Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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POISONBLACK – Lust Stained Despair
Century Media/EMI
Sentenced sind tot, es lebe Sent... ähm Poisonblack?
Nun, nach dem Abgang von Charon Frontröhre "J.P.
Leppäluoto" hat nun "Mister Sentenced: Ville Laihiala"
das Mikro an sich gerissen und auch gleich einen
erheblichen Beitrag zum Songwriting gestellt. Dazu kam
auch noch ein Besetzungswechsel an der Tiefton- und
Saitenfront. Das Resultat kann sich durchaus sehen
lassen, sprich: Poisonblack 2006 haben eine derbe
Sentenced-Schlagseite erhalten. Düsterer, rockiger,
härter und "schmutziger" als der Vorgänger zelebrieren
Poisonblack mit "Lust Stained Despair" besten finnischen
Trauerweiden-Rock-Metal, mit sehr druckvollen
Saitenwänden und einem in den Hintergrund gerückten
Tasteneinsatz. Ja, das Ding fetzt und ist zugleich sehr
eingängig, sprich es hält den Qualitätsstandart, den man
von Sentenced gewohnt ist. Bei dem merklich gesteigerten
Härtegrad ist jedoch diese düster-erotisch-schmalzige
Stimmung vom Erstling verschwunden und wohl auch das
Prädikat "selbstständig". Was zu schmachten gibt es
dennoch mit "Pain becomes me", somit wäre wohl auch die
Taschentuchfraktion zufrieden gestellt. Ansonsten
dominieren die tiefgestimmten Saitentöne das Geschehen
und präsentieren überraschend druckvolle und dynamische
Songs, die selbst die Nackenwirbel zu animieren wissen.
Ob es nun originell ist auf Pfaden der Verblichenen zu
wandeln kann durchaus diskutiert werden, solange jedoch
solch eingängige und doch Kick-Ass-Düstersongs aus den
Membranen knallen bin ich erfreut und möchte "Lust
Stained Despair" allen Sentenced-Anhängern, welchen noch
verzweifelt die Tränchen aus der Seele kullern,
uneingeschränkt zum Kaufe empfehlen.
R.K.
Punkte: 9.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DEICIDE - The Stench Of Redemption
Earache
Records/Non
Stop Music
Wenn du dich "gestandener Death Metal-Fan" schimpfst,
aber Deicide dennoch nur vom Hörensagen kennst, ist es
JETZT an der Zeit, deine Kutte zu verbrennen und dich
vom aufgebrachten Mob mit Schimpf und Schande mit
Fackeln und Dreschflegeln aus der Stadt jagen zu lassen!
Denn trotz aller Kontroversen und Skandalen muss der
Band um Obertoifel Glenn Benton gehuldigt werden! Ich
kann es zwar schon hören: "Uiuiui, umgedrehtes Kreuz in
die Stirn gebrannt / Innereien ins Publikum geworfen /
satanische Verse / Grabschändungen" *mit der Hand nervös
vor dem Gesicht herumwedel*! TammiSiech, vergiss doch
einfach mal den ganzen Radikaler-Christenhasser/Satanismus-Zirkus
(es ist, wie jede andere Religion auch, nur eine
Philosophie, erwachet!), verleugne alle vorhandenen
Doppeldeutigkeiten und fokussiere dich auf das, was
Deicide richtig gut können, und damit wären wir schon
wieder bei der weltumspannenden Religion namens Musik.
Wer erinnert sich noch an die rhythmisch noch heute
spektakuläre "Legion"-Platte von '92?! Das waren noch
Zeiten... und Deicide sind ihrer Verpflichtung treu
geblieben und erleben gerade ihren zweiten Frühling.
Denn nach dem Abgang der Hoffmann-Brüder sahen viele
Fans für die Band das Aus (da damit ein nicht gerade
unwichtiges Aushängeschild verloren ging), aber mit den
beiden Neuzugängen Jack Owen (Ex-Cannibal Corpse) und
Ralph Santolla (Ex-Death/Iced Earth) sind mittlerweile
zwei mehr als würdige Saitenqualmer in den dämonischen
Reihen zu verbuchen. Nicht gerade überrascht aber denoch
mit freudig flatterndem Schmetterlingsbauch ausgerüstet
darf man dann auch exquisiten Leads lauschen, die die
gewohnt rasenden Kompositionen glatt nochmals um zwei
Stufen aufwerten und "The Stench Of Redemption" zu einem
echten Ohrenschmaus machen. Diese alten Säcke sind nicht
klein zu kriegen und das ist gut so. Anspieltipps: der
Titeltrack und "Hommage For Satan".
HaRdY
Punkte: 9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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VOIVOD – Katorz
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Voivod sind unberechenbar, Voivod sind einzigartig,
Voivod sind Kult! Eine der wohl speziellsten und
innovativsten Metalbands ever präsentiert uns mit "Katorz"
ihren vielleicht letzten Geniestreich, verstarb Bandkopf
und Gitarrist Denis "Piggy" D’Amour doch noch vor dem
eigentlichen Aufnahmeprozess. Was auf "Katorz" zu hören
ist, das sind seine Songideen, die von seinen
Mitstreitern nun fertig gestellt wurden. Das auffällige
daran ist der Umstand, dass beim Hören der Songs
wirklich Zweifel aufkommen, dass Piggy überhaupt tot
ist. "Katorz" ist einfach Voivod pur! Der schräge Gesang
von Snake zu den noch schrägeren Gitarrenriffs Piggys,
die untermalt werden von der treibenden, aber ebenso
speziellen Rhythmus-Fraktion Jason Newsted's und Michael
Langevin's. Folglich bekommen die Fans der abgedrehten
Kanadier das, was sie wollen: Cyber Thrash, voll von
Breaks, Rhythmus-Wechseln und dennoch eingängigen Melodien
und Refrains, eine Mischung aus dem Reunion-Album "Voivod"
von 2003 und Glanzperlen wie "Outer Limits" (1993) oder
gar "Negatron" (1995), einfach nicht gar so progressiv,
was letztlich auch daher rühren könnte, dass, wenn Piggy
noch leben würde, sicherlich noch mehr an den einzelnen
Songs geschraubt worden wäre, wobei jene auch so schon
zu wilden, unkontrollierbaren Zuckungen verleiten, im
Ganzen aber vielleicht etwas zu ähnlich ausgefallen
sind, was bei dieser Qualität jedoch nicht immens zu
stören vermag. Ob das für Voivod ziemlich straighte, ein
wenig Motörhead-Flair versprühende "The Getaway", das
fröhliche "Mr. Clean", das rotzige und übergeile "Odds
And Frauds" oder die beiden schwerverdaulichen "Read My
Mind" und "Silly Clones" (dessen Gesangsmelodie derer
aus "In-A-Gadda-Da-Vida" identisch ist), allesamt
besitzen sie das von den Fans heiss geliebte
Voivod-Flair, was zeigt, dass "Katorz" endlich mal ein
Beispiel abgibt, wie man den Nachlass von Genies wie
Piggy zu verwalten hat, der in Form des durchgeknallten
Songs "No Angel" seinen Höhepunkt hat und mit
"Polaroids" so endet, wie man sich das vom kanadischen
Ex-Quartett wünscht: schwer verdaulich und überraschend.
Piggy, ruhe in Frieden… im schlimmsten Fall gilt das
selbe auch für Voivod.
Kissi
Punkte: 9.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NORTHERN DISCIPLINE – Burn-Beaten
Soil
Dies Irae Records
Horch doch, was kommt da aus den Lautsprechern? Ist es
Rob Zombie? Slipknot? Nein, es ist Northern Discipline,
die sich mit ihrem Debüt ‚Burn-Beaten Soil’ daran
machen, alles was sich ihnen in den Weg stellt dem
Erdboden gleichzumachen. Dabei werden keine Gefangenen
gemacht, was mit dem ersten Kracher-Stück ‚Fragile’
deutlich gemacht wird. Überhaupt prügeln sich Northern
Discipline mit einer Routine und Professionalität durch
die elf Kauleistendeformierer, da könnte sich so manch
‚alter Hase’ im Geschäft eine dicke Scheibe von
abschneiden: Da treffen altbekannte Thrash-Riffs auf
melodiöse Hooklines, gepaart mit einem
Trommelfellquäler, welcher dermassen präzise seine Parts
eintrümmert dass eine Schweizer Uhr dagegen absolut
fehlerhaft erscheint. Aber das allgegenwärtige,
eindrucksvollste und fesselndste Element am Langeisen
sind die Vocals: Schreiend, clean, düster und packend.
Sie warten in jedem Stück mit einem permanent fiesen
Grinsen im Hintergrund, um den Hörer dort zu erwischen
wo er es nicht erwartet um dann mit voller Power
loszuschlagen. Kurzum: Finnischer Melodic Death-Metal,
wie er beinahe besser nicht sein könnte.Doch halt, wieso
so viele Lobeshymnen und schlussendlich doch noch ein
‚beinahe’? Nun ja, Northern Discipline liefern zwar was
sie versprechen (und das nicht zu knapp, wirklich jeder
Song schlägt derb auf die Zwölf!), jedoch kann dies auf
Dauer ermüden, man wird das Gefühl nicht los dass man
nicht mehrere Stücke hört sondern eher einige Wenige,
die ein wenig lang geraten sind… aber, wie gesagt:
Kompromisse werden hier nicht gemacht, niemand wird
verschont und‚Burn-Beaten Soil’ walzt definitiv alles
nieder. Kuscheln könnt ihr woanders!
Toby S.
Punkte: 9.1 von 10
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TERRORIZER – Darker Days Ahead
Century Media/EMI
Was vor 20 Jahren begann, wird nun fortgesetzt. Die Grindcore/Death
Metal-Legende kehrt zurück: Terrorizer. Und es rumpelt gewaltig im
Gepäck. Wenn wir das ganze Paket etwas genauer anschauen, finden
wir Morbid Angel und original Terrorizer-Drummer Pete Sandoval,
Tieftöner/Gitarrist Tony Norman (Ex-Monstrosity), Gründungsmitglied
und Gitarrist Jesse Pintado und Brüllaffe Anthony Rezhawk (Resistant
Culture). Zusammen haben sie zwölf knallharte Lieder produziert, bei
denen wohl allen Hobbymusikern die Adern platzen würden beim
Versuch, diese nachzuspielen. Es wird bewusst Wert auf Tradition
gelegt. Es bestehen selbst nach 2 Dekaden noch Parallelen zu ihrem
ersten und letzten Album "World Downfall". Damals wurden Harmonie,
Melodie und Soli bewusst wegelassen, es herrschte pure Gewalt.
Letztere ist bei der aktuellen Scheibe genau so wie früher
anzufinden, jedoch wurde das ganze etwas geordneter, mit
gelegentlichen Breaks und Auftritten von den Gitarren. Am Schlagzeug
werden Blastbeats am Laufband produziert, wenn die Sticks nicht
gerade in wahnsinnigem Tempo über alle Kübel gleichzeitig donnern.
Als Fazit wird mir wohl kaum ein grober Vergleich mit ihrem
Erstlings Werk vergönnt sein, denn dieses war ein Meilenstein in der
Musikgeschichte für die damaligen Verhältnisse. Und nach 20 Jahren
in der Versenkung gleich wieder mit einem musikalischen Weltwunder
aufzutauchen, wäre bei allem Respekt doch etwas viel verlangt.
Sven
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SARALEE – Darkness Between
Firebox
Records/Non
Stop Music
Es war einmal in Finnland – was, das kommt euch bekannt
vor? Richtig, von dort machen sich immer mehr Bands auf,
den Musikmarkt in aller Welt zu erobern, und den
Überblick zu behalten kann einem manchmal schon ziemlich
schwer fallen… und mit der Masse nimmt meistens die
Qualität ab. Und doch gibt es immer wieder kleinere
Überraschungen zu entdecken, gerade dann wenn es eine
Melancholie-Truppe geschafft hat, dem
08/15-Erfolgsrezept ein wenig Eigenständigkeit
beizufügen. Tjaha, und was SaraLee da dem geneigten
Hörer mit ihrem Erstlingswerk ‚Darkness Between’ um die
Ohren hauen, ist rotzfrecher Gothic-Rock mit ordentlich
Schuss drin. Auf Bombast wurde weitgehend verzichtet
(klar, das obligatorische Keyboard darf auch hier nicht
fehlen, es hält sich aber angenehmerweise im
Hintergrund), die Gitarren dürfen sich also ungehindert
austoben. Die Stimme des Sängers ist weder besonders
tief noch besonders hoch, sondern gerade in einer
angenehmen ‚Mitte’ davon.Die Produktion klingt absolut
sauber, der Mix stimmt, und es wird einmal mehr
bewiesen, dass auch ein Debüt-Album absolut
professionell klingen kann – das ist etwas, was man
nicht alle Tage antrifft. Klar darf man hier nicht die
Neuerfindung des Rades erwarten, aber SaraLee bieten
einfach straighten, ehrlichen und düsteren Goth'n'Roll,
der einerseits einen direkten Schlag ins Gesicht,
andererseits einen Pfeil darstellt, der direkt ins Herz
geht und den Hörer infiziert. Wer es also gerne ein
wenig rauher, dreckiger und dennoch stellenweise sanft
im Gitarren-Gothic-Bereich mag, der sollte die
Dunkelheit zwischen den CDs beim Händler eures
Vertrauens studieren, diese schwarze Perle entdecken…
und sofort reinhören. Allen anderen empfehle ich
zumindest ein Ohr zu riskieren, denn: Ansteckungsgefahr!
