen My Endless Wishes (siehe viel
weiter unten). Der Direktvergleich zeigt aber bei
Visions Of Atlantis deutlicher mehr Licht als Schatten.
Die Band setzt ihr lang bewährtes Konzept in der Form
der Frauen- und Männerstimme weiter konsequent um, ohne
es dabei abzunützen. Zwar sticht es auch diesmal nicht
in Klassiker-Gefilde hoch, kann aber das Niveau des
Vorgängers Delta definitiv halten. Visions Of Atlantis
sind auch 2013 symphonisch, episch, poppig, balladesk
und ein wenig kitschig. Das Songwriting ist gewohnt
stark. Spannungsbögen werden aufgebaut, um sie dann
wieder niederzureissen. Die ruhigen Zwischenklänge
lassen die harten Momente umso intensiver erscheinen.
Ethera ist somit ein gutes Symphonic Metal-Album. Der
Mut in dieser Szene wirklich eigene Akzente zu setzen,
fehlt aber auch dieses Mal. Aber wer würde z.B. von
einer guten AC/DC-Cover-Band Eigenständigkeit verlangen?
Und ganz so schlimm ist es bei Visions Of Atlantis im
Bezug auf Nightwish nun doch nicht. Trotzdem wäre noch
mehr drin gewesen. Wer gutes Melodic Metal-Handwerk
haben möchte, kann hier definitiv nichts falsch machen.
Roger W.

Punkte:
7.5 von 10
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ZOMBIE INC. - Homo Gusticus
Massacre Records/Musikvertrieb
Heute auf der Speisekarte: Lecker Mensch! Homo gusticus
(wenn das mal kein geiler Albumtitel ist) ist das zweite
Full Lenght-Album der österreichischen Deather von
Zombie Inc. Die Truppe von Untoten um Martin Schirenc
(bekannt von Pungent Stench) und Wolfgang Rothbauer (u.a.
Disbelief) liefern mit diesem Longplayer besten Death
Metal straight in your face ohne Kompromisse und
Experimente, thematisch immer im Bereich von "The Living
Dead". Ein guter Schuss Rock'n'Roll-Feeling und Groove,
ist zwar alles nix Neues aber macht einfach Spass! Nicht
nur für Zombie-Fans absolut empfehlenswert.
Lucie W.

Punkte:
7.5 von 10
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HAMMERED – The Beginning
Punishment 18 Records
Hammered? Nie gehört und das wird wohl auch so
bleiben. Oder doch nicht? Im Fahrwasser der jungen
Wilden wie Enforcer haben sich die Jungs dem klassischen
Metal der achtziger Jahre verschrieben. Da schimmern
Iron Maiden, Judas Priest, Tokyo Blade und die ersten
Scheiben von King Diamond durch. Frech und unbekümmert,
wie nur solche Truppen sein können, eröffnen Hammered
das Album mit einer über acht Minuten langen Nummer, die
auf den Namen «No Time For Us» getauft ist. Wie bei den
jungen musikalischen Brüdern klingt auch hier einiges
ziemlich gleich, die Produktion hat ihre wackligen
Momente, aber dafür sind die Lieder immer interessant
und machen Laune. Ich weiss, klingt ziemlich
widersprüchlich, aber wer «The Beginning» gehört hat,
weiss, was ich meine. Die Gitarren sägen Riff um Riff,
die Doublebass donnert, die Gesangsmelodien gehen ins
Ohr. Leider klingen letztere aber auch ab und zu etwas
schief klingen ab und der Produktion fehlt der Druck.
Ein ordentliches Album, aber wer mit den grossen Helden
aufgewachsen ist, wird sich dann doch lieber diese in
den Player schieben. Hört euch die Scheibe an und bildet
euch selber eine Meinung.
Tinu

Punkte: 7.5 von 10
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WELLE: ERDBALL: Computerklang (Vollversion)
Synthetic Symphony/SPV
Welle:Erdball: feiern dieses Jahr ihr 20-Jähriges
Jubiläum und so haben die Helden der NDW-Bewegung und
der Electro-Tanzmusik erst mal diese EP als Vorspeise
für ihre Fans heraus gebracht, bevor dann pünktlich zum
WGT der Hauptgang in Form einer Best of “20 Jahre“
serviert werden soll. Doch warum der Zusatz
“Vollversion“? Auf dem kürzlich erst veröffentlichten
Picture-LP-Rerelease des ’96er-Albums „Tanzpalast 2000“
fanden Fans bereits einen kleinen Vorgeschmack in Form
einer 3“-CD-EP, quasi als kleinen Appetizer auf die neue
EP. Doch was erwartet den geneigten Hörer denn nun auf
der neuen Scheibe? In typischer Welle: Erdball:-Manier
wird auch hier wieder kraftvoll und mit viel Ironie der
Untergang der Menschheit zelebriert und kritisiert.
Leider ist der Einsatz der Synthesizer-Klänge diesmal
ein wenig enttäuschend, alles klingt einen Tick zu
vertraut, zu altbekannt, zu “gewohnt“, was alles andere
als typisch für die sonst so kreative Kombo ist. Doch
Fans werden bestimmt auch bei diesem Silberling auf den
Geschmack kommen. Jedenfalls bleibt die Vorfreude auf
das kommenden neue Album und die leise Hoffnung, dass
bald ein süsses Dessert folgen wird…
Patricia H.

Punkte:
7.5 von 10
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WARDRUNA – Yggdrasil
Indie Recordings/Irascible
Das Projekt Wardruna hat durch die Beteiligung der
einstigen Gorgoroth-Mitglieder Einar "Kvitrafn" Selvik
und Kristian "Gaahl" Espedal bisher bereits einige
mediale Aufmerksamkeit erfahren, obwohl jetzt erst ihr
zweites Album veröffentlicht wird. Wie schon auf dem
Vorgänger stehen auf Yggdrasil die nordische
Spiritualität und insbesondere die Runen im Zentrum.
Ausgehend von der 'Runaljod' Trilogie werden jeweils
acht der insgesamt 24 Runen thematisiert. Entsprechend
den Themen kommt auch der Sound daher. Frei von
typischen Songstrukturen wird hier vor allem sehr viel
Atmosphäre geboten, welche von verschiedensten
akustischen, oft alten norwegischen Perkussions- und
Melodie-Instrumenten, stimmungserzeugenden Samples,
sowie Chören, Zwischenrufen und Sprecheinlagen erzeugt
wird. Die Texte sind in verschiedenen Formen der
Muttersprache, inklusive Altnorwegisch und
Proto-Norwegisch gehalten. Das Ganze wird mit viel
Überzeugung dargeboten. Solch ambientähnlicher Sound ist
schwierig mit Punkten zu bewerten. Wen es interessiert,
der soll sich am besten selbst einen Eindruck von dem
verschaffen, was hier geboten wird.
Patricia L.

Punkte:
7.4 von 10
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STALA & SO. - Play Another Round
Escape Music/Non Stop Music
Glitzerstaub und Haarspray sind die Stichworte, die
das vorliegende Album am besten beschreiben. Ach, kommt
jemandem dieser Bandname bekannt vor? Kein Wunder,
handelt es sich bei dieser Truppe doch um ehemalige
Mitglieder von Lordi. Sänger Stala drummte unter dem
Namen Kita jahrelang bei Lordi, und auch Bassist Nick
Gore war früher bei der Gruselband, die 2006
erfreulicherweise den ECS gewann. Stala & So. selbst
hatten auch schon mit dem ESC zu tun, als sie 2011 beim
Finale teilnahmen, leider aber leer ausgingen. Trotzdem
erreichten sie dadurch in ihrer Heimat einen gewissen
Status, den sie bis heute halten können. Nun gut, bei
europäischem Glam Rock denkt man heutzutage eher an
Bands wie Crashdïet oder Reckless Love, doch das geübte
Ohr wird den Einfluss von Legenden wie Sweet oder T-Rex
deutlich heraushören und natürlich auch sehen. Auch Ozzy
Osbourne wird geehrt, denn nebst vielen tollen Glam
Rock-Songs ist auch ein Cover seines "Shot In The Dark"
enthalten. Mit "Play Another Round" haben Stala & So.
ein wirklich schmuckes zweites Album nachgelegt!
Maiya R.B.

Punkte:
7.4 von 10
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THE MODERN AGE SLAVERY - Requiem
For Us All
Pavement Entertainment
Anders als man beim ersten Anblick des Covers und des
Bandlogos befürchtet, machen The Modern Age Slavery
keinen Deathcore sondern richtig fetten modernen Death
Metal amerikanischer Färbung a la Immolation,
Suffocation oder auch Hate Eternal. Und da erstaunt es
sehr, dass die Herren nicht etwa selbst aus Ami-Land
sondern aus dem schönen Italien kommen! Requiem For Us
All ist der zweite Longplayer des Quintetts, ihren
Erstling haben sie noch bei Napalm Records
veröffentlicht, dieses Werk nun bei Pavement
Entertainment. Der Sound auf dieser Scheibe geht
wirklich mitten in die Fresse und prügelt einem die
Seele aus dem Leib. Eine richtig gute Stimme hat man
hier am Start, der man zum Glück die Hardcore-Wurzeln
der Band nicht mehr anmerkt. Die Schwäche der Scheibe
ist meiner Meinung nach, das wirklich fast
ausschliesslich geprügelt wird und das Schlagzeug extrem
im Vordergrund steht. Wenn man denn ein Blastbeat- und
Doublebass-Fanatiker ist, dann hat man hier seine helle
Freude, die anderen werden wohl spätestens so wie ich
nach dem zweiten Durchgang gewisse
Ermüdungserscheinungen zeigen. Hätte man hie und da
etwas Midtempo zugelassen und vielleicht ein wenig an
der Eingängigkeit gearbeitet und dieses Tier von Drummer
etwas gebremst, hätte noch weit mehr herausgeschaut.
Trotzdem ein geiles Death Metal-Album, am Songwriting
arbeiten wir aber noch. Für Fans von oben genannten
Bands lohnt sich Reinhören allemal, das hier ist guter
Stoff!
Lucie W.

