Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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JEFF SCOTT SOTO - Live In Madrid
(DCD)
Frontiers Records/Musikvertrieb
Bevor der 1965 in Brooklyn geborene Amerikaner
anfangs der 90er Jahre einer eigentlich leider heute
noch ziemlich verkannten Band namens Talisman
angehörte, hatte ich eine LP mit dem Titel «Marching
Out» bei mir zu Hause rumstehen. Die wurde unter anderem
von einem gewissen Yngwie J. Malmsteen eingespielt, der
das Ganze unter dem Bandnamen Rising Force aufzog. Das
war 1985 und Jeff demnach gerade mal 20 Jahre alt. Seine
Wahnsinns-Stimme sollte Jahre später noch etliche
Tonträger mehr veredeln. Dazu gehörten auch einige
Scheiben von Axel Rudi Pell, ehe dort der brillante
Johnny Gioeli nachrückte. Eyes und Takara waren weitere
zwei Formationen, die auf die geschätzten Dienste von
Jeff zurück greifen konnten. Gegen Mitte der 90er lief
es mit Talisman vor allem in Japan drüben sehr gut, ehe
Mr. Scott Soto 1995 sein erstes Solo-Album fertig
stellte. Spätestens ab da liess der Amerikaner seiner
Affinität zu funkigeren wie teils poppigeren Klängen
seinen freien Lauf. Dieses Markenzeichen war auch bei
Talisman unüberhörbar und fand 1998 beim klasse Album «Truth»
seinen vorläufigen und nach dem Selbstmord von Bassist
Marcel Jacob (R.I.P.) wohl letzten Höhepunkt. Nach dem
Vorantreiben seiner Solo-Karriere folgten auch Auftritte
als Headliner, wie zum Beispiel 2002 beim «Gods
Festival» in England. Es erstaunt auch nicht zu wissen,
dass in der Zeit der unverwüstliche Glenn Hughes (als
Seelenbruder wie kein Zweiter!) auf dem zweiten
Solo-Werk «Prism» ein Duet verewigte: «I Want To Take
You Higher». Während der Arbeit zum dritten Solo-Teil
lernte Jeff dann Neil Schon (Journey) kennen, der mit
Soul CirkUS gerade eine neue Band aus der Taufe gehoben
hatte. Das Resultat dieser Begegnung hiess «World Play»
und der Sänger? Richtig: Jeff Scott Soto! Als dann bei
Journey Ende 2006 der damalige Frontmann Steve Augeri
wegen Stimmband-Problemen ausfiel, fragte Neil bei Jeff
nach und der liess sich nicht lange bitten. Dieses
Gastspiel war dann nur ein paar Monate später (und
notabene der ersten Tour seit 20 Jahren in Europa!)
allerdings bereits wieder Geschichte, weil ein gewisser
Arnel Pineda auftauchte. Der Geschasste, mitunter auch
einfach als JSS bekannt, liess sich aber nicht beirren
und setzte seine Solo-Karriere konsequent fort. Davon
zeugt diese zwar nicht erste Live-Scheibe, doch mit
Sicherheit eine der besten bisher. Soto- und Hardrock
Fans können, ja müssen sich das edle Teil mit coolem
Zugaben-Medley, aufgenommen in diesem Frühling, blind in
den Schrank stellen! Müssig zu erwähnen, dass es davon
auch eine DVD gibt, also ran an die Buletten!!
Rockslave
Punke: keine Wertung
Hier reinhören und bestellen für
31.90 SFr.
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WOLFMOTHER - Cosmic Egg
Island Records/Universal
Es war das Jahr 2006. Ich hatte gerade die Matura
bestanden und mein Sommerprogramm bestand aus
nächtelangem Feiern und tagelangem Dahindösen. Der
Soundtrack dazu: Wolfmother. Wie aus dem Nichts waren
die drei Jungs aus Australien mit ihrem selbstbetitelten
Debut auf der internationalen Bildfläche erschienen und
schlugen mit dem durch und durch an den 70ern
orientierten Retro-Rock ein wie eine Bombe. Wie so oft,
die Probleme des schnellen Erfolges liessen nicht lange
auf sich warten: Die Arbeiten zum Nachfolger verzögerten
sich, und Chris Goss (bass/keys) und Myles Heskett (drums)
warfen das Handtuch. Mastermind Andrew Stockdale stand
alleine da. Doch nach drei Jahren können die Fans nun
aufatmen, denn die Wolfsmutter ist zurück und "Cosmic
Egg", so der Titel des Zweitlings, ist noch wilder, noch
fesselnder und vor allem deutlich abwechslungsreicher
als der Vorgänger. Begonnen beim Highway-kompatiblen "California
Queen" über das psychedelisch groovende "New Moon Rising"
bis zum verdrogt schummrigen "Violence Of The Sun" - "Cosmic
Egg" ist ein einziger, orgiastischer Road-Trip durch die
stromverzerrten 70's, und das mit ganz vielen Verweisen
auf die Grossen dieser Epoche. So sieht man während dem
lockeren Gute-Laune-Rocker "White Feather" Mick Jagger
auf der Bühne rumstolzieren, glaubt in Form des
dramatischen "Sundial" und im erdigen "Pilgrim"
verschollene Perlen früher Black Sabbath wiederentdeckt
zu haben oder gibt sich zum hippiesk-balladesken "In The
Morning" und dem folkigen, leicht kitschigen "Far Away"
der Vorstellung hin, Led Zeppelin hätten sich
wiedervereinigt. Dies alles nicht zuletzt deswegen, da
Stockdales helles Kreischorgan sowieso nach einer
Mischung aus Ozzy, Robert Plant und Roger Daltrey
klingt. Dazu noch die von The Who geprägten "Cosmic
Egg", "10'000 Feet2 und das treibende "In The Castle",
und man ist sich sicher, dass Wolfmother sich mit ihrem
zweiten Streich wider aller Erwartungen noch verbessert
haben. Ein Grund dafür ist übrigens ohne Zweifel den
Entscheid, mit Aidan Nemeth endlich einen zweiten
Gitarristen in die Band aufzunehmen, der dem Ganzen noch
einen ordentlichen Wumms (durch die druckvolle
Produktion sowieso gewährleistet) mehr und die passenden
Soli verleiht. Mit "Cosmic Egg" strafen Wolfmother alle
Kritiker Lügen und zementieren ihren Ruf als die
energetischste Reinkarnation oben genannter Legenden.
Groovy!
Kissi
Punkte:
9.4 von 10
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23.90 SFr.
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WIRTZ – Erdling
Wirtz Musik/Musikvertrieb
Musik, die direkt ins Herz trifft. Der
Sub7even-Sänger Daniel Wirtz hat mit seinem zweiten
Solo-Album "Erdling" ein Werk geschaffen, welches den
Hörer in eine melancholische Welt entführt. Hart rockend
offenbart uns Wirtz das Reich seiner Gedanken.
Seelenstriptease ist angesagt, ohne dabei peinlich oder
obszön zu wirken. "Erdling" klingt generell traurig und
aufrichtig, hat aber auch seine wütenden Momenten. Etwa
dann, wenn er verschiedene Originalzitate aus
CD-Kritiken zum ersten Album mit "L.M.A.A." beantwortet.
Der Musikstil ist schwer zu beschreiben, könnte aber
aufgrund der deutschen Texte schlicht als Deutschrock
bezeichnet werden. Denn "Erdling" bietet mehr als
einfach 13 Lieder und zwei Bonustracks. Das Album zeugt
von schmerzlichen Lebenserfahrungen, die mit gut
formulierten Texten verarbeitet werden. Dabei hilft es,
dass Daniel Wirtz anders als bei Sub7even sich seiner
Muttersprache bedient. Die Songs erhalten dadurch eine
Sprengkraft, die auf Englisch nie möglich gewesen wäre.
Wenn Wirtz bei "Scherben" erkennt: "Es gibt zwar immer
zwei Seiten, aber nur eine, auf der man steht", spricht
er nicht nur Musikern und CD-Reviewern aus der Seele.
Wirtz klingt denn auch wie ein gutmütiger Vater, der als
gute Nachtgeschichte von seinem Leben erzählt und einen
danach mit einem guten Gefühl einschlafen lässt. Seine
Stimme besitzt ein unglaubliches Timbre. Passend dazu
ist auch das Album-Cover gezeichnet worden. Es zeigt
einen Embrio mit all den Tattoos von Wirtz und
versinnbildlicht damit die Verletzlichkeit des Musikers.
Wer bei Wirtz gegrölte Trinklieder erwartet, sucht
definitiv vergeblich. Dafür erhalten all diejenigen eine
Stimme, die sich im harten Rock nicht nur
oberflächliches Getue, sondern echte Gefühle wünschen. "Erdling"
klingt nach einer schmerzlichen, unangenehmen
Auseinandersetzung mit sich selbst. Dass Daniel Wirtz
diese Gedanken der Öffentlichkeit präsentiert, scheint
unglaublichen Mut zu brauchen. Belohnen wir ihn dafür
mit dem Kauf dieses Meisterwerkes.
Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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DARK FUNERAL - Angelus Exuro Pro Eternus
Regain Records/Irascible
Nach vielen Vorankündigungen liegt es nun endlich
vor, das neue Meisterwerk der schwedischen Black
Metal-Institution Dark Funeral. Und eines vorne weg:
Auch dieses Mal konnten sich die Mannen um Lord Ahriman
kompositorisch nochmals steigern. Das hier ist absolute
Oberklasse und ist seit einer (gefühlten) halben
Ewigkeit endlich mal wieder ein Album, das einen von
vorne bis hinten einfach nur in seinen Bann ziehen wird.
Szenepolizisten werden vermutlich mit dem sauber
produzierten Sound ihre Mühe haben, denn die 9 neuen
Songs knallen ultrafett aus den Boxen. Keine
Schrammelgitarren, sondern ein differenziertes,
transparentes Inferno, welches die hasserfüllten
Melodien und insbesondere die unglaubliche Leistung von
Drummer Dominator erst recht zur Geltung bringt. Ab der
ersten Sekunde bleiben die typischen Dark
Funeral-Trademarks im Gehörgang hängen und setzen sich
nachhaltig fest. Zu Beginn hat man das Gefühl, dass
nochmals das Gaspedal einen Tick mehr durchgetreten wird
als zuvor. Doch nach den ersten 4 Songs wird sofort
klar, dass Abwechslung gross geschrieben wird. Es paaren
sich wilde Raserei wie bei den ersten zwei Songs "The
End Of Human Race" und "The Birth Of The Vampire" mit
atmosphärischen Düstervertonungen ("Stigmata").
Durchgängig wechseln sich Up Tempo-Höllenritte und
majestätisches Mid Tempo ab. Und genau hier konnte im
Vergleich zur Vergangenheit nochmals eine Steigerung
erfolgen. "Declaration Of Hate" und "In My Dreams"
beweisen, dass Dark Funeral auch diese Disziplin
mittlerweile erstklassig beherrschen. Nichtsdestotrotz
ist dieses Album, trotz aller besagter Abwechslung,
immernoch 'voll auf die Fresse', und so soll es auch
sein. Dark Funeral sind nicht umsonst seit Jahren eine
Klasse für sich und stellen dies hier abermals eindeutig
und zielsicher unter Beweis.
Ralf W.G.
Punke:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
29.90 SFr.
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BETWEEN THE BURIED AND ME - The Great Misdirect
Victory Records
Between The Buried And Me als progressiven Metal
einzustufen ist vielleicht ein Tick zu abenteuerlich -
die Schübe an modernem Metal mit melodischen Einlagen
sowie auch einige abstraktere Ideen führen das Vorhaben
klar in eigene Gewässer: Ich hatte direkt beim
erstmaligen Durchhören das Gefühl, hier endlich mal
wieder was richtig schön Kreatives in der Hand zu
halten. Das Quintett aus North Carolina zieht auf "The
Great Misdirect" eine überraschende Fülle an Jokern aus
dem kollektiven Hemdsärmel und schafft es so, die
Aufmerksamkeitsspanne auf die gesamten 59:30 Minuten
auszudehnen - was man nicht wirklich vielen aktuellen
Metalbands attestieren kann. "Mirrors" läutet die Platte
ruhig und im zweiten Teil mit ordentlich jazzigem
Bassspiel ein, Fusion wäre hier definitiv das richtige
Etikett. "Obfuscation" zieht das Boot aber gleich rum
und konfrontiert den Hörer mit einem chaotisch
anmutendem Ungetüm an Riffs, Fills und Beats, während
auch hier der Song irgendwo in der Mitte der neun
Minuten eine komplett andere Richtung annimmt. "Disease,
Injury, Madness" steht dem in nichts nach, wirft dem
Ganzen aber noch eine Prise Unisono-Gedudel der Marke
Opeth hinterher und kommt dadurch noch einmal
ausgefallener daher. Richtig markant wird das Ganze aber
klar bei "Fossil Genera – A Feed From Cloud Mountain",
wo die Band zu Beginn mit einem Barpiano auftrumpft, das
Ganze dann mit fetten Bratgitarren unterlegt, in der
Strophe den Swing und an Mike Patton erinnernde
Arrangements auspackt, kurz darauf richtig fett
losbolzt, im Mittelteil mehrstimmig drauflos fidelt,
irgendwo bei 07:40 das Barthema wieder aufgreift und
dann den Song in einem Überchorus aus mehrstimmigen
Vocals, Streichern und Perkussions-Elementen ausklingen
lässt - fett! Das darauffolgende "Desert Of Song" greift
erneut das jazzige Bassspiel auf und kommt dabei mit
etwas Wüstenstaub daher. Das abschliessende "Swim To The
Moon" packt nochmal alle vorhergehenden Elemente der
Platte in einen Sack und haut mit einem Holzprügel
drauf... Das Resultat ist ein endgültig niederwälzender
Koloss, der die Platte erneut zu einem weiteren
Höhepunkt bringt. "The Great Misdirect" ist eine
atemberaubende Platte. Vielleicht wurde darauf gar etwas
viel Chaos angerührt, aber die Band bringt sämtliches
Material homogen an den Start, sämtliche Instrumente
verschmelzen zu einer drückenden Einheit und der warme
Klang setzt der Scheibe noch das I-Tüpfelchen auf.
Scheisse, ich glaub ich bin grad Fan geworden!
El Muerte
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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STEEL PANTHER - Feel The Steel
Universal Republic/Universal
Nanu? Wieso haben wir diese CD erst jetzt erhalten?
Ist doch in der Schweiz schon seit Juni erhältlich.
Egal, denn hier haben wir es mit etwas sehr Speziellem
zu tun: Die lustigen Leute von Steel Panther heissen
Michael Starr, Satchel, Lexxi Foxxx und Ztix Zadinia.
Geboten wird eine lustige Angelegeheit der Sparte "Wir
verarschen mal den 80er-Hair Metal". Hier wird die volle
Bandbreite geboten. Gespielt werden Songs, aus denen man
mehr als deutlich Einflüsse von Whitesnake, Ratt, Bon
Jovi, Def Leppard und von weiteren ähnlichen Bands
raushört. Die Texte drehen sich hauptsächlich um Girls,
Frauen, Chicks, Ladys, Sex und noch mehr Damen und Sex.
Wer der englischen Sprache mächtig ist, wird an diesen
Songtexten viel zu lachen haben. Leute, welche die 80er
miterlebt haben, werden sehr schnell den Bezug zu "Feel
The Steel" finden. Alle anderen werden hier absolut
nichts kapieren. "Feel The Steel" bewegt sich irgendwo
zwischen Geniestreich und Parodie höchster Güte. Über
die Handwerklichen Fähigkeiten gibt es nichts
auszusetzen. Wenn die vier lustigen Musiker zusammen
eine 'ernsthafte' Band betreiben würden, kämen sie mit
ihrem Fähigkeiten relativ schnell in die Oberliga. An
dieser CD gibt es so enorm nichts auszusetzen, dass ich
sie am liebsten zum CD-Tipp des Monats machen würde.
Leider haben wir sie sechs Monate zu spät erhalten.
Nichtsdestotrotz: ein Meisterwerk!
Roxx
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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EXCRUCIATION – [T]horns
Non Stop Music
Zwei Jahre sind nun schon ins Land gezogen, nachdem
ich die Ehre hatte, eine der dienstältesten Schweizer
Doom-Bands respektiven deren Opus „Angels To Some,
Demons To Others“ rezensieren zu dürfen. Seitdem habe
ich sie ja noch einmal live mit Samael zusammen im Abart
erleben dürfen, und wie man aus meinem Live-Bericht
entnehmen kann, war ich dazumals überrascht gewesen…
Leider nicht zwingend im positiven Sinne, denn der
Auftritt kam mir doch irgendwie gestellt und kraftlos
vor. Nun, dies ist alles Vergangenheit, und was
erblickten meine Augen, als ich die neueste Sendung an
monatlich zu bewertenden Scheiben durchforstete? „[T]horns“
nennt sich der neueste Output der Zürcher, und war ich
von seinem Vorgänger wirklich hellauf begeistert, so
gelingt dies dem Nachfolger spielend leicht! War „Angels
To Some, Demons To Others“ doomig, drückend und alles
wegfegend, so ist nun „[T]horns“ der tiefschwarze
Bruder, der sich mit aller Macht und Gewalt nach vorne
drückt, die kläglichen Überreste, welche den Vorgänger
überlebt haben, zu allerfeinsten Staubkörnchen zermalmt
und einen solch intensiven, schwarzen Vorhang daraus
erschafft, der die Welt in ein alles verzehrendes,
schwarzes Loch und somit in die Bedeutungslosigkeit der
Nichtexistenz hinunterreisst. Anders lässt sich kaum
beschreiben, was den werten Hörer auf diesem Silberling
erwartet, denn die Grundprinzipien sind an sich gleich
geblieben, aber die Stimmung hat sich von einer mentalen
Verstimmung in eine absolut hoffnungslose Depression
gewandelt. Eugenio Meccariello, der Mastermind hinter
dem Mikro, singt nach wie vor gepresst, schreit und
flüstert sich dermassen intensiv durch die zehn Tracks,
als wäre effektiv jeglicher Lichtschein nur eine kranke
Vorstellung im Gehirn des absolut Verdammten. Die
Gitarrenwände walzen straight in Richtung Verderben, und
der Bass sowie die Drums geben den Takt vor, in welchem
die Verlorenen unermüdlich ihren nie endenden
Stechschritt zum Abgrund hin vollführen. Ein bestimmter
Song hervorzuheben ist nicht wirklich möglich, da alle
ihre ganz eigene Facette und Stimmung beinhalten und
auch als solche verstanden werden wollen. Wer auf nicht
alltäglichen Doom mit einer schwermetallischen
Schlagseite steht, sollte hier unbedingt zugreifen, aber
auch allen anderen sei mindestens ein Ohr voll
empfohlen, denn auf „[T]horns“ kann der Zeitgeist noch
förmlich geatmet respektive gehört werden!
Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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RAM-ZET – Neutralized
Ascendance Records
Als erstes sei gleich eine Warnung ausgesprochen,
denn die norwegischen Ram-Zet generieren keine leicht
verdauliche Kost, halten sich an keine Konventionen und
könnten bei Einigen Kopfschmerzen verursachen, besonders
wer klare Strukturen und eingängige Refrains braucht um
glücklich zu werden, wird sich an "Neutralized" die
Zähne ausbeissen und kann sich den Rest der Review
schenken. Wer Ram-Zet bereits kennt und liebt, braucht
auch nicht weiter seine Zeit zu verschwenden und sollte
sich die Scheibe sofort bestellen! Wem sein Interesse
nun geweckt ist, der sei willkommen und gleich mal
erklärt, dass Ram-Zet kaum in eine Schublade zu stecken
sind. Da hätten wir erstmal eine Dreierformation an
Mikro, zwei Damen (SfinX und Sareeta) und Mastermind Zet,
welcher mit seiner fiesen Stimme gerne mal an Dani Filth
erinnert, dazu gesellen sich Musikcollagen und Rhythmen
welche mit ihrer progressiven Grundnote zwischen Death-,
Black- , und Gothic Metal bis Industrial und Jazz
pilgern. Zudem arbeitet die Band auch gerne mal mit
psychedelischen Elementen oder Geigenklängen welche die
abgedrehten Strukturen bereichern. Da ist es nahe
stehend, dass die Bandbreite der Songs von ruhig über
aggressiv, sanft bis treiben, krank bis eingängig und
schmerzend bis euphorisch reicht. Kurzum "Neutralized"
lässt sich nicht beschreiben, man muss es erlebt haben.
Diese Achterbahn ist aber stets gelenkt, selten kommt
das Gefühl hoch, dass die Band nun total abdreht und die
Kontrolle über sich selbst verliert, sprich die
Komplexität in der sich das Material bewegt ist durchaus
nachvollziehbar wenn auch der Silberling ein paar
Rotationen benötigt, bis man Alles entdeckt hat. Bevor
man sich an die Fetten Brocken "Addict", "Beautiful Pain"
und "Requiem" wagt, welche Alle über 10 Minuten dauern
könnte als erste Probe des eigenen Stehvermögens "222"
einverleibt werden, dieser Song fasst praktisch den
Sound von Ram-Zet zusammen und übersteht man diesen ohne
Nebenwirkungen,dann ist man bereit in die Welt
einzutauchen, welche "Neutralized" offenbart. Auch wenn
mit Frauengesang angereichert, so stehen Ram-Zet fern ab
von jeglichem Mainstream und Trends, anspruchsvolle
moderne Musik, welche für die grosse Menge ungeniessbar
sein wird doch sind es genau diese Nischen Bands, welche
wenigstens noch etwas Innovation in die sonst karge und
sich immer mehr wiederholende Metal-Landschaft zaubern.
