Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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GHOST BRIGADE – Until Fear No Longer Defines Us
Season Of Mist/Irascible
Und die Finnen können es einfach nicht lassen – nach
ihrem Debut "Guided By Fire" sowie dem internationalen
Kracher "Isolation Songs" sind die Jungs um den
charismatischen Sänger Manne Ikonen mit einem neuen
Album zurück, das wiederum alle Grenzen sprengt und sich
wie die Vorgänger dort einnistet, wo es zwar abgrundtief
dunkel und todtraurig ist, jedoch nach wie vor ein ganz
kleines Bisschen Hoffnung vor sich hin glimmt. Wie ein
Irrlicht, oder schöner ausgedrückt Will-O'-The-Wisp, das
zwar da ist, aber auch verschwindet, wenn man es zu
erreichen glaubt. Nun, ich weiss, ich habe bisher viele
sehr positive Ausdrücke für diese Band verwendet, aber
glaubt mir: Dies ist nicht einfach so aus der Luft
gegriffen. "In The Woods" beginnt absolut ruhig, nur
getragen vom cleanen Gesang (Was für eine unter die Haut
gehende Stimme!) und akustischen Gitarren. Mutig, solch
einen ruhigen Track an den Anfang zu stellen, beweist
aber einmal mehr, dass Ghost Brigade um ihre Stärken
wissen und diese gekonnt einsetzen. "Clawmaster" ist
dann DER Übersong schlechthin, hier ist alles vorhanden:
cleaner und gegrowlter Gesang, hymnische Übergänge,
ruhige Breaks, donnernde Passagen – und eine Atmosphäre,
die ich zuletzt bei den Katatonia-Alben "Viva Emptiness"
und "The Great Cold Distance" sowie Opeth vernommen
habe. Sowieso sind diese beiden Bands als Referenz
herbeizuziehen, da eine starke Verbindung zwischen ihnen
zu bestehen scheint.
Und, mal ganz böse ausgedrückt: "Until Fear No Longer
Defines Us" ist das Album, welches von Katatonia in
neuester Zeit nicht erschaffen werden konnte. Einfach
Gänsehaut pur, dieses Stück hört man sich am besten an
einem neblig-trüben Morgen an (sollte ja momentan bei
diesem, ähem, 'Sommer' kein Problem sein). "Traces Of
Liberty" hat sogar einen gewissen Doom-Einschlag, quasi
eine Referenz an Candlemass, was zwar weniger
atmosphärisch und dafür eher ruppig daherkommt, aber als
einzelner Track für Abwechslung sorgt und die Scheibe
auflockert, zumal man sich nicht nur auf den Groove,
sondern auf die typischen Stilelemente verlässt, welche
Ghost Brigade eben einzigartig machen. "Cult Of Decay"
ist wiederum sehr stark in der Nähe von Katatonia
angesiedelt, während "Grain" mit seiner ruhigen Art und
Weise beinahe schon Indie-mässig daherkommt – hierbei
ist Vorsicht geboten, denn dieses Abschweifen könnte
Ghost Brigade Punkte bei den Fans kosten, es sei denn,
man mag diese Art von Musik, logisch. "Soulcarvers"
beschliesst mit seinen knapp 8 Minuten Spielzeit ein
Album, welches intensiver, ruhiger, aufbäumender,
aufwühlender und mitreissender kaum sein könnte. Mag
sein, dass die Finnen generell weniger hart zur Sache
gehen als noch auf den Vorgängern, aber eines kann man
käumlich absprechen: ein grandioses Händchen für
berührende Melodien, und dann spielt es kaum mehr eine
Rolle, wie viel Drive jetzt dahinter steckt. Versucht
nicht, das Will-O'-The-Wisp zu fangen, sondern erfreut
euch an seinem Leuchten und geniesst dazu "Until Fear No
Longer Defines Us", es ist es wert – glaubt mir.
Toby S.
Punkte:
9.4 von 10
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EDGUY - Age Of The Joker
Nuclear Blast/Warner
Obwohl die beinharten Fans von Edguy jetzt drei Jahre
nach «Tinnitus Sanctus» (du heilige Scheisse, ist das
wirklich wieder schon so lange her?) auf ein neues Album
ihrer Lieblinge warten mussten, bekamen diese im letzten
Jahr mit Tobi Sammet's zweitem Standbein Avantasia
trotzdem vertraute Klänge auf ihre Lauscher. Nun ist die
Durststrecke aber vorbei und mit «Age Of The Joker»
steht das neunte Studioalbum im Regal, ohne den 2000er
Re-Release «The Savage Poetry» mitgezählt. Während Edguy
in ihren frühen Tagen ihren eigenen Stil stark an
Helloween, Gamma Ray und Konsorten ausrichteten,
entwickelte sich die deutsche Band immer mehr in die
Richtung von Power Metal mit Pomp. Die zweite Schiene
mit Avantasia deutete sich dabei mit Songs wie «Theater
Of Salvation» (1999) und «The Pharaoh» (2001) an.
Mittlerweile gibt es zwei Fortsetzungen davon, wovon der
dritte Teil mit «The Wicked Symphony»/«Angel Of Babylon»
gar ein Doppeldecker geworden ist. Während dieser Stil
sich grundsätzlich kaum verändert hat, gehen Edguy
hingegen immer mehr weg vom ursprünglichen Power Metal
in Richtung rockigere Klänge. Das schliesst mit ein,
dass anstatt des Klaviers von vorher vermehrt
Hammond-Sounds und Synthies auftauchen. Der geniale
Kracher «The Piper Never Dies» von «Hellfire Club»
(2004) ist sowas wie die Blaupause dieser Entwicklung,
die zum Beispiel bei «The Asylum» von «Rocket Ride»
(2006) mehr Spuren als beim insgesamt klar schwächeren,
letzten Opus «Tinnitus Sanctus» (2008) hinterliess. Der
brandneue Opener «Robin Hood» hört sich am Anfang wie
eine Mischung aus Uriah Heep und dem Leitriff von Deep
Purple's «Hard Lovin' Man» an, um danach wie ein eben
typischer Edguy-Song daher zu kommen. Klar mehr Rock als
Metal mit Schlagseite der alten Dokken atmet dann «Nobody's
Hero», wo Tobi's unverwechselbares Vibrato die gewohnten
Trademarks jedoch nicht vermissen lässt. Spätestens beim
fluffigen, gar mit Steel-Gitarren (!) und
Mundharmonika-Sprengseln versehenen «Pandora's Box»
hören wir die "neuen" Edguy, die mir so aber auch
gefallen, und wie! Wer hier auf eine der früher üblichen
Double-Bass Attacken von Felix Bohnke hofft, wird auf
«Age Of The Joker» nicht fündig..., oder doch?!! Yep...,
«The Arcane Child» ist ein vergleichsweise schneller
Track der alten Machart, wo die Drums aber stark in den
Hintergrund gemischt sind und eigentlich eine
Hammond-Orgel den lautesten Zwischenpart einnimmt! Das
erklärt eigentlich alles und «Fire On The Downline» ist
meine neue Melodic Rock Hynme, wo Tobi selten geile
Vocals auspackt. Zu Schluss gibt es mit «Every Night
Without You» noch eine wunderschöne Slow-Nummer (inkl.
weiblichem Chor) zum Ausklang, die das neue wie alte
Erscheinungsbild perfekt abrundet. «Age Of The Joker»
hängt den Vorgänger locker ab und zeigt, dass die fünf
Jungs aus Fulda ihr Pulver noch lange nicht verschossen
haben und künftig live noch eine breitere Stil-Palette
auffahren können!
Rockslave
Punkte: 9.3 von 10
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FUROR GALLICO - Furor Gallico
Massacre Records/Musikvertrieb
Als "Furor Gallico" bezeichneten die Römer die wilde
Entschlossenheit der keltischen Krieger im Kampf und
ihre bedingungslose Bereitschaft, für ihr Land in den
Tod zu gehen. Die italienische Folk Metal-Band dieses
Namens lässt den geneigten Hörer ebendiese wilde
Entschlossenheit auf ihrem Erstlingswerk spüren. Der
erste Blick ins CD-Booklet lässt einen zwar über das an
"Braveheart" erinnernde Outfit der 8-köpfigen (!) Truppe
schmunzeln, doch bereits beim Anhören des Intros merkt
man, dass diese Band durchaus ernst zu nehmen ist.
Abwechslungsreich und mit einer enormen
Instrumentenvielfalt (Gitarre, akustische Gitarre, Bass,
Violine, keltische Harfe, Bodhrán, Dudelsack, Tin
Whistle, Low Whistle, irische Bouzouki und Drums) müssen
sich Furor Gallico nicht vor einem Vergleich mit den
Grössen des Folk Metal wie Eluveitie oder auch Ensiferum
scheuen. Beim ersten Song des Albums "Venti di Imbolc"
wird klar, dass nicht nur die Verwendung von
Instrumenten überraschend vielfältig ist sondern auch
die Stimme von Frontmann Pagan, der von Growling über
Screaming bis hin zu Clear Vocals alles gibt, und zwar
konstant gut, möchte man hinzufügen. Trotz vieler eher
zarter Instrumente heben sich Furor Gallico deutlich vom
langweiligen Geplänkel ab, welches manche Folk-Bands
produzieren und überzeugen auch mit harten Metalriffs
und einiger Drum-Action. Jede Melodie ist einzigartig
und jedes Instrument ist einmal Mittelpunkt und dann
wieder nur schmückendes Beiwerk, was verhindert, dass
einen die schiere Vielfalt erschlägt. Neben schnellen
Songs im Stil von Korpiklaani ("Curmisagios") und
typischen keltischen Rhythmen wie in "Bright Eyes"
lassen es die italienischen Kelten mit dem
Instrumentalstück "Golden Spiral" auch mal ruhiger
angehen. Die Platte ist in Eigenproduktion aus dem Demo
"The Glorious Dawn" (2008) entstanden, was man dem Werk
qualitativ allerdings nicht anhört: Die Songs sind in
sich stimmig, allerdings wirkt die Zusammenstellung
etwas nervös – fast schon zu sehr bemüht, vielfältig zu
sein. Die Lyrics verkommen zur Nebensache, fügen sich
jedoch hübsch ins Genre ein in welchem Krieger, Ruhm und
Ehre gefeiert werden. Alles in allem ist dieses
Erstlingswerk absolut sein Geld wert und hinterlässt das
süsse Versprechen, dass wir von dieser Band noch einiges
erwarten können.
Patricia
Punkte: 9.2 von 10
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FLESHGOD APOCALYPSE - Agony
Nuclear Blast/Warner
Ähnlich wie die britischen Akercocke agieren auch
die italienischen Fleshgod Apocalyse in einem
anspruchsvollen, explosivfantastischen Überschallbereich
der Extraklasse und hieven die Messlatte in der Sparte
'Symphonischer Death Metal' mit der vorliegenden dritten
Veröffentlichung schon wieder ein bischen höher. Die
Stilbezeichnung soll nicht in die Irre führen, denn
Fleshgod Apocalypse sind alles Andere als lieblich,
hauen im Gegenteil gewaltig aufs Maul und vermischen
dazu ihre brachialen Attacken mit opulenten, klassischen
Arrangements, die ich in dieser Form bis jetzt noch
nicht gehört habe, und bringen dadurch sowohl enormen
Abwechslungsreichtum wie auch spannende Dynamiken in die
knapp 50 Minuten. Der immer wieder mal auftauchende,
schrille Klargesang rollte mir beim ersten Hören zwar
fast die Zehennägel auf, passt aber nach ein paar
Durchläufen gut ins Gesamtbild, und mittlerweile kann
ich mir "Agony" ohne diesen gar nicht mehr vorstellen.
Krude Sache, aber irgendwie stimmig, muss jedoch jeder
mit sich selbst ausmachen. Die acht Songs plus Intro und
Pianoausklang sind zwar keine leichte Kost, aber machen
aufgrund ihrer drückenden Vielfalt süchtig und sind
deshalb geradezu prädestiniert, um unter guten
Kopfhörern seziert oder einfach genossen zu werden. Ein
ambitioniertes, gelungenes Werk, das instinktive
Brutalität und durchdachte Technik mit Bravour vereint
und den anspruchsvollen Metaller über längere Zeit
fesseln und beschäftigen wird. Unbedingt mal
konzentriert reinhören!
Hardy
Punkte:
9.0 von 10
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EXHUMED - All Guts, No Glory
Relapse Records/Non
Stop Music
Nach laaanger Abstinenz haben auch die altehrwürdigen
Ami-Deathster von Exhumed wieder mal eine neue Scheibe
am Start und nageln sich innert knapp 36 Minuten durch
elf fiebrige Songs, die in positivem Sinne aus allen
Poren nach old schooligem Spirit stinken und durchwegs
meinen Geschmack treffen. Die textliche Affinität zu
Gedärmen und Friedhof-Anektoten ist geblieben und wird
musikalisch durch den dargebotenen technischen
Grind/Punk mit drückendem Auskotz-Wechselgesang sehr
passend umgesetzt. Wer auf einem der diesjährigen
Konzerte der reformierten Atheist gewesen war, müsste
sich eigentlich noch an die keine Gefangenen machende,
tighte Vorband erinnern, und wem auch immer die
Darbietung gefallen hat, kann mit dem Kauf von "All
Guts, No Glory" eigentlich nichts falsch machen. Denn
das komplette Material hat mit der richtigen Vorliebe
durchwegs Hitcharakter und punktet mit Bauchenergie und
verschwitzten Cojones. Und auch die Musikalität kommt
nicht zu kurz, da sich passende Soli, coole Arrangements
und treibende Rhythmuswechsel durchgehend die Klinke in
die Hand geben und dadurch diesem Energieschub von einem
Album nichts anderes als Höchstnoten verleihen. Wer sich
wieder mal richtig und wahrhaftig die Birne durchblasen
lassen möchte, dem sei ein Reinhören aber so was von
wärmstens empfohlen.
Hardy
Punkte: 9.0 von 10
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KARMAKANIC - In A Perfect World
InsideOut Music/EMI
"In A Perfect World" ist bereits das vierte Album der
von Jonas Reingold gegründeten Prog Rock-Band. Bei
seiner Stammband Flowerkings, bei denen er seit 1999 die
tiefen vier Saiten bedient, ist er halt nur
'Angestellter' und bei Karmacanic kann der sympathische
Bassist halt alles selbst kontrollieren und komponieren.
