Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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MASTERPLAN - MK II
AFM
Records/Musikvertrieb
Mit ihrem selbstbetitelten Debut wurden sie 2003 zu
den Newcomern schlechthin. Zwei Jahre und etliche
Auftritte später veröffentlichte man „Aeronautics“,
eines der Metalalben 2005, dem ich zu diesem Zeitpunkt
sicherlich 10 Punkte verliehen habe. Jetzt, im Zuge der
Veröffentlichung ihres dritten Streiches, „MK II“,
stecke ich jedoch in einem Dilemma, denn die deutsche
Melodic Metal-Combo um Ex Helloween-Klampfer Roland
Grapow hat das mir unmöglich scheinende vollbracht: „MK
II“ übertrumpft seinen Vorgänger noch einmal und sprengt
so alle meine Erwartungen mitsamt der Bewertungsskala.
Dabei deuteten die Ereignisse im Vorfeld des Drittlings
überhaupt nicht in diese Richtung: Als letztes Jahr erst
Goldkehlchen Jorn Lande und dann, kurz vor Studiotermin,
auch noch Drummer Uli Kusch (auch Ex Helloween) das
Handtuch warfen, um sich ihren eigenen Projekten zu
widmen, standen die Zeichen schlecht für die noch
verbleibenden Meisterplaner. Doch Grapow fand illustren
Ersatz, perfekten Ersatz. Zum einen in seinem
langjährigen Freund und Tausendsassa Mike Terrana, der
dafür sogar seinen Drumstuhl bei Rage räumte, und zum
anderen in Mike DiMeo, (bis jetzt auf jeden Fall noch)
Sänger bei The Lizards und Riot. Obwohl nun beide Mikes
dem Sound Masterplans auffallend ihren Stempel
aufgedrückt haben, dürfen sich alle Fans der zwei
Vorgängerscheiben beruhigen, denn auch „MK II“ ist
Masterplan pur, soll heissen Melodic Metal, voller
Power, Dramatik, Eingängigkeit und Intelligenz. Voller
Tugend beginnt man mit „Phoenix Rising“, einem
bombastischen Intro, gefolgt von dem an „Into The Arena“
von der letzten Scheibe erinnernden „Warrior Cry“: Speed
Metal par excellence, bevor „Lost And Gone“ der
gleichnamigen Vorab-EP den geneigten Hörer mit seinem
treibenden Groove und Überrefrain zu Headbanging auf den
Knien zwingt. Das partytaugliche „Keeps Me Burning“ und
„Take Me Over“ / „Watching The World“, voll von
Dramatik, halten da gleich mit, während „I'm Gonna Win“
zwar schon etwas pathetisch, dafür nicht mehr aus dem
Kopf zu kriegen ist. Makellos ist dafür sicherlich „Call
The Gipsy“: Düstere, tonnenschwer groovende Riffs,
gepaart mit der variablen Stimme DiMeos, der übrigens
durchwegs Jorn Lande in Vergessenheit singt, und ein
Refrain für die Ewigkeit machen diesen Song zum
Metal-Highlight des noch jungen Jahres, ebenso wie das
auf die einfühlsame Halbballade „Trust In Me“ folgende
„Masterplan“. Gnadenlos galoppiert Terrana gen
Rockhimmel, in welchem der Refrain dieses Songs schwebt.
Zu Recht als Bandhymne ausgewählt! Klar kann dagegen „Enemy“
nur verlieren, welches zwar auch nicht schlecht, im
Vergleich aber doch eher uninspiriert wirkt. Ganz anders
dann das getragen beginnende, sich dann melancholisch
schwebend in einen dramatischen Stampfer steigernde
Finale „Heart Of Darkness“, das noch einmal klarstellt,
was ich nun schon viel zu lange ausformuliert habe: „MK
II“ übertrumpft „Aeronautics“ und stellt so nichts
Geringeres als DIE Melodic Metal-Scheibe des Jahres 2007
dar.
Kissi
Punkte: 10 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 25.90 SFr.
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SWALLOW THE SUN – Hope
Spinefarm/Musikvertrieb
Swallow The Sun aus Finnland
legen mit "Hope" ihr drittes Album UND ihr absolutes
Opus Magnum vor. Ich bin platt. Entzückt. Gebannt. Von
Glücksgefühlen durchflutet. Restlos überzeugt. Bis zum
heutigen Tag war ich überzeugt davon, dass Children of
Bodom DIE finnische Band sind und selbst über grossen
Landleuten wie Amorphis, Wintersun oder früher auch
Nightwish stehen – nun hat der Reaper bei mir Konkurrenz
bekommen, die sich gewaschen hat. Swallow The Sun
breiten ihren unglaublich vielseitigen Doom derart
majestätisch und fehlerlos aus, dass ich Stunden
wertvollen Schlafs eingebüsst habe, nur um dieses
Götterwerk nicht aus den Ohren zu verlieren. Beispiele:
Die wunderschönen Gesänge im epischen "The Justice Of
Suffering" suchen ihresgleichen, die Gitarren sind eine
gnadenlos mahlende Urgewalt, "Don’t Fall Asleep (Horror
Pt.2)" ist eine Goth-hymne sondergleichen mit einem
wunderschönen Gesangsduett und bestechend wirksamen
Leads, bei "Too Cold For Tears" glaubt man, eisige Böen
im Gesicht zu spüren, verglichen mit "The Empty Skies"
ist der Krach gewisser Pandabären fröhliche
Fahrstuhlmusik (DAS ist düster), "No Light No Hope" ist
pure Urgewalt, und schliesslich "Doomed To Walk The
Earth", ein bewegendes, schleppendes Doom-Meisterwerk
komplett mit Engelschor und apokalyptischer Stimmung,
welches in das wunderbarste Instrumental mündet, dass
ich seit Langem gehört habe und das gerade durch seine
relative Einfachheit in Verbindung mit überlegten
Arrangements prächtig funktioniert. Meine erste
Höchstnote geht an Swallow The Sun für ein zutiefst
ergreifendes Überalbum ohne Makel und mit einer Menge
Herzblut. Beeindruckend. Sehr beeindruckend.
Phil
Punkte: 10 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PRIDE OF LIONS - The Roaring Of Dreams
Frontiers Records/Disctrade
Jim Peterik kennt man von seiner Ex-Band Survivor. AOR
vom Feinsten! Sehr melodisch, angenehme Stimme, tolle
Hooklines. Es ist das dritte Album der Band, und was
einem geboten wird hat hohen Standard. Peterik und
Hitchcock teilen sich wieder den Leadgesang, die Songs
scheinen ihnen auf den Leib geschneidert zu sein.
Teilweise erkennt man sicherlich Einflüsse von Survivor,
das interessiert aber keinen! Die Stimmen passen super,
das Album ist gut produziert und macht Spass zum Hören.
Keyboards sind toll eingesetzt ("Let Me Let You Go"),
Gitarren kommen im richtigen Moment in den Vordergrund,
der Gesang wirkt nicht penetrant. Die Band ist super
aufeinander eingespielt (nein, das ist nicht
selbstverständlich!), und auch die Backing-Vocals sind
ausgewogen und kommen an den richtigen Stellen zur
Geltung! Ob Ballade oder Rocktrack - das richtige
Feeling wird getroffen! Allgemein ist wohl "ausgewogen"
das richtige Wort in allen Bereichen, ausser, dass wohl
nur die guten Stücke überwiegen...
Seraina S.