R.K.
Punkte:
9.0 von 10
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27.90 SFr.
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SHADOW'S FAR - As Black Turns Red
Stonepath Records/Non Stop Music
Alle guten Dinge sind drei. Ich hatte die Ehre, bis
jetzt alle Veröffentlichungen von Shadow's Far zu
bewerten. Die ersten zwei Scheiben des Urner Quintetts
hatten dann auch alle Qualitäten, um erfolgreich in die
Thrashszene zu starten und sich zu etablieren. Man hat
in der Zwischenzeit reichlich Erfahrungen im Livesektor
gesammelt und ist guter Dinge, das dritte Album "As
Black Turns Red" angegangen. Line Up-mässig hat man
schnell mal den Sänger und Basser ausgewechselt, das
heisst, neu ist Roman Wettstein an den Vocals und den
Bass bedient Pascal Trutmann. Soviel zum Line Up.
Aufgenommen hat man bei Andy Classen in seinem Hedgehog
Studio in Deutschland, und mit diesem Mann hat man ein
gutes Händchen bewiesen. Denn die Produktion knallt ohne
Ende. Nein Scheisse auch Leute, beim ersten Durchlauf
hat es meine Haarpracht so richtig durchgewirbelt. So,
Leute, muss Thrash Metal klingen, Gitarren, die so
richtig geil sägen, mit enorm viel Power mal rasant
schnell, mal ein cooles Break zum Auflockern. Natürlich
brauchen wir eine Rhythmusmaschine, von Drums und Bass,
die wie ein Fels in der Brandung steht und sich von der
mächtigen Gitarrenwand nicht beeindrucken lässt. Das
Püncktchen auf dem I ist natürlich der alles
vernichtende Gesang von Frontmann Wettstein, der schön
böse klingt, wie wenn er gerade aus den tiefen Abgründe
der Hölle käme. Nein im Ernst, hier haben die Urner ihre
Meisterprüfung abgelegt und sind zumindest an die
nationale Spitze aufgestiegen. Jetzt noch eine Tournee
im Vorprogramm einer bekannten Thrashband, und Shadow's
Far sind in aller Munde. Es müsste schon mit dem Teufel
zu und hergehen wenn hier der Erfolg ausbleiben würde
oder ich habe von der ganzen Materie keine Ahnung, aber
27 Jahre Metalerfahrung ist genug, um hier klar
festzustellen: geile Pladde, Jungs!
Daniel J.
Punkte: 8.8 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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DES KÖNIGS HALUNKEN - Irrfahrt
Totentanz Records
Es war einmal ein König, Niedhelm III. war sein
Name, der zog zusammen mit seinen Halunken aus, um die
Welt der Mittelaltermärkte und Rockclubs gleichermassen
unsicher zu machen. Nach unzähligen musikalischen
Darbietungen an nahen und fernen Orten erschien die
Liedersammlung "Spieglein", welche von den ersten
Abenteuern der Musikanten erzählte. Mit "Irrfahrt" wird
nun, im Jahre 2009 des Herrn, ein neues Kapitel in der
Historie der tapferen Spielleute aufgeschlagen. Und um
es ohne Gekünstel zu sagen: Mit "Irrfahrt" ist Des
Königs Halunken ein Album gelungen, so abwechslunsgreich
und frisch, wie man es in der momentan festgefahrenen
Mittelalter-Szene schon lange nicht mehr gehört hat -
geschweige denn aus der in diesem Genre eher absenten
Schweiz. So gehen flotte Rock-Nummern mit durchwegs
hohem Violinen- bzw. Pfeifenanteil wie der Titeltrack,
"Kannibalen" oder der räudige "Wunschpunsch" gleich ins
Ohr, während balladeske Nummern, etwa das Duett "Feentrunk"
oder "Der Tiefe Fall" in eine andere Zeit zu entführen
vermögen. Dazu Dramatisches der Sorte "Mantje" und "Ich"
und Ausflüge in stromfreie Gefilde wie der zum Tanz
einladende "Schlafwandler", "Fermeteure" oder das
phantastische, Lust auf mehr machende "Spielmannsglück".
Einzig der "Barbar" mit seinem aufdringlichen
Country-Gefiedel hätte man sich sparen können (trotz der
saukomischen Lyrics). Dass die verschiendenen Halunken
dann aber auch noch abwechselnd als souveräne, wenn auch
etwas gar theatralische Sänger/Sängerin die mit einem
Augenzwinkern versehenen Texte darbieten und in den
verschiedenen Liedern eine zusammenhängende Geschichte
erzählt wird, eben das neueste Abenteuer des Königs und
seinen Halunken, das alles macht "Irrfahrt" zu einem
Muss für alle Freunde von Sackpfeifen und Geigen, die
mit einer ordentlichen Ladung Humor umgehen können.
Kissi
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MR. BIG - Back To Budokan (2-DVD)
Frontiers Records/Musikvertrieb
Nach dem Metal Factory Release des Monats Oktober
flatterte mir nun auch die heutzutage schon fast
obligate DVD zu einem Live-Event auf den Schreibtisch.
Doch damit nicht genug, denn es sind gleich zwei davon!
Wer am 24. September 2009 im Z7 dabei war, weiss um die
Genialität dieser Band. Vor allem das Saiten-Duo Paul
Gilbert (g) und Billy Sheehan (b) ist das Aushängeschild
dieser amerkanischen Combo, die ja mit dem unheimlichen
Chart-Erfolg von «To Be With You» karrieretechnisch eher
schlecht bedient war. Will heissen, dass sich vor allem
in Europa kaum wer für die Band als Ganzes
interessierte. Nur die Japaner hatten es gerafft und
demzufolge haben Mr. Big dort auch heute noch sowas wie
einen Gott-Status. Zu dem dürfte es bei uns wohl nicht
mehr gereichen, aber die Freude bei den europäischen
Fans ist trotzdem gross, dass die Kult-Band erstens
wieder im Original-Lineup zusammen gefunden hat,
zweitens wieder am Touren ist und drittens womöglich
weitere, neue Songs aufnehmen wird. Bis dahin oder quasi
als Nachruf der aktuellen Konzerte kann man sich nun
«Back To Budokan» genüsslich und zu jeder Zeit rein
ziehen. Bei diesen Bildern des proppenvollen Stadions
wir einem auch klar, warum die Amis dort immer noch hoch
geschätzt werden. Während Sänger Eric Martin
offensichtlich eine fixe Konzertgarderobe mitführt,
präsentiert sich Billy Sheeham im schicken Anzug mit
Krawatte. Drummer Pat Torpey gibt sich derweil mit einem
aktuellen Tourshirt zufriedenund Gitarrero Paul Gilbert
trägt seine wohl alltäglichen Klamotten auch auf der
Bühne. Nach knapp einer Viertelstunde spurtet die ganze
Band auf der Gangway mitten ins Publikum rein und lässt
sich kurz abfeiern, ehe es danach flugs zurück auf die
Bühne geht, wo Billy sich zuerst mal von Jackett und
Krawatte befreit. Der Rest ist schnell erzählt, denn zu
einem Mördersound (gleich wie auf der DCD) und nicht
allzu nervöser Kamera-Führung zocken Mr. Big einen
brillanten Gig runter, der die ganze Bandbreite des
Songwritings inklusive der ausufernden Soli der
Saitenfraktion zeigt. Überdies ist es interessant zu
sehen, wie diszipliniert die japanischen Fans sind (man
sieht kaum bis niemand richtig headbangen!), da trotz
komplett gestuhltem Stehplatz-Bereich (!) natürlich alle
stehen und wegen der Aufnahmen ordentlich auf Distanz
zur Bühne gehalten werden. Besonders bejubelt wird im
Zugabenblock natürlich die coole Instrumenten-Tausch
«Smoke On The Water»-Einlage, bei der abermals
ersichtlich wird, wie saugut Paul Gilbert auch mit
Drumsticks umzugehen weiss! Dies und noch zusätzliches
Material wie ein Video-Take von «Next Time Around» aus
dem Studio und ein aktuellerer Acoustic Kurz-Auftritt im
Tokyoter Hardrock Café zieren die zweite DVD. Absoluter
Pflichtkauf für Fans und die Genre-Zielgruppe!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
Hier bestellen für 32.90 SFr.
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HEAVENLY - Carpe Diem
AFM
Records/Musikvertrieb
Ah ja, die französischen Helloween sind wieder da
mit ihrem fünften Album. "Carpe Diem" nennt sich der
neue Rundling, und ich bin überrascht. Wieso? Na ja, die
Franzis klingen zwar teilweise immer noch nach Helloween,
vor allem "Ode To Joy" hätte locker auf einem der beiden
Keeper-Werken stehen können. Aber man ist vielseitiger
geworden. "Farewell" zum Beispiel hat einen
unüberhörbaren Queen-Touch. Und auch "A Better Me"
schlägt in die gleiche Kerbe, beides sind
abwechslungsreiche, mit viel Gefühl und Klavierpassagen
untermalte Songs, klasse Refrains und Soli krönen die
beiden Tracks. Ansonsten kann man hier und das auch
Edguy (man höre sich nur mal "Fullmoon" an) und etwas
Avantasia ausmachen. Bei allen Songs steht ganz klar die
Melodie im Vordergrund, und immer wieder werden die
Gesänge von gewaltigen, melodiösen, fetten Chören
begleitet. Der Opener "Carpe Diem" startet zum Beispiel
gleich als volles Brett mit einer klasse Double
Base-Attacke und geht dann in einen hymnenartigen,
stampfenden Refrain über. Genau so macht doch Metal
Spaß! Die Franzis verbreiten durch das ganze Werk
hindurch gute Laune, und wenn man halt auch etwas nach
Helloween und Konsorten klingt, ist das doch völlig
egal, da ja vor allem die Erstgenannten ja sowieso schon
lange nicht mehr so dieser Art Musik frönen. Ich würde
sagen, dass alle neun Lieder der Franzosen um Sänger Ben
Sotto zu überzeugen vermögen und "Carpe Diem" zum Besten
gehört, was die Jungs fabriziert haben. Und das wäre
eben, auch wenn ich es noch mal wiederholen muss,
klasse, melodiöser abwechslungsreicher Metal, nicht mehr
und nicht weniger.
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DARKRISE - Built
Great Dane Records
Habe die Band nur einmal und vor einiger Zeit live
am Meh Suff-Festival gehört und war beim Ersteindruck
der etwas chaotisch anzuhörenden Songs zwar
dementsprechend genervt, zeigte mich aber durchaus von
ihren technischen Fähigkeiten beeindruckt. Mit "Built"
relativiert sich diese Erkenntnis aber völlig zum
Positiven, denn was die Lausanner hier zusammenshreddern
ist zwar intelligenter und technisch hochstehender Death
Metal, verliert aber trotzdem nie den Bezug zum Song und
drückt dazu noch amtlich fett aus den Boxen.
Verschachtelte und trotzdem eingängige Riffgewitter, ein
dann und wann geslappter Basslauf und exzellente
Gitarrensoli werden abgerundet mit einem fantastischen
Artwork von Niklas Sündin (Dark Tranquillity) und einer
bis auf den etwas zu übertriggerten Schlagzeugsound
vortrefflichen Produktion aus dem Hause Hertz Studio.
Ein kleines Gesamtkunstwerk. Ich muss schlussendlich
neidlos zugeben, dass ein paar der besten Schweizer
Bands aus dem Welschland stammen. Denn nicht nur das
technische Niveau ist dort hörbar höher angesiedelt,
auch was die Umstände von Kreativität und Mut zu Eigenem
angeht müssten sich einige der hiesigen Bands ernsthafte
Gedanken um ihre Motivationsabsichten machen. Wer also
auf der Suche nach national anspruchsvollem Lärm abseits
den bekannten Strassen ist, soll sich mal die
durchgeknallten Aggros von Switchback, die von mir
vergötterten Post-Harcore'ler Kruger und sowieso das
vorliegende "Built" der Tech/Deather DarkRise zur Brust
nehmen. Chapeau!
Hardy
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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BRAINSTORM - Just Highs No Lows (Best-Of DCD)
Metal Blade/Musikvertrieb
Best-Of Alben hängt meist ein bestimmter und nicht
selten schlechter Ruf an oder nach. Im Falle von
Brainstorm, dessen neues Album «Memorial Roots» ja bei
AFM Records erschienen ist, geht es der nun ehemaligen
Plattenfirma nur noch darum, die letztmögliche Kohle mit
den schwäbischen Power Metallern zu machen. Darum haben
wir es hier nicht mit einem Abgesang auf die vergangene
Karriere zu tun, sondern einer gängigen Geschäftspraxis.
Damit das Ganze nicht als reine Abzocke abgetan werden
kann, wurden die insgesamt 32 Songs alle remastered und
überdies auf der zweiten CD einige Raries untergebracht.
So wie das einige freuen dürfte, rümpfen die echten Fans
darob wohl gleich die Nase, wenn sie nun zum Beispiel
alle teuer bezahlten Japan-Tracks zusammen auf einer CD
vorfinden. Der allfällige Missmut wird aber durch ein
fanfreundliches Angebot ausgebremst, denn diese an sich
wertige Veröffentlichung trägt als Doppeldecker nur den
Preis eines einzelnen Silberlings. Darüber hinaus gibt
es zum ersten Mal zwei Songs («Voices» und «Liar's
Edge») der Ära vor Andy B. Franck auf einem (Audio-)
Tonträger zu hören, und zwar als Live-Fassungen ab zwei
verschiedenen DVDs («Summer Breeze» und «Budapest»). Wer
sich bis anhin immer die Digipak's und Voraus-Singles,
respektive EPs gekrallt hat, kriegt nun mit «Drowning»
(ab «Downburst», Japan Ed.) immerhin noch einen weiteren
Hammer-Track in die gute Stube. Der entpuppt sich dabei
als echtes Juwel, wobei Andy hier sogar noch den einen
anderen gedanklichen Vergleich in Richtung Ivanhoe
zulässt. «Crawling In Chains» ziert derweil ja nebst der
Japan-Scheibe von «Downburst» auch dessen limitiertes,
bei uns erhältliches Digipak. Ähnliches widerfuhr dem
Speedster «Breathe», der einerseits auf der japanischen
Version von «Liquid Monster» zu finden ist und bei uns
mit der «Downburst»-Vorab-EP «Fire Walk With Me»
nachgereicht wurde. Wer genau hinsieht, entdeckt jedoch
mindestens noch zwei hier nicht berücksichtigte
Non-Album Tracks, nämlich «Shades And Shadows» sowie
«Hold Tight». Wer mag, kann ja recherchieren, wo diese
zu finden sind. Wer sich also bisher noch nicht oder nie
mit Brainstorm auseinander gesetzt hat, erhält mit «Just
Highs No Lows» auf jeden Fall einen recht guten
Querschnitt durch den bisherigen Backkatalog.
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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YVERDOOM - Pestalozzi Platz Massacre
Headstrong Music
Der Kenner wird bei Betrachtung des Bandnamens und
des Albumtitels genüsslich mit der Zunge schnalzen -
hierbei kann es sich nur um ein erneutes Spass-Projekt
einiger Quergänger der frankophonen Szene handeln: Und
tatsächlich steht bei Yverdoom niemand anderes als Danek,
der Fronter der unvergleichlichen Houston Swing Engine
und Sludge hinterm Mikro. Dementsprechend latent
übermutig geht es auch bei den Songtiteln zu und her:
Das Intro zur Platte wurde viel versprechend "Jah Blast"
getauft, ein Instrumental im Mittelteil der Platte
heisst treffend "Minus Vox" und der folgende Track mit
Samba-Intro wurde mit "Putaquepariu" getauft. Doch
abseits all der abstrusen Bastlereien macht die Band
natürlich noch Musik, und das nicht zu knapp:
"Pestalozzi Platz Massacre" ist ein tobender Wüstling
aus - wie könnte es anders sein - einem fetten Gemisch
aus Grind- und Hardcore, dass in den besten Momenten an
Bands wie Napalm Death und Konsorten anlehnt,
zwischendurch aber interessanterweise auch die eine oder
andere Melodie nicht verabscheut. Eine nette Mischung,
die vor allem live ordentlich was hergeben könnte - was
aber nicht heissen soll, dass die Platte diesem
möglicherweise äusserst fetten Erlebnis hinterher
trottelt. Nebst einigen interessanten Ecken und Kanten
im Songwriting kann vor allem auch die Produktion selber
überzeugen und drückt amtlich, ohne den nötigen Rotz zu
missen. "Pestalozzi Platz Massacre" hätte meiner Meinung
nach ruhig etwas länger ausfallen dürfen, aber die
Platte macht auch so richtig Spass - und vor allem Lust
auf mehr. Yverdoom gelingt damit ein fetter Erstling und
ich hoffe, dass die Jungs noch mehr in petto haben...
Das Potential dazu ist auf jeden Fall klar vorhanden!
El Muerte
Punkte: 8.5 von 10
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SAATTUE – Vuoroveri
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Oha, finnische Musiker, da muss man eigentlich gar
nicht so viel dazu sagen, das erklärt sich von selbst.
Oder etwa doch nicht? Nicht ganz, denn nebst all den
Kapellen, welche mit Orchestern oder sonstwelchen
symphonischen Elementen um sich schmeissen, existieren
tatsächlich auch noch Bands, welche mehrheitlich ganz
auf dieses Beigemüse verzichten und sich ganz der einen
Sache widmen, welcher sich eigentlich jede Band annehmen
müsste: der Musik an sich. Saattue haben mit „Vuoroveri“
ihr Zweitwerk am Start, und man muss vorausschicken: Die
ganze Chose ist komplett auf Finnisch gehalten, was zwar
der Atmosphäre einen dicken Pluspunkt einbringt (ebenso
die Gastsänger von Ajattara, Children Of Bodom und
Embassy Of Silence), dem gesamten Verständnis aber eher
entgegenwirkt, es sei denn, man versteht finnisch. Im
Gesamten erinnert diese Platte an das Debut von KYPCK,
wenngleich es auch nicht so derb schleppend sondern eher
schleppend-arschtretend mit gewissen ruhigen Momenten
ist. Der gute Herr am Mikro versteht es sehr gut, mit
seiner rauen Stimme ergänzend zu den musikalischen
Wänden den Hörer zu fesseln und ihm das Gefühl zu geben,
er wäre in einer dunklen Höhle eingeschlossen, mit nur
wenigen Lichtstrahlen, in welcher er auf sein
endgültiges Urteil warten muss – oder das der ganzen
Welt, welche dem Untergang geweiht ist. Speziell die
akustisch gehaltenen Lieder wie beispielsweise „Synnistä
syntynyt“ erzeugen eine extrem dichte Atmosphäre, wobei
auch die female vocals sehr gut dazu passen. Beklemmend
könnte man dazu auch sagen. Bisher eher noch ein
Geheimtipp, könnten sich Saattue mit „Vuoroveri“ einer
breiteren Masse zugänglich machen, verdient hätten sie
es allemal!
Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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DESTROPHY - Destrophy
Victory Records
Wer Disturbed, Shinedown, und Five Finger Death
Punch zu seinen Favoriten zählt, sollte hier unbedingt
weiterlesen, denn beim Debutalbum der Amerikaner von
Destrophy wird in der Szene gemunkelt, dass hier ganz
etwas Grosses am Machen ist. Der als Pop Rock/Metal
bezeichnete Musikstil der Amis ist sicher en Vogue, aber
halt, die Zeiten ändern sich und es gibt halt noch
andere Bands auf diesem Planeten als immer die gleichen,
ich sag jetzt mal Grossen des Musikbusiness, die ihren
Platz zementiert haben. Es ist wie im Sport: Wir
brauchen Nachwuchs, will heissen frischen Wind für die
Szene, unverbrauchte, junge, talentierte Musiker, die
frisch von der Leber weg Vollgas geben, und bei
Destrophy handelt sich genau um solch eine Band, die
unbekümmert drauflos spielt und richtig Freude an der
Sache hat. Der Sound ist fett, die Gitarren braten
richtig schön vor sich hin und man ist bei den Vocals
richtg melodiös. Auch hier gilt: Die Songs haben Power,
greifen sofort will heissen keine komplizierten
Arrangements, ja nach einem und zweiten Durchlauf ist
man richtig involviert und singt schon die Refrains mit.
So will ich's haben, die Zeit ist knapp, also muss
dementsprechend die Scheibe schnell zünden, und das
haben wir hier voll und ganz erreicht, darum finde ich:
Übung erfüllt und weiter so!
Daniel J.
Punkte:
8.2 von 10
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29.90 SFr.