Toby S.
Punkte: 9.0 von 10 Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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STREAM OF PASSION - Live In The
Real World (DVD)
InsideOut Music/Phonag
Ja ja, wer das grosse Vergnügen hatte, SOP live zu
sehen, wird meine Begeisterung für diese DVD verstehen.
Arjen Lucassen hat sich hier eine coole und absolut
starke Band um sich versammelt. Die süsse und stimmlich
sehr starke Marcela Bovio kann hier voll überzeugen,
ebenfalls ihre Schwester (die ist ja auch sooo süüüüss)
Diana und ihr mexikanischer Mitmusiker Keyboarder
Alejandro. Und zieht euch mal die Soli der schwedischen
Gitarristin Lori rein, klasse. Auch Drummer Davy
und Basser Johan bieten hier erste Sahne. Und über den
Meister braucht man ja eh keine Worte mehr zu verlieren.
Geboten werden hier natürlich in erster Linie Songs vom
Studioalbum von SOP. Aber man kommt auch in den Genuss
ausgesuchter Songs von Ayreon und Star One. Sogar ein
wenig von "Ambeon"-Album wird eingestreut. Herrlich, wie
die Bovio-Sisters Songs wie "Valley Of The Queens" zum
Besten geben. Und als Krönung holt man noch Damian
Wilson bei "The Castle Hall" und "Into The Black Hole"
auf die Bühne, wo er mal wieder unter Beweis stellt,
einer der besten Sänger dieser Erde zu sein. Dieses
Konzert ist einfach nur obergeil und wird jeden
Arjen-Fan nicht mehr loslassen. Zusätzlich gibt’s dann
noch ein saucooles "Behind The Scenes", wo man deutlich
sehen kann, wieviel Spass diese Tour allen Beteiligten
gemacht hat. Ebenfalls gibt’s noch den Video-Clip von
„Out In The Real World“ ein Making Of-Video, eine starke
Photo-Gallery und eine interessante Tour-Diary. Leute
und Liebhaber von SOP, Star One und Ayreon: Schmeisst
euch dieses saustarke Stück Musik in euren Player und
ihr werdet sofort vom Arjen Lucassen-Virus befallen,
aber Vorsicht, das bringt ihr nie wieder weg, ich weiss
wovon ich spreche!!
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für 39.90 SFr.
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DEATH BEFORE DISCO - Barricades
LifeForce Records
"Barricades" höre ich mir mittlerweile nun schon zum
fünften Mal an, kapieren tu' ich das Album allerdings
immer noch nicht. Das lässt sich zwar mit dem
progressiven Anstrich der Rock-Combo erklären,
beeinträchtigt aber keineswegs den Hörgenuss. Denn,
wahrlich, "Barricades" ist so einer. So spontan würde
ich die Bandnamensgebung mal so interpretieren, dass die
Band darauf aus ist, die Hörer mit so vielen Sounds,
Klängen, Verwirrungen und Ecken wie nur möglich an den
Rand des Wahnsinns zu bringen. Tatsächlich ist "Barricades"
ein riesiges Sammelsurium aus allen möglichen
vorstellbaren Klängen, die ein handelsübliches Quintett
so aus ihren Instrumenten rausquälen kann. Hier wird im
gleichen Mass gerockt, gegroovt, geprügelt, gekotzt,
gekreischt und gesägt, wie geflennt, geflüstert,
gestreichelt, gesungen und gelitten - klarer Fall, wenn
eine Scheibe der heutigen Tage das prädikat "Emo" im
wahrsten Sinne des Wortes verdient hat, dann "Barricades".
Unglaublich, wie filigran die Band selbst Jazz-Parts ("Barricades
Of Rumble"), Pianos ("Jaguar, "Goodbye") und
effektbeladene Klampfen ("Matchstick Girl") in die
verschrobensten Arrangements einbaut und trotzdem nie
den roten Faden aus den Augen verliert. Klar, einige
Songs ziehen sich etwas in die Länge ("Jaguar" dauert 8
Minuten!), aber die Fülle an Sounds spricht klar dafür.
"Barricades" ist ein Album, das mit viel Liebe zum
Detail erstellt wurde; kaum ein Song klingt wie der
Letzte, hier wurde richtig viel Arbeit reingesteckt und
getüftelt - Und in beinahe allen Fällen weiss das
Resultat zu begeistern. Hier werden sämtliche Emos und
Screamos da draussen ihre Freude haben - Aber vor allem
auch Leute, die auf ehrliche Platten und grosse Gefühle
genauso wie auf subtile Nuancen und kleine Details
stehen.
El Muerte
Punkte: 9.0 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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ALL SHALL PERISH - The Price Of
Existence
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Die spinnen, die Amis... gerade wenn ich mich damit
arrangiert habe, dass im Metalcorebereich nix Gescheites
mehr heraus kommt und ich mir damit jede weitere
Trommelfell-Vergewaltigung sparen und blind jeweils 3
Punkte verteilen kann, brennen mir All Shall Perish aus
kürzester Distanz ein Loch in den Pelz! Verdammt! Die
Kalifornier sind gut, richtig gut! Denn auch wenn unter
Anderem bekannte Standarts zum Besten gegeben werden,
haben ASP immer noch ein paar spezielle Kniffe und
Variationen im Handgepäck. Ihr Stil ist mehr vom Death
Metal als Hardcore beeinflusst, was sich auch im Sänger
wiederspiegelt, der endlich mal auf diese schwu...
Cleanpassagen scheisst und durch die Bank den
Hartholzknüppel tanzen lässt. Die technisch äusserst
erfreulich versierten Saitenheinis lassen ordentlich die
Korken knallen und verzücken mit tonnenweise griffigen
Riffs, sattem aber immer übersichtlichem Gefrickel und
treibenden Rhythmen. Diese Band macht Musik der Musik
Willen, ich für meinen Teil zumindest glaube das
heraushören zu können, und dem entsprechend mitreissend
animieren Songs wie "Prisoner Of War" oder "Day Of
Justice" zum Bangen und Deibeln! Die Produktion ist FETT
und vermittelt dank brillanter Transparenz Einblicke in
alle einzelnen Instrumente. "The Price Of Existence"
kann ungeniert nur mal durchgehört werden um den
faszinierenden Schlagzeug-Darbietungen zu lauschen,
danach ein zweites Mal um den geniesserisch flüssigen
Arrangements zu huldigen und danach gleich nochmal
um.... die Varianten sind echt vielfältig. Wer zudem der
englischen Sprache mächtig ist, empfehle ich ausserdem
das unterhaltsame Tourtagebuch auf ihrer Website
(http://www.allshallperish.com/index.php?load=tourblog).
ASP zeigen ohrfeigenverteilend, wo der legendäre Bartli
den Moscht herholt und schicken alle Warmduscher mit
einem Satz heisser Lauscher weinend zurück zu Mutti. Ich
bin entzückt.
HaRdY
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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WALLS OF JERICHO – With Devils
Amongst Us All
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Sehr stimmgewaltiger Metal"core", ausgeführt von einer
Frau. Candace Kucsulain heisst die von Kopf bis Fuss
tättowierte Frontdame und heizt ihren vier männlichen
Bandkollegen so richtig ein. Das lässt sich am besten
live bestätigen, schliesslich haben die fünf aus Detroit
mit ihrer geilen Show die Labels auf sich aufmerksam
gemacht. Auf eine gute Show folgt meistens eine miese
Studioarbeit, so lautet die Faustregel. Dass diese
jedoch nicht immer zutreffen muss, wird hier ein
weiteres Mal eindrucksvoll bewiesen. Die CD knallt mit
elf Songs sehr eingängig und aggressiv durch die Boxen.
Für manch einen mögen sie vielleicht etwas monoton
klingen, doch ist hier besonders auf die kleinen
Unterschiede zu hören, was ein mehrmaliges Durchhören
voraussetzt. Es werden ausreichend Blastbeats, Emophasen
und auch einige fette Midtempo-Grooves geboten, womit
das ganze Album die grundlegenden Eigenschaften
aufweist, die im Bereich Metal-Hardcore erwünscht sind.
Auch wenn die Band in der Herr der Ringe-Satire "Lord Of
The Weed" lächerlich gemacht wird, kann man getrost in
ihr neues Meisterwerk reinhören, da die Glaubhaftigkeit
so wie der intelligente Faktor bei solchen Filmen
sowieso in Rauch aufgehen.
Sven
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RAPID FIRE – Brace Yourself
Eigenvertrieb
Irgendwie ist die Welt nicht mehr die, welche sie vor 4,
5 Jahren war. Unschuldige Menschen werden wieder von
Grossmächten abgeschlachtet, in der Schweiz gibt es
wieder mehrere unabhängige Bier-Brauereien, und aus den
USA gibt’s vermehrt gute Musik zu hören. Neben Cellador
ist dies nun bereits die zweite CD in zwei Monaten (!)
aus den Staaten, die sich an alten 80er- Vorbildern
orientiert. Im Vergleich zu der Ersten sind diese bei
Rapid Fire aber nicht Helloween und Stratovarius,
sondern eher AC/DC und vom Pathos her HammerFall und
Manowar. Dazu wird das Ganze mit einer Prise Rock’n’Roll
gewürzt, welcher vor allem beim dritten Song "Not Easy
Being Sleazy" durchdringt. Anschliessend gibt es mit "Realm
Of Eternity" ein Orgelintro, welches in die Halbballade
"Only The Warrior" mündet. Rapid Fire sind zugleich
majestätisch, dreckig, ehrlich, eingängig und schlicht
cool. Die Melodien bleiben hängen und lassen nie
Langeweile aufkommen. Die Produktion wurde ziemlich roh
gehalten, was dem Demo-Album weiteren Charme verleiht.
Im CD-Booklet wird dann auch die Mission von Rapid Fire
beschrieben: Die Verteidigung des wahren Stahls. Das
kennen wir doch von irgendwoher. Passend dazu gibt’s
auch einen Song namens "See You At The Battlefield",
welcher wie das gesamte Album überzeugen kann. Als
einzigen Schwachpunkt sehe ich die Stimme von Leith
Walden, welcher die Töne zum Teil richtiggehend
rauspresst. Aber vielleicht entsteht dadurch auch das
oben beschriebene Charisma. Alles in Allem ist "Brace
Yourself" ein tolles Album geworden, welches alle
"Verteidiger des heiligen Blechles" überzeugen sollte.
Hoffen wir, dass die Jungs bald einen Plattenvertrag
kriegen und uns dann im Schosse der Metalhochburg Europa
livehaftig beehren können. Ich freue mich darauf!
Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
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HALO OF SHADOWS – Manifesto
Massacre Records/Musikvertrieb
Ja scheenen juten Tach die Damen und Herren, wat darf
ick ihnen denn heute anbieten? Mhm, sie hätten Freude an
einem Gemisch aus Death und Black Metal-Gesängen mit
einem ordentlichen Schuss
Arschtritt-Melodic-Thrash-Geballere der Sechssaiter und
einem Fellgerber, der die Trommeln mehrheitlich im
Double Base-Gewummere erzittern lässt plus
Keyboard-Arrangements, damit die Stimmung so ein wenig
unheimlich und furchteinflössend wirkt? Ja, das wird
nicht ganz einfach, aber – hey, momenterl mal bittschen,
ick gloob ick hett da noch watt janz frisch
hereinbekommen… Was nach einem Cocktail der Extremen
klingt, ist in Wahrheit eine erfrischende Mischung
bekannter Elemente. Im Prinzip machen Halo Of Shadows
auf ihrem Debüt (!) eine Rundreise durch das Museum
aller möglichen härteren Stilrichtungen, um das Ganze
mit einer Prise Einzigartigkeit vermischt dem verdutzten
Hörer zu präsentieren – mit einem derb fiesen Grinsen im
Gesicht. Denn was hier zunächst nach Dimmu Borgir oder
CoF tönen mag, klingt an der nächsten Ecke wie eine
diabolische Version von Arch Enemy, aber auch Death oder
King Diamond lassen grüssen… aber eben: Was bei anderen
Bands zu einem müden Abklatsch verkommt, entwickelt sich
hier zu einem finsteren, schwarzen Brocken voller Ecken
und Kanten, den man selbst nach mehrmaligen Durchläufen
immer noch nicht richtig einzuschätzen vermag. Auffällig
ist auch die absolut saubere Produktion, was bei einem
Erstlingswerk nicht zwingend der Fall sein muss. Halo Of
Shadows haben mit ‚Manifesto’ einen Weg betreten, den
sie mit grossen und entschlossenen Schritten
beschreiten. So muss ein Debüt-Album klingen, dann
klappts auch mit den Nachbarn (wenn sie denn noch nach
Genuss dieser Scheibe im selben Ort wohnen *fg*).
