Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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KILLSWITCH ENGAGE - As Daylight Dies
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Bevor ich jetzt gleich richtig emotional werde,
möchte ich zu Beginn einfach ein paar mehr oder weniger
relevante Fakten erwähnen: "As Daylight Dies", das
dritte Studio-Album der Metalcore-Vorreiter Killswitch
Engage aus Massachusetts wurde diesmal komplett vom
Gitarrist und Multitalent Adam D. produziert und
gemischt - Wer schon bei der letzten Scheibe "The End of
Heartache" gedacht hat, dass Gitarren nicht mehr fetter
klingen können, der wird bei "As Daylight Dies" sein
blaues Wunder erleben, amerikanischer kann eine Platte
wahrscheinlich gar nicht klingen. Die Songs selber
wirken nach dem ersten Hördurchgang etwas progressiver,
ohne gleich in dieselbe Kerbe wie der Erstling "...
Alive Or Just Breathing" zuschlagen. Ansonsten gibt's
mehr oder weniger bekannte Kost: Eigenständige und fette
Riffs treten im Duell gegen wunderbare Hooks an, klarer
Sieger bleiben am Ende die Songs selber. Denn obwohl "As
Daylight Dies" einiges mehr an Details zu bieten hat,
als die letzte Scheibe, schafft es die Band, sich nicht
darin zu verlieren, sondern immer eine klare Vision zu
verfolgen. Soviel zum faktischen Teil, jetzt wird auf
die Tränendrüse gedrückt: Leute, für was braucht ihr all
die x-beliebigen Metalcore-Klone, wenn doch Killswitch
jedesmal die Messlatte selber erneut definieren? Egal ob
in Sachen Kreativität, Heavyness, Songwriting oder
schlicht Energie, es gibt auch im Jahr 2006 auf weiter
Strecke keine ebenbürtige Herausforderer. Keine andere
Band vermag es, Schmachtfetzen wie "The Arms Of Sorrow",
"My Curse" und "Desperate Times" so glaubwürdig
darzubieten, keine andere Band schafft es, den
unglaublichen Sprung zu harten Songs wie "Daylight
Dies", "This Is Absolution" oder "Still Beats Your Name"
so homogen klingen zu lassen. Nein, keine Frage:
Killswitch bleiben auf dem Thron. Gestern und heute
genauso wie in Zukunft.
El Muerte
Punkte: 10 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RAMMSTEIN - Völkerball
Universal Music
Rammstein. Schon der Name allein genügt, um ganze
Heerscharen an Metalheads in unübersehbare Lager zu
spalten. Während die Ewiggestrigen der Band am Liebsten
irgendwelche an den Haaren herbeigezogene Verbindungen
zu rechtem Gedankengut attestieren, ist sich die
Mehrheit über den Schwermetallgehalt respektive den
Popanteil in ihren Songs uneinig - und überhaupt, eine
Band, die regelmässig in den Charts vertreten ist, kann
ja kaum noch 'Metal' sein, oder? Immerhin haben
Rammstein-Konzerte mittlerweile die Ausmasse von
überdimensionierten Familienfeten angenommen - so
gesehen beim letzten Konzert auf Schweizer Boden im
Winter 2004 in Basel: Metalheads (Inkl. Goths usw.)
waren da beinahe in der Unterzahl, eingedrängt zwischen
kompletten Familien, Betriebsausflugs-teilnehmern,
Bikern, Schickimickies und Frauenclubs wurden sie
schliesslich mit dem Heer der feiernden Meute einfach
eins. Denn so diskutabel die musikalische Ausrichtung
der Band auch sein mag, über das Liveerlebnis lässt sich
nicht streiten: Gigantische wie ebenso futuristische
Bühnen-aufbauten, abgedrehte Pyroeffekte, ergebene Fans
und nicht zuletzt die Zelebrierung des Ganzen sprechen
defintiv für Rammstein. Denn 'Rammstein' bezieht sich
live schon lange nicht mehr nur auf die Band -
'Rammstein' steht ebenso für das kollektive Massengefühl
von tausenden von schreienden, bangenden und
schwitzenden Fans. Wer mir das nicht glaubt, kann gerne
mal nach einem Gig des Sechsers aus Berlin die Gesichter
der Fans beobachten... Und genau da kommt uns
glücklicherweise die neue Veröffentlichung von Rammstein
entgegen. "Völkerball" (Es gibt drei Versionen, einmal
die Live-DVD plus CD, einmal dasselbe mit einer
Bonus-DVD, und das ganze noch limitiert mit einer
weiteren Audio-CD und einem Fotoalbum) lebt vor allem
von der Interaktion respektive der Reaktionen der Fans.
Die Konzert-Aufnahmen strotzen nebst hochwertigen
Band-Aufnahmen nur so von Fannähe, zig Kameras filmen
das Geschehen im und um das Publikum, und auch auf der
Live-CD wurden die Fans im Mix überraschend weit nach
vorne gestellt. Die Live-DVD beinhaltet neben dem
Haupt-Konzert (Live in Nimes/FR) noch drei weitere
Aufnahmen: Einmal vier Songs aus London (hier hat man
tatsächlich das Gefühl, mittem im Geschehen verkeilt zu
sein; die Bilder sind um einiges dreckiger...), einmal
drei Songs aus Tokyo (,it kleinerer Bühne, dafür sind
die japanischen Fans immer wieder eine Augenweide) und
einmal der Song "Moskau" direkt aus Moskau - hier gibt's
drei halbnackte Bohnenstangen als Backgroundsängerinnen
zu bewundern. Ebenfalls sehr gut gelungen sind die
beiden Specials, einmal "Anakonda im Netz" (Eine Art
Rammstein-Doku) und ein Making-Of zu den beiden letzten
Scheiben "Reise, Reise" und "Rosenrot" - wobei diese
nach meinem Geschmack etwas zu kurz geraten ist. Zu
guter Letzt sollte an dieser Stelle noch das Package
selbst erwähnt werden, Rammstein haben sich auch hier
keine Blösse gegönnt, sämtliche Variationen von
"Völkerball" kommen in edlem Gold auf Schwarz daher, die
Innenseiten werden von schönen SW-Fots von Fans geziert,
und das Booklet wurde zusätlich in Rot gehalten. Klarer
Fall, ein Muss für unter den Weihnachtsbaum - geht zudem
auch prima als Kollektiv-Geschenk an die ganze Familie
durch.
El Muerte
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 32.90 SFr.
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SPOCK'S BEARD - Same
InsideOut Music/Phonag
Ja, ja, (sabber) endlich ist es da, das neunte
Studiowerk der Proggies um Drummer, Lead-Singer und
Teilzeit-Gitarrist Nick D Virgilio. Und nach dem x-ten
Durchhören haben sie es geschafft: Ich bin süchtig nach
den neuen Silberling. Aber, liebe Proggies und Liebhaber
der Bärte, seid flexibel denn das neue Werk hat so seine
neuen Seiten. Der Opener "On A Perfect Day" haut in die
gewohnt ältere Kerbe, und nur schon dieser eine Song ist
schon das Geld für die ganze CD Wert. Das instrumentale,
von Dave Meros komponierte "Skeletons At The Feast", ist
Prog auf höchstem Spieltechnischen Niveau und rockt ab
wie Sau. "Is This Love" rockt gerade nach vorne los, und
die erste Ballade "All That's Left" mit Toto-Touch ist
einfach grandios und zeigt die Vielseitigkeit der Beards.
"Sometimes They Stay, Sometimes They Go" hat einen
Blues-Touch und hakt sich so nach und nach im Gehirn
fest. Absolut genial finde ich die Ballade "Slow Crash
Landing Man" (cooler Titel), die zeigt, dass die Bärte
auch sehr gefühlvoll sein können. Und mit dem in vier
Teilen dargebotenen "As Far As The Mind Can See" zieht
die Band nochmals alle Register ihres Könnens und
erinnert wieder an die älteren Zeiten. Ich denke, dass
Spocks Beard wieder ein klasse Stück Musik über den
Liebhabern anspruchsvoller Musik ausgeschüttet haben.
Nick hat sich zu einem wirklich guten Sänger entwickelt,
der seine Stimme sehr vielseitig einsetzen kann und auch
tut. Alan's Gitarrenspiel ist eh einmalig und der
kleinen crazy Japaner Ryo ist sowieso Kult. Übrigens
konnte ich neulich in Genf bei einer Drum-Clinic Nick D
Virgilio live bewundern, und es war einfach sensationell
einem der besten Drummer dieser Erde zuzuschauen.
Proggies, zieht euch das neue Teil rein und freut Euch
auf die Tour im Mai 2007, die Bärte werden über uns
kommen, wer brauch da schon Weihnachten!
Crazy Beat
Punkte: 9.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SOLITUDE AETURNUS – Alone
Massacre Records/Musikvertrieb
Lange Zeit war es ruhig um die Ami-Doomer, doch nun
zur heiteren Vorweihnachts-Zeit servieren die Herren
einen weiteren Soundtrack zur Versenkung jeglicher
Fröhlichkeit im Grabe der Verlorenheit. Erwäge man "Alone"
als akustische Stimmungsmache an Heiligabend, so würde
das Fest der materiellen Liebe in einem von Suizid
geprägten Rasierklingenintermezzo enden. Ah, ihr denkt
ich übertreibe? Nein, keinesfalls, denn "Alone"
entfaltet eine solch dichte Atmosphäre, dass man
unaufhaltsam von diesem Strudel der Melancholie gefangen
genommen wird. Kein Exit-Türchen, kein Happy End, kein
fröhliches Besäufnis, nein pure Verzweiflung und
Faszination breitet sich aus. Eine sanfte Einführung in
das Verderben der seelischen Abgründe sucht man
vergebens, denn schon der kapp 10 Minuten dauernde
Opener "Scent Of Death" zieht alle Register und lässt
unter schleppendem Tempo, angehaucht mit orientalischen
Melodien, den Konsumenten in die Tiefe ziehen.
Zeitlupenriffs, gepaart mit der klagenden Stimme von
Fronter Robert Lowe, welcher mal wieder einen
meisterliche Leistung vollbringt, sorgen für
Gänsehaut-Atmosphäre. Die orientalischen Klangfarben
tauchen vermehrt in den Songs auf und sorgen auf diesem
Power-Doom-Werk für eine spezielle Würze. Doch nicht nur
in Zeitlupe sind die Jungs stark, auch z.B. bei "Sightless",
eine Mid Tempo-Nummer, die man mehr dem Power Metal
zuordnen könnte wäre sie nicht bis in die tiefste Faser
in diese unsagbare Verzweiflung getaucht. Somit hätten
wir auch die zwei Pole, in dem sich das dargebotene
Material tummelt, von schleppenden, schwermütigen, bis
Mid Tempo treibenden Parts spielen Solitude Aeturnus mit
den Gefühlen und eröffnen eine Klangwelt, aus der es
schwer ein Entkommen gibt. John Perez brilliert durch
wunderschöne Soli, an denen man sich gar nicht satt
hören kann und serviert Melodien, die aus einem
Bilderbuch der Trauer entspringen. "Alone" kann man
nicht beschreiben, "Alone" muss man hören und fühlen...
Denn "Alone" wird man sterben. Auch wenn Doom Metal
vielfach etwas Stiefmütterlich behandelt wird und ach so
trendlos wirkt, haben Solitude Aeturnus einmal mehr ein
emotionales Meisterwerk erschaffen, welches zwar nicht
aus gewohnt eingängigen "Fast Food"-Songs besteht,
jedoch sich tief in die Seele schneidet.
R.K.
Punkte: 9.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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QUIET RIOT – Rehab
Demolition Records/Disctrade
Die Veröffentlichung eines brandneuen Studioalbums von Quiet
Riot ist nun wirklich nicht das Selbstverständlichste, was in der
Hardrockszene passiert. Offiziell löste sich die Truppe um
Whiskey-Stimme Kevin DuBrow nämlich schon 1988 auf, trat
zwischenzeitlich aber dennoch ab und zu wieder in Erscheinung. Mit "Rehab"
unternimmt nun Kevin zusammen mit dem zweiten Originalmember Frankie
Banali (Drums) einen ernsthaften Versuch, wieder Fuss zu fassen. Neu
im Boot sind Bassist Toni Franklin (Blue Murder) und der bis dato
unbekannte Gitarrist Neil Citron. Man muss sich bewusst sein, dass
diese Band Rockgeschichte geschrieben hat. Das 83er Album "Metal
Health" ist nicht nur ein unsterblicher Klassiker, sondern auch das
erste Metal Album, dass in den amerikanischenBillboard-Charts den
ersten Platz erklomm. Fast noch wichtiger ist aber, dass der
legendäre, leider viel zu früh verstorbene Gitarrist Randy Rhoads (R.I.P)
mitte der 70er diese Band ins Leben gerufen hat. Die Fortführung des
Erbes ist dementsprechend keineswegs ein einfaches Unterfangen. Eine
eins zu eins Wiederholung von "Metal Health" zu versuchen hätte
keinen Sinn gemacht. Einerseits ist das Jahr 1983 schon ziemlich
lang vorbei, andererseits hat sich das Line-up und somit auch der
Spirit geändert. Daher unterscheidet sich "Rehab" auch deutlich von
"Metal Health". Aber keine Angst, wer jetzt erwartet, Quiet Riot
versuchen einen auf modern zu machen, liegt komplett falsch.
Vielmehr hat die Truppe ihre 70er-Wurzeln mit der erfolgreichen
80er-Phase gekreuzt und mit einer Prise Blues gewürzt.
Herausgekommen ist ein saustarkes Stück Musik mit ausnahmslos
eingängigen, knackigen und groovigen Tracks. Man bewegt sich aber
meilenweit entfernt von einem kitschigen Aufguss der Vergangenheit.
Vielmehr klingen die Jungs authentisch wie eh und je. Für einmal
kann dem Prädikat Weiterentwicklung nur Positives abgerungen werden.
Speziell erwähnt werden soll nur das Spooky Tooth-Cover "Evil Woman",
das mit Kevin und "the Voice of rock" Glenn Hughes als Gastsänger zu
einem der besten Duetts der Rockgeschichte avancieren könnte. Zu
einem anderen Zeitpunkt hätte das Album das Zeug zu einem Klassiker
gehabt. Fazit: kompromisslose Kaufempfehlung.
Chris C.
Punkte: 9.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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EISBRECHER – Antikörper
AFM
Records/Musikvertrieb
Für die Fangemeinde von Megaherz war es
verständlicherweise schon heftig, als sich Keyboarder
Noel Pix gegen das Jahr 2000 hin von Megaherz getrennt
hat, war der gute Mann doch für wirklich superbe
Klangkonstruktionen verantwortlich und somit auch für
einen Grossteil des Erfolges von Megaherz. Als jedoch
auch noch Alexx Wesselsky knapp zwei Jahre später den
Posten am Mikro aufgab, brach die Band komplett
auseinander und hat sich nie wieder richtig erholt. Und
was geschah danach? Alexx und Noel setzten sich
zusammen, um Allen zu zeigen, wo der wahre Hammer der
neuen deutschen Härte hängt! Das Ergebnis in Form des
schlicht nach dem Bandnamen Eisbrecher betitelten
Debut-Albums wurde leider häufig unterschätzt, mit
Megaherz und Rammstein verglichen und wurde nur
zögerlich zur Kenntnis genommen, trotz der Hits wie
beispielsweise ‚Schwarze Witwe’ oder ‚Willkommen im
Nichts’. Und jetzt ist es endlich soweit: Der Eisbrecher
hat einen neuen Kurs eingeschlagen, und die Reise wird
im Logbuch namens Antikörper festgehalten. Alles beginnt
am Anfang, genauso wie das vertraut klingende, düstere
Instrumentalstück ‚Der Anfang’, und ebenso schnell wird
klar: Eisbrecher haben sich kein bisschen von ihrem
bisherigen Kurs entfernt sondern steuern unbeirrt ihrem
Ziel entgegen: Der neuen deutschen Härte ein anderes
Gesicht zu geben und einen neuen Namen an der Spitze zu
etablieren. Ironischerweise trifft man da auf einen
bekannten Namen, mit dem man keinen Vergleich zu scheuen
bräuchte und der an Megaherz gemessen noch nicht so
lange eisenharten germanischen Sound produziert:
Rammstein. Ähnlichkeiten sind nicht von der Hand zu
weisen, erst recht nicht wenn man ‚Adrenalin’ hört, denn
darauf rollt Alexx das ‚r’ beinahe so wie Till (und
klingt auch sonst sehr ähnlich)… Aber spätestens wenige
Sekunden später ist klar: Eisbrecher und Rammstein
trennen Welten, nur schon wegen der klirrenden Kälte,
die sowohl vom Album Eisbrecher wie jetzt auch von
Antikörper ausgeht. Und genauso kalt, finster und
abgrundtief zynisch sind die Texte, geht es nun um den
Aufstieg und Fall von ‚Adrenalin’ oder die
Glorifizierung der Selbstverstümmelung bei ‚Leider’.