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DER W. – Schneller, Höher, Weidner - Von A nach W
(live) (2 DVDs+CD)
Tonpool
Medien Gmbh/Musikvertrieb
Viele Worte über Stephan Weidner resp. Der W. zu
verlieren, wäre Wasser in die Aare getragen. Es wurde
alles schon mal gesagt und geschrieben während seiner
Zeit bei der grössten deutschen Rockband , den Böhsen
Onkelz. Um den zweiten Teil seines musikalischen
Schaffens zu dokumentieren, liess Der W. auf der ganzen
Tour zu seinem Debut-Album "Schneller, Höher, Weidner"
Cams mitlaufen. Er selbst trug seine sogenannte "W.-Cam"
immer bei sich. Wenn es ihm nicht möglich war, selbst zu
filmen, wurden Crew-Mitglieder, Bandmembers oder
Bekannte dazu verdonnert. Aus diesem viele Stunden
umfassenden Material wurde die mir vorliegende DVD
gepresst. Das geniale Teil umfasst: Die
Tourdokumentation von A (Wie Aschaffenburg) bis W (wie
Wacken) auf der ersten DVD, der zweite Rundling besteht
aus dem kompletten Konzert von Berlin, welches zu einem
der Höhepunkte der ganzen Tour wurde. In einer
10-minütigen Sequenz kommt dann noch die Band zu Wort.
Auf der beiliegenden CD ist nochmals der Berlin-Gig
drauf. Auch das ganze Package ist sehr ansprechend
gemacht worden mit einem kleinen Fotobooklet mit Texten
über die Gedanken, die sich der Meister vor und während
der Tour so gemacht hat. Mit den Onkelz war er ganz
oben, wie wird es im Alleingang? Kommen überhaupt Leute
zu den Konzerten? Das waren so die zentralen Fragen, die
Weidner sich vorher gestellt hat. Und die Antworten
kamen prompt: Die Tour war komplett ausverkauft, und es
wurde zu einem Siegeszug seinesgleichen. Ganz und gar,
ohne auch nur den kleinsten Onkelz-Track ins Set
aufzunehmen. Das Ganze sieht man eindrucksvoll auf der
DVD. In der Doku ist auch gut zu erkennen, wie viel
Spass und Freude die ganze Crew und Band während der
Tour hatte. Auch die Vorband D.A.D. wurde voll
integriert und auch mit 2 Songs auf der DVD verewigt.
Der W. hat, meiner Meinung nach, sicher viele Leute zu
den Konzerten gezogen, weil er ein Mitglied der Onkelz
war. Aber ich bin auch überzeugt, dass er bei der
nächsten Rundreise schon viele mehr haben wird, die mit
seinen Shirts anreisen. Er hat allen gezeigt, dass er es
auch solo und als Sänger voll drauf hat. Ich kann die
DVD allen nur wärmstens empfehlen, man wird einfach von
der sympathischen Art des W. in den Bann gezogen.
André G.
Punkte:
keine Wertung
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VARIOUS ARTISTS - ReUnation - A Tribute To Running
Wild (2 CDs)
Remedy Records/Musikvertrieb
Es gibt einen Zeitpunkt, zu welchem auch noch der
verbissenste Käpt'n einsehen muss, dass sein Schiff
nicht mehr zu retten ist. So auch Rock'n'Rolf Kasparek,
der spät, viel zu spät, wenn man die letzten
unterirdischen Veröffentlichungen wie "Brotherhood" und
"Rogues En Vogue" betrachtet, den legendären, aber auf
Grund gelaufenen Kahn Running Wild endlich hat absaufen
lassen. Nun, passend zum beginnenden Weihnachstgeschäft
scheinen ein paar spitzfindige Köpfe noch die letzten
Schätze der Band bergen zu wollen, und zwar in Form
eines ganze 31 Tracks umfassenden Tribute-Doppelalbums.
Dabei wird eines schnell deutlich: Auch wenn Running
Wild in den letzten Jahren (oder auch Jahrzehnten) von
Wind und Wetter gezeichnet waren, so haben sie in der
Vergangenheit doch einen Haufen an knackigen Heavy
Metal-Hymnen geschrieben. Mit Hilfe von bekannten
Truppen wie Powerwolf ("Draw The Line"), Chinchilla ("Conquistadores"),
Warhead ("Faceless") und Heavenly ("Masquerade") oder
auch weniger geläufigen Namen wie Fate ("Soul Vampire"),
Thunderblast ("Timeriders") und Overtures ("Pirate
Song") werden so alte Leder-und-Nieten-Perlen wieder auf
Fordermann poliert. Während genannte Namen dabei wenige
Eigeninterpretation einbringen (was aber wenig stört),
verwandeln Withering Soul "Firebreather" hingegen in
einen rasenden Black Metal-Sturm, verleihen Skiltron der
"Ballad Of William Kid" eine passende Folk-Note, und "When
Time Runs Out" wird durch Deadlock zu einem fetten
Modern Metal-Stampfer mit weiblichen und gegrowlten
Parts. Und natürlich ist auch Suidakra's alles
niederreissende Version von "Marooned" das Gegenteil von
nahe am Original. Dazu noch souveräne Versionen von
Hellish War, Custard, Magica, Motorjesus und
Thunderstorm und fest steht, was dieses Jahr auf dem
Wunschzettel jedes Running Wild-Fans steht. Das traurige
Fazit: "ReUnation" ist besser als alles, was die der
hier gehuldigten Band in den letzten 10 Jahren selbst
zustande gebracht hat und ist somit auch für
(traditionsbewusste) Nicht-Fans der Band durchaus zu
empfehlen.
Kissi
Punkte:
keine Wertung
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SOUL DOCTOR – Way Back To The Bone
Metal Heaven/Non Stop Music
Bereits seit 10 Jahren sind Sänger Tommy Heart, sein
Sidekick-Gitarrist Chris Lyne und ihre Band Soul Doctor
aktiv. Nun, pünktlich zum Jubiläum erscheint das fünfte
Album der Herren. Der Name Tommy Heart ist aus der
deutschen Hard Rock-Szene nicht mehr wegzudenken. Seine
Stammband Fair Warning ist längst kein Geheimtipp mehr
und deren Erfolg weitet sich langsam von Japan auch auf
Europa aus. Doch auch Soul Doctor überzeugen immer
wieder. Der Vergleich der beiden Hauptstandbeine von
Tommy ist naheliegend. Fair Warning sind definitiv in
der Melodic-Ecke zu Hause, Soul Doctor waren
ursprünglich eine reinrassige, schnörkellose
Rock'n'Roll-Band. Mit der Zeit fand eine Annäherung von
Soul Doctor an Fair Warning statt. Für "Way Back To The
Bone" bedeutet dies, dass auf dem Album die rotzige wie
auch die melodiöse Seite berücksichtigt wird. Nach wie
vor versteht es das Team Heart/Lyne, starke Tracks zu
verfassen, deren Melodien sofort ins Ohr gehen. Eine
ganz entscheidende Stärke, die seit dem ersten Werk der
Truppe zum tragen kommt. Immer mal wieder wird die Band
mit Gotthard und Bon Jovi verglichen. Ein Vergleich, der
aber ziemlich hinkt. Glücklicherweise verzichten Soul
Doctor nämlich gänzlich auf kommerziellen
Trallalla-Sound. Klar, die einen oder anderen
balladesken Klänge sind auch auf dieser Scheibe zu
hören. Die Basis bildet bei Soul Doctor aber nach wie
vor knackige Riffs und groovige Melodien, wenn auch das
Keyboard vermehrt zum Einsatz kommt. Der aktuellste
Output ist vielleicht nicht der beste der Band, doch
immer noch weit über dem Durchschnitt des Melodic/Hard
Rock-Genres.
Chris C.
Punkte:
8.0 von 10
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BLACKWOOD CREEK - Blackwood Creek
Frontiers Records/Musikvertrieb
Kip Winger scheint mit der Neuauflage von Winger
nicht ausgelastet zu sein. Also reuniert er mal
kurzerhand seine Jugendband aus den 70ern - Blackwood
Creek. Zusammen mit seinem Bruder Nate am Schlagzeug und
Gitarrist Peter Fletcher lassen sie ihre musikalischen
Wurzeln wieder aufleben. Da sie in den 11 ersten Jahren
der Band nur live und hauptsächlich als Coverband
unterwegs waren, ist der selbstbetitelte Output nun
genau 40 Jahre nach der Bandgründung das erste
Studioalbum von Blackwood Creek. Was natürlich gewisse
Vorteile mit sich bringt: Alle drei Musiker haben in den
Jahren zwischen Auflösung und Reunion massenweise
Erfahrung in diversen Bands gesammelt und wissen, was
sie tun. So klingt "Blackwood Creek" auch nicht wie ein
typisches, noch eher unbeholfenes Debutalbum, sondern
definiert und durchdacht. Erster Punkt, der auffällt,
ist der Abwechslungsreichtum, der vor allem daher rührt,
dass sich alle drei Bandmitglieder hinters Mikrophon
stellen. Natürlich sticht Kip's markante Stimme hervor
und er steht hörbar als Hauptfigur hinter der Band, die
anderen beiden stehen dem aber nicht viel nach.
Natürlich 2: Kip's Songwriting ist typisch für ihn. Auch
wenn keiner der Songs wirklich nach Winger klingt, weder
nach den alten noch nach den jetzigen Winger, weiß man
genau, welche er geschrieben hat. Dass er die Songideen
jedoch nicht alleine, sondern gemeinsam mit seinen
Mitstreitern ausgearbeitet hat, spürt man auch - und das
gibt dem Album gleich noch mehr Abwechslung. Langweilig
wird einem bestimmt nicht! Blackwood Creek klingen
eigenständig, wenn auch eine gewisse Anlehnung an die
offensichtlichen Vorbilder AC/DC, Black Sabbath, Lynyrd
Skynyrd oder Led Zeppelin nicht von der Hand zu weisen
ist. Treibender Hard Rock mit durchdachten Melodien,
Riffs und Rhythmen, gespickt mit gefühlvollen Balladen -
die Jungs zeigen, dass sie einiges drauf haben. Die
Songs sind zwar allesamt wunderbar mitreißend, dennoch
stechen drei extra heraus: "Jimmy And Georgia", "Joy
Ride" und ganz besonders "Nothing But The Sun" machen
vor allem das: die Sonne aufgehen lassen.
Balladen-technisch wäre "After Your Heart"
hervorzuheben, speziell die Gesangslinien.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass es eine super Idee
von Kip, Nate und Peter war, Blackwood Creek wieder von
den Toten auferstehen zu lassen. Hoffentlich war das
nicht nur für ein einziges Album der Fall. Ich will
mehr!
Joey Roxx
Punkte:
8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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LÄÄZ ROCKIT - Nothing Scared (Re-Release)
Taste Of Rebellion & Live Untold (Re-Release plus Bonus
DVD)
Massacre Records/Musikvertrieb
Während Jahren verschollen, melden sich in der
letzten Zeit immer mehr US-Bands aus den goldigen
80ern/90ern zurück und versuchen zumindest, wieder Fuss
zu fassen. Ein Unterfangen, das Risiken in sich bergen
kann, aber meist darf man sich als Fan darüber freuen.
Dies gilt im Besonderen für Europa, wo die Fahne des
Metals wieder stolz im Wind weht. Die Ami-Thrasher von
Lääz Rockit, deren tonträgermässige Anfänge genau ein
Vierteljahrhundert zurück liegen, waren dieses Jahr
bekanntlich auch im Billing vom 14. BYH!!!-Festival in
Balingen (D) anzutreffen. Zwei Jahre zuvor waren sie gar
Headliner des mittlerweile legendären «Keep It
True»-Festivals. Auch das «Dynamo Open-Air» (2007) und
das «Waldrock» (2008) zieren die Tour-Agenda der
jüngeren Vergangenheit. Mit «Left For Dead» kam letztes
Jahr gar neue Mucke zum Vorschein, aber es liegt
natürlich auf der Hand, dass mit der mindestens halbwegs
erfolgten Wiederbelebung einer Band auch dessen
Backkatalog davon betroffen ist. Viele Alben sind als
Originale längst vergriffen und oft nur noch überteuert
als Einzelstücke in Auktionen anzutreffen. Deshalb
werden diese Dinger zum Leidwesen der beinharten Sammler
wiederveröffentlicht, oft remastered und mit
zusätzlichem Material als Kaufanreiz versehen. So
geschehen auch bei Michael Coons (v) und seinen Mannen,
denn «Nothing Scared» kam ursprünglich 1991 heraus.
Genau im gleichen Jahr, sprich im September, kam
bekanntlich Nirvana's Metal-Killer «Nervermind» auf den
Markt und dieser verfluchte Grunge beherrschte danach
die ganze Hartwurst-Szene für mindestens fünf bis sechs
Jahre, also auch über den Tod von Kurt Cobain im Jahre
1994 hinaus. In dieser Periode gingen viele Bands und
Alben völlig unter. Zum Glück findet einiges davon
wieder den Weg zurück in die Öffentlichkeit. Dies gilt
auch für das im Jahre 1992 erschienene Live-Album «Taste
Of Rebellion», das in Japan mitgeschnitten wurde. In
diesem Package liegt unter anderem als Bonus die
Live-DVD «Live Untold» von 2006 bei. Wer also als Thrash
Metal Fan in Sachen Lääz Rockit eine Lücke in der
Platten-, respektive CD-Sammlung aufweisen sollte,
kriegt nun hiermit die passende Gelegenheit, diese
schliessen oder zumindest aufwerten zu können. Zudem
stellt man fest, dass es neben Testament, Exodus,
Annihilator, Slayer, Metallica, Artillery, Kreator oder
Destruction noch mehr aus dieser Stilecke (wieder) zu
entdecken gibt. So gesehen haben solche
Veröffentlichungen deshalb durchaus ihre Berechtigung,
vor allem wenn man hört, wie frisch einem diese Songs
vorkommen, wenn sie lautstark auf die Lauschklappen
geballert werden. So thrash 'till death!
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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ABINCHOVA – Hörensagen (Demo)
Eigenvertrieb
Die Band-Bio ist sehr interessant und originell
geschrieben. Dort heisst es, dass Abinchova im Jahre 58
v. Chr. gegründet wurde. Etwa 2062 Jahre später, sprich
2004, wurde in einem Keller unter dem Dorf beschlossen,
eine Band mit gleichen Namen zu gründen. Die sieben
Musiker begannen, Liedgut zu kreieren und auf Silberling
zu pressen. Jetzt liegt mir ihr Demo vor. Eingetütet in
Pergament ähnlichem Papier mit eigenem Siegel versehen
landete es bei mir. Ich konnte nicht warten und musste
unverzüglich den Player starten. Das "Präludium", auch
Intro genannt, ist die Erklärung der Band-Entstehung.
Das in Mundart gesprochene Element wird von simplen
Gitarrenklängen untermalt. Mit "Doppelmord" wird dann
auch musikalisch ins Album eingestiegen. "Und wie!" kann
man da nur sagen. Die Gitarren steigen gleich mit voller
Kraft ein. Sie bieten aber nicht nur knallharte Riffs,
sondern auch wirklich schöne Melodielines. Der Track ist
relativ lange, weiss aber mit Abwechslung zu glänzen.
Auch beim Gesang gibt es gar nichts zu meckern. Harte
Growls wechseln sich mit fiesem, bösem Gekrächze ab.
Zeitweise wirkt die Musik etwas wirr und nicht so
flüssig. Ein Schwachpunkt in diesem Song ist das
Drumspiel. Es ist sehr im Hintergrund gehalten und kommt
etwas kraftlos daher. Track Drei "Die Züsler" beginnt
gemächlich. In erster Linie ist hier die Violine
tragendes Element. Aber kurz darauf setzen harte
Gitarren ein, die sich bald zu einem wahren Gewitter
entwickeln. Arnaud, der Mann hinter dem Mikro, gibt
alles. Hier klingen seine Vocals eher nach Black Metal,
was sehr derb und böse klingt. Dann steigt plötzlich
Violistin Nora mit ihrer klaren, hohen Stimme mit ein.
Die Mischung aus den bösen Growls und den melodischen
Ausflügen harmoniert perfekt und gibt dem Track eine
perfekte Note. Die Gitarren zeigen sich hier auch sehr
virtuos und bieten schöne Läufe voller Melodien. Danach
ist es leider schon Zeit für den finalen Track
"Heimatlos". Auch dieser beginnt eher ruhig und harmlos,
nur Gitarre und Violine eröffnen ihn. Aber keine Panik,
auch hier kommen doch die etwas härteren Gitarren und
das Drumming zum Einsatz. In diesem Lied kann auch das
Schlagzeug gefallen. "Heimatlos" steigert sich von
Minute zu Minute und wird zu einem fett groovenden
Stück. Gerade das harmonische Zusammenspiel von
Gitarren, Violine und Keyboards ist es, was Abinchova
auszeichnen. Andere Acts dieses Genres in der Schweiz
müssen sich warm anziehen. Mit Abinchova hat sich eine
Truppe zusammengerottet, die keine Angst zu haben
braucht. Ich bin mir ganz sicher, dass wir noch einiges
von dem Siebener hören werden.
André G.
Punkte:
keine Wertung
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MANEGARM – Nattväsen
Regain Records/Irascible
Die vier Schweden von Manegarm sind schon gestandene
Jungs. Vor knapp 20 Jahren starteten sie unter dem Namen
"Antikrist" und haben sich seit dieser Zeit einen festen
Platz im Bereich Black/Viking Metal ergattert. Hierbei
nehmen sie aber eine spezielle Rolle ein, indem sie die
diversen Songs mit Folk-Einflüssen (hauptsächlich Geige)
anreichern. Das 7. Studioalbum "Nattväsen" (auf Deutsch
"Nachtwesen") hat es definitiv in sich. Schon der Opener
"Mina Fäders Hall" haut mächtig rein. Nach einem kurzen
Intro geht's mit schnellen Beats los. Erik Grawsö
kreischt, was das Zeug hält und schlägt sich an den
Drums wund. Eine Hammerleistung übers gesamte Album. Die
beiden Gitarristen zeigen ebenfalls, was sie können. Der
Song ist hart aber trotzdem sehr abwechslungsreich. Im
gleichen Stil geht es mit "Nattsjäl, Drömsjäl" weiter.
Bei "Bergagasten" geht's im Mid Tempo weiter. Der Song
ist nach dem ruhigen Intro weiterhin sehr melodiös und
besticht durch seine Vielseitigkeit. Der Grossteil der
Songs wird in Schwedisch gesungen, was es natürlich
erschwert, etwas über die Texte zu sagen. Somit
beschränke ich mich weiter auf die tolle Musik. Nach dem
kurzen Intermezzo "Hraesvelg" geht's dann erstmals
richtig brachial zur Sache mit dem schnellsten Song "Vetrarmegin".
Die weiteren Titel bestechen durch ihre Vielseitigkeit.
Erik schreit sich zwar noch immer die Seele aus dem
Leib, die Musik ist aber höchst variabel und wird extrem
geil vom Geigenspiel von Jan Liljekvist untermauert. Ein
absoluter Hammertitel ist der Titelsong "Nattväsen".
Dieser Mid Tempo-Song wird mit jeder Minute
energiegeladener. Danach folgt der Rausschmeisser, der
eigentlich gar keiner ist. "Delling" ist das pure
Gegenteil vom Rest des Albums. Hier wird
Lagerfeuerstimmung vom Feinsten zelebriert. Eine schöne
Akkustik-Ballade mit Clean-Vocals. Sehr überraschend,
aber geil. Es bleibt mir zum Fazit nicht viel zu sagen:
Ein starkes Album mit vielen Tempiwechseln, perfektes
Gitarren- und Schlagzeugspiel sowie hammergeile
Geigenparts. Jeder, der Manegarm kennt sowie alle, die
harten Viking mögen: unbedingt zugreifen!
Timo K.