Punkte: 9.8 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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KNORKATOR – Das nächste Album aller Zeiten
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Die Spassmetaller Knorkator
pokern mit ihrem neuesten Album zwar hoch, erreichen das
Ziel aber beinahe. Der wohl auf "Das beste Album aller
Zeiten"-anspielende Album-Titel wird der Sache durchaus
bis zu einem weiten Teil gerecht. Denn was uns die fünf
Deutschen hier bieten, kann sich tatsächlich sehen
lassen, und das sowohl musikalisch wie auch textlich.
"Alter Mann" eröffnet den Reigen mit lustigem Refrain
und Lyrics, und verfügt bereits über zaghafte hymnische
Züge, welche im Verlauf des Albums noch deutlicher
zutragen kommen. Mit einem technoiden Tanz-Rhythmus
beginnt anschliessend "Du bist so still", welchem das
"Lied vom Pferd" folgt. Dieses handelt von den wohl
schönsten Bewegungen überhaupt, ohne respektlos zu
wirken. "Wir werden alle sterben" kennen einige schon
von den letztjährigen Konzerten oder von der "Zu
alt"-DVD. Was soll man dazu noch sagen, ausser, dass das
Lied bereits jetzt ein Klassiker ist und den
Knorkator-Humor wunderbar offenbart. Wie schon erwähnt,
wirkt das Album insgesamt sehr symphonisch und erreicht
den Höhepunkt im "Nur mal angenommen". Textlich wird
auch hier an sich Philosophisches in simple, bizarre
Sätze verpackt. Höhepunkt dieser Textart bildet "Geld",
welches banaler und gleichzeitig böser nicht hätte
werden können. Interessant ist ebenfalls "Eigentum", das
man mal so manchem Millionär vorspielen sollte. Bis
dahin ist schon alles eine Klasse für sich selbst, was
dann aber mit "Für meine Fans" auf uns zukommt, sucht
seinesgleichen: Da werden in unverblümter, naiver
Ehrlichkeit die Fans angeflucht und als erbärmliches
Proletenpack beschimpft. Einfach nur geil! Wer die
brachiale, punkige Seite bisher vermisst hat, kommt auf
dem "nächsten Album aller Zeiten" ebenfalls nicht zu
kurz. "GV" und das mit französischen Lyrics versehene
"Franz Hose" bieten das Futter, welches Fans roher
Klänge brauchen. "Das nächste Album aller Zeiten" hält,
was es verspricht, und begeistert. Knorkator haben
Recht, wenn sie auf die Promo-CD für die Presse
schreiben: 'Uns ist durchaus bewusst, dass auch alle
anderen Band bei dir angekleckert kommen, weil sie ihr
Album auch für extrem genial halten. Nur: Wir haben
Recht, und die nicht!" Selten war ein Promotext so wahr.
Roger W.
Punkte: 9.5 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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MACHINE MEN - Circus Of Fools
Century Media/EMI
Wirklich schön zu sehen, wie sich eine Band
entwickelt! Zwar vollzieht sich diese Entwicklung bei Machine Men
nicht gerade im Eiltempo, dennoch schaffen es die Finnen, wenigstens
langsam den wohl grössten Kritikpunkt, sie hätten zu wenig
Eigenständigkeit und würden lediglich Bruce Dickinson zu Solozeiten
kopieren, ungelten zu machen. Zwar erinnert der Fünfer auch auf
seinem dritten Werk (das Debut „Scars And Wounds“ erschien 2003, „Elegies“
folgte zwei Jahre später) nicht wenig an die Auszeitsphase des
Maidenfrontmanns, doch was kann eine Combo dafür, wenn ihr Sänger
Anthony das Gottesgeschenk erhalten hat, wie Dickinson persönlich zu
klingen? Und so nutzt man verständlicherweise immer noch diesen
Hypervorteil, mischt ihn diesmal aber mit einigen moderneren
(Alternative) Metalklängen („No Talk Without The Giant“ erinnert so
zum Beispiel an My Chemical Romance) und lässt dazu hier und da
typisch finnische Melancholie durchschimmern. Nur schon der
Titeltrack wartet mit rasanter Strophe, erhabenem Refrain,
groovendem Break und schneidendem Solo auf, genauso wie das
dramatische „The Shadow Gallery“, das rhythmisch abwechslungsreiche
„Border Of The Real World“ und der Übertrack „Tyrannize“, wo es ein
weiteres Mal schwer zu glauben ist, dass hier wirklich nicht Bruce
ins Mikro schreit. Dabei kann das Quintett an Dynamik und
mitreissendem, hetzendem Tempo ohne Weiteres mit den momentan
angesagten Billy Talent mithalten, was „Dying Without A Name“
deutlich macht. Doch auch atmosphärisch-dramatisch wissen die
Nordländer zu rocken, was sie mit „Ghost Of The Season“, dem
getragenen „Where I Stand“ oder der mit maiden-typischen
Mitsingparts („Oh-oh-oh“) ausgestatteten Stampfer-Hymne „The
Cardinal Point“, bei welcher übrigens auch Marko Hietala (Nightwish
& Tarot) mitgewirkt hat. Dass das mitreissende Material
schlussendlich von Mika Jussila in den angesehenen Finnvox Studios (Edguy,
Children Of Bodom etc.) gemastert wurde, lässt es dann auch noch
soundtechnisch in der höchsten Liga der Metalwelt wandeln,
sicherlich noch nicht an der Spitze, dafür fehlt dem Ganzen noch ein
Stückchen Tiefe, doch für eine Headliner-Tour sollte es nun allemal
reichen. Bis dahin haben wir wenigstens die Möglichkeit, Machine Men
im Rahmen der Earthshaker Roadshock Tour vor ihren Landsmännern
Tarot und Finntroll live zu erleben. Manege frei für Machine Men!
Kissi
Punkte: 9.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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MENDEED - The Dead Live By Love
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Mendeed könnten so was wie eine neue Welle auslösen in
unserer Metalgemeinde. Den die fünf Glasgower haben es
faustdick hinter den Ohren. Schon beim letzten Album "This
War will Last Forever" machte man einen Volltreffer,
lieferte man doch ein hochwertiges Speed/Thrash-Album an
die Fans ab, die das Geschenk dankend annahmen. Mit der
neusten Veröffentlichung "The Dead Live By Love" hat man
sich noch einen Zacken mehr perfektioniert. Man versucht
den Graben von verschiedenen Genres zu schliessen, indem
man schnelle Thrash-Riffs auf Lager hat, zweistimmige
melodiöse Gitarrenleads abspult, super eingängige
Refrains trällert und sogar Blastspeed-Drums hat. Macht
summa summarum :Power Metal fliesst in Thrash Metal, der
wiederum ruft den Death Metal an und der brüllt laut
'wir sind Heavy Metal!'. Ja liebe Freunde von der
Hartwurstfraktion, Mendeed lassen sich nicht in eine
spezielle Sparte einschliessen. Das gute an dieser
Scheibe ist die Abwechslung, das geniale Songwriting,
die gute Produktion und eben, wie schon erwähnt, die
jungfräuliche, unverbrauchte Spielfreude von den fünf
Burschen von der Insel. Man könnte es auch so
ausdrücken: Auf dieser Scheibe findet ihr harte Klänge
von Helloween bis In Flames. Da gibt es für jeden etwas,
an dem er Freude hat oder das eine oder andere
Schmankerl für sich entdeckt. Ich für meinen Teil hisse
Mendeed auf Vollmast. "The Dead Live By Love" ist mit
Abstand das beste Album in dem noch jungen Jahr. Diese
Scheibe ist Metal pur!
Daniel J.