Toby S.
Punkte: 8.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CHROME DIVISION – Doomsday
Rock’n’Roll
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Die Indizien sprechen für sich: der Bandname Chrome
Division, der Albumtitel "Doomsday Rock'N’Roll" und ein
schwarz/weiss Cover mit zigaretten-rauchendem
Totenschädel. Das schreit förmlich nach Rotz Rock.
Bingo, bester Kick Ass Rock'n'Roll, ganz im Stil von
Turbonegro, Hellacopters oder Psychopunch , wird uns auf
dem Debüt dieser Norwegischen Formation geboten. Eine
ganz eindeutige Schlagseite Richtung Motörhead ist nicht
von der Hand zu weisen. Dies liegt hauptsächlich am
Frontmann, der mit seiner kratzigen Whiskey-Stimme dem
guten Lemmy alle Ehre erweist. Er heisst übrigens Eddie
Guz und schwingt hauptberuflich das Mikro bei The
Carburetors. Das wiederum heisst, Chrome Division ist
ein Sideproject. Damit wären wir bei der eigentlichen
Überraschung, die sich hinter der Formation verbirgt.
Initiant ist nämlich Shagrath, seines Zeichens Sänger
bei den Black Metallern von Dimmu Borgir, der sich hier
aufs Gitarre spielen beschränkt hat. Die weiteren ,mehr
oder weniger bekannten, Members sind Bassist Luna (Ashes
To Ashes), Tony White (Minas Tirith) an der Schiessbude
und Ricky Black an der zweiten Gitarre. Unsere Freunde
von der ganz harten Mucke machen auch in diesem Genre
eine ausgezeichnete Figur. Die Jungs rotzen so cool und
locker, als hätten sie nie etwas anderes gemacht.
Daneben wurden aber auch richtig coole Songs verfasst: "Serial
Killers", "Hate", "1st Regiment" oder "We Want More" zum
Beispiel werden nicht nur bärtige, tättowierte Biker
begeistern. Alle, die mit der aktuellen "Hardcore
Superstar"-Scheibe noch nicht genug haben und die Zeit
bis zum nächsten Backyard Babies-Output verkürzen
wollen, sollten sich mal näher mit "Doomsday Rock'n
Roll" auseinandersetzen.
Chris C.
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TERROR – Always The Hard Way
Roadrunner
Records/Musikvertrieb
"Always The Hard Way" ist wohl der treffende Titel für eine Band wie
Terror. Die Strait-Edgeler aus der Stadt der Engel haben einmal mehr
ein wunderbar knüppelndes Hardcore-Album produziert, das allen
Schattenboxern die Eier rotieren lässt. Es knallen hier einem
Aggro-Riffs in bester Cro-Mags und Agnostic Front-Manier entgegen.
Produktionstechnisch ging ihnen Zeuss (Hatebreed, Shadows Fall,
Throwdown) zur hand. Zwar geben sie nicht wie sonst beim Opener
Vollgas, doch ist mit "All For Revenge" trotzdem ein guter Einstieg
geglückt. Spätestens bei "Test My Convictions" und "You Can't Break
Me" würde es bei einem Live Auftritt rasant zu und her gehen im Pit.
Als Gastsänger waren unter anderem illustre Menschen wie Eddie
Sutton von Leeway, Aaron von Death Threat und Emcee Murs sowie Mr.
Dibbs von Atmosphere anwesend. Letztere streuten eine Prise Hip Hop
in die ganze Hardcore-Suppe, was ganz einfach damit zu erklären ist,
das Sänger Scott Vogel einen ausgeprägten Hip Hop-Fetisch hat. Die
CD ist sicherlich was für Fans der Szene, für Aussenstehende wird sie
wohl etwas eintönig klingen bis auf das fünf minütige Hip Hop-Break.
Eben Old School-Hardcore as fuck!
Sven
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DRYROT – Godseyze
Non
Stop Music
Eigenen Worten zu Folge hat die Band Dryrot das Licht
der Welt im Thrash-Gewand entdeckt. Das war 1990 und
seitdem ist einiges an Wasser den Jordan, die Aare und
noch so manchen anderen Fluss hinunter geflossen. Heute
klingen Dryrot nicht mehr ganz so kompromisslos thrashig,
sondern auch etwas HC-lastig. Hatebreed hört man als
Vorbild am heraus, allerdings waren auch Machine
Head und Skinlab nicht unbeteiligt. Vielleicht noch ein
wenig Korn, ein bisschen Soulfly und eine Prise Slayer.
Auf jeden Fall macht's Spass, was man da hört. Vor allem
wenn man bedenkt, dass die fünf Jungs das alles ganz
alleine auf die Beine gestellt haben. Unter diesem
Umstand verdient allein das Booklet Höchstlob für
Professionalität. Die Livequalität zu testen, wäre
sicher auch interessant. Das Leben im Underground bei
solchem Potenzial macht wahrscheinlich ordentlich Wut im
Bauch um Bühnen und Clubs zu zerlegen. Nach nun doch
schon 16 Jahren im Business würde ich Dryrot einen
Kassenschlager gönnen. Zwar ist das vorliegende Album
auch nicht mehr taufrisch, aber trotzdem so cool, dass
es in einem zweiten Anlauf die Hürde nehmen könnte. Ich
kann nur sagen: Viel Glück Jungs, meinen Segen habt ihr!
Leandra
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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SABATAN – Like A Bullet In The Brain
Eigenvertrieb
Viele sprechen momentan von Sabaton als DER
Metalhoffnung schlechthin, und übersehen dabei, dass es
eine Band mit ähnlichem Namen gibt, die ebenfalls viel
zu bieten hat. Optisch ist deren Sänger nicht ganz so
dick wie derjenige deren Band mit dem „o“ im Namen, und
trägt eine luftige Kurzhaar-Frisur. Aber wir sind hier
nicht beim Blick und lassen das Aussehen ausser Acht.
Auf der musikalischen Seite bietet diese 4-Track-Demo
klassische Heavy-Metal-Stücke mit langen Gitarren-Soli,
coolen, eingängigen Refrains, und einem fähigen Sänger.
Als Querverweis kommen mir spontan Judas Priest in den
Sinn. Obwohl Sänger Miguel Corte in keiner Weise an Rob
Halford erinnert, und wenn, dann am ehesten noch bei den
hohen Screams. Und wenn wir schon von klassischen Heavy
Metal sprechen, dürfen gewisse Parallelen zu Iron Maiden
nicht fehlen, die sich vor allem in den Gitarrenmelodien
eingeschlichen haben. Für eine Demo-CD rumpelt und
krächzt dieses Scheibchen auch schon richtig schön, was
auf eine Produktion unter professioneller Leitung
hinweist. Da verzeiht man auch gerne die kitschigen
Fotos der Bandmitglieder und über die ebenfalls
klischeehaften Songtitel à la "Fire Angel" und "Stay
Heavy" dürfte sich bei der hier gezeigten Klasse
ebenfalls keiner aufregen. Bei Sabatan spürt man
schlicht die Liebe zur Musik, die die Jungs aus Madrid
empfinden. "Like A Bullet In The Brain" ist eine Demo-CD,
die jedem eingefleischten Heavy Metal-Fan gefallen
dürfte. Und das sie natürlich direkt aus der Hölle
kommt, wird einem schon beim CD-Cover klar, und nicht
erst beim Entdecken des aufgedruckte "Made In Hell".
Sabatan machen mit ihrer 4-Track-Demo definitiv Appetit
auf mehr.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für
11.90 SFr.
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MERRIMACK – Of Entropy And Life Denial
Moribund Records/Non
Stop Music
Französischer Black Metal ist bei den Einen so beliebt
wie Eiterbeulen auf der Prostata. Nun, auch ich muss
zugeben anfangs nicht sonderlich erfreut gewesen zu
sein, mal wieder froschfressende Teufelsschergen-Musik
im monatlichen Reviewpacket erhalten zu haben. Dass
schlechte Gefühle und Vorurteile nicht immer die
Wegweiser sein müssen, zeigen mir Merrimack jedoch mit
ihrem variablen Gespiel auf. Nach einem kurzen Intro
folgen zwei sechsminütige Songs, welche gleich das
faszinierende Spektrum Merrimack's ins akustische
Kleinhirn projezieren. Dabei gehen die Herren wohl
durchdacht vor, natürlich prügelt es auch ganz schön,
jedoch schaffen es die Jungs mit ihren vielen
Tempiwechsel, der Langeweile ein Schnäppchen zu
schlagen. Obwohl die Scheibe insgesamt sehr rohe Kost
ist und ohne Tastentöne auskommt, schleichen sich auch
hie und da frostige Melodien ein, wie bei "Melancholia
Balneam Dibloi", welche jedoch der düsteren und kalten
Stimmung keinen Abriss tun. Positiv fällt auch ins
Gewicht, dass alle Songs sehr druckvoll erscheinen und
so für einen angenehmen Kräfteschub sorgen. Auch was an
Geröchel geboten wird kann kaum bemängelt werden. Herr "Terrorizt"
sorgt mit seiner Kehlkopfmeuchlerei für den nötigen
Tiefgang und geht zu keiner Zeit durch sinnloses
Gekreische auf den Sack. "Of Entropy And Life Denial"
wirkt wie ein äusserst durchdachtes Werk, welches durch
Fachwissen und weniger mit einem unkoordinierten
Flächenbombardement jede Kirche zum einstürzen bringen
würde. Sozusagen kultivierter, intelligenter Black
Metal, der zwar mehr durch die Tugenden alter Zeiten
inspiriert ist, jedoch auch in der Neuzeit des Black
Metal äussert schmackhaft ist. Wer die Nase von
überladenem, zugekleisterten und zu melodischem BM voll
hat, der kann es sich mit dieser Scheibe durchaus
besorgen.
R.K.
Punkte: 8.4 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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GURD – Bang!
Dockyard1/Musikvertrieb
Ziemlich selten, aber doch all paar Jahre halte ich es
für angebracht, einem Befehl Folge zu leisten. Dieses
Mal erhalte ich die willkommene Order von der wohl
berühmtesten Thrash Metal-Band der Schweiz: Gurd. Die
Truppe um Mastermind V.O. Pulver (voc./guit. –
Ex-Poltergeist) fordert mit dem Titel ihres siebten
Studio-Langeisens zu der Lieblingsbeschäftigung der
meisten Hörer harter Musik auf: Bangen bis der Arzt
kommt! Und der Titel ist hier schlicht Programm: Wie von
Gurd gewohnt bekommt man schnörkellosen, treibenden und
meist im Mid-Tempo groovenden Thrash serviert, der nicht
selten an Machine Head erinnert und auch die eine oder
andere Sepultura-Schlagseite ("Break The Ban" oder "Like
A Man") nicht verhehlen kann. Dass der Schweizer aber
auch mal ordentlich aufs Gaspedal drücken kann wird in „The
Grand Deception“ oder dem rasenden Schlussstrich "The
Storm" verdeutlicht. Höhepunkt jedoch ist der Titeltrack,
eine Manifestation des Metals, stampfend und mit
eingängigem Refrain: die Thrash-Version von Primal Fears
"Metal Is Forever". Schliesslich zeigt V.O. Pulver noch,
wo seine Wurzeln liegen und überlässt auf einer
wummernden Version des Black Sabbath Klassikers "Children
Of The Grave" seinem alten Poltergeist-Kumpel Andre
Grieder den Posten hinterm Mikro. Diese Platte
beinhaltet im Ganzen gesehen einfach eins: Gurd, nicht
mehr und nicht weniger, also genau das, was sich jeder
Fan dieser Band wünscht und was sicherlich auch jeder
Thrasher mögen wird.
