Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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THREE – The End Is Begun
Metal Blade/Musikvertrieb
Three, die schon mit ihrem 2006er Album "Wake Pig"
überzeugen konnten, schmeissen dem Zuhörer mit "The End
Is begun" ein herrliches Prog-Scheibchen auf den Tisch.
Wieder findet man ein Album voller toller
Gesangsmelodien, wie zum Beispiel bei "All That Remains"
unterstützt von tollen zweistimmigen Gitarren-Soli. Sehr
viel ist auch die akustische Klampfe zu hören, mit teils
unglaublich genialen schnellen Spielereien, gepaart mit
der elektrischen Gitarre wie etwa beim geilen "The End
Is Begun". Und dann im Gegensatz das ruhige "Shadow
Play", einfach herrlich. Joey Eppard's Stimme fügt sich
mit seiner eher hohen, aber sehr melodiösen Stimme sehr
gut in das Ganze ein und gibt dem Silberling dadurch
noch eine spezielle Note. Die New Yorker haben sich noch
ein ganzes Stück gesteigert und ein wirklich tolles,
abwechslungsreiches Prog Rock-Scheibchen geschrieben,
das sowohl rockige wie auch akustische Töne beinhaltet
und allen Proggies nur zu empfehlen ist.
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MACHINEMADE GOD – Masked
Metal Blade/Musikvertrieb
Oft ist es ja so, dass sich Menschen, die vielleicht
schlimme Kindheitsereignisse verarbeiten oder
schlechtbezahlte Jobs ausgleichen wollen, sich der Musik
widmen. Bei Max Kotzmann, Drummer von Machinemade God,
könnte ich mir vorstellen, dass er dank seinem Namen die
eine oder andere Hänselei über sich ergehen lassen
musste. Ob er deshalb Musik macht, ist nicht bekannt,
aber dass er und die vier anderen Jungs aus dem
deutschen Ruhrpott es tun, ist gut so. Was sie machen
ist das, was ich unter „klassischem“ Metalcore verstehe.
Dass mich das oftmals frustriert und langweilt, wissen
alle, die schon mal ein einschlägiges Review von mir
gelesen haben. Hier kann ich endlich mal aufatmen.
Wahrscheinlich macht es der Göteborg-Einschlag aus, dass
ich hier mal nicht über fehlende Innovation meckere.
Natürlich fehlt sie zum grössten Teil, aber das macht
nichts. Wenn schon Modeerscheinung Metalcore, dann so
etwas. Clean Vocals wechseln sich mit Geschrei,
Moshparts mit Melodien, der Herr Kotzmann prügelt sich
den Frust von der Seele und die Gitarrenfraktion macht
ordentlich Druck. Versuchen auch alle anderen Bands
dieses Genres, aber oftmals bleibt es eben beim Versuch.
Hatesphere-Frontmann Jacob Bredahl hatte sowohl bei
dieser Platte als auch beim Erstling „The Infinity
Complex“ die Finger im Spiel. Das kann ganz sicher (und
hörbar) nicht geschadet haben. Da wir schon August
haben, gehe ich tatsächlich so weit und sage, dies ist
eines der besten und abwechslungsreichsten
Metalcore-Alben dieses Jahres, Bravo!
Leandra
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PUNISH – Dawn Of The Martyr
Quam Libet
Records/Non
Stop Music
Ihr mögt technisch anspruchsvollen Death Metal?
Spielt gerne Luftgitarre, bekommt ne Erektion bei
Frickeleinlagen und schlüpft am Wochenende in die Rolle
des Jack The Ripper? Nun, dann solltet ihr eine
Anschaffung von "Dawn Of The Martyr" in Betracht fassen.
Nur schon der krachende Opener "Obnoxius Objector" bläht
sich zu einem heftigen Sturm auf, der keinen Stein auf
dem anderen stehen lässt. Gekeife trifft auf
Grunzgesang, hektische Blastparts auf fast schon Black
Metal-lastiges Schrummel-Riffing, brachial wütend und
doch wieder mit einer kleinen melodischen
Verschaufspause, bevor der Hammer in die Fresse ein
weiteres Mal zuschlägt. So geht es auf diesem Werke zu
und her, eine Achterbahnfahrt voller Tempowechsel mit
einigen 'ich verknote mir gleich meine Finger'-Soli.
Erstaunlich auch, wie Punish es schaffen, durch
'harmonisch-melodische' Einlagen wie bei "Neo
Phosphorescent Insignificiance" die aufgetürmte Hektik
zu brechen und ein Durchatmen erlauben, bevor der
Stressfaktor ein weiteres Mal nach oben gepusht wird.
Ziemlich sadistisch, was sich hier die selbsternannten 'alpha
males from hell' aus Winterthur erlauben, aber das
Kunststück ist gelungen, dass man trotz der vielen
Tempowechsel nie den Faden verliert und die Songs wie
aus einem Guss ertönen. Zudem gibt es natürlich auf
solchen Frickel-Vergewaltigungen immer eine Menge zu
entdecken, was den Anreiz erhöht, sich mehr und mehr mit
der Musik zu befassen. Technisch auf den Spuren von
Death, nicht ganz so krank wie Cryptopsy und doch
verspielter als Kataklysm durchpflügen Punish die
Totenäcker und sorgen für ein ordentliches Brett
grabsteinharter Klänge. Aus den Labelinfos ging hervor,
dass ein Song für einen Pornofilm-Soundtrack verwendet
wurde... Was das für einen abartigen Streifen sein soll
ist mir zwar nicht bekannt, aber dass zu dieser Musik
jeder Pimmel und sämtliche Einbuchtungen glühen werden,
steht wohl ausser Frage.
R.K.
Punkte:
8.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FREDERIKSEN/DENANDER - Baptism Of
Fire
Frontiers Records/Disctrade
Na da haben wir's doch von wegen typischem
Frontiers-Release! Der Name des Multiinstrumenatlisten
Tommy Denander (Radioactive) bürgt eigentlich schon
vorneweg für bestes AOR-Futter! Partner und Sänger
Fergie Frederiksen, der auch bei Radioactive mit dabei
ist, darf sich, ohne dabei rot im Gesicht zu werden, als
ehemaliger Shouter von Toto bezeichnen. Er sang nämlich
dessen 84er Album "Isolation" als Nachfolger von Bobby
Kimball ein. Nach der anschliessenden Tour wurde die
Zusammenarbeit aber bereits wieder beendet, da die
Chemie innerhalb der Band nicht mehr stimmte. Danach zog
er sich für mehrere Jahre total aus dem Music-Biz
zurück, um sich dann ab 2001, neben anderen Engagements,
vor allem mit Radioactive zu beschäftigen. Mit "Baptism
Of Fire" legen die beiden Freunde nun ihr erstes
"Solo-Ding" hin, das, Tommy Denander sei Dank, kaum bis
eigentlich nie in den Weichspüler-Bereich abdriftet. Das
liegt in erster Linie an seinem knackigen Riffing und
mitunter scharfen Soli. Dazu kommen glücklicherweise
nicht zu dominant eingesetzte Keyboard- und
Piano-Klänge, gepaart mit der Klasse-Stimme von Fergie
Frederiksen, die einfach perfekt zu diesem Sound passt.
Selbstverständlich dürfen auch balladeske Momente nicht
fehlen, die, wie zum Beispiel bei "Written In Stone"
oder "Left With Nothing" herrlichst in die 80er
verweisen, ohne dabei angestaubt zu klingen. Denander
lässt es insgesamt aber immer wieder ausreichend und
darum sehr angenehm krachen. Herausragend sticht dabei "Can't
Get Enough" heraus, wo die besten Momente von Aldo Nova
und Strangeways aufblitzen. Wer auf blitzsauberen AOR
mit ordentlich Biss und transparenter wie druckvoller
Produktion abfährt, kommt nicht an dieser Scheibe
vorbei. Das ist zwölfmal feinster Melodic Rock in
Reinkultur!
Rockslave
Punkte:
8.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SKANSIS - Take Your Chance
Escape
Music/Non
Stop Music
Laut dem Infoblatt wird die Schweizer Hardrock Band
Skansis aus Bern als aufregend bezeichnet. Nebst der
Vorliebe für melodisches Liedgut soll auch ein
aggressiver Touch ein bezeichnendes Merkmal sein.
Aha..., na dann wollen wir doch gleich mal loslegen! "Is
That Enough" klingt erstmal wie ein musikalischer
Bastard aus Felskinn und Shakra. Letztere überwiegen
dabei und dass sich Sänger Reto Reist überraschend
ähnlich nach dem ehemaligen Shakra-Fronter Pete Wiedmer
anhört, irritiert zu Beginn schon etwas. "Will You Be
There" trägt danach wieder etwas die Handschrift von
Felskinn, das heisst der Wechsel zwischen den ruhigen
und lauten wie riffigen Parts. Allerdings singt Andy
Portmann viel aggressiver und schneidiger. Skansis
überraschen derweil wirklich mit ihrer Auffassung von
melodiösem Hardrock mit tatsächlich etwas aggressivem
Touch. Bedingt durch den Mix von Shakra's Thom Blunier
(g) klingt die Musik allerdings (nicht unerwartet) stark
nach der Emmentaler Combo. "Change My Mind" könnte
jedoch gerade so gut von Gotthard stammen und würde sich
perfekt auf "The Domino Effect" unterbringen lassen. Und
genau da sehe ich das Problem, das Skansis in Sachen
Erfolg im Weg stehen könnte. In der Schnittmenge der
erwähnten Felskinn/Shakra/Gotthard und einem Hauch von
Alternative fällt keiner der Songs ab, aber wenn Marc
Storace zum Beispiel "Dangermind" eingesungen hätte,
stünde dieser Song glatt auf "Hellraiser"! Damit wird
das Ganze noch krasser, denn wie soll einer, der die
Band nicht kennt, darauf kommen, dass das Skansis sind?
Ein schwieriges Unterfangen, dessen Skansis wohl schon
etwas bewusst sein dürften. Nichtsdestotrotz muss
attestiert werden, dass "Take Your Chance" (wie wahr!)
bis auf den gewöhnungsbedürftigen Sound der Snare-Drum
("St. Anger" lässt zumindest etwas grüssen!) ein
hammergeiles Hardrock-Album geworden ist, das es (wie
die Band natürlich auch!) wirklich zu entdecken gilt! In
den gleichen Topf gehören auch die guten Leads von
Gitarrist Bax. Der letzte Song "Lay Your Hands On Me"
könnte schliesslich locker ein Cover (von Bon Jovi)
sein, ist es aber erfreulicherweise nicht, sondern
klingt so, wie wenn der gute Phil Carmen plötzlich
anfangen würde zu rocken. Ob das als so geschnürtes
Paket für's künftige Weiterkommen reicht, werden wir in
naher Zukunft dann sehen. Jetzt mehr "sehen" könnt Ihr
unter www.skansis.ch - so look out!
Rockslave
Punkte:
8.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ROBIN BECK – Livin' On A Dream
Frontiers Records/Disctrade
Die gebürtige New Yorkerin Robin Beck kann auf eine
bewegte, wenn auch nicht immer erfolgreiche bisherige
Karriere zurückblicken. Bereits 1979 veröffentlichte sie
ihr erstes Album, musste aber dann fast zehn Jahre
warten, bis sie ihren ersten und leider auch einzigen
grossen Erfolg verbuchen konnte. "First Time" wurde als
Jingle für eine Cola-Werbung verwendet. Die Single wurde
zu einem weltweiten Nr.1-Hit. Einige Alben und Jahre
später wurde es dann aber musikalisch ruhig um Robin.
Etwas ganz Entscheidendes hat sie aber doch gemacht: Sie
hat den House Of Lords-Sänger James Christian
geheiratet. Logisch, dass er seine Gattin auf dem
Comeback-Album "Do You Miss Me" vor zwei Jahren schon
unterstützte. Auch auf dem neusten Werk "Livin' On A
Dream" konnte Robin auf James' Hilfe zählen. Er hat
sämtliche Bass- und Keyboard-Parts beigesteuert.
Zusätzlich hat er diverse Background-Vocals eingesungen
und als Duett mit Robin den Song "Till The Last Teardrop
Falls" zu einem der vielen Highlights des Outputs
gemacht. Last but not least hat er,zusammen mit Tommy
Denander, das Album auch mit einer ganz starken
Produktion abgerundet. Natürlich glänzt aber Robin in
erster Linie mit ihrer intensiven, kraftvollen
Powerröhre. Da sehen sämtliche aktuellen
Radio-Pop-Sängerinnen verdammt alt aus. Aber auch im
Rock/Hard Rock-Bereich gibt es nicht viel ernsthafte
Konkurrenz für Miss Beck. Zusätzlich zu der versierten
Instrumentalisierung glänzt das Album aber auch in
songtechnischer Hinsicht: Die 13 Tracks haben praktisch
ausnahmslos Hitpotential. Nichts also mit
AOR-Einheitsbrei. Eingängige Refrains, kombiniert mit
starken Melodien, sind die Norm. Der Ohrwurmfaktor wird
gross geschrieben. Die Wilson-Schwestern von Heart haben
es zu ihren besten Zeiten nicht besser gemacht. Wer also
auf Melodic-Mucke mit female Vocals steht und
gleichzeitig in den Genuss von starken Songs mit Drive
und Groove kommen möchte, macht mit "Livin' On A Dream"
bestimmt nichts falsch.
Chris C.
Punkte: 8.8 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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OLYMPOS MONS - Medievil
Scarlet Records/Musikvertrieb
Es gibt Bands, die von Scheibe zu Scheibe total
anders klingen, die sich immer wieder neu erfinden und
vor Innovation nur so strotzen. Olympos Mons gehören
nicht dazu! 2004 veröffentlichte das finnische Quartett
ihren Erstling "Conquistador", eine Platte voller
energiegeladenem Melodic Metal, durchtränkt von Bombast
und angereichert mit Folk-Elementen. Anno 2007 setzen
die Skandinavier um Goldkehle Ian E. Highhill nun genau
da an, wo sie vor drei Jahren aufgehört haben, denn der
Nachfolger "Medievil" klingt, als ob man sich "Conquistador
Part II" zu Gemüte führen würde. Wie entzückt ich vor
einigen Jahren auch vom Debut Olympos Mons' war und noch
bin, es muss schon auch erwähnt werden, dass der einzige
wirkliche Negativpunkt, die unsäglich schwachen
Keyboard-Orchestrierungen, auch geblieben ist. So
zerstört zum Beispiel dieser Umstand das an sich
hervorragende "The Emperor's Return", welches auf die
beiden Up Tempo-Hymnen "One Word" (inkl. theatralischem
Bombast-Intro) & "Frozen" und dessen Konservenfanfaren
einzig den Überrefrain nicht vollends zerstören können.