Punkte: 9.4 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ABORTED - Slaughter & Apparatus: A
Methodical Ouverture
Century Media/EMI
Die Belgier Aborted sind die Gestaltwandler des Death
Metals. Die Wechselbalge der extremen Töne. Die
Chamäleons der Prügelszene. Mit ihrem fünften Album
zerlegen die Mannen um Sänger Sven "Svencho" De Caluwé
einmal mehr Szenegrenzen, nur um sie danach neu
definiert und mächtiger als zuvor wieder zu errichten.
Beim Wandel vom wüsten Gore/Grind der Anfangstage bis
zum aktuellen Langeisen (dem Century Media-Debut) müssen
Sieben-Meilen-Stiefel im Spiel gewesen sein, denn die
erreichte Vielfalt ist einmal mehr äusserst
überraschend. Eine angenehme, warme, druckvolle
Produktion (Tue Madsen/Antfarm Studios) unterstützt
Kracher wie "Underneath Rorulent Soil", "Archetype" oder
"The spaying Séance" ohne jegliche
Durchschlagskraftverluste, da dürften sich nicht gerade
wenige "Produzenten" ein bis acht Scheiben von
abschneiden! Die Grundlagen des Aborted-Sounds sind
Tightness und mächtiges instrumentelles Können! Mit dem
geschmeidigen Songwriting und den vor Ideenreichtum nur
so strotzenden Strukturen ist Langeweile auf "Slaughter
& Apparatus" darum ein Fremdwort. An den Drums sass als
Sessionmitglied Ausnahmekönner David Haley von den
australischen Psycroptic, und nagelt sich während 42
Minuten leichtfüssig ins Nirvana. Beeindruckend. Am
Gesang sind Gastauftritte von Jeff Walker (Ex-Carcass)
sowie Jacob Bredahl und Henrik Jacobsen (Hatesphere) zu
verzeichnen, das Ergebnis spricht für sich. Ein höchst
potentes Gitarrenduo, das ein Killerriff nach dem
Anderen aus dem Ärmel schüttelt und obendrein auch noch
mit gefühlvollen Soli aufwarten kann treibt einen bei
bestimmten Passagen die Tränen in die Augen und findet
man auch nicht gerade an jeder Ecke, empfehlenswert. Ein
echt hörenswerter Spagat zwischen Untergrund und
Moderne. Als Schlusswort bleibt mir eigentlich nicht
viel mehr übrig, als das (ausnahmsweise mal sehr gut
geschriebene!) Infoblatt des Labels zu zitieren: Death
Metal klang selten so lebendig!
HaRdY
Punkte: 9.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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REBEL MEETS REBEL - Rebel Meets
Rebel
Locomotive Records/Musikvertrieb
Rebel Meets Rebel ist das Vermächtnis von Dimebag Darrel
(R.I.P.), der mit Pantera Superstarstatus erreichte, bis
sich die Band trennte wegen der berühmten musikalischen
Differenzen, die zwischen den Bandmitgliedern herrschte.
Vocalist Phil Anselmo und Bassist Rex Brown verliessen
Pantera in Richtung "Down", und die zwei Texaner,
Gitarrist Dime und sein Bruder/Schlagzeuger Vinnie Paul,
gründeten "Damageplan". Soweit so gut, bis das Schicksal
grausam zuschlägt, indem ein Spinner Dimebag Darrel auf
der Bühne erschiesst. Damit verlor die Metalgemeinde
einen der besten und begnadesten Gitarristen überhaupt.
Die Lücke wird nie mehr zu schliessen sein, denn Dime
war wirklich ein Ausnahmetalent. Bis hier kennt der
normalerweise gut informierte Metaller die Geschichte.
Was wir nicht wussten, ist, dass Dime und Vinnie mit Rex
Brown ein Funprojekt am Start hatten. "Rebel Meets Rebel"
wurde 2006 in den Staaten veröffentlicht, jetzt ist es
an der Zeit, dass die europäischen Fans von Dime die
Scheibe kaufen können und sich nicht mehr die teure
Importscheibe besorgen müssen. Die Geschichte von "Rebel
Meets Rebel" ist schnell erzählt: Dime besuchte ein
Countrykonzert von Outlaw-Countrysänger "David Allen Coe",
die zwei freunden sich an und entschliessen sich, mal
ein wenig zu jammen. Die Chemie stimmt sofort, und die
Kluft zwischen Country und Metal schmilzt dahin. Klar
haben wir keine Panterascheibe, doch die Riffs von Dime,
die Drums von Vinnie und der Bass von Rex lassen sofort
Panterastimmung aufkommen. Die Countrystimme passt
eigentlich recht gut zu den scharfen Metalriffs. Die
Scheibe macht richtig gute Laune. Eine richtige
Partyplatte einfach, oder mit den Worten von Vinnie
Paul: "Pure hellraising boozin' jammin' fun!". Für
Pantera-Anhänger ist die Scheibe Pflicht, aber auch alle
anderen, die sich Metaller nennen, sollten sich die
letzte Scheibe von Dimebag Darrel zulegen, denn dieser
Mann hat viel getan für den Metal. Dime ist jetzt an
einem Ort, wo er mit Cliff Burton (R.I.P.) Songs
schreibt und glücklich ist. Wir werden dich nicht
vergessen Dime, du wirst immer in unseren Herzen
weiterleben.
Daniel J.
Punkte: 9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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TRAIL OF TEARS – Existentia
Napalm Records/Musikvertrieb
‚Klischeefrei’ steht da unter Anderem auf dem kurz
gehaltenen Beiblättchen. Irgendwie macht mich das
hoffnungsvoll und misstrauisch zugleich, hatte ich in
der Vergangenheit schon mehrmals das Vergnügen gehabt,
nach solchen Ankündigungen auf das Gegenteil zu stossen.
Denken wir mal positiv und nehmen an, dass ‚Existentia’
wirklich aus dem Rahmen fällt. Und siehe da, man wird
erfreulich überrascht: Die Norweger von Trail Of Tears (jepp,
da kommt tatsächlich mehr zu uns als die übliche
Pandabären-Einheitssuppe) spielen im Grunde genommen
Gothic Metal mit Bombast-Anleihen, wie man ihn schon zur
Genüge von Within Temptation oder Nightwish her kennt,
jedoch mit dem Unterschied, dass hier nicht auf Teufel
komm raus Synthies verheizt und möglichst viele Effekte
eingebaut wurden damit man ja den (meistens schlechten)
Sound nicht mehr hören kann/muss, sondern gezielt
eingesetzt werden und als Stimmungsmacher bestens
funktionieren. Bekannt ist ja auch das Beauty/Beast-Prinzip
zwischen männlichen Growls und weiblichen cleanen Vocals,
Trail Of Tears setzen aber noch einen drauf und setzen
neben die männliche Death Metal-Stimme (absoluter
Gänsehaut-Faktor, diese Vocals sollten bei jedem guten
Horrorfilm verwendet werden!) noch eine zweite
männliche, diesmal aber clean klingende Stimme. Was beim
Stück ‚Deceptive Mirrors’ (Genickbrecher mit genialen
Leads) noch leicht bemüht klingt und meiner Meinung nach
zu sehr an Genrekollegen erinnert, wird spätestens bei ‚Venom
Inside My Veins’ erwachsen und lässt sich definitiv
nicht mehr in eine Schublade zwängen. Mit den
wunderschönen Keyboard-Melodien und krachenden
Gitarrenmauern ist dieser Track zum Anspieltipp Nummer 1
prädestiniert, vor Allem weil man am Anfang nicht mehr
sicher ist, ob man aus Versehen auf eine
Todesmetall-Scheibe gewechselt hat, da wird ordentlich
geballert und gegrowlt. Irgendwo hab ich doch ein Schild
‚Kuscheln verboten’ gesehen… Doch die Überraschungen
hören nicht auf, ‚Decadence Becomes Me’ erinnert mit den
kalten Sounds leicht an Evereve oder Deathstars,
zwischendurch sind unaufdringliche weibliche Parts zu
hören, die effektiv eine Hügellandschaft mit
aufgerichteten Halmen auf der Haut erzeugen. Spätestens
jetzt entfaltet sich das ganze Spektrum von ‚Existentia’,
im Prinzip kann man die ersten vier Tracks als
Einleitung betrachten, welche sich dann zu einem
destruktiven, emotionalen und gnadenlos bitterbösen
sowie todessehnsüchtigen Gesamtwerk vereinen, das den
Hörer packt, ans Bett fesselt, das Licht ausmacht und
ihm im Dunkeln jedwelche Arten von schmerzhaften sowie
depressiven und wuterfüllten Injektionen verabreicht,
aus dem Zimmer geht, die Tür abschliesst und den
Schlüssel wegwirft. Trail Of Tears haben es geschafft,
sich von den üblichen Klischees abzuheben und irgendwo
im grossen, weiten Musikuniversum ihr eigenes Plätzchen
zu sichern. Mit diesem ihrem nun fünften Longplayer sind
diese Jungs absolut in der Lage, mit den ‚Grossen’ der
harten, düsteren Fraktion mithalten zu können und dürfen
ruhigen Gewissens mit Paradise Lost, Darkseed und Ever
Since in einem Atemzug genannt werden. Starke Scheibe!