So weicht dann die Musik auch ab von den Flower Kings,
obwohl man sich auch hauptsächlich im Prog Rock-Gefilde
austobt. Man findet hier viele stilistische Einflüsse,
die zeitweise auch ausserhalb des Prog Rock-Genres
liegen, und darin scheint sich Jonas sichtlich wohl zu
fühlen. Davon ist allerdings Anfangs nichts zu spüren,
starten die Schweden doch gleich mit dem 14-minütigen
Prog-Song "1969", ein herrliches Stück Musik mit viel
Gefühl und starken musikalischen Spielereien. Doch schon
der Nachfolgende Track "Turn It Up" überzeugt beim
ersten Durchhören mit einem starken Mitsing-Refrain und
entpuppt sich als toller Pop Rock-Song. "When The World
Is Caving in" beginnt sehr ruhig und steigert sich dann
in einen coolen Rock-Song mit starkem Refrain und etwas
Deep Purple-Flair. Yeah, that's fun! "Can't Take It With
You" startet doch tatsächlich mit einem Mambo-, oder wie
dieses Zeugs heisst, und einem sehr schrägen
Klavier-Part, wechselt dann in einen starken Rock-Song
mit hartem Gitarrenriff. Und dieses Wechselspiel geht
durch den ganzen Song hindurch (man achte auf die
witzigen Choreinlagen), ein wirklich geiler Song. Auch
die restlichen Tracks sind ein Auf und Ab von Prog Rock,
Hard Rock, und man kann deutlich Einflüsse von Yes,
Beatles und auch sogar Styx raushören. Ich finde das
eine klasse Mischung, die nicht nur Proggies
interessieren könnte. Jonas und seine Jungs haben mit
"In A Perfect World" ein gefühlvolles, lebendiges,
abwechslungsreiches Album geschaffen, das sich meiner
Meinung nach schon abhebt vom allgemeinen Prog-Genre.
Crazy Beat
Punkte: 9.0 von 10
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LIMP BIZKIT - Gold Cobra
Interscope/Universal
Au weia! Die langersehnte Limp Bizkit-Scheibe ist
bei mir gelandet. Na ja, gehen wir die Sache locker an
und stecken das Ding sofort in den nächsten CD-PLayer.
Kurz vorher noch was: Die Nu Metal-Institution ist nicht
bei jedem Metaller beliebt, diejenigen, die Limp Bizkit
hassen können sich getrost anderen Dingen widmen, aber
der Rest, welcher die ersten drei Alben besitzt, sollte
hier unbedingt weiterlesen oder sofort zum nächsten
Plattendealer sprinten, dem Konkurrenten an der Kasse
den Ellenbogen in die Fresse stecken und sich das Teil
sofort reinziehen. Ja, ich klinge leicht euphorisch,
aber verdammte Scheisse: Die Produktion haut alles weg,
was in den letzten fünf Jahren auf den Markt kam! "Gold
Cobra" kling fett, der Bass ist hier dermassen präsent
wie auf keiner anderen Platte. Der wieder in die Band
zurückgekehrte Gitarrist Wes Borland ist einfach bei
Limp Bizkit nicht zu ersetzten, zu cool sind seine
Gitarrenriffs. Jetzt zum enfant terrible vom Nu Metal,
Sänger und Bandboss Fred Durst. Man kann über den Typen
behaupten, was man will, der Knabe hat einfach eine
geniale Stimme, ob beim Rappen oder im cleanen Bereich,
für mich ist er in seinem Genre einer der Besten, wenn
nicht gar der Beste. Die 13 Tracks beherbergen mit "Shotgun"
und "Bring It Back" ein paar weitere Kracher, müssen
aber auch Füller zugestehen. Aber Leute, so stark hätte
ich "Gold Cobra" nicht erwartet, für mich sind die Amis
in ihrem Genre immer noch Nummer eins, denn Korn und
Linkin Park sind mittlerweile in der Versenkung des
Kommerzes verschwunden.
Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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POWERWOLF – Blood Of The Saints
Metal Blade/Sony Music
Powerwolf zetteln zum vierten Mal einen
musikalischen Flächenbrand an. Sie bleiben sich dabei
selber treu und überzeugen zuerst mal mit originellen
Songtiteln à la "Sacrified With Dynamite", "All We Need
Is Blood" oder "Die, Die, Crucified". Der passende,
heavy-metallische Rundumschlag gibt es dann bei den
dazugehörigen Songs. Powerwolf schaffen es hier, ihren
ureigenen Stil zu wiederholen, ohne dass der Spass
verloren geht. Noch immer klingen die mal melodischen,
mal epischen, und dann wieder schnellen Kompositionen
frisch. Die Wölfe lechzen definitiv nach mehr, und das
werden sie auch erhalten. Auch wenn ich im Vergleich zum
Vorgänger-Überwerk "Bible Of The Beast" beim neuen Album
länger brauchte, um es mir zu erschliessen. Warum das so
ist, bleibt für mich unbekannt. Gerade live dürften
sämtliche Songs für Furore sorgen, was die Auswahl der
Setliste wohl zur Torturen machen wird. Wer Powerwolf
bisher nicht kannte und auf Heavy Metal steht, sollte
sich unbedingt der Wolfsbande anschliessen. Alle
bisherigen Anhänger freuen sich an einem weiteren
hochkarätigen Album aus dem Hause Powerwolf.
Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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ACCUSER – Dependent Domination
Red Shift Records
War der letzte Streich "Agitation" alles Andere als
eine Granate, bin ich vom neuesten Erguss von Accuser
sehr überrascht. Auf "Dependent Domination" präsentieren
sich die Siegner Jungs bedeutend brachialer. Speziell
die Gitarrenfront schlägt sich gegenseitig die Salven um
die Birne, dass es eine wahre Freude ist. Auch die
Rhythmusmaschine drückt ohne Ende. Was aber noch immer
ein schmerzlicher Minuspunkt bleibt, ist die Stimme von
Frank Thoms. Er sollte sich einfach mal bewusst werden,
ob er nun ein Shouter wie Chuck Billy (Testament) werden
will oder lieber herumschreit wie Phil Anselmo (Down). "Escape
From The Oath", "Dependent Domination", "Beneath Your
Dignity", "Death To The Traitor" und "The Cause Of All
Evil" gehen sofort ins Ohr, machen keine Gefangenen und
gehören sicherlich zum Besseren, was der deutsche Thrash
Metal zu bieten hat. Wer auf Kreator, Legion Of The
Damned oder Destruction steht, kann hier bedenkenlos
zugreifen.
Tinu
Punkte:
8.8 von 10
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THUNDERBLAST – Invaders From Another World
Pure Steel Records/Non Stop Music
Das Album-Intro der Kolumbianer lässt bereits
erahnen, was für einen Hammer man in den Player
reingelegt hat. Die Spannung löst sich anschliessend in
einem Sturm aus elf knallharten Heavy Metal-Songs auf.
Hier werden keine Gefangenen gemacht, sondern die
Doktrin verkündet, sofort mitzubangen, zu pogen und zu
geniessen. Die Produktion ist entsprechend druckvoll und
nach Vorne gerichtet. Fans von 80er Jahre-Heavy Metal à
la Iron Maiden und Saxon werden sofort ihren Gefallen an
Thunderblast finden. Wie diese Bands reichern auch
Thunderblast ihren Sound mit vielen Melodien an, und
das, ohne ein Spürchen an Druck zu verlieren. Die
Gitarren krachen, der Sänger schreit sich kratzend die
Texte aus der Seele und verzichtet glücklicherweise auf
all zu hohe Stimmlagen. Einziger Abzug könnte man für
den Schlagzeug-Sound geben, der immer etwas scheppert.
Aber vielleicht liegt da gerade der Extra-Kick, den "Invaders
From Another World" von anderen Produktionen abhebt.
Thunderblast klingen wie eine Undergroundband und
gleichzeitig wie ein Major. Trotz aller
Kompromisslosigkeit schaffen sie es, die Spannung bis
zum Schluss aufrecht zu halten. Damit dürften sie alle
begeistern, die am Bang Your Head oder anderen
Veranstaltungen des traditionellen Heavy Metal
teilnehmen. Puristen könnten Thunderblast mangelnde
Originalität vorwerfen, dürften aber von diesem Album
weggeblasen werden. Wer dieses Album nicht mag, ist
definitiv nicht Heavy Metal!
Roger W.
Punkte: 8.8 von 10
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DC4 - Electric Ministry
Metal Blade/Sony Music
Wenn Jeff Duncan, seines Zeichens zweiter Gitarrist
von Armored Saint, gerade langweilig ist, tobt er sich
als Sänger/Gitarrist mit seinen beiden Brüdern Shawn (Drums)
und Matt (Bass) sowie ex-DIO-Klampfer Rowan Robertson in
seiner 1997 gegründeten Band DC4 aus. Gleich nach dem
Intro machen die Herren unmissverständlich klar, was den
Hörer die nächsten ca. 49 Minuten erwartet. Der
Titeltrack ist jedenfalls schon ein Nackenbrecher, wie
er im Buche steht, und mit "XXX" (ihr könnt euch ja
vorstellen, worum es da geht) folgt unmittelbar die
nächste Dampframme, dicht gefolgt vom flotten "Rock God",
das den Adrenalinpegel gleich noch einen Zacken höher
schiessen und die Nackenwirbel gefährlich krachen lässt!
Der anschliessende Stampfer "25 To Life" gibt letzteren
danach endgültig den Rest. Dass sie auch anders können
als immer nur auf die Zwölf zu hauen, beweisen die Jungs
danach mit dem 8:31 Minuten dauernden, sehr düsteren
"Broken Soul", gemässigt im Tempo aber sehr episch und
von hoher Durchschlagskraft, eine richtige Powernummer
mit Gänsehautgarantie, auf der Jeff Duncan
gesangstechnisch eine absolute Meisterleistung
abliefert! Die restlichen Songs vermögen die eh schon
hoch angesetzte Latte problemlos zu meistern, und selbst
die Powerballade "The Ballad Of Rock And Roll", trotz
dem ruhigeren Grundgerüst ein absolutes Riffmonster,
fügt sich perfekt in die Reihe der ganzen Abrissbirnen
ein. Ganz zum Schluss wird uns dann noch die Lynyrd
Skynyrd–Verneigung "Dirty Hands" serviert, das diesen
Silberling definitiv zum Pflichtkauf für jeden
Headbanger mit Herz macht. Ein gutes, solides Stück
Stahl, was die Herren auf ihrem erst dritten Output
zusammengeschmiedet haben, zumal für jeden etwas dabei
ist, dessen Herz für guten, ehrlichen Heavy Rock
schlägt. Ein Highlight dieses Monates, somit bleibt mir
nichts Anderes übrig, als dafür eine Kaufempfehlung
auszusprechen.
Mirko B.
Punkte:
8.5 von 10
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JORN – Live In Black (2 CDs & 1
DVD) (live)
Frontiers Records/Musikvertrieb
Zwei Jahre, solange gibt sich eine Band im
Durchschnitt, bis sie wieder ein neues Album
veröffentlicht. Zwischendurch gibt es vielleicht einmal
eine Live-Scheibe oder ein Best Of und damit hat es sich
mit den Releases. Nicht so Jorn Lande, Norwegens wohl
charismatischste Rockstimme. 21 Platten hat der
Blondschopf in gerade mal 11 Jahren rausgehauen. Mit
"Live In Black" folgt nun Veröffentlichung Nr. 22, und
wie der Titel schon erahnen lässt, gibt es hier kein
neues Material, sondern einen Konzertmitschnitt zu
hören. Aufgenommen am letztjährigen Sweden Rock umfasst
der Doppeldecker 86 Minuten, in welchen bis auf eine
beschwingte Version von Thin Lizzys "Are You Ready?"
ausschliesslich Material aus Jorns Soloschaffen
dargeboten werden. Der Schwerpunkt wurde dabei
inbesondere auf den beiden letzten Scheiben "Lonely Are
The Brave" und "Spirit Black", welche jeweils mit ganzen
fünf Nummern vertreten. Das ist definitiv ein Pluspunkt,
werden so doch Überschneidungen mit der 2007
veröffentlichten "Live In America" grösstenteils
vermieden. Weniger prickelnd hingegen ist der Umstand,
dass es auch die Solo-Ausflüge seiner Band auf die
Scheibe geschafft haben. Zwar mag es nur nett und
höflich sein von Jorn, seinen instrumentalen Begleitern
Platz einzuräumen und die sind auch auf keinen Fall von
schlechten Eltern. Doch während man die Gitarrenkünste
von Tore Moren und Tor Erik Myhre noch verwinden mag, so
ist ein belangloses Drum-Solo nun wirklich nichts
Anderes als Platzverschwendung. Nun gut, der gute Herr
Lande ist Traditionalist und wollte wohl die
Live-Stimmung einfangen. Mit dem rohen und doch klaren
Sound ist ihm dies zumindest gelungen, und so kann "Live
In Black", die übrigens mit Bonus-DVD daherkommt, zum
sinnvolleren Teil seiner Veröffentlichungen gezählt
werden.
Kissi
Punkte: keine Wertung
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SABATON - World War Live - Battle
Of The Baltic Sea
Nuclear Blast/Warner
Wer die schwedischen Sabaton
schon mal live erlebt hat, weiss, wie das abgehen kann.
Dass eine Live-CD nicht lange auf sich lassen würde, war
eh selbstverständlich. Wie Bassist Pär Sundström in
einem Interview sagte, wurden auf der Tour sehr viele
Konzerte aufgezeichnet. Wegen der guten Qualität
entschied man sich für das Konzert, das man bei der "Sabaton
Cruise" auf einer Kreuzfahrt aufgenommen hatte. Die
Songsauswahl wurde hauptsächlich von den Fans im Voraus
bestimmt. Daher liegt der Schwerpunkt eher auf die
letzten zwei erfolgreichen Alben "Art Of War" und "Coat
Of Arms". Da diese Live-CD in aller Welt erhältlich sein
wird, ist es sehr schade dass die Ansagen in Schwedisch
gehalten wurden. Aber sonst gibt's nichts zu meckern.
Wer die tapferen Schweden auf der Bühne vermisst, findet
mit dieser Live-CD einen guten Ersatz.
Roxx
Punkte: keine Wertung
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TRIVIUM - In Waves
Roadrunner Records/Warner
Lange, lange mussten wir auf das fünfte Album der
extrem talentierten, jungen Band aus Orlando warten,
doch die drei Jahre Wartezeit seit dem Vorgänger "Shogun"
haben sich allemal gelohnt! Wer erwartet hat, dass
Trivium musikalisch stagnieren oder sich gar
wiederholen, der wird hier eines Besseren belehrt!
Allein schon das auf einem verstimmten Klavier gespielte
Intro "Capsizing The Sea" ist eine Show für sich! Der
erste Song "In Waves" kommt mit einer traumhaften
Melodie daher und lässt einen deutlich spüren, dass im
Gegensatz zu den vorgängigen Alben vermehrt auf Growls
gesetzt wird, was man allerdings durch traumhafte
Melodien wieder ein wenig ausgleicht. Nebst Leadsänger
Matt Heafy und Gitarrist Corey Beaulieu kommt auch
Bassist Paolo Gregoletto stimmlich zum Einsatz, was dem
Backgroundgesang eine sehr besondere Note verleiht. Um
gleich noch bei Matt und Corey zu bleiben: Die
gemeinsame Gitarrenarbeit des Duos ist dermassen
hervorragend, dass man sich diverse Parts immer wieder
anhören könnte! Überhaupt ist "In Waves" sehr
gitarrenlastig, genau so, wie man es von Trivium
erwartet. Interessant und empfehlenswert hört sich der
herrliche Track "Watch The World Burn" an, der sämtliche
musikalischen Facetten enthält, für die man Trivium
liebt! Leider gibt es auch ein paar Hänger und Füller,
doch die sind nicht wirklich gravierend. Jedenfalls
schaffen sie es nicht, das Album zu ruinieren, denn
trotz allem ist jeder einzelne Song ein Hit für sich und
das gesamte Album strotzt vor mitreissender Riffs,
kraftvoller Shouts und faszinierender Melodien! Alles
wurde so hervorragend arrangiert und kommt in einem
dermassen überwältigenden Rhythmus daher, dass man "In
Waves" einfach lieben muss! Wer auf hinreissende
Melodien steht, der wird an "Built To Fall" seine helle
Freude haben! Auch das balladeske "Of All These
Yesterdays" kann sich in diese Parade einreihen, zudem
lockert dieses zarte Stück den ansonsten relativ
aggressiven Touch des Gesamtwerkes angenehm auf. Im
Grunde bleibt hier nur noch eines zu schreiben:
beeindruckende und überwältigende Arbeit! Ein
wunderbares fünftes Studioalbum einer verdammt
talentierten Band!