Kissi
Punkte: 8.3 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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DISARMONIA MUNDI - Mind Tricks
Scarlet Records/Musikvertrieb
Man sollte eigentlich meinen, der gute Björn Strid,
liebevoll auch ‚Speed’ genannt, hätte genügend Arbeit am
Hut. Zuerst Soilwork, dann Disarmonia Mundi, dann
Coldseed… was kommt als nächstes? Doch darum geht’s hier
nicht, viel interessanter ist das neueste Langeisen ‚Mind
Tricks’, das auf die Menschheit losgelassen wird. Auf
dieser Scheibe werden alle Stärken, welche die
italienisch-schwedische Kooperation zustande bringt, auf
eindrucksvolle Art und Weise vereint: Druckvolle Melodic
Death-Kracher mit cleanen und gegrowlten Vocals,
knallharte Gitarrenwände, eingängige Refrains (‚Resurrection
Code’ oder auch ‚Celestial’ seien hier als Beispiele
genannt), ein Schlagzeug das einem mit seinen präzise
platzierten Double Base-Attacken den Verstand
durchprügelt… ja gibt’s denn da gar keinen einzigen
Kritikpunkt? Doch, den gibt’s: Disarmonia Mundi machen
zwar alles richtig und liefern mit ‚Mind Tricks’ ein
absolut solides und schlagkräftiges Album ab, aber es
erinnert auf Dauer einfach zu stark an In Flames oder
Arch Enemy. Dies muss nicht zwingend schlecht sein, aber
man könnte auf den Gedanken kommen dass die
Individualität mit all ihren Ecken und Kanten zu Gunsten
von bekannten und erfolgsgarantierenden Mustern geopfert
wurde…Kleiner Tipp aus Toby’s Trickkiste: Hört euch ‚Mind
Tricks’ einfach mal an, denn die Jungs ziehen ihr Ding
sauber durch und liefern eine professionelle Produktion
ab, die man einfach zumindest mal angetestet haben
sollte.
Toby S.
Punkte: 8.2 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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STONE SOUR - Come What(ever) May
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Wir erinnern uns: Genau vier Jahre ist es her, seit
Stone Sour erstmals in den internationalen
Musik-Magazinen Beachtung fand - ihr Debüt-Album wurde
damals noch mit einem dicken "Featuring
Slipknot-Members"-Sticker versehen. Die einschlägige
Mischung aus simpel gestricktem Hard Rock/Metal und den
aggressiven Vocals von Corey Taylor wusste damals leider
noch nicht zu hundert Prozent zu überzeugen, die
wirkliche Überraschung der Platte lag im Stück "Bother":
Akustik-Gitarren, etwas Streichermusik und über Allem
die zerbrechlichen Vocals eines Mannes, der den grÖssten
Teil seiner Karriere bisher hinter einer vernarbten
Maske verbrachte und sich jeden Abend die Seele aus den
Lungen schrie. "Bother" war es auch, der die Fans bei
Stange hielt und über die vier Jahre lange Wartezeit
hinweg tröstete. Vier Jahre, die die beiden Slipknot-
Mitglieder Corey Taylor und James Root (Gitarre) damit
verbrachten, mit ihrer Original-Combo ein Hammer-Album
zu verÖffentlichen, erneut die ganze Welt zu bereisen
und Glück unter die Maggots zu bringen. Währenddessen
blieb der Rest der Stone Sour-Crew allerdings nicht
untätig: Während Gitarrist Josh Rand und Basser Shawn
Economaki hauptsächtlich neue Songs schrieben, kümmerte
sich Drummer Joel Ekman um sein krebskrankes Kind und
verliess als Konsequenz davon während den Aufnahmen zur
neuen Platte die Band definitv - Ersatz fanden Stone
Sour in Allerwelts-Drummer Roy Mayogra (Ex-Sepultura,
-Soulfly, -Medication). "Come What(ever) May" klingt
tatsächlich fortgeschrittener als die erste Platte. Der
erste Höreindruck lässt auf ausgebautere Extreme
schliessen, harte Elemente werden konzentriert
eingesetzt, akustische Klampfen und sogar ein Piano
tauchen dominanter auf. Gleich der erste Song
"30/30-150" gibt die grobe Marschrichtung vor: Simpel
gestrickte Riffs, Mid Tempo-Drumming und zweistimmiger
Chorus - klingt alles schon mal ordentlich, aber nicht
aussergewÖhnlich. Das Titelstück beschreitet da schon
etwas bessere Pfade (vom Groove her erinnert mich der
Song etwas an Nickelbacks "Side Of A Bullet"), "Hell &
Consequences" verfügt über einen äusserst einprägsamen
Chorus, und während "Sillyworld" kommen die ersten
akustischen Klampfen zum Einsatz. Ihr merkt schon,
helle Begeisterung würde anders klingen. Aber "Come
What(ever) May" hat noch eine andere Seite. Auf der
zweiten Hälfte der Platte werden Stone Sour zunehmend
kreativer, hier werden zum ersten Mal Perlen vorgeführt.
"Reborn" ist der härteste Song davon, die Strophe wird
zwar schleppend dargeboten, in der Bridge darf Corey
dafür den Maskenmann raushängen und am Schluss noch
ordentlich den Mageninhalt übers Mikro verteilen - Schon
mal sehr appetitlich. Krasser Gegensatz dazu: "Trough
Glass" ist DIE Single schlechthin. Ein ruhiger, auf den
Punkt strukturierter Pop-Rock Song, der mit wunderbaren
Hooklines um sich schmeisst, und Corey im krassen
Gegensatz dazu die dramatischsten Lyrics ins Mikro
presst. "Socio" lebt vom tighten Bass/Drum-Zusammenspiel,
mir fällt dabei spontan immer "Another one bites the
dust" von Queen ein. "1st Person" überzeugt durch sehr
spezielle Rhythmus-Elemente in der Bridge, die ich so
nicht erwartet hätte, "Cardiff" reisst sämtliche Hörer
in den Abgrund, und mit "Zzyxx Rd." setzt sich Corey
erneut ein Denkmal - die akustische Gitarre wurde hier
allerdings gegen ein Piano eingetauscht - zum Träumen!
Keine Frage, Stone Sour haben endlich zu ihrem eigenen
Sound gefunden - Wobei sie immer dann wirklich spannend
klingen, wenn sie damit brechen und neue Element in
ihren Sound aufnehmen. Songs wie "Trough Glass",
"Cardiff" und "Zzyxx Rd." sind definitv für die Ewigkeit
geschaffen, und wem das dann doch eine Spur zu seicht
ist, der wird sich ohne Probleme mit der ersten Hälfte
der Scheibe zufrieden geben. Aus meiner Sichtweise
hätten Stone Sour locker die härteren Tracks noch etwas
auffrischen dürfen, hier wird zu sehr auf altbekannte
Kost gebaut. Ansonsten ist aber alles im grünen Bereich,
endlich mal wieder eine Rockplatte, die das Prädikat
"knackig" verdient hat - und das von einer Band, deren
Mitglieder schon auf die 40 zutingeln!
El Muerte
Punkte: 8.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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GRAVE – As Rapture Comes
Century Media/EMI
Ein Lebenszeichen aus der Gruft gibt es mal wieder von
den schwedischen Deathmetallern Grave, die mit "As
Rapture Comes" ihr Siebtes Werk vorlegen (zählen wir mal
die Live Scheiben nicht mit). Doch statt eines
freundlichen Handschlages für den Totengräber bohrt sich
mit "Burn" gleich mal die Faust in die Fresse. Oh ja,
dieser Schwedentod-Brachial-Opener zerschmettert
innerhalb sechs Minuten sämtliche Nackenwirbel und
tränkt jedes Leichentuch in ein tiefstes Blutrot. Die
Todeswalze zermalmt mittels tonnenschweren Riffs
zwischen Mid- und Uptempo jeglichen Wiederstand. Bei den
groovenden Midtempo-Parts gibt es kein Entkommen vor dem
Bang-Teufel, was jedoch etwas nervt sind die heulenden
Soli, die ertönen, als würden die Schweden ihre
Saiteninstrumente durch die Qualen der Hölle prügeln.
Hat man den Opener verdaut, erfolgen keine
Überraschungen mehr, denn alle Songs sind nach Schema X
aufgebaut: Brachiale Prügelparts gehen Hand in Hand mit
Midempo-Nackenbrecher-Riffs und kurzen, schleppenden
Passagen, dazu gesellen sich immer wieder widerliche "Heul-Soli".
Hat man einen Song gehört, kennt man die Anderen auch.
Zwar gefallen die Songs an sich durch die variablen
Tempi und versprühen Härte und Dynamik, doch auf die
Dauerwirkt es ein wenig langweilig. Nun, damit ihr mich
nicht falsch versteht: Grave verstehen es, wie man
brachiale, harte und groovende Songs produziert und
jedem Schwedentod-Anhänger ein Ohrenschmaus serviert,
doch über das Gesamtwerk gesehen entkommt man einer
gewissen "Monotonie" nicht. Wer darauf pfeifen kann,
brutale Musik mag und auf so was Überflüssiges wie
Melodien verzichten kann, darf sich dieses fett
produzierte Todesstahl-Werk gerne zu Gemüte führen und
wird kaum enttäuscht werden.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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JULIA – Sunrise
Monkey
Dass man auch in Österreich versteht zu rocken beweisen
Julia mit ihrem Zweitwerk. Nur scheint ihnen der schnöde
Rock nicht genug zu sein. Sie wollen Hits schreiben! Was
ihnen auf "Sunrise" immer wieder gelingt. "Everlasting"
zum Beispiel bringt nicht nur einen schönen Refrain,
sondern auch melancholische Strophen, die vielleicht
sogar auf unseren, von uns Metallern immer wieder zu
recht kritisierten, Radiostationen gespielt werden
könnte. Julia sind denn auch zu grossen Teilen ziemlich
poppig, und bieten einen musikalischen Blumenstrauss
irgendwo zwischen Funpunk, Grunge, und dem was die Red
Hot Chilli Peppers machen. "Give It A Try" bietet eine
funkige Strophe, die in einen schönen Chorus übergeht.
Weiter gefällt mir "Superficial", welches wiederum sehr
ruhig daher kommt. Anders als der Name vermuten lässt
spielen Julia keinen Deutschpop à la Silbermond und Co.,
sondern halten sich ganz an die englische Sprache. Damit
konnten sie bereits mit 4Lyn und kürzlich mit Billy
Talent auf Tour. Zudem war ihr "Beautiful" vom
Debüt-Album die offizielle Hymne der Eishockey-WM. Wer
sich einen alternativen Strauss an schönen, eingängigen,
leicht punkig-poppigen Melodien ins Regal stellen
möchte, ist bei Julia goldrichtig. Allen anderen werden
sie wohl nach zuviel Pop klingen, denn aggressiv ist das
Material dank der etwas weichen Produktion beileibe
nicht.
Roger W.
Punkte: 7.8 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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MERCENARY – The Hours That Remain
Century Media/EMI
Wer das Glück hatte, die dänischen Mercenary letztes
Jahr als Vorband von Brainstorm im Z7 zu erleben, kann
sich vorstellen, mit welcher Vorfreude ich in diese
grandiose CD reingehört habe. Und ich wurde eigentlich
nicht enttäuscht. Noch immer bietet die Band besten
Heavy-Powermetal, vermischt mit zum Teil sehr
aggressiven Passagen. Mercenary überwinden Grenzen, weil
es ihnen gelingt, den klassischen Kuttenträger mit dem
Schwarzmantelträger aus dem Death-Metal-Bereich zu
vereinen. Dabei liegt das Fundament mittlerweile
komischerweise eher beim Heavy- als beim Death-Metal.
Komisch, weil die Dänen ursprünglich eher Death-/Thrash Metal
gespielt haben. "The Hours That Remain" zementiert mit
Liedern à la "Lost Reality", "My World Is Ending" und
"My Secret Window" den hoffnungsvollen Newcomer-Status.
Einziger, aber leider auch gravierender, Schwachpunkt
der CD ist, dass die 10 Songs zwar sehr eigenständig
klingen, man sich aber insgesamt in die Enge treiben
liess und sich zu sehr auf den eigenen engen Stil
konzentrierte. Will heissen, dass für mich persönlich
die Scheibe ein wenig abwechslungsreicher hätte
ausfallen dürfen. Aber vielleicht liegt dies ja wie bei
"A Night At The Opera" von Blind Guardian daran, dass
man die Scheibe schlicht überproduziert hat. Der
Grundton der CD bleibt daher über die gesamten 62
Minuten sehr ähnlich oder gleich. Die Vielfalt spielt
sich bei Mercenary im Kleinen ab, und man braucht Zeit,
sich mit dem Material auseinander zu setzen. Wenn man
sich aber diese gönnt und intensiv zuhört, entdeckt man
die ganze Klasse der Band. Die Dänen geizen denn auch
nicht mit von Keyboard getragenen epischen Momenten, die
sofort in harte, von brutalen Schreien begleiteten
Melodien übergehen. Als Paradebeispiel dafür darf "Year
Of The Plague" hinhalten. Insgesamt bietet "The Hours
That Remain" tatsächlich eine vergnügte Stunde, an die
man sich gerne erinnert. Für mich selber liegen die
wahren Qualitäten der Band aber nach wie vor in der
Live-Performance, die man z.B. auf der Limited Edition
von „The Hours That Remain“ bewundern kann. Da diese bei
meiner Presse-CD leider noch nicht vorliegt, kann ich
nur die Label-Infos dazu weitergeben. Laut Century Media
wird diese Zusatz-DVD mit einer Spielzeit von gut 2
Stunden ein Making-Of des Albums
und Live-Aufnahmen zeigen. Aufs Album bezogen liefern Mercenary hier ein
Werk voller toller Songs ab, welche aber durch die
totale Überproduktion leider viel an Klasse verlieren.