Eisbrecher wagen den Spagat zwischen Elektronik und
harten Gitarrenwänden, und es ist müssig zu erwähnen
dass sie diesen mit Bravour geschafft haben. Das einzige
Manko wird wohl der ewige Vergleich mit anderen
‚Genregrössen’ sein, doch Eisbrecher beweisen genügend
Eigenständigkeit und Unverwechselbarkeit, um wahrhaftig
die ungekrönten Könige der neuen deutschen Härte zu
sein. Die Reise hat ihr zweites Kapitel geschrieben, und
nach dem Genuss von Antikörper steht fest, dass dieses
nicht das letzte gewesen sein wird!
Toby S.
Punkte: 9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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INCUBUS – Light Grenades
Epic/SonyBMG
Als Anhänger der Metalfraktion muss man sich gar nicht
etwa schämen, auch mal Bands der Marke Incubus zu Gemüte
zu führen. Ich habe meinen musikalischen Background
schon lange ausgeweitet und höre auch mal gerne ein Werk
von einer Alternativ-Rockband, wie in diesem Falle das
neue Album von Incubus, das den Titel "Light Grenades"
trägt. Das sechste Werk der Amis kann man auch als das
bisher Kreativste von allen bisherigen Scheiben ansehen.
"Light Grenades" stellt für Incubus nun eine völlig neue
Sichtweise dar. Mit dem Mega-Producer Brendan O'Brien
hat man sich viel mehr Zeit genommen als je zuvor.
Vorher beschränkte man sich auf acht Wochen für die
Aufnahmen, heuer liess man sich ein ganzes Jahr Zeit für
das Songwriting. Und diese Zeit merkt man den Songs auch
an, die Tracks klingen viel ausgereifter als auf den
alten Platten. Man lasse sich nur mal von Perlen wie
etwa "Dig", "A Kiss To Send Us Off", "Anna Molly"
berieseln oder das superbe "Love Hurts" auf der Zunge
zergehen. Musikalisch funkt/rockt man und nimmt es
manchmal auch mal ein wenig gemütlicher. Incubus wollen
uns zeigen, dass ihre Hits eben Licht-Granaten sind, für
die man sich Zeit nehmen muss um in die Songs
hineinzutauchen. Klar sind die Amis ein Megaseller, aber
vieviele Bands wie Incubus, die Millionen verkauft
haben, gibt es heute noch? Eben, nicht mehr viele.
Incubus erfinden sich immer wieder neu und bieten ihren
Fans einen wahren Schatz an guten Songs und
ausgefeilten, instrumentalen Soundcollagen. Ich für
meinen Teil bin völlig begeistert von diesem Schaffen
der Band, und es ist gut, dass es Bands von diesem
Kaliber gibt. Für Leute, die es sich zutrauen, auch mal
über den Tellerrand zu gucken und keine Angst haben vor
Neuem ist das Album wie geschaffen, für alle
Ewiggestrigen aber wird die Welt auch ohne Incubus
weiter gehen. Ein absolutes Highlight in dem schon bald
abgelaufenen Jahr.
Daniel J.
Punkte: 9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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SPIKE - It's A Treat To Be Alive
Demolition Records/Disctrade
Nein, ich hätte ihn nicht erkannt auf dem Plattencover
mit dem kitschigen Sonnenuntergang... (hui, diese
Farben!). Faszinierend, was doch ein Bandana und fast
piratenhafte Gammelklamotten ausmachen können. Der
adrett gekleidete Herr ist aber kein geringerer als
Spike - die legendäre Frontsau der Quireboys. "It's A
Treat To Be Alive" nennt er seine zweite Solo-Scheibe,
und tatsächlich scheint ihm das Leben zu gefallen.
Songs, die Frische ausstrahlen, denen aber auch der
gewisse Drive nicht fehlt. Die unverkennbare Kratzstimme
des charismatischen Typen trägt da einiges bei. Meiner
Meinung etwas sanfter (viele Lovesongs) als eine
Quireboys-LP, aber qualitativ keineswegs in den Schatten
gestellt. Auch handelt es sich hierbei keineswegs um
eine billige Abkupferung seiner bekannten Band, sondern
kann mit reinem Gewissen als eigenständige Scheibe
angeschaut und genossen werden, auch wenn der
Quireboys-Fan sicher auch findet, was er sucht. Sehr
gelungen finde ich auch den gecoverten Slade-hit "Everyday",
obwohl ich von der teils so fantasielosen Coverei
eigentlich nicht sehr angetan bin, passt der Track sehr
gut ins Gesamtbild. Vielfältig instrumentiert und doch
nicht zugepflastert mit unnötigen Schnörkeln kommt
Spike's Stimme richtig gut zum Tragen. Tja, diese
Scheibe trägt sicher dazu bei, dass das Leben Spass
macht.
Seraina S.
Punkte: 9.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MEAT LOAF - Bat Out Of Hell Part. III (The Monster Is
Loose)
Mercury Records/Universal Music
Nebst "Highway To Hell" oder "Back In Black" von
AC/DC gibt es mit Meat Loaf's "Bat Out Of Hell" ein
weiteres, unverzichtbares Rock-Album, das im kommenden
Jahr unglaubliche 30 Jahre (!!!) auf dem Buckel haben
wird. Die Hammer-Stimme des bürgerlichen Marvin Lee Aday
(mit Jahrgang 1947) verschaffte ihm anfangs der 70er
Engagements bei den Musical-Klassikern "Hair" und "Jesus
Christ Superstar". 1975 kam dann der mittlerweile
legendäre Auftritt in der "Rocky Horror Picture Show".
Ein Jahr später singt "der Dicke" auf Ted Nugent's Album
"Free For All" fünf Tracks ein. Die in diesen Jahren
bereits erfolgte Bekanntschaft zum Songwriter/Producer
Jim Steinman sollte danach bis heute den musikalischen
Weg von Meat Loaf beeinflussen. Den Startschuss dazu
gab, wie eingangs erwähnt, "Bat Out Of Hell", dessen
gleichnamiger Titeltrack und Opener mit seinen knapp
zehn Minuten zum Besten gehört, was die Rockwelt je
geschenkt bekam. Nicht minder wertvoll ist der
stilprägende Song "You Took The Words Right Out Of My
Mouth (Hot Summer Night)", der durch die Dramaturgie und
die fantastische Gesangsstimme von Ellen Foley (vor
allem bei "Paradise By The Dashboard Light") fortan das
Markenzeichen des Meat Loaf Sounds wurde. Weitere
Veröffentlichungen bewusst ignorierend beschränke ich
mich auf "Bat Out Of Hell - Part. II (Back Into Hell)",
das mit dem Hammer-Stück "I'd Do Anything For Love (But
I Won't Do That)" eine sehr erfolgreiche Single hervor
brachte, sonst aber etwas schwächer, wenn auch nicht
schlecht ausfiel. Ganz zu schweigen davon, dass die
anschliessende Tour 1994 sehr gut besucht wurde. Und
weil aller guten Dinge drei sind, folgt satte dreizehn
Jahre später der dritte Teil, der natürlich wieder aus
der Feder von Jim Steinman, diesmal ergänzt durch
Songwriter-Ass Desmond Child, stammt. Dazu kommt ein
geiles Cover im gewohnten Stil, das die Erwartungen
entsprechend hoch hält. Der Opener "The Monster Is Loose",
bei dem ein gewisser Nikki Sixx auch Credits verbuchen
kann, brettert ganz schön metallisch los, wird danach
aber gleich mit den typischen Stil-Ingredienzien
vermengt und hat jetzt schon das Zeug zum nächsten
Classix. "Blind As A Bat" wird durch Piano-Klänge
eröffnet, die bei Meat Loaf einfach dazu gehören wie die
Stacheln zum Igel. Hier zeigt der bald 60-jährige
Amerikaner eindrücklich, dass seine Stimme immer noch
top ist und keine Nachahmer kennt. Balladeskes wie "It's
All Coming Back To Me Now" (im Duett mit Marion Raven)
und einst von Celine Dion (huch!) interpretiert,
entfaltet sich erst hier richtig. Gleiches gilt für "Bad
For Good" (mit Queen's Brian May an der Klampfe), einem
Song, den Jim anfangs der 80er zuerst selber raus
brachte. Die Mischung zwischen laut und leise ist auch
bei Teil drei sehr gut gelungen, wobei teilweise schon
etwas "härtere" Gitarren wie bei "If It Ain't Broke
Break It" zu vernehmen sind. Die Highlights kommen aber
erst noch: "Seize The Night" und "The Future Ain't What
It Used To Be" (Duett mit Jennifer Hudson) ziehen
nochmals alle lieb gewonnen Register. "Bat Out Of Hell"
überzeugt als Trilogie wie "Herr der Ringe": Zeitlos!
Rockslave
Punkte: 9.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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PANZERCHRIST – Battalion Beast
Neurotic Records/Non
Stop Music
Knüppelknecht Reno Kiilerich, bekannt für die wohl
schnellsten Blastbeats der Welt, und seine Antihippies
sind zurück! Die Spezialisten für auf Platte gebannten
Grabenkrieg stellen sich mit ihrer neuesten Feuerwalze "Battalion
Beast" einmal mehr in die Tradition von Alben wie "Soul
Collector" und "Outpost Fort Europa" und zelebrieren
ultrabrutalen Death Metal, der, konsequent im Up-Tempo
gehalten, mehr als einmal auch deutlich angeschwärzt in
die Gehörgänge rumpelt. Songs wie "The Lean Black
Cruisers", "He Is dead Who Will Not Fight" und "weep No
More" demonstrieren eindrücklich, dass Panzerchrist in
ihrem Gebiet definitiv eine Sonderstellung einnehmen –
der Dauerblast von Kiilerich, der wütende, BM-lastige
Gesang von Bo Summer und die abwechslungsreichen
Riffattacken der Saitenfraktion in Kombination mit
vielen gut platzierten Breaks, einleitenden Samples
("das ist ja Artillerie… ") und dem einen oder anderen
ruhigen Zwischenpart sorgen dafür, dass trotz aller
Brutalität gutes Songwriting und spürbar um Dynamik
bemühte Arrangements vorherrschen. Bolt Thrower auf
Steroiden ist die Beschreibung, die sich mir aufdrängt.
Die Atmosphäre, welche Panzerchrist zu erzeugen imstande
sind, ist beeindruckend – der Schützengraben im
Wohnzimmer quasi. Mit "Flame Of The Panzerchrist" ist
auch eine absolute Übernummer mit höllischem Groove
enthalten, welche wohl auch als eine Art Bandhymne
gedacht ist und gnadenlos die Nackenwirbel traktiert.
Das keyboardgestützte "War In The North" beeindruckt
durch epische Elemente und bildet zusammen mit dem
überragenden "The Spirit Of Soldiers" ("Gallopping
horse"-Rhythmik galore) den Abschluss eines überragenden
Death Metal-Albums, das mit neun Tracks alles gesagt
hat, was es zu dieser Art von Musik zu sagen gibt.
Killer.
Phil
Punkte: 9.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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WHITESNAKE - Live In The Shadows
Of The Blues
Steamhammer/Phonag
Die weisse Schlange ist
definitiv zurück im Geschäft, wenn auch nicht für
jedermann gleich. Fakt ist, dass der über 50-jährige
Frontgaul David Coverdale offenbar noch keine Lust
hatte, sich auf sein Altenteil zu setzen und darum
setzte er "seine Band" vor allem livehaftig wieder in
Gang. Das Beste an der ganzen Sache ist, dass vor allem
junge Fans und alle, die es sonst irgendwie verpennt
haben, darauf aufmerksam werden, wie gross dieses
Hardrock-Monument schon vor über zwei Dekaden war. Allen
Unkenrufen zum Trotz, dass der alte Mann keinen Saft
mehr hat, setzt Coverdale stets ehrlich entgegen, dass
er zwar nicht mehr die Kraft der fühen Tage habe, für
seine Fans aber immer alles gebe und wer die Hammer-Show
im Zürcher Volkshaus am 5. Juni gesehen hat, weiss, dass
dies absolut stimmt. Natürlich, und da schliesse ich
mich mit Jahrgang 1964 klar auch daran an, waren die
bluesigen Moody/Marsden Zeiten bis und mit John Sykes
(g) im Line-Up das non plus ultra aber wer sich diese
aktuellen Aufnahmen mit Doug Aldrich anhört, wird
zumindest ein paar bluesige Sprengsel ausmachen können.
Die ausgewählten zwanzig (!) Stücke der letzten Tour
beinhalten einen recht guten Querschnitt des Schaffens
der weissen Schlange und überzeugen durch pure
Spielfreude. Einen guten Anteil daran hat dabei die
unverwüstliche Drummer-Legende Tommy Aldridge, dessen
explosives Spiel für viel Dampf sorgt. Dazu präsentiert
sich Mr. Mikrophonständer in überdurchschnittlicher
Form. Einem Vergleich mit Bruce Dickinson hält er zwar
nicht stand (mein Gott waren Iron Maiden geil in
Zürich!!!), aber dafür ist auch er mit einem
unnachahmlichen Timbre in seiner Stimme gesegnet, den
man sofort heraus hört. Das beweisen auch die vier neuen
Songs (alle aus der Feder von Coverdale/Aldrich), die am
Ende der zweiten CD mit drauf gepackt wurden. "Ready To
Rock", ein satter Rocker mit Retro-Sound, wurde bereits
live vorgestellt. Die Studio-Version gefällt mir aber
besser. "If You Want Me" kesselt danach etwas düster aus
den Boxen, lebt aber klar von Coverdale's Gesang. Nicht
fehlen dürfen ruhigere Tunes, die mit "All I Want You"
unmissverständlich angeschlagen werden. Dass sich das
Ganze zeitweise etwas nach dem Alltime-Classic "Here I
Go Again" anhört, sei an dieser Stelle grosszügig
verziehen. Zum Schluss erhalten wir "Dog" noch einen
zünftigen Smasher um die Ohren geknallt, der aufzeigt,
dass sich die nächste Komplett-Scheibe möglicherweise
wieder eher mehr nach den guten alten Zeiten anhören
wird, hoffen wir's!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CRUACHAN – The Morrigan's Call
AFM
Records/Musikvertrieb
Eine nackte Frau inmitten der Natur umgeben von
Vögeln, Blumen, Pilzen, Tierknochen, Blätter und einem
Speer mit Schild, so sieht das wohl schönste Albumcover
aus, dass ich seither gesehen habe. Die Rede ist vom
neuen Album der Iren Cruachan, dass den Namen "The
Morrigan's Call" trägt. Es ist bereits die fünfte
Vollzeitscheibe der Irish Folk Black Metal-Band. Die
fünfköpfige Truppe macht genau da weiter, wo der
Vorgänger "Pagan" aufhörte, nämlich bei brachialem Black
Metal, vermischt mit wunderbarer irischer Folkmusik.