Folkig geht es dagegen beim an Falconer erinnernden "The
Price" oder dem lockeren "A Race Between Two Hearts" zu,
welches galoppierenden Melodic Metal mit irischen
Pub-Klängen verbindet. Düster mutet hingegen die
Stimmung vom stampfenden "Wolves" an, während der
Titeltrack voller Dramatik, soll heissen durch
apokalyptische Chöre und hämmerndes Riffing, das tiefste
Mittelalter aufleben lässt und welches, wie eigentlich
die ganze Scheibe durch die warme, abwechslungsreiche
Stimme von Highhill glänzt. "Locked In Chains" nennt
sich dann das grosse, 8-minütige Finale, das sogar mit
einem an 70er-Prog erinnernden Break aufwarten kann,
natürlich inklusive spannendem Solo. Gebt den Jungs also
mal einen fetten Vorschuss für ein Orchester und einen
100-köpfigen Kriegerchor, dann steht dem grossen Erfolg
nichts mehr im Wege.
Kissi
Punkte: 8.7 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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DIMENSION F3H – Does The Pain Excite You?
Dark Essence Records/Non
Stop Music
„Kickass Bladerunner Thrash“, so der Selbstbeschrieb
des Vierers, der hier aus der Anlage brettert. Mr.
Morfeus, Mr. Motvino, Mr. Moe und Mr. Jörgensen kommen
aus Norwegen und ihre Musik hat mit Industrial
eigentlich fast mehr zu tun als mit Thrash. Aber falsch
ist ihre eigene Bezeichnung nicht, denn einige Songs
treten wirklich Arsch (schade, gibt es für „kickass“
keine deutsche Bezeichnung, die auch nur im Ansatz so
cool wäre wie der englische Begriff). Als Norweger liegt
die Hingabe zum Black Metal nahe, ihn mit
Elektro-Elementen zu mischen, ist (zumindest hier) gut
gelungen und macht Freude. Rasanter Black, der Kälte und
Abweisung vermittelt, wird gepaart mit „poppigen“ Riffs
und Samples, die zum Tanzen anregen – eine mutige, aber
geile Mischung. Panda-Puristen werden Mr Morfeus in der
Hölle schmoren sehen wollen, er ist nämlich der Kopf der
ganzen Sache und Black Metaller sind ja der Innovation
eher abgeneigt. Darum läuft der Sound auch nicht unter
„Black Metal“ sondern wird gerne als „Cyber Metal“
bezeichnet. „Gefällt euch de Schmerz?“ fragt die Band im
CD-Titel. Ja, in diesem Fall gefällt er! Jedenfalls
offenen Schwarzwurzel-Jüngern, düsteren Proggern und
harten Goths. Und allen, die die Bemühungen und die
Kunst hinter diesem Sound hören und schätzen.
Leandra
Punkte: 8.5 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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SWORN – The Alleviation
Twilight/Non
Stop Music
Norwegens neuster Melodic/Black Metal-Import Sworn
knallt uns mit "The Alleviation" ihr Debutalbum um die
Ohren. Sänger der Band ist niemand Geringeres als
Multitalent Lars Jensen, der bereits mit der Band
Myrkgrav seine Ausnahmefähigkeiten unter Beweis stellte.
Mit Sworn geht es aber einiges rascher zur Sache,
brachiale Drum-Parts, die trotz Tempo niemals langweilig
werden und eine eiskalte Stimmung, die vor Allem durch
die Catamenia-mässigen Gitarrenmelodien verursacht
werden. Wenn man schon den Vergleich mit den Finnen von
Catamenia nimmt, muss aber auch gesagt werden, dass die
Norweger nicht so kalt daherkommen und ihre Melodien
eine gewisse Freundlichkeit versteckt halten. Lars
Jensen's Stimme ist grandios und passt genau in das
melodisch schnelle Klangbild von Sworn. An der
Produktion gibt es ebenfalls nichts auszusetzen, die
Scheibe ist optimal aufgenommen und kein Instrument
wirkt aufgesetzt oder fehl am Platz. Der einzige
markante Kritikpunkt ist die Spiellänge, die leider
nicht über die 35 Minuten hinausgeht. Die Texte handeln
vom Tod, Unzufriedenheit, Ängste, Dunkelheit und vielen
sehr szenentypischen Themen. Die Musik strahlt trotz der
vielen kalten Melodien, wie zuvor erwähnt, auch eine Art
Freundlichkeit aus, die mich fast ein wenig an
schnellere Stücke von Ensiferum erinnert und so das
Hauptaugenmerk von Sworn noch einmal erweitert und es
schwierig macht, die Band einzuordnen. Der Fünfer
beschreibt seine Musik als Melodic/Extreme Metal, was
ich unterstreichen kann, denn Black und Death Metal
halten sich bei Sworn etwa im Gleichgewicht, wobei man
die Todeselemente nicht mit den typischen Death
Metal-Bands vergleichen kann. Alles in allem bietet
Sworn ein sehr abwechslungsreiches Album mit viel Power
und einen Haufen voller Gitarrenmelodien, die
vielfältiger nicht sein könnten.
Yannick S.
Punkte: 8.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RIDE THE SKY – New Protection
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Wenn langjährige Helloween-Musiker ihren Austritt
aus ihrer Stammband bekannt geben um eine neue Truppe zu
Gründen, dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass
daraus etwas Grossartiges entsteht. Beste Beweise dafür
sind Kai Hansen's Gamma Ray, Roland Grapow's Masterplan
und nun Ride The Sky, bei denen der Ex Helloween/Masterplan-Schlagzeuger
Uli Kusch trommelt. Dass dabei der Bandname alles andere
als glücklich gewählt wurde, kann da auch nicht mehr
gross über dieses starke Material täuschen. Der Song "Ride
The Sky" wurde nämlich lange vor Uli Kusch's Einstieg
bei den Kürbisköpfen geschrieben. Wer aber nun
geradlinigen Power Metal in der Art dieses Songs
erwartet, ist auf dem Holzweg. Mit Ride The Sky und
generell mit Helloween haben die zwölf Songs gar nichts
zu tun. Sie orientieren sich mit ihrem leicht
progressiven, riff- und keyboardlastigen Heavy Metal
eher an Masterplan. Zudem setzt Sänger Bjorn Jansson
sein Organ in ähnlicher Weise wie Jorn Lande ein. Es
dominieren druckvolle, eher tiefe Gesänge, die vor allem
in den Refrains an Volumen gewinnen, zwischendurch aber
auch ganz sanfte Töne anschlagen können. Abstriche
gibt's eigentlich nur beim zum Teil etwas zu einfachen
Songwriting, wie beim Eröffnungstrack "New Protection",
der scheinbar nur aus einem Refrain besteht. Ebenfalls
kann man der Band vorwerfen, dass das Ganze zu eingängig
ist und daher zeitweise fast zu kitschig wirkt.
Allerdings ist dieses in das Ohr Gehen und nicht mehr
Herauswollen alles andere als negativ. Besonders die
Refrains von "Heaven Only Knows", "Corroded Dreams" und
"A Smile From Heaven's Eye" lassen einem bei jedem
Hördurchgang wieder besser fühlen. Wer also auf
zeitlosen Heavy Metal mit einer kraftvollen Stimme
steht, kann mit Ride The Sky nichts falsch machen. Ob
das Material aber an Masterplan rankommt, steht auf
einem anderen Papier.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BLITZKRIEG - Theatre Of The Damned
Armeggaddon Music/Musikvertrieb
Viele Metal-Fans, wie ich übrigens auch, verbinden
den Namen dieser Band vor allem mit dem einen Song, den
die mittlerweile viel berühmteren Metallica mitte der
80er erfolgreich gecovert haben: "Blitzkrieg"! Nach der
gleichnamigen Single von 1980 fiel die Original-Band nur
ein Jahr später wieder auseinander und Sänger Brian Ross
landete nach einem Abstecher namens Avenger bei Satan.
Doch 1984 verabschiedete sich Mr. Ross gleich wieder und
im folgenden Jahr kam mit "A Time Of Changes" die erste
Langrille (eigentlich vier Jahre verspätet!) raus, wo
Blitzkrieg (also der Song) wiederum vertreten war. Im
gleichen Jahr zierte der Killer-Track die "Creeping
Death" Maxi von Metallica. Während diese in der Folge
dann so richtig Gas gaben, hörte man von der
Ursprungs-Band nichts mehr bis 1991, wo man zum
10-Jährigen der Truppe die alten Songs, ergänzt um drei
neue, nochmals rausbrachte. Bewegung kam erst 1995 in
die Sache rein, als Neat Records einen Deal über drei
Alben anboten. Diese erschienen '95/'97/'98 dann auch
und wiederum durch Metallica, die 1998 die "Live
Shit"-Box rausbrachten, kam ihr Song abermals zu Ehren.
Leider nahm die Öffentlichkeit kaum Notiz von
Blitzkrieg, die sich aber nicht entmutigen liessen und
zum Beispiel 2002 in Wacken einen sehr guten Eindruck
hinterliessen. Dazu passte das gute Album "Absolute
Power", das jedoch eher was für eingefleischte
NWOBHM-Anhänger war. Nach einer "Anthology" und
Live-Material konnten die Briten das 2005er Album "Sins
& Greed" als Gäste von Doro und Saxon einem grösseren
Fankreis näher bringen. Und Saxon-Fronter Biff himself
hat beim neuesten Streich "Theatre Of The Damned" als
Co-Producer Hand angelegt. Heraus gekommen ist ein
lupenreines Heavy Metal Album mit schwerer 80er
Schlagseite, das in erster Linie von der prägnanten
Stimme von Brian Ross dominiert wird. Insgesamt zehn
neue Metal-Perlen dröhnen fett aus den Speakern und
dürften Nostalgiker und Neuentdecker gleichermassen
begeistern! Das Ganze kommt von Anfang an als schmuckes
Digipak daher, wo mit "Armageddon" und "Blitzkrieg"
(aha!) zwei Audio Bonus-Tracks, sowie die Videos von "Escape
From The Village" und "I'm Not Insane" als Zückerchen
glänzen.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10 Hier bestellen für 29.90 SFr.
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HALFORD - Metal God Essentials Vol. 1 (CD & DVD)
Frontiers Records/Disctrade
Diese Veröffentlichung steht wohl unter dem Banner
der Wartezeit, bis das neue Album von Judas Priest
fertig sein wird. Was gleich zu Beginn auffällt, ist das
neue Record-Label von Halford, nämlich Frontiers! Das
mutet mindestens etwas komisch an, denn am Anfang nahm
man eigentlich fast ausschliesslich Act's aus der
Hardrock Ecke unter Vertrag. Nun denn..., die Italiener
werden schon wissen, warum sie Halford gesignt haben.
Wer also bisher den Solo-Trip des Metal Gods aus welchen
Gründen auch immer verpennt hat, kriegt mit dem
vorliegenden Doppeldecker einen ansprechenden
Querschnitt aus der Zeit vor der unweigerlichen Reunion
der Oberpriester. Dabei stellt man fest, dass Rob
Halford damals, gegenüber heute, noch etwas besser bei
Stimme war. Der Opener "Resurrection" zum Beispiel ist
sowas von einer Heavy Metal Blaupause, dass es schon weh
tut. Gleiches gilt ebenso für das nachfolgende "Made In
Hell". Die Zusammenstellung enthält neben auch vier
Titeln von "Crucible" auch noch drei Tracks der ersten
Scheibe von Fight. Eines der Highlights ist jedoch die
Demo-Version von "Silent Screams", zu vor dem Release
des Halford-Erstlings während begrenzter Zeit auf der
Band-Page offiziell runtergeladen werden konnte. Um das
Ganze für potenzielle Käufer noch etwas reizvoller zu
gestalten, gibt es mit "Forgotten Generation" und "Drop
Out" zwei neue Songs zu hören, die soweit auf der Linie
des bisherigen Schaffens liegen und gut zum Rest passen.
Was aber der schräge "Redemption European Mix" zum
Schluss der Audio-CD soll, weiss ich beim besten Willen
nicht! Da hätte man gescheiter noch was von Fight
draufpacken können! Überhaupt gehen diese Songs heute
bedeutend besser ins Ohr, als noch vor fünfzehn (!)
Jahren. Die DVD wartet derweil bei guter Bild und
Tonqualität mit den "Behind The Scenes" Berichten zu "Resurrection"
und "Live Insurrection" auf, ergänzt um alle Videos, die
es bisher von Halford gibt. Unter dem Strich also
durchaus "value for money" und für Newbies wie alte
Hasen gleichermassen lohnend! Zudem dürfte es davon in
absehbarer Zeit und einiger Sicherheit das Vol. 2 geben,
also abwarten, geniessen und Tee..., nein..., besser
Bier (!) trinken.
Rockslave
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 37.90 SFr.
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EYEFEAR - A World Full Of Grey
Dockyard1/Musikvertrieb
Australien hat Power! Die Jungs von Eyefear bieten
auf ihrem neuesten Longplayer Melodic/Power Metal der
höheren Liga. Obwohl man deutliche Einflüsse von Iron
Maiden, Fates Warning und Queensrÿche raushört, hat man
nie das Gefühl, dass da jemand kopiert wird. Der Sound
ist eigenständig. Mit diesem, von niemand geringerem als
Andy LaRocque (King Diamond) produzierten Album machen
Eyefear einen Riesenschritt in Richtung Power
Metal-Olymp. Die Stimme von Danny Cecati erinnert stark
an Bruce Dickinson, sie ist sehr ausdrucksstark, so dass
man ihr sehr gerne zuhört. Der Sound der zehn, zwischen
0.38 und 7.11 Minuten langen, Songs ist sehr
abwechslungsreich und hat Power, Drive und Härte, wobei
die Melodie nie zu kurz kommt. Es ist deutlich
rauszuhören, dass die Bandmitglieder Dany Cecati (Vocals),
Kosta Papazoglou (Guitar), Sammy Giacotto (Keyboards),
Rob Gorham (Bass) und Zain Kimmie (Drums) gut
eingespielt sind und perfekt harmonieren. Eyefear haben
nach diversen Wechseln im Bandgefüge endlich ein Team
gefunden, mit dem sie sich aufmachen können in Richtung
Thron. Das Stück "The Eyes Tell No Lies" beginnt mit
einem wunderbaren Solopart des Sängers, das einen fast
umhaut. Das Album "A World Full Of Grey" wird sicher
nicht das letzte sein, das man von der Band zu Gehör
bekommen wird. Altgediente Bands müssen sich warm
anziehen, die Australier kommen um ihnen zu zeigen, dass
im Land der Kängurus und Aborigines auch richtig guter
Progressive/Power Metal lebt. Fans dieser Stilrichtung
sollten sich das Album unbedingt zulegen. Aber auch den
Neulingen in dem Sektor ist das Album sehr zu empfehlen.
Andrè G.
