Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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FLESHGOD APPOCALYPSE – Labyrinth
Nuclear Blast/Warner
Symphonie trifft auf Metal. So könnte man die Musik der
Italiener rund um Fleshgod Appocalype zusammenfassen.
Dabei weisen die Jungs in der Wahl ihrer Lieder mehr
Geschmack als bei der Wahl des Bandnamens. Mir fallen
Vergleiche schwer, die Italiener sind einzigartig, ihr
Sound ist einzigartig. Sie hören sich in etwa so an wie
Dream Theater für Melodic Death Metal und überzeugen vor
allem technisch. Hochstehende, melodische Riffs, mit
klassischer Musik unterlegte Intros und viel Power sind
ihr Markenzeichen. Das Album startet mit „Kingborn“.
Schnell verliert man sich in ein schier unendliches
Labyrinth an feinst erarbeitetem Metal, das sich immer
weiter verwinkelt und unterschiedlichste Facetten des
Genres aufzeigt. Das Album ist in sich konsistent, es
wird zwar viel herumexperimentiert, aber Fleshgod
Appocalypse hat seinen eigenen unnachahmlichen Stil.
Diesen kann man sofort wiedererkennen und wenn man sich
frühere Alben anhört, merkt man, dass sich die Jungs
selbst treu bleiben. Wie bereits erwähnt, „Labyrint“
trägt seinen Namen zu Recht. Man verliert sich in den 50
Minuten, die die Scheibe andauert und wacht dann nach
dem titelgebenden Lied geläutert wieder auf. Dieses
Album ist vor allem für Technik-Freaks ein Muss, sicher
zum Empfehlen für all jene, die etwas mit melodischem
Death-Metal anfangen können und für alle anderen sicher
wert, reinzuhören. Dabei kann man auch gleich den
eigenen Metalhorizont erweitern. Die Jungs gelten immer
noch als Geheimtipp, sind aber in Italien längst schon
im Metal-Mainstream angekommen, zu Recht. Viel Spass
beim Reinhören der CD.
Michel A.
Punkte:
10 von 10
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SINISTER REALM – World Of Evil
Shadow Kingdom Records
Achtung! Ich muss mich echt zurückhalten, damit ich
nicht in eine zu grosse Lobhuldigung verfalle. Aber was
die Amis von Sinister Realm auf ihrem dritten Streich
darbieten ist eine absolute Offenbarung in Sachen
US-Power Metal. Auch wenn sich das Quintett sehr gerne
in der Nähe von Ozzy und Black Sabbath (zu Dio-Zeiten)
sieht, so gehören die Jungs doch eigentlich eher in die
Ecke von Iron Maiden, Judas Priest, Steel Prophet, Riot,
Crimson Glory und Eidolon. Herausragend ist neben der
kraftvollen Stimme von Alex Kristof auch die
Gitarrenarbeit des Duos John Risko und John Kantner. Die
Beiden ergänzen sich bestens mit geilen Riffs und
perfekten Soli, welche den Tracks das gewisse Etwas
verleihen. Zudem singt Alex! Das heisst, er schreit sich
nicht die Seele aus dem Leib, sondern singt kraftvoll
und niemals hört es sich an, als würde im die Puste
ausgehen. Er ist immer Herr seiner Stimmbänder und weiss
den Lieder so das zu geben, was sie benötigen. Hört euch
am besten die beiden Songs «Dark Angel Of Fate» und
«World Of Evil» an. Dann wisst ihr, welche Soundbreite
der Fünfer abdeckt. Als Anspieltipps empfehle ich euch
ausserdem «Bell Strikes Fear» und den Überhit «Cyber
Villain». Mit seinen sieben Minuten klingt «The Ghost Of
Nevermore» nie langweilig, sondern wird durch die
Rhythmus- und Gitarrenarbeit immer interessant gehalten.
Mit dem Intro «The Forest Of Souls» und dem
nachfolgenden fast neun Minuten langen «Four Black
Witches» haben sich Sinister Realm ihr eigenes Denkmal
gesetzt. Alleine der Mittelteil mit dem Steve
Harris-Gedenk-Basssolo von John Gaffney... Göttlich!
Auch wenn die Scheibe bloss acht Songs beinhaltet,
«World Of Evil» muss man gehört haben. Hier stimmt
alles! Die Tracks genauso wie das Outfit der Jungs,
denen man abnimmt, dass sie für den reinen Metal leben.
Früher hat die dritte Scheibe über das Sein einer Band
entschieden und wäre dies heute noch so, würde Sinister
Realm eine glorreiche Zukunft bevor stehen. Mehr Metal,
mehr Reinheit oder mehr Authentizität - das geht nicht.
Sollen Sabaton die neuen Helden im Heavy-Metal sein?
NEIN. Sinister Realm gehört die Zukunft!!!
Tinu
Punkte: 10 von 10
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LINGUA MORTIS ORCHESTRA FEAT. RAGE
Nuclear Blast/Warner
Die Heavy Metaller Rage veröffentlichen schon wieder
ein Hammer-Album! Ging der Vorgänger „21“ in eine
deutlich härtere Richtung, erfährt hier das
Orchester-Projekt seine Fortsetzung und vereint erneut
treibenden Heavy Metal mit Klassik. Wir erinnern uns:
1996 kreierte Rage-Frontmann Peavy Wagner mit seiner
damaligen Truppe seinen erster
Klassik-Metal-Schmelztiegel namens Lingua Mortis. Es
folgten mit „XIII“ und „Ghost“ zwei weitere Alben mit
ähnlichem Konzept, bevor ab „Welcome To The Other Side“
wieder das Trio bestehend aus Gesang und Bass (Peavy
Wagner), Gitarre (Victor Smolski) und Schlagzeug (Mike
Terrana, seit ein paar Jahren André Hilgers) für die
nötige Härte sorgten. Lieder mit Orchester fanden aber
trotzdem immer wieder Einzug in die Alben, deren
Höhepunkte wohl die „Suite Lingua Mortis“ von „Speak Of
The Dead“ (2006) und „Empty Hollow“ von „Strings To A
Web“ (2010) sind. Anno 2013 haben sich Rage nun
entschieden das Orchester-Projekt von Rage namentlich zu
trennen, weshalb hier das „Lingua Mortis Orchestra“
vorangestellt wird. Das neue Album ist also seit „Ghost“
das erste Album, welches komplett mit Orchester
aufgenommen wurde. Und es hat es in sich! Erneut bildet
das Trio eine perfekte Einheit mit dem Orchester. Rage
wären aber nicht Rage, würden sie die Musik nicht mit
einer packenden Geschichte verbinden. Diese basiert
dieses Mal auf einer Hexenverfolgung in der deutschen
Stadt Gelnhausen, welche um 1599 stattfand. Damit Peavy
nicht als Hexe singen muss, engagierte die Band zwei
Sängerinnen. Von diesen darf eine bei der
musical-artigen Ballade „Lament“ besonders glänzen.
Dieser ruhige Song dürfte die Fangemeinde aufgrund des
leichten Kitschfaktors spalten. Er macht aber im
Albumkontext durchaus Sinn, zumal Rage den Härtegrad
ansonsten trotz Orchester ziemlich hoch halten.
Höhepunkt des Albums ist das 10-minütige „Cleansed By
Fire“. Hier werden sämtliche Register von laut bis
leise, progressiv bis einfach gezogen. Dem steht „Scapegoat“
nur wenig nach. Denn die hier gespielten, an Industrial
Metal erinnernden Riffs, enden in einer Hymne, bei
welcher Avantasia-Mastermind Tobias Sammet wohl vor Neid
erblassen wird. Generell: Vergesst das ganze
Metal-Opera-Zeugs. Die wahren Herrscher in diesem Genre
sind schlicht Rage! Auf Lingua Mortis Orchestra ist also
alles perfekt? Fast. Denn gegen Ende des Albums vermisse
ich eine weitere Steigerung. Da es scheint, dass alles
relevante bereits vorher gespielt wurde. Dazu kommt mit
„Straight To Hell“ vom „Welcome To The Other Side“-Album
ein Bonustrack, welcher in meinen Ohren einfach kein
Orchester-Song ist. Deutlich mehr Sinn macht da „One
More Time“ von demselben Album, da er im Original
bereits mit Keyboards unterlegt war. Lange Rede, kurzer
Sinn: Rage zeigen erneut, dass sie eine der kreativsten
und innovativsten Bands sind. Hoffen wir, dass diese
Botschaft auch in der Szene ankommt!
Roger W.
Punkte:
9.5 von 10
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REVOCATION - Revocation
Relapse Records/Non Stop Music
Mit diesem ultra-geilen Cover und dem kryptischen
Albumtitel haben die Jungs von Revocation bei mir schon
vor dem ersten Hördurchgang gewaltig Pluspunkte
gesammelt. Minuspunkte gibt's aber auch gleich und zwar
fürs fehlende Info-Blatt - wobei man das aber gerne aufs
Label schieben kann. Da die Amis aber keine Neulinge und
keine Unbekannten sind, gestaltet sich die Suche nach
Informationen recht unproblematisch. S/T ist das vierte
Full Length-Album des Quartetts aus Massachusettes, das
seit 2006 aktiv ist und meiner Meinung nach vollkommen
zu unrecht trotzdem noch einen unangemessen geringen
Bekanntheitsgrad hat. Kaum eine Band bekommt die
Symbiose von Thrash und Death so gut hin. Diese Scheibe
vereint die Aggression und den Speed giftiger
Thrash-Riffs mit der Schwere von Death Metal, bringt
sogar akustische Gitarren und andere fremde Elemente
total harmonisch mit ein. Hier gibt's richtig niveauvoll
und gekonnt auf die Fresse. Das Ganze ist mit einer
Produktion voller Tiefe veredelt - einzig die Stimme
hätte ein wenig mehr Lautstärke verdient. Unbedingte
Empfehlung für Deather und Thrasher, hier kommen beide
voll auf ihre Kosten.
Lucie W.
Punkte:
9.5 von 10
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CHIMAIRA – Crown of Phantoms
Long Branch Records/Musikvertrieb
Chimaira ist eine der einflussreichsten und
erfolgreichsten Metal Bands der letzten Jahre. Bereits
seit mehr als 10 Jahren setzen sie Trends und touren
erfolgreich durch die Welt. Ihr unnachahmlicher Stil,
eine „Schimäre“ zwischen den Lieblingsstilrichtungen des
Sängers und der Band hat sofortigen Wiedererkennungswert
und trotzt erfolgreich allen Bemühungen, sich
Mainstream-Richtungen anzupassen. Die Band hat 2013 eine
massive „crowd-funding“ Kampagne gestartet, in der die
Fans aufgefordert werden, ein Fan-Edition Album, sowie
auch Musikvideos zu von Fans suggerierten Themen und
Inhalten zu unterstützen. Leider hat die Band seit dem
letzten Album einen kompletten Wechsel im Line-up hinter
sich und hört sich deswegen etwas inkonsistent an. Das
Album beginnt mit „The Machine“. Ein epischer, starker
Einstieg, voller satten Gitarren, Mark Hunter, dem
Sänger in Hochform und ganz, ganz viel Wut und Metal.
Sofort stellt sich das Gefühl ein, auf vertrautem Boden
gelangt zu sein und überlässt Hunter getrost für das
musikalische Wohl zu sorgen. Weiter geht das Album „No
Mercy“ das schleppend und brachial rüberkommt. Chimaira
bringt auch ein paar ruhigere Lieder und setzt auch
gelassene Akzente. Trotz Besetzungswechseln und vielen
Änderungen im Aufbau der Band ist die notwendige
Homogenität – Voraussetzung für jede erfolgreiche Band-
in den Songs zu hören. Ein Wermutstropfen bleibt, es ist
kein „Impossibility of Reason“ und auch kein „Beast“. So
vermag das neue Album nicht mit der Genialität früherer
Alben mithalten und kommt daher klassischer, kompakter,
aber auch repetitiver und nicht zuletzt, auch eine Spur
gesetzter daher. Fans werden aber auf jeden Fall auf
ihre Kosten kommen, aber auch Quereinsteiger und
altgediente Metaller. HIER geht’s zum brandneuen Video
für den Song „No Mercy“. Viel Spass!
Michel A.
Punkte:
9.5 von 10
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UNTIL RAIN - Anthem To Creation
Escape Music/Non Stop Music
Die griechische Prog Metal-Band um Sänger Yannis
Papadopoulos fährt hier ein fettes Prog Metal-Gewitter
auf. Elf tolle Songs mit viel Abwechslung, das von mit
Doublebass-Attacken gestählten Tracks bis hin zu
atmosphärischen und sehr melodiösen Songs alles abdeckt,
was das Prog Metal-Herz begehrt. Mich erinnern die
Griechen öfters an Kamelot mit Roy Kahn, vor allem bei
den atmosphärischen Songs. Hier wird wirklich
hervorragend gesungen. Immer versucht Yannis dem Song zu
geben, was er braucht und das gelingt ihm hier zu 100
Prozent. Nie kommt Langeweile oder Gefrickel auf, es
steht immer der Song als Ganzes im Vordergrund. Gezockt
wird wie gewohnt bei Proggies auf sehr hohem Niveau. Mir
gefallen vor allem die zum Teil trotz musikalischer
Härte, gefühlvollen Gesangsmelodien, es zeigt sich hier
mal wieder das das wichtigste an einem Song der Gesang
ist und wenn das wie hier auf "Anthem To Creation"
stimmt und dann auch noch mit den Instrumenten
harmoniert, ein gossartiges Werk entstehen kann, genau
wie wir es hier vorfinden. Es ist im momentan
überfluteten Prog Metal Markt eh schon schwer sich noch
von der ganzen Flut abzuheben, aber Until Rain schaffen
mit ihrem starken Rundling das Kunststück. Gratulation
an die griechische Prog Formation für dieses
fantastisches Album.
Crazy Beat
Punkte:
9.4 von 10
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JAMES LA BRIE - Impermanent Resonance
InsideOut Music/EMI
Ich behaupte mal vorweg, dass Impermanente Resonance
- das fünfte Werk des sympathischen James La Brie - auch
sein bestes geworden ist. Schon die fette Produktion
bläst einem einfach weg und die Kombination von Härte,
James einmaligem Gesang und den Growls von Drummer Peter
Wildoer verfehlen ihre Wirkung auch nicht. Gerade der
Opener "Agony" ist ein Song bei dem diese Kombination
schon ihre volle Faszination entfaltet. Ich mag die
Symbiose von knallharten Riffs gepaart mit etwas Prog
und eben die tolle Stimme. Die einzelnen Songs werden
mit zwischen 4 + 5 Minuten alle relativ kurz gehalten
und es ist beeindruckend, was die Band alles in so kurze
Songs packt. Durchwegs regieren die harten Gitarrenriffs
und die präzisen Doublebass-Attacken. Das ganze Album
versprüht eine Energie, die man in dieser Art von Musik
selten hört. Nur selten drückt die Stammband des
Ausnahmesängers durch. Das Ganze klingt wie auch der
Vorgänger irgendwie schwedisch, leicht progressiv, aber
der Härtegrad wurde etwas nach oben geschraubt. Songs
wie das geniale "Say You`re Still Mine" haben es mir
voll angetan und laufen auf Dauerrotation. Aber auch die
anderen 11 Tracks machen nach einigen Durchläufen
süchtig. James und seine klasse Band haben hier ein ganz
besonders starkes Album vorgelegt, das sich nicht vor
seiner Stammband zu verstecken braucht und zeigt, dass
auch er imstande ist, grandiose Songs zu komponieren.
Ganz klar beide Daumen hoch für James La Brie!
Crazy Beat
Punkte:
9.3 von 10
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MASCHINE - Rubidium
InsideOut Music/EMI
Luke Machin ist kein unbekannter Musiker, hat er
doch schon mit Andy Tillison bei The Tangent musiziert.
Nun bringt Luke seine eigenen Ideen mit seinem
Debüt-Werk Rubidium auf den Markt - und ich bin mehr als
überrascht. So ein geiles Prog Rock-Album hätte ich
nicht erwartet! Schon der 10-minütige Opener "The Fall"
ist Prog in Reinkultur von höchster Qualität. Hier deckt
Luke schon alle Elemente eines guten Progsongs ab, zum
Beispiel ein unverschämt grandioses Gitarrensolo ab
Minute 8 - wer da nicht abhebt, muss wohl taub sein. Der
Song bleibt über die gesamte Laufzeit von 10 Minuten
spannend und man verliert trotz der vielen musikalischen
Spielereien nie die Sondstruktur aus den Augen. Die
restlichen Songs sind aber nicht weniger genial. Sie
rocken nämlich auf demselben hohen Niveau wie der Opener.