Für mich ist dieser Fehler so gravierend, dass ich kurz
vor Abgabe dieser Kritik von 8.7 noch auf 7.7 Punkte
zurückkrebsen muss. Schade!
Roger W.
Punkte: 7.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SILVER DIRT – Sonic Boom
Silver Museec Prod.
Dass in der Schweiz anständig gerockt wird, ist seit
Krokus definitiv bewiesen. Von diversen weiteren Bands,
allen voran Shakra, wurde dieser Beweis über die Jahre
immer wieder eindrücklich bestätigt. Ganz spezifisch der
französische Teil von fuckin' Switzerland hat mit
Sideburn einen hochkarätigen Vertreter im Bereich des
Hard Rock. Nun kommt eine weitere welsche Band dazu,
Silver Dirt aus Genf. Die Jungs starteten ihre Karriere
ursprünglich als Led Zeppelin-Cover Band, begannen aber
schnell eigenen Songs zu komponieren. Auch Live konnte
die Truppe schnell Fuss fassen. Auf ihr Konto gehen
immerhin Support Shows von Iron Maiden, Deep Purple,
Rammstein, Brides Of Destruction und Gilby Clarke.
Musikalisch betiteln sie sich selber als Sleazy
Rock-Band und verweisen auf ihre Faves Led Zeppelin, The
Who, The Rolling Stones, Kiss, Ramones, Mötley Crüe und
Guns N' Roses als Input und Definition ihres Sounds.
Diese Aufzählung relativiert dann auch den Ausdruck
Sleazy. Vielmehr werden eben Einflüsse aus drei Dekaden
zu einem dreckigen Bastard vereint. Songs wie "Go! She
Said", "City Prowler", "Mean Machine" oder "Room 666"
treten gehörig Arsch und zeigen, wie zeitloser
Rock'N’Roll klingen kann. Bei "The Last Time" handelt es
sich um ein Cover, im Original von den Stones, das
gleich die musikalischen Wurzeln der Band bestätigt. "About
Rock'N’Roll" ist durch diverse Nennungen von Songtiteln
als Huldigung an einige grosse Bands zu verstehen. Die
eine oder andere Ballade runden den Silberling ab und
reihen sich in den abwechslungsreichen Sound von Silver
Dirt ein. Keep on Rockin', Guys!
Chris C.
Punkte: 7.6 von 10
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KOLDBRANN - Moribund
Twilight/Non
Stop Music
Ich liiiebe True Black Metal! Kein anderes Subgenre
vermarktet Dilettantismus so feierlich und fanatisch wie
diese Horden von visuell bösen Menschen mit lustigen
Fetischen im Endstadium. Koldbrann kommen aus den
dunklen Wäldern Norwegens (die haben sogar in ihren
Wäldern Steckdosen für true black Stromgitarrenkonzerte,
boah-ey!) und nageln sich auf mittelräudige Art und
Weise durch eine fast komplette Stunde (!) mundgerecht
Gehacktem. Und ich muss dazu noch sagen, sooo schlecht
ist der Vierer gar nicht. Von sauber gespielten
Instrumenten darf man zwar doch nicht gerade ausgehen,
aber die Nordlichter haben ein Händchen für Riffs die
aus der breiten Masse herausstechen und haben die elf
Songs ungestüm und mit viel Energie eingetrümmert. Und
da man ebenfalls nicht durchgehend auf dem Gaspedal
steht sondern auch mal einen Gang zurück schaltet (aber
wirklich nur einen) und zudem sogar griffige Melodien
vorweisen kann, habe ich ausser dem nervigen
Schlagzeugsound nicht viel zu meckern. Das erleichtern
der elterlichen Haushaltskasse um den Preis dieses
Rundlings dürfte für alle Pandabär-Lookalikes zur besten
Investition dieses Quartals werden.
HaRdY
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FOREST OF FOG – Abgründe
Schwarzmetall Musikproduktionen/Non
Stop Music
Keine Ahnung was sich unser Roxx dabei gedacht hat, als
er mir das neue Forest Of Fog-Album geschickt hat. Black
oder Death Metal-artige Gesänge sind nun wirklich nicht
mein Ding. Auf der instrumentalen Seite sieht dies schon
anders aus, und ich erlaube mir hier deshalb doch eine
objektive Kritik - als Aussenstehender natürlich.
Forest Of Fog ist das Soloprojekt von
Eluveitie-Gitarrist I.H., der hier alle Instrumente,
Stimmen und Texte selber geschrieben und aufgenommen hat. Mit
„Abgründe“ steht nun schon das vierte Album am Start. Es
unterscheidet sich von seiner Hauptband vor allem in der
Tatsache, dass er auf spezielle Instrumente verzichtet
und ausschliesslich deutsche Verse schreit und keift.
Die Melodien werden denn auch von den Gitarren und nicht
von der Stimme geboten. Diese sind zum Teil sehr schön
anzuhören, und verführen einem schon mal in andere
Sphären. Wer nicht gut zuhört, kann dieses Album getrost
auch als reines Intrumental-Projekt sehen, weil die
Stimme so weit in den Hintergrund gemischt wurde, dass
sie zum Teil kaum zu hören ist. Verstehen tut man sie eh
nur, wenn man die Texte mitliest. Und mitlesen lohnt
sich. Denn die Texte für sich sind sehr melancholisch
gehalten und handeln wie in "Am Abgrund" und "Der Turm"
von der Sehnsucht nach dem Tod. Passend dazu ist auch
das CD-Cover gestaltet, welche die Stimmung, die das
Album hervorruft, perfekt wiederspiegelt. Insgesamt kann
ich aber mit dem ganzen nur wenig anfangen, weil es
schlicht nicht meine Musik ist. Wer aber auf sehr
düstere Melodien, doomige Teile vermischt mit Black und
Heavy Metal-Melodien steht, und auch nichts dagegen hat,
wenn man das "Gesungene" nur mit Mühe versteht, soll
unbedingt mal reinhören.
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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FAIR WARNING – Fair Warning &
Call Of The East - Live In Japan DVD
Frontiers Records/Disctrade
Eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Schlechte:
Bei der CD "Fair Warning" und der DVD "The Call Of The
East - Live In Japan" handelt es sich nicht um neue
Outputs, sondern lediglich um Wiederveröffentlichungen.
Die gute Nachricht: Die Band hat sich wieder vereinigt
und bastelt fleissig an einer Reunion-Scheibe. "Brother's
Keeper" wird das Teil heissen und bereits ende diesen
Monats in den Läden stehen. Dass die Truppe um
Ausnahmesänger Tommy Heart einen Neuanfang wagt, ist
keineswegs selbstverständlich. Nach dem Ende im Jahre
2000 gründete Tommy die Formation Soul Doctor, Gitarrist
Helge Engelke und Schlagzeuger C.C. Behrens waren mit
ihrer Band Dreamtide beschäftigt. Ob diese Gruppen
weiter existieren werden, wird sich noch zeigen. Erfolg
mit Fair Warning wäre den sympathischen Jungs auf jeden
Fall zu gönnen. Sollte das neue Album qualitativ an die
ersten Vier anschliessen können, sollte dem eigentlich
nichts im Wege stehen. Denn die Band muss bis jetzt auf
eine durchzogene Karriere zurückblicken. Ohne
ersichtlichen Grund fristete die Formation in Europa ein
Schattendasein. Musikalisch wurden definitiv vier
hervorragende Alben aufgenommen. Bester, melodischer und
knackiger Hard Rock wurde auf den Silberlingen verewigt.
Soundtechnisch fuhr (und fährt) man auf der gleichen
Schiene wie Bonfire oder Axxis und steht den beiden
Bands in nichts nach. Trotzdem waren diese Acts in
Europa deutlich bekannter und erfolgreicher als Fair
Warning. Ganz anders in Japan. Schon von ihrem zweiten
Album "Rainmaker" konnte man im Land des Lächelns satte
150'000 Einheiten absetzen. Auch live waren die
Melodic-Liebhaber in Fernost deutlich interessierter als
in heimischen Gefilden. Der Beweis liefert, auf
eindrückliche Weise, die erwähnte DVD aus dem Jahr 1993.
Nun ist vielleicht die Zeit reif, dass Fair Warning nun
endlich die Anerkennung bekommen, für die sie schon seit
15 Jahren arbeiten.
Chris C.
Hier CD Bestellen für 27.90 SFr.
Punkte: keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 34.90 SFr.
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PRISMA - Collusion
Eigenvertrieb
Das Debüt-Album von Prisma lässt sich nach erstmaligem
Durchhören locker auf einen gemeinsamen Nenner
reduzieren: Die Jungs stehen definitv auf Tool. "Collusion"
lebt förmlich aus dem dominanten Bass, den vielen
melodiösen Gitarren-Fills und den treibenden Drums,
wobei Prisma klar etwas rockiger zur Sache gehen. Die
härteren Parts weisen hier mehr Eigenständigkeit auf,
wogegen viel ruhiges Material direkt einer Tool-Platte
entsprungen zu sein scheint. Bei Prisma stellt sich nun
das selbe Problem wie bei Tool, einzelne Songs zu
empfehlen scheint mehr oder weniger unmöglich - "Collusion"
will vor allem als Ganzes Sinn machen. An dieser Stelle
ein Kompliment an die Band, die Arrangements und die
Streicher machen zu jeder Zeit Sinn und zeugen von
handwerklichem Können. "Collusion" wurde übrigens in
Eigenregie aufgenommen, der Klang lässt jedoch kaum zu
wünschen übrig. Lediglich die Vocals und einige der
miteingebauten Streicher klingen streckenweise etwas
trocken und dumpf. Und wenn wir schon gerade beim Thema
Vocals sind: Ich erwische mich andauernd dabei, dem
Sänger eine etwas bessere Aussprache zu wünschen - Wenn
man an einem Fakt erkennt, dass die Band nicht Amis
sind, dann an diesem. Ebenso wünsche ich mir ab und zu,
dass die Vocals etwas kräftiger sein könnten. In den
ruhigen Passagen stört dies kaum, aber jedesmal wenn die
Band sich in einen weiteren Tornado aus Riffs steigert,
können die Vocals nur wenige Schritte mithalten - Wobei
oftmals mit etwas Zerre nachgeholfen wird. Jetzt stellt
sich lediglich die Frage, ob die Welt eine sich so stark
an Tool orientierende Band braucht - aber das muss jeder
für sich selbst entscheiden. Von mir aus gesehen stehen
die Songs wirklich auf eigenen Beinen, auch wenn die
Grenze zwischen Plagiat und Orientierung oft sehr knapp
wird.
El Muerte
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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SHARK ISLAND – Gathering Of The
Faithful
Frontiers Records/Disctrade
Ende der Achtziger, als Bands wie Guns N' Roses, Mötley
Crüe oder Skid Row in aller Munde waren, liessen sich
diverse geile Scheiben entdecken, von Gruppen, die eben
auch ihr Glück im Fahrwasser der Grossen versuchten.
Johnny Crash, D-Molls oder Cats In Boots waren zum
Beispiel ein paar davon. Viele brachten es nur auf ein
einziges Album, bevor sie, im Zuge der aufkeimenden
Grunge Szene, so schnell verschwanden wie sie
aufgetaucht waren. Eine Band, die in genau dieses Schema
passt, heisst Shark Island, ihr Album "Law Of The
Order". Die Vergangenheit dieser Truppe reicht zwar bis
ins Jahr 1979 zurück, damals aber noch als Shark. So
viele Jahre später nochmals einen neuen Output in den
Händen zu halten ist also definitiv eine unerwartete
Überraschung. Weiter erstaunlich ist, dass Sänger
Richard Black zwei der drei Original Members überzeugen
konnte mitzumachen, nämlich Gitarrist und Keyboarder
Spencer Sercombe und Bassist Christian Heilmann. Einzig
Beautiful Creatures-Schlagwerker Glenn Sobel ist neu an
Bord. Musikalisch kann die Formation also auf versierte
Musiker bauen. Allen voran Richard mit seiner rauhen
Whiskey-Stimme weiss durchs Band zu begeistern. Aber
auch Spencer beweist sein grosses Können an den sechs
Saiten mit groovigen Riffs und hervorragenden Soli.