Punkte:
8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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HAK – Wachät uf
Kunz Soundcorporation
Metal und Mundart, kann das gut gehen? Ehrlich
gesagt war ich zu Beginn noch skeptisch, weil solche
Experimente ziemlich schnell nach hinten losgehen können
da man sich halt anders gewohnt ist. Zeit also, alte
Gewohnheiten und selbstimplizierte Vorurteile über Bord
zu werfen und einfach mal HAK einzuwerfen. Nur schon mit
dem Titeltrack wird klar gemacht: Hier geht’s ab, und
zwar ordentlich! Freunde gepflegten Kuschelns und der
Weichspühlerromantik haben ausgespielt, HAK geben auf
die Mütze interessieren sich einen Dreck dafür, ob sie
jetzt politisch korrekt sind oder nicht. Was sie, nur
mal so nebenbei bemerkt, sehr sympathisch macht und man
merkt sofort, dass hier Leute am Werk sind, die ‘von der
Strasse’ sind und weiter überlegen als nur Arbeit, TV
und Konsum. Der Sound ist brutal, brachial und lässt
keine Kompromisse zu. Slam/Death/Industrial/Rap Metal in
Reinstform mit einem Sänger, der sich kraftvoll die
Seele aus dem Leib brüllt, schreit und auch clean die
Nöte, Ängste und einfach den Frust und die Aggression
anspricht. Die Texte sind ein Fall für sich, denn selten
habe ich eine dermassen konzentrierte Ansammlung von
Hass und gleichzeitig Lebensfreude gesehen, denn es wird
ja nicht nur die negative, sondern auch die positive
Seite des Daseins dargestellt, wenn man sie denn nur zu
finden bereit ist. Direkt, ohne Umschweife, wird dem
verdatterten Zuhörer der lyrische Mittelfinger gezeigt
und mit perfidem Grinsen Salz in die offenen Wunden
dieser kranken Gesellschaft nicht nur gestreut, sondern
regelrecht literweise injiziert. Der einzige
Kritikpunkt, der sich aufdrängen könnte, ist, dass sich
die Tracks ziemlich ähnlich sind und auch lyrisch immer
wieder dieselben Themen aufgegriffen werden. Aber was
soll man anders machen, wenn es eben so ist, wie es
aufgezeigt wird? Generell lässt sich aber sagen, dass „Wachät
uf“ ein sehr eigenwilliges, aber genau deswegen
interessantes Stück Musik darstellt und HAK bewiesen
haben, dass sich Metal mit Mundart sehr gut verbinden
lässt. Zum Schmunzeln ist auch die Rückseite des
Booklets, auf welchem steht, dass die Weiterverbreitung
etc. dieses Werkes eigentlich verboten wäre sowie der
veränderte ‚Parental Advisory’-Kleber auf dem Cover, auf
dem das Fazit dieser Review steht: „Mami & Papi – OBACHT
– Äs lufdät“.
Toby S.
Punkte:
8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SLAG IN CULLET – Time To Explode
Headroom Records
Es ist nicht gerade einfach für mich, zu
beschreiben, was für Musik da die Basler Slag In Cullet
auf den Hörer loslassen. Denn in dieser Mischung aus
Pop, Heavy Metal, Indie-Rock und diversen progressiven
Anleihen kenne ich mich nicht wirklich aus. Muse kommen
mir da noch am ehesten in den Sinn. Aber egal, wie man
dieser Art von Rockmusik sagen möchte, eines ist klar:
"Time To Explode" überzeugt und kann durchaus mit
internationalen Acts mithalten. Dafür sind die
abwechslungseichen Arrangements verantwortlich, welche
grundsätzlich mit einer tiefen Melancholie getränkt sind
und innerhalb desselben Songs immer wieder von
akustisch-verletzlich zu hart und aggressiv wechseln.
V.O. Pulver beweist erneut, dass er ein Meister der
Soundeinstellungen ist, der schlicht alle
Rockproduktionen ins jeweils passende Soundkleid
verpacken kann. Dazu kommt die Stimme von Andy Röösli,
der gleichzeitig die Gitarre und das Piano bedient.
Eingängig singt er über das Leben und schreit sich in
seltenen Momenten (z.B. bei "Fade Away") sogar die Seele
aus dem Leib. Irgendwie kriegt man beim Hören von "Time
To Explode" den Eindruck, als wäre da ein schlanker Typ
daran, sich selber zu zerstören. Junge, lass das! Denn
die Musik ist zu wertvoll, um an Selbstmord zu denken.
Hör dir nur nochmals den Titelsong oder das sehr starke
"Blame" an, und du wirst sehen, dass das Leben Sinn
macht. Slag In Cullet haben bereits mit ihrem ersten
Album ihren eigenen Stil gefunden. Das äussert sich auch
daran, dass sich die Soundstrukturen gerade bei den
härteren Stücken oft ziemlich gleichen. In Zukunft wäre
da vielleicht noch ein wenig mehr Mut gefragt. Insgesamt
ist Time To Explode aber ein beachtliches Album
geworden, welches hoffentlich sein Publikum erreichen
wird. Die eigentlich meist üblichen Zusatzpunkte wegen
des Debut-Albums sind hier absolut nicht notwendig. Slag
In Cullet haben Potential. Dies haben auch die Schweizer
Clubs gemerkt, welche den Baslern rege
Auftrittsmöglichkeiten bieten. Wird der Sound live noch
entsprechend visuell umgesetzt, werden sich Slag In
Cullet wohl noch viele Türen öffnen.
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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PINK CREAM 69 – Live In Karlsruhe (2 CDs) + Past And
Present (2 DVDs)
Frontiers Records/Musikvertrieb
1987 wurde eine der nach wie vor heissesten
deutschen Hard Rock-Bands in Karlsruhe gegründet. Vor 20
Jahren erschien deren selbstbetiteltes Debut-Album.
Dieses Jubiläum ist nun auch der Anlass für einen
musikalischen Rundumschlag, der jeden Fan mit Garantie
glücklich macht. Der Jubiläumsgig wurde am 24. Januar
dieses Jahres in der Heimatstadt der Band mitgeschnitten
und nun als Doppelalbum "Live In Karlsruhe"
veröffentlicht. Musikalisch wird ein bunter Querschnitt
aus dem umfangreichen Schaffen der Pinkies geboten. Von
"Do You Like It Like That" über "Talk To The Moon",
"Break The Silence" oder "Seas Of Madness" bis zu "Keep
Your Eye On The Twisted" - praktisch alles da, was man
erwartet. Zu guter Letzt gibt es noch zwei
Akustikversionen von "One Step Into Paradise" und "Better
Days" von 2007. Mit der parallel erscheinenden
Doppel-DVD schiessen die Jungs definitiv den Vogel ab.
Unglaubliche 4.5 Stunden Material werden den Fans
geboten. Im Detail: Das Jubiläumskonzert von Karlsruhe,
das legendäre "Size It Up – Live In Japan" Konzert von
1992 (noch mit Originalsänger Andi Deris), eine fast
einstündige Doku mit Interviews und diversem weiterem
Filmmaterial, alle acht offiziellen Videos und
umfangreiches Bonus-Live-Material (fünf Songs von
"Masters Of Rock" und drei Songs vom "Das Fest"-Festival
von 2007). Die Band schaut aber bereits in die Zukunft:
Das elfte Studioalbum und Nachfolger von "In10sity" ist
bereits in der Mache. Die deutsche, englische,
griechische, amerikanische Liaison um Alfred Koffler,
David Readman, Kosta Zafiriou, Dennis Ward und seit
einigen Jahren Uwe Reitenauer ist eine bewährte, starke
Truppe. Das vorliegende Material ist der schlagkräftige
Beweis, der in keiner Sammlung fehlen darf. Wir freuen
uns auf die nächsten 20 Jahre!
Chris C.
Punkte:
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CD reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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SPIN GALLERY - Embrace
Frontiers Records/Musikvertrieb
Hier sind sie also wieder, die beiden Köpfe von Spin
Gallery, Kristoffer Lagerström (Lead Vocals) und Tommy
Denander (Guitars, Keyboards und Bass). Die
Melodic-Rocker haben hier wieder ein tolles Werk in 18
Monaten Arbeit zusammengebraten. Alle zwölf Songs kommen
gut und haben Mitsingcharakter. Und mit Robin Beck hat
man bei "A Momentary Why" eine klasse Gastsängerin
gewinnen können. Die beiden haben wirklich ein gutes
Händchen für tolle Rock-Songs. Den zweiten Gastsänger
findet man beim flotten "You Do The Things You Do" mit
Dan Reed. Und sogar die ruhigen Momente wie bei "Indulge"
klingen überhaupt nicht kitschig. Das ist ja bei dieser
Art Musik gar nicht so einfach, man siehe nur Bon Jovi
und ähnliche Rohrkrepierer-Balladenfabrikanten.
Irgendwie werde ich bei Spin Gallery immer an Yes
erinnert, ich denke, man könnte den Sound der
Melodic-Rocker irgendwie als "Yes light" bezeichnen,
also so etwa, wie die Briten in ihrer poppigen Phase
geklungen haben. Das ist aber keinesfalls als
Beleidigung zu sehen, eher als Kompliment. Dazu kommt
noch, dass auch die Stimme von Kristoffer gewisse
Ähnlichkeit hat mit der von Jon Anderson. All das macht
"Embrace" zu einem überaus sympathisch Hörerlebnis, das
durchaus mehrmals hintereinander reingezogen werden kann
ohne zu langweilen. Alle zwölf Songs verbreiten eine
angenehme Atmosphäre, und wer auf AOR und etwas
ruhigeren Melodic Rock steht, sollte die 18-monatige
Arbeit der beiden Hauptakteure würdigen und den Rundling
ruhig mal antesten, "Embrace" ist eine angenehme,
musikalische Überraschung.
Crazy Beat
Punkte: 7.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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IMPIOUS - Death Domination
Metal Blade/Musikvertrieb
Chefdenker und Gitarrist Valle Adzic scheint eine
sehr dominante Person zu sein, denn die von ihm
mitbegründeten One Man Army & The Undead Quartet sind
musikalisch nicht viel Anderes als die weichgespülte
Version seiner hier vorliegenden Hauptspielwiese
Impious. Ein Querverweis auf diese Aussage ist ausserdem
die Teilnahme von One Man Army/Ex-The Crown-Kultbrüller
Johan "Ich bin der Geilste!" Lindstrand als Gastvocalist.
Impious anno 2009 stehen für die Verschmelzung von
Brutalität und Melodie und machen ihre Sache gar nicht
mal so schlecht. Hochenergie-Riffs und bpm-potente
Rhythmen gepaart mit brutalen Growls und einer
anspruchsvollen Leadgitarre verschaffen ihnen durchwegs
eine eigene Nische und können nach einer kurzen
Eingewöhnungszeit über die gesamten 36 Minuten durchwegs
positiv punkten. Die Produktion von "Death Domination"
ist überraschenderweise und völlig Metal Blade-untypisch
nicht bis über die Grenze auf übertrieben fett gemastert
sondern eher "leise" und zwingt einen, den Volumenregler
am Amp etwas weiter aufzureissen, um eine gesunde
Lautstärke und den vollständigen Zugang zur Platte zu
erhalten, sehr sympathisch. Die Transparenz des
Materials ist dennoch eher als verwaschen zu bezeichnen,
aber der schiere Druck der Songs und das brutale Organ
von Martin Ĺkesson machen die zehn Tracks zu einem
echten Überraschungsei. Das will heissen, dass mich "Death
Domination" nach ein paar Durchläufen nicht gerade
brutal vom Hocker reisst aber gute Chancen hat, zu
gewissen Stimmungslagen wieder mal gehört zu werden. Ein
Album zum Reinwachsen.
Hardy
Punkte: 7.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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INCITE – The Slaughter
I Scream Records
Um hier nicht schon von Anfang an in ein endloses
Namedropping zur verfallen, deswegen hier die
Kurzfassung: Incite ist die 2004 gegründete Band von u.a.
Max Cavalera's Stiefsohn Richie Cavalera, welche hier
ihr Debut "The Slaughter" veröffentlichen. Produziert
hat den Silberling Logan Mader (Ex-Machine Head,
Ex-Soulfly, produzierte u.a. Devil Driver und Gojira).
Musikalisch geht's in die moderne Thrash-Richtung mit
gelegentlichen Einflüssen von Hardcore-Stilmitteln wie
bei "Time For A Change". Grob umschreiben lässt sich die
Mischung mit den Einflüssen aus Lamb Of God und
Hatesphere mit dem typischen Brüllgesang eines Cavalera.
Und hier liegt auch noch der Kritikpunkt: Die Stimme ist
kräftig und passt, wird aber dennoch auf die Länge der
CD sehr eintönig. Zusammengefasst ein sehr
professionelles und durchdachtes Songwriting, eine
erstklassige Produktion und eine Band, der man
instrumental die massive Liveerfahrung anmerkt. Ganz zum
Schluss lässt sich bei "The Awakening" noch erahnen,
welches Potential hier noch versteckt sein könnte,
nämlich in den grossartigen Gitarrenharmonien. Wären
diese Melodien noch mehrmals vorher zu hören gewesen,
hätte es vermutlich zu einem noch besseren
Gesamteindruck gereicht.
Ralf W.G.
Punkte: 7.5 von 10
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FOO FIGHTERS - Greatest Hits
Sony
Music
Es ist schier unglaublich, doch es ist nun wirklich
schon fünfzehn Jahre her, dass die Foo Fighters mit
ihrem ersten Hit "This Is A Call" die Ohren zahlreicher
Liebhaber gepflegten Gitarrenrocks stürmten! Passend zu
ihrem Bandjubiläum kommt die "Greatest Hits"-Scheibe auf
den Markt, die einen ansprechenden Querschnitt der
steilen Karriere der Seattler Band bietet. Nebst
dreizehn Hits vergangener Zeiten bietet die CD auch zwei
neue Songs, nämlich "Wheels" und "Word Forward", welche
unter dem wachsamen Ohr von Butch Vig (Nirvana, Smashing
Pumpkins, Green Day) im bandeigenen Studio aufgenommen
wurden. Erwähnenswert ist die sehr gut gelungene
Akustikversion von "Everlong", welche das Original sogar
noch übertrifft! Das Erscheinungsdatum der "Greatest
Hits" reibt sich übrigens an der Veröffentlichung von "Them
Crooked Vultures", dem ersten Album von Sänger Dave
Grohl's gleichnamigem Nebenprojekt, das er zusammen mit
illustren Namen wie John Paul Jones (Led Zeppelin)
führt. Es ist klar zu sehen, dass Dave Grohl nach dem
Ableben seines früheren Bandkollegen Kurt Cobain noch
lange nicht genug vom Musikgeschäft hat und dass sein
Talent in Sachen Songwriting beneidenswerte Höhen
erklommen hat. Auf dass es weiterhin so bleiben möge!
Maiya R.B.
Punkte:
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THE PLIGHT - Winds Of Osiris
Visible Noise/Irascible
Das Quartett aus Leeds, England, hat sich voll und
ganz dem Punk-Rock'n'Roll und Hardcore gewidmet. Die 12
Tracks zünden von der ersten bis letzten Sekunde, ja
hier muss man nicht lange studieren, was jetzt auf einen
zukommt, nein hier wird einfach kombiniert, mit geilen
70er Jahre-Gitarrenriffs und ebensolcher
Soundproduktion. Auch musikalisch, also vom Können an
den Instrumenten her, bin ich recht erstaunt, was da zum
Besten gegeben wird. Nur der Gesang von Alistair
Mancrief, der alte Brüllkopf, nervt zwischendurch doch
ein wenig, weil er immer nur in der selben Tonlage aus
den Lautsprechern kommt, man kann auch sagen: ein wenig
eintönig von den Vocals her. Hey, aber sonst knallt die
Scheibe gut, der Fuss fängt nach wenigen Sekunden an zu
wippen und das ist ein Zeichen dafür, dass hier Groove
und ein geiles Feeling herrscht. Die Songs sind kurz
gehalten und intensiv, was einem schnell gefällt, und
ja, zum Autofahren und für die Grillparty gibt es keinen
besseren Sound als das zweite Werk der Briten The Plight.
Gefällt mir gut!
Daniel J.
Punkte: 7.5 von 10
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ARMAGEDDON - Embrace The Mystery & Three (2 CDs)
Century Media/EMI
Christian Amott? Ist das nicht der kleine Bruder von
Michael Amott und sein Klampfen-Partner bei Arch Enemy?
Schon richtig, doch was in europäischen wie
amerikanischen Gefilden kaum einer weiss: 1997, also zur
Gründerzeit Arch Enemy's, stellte Christian Amott eine
eigene Kapelle namens Armageddon auf die Beine. Zockte
man zu Beginn Melodic/Death, nicht unähnlich jenem
seines Hauptarbeitgebers, entschied man sich 2000, das 'Death'
wegzulassen, und aus Armageddon wurde eine
anspruchsvolle Melodic Metal-Band schwedischer Spielart.
Während Arch Enemy aber die metallische Welt zu erobern
begannen, blieb der Erfolg von Armageddon auf einen
fernen Markt beschränkt: Japan. Dass diese Limitierung
alles andere als berechtigt war und ist, davon kann sich
der geneigte Banger nun in Form der im Doppelpack
veröffentlichten Scheibletten "Embrace The Mystery" und
"Three" überzeugen. Dabei kann zwar nicht bei jedem der
insgesamt 20 regulären Songs das Gütesiegel
'hervorragend' verteilt werden, doch besser als das Gros
der momentanen Veröffentlichungen in diesem Genre sind
sie alle, wobei "Embrace The Mystery" von 2000 kompakter
und durchdachter daherkommt als das Material des 2002
veröffentlichten "Three", welches dafür mit mehr
Abwechslung punkten kann. Was dabei so oder so klar
wird, ist, dass Michael Amott seinem grossen Bruder in
Sachen Saitenakrobatik in nichts nachsteht, denn ein
Flitzefinger-Solo folgt hier auf das nächste. Das
Bonusmaterial hingegen ist alles andere als der Rede
wert: Ein paar Demo-Versionen, dazu eine Coverversion
von "Die With Your Boots On" (Iron Maiden) im COB-Stil
und eine im Vergleich zum Original unspektakuläre
Variante von "Desecration Of Souls" (Mercyful Fate).
Kissi
Punkte:
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FREI.WILD – Hart am Wind (Snippet-Sampler)
Rookies & King Records
Auf einem Snippet-Tonträger findet man keine ganzen
Tracks, sondern nur die Kurzversionen. Auch im Fall der
Südtiroler werden die einzelnen Lieder aus- und
eingeblendet. Auf Myspace verkünden die Jungs, dass die
Weiterverbreitung des Samplers erlaubt und sogar
erwünscht wird. Klar ein guter Schachzug. So könnten
schon vor der Veröffentlichung des regulären Albums
"Hart am Wind" einige neue Fans dazukommen. Im Moment
haben sie sowieso ein Hoch. "Hart am Wind" ist gut bei
den Fans angekommen und die Tour läuft auch sehr gut.
Viele der Auftritte finden vor ausverkauften Häusern
statt. Auf dem vorliegenden Sampler sind Tracks wie "Das
Land der Vollidioten" wie auch Hymnen der Marke
"Südtirol" zu finden. Desweiteren liest sich die
Tracklist wie folgt: "Das Land der Vollidioten", "Weiter
immer weiter", "Arschtritt", "Halt deine Schnauze",
"Stück für Stück", "Niemand", "Unterwegs", "Irgendwer
steht dir zur Seite", "Immer höher hinaus" und das
erwähnte "Südtirol". Das zum Jagen frei gegebene Wild,
das ist die Bedeutung von Frei.Wild im Volksmund, steht
seit ihrer Gründung für straighten Deutschrock ganz im
Sinne ihrer Vorbilder, den legendären Böhsen Onkelz.
Auch textlich nehmen sie kein Blatt vor den Mund und
sprechen direkt und unverschnörkelt aus, was sie denken.
Das wird sicher nicht jedem passen. Auch gab es gewisse
Stimmen, die laut wurden und die Jungs ins rechte Lager
stecken wollten. Das ist so aber nicht korrekt.
Verbundenheit mit dem Heimatland und auch ein gewisser
Stolz auf seine Herkunft hat ganz und gar nichts mit
rechter Ideologie und solchem Scheiss zu tun. Das
stellen Frei.Wild auch auf der aktuellen Single "Das
Land der Vollidioten" klar. Das mittlerweile sechste
Album der Südtiroler ist wirklich gut gelungen und macht
Laune. Es knallt amtlich ins Gehör und man kann gut
abrocken. Es ist sicher kein musikalisch sehr
hochstehender Sound, der da gespielt wird. Aber die
Songs beinhalten alles, was es braucht. Deutscher,
straighter Rock ohne Schnörkel.
André G.
Punkte: 7.5 von 10
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CRUSZT - Ego Sum Deus
Eigenvertrieb
Wenn ich irgendwo was von wegen Melodic Death Metal
lese, dann kommen mir sogleich (die alten) Soilwork, die
(alten) In Flames, Scar Symmetry und vor allem Mercenary
in den Sinn. Auf dem inhaltlich ziemlich kurz gehaltenen
Info-Sheet der Zürcher Band Cruszt ist das jedenfalls
auch zu entnehmen und dass der Anfang der Bandgeschichte
bis 1997 zurück reicht. Nach einem längeren Unterbruch
wurde die Blutspur 2004 wieder aufgenommen und man
ergatterte sich Support-Auftritte für Finntroll, Dark
Funeral, Moonsorrow oder Eluveitie. Die zehn Songs des
CD-Debüts wurden in Eigenregie aufgenommen und da muss
sogleich der unerwartet fette Sound löblich erwähnt
werden. Das lässt die Double Bassdrum-Attacken von
Philipp Eschmann so richtig gut zur Geltung kommen.
Weiteres Merkmal sind die growligen Vocals von Sänger
Mike Müntener, die mich, wie die Musik, grundsätzlich
immer wieder mal an die alten Merauder erinnern, obwohl
diese ja in die Metalcore-Ecke gehören. Dass die Mucke
dennoch eher als Death Metal denn als klassischer
Melodic Death Metal durchgeht, liegt am Fehlen von
Keyboards. Für das unbestritten melodische Element
sorgen derweil die Gitarren bei Cruszt, die von Livio
Reutlinger und Panos Batsilas optimal bedient werden. Je
länger ich mir «Ego Sum Deus» jedoch einverleibe, desto
mehr hört sich das nach währschaftem Heavy Metal an und
nur die Gesangsstimme macht eigentlich den Unterschied.