Was der Drummer James Stuart hier zusammen zaubert ist
auch unglaublich! Und so kommen die Lieder mal kraftvoll
rockig, mal verträumt, mal symphonisch verspielt daher
und Maschine bieten stilvollen, mitreissenden, höchst
unterhaltsamen Progressive Rock. Ganz im modernen
Klanggewand, das man aber doch eigentlich fast klassisch
nennen möchte. Da sorgen dann Ausflüge in karibische
Gefilde („Cubixtro“) oder in selten gehörte
Funk-Prog-Welten („Chains“ - einer der Bonustracks) nur
noch für zusätzliche Abwechslung. Das Ganze kommt mit
einer beeindruckenden Leichtigkeit und Spielfreude
daher, dass es einfach nur Spass macht, diesen
hochwertigen Prog Rock-Rundling endlos im CD-Schacht
drehen zu lassen. Wer auf Musik von The Tangent oder
Kaipa steht, wird mit Rubidium seine wahre Freude haben
und gnadenlos ins Prog-Universum davonschweben.
Crazy Beat
Punkte:
9.3 von 10
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RISING STORM - Tempest
SAOL
Die Herren von Rising Storm präsentieren hier ein
wirklich fettes Teil! Damit meine ich nicht nur das
Material der Berliner, sondern auch die fette
Produktion. Metal mit gelegentlichen Prog-Anleihen
werden dem Zuhörer auf höchstem Niveau um die Ohren
geblasen. Gut erkennbar ist dies schon beim
instrumentalen Opener "Tempest", der schon mal den Ton
angibt. Und genauso geht's dann auch weiter, sehr
abwechslungsreich und kraftvoll. Schon von Anfang an
können musikalische Vergleiche mit Rage und Iced Earth
gezogen werden. Der kräftige Gesang von Karl Bornmann,
der zugleich noch die Basssaiten zupft, unterstreicht
diesen Eindruck noch. Die Musik der Berliner wirkt sehr
lebendig und trotz vieler Tempowechsel eingängig. Dazu
kommen noch tolle Chöre und starke Gesangslinien. Vor
allem aber liebe ich die immer wieder auftauchenden,
akzentuierten Doublebass-Attacken. Drummer Erik Haus
glänzt hier wirklich mit einem vollen Brett ohne zu viel
zu brettern. Man spielt hier genau das, was der einzelne
Song braucht, und so wirken die Tracks nie überladen.
Man fährt das volle Programm, von der akkustischen
Gitarre bis zum brachialen Gitarrenriff. Ich liebe diese
Dynamik, das ist doch genau das, was einen Song spannend
macht. Rising Storm haben hier wirklich ein grandioses
Debüt-Album abgeliefert. Hut ab!
Crazy Beat
Punkte:
9.1 von 10
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ALPHA & OMEGA - No Rest, No Peace
Bridge 9
Frisch ihr zweites Studio-Album
eröffnet und kein bisschen müde. So könnte man die Jungs
rund um Alpha & Omega zusammenfassen. Hervorgegangen aus
dem Hardcore-Schmelztiegel in Los Angeles haben es sich
die Jungs zum Ziel gemacht qualitativ hochwertigen Sound
zu produzieren. Auf „No Rest No Peace“ schaffen sie das
auch. Es ist ansprechender, qualitativ hochstehender
Moshpit-Sound der Mittelklasse. Sozusagen der Volkswagen
des groovigen Hardcore. Wenn der Stil zu linear wird,
setzt die Bands Tempowechsel ein. Wenn die Gitarren zu
fest übertönen, werden kurze, harte Breakdowns
eingesetzt und sobald die Stimme etwas zu lange shoutet,
kommen instrumentale Parts zum Zuge, die das Lied
aufbrechen und dynamischer machen. Was kann man mehr zu
einer Band sagen, die es sich nicht zum Ziel gemacht
hat, Mainstream zu werden, sondern ihre eigene Nische zu
bedienen? Hut ab. Hut ab, dass eine Band sich bereits
beim zweiten Album so gut anhören kann wie auf „Counterfeit“
oder „Lost My Way“ mit ihren stark groovigen
Zwischenparts. Die Intros sind abwechslungsreich und
machen Spass und die Band macht Druck. Kurzum, für
jeden, der etwas für Hardcore übrig hat, sind die Jungs
aus Kalifornien eine gute Wahl.
Michel A.
Punkte:
9.0 von 10
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ADRENALINE 101 - Demons In The Closet
Fastball Music
Die vier Zürcher von Adrenaline 101 veröffentlichen
nun nach dem vielbeachteten "Twelve Step Program" von
2010 ihr zweites Album "Demons In The Closet" und
bringen damit den Streetrock der 90er wieder zurück.
Adrenaline 101 sind eine Mischung aus H-Blockx, Rage
Against The Machine und Such a Surge. Die Mischung aus
harte Vocals, Sprechgesang, Scratches, harten Gitarren
und ein bisschen Grunge-Spirit auf dieser Platte
versetzt mich sofort zurück in meine Jugendjahre. Das
Album ist optimal produziert, man hat hier den perfekten
Zwischenweg zwischen hoher Qualität und Street-
respektive Garage-Attitüde gefunden. Ob es nun an den
verknüpften Erinnerungen oder einfach an der tollen
Musik liegt, Adrenaline 101 sind mit ihrer frischen Art
und der Eigenständigkeit, die sie trotz aller nicht von
der Hand zu weisender Einflüsse besitzen, mein
Soundtrack zum Sommer 2013.
Steve Butcher
Punkte:
9.0 von 10
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REVAMP – Wild Card
Nuclear Blast/Warner
Jaja, die gute Frau Jansen: erst das Quittieren von
After Forever, dann der Einstand mit ReVamp mit dem
selbstbetitelten Debut, danach der (temporäre?) Einstieg
bei Nightwish – man könnte meinen, dass es
karrieremässig nicht mehr besser geht. Nun, das wird
sich im Laufe der Zeit noch zeigen, aber immerhin hat
man genug Zeit gefunden, den Nachfolger zu „ReVamp“ ins
Trockene zu bringen. Und es ist so, dass „Wild Card“
mindestens so gut und vielseitig wie das Debut ist, ich
persönlich bin sogar geneigt, zu behaupten, dass man nun
eindeutig eine Schippe draufgelegt hat. Von was denn?
Ganz einfach: von allem! Floor Jansen singt noch
variabler als eh schon, steigert sich in opernhafte
Höhen (ohne in Kitsch abzudriften, was sehr geschätzt
wird), flüstert, schreit, stellenweise wird sogar
gegrowlt (beispielsweise bei „Precibus“) - die Mischung
macht’s! Die Instrumentalfraktion ist ebenfalls härter
geworden, zeitweise wird sogar die Thrash-Keule
ausgepackt, dann ist man wieder im Modern Metal
angelangt, geht über in die symphonischen Gefilde und
landet wiederum in gothischen Gewässern – zwischendurch
mit kleinen Grusel-Elementen aus den Keys angereichert.
Aber schreiben kann man viel, und Musik will erlebt,
gefühlt, erforscht und einfach genossen werden – was bei
ReVamp definitiv der Fall ist. Anchecken!
Toby S.
Punkte: 9.0 von 10
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MICHAEL MONROE – Horns And Halos
Spinefarm Records/Universal
Der Finne Michael Monroe ist definitiv eine der
schillerndsten Figuren des Rock'N'Roll. Mit seiner Band
Hanoi Rocks hat er Massstäbe gesetzt und wurde zur
Legende. Die Truppe war der entscheidende Einfluss der
Sleazy Szene der Achtziger. Vielleicht hätte es ohne
Hanoi Rocks Bands wie Mötley Crüe oder Guns'N Roses in
den bekannten Versionen nie gegeben. Doch auch die
heimatliche Skandinavische Szene um Cluecifer,
Hellacoptors oder Backyard Babies machen keinen Hehl aus
ihren Hanoi Rocks Einflüssen. Seit dem (ersten) Ende der
Formation 1984 beehrt uns Michael trotzdem regelmässig
mit hochkarätigen Outputs. (Darunter sind auch Jerusalem
Slim, Demolition 23 und Hanoi Rocks Reunion Scheiben).
„Horns And Halos“ ist bereits der neunte Solostreich des
Musikers. Nach dem letzten Album „Sensory Overdrive“,
das 2011 erschien und für äusserst positive Resonanzen
sorgen konnte, hätte man kaum noch eine Steigerung
erwarten können. Doch genau dies ist Mr. Monroe
gelungen. Praktisch ausnahmslos präsentiert der Mann
Songs mit Ohrwurmfaktor. Ob High Energie Rock'N'Roll,
Mid Tempo Knaller oder tiefgründige Balladen, Michael
kennt alle Facetten des dreckigen, wilden Rock'N'Roll
und weiss dies mit Charisma und Authentizität in Szene
zu setzen. Nicht zuletzt haben aber auch seine
Mitstreiter ihren Teil zum Gelingen von „Horns And
Halos“ beigetragen. Mit Bassist Sami Yaffa (Hanoi Rocks,
New York Dolls ) Gitarrist Steve Conte (New York Dolls),
Drummer Karl Rosqvist (Danzig) und vor allem Dregen (Hellacopters,
Backyard Babies) hat Michael eine hervorragende Band im
Rücken. M. Monroe und seine Musik ist echt und ehrlich,
und dies macht das Album zu einem Highlight.
Chris C.
Punkte: 9.0 von 10
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NIGHT DEMON – Night Demon (EP)
Shadow Kingdom Records
Ganz ehrlich! Die Plattenlabels sägen wirklich am
eigenen Ast! Es ist einfach übelst, dass man sich bei
Reviews jede Information über eine neuere Band mühsam
selbst zusammen suchen muss und nicht ein Infoblatt
bekommt, um sich mit der Truppe vertraut zu machen, wie
es früher noch an der Tagesordnung war. Das nur am
Rande. Nun zum Thema: Das Trio Night Demon haut eine
ganz beachtliche Debüt-4-Track EP raus. Wer die Herren
sind und woher sie kommen weiss ich aber aus den
genannten Gründen leider nicht. Der eröffnende Song
«Night Demon» überzeugt mit einer Power, wie man sie aus
den Anfangstagen von Raven und Anvil kennt. Mit einer
jugendlichen Unbekümmertheit rockt das Trio das Haus
ohne Ende und macht keine Gefangenen. Das nachfolgende «The
Chalice» kommt rockiger aus den Boxen und hat einen
leichten Black Sabbath- und Iron Maiden-Anstrich. «Ancient
Evil» hätte auch gut auf einer der ersten beiden Tokyo
Blade-Scheibe stehen können. Mit diesem Song zieht die
Geschwindigkeit wieder an und «Ritual» beendet mit der
gleichen ungezügelten Power wie der Opener diese EP.
Night Demon könnten mit einer ordentlichen Produktion zu
etwas ganz Grossem werden. Allerdings wird dann gerade
vielleicht das besondere Etwas fehlen, das diese Scheibe
hier ausmacht. Unbedingt antesten! Die «New Wave of
British Heavy Metal» lebt!!
Tinu
Punkte: 9.0 von 10
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JUDAS PRIEST - Epitaph (Live-DVD)
Sony Music
Die Briten gehören zweifellos zu den Grundfesten des
Heavy Metal und das Jahr 2004 ist wohl für Alt- wie
Neufans ein Segen gewesen, denn da traten Judas Priest
im alten Lineup am Ozzfest auf und veröffentlichten
seither mit «Angel Of Retribution» (2005) und
«Nostradamus» (2008) zwei weitere Studioalben. Obwohl
diese nicht an die früheren songwriterischen Glanztaten
anschliessen konnten, hinterliessen sie zumindest einen
besseren Eindruck als «Jugulator» (1997) und «Demolition»
(2001). Obwohl die damaligen Live-Shows mit dem mehr als
nur würdigen Halford-Ersatz Tim "Ripper" Owens keine
Schwächen zeigten, lechzten die Fans nach dem Metal God.
Das Flehen wurde erhört und weil man dadurch die langsam
aber sicher anstehende Rente noch aufbessern kann,
wurden der Metal-Welt noch einige Shows der Extraklasse
beschert und dazu gehören auch die letzten (?)
Live-Shows anlässlich der «Epitaph-Tour» 2011/2012. Die
Euphorie über die anstehenden Konzerte wurde dann im
Frühling 2011 aber arg gebremst, wenn am Anfang sogar
geradewegs zerstört! Ur-Gitarrist K.K. Downing überwarf
sich nämlich unerwartet plötzlich mit dem Management und
gar seinen alten Kumpels! Die Meinungsverschiedenheiten
waren offenbar so gross, dass sich K.K. tatsächlich
ausklinkte und den berühmten Bettel bei Judas Priest
hinwarf. In relativ kurzer Zeit wurde dann aber mit
Richie Faulkner sein Ersatz gefunden und bekannt
gegeben. Somit stand der Abschiedstournee nichts mehr im
Weg. Wer nun jedoch dachte, dass sich der Jungspund
einfach nur ins jahrzehntelang geformte Nest legt und
sich quasi als Knecht von Glenn Tipton verdingen muss,
lag ziemlich falsch. Die Fans akzeptierten Richie
überaus rasch und das beflügelte den Mitdreissiger
natürlich zusätzlich. Nebst einem zumeist passabel bis
mitunter sehr gut performenden Rob Halford war auch der
Rest der Band in Topform und darum war es natürlich ein
Genuss sondergleichen, die Konzerte von Basel (23.06.11)
und Fribourg (12.05.12) erleben zu dürfen. Letzteres
gehörte wie gesagt zur «Epitaph»-Tour und die
vorliegende DVD entstand exakt zwei Wochen nach dem
vorläufig letzten Auftritt auf Schweizer Boden. Den Ort
kenne ich seit diesem Jahr, genauer dem 15. März (mit
Status Quo), nun zum Glück auch und es handelt sich
dabei natürlich um das ehrwürdige Apollo Hammermith
(früher Hammersmith Odeon) in London! Keine Frage, dass
diese Location bestens für das Mitschneiden dieses
Auftrittes geeignet war. Vor ausverkauftem Haus
zelebrierten Judas "Fuckin" Priest nicht weniger als 23
Songs, die mit monströsen 2 Stunden und 22 Minuten zu
Buche schlugen. Sollte sich dieses Konzert tatsächlich
als eines der letzten entpuppen und die in dem Rahmen
gefilmte Show wohl sowieso, dann hat sich die
Metal-Legende hiermit mit einem mehr als wertigen Bild-
und Tonträger für alle Zeiten verewigt. Dieser mit zig
Kameras gefilmte und mit wuchtigem Sound ausgestattetet
Mitschnitt ist für jede(n) Metaller(In) absolute Pflicht
und gehört zwingend ins Regal gestellt! Dass es das Ding
selbstverständlich auch als blu-Ray zu kaufen gibt, soll
an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, so buy or die!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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POWERWOLF – Preachers Of The Night
Napalm Records/Universal
Die Prediger der Nacht überzeugen auch auf ihrem
fünften Album. Dass dieses auch tagsüber funktioniert,
bewiesen die Wölfe erst kürzlich in Wacken bei
Sonnenschein. Der Zuspruch war dabei so gewaltig, dass
der Platz vor der Hauptbühne trotz für ein Festival
früher Stunde eng war, und die Menge bis zum Eingang
stehend mit geklatscht hat. Wer das Gelände kennt weiss,
was dies bedeutet! Preachers Of The Night bestätigt
eindrücklich, dass es sich hier nicht um einen Hype
handelt, sondern dass Powerwolf auch ohne Schminke und
zelebrierter Wolfsmesse überzeugen. Mit „Amen and Attack“,
„Secrets Of The Sacristy“ und „Coleus Sanctus“ starten
die Deutschen ziemlich power-metallisch. Teilweise
erinnert die Sache an Helloween und ich musste mich erst
mit diesem „Geballere“ anfreunden. Die erste
Mitklatsch-Nummer folgt gleich darauf mit „Sacred &
Wild“, während das epische „Kreuzfeuer“ erstmals ganz
auf Englisch verzichtet und dafür Latein und Deutsch
einsetzt. „In The Name Of God“ tendiert dagegen in
Richtung „We Drink Your Blood“ vom „Blood Of The
Saints“-Album und lädt zum Mitsingen ein. Gedrosselte
Geschwindigkeit gibt es beim abschliessenden „Last Of
The Living Dead“, während die restlichen Songs sich
irgendwo im Spannungsfeld der beschriebenen Lieder
bewegen. Preachers Of The Night ist ein ordentliches
Album geworden. Als langjähriger Fan der Band vermisse
ich hier aber zwei Dinge. Dies sind einerseits die
witzigen und eingängigen Liedertitel und Refrains,
welche auf Bible Of The Beast ihren Höhepunkt fanden
(Beispiele: Resurrection By Erection, St. Satan’s Day
oder Raise Your Fist Evangalist). Anderseits fehlen mir
aber auch die zähflüssigen doomigen Stücke im Geiste von
„Lucifer In Starlight“ vom Debut Return in Bloodred oder
dem kürzlich im Rock Hard veröffentlichten Black
Sabbath-Cover „Headless Cross“. Solche Elemente hätten
dem Album noch mehr Abwechslung beschert. Diese Kritik
ist aber eher als eine Anregung denn als Kritik gemeint.