Punkte:
7.3 von 10
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ERIC JOHNSON – Up Close-Another Look
Provogue Records/Musikvertrieb
Begnadete Musiker erkennt man nicht bloss an der für
sie typischen Spielweise sondern oft auch an einem ganz
eigenen Signature-Sound. In genau diese Kategorie gehört
auch der texanische Gitarrenvirtuose Eric Johnson, der
seine Fans seit vielen Jahren mit weichen, sphärischen
Klängen begeistert, die zuweilen eher an ein Keyboard
oder an eine elektrische Violine erinnern denn an eine
Gitarre. Über Provogue erscheint nun nochmals sein
2010er Album „Up Close-Another Look“ endlich auch für
den europäischen Markt, teilweise neu eingespielt und
abgemischt, allerdings in einer um zwei Songs
abgespeckten Version. Als Rock/Jazz/Fusion – Gitarrist
lebt Eric Johnson seine stilistische Freiheit
erwartungsgemäss voll aus, was bei den Liebhabern der
etwas härteren musikalischen Gangart natürlich zu
Reibungspunkten führt, diesmal wahrscheinlich in Form
des Country – Instrumentals „On The Way“ und der etwas
allzu poppig – schwülstigen Ballade „Arithmetic“. Das
restliche Material kompensiert dafür diese zwei Skip –
Kandidaten vollkommen, sei es rein instrumental wie das
flotte „Fatdaddy“ oder das schon fast meditative,
wunderschöne „Gem“ oder auch mit Begleitung renommierter
Musikerkollegen, woraus dann echte Perlen entstehen wie
der Electric Flag – Blues „Texas“, eingespielt mit Steve
Miller (erinnert sich noch jemand an seinen Hit „Abracadabra“?)
am Mikro und dem grossen Jimmie Vaughan an der zweiten
Gitarre. Und wenn im thematisch dazu passenden, funkigen
„Austin“ Jonny Lang sein charismatisches Organ gewohnt
souverän einsetzt, dann verspürt man sehr schnell das
Bedürfnis, sich bei Mutter Natur dafür zu bedanken, dass
sie hin und wieder Menschen hervorbringt, die mit
solchen Talenten gesegnet sind. Wie gesagt, „Up
Close-Another Look“ ist definitiv kein Metal sondern
lediglich gute, sehr melodische und gitarrenorientierte
Rockmusik ohne Frickelterror. Wer hin und wieder Hendrix
sein Ohr leiht, gelegentlich den Blues fühlt und Steve
Morse schon vor seiner Verpflichtung bei Deep Purple
geil fand, sollte unbedingt mal in diesen Tonträger rein
hören.
Mirko B.

Punkte:
keine Wertung
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SNOWFALL – Cold Silence
Escape Music/Non Stop Music
Obwohl Snowfall aus Norwegen stammen und dem
klassischem Melodic Rock frönen, klingen sie keineswegs
typisch skandinavisch. Vielmehr adaptiert die Band auch
britische und amerikanische Genre-Trademark, wodurch
eine interessante Kombination mit Querverweisen zu
Whitesnake, Deep Purple, Giant und Firehouse entsteht.
Als Frontmann wurde Lee Small engagiert, der auch schon
mit Shy und Phenomena aktiv war. Der Mann besitzt eine
trockene, kraftvolle Stimme, die einen gewissen Charme
versprüht, dabei aber weit weniger charismatisch
rüberkommt als die eines David Coverdale oder Ian Gillan.
Nichts desto trotz haben die Jungs durchaus
ansprechendes Songmaterial verfasst, das der
Stilvielfältigkeit der Truppe gerecht wird. Diverse
starke Hooks und feine Melodien versprühen ein
angenehmes Flair und Songs wie "Don't Drive Me Home
Tonight", "I Won't Be Lonely Anymore" oder "Stampede"
bewegen sich auf sehr hohem Niveau und haben grossen
Wiedererkennungswert. Leider erfüllt nur gut die Hälfte
der Tracks die gewünschten Ansprüche, derr Rest muss
unter ferner liefen abgehandelt werden. Zu den
musikalischen Qualitäten der Musiker kann zwar keine
fundierte Kritik angebracht werden, doch das Songwriting
kann eben nicht durch Beständigkeit glänzen. Dafür hat
der schwedische Produzent Martin Kronlund mit der
versierten Veredelung von "Cold Silence" einmal mehr
bewiesen, warum er in Melodic Kreisen so beliebt ist.
Snowfall ist mit Sicherheit eine Band, die noch
steigerungsfähig ist. Das Debüt ist aber noch nicht
überragend.
Chris C.

Punkte:
7.2 von 10
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MONO INC. – My Deal with God
No Cut/SPV
Mono Inc. feiern ihr 10-Jähriges und wie es sich für
eine veröffentlichungsfreudige Band gehört, tun sie das
natürlich mit einer neuen Single. “My Deal With God“ ist
ein toller Song in typischer Mono Inc.-Manier der -
zusammen mit dem 2. Track des Silberlings “A Better Way
to Die“ - die 10 Jahre Bandgeschichte in knapp 8 Minuten
zusammenfasst. Zum einen wunderbar tanzbare
elektronische Rhythmen und zum andern eine ruhige
Ballade – das Erfolgskonzept der Band geht auch hier
auf. Dominierend ist wie üblich Sänger und Mastermind
Martin Engeler, unterstützt von der hellen Stimme von
Schagzeugerin Katha Mia. Die Single ist ein leckeres
Appetithäppchen für das kommende Album und dürfte
eingefleischten Mono Inc. Fans die Wartezeit etwas
versüssen. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall, ganz
Geduldige warten wohl eher aufs neue Album.
Patricia H.

Punkte:
keine Wertung
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CALL OF THE VOID - Dragged Down A
Dead End Path
Relapse Records/Non Stop Music
Converge, Pig Distroyer,
Mastodon und Neurosis: das sind die Einflüsse der Truppe
um Call Of The Void. Wahrlich düstere Aussichten, wenn
man die genannten Bands anschaut. Drückt man die
Playtaste kommt denn auch gleich Vollgaslärm aus den
Lautsprechern. Zehn Nummern des Hasses und der Wut auf
alles was sich bewegt auf diesem gottverdammten
Planeten. Dieser mit Grindcore a la Napalm Death
gespickte Hardcore hat es wahrlich in sich! Schnell auf
den Punkt kommende Hasstiraden hier sind die
Randschwimmer gefordert. Wer auf Grindcore steht, sollte
sich da mal durchkämpfen.
Daniel J.

Punkte:
7.1 von 10
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THE CRYSTAL CARAVAN - With Them You Talk Alone
Transubstans Records
Retro Rock ist momentan schwer angesagt und Bands
wie Graveyard, The Sword, The Parlor Mob, Orchid, Sagh
und noch einige mehr erfreuen sich einem grossen Zulauf.
Da dies zumeist junge Bands und keine "renaturierte alte
Knochen" sind, könnte dieser Zustand durchaus noch eine
Weile andauern. Auch The Crystal Caravan aus..., dreimal
dürft ihr raten..., na logo..., Schweden (!) schicken
sich nun an, auch ein Stück des Genre-Kuchen zu
ergattern. Das Sextett, bestehend aus Niklas "RG"
Gustafsson (v), Björn Lohmander (g), Stefan Bränberg
(g), Pierre Svensson (b), Annika Bränberg (perc) und
Christopher Olsson (d) bewegt sich somit ebenso schwer
in den 70ern wie die genannten Kollegen zuvor. Die
zeitweilige Vermischung zu, respektive mit Stoner Rock
ist vielerorts dem reinen Hippie-Sound gewichen, der
hier mehr einen auf The Doors macht. In beiden Fällen
dürfte süsslicher Cannabis-Duft durch die Behausungen,
Rehearsal-Rooms und Studios getragen worden sein. The
Crystal Caravan verwenden jedoch einen recht lauten und
cleanen Gitarrensound und auch der Gesang von Niklas
Gustafsson sticht klar hervor. Dann und wann hört man
auch noch ein paar dezente Orgelklänge und Effekte,
sowie mal kurz einen Stimmwandler, wie ihn seinerzeit
die holländischen Drogenrock-Könige Brainticket
verwendet hatten. «With Them You Talk Alone» ist nach «The
Cyrstal Caravan (2009) und «Against The Rising Tide»
(2010) das dritte Studio-Langeisen der Schweden, das die
wieder aufgegriffene Tradition weiter aufrecht hält. Wer
auf die oben genannten Bands abfährt, im Speziellen den
Doors, wird mit den Nordländern bestimmt auch glücklich.
Die insgesamt sechs Songs mit einer Spielzeit von gerade
mal 37 Minuten sind bis auf das ruhige und stimmige «Drifting»
am Schluss durchaus mit "Schmackes" versehen und werden
ihr Zielpublikum nicht enttäuschen. Dass "RG" sich dabei
mindestens zwischendurch wie der junge Ozzy anhört,
stört jetzt nicht mal gross. Allerdings wird jeweilen
ziemlich lange auf den gleichen Riffs und Strukturen rum
geritten, was jedoch halt zu diesem Stil gehört. Die
Grenze zu rauerem Hardrock ist aber manchmal nicht weit
weg und die teils zweistimmigen Soli hören sich wirklich
gekonnt an. Wer sich also so zu sagen mit cleanem und
sauberem Doors-Sound der 70er anfreunden kann, sollte da
mal ein Ohr voll riskieren.
Rockslave

Punkte:
7.0 von 10
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AZRATH XI - Ov Tentacles And
Spirals
Punishment 18 Records
Was ist denn mit den
Italienern los, dass sie plötzlich alle Death Metal
machen (siehe The Modern Age Slavery-Review)? Und dann
auch noch guten selbigen? "Ov Tentacles and Spirales"
ist der Zweitling der Truppe um Allrounder Asmodeus
(Handful of Hate, Absentia Lunae) nach dem Debutalbum "The
Shrine of All Hallucination", und wieder hat man dem
Death einen guten Schuss Black hinzu gefügt, nichts
Neues erfunden, aber das Altbewährte gut umgesetzt.
Glücklicherweise ist die Scheibe nicht nur von
Doublebass und Blastbeats vollgepackt, sondern hat auch
ihre schleppenden und melancholischen Momente, die dem
Ganzen noch die richtige bremsende Abwechslung
verleihen. Was ganz eigenes kommt hier trotzdem nicht
raus, aber solide ist diese Scheibe auf jeden Fall.
Lucie W.

Punkte:
7.0 von 10
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OFFICIUM TRISTE – Mors Viri
Hammerheart Records
Geschlagene 6 Jahre nach dem letzten offiziellen
Output „Giving Yourself Away“ beehren uns die
Niederländer mit einem neuen Doom-Rundumschlag.
Gestaltet sich der Einstieg noch relativ ruhig, wird
spätestens ab dem zweiten Track „Burning All Boats And
Bridges“ der Doom-Keiler aus dem Keller gelassen, nur um
dann in „Your Heaven, My Underworld“ wieder auf die
Bremse zu treten und gegen Ende wieder das Tempo ein
wenig anzuziehen. Und so zieht sich das durch das ganze
Album hindurch, was dem Hörer einiges abverlangt – nicht
nur aufgrund der relativ langen Tracks. Death/Doom Metal
der Marke November’s Doom oder Daylight Dies mit auch
daher bekannten ruhigen, akustischen Breaks bewirken
wahre Wunder im Bereich der Individualität. Klingt echt
ok und kann in der entsprechenden Stimmung auch
wunderbar genossen werden.
Toby S.