Abwechslungsweise singt Karen Gilligan mit wunderbar
klarer Stimme, nicht zu hoch, aber auch nicht zu tief,
und Keith Fay, der zwischen eiskalten Scream-Growls und
seinem ziemlich speziellen Gesang eine gute Mischung
findet. Das Album beginnt mit knallhartem Black Metal
mit dem Song "Shelob", der aber nach circa 40 Sekunden
bereits in locker verspielten Irish Folk übergeht, so
geht es dann hin und her bis zum Schluss. "The Brown
Bull Of Cooley" ist ein sehr druckvoller Song mit
versteckten Melodiebögen, genialen Gesangseinsätzen und
einer wundervollen Prise irischen Folks, hell yeah geht
dieses Stück ab. "Coffin Ships" ist ein ganz ruhiges
Flötenspiel, das einem sehr nahe geht und einem wieder
etwas herunterholt, bevor es dann mit "The Great Hunger"
wieder anders zu und her geht. Dieser Song beginnt zwar
langsam, sogar ein wenig doomig, steigert sich dann aber
in Begleitung der weiblichen Vocals in einen
wunderschönen schnellen Folk Metal-Song hinein. "The Old
Woman In The Woods" ist Irish Folk ohne Unterbruch und "Ungoliant"
geht dafür wieder etwas in die metallischere Etage, zwar
bleibt die weibliche Stimme Gesangsoberhaupt, was das
Stück aber nicht verschlechtert. Der Titeltrack "The
Morrigan's Call" ist ebenfalls ein typisch irisches
Stück, wobei dann "Téir Abhaile Riú" wieder richtig
dunkelschwarz zur Sache knüppelt, dann aber bereits
wieder in tolle Folkmelodien abweicht und so zu Ende
geht. "Wolfe Tone", "The Very Wild Rover", "Cuchulainn"
und "Diarmuid And Grainne" sind dann in etwa gleich
aufgebaute Stücke wie die eben Beschriebenen. Cruachan
ist in diesem Genre die ganz klare Nummer Eins, was sie
mit diesem Spitzenalbum auch wieder unter Beweis
stellen.
Yannick S.
Punkte: 9.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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FLATTRACK - Tune It Down Burn It
Out.
Blow Records/Phonag
Aus der finstersten Ecke Zürich's, wo die Mütter
Angst um ihre Töchter haben und ihre Söhne nie dort
sehen wollen, kommen die vier wilden Typen. Finster,
sagenumwoben und schmuddelig, das verrufene Quartier.
Zeit also für richtigen Schmuddelsound. Und das können
sie prima: Eine Art Stoner Rock, versoffen und gehörig
runtergetuned, wie schon der Titel des Albums verrät -
fast unüblich für eine Zürcher Rockband. Gewaltig wäre
so ein passendes Wort für Gitarre und Bass - Die einen
fetten Boden für die drogenbeeinflussten und tausendmal
geeicht klingenden Vocals von Ste Godovsky bilden. Schon
seit Jahren begleitet sie übrigens Franco Sesa in der
Küche, der ja bekanntlich auch für Celtic Frost knebelt.
Die Mittdreissiger wissen, was sie wollen, und das ist
kaum zu überhören. Sie geben ihr Ding durch. Keine
Gnade. Und das konnten sie sogar schon mal als Vorband
der berühmtesten Warze des Showbiz - ja Motörhead,
genau! - zeigen. Die Songs sind abwechslungsreich
gestaltet, die Lyrics für eine Schweizer Band ziemlich
cool. Der Opener "Motorious" zeigt gleich von Anfang an,
worauf man sich für den Rest der Scheibe gefasst machen
sollte. Bewundernswert finde ich, dass nicht die ganze
Spielzeit durch mit dem selben Tempo durchgeackert wird,
und auch innerhalb der Songs mit der Geschwindigkeit
gespielt wird. Keine Langeweile also. Die Vier Jahre
Wartezeit zwischen den beiden Platten haben sich also
gelohnt.
Seraina S.
Punkte: 9.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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NOUMENA – Anatomy Of Life
Spikefarm/Musikvertrieb
Noumena, ein Begriff aus der Erkenntnisphilosophie
Immanuel Kants, umschreibt das Existierende, das Seiende
und auch eine stilprägende finnische Death Metal-Band.
Growls paaren sich hier mit sanften, folk-lastigen
Melodien und ausufernden Kompositionen. Vergleiche mit
Amorphis und stellenweise auch Moonsorrow (auch wenn
Noumena um einiges klarer klingen) drängen sich auf. Auf
der aktuellen Scheibe breitet der Fünfer seine äusserst
melodischen, mit einer starken, melancholischen
Grundstimmung versehenen Themata auf neun Tracks aus und
überzeugt vom ersten Moment an. Trotz der relativ harten
Ausrichtung der Jungs schaffen sie es spielend,
akustische Gitarren, Frauengesang und hymnische Passagen
in ihren Sound zu integrieren, ohne an Homogenität zu
verlieren. "Monument Of Pain" könnte in den ersten
hundert Sekunden durchaus auch auf einer Sonata
Arctica-Scheibe seinen Platz finden, nur um in
Verbindung mit den starken Grunzern von Frontmann Antti
Haapanen wieder klare Eigenständigkeit zu demonstrieren.
Stampfer wie "Marionettes" oder "Misanthropolis"
wechseln mit wunderschönen, in keinem Moment kitschigen
Balladen ("Through The Element") ab, selten habe ich
eine Scheibe so Längenfrei durchgehört. Wer catchy
Melodien in seinem Metal mag, nicht auf Falsettgesang
steht und Amorphis, Moonsorrow und Wintersun mag, findet
hier seine Beschallung für den Winter!
Phil
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BLACK MESSIAH – Of Myths And
Legends
AFM
Records/Musikvertrieb
Die Christenfeinde sind zurück mit ihrem dritten Album
"Of Myths And Legends", und für mich stand die Messlatte
ziemlich hoch, denn ihr Vorgänger "Oath Warriors" zähle
ich zu den besten Pagan Metal-Scheiben überhaupt.
Bereits wenn man sich das Booklet genauer ansieht, merkt
man, dass die Band sich erstens deutlich vom rechten
Gedankengut distanziert und zweitens textlich eine
ziemliche Wandlung durchgemacht hat. Wo das
Vorgängeralbum noch im höchsten Mass christenfeindlich
und vollkommen auf ernster Basis abgestützt war, ist es
beim neuen Werk eher ein wenig ins Lächerliche gezogen
worden. Auch die Texte selber handeln sich eher von
alten germanischen Geschichten und nicht mehr um den
Krieg gegen die Christenheit. Sänger Zagan wechselt
zwischen englisch und deutsch gesungenen Songs ab, wobei
mir die deutschen Stücke einfach mehr zusagen, da es
besser in die Thematik des Albums passt. Die 6-Mann-Band
hat sich von ihrem Stil von "Oath Warriors" zwar
textlich abgewandt, bleibt aber rein musikalisch in etwa
gleich, das heisst Pagan Metal, vermischt mit Violinen–
und Mandolinenspiel. Die wunderbaren Violinen-Passagen
wurden öfters eingebaut als noch auf dem Vorgänger, was
mich überaus freut, denn es ist meiner Meinung nach
genau DAS, was Black Messiah ausmacht. Trotzdem gibt es
im Bezug zum Vorgängeralbum auch etliche Dinge, die mich
enttäuschen. Zum ersten konnte man die Genialität und
Klangvielfalt von "Oath Warriors" nur bedingt
wiederholen, verschwiegen sogar verbessern. Zum zweiten
fehlt mir auch irgendwie der Ohrwurmeffekt, den ich
immer so wunderbar beim Vorgänger in Erinnerung hatte.
Jeder, der jetzt mit einem schlechten Album rechnet, hat
sich absolut getäuscht, denn "Of Myths And Legends" ist
ein durchaus gelungener Silberling, er kommt einfach
nicht ganz an den sackstarken Vorgänger heran.
Anspieltipps sind ohne Frage die Songs "Sauflied" (der
wohl wildeste Party-Song überhaupt), "Erik der Rote"
(das typische, melodische Black Messiah-Feeling,
traumhaft) und "Die Sühne des Feuerbringers" (sehr
epischer und druckvoller Song, der dazu noch einen
ungemein guten Text mit sich bringt).
Yannick S.
Punkte: 8.9 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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ELIS
– Griefshire
Napalm
Records/Musikvertrieb
"Griefshire", das Vermächtnis der viel zu früh und tragisch aus dem
Leben geschiedenen Sabine Dünser, ist wohl das bis anhin beste
Album, welches uns die Gothic Metal-Truppe Elis präsentiert. War
Elis für meine Lauscher bis zu diesem Zeitpunkt zu "sperrig",
entfaltet sich mit "Griefshire" ein eingängiges und frisches
Konzeptalbum. Elis haben ihre Hausaufgaben gemacht und sich in allen
Bereichen merklich entfaltet. Symphonischer, vielschichtiger,
interessanter und auch merklich härter präsentieren sich die zwölf
Kompositionen, welche sich trotz x-fachem Durchhören immer noch gut
anhören und mich immer wieder Details entdecken lassen. Insbesondere
der gestiegene Härtegrad lässt die Songs um einiges interessanter
erscheinen und lässt keine Zweifel offen, dass es sich hier um
Gothic METAL handelt, der vielleicht bei den beiden balladesken
Stücken poppige anleihen enthält, jedoch sonst äusserst angenehm aus
den Boxen wummst. Ja, man könnte fast kleinere Ausflüge in die Power
Metal- und Trash Metal-Welt ausmachen, obwohl ich hier zugeben muss,
die Riffs und Solis sind sicherlich keine Gassenfeger, jedoch sorgen
sie für die nötigen Ecken, Kanten und Dynamik. Sie lassen Elis auch
aus der 08/15-Gothic Metal-Schublade auftauchen und sorgen für eine
gewisse Eigenständigkeit. Äusserst angenehm ist auch die Tatsache,
dass den Saitenzupfern der Vorrang vor den Tastentönen eingeräumt
und so der vielfachen "Verkleisterung" durch die ach so süsslichen
Keyboardteppiche ein Riegel vorgeschoben wurde. Die dezent
eingesetzten Chorpassagen erhöhen zwar den symphonischen Charakter,
sind aber niemals zu überdimensioniert oder lassen Zweifel an der
metallischen Ausrichtung aufkeimen. Auch bei einem direkten
Vergleich zu Xandria's "India" brauchen sich Elis keinesfalls zu
verstecken, im Gegenteil, wirkt doch "Griefshire" aus meiner
persönlichen Sicht roher, weniger poppig und interessanter als die
germanische Konkurrenz, doch dies bleibt wohl Geschmackssache. Fazit
bleibt: Elis hauen hier ein gutes Album raus, welches sich in dem
ausgelutschten Genre durchaus behaupten kann und sich nicht zu
verstecken braucht. Sehr schade nur, dass sie es in dieser
Zusammensetzung niemals Live präsentieren können... Ruhe in Frieden,
Sabine.
R.K.
Punkte: 8.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GARY
WHEELER – Trivial Slushy Vintage
Def Dick
Kennt ihr die österreichischen Bands Blind Petition oder
Stahlhammer? Wenn nicht, dann seid ihr in der gleichen Lage wie ich.
Und ich hoffe mal, dass mir die Metaller, welche die goldenen
80er-Jahre erlebt haben, verzeihen, dass ich nicht jede Black
Sabbath-, Saxon- oder Motörhead-Vorgruppe kenne. In Österreich
scheinen Blind Position zumindest recht bekannt zu sein. Da konnten
sie eines der grössten Openair-Veranstaltungen, das Wiener
Donaufest, diverse Male headlinen. Was das nun alles mit Gary
Wheeler zu tun hat? Ganz einfach: Gary ist der Sänger von Blind
Petition und Stahlhammer und bringt mit "Trivial Slushy Vintage"
sein erstes Soloalbum auf den Markt. Ein Scheibchen, mit dem ich zu
Beginn meine liebe Mühe hatte, das sich mir aber nach und nach
öffnete. Gary Wheeler besitzt Charakter, und dieser will erstmal in
Ruhe zu Gemüte geführt werden. Wer also reinen, klassischen Hard
Rock oder Heavy Metal erwartet, wird enttäuscht. Dieses Album ist
anders, zerbricht bei "I Will Remember" fast, rockt bei "Love Is For
The Blind" ein bisschen, und wirkt bei "Schatz" episch. Der
Grundtenor ist eher ruhig, pop-rockig, trotzdem merkt man bei jedem
Lied die Hard Rock- und Blues-Wurzeln. Besonders deutlich bezeugen
dies die eingestreuten Gitarrensoli. Elektro-poppig klingt das sehr
moderne "Mama Is There Life After Death", das die Freude am
Experimentieren und den Charakter des Sängers unterstreicht. Über
allem thront Gary Wheeler's variable, rauhe Stimme, die jedem Song
das gewisse Etwas gibt und welche das Album trotz seiner
Stilvielfalt zusammenhält. Von der Grundstimmung her erinnert
"Trivial Slushy Vintage" nicht nur durch das unmetallische CD-Cover
an Falco. Gary Wheeler scheint ein Seelenverwandter von ihm zu sein.
Wieso, kann ich dabei nicht mal genau sagen, fühle mich aber in eine
ähnliche Gefühlslage versetzt wie wenn ich Falco's Alben höre. Gary
Wheeler's Solo-Streich ist ein erfrischendes Rock-Werk, welches
trotz seiner Klasse unbedingt vor dem Kauf angetestet werden sollte.
Denn jedermanns Sache ist es bestimmt nicht.
Roger W.
Punkte: 8.8 von 10
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ZARATHUSTRA - In Hora Mortis
Agonia Records/Non
Stop Music
Bläck Mätll, meine Damen und Herren! Und zwar die böse
Variante, zumindest im Grundgerüst. Die Produktion ist
ordentlich dreckig, auch wenn für eine wahres "True"-Klanggewand
der Mann an den Reglern zu gut wahr. Soll heissen, dass
Zarathustra ein toller Mittelweg zwischen zeitgemässem
Klang und genug Sand im Getriebe den Rücken stärkt, denn
der Black Metal-Thron ist heiss umkämpft. Die Songs
kommen nach kurzer Eingewöhnungszeit mit viel Druck
daher und vergnügen vor allem wegen der rock'n'rolligen
Grundstimmung. Ein solches Klanggewand wurde zuletzt
wohl Dissection's "Storm Of The Light's Bane" auf den
Leib geschneidert. Parallelen finden sich "zufällig"
auch während des zweiten Teils von "Embrace Your
Insanity" wieder, toll gelungen. Und der Einstieg zum
folgenden "Salvation From Being" ist grosses Heavy
Metal-Kino. Überhaupt lassen viele Details aufhorchen
und machen "In Hora Mortis" zu einem fast schon süchtig
machenden Album. Tighte Schrummelpassagen, geschickt
verwendete Endzeitsamples und den Groove im Blut, gute
Mischung meine Herren Musiker, gute Mischung.
HaRdY
Punkte: 8.8 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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HOLY MOSES – Master Of Disaster
Armageddon
Music/Musikvertrieb
Holy Moses sind auch ein Produkt der 80er Jahren und
hatten ihre grössten Erfolge auch dazumal. "Finished
With The Dogs" und "The New Machine Of Lichtenstein"
sind die besten Alben der deutschen Thrasher um
Frontbraut Sabina Classen. Als Holy Moses frisch in die
damalige Szene kamen, ging ein Aufschrei durch die von
Männern dominierte Szene: Eine Frau schwingt das
Mikrofon in einer Thrash-Band?! Doch Sabina Classen war
und ist keine Eintagsfliege und zeigt es den
Möchtegerns: Ich bin der härteste und brutalste Shouter
der Welt. Diese Frau hat ein Gesangsvolumen, auf das
manch ein Thrashsänger eifersüchtig ist. Hoch und tief,
clean und schreiend, das alles sind keine Probleme für
die auch superb aussehende Lady. Mit "Master Of Disaster"
bringt die Band ein Re-Release auf den Markt, mit
zusätzlichen Songs und Liner-Notes. Ihr Mann und
Gitarrist und auch jetzt als Produzent aktive Andy
Classen hat sich der Produktion natürlich angenommen und
der Band einen besseren Sound verpasst als dazumals im
Jahre 2001. Als Schmankerl gibt's auf der Scheibe
Bonustracks, darunter auch das Duett mit Tom Angelripper
(Sodom) "Im Wagen vor mir". Leute, der Song ist der
Hammer! So eine Art deutsche Schlagerversion, und der
Angelripper hat doch eine schön tiefe Stimme, aber
unsere Lady übertrifft den guten Ton noch um längen in
Sachen böse klingenden Vocals. Auch das Video "Too Drunk
To Fuck" ist ein echter Hingucker. Also noch mal: EP
frisch aufgenommen, dazu Sieben Bonustracks inklusive
Motörhead-Coversongs, zwei Video-Tracks und das alles in
frischer Verpackung. Als Weinachtsempfehlung für
Thrash-Freunde könnte man es auch noch betrachten oder
schlicht und einfach für die Metaller, die Holy Moses
noch nicht kennen.