Selbst dezente Funk- und Blues-Einflüsse lassen sich
raushören, werden aber unaufdringlich in das
Songmaterial integriert. Aber genau bei den Tracks liegt
der Hase begraben. Nebst ein paar wirklich starken
Songs, die auch auf "Law...." eine gute Figur gemacht
hätten, ist ein grosser Teil der Scheibe sehr seicht
ausgefallen. Reine Balladen sind zwar nur zwei
auszumachen, und die sind gar nicht mal schlecht, aber
die akustische Gitarre spielt zu oft eine übergeordnete
Rolle. Somit hat sich die Band deutlich vom knackigen
Sleazy Rock der Achtziger Richtung AOR/Melodic Rock
entfernt. Mindestens ein Song muss aber unbedingt beim
Namen genannt werden: "Heaven" ist nämlich ein
potenzieller Hit, für den es sich lohnt auch den Rest
des Albums zumindest anzuhören. Melodic-Fans können mit
"Gathering Of The Faithful" sowieso nichts falsch
machen.
Chris C.
Punkte: 7.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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AFTER ALL – This Violent Decline
Dockyard1/Musikvertrieb
Das mit der Beständigkeit ist ja immer so eine Sache.
Während ich bei Bands, die in den Gefilden der ersten
Metal-Güteklasse rocken, absolut nichts dagegen haben,
wenn sie nicht allzu viel verändern und auf das
Altbewährte und von mir eben gemochte System setzten,
wünschte ich mir bei viel versprechenden Bands, und zu
denen gehören die Belgier After All meiner Meinung, ab
und zu ein wenig mehr Mut und vor allem Fortschritt.
Leider tun mir die Jungs, welche letztes Jahr im
Vorprogramm von Candlemass und Destruction auch die
Schweiz bereisten, den Gefallen leider nicht. Wie auf
ihrem vor einem Jahr veröffentlichten Silberling "The
Vermin Breed" zelebriert das Quintett rifforientierten
Thrash Metal der alten Schule, immer wieder durchsetzt
mit amerikanischem Power Metal-Flair. Dabei bedient man
sich grosszügig bei Slayer ("Sacraments For The Damned"
und "Without Reason") oder anderen berühmten Vertretern
dieses Genres wie den frühen Metallica ("The Harlot")
oder Destruction ("Ruins of Bones"). Und wiederum kann
sich der Opener, auch diesesmal ein treibender Thrasher
mit stampfendem Refrain, namens "Frozen Skin" zum
einzigen wirklichen Glanzstückchen mausern, der Rest
hingegen bewegt sich im bitteren Sektor des zwar Soliden
und Handfesten aber auch Gewohnten und Unspektakulären,
da kann auch die verbesserte und nun fett klingende
Produktion von Fredrik Nordström nichts mehr ändern.
Also alles wie gehabt im Lager der Belgier, deren Stärke
ganz klar im Touren liegt.
Kissi
Punkte: 7.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DIO - Dio's Inferno The Last In Live (DCD - ReRelease)
Steamhammer/Phonag
Was? Noch ein Live-Album von Dio? Die Antwort auf diese
Frage lautet erst mal ja, aber hier handelt es sich
natürlich um den Re-Release der ursprünglich vor acht
Jahren veröffentlichten Aufnahmen. Damals haute
bekanntlich ein gewisser Tracy G. in die Saiten, der in
den 90ern bei WWIII in Diensten stand. Mit ihm zusammen
spielte Ronnie seine wohl zwei schwächsten Studio-Alben
der ganzen Karriere ein ("Strange highways" von '93 und
"Angry machines" von '96). Da konnte selbst Power-Basser
Jeff Pilson (Ex-Dokken) nichts reissen, der damals für
die tiefen Töne verantwortlich war. Somit war die
Ausgangslage für ein Live-Album, wo auch der eine oder
andere Klassiker aus alten Zeiten dabei ist, nicht
gerade ideal. Dieser Eindruck bestätigte sich ziemlich
rasch und das Teil setzte seither mächtig Staub an.
Warum also ein Re-Release eines erst 8-jährigen Albums?
Fakt ist, dass ich mir nun dieses Album nach dem
insgesamt enttäuschenden aktuellen "Holy Diver Live" aus
Neugierde nochmals in aller Ruhe angehört habe und
verwundert feststellen musste, dass nebst Ronnie's um
Welten besserem Gesang auch die Band (allerdings ohne
Jeff Pilson) ganz ordentlich spielt. Wie gesagt klingen
die alten Stücke und einige Vertreter der oben erwähnten
Alben etwas gewöhnungbedürftig bis mitunter gar schräg,
aber was vor allem Drummer Vinnie Appice da abgeliefert
hat, ist einsame Weltklasse und verdient es schon nur
deshalb, nicht in Vergessenheit zu geraten. Das schmucke
Digi-Pak bildet dabei einen zusätzlichen Kaufanreiz und
manch ein (älterer) Fan sollte die womöglich angegraute
Original-Version von 1998 wieder ehrfürchtig ausgraben.
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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JUMP THE GUN - Second Shot
Firebird Records/Turicaphon
Jump The Gun sind geil und einfach cool. Sie selber
nennen ihren Stil "Roadhouse Rock". Darunter kann man
fetzigen, melodiösen Rock verstehen. Die Deutschen, auch
schon eher älteren Herren, verstehen es, den Zuhörer mit
einfachen Riffs und tollen Melodien, mit guter Laune zu
infizieren. Zeitweise kann man schon Anleihen zu Status
Quo, Südstaatenrock und manchmal auch eine Prise Country
raushören. Beim ersten Durchhören wäre ich nie darauf
gekommen, dass es sich hier um eine deutsche Band
handelt, da die Stimme schon ziemlich amerikanisch
klingt. Auf jedenfall werden die "Gunners" mit ihrem
zweiten Album auf jedem Biker-Fest eine mehr als gute
Figur abgeben. Hört man sich "Wanted", "Ice Cold Beer"
oder "Milwaukee Mustang" an, versteht man sofort was ich
meine. Cooles Album.
Crazy Beat
Punkte: 7.1 von 10
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DOOM:VS - Aeternus Vale
Firebox
Records/Non
Stop Music
Obwohl als weiteres Projekt von Multi-Instrumentalist
Johan Ericson angepriesen, ist Doom:VS gar nicht mal so
fern von seinem erfolgreichsten Betätigungsfeld, den
Gothic-Doomern Draconian, verankert. Denn es herrscht
einmal mehr Tod, Trauer, Herzschmerz und Vergänglichkeit
im Zeitlupentempo. Dafür, dass alle Instrumente selbst
eingespielt wurden, tönt das Album sehr organisch und
auch die ebenfalls hauseigene Produktion braucht sich
nicht hinter bekannten Grössen zu verstecken. Die
Kompositionen sind episch, verträumt, fast schon
flüchtig und trotzdem irgendwie mächtig und werden durch
die dunklen und verständlichen Growls sowie vereinzelten
Sprech- und Gesangspassagen von Herrn Ericson
trefflichst untermauert. Eigentlich alles tiptop, aber
das Zeug ist derartig langsam (eine halbe Schnecke ist
schneller) und einschläfernd (habe von fünf Anläufen
drei verpennt), dass ich "Aeternus Vale" unter
medizinischen Aspekten als Valium light verkaufen
müsste. Anhänger dieser romantischen Unterwassermusik
dürfen schon mal eine Flasche Rotwein köpfen oder die
Pulsadern vorschneiden, ihr werdet es nicht bereuen. Ach
ja, was ich fast vergessen hätte: Wenn ihr am Ende von "The
Crawling Insects" wegen der Doublebasseinlage
erschrecken solltet -> keine Panik, Ohren zuhalten,
Zähne zusammenbeissen und durchhalten! Geht nur eine
Minute und kommt garantiert auch nirgends sonst noch
einmal vor.
HaRdY
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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HOLY MOSES - Reborn Dogs (Re-Release)
Armageddon Music/Musikvertrieb
Wenn man die gute Sabina Classen rein äusserlich
betrachtet, käme wohl kaum einer drauf, dass die hübsche
Lady ihre Gesangsstimme derart wüst auf Tonträger bannt,
und das schon seit ein paar Jährchen. Holy Moses stehen
für derben Thrash Metal mit Core-Elementen, und das
vorliegende Material von 1992 klingt wie die neue Venom,
aber mit Napalm Death's Shane Embury am Bass. Geprägt
und entscheidend beeinflusst wird die Band in früheren
Jahren von Gitarrist und Ehemann Andy Classen. Dieser
Satz lässt unter anderem erkennen, dass wir es hier (in
meinem Fall in diesem Monat) wieder mit einem Re-Release
zu tun haben! Der Kontroll-Blick in mein CD-Regal
bestätigt meine Vermutung, dass es wohl keinen einzigen
Tonträger dieser altgedienten Krach-Combo in meinem
Bestand gibt. Deutsche Kult-Thrash-Band (seit 1984) hin
oder her, aber Sabina's Geröchle (oft an Venom's Cronos
erinnernd) bleibt mir damals wie heute regelrecht im
Hals stecken. Musikalisch gesehen finde ich Kreator oder
Destruction weitaus interessanter. Die
Wiederveröffentlichung des Backkataloges soll wohl dazu
dienen, dass die seit 2000 wieder mit Sabina, aber ohne
Andy Classen (arbeitet als Producer) aktiven Holy Moses
(nach "Reborn Dogs" stieg die Sängerin aus und gründete
danach Temple Of The Absurd) noch ein paar Tantiemen
einstreichen können, falls die Zukunft nicht mehr so
einträglich wird. Die angehängten drei Live-Bonus-Tracks
machen deutlich, dass hier nur noch, falls überhaupt,
ein wenig Kult übrig geblieben ist. Kaum zu glauben
übrigens, dass Holy Moses auch zur History von
Überdrummer Uli Kusch (Masterplan, Beautiful Sin)
gehören!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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SHOOTING STAR - Circles
Frontiers Records/Disctrade
Man glaubt es kaum, aber "Circles" ist bereits das
siebte Werk, der in Europa dann doch eher unbekannten
Amis. Bandgründer Van McLain (Girtarre) und Ron Verlin
(Bass) halten seit über zwanzig Jahren das Banner hoch.
Und mit Neuzugang Kevin Chalfant am Micro will man es
nun noch mal wissen. Geboten wird halt dieser typischer
Ami-Radio-Rock, der meiner Meinung etwas mehr Power in
den einzelnen Songs vertragen hätte. Hervor stechen das
melodiöse, rockige "Trouble In Paradise", das coole "Borrowed
Time" und die beiden schnelleren Stücke "Everybody`s
Crazy" und "I'm A Survivor". Also im Ganzen gar kein so
schlechtes Album mit einer tollen Gesangsleistung und
auch einigen tollen, rockigen Songs und einer recht
starken Produktion.
Crazy Beat
Punkte: 6.8 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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THE
ARCANE ORDER - The Machinery Of Oblivion
Metal Blade/Phonag
The Arcane Order dürften den wenigsten unter euch ein Begriff sein,
die Band galt bis hierhin als Nebenprojekt des
Ex-Invocator-Klampfers Flemming C. Lund. Der Mann an den Vocals
hingegen dürfte um einiges bekannter sein: Es handelt sich um
niemand nderes als Kasper Thomsen von den dänischen
Industrial-Metallern Raunchy. Die Band veröffentlichte vor "The
Machinery Of Oblivion" nur ein Demo, um im Anschluss darauf gleich
bei Metalblade unter Vertrag genommen zu werden. The Arcane Order
distanzieren sich mit ihrem modernen Thrash ordentlich von den
Einflüssen der einzelnen Mitgliedern, am Ehesten kann man ihnen aber
dennoch eine leichte Invocator-Schlagseite nachweisen. Der Hang zu
schnellen Knüppelpassagen und kräftigen Stampfern wird hier mehr
oder weniger exzessiv ausgeübt, auch wenn dabei nicht viel Platz für
andere Elemente übrig bleibt. Etwaige Synthie- und Chor-Ansätze
bilden zwar bei sämtlichen Songs so etwas wie das zugängliche
Rückgrat, vermögen aber im Endeffekt nicht gegen die harten Parts zu
bestehen - die Band will holzen! So weit wären eigentlich sämtliche
Voraussetzungen für ein gutes Stück modernen Metals gegeben - und
die meisten von euch werden sich wahrscheinlich auch absolut damit
zufrieden geben. Was mir allerdings fehlt, ist etwaige Variation der
Hauptthemen. The Arcane Order geben sich zwar extrem detailverliebt
und tight, die Songs haben aber kaum Platz zum atmen - man wird
einfach direkt überrannt. Keine Frage, "The Machinery Of Oblivion"
wird einigen von euch ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern, bei
mir reicht es allerdings knapp für ein zustimmendes Nicken.