Punkte:
7.0 von 10
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THY ART IS MURDER - Hate
Nuclear Blast/Warner
Von der anderen Seite der Welt erreichte uns
feinster, australischer Deathcore der modern-brutalen
Sorte. Denn NB bringen uns eine Neuauflage des letzten
Jahres via Halfcut Records erschienenen Zweitlings von
Thy Art Is Murder. Die Band strahlt eine kalte, brutale
Atmosphäre aus, die Temperatur sinkt sofort und eine
gewisse morbide Verzweiflung hält Einzug. Die Musiker
sind an ihren Instrumenten äusserst fit, demonstrieren
dies aber nur dezent mit einer entspannten Lässigkeit
und hauptsächlich offenen Soundscapes. Und obwohl
Gitarren und Bass einen astreinen Job abliefern, thronen
über allem die beeindruckend monolithischen Growls von
Sänger Chris McMahon und die drückende, aber trotzdem
luftig wirkende Schlagzeugarbeit von Lee Stanton. Beide
Genannten profitieren aber auch vom zwar
überproduzierten aber trotzdem passenden Mix, der sie
zwar hervorhebt, aber insgesamt auch die Vorzüge des
Kollektivs glänzend zum Vorschein bringt. Eines dieser
fast schon eintönigen Alben, die für mich in ihrer
Gesamtheit gerade deswegen während des Hörens zu einer
einzigen, grossen Walze verschmelzen, und das meine ich
auf durchaus positive Art und Weise. Für Speedfreaks
wirkt "Hate" wahrscheinlich zu doomig, Breakdownhasser
müssen gar nicht erst reinhören und wer singbare
Melodien braucht wird bitterlich weinen. Wer sich jedoch
auf moderne, technisch sauberst ausgeführte
Klangmalereien freut, deren brutaler, stets grooviger
und einziger Befehl lautet, sich die Pulsadern
aufzuschneiden, kann sich die Rasierklinge sparen. Denn
hier wird ihnen geholfen.
Hardy

Punkte:
7.0 von 10
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SALTATIO MORTIS – Manufactum III – Live auf dem
Mittelaltermarkt
Napalm Records
Inzwischen veröffentlicht irgendwie jede Band ein
Livealbum – möglicherweise auch nach Vorgaben der
Labels, wer weiss. Zu ganz besonderen Anlässen oder
interessanten Konzepten mag dies ja auch durchaus Sinn
ergeben, ich denke da zum Beispiel an Maiden's Rock in
Rio oder Nightwish's End of an Era, aber einfach so aus
Spass an der Freude? Ich weiss nicht. Saltatio Mortis
tun dies, wie der Titel erahnen lässt, nun bereits zum
dritten Mal. Aber gerade die Musik von Saltatio Mortis
lebt vom Live-Erlebnis, man muss mitsingen und mittanzen
können. Sicher, man kann die Spielfreude, die die Band
mitbringt, hören, aber sich das Gejohle der Meute bei
all den Mitsing-Spielchen auf CD anzuhören ist trotzdem
eher nervig. Dazu kommt der Gesang von Alea, der leider
nicht immer sauber intoniert ist. Wenn man nicht gerade
auf der Suche nach etwas Hintergrundmusik für die eigene
Festivität ist, investiert man die Moneten besser in ein
Konzertticket oder besucht einen der Mittelaltermärkte,
auf denen die Herren immer wieder aufspielen.
Patricia L.

Punkte: keine Wertung
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ZOMBIEFICATION - At The Caves Of
Eternal
Pulverized Records
Das Album "At the Caves of Eternal" der Band
Zombiefication beginnt mit einer seichten Gitarre und
wird dann abrupt von einer nie mehr aufhörenden
Death-Walze niedergerissen. Zombiefication legen ein
rasantes Tempo vor, ohne dabei Songstrukturen und
Atmosphäre zu vergessen. Musikalisch bewegt man sich auf
den moderneren Schweden-Sounds wie etwa At The Gates.
Zwar wird auf dem Album alles gezockt was das
Schwedenherz berührt, jedoch kommt man nicht an die
nötige Originalität, Frische und Genialität eines
Tormented-Albums heran, welches in etwa Zeitgleich
herausgekommen ist. Das mag aber auch daran liegen, dass
die Band aus Mexiko stammt, und daher schon andere
Einflüsse als unsere nordischen Nachbarn im Gepäck
haben. Nichts desto trotz legen Zombiefication ein
ordentliches Hispano-Schweden Death-Album hin, welches
Freude auf weitere Veröffentlichungen macht.
Steve Butcher

Punkte:
7.0 von 10
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BON JOVI - What About Now
Island Records/Universal
Die ersten Reaktionen auf das neue Bon Jovi-Album
strotzten vor Enttäuschung. Stichworte wie "langweilig"
prägten das allgemeine Echo. Zugegeben, ein "New Jersey"
ist die neue Scheibe natürlich nicht, aber seien wir mal
ehrlich: hat das jemand ernsthaft erwartet? Bon Jovi
machen doch schon lange keine richtige Rockmusik mehr,
und so ist auch das mittlerweile zwölfte Studiowerk ein
durchschnittlich gutes Pop-Album geworden. Mit Betonung
auf Pop, nicht Rock. Das mag manchen Fans gegen den
Strich gehen, doch Bon Jovi sind eine Band, die sich
ihre Sporen schon vor vielen Jahren abverdient hat. Die
Jüngsten sind sie auch nicht mehr, somit steht es ihnen
zu, die Musik zu machen, die ihnen persönlich gefällt
und zu ihrer Entwicklung passt. Als musikalisch
anspruchslos würde ich "What About Now" nicht gerade
bezeichnen, denn wer gute Popmusik schätzt, der wird
hier sicher ein paar ansprechende Songs finden.
Maiya R.B.

Punkte:
7.0 von 10
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IN VAIN – Aenigma
Indie Recordings/Irascible
Nach vierzig Sekunden hatte ich die Befürchtung, dass
das inzwischen dritte Album der Norweger nicht so
einfach zu hören sein wird. Neben zwei verschiedenen
Schreihälsen setzt da nämlich der klare Gesang ein. Und
wer dabei nicht an alte Soilwork denkt, kennt Soilwork
nicht. Was ja nicht verkehrt ist, aber eben so überhaupt
nicht mein Geschmack. Das Schema wiederholt sich auch
beim zweiten Track, die Gitarren sprechen eine klare
Sprache. „Southern Shores“ zerbricht mit den clean
gespielten E-Gitarren schliesslich das Bild, wenngleich
es in der Gesamtheit des Albums deplatziert wirkt. Das
in der Landessprache gesungene „Hymne til Havet“ tanzt
mit Orgel, Solo und dem ganzen Aufbau doch einiges mehr
aus der Reihe. Leider klingt es mir einen Hauch zu
kitschig, um überzeugen zu können. Dabei geben sich die
Herren hörbar Mühe, langweilig werden ihre Songs nie.
Das liegt zum einen an all den verschiedenen Vocals, zum
anderen aber auch an den spannenden Kompositionen,
welche trotz aller Verspieltheit nie in Theorie-Orgien
enden. Wären die Lieder noch eine Prise heftiger,
melodischer, kompromissloser und in allen Belangen
konsequenter, dann könnte man vielleicht sogar Amorphis
als Vergleich anführen, zumindest was die Dramatik
angeht. Ich bin sehr auf die Live-Fähigkeiten der Band
gespannt, bis zu diesem Zeitpunkt aber schwingen die
Lieder zu fest zwischen Göteborg Death Metal und
progressivem Rock hin und her. Wohl auf eine
eigenständige Art, aber noch zu wenig überzeugend um
dauerhaften Spass zu machen. Und so hat sich die
Vermutung zu Beginn leider bewahrheitet, es ist äusserst
schwierig, das Album eindeutig zu bewerten, da es
hauptsächlich nicht meinen Geschmack trifft. Fans von
progressivem, nicht klar einzuordnendem Metal sollten
unbedingt ein paar Punkte dazu addieren, da auch die
Qualität keine Wünsche offen lässt.
Tristan