Daniel J.
Punkte: 8.7 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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DA VINCI – Back In Business
MTM
Music/Phonag
Mit "Back In Business" veröffentlicht MTM unter dem
Banner Classix bereits das zweite, längst vergriffene
Album der norwegischen Band Da Vinci. Wie schon bei dem
im Juni publizierten, selbstbetitelten Debüt wurde die
Scheibe remastert und um einen Bonus-Track erweitert.
Musikalisch bewegt sich der Fünfer auf beiden Alben im
Melodic Mainstream-Bereich. Die skandinavische Prägung
ist nicht zu überhören. Schon Europe oder Treat fuhren
im selben Fahrwasser. Aber auch Foreigner oder Survivor
können als Querverweis dienen. Obwohl Da Vinci jeglicher
kommerzielle Erfolg verwehrt blieb, müssen sich die
Jungs keinesfalls hinter den Grossen verstecken. Im
Gegenteil, auf "Back In Business" sind zuhauf tolle
Tracks zu finden. Leicht zu konsumieren und eingängig
sind die treffenden Adjektive, um das Schaffen dieser
Band zu umschreiben. Aber auch catchy Hooks, groovige
Melodien und eine erstklassige Instrumentalisierung
können der Truppe positiv angerechnet werden. Einzig das
Keyboard wirkt ab und zu ein bisschen aufdringlich,
nämlich dann, wenn es die Gitarre zu sehr konkurriert.
Songtechnisch bewegt man sich zwar ab und zu gefährlich
nahe an der Grenze zum Kitsch. Die allgemein hohe
Qualität des Albums verzeiht aber auch diese
Schwachpunkte. Alle, die sich nun für Da Vinci näher
interessieren, sollten sich bewusst sein, dass die Band
in den Achtzigern musizierte und somit für modern
ausgerichtete Melodic-Fans altbacken klingen mag. Nichts
desto trotz macht diese Wiederveröffentlichung durchaus
Sinn.
Chris C.
Punkte: 8.6 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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DIE VERBANNTEN KINDER EVAS – Dusk
And Void Became Alive
Napalm Records/Musikvertrieb
Klassik und Gothic sind ja zwei Musiksparten, die sich
sehr gut ergänzen und wahnsinnig schön miteinander
harmonieren können. Das haben ja schon verschieden
Formationen bewiesen, beispielsweise Dark Sanctuary oder
auch Weltenbrand. Auch Die Verbannten Kinder Evas (kurz
DVKE) reihen sich da nahtlos ein, um mit ihrer vierten
Scheibe ‚Dusk And Void Became Alive’ ein weiteres
musikalisches Kunststück zu vollbringen: Dunkle,
düstere, klassische Elemente gepaart mit weiblichem
Gesang, der beinahe völlig losgelöst über dem
Klangteppich zu schweben scheint… Einfach wunderschön
und bezaubernd. Auch produktionstechnisch kann man nicht
motzen, die Scheibe ist hervorragend aufgenommen und
produziert. Das einzige ‚Manko’, womit DVKE zu rechnen
haben, ist, dass der sehr ruhige Sound kaum richtige
Höhepunkte vorzuweisen vermag und bei nicht so genauem
Hinhören einfach so vor sich hin plätschert. Doch wer es
riskiert und der Musik ein wenig mehr Aufmerksamkeit
schenkt, der wird ob der Vielfalt erstaunt sein…‚ Dusk
And Void Became Alive’ eignet sich hervorragend, um bei
gemütlichem Kerzenschein zu kuscheln oder einfach so mal
auszuspannen und sich Gedanken über die Welt und das
Sein an sich zu machen. Geniale, eher ruhige Musik, die
ins CD-Regal jedes auch nur leicht romantisch
veranlagten Musikfreundes gehört.
Toby S.
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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KREATOR – Enemy Of God Revisited CD&DVD
Steamhammer/Phonag
Als mir mein damaliger Plattendealer meines
Vertrauens einen Tipp gab betreffend einer deutschen
Thrashkapelle namens "Kreator", wusste ich noch nicht,
dass das mein Leben entscheident prägen würde. Nein
liebe Leser, ich werde Euch jetzt keine Lektion in
Thrashgeschichte erteilen, aber das Debutalbum der
Essener Thrashband Kreator "Endless Pain" schlug in der
damaligen Szene ein wie ein Erdbeben der Stärke 7.0. Die
Scheibe war noch schneller als die ersten Alben von
Slayer,und das will doch etwas heissen. Der zweite
Streich namens "Pleasure To Kill" war noch einen Zacken
extremer und brutaler als der Erstling, und stellte
einen Durchbruch in der Europäischen Szene dar. "Coma Of
Souls" 1990 war der Höhepunkt, würde man meinen, es gab
aber innerhalb der Band Wechsel an der vakanten zweiten
Gitarrenposition, die dann "unser Tommi Vetterli",
Ex-Coroner, einnahm. Die darauffolgenden Alben "Outcast"
und "Endorama" waren in kreativer Hinsicht nötig, auch
wenn sie das damalige musikalische Gesicht von Kreator
nicht wiederspiegeln würden. Vetterli verliess die Band,
und anfangs 2001 kam der finnische Saitenhexer Sami
Yli-Sirniö, was der Band sichtlich gut tat. Mit "Violent
Revolution" ging man wieder back to the roots, und das
letzte Werk "Enemy Of God" brachte Kreator wieder
dorthin, wo sie gehören, nämlich an die europäische
Spitze der Thrasher. Jetzt, ein Jahr danach, können wir
die DVD entgegen nehmen, die den Wacken-Auftitt 2005 und
noch Aufnahmen von der Rockpalastshow zeigt. Dazu gibt
es die letzte Scheibe "Enemy Of God" mit zwei Livetracks
dazu. Verdickt: Die Band spielt in Wacken Songs quer
durch die besten Alben und sind in Hochform. Verdammt,
ich konnte nicht anders als mir die Rübe vom Kopf zu
schütteln, solch eine geile Band sind Kreator eben.
Thrasher und die, welche es noch werden wollen: Ab in
den nächsten CD-Laden und kauft Euch dieses geile Teil!
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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CELESTY – Mortal Mind Creation
Dockyard1/Musikvertrieb
Es tobt ein kleiner Krieg um das führende Land in
Sachen Melodic-Power Metal! Finnland, Schweden und
Deutschland kämpfen gegenseitig um den Platz Nr. 1,
indem sie uns laufend gute Bands schicken. Mit Celesty
senden nun die Finnen einen neuen jungen Hoffnungsträger
auf's Schlachtfeld, der das Potential hat, längerfristig
einen Sieg davon zu tragen. Ihr drittes Werk "Mortal
Mind Creation" verfügt über sehr positive Elemente,
welche hoffentlich mit dem nächsten Album zur Vollendung
gebracht werden. So findet man auf dem aktuellen
Silberling viel Licht, das aber von einem sehr grossen
Schatten bedeckt wird. Auf der hellen Seite darf man
sich über knallende Gitarren, schöne Keyboard-Parts,
aggressive und sanfte Melodien, eine tolle Stimme und
über ein abwechslungsreiches Album freuen. Auf der
dunklen Seite wird man aber von Kompositionen
enttäuscht, die nicht kompakt genug sind und als
einzelne Songs nicht im Ohr hängen bleiben. Vielmehr
erinnert man sich nach dem Durchhören an Bruchstücke,
ohne sie einzelnen Liedern zuordnen zu können. Ein
weiterer Schwachpunkt ist die sehr enge Nähe zu Sonata
Arctica. Die Lieder "Empty Room" und "Among The Dreams"
könnten fast eins zu eins auf den Scheiben ihrer
Landsleute zu finden sein, wäre da nicht die Schwäche im
Songwriting. Dies sind aber nur zwei willkürlich
ausgewählte Beispiele, denn eigentlich betrifft diese
Schwäche sämtliche Songs auf "Mortal Mind Creation".
Unterstrichen wird dies zudem durch Antti Raillo's
Stimme, die sehr der von Tony Kakki gleicht. Celesty
bieten uns mit "Mortal Mind Creation" ein Album, welches
das grosse Potential zeigt, das in den Finnen steckt.
Sonata-Fans dürfen bedenkenlos zugreifen, allen anderen
sei aber ein Abwarten auf den nächsten Output empfohlen.
Und wer weiss, vielleicht entschliessen sich die
Melodic-Power Metal-Bands bis dahin, das Kriegsbeil zu
begraben und lieber miteinander Bier zu trinken.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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TWISTED SISTER - A Twisted Christmas
Demolition Records/Disctrade
Beschaulich sitzt die Familie unterm Weihnachtsbaum,
draussen schneit's, überall in der Stube leuchten
besinnlich die Kerzen. Plötzlich pocht es an der Tür und
hereinkommt - hä? Seit wann trägt der Weihnachtsmann
eine blond gelockte Perücke und eine Lastwagenladung
voll Make-up? Die Erklärung: Hier handelt es sich nicht
um Santa, sondern Snider Claus, der mit seinen Elfen
Eddie Ojeda, Jay Jay French, Mark Mendoza und A.J. Pedro
die neuen Adventslieder vorbeiträllern kommt - das sind
mal Sternsänger! Man mag von Weihnachts(rock)alben
halten was man will, ernst nehmen darf man die Dinger
nicht! Mit "A Twisted Christmas" verabschiedet sich auf
jeden Fall eine der grössten Rock Bands aller Zeiten
(vorläufig) endgültig, denn Ende Jahr ist offiziell
Schluss im Schacht mit Twisted FUCKING Sister! Wie viel
Glühwein die Stadionrocker bei den Aufnahmen zu dieser
Scheibe gesoffen haben mögen bleibt ungeklärt, Fakt ist
jedoch, dass uns darauf ganze 10 altbekannte
Weihnachtslieder in typischer Schwestern-Manier ins Haus
schneien. Ob "Silver Bells", "Let It Snow" oder "Deck
The Halls", Dee Snider und Co unterlegen all die sonst
so schmalzigen Christstollen-Nümmerchen mit reichlich
verzerrten Gitarren, flechten massenhaft Solis ein und
gröhlen die Refrains im Chor wie damals bei "I Wanna
Rock". Daneben bietet Fronttranse Snider bei "White
Christmas" noch Metalqueen Doro Pesch (singt auf
deutsch) und während "I'll Be Home For Christmas" Lita
Ford hinters Mikro und lässt beim Rausschmeisser "Heavy
Metal Christmas" den normalerweise hinter der Klampfe
stehenden Eddie Ojeda in Spanisch mitträllern. Ok, wenn
man bedenkt, dass Twisted Sister einige der grössten
Stadionhymnen aller Zeiten ("S.M.F., "I Wanna Rock" oder
"We're Not Gonna Take It") geschaffen haben, mag "A
Twisted Christmas" auf den ersten Blick als ein
unwürdiger Abschluss wirken, doch was passt besser zu
den verdrehten Schwestern, als sich am (momentanen) Ende
ihres Waltens noch einmal selbst auf die Schippe zu
nehmen? So erhitzt euren Glühwein, zündet eine
zuckersüsse Zimtkerze an und singt alle mit! Ich
jedenfalls wünsche euch allen „a fucking Twisted
Christmas, you sick motherfuckers“!
Kissi
Punkte: keine Wertung
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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WETTON DOWNES - Icon II - Rubicon
Frontiers Records/Disctrade
Icon II – Rubicon ist der
zweite Streich des Asia-Duos John Wetton und Geoffrey
Downes, und ich finde, es ist grossartig geworden. Nur
schon die beiden ersten Songs "The Die Is Cast" und das
flotte "Finger On The Trigger", beides erstklassige
Asia-Songs, sind an sich schon fast den Silberling wert.
Der Rest des Albums ist dann eher zum Teil sehr ruhig
gehalten, was aber dem gesamten Werk keineswegs schadet.
Ob das schöne mit an Queen erinnernde Chöre "Reflections"
mit Cello untermalte, das irisch angehauchte "Shannon"
oder das von Anneke van Giersbergen im Duett mit John
gesungene "To Catch A Thief", eine herrliche Nummer die
tief unter die Haut geht, hier regieren die Gefühle. Ich
hab schon lange kein so emotionales Album mehr gehört,
ohne daß es kitschig klingt. Hier dominieren die Chöre
das Keyboard und John Wetton's warme, tolle Stimme. Da
kommt Arena-Gitarrist John Mitchel fast etwas zu kurz.
Aber wir haben es hier auch nicht mit einem Prog- oder
Metal-Album zu tun, sondern einfach mit einem sehr
Melodiösen AOR-Silberling. Und ich kann sagen, dass es
hier wirklich keinen einzigen Ausfall gibt, jeder
einzelne Track ist klasse und wird den Zuhörer entweder
packen oder verzaubern... Frag ich mich zum Schluss
eigentlich nur noch, wieso die Herren Wetton und Downes
das Ganze eigentlich nicht unter dem Namen Asia vertickt
haben.
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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POTENTIA ANIMI – Sind die Lichter
angezündet?
Staupa Musica
Also ganz ehrlich gesagt
musste ich ziemlich breit grinsen, als ich die neue
Scheibe von Potentia Animi in den Händen hielt. Ich
konnte mir sehr gut vorstellen, wie die
‚Weihnachtslieder’ ausgefallen sind. Und meine
Erwartungen wurden nicht enttäuscht, auch wenn ich an
dieser Stelle meinen Unmut über die alljährlichen
weihnachtlichen Veröffentlichungen aussprechen muss.
Doch mit ‚Sind die Lichter angezündet?’ heben sich
Potentia Animi auf ihre ganz spezielle Weise von den
herkömmlichen Gesängen ab, und so verulken sie bekannte
Lieder wie ‚Es ist ein Ros entsprungen’ oder auch ‚Oh
Tannenbaum’, und die Bescherung fällt in ‚Morgen Kinder
wird’s was geben’ eher ungewöhnlich aus, sprich die Rede
ist von nicht ganz jugendfreien Magazinen oder Ringen
für bestimmte Stellen. Man muss zwar genau hinhören,
aber man wird keineswegs enttäuscht. Wer den Humor von
Potentia Animi zu schätzen weiss und einen
unkonventionellen Soundtrack für die besinnlichen Tage
sucht (und nebenbei Oma und Opa gehörig eins auswischen
will, weil man die heissbegehrte Barbie wieder nicht
bekommen hat), der ist mit ‚Sind die Lichter
angezündet?’ bestens bedient. Aber wundert euch nicht,
wenn man euch nächstes Jahr nicht mehr an der
Familienfeier sehen will…
Toby S.
Punkte: 8.3 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 19.90 SFr.
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PRETTY MAIDS – Wake Up To The
Real World
Frontiers Records/Disctrade
Die Statistik der Veröffentlichungen der dänischen
Melodic-Metaller Pretty Maids ist schon sehr beachtlich.