El Muerte
Punkte: 6.8 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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SEETHER – One Cold Night (Live-CD & DVD)
Wind-up Records/SonyBMG
Zufall, Fügung, Schicksal – alles Blödsinn, oder? Als
ich mir die Seether-DVD reinzieh'n wollte und zur
gleichen Zeit die berühmte Unplugged-Show von Nirvana in
New York lief, wurde ich doch etwas stutzig. Ich war
dann aber froh, dass sich Shaun Morgan in ein schlichtes
schwarzes T-Shirt geworfen hatte und nicht in einer
farblich undefinierbaren Strickjacke performte. Auch
hatte er sich als Sitzgelegenheit einen Barhocker
anstelle eines Bürostuhls ausgewählt. Ein weiterer
beachtlicher Unterschied: Kurt Cobain pflegte die
Klampfe auf dem linken Oberschenkel aufzustützen,
während Shauwn den rechten bevorzugt. Findige Köpfe
wissen bereits, was ich andeuten will, aber für die
anderen sag ich's noch mal deutlich: Seether lieben
Nirvana und wollen nicht, dass sie vergessen werden.
Fairerweise ist aber zu sagen, dass ich hier mit Absicht
etwas übertrieben habe, denn eigentlich geht es ja
momentan darum, die Qualitäten dieser zwei Scheiben zu
bewerten und nicht darum, wen oder was Seether
anhimmeln. Der visuelle Teil ist leider relativ
langweilig, das Konzert beginnt grusslos, die Setlist
wird durchgespielt und das war's dann auch. Als
Bonusmaterial gibt’s 'ne Dreiviertelstunde
Frage-Antwortspiel, zwei Versionen von „The gift“ und
ein Behind the scenes vom Shoot zum selben Song. Dafür
lohnt sich das Geld definitiv nicht. Der akustische Teil
jedoch, der ist nicht nur für Seetherfans ein Leckerli.
Glasklar produziert und astrein gespielt, Kompliment
dafür! Also wer mit der Musik etwas anfangen kann, wird
hier vollauf bedient, das ist ein Akustikset der
Extraklasse. Das ist aber auch der einzige Kaufanreiz,
denn neue Songs oder ähnliche Schmankerl gibt es leider
nicht, da hätte man mehr draus machen können. Wenn das
Ziel der Band hiess, einfach mit der Musik im
Akustikgewand zu überzeugen, dann ist es ihnen gelungen;
dafür hätte jedoch die CD genügt, denn von Live-DVDs
erwarten wir definitiv etwas mehr. Vielleicht beim
nächsten Mal obwohl dies wahrscheinlich nicht in näherer
Zukunft passieren wird. Der Fronter hat sich nämlich
entschlossen, seine „Abhängigkeit von einer Kombination
von Substanzen“ zu bekämpfen...Gute Besserung an dieser
Stelle!
Leandra
Punkte: keine Wertung
Hier
reinhören und bestellen für 31.90 SFr.
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BURY
YOUR DEAD – Beauty And The Breakdown
Victory Records/Disctrade
Was haben Aschenputtel, Schneewittchen und Rapunzel gemeinsam? Diese
Märchen gaben unter anderen die Titelideen für die elf Songs der
neuen Bury Your Dead-Scheibe. Beim Vorgänger "Cover your tracks"
waren es übrigens Titel von Tom Cruise-Filmen, die den Zusammenhang
spendierten. Obwohl man Zusammenhang nicht suchen muss, wenn alles
gleich klingt, oder? Witzigerweise will das Label die Band Fans von
Slipknot, System Of A Down und Korn empfehlen; nicht gerade Truppen,
die für Stagnation bekannt sind. Mit Korn sind die Jungs aus New
England übrigens gerade unterwegs. Im Rahmen der "Family Values Tour
2006" eröffnen sie während drei Monaten für Jonathan Davis & Co.
Ebenfalls dabei sind die Deftones, auch sie eine kreative Wucht.
Bury Your Dead haben aber einen anderen Vorteil: Die wenigen Riffs
die sich durch das ganze Album ständig wiederholen knallen gar nicht
schlecht. Die vorhersehbaren Songstrukturen funktionieren trotzdem.
Es ballert und rappelt im Karton, die Energie ist auf jeden Fall zu
100% da. Ich hoffe für ein nächstes Mal auf etwas mehr an
Entdeckbarem, aber ich vergebe grosszügig noch sechs
Maschinengewehrsalven für die Schönheit und den Zusammenbruch.
Leandra
Punkte: 6.0 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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SHADOWLORD – Shadowlord
Eigenvertrieb
Ok, ganz ehrlich… Zweit- bis drittklassige Mischungen aus Manowar
und Iron Maiden bzw. Judas Priest braucht eigentlich wirklich
niemand mehr. Dennoch besitzt diese Band drei Dinge, die dafür
sorgen könnten, dass ihr traditionell geprägter Power Metal mehr
Beachtung verdienen würde. Erstens: Diese Typen kommen aus
Südafrika! Zweitens: Diese Typen haben Talent und beherrschen, bis
auf Sänger Gregen Pendragon (der scheint seiner wirklich geilen, z.T.
an den jungen Bruce Dickinson erinnernden Stimme noch nicht Herr
geworden zu sein und zeigt sich mit so einem Stimmorgan regelrecht
überfordert), ihre Instrumente. Drittens: Das Quintett macht doch
Anstalten, das eine oder andere mitreissende Riff hervorzuzücken. Ok,
der erste Punkt trägt nicht wirklich zur Qualität der Band bei.
Somit bleiben zwei Komponenten, die sich auf diesem selbst
betitelten und auch selbst produzierten Debüt-Album zumindest
ansatzweise wieder finden: So können "Dark Messiah" und "Steel Wings"
beide mit einem typischen 80er-Riff aufwarten und "Brothers Of The
Storm" fliesst von Blind Guardian-Akustik-Gitarren direkt in ein
Maiden-Thema der "Piece Of Mind"-Ära über, wobei die beiden Klampfer
Heavy-Metal-Herman und Rock’n Ross sogar jungfrauenartige Soli
zocken können. Hier klingt einfach alles nach 80er: Gesang,
Gitarren, Songs und Produktion. Etwas verstaubt und unoriginell
zwar, dennoch irgendwie amüsant. Das beste, was ich je aus Südafrika
gehört habe… und auch das Einzige.
Kissi
Punkte: 5.7 von 10
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PSYCHOPATHIC TERROR - Fucker
Serpent's Eye/Non
Stop Music
Boing! Auf nichts Anderes als die Zwölf gehen diese rohen und
unpolierten (und wahrscheinlich auch stinkenden) 32 Minuten von
einem punkigen Death/Thrash Bastard aus Finnland. Psychopathic
Terror ist ein Nebenprojekt von Diaboli's Pete, der sich mit
Korpiklaani-Drummer Matti Johansson und Multi-Instrumentalist Ilve
Spakka sowie ein paar Gastmusikern verstärkte und die Aufnahmen
bereits 2003 abschloss. Mit dem dritten Label hat es nun endlich
geklappt diese kranke Scheibe zu veröffentlichen. Textlich passend
gehts um die die böse Welt mit ihren diversen Ausgeburten und
harmoniert prächtig mit den simplen, aber dennoch
durchschlagskräftigen acht Songs. Liebhaber technisch versierter
Musikkunst können schon mal zum nächsten Review zappen, wer jedoch
auf mittelschnelle bis groovende testosterongeschwängerte,
unterschwellig aggressive Wutausbrüche steht, darf bedenkenlos
zugreifen. Denn die Produktion geht in Ordnung und trotz der kurzen
Spielzeit versprüht "Fucker" massig Charme, der einen geradezu
animiert, ins ausgebleichte "Anarchy"-T-Shirt zu schlüpfen und die
Front der Gemeindepolizeistation mit faulen Eiern zu bewerfen.
HaRdY
Punkte: 5.7 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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WICKED WISDOM - Wicked Wisdom
AFM Records/Musikvertrieb
Kennt hier jemand den Namen Jada Pinkett Smith? Richtig, dahinter
verbirgt sich eines der ledertragenden, zeitlupenkämpfenden Mädels
aus "Matrix"; aber Jada ist nebenbei auch noch die Ehefrau von
Kino-Star Will Smith?? Und genau diese Frau Smith hat es sich nun in
den Kopf gesetzt, mal eben in einer Metalband den Sängerposten zu
belegen. Klingt zwar auf den ersten Blick wie Quatsch der
allerobersten Güteklasse, entpuppt sich allerdings nach einigen
eingehenden Hörproben als durchaus solides Konstrukt. Wicked Wisdom
bestehen in erster Linie aus weniger bekannten Musikern, die sich
bis dahin ihr Brot als Session-Mucker verdient haben - An der
Instrumental-Technik der Band lässt sich also bereits mal gar nichts
aussetzen, einzig Jada stolpert öfters mal über mangelnde
Beherrschung ihrer Stimmbänder. Ihr Sprechgesang und die Shouts
klingen oft eintÖnig und unvariabel, was der ansonten nicht gerade
besonders spannenden Mucke leider einen zusätzlichen Stempel
aufdrückt. Tatsächlich klingen Wicked Wisdom ein wenig wie ein
Überbleibsel der Numetal/Crossover-Zeiten, mit ordentlich
aufgemotztem Doublebass und etwas härteren Klampfen. Was live
zweifelsohne ziemlich gut funktionieren kÖnnte, hat auf Platte
leider ordentlich Mühe, so richtig zu zünden. Richtige Höhepunkte
finden sich weder in den Songs noch im Gesamteindruck - vieles
klingt sehr ähnlich, selten will sich wirkliche Spannung entwickeln,
geschweige denn eine Hookline sich im Gehörgang festklammern. Wie
bereits erwähnt, die Songs stehen durchaus auf eigenen Beinen, aber
das im Voraus gross angepriesene Feuer der Band will leider
lediglich im Sparmodus züngeln. Ich würde der Band mal einige
Konzertreisen im stickigen kleinen Bus rund um den Globus empfehlen,
und sie dann mit den erworbenen Impressionen erneut ins Studio
schicken. Bis dahin reichts leider nur knapp bis in die Mitte der
Skala.
El Muerte
Punkte: 5.5 von 10
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CORPSEPAIN – The Dark Saga Of The
Nibelungs
Eigenvertrieb
Obwohl der Name Corpsepain erst Gedanken an eine
Grindcore-Formation schürt, so versucht sich die Band an
der Erzählung der Nibelungen-Saga. Dazu wird die Musik
in ein metallisches Gewand gekleidet, welches meist im
Midtempo agiert und mit ein wenig Mittelalterzugaben
gespickt wird. Die Eigenproduktion kränkelt etwas, da
die Mischung der einzelnen Instrumente sicherlich nicht
ganz so optimal gelungen ist. So gibt es kaum Dynamik
aus der Rhythmus-Fraktion, und es fehlt der Drive, zudem
verschwinden die Tastentöne im Hintergrund und kommen
nur bei Soloeinlagen zum tragen. Die Riffs wirken auch
schon etwas angestaubt und können kaum als einmalig
betitelt werden. Doch dies ist nicht mal so tragisch,
vielmehr finde ich es schade, dass die Jungs praktisch
immer im gleichen Tempo agieren und so Gefahr laufen, in
die Belanglosigkeit abzudriften. Es gibt aber auch 'ne
positive Seite, dies ist dann wenn die Jungs mehr dem
Zwischenspiel frönen, so schaffen sie mit "Volker Von
Alzey" ein Hauch von Mittelalter in die heimische Stube
zu transferieren, und das Akustikspiel "Der Nibelungen
Wald" erinnert mich irgendwie an Blind Guardian, was
aber durchaus als positiv gewertet werden darf. Ich
verstehe nicht ganz, wieso hier solche durchaus gelungen
Passagen nicht in das sonst eher unspektakuläre Liedgut
miteingeflochten wurde. Ich kann mir aber auch
vorstellen, dass Corpsepain live einiges besser zur
Geltung kommen als auf diesem Silberling. So bleibt zu
sagen, ein Riesenwurf ist "The Dark saga Of The
Nibelungs" nicht, aber eine gesunde Basis, auf der
Corpspain sicherlich aufbauen können und sie schaffen es
auch mit "Hagen" mir im Hirn hängen zu bleiben. Wer sich
nun für die Reinkarnation des Siegfried hält, sollte der
Band eine Chance geben und mal Probehören... oder gleich
auf ein Konzert gehen.