Punkte:
6.7 von 10
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AOSOTH – IV:Arrow In Hearth
Agonia Records
Schon bei ihrem Debüt haben die Franzosen gezeigt,
wie unkonventionell ihre Musik klingt. Die Ähnlichkeit
zu den Landsleuten von Blut Aus Nord konnte man schon
damals nicht verleugnen, zumindest was den dunklen,
pulsierenden Sound angeht. Das Songwriting dagegen
klingt auf dem vierten Album fassbarer und eingängiger,
was der Musik aber keineswegs schadet. So fügt sich
beispielsweise beim Titeltrack eine langsamere,
atmosphärische Stelle gekonnt an das ersten Drittel mit
vorherrschenden Blastbeats, bevor im letzten Drittel
wieder Fahrt aufgenommen wird und der Anfangs
erklingende Riff das Ende einläutet. Nett gemacht, auch
wenn zehn Minuten dann doch ein wenig zäh dahin
fliessen. Und auch wenn die Dynamik auf diesem Album
auch innerhalb der Lieder variiert, so scheinen mir vor
allem die schnelleren Riffs zu wenig effektiv in Szene
gesetzt. Man höre „One With The Prince With A Thousand
Enemies“: das gemächliche Rumpeln zu Beginn klingt ganz
passabel, auch wird gut Spannung aufgebaut. Aber nachdem
das Schlagzeug zu Blastbeats wechselt, klingen die
Gitarren doch sehr uninspiriert. Schade, denn auch
dieser Song glänzt mit einem atmosphärischen,
dissonanten und äusserst finsteren Zwischenteil, bei dem
auch das Schlagzeug gut zur Geltung kommt. Allgemein
haben die Aufnahmen einen homogeneren Klang, aber noch
reicht die Qualität der Songs nicht, um auf ganzer Linie
zu überzeugen. Die stärkste Veröffentlichung bis jetzt,
aber noch keine unbedingte Kaufempfehlung.
Tristan
Punkte: 6.6 von 10
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BLOOD TSUNAMI - For Faen
Indie Recordings/Irascible
Feingeister und Freunde filigraner Klänge können
jetzt getrost weiterscrollen, weiterklicken oder aufs
Klo gehen, denn auf „For Faen“ black-thrash-knüppeln
sich die Norweger Blood Tsunami räudiger denn je durch
den verschneiten Wald. Orientierte man sich auf dem
Vorgänger "Grand Feast For Vultures" noch verstärkt an
Thrash – Referenzen wie Kreator, Metallica und Slayer
und dabei auch ganz fein dosiert gewisse NWOBHM
–Einflüsse zuliess, hat man für die neue Scheibe eine
recht radikale Kehrtwende vollzogen. Will man die
Batterien etwas aufladen, so muss man in den Urlaub
gehen oder etwas völlig anderes machen. Die Jungs von
Blood Tsunami entschieden sich vor vier Jahren für die
zweite Option und gründeten kurzerhand den Thrash ‘n‘
Punk ’n‘ Roll – Haufen Mongo Ninja, mit dem sie in
kürzester Zeit drei Scheiben raushauten. Dieses
stilistisch völlig anders gewichtete Intermezzo hat nun
deutliche Spuren hinterlassen, die Orientierungspunkte
auf „For Faen“ sind ganz klar Bands wie Sodom und
Destruction mit einem deutlichen Punk – Einschlag, und
die zahlreich eingesetzten „Uh!“ – Einschübe dürften als
Gruss in Richtung Tom G. Warrior zu verstehen sein.
Dementsprechend rasant - ex-EMPEROR-Drummer Bård G.
„Faust“ Eithun gibt wieder mal alles - und intensiv wird
man von den zehn Songs überrollt, und man muss kein
Mathematik – Genie sein um sich auszurechnen, dass bei
einer Gesamtspielzeit von gerade mal 31 Minuten wohl
keine langen Epen darunter sind. Gut so, denn gerade
hier liegt die sprichwörtliche Würze in der Kürze;
Tracks wie „Dogfed“, „Unholy Nights“ oder „B.T.K.“ leben
unweigerlich von ihrem Schlag-in-die-Fresse – Effekt, es
knallt kurz aber heftig, und schon liegst Du mit
brummender Rübe am Boden. Natürlich hat man das alles in
ähnlicher Form schon mal gehört, nur ist es Blood
Tsunami bei aller Primitivität gelungen, dieses rohe
Thrash – Gewitter technisch kompetent und druckvoll
produziert einzuprügeln, ohne Gerumpel und pappigem
Stümper – Sound. Eine gute, erfrischende Thrash –
Scheibe, die ich jedem geneigten Fan empfehlen kann.
Mirko B.
Punkte: 6.6 von 10
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AETERNUS – And The Sevent His Soul Detesteth
Dark Essence Records
Nach einem nervösen Transistor erklingt der erste,
schnell angeschlagene Riff, das Schlagzeug setzt ein und
nach ein paar Zeilen Text ist klar, dass Aeternus wohl
nie auf eine Kuschelrock-Compilation kommen werden. Das
ist wohl auch nicht im Sinne der Norweger, die neben
ihren sechs vorhergehenden Alben diverse EPs,
Compilations und Demos produziert haben. Spätestens beim
Titeltrack sind die Ähnlichkeiten zu Morbid Angel (zur
Zeit von Heretic) so frappierend, dass wohl niemand mehr
an Zärtlichkeit denkt. Leider wird der Riff dann in den
fünf Minuten Spielzeit ziemlich langweilig. Die
akustischen Einlagen (beispielsweise beim Song „Hubris“
oder auch bei „Saligia“) verschaffen dem Album
einerseits Abwechslung, allerdings können auch diese
nicht über die einen Tick zu oft repetierten Riffs
hinweg täuschen. Da gefällt mir das Nebenprojekt Gravdal
doch ein Stück besser, dieses klingt aber auch mehr nach
Black Metal. Die grösste Portion Blackness gibt es wohl
bei „The Hand That Severs the Bonds of Creation“, bei
dem für ein paar kurze Zeilen die Vergangenheit des
Sängers bei Gorgoroth durchschimmert, der Rest ist ein
solides Stück Black Metal, welches vor allem durch die
akustischen Zwischenspiele überzeugen kann.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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RESONANCE ROOM – Untouchable Failure
My Kingdom Music
Tjaha, Italiener, die Mucke in Richtung Gothic Metal
machen werden sich früher oder später an ihren
kommerziell erfolgreichsten Landsleuten von Lacuna Coil
messen müssen. Das dürfte im Falle von „Untouchable
Failure“ keine grosse Sache werden, denn der Vergleich
hinkt in so manchen Fällen. Resonance Room bemühen sich
zwar, abwechslungsreich und individuell zu sein,
scheitern dann aber leider am Pathos in ihren Songs.
Zudem ist der Sänger lediglich im Song „Prometheus“ in
der Lage, sein Können darzulegen, weil er hierbei clean
und ruhig singt, ansonsten sind seine Gesangskünste eher
als ‚bemüht‘ und ‚gepresst‘ zu bezeichnen. Die Mucke an
sich macht keine arg schlechte Gattung, bringt man doch
immer mal wieder schnellere Parts ins Spiel (die
Keyboards hätte man allerdings weglassen können, gerade
beim ersten Track „The Great Insomnia“ klingen sie arg
Casio-mässig, das hätte jeder Dreijährige besser
hingekriegt). Ansonsten bleibt nur anzumerken: Resonance
Room haben mit „Untouchable Failure“ etwas erschaffen,
das sich zwischen verschiedenen Stilrichtungen bewegt
und dann leider am eigenen Bemühen scheitert. Oh, und
natürlich am Sänger, den könnte man ruhigen Gewissens
austauschen.
Toby S.

Punkte: 6.5 von 10
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THE LEVITATION HEX – The Levitation Hex
High Roller Records/Musikvertrieb
Mark Palfreyman von Alarum, sein ehemaliger
Mitstreiter Scott Young, Ben Hocking von Aeon Of Horus
sowie ex-Alchemist Adam Agius haben eigenen Aussagen
zufolge The Levitation Hex ins Leben gerufen, um uns die
härteste und extremste Prog Metal-Band zu schenken, die
die Welt je gesehen hat. Leicht verdaulich ist der mir
vorliegende Brocken jedenfalls nicht, denn die
durchgedrehten Aussies verschwurbeln in ihrem
dissonanten Sound Elemente aus klassischem Metal,
Psychedelic Rock, Hardcore, Prog Metal und sonst noch
allem, was die Hartwurst – Fraktion herzugeben hat.
Harmonien und Hooklines tauchen praktisch keine auf, und
wenn, dann sind sie im Gesamtsound so gut versteckt,
dass man sie erst nach mehrmaligem Hinhören wirklich
entdeckt. Dann entfalten sie aber auch in dem ganzen
schrägen Geballere erst recht ihre kontrastreiche
Wirkung. Grosser Wermutstropfen ist das eintönige
Geshoute von Gitarrist Adam Agius. Auch wenn er sich das
Geschreie sporadisch mit Bassist Mark Palfreyman teilt,
bleibt die vokale Abwechslung auf der Strecke und nutzt
sich sehr schnell ab. Schade drum, die komplexen und
vertrackten Songs hätten durch eine kompetente, variable
Stimme noch einiges mehr an Dynamik gewonnen. Dies zeigt
sich deutlich in der ersten Hälfte des letzten Tracks „Dream
Defecit“, wo ganz in der Tradition der alten Pink Floyd
mit cleanem Gesang untermalt von meditativen Klängen ein
finales, sehr perkussives Post Metal – Riffgewitter
eingeläutet wird. Wem Voivod zu wenig extrem und zu
vorhersehbar sind, sollte unbedingt mal ein Ohr
riskieren.
Mirko B.

Punkte: 6.5 von 10
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C.R.O.W.N. – Psychurgy
Candlelight Records/Irascible
Nur zu zweit Musik zu machen, hat bestimmt auch
seine Vorteile. So kann ich mir gut vorstellen, dass es
schwierig ist, passende Mitstreiter für diese heftige
Mischung aus Drone, Noise und Doom Metal zu finden. Die
Anteile dieser Stile nehmen immer wieder an Intensität
zu oder ab, je nach Stimmung im Song. „Abyss“
beispielsweise spielt gekonnt mit den drone-lastigen
Gitarren, während „Blood Runs“ eher auf doomige,
walzende und repetitive Riffs baut. Der Sound klingt
dabei immer fett und klar, was die einzelnen Instrumente
(und vor allem den schier endlosen Sustain) klar zur
Geltung bringt. Dabei sind die Lieder klar rhythmischer
organisiert als beispielsweise bei Menace Ruine. Das
macht die Songs mechanischer, unterstützt aber die
kalte, künstliche Atmosphäre. So klingt die ganze Stunde
Songmaterial wie aus einem Guss, fesselt durch das
stetige Aufkeimen von nuklearer Hoffnungslosigkeit,
innerer Leere, psychischem Zerfall. Ganz bestimmt kein
Album für jeden, vor allem weil der musikalische Anteil
von Metal verschwindend gering ausfällt. Fans von
Neurosis, Cult of Luna, vielleicht sogar Nachtmystium
sollten dennoch einige Minuten Zeit investieren.
Tristan

Punkte:
keine Wertung
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COVERED CALL – Impact
AOR Heaven/Non Stop Music
Mit "Impact" steht die schwedische Melodic Rockband
Covered Call mit ihrem zweiten Longplayer in den
Startlöchern. Es hat zwar vier Jahre gedauert bis Album
Nr. 2 nun bereit zur Veröffentlichung ist, doch immerhin
versucht die von Gitarrist Joel Carlsson und Drummer
Ronny Svanströmer gegründete Formation einen zweiten
Anlauf, um in der Szene im grösseren Stil Fuss zu
fassen. Die Betonung wird leider bei "versucht" liegen.
Obwohl bei der Formation mit Göran Edman (Ex. Yngwie
Malmsteen) ein äusserst versierter Sänger hinter dem
Mikro steht, überzeugt die Scheibe überhaupt nicht. Wie
heutzutage die Norm, kann den Musikern umfangreiches
Können attestiert werden, irgendwelche Kritik
diesbezüglich erübrigt sich. Das Songwriting ist aber
mehr als durchzogen. Mit diversen eingängigen Melodien
ist man zwar weit weg von schlecht, kommt aber auch nur
selten über die Durchschnittlichkeit heraus. "Lorraine",
"When The Lights Are Out", "Think About All Times" oder
"Hold On" gehören zu den besseren Tracks und versprühen
viel gute Laune. Der Punkt ist aber, dass die Konkurrenz
riesig ist, und auch ausgeprägte Fähigkeitenhat. Somit
geht "Impact" gnadenlos in der Masse unter. Durch
fehlende Hooks, fehlende Innovation und - als Resultat
davon - fehlende Highlights wird der Band im allgemeinen
und der Scheibe im speziellen der grosse Erfolg verwehrt
bleiben.
Chris C.