Punkte: 8.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE RED CHORD - Prey For Eyes
Metal Blade/Musikvertrieb
Unter grindigen Frickelkennern und Math
Core-Fanatikern gehören The Red Chord zum inneren Kreis
der anführenden Herrscherrasse und beweisen nach den
Vorgängerscheiben "Fused Together In Revolving Doors"
und "Clients" ihren Vorreiterstatus mit dem für ihre
Verhältnisse ungewöhnlich eingängigen neuen Album. Denn
obwohl schon nach den ersten Takten klar ist, welche
Giftmischer hier am Start sind, haben sich neu ein (man
wagt es kaum auszusprechen) richtiger Groove und
angenehme Anleihen von wiederholenden Songelementen
(komplette Riffs!) eingeschlichen. The Red Chord geben
sich gemässigter und reifer, die psychopathische Fassade
der Vergangenheit ist nicht mehr vorhanden, sie bleiben
jedoch auf entspannte Art unberechenbar und verlieren
dabei nicht einmal ihr Gesicht. Denn die verlorene
Durchgeknalltheit ist durch pavianarschtighte
Instrumentierung ersetzt worden und verhilft in ihrer
Gesamtheit zur sofortigen Einziehung in die
Kopfhörerabteilung. Die vier Bostoner kokettieren mit
einlullenden Passagen, zücken aber vielleicht auch schon
im nächsten Moment den Knüppel und massieren dein
Kleinhirn. Jazzige Passagen, Metal und Noise vermischen
sich mit Entspannungsmusik, das dunkle Brüllen und die
stets hörenswerte Saiten- und Drumarbeit lassen ein ums
andere Mal aufhorchen, und auch die typisch trockene
Produktion ist zweckdienlich ausbalanciert.
Oberflächlich betrachtet ist "Prey For Eyes" dazu noch
angenehm unaufdringlich, führt einen aber bei
konzentrierterem Zuhören zu einem Füllhorn von
instrumentellen Kabinettstückchen. Fett! Dauert schon
eine ganze Weile, bis dir die Platte langweilig werden
wird, zumal das Teil mit jedem Durchgang wächst und
eigentlich ständig neue Reize offenbart. Anspruchsvolle
Musik, die aber auch für die einfacher gestrickten
Geister unter euch eine neue Herausforderung bedeuten
sollte und mit einem hervorragenden
Preis/Leistungsverhältnis daher kommt. Faire Sache.
HaRdY
Punkte: 8.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VISCERAL BLEEDING - Absorbing The Disarray
Neurotic Records
Die von Line Up-Wechseln gebeutelten Schweden von
Visceral Bleeding veröffentlichen mit "Absorbing The
Disarray" ihr drittes Werk, welches gleichzeitig das
erste mit Vokalist Martin Pedersen und Gitarrist Martin
"Germ" Bernheden darstellt (direkt nach den Aufnahmen
ist übrigens Bassist Calle Löfgren ausgestiegen, um sich
auf seine Familie zu konzentrieren). Die ganzen
Rumpeleien in der Besetzungskiste haben der Platte
übrigens nicht im Geringsten geschadet - die Leistung
sämtlicher Mitglieder stellt das komplette bisherige
Schaffen in den Schatten, und die staubtrockene
Produktion vermag dies locker zu transportieren.
Visceral Bleedings geben sich gekonnt ihrem lieb
gewonnenen Brutal Death hin, verknüpfen diesen aber
äusserst geschickt mit den bandeigenen Frickelfills. An
sich also nichts Neues, aber die Spielfreude des
Quintetts macht dies über weite Strecken wett. Songs wie
"Perpetual Torment Commence", "Rip The Flesh" und "Demise
Of The One That Conquered" ballern aus sämtlichen
Rohren, gehen aber glücklicherweise nie im Chaos unter -
der, wie bereits erwähnt, trockene Mix kommt hier der
Band zugute, hier wird nichts verschönt, vieles klingt
roh und direkt in die Fresse, wie's ja eigentlich auch
sein sollte. Ein gutes Stück Arbeit - definitiv weniger
meine Baustelle, aber nichtsdestotrotz spassig und
voller erstklassiger Songs.
El Muerte
Punkte: 8.5
von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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THE FORCE – Voodoo Cock's Revenge
Earforce/Disctrade
Die international besetzte Band The Force setzt mit
ihrem zweiten Album genau da an, wo sie mit dem
selbstbetitelten Debut aufgehört haben. Tief in den
70ern sind die drei Jungs musikalisch zu Hause: Led
Zeppelin, Thin Lizzy oder Free sind Pate gestanden. Aber
auch die Southern Rock-Schiene wird intensiv befahren.
Als letzte, aber wichtige Zutat wurde auch eine gehörige
Prise Blues in die 15 Tracks eingearbeitet. Obwohl
musikalisch wenig gemeinsam, besteht eine Verbindung von
The Force mit der Schweizer Metal-Formation Gurd.
"Voodoo Cock's Revenge" wurde, wie auch schon der
Vorgänger, im Little Creek Studio in Gelterkinden
aufgenommen. Der Mitbesitzer: V.O. Pulver, von Gurd. V.O.
hat das Album auch produziert (zusammen mit Franky
Winkelmann), sprich mit einem fetten, modernen Sound
ausgestattet. Zudem hat er bei "Not Enough" Vocals
beigesteuert. Der Grund zur Liaison von V.O. Pulver mit
The Force ist ganz einfach: Der deutsche Drummer Hanns
Haurein (was für ein Name) ist der Schwiegervater vom
Gurd-Mastermind. Bei den weiteren Bandmitgliedern
handelt es sich um den Schweizer Bassisten Beat Schaub
und den englischen Sänger und Gitarristen Mark Elliot.
Mark zeichnet sich als grandioser Gitarrero aus. Mit
harten, knackigen Riffs peitscht er die Tracks vorwärts.
Wen wundert's, dass der Mann Gibson-Instrumente und
Marshall-Amps bevorzugt. Beat und Hanns versehen den
Sound mit einem mächtigen, groovigen Rhythmus-Teppich.
Genauso muss bodenständiger, erdiger Rock klingen. Molly
Hatchet oder Lynyrd Skynyrd Fans oder Biker mit Flair
für bluesgeschwängerten Sound werden dieses Album
lieben.
Chris C.
Punkte: 8.4
von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DISTRESS – Others
Manitou
Music/Non
Stop Music
Interessant... Dass die Franzmänner tatsächlich auch
mal was hervorzaubern, das mich zuerst mehrheitlich kalt
lässt weil einfach alles sehr nach dem ‚Gruftie meets
Todesblei’-Rezept aussieht. Und doch... Später, nach
geraumer Zeit nochmals durchgehört, stellt sich doch die
berechtigte Frage: Hab ich tatsächlich die selbe Scheibe
am Rotieren wie damals, als ich oben Genanntes gedacht
habe? In der Tat, dem ist so. Distress verstehen es, dem
Zuhörer sehr subtil ihre Version von Melodie, Gegrunze
im sowohl tödlichen wie auch schwärzlichen Bereich und
druckvollen Riffs um die Lauscher zu hauen. Dafür schon
mal Hut ab, das geht absolut in Ordnung, und ich lasse
mich gerne mal wieder überraschen. Dass dies sowohl der
grösste Plus- wie auch Minuspunkt der Scheiblette ist
dürfte jedem aktiven Zuleser so klar wie ein
ausgepacktes Balisto sein. Auch die ‚Vorbilder’, wenn
man dem denn so sagen darf, sind mehr oder weniger
deutlich ersichtlich, als da wären: My Dying Bride,
stellenweise Anathema, allererste Gehversuche von
Paradise Lost wie auch Cemetary... Ergo ist so ziemlich
alles, was Rang und Namen hat, vertreten. Gelungen sind
auch die cleanen Passagen, sehr deutlich vorgetragen und
Gänsehaut erzeugend wie im Track „Self To Shreds“.
Allerdings sind schwedische Einflüsse kaum zu überhören,
stellenweise werden Erinnerungen an In Flames oder auch
Children Of Bodom wach. Klassifizieren lässt sich dieser
Brocken intelligenter Düstermucke eh nicht, da sind
Einsprengsel von Black und Death Metal enthalten, Gothic
schimmert immer wieder mal durch und die progressiv
angelegten Soundstrukturen lassen das Gebilde nochmals
in anderem Licht erscheinen, während in den Vocals immer
mal wieder der Doom um die Ecke guckt. Ganz sicher keine
Scheibe, die man im McMetal so rasch rasch
hinunterschlingt, sondern ein undefinierbares, höchst
interessantes weil abwechslungsreiches Etwas, das mit
allen Sinnen genossen werden will. Absolut
empfehlenswert!
Toby S.
Punkte: 8.3 von 10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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THE ABSENCE – Riders Of The Plague
Metal Blade/Musikvertrieb
Aus Tampa kommt die Seuche über uns. Und wie! Der
Titelsong knallt ja bereits als kompakter, ultraschwerer
Monolith auf den Hörer – der folgende "Dead And Gone"
zeigt in aller Deutlichkeit, wie sehr mit dem Vierer zu
rechnen sein wird: Ohrwurmmelodien mit treibendem,
modernem Thrash der höchsten Güteklasse zu verbinden
gelingt nicht vielen Bands. The Absence sind
erfolgreich. "World Divides" glänzt mit einem
melancholischen, zweiminütigen Gitarrensolo, "Into The
Pit" mit (was wohl?) Moshgroove galore, "The Victorious
Dead" besonders durch die Growls von Jamie Stewart. Wer
aber typisch amerikanischen Todesstahl erwartet, liegt
bei the Absence total falsch. Deren Musik klingt nämlich
skandinavischer – insbesondere schwedischer – als viele
tatsächliche Nordmänner. Die zusätzliche Portion Melodie
macht aber vor allem Anderen den besonderen Reiz dieses
Albums aus. Die Produktion ist transparent und
druckvoll, sprich perfekt, das Albumcover düster und
passend! Death-Metaller: Unbedingt antesten!
Anspieltipps: "Riders Of The Plague", "Dead And gone", "Awakening".
Phil
Punkte: 8.2 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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NIGHTINGALE - White Darkness
Black Mark/Non
Stop Music
Es ist wahrlich ein Jubeljahr für alle Prog-Fans:
Porcupine Tree, Rush, Dream Theater und Symphony X, sie
allesamt haben uns 2007 schon ihre neuen musikalischen
Meisterwerke kredenzt und auch etwas weniger bekannte,
jedoch bei weitem nicht weniger superbe Combos erfreuen
uns mit tiefgründigen und durchdachten Alben, wie zum
Beispiel Nightingale. Mit "White Madness" hat die
Kappelle von Multi-Instrumentalist und Sänger Dan Swanö
ihr siebtes (wie schon die Vorgänger) hochkarätiges
Langeisen am Start, eine Scheibe, die von Anfang bis
Ende einfach zu verzaubern weiss. Diesmal deutlich an
den proggigen 70ern und den synthielastigen 80ern
orientiert, präsentiert sich das Material der Schweden
somit unglaublich luftig, harmonisch und träumerisch. Da
steht mal Rush als Pate der technisch anspruchsvollen
Parts ( "Fields Of Life", "Trial And Error" & "Reasons"),
schauen Pink Floyd bei akustischen und sphärischen
Teilen wie in "To My Inspiration" und "White Darkness"
vorbei, und mit beschwingter Stimmung und Hammond-Orgeln
wird bei "Belief" (inkl. Jon Lord-verdächtigem Solo) und
"Trust" gen Deep Purple der 80er gerockt. Alles
verbindend erweist sich Swanö's warme und melancholische
Stimme als eine der charismatischsten dieser Welt,
erinnert sie doch an Jorn Lande, Doug Pinnick (King's X)
und Jeff Scott Soto zugleich, ohne dabei abgekupfert zu
wirken. Als Paradebeispiel dafür sei vielleicht das
beklemmende "One Way Ticket" erwähnt, in dem dieses
Singorgan wahrlich Gänsehaut hervorzurufen vermag. Und
würde all dies nicht schon reichen, um den geneigten
Zuhörer zu verzaubern, so präsentiert sich das Ganze
gleich noch in glasklarem, aber dennoch warmem
Soundgewand, wofür sich wiederum Herr Swanö selbst
verantwortlich zeigt.
Kissi
Punkte: 8.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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DANZIG - The Lost Tracks Of (2CDs)
Evilive/Musikvertrieb
Ich war richtig erstaunt, als in der grössten
Boulevardzeitung der Schweiz ein Review von unserem
Altmeister Danzig zu finden war. Ist denn Glenn Danzig
noch immer ein Thema, dass sich sogar solch eine
Tageszeitung der neuesten Veröffentlichung vom
Muskelberg annimmt? Obwohl, seien wir mal realistisch,
ein solches Review eigentlich dort nichts zu suchen hat?
Also soviel zu meinen Vorlieben für Metalreviews in
unseren Tageszeitungen. Was der Schreiber dort richtig
erwähnt hat ist die These, dass sich Danzig nach vier
superben, ja nein Klasse-Alben nachher ungemein schwer
tat sich noch zu steigern. Darum ist der Mann, der die
Misfits und Samhain ins Leben gerufen hat, in den
letzten Jahren mit seinen Scheiben ein bisschen in der
Versenkung verschwunden. Umso erfreulicher ist die
Tatsache, dass diese auf zwei CDs veröffentlichten 26
Songs (!) richtiggehend zünden wie früher. Ok, das
Material ist alt, aber wir lassen das gelten und freuen
uns auf bluesige, rockige Nummern mit der markanten
Stimme des, wie sie ihn alle nett nennen, 'Schinkengotts'.
Alle 26 Songs will ich jetzt hier nicht analysieren, nur
soviel sei gesagt, nämlich dass sich die Danzig-Fans
freuen dürfen, wiedermal korrektes Tonmaterial des
Meisters in ihren Gehörgängen zu haben. Um den Kaufreiz
aufrecht zu erhalten, haben die Labelverantwortlichen
mit dem gezeichneten Cover-Artwork sicher noch dazu
beigetragen, dass sich vielleicht auch ein nicht
Danzig-'Jünger' diese geniale Scheibe zulegen wird.
Fazit: Danzig-Fans: Kaufen! Der Rest sollte sich mal ein
wenig Zeit für diese wie ich doch meine sehr guten
unveröffentlichten Songs nehmen, die zu keinem Zeitpunkt
altbacken wirken (weil neu aufgenommen!) und eigentlich
schon lange unters Volk gebracht hätten sein sollen.
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 33.90 SFr.
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GOREFEST – Rise To Ruin
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Kein Wunder, ist Holland so flach: Gorefest walzen
einfach alles nieder, was ihnen vor die Nase kommt und
da hat das Heimatland flächendeckend dran glauben
müssen. „Rise To Ruin“ klingt nach Old School, klingt
nach etwas zwischen Kataklysm und Cannibal Corpse
(Stimme). Dabei klingt bei Gorefest beides menschlicher
und damit auch sympathischer und abwechslungs-reicher. Ed Warby und der Drumcomputer sind sich zumindest bei
Aufnahmen mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit
schon mal begegnet – aber das ist ein reiner
Wirtschaftlichkeitsfaktor. Ob ein Hirsch in
verschiedenen Stimmlagen röhren kann, weiss ich nicht;
Jan-Chris de Koeijer bleibt seiner auf jeden Fall treu.