Insgesamt überzeugen Powerwolf nämlich auch 2013. Und
nun, gehet dahin und heulet zusammen mit den Wölfen!
Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
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JOE SATRIANI - Unstoppable Momentum
Epic Records/Sony Music
Satrianis vierzehntes Album ist bereits im Mai
diesen Jahres auf den Markt geworfen worden. Die
Labelbosse sollten eigentlich nur zu gut wissen, dass
sie ihren Schützlingen einen Bärendienst erweisen, wenn
sie deren kreative Ergüsse dermassen verspätet zur
Rezension anbieten. Andererseits muss ich natürlich
festhalten, dass ein Ausnahmekünstler wie Joe Satriani
schon lange nicht mehr auf irgendwelche wohlwollende
Gefälligkeiten angewiesen ist, daran wird auch „Unstoppable
Momentum“ nichts ändern. Der Kerl kommt mir mittlerweile
wie ein Cyborg vor, würde man ihm die Sonnenbrille vom
Kopf und die Gitarre aus den Händen reissen, würde dies
für seinen biomechanischen Organismus wahrscheinlich
bedrohliche Folgen haben, also lassen wir es
vernünftigerweise sein und geniessen stattdessen seine
Musik, die ich wenig überraschend in einem Wort
zusammenfassen kann: Schön. Auch wenn Satriani auf
seinem jüngsten Spross hörbar versucht, sich nicht
selbst zu wiederholen, verfällt er zum Glück nicht in
das Credo eines gewissen egozentrischen Flitzefingers
aus Schweden (Zitat:“ How can less be more? More is more!“)
sondern agiert wieder sehr feinfühlig und songdienlich.
Den fehlenden Gesang übernimmt einmal mehr seine
Gitarre, mal verträumt-sphärisch wie im eröffnenden
Titeltrack, gerne auch Fusion-orientiert wie in „Lies
And Truths“ oder wahnwitzig progressiv wie im Frickel –
Doppelpack „Jumpin' In“, „Jumpin' Out“. Den ruhigsten
Moment bildet das relativ kurze aber dennoch sehr
atmosphärische und intensive „I'll Put A Stone On Your
Cairn“, das praktisch nahtlos in die Gute-Laune-Nummer
„A Door Into Summer“ übergeht. Dieser Track
repräsentiert dann auch in perfekter Weise den typischen
Joe Satriani Signature Sound, dieser Mann vermag mit
seinem federleichten, schon fast filigranen Spiel
einfach gute Stimmung zu erzeugen, statt alles in Grund
und Boden zu schreddern. Er hat uns schon rockigere
Alben abgeliefert, das will ich gar nicht unerwähnt
lassen, aber bei einem Gitarristen, bei dem sich alles
was er einspielt zwischen „sehr gut“ und „absolut
brillant“ bewegt, ist das eine irrelevante
Randbemerkung. Ein Album für Musikliebhaber jeglicher
Stile.
Mirko B.
Punkte:
8.8 von 10
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NEWSTED - Heavy Metal Music
Columbia/Sony Music
Der ehemalige Bassist von Metallica (1986 bis 2001)
gehörte mitunter zu den klaren Highlights am
diesjährigen "Sweden Rock"-Festival in Sölvesborg. Um
künftig jeglichen rechtlichen Umtrieben wie bei
Echobrain aus dem Weg zu gehen (eine US-Band namens Echo
Drain verklagte Jason wegen dem angeblich "zu ähnlichen"
Bandnamen, doch er gewann den Prozess und musste
finanziell dafür aber bluten) nennt sich seine neue Band
schlicht so, wie er zum Nachnamen heisst: Newsted! Was
ich also live teils schon gesehen habe, gibt es nun als
studiomässigen Nachschlag unter dem sinnigen wie
einfachen Titel «Heavy Metal Music». Der Opener «Heroic
Dose» stampft schon mal recht ordentlich wie fett los
und bringt den Körper lockerst in Bewegung! Beine wie
der Kopf können dazu nicht ruhig sein, was für ein
Auftakt. «Soldierhead» weist ein schnelleres thrashiges
Tempo auf und hat einen leicht modernen Anstrich. Besser
ins Ohr geht anschliessend das wiederum groovige «As The
Crow Flies», wo man nebst dem Gesang von Jason auch sein
Bassspiel richtig wahr nimmt. Wie vorher schon etwas,
grüssen auch bei «Ampossible Final» die alten Motörhead
zu Beginn und die melodische Bridge wie die
anschliessenden Solo-Gitarrenklänge sind wirklich
stimmig. Selbst ein paar punkige Einflüsse bleiben nicht
aussen vor und dass «Above All» entfernt an «Orgasmatron»
erinnert, lassen wir jetzt einfach mal so stehen. Die
ersten ruhigeren Töne schlägt «King Of The Unterdogs»
mindestens einleitend an, ehe sich daraus das nächste
Groove-Monster auftürmt! Insgesamt gefällt mir
eigentlich nur «Soldierhead» nicht wirklich, aber der
Rest ist ein überzeugendes Statement in eigener Sache.
Wer mitunter auf Black Label Society (mit leicht
gezogener Handbremse und weniger prägnanter Stimme als
die von Zakk Wylde) steht und sich eine rockige Version
von Muse ausmalen kann, sollte sich «Heavy Metal Music»
unbedingt anhören!
Rockslave
Punkte:
8.7 von 10
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SCORPIONS – Amazônia – Live In The Jungle DVD
RCA/Sony Music
Ich war etwas überrascht, als ich diese DVD von
unserem Cheffe zugeschickt bekam. Nicht, weil ich die
Scorpions nicht mag, OH NEIN, sondern weil ich diese DVD
schon 2009 erworben habe. Somit sind die beiden Konzerte
von Brasilien also nichts Neues. Zur Mithilfe des
Amazonas ist diese DVD gedacht. Ein sicherlich
unterstützendwertes Unterfangen. Die Konzerte selber
sind wie immer ein Augen- und Ohrenschmaus. Allerdings
gibt es sicherlich bessere Bilddokumentationen der
Hannoveraner. Man denke nur an die Wacken-DVD. So
tummeln sich von der damaligen «Humanity»-Tour zwei
Gigs, die aber nicht komplett wiedergegeben werden.
Dreizehn Songs wurden am 7. September 2008 in Recife und
fünf Tracks am 9. August 2007 in Manus aufgenommen.
Dabei gibt es zum Glück nur eine Überschneidung («Hour
1»). Für Scorpions-Anhänger eine sicherlich sehr gute
Sache, für Scorpions-Neueinsteiger ein toller Einblick
in die Hit-Welt der Deutschen. Besonders spektakulär ist
der akustische Teil aus Recife. Da werden vier Lieder
mit typisch brasilianischen Instrumenten ergänzt und
lassen «Always Somewhere», «Holiday», «Dust In The Wind»
und «Wind Of Change» in einem völlig neuen Sound
erstrahlen.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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IWRESTLEDABEARONCE - Late For Nothing
Century Media/Universal
Die notorischen Ritalinverweigerer und konstant wie
unter Zuckerschock stehend wirkenden IWRESTLEDABEARONCE
stehen mit neuer Sängerin und neuer Platte auf der Matte
und sind so herrlich bekloppt wie eh und jeh. Die wild
pendelnde Mischung aus flauschigem "My First Pony" und
hochtechnischer Nagelbombe wurde auf Album Nummer drei
beibehalten, wirkt aber ausgereifter und die
eingestreuten elektronischen Spielereien sind langsam
aber sicher allererste Sahne. Die Mischung aus Slipknot,
Depeche Mode, Dillinger Escape Plan und (gutem)
Euro-Elektro ist zwar wahrlich Geschmacksache und nicht
zu jeder Tageszeit geniessbar, aber das Quintett hat
sich über die Zeit eine ganz eigene Nische erarbeitet
und gibt sich auf "Late For Nothing" selbstbewusster und
mit seinen Qualitäten im Reinen. Wer sich auf erwachsene
Art und Weise wieder mal jung, chaotisch, überdreht,
leicht narkotisiert und latent verrückt fühlen möchte
sollte mal reinhören, denn hier wird Ihnen definitiv
geholfen.
Hardy
Punkte:
8.7 von 10
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ARVEN – Arven
Massacre Records/Musikvertrieb
Da staunt man nicht schlecht, wenn neben einem
jungen Mann gleich fünf Damen in Korsagen das CD-Cover
einer Metal-Produktion zieren. Dem Promotionseffekt ist
man sich anscheinend durchaus bewusst, ansonsten sind
solche Inszenierungen eher unüblich fürs Genre. Es
bleibt die Frage, ob denn auch für die Ohren etwas
geboten wird, denn darum geht es hier ja in erster
Linie. An dieser Stelle kann auch gleich Entwarnung
gegeben werden, denn enttäuscht wird man in dieser
Hinsicht nicht. Arven haben ein Flair für gute Melodien,
welche von gut klingenden Gitarren, vielseitigen
Keyboardklängen und einer hübschen, eher süsslichen
Stimme getragen werden. Die Kompositionen sind zwar oft
ruhig, aber doch variantenreich gestrickt. 'Rainsong'
steht für sehr feine Klänge, die allerdings von dem
etwas zu weit in den Vordergrund gemischten Bass gestört
werden. Besser ausbalanciert ist in dieser Hinsicht das
ebenfalls ruhige 'All I Got'. 'The One For Me' wartet
mit einem schönen, zweistimmigen Refrain auf. Für die
männliche Stimme zeigt sich Stefan Schmidt von Van Canto
verantwortlich. Das Instrumental 'Cercle d'Emeraude'
übrerrascht mit folkig angehauchten Geigenklängen und
der Refrain des darauf folgenden 'In Your Dreams' weckt
Erinnerungen an Edenbridge. 'Ride On' beschliesst nach
knapp einer Stunde das gelungene Zweitlingswerk von
Arven.
Patricia L.
Punkte:
8.5 von 10
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2BLACK – Mind Infect
Worm Hole Death
…und es polterte aus den Boxen! Hätten Celtic Frost
reinen US-Power-Thrash-Metal gemacht, dann würde er so
klingen wie 2Black. Dominierende Gitarren mit
verspielten Parts, so dass man fast von einem kleinen
Coroner-Bruder sprechen könnte, so wie man die Band von
ihrem Debüt-Album kennt. Dass die Herren und die Dame
auch in bester Overkill- und Testament-Manier ruhigere
Parts spielen können beweisst «Guilty Angel, Innocent
Devil», der an die Grosstaten der Urzeiten des Thrash
Metal erinnert. Ansonsten wird so viel gepoltert, da
hätte zumindest ein Midtempo-Track gut getan, denn so
wird «Mind Infect» mit der Zeit etwas monoton. Die
Schweizer haben dennoch ein rundum gelungenes Werk
veröffentlicht, das allerdings im Vergleich mit den
Urvätern (noch) nicht mithalten kann.
Tinu
Punkte:
8.5 von 10
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EXHUMED - Necrocracy
Relapse Records/Non Stop Music
Exhumed stammen aus dem kalifornischen San Jose,
haben seit ihrer Gründung 1990 eine gefühlte
siebenstellige Zahl an Demos, Splits, EP's und LP's
veröffentlicht und stellen mit ihrem angegrindeten Death
Metal quasi das nordamerikanische Äquivalent zu
(neueren) Carcass dar. Und um beim Vergleich mit Carcass
zu bleiben ist "Necrocracy" in Sachen Aufnahmequalität,
Songwriting, Handwerkskunst (diese Gitarrensoli) und
Ausdruck durchaus mit "Heartwork" zu vergleichen. Fans
der räudigeren Gangart werden aufgrund der mittlerweile
ausgereifteren Herangehensweise enttäuscht sein und sich
lieber auf die älteren Veröffentlichungen beziehen. Wer
aber seinen GrinDeaThrash mit stylischer Technik
bevorzugt und sich von den beiden agressiven und sich
angenehm ergänzenden Schreihälsen die Lymphdrüsen
freipusten lassen möchte, kommt um "Necrocracy" wirklich
nur schwer herum. Unbedingt reinhören!
Hardy
Punkte:
8.5 von 10
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UNSHINE – Dark Half Rising
Massacre Records/Musikvertrieb
Wenn die Finnen eines können, dann ist das eindeutig
Musik machen. Natürlich nicht immer und generell
gesehen, aber die Häufung von guten bis sehr guten Bands
aus dieser Region der Erde ist doch ziemlich auffällig.
Unshine haben nun mit „Dark Half Rising“ ihren dritten
Longplayer am Start, und sie zeigen gleich mit dem
ersten Track „Nadja’s Wailing About Coming Of The
Frost“, was sie können: Susanna Vesilahti singt in einem
lockeren, jedoch eindringlichen Tonfall über Nadja
beziehungsweise ihr klagen über den zu kommenden Frost.
Instrumental gesehen hält man sich noch zurück, doch
spätestens im nächsten Song „The Oath To Wilderness Of
Unredeemed Nature“ wird der Härtegrad nach oben
geschraubt, man spielt old schoolig angehauchten Gothic/Dark/Power
Metal, die Sängerin bleibt weiterhin in einem ruhigen
Tonfall, flüstert stellenweise aber auch, was gezielt
und eingesetzt daherkommt. Man merkt, dass die Musiker
nicht einfach irgendwas daherspielen, sondern ihre
eigene Nische geschaffen haben, in der das erzählerische
über das dramatische Element der dargebotenen
Sangeskunst gestellt wird. Man könnte jetzt Unshine
fehlende emotionale Ausdrucksstärke attestieren, aber
auch nur dann, wenn man sich lediglich auf die Art und
Weise konzentriert, wie die Texte dargeboten werden. Und
ganz ehrlich: Lauter Gesang, wild und eventuell gar
hektisch, hätte absolut nicht zu Unshine gepasst. Das
Highlight der Scheibe, der 12-minütige Track „Ikuinen
Taistelu“, besteht aus sehr vielen Elementen, welche
allesamt „Dark Half Rising“ ausmachen – ein Song, der es
verdient, intensiv und aufmerksam gehört zu werden.
Generell versprüht die Scheibe keinen
pathetisch-düsteren Touch, sondern wirkt auf seine
eigene Art irgendwie sogar fröhlich und verspielt. Ist
definitiv speziell, aber gerade deswegen kann ich
persönlich guten Gewissens Unshine weiterempfehlen!
Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
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NIGHT VERSES - Lift Your Existence
Southworld
Gleich nach dem Ende des instrumentalen Intros und
dem Beginn des ersten Songs mit dem treffenden Titel "Introducing
- The Rot Under The Sun" wird klar, dass einem hier
astreiner, technisch hochstehender HC/Metalcore geboten
wird. Die vier Jungs von Night Verses beginnen ein
Feuerwerk, welches sich über 15 (!) Songs und einer
Gesamtspielzeit von 76 Minuten durchzieht. Es gelingt
ihnen trotz für meinen Geschmack eindeutig zu modernen
Metalcore-Einflüssen die Melodien in genügend Drama und
Atmosphäre zu verpacken. Besonders hervorzuheben sind
die eingängigen Melodiebögen und Refrains, die allesamt
zum mitsummen animieren. Gepaart mit den gekonnten
Stimmvariationen vom Sänger Douglas Robinson, welcher
sich seine Sporen schon mit den bekannten "The Sleeping"
abverdient hat, sind auch Beinahe-Stadionhymnen auf der
Platte vertreten, zum Beispiel der Eingangs erwähnte
Introsong, sowie "Rage" und "Time Erases (Strung Out)".