Satte 18 Rundlinge wurden seit der Gründung 1982
publiziert. Vor vier Jahren erschien das vorerst letzte
(Studio-)Lebenszeichen der beiden Haudegen Ken Hammer (Guitar)
und Ronnie Atkins (Vocals). Erstmals versuchte man auf
"Planet Panic" den aktuellen Zeitgeist in Form von
modernen Soundelementen zu integrieren. Doch dieser
Versuch ging zünftig in die Hosen. Es dauerte volle vier
Jahre bis die Beiden, zusammen mit dem Bassisten Ken
Jackson und dem neuen Drummer Allan Tschicaja (Ex-Royal
Hunt) einen weiteren Studio-Output ausgetüftelt hatten.
In der Zwischenzeit musste man annehmen, dass die Jungs
das Handtuch geworfen haben und diese hervorragende
Truppe Geschichte ist. Aber Ken und Ronnie haben noch
nicht aufgegeben und mit "Wake Up To The Real World" ein
heisses Eisen im Feuer. Mit diesem Album haben sich die
Jungs wieder auf ihre Tugenden zurückbesonnen. Das
heisst Melodic Metal mit all seinen Facetten. Da wäre
der flotte Opener und Titeltrack, das knackige "I Am The
End", die schöne Ballade "As Guilty As You" oder das
tighte "Brave Young Breed". Zwei, drei Tracks können den
hohen Standard der Scheibe nicht ganz halten und
verursachen einige wenige Minuspunkte. Ebenfalls kein
Highlight ist das Deep Purple-Cover "Perfect Stangers".
Alles in Allem ist "Wake Up ... " aber ein feines Album,
um den neuen Karriereabschnitt zu beginnen. An die
Klassiker der Bandgeschichte "Red Hot And Heavy",
"Future World" und "Jump The Gun" kommt die Scheibe aber
nicht ganz heran.
Chris C.
Punkte: 8.3 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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SKID ROW - Revolutions Per Minute
Steamhammer/Phonag
Ihr selbstbetiteltes Debüt-Album von 1989 schlug ein wie
eine Bombe! Die ungestümen Amis mit ihrem zappeligen
Energiebündel Sebastian Bach als Frontkasper nahmen die
Fans im Sturm und bald war man fast auf Augenhöhe mit
Bon Jovi oder Guns n' Roses, die damals auch gerade
ziemlich vom Leder zogen. Auch "Slave To The Ground",
das zweite Album von 1991, zementierte den guten Ruf,
der sich vor allem auch auf der Bühne manifestierte, wo
Skid Row stets energetische Sets abgeliefert haben.
Danach setzte sich im Wesentlichen der den Metal und
Hardrock auffressende Moloch Grunge in Gang, der auch
vor Skid Row nicht Halt machte. Mit dem vergleichsweise
grottenschlechten 95er Trend-Release "Subhuman Race" war
der Zug abgefahren und der spätere Ausstieg von Seb Bach
keine Überraschung mehr. Danach hörte man jahrelang
nichts mehr von den einstigen Superstars. "Thickskin"
von 2003 (mit dem neuen Sänger Johnny Solinger)
überraschte derweil positiv, auch wenn die Magie von
Herrn Bach an allen Ecken und Enden fehlt. Die Musik
stimmt jedoch, auch wenn der Name Skid Row nur noch
Mittel zum Zweck ist. Dass die Live-Qualitäten der
verbliebenen Ur-Mitglieder Dave Sabo (g), Scotti Hill
(g) und Rachel Bolan (b) immer noch da sind, bewiesen
sie auf der anschliessenden Tour im Schlepptau von Def
Leppard. Drei Jahre später erreicht uns nun mit "Revolutions
Per Minute" das nächste Album, das vom Cover deutlich in
Richtung Debüt schielt. Musikalisch verhält es sich
ähnlich, denn beim Opener "Disease" macht der gute
Johnny total einen auf den crazy Seppel. Auch "Another
Dick In The System" haut voll in diese Kerbe und wäre im
ursprünglichen Line-Up der Oberknaller. Um dem eigenen
Rip-Off zuvor zu kommen, werden danach jedoch etwas
differenziertere Töne angeschlagen und bei "When God
Can't Wait" gar ein Country-Rocker ausgepackt. Je mehr
Songs man sich anhört, desto offensichtlicher wird aber
der grundsätzliche Schwenk in Richtung Vergangenheit. "Strength",
das sich wie Track der geilen Steve Jones (Ex-Sex
Pistols) Scheibe "Fire & Gasoline" anhört, setzt dabei
begrüssenswerte Kontraste. Diese werden bei der reinen
Country-Nummer "You Lie" zwar mächtig übertrieben, aber
den Amis gefällt das mit Sicherheit! "Thickskin" war
insgesamt jedoch die bessere Rockscheibe, die mir wie
Mötley's Scheibe mit John Corabi (1994) vorkommt,
während "Revolutions..." deutlich mehr alte Vibes herauf
beschwört, die mit der aktuellen Besetzung dem knalligen
Band-Logo und seiner Geschichte nicht ganz gerecht
werden können.
Rockslave
Punkte: 8.2 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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IKUINEN KAAMOS – The Forlorn
Descent Productions
Wieder einmal eine Neuentdeckung aus Finnland, die
aber bereits seit dem Jahre 1997 existiert und jetzt
nach zwei sehr vielversprechenden Demos ihr Debutalbum "The
Forlorn" präsentiert. Ihr erstes Werk ist ein
Konzeptalbum, und es handelt von einem alten Mann, der
vor Jahrzehnten seine Ehefrau und sein Kind tötete und
jetzt mit schrecklichen Schuldgefühlen fertig werden
muss. Ihr Musikstil ist ziemlich schwierig zu
beschreiben, als Hauptstil lässt sich eindeutig Black
Metal feststellen, aber ferner auch Death, Doom und eine
grosse Portion Progressive-Elemente. Die Songs schwanken
von grenzenloser Melodie hin zu schnellen Blast-Parts,
die durchaus teilweise vermischt werden und dennoch
wirklich gut klingen. Die Stimme von Henri villberg ist
für den Black Metal-Bereich eher untypisch tief.
Ebenfalls sind die Gesangskünste recht monoton und nicht
über alle Zweifel erhoben, meiner Meinung nach der
Schwachpunkt der Scheibe. Die grosse Stärke des
Silberlings ist ganz klar die geniale Gitarrenarbeit,
die meistens sehr melodiös und dramatisch daherkommt.
Die Abwechslung innerhalb eines Stückes ist
eindrücklich, da die Songs auch nach über 10 Minuten
Laufzeit nicht langweilig werden. Die vierköpfige Band
Ikuinen Kaamos hat mit ihrem Debutalbum "The Forlorn"
eine regelrechte Progressive Black Metal-Bombe
gebastelt, die nur am schwachen Gesang leidet.
Yannick S.
Punkte: 8.2 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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UNREST - Back To The Roots
Massacre Records/Musikvertrieb
True, truer, Unrest! In den
90er als die neuen Accept gehandelt, verschwanden die
die Bremer Unrest nach Alben wie "By The Light Of The
Moon" ('95) oder "Watch Out" ('97) nach dieser Dekade
leider in der Versenkung. Mit "Back To The Roots" will
es das Quintett um Reibeisen-Shouter Sönke Lau jedoch
noch mal ganz genau wissen, und dies zu Recht, denn mit
dem neustem Output ist den Deutschen ein superbes
Metalalbum gelungen, das jedem Traditionalisten
Retrotränen in die Augen treibt. Dominiert von Lau's
charismatischer Stimme, die sich irgendwo zwischen Udo
Dirkschneider und Biff Byford breitmacht, verstehen es
Unrest wie eh und je, guten alten Teutonen-Metal mit
NWoBHM-Flair abzufeuern, wobei natürlich voll und ganz
auf irgendeine Art von Innovation verzichtet wird, was
positive wie negative Auswüchse hervorbringt. So lässt
sich zu straighten Nummern wie "Go To Hell", "Breaking
The Chains" oder "Lost" zwar ungeniert bangen was das
Zeug hält, dafür hält sich die ganze Scheibe über
hartnäckig das Gefühl im Hinterkopf, alles schon mal
gehört zu haben. Doch lässt sich das gerade bei den
Highlights der anständig, wenn auch nicht optimal
produzierten (manchmal fehlt es ein wenig an Druck)
Platte leicht verkraften. Denn "A Legend Is Born", "We
Will Rock" oder "Don't Stop" sind Metal-Stampfer bester
Güteklasse, die einfach zum Kopfschütteln und Mitsingen
zwingen, während sich "Bang Your Head" sicherlich zur
neuen Bandhymne mausern wird, denn diesen Refrain kriegt
man nie mehr aus dem Kopf. Und wie sich das gehört,
befindet sich mit "Burning Desire" schlussendlich auch
noch eine typische Powerballade, welche die
Gitarrenfraktion, wie eigentlich bei jedem Song, noch
mit einem mitreissenden Solo (teilweise auf einer
Akustikgitarre) schmückt, wobei Lau's Stimme sich bei
dieser Art von Song nicht wirklich als optimal erweist.
Innovation: Was ist das? Selbstständigkeit: wozu denn?
Spassfaktor: Garantiert!
Kissi
Punkte: 8.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CONTRADICTION – The Warchitect
Armageddon
Music/Musikvertrieb
Nicht ein Jahr ist es her, seit die deutsche
Thrashformation Contradiction mit "The Voice Of Hatred"
ein starkes Album veröffentlicht haben, und schon wieder
wird zugeschlagen. "The Warchitect" reiht sich nahtlos
an das vorherige, von der Presse hochgelobte Album an.
Die Band ist gewachsen, was man an den hunderten von
Konzerten und der Tour mit Overkill merkt, die die Band
gegeben hat. Man ist sich noch ein Stück näher gerückt,
und die Songs sind viel Kompakter als vorher. Der
Ursprung des Melodic Thrash von Contradiction ist in den
80er Jahren zu finden, da diese Epoche halt auch die
erfolgreichste der Thrashgeschichte ist. In "The
Warchitect" findet man sowohl Einflüsse von diversen Bay
Area-Bands als auch der Ostküste Amerikas. Qualitativ
sind Contradiction in der oberen Hälfte der Thrashszene
einzureihen. Also Leute, hier bekommt ihr für euer hart
erkämpftes Geld ein solides und gereiftes Thrash-Album
zu kaufen. Die Band muss man im Auge behalten!
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SQUEALER A.D. – Confrontation Street
AFM
Records/Musikvertrieb
Das Aushängeschild von Squealer, Grip
Incorporated-Schreihals Gus Chambers scheint in dieser
Band eine Vorliebe für straighte Songs mit einer
gewissen Punkattitüde auszuleben. Der Thrash Metal der
Combo entspricht dieser Etikettierung denn auch sehr
gut, es wird durchgehend gebolzt – mit einem übrigens
markant fett und präsent gemischten Bass, was vor allem
in den Mid Tempo-Groovern "Eat My Sin" und "Blood Red
Halo" verdammt gut zur Geltung kommt (aber das nur als
Freudenbekundung von einem Langholzzupfer… ).
Gelegentlich bringt Chambers auch seine hymnischen
Chorusvocals ins Spiel, was dank seinem
unverwechselbaren Organ doch sehr stark an die griffige
Korporation erinnert. Seine engagierten Texte gehören
aber auch hier zum Besten, was so in den Booklets des
Metalgenres zu finden ist – oft auch auf eine sehr
heftige Art, wie "Faith Or Fury" beweist. Absolute
Durchhänger gibt es keine, andererseits ist der Sound
von Squealer A.D. auch weit davon entfernt, spektakulär
oder besonders originell zu sein. Alles in allem eine
fett produzierte, professionell aufgemachte Scheibe mit
einem starken Sänger, knackigen Songs und amtlicher
Instrumentalleistung – ohne Überraschungen.
Anspieltipps: "Infanticide", "Devils Backbone" und "Blood
Red Halo".
Phil
Punkte: 8.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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BISS - X-Tension
AOR Heaven/Disctrade
Bisher war auf jedem neuen Biss-Album auch ein neuer
Sänger am Start. Beim Debüt von 2001 meldete sich
Ex-Victory Shouter Andy Garcia (Godiva) wieder zurück im
Business, während beim zweiten Wurf "Joker In The Deck"
Michael Bormann (Ex-Jaded Heart) die Vocals beisteuerte.
Offensichtlich ist nun das Duo Heyne/Storace auf den
fruchtbaren Boden einer weiter reichenden Zusammenarbeit
gestossen. "X-tension" wurde nämlich wiederum vom Krokus
Frontmann eingesungen und das erst noch im Zeitraum der
eigenen neuen Scheibe "Hellraiser"! Gitarrist und
Mainman Ralf "Doc" Heyne konnte derweil auch wieder auf
die Unterstützung von Carsten Witte (d) und Lars Bilke
(b) zählen. Daraus entstanden ist auch diesmal eine sehr
knackige Hardrock-Scheibe, die sich zu Beginn trotz
orchestralem Intro jedoch etwas weniger eingängig
gebärdet, als der sehr gute Vorgänger "Face-Off". Gut,
der Opener "Run For Your Life" (mit ein wenig
Schlagseite zu Alice Cooper's "Poison" bei der ersten
Strophe), "V Card", "Always" und auch "Shout It Out"
(mit starken Accept-Vibes) lassen es soweit ordentlich
krachen, aber die Cover-Version vom Heart Smasher "Barracuda"
ist hier eher schlecht gewählt und hätte es bei den
songwriterischen Fähigkeiten von Ralf Heyne nicht
gebraucht. Dass dem wirklich so ist, zeigen die
restlichen Tracks, bei denen vor allem das flotte "Born
To Ride", "Train Of Thoughts" (trotz poppigem 80er
Synthie) und "Catch 22" mit herrlichem Brat-Riffing
heraus ragen. Marc Storace zeigt dabei einmal mehr, wie
variabel er seine Stimme auch ausserhalb dem
angestammten Bereich von Krokus einsetzen kann. Die
transparente wie druckvolle Produktion rundet "X-tension"
schliesslich mehr als ansprechend ab. Rock-Fans wird
genügend "Biss" geboten, während MetallerInnen darob
Schluckauf kriegen dürften.
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RAIN – Stronger
MTM
Music/Phonag
Ob da Jaded Heart nicht einen Fehler gemacht haben, als
sie ihren Sänger und Songwriter Michael Bormann
rausgeschmissen haben? Klar, Jaded Heart haben ein
hervorragendes Album mit einem neuen Vocalisten
veröffentlicht. Doch der gute Herr Bormann hat im selben
Zeitraum nebst einem Soloalbum gleich noch drei weitere
Outputs mit diversen Mitstreitern fabriziert. Alle vier
Scheiben bewegen sich mindestens auf demselben Niveau
wie Jaded Heart. Rain ist eines dieser Projekt, das mit
der zweiten Scheibe auf der Matte steht. Die Band wurde
ursprünglich von den Bangkok Babes-Musikern Lars Forseth
(Guitar) und Sony Crow 1997 ins Leben gerufen. Ebenfalls
von dieser Band stiess dann Per-Helge Bruvoll (Drums)
und Tore Moren (Guitar) von Jorn zur Truppe.
Komplettiert wurde die Band eben von M. Bormann, der auf
"Stronger" nebst den Vocals auch die Keyboards und den
Bass bediente. Aufgenommen wurde das Teil im Studio von
Michael in Duisburg, wo der Mann es auch gleich selber
produzierte. Wie Lars und Multitalent Michael betonen,
hat sich Rain von einem ursprünglichen Projekt zu einer
richtigen Band entwickelt. Die musikalischen Parallelen
zu Jaded Heart sind nicht von der Hand zu weisen.