Punkte: 6.5 von 10
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ADEPT - Silence The World
Panic & Action
Im Westen nichts Neues oder besser gesagt: im hohen
Norden wird gelärmt. Die Schweden von Adept haben hier
ihr drittes Album veröffentlicht und wollen jetzt
natürlich durchstarten, denn ihr wisst ja: Album Nummer
drei bedeutet sowas wie die Entscheidung zwischen Top
oder Flop. Die elf Tracks von Silence The World sind
dann auch ungemein hart ausgefallen und mit grossartigen
Gesangsmelodien versehen. Eigentlich klingt das bis
hierher ja gut, aber den Metalcore der Schweden hat man
leider schon zig mal gehört und darum ist das Werk hier
auch nichts Weltbewegendes mehr, leider. Leute, die
alles kaufen was den Namen "Metalcore" trägt müssen das
Teil haben, alle anderen gehen zur Tagesordnung über.
Daniel J.

Punkte: 6.5 von 10
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DEEZ NUTS - Bout It
Century Media/EMI
Hardcore aus New York City sollte den Leuten, die
auf so was stehen, ein Begriff sein. Deez Nuts sind so
was wie die Witzbolde des Hardcores. Man sollte dieses
Werk also nicht zu ernst nehmen. Man hat eine grosse
Klappe mit Sprüchen die zumeist unter der Gürtellinie
sind und proletet Scheisse zusammen, wie eben früher die
sogenannten "harten" Jungs gemacht haben, die ja so böse
sind und so viele Probleme haben. Naja, der Sound ist
ausser dem Geschreie nicht mal so übel. Schnelle Riffs,
Gangshouts ein wenig Hip-Hop, es hat alles drinnen was
eine coole Hardcore-Scheibe braucht. Nur: braucht die
Welt so eine Truppe wie Deez Nuts? Nein sicherlich
nicht.
Daniel J.

Punkte: 6.2 von 10
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TRAIL OF TEARS – Oscillation
Massacre Records/Musikvertrieb
Die norwegischen Gothic-Metaller legen mit
“Oscillation“ ihr siebtes und wohl auch letztes Album
vor. Scheinbar gab es während den Aufnahmen im Sound
Suite Studio in Marseille (mit Producer Terje Refsnes)
diverse unüberbrückbare Differenzen, die sich schon
länger angebahnt hatten. Diese Nachricht überrascht
einem nicht, wenn man sich das Resultat angehört hat.
Das Album ist zwar nicht schlecht, aber eine
unterschwellige Disharmonie ist deutlich spürbar. Das
Songwriting präsentiert sich zwar weit fortgeschrittener
als auf den letzten Alben, was es umso trauriger macht,
dass die Band nach rund 16 Jahren und diversen Line
Up-Wechseln nun getrennte Wege gehen will. Allerdings
weine ich Sängerin Catherine Paulsen keine Träne nach,
denn ihre gesangliche Leistung hinterlässt einen
bitteren Nachgeschmack: ihre Stimme zu unsicher und zu
banal um dem Songwriting gerecht zu werden. Sänger/Growler
und einzig bislang verbleibendes Gründungsmitglied Ronny
Thorsen ist dagegen ein wohltuender Kontrast. Doch im
Januar 2013 gab er zusammen mit Endre Moe (Bass) und
Bjørn Dugstad Rønnow (Drums) seinen Ausstieg aus der
Band bekannt, womit nur noch das frisch gebackene
Pärchen Catherine und Bjørn Erik Næss (Gitarre) übrig
wäre. Diese Beziehung war wohl der letzte Nagel für den
Sarg, da sich die Dynamik der Gruppe verschlechterte und
es immer wieder zum Streit kam, inklusive ziemlich
gehässigem öffentlichem Schlagabtausch auf Facebook
zwischen den beiden Parteien hinter dem Mikrofon. Doch
zurück zum Album: Oscillation pendelt irgendwo zwischen
gut (Komposition und Instrumentalisierung) und
grottenschlecht (dünnes weibliches Gejaule, wobei es
auch an dieser Front ein paar Lichtblicke gibt) – Das
Album hinterlässt also einen sehr schwankenden Eindruck,
wie der Titel es schon erahnen lässt. Ich kann es also
nicht wirklich empfehlen, ausser an Fans der guten alten
Zeit, die am Ende des Weges der Band ein paar wehmütige
Tränen mit vergiessen werden.
Patricia H.

Punkte: 6.0 von 10
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HALLOWEEN - No One Gets Out (Re-Release)
Pure Steel Records/Non Stop Music
Die US Horror – Rocker wollen es noch einmal wissen
und veröffentlichen über Pure Steel Records ihren 91er
Zweitling „No One Gets Out“ frisch remastered, aber mit
unveränderter Tracklist und ganz ohne Bonusmaterial.
Eigentlich etwas mager, wenn man bedenkt, dass das Album
2001 schon einmal wiederveröffentlicht worden ist und
man damals als Schmankerl die fünf Songs vom 1990er Demo
„Vicious Demos“ noch draufgepackt hatte. Diesmal ist das
einzige Extra die auf fünfhundert Exemplare limitierte
LP – Version, davon vierhundert in schwarzem und hundert
in grünem Vinyl. Fans werden sich freuen, dass die
mittlerweile schwer erhältliche Scheibe nochmals auf den
Markt kommt, mir hingegen hat die Band nie wirklich viel
gegeben, da habe ich Truppen ähnlicher Prägung wie Lizzy
Borden oder Malice stets vorgezogen. Das ist halt
Geschmackssache. Auch bei diesem Wiedersehen nach all
den Jahren bleiben bei mir bestenfalls trotz des
schiefen Gesangs die Halbballade „The Death Of Love“,
das epische „Kings“, das flotte „The Thing That Creeps“
und das furios umgesetzte Kiss-Cover „Detroit Rock City“
hängen. Der Rest ist dann halt immer noch solide aber
nicht herausragende Kost, aber immerhin auch ein Stück
amerikanischer Metal Geschichte.
Mirko B.

Punkte:
keine Wertung
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HIGHLORD – The Warning After
Punishment 18 Records
Werde ich diesen Monat nur mit schlechten
Produktionen zugeschüttet? Himmel noch mal, eigentlich
gute Lieder gehen in einem undifferenzierten Sound unter
und leiden unter einem kraftlosen Etwas, das aus den
Boxen kommt. Keyboard und Gitarre vermischen sich zu
einem Brei und die Doublebass erklingt teilweise lauter
als das restliche Schlagzeug. Schade, wirklich schade.
Die Songs klingen nach einer Mischung aus Enforcer und
italienischem Metal. Ab und zu auch zu konfus und
progressiv, so dass sich Highlord zwischen Tisch und
Bank setzen. Da helfen auch die clever eingesetzten
Klavierpassagen nichts. Ebenso wenig wie die «kräftigen»
Chorpassagen bei «No More Heores». Nun ja, tausend Mal
gehört, sicherlich gut gemacht, aber der packende und
nicht mehr loslassende Moment, der das Feuer zum lodern
bringt, fehlt ...
Tinu

Punkte: 6.0 von 10
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BLODIG ALVOR – Morkets Frembrudd
Indie Recordings/Irascible
Die Norweger beweisen mal wieder, dass sie ein
glückliches Händchen in Sachen fetziger Musik haben. Mit
Einflüssen aus dem Punk, mit melodischen Gitarren-Parts
im Stil von Thin Lizzy und einem Schuss Metal schmettern
Blodig Alvor das Album „Morkets Frembrudd“ aus der Hüfte
und trällern dazu noch in ihrer Muttersprache
Norwegisch. Fällt eigentlich gar nicht gross auf, denn
Markus den Ouden rotzt die Texte frech und unklar ins
Mikrophon, es könnte auch Englisch sein. Über die Grenze
hinaus werden die Texte, die von der Frustration über
die moderne Gesellschaft handeln, leider eh nicht
verstanden. Für mich klingen die Songs zwar spritzig und
stellenweise höre ich auch interessante Basslinien, aber
am Ende strotzen sie doch nicht gerade vor Abwechslung
und Kreativität. Lieber mal noch vor dem Kauf hinein
hören.
Liane P.

Punkte: 6.0 von 10
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THE MEADS OF ASHPODEL – Sonderkommando
Candlelight Records/Irascible
Meine Herren, was habe ich denn hier wieder
bekommen… Erst der Album-Name, dann das Cover, und
schliesslich das Intro: Wer würde nicht komisch schauen,
wenn plötzlich eine Rede von Adolf Hitler aus den Boxen
klingt? In einem Interview erklärt der Sänger der
englischen Band schliesslich die Hintergründe des
letzten Albums, wodurch Vorwürfe bezüglich
Rassenfeindlichkeit in meinen Augen verworfen werden
können (ich berufe mich hier auf ein Interview mit dem
Internetmagazin Hails and Horns vom 11. März 2001, weil
beim Schreiben dieser Zeilen kein aktuelleres zu finden
war). Auch wenn die Aufnahmequalität zwar klar, aber
immer leicht dumpf klingt, so kann ich mir kaum
vorstellen, dass ein Konzeptalbum über den Holocaust
viel heller klingen kann. Somit unterstütz die Tonfarbe
die bedrückende Stimmung der Songs, welche äusserst
ungewöhnlich aufgebaut sind. Hier treffen
Keyboard-Landschaften auf Blastbeats, mehrstimmige Chöre
mit Frauengesang auf Gitarrenarbeit im Stile von Anaal
Nathrakh, Walzerrhythmen auf Blastbeats und Growls. Zum
grössten Teil passen die einzelnen Teile auch gut
aufeinander, allerdings verhindern all die vielen
Einflüsse und Wechsel zwischendurch den Hörfluss. So
fällt das Lied „Aktion T4“ mehr auseinander, als dass es
den Hörer wirklich fesseln kann. Auch die Samples stören
teilweise, der erste Teil von „Children of the Sunweel
Banner“ ist in meinen Augen mehr eine weitere (billige?)
Provokation als wirklich innerhalb der Komposition
nötig. Eine gewisse Ähnlichkeit zu den Japanern von Sigh
kann ebenfalls nicht verleugnet werden. Der Titeltrack
ihres letzten Albums schimmert stellenweise im zweiten
Part des eben genannten Liedes wieder. Auf der anderen
Seite plätschert „Sins Of The Pharaos“ fünf belanglose
Minuten vor sich her und schöpft nicht annähernd aus
dem, was der Titel verspricht. Fazit: eine spannende
Veröffentlichung, die sich trotz Talent der Musiker in
der Komplexität der gewählten Thematik verliert und sich
damit selbst keinen Gefallen tut.
Tristan
Punkte:
5.9 von 10
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DROWNING POOL - Resilience
Eleven Seven Music/EMI
Ein Sänger ist ein verdammt wichtiges Bandmitglied,
das sollte der hinterste und letzte Rocker dieser Erde
wissen und wird es mit Sicherheit auch nicht abstreiten.
Die Amis um Drowning Pool mussten mit dem
Schicksalsschlag fertig werden, dass ihr erster Sänger
David Williams auf tragische Weise an einem Herzinfarkt
verstarb. Danach haderte die Band mit der Schwierigkeit,
wieder einen so guten Sänger zu finden, wie Williams es
gewesen ist. Jason Moreno ist einer von vielen die zur
Band gestossen sind und er hat auf Resilience eigentlich
einen guten Job gemacht. Die Stimme passt gut zum
modernen Metal der Texaner. Die Songs sind hart, aber
eigentlich gemacht für grosse Stadien. "Kommerzkacke"
würde mein Nachbar sagen. Resilience ist guter
Hintergrundsound um zu Staubsaugen, leider nicht mehr
und nicht weniger, denn zu mehr taugt dieses Album
nicht.
Daniel J.