Toby S.
Punkte: 9.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BOKOR - Anomia 1
Scarlet Records/Musikvertrieb
Heya Volvo, die Schweden lassen es aber ordentlich
krachen auf ihrem Debut "Anomia 1": Tiefer Gestimmte
Gitarren, klasse Riffs, mal oberfett, dann wieder
schwerfällig. Der Gesang ist sehr vielseitig, die
Einflüsse breit gestreut, mal hört man Psychotic Waltz,
dann wieder etwas Tool und auch Amplifier, oder in
ruhigen Momenten sogar Porcupine Tree raus. Das geht vom
vollen Brett bis zu Jazz-Einlagen, herrlich das Teil, so
richtig verspielt und man findet nach dem x-ten
Durchlauf noch Neues. Das Herzstück allerdings ist das
15-minütige "Migrating", das wunderschön dahinfliessende
Parts hat und sich dann in einen härteren Prog-Song
verwandelt und sich gegen Ende wieder etwas beruhigt...
Ein herrlicher und sehr abwechslungsreicher Track.
Hervorzuheben wäre da noch die fantastische Arbeit des
Drummers. Der Junge trommelt hier fast sein eigenes
Werk, habe wirklich schon lange nicht mehr eine so
lebendige, vielseitige Arbeit an den Drums gehört,
klasse Darbietung. Alle sechs Songs auf diesem Album
sind klasse und strotzen nur so vor Power und guten
Ideen. Hier lohnt sich ein Anchecken auf jeden Fall.
Crazy Beat
Punkte: 9.1 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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METALIUM - Nothing To Undo (Chapter
Six)
Massacre Records/Musikvertrieb
Als ich diese Scheibe auf dem
Tisch liegen sah (weil ich gar nicht wusste, dass ich
diese Rezi kriege), war mein erster Gedanke: Jesses,
nicht noch eine CD von Metalium! Das zeugt klar von
einer gewissen Abneigung gegenüber den Deutschen aus dem
Norden. Zu Beginn vor ein paar Jahren noch als das
kommende Ding in Sachen (True) Power Metal
angekündigt..., man erinnere sich dabei an die
Gastspiele der Gitarristen Chris Caffery (Savatage/Doctor
Butcher) und später Jack Frost (Seven Witches), verlor
man sich seit den Anfängen mit einzelnen guten Ideen
zunehmend in eher uninspiriertem Metal-Einerlei. Ganz zu
schweigen vom elend verhunzten "Smoke On The Water"
Cover auf der Debüt-Scheibe! Insgesamt fielen die
Resonanzen der Fan-Gemeinde dann entsprechend eher
bescheiden aus. 2002 standen zum Beispiel keine 30 Köpfe
im Z7. Selbst ein begnadeter Sänger wie Henning Basse
konnte die Band nicht auf die Erfolgsstrasse führen.
Nichtsdestotrotz haben die Hamburger nun ihr
mittlerweile sechstes Album eingetrümmert und es könnte
sein, dass die künstlerische Durststrecke 2007 ein Ende
finden könnte. Die Grundlage für diese Einschätzung
liefert gleich der amtliche Opener "Spineless Scum", dem
man gleich von Anfang anmerkt, dass er schlicht und
ergreifend "funktioniert". Primal Fear haben diese
Lektion zum Beispiel bereits früher gelernt: Wer den
Zuhörer fesseln will, muss sich was einfallen lassen. "Spirits"
haut da in die genau gleiche Kerbe rein und lebt in
erster Linie von Henning's saustarken Vocals. Das
Hauptproblem bei Metalium war oft, dass man einfach zu
viele schnelle und eintönige Tracks runter holzte, die
keinerlei Wiedererkennungswert aufwiesen. Die
vereinzelten Midtempo-Walzen holten zwar wieder ein paar
Kohlen aus dem Feuer, aber unter dem Strich blieb meist
nur stinklangweiliges Geballer übrig. Die Abwechslung
blieb da fast völlig aussen vor. Das grundsätzlich
gedrosselte Tempo steht "Nothing To Undo" sehr gut zu
Gesicht. Ein Umstand, der auch HammerFall letztendlich
aus ähnlicher Situation gerettet hat. Nehmt Euch mal
"Mental Blindness" zur Brust..., das ist verdammt
nochmal fuckin' Heavy Metal mit Kraft und Herzblut,
trotz verhältnismässig "doomigem" Tempo (für Metalium
gesprochen) und erst "Heroes"! Diese Power-Granate
treibt einen gnadenlos nach vorne und befriedigt
sämtliche Genre-Ansprüche. Überhaupt muss an dieser
Stelle die fantastische Gitarren-Arbeit von Matthias
Lange angesprochen werden, die einfach klasse ist. Die
Rhythmus-Sektion mit Lars Ratz (b) und Michael Ehré (d)
lässt dabei auch nichts anbrennen. "Way Home" ist dann
zwar keine Jahrhundert-Ballade, kann aber mit dem
Grossteil der Konkurrenz locker mithalten. Einzig "Dare"
greift die alte Unart wieder auf, wird jedoch von "Follow
The Sign" (mit geilen Bass-Licks von Master Ratz)
elegant aufgefangen und durch eine mutige und sehr
gelungene Version des Queen-Klassikers "The Show Must Go
On" gekrönt. Trotz unüberhörbarer Verwandtschaft zu
Primal Fear der jüngeren Vergangenheit das bisher klar
beste und variabelste Album von Metalium! Hätte ich echt
nicht gedacht..., Chapeau!
Rockslave
Punkte: 9.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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GERNOTSHAGEN – Märe aus wäldernen
Hallen
Trollzorn/Non
Stop Music
Nach ihrem bereits sehr ansprechenden Debütalbum
"Wintermythen" sind die Thüringer zurück mit einem
wahren Prachtexemplar, das den Namen "Märe aus wäldernen
Hallen" trägt. Wie beim Debut ziert eine Waldlandschaft
das Cover, es scheint also im gleichen Stile
weiterzugehen. Wenn man aber das Album erst einmal in
den CD-Player gelegt hat wird man sofort merken, dass
Gernotshagen etwas ganz Besonderes vollbracht haben und
auch die Produktion keinerlei Mängel aufzuweisen vermag.