Für Beständigkeit sorgen auch diese typischen
Gorefest-Momente, die da schleppend und schwer daher
kommen und trotzdem ordentlich Druck machen. Bei der
Produktion wurde vielleicht lang getüftelt, damit der
Eindruck des „Wir fackeln nicht lange, wir prügeln einfach“-Feelings entsteht, vielleicht war die Stimmung
im Studio aber auch dementsprechend. Auf jeden Fall
klingt sie knackig, die siebte Scheibe. Und ist in der
ganzen Diskographie der vier Niederländer zu den
Highlights zu zählen!
Leandra
Punkte:
8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NEAERA – Armamentarium
Metal Blade/Musikvertrieb
Die germanische Wuttruppe Neaera hauen mit "Armamentarium"
ihr drittes Album aus dem Feuer und setzen den
eingeschlagenen Kurs vom Vorgänger "Let The Tempest
Come" nahtlos fort, sprich der Abstand zu den einstigen
Metalcore-Wurzeln wird zunehmend grösser, die Einfärbung
durch Death Metal immer wuchtiger und einmal mehr drängt
sich mir die Erinnerung an At The Gates auf, dazu spukt
stellenweise auch noch der Name Amon Amarth in meinem
Hirn herum. Nun, sei's drum, mit nochmals weniger
Melodie, dafür druckvoller, mächtiger und düsterer als
beim Vorgänger, walzen sich die Songs durch die
Gehörgänge. Das Konzept der Paarung von fiesem
Kreischgesang mit den tiefen Growls bleibt bestehen und
trägt seinen Teil zur aggressiven und hasserfüllten
Atmosphäre bei. Ja, das Hassbrett "Armamentarium"
rattert auf Hochtouren, läuft aber Gefahr, bei all dem 'Riffgeschnetzel'
eintönig zu klingen. Man könnte Neaera auch den Vorwurf
einer gewissen Ideenlosigkeit unterstellen, sprich man
hört sich die Songs durch, ist angetan von der
Zerstückelungsorgie, kann aber kaum differenzieren, ob
es sich nun um den ersten, zweiten oder zehnten Song
handelt. Zudem wirken die spärlich eingesetzten
Gitarren-Leads wie verlorene Seelen in Anbetracht der
brachialen Rhythmusgewalt. Es braucht schon ein paar
Durchläufe, bis man sattelfest mit dem Ding wird. Und
sollte der Opener "Spearheading The Spawn" nicht
schmecken, kann man sich den Rest getrost schenken.
Daher verzichte ich darauf, euch einzelne Songs explizit
vorzustellen, ich gönne mir die Scheibe am Stück und
geniesse das Dauerriffgewitter. Ich wage mal die These
aufzustellen, dass "Armamentarium" die Geister scheiden
wird: Für die Einen ein langweiliger Soundbrei, für die
Anderen ein obligater, entzückender Genickbruch. Nun,
ich zähle zu den Anderen und erfreue mich an der
brachialen Scheibe, doch möchte darauf hinweisen, trotz
meiner (für die Einen dann wohl unverständlich hohen)
Benotung eine Probehörrunde einzulegen.
R.K.
Punkte:
8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SPHERIC UNIVERSE EXPERIENCE – Anima
Sensory Records
Spheric Universe Experience kommen aus Frankreich
und sind ein ziemlich neues Gesicht in der Prog
Metal-Szene. Zwar handelt es sich hier bei "Anima" nicht
um das Debut der Franzosen, aber erst jetzt scheinen
sich die Herrschaften um Sänger Franck Garcia bemerkbar
zu machen. Der Sound liegt irgendwo zwischen älteren
Dream Theater, Symphony X, oder auch Pain Of Salvation.
Die Songs treten mächtig Arsch und es gibt jede Menge
Highlights auf dem Silberling. Besonders auffällig ist
das tolle Zusammenspiel zwischen Gitarre und Keys, und
trotz komplexen Arrangements vergisst man aber dabei
nie, dass der Song im Vordergrund steht. Es dominieren
ganz klar gute Gesangsmelodien und tonnenweise geile
Riffs. Und Garcia's Stimme passt hervorragend zum Sound.
"Anima" ist ein bemerkenswert gutes Werk auf durchgehend
hohem Niveau geworden, und trotzdem werden es die
Franzosen nicht leicht haben, sich bei der riesigen,
ebenso guten Konkurrenz durchzusetzen. Es gibt halt
einfach zu viele Bands, die sich im Prog Metal
durchsetzen wollen.
Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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EMINENZ - Eminenz
Miriquidi Production/Non
Stop Music
Die Hölle öffnet ihre Tore und die Eminenz bittet
zum Black Metal-Tanz. Was uns die deutsche Band hier auf
ihrem gleichnamigen Album bietet, ist Black Metal der
feinsten Art. Er enthält alles, was ein gutes BM Album
ausmacht: Schwarze Lyrics, tiefe Growls und doch relativ
klare Vocals, harte Drums von schleppend bis rasand
schnell, Bass und Gitarre harmonieren sehr gut und geben
den nötigen Drive. Die Band Eminenz hat sich Ihre Sporen
seit 1989 in der Szene abverdient was man gut raushört.
Sie durften schon kurz nach der Gründung als Support von
Mayhem (damals noch mit Euronymus und Dead) spielen, was
schon was heissen will. Nach diversen Line Up-Wechseln
präsentiert sich die Band heute sehr gut eingespielt.
Der vorliegende Tonträger wird durch ein Intro namens
"Arrival" eröffnet, und man hat richtig das Gefühl, dass
Satan eintrifft. Die Double Base gibt streckenweise eine
sehr hohe Geschwindigkeit vor, um danach gleich in einem
Break schleppender zu werden. Der Longplayer ist mit
einem richtig fetten Sound produziert und knallt voll
rein. Es macht Lust auf Live-Gigs, wenn man sich den
Sound reinzieht. Ich bin sehr neugierig, ob die Band den
druckvollen Sound auch auf den Brettern, die die Welt
bedeuten, halten kann. Ich hoffe und bin überzeugt, dass
man noch vieles von Levithian, Darkman, Sus, Asmon und
Black Abyss, genannt Eminenz, hören wird. Einen
Anspieltipp rauszupicken ist schwierig, was sicher ein
Song ist, der alles Facetten enthält und das ist der
Titeltrack.
Andrè G.
Punkte:
8.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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CLAWFINGER – Life Will Kill You
Gadget/Phonag
Wir erinnern uns, Anfang der 90er Jahre verschlang
die Technowelle so einige Metalheads, Slayer-CDs wurden
verflüssigt, um bunte Pillen und überteuerte
Partyeintritte zu finanzieren. In diesen dunklen Jahren
des Metal reckte sich aber auch der Widerstand. Es wurde
Zeit für etwas 'Neues', genannt Crossover, welcher
besonders durch Rage Against The Machine und Clawfinger
geprägt wurde. Unzählige Nachahmer folgten zu dieser
Zeit, doch keine der Plagiate schaffte es, gegen die
'Väter' anzukommen. Clawfinger's "Deaf Dumb and Blind"
schlug ein wie eine Bombe, Songs wie "Nigger" und "Truth"
wurden in den wenigen verbleibenden alternativen Clubs
rauf und runter gespielt. Ja, an die 15 Jahre ist dies
nun her, und Clawfinger veröffentlichten in dieser
Zeitspanne einige Alben, ohne jedoch wirklich jemals
wieder an den Erfolg des Erstlings anknüpfen zu können.
Auch gab es Probleme mit dem Label, doch seit dem
letzten Silberling "Hate Yourselfe With Style" stärkt
Nuclear Blast den Rücken der Schweden, welche nun mit
"Life Will Kill You" zu neuen 'Schandtaten' bereit sind.
Mit "The Price We Pay" hat man sich gleich eine
eingängige Clawfinger-typische Hymne ausgesucht, welche
aber auch gleich klar macht, dass im Vergleich zum
Vorgänger die Aggression, der Härtegrad und die
Experimentierfreudigkeit wieder etwas zurückgeschraubt
wurde. Dafür steigert sich das Material in der
Ohrwumqualität. "We Will Rock You"... Ähm nein, bei
Clawfinger heisst das natürlich "Life Will Kill You",
der groovende Titeltrack und das folgende "Prisoners"
mit dem Mitsingrefrain für jedermann werden auf der
Bühne sicherlich für Hochstimmung sorgen. Nach diesen
ersten Höhepunkten wirkt das schleppende "Final Stand"
und "None The Wise" wie handelsübliche
Clawfinger-Stangenware. Uninteressant wird es dann aber
mit "Little Baby", ein stinklangweiliger Track, der 3
Minuten lang vor sich hin dümpelt und erst in den
letzten 45 Sekunden mächtig Gas gibt. Hat man dies
verdaut, gibt es mit "It’s Your Life", "Dying To Know"
und "Picture Perfect Sky" nochmals einen Satz heisser
Clawfinger-Hit-Ohren. Obwohl sich auch auf diesem Album
einige 'Füller' einschleichen, zeigen Clawfinger
eindrücklich, dass sie nach wie vor nicht zum alten
Eisen gehören und noch genügend eingängige Songs
kreieren können. Die hohe Messlatte des Debuts wird auch
mit "Life Will Kill You" nicht erreicht, aber dieses
Album beinhaltet einige Songs, die sicherlich zu den
besseren zählen in Anbetracht dessen, was Clawfinger bis
jetzt unters Volk gemischt haben.
R.K.
Punkte:
8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ALEPH - In Tenebra
Frontiers Records/Disctrade
Unsere südlichen Nachbarn, die Italiener, haben, wie
fast jeder gut informierte Metalfan weiss, eine recht
grosse Metalzene. Es ist zwar nicht alles Gold was
glänzt, aber das ist ja eigentlich auch anderswo in der
regel so. Manchmal hat man Glück und trifft auf einen
ungeschliffenen Diamanten, wie hier in dem Fall bei den
aus Bergamo stammenden Aleph. Nachdem ich die CD ohne
grosse Erwartungen in den Player schob, war ich schon
beim ersten Song angenehm überrascht: "The Fallen"
erinnert ein wenig an Dream Theater, ohne aber eins zu
eins kopiert worden zu sein. Ja Leute, bei Aleph handelt
es sich um Prog Metal mit Thrash Metal-Schüben in den
Songstrukturen eingebaut. Die Stimme von Sänger und
Gitarrist Dave Battaglia ist angenehm clean gehalten und
bei dem Rest des Fünfers sind die Instrumentalisten der
Antrieb der Band. Man höre und staune immer wieder über
die längeren Breaks in den Songs von "In Tenebra", die
sogar Jazzeinflüsse vorweisen können. Langer Rede kurzer
Sinn: Aleph sind musikalisch und Songtechnisch locker
auf der Höhe von den meisten Prog-Kapellen in diesem
Universum, aber man höre und staune: Sie haben noch
keinen Plattenvertag an Land gezogen! Ich wünsche auf
jeden fall, dass das so bald wie möglich klappt und wir
uns schon bald auf ein starkes Debutalbum freuen können.
Überraschung gelungen!
Daniel J.
Punkte: 7.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE FLOWER KINGS – The Road Back
Home (Best of - 2 Cds)
InsideOut Music/Phonag
Nach zehn Studioalben und einigen Live-Alben
schmeisst nun Ober-FloKi Roine Stolt die erste Best
Of-Scheibe der schwedischen Prog-Combo auf den Markt.
Und bei der Vielfalt der wirklich tollen Songs ist es ja
auch klar, dass es sich hier nur um eine Doppel-CD
handeln kann. Obwohl einige Tracks wie zum Beispiel "I
Am The Sun Pt.2" um einiges gekürzt wurde, gibt Roine
hier einen Einblick in die Welt der FloKis für
diejenigen, welche die Band nicht kennen. 27 eher
kürzere oder wie gesagt eben gekürzte Songs verbleiben,
auch wurden einige Lieder neu abgemischt oder die Soli
geändert oder gleich der ganze Song wie beim groovigen "Cosmic
Lover", dem bluesrockigen "Paradox Hotel" oder dem
genialen "Stardust We Are". Und mit "Cinema Show" hat
man noch ein altes Genesis-Cover auf die CD gepackt. Für
die Fans der Schweden dürfte "The Road Back Home"
allerdings keinen allzugrossen Kaufreiz darstellen, da
mit "Little Deceiver" nur ein unveröffentlichter neuer
Track auf dem Silberling zu finden ist, aber für alle
Neueinsteiger dürfte dieses Teil nur zu empfehlen sein.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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THE TANGENT - Going Off On One (DVD&CD)
InsideOut Music/Phonag
Kurz nach der Veröffentlichung ihres Albums "A Place
In The Queue" wurde dieses DVD in einem kleinen Club in
Süd England aufgenommen, und zwar in der gleichen
Besetzung, unter anderem mit Jonas Rheingold am Bass (Flower
Kings) und Drummer Jaime Salazar (Ex Flower Kings).
Geboten werden 9 Songs, davon 3 vom letzten Werk ("GPS
Culture", "Lost In London" und das 20 minütige geniale
"In Earnest", bei dem immer wieder tolle Bilder und
Film-Sequenzen eingebaut werden, was den sonst schon
sehr interessanten Song noch besser erscheinen lässt).
Alle dargebotenen Tracks kommen sehr gut rüber, kompakt
und in sehr hohem spielerischen Niveau. Die Truppe wirkt
sehr eingespielt und locker, und es sind ja immerhin
sieben Musiker, die hier auf der etwas kleinen Bühne
stehen. Man bewegt sich im ganzen Prog Rock-Sektor, das
heisst mal rockig, mal atmosphärisch, ja sogar ab und zu
in jazzigen Sphären, und immer kommen die einzelnen
Musiker durch grandiose Soli zum Vorschein. Das Ganze
ist ein musikalisch herrliches Schauspiel auf höchster
Ebene und dürfte jedem Prog Rock-Fan gefallen. Auch
Mastermind, Keyboarder und Sänger Andy Tillison's Stimme
kann überzeugen und passt sehr gut ins Gesamtbild.
Zusätzlich gibt's noch ein kleines Tour-Rehersal und
zwei Live-Songs von Andy Tillison aus dem Jahre 1981 mit
der Band A New Opera auch irgendwo in England.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung Hier
bestellen für 39.90 SFr.
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SOUTHERN CROSS – Rise Above
Manitou
Music/Non
Stop Music
Im Jahre 2005 wurde in Kanada ein kleines tolles
Demo-Album aufgenommen, welches nun, mit
Plattenfirmendeal, auch in der Schweiz erhältlich ist.