Punkte:
5.7 von 10
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TEARS OF MARTYR – Tales
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Spanier von Tears of Martyr existieren bereits
seit Ende der 90er Jahre und haben ihren Sound von
anfänglichem Doom/Death Metal zu den heutigen, aus
Symphonic und Power Metal zusammengesetzten Klängen
weiterentwickelt. Wobei weiterentwickelt hier vielleicht
das falsche Wort ist. Das Ganze beginnt nämlich zwar
anfangs noch relativ passabel, aber mit zunehmender
Spiellänge des Albums wird etwas immer klarer: Der Band
fehlt schlicht der Sinn für gute Melodien. Einige davon
gehen in den akzeptablen Bereich aber die Mehrheit ist
schlicht zu simpel und langweilig, oder dann hat man
stellenweise gar das Gefühl, dass die Töne einfach mal
so wild drauflos aneinandergereiht wurden. Dann kommen
noch die üblichen, standardmässigen Akkordmuster dazu
und das braucht nun definitiv niemand. Die Songs dudeln
alle so im Midtempo vor sich hin und man ist
schliesslich froh wenn das Ende der Scheibe erreicht
ist. Positiv hervorzuheben sind einzig einige
theatralisch angehauchte Passagen, die etwas Abwechslung
reinbringen, sowie die ganz passable Stimme von Sängerin
Berenice Musa. Die kurzatmigen Growls dazu bringen aber
leider keine zusätzliche Qualitätssteigerung. Wirft man
dann noch einen genaueren Blick auf die Texte, fällt die
Gesamtbilanz eher etwas trüb aus. Ohne tieferen Sinn
oder zumindest einen gewissen Unterhaltungsfaktor kommen
die Geschichten daher. Dafür könnte man mit all den
Kreaturen die erwähnt werden glatt einen Zoo eröffnen.
Von Meerjungfrauen, Vampiren, Hexen bis zu Raben und
Wölfen sind alle dabei. Im Songwriting muss also
insgesamt eine deutliche Leistungssteigerung her, will
man zumindest mal in die Nähe der bekannten Genregrössen
kommen.
Patricia L.

Punkte:
5.5 von 10
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STORYTELLER – Dark Legacy
Black Lodge Records
Autsch! Was zuerst ganz gut klang, wird durch die
sehr spezielle Stimme von L-G Persson in Grund und Boden
gestampft. Musikalisch bieten Storyteller auf ihrem
fünften Werk zweitklassige Musik, die an Helloween und
Blind Guardian erinnert. Nicht wirklich eine Offenbarung
für Speed-Metal-Freaks aber sicherlich eine gute
Abwechslung. Wenn ich mir aber die neuen Werke von
Helloween, Gamma Ray oder Circle II Circle anhöre,
spielen diese Bands ganz einfach in einer viel höheren
Liga. Und zwar in einer, von der Storyteller immer
träumen werden.
Tinu

Punkte:
5.5 von 10
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WHITESNAKE - Made In Japan (2CD/DVD)
Frontiers/Musikvertrieb
Auf den ersten Blick überwog die Freude über ein
neues Live-Album der weissen Schlange, liess jedoch
ziemlich schnell wieder nach und hinterliess zum Schluss
gar einen ziemlich ernüchternden Eindruck. Diesen einen
Satz könnte man jetzt, quasi als kurz zusammengefasstes
Statement zu «Made In Japan», gleich so stehen lassen
und sich umgehend der nächsten CD-Review widmen. Könnte
man, doch fangen wir zuerst mal schön von vorne an,
respektive erinnern uns an das Live-Album davor, denn da
liegen nicht weniger als zwei Dekaden dazwischen! «Live
in Donington» stammte ursprünglich vom August 1990, kam
aber offziell erst 2011 heraus. Damals lautete das
Lineup Coverdale-Vai-Vandenberg-Sarzo-Aldrigde und «Made
In Japan», im Oktober 2010 beim "Loud Park Festival" in
Japan mitgeschnitten, liest sich so:
Coverdale-Aldrich-Beach-Duffy-Frazier-Drury, wovon
letztere drei aktuell und neu auf die Nachnamen Devin,
Aldrigde (ja, der Tommy ist wieder zurück!) und Ruedy
hören. Soviel mal zum Personenkarussell, aber Whitesnake
werden eigentlich schon lange nur noch über den
Frontmann definiert, der zuletzt im Studio mit dem Album
«Forevermore» (2011) nicht zauberte, dennoch aber sehr
solide ablieferte. Das trifft allerdings immer weniger
auf die Stimme von Master Coverdale zu, denn diese
präsentiert sich in einem immer lädierteren Zustand, was
natürlich live, sofern nicht nachgeholfen wird, kaum
mehr eitel Freude auslöst. Wenn dann, wie auf dieser
Aufnahme, noch ein grottenschlechter Gitarren-Sound dazu
kommt, frage ich mich echt, was das soll?! Nebst etwas
tiefer gestimmten Gitarren scheinen die Arbeitsgeräte
von Doug Aldrich und Reb Beach soundmässig eh nicht zu
harmonieren, sprich mindestens eine Klampfe ist
verstimmt und das Resultat deshalb kaum zu geniessen.
Das Bildmaterial liegt mir nicht vor, aber das wird den
dürftigen Klang von «Made In Japan» nicht raus hauen
können und es ist wirklich erschreckend, wie blutleer
und "blueslos" diese Performance daher kommt. Definitiv
kein Highlight im Backkatalog und meilenweit von dem
genialen Material der Endsiebziger und anfangs
80er-Jahre entfernt! Meilenweit!!
Rockslave

Punkte:
keine Wertung
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FINSTERFORST - Rastlos
Napalm Records/Universal
Aus dem Schwarzwald erreicht uns die dritte Scheibe
der siebenköpfigen Truppe. Die Pagan/Black Band versucht
sich auf dem Album "Rastlos" an ewig langen Songs,
keiner ist unter 11 Minuten lang und der längste dauert
gar 23 Minuten (!). Wer Moonsorrow und/oder Opeth kennt,
weiss, dass das mit guten Songwriting nicht nur möglich,
sondern in den genannten Fällen fast schon Standard ist.
Dies veranschaulicht, dass es durchaus Sinn macht,
tiefgründige und atmosphärische Metal Musik in
Opernlänge zu verfassen. Finsterforst ist es leider
weder gelungen, die Stimmung, noch den
Überraschungseffekt über die gesamte Länge zu halten. Zu
vorhersehbar sind die einzelnen Parts der jeweiligen
Songs, zu bescheiden ist die Komplexität des
Songwritings und zu bescheiden sind die lyrischen
Ergüsse die die Songs unterstützen. Als bestes Beispiel
dient hier der Album-Ender "Flammenrausch", bei dem man
sich wirklich lieber Gedanken darüber gemacht hätte, den
Song in mehrere einzelne Songs zu splitten, denn es
scheint als hätte man ihn einfach nur künstlich mit
einfallslosen Riffs verlängert. Hinzu kommt, dass die
grassierende Disney-Mania mit all den Flöten, Chören und
kuriosem Gedudel im Pagan-Bereich halt auch nicht
jedermanns Sache ist.
Steve Butcher

Punkte:
5.0 von 10
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INTER ARMA – Sky Burial
Relapse Records/Non Stop Music
Was die Amis hier als zweiten Longplayer nach „Sundown“
vorlegen, lässt sich nicht in einige wenige Worte
fassen. Da trifft Black Metal im Gesang auf eine Post
Metal-Atmosphäre, Doom paart sich mit Ambiente/Grunge-Anleihen
etc. Erinnert stellenweise an Triptykon, speziell beim
Track „‘sblood“. Könnte man im Allgemeinen gut für einen
postapokalyptischen Streifen gebrauchen. Fazit: Wer sich
für viele verschiedene Stile interessiert und diese auch
auf einem Album haben möchte, der ist mit Inter Arma gut
bedient, muss aber unbedingt Geduld und Nerven
mitbringen, denn die Amis machen alles andere als leicht
bekömmlichen Sound.
Toby S.