Maiya R.B.
Punkte:
8.3 von 10
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SECRET ILLUSION - Illusion
Rising Records
Die Griechen schlagen zu, wenn auch nur musikalisch.
Secret Illusion präsentieren uns hier ihr Debut, und
eins vorweg, ich find's saugut. Die Jungs bringen die
neun Songs recht erfrischend und unglaublich lebendig
rüber, Meistens fährt man Up Tempo, und das ist hier
auch gut so. Aber sogar die ruhigeren Momente,
namentlich "Serenity", haben noch genug Power und
Lebendigkeit, um zu überzeugen. Shouter Dimitris
Giannakopoulos (Mann, die Griechen und ihre Namen!)
singt klasse und sehr variabel, kann aber sicher nicht
die Liebe zu Kiske leugnen. Gerade bei dieser Ballade
drückt Kiske an allen Enden durch. Aber das macht
absolut nichts und schmälert die Qualität des Songs
nicht. Auch der Zweite, ruhige Song "Beauty Of A Lie"
erzeugt Gänsehaut und kommt mit sehr viel Gefühl rüber.
Der Kracher "Endless Night" brettert dann eindeutig in
Richtung älterer Stratovarius, und so kann man halt ab
und zu etwas Bekanntes hören. Aber es ist ja auch fast
unmöglich im melodiösen Power Metal, noch was Neues zu
erfinden, deshalb kann man den Griechen nicht böse sein.
Auch blitzen hie und da ältere Helloween durch, aber
auch dies sei den talentierten Musikern verziehen, da
die Kürbisköpfe ja schon länger keine Songs dieser Art
mehr schreiben. Übrigens, mein Favorit-Song ist ganz
klar das abwechslungsreiche "Echoes In The Shadow", das
mit einem grandiosen, mehrstimmigen Refrain glänzt und
einige Tempi-Wechsel und ein klasse Solo bietet, obwohl
ich hier etwas Avantasia raushören kann. Aber wie
gesagt, die Griechen leisten hier beste handwerkliche
Arbeit, bieten gute melodiöse Songs und bringen das
Ganze sehr locker und gut rüber, wie halt ein Power
Metal-Abum sein muss. Es lohnt sich auf jeden Fall, das
Teil anzutesten!
Crazy Breat
Punkte: 8.2 von 10
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MINUSHUMAN - Bloodthrone
Season Of Mist/Irascible
Yeah, Minushuman aus Frankreich rocken! Der Stil wird
selber als Atmospheric/Thrash Metal angegeben. Und wie
diese Stilbezeichnung zutrifft! Minushuman verstehen es,
altbackene Thrash Metal-Riffs in ein neues, modernes und
atmosphärisches Kleid zu verpacken. Das Album hat
mehrere grosse Momente wie z.B in "The Size Of An
Ocean", "The Day We Died" oder
"Godspeed". Minushuman spielen nur so mit der Stimmung
und verstehen es, den Hörer nicht zu langweilen.
Schwache Momente findet man auf dieser Veröffentlichung
kaum.
Steve Butcher
Punkte:
8.2 von 10
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CRIMINAL - Akelarre
Massacre Records/Musikvertrieb
Die chilenisch/englische Truppe Criminal um
Gründungsmitglied Anton Reisenegger bringt mit dem neuen
Album "Akelarre" schon das siebte Machwerk an den Start.
Und wie schon bei den anderen Silberlingen handelt es
sich hier um derben Thrash Metal, der euch das
Ohrenschmalz so richtg wegpustet. Man hat den
langjährigen Kompagnion Rodrigo Contreras an der
Leadgitarre durch Olmo Cascalar ersetzt, was der Truppe
sichtlich gut getan hat. Eine sogenannte Frischzellenkur.
Tja liebe Thrasher, ihr habt da zehn richtig amtliche
Thrash-Kracher am Start, die eigentlich alles drinhaben,
was auf einem guten Thrashalbum drin sein sollte:
schnelle Gitarren, coole Soli, noch schellere Drums,
einen verständlichen Sänger (ist heutzutage verdammt
schwierig aufzutreiben) und last but not least einen
pulsierenden Bass. Die Platte gefällt, ist aber kein
Highlight, denn die Überkracher fehlen - einfach dadurch
hievt sich "Akelarre" über den Durchschnitt, aber nicht
weiter.
Daniel J.
Punkte:
8.2 von 10
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SOLITUDE AETURNUS – In Times Of
Solitude (Compilation)
Massacre Records/Musikvertrieb
Über diese Compilation muss man
glaub ich kaum grosse Worte verlieren, denn spätestens,
seit Rob Lowe Candlemass beigetreten ist, sind auch
Solitude Aeturnus vermehrt ins Rampenlicht gerückt. Und
wer sich nun ein wenig mit ihrer Diskographie
beschäftigt, der wird sich zwangsläufig fragen: Wie
haben die guten Herren denn in ihren Anfangstagen
musiziert oder alternative Versionen von Klassikern wie
"Sojourner" und "Mirror Of Sorrow" geklungen? Die
überraschend gut klingenden Aufnahmen spiegeln
logischerweise den Zeitgeist um den Anfang der 90er
Jahre wider, die Stimmung von dazumals ist unverkennbar,
und mit "And Justice For All" ist sogar eine
Live-Aufnahme vorhanden, sehr Bootleg-mässig, aber die
Stimmung wurde dennoch gut eingefangen. Viel mehr muss
man dazu echt nicht sagen, Fans und Komplettisten werden
sich freuen, endlich das "And Justice For All"-Demo in
den Händen halten zu können – zumal Rob Lowe nicht in
allen Tracks seine Gesangskünste zum Besten gibt,
sondern der erste Sänger, Kris Gabehart, welcher damals
noch mit den Jungs unter dem Namen Solitude dieses Demo
veröffentlichte. Der Name änderte sich dann allerdings
so schnell, wie man den Sänger ausgetauscht hatte. Ein
interessantes Stück Zeitgeschichte, von dem man
zumindest mal gehört haben sollte.
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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NIGHTBRINGER – Hierophany Of The
Open Graves
Season Of Mist/Irascible
Das ist wieder einmal eines dieser Alben, welches mich
total überrascht. Da ich in den vereinigten Staaten
nicht viele Bands kenne, wäre mir wohl beinahe eine
wirklich starke Band durch die Lappen gegangen. Schon
vom ersten Lied an ist das Album sympathisch, man möchte
es ansprechen und mit nach Hause nehmen. Und das nicht
wegen dem plötzlich einsetzenden Riff, sondern dem
Aufbau bis dahin, einmal kurz unterbrochen von einem
Schrei, wirkt der Track ziemlich unspektakulär, glänzt
dann nach zwei Minuten aber mit der Präsentation des
Stimmumfanges, einem langsameren Schlagzeugpart, dem
chaotischen Gitarrenspiel, bis sich das Lied wieder
fängt und nochmals aufbrausen will. Soviel auf einmal,
verpackt in kompakten 7 Minuten. “Eater Of The Black
Lead“ Stampft zu Beginn gemächlicher dahin, packt dann
aber auch schnell einmal die abwechslungsreichsten
Geschwindigkeiten aus. Gepaart mit den leicht
melodischen Riffs und der Stimmenvielfalt bekommt man
wirklich Lust, dem Album zuzuhören, sich Zeit zu nehmen
und es kennen zu lernen. Und immer fällt die
einzigartige Spielweise der Amis auf: unterschiedlichste
Tempi, mal langsame, mal schnelle Anschläge, melodische
und dissonante Melodien bis zum Abwinken.
Allerspätestens nach “Dreaming Upon The Sepulcher“ ist
alles Gute vernichtet und die Welt mit einem öligen Film
aus Schlacke bedeckt, welche aus der Leere des Kosmos
herab trieft. Das Album vertont die allerletzten
Augenblicke vor der Apokalypse und die ersten Zeitlosen
Momente danach. Herrlich, majestätisch, triumphierend,
ein wirklich starkes Teil!
Tristan
Punkte:
8.0 von 10
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FREEDOM CALL - Live In Hellvetia
(2 DVDs / 2 CDs) (live)
Steamhammer/SPV
Man mag sie oder auch nicht. Die
Rede ist von Freedom Call, den Kings of Happy Metal.
Nach über 13 Jahren Bestehen bringen sie nun mit "Live
In Hellvetia" eine DVD raus. Wie der Titel schon sagt,
wurde ein Konzert im Z7 in Pratteln mit vielen Kameras
aufgezeichnet. Das Cover ziert unser weltbekanntes
Matterhorn, welches offebar in aller Welt mit der
Schweiz assoziiert wird. Das Matterhorn ist ca. 240
Kilometer von Pratteln entfernt. Aber das ist egal und
völlig okay so. Dass der Schreiber dieser Zeilen beim
Konzert dabei war, macht das Ganze jetzt noch
interessanter. Was die Aufnahmen betrifft, gibt es
nichts auszusetzen: Gute Ton- und Filmqualität sowie
auch Schnitt. Leider vermag der Konzertmitschnitt nicht
an die tatsächliche, gute Stimmung ranzukommen, die an
diesem Abend im Z7 herrschte. In Echt war sie viel
besser! Schade war nur, dass der wuchtige und
bombastische Song "Hymn To The Brave" nicht normal,
sondern als leichte Acoustic-Version gespielt wurde. Auf
der zweiten DVD gibt es noch Auschnitte von der Tour,
Backstage, Interviews und viele weitere tolle Sachen.
Eine eindeutig gute und wervolle Anschaffung für Freedom
Call-Fans. Man muss sich nur entscheiden, ob man die DVD
oder nur die Live-Audio-CD kauft. Oder darf es beides
zusammen sein?
Roxx
Punkte: keine Wertung
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TOXIC HOLOCAUST – Conjure And Command
Relapse Records/Non
Stop Music
Schon vor dem grossen Revival des Thrash Metal, wo
alte Recken wieder zu neuer Stärke fanden, entdeckten
einige junge Bands das aggressive Subgenre für sich neu.
Eine davon waren und sind Toxic Holocaust aus Portland,
Oregon. Räudig und immer mal wieder punkig kommt ihre
Version des Stils daher, den Bands wie Slayer, Exodus
oder Anthrax bekannt gemacht haben. 'Mitten in die
Fresse' scheint die Devise des Trios um den röchelnden
Mainman Joel Grind zu sein, und genau dorthin trifft
auch jeder einzelne der Nummern auf ihrem neuen und
somit vierten Langeisen (neben einer Unzahl von EP's und
Split-Scheiben) "Conjure And Command". Ohne Vorwarnung
wird mit "Judgement Awaits You" gleich die Hölle
losgelassen und ohne Rücksicht auf Verluste drauflos
gedrescht. Schwerfällig und brachial wird dagegen in "Agony
Of The Damned" die Apokalypse losgetreten, bevor beim
sägenden "Bitch" in Richtung Motörhead gewunken wird.
Slayer lassen indes auch des Öfteren grüssen, genauso
wie, was Ungeschliffenheit betrifft, die guten alten
Venom. So stampft man trittsicher durch den "Red Winter"
und bangt sich beim eingängigen "Nowhere To Run" die
Nackenwirbel wund. Geht es um Songstrukturen, dann
entscheiden sich Toxic Holocaust lieber für kurz,
straight und knackig, die Dauer der Tracks liegt oftmals
unter drei Minuten. Mit seinen 4:23 ist "I Am Disease"
also schon fast als Epos mit Endzeitstimmung zu
bezeichnen, dass pechschwarz dem Untergang entegegen
galoppiert. Der Mid Tempo-Rocker "The Liars Are Burning"
hingegen erinnert wieder daran, dass Bands wie Toxic
Holocaust oder ihre Freunde Municipal Waste auch schon
mal abschätzig als Party-Thrash bezeichnet werden. In
seiner Ganzheit jedoch ist "Conjure And Command" nichts
Anderes als eine dufte Thrash-Scheibe ohne
Kinkerlitzchen.
Kissi
Punkte:
8.0 von 10
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KEVIN RIDLEY - Flying In The Face
Of Logic
Global Music Group
Hier handelt es sich um das Solo Debut des
Skyclad-Sängers Kevin Ridley. Seiner eigenen
Beschreibung des Albums nach sind die einzelnen Songs in
der nordenglischen Folklore verwurzelt. Demnach wird
hier auch auf harte Gitarrenriffs grösstenteils
verzichtet und an deren Stelle eher auf Geige, Flöten
und ähnliche Instrumente gesetzt. Und das Ganze gefällt
mir ausserordentlich gut. So stehen hier die Melodien im
Vordergrund, ob Geige oder Gesang oder satte Chöre, alle
14 Songs bauen darauf auf. Hie und da wird man
musikalisch schon an Blackmores Night erinnert, wobei es
hier öfters etwas flotter zugeht. Und eben diese flotten
Songs wie "(We All Got) Where We Want To Go", oder
"Still Lucid After All These Beeres" geben dem Album
gehörig Schwung. Auch die eher ruhigen 'Singer/Songwriter'-Songs
wie etwa "Knotwork", die nur auf Gesang und akustischer
Gitarre basieren, bilden eine gute Abwechslung zum Rest
des Rundlings. Wie auch der 'härteste' Song "They Dance
Till Tomorrow", wo auch mal die Gitarren aufgedreht
werden. Kevin Ridley hat hier für alle Liebhaber des
Folk Rock ein wunderschönes Album geschaffen. in das
Fans jener Musik unbedingt reinhören sollten.
Crazy Beat
Punkte: 7.9 von 10
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A PALE HORSE NAMED DEATH – And
Hell Will Follow Me
Steamhammer/SPV
Passend zum Namen der Band
leitet ein wildgewordenes wieherndes Ross die Scheibe
ein. Es galoppiert, immer schneller werdend und
schnaubend, knapp eine Minute lang umher. Dann geht es
los mit düsteren Songs und zähflüssigen Riffs. "And Hell
Will Follow Me" und "As Black As My Heart" - fröhliche
lebensbejahende Titel hören sich anders an. Bei "Bad
Dream" hört man sogar 2 Minuten lang Menschen schreien,
die, wie es scheint, gerade mit dem Teufel um ihr Leben
kämpfen. Gebraut wurde dieses Black Sabbath-lastige,
schwermütige Musikgewand von Sal Abruscato (Life Of
Agony), der nun hier am Gesang zu hören ist, Johnny
Kelly am Schlagzeug (Type O Negative, Seventh Void),
Bobby Hambel (Biohazard) an der Gitarre, Matt Brown
(Supermassiv, Seventh Void) ebenfalls an der Gitarre
sowie Eric Morgan am Bass. Unverkennbar findet man hier
natürlich auch die Einflüsse der einzeln Ur-Bands
wieder. Am Ende überrascht noch Ulrich Krieger (Lou
Reed) bei "Die Alone" am Saxophon. Im Doppelpack mit
Seventh Void auf Tour ist das bestimmt live eine
Granate. Gefällt mir!