Das Intro ist der absolute Hit, eine so himmlische
Einführung in ein Album habe ich bisher nur ganz selten
gehört. Die Grundstruktur der Thüringer ist eigentlich
simpel: Pagan Metal mit vielen Feinheiten, viel Melodie,
abwechslungsreiche Stimmlagen und einer überaus
raffinierten Art, den Hörer mit hymnischer Kulisse in
den Bann zu ziehen. Wenn Sänger D. Möller zwischen
Kreischgesang und relativ hoher Cleanstimme, welche
übrigens den hymnischen Touch am Besten unterstützt,
abwechselt, kann man sich als Hörer beinahe nicht mehr
festhalten. Die speziell klingende Stimme des Sängers
ist auch das, was Gernotshagen von den typischen Pagan
Metal-Bands unterscheidet, aber "Märe aus wäldernen
Hallen" keinesfalls schmälert, ganz im Gegenteil gibt es
dem Album Tiefgang und verzaubert den Hörer. Zur Musik
an sich gibt es nicht viel zu erklären, die melodisch
geführten Gitarren sind grandios, das Schlagzeug nicht
sonderlich bombastisch aber auch nicht negativ
auffallend, und der Bass kann seine Linie gnadenlos
durchziehen. Es ist wirklich schwierig zu verstehen,
warum mich dieses Album so fasziniert, aber vielleicht
ist genau dies der Grund: Gernotshagen machen aus
relativ simplem Aufbau eine gigantische Soundkulisse,
die mich noch lange fesseln wird.
Yannick S.
Punkte: 9.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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SAOSIN - Saosin
Capitol Records/EMI
Saosin stellen endlich mal wieder so etwas wie ein
Untergrund-Phänomen dar: Obwohl die Band bis im
September 2006 noch keine reguläre Platte veröffentlich
hatte, wurden die Songs auf ihrer MySpace-Page über 5
Millionen Mal runtergeladen - dementsprechend hoch waren
auch die Erwartungen an ihr Debutalbum. Nun lässt sich
bei polierten Pop/Punk-Produktionen aus Amerika ja die
ganze Geschichte so in etwa über den Daumen vorausplanen
& berechnen - und scheinbar hat das Label da grosse
Gewinne in Aussicht. Mit der entsprechenden
Finanzspritze im Rücken machten sich Saosin auf, ihre
Mucke endlich in Form von Silberlingen unters Volk zu
bringen. Interessanterweise verzichtet die Band
allerdings auf allzu typische Hooks, Wendungen und
songwriterische Stilmittel und verleiht den 12 Songs auf
dem gleichnamigen Album oftmals eine progressive Ecke.
Natürlich haut einem die Produktion locker vom Hocker,
brilliante Gitarrensounds, drückende Drums und kräftige
Vocals dienen allerdings selten als Aufreisser, sondern
wirken gekonnt platziert und äusserst songdienlich.
Natürlich finden sich auf dieser Scheibe tonnenweise
mehrstimmige Vocals, Mitsinghymnen und Emo-Parts - aber
Tatsache ist ebenfalls, dass Saosin eine äusserst
prägnante Eigenständigkeit haben, und diese wirklich in
Szene zu setzen wissen. Oftmals meint man, den nächsten
Part vorauszuahnen, wird dann aber von äusserst
progressiven Fills, Licks und kleinen Wendungen
überrascht. Ich würde mal sagen, dass hier eine Platte
vorliegt, mit der die Band die Ressourcen verdammt gut
ausgenutzt hat und nun auch dementsprechend die
Lorbeeren dafür erhalten wird - Gratulation an dieser
Stelle auch von meiner Seite. Für Metalheads bleiben
Saosin bis auf wenige Momente weitgehend uninteressant,
der Pop-Faktor ihrer Mucke wird bei den meisten unter
euch eher einen Brechreiz der ganz üblen Sorte
hervorrufen.
El Muerte
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ZATOKREV - Bury The Ashes
Czar of Crickets
Die zusammen mit den welschen Kruger aktuell wohl
mächtigste Liveband der Schweiz entbietet dem geneigten
Lärmbegeisterten ihr zweites Werk und überrollen den
Zuhörer einmal mehr mit ihrer Mischung aus Post Hardcore,
Strassen-Doom und kernigem Düstermetal. Die überlangen
Songs vermitteln trotz ihrer melancholischen
Grundstimmung und zähflüssigen Kompositionen
unterschwellige Agressivität und bauen sich durch
überlange Monotonieparts und dem immer vorhandenen
Groove zu gigantischen Soundgebirgen auf. Wenn ich
jedoch ehrlich bin, musste ich pflanzliche Hilfe
annehmen, um den Einstieg in diesen Klumpen zu finden,
denn trotz des herrlich flüssigen, geradlinigen
Songwritings empfinde ich "Bury The Ashes" einiges
sperriger als den (nicht weniger intensiven) Vorgänger.
Wer dieses Album vollumfänglich geniessen möchte, kommt
darum um den Faktor "Zeit" nicht herum, denn es reicht
nicht, dass die drei letzten Mammutsongs "Trial",
"Peeling Skin" und "The Fire" es schon jeweils solo auf
stolze Spielzeiten zwischen 10:31 Minuten und 17:55
Minuten schaffen, auch die restlichen vier Lieder haben
massig Überlänge und enthalten derart viele Details
(Stichwort: Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen),
dass sich eine intensive Verweilzeit mit "Bury The Ashes"
auf Dauer mehr als auszahlt. Nur schon für (meinen
Lieblingstrack) "Godless", der mir eine herzzerreissende
Verzweiflung vermittelt, muss ich den drei Jungs
unbedingt mal was spendieren (nach den Aufnahmen stiess
übrigens Zweitgitarrist Stench (FR) zum Kollektiv).
Würde mich jemand fragen, wie ich die neue Zatokrev
finde, kämen sicherlich Schlagworte wie "fies",
"unterschwellig", "aufwühlend" und "instinktiv" in
meinem Bericht vor, und ich bezweifle, dass jemand, der
sich ebenfalls länger mit dieser Scheibe befasst hat,
darauf widersprechen wird. Die Produktion ist zwar nicht
gerade ultrafett geraten, animiert einen aber genau
deswegen, die Lautstärke hoch zu drehen, und voilà: Das
Teil schlägt aus wie ein Esel, so soll es sein.
Veröffentlicht wird "Bury The Ashes" übrigens auf dem
hauseigenen Label Czar of Crickets, das letztes Jahr
gegründet wurde. Wir sind gespannt auf die kommenden
Entwicklungen. Rundum empfehlenswert für Liebhaber von
Neurosis, Cult Of Luna, Feedbackorgien oder heftigen
Düstercomics. "I've embraced the tree of my own god -
Now I can breathe in" - "The Fire"
HaRdY
Punkte: 8.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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THE POODLES - Metal Will Stand
Tall
AFM
Records/Musikvertrieb
"Metal Will Stand Tall" – so heisst die neue Scheibe
der schwedischen Truppe. Der Opener haut einen gleich
mal vom Stühlchen: Sehr energiegeladen, tolle Wechsel
und einer Stimmung zum Mitgröhlen, -hopsen oder Whatever!