Dies sind auch gleich die ersten drei Tracks des Albums,
was aber nicht heissen soll, dass die Platte zum Ende
hin abflacht.
Steve Butcher
Punkte:
8.5 von 10
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THE MORE I SEE – The Disappearing Humans
Earache/Non Stop Music
The More I See (TMIS) machen feinsten Modern Metal mit
jeder Menge Thrash Metal, etwas Nu Metal und einer Prise
Punkrock. Dropped-C-gestimmte Gitarren, eine
unverkennbare Stimme des Frontmanns und vor allem sehr
melodiöses Songwriting prägen den Sound der englischen
Kombo. Die 2002 gegründete Band hat mittlerweile schon
einige Line-Up-Wechsel hinter sich und neben
Gründungsmitglied Gizz Butt (Gitarrist von The Prodigy,
English Dogs) sind seit 2010 auch Sänger und Gitarrist
James Cluer (22), Drew Markwick (21) am Bass und der
erst 19-jährige Harri Wright hinter den Drums mit dabei.
“The Disappearing Humans“ ist mittlerweile das 4. Album
der Band und wartet gleich mit mehreren Highlights auf.
Das sind zum einen das sehr thrash-lastige “Rise Up And
Start“, das an Metallica erinnert, sowie “Spirit of
Freedom“, das an Lost Prophets angelehnt zu sein
scheint. Grossartig ist auch das vorab veröffentlichte
“The Eye That Offends”. Für das Musikvideo zu diesem
Song sind TMIS extra nach Tunesien zu den
Original-Drehplätzen von Star Wars gereist. Dabei hatten
sie nicht nur gegen die Hitze, sondern auch gegen einen
der seltenen Regenstürme zu kämpfen, die auch schon 1976
die Dreharbeiten zu Star Wars verzögert hatten. Mein
persönlicher Favorit ist allerdings “Alone You Will
Enter“, das trotz knapp 8 Minuten keine Sekunde
langweilig wird, sondern neben einem sehr eingängigen
Refrain auch mit genialen Gitarrensoli überzeugt. Das
Album ist sehr gelungen, bietet viele gute und vor allem
abwechslungsreiche Tracks, manche davon sogar richtig
genial.
Patricia H.
Punkte:
8.5 von 10
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MYSTERY – 2013
Metalopolis Records
Obwohl die Musiker der Australischen Formation
Mystery gerade mal 15 bzw. 16 Jahre alt sind konnten sie
bereits international in Erscheinung treten. Konzerte in
Australien, Europa und den USA gehen auf Ihr Konto.
Darunter auch im Vorprogramm von Manowar, Nightwish und
Iron Maiden. Musikalisch beziehen sich die Jungs auf die
Achtziger und erwähnen dabei W.A.S.P., Mötley Crüe,
Quiet Riot und Twisted Sister. Hier muss aber Einspruch
erhoben werden. Mystery werfen definitiv einen
musikalischen Blick 25, 30 Jahre zurück, bewegen sich in
ihrem Schaffen aber eher im Glam und Melodic Bereich.
Mit Dreck und Rotz, der bei erwähnten Acts fester
Bestandteil war/ist , können die Jungs aus Down Under
nur sporadisch dienen. „2013“ wurde sehr sauber
produziert, dabei aber vielen Ecken und Kanten beraubt.
Die Scheibe ist deshalb aber keinesfalls schlecht, im
Gegenteil. Trotz des Alters der Protagonisten klingt die
Scheibe erstaunlich reif. Rocky Ravic und seine
Mitstreiter haben zehn starke Tracks verfasst, zu denen
man schnell Zugang findet. Satte Riffs wurden mit
eingängigen Melodien kombiniert und mit starken Vocals
ergänzt. Somit hat das Album weit mehr als bloss
Existenzberechtigung. Obwohl Charisma und Tiefgang noch
nicht ausgeprägt sind ist „2013“ ein starkes Debüt. Mit
zunehmender Erfahrung der Jungs werden sich die
erwähnten Mankos mit grosser Wahrscheinlichkeit weiter
verringern. Somit ist Mystery eine Band der durchaus
eine erfolgreiche Zukunft vorausgesagt werden kann.
Chris C.
Punkte:
8.3 von 10
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TRUE WIDOW – Circumambulation
Relapse Records/Non Stop Records
Die Hitzewelle ist vorbei, grau wogt der Himmel über
die Landschaft. Ist das schon das Ende des Sommers? True
Window wenigstens hätten wohl nichts dagegen, denn „Circumambulation“,
die mittlerweile vierten Soundwanderung des aus dem
eigentlich sonnigen Dallas stammenden Trios kann als die
Vorwegnahme des bevorstehenden Blätterrauschens gelten.
Getragener lo-fi-Sound, irgendwo zwischen Doom, Shoegaze
und Psychedelic, irgendwo zwischen den ebenfalls noch zu
gemütlichen Swans, The Velvet Underground oder den
ebenfalls noch zu entdeckenden Arbouretum. Wie diese
verstehen es auch True Widow, den Hörer mit ihren
reduzierten, unaufgeregten Songs zu hypnotisieren.
Geradezu einlullend wirken die archaischen Rhythmen, die
repetitiven Riffs der acht, vom schleppenden Tempo her
kaum variierenden Songs, und zwar ohne allzu sehr ins
Verdrogt-Ausufernde abzuschweifen. Immer zur rechten
Zeit nämlich leuchten eingängige Gesangsmelodien durch
den instrumentalen Klangnebel, von Gitarrist DH Phillips
und Bassistin Nicole Estille abwechselnd oder
gleichzeitig (im 60's durchtränkten „HW:R) betörend
scheu vorgetragen. Den grauen Himmel mögen die wenigsten
und so wird es wohl auch „Circumambulation“ widerfahren.
Lässt man sich aber auf diesen Meditations-Rock ein,
dann trauert man dem Sommer bald nicht mehr nach.
Kissi
Punkte:
8.3 von 10
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HIBRIA – Silent Revenge
AFM Records/Musikvertrieb
Die brasilianische Power Metal-Kombo ist neu bei
AFM-Records unter Vertrag und startet nun endlich mit
ihrem vierten Silberling den lange erwarteten
Europafeldzug. Schiefgehen kann da eigentlich kaum was,
denn die Südamerikaner bieten abwechslungsreichen Power
Metal, der mit Heavy-Metal-Gitarren, deftigen
Thrash-Einlagen und epischen Melodien überzeugt.
Schubladendenken ist hier so gar nicht angesagt, denn
jedes Mal, wenn man denkt, man hätte nun endlich den
Durchblick, überraschen Hibria mit neuen Einflüssen. Um
doch ein wenig Kontext in diese vielen verschiedenen
Ströme zu bringen, seien hier einfach mal ein paar
Anhaltspunkte in den Raum geworfen: Helloween, Iced
Earth, Angra und im entferntesten Sinne auch Gotthard
(vor allem der Track “Shall I Keep On Burning“ erinnert
an Steve Lee & Co.). Iuri Sansons Stimme steht dabei im
Mittelpunkt, wobei er selbst die höchsten Lagen der
Power Metal-Brigade bravourös meistert. Das Gemisch lebt
von der Härte, aber auch von den starken Melodiebögen,
ohne dabei je ins Kitschige abzudriften. Auch das
Songwriting weiss zu überzeugen: Tendenziell einfach
strukturiert, aber doch mitreissend und mit spannenden
Ecken und Kanten ist man von der ersten Sekunde an voll
dabei. Fazit: “Silent Revenge“ ist ein tolles Album
einer noch tolleren Band, das eigentlich keine Wünsche
übrig lässt.
Patricia H.
Punkte: 8.2 von 10
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BARONESS – Live At Maida Vale – BBC (Live-EP)
Relapse Records/Non Stop Records
„Licht und Schatten liegen nahe beieinander.“ –
Hübsche Redewendung, scheiss Sachverhalt! Am eigenen
Leib zu spüren und zwar wörtlich bekamen dies Baroness.
Auf „Yellow & Green“ schliff der Vierer um Mastermind
John Baizley den kantigen und ausufernden Sludge Metal
der Anfangstage zu so wuchtiger wie eingängiger
Erhabenheit und setzte damit zum endgültigen Siegeszug
an. Ein halbes Jahr später dann das Unglück: In England
unterwegs, stürzte der Tourbus von einer Brücke, schwere
Verletzungen, Knochenbrüche, Krankenhaus und später der
Ausstieg der Rhythmusfraktion waren die Folge. „Live At
Maida Vale“ nun ist zwar die erste Veröffentlichung seit
dem Unfall, wurde aber letzten Sommer live im
gleichnamigen BBC-Studio eingespielt und zwar noch vor
dem offiziellen Release von „Yellow & Greene“, wovon
alle vier darauf enthaltenen Tracks stammen. Gewichtige
Unterschiede zwischen Live- und Studionaufnahme finden
sich dabei nicht, zu improvisierten Jams etwa lassen
sich die Amis nicht verleiten. Intimer und etwas
organischer fallen die Live-Versionen dafür aus. Ob das
genug ist, um sich das Teil zu kaufen, sei
dahingestellt. Vor dem tragischen Hintergrund jedenfalls
kann „Live At Maida Vale“ kaum als typische
Überbrückungs- oder gar Abzocker-Veröffentlichung
abgetan werden. Vielmehr wohl ist es der Versuch einer
Band, das Licht von vor dem Schatten in die Zukunft zu
tragen. Ob dieses noch brennt, kann man am 16.10. im
Kiff selber herausfinden.
Kissi
Punkte:
keine Wertung
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OZZY OSBOURNE - Live At Budokan 2002 DVD
Sony Music
Ganz schön reisserisch! Unter dem Motto “Die besten
Live-DVDs aller Zeiten” veröffentlicht das Rolling Stone
Magazin zwölf Konzertmitschnitte, die heute
zugegebenermassen zu den Klassikern gehören, aber nur
einen kleinen Bruchteil dessen abdecken, was der
Untertitel grossmäulig verspricht. Damit man auch dem
Metaller ein paar Kröten aus der Tasche ziehen kann, hat
man neben Pop (Eurythmics, Falco), Hip Hop (Die
Fantastischen Vier), Folk-Rock (Bob Dylan, Simon &
Garfunkel), Country (Johnny Cash, Highwaymen),
Singer-Songwriter (Leonard Cohen) und Rock-Ikonen (Billy
Joel, David Bowie, The Clash) auch Ozzy Osbourne in
diesen Reigen gestellt. Wer die DVD noch nicht kennt,
kann sich darauf ein Bild von Ozzy’s Rundreise in Japan
im Zuge seiner „Down To Earth“ – Tour machen, auf der er
eine der besten Begleitmannschaften aller Zeiten mit
dabei hatte. Mike Bordin an den Drums und Rob Trujillo
harmonieren perfekt als erbarmungslos pumpende
Rhythmusmaschine, und wem ich noch erklären muss, dass
damals noch Ozzy’s langjähriger Weggefährte Zakk Wylde
an der Gitarre war, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Die
mit gerade mal vierzehn Tracks etwas kurz geratene
Setlist umspannt wenig überraschend Ozzy’s damalige
gesamte Karriere. Der Sound ist absolut in Ordnung, und
sogar des Meisters Stimme klingt halbwegs echt, kleine
Patzer hat man nicht retouchiert, anders als auf „Live &
Loud“ oder – ganz grausam – auf „Speak Of The Devil“, wo
Ozzy‘s Gesangsspuren in etwa so live sind wie meine
Grossmutter. Die Bonus Features sind wie gehabt eine
Biographie, Diskographie, Videographie und ein mehr oder
minder amüsantes „Behind The Scenes – The Osbournes in
Japan“. Weitere Extras zur Original-DVD gibt es sonst
keine, nur ein paar kleine Unterschiede: Anderes Cover,
Linernotes vom Rolling Stone Magazin, und der
Warnhinweis „Parental Advisory – Explicit Content“ ist
einem „FSK ab 0 freigegeben“ – Hinweis gewichen, etwa
ein Hinweis auf unsere zerfallende Moral? Das Original
ist nach wie vor erhältlich, zum gleichen Preis wie
diese Rolling Stone-Ausgabe, da muss ich mich schon nach
dem Sinn und Zweck dieser Wiederveröffentlichung fragen.
Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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TROUBLE - The Distortion Field
Metalville/Musikvertrieb
Die einstige amerikanische Doom-Ikone meldet sich
mit einem brandneuen Album zurück! Diese Schlagzeile
alleine wäre an sich schon Freudensprünge wert, aber
diese werden für Puristen dadurch gedämpft, dass
Ur-Sänger Eric Wagner nach seinem Wiedereinstieg
zwischen 2000 und 2008 längst nicht mehr dabei ist und
sein Nachfolger Kyle Thomas nach dem Intermezzo mit Kory
Clarke (2008 bis 2012) wieder zurück ist. Will heissen,
dass der gute Kyle somit die zeitliche Lücke zwischen
1997 und 2000 abdeckte, während Wagner den Beginn der
Karriere bestritt. Dieser war in den 80ern stark von
Black Sabbath geprägt, ehe es in den 90ern einen Schwenk
in Richtung Stoner Rock machte. Das selbst betitelte
Album von 1990 hatte kein Geringerer als Altmeister Rick
Rubin für sein Label "Def American" produziert. Das
heute als Original immer noch sehr gesuchte wie
geschätzte Nachfolge-Album «Manic Frustration» (1992)
machte dann seinem Namen alle Ehre, weil damit, aufgrund
des schlechten Absatzes, der Deal flöten ging. Danach
wurde es eher ruhig um Trouble, obwohl sich die Amis
offiziell nie aufgelöst hatten. Mit «The Distortion
Field» will man sich nun abermals ein Stück des
Metal-Kuchens abgreifen, was nicht mal so schlecht
gelingt. Die Mucke, die mit insgesamt dreizehn Songs (!)
annähernd eine Stunde Aufmerksamkeit abverlangt,
präsentiert sich mitunter recht powermetallisch mit
spürbaren Vibes von Vicious Rumors («When The Sky Comes
Down», «Hunters Of Doom») und lässt gleichzeitig die
Vergangenheit («The Broken Have Spoken», «One Life», «Your
Reflection» nicht aussen vor. Selbst balladeskere Klänge
(«Have I Told You») stehen im Angebot. Dazu werden auch
hardrockmässige Nuancen mit etwas Düsteranstrich
verabreicht. Was «The Distortion Field» für die einen
abwechslungsreich macht, erzeugt im anderen Lager
Stirnrunzeln, da kein roter Faden zu erkennen ist. Wer
also mehr auf die frühen Trouble steht, ist mit der
neuen Black Sabbath Scheibe «13» besser bedient. Ich
finde sie beide mehr als nur gut!
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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DUSKMACHINE - Dusk Machine
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Lebensläufe der Mitglieder von DuskMachine
wecken hohe Erwartungen: Sänger und Gitarrist Joe Comeau
hat von 1996 - 1999 bei Overkill die Saiten gezupft, von
2001 bis 2003 sang er bei Annihilator und brachte in
dieser Zeit mit den Thrashern drei Alben raus. Bei der
letztgenannten Band war auch Drummer Randy Black tätig,
der aktuell auch bei Primal Fear auf die Pauke haut. Die
Songs sind recht weit von dem weg, was heutzutage
landläufig als Thrash Metal durch geht, man bewegt sich
meistens im Mid-Tempo-Bereich mit viel Power
Metal-Einflüssen ("I Feel No Pain", "Endless") , hat
zwei sehr langsame, fast balladeske Tracks mit auf die
Scheibe gepackt ("Dying In My Skin", "In My Empty Room"),
und setzt vor allem auf einprägsame Melodiebögen, die
weniger von der Gitarre als vielmehr von der Stimme
kommen. Klar gibt es auch zwei drei Ausflüge in die
Prügelwelt des härteren, schnelleren Thrash ("Conquer
All", "Hands of Date"), das trägt aber nur zur Vielfalt
der Songs bei und ist nicht die verfolgte Hauptrichtung.