Verständlich, da M. Bormann eben bei beiden Bands einen
gewichtigen Teil eingebracht hat. Sein goldenes Händchen
für einprägsame Melodien sind zwischenzeitlich sein
eigentliches Markenzeichen und dementsprechend auch bei
vorliegendem Album ein Highlight. Auch über seine
Gesangsleistung kann nichts Negatives berichtet werden,
im Gegenteil, einmal mehr beweist er, dass er zu den
Besten seiner Zunft gehört. Musikalisch brilliert die
Truppe durch einen tighten Gesamteindruck, der das
Prädikat Band unterstreicht. Die Musik von "Stronger"
bewegt sich im traditionellen, melodischen
Hardrock-Bereich, mit den üblichen Ausschlägen zu Heavy
Rock auf der einen Seite und Herzschmerz-Balladen auf
der Anderen. Auffallend ist auch die grosse
Radiotauglichkeit durch die oft präsente, moderne und
poppige Ausrichtung. Eigentlich haben Rain alles richtig
gemacht. Bewusst sollten die Jungs aber sein, dass nur
eine eingeschränkte Geschmacksrichtung angesprochen
wird. Um es auf den Punkt zu bringen: Bon Jovi- und
Gotthard-Fans werden mit "Stronger" bestens bedient.
Chris C.
Punkte: 8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HELLOWEEN – Light The Universe
Steamhammer/Phonag
Nichts Neues im Hause Helloween! So oder so ähnlich kann
man den neuesten Single-Output der Kürbisköpfe
beschreiben. Den, um es gleich vorweg zu nehmen,
wirklich niemand braucht. Im Detail sieht die Sache
natürlich interessanter aus. Wie der Name bereits
verrät, beginnt die Single mit der Halbballade "Light
The Universe", die von Andi Deris im Duett mit Candice
Night von Blackmore's Night gesungen wird. Ein schöner,
eher poppiger Song, den man allerdings schon von der
Keeper 3-Scheibe kennt. Danach folgt das uns von der "The
Dark Ride"-CD bekannte, ebenfalls poppig angehauchte "If
I Could Fly" in einer Live-Version von Sao Paulo. Dieses
soll uns auf das im Februar erscheinende Live-Album
vorbereiten. Was auch sehr gut gelingt. Die
Live-Atmosphäre ist toll eingefangen und es ist
erstaunlich, wie laut die südamerikanischen Fans die
Texte mitsingen. Als letzter und dritter Song bieten uns
Helloween "Revolution": Ein Japan-Bonustrack, der vorher
in Europa nicht erhältlich war und bei welchem es sich
um einen netten, durchschnittlichen Helloween-Up
Tempo-Song handelt, der vor allem bei den Breaks und
Gitarrensoli interessant wird. Geschrieben wurde er vom
Bassisten Markus Grosskopf, der auch nicht gerade alle
Tage einen Song zu Helloween beisteuert. Zusätzlich zu
diesen drei Liedern ist der Video-Clip zu "Light The
Universe" auf der Single zu finden – der erste Clip seit
langem, der nicht peinlich wirkt. Thematisch greift er
die Keeper-Thematik mit den sieben Ringmönchen auf, die
sich treffen und am Ende das Universum erleuchten. Auf
der Single findet man zwei Versionen des Clips, eine mit
Gitarrensolo und eine ohne. Die Single ist also voll
gepackt mit hochwertigem Soundmaterial. Ich frage mich
trotzdem, wer das Ding kaufen soll; Metaller bevorzugen
Alben und nicht Scheibchen, die sie bereits nach 15
Minuten wieder aus dem CD-Player nehmen müssen.
Ausserdem findet man den Video-Clip auf der offiziellen
Homepage von Helloween. Meiner Meinung nach macht diese
Single, zumindest für die Schweiz, keinen Sinn. Doch die
Marketing-Abteilung von SPV wird es wohl besser wissen.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 14.90 SFr.
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L.A. Guns - Live From Hollywood
Mascot Records/Disctrade
Vor einem Jahr veröffentlichten die L.A. Guns ihr
letztes Album "Tales From The Strip". Seither sind sie
ohne grössere Unterbrüche auf Tournee. Die logische
Konsequenz davon ist ja wohl ein Live-Album, und was für
eines! Die Jungs um Shouter Phil Lewis sind eh schon
berühmt für ihre Live-Shows, somit ist auch "Live From
Hollywood" ein Kracher! Nach dem Weggang von Tracii Guns
waren die Fans recht verunsichert, wie wohl die Zukunft
der Band aussehen würde. Doch die übrig gebliebenen
Member bewiesen mit zwei hervorragenden Studioalben,
dass sie es auch ohne ihn schaffen können. Da sie über
eine übernatürlich grosse Spielfreude verfügen, sind
ihre Shows immer gut besucht. Vor allem aber nehmen sie
sich nach jedem Konzert viel Zeit für die Fans, welche
sich an einem eigens dafür eingerichteten Stand
Autogramme holen und mit den Musikern reden können.
"Live From Hollywood" ist ein angenehm abgestimmter Mix
aus alten Knallern wie "Sex Action" oder "Electric Gypsy"
und neueren Stücken wie "Don't Look At Me That Way". Als
besonders leckere Kirsche auf dieser cremigen Live-Torte
gibts zwei DVD-Tracks, und zwar die zwei grössten
Hammersongs von "Tales From The Strip", nämlich "Hollywood's
Burning" und "It Don't Mean Nothing". Diese Scheibe
bringt wahre Freude und sprüht direkt Funken vor
ansteckender Begeisterung! Lauscht und geniesst!
Maiya R.B.
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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WINTERBORN – Cold Reality
Massacre Records/Musikvertrieb
Winterborn machen mir das Leben als CD-Kritiker nicht
gerade einfach. Die finnische Heavy-Power
Metal-Youngsters bieten auf ihrem Debutalbum nämlich
durchaus Lieder auf hohem Niveau, die man ohne Weiteres
abfeiern könnte, die aber alle an derselben Krankheit
leiden: Trotz intensiven Anhörens will mir bis heute
keines hängen bleiben. Dabei erwische ich mich immer
wieder, wie ich bei gewissen Gitarren- und orchestralen
Keyboard-Parts kurz aufhorche, ohne aber den
Zusammenhang zum jeweiligen Lied herstellen zu können.
Eher finde ich den Link zu Winterborns Vorbildern:
Stratovarius, Sonata Arctica und ganz stark Yngwie
Malmsteen. Winterborn stehen aber durchaus für einen
sehr progressiv angehauchten Metal, der vielleicht zu
vertrackt rüberkommt. Bezeichnend ist es aber, dass ich
nicht mal die Liedwechsel bemerke und das, obwohl mit
dem 10-minütigen "On The Edge Of Eternety" und zwei
7-minütigen Stücken durchaus die Möglichkeiten gegeben
hätte, so was wie eigene Stimmungen zu kreieren. "Cold
Reality" plätschert darum auf hohem Niveau vor sich hin,
ohne Akzente setzen zu können. Instrumental und
gesanglich gesehen ist nichts auszusetzen. Was
schliesslich fehlt ist ein ausgereiftes Songwriting,
welches die vielen Ideen in kompakte Lieder umwandelt.
Power Metal-Jünger können Winterborn gerne antesten,
denn schlecht sind die Musiker beileibe nicht.
Roger W.
Punkte: 7.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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AS WE FIGHT – Midnight Tornado
Dockyard1/Musikvertrieb
Dänemarks As We Fight gehen in die zweite Runde und
lassen es mal wieder ordentlich knallen. Im Vergleich
zum Vorgänger wurde vermehrt auf die Thrash-Kelle
gesetzt, vielleicht um dem "Fluch des Metalcore" zu
entkommen, doch ganz davon lösen kann sich As We Fight
auch nicht. Nun, "Midnight Tornado" beinhaltet
eigentlich alles, was den gewillten
Metalcore-Symphatisanten Freude bereitet: Aggressive
Shouts, Mosh-, Breakdown- und Groove-Parts, welche dem
Nacken übel zusetzen und eine druckvolle, saubere
Produktion (Hatesphere's Jacob Bredahl lässt grüssen).
Die Scheibe hat durchaus Potential, dem Hörer einen
fiesen Tritt in den Allerwertesten zu servieren und ihn
auf direktem Wege in den Moshpit zu befördern. Auch gute
Nachricht für die "Emo-Hasser" (Gruss an Sven), keine
süsslichen cleanen Vocals verderben den
Vernichtungs-Pfad, welcher "Midnight Tornado"
hinterlässt. Die Kehrseite der Medaille offenbart sich
in der völlig fehlenden Eigenständigkeit. Es existiert
auf dem Output nichts Spezielles, welches man nicht
schon mal bei einer der vielen Anderen Metalcore-Bands
in irgend einer Form gehört hat. Obwohl die Dänen
konsequent ihr Hassbrett auf den Tisch knallen, kann man
dem Sättigungsgrad nicht entkommen, welcher das Genre
Metalcore heimsucht. Hier liegt wohl auch das Problem,
mit dem As We Fight zu kämpfen haben werden, denn obwohl
"Midnight Tornado" objektiv gesehen eine würdige und
gute Scheibe ist und durchaus Spass macht, ist ein
Überleben in diesem Massenmarkt keine einfache Sache.
Hatesphere-Jüngern möchte ich doch mal ein Reinhören ans
Herz legen, denn eine gewisse Verwandtschaft kann nicht
verleugnet werden.
R.K.
Punkte: 7.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CENTRAL PARK - Unexpected
Point Music/Musikvertrieb
Wer hat schon mal was von einer Band namens Central
Park gehört? Das hab ich mir gedacht, ich nämlich auch
noch nie. Die auch schon etwas älteren Herren kommen aus
München und waren in den Achtzigern aktiv. Dies erfährt
man auf der mitgelieferten DVD. Diese enthält zwei Songs
von der neuen CD, aufgeführt in diesem Jahr, und einen
wohl älteren Titel. Des weiteren gibt’s noch Aufnahmen
von irgendeinem Festival und einem TV-Auftritt aus dem
Jahre 1986. Und dazu noch ein 14-minütiges Info-Special
"Decades To Reunion". Soviel zur DVD. Soweit ich
mitbekommen habe, ist das Material auf der CD neu.
Geboten wird hier richtig guter Prog-Rock der älteren
Schule, der Teilweise auch an Arena erinnert, aber
durchaus auch Eigenständigkeit besitzt. Herzstück des
Ganzen ist sicher das fünfteilige, 22-minütige "Don't
Look Back", das alles in sich birgt, was der Prog-Fan
liebt, ruhige Klaviermomente, bombastische Szenen,
schöner weiblicher Gesang vermischt mit dem von Sänger
Heiko, eine chaotische Jazzeinlage mit Rock vermischt
und eine geballte Ladung Prog-Rock zum Schluss, kein
leicht verdaulicher Song. Wie gesagt, es tollen sich
hier jede menge tolle Prog-Tracks rum mit vielen schönen
Klaviermomenten und schönen Gesangsmelodien. Nur "Drumtasty",
ein Drum Solo, fällt hier etwas aus der Reihe und hätte
wohl auf einer Drummer-CD besser gewirkt. Ansonsten
gibt's nichts zu meckern. Gutes Teil der Süddeutschen
und nur zu empfehlen.
Crazy Beat
Punkte: 7.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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FAIRYLAND - The Fall Of An Empire
Napalm Records/Musikvertrieb
Nehmen wir mal an, auch aus gleichgeschlechtlichem
Verkehr können Kinder gezeugt werden. Nehmen wir
weiterhin an, dass Hansi Kürsch und Luca Turilli eben
diese Handlung in einer feuchtfröhlichen Stunde
praktizieren. Neun Monate später wäre es dann so weit:
Fairyland werden geboren. Genug Mutmassung der Stilistik
wegen: Die Franzosen Fairyland klingen schlicht nach
einer Liaison zwischen Blind Guardian und Rhapsody of
Fire, wobei man Letztere in Sachen Gesang sogar zu
übertrumpfen vermag, denn Maxime Leclercq (Ex-Magic
Kingdom) schlägt mit seiner kraftvollen und variablen
Stimme Mr. Fabio Lione um Längen. Ansonsten haben sich
die Franzmänner einiges von ihren südöstlichen Nachbarn
abgeschaut: In eine monumentale wie tadellos abgemischte
Orchestrierung eingebettet rasen Doublebass-, Gitarren-
und Keyboardattacken über ein fernes Märchenland hinweg
durch komplexe Songstrukturen. Dabei beweist
Songschreiber und Tastenflitzer Philippe Giordana auch
ab und zu ein Händchen für äusserst einprägsame und
stimmungsvolle Refrains ("The Fall Of An Empire", "Lost
In The Dark Lands"), die nicht wenig an BG zu "Nightfall
At Middle-Earth"-Zeiten erinnern, wobei man dies bei "The
Awakening" wirklich übertreibt und die Chöre nicht ganz
an den Druck der Krefelder heranreichen. Leider leidet
auch Giordana an dem unter Keyboardern so häufig
verbreiteten "Mein Instrument muss omnipräsent
sein"-Syndrom, was den Zuhörer des Öfteren mehr erdrückt
als einfängt. Die obligatorischen Kitsch-Balladen voller
Pathos und Heldenmut findet man in Form von "Eldanie
Uelle" und "To The Havenrod" dann auch noch, und so
gestaltet sich "The Fall Of An Empire" als ein
lupenreines Fantasy Metal-Epos, das jeden Fan der
genannten Referenz-Truppen zufrieden stellen kann und
Fairyland zu Recht zur Hoffnung der französischen
Metalszene macht, gerade wenn man bedenkt, dass es sich
hier erst um das zweite Album der Truppe handelt.
Kissi
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ABLAZE IN HATRED - Deceptive Awareness
Firebox/Non
Stop Music
Atmosphärischer Epic Doom mit angenehm gegrowltem
Gesang und einer sauberen, druckvollen Produktion. Das
Ganze zartschmelzend in flüssigen Zuckerguss verpackt
und kühl serviert. Ich muss ehrlich sagen, zu diesem
Werk küsst mich keine Muse. Die Songs sind alles Andere
als schlecht, versteht mich nicht falsch, aber wenn ich
bei Versuch mit dem Rythmus zu laufen umfalle, weil ich
nicht so lange das Gleichgewicht auf einem Bein halten
kann, erscheint mir das doch ein wenig beunruhigend...
Aber zum Wesentlichen: Mutig sieben Lieder auf 51
Minuten zu verteilen und für mein gestresstes Wesen dann
nicht in vernünftiger Zeit auf den Punkt zu kommen ist
keine gute Voraussetzung, um mich zu beeindrucken. Und
genau darum empfehle ich der doomigen Metalabteilung
reinzuhören, denn wenn ich es nicht gut finde, dann ihr
bestimmt! Euch erwarten mächtige Riffgebirge, tiefe
Drehzahlen (auf jeden Fall unter 40 bpm, mein Metro hört
dort auf... ), majestätische Tonfolgen, minimale, aber
effektiv eingesetzte Synthi-Wabbereien und einen
mächtigen Sänger, der trotz der tiefen Tonlage eher
brüllt als growlt. "Deceptive Awareness" wird euch
anstandslos gut ins Ohr gehen, aber diese kitschige
Spielart finde ich persönlich leider erst im Vollrausch
wirklich geil. Lasst Euch euch deswegen jedoch nicht von
Ablaze in Hatred abhalten. Denn wenn auch austauschbar,
die Qualität stimmt.
HaRdY
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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EXCENTRIC - Save Me (CD-Single)
Eigenvertrieb
Die Alternative Rocker aus dem Baselbiet haben seit
jeher, also der Gründung 1998, ein festes Ziel vor
Augen, bisher eisernen Durchhaltewillen bewiesen und
immer noch viel Spass an der ganzen Sache. Seit dem
Erscheinen des edlen 5-Trackers "Imprisoned" sind
mittlerweile vier lange Jahre ins Land gezogen. In
dieser Zeit hat die Band viele Konzerte gespielt und
sich stets verbessert. Die Entscheidung von Ur-Gitarrist
Boris Gisler, die Band letzten Sommer aus beruflichen
Gründen zu verlassen, warf Excentric sicherlich etwas
zurück, änderte aber nichts daran, diesen Kahn auch
weiterhin auf flotter Fahrt zu halten. Sein Nachfolger
Kevin Flum verliess die Band aufgrund weiterer Projekte
allerdings bereits nach sieben Monaten wieder und wurde
inzwischen durch Phil Schelker ersetzt. Vor dem ersten
Longplayer, der nächstes Jahr das Licht der Welt
erblicken wird, legen Excentric (übrigens mit neuem
Band-Logo!) eine erste 3-Track Single vor, die den Titel
"Save Me" trägt. Entgegen der Album-Version wurde hier
die Akustik-Version dieses Tracks verewigt. Ganz im
Stile von Gotthard's "Defrosted"-Album überzeugen die
absolut radiotauglichen 2:30 Minuten des Titel-Songs auf
der ganzen Linie. Vor allem der Lead-Gesang von Fronter
Pivi klingt top und die Backing-Vocals nicht minder gut.