Die Songs überblenden ineinander, und auch Track Nummer
zwei ("Night Of Passion") reisst mit (der kam übrigens
in die Vorauswahl für den Eurovision Song Contest!) Die
melodien sind sehr eingängig, meiner Meinung nach fast
etwas zu kommmerzig/voraussehbar, aber auch sehr
hitverdächtig und wissen zu gefallen! Interessant finde
ich auch die Mischung von poppigen Elementen mit dem
(Power) Metal-Charakter. Zusammengefasst würde ich's
aber als sehr melodischen Rock einstufen. Der "Song For
You" wartet mit einer etwas ungewöhnlichen, aber
gelungenen Überrraschung auf: Eine Einlage mit
männlichem Operngesang! Was ich hingegen etwas unsinnig
finde, ist, dass die Track eins und zwei gleich als
Track vier und fünf in anders abgemischter Version
nochmals gebracht werden. Die Songs gegen Ende des
Albums so zu bringen würde da viel mehr Sinn machen.
Auch den Song "Dancing With Tears In My Eyes" von
Ultravox zu covern, den zuvor schon sieben andere
gecovert haben, scheint mir ein bisschen abgedroschen,
allerdings ist es hier eine gelungene Version. Alles in
Allem bringen die Jungs ein gelungenes, melodiöses und
ohrwurmiges Album raus, kaufen lohnt sich! Auf Tour sind
sie gerade mit ihren Label-Brüdern Krokus und HammerFall.
Seraina S.
Punkte: 8.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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QL –
Schwi!zerchracher
SonyBMG
QL sind wieder da! Zum dritten Mal präsentieren die vier Berner aus
dem Seeland einen fröhlichen, bunten Blumenstrauss aus rockigen
Liedern. Als Coverversionen durch den Rock-Wolf gezogen werden
diesmal Florian Ast's "Ängu", Rumpelstilz' "Rote Wy", die
Schlagerballade "Cindy" und "Alles Fahrt Schii", die alle nett, aber
nicht spektakulär klingen. Richtig toll wird's bei der
Motörhead-Adaption von "Ace Of Spades", die bei QL mit berndeutschen
Texten glänzt und auf den Namen "Itz geiz id Beiz" hört. Kult!
Ebenfalls ungewöhnlich rifflastig und dadurch metallisch wirkt
Göla's "I Hätt No Viu Blöder Ta". Allgemein hätte ich den gecoverten
Songs nicht zugetraut, dass sie in einem rockigen Kleid so gut
klingen. Aber nur mit Fremdkompositionen geben sich QL auf dieser
Platte nicht zufrieden: Gut die Hälfte der 15 Lieder stammen von den
Bielern selber. Das Aussergewöhnlichste ist dabei das groovige "Bäng
Wie Gäng", welches in guter alter 'Aerosmith meets Run
DMC'-Tradition mit dem Bündner Rapper Gimma kooperiert. Dass mir
dieses Lied gefällt erstaunt mich selber, kann ich mit Hip Hop
eigentlich überhaupt nichts anfangen. Grundsätzlich erinnert mich
das eigene QL-Material an alte Florian Ast-Hits, als dieser noch
rockte. Mit "Troime" gibt's zum Schluss noch die obligate Mundart
Rock-Ballade, welches mit seinen Harmonien sehr kommerziell, aber
trotzdem schön klingt. Schwi!zerchracher ist ein hartes, rockendes,
aber keineswegs metallisches oder punkiges Mundartalbum, welches
sich nur für sein absolut peinliches, hässliches, ja abstossendes
CD-Cover schämen muss.
Roger W.
Punkte: 8.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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BATTLELORE – Evernight
Napalm
Records/Musikvertrieb
Die finnischen Herr der Ringe–Fanatiker sind zurück mit einem neuen
Silberling. Das epische Fantasy Metal-Spektakel trägt den Namen "Evernight"
und stellt bisher alle anderen Battlelore-Alben in den Schatten.
Battlelore geben sich epischer und härter als je zuvor, aber auch
die Melodien sind noch vielfältiger und atemberaubender geworden.
Die Stimme des Sängers Tomi Mykkänen ist kräftig wie kaum eine
andere, dafür klingen Kaisa Joukhi's (weibliche Vocals) Passagen
zart und fein. Wirklich abwechslungsreich ist "Evernight" aber
dennoch nicht, denn genau diese Rezeptur wird bei jedem Song
ziemlich ähnlich angewendet. Auch die zarte Stimme von Kaisa Joukhi
ist vor allem bei den Refrains zu harmlos, sie kann dem Song den
nötigen Druck leider nicht verpassen. Die Schlagzeugparts sind dafür
umso besser gelungen, wirklich bombastisch, was hier Henri Vahvanen
hinbrettert. Auffallend sind die eher im Hintergrund gehaltenen
Gitarrenwände, die meistens dem Keyboard den Vorrang lassen und so
dem Ganzen etwas mehr Kitsch verleihen, was aber das Album nicht
verschlechtert. Die grösste Stärke der Finnen liegt ganz klar im
Aufbau eines Songs. Das Stück wird vorzüglich auf den Refrain
vorbereitet, welcher dann aber meistens nicht an den druckvollen,
genialen Aufbau herankommt. In den ruhigeren, beinahe mitfühlenden
Momenten wie beim Stück "Into The New World" oder "Longing Horizon"
können Battlelore ebenso überzeugen, denn dort versteht es Kaisa
wunderbar, ihre Stimme einzusetzen. Auf jeden Fall sind Battlelore
die Referenz des Fantasy-Metals und momentan sind keine
ernstzunehmenden Konkurrenten in Sicht. Ihr neuestes Werk "Evernight"
ist ein weiterer Schritt in eine gute Richtung, denn die Scheibe
kann bis auf ein paar Kleinigkeiten wirklich überzeugen.
Yannick S.
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GODHEAD - The Shadow Line
Cement Shoes Records/Musikvertrieb
Industrial Metal, wie ihn zum Beispiel Ministry
zelebrieren oder Nine Inch Nails spielen, hat in der
jetztigen Lage im Metaluniversum eher seltenheitswert.
Da spielt es auch keine Rolle mehr, wenn eine Band wie
die Amis von Godhead nach sechs Alben meinen: Leute, wir
haben die Schnauze gestrichen voll von dem
Elektrogeschrammel, jetzt wollen wir Erfolg und
produzieren ein Album wie hier das uns vorliegende "The
Shadow Line", das auf radiotauglich geprüft wurde und
halt jetzt eher im kommerziellen Fahrwasser schwimmt.
Auf jeden Fall wird dieses Werk mehr Einheiten verkaufen
als die alten Werke, denn "The Shadow Line" ist
melodiös, hat eine gute Produktion und ein paar
Elektrotöne intus. Die 12 Songs sind recht angenehm im
Ohr und bestechen mit einer positiven Aura, will
heissen: Hier hat man es mit Gute Laune-Musik zu tun.
Die alten Fans werden Godhead für den Stilbruch oder
Verrat hassen, aber im Handkehrum werden sich sicher
viele neue Fans dieses coole Alternative Rock-Album
reinziehen. Mit dieser Scheibe lässt sich gut Auto
fahren. Coole Scheibe.
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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WITH PASSION – What We See When We
Shut Our Eyes
Earache/Non
Stop Music
Rein optisch schrauben die mit Kapuzenpullis und toughen
Blicken posenden With Passion meine Erwartungen eher in
Richtung nicht-schon-wieder. Sobald aber die Musik
spricht, zaubern die fünf Herren aus Sacramento doch das
eine oder andere Lächeln auf mein Schreiberantlitz. Was
besonders die Gitarristen im Opener "Pale Horses Ride"
an Skalenraserei aus den Fingern holen ist beeindruckend
und angenehm songdienlich umgesetzt. Ansonsten herrscht
hardcore-kompatibles Geschrei und Geknüppel. Dass hier
aber zumindest überdurchschnittliche Musiker am Werk
sind zeigen viele kleine Spielereien wie dominante
Arpeggiolicks, entspannte, groovige Zwischenparts ("Through
The Smoke Lies A Path") und immer wieder, entspannt aus
der Hüfte, Progfrickeleien (Intro des Titelsongs) –
insgesamt spannend und technisch sauber umgesetzt. Was
mir persönlich am Besten am Output des Fünfers gefällt,
ist der Verzicht auf andauernde, überzeichnete 'Härte'.