Comeaus Gesang ist herausragend und markant - einzig bei
den nicht-cleanen Stimmpassagen kann er mich nicht
überzeugen, vor allem in zwei Fällen, wo die Kreativität
mit ihm durch zu gehen scheint und er gar seltsam
anmutende Laute produziert. Da aber Growls, Screams und
eben andere undefinierbare Laute nur sehr sparsam
eingesetzt werden, bin ich von der stimmlichen Leistung
des Kanadiers sehr beeindruckt. Seine Gesangslinien und
vor allem die Refrains sind unglaublich eindringlich und
einprägsam - die Hookline des Titelsongs geht mir seit
drei Tagen gar nicht mehr aus dem Kopf: "All hheilto the
duskmachine"… Das ist zwar - wie auch das sehr deutliche
in den Vordergrund stellen von Comeaus Gesang - hart an
der Grenze zur Selbstbeweihräucherung, aber dieses Album
ist so professionell und hochwertig, da darf man sich so
was erlauben. Für Prügel-Thrasher ist das eher nichts,
dafür ist diese Scheibe zu gefällig und zu nahe am Power
Metal. Alle anderen: gerne mal reinhören, sei es nur
wegen des Gesangs.
Lucie W.
Punkte:
8.0 von 10
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BLACK TUSK – Tend No Wounds (EP)
Relapse Records/Non Stop Music
Savannah, so heisst die Hauptstadt des
US-Bundesstaates Georgia. Warum das aber für einen
Metaller relevant ist? Weil mit Kylesa und Baroness
gleich zwei der derzeit innovativsten und
eigenständigsten Metal-Bands dieses Planeten von dort
kommen. Und mit Black Tusk eine, die zwar nicht ganz so
individuell rifft, dafür umso beherzter. Wem Baroness
mit ihrem letztjährigen Werk „Yellow & Greene“ etwas zu
soft geworden sind, der findet bei Black Tusk Zuflucht.
Deren aktuelle EP „Tend No Wounds“ nämlich macht
deutlich, dass das Power Trio auch nach vier Alben die
Lust am Krach machen noch nicht vergangen ist. Fünf
Songs (das instrumentale, 2-minütige Noise-Vorspiel „A
cold Embrace“ nicht mitgezählt), fünfmal Sludge Metal
mitten in die Fresse. Oder gleich in die Eier, denn die
forsch nach vorne stürmenden Nummern klingen weniger
nach bekifft behäbiger Stoner-Wucht denn nach der
amphetamin-gepushten Fuck-You-Attitüde des HC-Punk
(Ausnahme: das bleiern groovende „In Days of Woe“),
nicht zuletzt weil sich das den Gesang teilende Trio
fies die Lungen heiser schreit. Die klagenden Streicher
am Anfang von „The Weak and the Wise“ spenden da nur
kurz Linderung. Ein Umstand, der sich nicht ändern muss,
denn Black Tusk begehen die Ohren-Demolierung beherzt
und auf hohem Niveau. Als Erholung kann man ja danach
immer noch den aktuellen Live-Output von Baroness
nachschieben, deren Fronter John Baizley sich übrigens
für alle Cover von Black Tusk verantwortlich zeichnet.
Qualitäts-Ware made in Savannah ist das auf jeden Fall
alles.
Kissi
Punkte:
keine Wertung
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SOIL – Whole
AFM Records/Musikvertrieb
Mit ihrem Album „Scars“, welches 2001 erschienen
ist, konnten Soil erste kommerzielle Erfolge erzielen
und Millionen von Alben verkaufen. Aufgrund diverser
Veränderungen im Line-Up wurde es danach etwas ruhiger
um die Amerikaner, wobei trotztdem immer wieder Alben
veröffentlicht wurden. 2011 kam Original-Sänger Ryan
McCombs, nachdem er sich entschieden hatte, Drowning
Pool den Rücken zu kehren, wieder zur Band zurück.
Vielleicht fiel auch deshalb der Albumtitel auf „Whole“
was so viel wie „ganz, vereint“ bedeutet. Dass sie den
alten Sänger zurückgeholt haben, war sicher ein guter
Entscheid. Soil bieten mit ihrem neuen Werk
zähnefletschenden „direkt-in-die-Fresse“-Alternative
Metal der vor Energie nur so strotzt. Aufgenommen wurde
unter der Obhut von Produzent Ulrich Wild (Pantera,
Breaking Benjamin) und an den Drums sorgte dieses Mal
Will Hunt (Black Label Society, Evanescence, Device) für
den notwendigen Rums. Auch an einem Gast-Sänger sollte
es nicht fehlen und so bat man für den Song „Wake Up“
Mike Mushok von Staind um Aushilfe. Für diese Art von
Musik ein rundum gelungenes Album.
Liane P.
Punkte:
7.8 von 10
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WATAIN – The Wild Hunt
Century Media/Universal
Früher oder später musste es ja soweit kommen. Ein
neues Watain Album konnte man beim Erfolg der Schweden
ja sowieso erwarten und ein Wechsel zu einem grösseren
Label kann man als konsequent bezeichnen. So erscheint
das inzwischen fünfte Album nun bei Century Media. Und
das klingt finster vom ersten Ton an. ‚De Profundis‘
mischt einiges an Hall in die Vocals, das Schlagzeug
gibt Gas und auch die Gitarre verhallt sich, wie man es
erwarten darf, wenngleich der Song ohne den stampfenden
Refrain (oder die Strophe, wie man will) ziemlich
eintönig wäre. Auch bei ‚Black Flames March‘ überzeugen
vor allem die Tempowechsel, so wirklich verstehen kann
ich die Vergleiche mit Dissection nach wie vor nicht.
Auch bei ‚All That May Bleed‘ fehlen die melodiösen,
sofort hängenbleibenden Leadgitarren, dafür hat das Lied
sonst alles, was man zum Kopfschütteln braucht. Von ‚They
Rode On‘ hat man schon im Voraus viel gehört, da die
Gitarren hier acht Minuten lang nicht verzerrt sind und
auch E schreit nicht, sondern singt. Für Watain doch
eine grosse Änderung, weil am Ende tatsächlich auch noch
eine Frau mitsingt. Das wirkt auf mich einiges
hingebungsvoller als blutverschmiert und stinkend den
christlichen Gott durch eine Ziege zu ersetzen, aber das
gehört nicht hier hin. Der Titeltrack walzt sich schon
fast zäh dahin, verströmt aber unverkennbar die
klebrige, finstere Atmosphäre wie die restlichen Tracks.
Einiges chaotischer geht es bei ‚Outlaw‘ zu und her,
bevor das Album nach einem Interludium schliesslich mit
‚Holocaust Dawn‘ endet. Eine vollgestopfte CD,
interessante Lieder, bei denen man immer wieder was
entdecken kann, was einem beim vorherigen Hördurchgang
nicht auffiel.
Tristan
Punkte:
7.7 von 10
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FIND ME – Wings Of Love
Frontiers Records/Musikvertrieb
Einmal mehr hat Frontiers Records Präsident Serafino
Perugino einige Musiker zu einer neuen AOR Formation
zusammengeführt. Mit dem Ziel ein perfektes Melodic
Album zu erschaffen organisierte er eine Allianz
zwischen Keyboarder, Drummer, Songwriter und Produzent
Daniel Flores und dem Sänger Robbie LaBlanc. Wie üblich
wurden für die übrigen Instrumente einige weitere
Musiker engagiert. Das ganze klingt äusserst
unspektakulär, nicht zuletzt auch weil ausnahmsweise
keine wirklich bekannten Leute bei Find Me mitmischen.
Erstaunlicherweise ist „Wings Of Love.“ trotzdem ein
gelungenes Werk (trotz des biederen Albumtitels!). Das
Dutzend Songs geht praktisch ausnahmslos gut ins Ohr.
Das bedeutet eingängige Melodien und nachvollziehbare
Refrains wurden stark gewichtet. Das ist genau das, was
eine Melodic Scheibe aus dem 08/15 Genre Fundus
hervorstechen lässt. Die Gitarren spielen die erste
Geige, das Keyboard wird dezent in den Hintergrund
gedrängt und kann nur sporadisch hervorstechen. Das
bedeutet aber auch, dass sich Find Me im Bereich des
melodiösen Hard Rock bewegen und Fans von TNT, Firehouse
oder Shy angesprochen werden. Unter dem Strich mixt man
ganz gekonnt Foreigner und Def Leppard zu einem
interessantem Gemisch.Sicher, auch diese Band erfindet
das Melodic Rad nicht neu, doch das Resultat ist
definitiv nicht von schlechten Eltern und sollte nicht
ignoriert werden.
Chris C.
Punkte:
7.7 von 10
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BLACK WATER RISING – Pissed And
Driven
Metalville/Musikvertrieb
Wer auf pfundigen (Heavy-) Rock steht und zudem eine
Schwäche für dreiteilige Bandnamen hat, die mit „Black“
beginnen, darf sich nach Black Oak Arkansas, Black
Country Communion, Black Star Riders, Black Stone Cherry
und Black Label Society nun auch die New Yorker Combo
Black Water Rising auf seinen Wunschzettel kritzeln,
zumal sich die Band stilistisch recht nah an den zwei
Letztgenannten bewegt. Die Riffs hauen aus ihrer tiefer
gelegten Lage ganz schön ins Mett, werden dabei aber nie
zu dominant und lassen dadurch genug Spielraum für feine
Melodien, griffige Hooks und starke Refrains, dazu kommt
in der Person von Rob Traynor ein Sänger, der diese
Bezeichnung mehr als verdient, Dynamik und Variabilität
in der Stimme sind nun mal essenzielle Faktoren für den
Erfolg am vordersten Bühnenrand. Einzig die zwei eher
entspannten Nummern „All Gone“ und „Along For The Ride“
reissen mich nicht vom Hocker, aber die restlichen acht
Tracks kompensieren mit viel Drive und Heavyness diese
zwei kleinen Ausrutscher locker. „Pissed And Driven“ ist
der perfekte Soundtrack für längere Autofahrten in
diesem heissen Sommer, er hält einen bei Laune ohne zu
einer zu riskanten Fahrweise zu verleiten. Ganz coole
Scheibe!
Mirko B.
Punkte:
7.6 von 10
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SCHWARZER ENGEL – In Brennenden Himmeln
Massacre Records/Musikvertrieb
Nach der EP “Schwarze Sonne“, die im Juni 2013 als
Appetithäppchen erschienen ist, folgen nun endlich
Hauptgang und Dessert zugleich in Form des brandneuen
Albums “In brennenden Himmeln“. Mit knapp 14 Songs von
insgesamt 56 Minuten Spielzeit hat die deutsche Kombo um
Mastermind Dave Jason erneut ein Meisterstück
aufgetischt, das besonders Freunden der schwarzen Szene
schmecken dürfte. Zwar folgen alle Tracks dem gleichen
Stil, doch das Grundrezept scheint aufzugehen: Extrem
schnelle und harte Drums, gothic-lastige
Keyboard-Klänge, sich auftürmende Gitarrenwände und über
allem schwebt die wunderbar düstere Stimme von Dave
Jason. Besonders die in Clearvocals gehaltenen Refrains
gehen schnell ins Ohr, machen das Gemisch schon fast
Mainstreamtauglich. Allerdings ist es dadurch mitunter
fast ein wenig zu eintönig. Zwei der Highlights sind das
melodiöse “Der Fährmann“ und das im Vergleich fast schon
balladeske “Schwarze Sonne“ (mit Johanna von Orleans von
E Nomine), die beide bereits auf der EP erschienen sind.
Auch der Schlachtruf “Auf in den Kampf“ ist sehr
mitreissend, wie auch der Titeltrack “In brennenden
Himmeln“. “Psycho-Path“ wird mit einem Filmzitat
eingeleitet: „Anscheinend kapiert Ihr es alle nicht! Ich
bin hier nicht mit Euch eingesperrt, ihr seid hier mit
mir eingesperrt!“ (Zitat von Rorschach aus dem Film “Watchmen“).
Schwarzer Engel überzeugen durch düster-dramatischen
Dark Metal mit eindeutigen Gothic-Einflüssen.
Patricia H.
Punkte:
7.7 von 10
2. Meinung: In der Juni-Ausgabe habe ich ja zusammen
mit meiner Kollegin Patricia die EP „Schwarze Sonne“
beurteilt – mit deutlich einander entgegengesetzten
Meinungen. Nun, nachdem ich das Full Length-Album mir zu
Gemüte geführt habe, muss ich meine Meinung korrigieren
– allerdings weder in absolut positiver wie auch nicht
in negativer Richtung. Zugutehalten muss man der Kombo,
dass sie zielgerichtet ihren Weg verfolgt und
konstatiert, dass sie ihre Motive und Darstellungen ohne
Kompromisse zu musikalischen Formen verwandeln.
Allerdings muss ebenso festgehalten werden, dass
(zumindest aus meiner Sicht) das Klischeehafte im
Universum des schwarzen Engels beinahe schon
überstrapazierend oft ausgelebt wird. Man sehe sich nur
mal die Texte an, da gibt es mehrere ‚Reim dich oder ich
fress dich‘-Zitate. Auch die düster-aggressive gehaltene
Grundfärbung der Vocals, welche vom Death Metal zum
Black Metal und wieder zurück sich bewegen, erscheint
gar gekünstelt und auf die Dauer auch eher langweilig.
Dass die weiblichen Gesangspartien sich in opernhafte
Höhen aufschwingen, wie beispielsweise bei „Schwarze
Sonne“, trägt ihr Übriges bei. Musikalisch gesehen
bewegt man sich in einer Region, die weder als besonders
hart noch allzu poppig zu definieren ist – genau perfekt
für Leute, welche zwar ein wenig ‚härtere‘ Musik hören
wollen, jedoch vor der letztendlichen Konsequenz
zurückschrecken, sich nicht alltagstaugliche Bands
zulegen zu müssen: „In brennenden Himmeln“ wird man in
jedem grösseren Kaufhaus finden. Fazit: Ganz so schlecht
wie die Single kann diese LP nun nicht bewertet werden,
trotz der Tatsache, dass die Musik sehr künstlich und
programmiert daherkommt (wie bereits bei der Single
bemängelt) – aber es ist schlichtwegs nichts
Interessantes, ja gar Progressives oder Individuelles zu
finden. Wer es sich einfach machen will, kann diese CD
ruhigen Gewissens erwerben – aber eine Identifikation
mit einer (Sub)Kultur, egal welcher Art, wird hiermit
keinesfalls stattfinden. Dies sollte man sich einfach
bewusst sein.
Toby S.
Punkte: 4.0 von 10
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NYMF- From The Dark
Transubstans Records
Bereits auf ihrem Debüt war es den Schweden Nymf
gelungen, den nicht ganz anspruchslosen Spagat zwischen
staubtrockenem Wüstenrock, rauchgeschwängertem Stoner
Rock und bedrohlichem Doom mit Bravour zu meistern, und
diesen eingeschlagenen Weg setzen sie auf „From The Dark“
mit aller Konsequenz fort. Einflüsse wie Kyuss, Black
Sabbath, Fu Manchu, Trouble oder Candlemass werden
geschickt zum typischen Nymf-Sound zusammengefügt, wobei
die Songs auch diesmal vor allem durch Niklas Sjöbergs
eindringliche Stimme geprägt werden, welche einmal mehr
die Geister scheiden wird. Ich finde, sie passt mit
ihrem leicht gequälten Ausdruck perfekt zur Band, zumal
sich Herr Sjöberg noch mehr als auf dem ersten Album um
Abwechslung bemüht und vermehrt griffige Gesangslinien,
aggressivere Passagen und gelegentliche Grolws einsetzt,
anstatt auf der ewig gleichen Tonhöhe rum zu jammern.
Ansonsten leben die Songs in erster Linie von ihrer
stilistischen Vielfalt, was zahlreiche Rhythmus-, Tempo-
sowie Stimmungswechsel innerhalb der einzelnen Nummern
impliziert. Langeweile kommt da nie auf. „Drive“ ist
hierfür absolut exemplarisch, beginnt der Song in
flotter Wüstenrock-Manier, geht dann unvermittelt in
einen schleppenden Doom-Part über, um schlussendlich mit
einem kurzen Wah Wah-Solo zu enden, das jeden Freund des
Fünfblattes erfreuen wird. Genre-Puristen wird das Ganze
vor lauter Vielfalt wahrscheinlich zu schwammig und
undefinierbar sein, mir hingegen gefällt‘s. Diese Truppe
sollte man auf alle Fälle im Auge behalten.