Mit "Take This" und "4pm" folgen zwei weitere Vertreter
der anstehenden, neuen CD. Live gehören die beiden
Groover schon längst zum Standard-Repertoire und nun
gibt es die Studio-Versionen für die heimische Stube.
Dabei entpuppt sich "4pm" von den Arrangements (witzige
Zwischenrufe und die coole Banjo-Einlage) als spritziger
Track. Das lässt berechtigt und zuversichtlich zugleich
hoffen, dass dieses gute Level auch auf der neuen Full
Lenght CD anzutreffen sein wird. Wie gewohnt hat man
wiederum Wert auf eine gute Produktion (Charles F.
Preissel wirkte abermals mit) gelegt, wobei die Single
diesbezüglich (noch) etwas tief stapeln soll!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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ULI JOHN ROTH - The Best Of
Steamhammer/Phonag
Mr. Classic Uli John Roth beschert uns hier eine
Doppel-CD mit sage und schreibe 31 Songs und einem
Bonus-Video Namens "Cry Of The Night". Gut, die
einzelnen Lieder sind zum Teil recht kurz, vor allem auf
der ersten CD. Hier kriegt der Zuhörer tonnenweise Solis
auf die Lauscher, immer untermauert mit klassischer
Musik, mal instrumental, mal mit Gesang, sogar teilweise
auf Deutsch mit Operngesang dargeboten. Am Mikro zu
hören sind Michael Flexig, Leonara Gold, Tommy Heart und
noch einige andere. Auch werden einige Klassiker wie
Bach verbraten. Nur wenige Songs ohne klassische
Begleitung sind auf CD 1 zu finden wie etwa das ruhige "I'm
A River", oder "I'll Be There". Auf dem zweiten Rohling
wird dann eher gerockt. Da gibt's tolle Nummern wie das
von 1978 ausgegrabene "Still So Many Lives Away", das
ruhige "Winter Days" und "Burning Wheels"; alle drei vom
Electric Sun-Album "Earthquake". Sonst wird quer durch
alle Schaffensperioden des Meisters gespielt. Zum Teil
wird man unweigerlich an Tommy Bolin erinnert, vor allem
bei "Hiroshima Today" und "Voodoo Chile". Mit "Little
Wing" huldigt man zum Beispiel Jimmy Hendrix. Mit den
letzten drei Tracks driftet man dann nochmals ins
Klassische ab: "Rondo A La Turca" von Mozart auf der
Gitarre und die letzten beiden Stücke mit Klavier. Also,
die erste CD ist zum Teil ziemlich schwer zu verdauen
wegen des hohen Klassikanteils, und auf der zweiten wird
im Grossen gerockt. Wobei ich mir noch ein paar Songs
mehr aus der Electric Sun-Ära gewünscht hätte. Ich
denke, wahre Roth-Fans werden das Teil mögen, die
Anderen sollten das Werk zuerst mal antesten.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VIXEN - Live And Learn
Demolition Records/Disctrade
Mit grosser Freude werden sich manche unter euch
Lesern an die ultimative Frauenband Vixen erinnern: In
den 80ern veröffentlichten die talentierten und hübschen
Mädels gleich zwei grossartige Alben, nämlich "Vixen"
und "Rev It Up", mit denen sie insgesamt sieben mal eine
Single in die Charts hieven konnten. Völlig unerwartet
lösten sie sich dann auf. Anno 1997 veröffentlichte
Drummerin Roxy Petrucci mit einer neuen Besetzung "Tangerine"
ein fürchterliches Album! Doch nun hat Bandgründerin Jan
Kuehnemund wieder die Zügel in der Hand, und mit den
neuen Membern Kat Kraft (Drums) und Lynn Louise Lowrey
(Bass) hat die Gitarristin sehr gute neue Musikerinnen
zu Vixen geholt, und Jenna Sanz-Agero (Vocals) ersetzt
die ehemalige Sängerin Janet Gardner würdig. Es ist
natürlich klar, dass man als älterer Fan gewisse
Erwartungen an "Live And Learn" hat, welche aber sehr
schnell enttäuscht werden könnten. Wir schreiben nun mal
das Jahr 2006, und in der Zwischenzeit hat sich in
musikalischer Hinsicht so manches geändert. Will
heissen: Wir haben es hier nicht mit einem typischen
80er-Album zu tun, und Vergleiche mit dem alten Material
sollte man gar nicht erst anstellen! Dennoch ist das
Werk soweit recht gut gelungen, soviel steht fest. Wäre
dies das Debut einer neuen Frauenband, dann würde es
Lobeshnymnen regnen. Doch handelt es sich nun mal um
Vixen, und die Kritiker werden hart mit ihnen ins
Gefecht gehen. Leider wurde das Konzert für diesen Monat
abgesagt, doch lasst Euch eines versichern: Sie habens
live sehr gut drauf, wie sie vergangenes Jahr am Sweden
Rock Festival bewiesen haben. Also, öffnet eure Ohren
für ein wirklich gelungenes und rockiges Album, welches
von einer Legende für euch Fans produziert wurde.
Versucht es mit den Stimmungsmacher "Suffragette city"
und dem Herzenskitzler "Give Me Away".
Maiya R.B.
Punkte: 7.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SCORNGRAIN – 0.05%
Dynamic Arts Records
Scorngrain aus good old
Suomi sind auch auf ihrem mittlerweile zweiten Album
seltsam. Ziemlich seltsam sogar. Ihre "Acid Metal" oder
"Cyber Thrash Metal" betitelte Musik, eine Mischung aus
Thrash, Industrial, Death Metal und Hardcore, fällt im
ersten Hördurchlauf vor allem durch die ziemlich
kranken, mit viel Hall konsequent eher im Hintergrund
gehaltenen Growls und Keifereien eines gewissen Enema
Boom Boom (alias B. B. Enema… hmmmm) und die andauernd
zwischen den extrem schweren Riffs herumfitzelnden
Samples auf. Die grindmässigen Texte in Verbindung mit
dieser musikalischen Melange verleihen Scorngrain einen
hohen Wiedererkennungswert, gleichwohl schimmern immer
wieder mal Anleihen bei den Kindern Bodoms (v.a. "Are
You Dead Yet?"), Clawfinger und den Deathstars durch,
auch Rammstein ist entfernt in den ruhigeren Momenten
Pate gestanden – was wohl auf die immens hohe
Popularität der Deutschen in Finnland zurückzuführen
ist. Auf jeden Fall funktioniert der Ansatz der Band im
ersten wie auch im zweiten Moment erstaunlich gut, die
gut produzierten Tracks sind knapp, eingängig und heavy.
Lediglich nach dem dritten, vierten Track stellt sich
ein Sättigungseffekt ein, da sowohl auf instrumentaler
wie auch auf stimmlicher Ebene einfach zu wenig
passiert. Insbesondere erwähnter Enema macht eigentlich
das ganze Album hindurch dasselbe, variiert kaum und
nervt mit der Zeit – vor allem durch die seltsame
Abmischung. In kleinen Dosen verabreicht macht der Sound
von Scorngrain aber dank seines griffigen Riffings und
der an sich guten Songs durchaus Spass. Aufmachung und
Plattencover sind durchaus okay und fangen die
Atmosphäre der Musik gut ein. Reinhören!
Phil
Punkte: 7.2 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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ATOMIC FLOWER – Sins To Confess
Eigenvertrieb
Neues aus dem Schweizerland!
Atomic Flower beehren uns mit ihrem 5-Track-Demo "Sins
To Confess" in hoher soundtechnischer Qualität. Dass die
Lieder selbst diesem Standard nicht unbedingt gerecht
werden müssen, versteht sich dabei von selbst. Wie bei
Winterborn, die ich diesen Monat ebenfalls bewerten
durfte, will mir auch von Atomic Flower nichts hängen
bleiben. Dabei unterscheiden sich die St. Galler von den
Finnen stilistisch drastisch. Rock'n'Roll zwischen Metal
und Alternative Rock ist die Devise. Instrumental gibt
es nichts auszusetzen, und auch gesanglich ist alles im
grünen Bereich. Was fehlt sind griffige Ohrwürmer, die
sich nach intensivem Anhören in meine Gehörgänge
einnisten. Werden normalerweise auch durchschnittliche
Alben mit der Zeit besser, stellt sich bei "Sins To
Confess" bei mir das Gegenteil ein. Je länger ich die CD
höre, desto mehr muss ich mich überwinden, sie nicht
bereits vor dem Ende wieder aus dem Player zu nehmen.
Dies ist umso erstaunlicher, da ich diesen Musikstil an
und für sich mag. Schliesslich bleibt mir ein flaues
Gefühl im Magen, das mich ratlos macht. Freunde von
Schweizer Alternativ-Rock sollten trotzdem mal
reinhören. Für mich selbst bleibt der Zugang zu dieser
atomaren Blume aber verschlossen.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10
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THIS ENDING - Inside The Machine
Metal Blade/Phonag
Obwohl "Inside The Machine"
das erste regulär veröffentlichte Album in der
Geschichte von "This Ending" darstellt, ist die Band
mittlerweile schon seit 16 Jahren aktiv, allerdings
hiessen die Jungs anno dazumal noch A Canourous
Quintett. Unter dem jetzigen Namen veröffentlichten sie
im März dieses Jahres ein Demo namens "Let The World
Burn", und wurden darauf von Metal Blade unter Vertrag
genommen. Dem grössten Teil der Metal-Community werden
die Musiker nicht weiter bekannt vorkommen, lediglich
Drummer Fredrik Andersson kennen wir von seiner
Haupttätigkeit hinter der Schiessbude bei den
Todeselchen von Amon Amarth. Interessanterweise lässt
sein hier dargebotener Drumstil nicht wirklich auf seine
Brötchengeber schliessen, auf "Inside The Machine" lässt
er überraschend oft Blastbeats raus während auch der
grösste Teil der Songs doch ordentlich nach vorne
galoppiert. Wenn man This Ending überhaupt eine Nähe zu
einer weiteren Grösse der nordischen Szene attestieren
kann, dann zu Hypocrisy - Überraschenderweise haben auch
die Vocals von Leo Pignon eine gewisse Nähe zu
Chefgrunzer Peter Tätgren. This Ending bewegen sich
natürlich nicht auf Neuland, ihr thrashig angehauchter
Todesmetall hat aber durchaus Wille zur
Eigenständigkeit. Die angenehm melodiöse Gitarrenarbeit
hilft vielen der etwas ähnlich klingenden Songs über die
Runde, die Vocals selber sind in diesem Unterfangen -
obschon ziemlich extrem ausgefallen - leider keine
grosse Hilfe. Zukünftige Szenekenner und alle anderen
Fans des nordischen Todesbleis werden bei dieser Scheibe
auf sättigendes Futter stossen, das locker für den
kommenden Winter ausreichen dürfte. Nicht weniger, aber
auch nicht mehr.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10
Hier
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ANUK - Der Weg des Kriegers (Film-Soundtrack)
Locomotive Music
Nanu, was hat denn dieses Teil hier verloren? Das
könnte sich der geneigte Leser berechtigt wie etwas
ratlos fragen. Bei genauerem Hinsehen erhält das Ganze
aber durchaus (s)einen Sinn. Nebst der deutschen
Metal-Queen Doro Pesch steht auch Krokus Frontröhre Marc
Storace auf der Liste der beteiligten Musiker. Aha...,
Musik ist gut, aber was hat das mit dem Film zu tun?
Nun..., die Lösung ist denkbar einfach: Die Beiden
spielen im dem Streifen auch als Schauspieler mit!
Erzählt wird die Geschichte des Kriegers Anuk aus einem
fiktiven Bergland zur Bronzezeit, der, nach Überleben
einer grossen Schlacht sich und sein Volk retten muss.
Dass es dabei auch noch um eine Liebesgeschichte geht,
versteht sich fast von selber. Der vorliegende
Soundtrack besteht im Wesentlichen aus vielen mystischen
und mit Trommeln unterlegten Klangcollagen, bei denen
wahlweise Mr. Storace oder die Pesch ihre Stimmen zur
Verfügung gestellt haben. Auch Luke Gasser darf an
dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, denn er hat den
Film gemacht und die Musik produziert. Und davon, im
Sinne unserer auf Rock und Metal getrimmten Ohren, hat
es auch drauf. Da wäre einmal die Halbballade "On My Own"
(mit typischen Accept-Riffing und einem catchy Refrain),
die von Doro bei ihrem letzten Besuch im Z7 zusammen mit
Marc (als Special Guest) bereits live vorgetragen wurde.
Ganz auf ihre Kappe geht "Warrior Soul", eine Art
Steinzeit-Ballade mit mystischem Touch und orchestralen
Passagen. Mehr Rockmusik ist schliesslich nicht mehr
auszumachen, aber das war zu erwarten. Der Film ansich
ist sicher sehenswert, nicht zuletzt auch wegen der doch
eher ungewöhnlichen Besetzung, die sogar noch
Warzenmonster Lemmy (!) im Angebot gehabt hätte. Das kam
aber leider (trotz Zusage!) nicht zustande, da Herr
Kilmister just zur Zeit der Dreharbeiten gesundheitliche
Probleme auskurieren musste. Maybe next time Lem...
Rockslave
Punkte: keine Wertung Hier
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GOLEM – Black Era
Eigenvertrieb
Melodischer Death Metal aus Italien ist nicht gerade
alltäglich – Golem wollen mit ihrem bereits zweiten full
length-Album dazu beitragen, diesen Zustand zu ändern.
Der Opener "Ever Been To Hell?" knallt auch schon ganz
tüchtig und lässt die potentielle Wertung durchaus in
Neunerregionen schnellen, auch der Titeltrack "Black Era"
kann überzeugen. Golem spielen gut geschriebenen,
modernen DM mit einer gewissen Affinität zu In Flames
(besonders deutlich in "The Dark Passenger", welches mit
einer technoiden Keyboardmelodie und einem markanten
Chorus auch auf "Reroute To Remain" stehen könnte) und
eingängigen Hooklines an allen Ecken und Enden. So weit,
so gut. Leider fällt das Album in der zweiten Hälfte
doch sehr stark ab, "Like A Cage", "World Of Lies" "Murder
God" und "Enemyself" sind alles in allem unspektakuläre
Songs, welche nicht zuletzt wegen ihrer relativ klaren
Struktur eklatante Längen aufweisen und schnell zum
Überspringen verleiten. Und was die komplette Version
des legendären "Ezekiel 25.17"-Dialogs aus Quentin
Tarantinos "Pulp Fiction" auf diesem Album soll, ist mir
schleierhaft – die nämlich ist Track Nummer 2. Das
Cover, eine mässig gerenderte, futuristische
Stadtkulisse empfinde ich als ausgesprochen unpassend
und nichtssagend. Dennoch, technisch können Golem
überzeugen, und wenn sowohl Identität wie auch
Songwriting eigenständiger werden, rechne ich mit
durchaus auch international konkurrenzfähigen Werken.
Zumal Golem gerade einen Deal mit dem US-Label Razar Ice
eingefahren haben, Glückwunsch.