Und trotz des Alters, welches Rise Above bereits
besitzen, lohnt sich das Reinhören. Southern Cross
begannen ursprünglich als Power Metal Cover-Band,
schrieben dann eigene Songs und bauten in diesen immer
mehr Progressiv- und Thrash-Elemente ein. Das Ergebnis
ist durchaus hörbar und besitzt eine gewisse
Eigenständigkeit fernab vom Kitsch anderer ähnlicher
Bands. Im Gegenteil, Songs wie "You Shall Be Damned",
"Pale" oder "By The Hand Of Faith" hauen voll auf die
Fresse und bieten immer wieder lange songdienliche
Abschnitte ohne Gesang und vielen Gitarren-Soli. Sänger
und Gitarrist David Lizotte achtet darauf, dass seine
Stimme immer genug tief bleibt und nur ein paar seltene
Ausflüge in die Höhen wagt. Auch der Keyboarder
Jean-Benoit Lemire hält sich meistens zurück und
erscheint nur dann prominent, wenn er Savatage-artig
klimpern darf. Ansonsten kracht das Material, was gerade
in diesem Genre nicht selbstverständlich ist. Die Songs
könnten insgesamt aber noch ein bisschen mehr auf den
Punkt gebracht werden. Und schliesslich fehlt mir hier
schlicht ein Hit. Für ein Erstwerk ist die hier gezeigte
Leistung aber schon mal alles andere als Schlecht und
verdient darum 7.5 Punkte vollumfänglich.
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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DISAVOWED – Stagnated Existence
Neurotic Records
Einigen von euch sind Disavowed vielleicht noch ein
Begriff von ihrem Live-Einstand am Mountains Of Death.
Ihr klassischer, von schweren, tiefergelegten
Gitarrenriffs und fast ununterbrochenem Blastbeat
geprägter Death Metal kam bei der hiesigen Klientel gut
an und fügte sich gut in das Festival ein. Zur
Diskussion steht nun ihr zweiter Longplayer, den sie
nach diversen Drummerwechseln fertiggestellt haben.
Natürlich hat sich an der Ausrichtung nichts
Revolutionäres geändert: Die Musiker gehen fingerfertig
zu Werke und schaffen es tatsächlich auch,
beispielsweise mit "Collateral Causality" und "Divided
By Condemn", packende Musik zu schreiben. Leider geht
das Ganze in der (vermutlich absichtlich) 'matschigen'
und drucklosen Produktion zu einem Gutteil unter. Die
sogenannte alte Schule ist in jeder gespielten Note
spürbar – es stellt sich nur die Frage, wer heute noch
Death Metal-Sound von 1993 hören möchte. Trotzdem,
Songwriting, Riffing und Attitüde stimmen für die
Zielgruppe von Disavowed, in "The Infinite Multiplicity"
steckt gar Hitpotential. Wer sich als Mitglied dieser
Zielgruppe versteht, darf bedenkenlos zugreifen. Ich
zumindest hatte – als Fan dieser Art von Metal – meine
helle Freude an den Songs dieser Band. Objektiv
betrachtet jedoch ist hier wenig zu finden, was nicht
vor zehn Jahren schon längst in ähnlicher Form
erhältlich gewesen wäre.
Phil
Punkte: 7.4 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MARCO MENDOZA – Live For Tomorrow
Frontiers Records/Disctrade
"Marco is the world's greatest bass player and he's
got the soul." Dieses Kompliment stammt von Ted Nugent.
Mr. Mendoza gehört in seiner Zunft definitiv zu den
Besten. Er ist einer der gefragtesten Session- und
Studio-Bassisten der Szene in L.A., und die ist weiss
Gott nicht klein. Er war bzw. ist aber auch für so
illustre Musiker und Bands wie Thin Lizzy, Whitesnake,
Ozzy Osbourne, Al Jarreau, The Cranberries, Blue Murder,
Steve Lukather, Soul Sirkus oder eben Ted Nugent tätig.
Dies hatte natürlich direkte Auswirkungen auf die
Musiker, die Marco auf seinem ersten Soloalbum
unterstützen. Als Gäste waren nebst Lukather und Nugent
auch Doug Aldrich, Tommy Aldridge, Brian Ticky und Steve
Wiengart beteiligt. Das Gros der Musik geht aber auf das
Konto von Richie Kotzen, genauso wie die Produktion. Mr.
Mendoza himself war, nebst den Bassparts, man höre und
staune, auch für die Leadvocals verantwortlich. Dass mit
all diesen berühmten und versierten Musikern ein Album
auf höchstem Niveau herauskommt, erklärt sich von
selber. Doch auch Marco muss sich in seiner neuen Rolle
als Lead-Sänger keineswegs verstecken, im Gegenteil, mit
seiner intensiven, extrem bluseigen Stimme wird dem
Album ein ganz individueller Stempel aufgedrückt. Auch
das Songmaterial wird dem Herrn Mendoza durchaus
gerecht. Langeweile kommt zu keinem Zeitpunkt auf. Die
Basis der 12 Nummern besteht aus klassischem Melodic
Rock, durchs Band knackig und groovig, ab und zu gewürzt
mit einer Prise Funk, aber immer satt durchtränkt mit
Blues. Musikalisch entfernt er sich gar nicht soweit von
alten Whitesnake, zu einer Zeit, als er aber selber noch
nicht bei der Truppe zockte. Der eigentliche Unterschied
von "Live For Tomorrow" zu den meisten Alben, auf denen
der Meister der dicken Saiten beteiligt war, besteht im
Härtegrad. Marco's Solodebut kommt äussert entspannt und
relaxt rüber. Genau das könnte schlussendlich der Grund
sein, dass viele dann doch eher auf Ted Nugent oder Thin
Lizzy zurückgreifen.
Chris C.
Punkte: 7.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE SORROW – Blessings From A
Blackened Sky
Drakkar Entertainment/Musikvertrieb
Wie der/die eine oder andere vielleicht mitbekommen
hat, konnte diese Band an anderer Stelle reichlich hohe
Platzierungen einfahren. Was erwarten den Hörer folglich
für Genüsse? Die Metalcore-Ausrichtung der Band ist
bereits nach der ersten Minute Spielzeit glasklar
offengelegt. Die textliche Ausrichtung nimmt zusammen
mit der graphischen Gestaltung fast power-metallische
Züge an, Schwerter sind genauso vertreten wie die
"Knights Of Doom" und "Elegy". Die Musik ist durchaus
ansprechender, schneller, thrashiger Sound mit
melodischer Leadgitarre im Hintergrund –
glücklicherweise nicht die übliche, ausgelutschte
Metalcore-Dauerwalze. Der Gesang von Mätze wechselt
zwischen durch das Band auswechselbaren HC-Keifereien
und mittelmässigem Cleangesang hin und her und überzeugt
nie wirklich. Klare Strukturen und der saubere Sound
lassen den Instrumenten reichlich Platz, um ihre Rolle
auszufüllen – was den Sound von The Sorrow letztlich
rettet. So kommen nämlich die feinen Riffs der
Saitenfraktion gut zur Geltung und verleihen der Scheibe
viele 'Mitnick'-Momente und in diesem Genre eine gewisse
Individualität. Alles in allem aber müssen wir einmal
mehr von einem 'die Revolution frisst ihre Kinder'-Fall
ausgehen, will sagen, leider kommt sowohl diese Scheibe
wie auch der (offenbar sehr steile) Aufstieg ein wenig
spät, um noch gross Stilprägend oder von bleibender
Bedeutung zu sein. Wer (noch) mehr
Hardcore-beeinflussten, melodischen Metal braucht, macht
mit dieser Platte aber sicher nicht viel falsch.
Phil
Punkte: 7.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DECLINE OF HUMANITY - Corrosive
Manitou
Music/Non
Stop Music
Bei den Franzosen Decline Of Humanity wunderte ich
mich zunächst mal,dass das das Material auf "Corrosive"
Baujahr 2004 hat. Hey, wir sind jetzt, wie jeder weiss,
der in der Schule das Einmaleins erlernt hat, volle drei
Jahre später! Nach ein wenig Recherchen muss man
relativieren, dass sich DOH nach den ersten Aufnahmen zu
"Corrosive" getrennt haben. Also brauchte man drei Jahre
oder 1095 Tage, ihr könnt es nehmen wie ihr wollt, um
sich wieder zu versöhnen. Und ich habe immer gemeint,
die Schweizer seien Dickköpfe... Genug gelabert, die
sechs Songs auf "Corrosive" gehen ab, wie wenn man den
Teufel aus der Hölle vertreiben würde. Mit einem grossen
Donnerschlag, eingängigen Songarrangements, schnellen
und sehr heftigen Gitarrenriffs, extremen Vocals und
einer Rythmussektion, die alle Geschwindigkeitsrekorde
bricht. Ein Arbeitskollege von mir nennt die Art Musik
von "DOH" 'Gun Metal' wegen der schnellen Drums, die wie
ein Maschinengewehr klingen. Also Leute, ihr seht, der
Kreativität ist keine Grenzen gesetzt, bei mir klingen
die Franzosen nach Death und Thrash Metal, der nicht mal
so übel klingt. Wenn man bei der nächsten Aufnahme sich
nicht wieder verkracht, könnte man sich vielleicht mal
vorstellen, das Werk ein bisschen schneller in den
Händen zu haben und nicht wieder drei Jahre später. Ok,
ich geb's zu, ein bisschen Sarkasmus ist in dieser
Aussage, aber ich glaube, das nimmt mir niemand übel.
Daniel J.
Punkte: 7.1 von 10
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27.90 SFr.
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STEVE VAI - Sound Theories Vol. 1
& 2 (2CDs)
Epic/SonyBMG
Wer auf der offiziellen Homepage mal einen Blick in die
komplette Diskographie von Steve Vai wagt, wird fast
erschlagen! Der Amerikaner gehört zusammen mit Joe
Satriani, John Petrucci (Dream Theater), Eddie van Halen
oder Yngwie Malmsteen zu den absolut Besten seines
Fachs! Ihn näher vorstellen zu müssen, hiesse Eulen nach
Athen tragen. Trotzdem sei an dieser Stelle erwähnt,
dass sich der junge Steve Vai seine Sporen zuerst bei
Frank Zappa (R.I.P.) abverdient hat, ehe er im Velauf
der Jahre nebst seinen Solo-Dingern unzählige Musiker
und Bands wie Alcatrazz, David Lee Roth, Whitesnake,
Alice Cooper, G3, Al DiMeola, Joe Jackson, Eric Sardinas
und Hughes/Turner Project unterstützt hat, respektive
jeweils eine gewisse Zeit fest zu einzelnen Line-Up's
(wie Whitesnake) gehörte. Sogar auf dem Motörhead Album
"Inferno" (2004) steuerte der Ibanez-Liebhaber
Gitarren-Parts von "Terminal Show" und "Down On Me" bei.
Bei den Solo-Alben muss mindestens "Sex & Religion" von
1993 genannt werden, wo sich ein gewisser Devin Townsend
für die Vocals verantwortlich zeigte. Nach "G3 - Live in
Tokyo" (zusammen mit Satriani/Petrucci) erscheint nun
ein weiterer Live-Doppeldecker, der jedoch etwas anders
daher kommt als sonst. Grund dafür ist das "Holland
Metropole Orchestra". Au weia..., diese
Klassik-Orchester Sache hatten wir in den letzten Jahren
doch schon zur Genüge! Braucht es da nun noch ein
weiteres Teil in dieser Reihe? Laut eigenen Aussagen von
Steve Vai schon, denn das wollte er schon lange einmal
realisieren..., ein paar ausgewählte ältere Songs,
komplett instrumental gehalten, zusammen mit einem
Top-Orchester aufzuführen. Das dürfte auf "Sound
Theories Vol. 1 & 2" als ziemlich gelungen bezeichnet
werden, obwohl das Zielpublikum hier eher kleiner ist.
Explizite Vai-Liebhaber kommen hier jedoch voll auf ihre
Kosten, sofern der Klassik-Touch nicht stört. Der
wiederum ist aber nicht eingeengt, da es manchmal gar
etwas swingt, jazzt oder sich merklich nach Musical/Film
anhört. Der Anfang der zweiten CD irritiert zunächst
mal, denn da spielt offensichtlich nur das Orchester! In
der Tat sass da unser Gitarren-Hexer als Zuschauer (!)
in der ersten Reihe und überliess das ganze Feld "seiner
Begleitband", die "Shadows And Sparks", "Frangelica (Pt.
1 & 2 - Guitar Solo by Peter Tiehuis)", "Helios And
Vesta" und "Bledsoe Bluvd (Guitar Solo by Peter Tiehuis)"
interpretierten. Des Meisters Worte dazu: "Ich wollte
dabei einfach zuschauen"!
Rockslave
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
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ASTAARTH – Gloria Burgundia
Bloodfiredeath Production/Non
Stop Music
Ein Blick auf das sehr schön gestaltete Cover mit
Sonnenuntergang und Burg, und ich hoffte auf ein
Debutalbum der Sonderklasse. Astaarth, eine französische
Pagan/Black Metal Band versucht, Patriotismus mit Metal
und Folklore zu vermischen. Einmal vorneweg, die
Franzosen spielen sehr spezielle Musik, die bisher wohl
keiner in dieser Art versucht hat: Die Drums sind so gut
wie nicht hörbar, sie rascheln im Hintergrund leise mit
und zwar meistens mit Double Base, die Stimme klingt
frech und keuchend, kommt aber sehr gut zur Geltung,
Gitarrenmelodien sind so gut wie keine vorhanden,
komischerweise sucht man teilweise sogar vergebens nach
einer Gitarre, da folkloristische Instrumente oder der
Computer verwendet werden. Eigentlich passiert bei den
Franzosen extrem wenig, und trotzdem haben sie für ihr
Album zusätzlich zu den zwei offiziellen Mitgliedern
noch sieben Gastmusiker eingeladen. Die Folk-Parts wie
auch die Instrumente sind dezent gehalten, stechen aber,
wenn sie vorkommen, hinaus und brechen den Ambient/Black
Metal-Touch. So leid es mir tut, aber trotz der
überwältigenden Anzahl von Instrumenten, die Violine,
Akkordeon, Drehorgel, Flöten und andere sehr
unterhaltsame Dinge beinhaltet, bieten Astaarth, vor
Allem dann, wenn diese Instrumente nicht verwendet
werden, eindeutig zu wenig. Das andere Problem der
Scheibe ist wohl die Produktion, die mir zwar nichts
ausmacht, denn irgendwie hat es so ihren Reiz, aber der
'normale' Metalhörer wird wohl enttäuscht sein, dass
Gitarren und Drums teilweise kaum zu hören sind. Es ist
sehr schwierig eine Beschreibung von Astaarth's Musik
abzuliefern, und noch viel schwieriger ist es, das Album
zu bewerten. Es gibt aber sicherlich auch Gründe gegen
einen Kauf, und ein Grund wäre für viele Hörer wohl der
Text. Ob es nun 'Extrem-Kiddie-Patriotismus' ist oder
schlecht verschleierter Nationalismus möchte und kann
ich nicht beurteilen, es ist auf jeden Fall völlig
übertrieben und nicht besonders verkaufsfördernd.
Musikalisch bleiben die Franzosen sehr schwer
einzuschätzen, und ich empfehle die Scheibe vor Allem
den Black Metallern, die auch öfters mal ein
Folkinstrument mögen.