Ich könnte mir hier zum Beispiel gut Ripper Owens an den
Vocals vorstellen oder Immortals knarziger Abbath mit
seiner Solo-Truppe "I", gerade wenn, wie beim Titeltrack
oder «The Serpents Cry», blackmetallische Rhythmik
anklingt. Sphärischer und mit Keyboards ausgestattet
liesse sich (gesanglich) auch Dan Swanö (Egde Of Sanity)
zitieren. Somit hält sich die Begeisterung für das ganze
Paket namens Cruszt etwas in Grenzen, was absolut nicht
an der Musik liegt, die meiner Meinung nach halt nicht
so viel mit Death Metal zu tun hat und mit Melo-Death
per Definition noch weniger. Die richtige Schublade ist
eh nicht einfach zu finden, da sich auch thrashige
Momente ausmachen lassen. Hier muss jeder Metal-Maniac
seine eigene Meinung bilden und sich das Teil deshalb
mal ordentlich zur Brust nehmen. Ich finde die Mucke,
wie übrigens auch das tolle Cover- und CD-Artwork,
hammergeil, habe aber meine liebe Mühe mit der Art des
gleichförmigen Gesangs, der, weil zum Beispiel nie clean
eingesetzt, auf Seite der Melodien leider keinerlei
zusätzliche Akzente setzen kann. Weitere Infos zur Band
findet Ihr unter www.cruszt.ch oder www.myspace.com/cruszt
Rockslave
Punkte:
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MASTEDON – It's A Jungle Out There (Re-Release)
Frontiers Records/Musikvertrieb
Fast 20 Jahre hat's gedauert, bis die Brüder John
und Dino Elefante das dritte Mastedon-Album
veröffentlichten. Nun, bereits einen Monat später
schiebt das italienische Label Frontiers das erste, 1989
erschienene Album "It's A Jungle Out There" als
Wiederveröffentlichung nach. Aufgemotzt wurde die
Scheibe mit zwei Titeln in Live-Versionen. Der dritte
Bonus-Track war ursprünglich auf dem Sampler "California
Metal Vol. 1" von 1987. Bis jetzt klingt das Teil noch
nicht besonders interessant. Die musikalische Referenz
von John Elefante lässt dann aber aufhorchen: Der Mann
war nämlich Sänger und Keyboarder von Kansas. Auf dem
erwähnten dritten Mastedon-Album frönt John dem
reinrassigen AOR. Durch diese ganz konkrete Ausrichtung
ist die Scheibe auch nur für Genreliebhaber interessant.
Eigentlich sollte man annehmen, dass auch "It's A Jungle
Out There" in die gleiche Kerbe schlägt.
Überraschenderweise ist dies nur bedingt so. Die
Elefante-Brüder haben damals diverse Musiker ins Studio
geholt. Zwar waren keine grossen Namen darunter, doch
dadurch ist die Scheibe sehr abwechslungsreich
ausgefallen, auch im Bezug auf den Härtegrad. Man
pendelt gekonnt zwischen reinrassigem US-Melodic Metal
und schmalzigen AOR-Balladen. Herausstechend sind dabei
ganz klar der von Dave Robbins gesungene Titeltrack,
"Love Inhalation" und "Innocent Girl", mit den Vocals
von Perry Lee. Dies sind auch die härtesten und
knackigsten Tracks. Selbstverständlich hat auch der Rest
des Albums Klasse, driftet aber ab und zu ins Belanglose
ab. Alle, die das Schaffen von John Elefante schätzen
und das Album nicht schon bereits besitzen, sollten
jetzt zugreifen.
Chris C.
Punkte:
keine Wertung
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und bestellen für 27.90 SFr.
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BLACK SONIC – 7 Deadly Sins
Artist Station
Unser Nachbarland, das Fürstentum Liechtenstein,
scheint ein fruchtbarer Boden für Heavy Metal-Bands zu
sein. Neben Elis tummeln sich da nämlich auch Black
Sonic. Im Vergleich zu den Gothic-Metallern geht es bei
Black Sonic aber geradliniger zu und her. Hier ist eine
Mischung aus Heavy Metal, Rock'n'Roll, Punk und leicht
melodiösem Metalcore angesagt. Aufgrund der cleanen
Refrains können Bullet For A Valentine oder Trivium als
Referenzen genannt werden. Allerdings klingen Black
Sonic auf ihre Art überraschend eigenständig. Besonders
die ersten vier bis fünf Songs überzeugen, bevor das
Ganze an Spannung verliert. Black Sonic schaffen es
danach nicht mehr, aus den gegebenen Elementen Packendes
zu kreieren. Der Sound plätschert plötzlich vor sich
hin, Abnützungsanzeichen machen sich bei der Band
bemerkbar. Vielleicht wird aber einfach nur der Hörer
unaufmerksam. Denn spielt man die hinteren Songs einzeln
an, kann auch ein "The Game" überzeugen. Hört man die
Scheibe aber am Stück, fällt einem nach dem famosen
Start nur noch "Ordinary World" auf. Der Song war
ursprünglich ein Hit von Duran Duran und wird von Black
Sonic als harte Heavy Metal-Nummer präsentiert. Die
Liechtensteiner tun dies mit einer
Selbstverständlichkeit, als hätte der Song nie anders
geklungen. Neben "Back" und "Dawn" ist er klar der
stärkste Song auf "7 Deadly Sins". Die Ansätze stimmen
also bei Black Sonic, zumal sie mit Mäthi einen Sänger
in ihren Reihen wissen, der sowohl clean wie auch
kratzend überzeugen kann. Darauf kann und wird
hoffentlich aufgebaut werden. Wer sich bereits heute ein
Bild der Band machen möchte, ist herzlich eingeladen.
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ATRITAS – Celestial Decay
CCP Records/Non Stop Music
Also Bestand haben sie ja, die nicht ganz so netten
Basler. Nach mehr als 10 Jahren können sie tatsächlich
alleine durch ihren Namen einige Erinnerungen wecken.
Die Fotos im Booklet mögen zwar mehr Befürchtungen
aufleben als Hoffnungen aufkeimen lassen, aber das üble
Corpsepaint haben ja so einige Melodic/Black Metal-Bands
schon vorgemacht. Und schliesslich geht es ja um Inhalt
und nicht um die Hülle. Der französische Track mag
verwirren, aber keine Angst, man bleibt dem Mundart (und
damit zusammenhängend Wörtern wie 'Fledermaus' in
Baseldeutsch) fern. Trotzdem wirken Sätze wie "Praise
Satan" doch etwas zu ausgelutscht. Unbestritten aber die
Tatsache, dass gerade diese hängen bleiben. Die keifende
Stimme von Gier mag mich in ihrem ganzen Umfang
überzeugen. Ständige Vergleiche mit ähnlichen
Gesangsstilen lasse ich jetzt mal aus, Atritas erkennt
man an den Vocals eindeutig. Und das kann nicht jede
Band von sich behaupten, Punkt. Der Rest der
musikalischen Truppe spielt gekonnt und routiniert, ohne
dabei an Feuer zu verlieren. Bis zum Rausschmeisser "Apocalyptic
Gloom" hin können die Lieder mit ansprechenden
Spannungsbogen trumpfen. Mal ein wenig mehr Keyboard,
dann wieder eisigere Riffs, irgendwie ziehen die Jungs
das Beste aus den letzten Jahren zusammen auf eine
Platte. Weit weg von stupidem Geknüppel oder sich
ständig wiederholenden Akkorden vermögen sie dem
momentan stagnierenden melodischen Bereich des
Schwarzmetalls wenigstens weiterhin die Berechtigung zu
geben, zu existieren. Eine tolle und professionelle
Platte, die ich wärmstens empfehlen kann. Wer noch
zweifelt, soll mal bei "Satanic Divinity" oder "Memorium
Magicus" reinhören. Daumen hoch, mehr davon!
Tristan
Punkte: 7.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SIDEWAYTOWN - Years In The Wall
Viva Hate Records
Seit 15 Jahren schon erforscht Peter Baltes das
musikalische Universum. Sei es mit Bands wie Paragon Of
Beauty oder mit Autumnblaze, wo er letzhin wirkte und
seine ganze Energie in diese Band steckte. Jetzt ist der
Meister wieder mit einem Projekt Namens Sidewaytown am
Start, und um es vorweg zu nehmen: Es geht in die
Richtung von Sigur Ros. Wer die Isländer kennt, weiss,
dass es sich hier nicht um harten Heavy Metal handelt,
sondern mehr so eine Art Post Rock, oder man könnte auch
Alternative nennen. Also bei den 10 Songs schweben wir
sanft ins Universum mit viel Melancholie, einer
gehörigen Portion Atmosphäre mit vereinzelten harten
Gitarrenriffs, die den Tracks noch ein wenig Pfeffer
geben. Baltes Stimme ist dann auch ziemlich weich
gehalten und passt sich dem Gesamtkonzept gut an. Nun
für hart gesottene Thrasher, Death-Metaller u.s.w. ist
dieses Werk mit grösster Wahrscheinlichkeit zu weich.
Man muss schon über den berühmten Tellerrand
hinausschauen und seine Scheuklappen ablegen, dann
eventuell kann man mit Sidewaytown etwas anfangen.
Konservative Metaller brauchen sich die Mühe gar nicht
zu machen, diese Scheibe anzutesten. Für die Offenen
unter euch kann ich das Werk nur empfehlen, es ist
richtig Musik, um zu entspannen.
Daniel J.
Punkte: 7.2 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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ELIS – Catharsis
Napalm Records/Musikvertrieb
Der plötzliche Tod von Frontdame Sabine Dünser war
ein herber Schlag für die wohl bekannteste Gothic Metal
Formation aus unserem benachbarten Fürstentum. Doch ein
Aufgeben kam nicht in Frage und mit Sandra Schleret (ex
Dreams Of Sanity) konnte ein würdiger Ersatz gefunden
werden, deren Stimme durchaus mit dem Sound von Elis
harmoniert. Mit "Core Of Life" legt sich die Band schon
mal ganz schön ins Zeug, besonders auffallend ist die
Gewichtung auf die Gitarrenklänge, welche schön fett aus
den Boxen dröhnen und keinen Platz für Keyboardkleister
übrig lassen. "Twinkling Shadow" ertönt noch treibender
und kraftvoller, dazu gesellen sich ein paar Grunz
Vocals und das Tempo wird angenehm angezogen, sprich
Elis heben sich aus dem üblichen Gothic Metal Kitsch
hervor und drücken erfrischend auf die Tube. Mit dem
schleppenden "Warrior’s Tale" wird zwar die aufgebaute
Dynamik wieder ausgebremst und in die klassischen Gothic
Metal Strukturen eingetaucht, dennoch wirkt der Song
äusserst spannend und versprüht eine angenehm düstere
Atmosphäre. Bei "Des Lebens Traum – Des Traums Leben"
schleichen sich dann jedoch erste Längen ein, besonders
bei dem Gesang von Sandra, welcher hier recht monoton
und uninteressant wirkt, wenigstens kann der Song gegen
Schluss hin etwas Punkten. Überraschend wirkt "Firefly",
denn der Song brät herrlich ab und könnte glatt als
Powermetal-Nummer durchgehen, wäre nicht der weiblich-
liebliche Gesang, welcher irgendwie nicht dazu passt,
hier wäre definitiv eine männliche Stimme wünschenswert
gewesen. Dafür punktet Sandra bei der Ballade "Rainbow",
hier kann sich ihr Organ herrlich entfalten und sorgt
für Gänsehautstimmung. Ein sehr schönes und kitschfreies
Stück, sicherlich ein Highlight auf dem Album. Was an "Catharsis"
gefällt ist, dass im Vergleich zu Veröffentlichungen der
Genre-Kollegen nicht alles mit Pomp und Keyboardkleister
zugedeckt wird, sondern die Gitarren das Sagen haben und
diese durchaus auch mal schön Druck ausüben.
Zwischendurch wirkt es fast so, als ob die Band lieber
deftigen Metal spielen würde, als in der Gothic Ecke zu
versauern. Wenigstens hebt sich dadurch Elis auch aus
dem Durchschnittsbrei heraus und liefern ein durchaus
interessantes Album ab. Wie erwähnt ist der Gesang von
Sandra durchaus passend, doch bei manchen Songs wäre ein
männlicher Barde (abgesehen von den wenigen Grunz Vocals)
eine Bereicherung und würde für noch mehr Abwechslung
sorgen und bei einigen Songs wohl auch mehr die Spannung
aufrecht erhalten.
R.K.
Punkte: 7.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PURE SOUNDART - Bye Bye Beauty
Lockjaw Records
Ich staune, Pure Soundart sind doch tatsächlich eine
Schweizerband aus Ägeri im Zugerland, rocken die Jungs
doch ab wie eine internationale Band. Und bieten hier
Kraftvollen Rock mit tiefgründigen Texten, befasst man
sich auf dem Rundling doch mit Schicksalsschlägen wie
Selbstmord, Unfalltod und Paranoia. Das ist schon eine
reife Leistung. Und dementsprechend kann man auch eine
düstere und melancholische Stimmung ausmachen, die sich
quer durch das Album zieht. Es gibt natürlich auch
einige ruhige, nachdenkliche Momente, aber ich finde,
das Gemisch stimmt, besonders gefällt mir "Ghost",
welches eine geniale Stimmung verbreitet und im Refrain
mit einer starken Gitarre glänzt, wie sie ab und zu auf
einer älteren D.A.D. zu finden ist. Manchmal wird man
etwas an die Foo Fighters erinnert oder klingt etwas
alternativ, aber das steht den Jungs echt gut. Und
gerade der Gegensatz zu ruhigeren Tracks kommt mit zum
Beispiel dem rauen, energiegeladenen "Gone" sehr gut zur
Geltung. Dazu hat man sich noch einen Deal mit dem
britischen Label Lockjaw reingezogen. Die Jungs scheinen
bis jetzt alles richtig gemacht zu haben, brillieren mit
coolen Rock-Songs, machen instrumental alles richtig
inklusive starkem Sänger, da sollte eigentlich nichts
mehr schiefgehen. Klasse Leistung und echt erfrischend,
gratuliere.
Crazy Beat
Punkte: 7.1 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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OUTRAGE – Contaminated
Maintain Records/Non Stop Music
Grooviger Death Metal mit starken Rockeinflüssen à
la Six Feet Under präsentieren die seit 2000 aktiven
Österreicher hier auf ihrem Debut. Nicht gerade neu und
innovativ, aber das will die Dampfwalze aus der
Steiermark auch wohl gar nicht sein. Vielmehr wird hier
aus dem Bauch raus gespielt und gebrüllt, was das Zeug
hält. Instrumental, wie auch bei der Produktion gibt's
hier nichts zu bemängeln, weswegen wir hier mal die
Kompositionen näher unter die Lupe nehmen. Viel Groove,
viele Tempowechsel und eine durchwegs riffbetonte
Struktur der Songs zeigen auf, dass sich die Jungs aber
auch absolut nicht im Geringsten um aktuelle Trends
kümmern. Fast schon altbacken und angestaubt kommen die
Songs zum Grossteil völlig knochentrocken aus den Boxen,
was den Charme der Songs ausmacht. Und zum grossen Glück
wird hier auf Peinlichkeiten wie bei Debauchery, welche
ja in derselben Stilistik wildern, durchgehend
verzichtet. Bei einigen Songs macht sich leichte
Langweile breit und der Eindruck entsteht, dass sich die
Kompositionen trotz sehr guter Ansätze zu verzetteln
drohen wie z.B. bei "Soul Hunter". Dazu kommt der
gleichbleibende Gesang, welcher nur wenig bis keine
Akzente zu setzen vermag. Die eine oder andere brutalere
Überraschung hätte hier sicherlich geholfen. Das Genre,
in welchem sich Outrage bewegen, ist eines der
schwierigsten, wenn es darum geht, durchwegs Killer und
keine Filler zu schreiben. Von daher ist diese Leistung
hier schon beachtlich, aber noch ausbaufähig. Eine
solide Platte, die auf mehr hoffen lässt. Was noch
abschliessend bleibt, ist die grosse Vermutung, dass die
insgesamt 13 Songs ihre wahre Durchschlagskraft erst
live richtig zur Geltung bringen werden.
Ralf W.G.
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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THEM CROOKED VULTURES - Them Crooked Vultures
RCA
Records/Sony Music
John Paul Jones, Josh Homme, Dave Grohl. Nochmal,
um's auf der Zunge zergehen lassen: John Paul Jones,
Josh Homme, Dave Grohl. In ein und derselben Band, am
gleichen Strick ziehend. Was wie die Elixirzutaten zu
den feuchten Träumen unzähliger Musiknerds rund um den
Globus klingt, ist tatsächlich wahr geworden – die
kreativen Köpfe und Multiinstrumentalisten hinter Led
Zep, Queens Of The Stone Age und Foo Fighters haben sich
zusammen getan, um der Welt eine Ladung sexy Retro-Rock
um die Ohren zu pfeffern. Und eins kann man Them Crooked
Vultures definitiv zuschreiben: Das Zeug rockt, und zwar
amtlich! Songs wie "New Fang", "Dead End Friends", "Scumbag
Blues", "Caligulove", "Gunman" und "Spinning In
Daffodils" distillieren die vergangenen dreissig Jahre
Rockgeschichte auf ein paar grundsätzliche Riffs und
Songstrukturen, würzen das Ganze mit ordentlich schrägen
Sounds und Gesangsarrangements und triumphieren dabei
locker aus der Hüfte heraus in ihrer ganz eigenen
Güteklasse. Auf dem selbstbetitelten Debutalbum des
Trios finden sich wahrlich kaum Füller, beinahe
sämtliche dreizehn Tracks verweisen die Konkurrenz in
die schranken. Blickt man aber mal kurz über den
Tellerrand hinaus, so wird man schnell feststellen, dass
Them Crooked Vultures sich aber bei der Ausübung ihrer
zugegebenermassen äusserst aphrodisierenden Tätigkeiten
leider gleich selber das eine oder andere Bein stellen:
Anstatt sich auf ihr bisheriges Schaffen mit ihren
Hauptbands zu stützen, hätten die Jungs durchaus das
eine oder andere Experiment wagen und in etwas weniger
befahrenen Gefilden rumbasteln dürfen. Dafür gibt es
zwar leichte Anzeichen (das End-Riff vom Opener "No One
Loves Me & Neither Do I" spricht Bände), aber hier hätte
klar mehr dringelegen. Für mich selber sind Them Crooked
Vultures im Endeffekt eine zwiespältige Angelegenheit:
Die Scheibe stellt zwar die Konkurrenz mühelos in den
Schatten, hätte aber noch um Weiten persönlicher
ausfallen dürfen - halt nicht 'nur' wie eine Platte von
John Paul Jones, Josh Homme und Dave Grohl, sondern wie
eine Scheibe von Them Crooked Vultures. Mal gucken, was
da noch kommt...
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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FRAGEMENTS OF SYMMETRY- Beyond The Dreams
Eigenvertrieb
Äusserst geschmackvoll präsentieren sich die
Langenthaler auf ihrem Debut-Album. Die Songs sind
leicht proggig und doch geradlinig. Sängerin Janine
trifft zielsicher die Töne und verleiht mit dem
speziellen Timbre das gewisse Etwas. Auch wenn man
merkt, dass die Stimme ohne des gebrauchten Halls
ziemlich dünn klingen würde. Zum melodiösen Gesamtbild
tragen aber auch Gitarrist Thomy und Keyboarder Steff
bei, die ihren Instrumenten und Effektgeräten Klänge
hervorlocken, die sich wohlig weich an die Seele des
Zuhörers schmeicheln. Dass die Lieder trotz klaren
Prog-Elementen nur selten über sechs Minuten dauern und
der längste gar unter sieben Minuten dauert, verhindert
wohl, dass sich Fragments Of Symmetry in Frickeleien
verlieren. Die Soloausflüge scheinen immer Sinn zu
machen und die Songs aufzuwerten. "Beyond The Dreams"
ist melancholisch ("Tear Their Shadows Down", "In Your
Eyes"), aber auch symphonisch wie in "Dark Horizons". Es
erstaunt, dass die Kompositionen von Fragments Of
Symmetry immer wieder an die Schweizer Prog-Metaller von
Ancient Season erinnern. Zwar spielte Bassist Andy auch
bei Ancient Season, allerdings ist er bei keiner der
Bands als Songschreiber aufgeführt. Weniger überraschend
ist dagegen, dass sich "Liars" nach eben dieser
Prog-Band anhört. Deren Sänger Nöbi (auch bei Maxxwell)
singt nicht nur ein Duett mit Janine sondern hat den
Song auch mitgeschrieben. Bei all den positiven
Elementen dieser Scheibe fällt aber eine Tatsache
negativ auf: Es fehlen schlicht die Refrains und
Ohrwürmer. Hört man "Beyond The Dreams" als
Hintergrundmusik, mag sie zu begeistern. Beim bewussten
Hinhören plätschert sie aber einfach vor sich hin.