Liane P.
Punkte: 7.9 von 10
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YES - Fly From Here
Frontiers Records/Musikvertrieb
Im Internet gibt's jede Menge Diskussionen, ob nun "Fly
From Here" ein Yes-Album ist oder nicht. Da der
Longtrack "Fly From Here", der in 6 Parts unterteilt
ist, grösstenteils vor langer Zeit von den Baggles
(Trevor Horn und Geoff Downes) komponiert wurde,
zweifeln viele alte Yes-Fans an diesem Werk. Mir ist das
komplett egal, ich bewerte das Album für sich und hab
auch nicht vor, das Ganze mit den grossen Yes-Werken zu
vergleichen, was meiner Meinung nach auch sinnlos wäre.
Vermutlich werde ich auch den Zorn einiger Yes-Fans auf
mich ziehen, wenn ich sage, dass mir der neue Sänger
Benoit David besser gefällt als der Original-Shouter Jon
Anderson, aber auch das ist mir egal. Benoit ist zwar
nicht ganz so weit von Andersons Gesang weg, hat aber
etwas Erfrischendes und ist auch etwas variabler und
breiter in seinen Stimmlagen. An den Keys hört man
übrigens wieder Geoff Downes (Wo spielt den der
eigentlich nicht?), der ja schon in Jahren 1980-1981 bei
Yes die Tasten bediente. Musikalisch geht man es
grösstenteils ruhig an. Nur das viel zu kurze "Overture",
"Madman At The Screens", das instrumentale "Bumpy Ride"
und "Into The Storm" würde ich als tolle Prog Rock-Songs
bezeichnen. Ansonsten nimmt man den Fuss vom Gaspedal,
aber trotzdem finde ich ruhige Gefühlvolle Lieder wie "Sad
Night At The Airfield" toll, obwohl ich das schon im
Pop-Bereich sehe. Bei "We Can Fly (Reprise)" kommt dann
eher etwas Asia-Feeling auf, was ja durch die
Anwesenheit von Downes nachvollziehbar ist. Beim
wunderschönen "Hour Of Need", sehr gefühlvoller Song
übrigens, steuert Oliver Wakeman ein starkes
Synthie-Solo bei, das hervorragend zu Howes akustischer
Gitarre passt. Mit "Solitaire" hören wir dann ein
starkes Akustik-Gitarrenstück, das die Klasse von Steve
Howe zeigt, Hut ab. Im Ganzen gesehen ist "Fly From Here"
ein gutes Album, das halt auch die ruhigeren, poppigen
Seiten der Ur-Proggies zeigt, aber auch die sind absolut
hörenswert, glänzen mit guten Melodien, schönen Chören
und starken instrumentalen Leistungen. Nach über 40
Jahren Bandgeschichte bleiben nun halt einige Dinge auf
der Strecke, seien das jetzt Bandmitglieder oder
musikalische Trademarks, aber trotzdem können sich Yes
nach so vielen Jahren ihres Bestehens mit "Fly From Here"
durchaus noch sehen lassen.
Crazy Beat
Punkte: 7.8 von 10
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OUTLOUD – Love Catastrophe
AOR
Heaven/Non Stop Music
Wüsste man es nicht besser, man würde Outloud's
Heimat in Schweden vermuten. Doch der Gründer der
Formation ist der Griechische Firewind
Keyboarder/Gitarrist Bob Katsionis. Neu an Bord ist sein
Landsmann Sverd T. Soth, der hauptamtlich Bassist bei
Bare Infinity ist. Weitere Members sind der Schlagzeuger
Mark Cross, der ausser bei Firewind auch schon bei
Metallium und Helloween in Diensten stand. Komplettiert
wird das Line Up mit den beiden Amerikanern Tony Kash an
der Gitarre und dem Sänger Chandler Mogel (Ex-Legion).
Durch den musikalischen Background der Musiker müsste es
sich bei Outloud eigentlich um ein Metal-Projekt
handeln. Doch die Jungs zeigen in dieser Konstellation
ihre andere Seite. Mit "Love Catastrophe"
veröffentlichen sie nach "We Will Rock You To Hell And
Back Again" ihr zweites Melodic Rock-Album. Mit "We Came
To Rock" geht es zwar gleich ziemlich heftig zur Sache,
danach wird es aber deutlich ruhiger. Die Band schwenkt
in den Bereich des melodiösen Hard Rock ein, den sie nur
noch ab und zu verlassen, um AOR-Luft zu schnuppern.
Glücklicherweise bleibt die Geschichte aber immer sehr
kraftvoll, der Drive geht bis zum Schluss nie verloren.
Das Songmaterial ist zwar nicht ultimativ, doch der eine
oder andere Song hat durchaus Wiedererkennungswert. Als
musikalische Querverweise könnten, nebst einigen
schwedischen Bands, vor allem die Norweger TNT, die
Briten Shy oder die Amerikaner Firehouse dienen. Fans
der genannten Bands dürfen durchaus ein Ohr riskieren.
Chris C.
Punkte: 7.8 von 10
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SKÁLMÖLD – Baldur
Napalm Records/Musikvertrieb
Nachdem Island 2010 hauptsächlich mit dem Ausbruch
des Vulkans Eyjafjallajökull Schlagzeilen machte, erhebt
sich von der Insel nun aus der Asche eine neue
Naturgewalt, die Europa im Sturm einnimmt – die
Viking-Band Skálmöld. Das Erstlingswerk der Isländer ist
sehr überzeugend und wird besonders Fans von Týr
begeistern. Die beiden Bands sind sogar beim selben
Label (das färöische Label Tutl), und auch vom Stil her
haben sich Skálmöld einiges von Týr abgeschaut: Kleine
Choreinlagen, die klingen, als würden sie von bärtigen
Kehlen aus den Hallen Walhallas dringen, Texte um Sagen
und Legenden der Heimat und viele Folk-Elemente – das
Ganze verpackt in melodischen und epischen Metal. Doch
die Isländer sind keineswegs nur ein fader Abklatsch der
südöstlichen Nachbarn. Besonders die 3 (!) Gitarren
sorgen für die nötige Fülle und erinnern teilweise sogar
an Iron Maiden. Die Kompositionen sind durchdacht,
abwechslungsreich und zeigen, dass die erst 2009
gegründete Band ihren Stil bereits gefunden hat. Mit
"Baldur" legt die Band ein Konzeptalbum vor, das vom
gleichnamigen Helden handelt, der beschliesst, Rache zu
nehmen an den Dämonen, die seine Familie töteten. Auch
wenn man kein Isländisch versteht, kann man der
Geschichte zumindest emotional folgen. "Árás" hört sich
an wie eine Kriegserklärung – sehr bedrohlich und eher
härter. "Baldur", der Bonustrack, wurde erst später
aufgenommen und ist eine Art Zusammenschnitt der
vorhergehenden Tracks – nicht nur musikalisch, sondern
auch textlich. In diesem Song wird die ganze Geschichte
nochmal erzählt in einem über 10 Minuten dauernden Epos.
Nervig sind allerdings das Intro "Heima" mit Kinderchor
und das geradezu absurde, kreischende Zwischenspiel "Draumur".
"Baldur" ist jedenfalls eines dieser Alben, das immer
besser wird, je öfter man es hört – und das will was
heissen! Skálmöld sind eine tolle Band, die das Genre
zwar nicht neu erfinden, die sich aber gut machen im
Regal neben Bands wie Týr, Ensiferum oder Falkenbach.
Patricia
Punkte: 7.7 von 10
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DEEP BLACK SEES – Inside Outside
Rising Records
Die Insel Sizilien welche südwestlich vor der
Stiefelspitze Italiens liegt, bringt mit Deep Black Sees
fünf spielfreudige, feurige Italiener an den Start, die
mit "Inside Out" ihr erstes Album veröffentlichen.
Bereits im Jahre 2003 im zarten Alter von 13 Jahren
musizierten die Buben (Im wahrsten Sinne des Wortes!) in
diesem Line Up zusammen, und daran hat sich bis heute
nichts geändert. Auch hat sich an der gemeinsamen
Vorliebe für die komplexere Art des Musizierens nichts
geändert. Das hat sich wohl ausgezahlt, denn Silvia
Massy wurde aufmerksam auf die Band und war anscheinend
sofort begeistert. Die Produzentin (soll's auch geben),
welche durch die Arbeit mit Tool 1993 für das
Doppel-Platin-Debut Album "Undertow" bekannt wurde,
krallte sich die Italiener, und das Resultat ist ein
Album mit 7 Tracks aus dem Progressive Metal-Bereich mit
wechselndem Gesang zwischen den beiden Gitarristen
Walter Mogavero und Antonio Pupillo. Für mich klingt das
ganze Werk noch nicht ganz 'angekommen' und ein klein
wenig buckelig. Schauen wir mal, was die Zukunft bringt.
Die Band steht ja erst am Anfang und hat noch alle Zeit
dieser Welt, sich zu entwickeln. Potential ist in jedem
Fall vorhanden. Schmerzhaft sind doch eh immer die
Geschichten, bei denen schon die ersten Releases extrem
erfolgreich sind und dann der massive Druck im Nacken
sitzt, mit der nächsten Scheibe noch einen drauf setzen
zu müssen. Lieber schön langsam wachsen und gedeihen.
Bin gespannt, wie es für diese Band weiter geht.
Liane P.
Punkte: 7.6 von 10
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INEVITABLE END - The Oculus
Relapse Records/Non
Stop Music
Musik, wie sie nur aus Schweden kommen kann -
Inevitable End toppen in Sachen Aggression Bands wie
Converge und Refused um Meilen und liefern mit ihrem
Zweitling "The Oculus" den Soundtrack zum Durchdrehen.
Die fünfzehn Tracks zwischen 53 Sekunden und 5 Minuten
stehen dabei für alles ein, was die genannten Bands
definiert haben: Das Quartett bedient sich bei den
Ausbrüchen von Converge genauso wie bei der Versiertheit
von Refused und Konsorten. Jetzt lässt sich natürlich
darüber streiten ob 'höher/weiter' als eigene
Stilentwicklung durchgeht, aber da könnte man gleich die
Hälfte aller Stromgitarren-Bands streichen - Fakt ist,
dass Inevitable End das Rad nicht neu erfinden, und über
30 Minuten halte sogar ich das aus. Wäre da nicht das
dadurch resultierende Chaos, das mich am Genuss der
Platte hindert: Über weite Strecken ignoriert die Band
Begriffe wie 'in sich stimmig' und 'interessante
Songabfolge', und mich beschleicht das Gefühl, man hätte
hier etwas mehr Augenmerk darauf richten können. Keine
Frage, in den intensivsten Momenten hält "The Oculus"
den Regeln der Kunst wunderbar den Stinkefinger hin,
aber zwischenduch lässt sich ein Verlangen danach nicht
unterdrücken...
El Muerte
Punkte: 7.5 von 10
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TOBY HITCHCOCK – Mercury's Down
Frontiers Records/Musikvertrieb
Toby wurde der Melodic-Fraktion erstmals 2003 im
grösseren Umfang bekannt. Nämlich als Jim Peterik,
Gründungsmitglied von Survivor, ein neues Projekt
startete. Für die Formation Pride Of Lions engagierte
Jim Mr. Hitchcock als Sänger. Bisher brachte die Liason
drei Studioalben und eine Live-Scheibe hervor, die
allesamt auf positive Resonanzen stiessen. Für nächstes
Jahr ist dann auch eine Fortsetzung geplant. Tobi nutzte
nun die Zeit, um sich anderweitig zu verwirklichen.
Unter seinem Namen erscheint "Mercury's Down". Inwiefern
es gerechtfertigt ist, die Scheibe als Soloalbum von T.
Hitchcock zu Veröffentlichen, lässt sich aber
hinterfragen. Durch den Frontiers Label-Boss Serafino
Perugino wurde Tobi mit dem Schweden Erik Martensson
zusammengebracht. Dieser hat für das Album sämtliche
Arbeiten, ausser eben den Vocals, übernommen. Das
heisst, er hat alle Instrumente eingespielt, die Songs
geschrieben und das Album produziert. Warum sein Name
also nicht (mit) darauf steht, ist schleierhaft. Wie dem
auch sei, musikalisch scheint das Duo hervorragend zu
funktionieren. Melodic Rock war jedenfalls schon oft
lascher als auf "Mercury's Down". Erik hat die Gitarren
grundsätzlich stark gewichtet. Dadurch besitzen die
Tracks Power und Drive. Natürlich gibt es auf der
Scheibe jede Menge Balladen. Aber auch diese haben im
Grossen und Ganzen Tiefgang. Einige Melodien flutschen
leicht ins Ohr, wo sie auch bleiben. Wirkliche
Highlights fehlen aber trotzdem. Äusserst Positiv ist
die Gesangsleistung zu bewerten. Kein Wunder wurde Tobi
von Ex-Survivor-Mastermind für sein Projekt ausgewählt.
Alle, die auch auf die Pride Of Lions-Scheiben stehen,
können hier bedenkenlos zugreifen.
Chris C.
Punkte: 7.5 von 10
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BAI BANG – Livin' My Dream
AOR
Heaven/Non Stop Music
Die Jungs von Bai Bang halten ihre Band bereits seit
Ende der 80er am Leben. Nur schon diese Tatsache,
nämlich trotz Grunge und Industrial die 90er und den
Beginn des neuen Jahrtausends mit Hard Rock der 80er zu
überleben und seinem Stil treu zu bleiben, verdient
grosse Anerkennung. Der Sound der Schweden will man uns
als Sleazy Rock verkaufen. Hier muss aber vehement
Einspruch erhoben werden: Zu Sleazy gehört Dreck und
Rotz und viel Punk-Attitüde. Eben so wie bei
Guns'n'Roses, Mötley Crüe oder Hanoi Rocks. Diese
Aspekte fehlen bei Bai Bang genauso, wie sie auch Poison
fehlen (ich spüre schon deutlich die bösen Blicke der
Fans von Bret Michaels und co.). Doch bleiben wir bei
Bai Bang. Die Truppe frönt dem Glam Rock. Das ist nicht
unbedingt schlechter als Sleazy, aber eben anders. Die
Jungs bewegen sich dabei aber gefährlich nahe am Kitsch.
Sie lassen nämlich sämtliche Ecken und Kanten weg und
integrieren statt dessen Pop-Appeal in rauen Mengen in
ihren Sound. So entstand ein Album mit zuckersüssen
Melodien. Mit "We're United" beginnt die Scheibe zwar
sehr vielversprechend mit einem Waschechten Partykracher
mit coolem Refrain. Doch leider bleibt es bei diesem
einen Highlight. Krachende Gitarrenriffs sind absolute
Mangelware. Der eine oder andere Song weiss zwar im
Ansatz durchaus zu gefallen ("Rock It", "Come On" oder
"Die For Me"), es mangelt aber immer wieder an der
richtigen Dosis Rock'n'Roll. Bai Bang schippern im
selben Fahrwasser wie die Norweger Wig Wam und dürften
somit in etwa die gleichen Fans ansprechen. Bai Bang
sind also definitiv eine tolle Band, die aber mit dem
nur 35 Minuten dauernden "Livin' My Dream" sicher nicht
das Highlight ihrer Karriere abgeliefert haben, und, um
es nochmals klarzustellen: Sie sind eine waschechte
Glam- und keine Sleazy-Band!