Mirko B.
Punkte: 7.5 von 10
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SIDEBURN - Gasoline (Re-Release)
Metal Heaven/Non Stop Music
Neues Label, neues Glück für die Welschschweizer
Hardrocker? Zehn Jahre nach der Erstveröffentlichung
über Point Music, kommt «Gasoline», die dritte Scheibe
unter dem Nachfolgenamen Sideburn (zuerst nannten sich
die Jungs ja Genocide), nochmals über Metal Heaven
heraus. Dies quasi als Reminder und Appetizer für die
kommende neue Scheibe im Herbst (Oktober). Neu sind
hierbei, respektive zumindest drei Fünftel der Band hört
auf neue Namen, das heisst neben den Ur-Recken Roland
Pierrehumbert (v) und Lionel Blanc (d) sind das Mike
Riffart (g), Lawrence Lina (g) und Nick Thornton (b).
Obwohl schon einige Jahre im Business unterwegs und
wahrhaft gestählt als Support-Band, blieb den "Schweizer
Rose Tattoo" der grosse Erfolg bislang verwehrt. Ein
Gegenmittel könnte zum Beispiel die Berücksichtigung bei
Filmsoundtracks sein, wie «Six Feet Under» (ab «Cherry
Red», 2008) für den neuen «Wolferine-Streifen» oder «Knockin
At The Wrong Door» («Sell Your Soul», 1997), der im
letzten Jahr bei der Komödie «Hit & Run» platziert
werden konnte. Während die Schweizer international kaum
was reissen konnten, haben ihnen in der AC/DC-Ecke
andere Bands wie Airbourne, Bullet, '77 oder Bonafide
längst den Rang abgelaufen. Nicht dass die seit 2011
übrigens von Beau Hill (Ratt, Europe, Alice Cooper, Gary
Moore und unzählige mehr!) produzierte Mucke schwach
wäre, aber Sideburn haben mir persönlich immer dann am
besten (besser) gefallen, wenn sie mehr nach Rose Tattoo
als nach AC/DC klingen. Die drei angehängten Live-Tracks
von 2012, also dem aktuellen Lineup, zeigen gut auf, wie
Sideburn künftig auffahren werden. Hoffen wir zudem,
dass auf der kommenden Langrille mehr Songs der Währung
«Get That Way» als «Crocodile» zu finden sind.
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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SAINT VITUS – Die Healing & C.O.D. (Re-Releases)
Season Of Mist/Irascible
Doom Metal ist wieder in und die Sabbath-Reunion ist
nur die Spitze dieses tonnenschwer riffenden Eisbergs.
Schon vor einigen Jahren stiegen sie, reanimiert durch
den Retro-Hype, aus der Versenkung zurück auf die Bühne.
Pentagram, Trouble oder Pagan Altar sind Beispiele dafür
und ebenso Saint Vitus. 18 Jahre liessen letztere
verstreichen, bevor sie mit „Lillie F: F-45“ letztes
Jahr ihre Fans erlösten. Obwohl eigentlich seit immer
von Klampfen-Hypnotiseur Dave Chandler angeführt, ist es
in letzter Zeit vor allem Fronter Scott 'Weino' Weinrich
(The Obsessed, Ex-Spirit Caravan, Shrinebuilder u.a.),
der als Aushängeschild fungiert. Dass es auch Zeiten vor
und vor allem nach (bzw. zwischen) den Wino-Phasen gab,
bei Saint Vitus, das machen die aktuellen
Wiederveröffentlichungen deutlich. Nach Winos Ausstieg
1991 erschienen, markierten „C.O.D.“ und „Die Healing“
das vorläufige Ende der Truppe. Während „Die Healing“,
für welches Original-Sänger Scott Reader zurückkehrte,
mit dem eröffnenden „Dark World“, dem so zähflüssigen
wie theatralischen „Let the End Begin“ oder dem durch
den Flanger gepressten „In the Asylum“ auch während
weiter Strecken überzeugen konnte und kann, will das
1992 veröffentlichte „C.O.D.“ bis auf den catchy
Titeltrack „Children of Doom“ auch heute einfach nicht
zünden. Sammler jedenfalls werden daran Freude haben,
existierte von „Die Healing“ bis anhin doch nur eine
streng limitierte Vinyl-Ausgabe von 2009. Für alle
anderen sind diese Veröffentlichungen, vor allem „C.O.D.“,
so wichtig wie für Sabbath-Laien „Never Say Die“, „Born
Again“ oder „Seventh Star“.
Kissi
Punkte:
keine Wertung
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CARACH ANGREN –
Lammendam & Death Came Through A Phantom Ship
(Re-Releases)
Seasons Of Mist/Irascible
Nachdem die Holländer im letzten Jahr bei Seasons Of
Mist für ihr drittes Album unterschrieben haben, sind
die Neuauflagen ihrer alten Scheiben nicht wirklich
verwunderlich. ‚Lammedam‘ ist das Debüt von Carach
Angren aus dem Jahre 2008, ,Death Came Through A Phantom
Ship‘ wurde zum erste Mal 2010 auf den Markt gebracht.
Beide Alben stehen für bombastisches, melodisches Black
Metal mit einer Prise Horror. Dabei sind sie nicht ganz
so abgedreht wie Cradle Of Filth, wenngleich sich die
Musik zu einem grossen Teil an eben dieser Band
orientiert. Und zumindest was die Synthies angeht können
die Holländer locker mithalten, die Gitarren sind nicht
immer ganz so eingängig wie bei den Briten. Beide Alben
klingen einiges homogener als das aktuellste und
schaffen einen Hauch von Gruselflair, ähnlich den Werken
von The Vison Bleak. Kurzum: Fans von melodiösem Black
Metal, die sich nicht vor Synthies fürchten sollten
durchaus mal eine Kostprobe wagen.
Tristan
Punkte:
keine Wertung
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SPACE MIRRORS – The Other Gods
Transubstance Records
Knapp ein Jahr später nach der Veröffentlichung „In
Darkness They Wisper“ gibt es nun den 2.Teil der „Cosmic
Horror“ Serie. Auch dieses Album wurde durch die
Geschichten des amerikanischen Schriftstellers H.P.
Lovecraft beeinflusst. Er gilt als einer der
erfolgreichsten Autoren im Bereich der phantastischen
und anspruchsvollen Horror-Literatur. Musikalisch bewegt
man sich hier zwischen Space Rock, Progressive Metal und
klassischem Hardrock und schafft es, damit eine
interessante Atmosphäre zwischen Text und Sound zu
schaffen. Hut ab vor Keyboarderin Alisa Coral, die mit
Hilfe von bis zu 10 Mitmusikern wie zum Beispiel Nik
Turner (Gründungsmitglied von Hawkwind) oder Claudio
Tirincanti (Blaze Bayler, Tim „Ripper“ Owens) als Frau
hier bei diesem Projekt die Zügel in den Händen hält und
den Jungs zeigt wohin es gehen soll.
Liane P.
Punkte:
7.4 von 10
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MONO INC. – Nimmermehr
NoCut/Musikvertrieb
Untätigkeit kann man den deutschen Gothic-Metallern
nun wirklich nicht nachsagen: 3 Alben in 3 Jahren und
dazwischen noch ein paar EPs mit den jeweiligen
Highlights! Böse Zungen behaupten, dass da kaum genügend
Zeit bleibt, um sich weiterzuentwickeln und neue
wirklich gute Songs zu produzieren…. Das neue Album
überrascht zumindest mit einigen wirklich grossen
Veränderungen: Erstmals wird auf diesem Silberling
hauptsächlich in Deutsch gesungen, Schlagzeugerin und
Background-Sirene Katha Mia darf erstmals im Refrain
Text beitragen (“The Clock Ticks On“) und man hat sich
mit Joachim Witt prominente Unterstützung mit ins Studio
geholt. Letzterer übernimmt nicht nur den Gesangspart in
“Kein Weg zu weit“, er war es auch, der die Band dazu
angestiftet hat, in ihrer Muttersprache zu singen.
Gleich der erste Track “Heile, heile Segen“ zeigt, dass
hier ein neuer Wind weht. Zum deutschen Kinderreim wird
Sänger und Mastermind Martin Engler von einer
unschuldigen Kinderstimme begleitet, was aber für meinen
Geschmack etwas zu viel des Guten ist und den
Gothic-Charakter der Band völlig untergräbt. Highlight
ist eindeutig das schon zuvor veröffentlichte “My Deal
with God“, das wieder typisch Mono Inc. ist und nahtlos
an Hits wie “Voices of Doom“ und “After the War“
anknüpft. Auch ein Lied der ersten Tage hat es in neuem
Gewand auf die Scheibe geschafft: “Euthanasia“ überzeugt
nicht nur musikalisch, sondern vor allem auch durch die
Lyrics. Doch mit wenigen Ausnahmen hat sich auch der
Fokus der Texte auf “Nimmermehr“ verändert: Während
früher meist düstere Themen wie Tod und Verzweiflung
besungen wurden, hat sich auf diesem Silberling die
Hoffnung eingeschlichen, dass es “After the War“ auch
schönere Dinge gibt, für die es sich zu leben lohnt.
Gleich drei Balladen sind mit dabei: “Alles was bleibt“
und “A Better Way to Die“ sorgen für Gänsehaut-Feeling,
wobei der Titeltrack “Nimmermehr“ leider ein wenig
schwächelt. Insgesamt gibt es zu viele schwache Tracks,
die von den wenigen Highlights nicht wirklich aufgewogen
werden können und daher kommt “Nimmermehr“ auch nicht an
die vergangenen Erfolgsalben heran. Es ist nicht
wirklich ein schlechtes Album, doch Mono Inc. haben
eindeutig Besseres zu bieten.
Patricia H.
Punkte:
7.4 von 10
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BACKWASH – Backwash
Non Stop Music
Fast sieben Jahre musste sich die Fangemeine der
sympathischen Zürcher Band Backwash auf ein neues Album
gedulden. Dabei wurde der Vorgänger „Kick Ass“ durchaus
positiv aufgenommen und auch von meiner Wenigkeit gut
bewertet. Nun wagt die Formation mit einem anderen
Sänger einen Neustart. Ohne gross an Qualität
einzubüssen backt man anno 2013 aber kleinere Brötchen.
Wurde der Vorgänger noch von Tommy Vetterli (Coroner
Kreator) mit einer 1A Produktion ausgestattet, hat
diesen Job nun die Band selber übernommen. Musikalisch
ist der damalige Albumtitel nach wie vor aktuell. Die
Achtziger Sleazy Einflüsse wurden aber zugunsten von
klassischem Bikerrock reduziert. Auf dem neuen „Backwash“
betitelten Album dürften AC/DC, Rose Tattoo und Black
Label Society Pate gestanden haben. Die fetten Riffs,
der donnernde Bass und die kickenden Drums ergänzt mit
Power Vocals verfehlen die Wirkung selten. Die Songs
wurden zwar simpel strukturiert, besitzen aber viel
Charme. Über das Ganze klingt das Songmaterial aber
unausgegoren und sperrig. Die Eingängigkeit wurde nur
bei wenigen Songs mit hoher Priorität gewichtet. Diese
Art von Musik ist prädestiniert um Live für Furore zu
sorgen, was auch auf Backwash mit hoher
Wahrscheinlichkeit zutreffen wird, als Konserve will der
zündende Funken aber einfach nicht so recht
überspringen. Die Chance auf eine diesbezügliche
Steigerung auf einem potentiellen Nachfolgewerk ist aber
gross.
Chris C.
Punkte:
7.3 von 10
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BOMBUS - The Poet And The Parrot
Century Media/Universal
Die Schweden Bombus haben in den letzten Monaten als
Anheizer für Danko Jones bereits einen absolut soliden
Eindruck hinterlassen, der sich auf ihrem Zweitwerk –
gleichzeitig das Debüt unter der Ägide des Majorlabels
Century Media – nahtlos fortsetzt. Der Opener „Enter The
Night“ zeigt die Marschrichtung schon mal
unmissverständlich an: Dreckigste Motörhead treffen auf
traditionelle Metal- und Hardrock-Elemente, das Ganze
ist aufgemotzt mit einer gehörigen Portion Sludge, Punk
und gelegentlich auch Doom der Sorte Crowbar („Liars“, „Into
The Fire“). Die Kombination klingt harsch und räudig,
ist sie auch, dennoch gelingt es dem Quartett immer
wieder durch etwas melodischere Einsprengsel für kurze,
überraschende Verschnaufpausen zu sorgen, was die
breitwandigen, zumeist düsteren Riffs angenehm
auflockert. Einziges kleines Manko ist und bleibt der
etwas monotone Brüllgesang, und das, obwohl die Truppe
mit einer offensichtlichen Vorliebe für Symmetrie gleich
über zwei Sänger verfügt (auf der Bühne stehen die zwei
singenden Gitarristen Matthias Jacobsson und Fredrik
Berglund links und rechts, während dem der schweigende
Bassist Jonas Rydberg zusammen mit Drummer Peter Asp die
Bühnenmitte für sich beansprucht). Aber davon abgesehen
kann ich „The Poet And The Parrot“ jedem empfehlen, der
kein Problem mit ultradreckigem, hochenergetischem und
zeitgleich traditionsbewusstem Heavyrock hat, der sich
irgendwo zwischen Motörhead, Crowbar, Entombed und The
Melvins bewegt.
Mirko B.
Punkte:
7.2 von 10
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FROSTTIDE – Awakening
Noiseart Records
Folk Metal aus Finnland hat in der Szene einen guten
Ruf, dies ist aber noch lange kein Garant für Erfolg.
Frosttide konnte sich immerhin schon einmal einen Deal
bei Noiseart Records sichern und ist nun bereit zeigen,
was man drauf hat. Nach einem erwartungsgemäss
atmosphärischen Intro, erschallt der Titeltrack 'Awakening'.
Um den Synthieklängen mehr Raum zu geben, sind die
Gitarren stellenweise ungewöhnlich weit in den
Hintergrund gemischt. Leider wirkt der Sound dadurch
etwas drucklos und überladen. Die Melodieführung in 'Quest
Of Glory' erinnert stark an die Landsmänner von
Ensiferum. Anstatt den Regler bei der Produktion relativ
unsanft runter zu drehen, hätte man sich besser einen
guten Schluss für den Song überlegt. Melodien in Songs
wie 'No Turning Back', oder 'Ruins Of Defeat' haben
durchaus Potenzial, die Stimmung wird aber leider immer
wieder durch die überpräsenten Keyboardteppiche
zerstört. Im Falle einer nächsten Produktion, sollten
diese zugunsten der gut klingenden Vocals und Gitarren
zurückgeschraubt werden. Das über dreizehn Minuten
dauernde 'Unwritten (Engraved In The Stars)' verstärkt
diesen Eindruck nochmals. Musikalisches Potenzial ist
bei der Band sicher vorhanden, ihren eigenen Stil müssen
sie aber noch finden.
Patricia L.