R.K.
Punkte: 4.3 von 10
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GRIND INC. – Inhale The Violence
Morbid Records/Non
Stop Music
Nun, wenn man Gewalt tatsächlich inhalieren könnte,
wären starke Halsschmerzen bis hin zum Lungenkollaps die
Folge. Hören wir lieber rein. Mit Songtiteln wie "Dead
Body Costume", "Glorification Of Violence" und "Peace By
Pieces" geben sie sich jedenfalls alle Mühe, um beim
Grindcore-Publikum Fuss zu fassen. Die ganze CD klingt
eigentlich genau gleich. Ist auch mehr oder weniger gut
zu beschreiben. Es hört sich an, wie jemand der ständig
zwei Sekunden Luft holt, um sie dann wieder lautstark
von sich zu geben. Musikalisch übersetzt heisst das:
regelmässige Zweisekunden-Breaks, bei denen alle
Instrumente ausklingen, danach geht’s wieder mit
Blastbeats und Shredder-Riffing weiter bis zum nächsten
Break. Die Unterschiede sind wirklich nur gering. Auf
gut Deutsch: alles schon Mal da gewesen, da kann es sich
so gut anhören wie es will, man kennt es.
Sven
Punkte: 4.0 von 10
Hier
bestellen für 33.90 SFr.
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SINERGY - Beware The Heavens (Re-Release/Deluxe
Edition)
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Was ist denn hier los? Da ersäuft man schon länger jeden
Monat in der Unmenge von neuen Alben, und dennoch werden
zunehmend auch noch Re-Releases auf den Markt geworfen!
Ok, wenn man nun hin geht und zum Beispiel so ein
Mörderteil wie Testament's "First Strike, Still Deadly"
bringt, wo alte Songs gar neu eingespielt und top
produziert werden, dann macht das durchaus Sinn. Aber im
Falle von Sinergy muss ich ein Fragezeichen setzen. Die
ursprünglich finnisch/amerikanische Band um Sängerin
Kimberly Goss (Ex-Therion, Ancient), die letztmals 2002
mit "Suicide By My Side" von sich reden machte, lässt
nochmals ihr Debüt von 1999 auf die Menschheit los.
Damals kamen durch das Line-Up Bands wie In Flames,
Mercyful Fate, Arch Enemy und später auch Children Of
Bodom in den Mischbecher. Das hört man dem flotten
Opener "Venomous Vixens" deutlich an, der auch etwas
Schlagseite in Richtung Stratovarius/Helloween aufweist.
Das Ganze gehört demnach in die Ecke Power Metal mit
Melodie, wofür zum Beispiel auch "The fourth world"
steht, ergänzt mit Tunes, die später auch bei Nightwish
(Bassist Marco Hietala war übrigens auch mal bei Sinergy
an Bord) aufgetaucht sind. Soweit so gut, aber wenn ich
mir einen Track wie "The Warrior Princess" anhöre, dann
gibt es heute dutzende solcher Bands, die diesen Sound
runter holzen. Doppelt so schnell gespielt sind wir dann
bei DragonForce angelangt... nun ja... Was den Status
von Sinergy heute angeht, steht mit "Sins Of The Past"
offenbar ein neuer Longplayer an, der gegen Ende 2006
erscheinen soll. Das Debüt-Album als Ganzes ist mit
Abstrichen und auch wegen dem Gesang von Kimberly soweit
passabel, klingt sieben Jahre später aber bereits etwas
angestaubt und die drei Bonus-Tracks mit Songs der
Scorpions, Iron Maiden und Abba (!) hätte man sich von
wegen "Deluxe Edition" jedoch echt sparen können.
Rockslave
Punkte: keine Wertung Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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DIMMU BORGIR – Godless Savage
Garden (Re-Release, Deluxe Edition)
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Man erinnere sich an das Jahr 1997, wo Dimmu Borgir mit
ihrem Werke "Enthrone Darkness Triumphant" brillierten
und emsig abgefeiert wurden. Ein Jahr darauf folge "Godless
Savage Garden" als kleines Appetithäppchen für die
hungrige Fangemeinde. Dieses als MCD ausgelegte Werk
enthielt damals zwei neue Songs, das Accept-Cover "Metal
Hearts", Neuauflagen von Songs aus der "For All
Tid"-Scheibe und ein paar Liveaufnahmen. Schon damals
war dieses Werk wohl mehr für Sammler und beinharte Fans
ausgelegt und als kleiner Zustupf für das Label gedacht.
Nun genau diese Scheibe gibt es jetzt von Nuclear Blast
als Deluxe Edition. Wow, Deluxe... na da kann man doch
was erwarten?! Doch statt 1 KG feinstes Rindfleisch von
glücklichen Kühen bekommt man bei diesem Menü gerade mal
zwei Bonussongs aus der "E.D.T."-Zeit als
Livemitschnitt, die da wären: "Spellbound (By The Devil)"
und "Mourning Palace". Der Sound dieser beiden Songs
kommt relativ "dumpf" daher, sind jedoch ganz nett mal
so anzuhören. Unverständlich ist mir mal wieder die
Politik hinter dieser Veröffentlichung. Nun ja, konnte
das Werk im Jahre 1998 des Herrn noch auf eine gewisse
Akzeptanz stossen, so frage ich mich was das soll. Mit
zwei Liveaufnahmen mehr das Ding als Deluxe Edition
unter die zahlende schwarze Gemeinde zu werfen empfinde
ich als absolute Frechheit, wenn nicht gar Verarschung.
Was verspricht sich Nuclear Blast davon? Den grossen
Geldsegen? Tut mir leid, ich kann solche
Veröffentlichungen nicht gutheissen und möchte hier
keine lobenden Worte aussprechen, da ich davon abrate
dieses Deluxe-Teil zu erwerben, insbesondere da die
Original-Scheibe aus dem Jahre 1998 zum Midpreis zu
haben ist. NB, schämt euch!!
R.K.
Punkte: keine Wertung
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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TEARS – Falling Certainly
Eigenvertrieb
Anfangs dachte ich ernsthaft darüber nach, ob Roxx sich
nun mit mir einen Scherz erlaubt und mir eine Scheibe
aus dem Pop-Bereich untergejubelt hat (laut Internet
hat’s mal eine Girlgroup namens T.E.A.R.S. gegeben, und
da momentan eh alle Kommerzheinis auf den
Möchtegern-Gothic-Zug aufspringen liegt diese Vermutung
gar nicht mal so fern), doch nach dem ersten Schrecken
und einer ersten Fütterung des CD-Players wurde ich
glücklicherweise eines besseren belehrt. Oder etwa doch
nicht? ‚Falling Certainly’ ist definitiv eine
Eigenproduktion, und nicht mal so schlecht. Aber leider
auch nicht wirklich gut, denn was den Hörer hier
erwartet, ist quasi die Light-Version bekannter Melodic
Metal/Rock Bands und vermiest sich selbst schon die
ersten Hörrunden mit dem Gefühl, dass bei diesem Projekt
Eigenständigkeit nicht wirklich gross geschrieben wurde.
Die Songs sind zwar gut produziert worden (dafür gibt’s
wieder Pluspunkte), aber die Griechen schaffen es
einfach nicht, den Hörer mit fesselnden Songs zu packen.
Die Anfänge wären zwar nicht schlecht, aber es ermuntert
einen schlichtwegs nicht, weiter zu hören. Seltsam ist
auch, dass der Scheibe ein Bonustrack beiliegt (laut
gesprochenem, übertrieben gestelzten Text darin die
Fortsetzung des dritten Teils von ‚Self Destruction’),
bei welchem im Hintergrund, ähnlich einem Werbesender,
andauernd mit quäkender Stimme die URL der Homepage der
Band bekannt gegeben wird (welche nicht existiert, man
landet auf einer Shoppingpage)… Ich kann mir bei bestem
Willen nicht helfen, aber diese Scheibe ist ihr Geld
schlichtwegs nicht wert. Denselben Sound bekommt man bei
zig anderen Bands um Längen besser geboten, und man wird
(vielleicht) mit nicht ganz so pathetischen Texten
abgespeist. Nur für Die Hard-Freaks und Sammler einen
kleinen Blick wert…
Toby S.
Punkte: 2.1 von 10
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IT’S SO EASY – A Millenium Tribute To Guns N’ Roses
Mascot Records/Disctrade
Seien wir mal ehrlich, die Geschichte mit Tribute-Alben
ist zwischenzeitlich komplett ausgereizt. Vor Jahren,
als die Idee noch neu war, machte es vielleicht Sinn,
grosse Songs von grossen Bands neu interpretiert von
anderen grossen Bands auf einem Album präsentiert zu
bekommen. Aber inzwischen wird bald jeder
Durchschnittsband auf diese Weise Tribut gezollt, oft
von völlig unbekannten Formationen. Da kommt
zwangsmässig die Frage auf, wer das Ganze noch braucht.
Das Alles trifft auf vorliegendes Album zu. Guns N'
Roses waren eine der erfolgreichsten Bands ende der
Achtziger/anfang der Neunziger. Von diesem Standpunkt
aus gesehen ist es völlig legitim, dieser Truppe zu
huldigen. Es braucht aber einfach mehr, solche Klassiker
wie "It's So Easy", "Rocket Queen", "Patience" oder "Think
About You" mehr oder weniger fantasievoll nachzuspielen.
Was GNR ausmachte war das Herz und die Seele, die den
Tracks verliehen wurden. Genau das fehlt mit wenigen
Ausnahmen auf vorliegendem Album. Diese wenigen Titel
sind dann auch die Einzigen, die akzeptabel sind,
nämlich "Sweet Child O’ Mine" von Jizzy Pearl, Gilby
Clarke, Tracii Guns und Randy Castillo, "Night Train"
von Marko Pukkila, Phil Lewis, Kerri Kelli und Chad
Stewart und "Pretty Tied Up" von The Slashtones mit Joe
Lynn Turner am Mikro. Über den Rest, der von unbekannten
Interpreten stammt, kann getrost das Mäntelchen des
Schweigens gelegt werden. Aber auch die erwähnten drei
Tracks werden mit Sicherheit allen GNR Fans im Original
lieber sein. Für Sammler only.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
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JOHN WAITE - Downtown Journey Of A Heart
Frontiers Records/Disctrade
John Waite kommt hier mit einer Art Best of rüber,
Zumindest 10 der 12 Songs. Zwei Tracks, nämlich "St.
Patricks Day" und das Bluesige "Highway 61" sind neu,
Letzteres ist übrigens ein Cover von Bob Dylan. Neu
aufgenommen sind seine bekannten Hits wie "Missing You",
"Isn`t It Time" und "When I See You Smile". Also ehrlich
gesagt ist mir das Ganze zu lasch, hat zuwenig Dampf.
Ich glaub einfach nicht, dass man grad im Rock-Bereich
noch Jemanden mit dieser Art Sound begeistern kann. Ich
denke, wer auf Pop Rock der Marke Brian Adams steht,
wird vermutlich noch Freude haben an John Waite aber
sonst kann ich das Teil leider Keinem besonders
empfehlen.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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LOSTPROPHETS – Liberation Transmission
Visible Noise/SonyBMG
Verdammt, was ist aus Lostprophets nur geworden? Nicht,
dass sie jemals wahnsinnig gut waren, aber von einer
Band, die schon im Vorprogramm von Metallica spielen
durfte, erwarte ich mehr Rückgrat und handfeste
Versuche, richtig cool zu werden. Und dann kommt da so'n
Album wie "Liberation Transmission", das zwar von Bob Rock
(wieder eine Verbindung zu Metallica) produziert wurde,
mit Metal aber nicht das Geringste am Hut hat. Die fünf
Briten kommen mir auf den Fotos vor wie Franz Ferdinand.
Die sind zwar auch nicht Metal, haben aber wenigstens
eine Linie, was man von unseren Übeltätern hier nicht
behaupten kann. Früher hatten ihre Songs noch Kraft,
heute ist es MTV-tauglich und zwar nicht in der Rock
Zone. Wenn ich die Scheibe mit Material von Green Day
und Blink 182 vergleiche, ist es immer noch keine
würdige Beschreibung. Ich sehe mich gezwungen, das Wort
Pop zu nehmen, um euch das Ausmass des Grauens bewusst
zu machen. Glatt polierter Mainstream-Punkpop. Macht
gewissen Leuten bestimmt Laune, wird sich bei
geschickter Vermarktung auch prima verkaufen. Hat aber
auf Metal Factory nichts verloren. Punkt. Ja genau, ein
einziger Bewertungspunkt, weil dies schlicht die Grenzen
von Metal (und die sind ja nun wirklich nicht eng)
übersteigt!
Leandra
Punkte: 1.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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