Yannick S.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DIVINE HERESY - Bleed The Fifth!
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Divine Heresy sind das neue Projekt von
Highspeed-Klampfer Dino Cazares, der seit dem Rauswurf
bei Fear Factory vor fünf Jahren zeitweise noch bei
Asesino und Brujeira am Start war. Ebenfalls mit dabei
beim Abriss-Kommando: Tim Yeung (Drums, vorher unter
Anderem bei Vital Remains und Hate Eternal), Joe Payne
(Bass, vorher bei Nile) und Tommy Vext am Gesang. Nun
ist ja mittlerweile bekannt, dass auch die besten
Zutaten noch lange nicht zwingend ein Meisterwerk
ergeben müssen, und genau so verhält es sich leider auch
mit dem Debutalbum von Divine Heresy, "Bleed The Fifth!".
Dino und seine Mitmannen erschaffen zwar eine durchaus
eigenständige Mischung aus Old School-Fear Factory-Riffs,
Blast Beats, Grunz-Vocals und einigen cleanen Momenten,
aber das ganze wirkt einfach noch zu wenig ausgereift.
Songs wie "This Threat Is Real", "Savior Self" und vor
allem "Soul Decoded (Now And Forever)" wirken zwar
durchaus kraftvoll und solide, der grösste Teil des
restlichen Albums hätte aber nach ein paar Dutzend
absolvierten Konzerten garantiert flexibler geklungen.
Etwas überraschend kommt hingegen der Schlusssong "Closure"
- eine Ballade, die extrem an Fear Factory-Klassiker wie
"A Therapy For Pain", "Invisible Wounds" und "Human
Shield" erinnert und dabei eine äusserst überraschende
Facette in Tommy Vext's Gesang offenbart - der Mann
klingt bei cleanen Passagen in etwa wie Sully Erna von
Godsmack, hiervon hätte ich gerne noch etwas mehr
gehört. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass einige der
Songs noch auf Drummonster Nicholas Barker (Ex Dimmu
Borgir, momentan bei Testament) zurückzuführen sind, der
ursprünglich anstelle von Tim Yeung hätte dabei sein
sollen und mit dem offenbar bereits die ersten
Grundsteine gelegt wurden. Für Freunde gepfleger
Haudrauf-Mucke definitiv ein Tipp, aber weiter reicht's
mit dieser Platte leider noch nicht.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10
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SOULTAKERS - Flies In A Jar
Dragonheart/Musikvertrieb
Was die 1998 gegründete italienische Combo auf dem
mir vorliegenden 2. Longplayer darbietet, kann man nicht
unbedingt als leichte Kost bezeichnen. Es ist sicher
speziell und eigenständig, auch aufgrund der speziellen
Instrumente wie Violine und Piano, aber wenn man den
Background der beiden Gründungsmitglieder Francesca (Guitar)
und Federica Badalini (Piano) anschaut und weiss, dass
sie beide professionelle Pianisten sind, muss man sagen,
dass sie mehr aus den Qualitäten der Songs und der
Mitmusiker hätten herausholen können. Mir fehlt einfach
Streckenweise der Fluss in den Songs. Es hat geniale
Parts und auch ganze Songs, die einen packen, wie zum
Beispiel Track 7, "The Silent Empire", der ein
wunderschönes, treibendes Duett ist. Auch "Icon" finde
ich sehr gut, da harmoniert so ziemlich alles zusammen
und geht schön straight nach vorne los. Einfach das
Piano empfinde ich weitgehend eher störend als
unterstützend. Der Song "Belied" beginnt mit einem
schönen Pianointro, um dann mit Gesang und Gitarren
Druck zu machen. Die Rhythmusfraktion von Andrea Grumeli
(Bass) und Mauro de Brasi (Drums) legt den Songs einen
schönen, harmonischen und auch druckvollen Teppich
unter. Sie geben den Stücken den nötigen Druck und die
Power, die es braucht, damit das 'Classic meets
Metal'-Ding funktioniert. Diese Stilrichtung hat sicher
bessere Vertreter als die italienische Band Soultaker,
aber nach mehrmaligem Hören von "Flies In A Jar" erkennt
man die Qualität und Professionalität der Musiker und
der Songs dann richtig. Man muss Ihnen auch eingestehen,
dass sie in diesem Genre einen ganz eigenen Stil
gefunden haben. Als Musiker sind die sechs sicher
genial, aber als Band gibt es da noch so einzelne
Punkte, an denen es was zu feilen gäbe. "Flies In A Jar"
ist ein spezielles Melodic Metal-Album, das auf die
Hörerschaft losgelassen wird. Bei diesem Album empfehle
ich den Musikfreunden, sich ihr eigenes Urteil zu
bilden.
Andrè G.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
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THE AGONIST – Once Only Imagined
Century Media/EMI
Schaut man auf das Cover, denkt man relativ rasch
mal an Gothic Metal, doch der Inhalt zeugt von weitaus
anderer Kost. Dabei muss ich einmal mehr das 'Unwort'
Metalcore auf das Papier bringen, ein Genre, das ähnlich
dem Gothic Metal bis zum Erbrechen geflutet wird. Nun,
mit was können sich The Agonist vom Rest der Welt
absetzen? Die Antwort liegt wohl in der Feminisierung
der Vocals, sprich Emanzipation im Metalcore... ein Fest
für Kampflesben. Dabei pflügt Sängerin 'Alissa
White-Gluz' den stimmlichen Acker von Arch Enemy bis
Evanescence durch, sprich die Dame grunzt sich die Seele
aus dem Leibe und sorgt für angenehme melodische
Refrains. Natürlich isst sie kein Fleisch (gut so, denn
dann gibt es mehr für mich) und hat sich dem Erhalt der
Erde verschrieben. Alles toll, nur frage ich mich,
inwiefern dies von Interesse sein kann, um es explizit
bei den Promoinfos zu erwähnen. Ja, schon klar, die
Damen sind die besseren Lebewesen, und wir miesen Kerle
denken nur ans Biersaufen, knallharten Biosex und
Ego-Shooter Zocken... Aber ganz ohne die untergeordnete
primitive Spezies kommt dann auch 'Alissa' nicht aus: So
zelebrieren Danny, Chris und Simon stattlichen Metalcore
mit handelsüblichen Stakkatoriffs und Breakdowns. Dies
ist jedoch nicht abwertend auszulegen, denn insbesondere
"Rise And Fall", "Take A Bow", "BusinessSuits And Combat
Boots" und "Memento Mori" hauen verdammt ordentlich rein
und sorgen mit dem Wechselgesang der Frontdame für eine
angenehme Balance zwischen Härte und Melodie. Das
Erstlingswerk der Kanadier kann durchaus als gelungen
bezeichnet werden, doch frage ich mich, ob dies reicht,
um in einem gesättigten Markt bestehen und die Welt
retten zu können.
R.K.
Punkte: 6.8 von 10
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23.90 SFr.
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FUELED BY FIRE - Spread The Fire
Metal Blade/Musikvertrieb
Bei Fueled By Fire handelt es sich um eine Band aus
den USA, genauer genommen aus 'Los Änscheles', die sich,
man höre und staune, dem 80er Old School-Thrash Metal
angenommen hat. Nun, mir sollte es ja eigentlich eine
riesige Freude bereiten, da ich ja immer noch, und das
wird wahrscheinlich bis zu meinem letzten Atemzug so
sein, behaupte, dass meine beste Metalzeit die eben des
Thrash Metals in den 80ern und frühen 90ern war. Punkt
und aus. Klar ist das Geschmackssache, aber ich bin
wahsinnig froh, diese Zeit miterlebt haben zu dürfen.
Aber jetzt kommt der Punkt: Muss man als Newcomerband
die Retroschiene fast im Original kopieren? Ich finde
Nein! Denn man sollte seine eigene Identität als Band
haben. Bei Fueled By Fire ist der Sound genau so wie
früher, und das bei den heutigen modernen
Aufnahmemethoden die wir haben. Versteht kein Schwein!
Die Songarrangements sind auch zu viel old school-mässig.
Ja ich meine, es hätte gereicht, eine Cover-Scheibe zu
machen, aber solch eine Retro-Scheibe braucht's
eigentlich nicht, denn wir haben ja noch unsere Helden
aus den 80ern und die sind ja noch voll im Saft. Also
Thrasher, wenn ihr alles haben müsst, ok, kauft die
Scheibe. Alle anderen können ja mal ein Ohr riskieren,
aber ich habe euch gewarnt: Diese Scheibe ist 20 Jahre
zu spät erschienen.
Daniel J.
Punkte:
6.6 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SOULLESS – Forever Defiant
World Chaos Production/Non
Stop Music
Eine reichlich old schoolige Variante von Thrash mit
starkem Death Metal-Einschlag servieren Soulless aus
Ohio mit ihrem dritten Album "Forever Defiant". Das
reichlich grindige Artwork lässt im ersten Moment primär
brutales Geprügel erwarten, doch schon innerhalb der
ersten drei Songs überraschen Soulless mit melodischen
Gitarrenläufen, filigraner Rhythmusarbeit und –
tatsächlich – klasse Texten. Ein Beispiel: "Amidst the
crimson pools and corpses severed hands grip broken
swords, your brothers and your enemies lay mangled in
death's throes", lange schon keine so lyrischen
Schlachtszenen mehr gehört. Die vergleichsweise kurzen
Tracks liegen allesamt deutlich unter der 4
Minuten-Grenze und gehen fast übergangslos ineinander
über – womit das Problem auch schon benannt wäre. So
kompetent die Musik von Soulless auch gespielt ist, so
sehr scheint eigentlich durchgehend der Riffbaukasten
anstelle des vielbeschworenen 'roten Fadens' eingesetzt
worden zu sein. So ist einmal mehr von guten Musikern zu
schreiben, die zwar prächtige Riffs schreiben aber
betreffend des Songwritings wenig Wiedererkennungswert
besitzen. Groovige Passagen machen in Verbindung mit
schnellen Soli zwar Songs wie "The Devil's Hand" und "Dead
To me" hör- und mitnickbar – haften bleibt aber auch
nach mehreren Durchläufen wenig.
Phil
Punkte:
6.6 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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SVARTAHRID – Sadness And Wrath
Soulseller Records/Non
Stop Music
Black Metal aus Norwegen kennt man ja zur Genüge,
und trotzdem kommen immer wieder neue Namen zum
Vorschein, die nicht einmal frisch im Geschäft sind.
Svartahrid ist eine dreiköpfige Band, welche sich 1994
gegründet hat und mit "Sadness And Wrath" bereits ihr
drittes Album herausbringt. Nebst obligatorischem
Memberwechsel wegen Gefängnisaufenthalt und anderen
ziemlich kuriosen Geschichten um die Norweger kann aber
dennoch etlich Positives aus dem neuen Werk
herauskristallisiert werden. Mid Tempo-Black Metal, der
nur ab und zu richtig brachial zu und her geht,
ansonsten aber eher im doomigen Bereich herumschleicht.
Sehr abwechlungsreiche Stimme, die ihre Hochs und Tiefs
hat und ein Schlagzeug, das die Stimmung und Bombastik
der Scheibe überhaupt ausmacht. Was mich aber am Ganzem
mächtig stört, sind die vollkommen gleich klingenden
Melodien. Es gibt zwar öfters Tempowechsel, aber die
Melodien schleiern im Hintergrund leise und versteckt
mit was nicht nur der Stimmung schadet, sondern dem
gesamten Aufbau von "Sadness And Wrath". Zwischendurch
können auch noch rockige Parts und etliche andere
Stilanschneidungen bewundert werden, die alle dem
wirklich guten Drumming zu verdanken sind. Die Stimme im
Song "Intension: Krig" übernahm niemand geringeres als
Darkthrone-Member Nocturno Culto. Der Song ist wohl
sowieso der Stärkste auf dem Album: Geniale
Headbang-Passagen im Mid Tempo, vermischt mit wenig
Melodie und knallharter Stimme und dann plötzlich der
Wechsel in die obergeilen Knüppelparts. Ohne Frage, wenn
auf "Sadness And Wrath" jedes Stück nur annähernd so
genial wäre wie "Intension: Krig", wäre eine sehr hohe
Note möglich gewesen. Wenn das Wörtchen 'wenn' nicht
wäre... Svartahrid hat ansonsten Mühe, die Spannung zu
halten, den Hörer zu fesseln und die passende Dynamik zu
finden. Die Melodien sind grösstenteils viel zu schwach
und wären besser weggelassen worden. Alles in allem ein
durchschnittliches Album mit einem genialen Song.
Yannick S.
Punkte:
6.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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TRW - Rivers Of Paradise
Frontiers Records/Disctrade
Die drei 'alten' Recken Michael Thompson (Guitar/Vocals),
Mark Williamson (Lead Vocals/Bass) und John Robinson,
der als weltweit am meisten aufgenommenen
Session-Musiker gilt (u.a. Michael Jackson, Chaka Khan,
Madonna, David Lee Roth... ) haben Ihr Album "Rivers Of
Paradise" ganz dem Old School-Blues-Hard Rock à la Led
Zeppelin und Deep Purple gewidmet. Gegen die Stimmen
gibt es absolut nichts einzuwenden. Sie sind schön tief
bluesig und balladesk. Die weibliche Stimme klingt auch
genial und reisst einen mit. Mir fehlt einfach bei der
Musik der Funke, der ins Ohr überspringt und dort hängen
bleibt. Es will einen einfach nicht so recht mitreissen
und zum Mitmachen animieren. Als die Band gegründet
wurde, ging es darum, den Namen zu finden, da aber schon
alles irgendwie mal dagewesen war entschieden sich die
Herren für die Anfangsbuchstaben Ihrer Nachnamen, und
das ergab TRW. Die Songs zu "Rivers Of Paradise"
entstanden schon zwischen 1991 und 1993 und wurden neu
überarbeitet. Der Silberling ist alles in allem sicher
gut. Sauber produziert. Die Instrumente und das Können
der Bandmitglieder kommt gut zur Geltung. Es gibt
wunderschöne Balladen wie Track 6, "Only A Letter", bei
der man schon richtig ins Träumen kommt. Wem das Herz
für Blues schlägt, sollte sich den Song "Alimony Blues"
zu Gemüte führen: Das ist Blues, wie er Leibt und immer
noch lebt. Der vorliegende Tonträger von TRW, "Rivers Of
Paradise", ist sicher kein Meilenstein der
Musikgeschichte, aber für Fans des traditionellen
Blues-Hard Rocks ist er sicher zu empfehlen. Man hört
klar die Klasse der Musiker, die hier vertreten sind.
Andrè G.