Chris C.
Punkte:
7.5 von 10
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SLEEPING GIANT - Kingdom Days In
An Evil Age
Ain`t No Grave Records
Dass Bands sich zum Christentum
bekennen ist im Heavy Metal relativ selten, aber in der
Hardcore-Szene kann es schon mal vorkommen, dass man
einen auf spirituell angehauchte Texte macht. Dass der
Hardcoresound lupenrein ist, versteht sich von selbst,
es sind halt die Texte, die schon recht religiös
ausgefallen sind bei den vier Kaliforniern. Wenn man wie
ich weniger Wert auf den Inhalt der Texte legt und sich
mehr dem musikalischem widmet, kommt man bei Sleeping
Giant mehr auf seine Kosten. Schneller Hardcore mit
Brüllerstimme und immer wieder kommenden Breaks -
gefällt dem Schreiber dieser Zeilen. Also Leute, wer auf
guten Hardcore Lust hat, sollte sich mal ein Ohr voll
nehmen, wer aber meint, er müsse alles 'zerstückeln',
der wird sich schnell mal nerven mit der religiösen
Ausrichtung der Amis. Reine Geschmackssache.
Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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ARCTIC FLAME – Guardian At The
Gate
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Die Amerikaner Arctic Flame
präsentieren ihren coolen Old School-Heavy Metal. Dabei
gehen die Jungs sehr melodisch vor, wissen aber
ebenfalls, wie man tolle, harte Riffs spielt. Allerdings
hätte die Produktion noch mit einem Zacken mehr Druck
und Härte auffahren können. Denn richtig krachen tut es
hier leider nicht. Die Amerikaner wissen, wie man gute
Songs schreibt. So ist der Gesang bei "Bloodmotor" eher
ungewöhnlich und kann ein paar Akzente setzen. Aber auch
ohne Sänger lassen Arctic Flame aufhorchen, wie der
ungewöhnliche Titel "Falkenfels" beweist. Generell
bewegt sich das Tempo im mittleren Bereich und lässt nur
zu Beginn des fast 11 minütigen "The Eternal" doomig
langsame Klänge zu. Old-schooler bekommen hier eine
nette Ladung Heavy Metal-Songs. Nicht mehr und nicht
weniger. Somit empfehlen sich die Arktischen Flammen
dringend als Vorband einer etablierten Truppe. Wer
vorher bereits "Guardian At The Gate" antesten will,
wird es sicher nicht bereuen. Denn Arctic Flame haben
wohl nicht das Zeug zum Überflieger, bereichern aber die
Szene um ein weiteres Sternchen.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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SHE WANTS REVENGE – Valleyheart
Eleven Seven Music/EMI
Metal Heads, das ist eher nichts für Euch. She Wants
Revenge spielen eine Art modernisierten, wavigen Rock im
Synthesizer-Stil der frühen 80er Jahre. Kein Wunder,
dass die Band bereits im Vorprogramm von Depeche Mode
auftreten durfte. 2005 hatten die Amerikaner mit dem
Titel "Out Of Control" einen recht kommerziellen Erfolg,
und der Song wurde von den Radiostationen rauf und
runter gespielt. Mit "Valleyheart" bringen sie jetzt ihr
3. Album auf den Markt. Ich schätze mal,da hat sich
jemand von Joy Division, den Wegbereitern der Dark
Wave-Bewegung, beeinflussen lassen. Zudem, höre ich da
beim Song "Must Be The One" sogar ein bisschen U2 raus?
She Wants Revenge schenken allen, die gerne an die 80er
zurück denken, 10 Songs, geprägt von Electro und Wave,
die ziemlich geschmeidig und eingängig daherkommen. Mag
ich, ich kann halt meine musikalische Vergangenheit
einfach nicht leugnen.
Liane P.
Punkte:
7.5 von 10
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CHAINED AND DESPERATE – Divine Authority Abolishment
Pitch Black Records
Die Griechen beehren uns wieder einmal mit einem
musikalischen Ständchen aus ihren politischen und
ideologischen Trümmern, allerdings ist es nicht eine
bekanntere Band, welche ihre Wut und ihren Frust
musikalisch zum Ausdruck bringt, sondern die
‚Jungspunde' von Chained And Desperate. Jungspunde
deshalb, weil die Jungs zwar seit knapp 1990 unterwegs
sind, seither aber lediglich 6 Demos und eine Langrille
("Eleven Angles In A Circle", 2000) veröffentlich haben.
Nun, genug des geschichtlichen Backgrounds, was erwartet
einen auf "Divine Authority Abolishment"? Primär Black
Metal, allerdings nicht auf eine hymnisch-epische Art,
wie man es von Kapellen wie SepticFlesh oder Rotting
Christ aus dem selben Lange kennt, sondern eher trocken,
beinahe schon schwermetallisch, eher minimalistisch
gehalten. Der Gesang geht über das übliche, heisere
Gekrächze bis hin zu cleanem Gesang, der stilistisch
gesehen besser in die Soundstrukturen passt als die
Screams – der gute C. M. Ain kann eben doch beides.
Bringt definitiv Abwechslung und Leben in die Bude, und
auch die Soundfraktion kann durchaus begeistern, weiss
sie doch, sowohl professionell wie auch stellenweise
verspielt zu agieren – gewisse Referenzen an den Heavy
Metal lassen sich nicht leugnen. Fazit: Wer einen etwas
anderen Black Metal hören will, der weder auf Pomp noch
auf zigtausend Chöre aus ist und auch sonst eher
straight daherkommt, der ist mit Chained And Desperate
ziemlich gut bedient. Seid einfach gewarnt ob der eher
monotonen Schrei-Stimme sowie den für Black Metal eher
fröhlich wirkenden Einflüsse des Heavy Metal, aber wer
damit umgehen kann: enjoy!
Toby S.
Punkte:
7.5 von 10
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PRIVATE ANGEL – Nailed
Point Music/Non Stop Music
Sie rocken aus allen Rohren, und
man merkt den Herrschaften an, dass sie dies nicht erst
seit Gestern machen. Schon der Opener "Human Wreck" geht
in die Vollen, und speziell Sänger Robbo Stoeltzel kann
mit seinem Organ sofort überzeugen. Der Titelsong hätte
schon fast einen Anspruch, auf dem letzten Accept-Album
stehen zu können. Gitarrist Dazz Shepherd greift nicht
nur da kräftig in die Saiten und spielt coole Soli wie
auch geile Riffs und Harmonien. Und wenn beim dritten
Track "Tomorrow Today Is Yesterday" ein Dokken-typisches
Riff erklingt, wird es allen 80er-Freaks warm ums Herz.
Die Jungs versuchen, mit leicht modernen Tunes nicht zu
altbacken zu klingen. Dieser 'Test' schmälert aber den
ansonsten tollen Gesamteindruck. Darum sind auch die
Lieder die besten, welche wie "Last Chance", "Valiant
Song", "Tramp Stamp Boogier", oder "Shine On" geradeaus
rocken. Zudem ist das mit einem abendländischen Intro
startende "Kush" eine gute Abwechslung. "Nailed" ist ein
Album geworden, das Spass macht und mit der Abrissbirne
"Right Side Up" furios beendet wird, aber den ganz
grossen Hit vermissen lässt.
Tinu
Punkte:
7.5 von 10
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VADER - Welcome To The Morbid Reich
Nuclear Blast/Warner
Ich muss zugeben, das polnische Death
Metal-Urgestein Vader war und wird niemals so richtig
meine Baustelle sein. Ich goutiere ihren Beitrag zur
internationalen Reputation der todesmetallischen Zunft,
bewundere ihren konstanten Durchhaltewillen und begrüsse
ihre kompromisslose Kontinuität entgegen jedem Trend und
den damit einhergehenden internationalen Erfolgen, aber
ein Fan dieser Truppe werde ich denoch niemals werden.
Die Songs sind zwar durchdacht und überaus kompetent
gespielt, die Soli sind top, die Produktion ist mehr als
okay und auch ein akzeptables Mojo ist vorhanden, aber
meine innere Saite bringen sie einfach (immer noch)
nicht zum schwingen. Vader sind überdurchschnittlich
gut, aber einfach nicht mein Ding. Und der nicht
überzeugend rüberkommende
Muss-halt-auch-noch-sein-Gesang geht mir nach wie vor
brutal auf den Sack. Darum halte ich dieses Review kurz
und bitte alle Fans der Truppe, sich ein eigenständiges,
persönliches Bild zu machen.
Hardy
Punkte:
7.4 von 10
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SINISTER REALM - The Crystal Eye
Shadow Kingdom Records
Man nehme eine gute Portion
Armored Saint, Fifth Angel und Obsession zu etwa
gleichen Teilen, würze das Ganze mit einer Prise Anvil
zu "Forged In Fire"-Zeiten und runde das Gemenge mit
einer Messerspitze Heir Apparent und einem Hauch
Candlemass ab, et voilà, fertig ist ein leckeres US
Metal-Gericht namens "The Crystal Eye" aus dem Hause
Sinister Realm! Was sich bereits auf dem 2009
veröffentlichten, selbstbenannten Debut ankündigte, wird
durch die Band aus Allentown, Pennsylvania, mit aller
Konsequenz fortgeführt, nur diesmal noch einen Tick
epischer. Der Opener "Winds Of Vengeance" klingt trotz
flottem Tempo zwar etwas beliebig, aber gleich mit der
zweiten Nummer "Tormentor (Deliver Us)" führen die Jungs
in beeindruckender Weise vor, wie erhabener Epic Metal
zu klingen hat. Und auch die restlichen sechs Songs,
unter denen kein wirklicher Filler auszumachen ist,
versprühen massenhaft 80er Jahre-Atmosphäre. Ob die
Huldigungen an unsterbliche Szenegrössen wie Dio ("The
Tower Is Burning"), Candlemass ("The Shroud Of Misery")
oder frühe Savatage ("Signal To Earth") Absicht oder
Zufall sind, ist eigentlich völlig irrelevant. Der Sound
ist erdig und lebendig, die Melodien und Hooklines
packend und Frontmann Alex Kristof verfügt über ein
angenehm kräftiges Organ, das sich nie in hysterisch
hohe Gefilde verirrt. Natürlich ist Metal dieser Sorte
nicht mehr zeitgemäss, aber sind es etwa all die
Okkult–Rock Bands sowie die diversen AC/DC- und Led
Zeppelin-Epigonen? Und wenn die Mucke fesselnd klingt,
spielt das überhaupt eine Rolle? Ich meine nein, zumal,
wenn ich mir vor Augen führe, was für talentfreie Bands
für ihre auf Plastik gebannten Plattitüden Majordeals
einheimsen, dann ist mir eine Rückbesinnung auf gute,
alte Werte dieser Sorte mehr als recht. Dieser CD zu
lauschen ist immer wieder ein Vergnügen, das ihr euch
auch gönnen solltet.
Mirko B.
Punkte:
7.4 von 10
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BLACK VEIL BRIDES - Set The World
On Fire
Universal Republic/Universal Music
Von dieser Band hat bisher
wahrscheinlich kaum jemand etwas gehört, daher fragen
wir am besten Wikipedia. Laut der Online-Enzyklopädie
handelt es sich um eine Post-Hardcore-Band aus
Cincinnati/Ohio, die mit "Set The World On Fire" ihr
zweites Studioalbum veröffentlicht hat. In der
Vergangenheit wurde die Band von den kritischen Medien
sehr skeptisch betrachtet. Man beschrieb sie als eine
Mischung aus divenhaften Emo-Kids und vorlauten
Möchtegern-Rockern, zudem kam ihr durchaus etwas
eigenartiges Styling nicht immer gut an. Zugegeben, ihr
erstes Studioalbum "We Stitch These Wounds" war nicht
gerade der Burner, doch wenn man gnädigerweise in den
vorliegenden Nachfolger reinhört, wird man sehr bald
merken, dass die Band sich entwickelt hat und hörbar
besser geworden ist. Es ist allerdings ein schwieriges
Unterfangen, die Black Veil Brides zu schubladisieren.
Um dem Leser dennoch einen Eindruck der Band zu
vermitteln, könnte man sie am Ehesten als eine Mischung
aus The 69 Eyes und Mötley Crüe bezeichnen, jedoch mit
einer Gitarrenarbeit versehen, die einen Tick schneller
und kreischender klingt. Die Jungs haben allerdings
nicht nur rockige Songs zu bieten, sondern auch die
erschütternd schöne Ballade "Saviour", die sich mit
ihrer bewegenden Melodie in jede Faser sentimentaler
Herzen schleicht. Erfrischenderweise endet das
Schluchzlied allerdings mit Growls, was sich gar nicht
mal so verkehrt anhört. Weitere Anspieltipps finden sich
in "Fallen Angels" und "God Bless You", beide Tracks
überzeugen mit bestechenden Melodien und superben
Arrangements. Zugegeben, diese Band wird noch an sich
arbeiten müssen, denn manches klingt einfach noch nicht
ausgereift genug. Aber die Amerikaner sind ja noch jung
und das Potential wirklich bemerkenswert, daher kann man
ruhig darauf wetten, dass man von den Black Veil Birds
noch mehr hören wird!
Maiya R.B.
Punkte:
7.4 von 10
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BLACK TIDE – Post Mortem
Spinefarm Records/Universal
Wer auf Bullet For My Valentine
steht, dem gefallen bestimmt auch Black Tide. Feinster
Metalcore mit harten Riffs und eingängigen Melodien
prägen das Bild dieses zweiten Albums der Ami-Kombo.
Böse Zungen behaupten, Metalcore sei das
Mainstream-Genre unter den Hunderten verschiedener
Stilrichtungen. Black Tide sind da leider nicht gerade
ein gutes Gegenargument. Aber Headbang-Potential ist auf
jedenfalls mehr als genug vorhanden! Der Opener "Ashes"
legt das Tempo vor und fasst schön zusammen, was einen
auf dem Rest der Platte erwartet – teils Radiotaugliches
wie z.B."Let It Out" oder die Ballade "Into The Sky",
teils richtig geiler Metal ("Honest Eyes"), der einen
umhaut. "Walking Dead Man" ist das absolute Highlight
dieses Silberlings - das ist Metalcore, wie er sein
sollte, Vollgas ohne Sicherheitsgurte. Speziell die
Stimme von Leadsänger Gabriel Garcia hebt Black Tide
etwas von der Masse ab. "Post Mortem" mag zwar etwas
vorhersehbar sein, doch glänzt es mit ein paar Juwelen,
die dem Album einen Platz in jeder gut sortierten
Metalcore-Sammlung verdienen.