Fragments Of Symmetry ist somit noch nicht der grosse
Wurf gelungen, aber ein beachtliches Anfangswerk, auf
dem sich gut aufbauen lässt.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10
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:NEW DAMAGE - Ze'eb And Oreb
Firefield Records
:New Damage aus Nordrhein-Westfalen stilistisch
einzuordnen fällt beim ersten Durchhören von "Ze'eb And
Oreb" gar nicht so leicht: Das Quartett bewegt sich zwar
auf groovenden, modernen Metal zu, haucht dem ganzen
aber mit dem einen oder anderen Anflug an progressiveren
Elementen ein eigenständigeres Leben ein. Die acht
Tracks auf ihrer aktuellen dritten Scheibe verfolgen
beinahe andauernd diese Stilrichtung, aber dank der
erwähnten progressiveren Ausflüge kommt dabei nicht so
schnell Langeweile auf. Die Hauptproblematik des
Materials liegt meines Erachtens klar beim neuen Fronter
Ingo Crowzak - seine raue Stimme passt nur schwerlich
zum polierten Sound auf "Ze'eb And Oreb", ich würde
seine Vocals eher in die dreckigere Ecke stellen, jede
Stoner- und Sludge-Band da draussen wäre froh um einen
solchen Sänger. Sein Posten bei :New Damage mag dann
auch ein Experiment sein, meines Erachtens fällt dieses
allerdings nicht all zu positiv aus. Obwohl Ingo auf ein
breites Spektrum an Stilistiken zurückgreifen kann, will
einfach keine davon so richtig zum Sound seiner
Mitstreiter passen - während die heftigeren Brüller zu
rotzig daher kommen, erinneren die cleanen und
gepressten Passagen nicht zu letzt an Michael Poulsen
von Volbeat und nagen mit der Zeit schmerzlich am
Durchhaltevermögen meines Gehörs... Das Ganze ist
einfach ein Tick überstrapaziert. :New Damage gelingt
zwar mit diesem Album ein selten gewordener Ausfall in
Sachen Stilistik, die Band kann sich ein eigenes
Stückchen Neuland erkämpfen - aber wie bereits erwähnt:
Der polierte Klang will einfach nicht zu den Vocals
passen, da hilft kein Wenn und Aber. Ansonsten bietet "Ze'eb
And Oreb" zwar über die Dauer einige Längen, aber Spass
macht die Platte definitiv!
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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ESCHENBACH – Eschenbach
Tonpool
Medien Gmbh/Musikvertrieb
Ein wenig sperriger als Wirtz gehen die
Deutschrocker Eschenbach ans Werk. Ihr Debut-Album
klingt engagiert, vermag mich aber erst nach zwei Wochen
Dauerrotation zu überzeugen. Das liegt vor allem an der
Stimme von Riitchy Schwarz, die mir partout nichts gibt.
Obwohl die Texte mit Ausnahme von „Bist du Deutschland?“
nicht oberflächlich wütend sind, wirken sie auf mich so.
Höre ich genauer hin, verstecken sich hinter dem Gesang
durchaus eingängige Texte. Ebenfalls nach vielen
Hördurchgängen vermögen sich Refrains von Liedern wie
„Selbstmedikation“, „Allein“ oder „Reise zur Sonne“
überzeugen. Während das von den Skew Siskin Sängerinnen
verzauberte „Frag dich selbst“ bereits beim ersten Mal
unlöschbar im Gehirn hängen bleibt. Eschenbach sind auf
ihrem selbstbenannten Album grob, kantig und metallisch.
Das Potential der Band ist spürbar. Das hat wohl auch
ex-Onkelz-Mastermind Stephan Weidner gemerkt, der
Eschenbach nicht nur produziert, sondern auch teilweise
zum Gesang greift. Insgesamt wirkt dieses Album aber
genauso verwirrend, wie die bisherige Bandgeschichte.
Der eigene Stil wird sich noch heraus kristallisieren.
Mit dieser Erstscheibe stehen die Chancen aber gut, bald
grosse Taten zu veröffentlichen. Wer auf Deutschrock
steht, darf ruhig mal ein Ohr risikieren.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DARKNED NOCTURN SLAUGHTERCULT - Saldorian Spell
War
Anthem Records/Non Stop Music
Der Name ist ja wohl bekannt. Was soll ich da noch
gross dazu sagen? Die nette Bemerkung, eine nicht fertig
gemasterte Version der Platte vor mir zu haben mache der
Qualität keinen Abbruch, die Songs holpern mit gewohnt
viel Hall durch die Boxen, genug schmutzig für die
Authenzität, genügend klar, um die auszeichnenden
Momente messerscharf rüber zu bringen. Schwarzmetall
anno wasweissich, wie es halt klingen soll, weil man es
so kennt. Da poltern Celtic Frost bei "The Descent To
The Last Circle" genauso durch wie ältere Satyricon bei
"Glance At The Horizon": räudig, ungeschliffen und
ungeachtet jedweder Trends. Das macht Laune, hat man
aber alles auch schon gehört. Wer Nostalgie mag, wird
sich ab dem kompromisslosen, unveränderten Geknüppel der
Deutschen sicher erfreuen, vor allem, wenn man neben den
Klassikern mal wieder was Neues mit gleichem Sound
braucht. Wer allerdings Innovation sucht, wird hier
nicht bedient, auch wenn das Songwriting an sich
ziemlich abwechslungsreich daherkommt. Die Stimme
erinnert nur noch mässig an ein menschliches
(weibliches) Wesen, unterstützt daher die düstere und
kalte Stimmung der Songs mehr als nur gut. Black Metal
halt, nicht mehr und nicht weniger. Und gerade deswegen
hört man die Platte immer wieder gerne, die pechschwarze
Stimmung bleibt einfach hängen und lässt so schnell
nicht mehr los.
Tristan
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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OVERLAND – Diamond Dealer
Escape
Music/Non Stop Music
Seit den 80ern ist Steve Overland als Sänger aktiv.
In dieser Zeit verlieh er diversen Bands und Projekten
seine erstklassige Stimme. Wildlife, Shadowman, The
Ladder und die, zumindest in Melodic Kreisen-ziemlich
bekannte, Band FM waren seine Stationen. Letztes Jahr
wagte er sich zum ersten Mal an ein Soloalbum ("Break
Away"), das aber nur sehr mässig überzeugen konnte.
Seine Konsequenz war, dass er gleich die gesamte Band
auswechselte. Doch auch dies hat dem neuen Output
"Diamond Dealer" nur bedingt genützt. Musikalisch wurde
eine erstklassige Arbeit abgeliefert. Genau wie auch auf
dem Vorgänger-Album spielen tolle Musiker, die ihr
Handwerk verstehen. Was deutlich gesteigert werden
konnte, ist das Songwriting. Über die ganze Spielzeit
ist die Scheibe knackiger und frischer ausgefallen.
Trotzdem fehlt dem Werk der Pepp. Den Songs mangelt es
nach wie vor an Tiefgang und den ganz grossen Melodien.
Allzu oft plätschern die Tracks belanglos an einem
vorbei. Nur die kraftvolle Stimme rettet das Album und
hebt es ins Mittelfeld. Sicher, ein paar Songs sind
richtig gut, und diese sind sogar zahlreicher als auf
dem Debut. In den letzten Monaten erstarkte die zuletzt
arg schwächelnde AOR-Szene. Um da jetzt mitzuhalten,
muss sich Steve Overland definitiv noch steigern.
Chris C.
Punkte: 6.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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AOSOTH – Ashes Of Angels
Agonia Records/Non Stop Music
Raues Krächzen, dumpfe Gitarren, aggressives
Drumming. Und ein erkennbarer Touch aus Frankreich, so
etwa kommt die zweite Platte des Pariser Duos beim
ersten Hören daher. Dissonanzen und verstörte
Soundlandschaften erinnern zuweilen an die Landsmänner
von Blut aus Nord, auch wenn das vorliegende Album
einiges greifbarere Liedgefüge verzeichnen mag. Doch
trotz Saitenarbeiten wie bei "Summon The Dead" und dem
Penetrieren des Schlagzeuges zur gleichen Zeit fällt es
einem trotzdem schwer, sich irgendwo zurecht zu finden.
Mehr ein Ritual denn ein Album, so kommen die Jungs
ziemlich eigenständig daher und zeichnen ein glaubhaftes
Bild ihrer Dunkelheit auf. Zerstörungswut gibt es
natürlich gratis obendrauf, "Cries Of Heaven" ist zwar
nicht das schnellste Lied auf der Platte, walzt aber mit
unermüdlicher Kraft durch die Boxen und lässt die
Schlachtfelder dieser Erde erzittern. Stimmung wird mehr
durch die Gitarren erzeugt denn durch Tempowechsel,
dieses befindet sich fast durchgehend im oberen Bereich.
Die Raserei, so scheint es, wird nur verlangsamt, um
sich nach neuen Opfern umzuschauen. Also alles in allem
sicher kein feingeschliffenes Stück Black Metal, sondern
eher eine raue, rostige und blutgetränkte Klinge aus
schwärzestem Franzosenstahl. Die Musik wird zwar nicht
neu erfunden, aber sie bezeugt die immer noch wachsende
Stärke des mitteleuropäischen und speziell des
französischen Untergrundes. Tolles Werk, mit Bedacht zu
geniessen, denn Black Metal fügt ihnen und ihrer Umwelt
erheblichen Schaden zu.
Tristan
Punkte: 6.8 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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SANDSTONE - Puring The Past
Limb
Music
Dies ist bereits das zweite Werk der aus Nordirland
stammenden Sandstone. Man bewegt sich irgendwo zwischen
Power Metal, Metal und Hard Rock. Kann man den Opener
"Division" klar dem Power Metal zuordnen, kommt dieser
doch mit einem fetten Riff und straightem Drumming
daher, guter Song. Und eigentlich sind durchwegs alle
Tracks recht gut gelungen, aber am geilsten find ich das
saucoole Gitarrenriff in "Sleep", Vollgas in der Strophe
und dann runterschalten im Refrain, echt genial der
Song. Fast in allen Tracks gibt's Tempo- und
Stimmungswechsel, die musikalisch recht gut greifen und
nie langweilig werden. Nur die Ballade klingt etwas zu
durchschnittlich, was allerdings nicht auf das
Guitar-Solo zutrifft. Überhaupt finde ich die Arbeit des
Gitarristen Steve McLaughlin erstklassig, ob Solo oder
Riff, die sechs Saiten überzeugen auf der ganzen Linie,
Auch der Bass (meiner Meinung nach etwas zu leise) und
die Drum-Arbeit kommt echt gut. Und somit sind wir beim
einzigen Schwachpunkt der Iren: dem Gesang. Nicht, dass
Sean MvBay schlecht wäre, der Junge trifft alle Töne,
hat aber einfach eine zu dünne Stimme für diesen klasse
Metal-Sound und würde besser zu einer AOR-Kapelle
passen, ist aber nicht böse gemeint sondern nur meine
Meinung. Aber ansonsten gibt's hier wirklich nichts zu
meckern, "Puring The Past" ist solides, metallisches
Handwerk.
Crazy Beat
Punkte: 6.8 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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IMPLANT FOR DENIAL - Otherroot
Firefield Records
Und wieder mal Crossover, tja Leute, Implant For
Denial stammen aus Rumänien und sind dort kein
unbeschriebenes Blatt, nein viel mehr man hat einen
Star-Status. Wie schon erwähnt, ist der Crossover
eigentlich heute nicht mehr so trendy wie auch schon.
Faith No More, Clawfinger, Rage Against The Machine und
wie sie alle heissen sind entweder von der Landkarte
verschwunden oder es gibt diese unzähligen Reunions, die
kein Schwein mehr interessiert. Bei Implant For Denial
ist die Devise auch ein Mischen von mehreren Stilen mit
Jazzklängen oder Trompeten, ja ihr seht, hier haben wir
es anspruchsvoll, will heissen: Die Scheibe muss man
schon ein paar Mal durchlaufen lassen, damit sie so
richtig zündet. Aber danach fliesst die Energie schon
bedeutend besser als noch am Anfang, die Mucke macht
einfach mehr Spass. Implant For Denial's Sound zu
beschreiben ist eine richtige Herausforderung für jeden
Rezenten, und darum ist es einfacher, mal in die Scheibe
hineinzuhören, um sich dann ein Urteil zu bilden. Wer
die bekannten Crossover-Truppen liebt, sollte sich mal
mit dem Material beschäftigen, alle anderen werden
wieder zur Tagesordnung übergehen. Nett, muss man aber
nicht wirklich haben.
Daniel J.
Punkte: 6.7 von 10
Hier bestellen für
32.90 SFr.
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LOS ANGELES - Neverland
Frontiers Records/Musikvertrieb
Der Name Michele Luppi dürfte auch dem einen oder
anderen nicht-italienischen Insider schon von Bands wie
Vision Divine oder Killing Touch her ein Begriff sein.
In Italien selber ist der Herr jedenfalls ein gefeierter
Vertreter der Sänger-Riege. Los Angeles ist nun sein
neuestes Projekt, das er zusammen mit dem in ebendiese
Stadt ausgewanderten Bassisten und Produzenten Fabrizio
Grossi aufgezogen hat. Man heuert einige mehr oder
weniger bekannte Persönlichkeiten an (Tommy Denander,
Joey Sykes und Roberto Priori wechseln sich an der
Gitarre ab, Eric Ragno bedient die Tasten und Tony Morra
sitzt an den Drums) und spielt das Debut-Album "Neverland"
ein. Dieses rotiert nun auf meinem Plattenteller. Dort
macht es sich auch ganz gut, eigentlich. Melodiöser,
eingängiger Hard Rock kommt aus den Boxen, deutlich
geprägt von Bands wie Extreme, Mr. Big oder House Of
Lords, mit dem nicht unerwarteten typisch italienischen
Touch – sehr Keyboard-lastig. Die Songs gehen durchaus
ins Ohr und wissen zu gefallen. Man schafft es auch, die
Highlights nicht gleich am Anfang zu verpulvern, sondern
streut sie quer über die Tracklist. So, dass trotz der
paar eher nichtssagenden Lückenfüller keine Langeweile
entsteht. Der Titelsong "Neverland", "Wait For You", "Tonight
Tonight" oder "Paradise", das wären meine vier
bevorzugten Stücke. "Living Inside" und "Welcome To My
Life" sind auch noch nett anzuhören, die Nummern
dazwischen lassen etwas nach. Hauptsächlich Balladen,
von denen es in dieser Musikrichtung definitiv
aussagekräftigere gibt. "City Of Angels" zum Beispiel,
oder "Promises". Allerdings fällt, wie das halt so ist,
bei Balladen die gesangliche Leistung am meisten auf. So
kann auch Herr Luppi hier sein durchaus erwähnenswertes
Können unter Beweis stellen. Auch musikalisch gesehen
kann man nichts aussetzen, die Gitarrensoli haben
streckenweise sogar die Bezeichnung 'virtuos' verdient.
Leider sind einige Songs für meinen Geschmack etwas zu
überladen mit Keyboards und Synthies, aber genau das
kann für manch anderen ein extra Kaufgrund sein. Um ein
Fazit zu ziehen: "Neverland" ist eine durchwegs gut
hörbare CD, fällt zwar nicht sonderlich aus dem Rahmen
aber bietet alles, was der geneigte Melodic Rock-Fan
wünscht. Sollen Los Angeles nicht nur ein einmaliges
Projekt bleiben, freue ich mich schon auf die
Fortsetzung. Das songwriterische Potenzial zu Größerem
wäre vorhanden.
Joey Roxx
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ROCK THE BONES – Volume 7
Frontiers Records/Musikvertrieb
Das italienische Label Frontiers gehört im Bereich
zwischen AOR und Melodic Metal zu den besten Adressen
überhaupt. Einige der wichtigsten und heissesten
Genre-Vertretern sind bei dieser Firma unter Vertrag.
Von Zeit zu Zeit erscheint ein Sampler mit jeweils einem
Querschnitt der aktuellen Scheiben. "Rock The Bones"
wird das Teil jeweils genannt. Dieses Mal mit dabei sind
unter anderem Winger, Mr. Big (live), Giant, Cinderella
(live), Danger Danger, Lynch Mob, House Of Lords,
Stryper, The Lou Gramm Band, Jaded Heart, Jorn und noch
einige, weniger Bekannte mehr. Alles in allem wurden 17
Songs auf das Album gepackt. Anstatt die Songs irgendwo
gratis (illegal?) herunterzuladen ist es sicher fair,
diesen Sampler käuflich zu erwerben.
Chris C.
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 19.90 SFr.
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BULWARK – Variance
Quam Libet
Records/Non Stop Music
Bulwark ist das Solo-Projekt des Schweizer
Multiinstrumentalisten Thomas Fässler. Geboten werden 12
Songs mit jeweils einem anderem Sänger. Ein Konzept,
welches u.a. auch von Bands bzw. Soloprojekten wie
Ayreon von Arjen A. Lucassen verfolgt wird. Die
erwähnten Sänger entstammen alle der Schweizer Rock- und
Metalszene und setzen durch ihre unterschiedlichen Stile
und Timbre durchaus auch Akzente, obwohl nicht alle
Sänger das Niveau entsprechend halten können.
Instrumental handelt es sich hier um eine bunte Mischung
aus verschiedenen Rock- und Metalstilen wie Heavy,
Thrash und Melodic/Death mit Ausflügen zu
folkloristischen Stilmitteln und orientalischen
Harmoniebögen. Und genau hier liegt der
Hauptkritikpunkt: Die Songstrukturen fallen im
Spannungsbogen leider zu oft auseinander. Viel zu viel
wird versucht, in eine einzelne Komposition hinein zu
packen. Wenig nachvollziehbar bleiben deswegen viele
Songs, welche ansonsten aber durchaus auch ein paar
lichte Momente aufweisen. Spieltechnisch ist das Ganze
wirklich gut umgesetzt. Virtuos sicherlich nicht, aber
bodenständig, solide und songdienlich. Die Produktion,
welche auch von Meister Fässler selbst stammt, ist
druckvoll und transparent. Einzig das Schlagzeug klingt
doch sehr künstlich, weswegen hier die Vermutung nahe
liegt, dass hier nicht Mensch, sondern Maschine am Werk
war. Alle Songs verfestigen den Eindruck, dass es sich
hier um eine Herzensangelegenheit und um reine, kreative
Selbstverwirklichung des Protagonisten handelt und nicht
in erster Linie um die Verfolgung höherer kommerzieller
Ziele. Hierzu meine Anerkennung. Aus rein songkritischer
Sicht überwiegen aber die blassen, schwachen Momente,
welche die wirklich notwendigen instrumentalen,
riffbezogenen Akzente vermissen lassen. Wer sich für
einen grossen, aber nicht kompletten Teil der Schweizer
Sängerlandschaft interessiert, bekommt hier auf einen
Schlag eine Übersicht geboten. Wer aber auf der Suche
nach interessanten Songs ist, sollte vor dem Kauf
unbedingt reinhören, um nicht hinterher bei Blindkauf
enttäuscht zu werden.
Ralf W.G.
Punkte: 6.5 von 10
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SPECTRAL – Evil Iron Kingdom
CCP Records/Non Stop Music
Die 6 Deutschen von Spectral sind zwar schon seit
1995 im Musikgeschäft. Trotzdem ist nun mit "Evil Iron
Kingdom“ erst das vierte Studioalbum auf dem Markt. Nach
dem kurzen Intro bricht der absolute Sturm bei "Evil
From Kingdom" über meine CD-Anlage. Vidar kreischt sich
die Seele aus dem Leib, die Gitarren von Teutonenlord
und Aggressor kreischen teils hart, teils sehr melodiös
und Destructor macht seinem Namen an den Drums alle Ehre
und rennt, als ob es keinen neuen Morgen gäbe. Leider
weiss ich nicht genau, was Gabbelz an den Keyboards
macht. Wahrscheinlich ist er einfach ein guter Freund
der Band und darf dabei sein. Musikalisch brauchen
Spectral ihn definitiv nicht. "Die In Battle" und "Embrace
The Darkness" legen sogar noch eine Stufe drauf. Hier
kommen sogar Growls zum Zuge. Der Mittelteil besticht
aber überraschenderweise mit ein wenig Mid Tempo und
perfektem Gitarrensolo. Von nun an scheinen die 6
Deutschen die Kurve gekriegt zu haben und beginnen, die
Songs zu variieren. So wechseln sich stets extrem
schnelle Parts mit ruhigeren Momenten ab, in denen
teilweise Growls oder extrem geile Soli gespielt werden.
Als Paradebeispiel ist hier "Axecutioner" zu nennen: Der
Beat ist klasse und beide Gitarrensoli passen perfekt
hinein. Trotz ihres langen Bestehens muss ich zugeben,
dass ich Spectral bisher nicht kannte. Wer aber die
früheren Alben wie "Stormrider" schon kennt, wird
begeistert sein. Spectral bleiben ihrem Mix aus Viking,
Black und Trash Metal treu. Also, alle Fans können
unbesorgt zugreifen und richtig abfeiern, und der
restlichen Fangemeinde rate ich, einfach mal
reinzuhören.
Timo K.