Phil
Punkte: 6.5 von 10
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AOR – L.A. Concession
MTM
Music/Phonag
Ziemlich frech ist die Adaption einer musikalischen
Stilbezeichnung als Bandname. Verantwortlich dafür ist
der gebürtige Franzose Frédéric Slama (Keyboards, Guitar),
der sein Projekt AOR nennt. Wenigstens handelt es sich
beim Sound auch wirklich um Adult Oriented Rock, in
diesem Fall auch zu bezeichnen als Westcoast-Melodic
Rock. Der gute Frédéric arbeitete 15 Jahre lang als
Musikjournalist und lebt seit 10 Jahren in der
Westküstenmetropole Los Angeles. Diese Stadt scheint es
Mr. Slama besonders angetan zu haben, erscheint doch
deren Name in den Titeln seiner sämtlichen Outputs. "Next
Stop L.A.", "L.A. Reflection", "Dreaming Of L.A." und "L.A.
Attraction" heissen die Scheiben, die zwischen 2001 und
2006 erschienen. "L.A. Concession" nun erblickte im Jahr
2000 als limitierte Eigenpressung erstmals das Licht der
Welt. Nachdem das Teil auf Ebay angeblich für 150 Dollar
gehandelt wurde, entschloss sich F. Slama, die Scheibe,
aufgestockt mit vier unveröffentlichten Bonus-Tracks,
erneut unters Volk zu bringen. Eine ganze Reihe Musiker
schart er jeweils um sich, um seine Songs umzusetzen.
Für "L.A. Concession" waren dies Tommy Denander, Steve
Lukather und Gregg Bissonette, um nur die bekannteren zu
nennen. Mehr als ein Duzend weitere, weniger berühmte
Musiker werden ebenfalls erwähnt. Die Voraussetzungen,
ein musikalisches Highlight abzuliefern, wären also
durchaus gegeben gewesen. Doch leider schafft es
Frédéric nicht wirklich, Akzente zu setzen. Obwohl
handwerklich wie auch produktionstechnisch astreine
Arbeit abgeliefert wurde, plätschern die Songs ziemlich
lasch vor sich hin. Alle Ecken und Kanten wurden
glattgebügelt. Ganz selten lockern einige Hooks oder
auch mal ein schönes Gitarrensolo die Eintönigkeit auf.
"Leave Her To Heaven" oder "Lost In Your Eyes" sind die
raren Höhepunkte des Albums. Toto- und Journey-Fans
dürfen aber ungeniert ein Ohr riskieren. Mit Hits wie
"Hold The Line" oder "Wheels In The Sky" darf man aber
nicht rechnen.
Chris C.
Punkte: 6.2 von 10 Hier
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MOSTLY HARMLESS – Butterfly Effect
Colibri Records
Und wieder eine Schweizer Band, die sich im Nu Metal
versucht. Nun ist Nu Metal leider nicht mehr so der
Renner im internationalem Musikgeschäft. Fakt ist, jeder
kann tun und lassen was er will, aber auf Nu Metal zu
setzen ist im Moment nicht unbedingt das Thema, welches
sich eine aufstrebende Gruppe als Ziel setzen sollte.
Gut, es gibt sicher noch viele Anhänger, die mit
brachialen Core-Attacken, die sich dann in melodiöse
Soundteile verwandeln, gut leben können. Die vier
Schweizer zelebrieren dann auch genau das Strickmuster,
das den Nu Metal eben salonfähig gemacht hat. Man singt
wütend über das Elend in dieser Welt, und umgekehrt
klingt die spanische Sprache, die nach dem Englisch
eingesetzt wird, als melodiöser Gegenpart richtig
schleimig. Einen hauch von Melancholie findet man in den
Songs auch noch, und das Cover-Artwork, einen
Schmetterling, zeigt eher die gothische, ruhige Art von
Mostly Harmless. Nach ein paar Durchgängen von
"Butterfly Effect" habe ich die Erkenntnis gefunden,
dass ich mit dieser Mucke leider nichts anfangen kann.
Soll aber nicht heissen, dass der Sound der vier
Schweizer schlecht wäre. Leute, die auf Nu Metal (findet
man solche überhaupt noch?) stehen, sollten mal ein Ohr
riskieren, alle anderen wie meine Wenigkeit werden sich
an unseren Helden orientieren, die mehr als ein
Jahrzehnt überlebt haben. Denn da sieht man die wahren
Werte einer Musikrichtung oder Band.
Daniel J.
Punkte: 6.1 von 10
Hier
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BLACKMORE'S NIGHT - Winter Carols
AFM
Records/Musikvertrieb
Ich habe wirklich den grössten Respekt vor dem was
Ritchie in seiner Karriere alles gemacht hat. Sei es mit
Deep Purple, oder auch mit Rainbow. Denkt nur mal an das
Götteralbum "Rising" oder an die erst kürzlich
veröffentlichte DVD "Rainbow Live In Munich". Und auch
mit Blackmore's Night hat der Meister mehrfach bewiesen,
wie vielseitig er sein kann mit zum Beispiel wirklich
tollen Songs wie "Fires At Midnight", "Diamonds And
Rust", "Ghost Of A Rose" oder "Under A Violet Moon".
Aber für meinen Geschmack ist das neue Album zu
kitschig. Natürlich hat es auch wieder ein paar tolle
Songs am Start wie das schöne "Good King Wencelas", das
locker mit älteren guten Songs mithalten kann, oder auch
"We Three Kings" und das instrumentale "Winter" sind
wirklich klasse, Ritchie ist halt immer noch der Meister
der (akustischen) Gitarre. Aber ansonsten ist mir das
ganze zu christlich, zu Weihnachtlich (ächz) und halt
eben etwas zu kitschig, ich denke, eigentlich hätte es
dieses Album nicht unbedingt gebraucht. Aber wer auf die
meiner Meinung nach überflüssige Weihnachtszeit steht
und deren Lieder, wird sicher seine Freude haben an
"Winter Carols".
Crazy Beat
Punkte: 5.8 von 10
Hier
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FINAL FRONTIER- Freelight
Escape Music/Non
Stop Music
Ehrlich gesagt hatte ich
relativ Mühe, das ganze Album am Stück durchzuhören.
Einerseits muss einem die Stimme von Tobias Moratti
gefallen. Die ist hoch, etwas gepresst und klingt fast
computergeneriert. Andererseits sind die Songs einfach
sehr durchschaubar, man kann mitsingen bevor man den
Song zuende gehört hat: Teils werden die Refrains fast
ins Endlose wiederholt, dass auch wirklich jeder
spätestens bei der 10ten Wiederholung mitsingen kann.
Aber wird man nicht gelangweilt, wenn man den Song zum
zweiten Mal hört? Wer Bands wie Survivor mag, so eine
Mischung zwischen melodischem Rock und AOR, mag auch
Final Frontier, sollte das Album kaufen und sich nichts
aus meiner Kritik machen. Das Album ist zwar solide
aufgebaut, aber den Songs fehlen jegliche Ecken und
Kanten, das gewisse Etwas eben. Geschmackssache.
Seraina S.
Punkte: 5.0 von 10
Hier
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JENNIE TEBLER – Between Life And
Death
Black Mark/Non
Stop Music
Beim Namen "Jennie Tebler"
klingelt es sicherlich nicht gleich Zwölf. Nun, auch ich
musste mich bemühen, und ja, bei der Stimme wurde mir
bewusst: Die Dame hatte ich schon mal gehört und dies
bei Lake of Tears, wo sie die Backvocals auf "Crimson
Cosmos" beisteuerte. Was mir unbekannt war ist, dass
"Jennie" die kleine Schwester des verstorbenen Mr.
Bathory "Quorthon" sein soll und mit ihrer Musik den
Schmerz des Verlustes zum Ausdruck bringt. "Between Life
And Death" ist die zweite Single der Dame und
beinhaltend zweistimmige Songs, die man Richtung Gothic
Metal schmettern könnte. Der Titeltrack wurde etwas
aggressiver gehalten als das folgende Stück "Never Stop
Crying", welches ein sehr schönes Solo enthält und
wesentlich einfühlsamer wirkt als "Between Life And
Death" (mehr davon bitte). Nun, mein Eindruck ist nicht
überragend, dazu reichen 2 Songs nicht, und ich frage
mich, wer hier den Geldbeutel locker macht. Vielleicht
eingefleischte Bathory- oder Lake of Tears-Anhänger...
Nun, vielleicht folgt ja mal ein komplettes Werk,
welches mehr offenbart als dieses kleine Häppchen an
Trauer.
R.K.
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für
11.90 SFr.
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PYROLISE - Schizo
Eigenvertrieb
Hossa, da hat sich aber
jemand Mühe gegeben mit dem Promo-Material! Im schicken
Ringmäppchen schildert die deutsche Band Pyrolise auf
vier vollfarbenen Hochglanzseiten nämlich ihren
Werdegang und ihre Absichten. Will hier jemand etwas
kompensieren? "Leider schon!", lautet die ehrliche
Antwort auf diese Frage, denn Pyrolise liefern mit ihrem
in Eigenregie veröffentlichten Album "Schizo" eine
Scheibe ab, der wenig vom Charme der Info-Beilage inne
wohnt. Gemäss Text soll man hier nämlich in den Genuss
von Metal à la Priest, Maiden oder Accept kommen, doch
sollte jemand den Jungs zuerst mal sagen, dass es mehr
als nur Akkorde gibt und dass sich eben gerade diese
Bands durch unverwechselbare Gitarrenlicks und Soli
auszeichnen, welche auf "Schizo" vollends fehlen. Dazu
hat Sänger Cherry Kellermann sicherlich eine äusserst
kraftvolle und charismatische Stimme in den tiefen Lagen
und klingt dabei immer wieder wie eine Mischung aus Matt
Barlow und Phil Anselmo, wird die an sich schon recht
eingeschränkte Gesangslinie aber mal etwas höher, zeigt
das raue Sangesorgan des Shouters aber hörbar an Druck
und Treffsicherheit Mängel, was dazu führt, dass auch
die Vocals schnell langweilig werden. Insgesamt verhält
sich das an sich zwar souveräne aber viel zu
unspektakuläre Material ziemlich abwechslungslos, und so
rauscht die Scheibe ohne irgendwo interessant zu werden
durch die Gehörgänge und somit wohl geradewegs in die
Versenkung, trotz des für eine No-Deal Veröffentlichung
respektablen Sounds. Schade.
Kissi
Punkte: 4.5 von 10
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DE/VISION – Best Of… De/Vision
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Best Of’s einer Band kommen ja meistens dann auf den Markt, wenn
man selber nicht mehr so recht weiterweiss und einfach einen neuen
Output braucht oder die Plattenfirma meint, noch ein paar Kröten aus
der Truppe pressen zu können. Nun, bei De/Vision ist die Meinung
gespalten, denn der letzte offizielle Release ‚Subkutan’ war mehr
als gut, von dem her ist eigentlich ein Sampler mit allen bisherigen
Hits (sowie eines komplett neuen Tracks ‚Love Will Find A Way’)
drauf nicht zwingend notwendig gewesen. Doch man könnte diese Gestik
auch als Dankeschön an alle Fans betrachten sowie als eine
Einladung, der wunderschönen Musik, welche irgendwo zwischen Depeche
Mode und Wolfsheim pendelt, Gehör und Aufmerksamkeit zu schenken.
Verdient hätten es De/Vision allemal… Was allerdings leicht sauer
aufstösst, ist die zweite Scheibe, welche schlichtwegs nur Remixes
sowie ein neues Stück namens ‚Breathless’ enthält. Für Fans und
Sammelwütige ist dies sicherlich interessant, jedoch für alle
sonstigen Interessenten dürfte ‚Best Of… De/Vision’ nur einen kurzen
Blick wert sein, denn es lohnt sich mehr die Originalscheiben zu
kaufen. Der Gedanke der Einfallslosigkeit (von welcher Seite her
auch immer) bekommt da eine gänzlich neue Bedeutung…
Toby S.
Punkte: keine Wertung Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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MEPHISTOSYSTEM – .Endless Crawl
Monkey.Music
Ich liebe das: Grossspurig wird sowohl im Infoblättchen als auch
auf der Bandhomepage das Mantra zitiert, dass hier ‘destruktiv
bearbeitete Gitarrenmusik’ geboten wird, die den Vergleich mit Nine
Inch Nails und Filter nicht zu scheuen bräuchte. Sure. Warum kann
man sich nicht einfach mal ein wenig in Zurückhaltung üben, wenn eh
von vorneherein klar ist, dass dies alles mehr oder weniger nur
warme Luft ist? Wahr ist, dass Mephistosystem zwar in einer
ähnlichen Kategorie Musik machen wie die oben erwähnten Truppen,
aber… Jaha, jetzt kommt das grosse aber: Das Niveau wird in keinster
Weise erreicht, vielmehr drängt sich einem der Begriff ‚Abkupferung’
geradezu auf. Es wirkt einfach so, als ob man von verschiedenen
Seiten her ein paar Ideen aufgegriffen hätte (ich wollte das böse
Wort ‚geklaut’ nicht verwenden) und das Ganze durch ein
Soundprogramm gepeitscht hätte. Das Ergebnis ist, dass
Mephistosystem keinerlei Eigenständigkeit vorweisen können. Die eine
Ecke tönt Trent Reznor-mässig (‚Follow Myself’), dann guckt Manson
leicht verdutzt aus ‚Try To Be Like You’ hervor, während Rammstein
irgendwo auch noch Stiefelabdrücke hinterlassen haben… Ich will hier
nicht sagen, dass Mephistosystem komplett versagt haben, es ist nur
so dass alles, was auf ‚.Endless Crawl’ zu hören ist, von anderen
Interpreten schon einmal verarbeitet worden ist, und dies um Klassen
besser. Jungs (und das eine Mädel), traut euch und macht was aus
euren Ideen, kopieren kann jeder. Und gewöhnt euch besser die
Pseudoposen auf den Photos ab, so kann man euch nicht wirklich ernst
nehmen.
Toby S.
Punkte: 2.3 von 10
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SACRED STEEL - Hammer Of Destruction
Massacre Records/Musikvertrieb
Könnt ihr euch vorstellen, dass Verona Feldbusch
eine gute Heavy Metal-Sängerin abgeben würde? Nein? Ich
auch nicht! Schon haben wir den ersten der unzähligen
Minuspunkte der neuesten und somit fünften Sacred
Steel-Scheibe, "Hammer Of Destruction", angesprochen,
denn die Stimme von Herrn Gerrit P. Mutz, Sänger der
deutschen True-Kappelle, kommt um diesen Vergleich nicht
herum, springt das Organ doch völlig wild und scheinbar
unkontrollierbar durch die Tonleiter-Landschaft. Nun zu
Punkt zwei auf der Liste: Die Produktion. Eine gewisse
Rauheit mag ja oftmals charmant wirken, doch was uns
Harris Jones hier abliefert, scheppert chaotisch gen
ewige Jagdgründe, ohne Druck, ohne Abstimmung. Wäre dem
nicht genug, wirken auch die Songs selber,
schlussendlich ja immer noch das Wichtigste bei einer
Scheibe, so etwas von verwirrend und verloren, was bei
den eher kurzen Stücken doch schon zu beeindrucken
vermag, da ich nie gedacht hätte, dass man bei einem
dreiminütigen Lied (und darunter fällt so ziemlich jedes
Stück) so oft den Faden verlieren kann! Zwar kann man
nicht bestreiten, dass die Jünger des heiligen Stahls
keine guten Ideen haben, vielleicht sogar zu viele,
packen sie doch überall, wo es Platz hat, neue Breaks,
Bridges etc. hinein, so dass man den einzelnen Songs
einfach nicht zu folgen vermag. Reichlich
US-Metal-Anleihen (was auch durch das blasphemische Jag
Panzer-Cover "Generally Hostile" schmerzlich
verdeutlicht wird), dazu ab und zu ein Accept-Verweis,
reichlich Manowar und Frau Blubb hinterm Mikro, das ist
"Hammer Of Destruction". So darf die Vorproduktion, die
ersten Aufnahmen zu einem neuen Album, aber sicherlich
nicht die fixfertige Scheibe beschrieben werden können.
Sacred Steel? Eher Sucking Steel!
Kissi
Punkte: 2.2 von 10
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CD Reviews Archiv
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