Patricia
Punkte:
7.3 von 10
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ALL SHALL PERISH - This Is Where It Ends
Nuclear Blast/Warner
Die Oakland Extrem-Metaller All Shall Perish sind
sicherlich den meisten ein Begriff. Die Deathcore-Helden
haben sich mit nur drei Veröffentlichungen fest im
Business etabliert. Nun geht es mit "This Is Where It
Ends" in die lang erwartete vierte Runde. Hernan 'Eddie'
Hermida gilt als talentiertester Sänger im harten
Bereich, welchem ich nur zustimmen kann, und welches
sich auch auf dieser Veröffentlichung bestätigt. Neu
haben sich All Shall Perish nicht erfunden, man findet
die standartisierten Breakdowns sowie die gewohnt
filigrane Gitarrenarbeit. Doch es gibt durchaus
aufhorchende Momente wie etwa in "The Past Will Haunt Us
Both" oder "In This Life Of Pain". Alles in allem ist
die Platte solide. Mehr aber auch nicht.
Steve Butcher
Punkte:
7.3 von 10
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GLASKAROS - Remedy (EP)
Eigenvertrieb
Jung, frisch und unverbraucht,
heisst es in meinem Infoblatt um die EP des Schweizer
Trios Glaskaros. Ja, man hört in den fünf Songs wirklich
ein lockeres Alternative-Rocken der Zürcher. Schon beim
ersten Track legen die Jungs los wie die Feuerwehr, und
der Refrain von "Remedy" ist wirklich cool. Leider wird
es danach ein wenig ruhiger, aber nichts desto Trotz
legen Glaskaros leichtere Alternative Rock-Kost vor, bei
der man sich einfach nur berieseln lassen kann und
sicherlich nicht zu viel herumstudieren muss. Das ist
der grosse Pluspunkt der Platte: die unbekümmerliche
Attitüde der Songs. Gefällt mir gut!
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
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WORLD UNDER BLOOD - Tactical
Nuclear Blast/Warner
World Under Blood? Nie gehört. Coverartwork?
Standard. So schnell will "Tactical" seine Geheimnisse
wohl nicht preisgeben... Der erste Höreindruck ist dann
auch etwas durchwaschen, World Under Blood ziehen erst
Mal ohne viel Profil am Ohr vorbei: moderner Death,
Arsis, Divine Heresy, Job For A Cowboy, so'n Zeugs halt.
Aber plötzlich beginnen sich die Räder in meinem Kopf zu
drehen - den zwischendurch hervorspringenden Klargesang
habe ich schon mal irgendwo gehört... Und tatsächlich,
ein Blick ins Info-Sheet bringt's ans Licht: Kein
geringerer als Deron Miller (CKY) steht bei diesem
Projekt Pate, seine gepressten Choreinsätze schälen sich
nach und nach aus dem Ballergewand. Die Divine
Heresy-Referenz war auch nicht all zu weit hergeholt,
wie ein weiterer Blick auf die Infos zeigt: Am
Schlagzeug hat sich Tim Yeung (Divine Heresy, Morbid
Angel, Nile, etc.) breit gemacht - plus, Risha Eryavac (Ex-Decreipt
Birth) zupft an den tiefen Saiten. Offensichtlich meinen
es World Under Blood ernst, das Line Up hat auf jeden
Fall exzellente Qualitäten zu bieten. Dass die Scheibe
dadurch plötzlich mehr Charakter zu bieten hätte, da
lässt sich wohl drüber streiten... Tatsache ist aber,
dass viele der Tracks auf "Tactical" mit einer solch
schieren Masse an tonalen Kunststücken um sich werfen,
dass sich die Details nur Stück für Stück heraushören
lassen. Obwohl nur gerade acht Songs mit knapp 33
Minuten Spielzeit den Weg auf die Langrille gefunden
haben, habe ich das Gefühl, dass hier kein weiterer mehr
reingepasst hätte - im Gegenteil: Das Material ist
dementsprechend plättend, dass ich wohl zwei schnellere
Tracks gegen einen langsameren ausgetausch hätte. World
Under Blood machen auf ihrem Erstling alles richtig,
auch wenn sie dabei etwas zu fest auf die Karte
'Vollgas' setzen - nicht alles kann restlos überzeugen,
einmal kurz durchatmen wäre definit angebracht gewesen.
Aber lieber so als anders rum...
El Muerte
Punkte:
7.0 von 10
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MORS CORDIS – Injection
Twilight/Non
Stop Music
Dies ist wieder einmal eine Scheibe, die man beim ersten
Durchhören in eine bestimmte Ecke pfeffern will, "und
jut is", wie jetzt der Berliner konstatieren würde. Dass
die Jungs von Mors Cordis ebenfalls Berliner sind, ist
hier jetzt nur ein Schmankerl am Rande. Tatsache ist,
dass "Injection" die zweite Langrille neben ihrem Debut
"Das Prinzip" darstellt und sich so professionell in die
Gehörgänge pustet, dass man glatt meinen könnte, man
hätte hier einen Combo am Start, die seit längerer Zeit
musikalisch ihr Unwesen treibt. Der Sound lässt sich
nicht so leicht beschreiben, was vielleicht oben
genannte Aktion begünstigt, da der Mensch ja gerne den
Weg des geringsten Widerstandes geht. Wenn man sich aber
Mühe gibt, mal alle Schubladen und Klischees aussen vor
lässt und der Band eine echte Chance gibt, wird man
immer mal wieder angenehm überrascht. Im industriell
angehauchten Death Metal (oder umgekehrt, je nach Track)
verbergen sich gesangstechnische Vielfalten, da wird
zwar hauptsächlich gegrowlt, aber auch clean gesungen,
gerappt und auch erzählt – bestens bemerkbar in "Big
Brother". Auch elektronische Spielereien sind häufig
anzutreffen, nicht selten erinnern die Soundstrukturen
an die Deathstars mit einem Nine Inch Nails-Einschlag,
zwischendurch könnte man auch Stone Sour oder Slipknot
heraushören, aber dies mag subjektiv angesehen werden.
Ist wie erwähnt vielleicht nicht gerade sofort
eingängig, und wenn man nicht aktiv zuhört erscheint der
Sound eher langweilig, da man oberflächlich nur die
stark ausgeprägte Rhythmusfraktion wahrnimmt. Muss man
sich eben Mühe geben beim Hören, lohnt sich aber
insofern auf jeden Fall, dass "Injection" vielleicht
noch nicht das Beste ist, was die Jungs hervorgezaubert
haben, aber doch so gut ist, dass man sich damit
ernsthaft auseinandersetzen sollte. Ah ja, noch was: Die
Jungs vom Label sollten sich was schämen, denn gemäss
beigefügtem Info-Blättchen wäre "Injection" bereits 2001
erschienen, also noch vor dem Debut... Peinlich!
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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XORIGIN – State Of The Art
Frontiers Records/Musikvertrieb
Dieses Melodic Rock-Projekt wurde bereits 1999 ins
Leben gerufen. Der Norweger Johannes Stole und der
Schwede Daniel Palmqvist studierten am Musicians
Institute in Los Angeles, wo sie die Band unter dem
Namen Orange Crush gründeten. Nach deren Rückkehr in die
betreffenden Heimatländer widmeten sie sich diversen
Projekten in den Bereichen Melodic/Progressive Rock. Nun
entschlossen sich die Zwei, die Geschichte
weiterzuführen, dieses mal unter dem Namen Xorigin. Als
Drummer und Produzent holten sie ihren alten Freund
Daniel Flores ins Boot. Johannes betätigt sich als
Sänger und Keyboarder, Daniel bedient die Gitarre. Giant,
Toto, Foreigner und Yes sollen die Einflüsse für dieses
Debut-Album sein. Bei den flotteren Tracks lassen sich
durchaus Parallelen zu Giant oder eben Foreigner
ausmachen, beim AOR/Westcoast-Material bewegt man sich
in Toto-Gefilden. Das bedeutet, die Jungs haben einige
Tracks geschrieben, die das Melodic-Herz entzücken. Ein
Grossteil der Songs taugt aber nur als
Hintergrundberieselung. Einmal mehr ist "State Of The
Art" eine Scheibe, die im Ansatz gar nicht schlecht ist,
in der Masse der Veröffentlichungen aber zu
durchschnittlich wirkt, um für Aufsehen zu sorgen.
Chris C.
Punkte:
7.0 von 10
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ETERNAL TORTURE - Dissanity
Twilight/Non
Stop Music
Erst 2008 gegründet verschreiben sich Eternal
Torture dem Melodeath, Thrash, aber auch Metalcore. Den
Core haben sie, Satan sei Dank, nicht zu fest
manifestiert, wodurch ein Erstling entstand, der gleich
mit einem stimmigen Synthie-Intro beginnt und dann nur
noch voll auf die Nüsse brettert.
Produziert ist die Erstveröffentlichung nicht allzu
grandios, wobei aber ein Old School-Eindruck entsteht
der dem Ganzen nur noch die richtie Würze verleiht. Das
Einzige, was man den Jungs vorwerfen kann, ist, dass sie
mitunter zu viele Stile und Einflüsse in einzelne Songs
verpacken. Mal hört es sich an wie eine uralte und
urgeile Death Metal-Platte, bevor es dann plötzlich
wieder nach Schema-Core klingt. Aber diese Jungs muss
man unbedingt für die Zukunft auf der Rechnung haben.
Steve Butcher
Punkte:
6.9 von 10
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AZARATH – Blasphemer's
Maledictions
Witching Hour Productions
Das Nebenprojekt von Behemoth's Schlagzeuger Inferno
hat vor zwei Jahren das letzte Album rausgebracht. Nun
haben sie sich anscheinend zu einem Labelwechsel
entschieden, und schon steht das neueste Loblied an den
Gehörnten an. Mit dem starken, symbolträchtigen
Albumcover habe ich mehr Black Metal und Okkultismus
erwartet als noch beim Death Metal-Vorgänger. Aber auch
wenn thematisch genau solche Themen im Mittelpunkt
stehen, spielen die Polen eher mit Todesmetall. "Supreme
Reign Of Tiamat" knüppelt schon ordentlich rein, auch
wenn der Reverb während des ganzen Liedes ein wenig nach
Kaschieren klingt. "Crushing The Hammer Of The
Antichrist" beweist dann allerdings, dass die Stimme
auch mit weniger genügend Volumen hat, die Riffs werden
immer wieder mit technischen, chirurgisch präzisen Soli
zerstückelt, während Inferno das Lied mit Sperrfeuer
eindeckt. Pausen wie bei "Holy Possession" gibt es nur
mit dem unguten Gefühl von Dissonanzen, ansonsten
herrschen 45 Minuten lang Aggression und ekliger,
klebriger Hass. Dabei ist es schön, dass sich eine Band
getraut, so archaische und bestialische Musik zu
spielen. Doch so erstrebenswert das auch ist, für mich
persönlich hätte es noch ein wenig mehr Atmosphäre haben
dürfen. Zwischendurch mal eine Atempause, halt einfach
eine Scheibe mehr Black Metal. Aber "Blasphemer's
Maledictions" macht sich in jeder Sammlung (nicht nur
wegen dem Artwork) ausgezeichnet.
Tristan
Punkte:
6.8 von 10
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ZILL - Wundland
Fastball Music/Musikvertrieb
Wie mir scheint, hat sich hier der deutsche Musiker
Christoph Zill einer Musikalischen Therapie unterzogen
und einen tiefen Einblick in seine Seele für jedermann
eröffnet. Eine schwere Operation als Sechsjähriger
hinterlassen in Zills Leben tiefe Spuren. Und so klingt
"Wundland" dann auch: Zill singt auf Deutsch, und der
Stil ist eine Mischung als Alternative/Gothik Rock und
seichtem Pop. Zwischendurch lockert ein melodischer
Refrain das Ganze auf, aber mir ist ehrlich gesagt das
Ganze zu deppresiv, zu weich, zu weinerlich, ja es
grenzt sogar an Schlager! Sorry Leute, ich habe Urlaub
und "Wundland" stürzt mich wieder in den Alltag zurück -
nicht das, was ich im Urlaub haben will. Nur für Leute,
die auch eine schwierige frühere Phase hatten, der Rest
sollte sich positiverer Musik widmen, wie ich es jetzt
tun werde.
Daniel J.
Punkte:
6.8 von 10
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BATTLECROSS - Pursuit Of Honor
Metal Blade/Sony Music
Um unter die Fittiche von Brian
Slagels Label Metal Blade zu geraten, muss man schon
etwas auf dem Kasten haben, was auf das Debut des
Detroit–Fünfers Battlecross zweifellos zutrifft. Nach
dem obligatorischen ruhigen Intro überrollt einen ein
rasendes Riffmassaker, das absolut keine Gefangenen
macht. Das Tempo der Songs zeigt sich dabei sehr
variabel, bewegt es sich doch ständig zwischen schnell
und sehr schnell bis hin zu hyperschnell, Schall- und
Lichtgeschwindigkeit! Scherz beiseite, diese Typen sind
entweder schwerstens hyperaktiv oder sie werfen sich den
ganzen Tag Speed ein, jedenfalls zelebrieren sie eine
Extremform des Thrash Metal, wie ihn nur wenige Bands in
dieser Vollendung beherrschen. Das Gaspedal wird
unentwegt durchgetreten, Sänger Kyle 'Gumby' Gunther
schreit, grölt und growlt sich die Seele aus dem Leib,
währenddem die Herren an den Saiten- und
Schlaginstrumenten der Hörerschaft Song für Song
Lektionen in Sachen Power und technische Präzision
erteilen. Da die einzelnen Songs zudem nicht unbedingt
als eingängig bezeichnet werden können, kann das Ganze
mit der Zeit durchaus ermüdend wirken, denn das brutale,
technisch brillante Thrash-Geprügel wird über die ganze
Albumlänge konsequent durchgezogen, einzig der düstere
Rauswerfer "Foreshadowing" gönnt einem ganz zum Schluss
nochmal eine kurze Verschnaufpause. Für Liebhaber von
technisch anspruchsvollem Trash Metal in Reinstkultur
schwer empfehlenswert! So, und nun werfe ich mir irgend
'ne alte Bluesscheibe rein, um wieder runter zu
kommen...
Mirko B.
Punkte:
6.7 von 10
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ICS VORTEX – Stormseeker
Century Media/EMI
Wem der Name bekannt vorkommt: Ja, es ist genau DER
Vortex, welcher vorher bei Dimmu Borgir am Tieftöner
rumgefummelt hat und zwischendurch seine Stimme lieh
(man mag sich an das epische "Progenies Of The Great
Apocalypse" erinnern). Da auch die restlichen Mannen aus
bekannten Bands entspringen, ist es nicht erstaunlich,
dass die Band mit ihrem Debut bereits ziemlich viel
Werbung machen kann. Inhaltlich erfährt man aber nicht
wirklich was, darum war ich doch sehr gespannt darauf.
Erstaunt über die lockeren, eingängigen Strukturen,
welche schon fast als Tribut an Rock verstanden werden
könnten, konnte ich mich in den ersten Augenblicken
nicht wirklich damit anfreunden. Der Gesang hat wohl den
grössten Wiedererkennungswert, während Gitarre, Bass und
Schlagzeug solides, rockendes Material produziert. Von
"Windward" über "Oil In Water", als feiner roter Faden
zieht sich Seefahrt durch das ganze Album. Black Metal
sucht man vergebens, stattdessen gibt es dezente,
ineinander verfliessende Gitarrenmelodien, welche immer
wieder zu typischen Riffs hin finden und sich nie in
technischen, allzu komplexen Formen verlieren. So ist "Stormseeker"
ein interessantes Werk, wenn man die momentane
Entwicklung der Musik aus dem Norden anschaut: weniger
Bombast, mehr solide Grundstrukturen, weniger Epik, mehr
echte Inhalte. Wer sich eine Mischung aus neuen
Darkthrone und Sarke vorstellen kann, dazu die Stimme
von Vortex rechnet, hat eine gute Ahnung von "Stormseeker".