Punkte:
5.0 von 10
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WOE – Withdrawl
Candlelight Records/Irascible
Es gibt zwei Arten von amerikanischen Black Metal
Bands: die einen versuchen krampfhaft, wie Norweger zu
klingen, die andern spielen progressiven, neuzeitlichen
und oft auch stilübergreifenden Black Metal. WOE gehören
zum Glück zu der zweiten Gattung. Netterweise beginnt
das Album mit „This Is The End Of The Story“, welches
mit sterilem Riffing und pulsierenden Rhythmen ganz
schön Druck erzeugt. Mit ein wenig Phantasie kann man
sogar zwischendurch ein Stücklein Immortal bei den
Gitarren ausmachen. Der nächste Track ist rhythmisch
weniger abwechslungsreich, dafür ist der Gesang einiges
manischer. Das akustische Intro beim dritten Track wird
abrupt durch die surrende Gitarre und den genauso
schnellen Bass unterbrochen, doch leider kommt dabei
nicht wirklich Stimmung auf. Auch wenn gegen Ende des
Liedes noch ein (na, wer sonst kann noch eine Scheibe
Maiden raus hören?) Solo eingeschoben wird, der grösste
Teil der Songs versinkt in einem ermüdenden
Hochgeschwindigkeitsrausch. „Ceaseless Jaws“ stampft da
schon gemächlicher daher, auch wird der sehr
Core-lastige Gesang abgewechselt mit gesungenen
Passagen. Es folgen zwei weitere, eher nichts-sagende
Lieder, bis der Titeltrack schliesslich wieder zeigt,
was man doch eigentlich erwarten dürfte: groovende
Rhythmen, ein verzerrter Bass, nachvollziehbare
Songstrukturen und dennoch mit Abwechslung gespickt.
Macht drei von Sieben, da wäre mehr möglich gewesen.
Tristan

Punkte:
5.0 von 10
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ANCIIENTS - Heart Of Oak
Season Of Mist/Irascible
Ohne weiteres kann man Rockalben mit Whiskeys
vergleichen. Zutaten müssen ausgewählt und gemischt,
dann aufs Wesentliche destilliert werden, damit der
wahre Geschmack zum Vorschein kommt (und die Sache auch
richtig einfährt). So jedenfalls scheinen Anciients
überlegt zu haben, zielt "Heart Of Oak", der Titel des
im Stoner/Sludge-Undergrounds heiss erwarteten Debüts
der Kanadier, doch in ebenjene Richtung. Die Eichennote,
die erhalten Whiskeys durch ihre jahrelange Lagerung in
Eichenfässern, und wie bei Whiskeys, so kann man auch
bei Rockalben erst nach Jahren, ja Jahrzehnten, wirklich
sagen, ob das Produkt Bestand hat oder nicht. Schon nach
der Destillation weiss der Fachmann aber: Daraus wird
was oder eben auch nicht. Nun, beim ersten Schnüffeln
und Nippen gefällt "Heart Of Oak" durchaus. Die Zutaten
gefallen, Baroness schmeckt man schnell heraus, genauso
wie Mastodon oder Kylesa, von dem Quartett technisch
versiert aufgegriffen. Doch fehlen leider zwei wichtige
Dinge, damit man sich länger als bis zum Kopfweh am
nächsten Morgen an diesen Metal-Schnaps erinnert:
Eigenständigkeit und Reduktion. Degustiert man sich
akustisch durch die oft sehr ähnlich aufgebauten, d.h.
ruhig beginnenden, sich dann steigernden Songs, dann
vermisst man schnell den einzigartigen Charakter, den
Bands wie Spirituosen besitzen sollten. Schon zu oft
gehört und zwar besser. Schnell verkommen die
vertrackten, nie unter sechs Minuten dauernden und sich
dabei in Breaks verzettelnden Stücke zur nervösen
Hintergrundmusik. Guter Whiskey (und Schnaps allgemein)
lässt seinen einzelnen Bestandteilen Raum, um sich zu
entfalten. Solchen Whiskey trinkt man gerne pur. Bei "Heart
of Oak" ist, trotz edler Verpackung (tolles Cover!), das
Beigeben von Cola zu empfehlen.
Kissi

Punkte:
4,8 von 10
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THE AMENTA – Flesh Is Heir
Listenable Records/Irascible
‚Technical/Death Metal‘ lese ich immer wieder in den
Unweiten des Internets, als ich nach The Amenta
recherchiere. Gut, kann man so stehen lassen, bin soweit
mal gespannt. Dann der Moment, als die ersten Takte aus
den Boxen erschallen – und man wird gleich von einer
Welle aus Blastbeats, hektischen Riffs und viel Gebrülle
und Gekreische hinweggefegt. Eine gewisse beunruhigende
Atmosphäre wird zwischendurch immer mal wieder mittels
elektronischer Einsprengsel erzeugt. Funktioniert nicht
schlecht, allerdings ändert das am Grundprinzip
‚Brüllen/Riffen/Blasten‘ nichts. Mir persönlich ist der
Sound auch nach mehrmaligem Durchhören zu anstrengend,
es gibt kaum Verschnaufpausen, und die einzigen
‚ruhigeren‘ Tracks, nämlich „A Womb Tone“, „Cell“ und „A
Palimpesest“, vermögen zwar als kleine Inseln im Meer
der Hektik zu funktionieren, allerdings werden sie von
den nachfolgenden Stücken gnadenlos weggefegt.
Vielleicht war das auch die Absicht der Aussies, wer
weiss? Fakt ist, dass „Flesh Is Heir“ zwar ordentlich
produziert sein mag (abgesehen davon, dass die
Brüllfraktion ständig mit den Blastbeats in Konkurrenz
steht und somit kein klares Soundbild kreiert werden
kann), aber abgesehen von den drei genannten Tracks
keine wirkliche Abwechslung bietet. Wer modernes Gerödel
um des Gerödels Willen mag, ist mit The Amenta gut
bedient.
Toby S.

Punkte:
4,5 von 10
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ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA – Live
Frontiers Records/Musikvertrieb
Im Zuge der ELO – Wiederbelebung in Form von „Zoom“
ging Main Man Jeff Lynne mit angeheuerten Musikern 2001
auf eine mässig erfolgreiche Tournee, von der
ursprünglichen Mannschaft war lediglich Tastenmann
Richard Tandy noch mit an Bord. Natürlich liess es sich
der kategorisch sonnenbebrillte Wuschelkopf nicht
nehmen, eine erstklassige Mannschaft um sich zu scharen,
welche das Songmaterial dann auf der Bühne auch
praktisch perfekt umsetzen konnte, und ebenso natürlich
sind kleinere und grössere Hits der Marke „Mr. Blue
Sky“, „Roll Over Beethoven“ und natürlich „Don't Bring
Me Down“ mit auf der Scheibe. Wer sich allerdings einen
umfangreicheren Überblick über dreissig Jahre ELO
verschaffen will, greift eher zur DVD besagter Tour,
welche ganze zehn Songs mehr aufweist als die arg
abgespeckte CD-Version, auf der zudem ganz alte Kamellen
aus der The Move/ELO – Übergangsphase Anfang der
Siebziger wie „Do Ya“ oder „10538 Overture“ fehlen, was
für eingefleischte Fans eine schwere Unterlassungssünde
sein dürfte. Auch wenn ELO nie mein Ding waren, meine
ich, dass man die einst so erfolgreiche Band auch auf
Konserve ruhig etwas würdiger hätte verabschieden
können.
Mirko B.

Punkte:
keine Wertung
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ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA – Zoom (Re-Release)
Frontiers Records/Musikvertrieb
2001, also ganze fünfzehn Jahre nach dem letzten
regulären ELO – Album „Balance Of Power“, erschien mit
„Zoom“ eine Scheibe, die man eigentlich besser als Jeff
Lynne-Soloalbum hätte verticken sollen, aus
marketing-technischen Gründen aber unter dem ELO –
Banner laufen liess. Frontiers Records wirft jetzt
„Zoom“ versehen mit zwei Bonustracks wieder auf den
Markt. Im Gegensatz zu den Veröffentlichungen der
originalen Truppe war auf „Zoom“ der Gesamtsound weitaus
organischer, zuweilen rockiger und auf jeden Fall sehr
viel weniger bombastisch-überladen, und dass sich unter
den zahlreichen Gastmusikern auch die ex-Beatles Ringo
Starr und George Harrison befanden, hatte sich hörbar
auf das ganze Werk ausgewirkt, obwohl die beiden nur auf
vier Tracks vertreten sind. Und somit passierte das
Unvermeidliche: „Zoom“ floppte bei den Fans bravurös,
und auch die darauf folgende Tournee lief bei weitem
nicht so erfolgreich wie erhofft. Jeff Lynne, der trotz
der Armada an Gastmusikern das Album fast im Alleingang
eingespielt und produziert hatte, war schlicht am
Versuch gescheitert, den eigenen ELO – Signature-Sound
zu kopieren und diesen gleichzeitig in ein eng
gestricktes, modernes Korsett zwängen zu wollen. Und so
sass er schlussendlich auf einem zwar guten, aber
gleichzeitig sehr unauffälligen und beliebigen Album,
das in keinem Augenblick an die alten Glanztaten
herankommen konnte. Ob ein paar Bonustracks als Argument
gewichtig genug sind, um sich diesen Re-Release der
unpopulärsten ELO – Scheibe anzuschaffen, wage ich mal
zu bezweifeln.
Mirko B.

Punkte:
keine Wertung
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JEFF LYNNE - Armchair Theatre
Frontiers Records/Musikvertrieb
Ist bei Frontiers Records das ELO – Fieber
ausgebrochen? Zeitgleich mit dem Neuaufguss des 2001er
ELO – Abschlusswerkes „Zoom“ und der dazugehörigen
Konzertretrospektive „ELO – Live“ veröffentlicht das
Label auch den 1990 erschienenen Alleingang des Electric
Light Orchestra-Fronters. Wie auch auf seinen anderen
Solowerken hat sich hier Mastermind Lynne vom ELO –
Bombast weitgehend befreit und zelebriert seinen Hang
zur stilistischen Vielfalt einerseits und zu Coversongs
andererseits. Von letzteren ist allerdings höchstens der
Jesse Stone-Rock ‘n‘ Roller „Don’t Let Go“ hörbar, über
die Maxwell Anderson/Kurt Weil-Schnulze „September Song“
und den Schmachtfetzen „Stormy Weather“ aus dem Hause
Ted Koehler und Harold Arlen lege ich lieber das
diplomatische Mäntelchen des Schweigens. Der Rest ist
halt Jeff Lynne in Reinkultur, abwechslungsreich, sauber
und aalglatt produziert mit latent vorhandenen ELO
(logisch…) – und Beatles-Einflüssen, dank der
Zusammenarbeit mit Sidekicks wie George Harrison und Tom
Petty teilweise durchaus hörbar. Die Hard-Fans und
Komplettisten werden sich um das Album reissen, erstens,
weil es seit zig Jahren nicht mehr erhältlich war,
zweitens wegen den zwei darauf enthaltenen und bisher
unveröffentlichten Bonustracks „Borderline“ und „Forecast“.
Für das Gros der geschätzten Metal Factory – Leserschaft
hingegen dürfte „Armchair Theatre“ eher was für die
Mülltonne sein, zu lahm, zu poppig, zu trendig.
Mirko B.