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ORIANTHI – Believe
Geffen/Universal
Orianthi Panagaris, dieser Name ist sicher jedem ein
Begriff? Nicht? Ok, mir war er auch keineswegs geläufig.
Da war ich doch froh, gibt es Google. Die Australierin
mit griechischen Wurzeln ist als Saitenhexerin kein
unbeschriebenes Blatt. Ganz und Gar nicht. Sie wurde von
Santana entdeckt, danach war sie auf der Lohnliste von
u.a Prince. Auf YouTube findet man ein Video, das sie
beim Gitarrenduell mit Steve Vai zeigt. Ihr letzter
Arbeitsplatz war beim King of Pop Michael Jackson. Sie
hat mit ihm für die bevorstehende Welttournee geprobt.
Das Ganze ist bildlich festgehalten auf dem gerade
erschienenen Film "This Is It". Leider war diese
Tätigkeit nur von kurzer Dauer, wie hinlänglich bekannt
ist. So weit zu ihrem bisherigen Schaffen. Mit "Believe"
wirft sie ihr zweites Album als Solokünstlerin auf den
Musikmarkt. Beim Hören der ersten Tracks kam es mir vor,
als wäre ich bei Hannah Montana, sprich Miley Cyrus,
gelandet. Die ersten vier Tracks sind einfach
glattpolierte Pop Rock-Songs ohne Ecken und Kanten und
auch ohne jegliche Highlights. Einfach locker, flockige
Dreiminuten-Terrine, die einem da serviert wird. Ok,
ihre Stimme ist nicht schlecht und weiss auch zu
gefallen, aber es ist nichts, das nicht schon viele Male
dagewesen ist. Erinnerungen an besagte Miley wie auch an
Avril Lavigne kommen in mir hoch. Ab dem fünften Song
nimmt sie dann die Gitarrenarbeit mehr in den
Vordergrund, was dem ganzen Bild auch sehr gut tut. Auf
dem fünften Platz ist mit "Feels Like Home" der ersten
Song vertreten, der aufhorchen lässt. Hier Lässt
Orianthi den Sechssaiter sprechen. In dieser Ballade
bringt sie wirklich gute Licks und schöne Melodien. Aber
es ist und bleibt ein ruhiger, balladesker Track, der
glattpoliert und auf Mainstream und kommerziellen Erfolg
getrimmt ist. Aber dann von der zweiten Hälfte des
Albums an kommen die Gitarren immer weiter in den
Vordergrund. Mit "What's It Gonna Be" geht's dann
relativ rockig und mit doch Rock-lastigen Riffs ins
Gefecht. Auch die Stimme wird etwas rauer und rockiger.
Wenn die Gitarren aus dem Hintergrund ins Rampenlicht
treten, wird es virtuos und man sieht resp. hört das
grosse Können der Australierin. Da bleibt einem nichts
anderes übrig, als ihrer Leistung Anerkennung zu zollen.
An zehnter Stelle ist mit "Highly Strong" ein
Instrumental vertreten, welches das ganze Können von
Orianthi zu Tage bringt. Rockige Riffs gepaart mit
melodischen Soli, bei welchem die Finger sehr flink über
den Gitarrenhals flitzen. "Believe" ist sicher kein
schlechtes Album, aber im Ganzen einfach zu glatt und zu
stark im Pop angesiedelt.
André G.
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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LITA FORD - Wicked Wonderland
E.A.R. Music/Phonag
Lita Ford ist mehr als nur der Name einer
musikalischen Ikone, es ist gleichzeitig auch ein
Inbegriff für die feuchten Träume der in den 1980ern
jung gewesenen Männer. Die als Carmelita Rossanna Ford
geborene Musikerin wird der jüngeren Generation
vielleicht kein Begriff sein, deshalb hier noch ein paar
Infos über die Dame: Ihre ersten musikalischen
Gehversuche machte sie 1975 - 1979 an der Seite von Joan
Jett in einer Band namens The Runaways. Den Höhepunkt
ihrer Karriere erreichte sie 1988 mit dem schlicht
betitelten Album "Lita", auf welchem solche Kracher wie
"Kiss Me Deadly" oder das weltberühmte "Close My Eyes
Forever" (im Duett mit Ozzy Osbourne) zu finden sind.
Ihr letztes Album "Black" war nicht gerade der Hammer,
und daraufhin hörte man nichts mehr von Frau Ford, die
nur ein Jahr zuvor mit Jim Gillette (Nitro) Eheringe
getauscht hatte. Die folgenden Jahre bekam sie mit ihrem
Frischvermählten zwei Söhne, die inzwischen natürlich
schon Teenager sind und irgendwann kapiert haben, dass
ihre Mama früher eine Berühmtheit war. Sie waren es dann
auch, die Lita dazu gebracht haben, in der Musikbranche
ein Comeback zu wagen - das Resultat ist "Wicked
Wonderland"! Nun sind die Kritiken vorwiegend negativ,
weil die meisten wohl einen Mix aus den Runaways und der
dreissigjährigen Lita erwartet haben. Liebe Kritiker,
macht mal halblang! Es wird doch wohl niemand ernsthaft
von einer mittlerweile 51 jährigen Mutter erwarten, dass
sie einen Ledermini anzieht und einen modern
angehauchten Abklatsch ihrer selbst auf den Markt
wirft!? Zugegeben, "Wicked Wonderland" ist eine etwas
unstrukturierte musikalische Umsetzung von Lita's
Sexleben, an welchem Ehemann Jim nicht nur im heimischen
Schlafzimmer mitwirkt sondern auch auf der CD, indem er
nämlich den Songs seine Stimme leiht. Doch trotz des
recht gewöhnungsbedürftigen Musikstils (Hard Rock
gespickt mit unzähligen Elektronik-Overkills) sollte man
folgendes bedenken: Lita Ford hätte im Grunde kein
Comeback nötig gehabt, deshalb sollte man ihr solche
musikalischen Experimente zugestehen. Zudem wird es
sicher genug Leute geben, denen so was gefällt. Und wie
man im Sommer klar sehen konnte, strotzt die Frau auf
der Bühne immer noch vor Kraft! Davon sollten sich
manche Jungspunde erst mal eine Scheibe abschneiden...
Seien wir also fair und hören wir uns die CD mal total
unvoreingenommen an, dann klingt sie nämlich wirklich
nett!
Maiya R.B.
Punkte: 6.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SUPERBUTT - You And Your Revolution
Edge Records
Tja Leute, aus Ungarn kommen nicht nur Paprika, Wein
und Gulasch her, nein es herrscht auch so eine Art
Metalzene, und von dort stammen Superbutt (wie originell
der Name ^^) her und sind im Lande gefeierte Stars. Ja
man bringt mittlererweile schon das vierte Album raus
und möchte natürlich auch international durchstarten.
Doch da wird der Weg recht steinig sein, denn mit ihrem
Crossover der Marke Clawfinger hat man heutzutage einen
schweren Stand. Von den genannten schwedischen
Genreerfindern hat dann auch Jocke Skog und Sänger Zak
Tell im Schwedischen Studio "Fear And Loathing" die
Regler am Mischpult bedient, und Tell liess es sich
nicht nehmen, auf dem Album-Opener "Last Call" Fronter
Andras tatkräftig zu unterstützen. Was bringt eigentlich
das musikalische her, tja, hier wird gefunkt, gerockt,
ein richtiges Durcheinander von Stilen, das hat ja den
Crossover so berühmt gemacht, auch Melodien findet man
in den 10 Songs der Ungaren, aber so richtg zünden tut
das Ganze nicht bei mir, aber der eine oder andere unter
euch Crossover-Fans findet das Album vielleicht nett und
kauft es sogar, also darum: Antesten heisst hier die
Devise und nacher wird entschieden. Ich habe mich für
6.4 Punkte entschieden, weil mir das Ganze zu
anstrengent ist und Sänger Andras nach einer weile
nervt. Punkt und aus.
Daniel J.
Punkte: 6.4 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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THROWDOWN – Deathless
Nuclear Blast/Warner
Die Kalifornier Throwdown machten eine Interessante
Entwicklung durch. Einst als Hardcore Truppe agierend,
schlich sich immer mehr Metal in das Soundgefüge, doch
die Entwicklung blieb nicht stehen, so mischte auf dem
letzten Album "Venom And Tears" noch eine deftige
Schlagseite Groove-Metal mit, welche gerne mal an
Pantera erinnerte. Nun auch auf "Deathless" sind die
Pantera Einflüsse nicht ganz verschwunden (z.B.
"Skeleton Vanguard"), jedoch scheinen auch Godsmack,
Disturbed oder gar Alice In Chains in den Köpfen von
Throwdown eine Runde zu drehen. Dabei geht es weniger um
einen Vorwurf, sondern mehr um die Tatsache, dass sich
Throwndown auf "Deathless" hörbar vielschichtiger
zeigen, als es noch auf dem Vorgänger der Fall war.
Gleichzeitig muss aber auch erwähnt werden, dass "Deathless"
um einiges weniger aggressiv auffährt, als es noch der
Vorgänger tat. Gerade die eher ruhigen und schleppenden
Nummern wie "The Blind Light", "Widowed", "Serpent Noose"
oder das abschliessende "Burial At Sea", zeigen deutlich
auf, dass die Band einiges an Biss verloren hat, zumal
auch neu Cleane Vocals Einzug gefunden haben, was eine
Annäherung an den Mainstream unausweichlich mit sich
führt. Glücklicherweise gibt es doch noch ein paar
groovende Momente neben "Skeleton Vanguard", da wären "The
Continuum", "Black Vatican" oder "Pyre & Procession"
welche als flotte Nummern durchaus zu gebrauchen sind.
Das sich Throwdown weiterentwickeln ist grundsätzlich
keine schlechte Eigenschaft, dass sich die Orientierung
auf eine breitere Masse richtet ist nach zu vollziehen,
doch frage ich mich auch, ob die Band ihre eigene
Identität wirklich schon gefunden hat, oder ob man doch
eher ziellos (oder Trend orientiert?) durch die
Musiklandschaft wandelt.
R.K.
Punkte: 6.0 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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MR. DEATH - Detatched From Life
Agonia Records/Non Stop Music
Zusammengesetzt aus (Ex-)Mitgliedern von Treblinka,
Tiamat und Expulsion setzt die durchgehend glatzköpfige
Mannschaft von Mr. Death auf schwedischen Old
School-Death Metal ohne grosse Schnörkel, Ecken oder
Kanten. Hier wurde hörtechnisch eher spontan an die
Sache heran gegangen, Kurzweile und Groove scheinen eine
höhere Priorität als musikalischer Anspruch gehabt zu
haben und der Weg das eigentliche Ziel gewesen zu sein.
Der jahrelangen Schwedenqualität verpflichtet ist "Detatched
From Life" gut gelungen, aber schon tausend Mal gehört.
Für mich wirklich nur unter Early Haze-Einfluss zu
geniessen.
Hardy
Punkte: 6.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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TEMPLE OF BAAL – Lightslaying Rituals
Agonia Records/Non Stop Music
Hoch gehandelt wird nicht nur das dritte Exportgut
unserer Nachbarn aus dem Weissbrotland. Und man hört
ihnen mehr als gut an, was jahrelanges französisches
Essen und die Sprache aus einem gesunden Verstand
hervorholen kann. Warum aber ein Hype um die Band
entstand, kann ich im Moment noch nicht verstehen. Ja,
durch die Death und Thrash Metal-Einflüssen mögen da
Erinnerungen an ältere Marduk durchsickern, aber dafür
gibt es ja eben das Original. Die Qualität ist ziemlich
klar, was den Breaks und allgemein den treibenden
Rhythmen natürlich entgegen kommt. Denn davon lebt die
Musik, vom Riffing alleine würden die Songs nicht
existieren können. "Angstgeist" kann zum Beispiel am
Anfang zwar ziemlich Druck machen, verliert sich aber
dann ziemlich schnell wieder, bevor in der Mitte dann
mal wieder ein toller Gitarrenteil aufbrennen kann. Aber
auch dieser könnte sich nicht über Wasser halten, würde
nicht das Schlagzeug mit Salvenfeuer für die
Rückendeckung sorgen. Klar, technisch spielen sie
einwandfrei. Aber mit der hohen Geschwindigkeit wird
meiner Meinung nach das eine oder andere Mal über
belanglosere Riffs hinweg getäuscht. "Dead Cult" regt
die Nackenmuskeln an und zeigt das Livepotential der
Band, kann aber durch das schnelle Wiederkehren in
Raserei zu wenig Abwechslung in die Platte bringen, um
bis zum Schluss überzeugend zu wirken. Schade, da höre
ich mir lieber die neue Behemoth an, aus Frankreich
kommen andere Bands, die mehr Innovation bieten. Nicht
schlecht, aber halt auch kein Meilenstein.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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27.90 SFr.
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ON THE RISE – Dream Zone
Frontiers Records/Musikvertrieb
In erster Linie klingt On The Rise wie Europe. Oder
ein bisschen nach Journey. Oder Toto. Somit ist
jedenfalls klar, wo man dieses Ein-Mann-Projekt
einordnen kann – typischen 80er-Melodic Rock,
hauptsächlich nordisch geprägt. Der norwegische Mainman
Terje Eide zählt auch genau diese Bands zu seinen
Einflüssen. Für das zweite Album seines Solo-Projekts
hat er Erik Engebretsen (Drums), Christian Wolff
(Keyboards, Bass, einige Gitarren-Leads,
Akustik-Gitarre) und Eric Ragno (Keyboard & Piano – der
Herr ist übrigens rastlos und ein richtiger Workaholic.
Erstaunlich, auf welchen aktuellen Album-Line Ups man
diesen Namen liest!) an Bord geholt und 13 Songs
aufgenommen. Das Ganze hört auf den Namen "Dream Zone"
und kann qualitativ durchaus mit den oben genannten
Größen mithalten. Teilweise wandelt Terje allerdings
schon sehr knapp an der Grenze zu 'klingt geklaut' und
'war doch alles schon mal da'. Größtenteils bedient er
sich bei Europe. Aber komischerweise (oder vielleicht
auch logischerweise, weil Gutes einfach gut bleibt)
gefallen mir genau diese Songs am besten. "In The Line
Of Fire" oder "Lifeline" klingen schon stark nach den
schwedischen Kollegen. Dennoch, die Scheibe lässt sich
durchwegs gut hören. Sehr zugute halten muss man dem
Herrn Eide, dass er bis auf eine Ausnahme auf
nichtssagende Balladen verzichtet. Eine muss fast drauf
auf ein Melodic Rock-Album, aber er sieht ein, dass das
nicht seine Stärke ist und belässt es bei "Howling At
The Moon". Viele Worte fallen mir jetzt auch gar nicht
mehr ein zu "Dream Zone" oder zu On The Rise allgemein.
Aus dem einen Grund, weil es eigentlich nicht viel
Außergewöhnliches dran gibt, das man erwähnen könnte.
Weder positiv noch negativ. Terje Eide liefert eine
wunderbare Hintergrundmusik zu alltäglichen Tätigkeiten.
Stört nicht, fällt aber auch nicht wirklich auf.
Joey Roxx
Punkte: 6.0 von 10
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27.90 SFr.
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METALFORCE- Metalforce
Magic Circle Music
Schon als der erste Song "Faster, Louder, Metalforce"
der neuen Metalforce-Scheibe meine CD-Anlage zum beben
brachte, fragte ich mich, ob ich wirklich Metalforce
oder Manowar eingelegt habe. Tarek MS Maghary klingt auf
den ersten Moment sehr ähnlich nach Manowar. Joey DeMaio
ist auch öfters im Booklet erwähnt. Ein weiterer Punkt
ist, dass sich Metalforce – übrigens bis 2008 nannte
sich die Band Majesty – dem True Metal verschrieben
haben. Und genau so klingen sie auch. Der Opener
besticht durch einen satten Double Base, guten Refrain
und dient als perfekter Headbanging-Song. Dagegen ist "Freedom
warriors" ein Mid Tempo-Song mit trabendem Rhythmus.
Manowar lassen weiter grüssen. Die weiteren Songs sind
eigentlich schnell erzählt, da meine Vorgeschichte schon
alles sagt. Alle Tracks variieren teilweise von schnell
über Mid Tempo, alle bestechen über einen sehr
einprägenden Refrain (gerade bei "Thunder And Lightning")
und verkörpern das wahre heroische Heldentum.
Normalerweise gehe ich gerne auf einzelne Songs ein, da
ich dies nicht tue könnte man sich denken, die Platte
sei schlecht. Dies ist absolut nicht der Fall! Die Songs
sind eingängig, haben gute Beats und starke
Gitarrensoli. Leider fehlen mir die Überraschungen, und
alles ist zu durchschaubar. Zudem ist Tarek Maghary
stimmlich einfach nie in der selben Liga wie sein
Vorbild von Manowar. Wer also Manowar liebt und sich den
kleinen Bruder anschaffen will, der kann blind
zugreifen. Der Rest sollte vielleicht besser zuerst mal
reinhören und dann entscheiden.
Timo K.
Punkte: 6.0 von 10
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31.90 SFr.
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SIEGFRIED - Nibelung
Napalm Records/Musikvertrieb
Als ich die CD in meinen Händen hielt, war ich
extrem gespannt, was mich erwartet. Jeder kennt die
Nibelungen-Saga mit Siegfried, Brunhilde, Hagen etc. Die
Band selbst bezeichnet ihren Stil als Epic Metal, was
wie schon bei den bisherigen Alben, zutrifft. Vorab kann
gesagt werden, dass Nibelungen durchwegs mit
verschiedenen Charakteren gesungen wird. So tritt die
Sandra Schleret als Brunhilde auf, Werner Bialek eher
als Geschichten-Erzähler und Bruder Cle als Tod oder
auch Drache, der mit seinem Gekreische glänzt. Die Songs
sind zwar nicht so eingängig, überzeugen aber durch das
variable Songwriting mit verschiedenen Tempiwechseln,
sehr präsenten Keyboard-Einlagen oder Zwischenspielen
von diversen Gesangseinlagen. Dies beginnt schon beim
ersten Song "Der Ring der Nibelungen". Der gleiche Stil
geht nahtlos in "Fafnir" oder "Die Eisenfaust
(Alberich)" über. Ganz stark ist "Brunhild", wo Sandra
Schleret ihre opernhafte Stimme perfekt mit der stetig
steigenden Atmosphäre paart. Nach diesem eher ruhigeren
Song bricht bei "Sachsensturm" – wie der Name schon sagt
– der Sturm los. Satte Double Base-Attacken brechen
übers Land. Schade nur, dass die Rhythmenwechsel sehr
komisch klingen und wenig Struktur erkennbar ist.
Dagegen ist "Totenwacht" wiederum sehr gelungen. Die
düstere Stimmung eines Begräbnisses kommt sehr gut
rüber. Ebenfalls überzeugt das letzte Stück "Die
Götterdämmerung". Die aufkeimende Hoffnung nach all den
bisherigen Schicksalen ist fühlbar und endet in einem
gewünschten Finale. Die Songs klingen ziemlich komplex
und orchestral. Gerade das Keyboard besticht durch seine
Vielfalt und verleiht jedem Song seine eigene Note. Das
gesamte Album wirkt wie ein Soundtrack und weniger wie
einzelne Songs, was der ganzen Platte mehr Glauben
schenkt. Als Negativpunkt muss ich leider anfügen, dass
trotz der deutschen Texte viele Passagen sehr
unverständlich sind und teilweise die Linie fehlt. Wie
gesagt klingen die Songs teilweise sehr sperrig, nach
mehreren Durchgängen kann aber diese Platte durchaus
gefallen.
Timo K.
Punkte: 6.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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MORTICIAN – No War & More
Pure Steel Records/Non Stop Music
Mit dem Wort "Kult" wird öfters mal etwas
leichtfertig umgegangen in der heutigen Zeit. Kaum
erscheint eine doch längst vergessene Kapelle wieder am
Horizont, heisst es gleich "Kult". Man kann sich über
die Notwendigkeit einer Wiederveröffentlichung der
Demo-Songs der Österreicher Mortician streiten. Es waren
wirklich gute Songs, und das sind sie heute noch. Aber
wäre es nicht besser, einfach auf neue Elemente zu
setzen? Mit neuer Technik, sehr viel mehr Erfahrung der
einzelnen Member, was Songwriting betrifft. Gerade
Thomas Metzler an der Klampfe war ja bis vor kurzem
(Gründungs-) Mitglied der doch recht bekannten Art Of
Fear. Und auch der Mann hinter dem Mikro kommt von
selbiger Combo her. Da wäre doch sicher einiges an neuen
Ideen und Songs vorhanden, um mit was Neuem zu glänzen.