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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WORK OF ART – In Progress
Frontiers Records/Musikvertrieb
Bereits 1992 begegneten sich die zwei Protagonisten
dieser Band zum ersten Mal. Die Beiden Schweden Herman
Furin und Robert Sall studierten zu dieser Zeit beide
Musik. Über die Jahre schrieben sie zusammen fleissig
Songs. Der passende Sänger fanden sie aber erst 2007 in
der Person von Lars Säfsund. Zu dritt fabrizierten sie
ein Demo, das ihnen zu einem Deal bei Frontiers verhalf.
2008 folgte dann das erste Album "Artwork", dass auf
positive Resonanzen aus dem Melodic-Lager stiess. Nun
liegt der Nachfolger "In Progress" vor, der da ansetzt,
wo das Debut aufhörte. Die Jungs haben sich dem
traditionellen AOR- und Westcoast-Sound verschrieben.
Den setzen sie musikalisch einwandfrei in Szene. Die
üblichen Anhaltspunkte in solchen Fällen sind Journey
und Toto. Die Label-Infos nennen jedenfalls diese zwei
Acts. Um mit zwei der grössten Formationen des Generes
mitzuhalten, braucht es aber ein bisschen mehr. Work of
Art sind mit Sicherheit eine gute Band. Zwei, drei
Tracks sind im Ansatz auch wirklich gelungen. Der Rest
plätschert aber bedeutungslos vor sich hin. Highlights
gibt es keine. Die Truppe bietet 08/15-Melodic Rock, der
höchstens für Die Hard-Fans interessant sein dürfte.
Chris C.
Punkte: 6.5 von 10
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CROSSFADE – We All Bleed
Eleven Seven Music/EMI
Nicht ganz klar einzuordnen ist das neue Werk von
Crossfade, welches von ruhigeren, poppig angehauchten
Alternative Rock-Passagen bis hin zu wuchtigen,
metallischen Gitarren-Riffs alles zu bieten hat. Post
Grunge sagt man da heute auch, nicht? In jedem Fall
Musik, wie sie tonnenweise aus Amerika rübergeschifft
wird. Stimmlich variiert Ed Sloan zwischen Screams und
klarem Gesang, mal aggressiv ("Killing Me Inside"), mal
sanft bis hin zu seichten Vocals ("Dear Cocaine").
Irgendwie kommt mir als Vergleich immer wieder Puddle Of
Mudd in den Sinn, besonders beim ersten Song "Dead
Memories". Aber die konnten das besser!
Liane P.
Punkte: 6.5 von 10
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THE GARLICKS - Die For Your Passion
Lick It Records/Eigenvertrieb
Kurz (31:27 Minuten Spielzeit), laut und heftig holt
das hart rockende Quintett aus dem Glarnerland zu ihrem
Zweitschlag aus. Und sie haben sie noch immer, diese
unbändige, schweisstreibende Freude an schnörkellosen,
gradlinigen Rock-Granaten! Gleich der Opener "Rollin'
Machine" macht klar, dass The Garlicks nicht bloss eine
weitere Pub–Rock-Band australischer Prägung sind,
sondern dass sie ihrem energischen, riffbetonten Sound
eine gehörige Portion Rotzrock beigefügt haben. Der
besondere Charme dieses Silberlings liegt darin, dass
wirklich alles nach solider, ehrlicher Handarbeit klingt
und aussieht. Die Songs sind simpel, einprägsam und
effektiv, das Englisch alles andere als akzentfrei, das
CD–Cover handgezeichnet, ganz im Stil obskurer 80er
Jahre Undergroundbands, die Texte bewegen sich weitab
jeglicher Anbiederung an aufgesetzter Intellektualität
und widerspiegeln ungeschönt den derben Humor dieser
Truppe, die auch vor Selbstironie nicht Halt macht.
Beispiele gefällig? Bitte sehr: "Fuck me! I'm gonna be
famous! (MAYBE!)" ("Fuck Me"), "It's night cold outside/Only
the moon shines on the mountains side/And somewhere on a
hidden bench, two do it almost French" ("Wiener In The
Snow"), "Facebook or not to be, while oil is wasting our
sea" ("Nonsense")... Die Texte mögen auf den ersten
Blick zuweilen etwas holprig wirken, aber sie passen
perfekt zur Scheissegal–Attitüde, die diese Band aus dem
Ziegerschlitz zu jeder Sekunde ausstrahlt. Als einziger
Song fällt "Nonsense" mit seinem vergleichsweise
vertrackten Rhythmus etwas aus dem Rahmen, aber in einem
Song, der das Durchdrehen der gesamten Menschheit
beschreibt, darf auch der Beat mal anders als geradlinig
sein. Alles in allem ein Rundling, der enorm Spass macht
und in seinen besten Momenten ("Rollin' Machine", "Fuck
Me", "Spring Feeling", "Wiener In The Snow", "Endless
Train") den besten Soundtrack zur nächsten wilden
Grill'n'Beer-Party liefert. In diesem Sinne: simply
Röckenröll!
Mirko B.
Punkte: 6.3 von 10
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COLD – Superfiction
Eleven Seven Music/EMI
Nach diversen Höhen und Tiefen, was sogar zur Auflösung
der Band geführt hatte, raufte man sich wieder zusammen,
um das fünfte Studio Album "Superfiction" zu
veröffentlichen. Zu hören gibt es eine klare Ansammlung
von massentauglichem, poppigem Alternative Rock, der
garantiert eine breite Vermarktungsmöglichkeit bietet.
Hier produzierte man radiotauglichen Mainstream, der
jedoch nicht gerade vor Kreativität strotzt. Alles schon
zuvor gehört: Schunkel-Baladen wie "Delivering The
Saint" oder Schmusenummern wie "The Ballad Of The
Nameless". Schwierig wird's mit der Punkte-Vergabe - ich
gebe eine 6.2 für ein durchschnittliches Produkt.
Jemand, der Mainstream Rock mag, braucht aber sicher
nicht vorher reinzuhören, sondern kann das Album blind
kaufen - leicht verdaulichem Gesang und eingängiger
Songstruktur sei Dank.
Liane P.
Punkte:
6.2 von 10
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THE RANSACK – Bloodline
Noisehead Records
Seit nunmehr zehn Jahren hangeln sich die
portugiesischen Underground–Helden The Ransack mit ihrem
Melodic/Death von Achtungserfolg zu Achtungserfolg, und
auf ihrer dritten Full Length klingen sie schwedischer
denn je. Durchaus hörenswert, was die Iberer da
zusammengeschustert haben, die Kompositionen weisen
jedenfalls sämtliche Eigenschaften auf, nach denen der
geschmackssichere Melodeath-Fan dürstet. Im überwiegend
gehobenen, aber nie zu rasanten Tempo rifft, schreddert,
soliert und growlröchelt sich Leadgitarrist/Sänger Shore
durch die zehn Songs, begleitet von einer absolut
tighten Rhythmusmannschaft und dem zweiten Axtschwinger
Loki. Das Verhältnis zwischen Melodie und Massaker
stimmt über die ganze Albumlänge hinweg, und die
wuchtige Produktion tut ihr Übriges, um "Bloodline" zu
einem kurzweiligen Hörvergnügen zu machen. Natürlich
unterscheiden sich die einzelnen Songs in Sachen Aufbau
und Riffing nicht sehr stark von einander, aber ist das
bei Nackenbrechern dieses Kalibers wirklich nötig? Wer
der Meinung ist, In Flames hätten sich mittlerweile zu
weit weg von ihren Wurzeln entfernt, wird an diesem
Album auf alle Fälle sein helle Freude haben!Melodeath
made in Portugal by The Ransack. Nichts wirklich Neues,
aber für Genreliebhaber durchaus hörenswert.
Mirko B.
Punkte:
6.1 von 10
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MALEFICE - Awaken The Tides
Metal Blade/Sony Music
Das Quintett aus Reading/England gehört zu den
frischesten Gäulen im Stall von Metal Blade, die hier
vorliegende Scheibe ist dabei nach "Dawn Of Reprisal"
(2009) schon die zweite unter der Ägide des Kultlabels
aus Kalifornien. Letztere Scheibe wurde dann auch, wie's
der Zufall will, im Veröffentlichungsjahr von mir
reviewt und ich kommentierte die Sache mit den Worten
"... als nächsten Schritt würde ich definitiv eine klare
Genre-Abgrenzung und die Definition des eigenen Sounds
in Angriff nehmen" - nun, ersteres haben sich Malefice
zu Herzen genommen: Der Breakdown- und
Metalcore-Anstrich ist gefallen, Daumen hoch. Aber
dämlicherweise hat sich die Band wie so viele andere
auch einmal mehr dafür beim melodischen Death
vergriffen. Muss nicht zwingend ein Fehler sein, das
Resultat hilft der Sache aber definitiv auch nicht
weiter: Jetzt wird zwar des öfteren mal geblastet, aber
gute Songs macht das noch lange nicht aus. Kommen noch
die kurzatmigen Vocals von Dale Butler hinzu, der sich
ein paar mal zu oft an der Rhythmusfraktion der Band
orientiert – hätte seine Stimme nicht auch so schon
ordentlich Durchsetzungsprobleme, so scheint die neuere
Ausrichtung der Formation auch bei ihm nicht optimal
ausgelegt zu sein. "Awaken The Tides" macht
zwischendurch ordentlich Spass, und vor allem "Minutes",
"Flood Of Red" und das abschliessend nett verlangsamte "The
Haunting" zählen dank einiger melodischer Elemente zu
den Glanzstücken der Scheibe, aber den Schnitt mag das
nicht mehr sonderlich beeinflussen... Wenn ihr schon was
anpacken wollt, dann bitte richtig!
El Muerte
Punkte:
6.0 von 10
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HUNTED - Welcome The Dead
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Herrschaften aus Wales haben sich dem
Heavy/Power/Trash/Prog Metal verschrieben, so sehen sich
die Briten jedenfalls selber und das kommt so etwa hin.
Das Ganze geht in Richtung Old School-Power Metal mit
eben oben genannten Einflüssen. Hie und da kann man etwa
Parallelen zu Nevermore, alten Queensrÿche und ein wenig
Maiden finden. Ganz gut gefällt mir das Nevermore-Cover
"The Heart Collector", hier kommt vor allem die Stimme
von Shouter Chris G. gut zur Geltung, hier hört man,
dass eben auch ruhigere, nicht so nervöse Songs der Band
gut stehen würden. Und somit sind wir beim nicht so
positiven Teil von Hunted angelangt: Viele Tracks sind
sehr sperrig, nervös und kommen mir zu komplex und
schwer zugänglich vor. Gut, das ist ja nichts Neues im
Prog-Sektor. Aber genau das ist das Schwierige bei
dieser Art von Musik - trotz Komplexität sollte das
Ganze immer noch irgendwie zugänglich und verständlich
wirken. Die Briten spielen musikalisch auf hohem Niveau,
doch fehlt es ihnen ein wenig an guten Songstrukturen.
Zu oft kann man die Zusammenhänge nicht nachvollziehen,
und darunter leiden halt oft die Songs. Ausnahme ist da
"I Want Nothing", obwohl auch hier einige Tempowechsel
vorkommen verliert man den Faden nicht, und so kommt der
Song in einem Guss daher. Man hätte sich mehr Tracks wie
diesen gewünscht. Jedenfalls strengt das mehrmalige
Durchhören von "Welcome The Dead" sehr an, und man
ermüdet sehr schnell. Aber ich denke, dass sich die
Herren aus Wales ja für ihr nächstes Werk hoffentlich
weiterentwickeln und an sich arbeiten. Ich rate dem
Power Metal-Fan vor dem Kauf dieses Rundlings, erst mal
reinzuhorchen.
Crazy Beat
Punkte:
6.0 von 10
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THE RAIN I BLEED – Narcissist
Twilight/Non
Stop Music
Bands mit weiblichen Stimmen haben bei mir meist
einen schweren Stand. Denn oft dümpeln für mich deren
Songs von einer kraftlosen Stimme getragen vor sich hin.
Und so verhält es sich auch bei den Griechen von The
Rain I Bleed. Auf ein spannendes und knallhartes Riffing
folgt immer die gute, aber langweilige Stimme von
Sängerin Mina. Höre ich genauer hin, sind durchaus
progressive Elemente auszumachen. Diese bauen einen
Spannungsbogen auf, der in einem eingängigen Refrain
seine Vollendung findet. Hört man das Album allerdings
nebenher, so wirkt es spätestens nach drei Songs
langweilig und man ist bemüht, die Stopptaste zu
drücken. Ähnliche aber deutlich bessere Kompositionen
hat man bereits von Within Temptation, Epica oder Delain
gehört. Dieses Kopieren ist an sich nichts Schlimmes und
geschieht in sämtlichen Genres. Die Gretchenfrage ist
aber jeweils, ob mit der eigenen Mixtur über die
normalen, stilistischen Fangrenzen hinaus begeistert
werden kann. Und da setze ich ein klares 'Nein'. Was The
Rain I Bleed fehlt, ist hier neben der nötigen
Abwechslung schlicht die eigene Identität und
Kompositionen, die nicht nur zum Durchschnitt zählen.
Wer die oben erwähnten Bands mag, kann aber durchaus ein
Ohr riskieren. Für alle anderen sind The Rain I Bleed
schlicht nicht relevant.
Roger W.
Punkte:
5.9 von 10
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DENIAL FIEND - Horror Holocaust
Ibex Moon Records
Das Line Up der Band Denial
Fiend lässt einen gleich in den nächsten Laden rennen,
um Wattestäbchen für ein besseres Gehör einzukaufen: Sam
Williams (Down By Law, The Spears) an der Gitarre, Rob
Rampy von D.R.I. und The Spears hinter dem Drumkit,
Blaine Cook (The Accüsed, The Fartz) am Mikro und zu
guter Letzt Bassist Terry Butler (Death, Six Feet Under,
Obituary, Massacre). Dass man bei diesem Haufen nichts
'normales' erwarten kann, liegt auf der Hand. Und in
etwa so hört es sich auch an. Am Ehesten kann man den
Soundstil mit den Murderdolls vergleichen, jedoch leider
nicht so cool, frisch, zynisch und böse. Der wirklich
frischen Idee fehlen einfach die Eier.
Steve Butcher
Punkte:
5.9 von 10
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CRANE – Refuge
Twilight/Non
Stop Music
Eine neue Band? Zumindest habe ich von der Truppe
noch nie was gehört. Es müssen Bayer-Burschen sein, die
schon bei Railway (cool), Revenge und Cäpt'n Hammer
gespielt haben. Crane klingen nach einem Versuch,
möglichst traditionell zu klingen, dabei aber auch die
Verspieltheit von Extreme und Led Zeppelin
miteinzuschliessen. Alle Songs klingen irgendwie gut,
man wartet auf den bestimmten Moment, wenn der Song den
Hörer anspringen soll/wird... Aber es passiert nichts.