Die Musik von With Passion ist angenehm zu hören und
trotz erwähntem Grunzen und Prügeln sehr, sehr
melodisch. Nicht nur einmal muss ich an die Kinder
Bodoms (Gitarrenmelodien) und Dream Theater (Rhythmik)
denken, was gerade bei einer amerikanischen Band im
Moment meines Erachtens nach erstaunlich und ungemein
positiv ist. Als Schwachpunkt sehe ich die gelegentliche
Gleichförmigkeit sowohl der Songs wie auch der Melodien
– aber das fällt, wenn überhaupt, wohl nur erklärten
Album-Hörern auf. Die Langzeitfreude wird deswegen aber
leider (man denke dabei an Dragonforce) getrübt. Dennoch
macht der Power/Prog/Death/Crossover Metal der Truppe
Freude und ist zigfach engagierter und interessanter als
der ewige Brutalo-Core-Emo-Einheitsbrei, der uns sonst
so aus den Bush'schen Landen erreicht.
Phil
Punkte: 8.5 von 10 Hier bestellen für 29.90 SFr.
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JORN - The Gathering / Unlocking
The Past
Frontiers Records/Disctrade
Naja Herr Lande,
Fanfreundlichkeit scheint ihnen wohl nicht bekannt zu
sein! Oder wieso veröffentlicht der stimmgewaltige
Norweger denn sonst gleich zwei Langeisen, von welchen
keines ein neues Studioalbum ist, einzeln zur selben
Zeit? Wenigstens sind beide Scheiben, sowohl „The
Gathering“, wie auch „Unlocking The Past“ randvoll
gefüllt mit dem, was man von dem Ex Masterplan-Shouter
solo erwartet: Von den 80ern inspirierter Hard Rock, mal
bluesig straight, mal progressiv gigantisch, dann wieder
balladesk emotional. Wie gut dieses Genre Jorn selbst
beherrscht, lässt sich auf „The Gathering“
nachvollziehen, einer aus 16 Songs (umgerechnet satte 80
Minuten) bestehenden Zusammenstellung, welche seine drei
ersten Soloscheiben zum Inhalt hat, allesamt neu
gemischt, teils neu aufgenommen oder sogar umarrangiert,
das Ganze selbst produziert, versteht sich. Von wem Herr
Lande nun namentlich beeinflusst wurde zeigt Release
Nummer 2 „Unlocking The Past“, eine Scheibe voller
Songs, die normalerweise von Legenden wie Ronnie James
Dio, Ian Gillan oder David Coverdale geträllert werden
und denen Jorn seit seiner Kindheit nacheifert. Dabei
beweist der Blondschopf, dass er seinen Idolen heute in
nichts mehr nachsteht, und so geraten Klassiker wie „On
And On“ (MSG), „Burn“ und „Perfect Strangers“ von Deep
Purple, „Cold Sweat“ von Thin Lizzy oder das verblüffend
kraftvoll eingesungene „Kill The King“ (Rainbow) zu
echten Leckerbissen. Dass dem Ex Masterplan-Fronter
dabei einige illustre Musiker wie Ralph Santolla, Tore
Moren oder Don Airey (!) in den Dienst gefolgt sind,
erklärt dann auch die exzellent interpretierten
Instrumentenparts. Zwei Scheiben mit klasse Songs,
gesungen von einem der besten Hard Rock-Sänger unserer
Zeit, wenn beide Scheiben zusammen in einem schmucken
Digipack daherkämen würde das ganze noch viel mehr Spass
machen. 60 Kröten hinblättern, gut, ich würde es machen…
Kissi
Punkte: keine Wertung
Hier
(The Gathering) reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
Hier
(Unlocking The Past) reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CRYSTAL EYES – Dead City Dreaming
Heavy Fidelity/Musikvertrieb
Crystal Eyes – die Fünfte. Mit "Dead City Dreaming"
knüpfen die Schweden genau dort an, wo sie beim letzten
Album "Confession Of The Maker" aufgehört haben.
Wiederum spielen sie einen sehr rohen, klassischen Heavy
Metal, bei dem Crystal Eyes aber erstmals akustische
Gitarren zu lassen. So geschehen bei den Songs "Dawn
Dancer" und "The Halls Of Valhalla". Dies tut dem
Material ungemein gut, und hebt das Album auf ein neues
Qualitätsniveau. Eine Änderung gibt es beim Gesang, wo
nicht mehr Aushilfssänger Daniel Heiman (Heed, Ex-Lost
Horizon) zu finden ist, sondern Søren Nico Adamsen. Da
sich aber deren Stimmen sehr ähneln, fiel mir das erst
gar nicht auf. Trotz des engen Stilkorsetts gelingt es
Crystal Eyes, eigene Akzente zu setzen und sich mit
markanten Refrains, Gitarrensoli und Riffs in die
Gehörgänge einzufressen. Hört euch nur mal die Soli von
"Battlefield" an. Als Vergleich könnten vom Grundsound
noch am Ehesten die Insulaner "Tyr" hinhalten, obschon
diese mit ihren in faröisch gesungenen Songs ganz anders
klingen. "Dead City Dreaming" ist ein riff-betontes
Heavy Metal-Album, dass jedem Metal-Fan gefallen dürfte.
Bleibt nur noch die Frage zu klären, warum diese Band
weiterhin im schwedischen Untergrund umher dümpelt
anstatt als Support-Band einer etablierten Metal-Kapelle
auf einer Europa-Tour ihre nackenbrechenden Songs in die
Meute knallt. Die Welt ist und bleibt ungerecht!
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ATROPHY - Violent By Nature (Re-Release)
Displeased Records/Non
Stop Music
Bei dem Arizonafünfer Atrophy habe ich ganz klar ein
Heimspiel. Wieso? Den älteren Lesern unter euch wird der
Begriff old school wahre Freudentränen in die Augen
treiben, bei den Jüngeren eher ein Achselzucken
hervorrufen. Die 80er-Jahre sind einfach ein Genuss
gewesen für die Thrashgemeinde gewesen, in jeder
Hinsicht: Da gab es jeden Monat hervorragende Alben von
jungen Bands, auf denen nicht nur drei Songs gut waren.
So geschehen auch bei Atrophy, deren zweites Werk "Violent
By Nature" zwar nicht an das Debütalbum ("Socialized
Hate") herankommt, aber doch immer noch über dem
Durchschnitt liegt, gemessen an anderen Thrashbands.
Jetzt gibt es noch die berechtigte Frage: Wem nützen
solche Veröffentlichungen, wenn die Band wie hier in
diesem Falle gar nicht mehr existiert? Die älteren
Semester wie ich haben noch das altehrwürdige, absolut
unerreichte Vinyl (Schallplatte) zu Hause, und die
jüngeren Thrasher werden vielleicht mal eine prise
Atrophyluft schnuppern, den die Us-Thrasher haben alle
Trademarks, die eine gute Thrashband benötigt, um
erfolgreich zu sein. Dies ist ein Silberling für die
Thrashgemeinde, ob jung oder alt, einfach zum Geniessen.
Daniel J.