Aber das sei mal dahingestellt. Schauen wir uns "No War
& More" etwas genauer an. Die Songs 1-3 stammen von der
EP "No War", Track 4-6 sind Demo Nummero Uno "Street
Warrior" entnommen und 7-11 kommen vom zweiten Demo
"Break The Rules". Als Schmankerl wird das Album mit der
Liveversion von "No War", welche auf dem Metal
Battle-Sampler zu finden ist, veredelt. Die Songs haben
ein starkes an die NWoBHM erinnerndes Flair. Der Gesang
ist zu einem grossen Prozentsatz in den hohen bis sehr
hohen Lagen zuhause. Das war zur damaligen Zeit einfach
gang und gäbe. Es fehlt meiner Ansicht nach die gewisse
Abwechslung, das ist sehr schade. Das Schlagzeug hält
sich mehrheitlich im Hintergrund zurück. Es klingt etwas
hölzern und holprig, oder anders ausgedrückt: old
school-mässig. Als Highlight empfinde ich das
Gitarrenspiel: Von der Seite kommt die nötige
Abwechslung. Mal thrashig-schreddernd, dann wieder
klares Riffing und ansprechende Soli. Die Gitarren
tragen auch immer eine gute Portion an Melodien in ihrem
Tun. Bei neuen Tracks sollte an den Texten gefeilt
werden, denn die sind auf Schülerband-Niveau. Klar, sie
vermitteln das Old School-Niveau gut, aber für die
Zukunft wird es nicht reichen. Speziell die Refrains
schwächeln bei fast jedem Lied. Sie können einfach das
Level der Strophen nicht halten. Es wird versucht,
Mitsing-Elemente reinzubringen, aber es bleibt einfach
beim Versuch. "No War & More" ist einfach ein Teil für
traditionsbewusste Hart-Metaller. Unbekümmerter Metal,
der einen gut zu unterhalten vermag. Auch wenn kein
Track absolut hervorsticht gibt es den einen oder
anderen, wo man seine Nackenmuskeln zum Zucken bringen
kann. Als Anspieltipp würde ich "Sacrifice Of Sin", "Hot
Fight" und "Back In The City" empfehlen.
André G.
Punkte: keine Wertung
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und bestellen für 27.90 SFr.
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NAKARUGA – Nakaruga (EP)
Eigenvertrieb
2008 im Tessin gegründet möchte diese (nach eigenen
Angaben) "Modern Metal"-Band uns hier mit ihrer ersten
selbstproduzierten und selbstbetitelten EP einen
Einblick in ihr musikalisches Schaffen bieten. Dabei
herausgekommen ist ein wilder, (noch) unstrukturierter
Mix aus mehreren harten Stilen wie u.a. Thrash mit
diversen Core-Einflüssen, abgehackte,
gewöhnungsbedürftige Rhythmusarbeit mit entsprechendem
Brüllgesang. Zusätzlich dazu kommen aber auch wie z.B.
bei den letzten beiden Songs "Fear Nothing But
Nothingness" und "Introspective" diverse Industrial- und
Electronik-Sounds zum Einsatz. Produziert sind die 5
Songs ausgesprochen gut. Die handwerkliche Umsetzung ist
solide, der Gesangsstil liebäugelt mit diversen
Szene-Vorbildern, ist aber auf einem recht ausgereiftem
Level. Als erstes Lebenszeichen gibt dieser Soundmix
eine ungefähre Vorstellung vom Potential dieser Band ab,
dennoch bleibt abzuwarten, ob die 6 Jungs das Zeug
haben, sich noch deutlich, vor allem im
Songwritingsektor, zu steigern. Zu abgedroschen und wirr
kommen die Songs noch daher, welche im Entferntesten mit
dem Debut von Fear Factory zu vergleichen sind.
Allerdings mit Core-Gebrüll der Marke "Metalcore-Standard
2009". Für 2010 ist das Debut-Album in voller Länge
angekündigt.
Ralf W.G.
Punkte: keine Wertung
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14.90 SFr.
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101 South - No U-Turn
Metal Heaven/Non Stop Music
Gregory Lynn Hall an den Vocals und der Harlan
Cage-Keyboarder Roger Scott Craig haben 101 South ins
Leben gerufen. Und der Rest sind weitgehend unbekannte
Gastmusiker, bis vielleicht auf Chris Thompson, der
dummerweise auch noch die langweilige Ballade "Blue
Skies" singt. Die Amis bieten hier sehr soften Rock, der
vor allem durch seinen Opener "When You're In Love" an
Dare erinnert und echt gut daherkommt. Ansonsten
durchbricht man oft ein bisschen die Grenzen zum
Schnulzenrock. Ecken und Kanten sucht man hier
vergebens, nur grade bei "What Are You Gonna Do Anyway",
"Yesterday Is Gone" und "Don't Tell Me It's Over" rocken
die Gitarren ein wenig, aber alles im AOR-Bereich. Die
Songs sind nur zum Teil gut, aber alle gefühlvoll und
mit viel Melodien getränkt. Gregory's etwas raue Stimme
ist hervorragend, sehr variabel, mal klar, dann wieder
sehr rau und vermag durchwegs zu überzeugen. Aber im
Gesamten steht natürlich das Keyboard im Vordergrund,
was den Sound im Gesamten etwas verwässert und eben
teilweise auch kitschig klingt lässt. Etwas mehr Härte
hätte dem Album sehr gut getan, aber so schippert man
nur in Durchschnittsgewässern und wird es schwer haben,
mit diesem Album gross Fuss zu fassen in unseren
Breitengraden.
Crazy Beat
Punkte: 5.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SUFFERING SOULS – Sadistic Goat Complex
Schwarzdorn Production/Non Stop Music
Wenn ich mir das blau schwarze Cover so betrachte,
dazu den Titel so kommt mir spontan Belphegor in den
Sinn, jedoch orientiert sich Suffering Souls
(mittlerweile zum Soloprojekt geschrumpft) mehr dem
symphonischen Black Metal der Sorte Dimmu Borgir mit
etwas Cradle Of Filth als Beigewürz. Los geht der
schwarze Reigen mit einem unheilvollen Intro Namens "Enigmatic
Aeon", was danach folgt ist in erster Linie rasende
Geschwindigkeit, klirrende schrummel Riffs, dazwischen
ein paar Breaks, tonnenweise Tastenkleister und wieder
volle Kanne. Diese Rezeptur wird praktisch bei jedem
Song angewendet, ausser bei "Elegance & Perversion"
welches sich die meiste Zeit "nur" im gehobenen Midtempo
bewegt. Tönt nun nicht sonderlich spannend, was auch
nicht wirklich auf "Sadistic Goat Complex" zutrifft,
jedoch wäre es auch ungerecht die Scheibe ignorant zu
vernichten, denn einerseits erschafft Lord Esgaroth eine
schön düstere Atmosphäre und weiter gibt es doch auch
einige gelungene Parts, besonders "Bloodstorm" wirkt
interessant und auch ausgereift. Jedoch fragt man sich,
ob der böse Herr nicht zu viel des Guten gewollt hat.
Oftmals tönen die Songs überladen und insbesondere das
Keyboardgeplänkel wirkt stellenweise nicht nur kitschig,
sondern es nervt auch gewaltig, dazu die synthetischen
Knüppelorgien welche die Ausgangslage nicht wirklich
verbessern. Dazu gesellt sich ein Standard-Riffing,
welches nicht gerade für Tiefgang sorgt und um es kurz
zu sagen, ein Meisterwerk tönt einfach anders. Dennoch
muss ich gestehen einen gewissen Reiz versprüht "Sadistic
Goat Complex" durchaus, so für zwischendurch eine Nette
Sache, mehr aber auch nicht.
R.K.
Punkte: 5.0 von 10
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27.90 SFr.
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ERBEN DER SCHÖPFUNG – Narben der Zeit
Mystic Of
Soul Records
Liechtenstein, hm? Soso, und was kommt so von dort,
also was man auch wirklich gebrauchen kann, nicht
solchen Schmarren wie das Fürstentum und das übertrieben
aufgeblasene, möchtegern-adelige Gehabe? Aha, Erben der
Schöpfung, jaja, die kennt man doch, hat man mindestens
schon mal irgendwo von gehört. Spätestens nach dem Tod
von Sabine Dünser, die ja nach dem Split der Erben nach
2001 bei Elis das Mikrophon verzaubert hatte. Die
Schöpfung hat sich aber im 2005 neue Erben gesucht und
diese auch gefunden, nach einem Demo im Jahre 2007 steht
nun das zweite Album namens „Narben der Zeit“ in den
Regalen der Plattenhändler, sofern es noch solche gibt,
welche diesen Namen auch wirklich verdienen. Nun, was
erwartet den geneigten Hörer? Ganz klar elektronische
Spielereien, Samples, Beats, Loops, halt alles, was das
tanzbeinschwingende Herz erfreuen mag. Und dennoch sind
nicht alle Tracks nach dem gleichen Muster gestrickt,
denn spätestens mit „Homeless“ geben sich die Erben sehr
ruhig, ja man mag sogar beinahe einen Vergleich mit
Qntal wagen, wenngleich auch diese Klasse nicht erreicht
wird. Immer wieder werden auch rockigere Elemente in die
Songs eingebaut, welche aber sofort mit Elektro/EBM/Wave
verbunden werden. Und genau hier liegt das schwarze
Schaf erschossen im Graben: Man wird das Gefühl nicht
los, „Narben der Zeit“ wäre nicht durchdacht, man hätte
sich nicht so recht entscheiden können, ich welche
Richtung man habe gehen wollen – der sogenannte goldene
Mittelweg wird hierbei zu einer einsturzgefährdeten
Brücke. Dazu kommt noch, dass die Stimme der neuen
Sängerin Dina Falk-Zambelli, welche bei Weltenbrand
einen sehr guten Job abliefert, schlichtwegs zu wenig
zieht, um den Songs ein wenig Feuer zu verleihen. In den
ruhigeren Parts funktioniert sie recht gut, aber wenn
die Geschwindigkeit anzieht und generell mehr Einsatz
verlangt wird, wirkt sie einfach zu dünn, zu schwach.
Unter diesen Umständen kann leider nur ein ‚bedingt
empfehlenswert’ ausgesprochen werden, aber verteufeln
muss diese Scheibe niemand, denn das Können der Band an
sich wird nicht in Frage gestellt, nur um die
Ausrichtung und gewisse Details müsste man sich noch
kümmern.
Toby S.
Punkte: 5.0 von 10
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27.90 SFr.
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DIE HARD - Nihilistic Vision
Agonia Records/Non Stop Music
Die Old School-Bierbügelverschluss tragende
Kuttenfraktion darf sich schon mal ordentlich warm
saufen, denn mit Die Hard betritt eine schwedische Band
mit einer offensichtlichen Mission das internationale
Parkett. "Frei" von jeglichen Trendeinflüssen leistet
das Trio auf "Nihilistic Visions" mit einer gefühlten
Verspätung von ca. 25 Jahren seinen Beitrag zum aktuell
immer populärer werdenden Thrash-Revival und bringt es
trotz neuzeitlicher Produktion fertig, nach einer Kiste
ordentlich abgestandenem Bier zu stinken. Sie
orientieren sich ohrenscheinlich an den alten Helden des
Genres und legen den Schwerpunkt der zehn Songs auf
eingängige Räudigkeit, hochprozentige Mitbangriffs und
fettige Haare. Der Sänger knödelt sich zum Teil zwar
etwas gar arg schwachbrüstig durch die rumpeligen
Passagen, huldigt aber den 80ern mit Inbrunst und Seele.
Ist mir persönlich auf Dauer trotz der positiven Aspekte
zu eintönig, aber wer seine uralten Platten von
Destruction, Venom, Celtic Frost oder Slayer
mittlerweile totgehört hat, den alten Zeiten nachweint
und wieder mal was neues in dem Stil sucht, sollte
vielleicht mal ein Ohr riskieren.
Hardy
Punkte: 5.0 von 10
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27.90 SFr.
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ELYSION – Silent Scream
Massacre Records/Musikvertrieb
Fiese Frage: Wer ausser unserem Rockslave braucht
noch eine weitere Band, die nach Within Temptation oder
Epica klingt? Antwort: Die Plattenfirmen, denen bisher
noch so eine Gruppe fehlte. Damit ist diese CD-Kritik
natürlich noch nicht vollständig. Die Frage bringt aber
die wichtigste Schwäche auf Silent Scream auf den Punkt:
die absolute Austauschbarkeit der Platte. Allerdings ist
das Ding auf hohem Niveau austauschbar. So in etwa, wie
eine Spiegelreflex-Kamera von Canon oder Sony. Sprich:
Elysion bringen zwar nichts Neues, musizieren aber
engagiert und zielstrebig. Zudem kann die Dame am Gesang
zweifelsohne etwas (und damit meine ich nichts
Schweinisches). Aber trotz bekanntem Liedaufbau und
intensiven Hörens will sich bei mir partout kein Lied in
den Gehörgänge einnisten. Die Songs scheinen in die
absolute Belanglosigkeit abzudriften. Zu schlecht, um
Grauen zu erregen, zu wenig einzigartig, um Staunen
auszulösen, aber auch nicht so toll kopiert, dass einem
das Aufgewärmte schmeckt. Airbourne und The Answer
können da als positive Paten für letztgenanntes
hinhalten. Und nicht mal den Exotenbonus (Elysion kommen
aus Israel) können die drei Jungs und die Dame
ausnutzen. In diesem südöstlichen Land müssten doch
genügend musikalische Inspirationen rumliegen, um einen
eigenen Sound zu kreieren. Der einzige Song, der noch
etwas reissen kann, ist "The Rules". Der Rest
verschwindet im Einheitsgebräu. Dazu kommt bei mir die
erschwerende Tatsache, dass ich generell etwas mehr Mühe
mit Frauen- als mit Männerstimmen habe. Die Erfahrung
zeigt aber, dass der Gesang zweitrangig ist, wenn der
Song gut ist. Und damit hapert es auf dieser Platte.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wer neben Within Temptation und
Epica noch die schlechte Kopie davon haben muss, wird
hier glücklich. Alle anderen sollten die Finger davon
lassen und sich ev. mal an einem Konzert ein Bild von
Elysion machen, falls es die Band mal als Anheizer in
die Schweiz schafft. Mit einem Label wie Massacre im
Rücken ist die Chance dazu ziemlich intakt.
Roger W.
Punkte: 5.0 von 10
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27.90 SFr.
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PHASED – A Sort Of Spasmic Phlegm Induced By Leaden
Fumes Of...
Elektrohasch Records/Non Stop Music
Mönsch, das is ja mal n langer Titel für ne Pladde!
Gemäss Beipackzettel erwartet uns hier eine ‚bleischwere
Mischung aus Space Rock, Doom und Stoner Metal’. Kann
man so stehen lassen, denn nur schon der erste Track „A
Surreal Deal“ vereint all diese Elemente, mit einem so
schrägen Gitarrensound, der sich im weiteren Verlauf der
Scheibe nicht verändern wird, dass man sich zurück in
den 70ern wähnt, zusammen mit Pink Floyd und Black
Sabbath sowie gewissen illegalen Substanzen in einem
Bett. Vermutlich eröffnen sich einem auch in der Musik
von Phased erst dann gewisse Erkenntnisse, wenn man sich
komplett aus der Realität ausgeschlossen und ins All
katapultiert hat, denn wenn man sich die Lieder einfach
so anhört, dann kann man sich schnell wie eine Art
genervt fühlen, denn hier spielen weder rote Fäden noch
konkrete Strukturen eine Rolle, alles hört sich an wie
eine Jam-Session. Eine professionelle Jam-Session, das
kann ruhig attestiert werden, aber für meinen Geschmack
sind die Vocals zu verwaschen und im Hintergrund
aufgenommen und abgemischt worden, denn so wie auf
diesem Scheibchen verschwinden sie im Soundgewand und
fügen sich zwar nahtlos ein, man versteht aber beinahe
gar nichts. Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen,
wer mit experimentellem Rock und kranken Soundstrukturen
was anfangen kann (und eben nicht allzu grossen Wert auf
die Vocals legt), der kann sich Phased ruhig mal
reinziehen, ansonsten dürfte dieses Werk eher auf
Unverständnis stossen.
Toby S.
Punkte: 4.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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BARONESS - Blue Record
Relapse Records/Non Stop Music
"In der endlosen Ausdehnung des Himmels findet sich
Beständigkeit, daraus folgend Harmonie, Sympathie und
Zufriedenheit", verkündet Wikipedia die Symbolik der
Farbe Blau. Ob sich die Sludge-Metaller von Baroness an
solche Binsenweisheiten gedacht haben und ihr Zweitling
"Blue Record" weniger vertrackt, verstörend und verdrogt
daherkommen würde als ihr Debut, das "Red Album" von
2007? Oh nein, auch 2009 scheinen die Jungs noch alles
einzuschmeissen, was die Welt etwas farbiger zu machen
verspricht, was nur schon das sphärische Intro "Bullhead's
Psalm" verdeutlicht. Doch während man von den
chaotischen und abstrusen Klangstücken des "Red Albums"
oder der älteren EPs noch auf spannend bunte,
unvorhersehbare Riff- und Lick-Trips geschickt wurde, so
vermögen neue Stücke wie "The Sweetest Curse", "Jake
Lag" oder "Swollen And Halo" durch ihre unspektakulären
Riffs und von Ami-Bands neuerer Sorte gewohnte
Refrain-Melodien nur noch in einen dumpfen Dämmerzustand
zu versetzen. Das steigert zwar die Massenkompabilität,
schmälert dafür aber Spannung und Tiefgang. Da können
auch quasi-hypnotische Instrumentals wie "Ogeechee
Hymnal" oder "The Gnashing" nichts dran ändern, da
schlicht zu langweilig. Einzig bei den beiden
Akustiknummern "Steel That Sleeps The Eye" und "Blackpowder"
sowie dem exzessiven Ende von "A Horse Called Golgotha"
fühlt man sich zumindest phasenweise high, und so
scheint das Blau des Himmels nicht nur zu Harmonie,
sondern auch zu schlichter Seichtheit anzuregen. Das
nächste Mal bitte wieder vom richtig guten Stoff!
Kissi
Punkte: 4.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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LIVIDITY - To Desecrate And Defile
War
Anthem Records/Non Stop Music
Wer auf amerikanischen Porn-Death mit
Klischee-Anteilen im roten Bereich steht, wird sich beim
anhören der vorliegenden Lividity-Scheibe wie die
berühmte Made im Speck fühlen. Für meine Verhältnisse
jedoch fährt man musikalisch irgendwo im Fahrwasser von
quietschigen Suffocation oder völlig besoffenen Morbid
Angel, reiht anscheinend willkürlich Riffs aneinander
und growlt sich mehrheitlich kellertief durch seine
berühmt/berüchtigten Jungspund-Muschitexte. Eigentlich
bringen Lividity in jedem Song ein paar echt geile
Ansätze, haben aber dummerweise zusätzlich die schlechte
Angewohnheit, den Fluss des Songs mit dem nächsten Riff
gnadenlos zu kappen. Ich komme auch aus der technischen
Death Metal-Ecke und habe durchaus eine Affinität zu
abwechslungsreichem Riffing, aber die für mich nicht
nachvollziehbaren Songverläufe nerven schon nach ein
paar wenigen Liedern und die skip-Taste erscheint einem
plötzlich immer sympathischer. Das Material ist in
seiner Gesamtheit aber entfernt davon als "schlecht"
betitelt zu werden und dürfte einigen Gore/Splatter-Fans
zünftig den Schlagbaum heben. Da aber vor allem der
Schlagzeuger mit hörbar technischen Limits zu kämpfen
hat, wird sich "To Desecrate And Defile" musikalisch
kaum ein zweites Mal bei mir vorstellen dürfen.
Hardy
Punkte: 4.0 von 10
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WOODLAND – Dreamality
CCP Records/Non Stop Music
Wer schon einmal Wodka in Bier geleert hat, weiss,
dass gewisse Mischungen einfach nicht schmecken. Und wer
das mehr als nur einmal gemacht hat, kann auch sagen,
dass es eben auf die richtige Mischung ankommt, weil
dann ein gewisser Teil nur noch schwach wahrgenommen
wird. Was genau das jetzt mit Musik zu tun hat, mag man
sich fragen, und genau diese Frage habe ich mir beim
ersten Anhören des Erstlings von Woodland auch gestellt.
Als ich dann aber die Platte rausgenommen habe und
interessante Pilze darauf abgebildet fand, war die
Antwort irgendwie klar. Ja, ein weiteres Konzeptalbum
über einen Krieger von damals. Natürlich ist auch eine
schöne Frau dabei, die irgendwie schon am Anfang stirbt.
Und die... naja, progressiven Gitarren halt, versuchen
dabei irgendwie noch, was Metallisches in die
verworrenen Songs zu bringen. Irgendwie einfach zu viel
von allem. Da mal Doom, da mal Death, hier Folk und
Pagan, und schliesslich ist eh alles Heavy. Hört sich an
wie ein paar Studenten, die Metal kennen, aber halt
nicht verstehen oder leben. Denn die Songs verzeichnen
zwar interessante Strukturen und haben einen eigenen
Touch, aber einfach kein Leben. "Nachtgesänge" zum
Beispiel wäre sicher ein tolles Lied. Aber es hört sich
mehr an wie eine schlechte Coverversion. Und dieser
Eindruck lebt leider durch die ganze Zeit hindurch
weiter. Adorned Brood, Darkest Era oder sonst eine
authentische Band machen da dem Hörer für die gleiche
Spieldauer mehr Spass. Nein, das wird so nichts.
Tristan
Punkte: 3.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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