Je länger das Album geht, desto eher erliegt man der
Versuchung, die Stop-Taste zu drücken. Sorry, auch wenn
ich sonst auf solchen Sound stehe, aber in diesem
Bereich gibt es (zu) viele Truppen, die es besser
beherrschen, nachhaltiges Material zu komponieren.
Tinu
Punkte:
5.5 von 10
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INFINIGHT - Like Puppets
7Hard/K-Tel
Wenn auf dem so genannten Beipackzettel oder dem
businesstechnisch richtig formulierten Info-Blatt
lobhudelnde Pressestimmen plakativ zusammen getragen
werden, ist stets eine "gesunde Vorsicht" angezeigt.
Solche Beispiele gibt es nämlich zuhauf und oft bleibt
am Schluss nicht mehr viel übrig von all der
Beweihräucherung. InfiNight sollen dem Beschrieb nach "Hard'n'Heavy
in Reinkultur" spielen! «Like Puppets» ist übrigens das
zweite Album der Deutschen aus dem Saarland, nachdem das
Debüt «Sea Of Knowledge» viele "begeisterte" Reviews
erhielt. Zu mir ist davon allerdings bisher nichts
durchgedrungen. Nach dem Intro «State Of War» eröffnet
gleich der Titeltrack das neue Album mit einem
schleppendem Rhythmus und zeichnet sich bereits durch
vielschichtigen Aufbau und gute Vocals aus. Sänger
Martin Klein verfügt über einen exzellenten Range sowie
ausdrucksstarke Höhen und erinnert an einige Kollegen
wie Zak Stevens (Circle To Circle) oder Henninge Basse (Metalium).
Auch Warrel Dane (Nevermore) schimmert in den mittleren
Bereichen deutlich durch, die Musik aber nicht. Während
die fetten Riffwände bei den Bridges auch sogleich
greifen, stört mich jedoch von Anfang an das Schlagzeug,
vor allem zu Beginn und beim Grundrhythmus. Auch «Media
Serpent» krankt daran, aber sobald die ersten Breaks
kommen, wird es gleich besser. Spätestens bei «Saviour
Demon» merkt man dann aber zweifelsfrei, dass das Drum
klar zu weit nach vorne abgemischt wurde. Die zu laute
Hit-Hat und die sehr monoton klingende Snare-Drum gehen
einem dabei sehr schnell auf den Senkel und lassen die
Produktion deshalb hölzern und amateurhaft klingen.
Zudem hat man immer das Gefühl, dass das Timing von
Hendrik Reimann gefühlt stets ein Quäntchen hinter dem
Rest der Band hinter her hinkt, wie bei «Here To Conquer»
und überhaupt mag ich dessen insgesamt zu limitiertes
Schlagzeugspiel überhaupt nicht. Der zu lange Snarehall
macht (mir) auch die schöne Halb-Slownummer «To All The
Fallen Heroes» praktisch zur Sau. Wenn man sich zum
Beispiel als Vergleich «The Heart Collector» von
Nevermore anhört, wird offensichtlich was ich meine. Das
ist insofern schade für «Like Puppets», weil es darauf
einige gute und sehr abwechslungsreich arrangierte Songs
hat, die durch Martin Klein's Superstimme getragen und
passende Backing-Vocals der Kollegen echt bereichert
werden. Aber jetzt nach Nevermore höre ich mir InfiNight
gar nicht mehr an, weil mir die in meinen Ohren total
missratene (Drum-) Produktion den letzten Mumm und Nerv
geraubt hat.
Rockslave
Punkte:
5.5 von 10
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LEVIATHAN – Beyond The Gates Of Imagination Part I
Twilight/Non
Stop Music
Als 'Progressive/Death Metal' bewerben Leviathan ihr
Debut. Man denkt an Death, Meshuggah, Stoff von Devin
Townsend und Ähnliches. Schiebt man jedoch "Beyond The
Gates Of Imagination Part I" in die Anlage, so wird man
zuerst konfrontiert von einem Gefrickel- und
Keyboard-"Prologue", das eher an eine billige, lahme
Kopie von Symphony X denken lässt. Jetzt geht es dann
aber hoffentlich los, denkt man, und schaltet zum
zweiten Track "Beneath A Blackened Sky". Doch, oh Graus,
was ist denn das? Wellenrauschen, dann
Konserven-Orchester! Man will schon die Scheibe wechseln
im Glauben, versehentlich die neue Rhapsody eingelegt zu
haben, als eine Black Metal-Stimme Gift und Galle
schreit. Diese gepaart mit dem bombastischen Prog Metal,
der nun von den Instrumenten geliefert wird, weckt neue
Assoziationen. An überladene Children Of Bodom denkt man
jetzt oder an eine nettere Version von Dimmu Borgir zu
ihren "Death Cult Armageddon"-Zeiten. Dass es die Bonner
Newcomer, insbesondere die Gitarrenfraktion, technisch
drauf haben, das kann keiner bestreiten. Doch zu
überladen, zu vollgepackt sind ihre Songs mit
Sound-Spielereien genauso wie mit unnötigem Gefrickel
(von Gitarre wie Keyboard). "Where Light And Death Unite"
zum Beispiel nimmt als satter Up Tempo-Hammer Fahrt auf,
endet dann aber in einem überkandidelten Speed
Metal-Geballer, und nur die Geifer-Stimme hält davon ab,
wiederum an Rhapsody (oder gar Dragonforce) zu denken.
Das schleppende und vergleichsweise reduziert gehaltene
"Reaper's Edict" weiss da schon besser zu gefallen, ganz
im Gegensatz zum folkigen "Servants Of The Non-Existent"
mit seinem Schunkelrhythmus. Von diesem Folk-Einschlag
heimgesucht sind dann auch die übrigen Songs dieses
Erstlings, und allesamt verirren sie sich leider
irgendwo zwischen Pathos und Aggression, hinter den
Toren der Vorstellung.
Kissi
Punkte:
5.1 von 10
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SVARTSOT – Maledictus Eris
Napalm Records/Musikvertrieb
Gemütliches Beisammensein bei Bier und Wein und Pest.
Welches Wort passt nicht in die Reihe? Leider beissen
sich genau bei dieser Mischung auch die Dänen die Zähne
aus, denn mit Humppa Rhythmen und fröhlichem
Flötengedudel oder Akkordeon machen es unmöglich, die
Ernsthaftigkeit des Themas rüberzubringen. Da hilft auch
das Gegrunze nichts. “Dodedansen“ wirkt zum Beispiel wie
ein typisches, durchschnittliches Folklied. “Spigrene“
musste natürlich akustisch eingespielt werden, damit
auch der Klargesang zum Zug kommt. Leider sind all die
Ideen inzwischen rauf und runter gespielt worden. Die
Mitsingparts bei “Farsoten Kom“ locken ebenfalls keinen
Wikinger mehr vom Drachenboot. Und genau darum stösst
das neue Album der Dänen ein wenig sauer auf. Ein Jahr
nach dem letzten Album hätte man sich gerne ein wenig
mehr Zeit lassen können, ein Album über die Pest in
Dänemark wäre sicher nicht die langweiligste Idee. Aber
so reiht sich die Scheibe in die Sparte “einmal gehört,
mitgemacht und vergessen“ ein. Heidevolk, Svartby,
Finntroll, die Liste mit ähnlichen Bands könnte lange
weitergeführt werden. Wer keine grosse Ansprüche an den
Inhalt stellt kann zugreifen, wer lieber nach
qualitativem, eigenständigen Pagan oder Folkmetal
strebt, der sucht weiter.
Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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MANILLA ROAD - Playground Of The Damned
High
Roller Records
Bereits 1977 wurde Manilla Road aus Kansas
gegründet, und "Playground Of The Damned" dürfte so
ungefähr ihr 15. Album sein. 1990 wurde die Band
aufgelöst, um dann von Ur-Mitglied Mark Schelton
wiederbelebt zu werden. Zwei der Gründungsmitglieder
sind inzwischen gestorben, und so ist Mark der einzig
verbliebene, originale Manilla Roader. Das letzte Werk
"Voyager" liegt drei Jahre zurück, und nun wollten es
die Amis wohl nochmals wissen. Aber eins vorweg, "Playground"
hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck auf mich.
Positiv finde ich die klasse Drumarbeit von Corey
Christner, negativ aber die Scheissaufnahme der Drums.
Teilweise klingen die wie aus einem Abfalleimer, was ich
sehr schade finde, da so die lebendigen, auf hohem
Niveau gespielten Drums einfach nicht richtig
durchkommen. Mark Shelton spielt hier ein paar saugeile
Gitarrenriffs und auch einige tolle Soli wie etwa beim
Titeltrack. Ganz klar bester Song ist das knapp 8
minütige, an die alten Black Sabbath erinnernde "Grindhouse".
Wäre da nicht der langweilige Sänger Bryan Patrick. Und
somit wären wir beim grossen Schwachpunkt der Amis: Der
Sänger klingt grösstenteils dermassen Schwach, dass er
das ganze Album runterzieht. Und so freut man sich eben
auf die instrumentalen Parts wie eben bei "Grindhouse".
Es wäre wirklich eine Überlegung wert gewesen, dieses
Album als Instrumental-CD zu veröffentlichen, um noch
etwas zu retten. Auch die ganze Produktion hätte noch um
einiges besser werden können. Ich bin mir in der
Vergangenheit musikalisch einiges Besseres gewohnt von
den Herren aus Wichita. Hey, ich mach hier die Jungs
wirklich nicht aus Freude so nieder, aber wenn man so
ein Werk in die Regale stellt, wäre es vielleicht ein
zwei Gedanken wert, entweder das Teil nochmals neu
aufzunehmen, auch mit einem anderen Sänger, oder
eventuell ans Aufhören zu denken. Dieses Album überzeugt
mich leider überhaupt nicht, schade.
Crazy Beat
Punkte:
4.2 von 10
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AS HELL RETREATS – Volition
Ain`t No Grave Records
Mit ihrem zweiten Full-Length bereichern die
amerikanischen Christenrocker As Hell Retreats die
Metal-Welt um eine weitere Scheibe, die genremässig
nicht wirklich einzuordnen ist. Nennt den Sound Mathcore,
Metalcore, Deathcore oder wie auch immer ihr wollt, ihr
werdet damit immer Recht haben und gleichzeitig daneben
liegen. Die Zerrissenheit der lyrischen Ergüsse
(menschliche Verzweiflung, Glaubenskonflikte, die
erlösende Gewissheit, von Gott und seinem Junior JC
nicht verlassen zu sein, das übliche Geseiere halt)
entspricht eins zu eins der musikalischen Darbietung der
Jungs aus Tennessee. Wie in diesem noch zu definierenden
Genre üblich spielt sich alles auf technisch höchstem
Niveau ab, sehr vertrackt und breaklastig, wobei man
sich ungeniert aus allen möglichen Schubladen der
Extremmusik bedient; von den sanftesten, gar jazzig
angehauchten Ambient-Klängen ("The Loss") bis hin zu
wüstestem Mathcore–Gefrickel (gleich der Opener "The
Heretic" ist eine echte Herausforderung für Ohren und
Hirn gleichermassen) ist wirklich die ganze Palette
vorhanden. Dabei nutzt sich das ewig gleiche Geschrei
von Sänger Jackson Greene mit der Zeit etwas ab, und die
kurzen Death Metal-Growls sowie die gesprochenen
Passagen, welche zuweilen sogar leicht an Celtic Frost
erinnern ("The Beggar"), vermögen das Ganze nur bedingt
aufzulockern, obwohl er im Mittelteil des finalen Epos "Only
Hope" sogar eindrucksvoll beweist, dass er wirklich auch
singen könnte. Wer sich das Hörzentrum von Truppen wie
Meshuggah, The Dillinger Escape Plan oder Protest The
Hero gerne verknoten lässt, sollte hier mal reinhören.
Mirko B.
Punkte:
4.0 von 10
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BLACK CRUCIFIXION
- The Fallen One Of Flames
- Satanic Zeitgeist / Hope Of Retaliation (Re-Relases)
Soulseller Records
Gleich mal vorneweg: Die ersten beiden Alben sind
als Re-Release vom '91 aufgenommenen Livekonzert und die
erste Platte von '92. Wer jetzt aber etwas in der Grösse
der damaligen Wegbereiter aus dem Norden erwartet, wird
ganz derb enttäuscht. Zum Glück habe ich mich beim
beiliegenden Infozettel mit den vielen Verweisen auf
Beherit schon darauf eingestellt, nicht wirklich gute
Musik zu hören. Der Livemitschnitt ist die absolute
Katastrophe, da stellen sich sämtliche Nackenhaare auf,
der Körper produziert Adrenalin und man verspürt den
plötzlichen Drang, aus der Wohnung zu flüchten. Auch ich
kann meine Gitarre ungestimmt auf die Bühne schleppen
und ins Mikro schreien wie ein Kindergartenkind, dem das
Meerschweinchen gestorben ist. Was soll das sein, mal
ganz ehrlich? Ich habe während dem ersten Hören laut
raus gelacht. Gebt euch "Nightmare", der Song erklärt
die ganze Sinnferne dieser beiden Scheiben. Als
Höhepunkt gibt es ja aber auch noch das aktuelle Album.
Tja, und das klingt doch schon eher nach Musik.
Zumindest die ersten vier Tracks sind neu, der Rest
besteht aus weiteren Liveaufnahmen. In anderen Worten:
Ja, über die Hälfte der Lieder sind aus einem Auftritt,
wobei die Qualität zwar besser, die Songs an sich aber
noch immer die Selben sind. Egal welche Scheibe ihr euch
kauft, sie eignen sich allerhöchstens als Abführmittel.
Tristan
Punkte:
keine Wertung
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THE GREAT COMMISSION - Heavy
Worship
Ain`t No Grave Records
Generell habe ich meine
liebe Mühe, wenn man seine
eigene Ideologie jemandem
aufschwatzen will, noch mehr
Mühe habe ich, wenn dies über
die Kunst getan wird, und am
meisten habe ich Mühe damit,
wenn man eine Ideologie namens
"Christentum" (ja, das gibts
noch) über die Musik verbreitet.
Kunst lebt davon, dass jeder
sein eigenes Wesen hinein
intepretieren kann, sei es in
der darstellenden Kunst wie etwa
Gemälde oder in Musikkunst, wie
etwa diesem Scheiss. Wenn die
Kunst-Ideologie-Verbreitung
jedoch mit guter Kunst wie etwa
bei Venom verbreitet wird, kann
man getrost darüber hinwegsehen
und sich nur der Kunst im
Allgemeinen annehmen. Wenn
jedoch die Kunst, wie in diesem
Fall das Album "Heavy Worship"
von The Great Commission nur auf
CD gepresster Predigerdurchfall
ist, gibt es von mir nicht mal
eine konstruktive, bzw.
objektive Bewertung. Halt, für
das missionarisch anmutenden
Presse-Sheet gibt es 0.1 Punkte.
Seil Hatan!
Steve Butcher
Punkte:
0.1 von 10
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CD Reviews Archiv
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