Punkte: 6.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VELVET REVOLVER – Libertad
RCA Records/SonyBMG
Bekannterweise ist Velvet Revolver die Band der Ex
Guns'N'Roses-Member Slash (Guitar), Duff McKagan (Bass)
und Matt Sorum (Drums) (wobei Letztgenannter
logischerweise erst viel später zu den Gunners stiess
und im Gegensatz zu Slash und Matt dementsprechend nicht
zur Originalbesetzung gehört). Warum die Drei
ausgerechnet den ehemaligen Stone Temple Pilots-Sänger
Scott Weiland mit ins Boot holten ist nicht
nachvollziehbar. Denn einerseits verfügt der Mann
lediglich über eine Durchschnittsstimme, die alles
andere als weltbewegend ist, andererseits, und hier
kommt nun ein bisschen Philosophie ins Spiel, gehörten
STP zur Grunge-Szene, die wiederum der Sleazy-Bewegung (GNR
waren, wie man weiss, deren bekanntester Vertreter) den
Todesstoss versetzte, die damalige Rock'n'Roll-Party
abrupt beendete und der Rockgemeinde mehrere Depro-Jahre
bescherte. Soweit so gut, der Erfolg des ersten Outputs
"Contraband" spricht für sich: Doppel-Platin in den USA,
weltweit 3 Mio. verkaufter Alben, einen Grammy für die
Single "Slither"... Beeindruckend. Doch ob es soweit
gekommen wäre ohne den Supergroup-Status muss stark
angezweifelt werden. Jetzt liegt jedenfalls das neue
Album vor, und der direkte Vergleich wird möglich. Für
den Titel ("Libertad" ist spanisch und bedeutet
Freiheit) gibt's jedenfalls einen Kreativitätsbonus. Die
Entwicklung vom ersten zum zweiten Output ist
unverkennbar. "Libertad" wirkt viel homogener, die Songs
darauf fliessender. Scott's Stimme hat sich
grundsätzlich nicht verändert. Trotzdem hat er seine
Grunge-Attitüde zurückgeschraubt und klingt ab und zu
richtig passend zu Slash's unverkennbaren, dreckigen
Gitarrenriffs, die er seiner Les Pauls entlockt. Leider
sind dies rare Momente. Eine der wenigen Ausnahmen ist
die erste Single-Auskopplung "She Builds Quick
Machines", die mit einem äusserst coolen Refrain
begeistert. Grundsätzlich hat die Band aber beim
Songwriting einen grossen Schritt vorwärts gemacht.
Praktisch alle Nummern werden Slash und Matt durchaus
gerecht. Die Beiden gehörten eben zur erfolgreichsten
Band Ende der 80er/Anfang der 90er und haben damit eine
schwere Last zu tragen. Das heisst aber nicht, dass man
eine 1 zu 1-Wiederholung erwarten muss. Im Gegenteil,
rund 15 Jahre später darf, ja muss der aktuelle
Zeitgeist berücksichtigt werden. Genau das ist Velvet
Revolver sehr gut gelungen, und zwar um einiges besser
als noch auf dem Debut. Der einzige Schwachpunkt bleibt
das ausdruckslose, lauwarme Geplärre von Scott Weiland.
Freunde von modernem Hard Rock mit Alternativtouch
werden trotz Allem, oder gerade deswegen, "Libertad"
mögen. GNR-Fans werden weiterhin den Sleazy-Gott um eine
Reunion anflehen... Oder zumindest auf die
Veröffentlichung von Axl's "Chinese Democracy" hoffen.
Chris C.
Punkte: 6.4
von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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AT ALL COST - Circle Of Demons
Century Media/EMI
Ohne Experimentierfreude würde der Mensch immer noch
in Höhlen leben und als einzige musikalische
Unterhaltung Vogelgezwitscher, Wölfeheulen und die
eigene Stimme, vielleicht gepaart mit dem Klopfen auf
Steinen oder Klatschen, vernehmen. Doch
Experimentierfreude kann auch zu Schlechtem führen, sei
es aus Unüberlegtheit, Mutwille oder Unfähigkeit.
Ersteres und Letzteres liegt wohl bei At All Cost vor,
denn die Jungs um Gitarrist Trey Ramirez versuchen auf
ihrem zweiten Album "Circle Of Demons" krampfhaft, sich
von der enormen Masse an Metalcore-Bands abzuheben und
spielen dabei einige Male zu viel mit dem Feuer
unkonventioneller Klänge. Um es kurz zu halten: Hier die
Songs, welche überzeugen: Der Titeltrack lässt die
Nackenwirbel mit Korn-Einflüssen knacken, "Ride Through
The Storm" glänzt durch harsches Geknüppel, unterbrochen
von einem abgefahrenem, System Of A Down-mässigen
Zwischenteil, und vom rasanten "Eating Lightning Part
III" mit seinen kranken Vocals und den weiblichen
Backingvocals bekommt man Angstzustände wie auf einem
schlechten Trip, während "The Wall That Divides" mit
Industrial- und Alternative-Einflüssen gekonnt zu
überraschen weiss. Hinzu kommt aber auch noch der
Umstand, dass Sänger Andrew Collins in den cleanen Parts
nicht immer zu überzeugen weiss, besser gesagt mit einer
an Billy Talent erinnernden Stimme die Nerven
strapaziert und so ansonsten gelungene Nummern wie das
punkige "The Message" oder "Get Down For The Revolution"
in Sachen Hörgenuss merklich schmälert. Und obwohl an
sich nicht der grosse Metalcore-Fan bleibt mir einzig zu
sagen, dass ein wenig mehr Stilgebundenheit der Scheibe
sicherlich gut getan hätte, ist das Potential dieser
Band doch wirklich vorhanden, einfach überschattet von
nervenden Ausflügen in Emo-, Black Metal- und 'komm, wir
machen mal das'-Gefilde.
Kissi
Punkte: 6.4 von 10
Hier bestellen für
23.90 SFr.
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LOS ANGELES – Los Angeles
Frontiers Records/Disctrade
Einen Preis für den fantasievollsten Bandnamen
gewinnt die Truppe mit Sicherheit nicht. Wobei der
Exaktheit halber erwähnt werden muss, dass es sich bei
Los Angeles nicht um eine fixe Band handelt, sondern um
ein weiteres AOR-Projekt aus dem Hause Frontiers. Wie so
oft in solchen Fällen hat Fabrizio Grossi das Teil
produktionstechnisch veredelt. Veredelt ist im Falle
Grossi jeweils wörtlich zu nehmen: Der Mann ist ein
ausgesprochen geschickter Knöpfchendreher. Seine
Produktionen sind dann auch jeweils kritiklose
Highlights, so auch im Falle Los Angeles. Beim Initiator
der Truppe handelt es sich um den Vision Divine-Sänger
Michele Luppi. Im Gegensatz aber zu seiner Stammcombo,
die im Bereich des progressiven Metals zu Hause ist,
widmet er sich hier dem klassischen Melodic Rock. Als
Grund für das Projekt gibt Michele an, dem AOR Tribut
zollen zu wollen. Was auch immer das bedeuten mag.
Anyway, der Mann hat ein paar hochkarätige Musiker um
sich geschart, die Garant für handwerklich einwandfreie
Leistungen sind. Frankie De Grasso sitzt hinter dem
Schlagzeug, der schon erwähnte Fabrizio Grossi bedient
den Bass, Tommy Denander spielt Gitarre und, kaum zu
glauben, Greg Giuffria zeichnet sich für die
Keyboard-Parts verantwortlich. Der Sound der Truppe ist
aber trotz der äusserst begnadeten Musikern nichts
Exklusives und klingt schon sehr kalkuliert. Die Songs
werden von süssen Keyboardklängen dominiert, die Gitarre
wird oft in die zweite Reihe gedrängt. Die elf Tracks
wirken zu konstruiert, zu sehr mit dem Kopf verfasst und
zu wenig mit dem Herz. Sicher, tolle Melodien sind ab
und zu auszumachen, doch ist die Substanz zu gering, so
dass nicht viel hängen bleibt. Das wirkliche Highlight
ist somit nur die grossartige Gesangsleistung des Mr.
Luppi: Mit seiner kraftvollen Stimme liefert er den
wirklichen Grund, dass "Los Angeles" in Szenekreisen
vielleicht beachtet wird.
Chris C.
Punkte: 6.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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STILL REMAINS - The Serpent
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Nanana, was haben wir denn da? Ihr erinnert euch
vielleicht: Still Remains, die haben bereits letztes Mal
beim ollen Morty aufgrund des aufgeblasenen Songwritings
nur knapp 6 Punkte abgestaubt - und nun sind die Jungs
aus der Versenkung zurück, diesmal sogar mit hübschen
Synthies, die streckenweise sogar nach Enter Shikari
klingen... Quizfrage: Was hält denn der El Muerte von so
lustigen Songbaustellen? Richtig, nicht allzuviel. Dabei
schaut es zuerst so aus, als ob sich die Band meine
Kritik vom letzten Mal zu Herzen genommen hat: Die Songs
decken ein überraschend grosses Feld an Möglichkeiten ab
- vom vor Epik triefenden "Maria" über den Discohit
(kein Witz!) "Dancing With The Enemy" bis hin zum
Groover "Avalanche", Still Remains zeigen endlich etwas
Kreativität und legen auf "The Serpent" die eine oder
andere Überraschung vor. Doch zum Einen reichen drei
Songs beileibe nicht für eine hohe Gesamtwertung, und
zum Anderen sind auch die nicht wirklich auf den Punkt
gebracht. Wo "Avalanche" einfach nur zu lange ist, wirkt
vor allem "Dancing With The Enemy" durch seinen Off-Beat
doch etwas deplatziert. Das Bild, das die restlichen
acht Songs abliefern, kann ich getrost hier in einer
knappen Bezeichung umfassen: 08/15 - wenn da die
Keyboards nicht wären. Ich habe echt keine Ahnung,
welcher Teufel die Jungs geritten hat, aber die übliche
Mucke mit zusätzlichen Key-Flächen und billigen Leads
aufzupeppen, das kann einfach nicht ernst gemeint sein.
Bitte versteht mich nicht falsch, ich mag Keyboards, und
für einen Gitarristen überraschenderweise sogar
ziemlich. Aber verdammt nochmal, wo bleibt der
Geschmack? Also Jungs, auch diesmal wird's leider nichts
mit einer Pole-Position - tut doch einfach das, was ich
auch sonst jedem Mucker empfehle: Werft die
Ballast-Stoffe über Bord und spielt, auf was ihr
wirklich Lust habt! Denn allem Anderen hört man die
Lustlosigkeit an.
El Muerte
Punkte: 6.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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DOOMSWORD – My Name Will Live On
Dragonheart Records/Musikvertrieb
Bereits mit dem vierten Silberling steigen die
Italiener in den Krieg, und zwar weiterhin mit sehr
doomigem Epic Metal, der in seiner Art wohl einzigartig
ist. Ob diese Einzigartigkeit aber auch wirklich gut
ist, naja, ich hatte von Anfang an meine Zweifel. Das
Schlagzeug bannt den Weg und wirkt zu aufgesetzt, viel
zu fest im Vordergrund. Die Stimme von Sänger 'Deathmaster'
ist teilweise so schlimm und kitschig, dass man sich das
Lachen verkneifen muss. Dem typischen Clean-Gesang, den
man scheinbar so liebt in Italien und von jeder Power
Metal-Band kopiert und wiederverwendet wird, ist auch
Doomsword verfallen. Die ohrwurmlastigen Refrains, die
sich bis ins Unermessliche wiederholen und immer mit
dieser kitschig hohen Stimme gespickt sind, nerven
saumässig und man möchte am Liebsten sofort
weiterschalten. Es gibt aber auch wirklich sehr
gelungene Elemente bei Doomsword, zum Beispiel die sehr
sauber gespielten Gitarrenmelodien und Soli, die man
sich immer wieder anhören kann. Doomsword ist bestimmt
keinem Viking Metal- oder Pagan Metal-Fan zu empfehlen,
viel eher sollten Fans von italienischem Power Metal ein
Ohr riskieren, denn obwohl Doomsword aufgesetzt wirken
und eine Bombastik abliefern, die manchmal mit Techno
verwechselt werden könnte, haben die Jungs, vor Allem
die Gitarristen, echt was auf dem Kasten. Anspieltipp
auf der Scheibe ist ohne Frage "Once Glorious", ein sehr
abwechslungsreiches Stück, das auch mir sehr zusagt.
Yannick S.
Punkte: 6.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HAEMORRHAGE - Haematology (The Singles Collection
1995-2005)
Twilight/Non
Stop Music
Wie der Titel eigentlich schon erklärt, wurden hier
die Singles aus einer Dekade pathologischen Schaffens
auf einen Silberling gepresst, und diese geben innert
der vollen Distanz von 73 Minuten einen breiten
Querschnitt über das Wachstum der spanischen
Hobbyleichenfledderer. Die Qualität von Produktion und
Song schwankt über die Jahre hinweg drastisch: Von
rudimentärstem Krach der Marke frühe Impaled Nazarene
bis hin zu neueren und akzeptablen Soundverhältnissen
ist alles vertreten, was der begeisterte
Zielgruppenkandidat erwarten darf. Aber wer immer auch
sehnlichst auf die nächste Platte der coolen
Stumpf-Grind Deather gewartet hat, wird zur Überbrückung
der letzten Veröffentlichungen sowieso die EP's und
Splits gekauft/kopiert haben, darum kann "Haematology"
auch 'nur' als Best Of verstanden werden. Was diese
Scheibe aber speziell und cool macht, sind die über die
Jahre hinweg fast gleiche, hörbare fuck off-Attitüde
über alle 34 Songs (chapeau), die sympathischen
Linernotes zu jedem Abschnitt und eine kleine
Zusammenfassung der irgendwie noch coolen Cover (falls
das jemanden überhaupt interessiert). Fein und ehrlich
zusammengestellte 'Neuheit', über den Wert des Inhaltes
entscheidet ihr selbst.
HaRdY
Punkte:
keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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WHITE WOLF - Victim Of The Spotlight
Escape
Music/Non
Stop Music
'Einer, der es noch mal wissen will', die 134.:
Anfang der 80er gegründet, veröffentlichten die Kanadier
White Wolf um Sänger und Tastenmann Don (eigentlich Wilk)
Wolf 1984 und 1986 zwei Langscheiben namens "Standing
Alone" und "Endangered Species", bevor kurze Zeit später
wegen mangelndem Erfolg schon Schicht im Schacht war.