Punkte:
7.2 von 10
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THE DEFILED – Daggers
Nuclear Blast/Warner
Metalcore steht da in dem
Käseblättchen des Labels, und, Überraschung, diesmal
wird die Band dieser Zuordnung tatsächlich einmal
gerecht. Nach einem kurz instrumental gehaltenen
Intro-Teil im ersten Track „Sleeper“ geht es auch gleich
in die Vollen – also nix mit schlafen, sondern raus aus
den Federn und ordentlich die Rübe geschüttelt, im
Viereck gesprungen und was man als Metalcore-Fan sonst
noch so alles tut. Die Mucke erinnert sachte an Acts wie
Degradead, Sonic Syndicate und Konsorten – genau mit den
letztgenannten wird die Sache bereits sehr gut
beschrieben: Ordentlicher, aber leider ecken- und
kantenloser Doppel-Gesang trifft auf
08/15-Schrammelgitarren und Keyboard-Getüdel. Damit wir
uns richtig verstehen: The Defiled gehen die Sache gut
an und wissen auch, wie man die Instrumente bedient und
eine gut produzierte Scheibe auf die Beine stellt –
allerdings ist sie ZU perfekt. Wie halt vorhin bereits
beschrieben. Da gibt es prinzipiell auch nicht mehr viel
hinzuzufügen, ausser: Die ersten vier Tracks ähneln sich
sehr stark, dann folgt mit „Porcelain“ so etwas wie ein
erster Break, in welchem man anfängt, leichte
Experimente zu wagen (abgedämpfter Sound, Stimme im
Hintergrund, dann alles wieder in den Vordergrund und
wieder zurück, und alles mal nicht gleich sofort im Up
Tempo-Gebolze). „Infected“ wartet mit einer sachte
unheimlich wirkenden Keyboard-Melodie im Hintergrund
auf, irgendwie erinnert der Track vom Aufbau und der
Strukturierung her an Gamma Ray mit dem Song „Heaven Or
Hell“. „Five Minutes“ ist mit Abstand der
abwechslungsreichste Track, kommt hier die Band mit
wenig mehr als cleanen Vocals (nicht immer sicher
gesungen) und Keys aus. Der Rausschmeisser „No Place
Like Home“ ist dann eine Verneigung vor altgedienten
Recken wie In Flames und Pain, gar nicht mal so übel,
klingt echt nicht schlecht, vor allem die Chöre im
Hintergrund kommen echt gut! Wenn man sich die Sache im
Ganzen ansieht, dann fällt das Fazit folgendermassen
aus: durchwachsen. Auf der einen Seite haben wir sehr
viele, sehr typische Metalcore-Tracks, die beliebig
austauschbar sind und sich nur geringfügig
unterscheiden. Auf der anderen Seite haben wir Songs,
welche mehr zu bieten haben als die üblichen Strukturen,
und hier scheint das echte Potential von The Defiled zu
liegen. Jungs, macht mehr aus eurem Können, wagt mehr,
ihr könnt nur gewinnen! Ach ja, und ein wenig mehr
Dreck, Ecken und Kanten könnten auch nicht schaden – wir
hören uns wieder!
Toby S.
Punkte:
7.0 von 10
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MESSENGER – Starwolf
Massacre Records/Musikvertrieb
Schaue ich mir die Bilder
der deutschen Messenger an, so kommt mir unweigerlich
ein Bandname in den Sinn: Manowar! Hört man sich aber
die Mucke an, erinnert das Ganze an den hanseatischen
Metal aus den frühen achtziger Jahren mit einem
kräftigen Schuss Freedom Call. Der Opener «Raiders Of
Galaxy» hat diesen typischen Gitarrenrhythmus-Teppich,
wie man ihn von Rock’n' Rolf (Running Wild) zu bester «Death
Or Glory»-Zeiten kennt, während die Leads und Soli eher
an die alten und guten Blind Guardian-Tage erinnern.
Vieles aus «Starwolf» klingt geklaut, aber seien wir
ehrlich: Besser gut geklaut, als schlecht selber
gemacht! Messenger wechseln gekonnt das Tempo bei den
verschiedenen Songs, bolzen nicht nur ohne Ende, sondern
gehen auch mal mit einem gradlinigen Rhythmus vor.
Hervorheben könnte man dabei «Thousand Suns Of Eternity»,
«Earth, Water And Power» und «Starwolf». Dass man auf
dieser Scheibe zwei Coverversionen mit hinzu gefügt hat
(Running Wild «Port Royal», Zed Yago «Blackbone Song» -
singt da Jutta Weinhold mit?) rundet dieses Album ab,
macht aber auch deutlich, dass diese beiden Songs
qualitativ dem eigenen Material einiges voraus haben…
Tinu
Punkte:
7.0 von 10
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EQUILIBRIUM - Waldschrein
Nuclear Blast/Warner
"Endlich wieder etwas Neues von Equilibrium!", mögen
sich einige Fans denken. Die letzte
Albumveröffentlichung liegt immerhin schon drei Jahre
zurück. Wirklich neu ist auf der EP "Waldschrein" aber
leider nicht viel - gerade einmal der Titeltrack kann
dies von sich behaupten. Der Stil der Band ist
unverkennbar und er zieht sich wie ein roter Faden durch
den Song. Eine gute Melodie lädt gleich zu Beginn zum
mittanzen ein und die cleane Männerstimme im Refrain,
sorgt für eine kleine Überraschung. Es folgen eine neu
aufgenommene und leicht abgeänderte Version von 'Der
Sturm', der damals bereits auf Turis Fatyr erschienen
ist, sowie ein bisher unveröffentlichter Song älteren
Datums, dessen Veröffentlichung durchaus gerechtfertigt
ist. Bekannt vorkommen wird einigen Zockern die Melodie
von 'Himmelsrand', denn dabei handelt es sich um eine
gut umgesetzte Coverversion der Titelmelodie von "Skyrim".
Zum Schluss gibt es nochmals eine Akustik-Version von
'Waldschrein'. Die Scheibe gibt es im Nuclear Blast Shop
für 6,66 Euro zu kaufen und ist Anbetracht der Menge an
Füllmaterial auch keinen Cent mehr wert.
Patricia L.
Punkte: keine Wertung
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DRÏZELLA – Nasty
Live-Light-Record/Eigenvertrieb
Die jungen Sleaze-Rocker aus Burgdorf (BE) hatten im
Frühling als Support-Act von Shakra im Kofmehl zu
Solothurn überrascht wie überzeugt zugleich. Das Genre
ist ja nun wirklich nicht neu und viele Bands klingen
einfach nur wie ein armseliger Abklatsch von Guns n‘
Roses & Co. Drïzella kokettieren optisch zwar ordentlich
mit ihren Vorbildern, aber als rockende Band hatten sie
es echt drauf. Und nun ist das halt so eine Sache, wenn
man eine Gruppe zuerst live spielen sieht und erst
danach die Studio-Rille verfügbar ist. Damit einher geht
die Frage, wie gut man den entsprechenden Live-Sound für
die Tonkonserve einfangen kann. Die Prüfung dessen hört
auf den Titel «Nasty» und die investierte Zeit,
respektive das Geld reichte für das Aufnehmen von einem
halben Dutzend Songs. Auf dem Cover ist ein Chick auf
einem fetten Bike zu sehen, und die Jungs füllen das
Bild, das in einer Werkstatt aufgenommen wurde,
entsprechend auf. Soweit so gut, doch nun geht es ans
Eingemachte. «Breaking The Chainz» ist der Opener, der
zu Beginn genau so daher kommt, wie ich halbwegs
befürchtet hatte, nämlich viel zu brav! Da fehlt viel
vom Drive der energiereichen Live-Darbietung und trotz
insgesamt gutem Sound klingt die Snare-Drum hier viel zu
dominant und zu hohl. Darüber hinaus sind die Chöre
übermässig laut abgemischt worden, dafür kann die Stimme
von Colin Cobra auch auf Konserve überzeugen. «Animal»
gefällt eine Spur besser, aber auch hier muss mehr Tempo
rein. Die Ballade «You Strong Enough» ist ok und
verströmt ein paar Vibes von Lynyrd Skynyrd. Besser sind
hier die Backing Vocals, da im Verhältnis deutlich
leiser als noch beim Opener. Wiederum spitze ist die
variable Stimme von Colin. «Thunderbird» ist der nächste
Rocker, der live wie ein Zäpfchen abging und als
CD-Version bisher am besten abschneidet. Die
Debüt-Highlights sind aber klar «Rolling The Dice», wo
der zu Beginn umher laufende Cowbow, respektive seine
Stiefel zu hören sind und der Titelsong «Nasty», der
tempomässig schnellste Song. Genau so und nicht anders
müssen Drïzella klingen! Fazit: Nicht schlecht, aber
noch mit viel Luft nach oben, was jedoch nur positiv
gemeint ist. Die Produktion schwankt leider etwas von
der Abmischung her, aber aller Anfang ist schwer. Mit
Colin Cobra hat man auf jeden Fall einen sehr guten
Frontmann und auf dem lässt sich weiter aufbauen. Darum
weiter so!
Rockslave
Punkte:
7.0 von 10
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WICKED PLAN - Becoming God
Eigenvertrieb
Sängerin Natali Keller und ihre Jungs kommen aus
Büren an der Aare und legen hier ihr Debüt-Werk vor. Sie
selbst beschreiben ihren Sound mit den eigenen Worten
so: Powervolle Riffs à la Metallica, Megadeth, Dokken
und Malmsteen, vereint mit starkem Gesang im Stil von
Dio und Bruce Dickinson und virtuosen Gitarren. Leider
kann ich das so nicht ganz bestätigen. Die Gitarren
klingen gut und auch die Riffs gefallen mir - gerade bei
Songs wie "Story Of A War" zum Beispiel. Mit Megadeth
und Co. hat das alles aber nicht viel am Hut, das höre
ich schon eher mehr Judas Priest raus. Bass und Drums
spielen hier songdienlich und das geht so voll in
Ordnung. Also würde ich sagen, dass auf Becoming God
musikalisch alles stimmt. Was nicht stimmt, ist der
Vergleich von Natalis Stimme mit Dickinson oder gar Dio.
Sie hat gute Ansätze in der Stimme und klingt bei "Where
my Heart Me Leads" wirklich toll, aber sobald sie in den
höheren Lagen singt, klingt das Ganze dann gepresst und
immer irgendwie gleich. Hier gibt es eindeutig noch
Verbesserungs-Potential. Natali klingt halt wie ein
ungeschliffener Diamant und sollte noch an ihrer Stimme
arbeiten. Das ist keinesfalls negativ oder böse gemeint,
sondern wirklich nur sachlich. Ansonsten rocken Wicked
Plan ganz ordentlich und ich denke man kann sich auf dem
nächsten Rundling sicherlich noch steigern, vor allem,
was die Stimme angeht.
Crazy Beat
Punkte:
6.9 von 10
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THRUDVANGAR – Tiwaz
Massacre Records/Musikvertrieb
Wer Thrudvangar von älteren Veröffentlichungen kennt,
wird überrascht sein, kein Keyboard mehr zu hören.
Tastenmann Andreas hatte die Band verlassen, kurz bevor
die Planungen für ein neues Album in Angriff genommen
wurden. Entsprechend hat man sich musikalisch auch etwas
neu ausgerichtet. Die Gitarren stehen auf "Tiwaz" mehr
im Zentrum und geben den Kompositionen stellenweise eine
schwarzmetallische Färbung. Auch Akustikgitarren werden
immer wieder mal eingesetzt. Grundsätzlich funktioniert
dies nicht schlecht, etwas Spektakuläres oder
Innovatives kriegt man jedoch nicht zu hören. Gute Riffs
sind vorhanden, jedoch zu wenig dicht gestreut und so
wirkt das Material mit der Zeit etwas langatmig,
besonders auffallend beim eigentlich schnellen 'Des
Kriegers Los'. Auch wirklich gute Melodieläufe sind noch
etwas zu selten. Thematisch orientiert man sich, wie der
Albumtitel bereits erahnen lässt, an der Rune Tiwaz,
welche für Kraft, Mut und Gerechtigkeit steht. Rund um
diese Stichwörter, wurden persönliche Erfahrungen und
Erlebnisse zu Songtexten verarbeitet. Alles in allem ein
solides Album.
Patricia L.
Punkte:
6.8 von 10
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FERGIE FREDERIKSEN – Any Given
Moment
Frontiers Records/Musikvertrieb
Seit Mitte der Siebziger Jahre taucht der Amerikanische
Sänger Fergie Frederiksen in regelmässigen Abständen bei
diversen AOR/Melodic Projekten auf. Sein bekanntesten
Auftritt hatte er 1984 als Nachfolger von Bobby Kimball
bei Toto. Leider blieb es mit „Isolation“ bei einem
einzigen Studiooutput mit der AOR Legende. Doch die
Liste der Bands bei denen er mitmischte ist lang:
Trillion, Angel, Le Roux, Radioactive, Mecca, AOR,
Northen Light, Myland. Dabei arbeitete unter anderem
auch mit Ricky Phillips und Tommy Denander zusammen, die
beide in entsprechenden Szenekreisen einen sehr guten
Ruf besitzen. Nach 1999 (Equilibrium) und 2011 (Happiness
Is The Road) erscheint nun mit „Any Given Moment“ der
dritte Solostreich des begnadeten Sängers. Fergie
besitzt eine voluminöse Stimme mit einem gewissen
Wiedererkennungswert, prädestiniert um melodiösen Hard
Rock zu veredeln. Für dieses Album hat sich der
Protagonist mit dem Italienischen Produzenten,
Songwriter und Keyboarder Alessandro Del Vecchio
zusammengetan. Musikalisch wird so Melodic auf hohem
Niveau geboten. Das Duo hat zwar diverse nette Songs
geschrieben, der grösste Teil des Materials ist aber zu
unspektakulär um für Aufsehen zu sorgen. Dem Album fehlt
der Tiefgang und das Charisma. Durchschnitt.
Chris C.
Punkte:
6.7 von 10
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CENTURIES – Taedium Vitae
Southern Lord
Das Albumcover sowie der Albumtitel hätten mich auf
depressives Black Metal tippen lassen. Von schleichender
Monotonie oder unverständlichem Schreien kann hier aber
nicht die Rede sein, im Gegenteil: nur eines der neun
Lieder ist länger als drei Minuten. Komischerweise
bezeichnet das Quartett aus Florida ihren Stil als
Hardcore. Doch bereits bei ‚Caeruelus‘, dem zweite Lied
der Scheibe, drängt sich die im Albumtitel vertonte
Lebensunlust mit Black Metal Riffing in den Vordergrund.
Auch im packenden ‚Metus‘ sucht man vergebens nach
Hardcore, das rhythmische Riffing zu Beginn, die paar
akustischen Takte, der rasende Part am Ende sowie die
Stimme tragen zu einer sehr bedrückenden Stimmung bei,
welche doch eher zu neuzeitlichem Black Metal passt. ‚Egilidus‘
wiederum besteht grösstenteils aus Rückkopplung, fügt
sich aber gut zwischen die ansonsten eher schnellen
Lieder ein. Auf Dauer wird das eintönige Schreien dann
aber doch ein wenig langweilig, wenngleich der raue
Klang der Aufnahmen stellenweise an frühe Nachtmystium
erinnert. Eine interessante Scheibe, die auf der einen
Seite eigenständig klingt, aber leider bei mehrmaligem
Hören an Spannung verliert.
Tristan
Punkte:
6.5 von 10
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ARC ANGEL – Harlequins Of Light
Frontiers Records/Musikvertrieb
Anfang der Achtziger begannen Jeff Cannata und
Michael Soldan Songs für ein gemeinsames Projekt zu
schreiben. Die beiden spielten schon bei Jasper Wrath
zusammen, die aber bereits 1976 auseinanderbrachen. Mit
dem Material konnten sie CBS Records' Aufmerksamkeit
erregen und ein Plattenvertrag ergattern. Unter dem
Banner Arc Angel erschien 1983 das Debüt, dass in
Genrekreisen bis heute Kultstatus besitzt. Von Kritikern
wurde die Band aber als Kansas/Boston Klon abgelehnt.
Aus diesem Grund trennte sich das Duo und Jeff startete
eine Solokarriere mit diversen Outputs. Erst 2002 folgte
mit „Tamorok“ eine weitere Scheibe unter dem Namen Arc
Angel als Zusammenarbeit von J. Cannata und M. Soldan.
Mit „Harlequins Of Light“ wird nun ein drittes Album
publiziert, das aber ohne Michael und von Jeff praktisch
im Alleingang geschrieben, eingespielt und produziert
wurde. Musikalisch bewegt sich der Mann, wie schon in
der Vergangenheit, im klassischen Melodic Rock und AOR
der späten Siebziger und frühen Achtzigern.
Oberflächlich betrachtet entfernt er sich nicht
sonderlich weit vom Debüt. Leider fehlt aber die
damalige Klasse. Der Verdacht kommt auf, dass Jeff
mangels Erfolg den Namen Arc Angel als Mittel zum Zweck
reaktiviert hat. Wirklich schlecht ist die vorliegende
Scheibe aber trotzdem nicht. Der Multiinstrumentalist
versteht zwar sein Handwerk, aber ohne den Namen Arc
Angel würde die Scheibe kaum aus der Flut von
Veröffentlichungen heraussteche.
Chris C.