Punkte:
keine Wertung
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WARBEAST - Destroy
Housecore/Season of Mist
Scheisse... Habe ich Warbeast's Beitrag zur
letztmonatig besprochenen Split mit Phil Anselmo noch
voller Vorfreude über den grünen Klee gelobt, enttäuscht
mich "Destroy" nun fast auf ganzer Linie. Denn waren die
beiden Songs auf "War of the Gargantuas" noch beseelte,
pur und giftig produzierte Thrash-Perlen, bringt mich
die dumpfe, undifferenzierte Produktion dieses Albums
schlichtweg zum heulen. Ausserdem lässt das Endprodukt
die Musiker dastehen, als ob sie eher genervt anstatt
angepisst wären, und vor allem die ebenfalls
stilprägende Stimme kommt beklagenswerterweise fast
durchgehend drucklos und angegriffen rüber. Betreffend
technischer Ausführung kann ich an den beteiligten
Musikern wirklich nicht viel bemängeln, allerdings kommt
auch das Songwriting im Gegensatz zu erwähnter Split
nicht wirklich auf den Punkt und dümpelt öfters als mir
lieb ist nur in durchschnittlichen Gefilden herum. Keine
Ahnung was die eingefleischten Thrash-Liebhaber über "Destroy"
berichten werden, aber von mir gibt's leider nur das
Prädikat "klassischer Rohrkrepierer". Daher ist für
jeden einzelnen Lunatic selbst reinhören und eine eigene
Meinung bilden angesagt.
Hardy
Punkte:
4.0 von 10
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BEYOND THE SHORE - Ghostwatcher
Metal Blade/Sony Music
Beyond The Shore ist eine dieser wie Pilze aus dem
Boden schiessenden Deathcore-Melodic-Metal Bands aus dem
Innern der USA. Deswegen wahrscheinlich auch der Name "Beyond
The Shore" - Abseits der Küste. Diese Bands haben meist
ein paar Gemeinsamkeiten: Sie bringen grade ihr
Debut-Album raus, machen von extensivem Sound-Editing
Gebrauch und werden künstlich vom hauseigenen Marketing
aufgebauscht. Als Zugabe hört man meistens dem
Lead-Sänger seinen erst kürzlich durchstandenen
Stimmbruch an. Aber kommen wir zum Inhalt der CD: Die
Lieder starten recht martialisch, mit eindeutig
gesetztem Metalcore-Akzent. Sowohl die Riffs als auch
der satte Sound der Gitarre hören sich gut an. Aber das
ist leider auch schon alles. Das Schlagzeug scheint aufs
Geratewohl Doublebeats und Blastbeats einzusetzen. Die
Vocals sind bis zur Unkenntlichkeit verzerrt und
verstärkt. Nur manchmal, bei den Refrains, die eben halt
keine echte Breakdowns sind, kommt die Stimme unverzerrt
daher. Leider kann der Gesang aber nicht mit den
Anforderungen, die das Genre mit sich bringt, mithalten.
Die Songs scheinen überladen. Man hat das Gefühl, die
Jungs wollen alles, was sie an Metal cool finden, in
einem Part stopfen und das möglichst hart, brutal und
schnell. Das schlimmste an dem Ganzen ist, dass mir die
Jungs aus Kentucky eigentlich sympathisch sind. Aber sie
erreichen das Niveau nicht, auf dem sie zu spielen
glauben. Sie haben (noch) keine eigene Identität und ihr
Sound hört sich wie Metalcore auf ADHD an. Es gibt
besseren Metalcore von etablierten Bands, der alles
abdeckt, was die Jungs zu spielen glauben. Das wirklich
Interessante an dieser Band ist ihre Verknüpfung über
Social Media (vor allem über Facebook) und das Talent
dieser Jungs mit diesen Medien umzugehen, das ihnen
sicher zu ihrem Plattenvertrag verholfen hat.
Michel A.
Punkte:
4.0 von 10
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THE MOTH GATHERER – A Bright Celestial Light
Agonia Records
Aha, Schweden und Progressive, ja das tönt doch
nett, hören wir mal rein. Die ersten anderthalb Minuten
von Track eins sind langsam, akustisch, steigern sich
und münden in Geschrei, doomigen Gitarren und
ebensolchen Drums – Überraschung gelungen, ist jedoch
anstrengend, denn seine ‚Stimme‘ geht in den
musikalischen Klängen unter. Mit Breaks, bestehend aus
langsamen und schnelleren Parts, mal mit mehr und mal
mit weniger Geschrei, geht es dann auch weiter… Ganz
ehrlich, es klingt alles so, als ob man einfach wahllos
Ideen zusammengeschmissen hätte, die aber keinen roten
Faden aufweisen. Ob dies nun stellvertretend für das
Progressive-Genre zu werten ist, wage ich zu bezweifeln,
denn andere Bands haben das ja schliesslich auch
hingekriegt. Bedenkt man, dass ‚A Bright Celestial
Light‘ Das Debut der Schweden darstellt, dann kann
nochmals ein Auge zuegdrückt und auf allzu bissige
Kommentare verzichtet werden. Falls die Herren jemals
ein weiteres Album produzieren sollten, müsste auf eine
gewisse Geradlinigkeit geachtet werden, ansonsten dürfte
eine weitere Band im endlosen Nirwana verschwinden.
Toby S.
Punkte:
4.0 von 10
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MY ENDLESS WISHES – My Endless Wishes
Doolittle Group
Erinnert ihr euch noch an Shadowside? An die
Vorgruppe, welche mit einer zarten weiblichen Stimme und
ordentlichem Metal kürzlich in Pratteln für Helloween
und Gamma Ray eröffnet hat? Nicht? Dann könnt ihr ab
hier beim nächsten Review weiterlesen. Denn My Endless
Wishes bedienen einen sehr ähnliche Kategorie: Nämlich
diejenige der Bands, welche nicht schlecht, aber
irgendwie ohne jegliche Relevanz musizieren. Oder mit
anderen Worten: My Endless Wishes klingen nett aber
belanglos. Das Songwriting dümpelt dahin, und ist bei
genauem Hinhören nicht mal so schlecht. Fraglos erinnert
die Frauenstimme an Genregrössen wie bei Within
Temptation oder Evanescence. Deren kompositorische
Einmaligkeit wird aber nicht im Ansatz erreicht. Bestes
Beispiel dafür ist der Anfangslangweiler „Follow The
Light“, dem das ebenso nichts sagende „Cry For
Deliverance“ folgt. Dazu kommt, dass sämtliche zwölf
Lieder in einem sehr ähnlichem Tempo gehalten werden,
auch wenn versucht wurde, mit verschiedenen Riffs,
Elektro-Einspielungen und Keyboards etwas Abwechslung
ins Gesamtbild reinzubringen. Natürlich gibt es im
Einzelnen auch kleine Höhepunkte, welche auf einer
Best-Of-CD oder im Zufallsdurchlauf (unter sehr vielen
anderen Bands) glänzen könnten. So passt die zuckersüsse
Schlussballade „Once Again“ oder das getragene „Angel“
super zur Stimme von Frida Viberg. Im Albumkontext gehen
aber auch diese positiven Ansätze gnadenlos unter. My
Endless Wishes empfiehlt sich daher nur für
hartgesottene „weibliche-Engels-Stimmen-im-Metal“-Liebhaber.
Alle anderen können beten, dass sie diese Band nie als
Vorgruppe ertragen werden müssen.
Roger W.
Punkte:
4.0 von 10
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DEVIL - Gather The Sinners
Soulseller Records
Und wieder klopft der Teufel an die Tür und wieder
will man ihn nicht wirklich einlassen. Schon das Debüt
"Time To Repent" der Norweger sowie die
Wiederveröffentlichung der beiden frühen EP's "Magister
Mundi Xum / The Noble Savage" kamen (zumindest bei mir)
höchstens durchzogen. Mit "Gather The Sinners" rumpeln
Devil in gewohnter Weise weiter. Soll heissen: Doom
Rock, von Legenden wie Sabbath, Black Widow und vor
allem Pentagram inspiriert, dabei aber viel zu simpel
und langweilig, um zu gefallen. Schon beim ersten
genauen Durchhören jedenfalls blickte ich auf das
Display meines Players, um mit Erschrecken
festzustellen, dass ich erst bei Track 4, einem immer
gleichbleibenden Mid-Tempo-Rumpler namens "Legacy"
angelangt war und das noch geschlagene 8 Stücke folgen
würden. Und wenn nachfolgend auch das eine oder andere
Riff einen Funken Potential besitzt, so wird es bald im
Keim erstickt, sei es durch die zu billigen Melodien,
die, wie schon auf den Vorgängern, nicht wenig an
Kindermelodien erinnern, oder den höchstens als
mittelmässig zu bezeichnenden Gesang von Fronter Joakim
Trangsrud. Dieser Teufel besitzt weder Virtuosität noch
Eindringlichkeit, weder Technik noch Charme und lehrt
einem höchstens in Sachen Langeweile das Fürchten.
Kissi
Punkte:
3.2 von 10
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HEARTIST- Nothing You Don't Deserve
Roadrunner Records/Warner
Der neueste Zugang von Roadrunner Records stellt
sich mit dem Album "Nothing You Don't Deserve" vor. Es
fällt mir ehrlich gesagt schwer, diese Band einem Genre
zuzuordnen. Ihr Sound ist melodisch und hat gewisse
Metalcore-Elemente. Der Bandname "Heartist" lässt
erahnen, dass man das Herz und somit die Gefühle
ansprechen will. Und so sind die Songs voller
langgezogener Vocal-Parts, in denen über
herzzerreissende Probleme gesungen wird, die alle
Teenager der Welt auf irgendeine Weise betreffen. Der
Beginn von "Disconnected", dem ersten Song des Albums,
erinnert von den Gitarrenriffs her fast ein wenig an
einem Mix zwischen Rammstein und Marilyn Manson, doch
sobald der Sänger mit seinem Herzschmerz-Gesang
auftaucht, ist diese Illusion auch schon wieder
verflogen. "Nothing You Didn't Deserve" startet
ansprechend, im gesetzten Industrial-Stil und wird dann
von melodischen Gitarrenriffs und dem typischen
Metalcore-Gegrowle ergänzt. Aber dann taucht aus dem
Nichts ein einfacher elektronischer Schlager-Beat auf
und ersetzt den bisherigen Takt und die bisherige
Stilrichtung des Songs komplett. Nur die Gesangseinlagen
bleiben unverändert. Ich bin nun endgültig verwirrt.
Heartist vermischt auf "Nothing You Don't Deserve" pro
Song zwei bis drei für mich unvereinbare Genres, so dass
man nun nicht weiss, ob sie eigentlich lieber Pop,
Schlager, Metalcore oder Melodic Death-Metal spielen
wollen. Ich habe das Gefühl, dass "Heartist" eine
Metalband ist für Leute, die eigentlich kein Metal hören
wollen, gespielt von einer Band, die eigentlich Metal
spielen könnte, aber vorzieht, es nicht zu tun. Schade
eigentlich.
Michel A.
Punkte:
3.0 von 10
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