Nach einigen wiederum nur mässig bis gar nicht
wahrgenommenen Soloprojekten hat Wolf seine alte Band
nun zusammen mit Original-Gitarrist Cam McLeod
wiederbelebt, was sich nun in der Veröffentlichung der
hier zu rezensierenden CD "Victim Of The Spotlight"
ausdrückt. Und um es kurz zu machen: Bei so viel Staub,
welchen das enthaltene Songmaterial angesetzt hat, hilft
auch kein Swiffer mehr. Sogleich fühlt man sich in die
80er zurückversetzt, fühlt sich umringt von Bands wie
Journey, Dokken oder Foreigner und bekommt das Gefühl,
als hätten die massiven Entwicklungen in der Musik der
letzten 15 Jahre gar nicht stattgefunden. "Alles nicht
so schlimm", könnte man nun sagen, diese Bands haben ja
Unmengen von superben Songs geschrieben, zeitlose und
unvergängliche, aber genau diese fehlen auf "Victim Of
The Spotlight". Der eröffnende Titeltrack lässt sich
zwar noch als passable, zwischen Dio und Accept stehende
Nummer bezeichnen, und auch "The Wolf" mit seinen
weinerlichen Vocals lässt sich in diese Kategorie
einordnen, schnell wird jedoch klar, dass das Material
schliesslich im Sumpf der Mittelmässigkeit stecken
bleibt. AOR-Standard-Song reiht sich an
AOR-08/15-Ballade, und so lässt sich das Ganze zwar gut
hören, richtig spannend wird es aber nie. Einzige
Ausnahme ist dabei "Hard Cold Stone", welches etwas
kauzig groovt wie Sau, Don's Stimmlage perfekt trifft
(ansonsten klingt der Herr mal unsicher, mal
angestrengt) und schlicht und ergreifend Spass macht,
was, wie gerade erläutert, auf den Rest des Albums nicht
wirklich zutrifft. Wenigstens rockt das abschliessende
"Out Of Control" noch mal amtlich in Saxon-Manier.
Kissi
Punkte:
5.1 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BLOOD STAIN CHILD - Mozaiq
Dockyard1/Musikvertrieb
Blood Stain Child? Momentchen, da war doch was...
Jup, genau: Die sechs Japaner veröffentlichten ihre
Debut-Scheibe "Idolator" erst im Januar dieses Jahres in
Europa, jetzt sind sie bereits mit dem Nachfolger am
Start. Wir erinnern uns: Obwohl der dänische
Star-Knöpfedreher Tue Madsen hübsch Richtung In Flames
poliert hatte, konnte ich damals bereits einige
erschreckende Tendenzen Richtung House- & Techno-Samples
feststellen - und weil mittlerweile Bands wie Still
Remains und Enter Shikari genau dies zum neuen Hype
erklärt haben, schiessen auch Blood Stain Child diesmal
aus vollen Rohren. Eigentlich schade, denn Songs wie "Cyber
Green", "Another Dimension" oder "Metropolice" haben
tatsächlich potential - aber das Sextett verkrüppelt
praktisch jeden Ansatz von solidem Songwriting mit
derart verschissenen Vocoder-Samples, Synthies und Loops,
dass die Northbridge kocht. Echt, "Mozaiq" hätte
wirklich einige Perlen zu bieten - aber ich kann einfach
nicht über diesen Scheiss an Elektronik hinweghören. Und
wenn dann noch auf'm Promo steht, dass Blood Stain Child
die Grenzen 'noch radikaler und verdammt nochmal
H.E.A.V.Y.er als The Prodigy' einreissen, dann darf ich
hier wohlüberlegt das Prädikat 'durchgeknallt' vergeben.
The Prodigy gehen bei ihrem Songwriting mit Kalkül vor,
Blood Stain Child pappen noch den verstecktesten Winkel
mit Elektro-Müll voll - schlechter Vergleich, schlechtes
Produkt. Ach ja, noch was: Das Panflöten-Intro von "Innocence"
ist so verdammt billig, so was findet sich nicht mal auf
einer diesen verschissenen Indianer-Platten, die die
Pseudo-Uramerikaner an jedem zweiten Jahrmarkt dem gut
gesinnten Bürger andrehen wollen - schon allein dafür
sollten die Skalps der sechs Japaner eingezogen werden.
El Muerte
Punkte:
5.0 von 10
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WYRD / HÄIVE / KEHRÄ – Split CD
Northern Silence/Non
Stop Music
Ich habe ja schon einiges erlebt, aber einen Split
von drei Bands, wovon ich zwei bisher überhaupt nicht
kannte, ist bisher das wohl Einzigartigste, was ich in
meiner Schreiberlingskarriere vorfand. Die erste Band auf
dem Split sind die finnischen Pagan/Black Metaller Wyrd,
die bereits sieben Alben veröffentlicht haben und zu den
bekannteren Kreisen im Pagan Metal dazugezählt werden
dürfen. Ihre Musik ist nicht bloss kompromisslos und
brutal, sie ist auch sehr leidenschaftlich, fast ein
wenig traurig und sehr emotional. Vor Allem Sänger
Narqath, der mit seiner weinerlichen Stimme, die
Traurigkeit nur so herauspresst, weiss sehr zu
überzeugen. Logischerweise sollte man sich nicht den
Split zulegen, wenn man Wyrd näher kennenlernen möchte,
sondern eher auf die grosse Palette an Alben
zurückgreifen, die auch wirklich alle das gewisse Etwas
besitzen. Die zweite Band auf dem Split ist Häive, eine
Band, die bisher noch kein Album vorweisen kann, aber
auf dieser Scheibe einen sehr guten Eindruck
hinterlässt. Die Finnen spielen etwas romantischen, aber
auch traurigen Black Metal mit Folkeinflüssen. Die knapp
12 Minuten werden beinahe nur im Mid Tempo
durchgespielt, können aber durchaus überzeugen und den
Hörer mitreissen. Die Band lässt es sich auch nicht
nehmen, vollkommene Folkstücke zu spielen und können so
ein weiteres Schmankerl auf den Split packen. Die dritte
und letzte Band des Split's ist Kehrä: Bei diesen Finnen
steht die Natur im Vordergrund, was auch die Titel mit "The
Sea" und "The Forest" beweisen. Ihre Musik ist ebenfalls
sehr ansprechend und läuft vorwiegend im langsameren
Bereich ab. Die Stimme ist sicherlich
verbesserungsfähig, da der Sänger keucht und macht, aber
keine wirkliche Stimmung hinkriegt. Die Gitarrenmelodien
sind alte Bekannte, aber auf keinen Fall schlecht. Wenn
ich ehrlich bin, hauen mich Kehrä richtig aus den
Socken, wenn da nur nicht immer die sehr störenden
Vocals wären. Musikalisch sind sie ganz stark und man
sollte ein Auge auf die Finnen haben. Wenn sich diese
Band noch etwas im Gesang verbessert, wäre da ein
Aufstieg im Pagan-Bereich durchaus möglich. Alles in
allem bietet der Split sehr gute Musik von drei sehr
interessanten finnischen Bands.
Yannick S.
Punkte: keine Wertung
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27.90 SFr.
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MAMBO KURT – Spiel Heimorgel Spiel
Armeggaddon Music/Musikvertrieb
Etwas cooles an der Metalzsene ist, dass sie immer
wieder schräge Musiker aufnimmt, die mit Metal bis auf
ihre innere Einstellung eigentlich nur wenig zu tun
haben, man denke da nur an die finnische Coverband
Eläkeläiset. In eine ähnliche Richtung geht Mambo Kurt.
Der Mann kann vielleicht auf seiner Heimorgel bekannte
Rock und Pop-Stücke interpretieren, singen kann er sie
aber bestimmt nicht. Ob das lustig ist und auf CD
gehört, darüber kann man sich streiten. Auf "Spiel
Heimorgel Spiel" zieht er unter anderem Rage Against The
Machine's "Killing In The Name Of", Nirvana's "Smells
Like Teen Spirit" oder Abba's "Dancing Queen" mit seinem
Nichtsingenkönnen durch den Kakao und verursacht dadurch
nicht etwa Partystimmung, sondern Kopfschmerzen. Mambo
Kurt geht dabei schlicht zu wenig weit. Die Nummern sind
zwar schlecht gesungen, aber mir fehlt deutlich das
Überzeichnete, absolut Schlechte, als dass ich darüber
lachen könnte. Besser ist da eigentlich nur die Version
von den Sex Pistols "God Save The Queen". Ich kann mir
vorstellen, dass Mambo Kurt live ganz toll sein kann,
auf CD braucht sein Georgel aber wirklich niemand.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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REACTOR – Updaterror
Mad Lion
Records/Non
Stop Music
Herzlich willkommen, liebe Freunde der sachkundigen
Metal-Geographie. Heute werfen wir einen Blick auf ein
Land, das bis jetzt mit so illustren Bands wie Behemoth
oder Decapitated im Death Metal-Bereich glänzen konnte,
und seit neuestem ebenfalls einen sehr thrashigen,
elektronisch angehauchten Neuzugang verzeichnen kann:
Reactor präsentieren uns mit ihrem Debut-Album
„Updaterror“ (also wer hier das Wortspiel nicht erkennt,
gehört definitiv in die Ecke gestellt) so genannten ‚Cyber
Death Metal’. Naja... Also mal abgesehen davon, dass
mich diese Wortschöpfung nicht zwingend begeistert,
passt es eben schon: Da treffen immer wieder sich sehr
ähnelnde Riffs aufeinander, so dass ein Rammstein-Lied
schon beinahe progressiv anmutet, das Growlen kommt ja
prinzipiell gesehen nicht von schlechten Eltern aber
irgendwie passen sie nicht zum Ganzen, und das
Schlagzeug rattert im Hintergrund fröhlich vor sich hin
und man merkt überdeutlich, dass es Samples ab Band
sind. Sorry Leute, aber das gab’s schon viel besser von
anderen Bands (man nehme nur mal Samael). Ich werde das
Gefühl nicht los, dass hier krampfhaft versucht worden
ist, etwas ‚Neues’ zu kreieren, das jedoch schon
längstens kommerziell ausgeschlachtet wurde (die
Deathstars sind ein gutes Beispiel). Was lernen wir also
daraus? Richtig, Polen kann im internationalen
Metalzirkus zwar mithalten, aber Reactor sind nicht
zwingend als Zugpferd geeignet, zu durchschaubar und
kopiert erscheinen sowohl Songwriting wie auch die
Produktion. Vielleicht wollte man auch auf Nummer sicher
gehen und etwas produzieren, das allgemein nicht aneckt
und somit einer Mehrheit gefällt. Dr. Toby rät an dieser
Stelle: Als Appetitanreger nicht schlecht, aber für den
Hauptgang reicht es leider (noch) nicht.
Toby S.
Punkte:
4.1 von 10
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29.90 SFr.
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SOWN – Downside
Frontiers Records/Disctrade
Ok, wer mag Pantera? Gut, dann ist ja dieses Album
direkt was für euch, schliesslich wurde mit dem letzten
Song „Suicide Note Pt. 1“ gecovert. Und wer von den
Panterafans mag auch Screamo-Nu-Core, wie ich das, was
Sown da sonst so fabriziert haben, mal vorsichtig nenne?
Gut und nun bleibt nur noch die Frage: Nimmt man wegen
einem Cover (das nicht das Original, das auch nicht
besser als das Original ist und das uns niemals Dimebag
zurückbringen wird) 9 Songs dieser anderen Ausrichtung
in Kauf? Eben. Es ist vielleicht positiver Rassismus
wenn ich sage, dass Italiener an den Herd gehören, weil
sie so verdammt gutes Essen zu bieten haben. Dann tut's
mir leid – aber im Falle von Sown wär's mir persönlich
lieber. Ganz besonders dann wenn diese „cleanen“ Momente
kommen, wo leider die Töne nicht getroffen werden. Zu
Gute halten kann man den Jungs eines: Bei den härteren
Teilen der Songs wird gerotzt, aber so richtig. Da ist
noch ein wenig von dieser Agressivität, die man bei Korn
dann noch spürt, wenn Jonathan Davis über
Kindsmissbrauch spricht/rappt/singt. Diese Agressivität,
entstanden aus einer seltsamen Stimmung, die den Nu
Metal ausmachte. Ausmachte, weil das auch schon wieder
ein paar Jahre her ist, liebe Sown-Leute...
Leandra
Punkte: 4.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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:FJOERGYN: – Sade Et Masoch
Twilight/Non
Stop Music
Preisfrage: Welche Sprache kann in beinahe allen
Musikrichtungen sehr schnell nerven, da sie einfach nur
bemüht klingt? Richtig, es ist die deutsche
Ausdrucksweise. Eigentlich sollte man sich dessen als
Musiker bewusst sein... Naja, nicht umsonst hab ich hier
den Konjunktiv verwendet. Wenn aber dazu noch einen auf
bemüht böse gemacht wird, da schlackern bei mir schon
die Ohren und rollen sich die Zehennägel gen Himmel. :Fjoergyn:
hätten ihre Sache eigentlich nicht schlecht gemacht,
denn die Produktion kommt druckvoll daher (wenn auch
leicht verwaschen) und die Strukturen passen auch, aber
eben: Da sollte ein riesengrosser Stempel auf der
Scheibe sein, der besagt: Vorsicht böse! Besonders
peinlich wird’s im Track „Masoch“, wo man meinen könnte
dass der Sänger sein Müsliriegel wieder auskotzt.
Textlich wäre eigentlich nicht viel zu sagen: Nebst der
abgründig tiefen Bosheit (muss ich erwähnen dass das
Ironie ist? Nein? Danke) in der Stimmlage sind die
Texte... na ja... Also sie sind einfach nur
klischeehaft. Punkt. Mehr fällt mir dazu echt nicht ein.
Klar gibt’s Punkte für die Arrangierung der Stücke und
das eigentlich stimmige Konzept, aber es ist halt wie
beim Kochen: Das beste Rezept nützt nichts, wenn die
Zutaten schlecht und die Köche tot sind. Spart eure
Mäuse, die sind andersweitig besser angelegt.
Toby S.
Punkte: 2.2 von 10
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EPHEL DUATH – Pain Remixes The Known
Earache/Non
Stop Music
Normalerweise vermischen die Italiener von Ephel Duath
Black Metal mit Jazz und weiterem Beigemüse, doch bei
dieser Scheibe hier handelt es sich um ein Remix-Album
ihrer 05er Scheibe "Pain Necessary To Know"... Oder wie
es da so schön geschrieben steht: "Eine elektronische
Dekonstruktion". Ja nur elektronisch, Dark Ambient auf
LSD-Trip oder einfach etwas. Was gut gelang ist die
Schaffung einer dunklen, bedrohlichen und
klaustrophobischen Atmosphäre in einer psychedelischen
Soundkulisse. Mit Metal hat dies gar nix zu tun, und ich
frage mich natürlich, wer tut sich sowas freiwillig an
ohne mit irgendwelchen bewusstseinveränderlichen
Substanzen vollgepumpt zu sein. Der Sinn solcher
Remix-Alben bleibt mir verborgen, aber beinharte Fans
werden auch diese Scheibe kaufen, um sich auf ihren
nächsten Amoklauf vorzubereiten. Zudem denke ich, dieser
Output wird es bei den internationalen
Folter-Sountrack-Charts in die Top Ten schaffen. Das ist
genau die Art von Klangkulisse, die gut zu einem Sci
Fi-Endzeitszenario passt, wo jeder Mensch vor sich hin
vegetiert, innerlich verfault, unkontrolliert rumsabbert
und sich von Rattenhirn und seinen eigenen Fäkalien
ernährt... En Guätä!
R.K.
Punkte: keine Wertung
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CD Reviews Archiv
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