Punkte: 6.5 von 10
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AUDIOLEGEND – We Are Infinity
Sonic Revolution
Die Schweizer Musikszene schläft nicht, sind doch
einige Alben in den letzen Monaten veröffentlicht
worden. Audiolegend aus Freiburg bringen mit „We Are
Infinity“ ein weiteres Album auf den Markt, auf dem der
melodische Hardrock mit Herzblut zelebriert wird.
Typisch hierbei sind die dreistimmigen Gesangslinien
(männlich/weiblich) und die eingängigen Refrains sowie
überaus fröhliche Melodien. An der Klasse der Produktion
gibt es nichts auszusetzen und aufgrund von Erfahrungen,
die der eine oder andere als Support Act oder Mitmusiker
von Bands wie UDO/Accept, Gotthard, Soundgarden oder
Blackshine sammeln durfte, bringt man einen
interessanten Background mit. Mit dem für mich eher
einfach gestricktem Handwerk hinterlässt die Musik des
Sextetts bei mir jedoch auch nach mehrmaligem Durchhören
keinen grossen Eindruck und bleibt wohl in der Zukunft
verstaubt im CD-Schrank liegen.
Liane P.
Punkte: 6.0 von 10
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LETLIVE - The Blackest Beautiful
Epitaph Records
Die Post-Core'ler aus Los Angeles haben eine bewegte
Geschichte hinter sich. 2009 wurde nach dem erfolgslosen
"Speak Like You Talk" von 2005 die Platte "Fake History"
veröffentlicht und die Band, personifiziert von
Frontmann Jason Butler, bekam vor allem in den Staaten
ein 10/10-Review nach dem anderen, und Jason Butler
wurde gar vom berühmten Kerrang! auf Platz 1 der Liste
der weltgrößten Rockstars (!) gewählt. Somit sind die
Erwartungen an die neueste Veröffentlichung von letlive.
sehr hoch. Die Atmosphäre des Albums ist passend zum
Titel schön düster. Somit wäre aber leider schon alles
gesagt, was auf "The Blackest Beautiful" besser ist als
auf "Fake History". Das Songwriting und die Arrangements
sind jetzt nicht unterirdisch schlecht, doch leider
bleibt weder ein Riff noch eine Melodie hängen, obwohl
dies eigentlich die grosse Stärke der Band ist - oder
besser gesagt war. Auch bei der Produktion scheint die
Erwartungshaltung zu gross gewesen zu sein. Zu schwammig
ist der Endmix und zu wenig druckvoll das Drum. Klar,
Jason Butler ist immer noch ein grossartiger Sänger,
doch die Stärke liegt in seinem Entertainment und der
Präsenz auf der Bühne, und dort können letlive. ja auch
Songs von der alten Platte zocken.
Steve Butcher
Punkte: 6.0 von 10
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NECROMASS – Calix Utero Babalon
Funeral Industries
Trotz diverser Namenwechsel gibt es Necromass schon
seit 1989 und ist somit schon ein Urgestein des
italienischen Black Metals. Schade, dass trotz der
Erfahrung das Schlagzeug viel zu laut abgemischt ist und
die Leadgitarre oft irgendwo im Hintergrund wahrnehmbar,
aber kaum differenziert zu hören ist. So beschränkt sich
die Aufnahme mehr auf Schlagzeug und das heisere
Schreien, was beides für sich alleine aber halt zu wenig
spannend klingt. Schade um Lieder wie ‚Chapel Of
Abominations‘ oder auch ‚Scarlet Void Of Lust‘, wo die
Riffs den zündenden Funken ausgemacht hätten. Hingegen
zeigt sich die Band experimentierfreudiger bei ‚Stellae
Rubae‘, welches zu Beginn mit einer gut inszenierter
Bassgitarre überrascht. Unkonventionell und ein wenig
sperrig, was für Fans von Acrimonious vielleicht eine
Empfehlung wert wäre. Skandinavisches Black Metal ist
hier aber nur in kleinen Ansätzen vertreten.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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GENGIS KHAN - Gengis Khan Was A Rocker
MDD Records
Der plakative Albumtitel liess mich kurz
zusammenzucken - Sowas kann doch nicht ernst gemeint
sein, oder? Doch, ist es durchaus. Das italienische Trio
Gengis Khan steckt musikalisch betrachtet tief
verwurzelt im traditionellen Heavy Metal der frühen
Achtziger und bedient dementsprechend jedes
Metal-Klischee, das man sich nur vorstellen kann. Die
rifflastigen Songs könnten somit jeden True Metal Fan
durchaus überzeugen, wenn man sich soundtechnisch etwas
mehr Mühe gegeben hätte. Nichts gegen einen bollernden
Drumsound, aber wenn dadurch die Gitarre in den
Hintergrund rückt und man den Bass nur noch erahnen
kann, dann hat der Knöpfchendreher und Faderschieber
seinen Job nicht richtig gemacht. Neben den Drums
dominiert die Stimme von Gitarrist Frank Leone, nur ist
sein Sprechgesang leider etwas dünn, stellenweise schief
und alles andere als akzentfrei, was sich ganz
schmerzlich in der überflüssigen Ballade „Welcome In The
Middle“ manifestiert. Schade drum, denn als Gitarrist
weiss der Gute absolut zu überzeugen, aber das Mikro
sollte er schleunigst einem richtigen Sänger überlassen.
So geschehen in „Revenge In The Shadow“, welches durch
Blaze Bayley eingesungen worden ist und eine Idee davon
gibt, wie diese Band mit einem amtlichen Frontmann
klingen könnte. Da es sich bei „Gengis Khan Was A
Rocker“ um das Debüt der Band handelt, die ausserdem
erst seit rund einem Jahr in dieser Form aktiv ist, will
ich mit den Jungs aber nicht allzu hart ins Gericht
gehen. Kümmert euch das nächste Mal um einen fetteren
Sound, holt euch einen patenten Sänger an Bord, und das
nächste Review wird ganz anders ausfallen. Die
limitierte Erstpressung kommt übrigens mit den vier
Songs des 2011er Demos daher, die – welche Überraschung
– soundtechnisch um einiges knackiger daherkommen als
die Tracks auf der regulären CD.
Mirko B.
Punkte:
5.5 von 10
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BENESSER – Starting Something New
Doolittle Group
Manchmal kann eine CD Rezension ein echt undankbarer
Job sein. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn einen
die zu beurteilende Musik keinen Moment lang wirklich
berührt, man aber gleichzeitig eingestehen muss, dass
die betreffenden Musiker beim Erschaffen ihres Werkes
sehr kreativ und kompetent an die Sache herangegangen
sind. Die Jungs von Benesser haben eigentlich ein paar
ganz fette Riffs auf Lager, so wie eingangs beim
eröffnenden „Where Silence Prevails“ oder dem düsteren „Colors“,
nur leider hat das Trio entschieden, dass im eigenen
Sound Atmosphäre und grosse Gefühle wichtiger sind als
wuchtige Riffgewitter, und so wird’s immer wieder sehr
ruhig, bedächtig und stets eine Spur alternativ und
progressiv zugleich. Dazu passt die sehr saubere,
schmeichelnde Stimme von Bassist/Sänger Robert Olsson,
die in „For The Eyes Of The Lord“ gar in völlig
unerwartete Höhen emporsteigt und überhaupt perfekt zum
sehr gefühlvollen Alternative Rock von Benesser passt.
Wer einen stilistischen flotten Dreier zwischen Muse,
Coldplay und The Rasmus lecker findet, wird sich
höchstwahrscheinlich auch mit Benesser schnell
anfreunden können. Musikalisch geht der eigenwillige
Sound des schwedischen Trios durchaus in Ordnung,
härtetechnisch fehlen mir hingegen die amtlichen Cojones,
da baumeln bestenfalls zwei winzige Wachteleier zwischen
den Beinen. Gut gemacht, aber nicht mein Ding.
Mirko B.
Punkte:
5.3 von 10
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DEADLOCK – The Arsonist
Napalm Records/Universal
Deadlock verwirrt mich. Der Einstieg ist brutal, die
Riffs dreschen, der Sänger gröhlt sich wütend die Seele
vom Leib – aber dann kommt der Refrain mit der Sängerin.
Zuckersüss, versöhnend, melodiös und völlig unpassend.
Borderline –Metal, so nenne ich diese spezielle Sparte
in der knüppelharte Riffs auf weichen Pop-Gesang trifft
und das ohne jeglichen Übergang. Sängerin Sabine Weniger
hat eine Superstimme und sieht, nebenbei gesagt, ganz
gut aus, aber sie kommt mir in dieser Combo und wie ihre
Gesangspart in die Lieder integriert werden, etwas
deplatziert vor. Die Riffs sind gut. Sie sind
abwechslungsreich und auch die Aufnahmequalität der
Scheibe überzeugt vollends. Deadlock sind keine
Amateure, sie können spielen. Einzig die Sache mit den
Übergängen, die keine konsistenten Headbanger-Erlebnisse
zulassen, ist störend. Wer einen Referenzsong zum Album
hören will, soll „The Arsonist“, das titelgebende Lied
einlegen, das restliche Album hört sich nicht viel
anders an. Und so bleibt zu sagen, dass Deadlock trotz
guten Gitarristen, solidem Songwriting und einer Hammer
Sängerin, doch einen schalen Nachgeschmack hinterlässt,
der sich nicht einmal mit einem Bier wegwaschen lässt.
Müsste ich das Album auf zwei Wörter zusammenfassen,
dann wäre das „Brutal Romantisch“, „Rabiat Idyllisch“
oder „Barbarisch Gefühlsbetont“. Vor dem Kauf unbedingt
reinhören.
Michel A.
Punkte:
5.0 von 10
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LITTLE RIVER BAND - Cuts Like A Diamond
Frontiers Records/Musikvertrieb
Die Little River Band wird den meisten von euch
bestenfalls durch ihren 1979er Megahit „Lonesome Loser“
ein Begriff sein. Als ich mir letzthin ihren neuesten
Output „Cuts Like A Diamond“ zu Gemüte geführt habe,
raunzte meine Frau allerdings etwas über „langweilige
Tanzmusik“, was doch einiges über den Stellenwert der
australischen AOR-Pioniere in unseren Breitengraden
aussagt. So drastisch wie mein holdes Weib will ich mich
zwar nicht gerade ausdrücken, aber irgendwie hat sie
Recht: Bei der Little River Band ist die Mucke
sicherlich durchaus „Adult Oriented“, aber das finale
„Rock“ fehlt in der Tat etwas. Es bewegt sich alles sehr
gezügelt in wohl geordneten Bahnen, die Chöre sind
gewohnt brillant und die Instrumentierung zeugt von
höchster Professionalität, aber gleichzeitig ist man im
Gesamtwerk dermassen radio- und massentauglich, dass es
mir ein Grauen ist. Handwerklich und kompositorisch ist
die Scheibe über jeden Zweifel erhaben, stilistisch
bewegt sich hingegen die Little River Band in Gefilden,
in die ich mich nie begeben werde, auch wenn ich die
Truppe für ihr Lebenswerk durchaus respektiere - obwohl
mittlerweile kein einziges Originalmitglied mehr mit von
der Partie ist. Nur für ganz hartgesottene AOR –
Fanatiker.
Mirko B.
Punkte:
5.0 von 10
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ARABROT – Arabrot
Fysysk Format
Ganz ehrlich: Ich habe nicht verstanden, worauf
Arabrot hinauswollen. Weder textlich noch musikalisch
ergibt diese Mischung in meinen Ohren einen Sinn, und
mein Verstand weigert sich ebenfalls, einen Sinn hinter
dieser Kakophonie zu erkennen. Es brüllt, kreischt und
jammert an allen Ecken und Enden, zeitweise könnte man
die Smashing Pumpkins als einzelne Fragmente in diesem
Strudel erkennen, dann wieder eventuell A Perfect Circle
– aber eben, nur als schwacher Schimmer, eine Annäherung
oder gar eine Interpretation ist doch sehr gewagt. Man
mag dies nun als Freiheit der Kunst auslegen, zu sagen,
man mache halt, was man wolle. Man mixe einfach alles
zusammen, was man gerne hören möchte, egal, ob die
Mischung nun einen Sinn ergibt oder nicht. Ich
persönlich nehme mir die Freiheit und schreibe darnieder:
Ich habe keine Ahnung, was Arabrot uns mitteilen wollen,
und ihre Interpretation von Musik hat sich mir nicht
erschlossen. Dass das selbstbetitelte Album nun
technisch gesehen schlecht wäre oder mit einer
grauenhaften Abmischung gestraft wäre, lässt sich
definitiv nicht konstatieren, denn das trifft nicht zu.
Die Hülle ist absolut brauchbar, aber der Inhalt ist
(zumindest für mich) ein einziges Fragezeichen. Wer
Experimente im metallisch-alternativen Bereich nicht
scheut, darf sich gerne auf diesen Trip einlassen.
Toby S.
Punkte:
4.5 von 10
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WE CAME AS ROMANS – Tracing Back Roots
Nuclear Blast/Warner
„We Came As Romans“ ist eine der Bands, die ich
immer wieder angetroffen habe, aber nie aktiv hören
konnte. Ich erinnerte mich nur verschwommen an eine
Band, die sich zwar auf dem Papier hart anhörte, aber in
Wirklichkeit nur ein Gefühl der Enttäuschung
hinterliess. Mit dem vorliegenden Album hätten die Jungs
aus Michigan (USA) eine echte Chance gehabt, sich zu
rehabilitieren, leider überzeugen sie auch in dieser
neusten Aufnahme nicht wirklich. Sie folgen einem recht
gängigen Muster, mit ihren einigermassen begabten
Gitarristen, unhörbaren Bass und weinerlichem Sänger und
stellen heutzutage in der „Scenecore“ keine Ausnahme
dar. „Tracing Back Roots“, das erste Lied auf der
Platte, hört sich wie eine Zusammenfassung des ganzen
Albums an und deckt bereits das Wirkungsspektrum der
Band ab. Gitarrenriffs, die ins Hard-Metalcore
abdriften, solides Schlagzeug, das nie mitreisst und
mittelmässiger Gesang, der allzuoft ins weinerliche
abgleitet. Über die Lyrics mag ich mich an dieser Stelle
gar nicht auslassen, sie lassen nur etwas gar viel
Kreativität zu wünschen übrig. „Away“ reimt sich mit – „Away“
und „Down“ mit „Down“. Wie gewagt. Zweiter Song “Fade
Away“ kann getrost übersprungen werden. I survive hat
einen Gastauftritt mit Metalcore-Gott Aaron Gillespie,
ist aber ansonsten durch und durch langweilig, einzig
von nervtötendem Geweine unterbrochen. Am meisten hat
mich die grassierende Ideenlosigkeit im Album
überrascht. Und der Sänger hat mich durchs ganze Album
nur genervt. Trotz Autotunes und aufwändiger
Post-Produktion hört sich sein Part immer noch nicht gut
an und war stellenweise nur unter Schmerzen zu ertragen.
Wenn ihr Metal/Postcore hören wollt, dann sucht noch
etwas weiter. „We Came As Romans“ hat sicher Potenzial
und Talent, aber sie scheinen es darauf angelegt zu
haben, es nicht zu zeigen.
Michel A.
Punkte:
4.0 von 10
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IMPIETY – The Impious Crusade (EP)
Hells Headbangers Records
Bei gewissen Bands fragt man sich, warum man sie
immer wieder zu hören kriegt. Impiety aus Singapur
gehören für mich persönlich dazu. Zwar kann man den
rauen, archaischen Charme durchaus nicht leugnen und
auch die Motivation, mit welcher die Jungs in
regelmässigen Abständen EP’s oder DVD’s produzieren hat
einiges an Respekt verdient, allerdings sind die Lieder
eher unspektakulär. Nichts gegen vertontes Chaos, aber
Riffs wie bei ‚Accelerate The Annihilation‘ mit den dazu
unpassenden Blastbeats und den Vocals sind einfach zu
viel des Guten. Und auch der Rest der Spielzeit scheint
das Schlagzeug auf seinen drei oder vier Spielarten
festzusitzen, selten aber passt das Geknüppel zu den
Gitarren UND dem Gesang. Die Wildheit dahinter ist nicht
zu überhören, aber so wirklich überzeugen kann das
Gesamtbild nicht.
Tristan
Punkte:
keine Wertung
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CD Reviews Archiv
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