Punkte: 8.2 von 10
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DAATH – The Hinderers
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Mit Daath steht ein neues
Pferdchen im Stalle von Roadrunner, welches unter dem
Banner des "Extrem-Metal" antreten möchte (es lebe der
Promofötzel!). Nun, grossflächig umschreibt sich The
Hinderes aus einer Mischung von Death, Trash und (Melo)
Black Metal. Nun, die Flagge "Extrem-Metal" ist meines
Erachtens falsch ausgelegt, da die Jungs hier sehr wohl
strukturiert vorgehen und ein Mitverfolgen der Songs
nicht von Kopfschmerzen begleitet wird. Anders
ausgedrückt, die Brutalität der Songs befindet sich
nicht auf dem höchsten Urgewaltlevel. Ich denke aber
nicht, dass es das Ziel von Daath ist, nur den
Knüppelseppel aus dem Sack zu lassen, dazu wirken die
Songs viel zu durchdacht, sind gespickt mit vielen
Feinheiten und lassen durch das muntere Vermischen der
erwähnten Metal-Arten ein durchaus progressives
Grundgerüst aufkeimen. Nun sollte ich die Aufmerksamkeit
der Technik-Anhänger geweckt haben, die Bands wie Into
Eternity in ihr Herz geschlossen haben, doch
Pustekuchen, Daath agieren weit düsterer und verzichten
auf cleane Vocals, sprich eingängige Refrainpassagen.
Der Pluspunkt ist das Verschmelzen der einzelnen
Spielarten, was Daath äusserst homogen gelungen ist und
viel Abwechslung in die Songs transferiert. Dabei sind
die Songs einerseits überraschend, jedoch nie
verwirrend. Der Keyboardeinsatz wurde teilweise sehr gut
integriert, sprich dann, wenn die im Hintergrund
gehaltenen Tastentöne für die düstere, ja fast schon
symphonische Grundstimmung sorgen ("Festival Mass
Soulform"), andererseits gehen die Keys wieder auf die
Nüsse, wenn zwanghaft versucht wird mit "modernen"
Samples und Beats zu arbeiten ("Dead On The Dance Floor").
Da keimen Erinnerungen an alte Fear Factory-Versuche
hoch, ihr Material zu verschandeln. Zum Glück wird
jedoch nicht allzuviel experimentiert, und die Hauptlast
tragen die Saitenmeister, welche Genregrenzen einreissen
und immer wieder mit coolen Breaks und tollen Soli
brillieren. Reine Death Metal-Jünger könnten es schwer
haben mit The Hinderers, wer jedoch gerne über den
Tellerrand schaut und auf zuckersüsse Melodien
verzichten kann, ist mit diesem Output bestens bedient.
R.K.
Punkte: 8.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE FAMILY VALUES TOUR 2006 - Live
(CD oder DVD)
Virgin
Records/EMI
Die Family Values-Tour
geniesst in den Staaten seit ihrer Taufe im Jahr 2001
vor Allem unter den Teenies einen mehr oder weniger
kultigen Status. Von Korn ins Leben gerufen und
mitgeplant, bot sie sich schon für etliche Acts als
Sprungbrett in die nächste Verkaufszahlen-Kategorie an -
unter Anderem hatten auch schon Rammstein, System of A
Down, Incubus und Static-X die Ehre, den Headliner zu
unterstützen. Diesmal jedoch fiel die Wahl auf 10 Years,
Deadsy, Dir En Grey, Flyleaf, Stone Sour und den
Deftones - die Cd hält wie auch die DVD 16 Tracks
bereit, wobei die Titelauswahl nicht komplett dieselbe
ist. So findet sich auf der DVD unter Anderem eine
akkustische Version von Korn's "Hollow Life", während
die CD dafür mit "Shoots And Ladders/Wicked" (mit Chino
Moreno von den Deftones am Mikro) aufwarten kann. Der
Opening Act sind diesmal Deadsy aus Kalifornien. Obwohl
die Band schon seit etwas mehr als 10 Jahren existiert,
sind sie in Europa so gut wie unbekannt - was bisweilen
einfach an der nicht wirklich spannenden Radiorock-Mucke
liegen könnte. Für die Veröffentlichung wurde zudem der
etwas unpassende Akkustik-Track "Carring Over"
ausgewählt, welcher die Band nun wirklich etwas
überschaubar macht. 10 Years aus Knoxville, Tennessee,
können da schon eher punkten, obwohl ihr alternativer
Metal nicht zwingend überall auf offene Ohren treffen
wird. Dennoch kommt die Band auch auf der DVD um einiges
sympathischer rüber, was vor Allem an der stimmigen
Performance und den überraschend sauberen Gesangsparts
liegt. Was dafür gar nicht geht: Gelbe Gummistiefel auf
der Bühne sehen einfach verdammt noch mal scheisse aus,
das sollte mal jemand dem Sänger flüstern. Dir en Grey
aus Japan schliesslich gehen bei mir überhaupt mal gar
nicht - ihr stoischer Wille gegenüber nachvollziehbaren
Songstrukturen macht den Genuss der Mucke beinahe
unmöglich, die Pseudo-Performance des Vokalisten lässt
da auch nicht viel mehr Platz für Sympathie: Der Kerl
reisst sich die Nase eigenhändig blutig und die Amis
klatschen sich dafür die Finger wund. Naja, jedem das
seine... Flyleaf aus Texas können sich in erster Linie
vor allem auf ihre Sängerin Lacey Mosley verlassen, ihre
gesangliche Leistung und die dargebotene Energie
sprechen als erster Höhepunkt an diesem Konzert-Abend
ein und dieselbe Sprache - Überraschend intensiv. Obwohl
die Band auf unserem Kontinent wohl nicht allzu viel
reissen wird, so muss dennoch konstatiert werden, dass
hier nebst den leider etwas platten Songs immerhin eine
ambitionierte Band am Werk ist. Richtig professionelles
Entertainment hält an diesem Abend offensichtlich erst
mit Stone Sour Einzug auf die Family Values-Bühne, hier
stimmt nun endlich alles: engagierte Band, klasse
Auftritt, fette Songs. Hier können sich die
vorhergehenden Bands noch ordentlich was abschauen. Mit
"Reborn" und "Through Glass" befinden sich zwar leider
nur Songs vom letzten Album "Come What(Ever) May" auf
dem Sampler, die zeigen aber dafür wunderbar die Klasse
und Bandbreite dieser Band. Während "Reborn" gnadenlos
zieht und einfach mal ordentlich abrockt, kann Sänger
Corey Taylor bei "Through Glass" zeigen, welch
versierter Vokalist mittlerweile aus ihm geworden ist -
und auch hier das typische Bild: Obwohl das Publikum bei
den eher sanfteren Klängen der vorhergehenden Bands sich
stark zurückgehalten hat, geht es hier nun endlich voll
mit und unterstützt Stone Sour mit kräftigem Applaus und
Mitsingen - sehr schön! Die Deftones hingegen bieten wie
leider schon zu oft ein gespaltenes Bild: Während die
europäischen Konzertgänger mittlerweile kapiert haben,
dass ein Deftones-Gig nicht zwingend für Qualität stehen
muss, wird die Band in den US of A trotz streckenweise
wirklich schlechter Leistung gnadenlos abgefeiert.
Während beim Klassiker "Shove It (My Own Summer)" vor
allem Chinos Gesang immer wieder mal daneben liegt,
rempelt der gute Kerl bei "Nose Bleed" auch öfters mal
Kameras an, stiehlt den Mitmusikern das Rampenlicht und
scheint sowieso mental irgendwo anders zu sein. Mal
kucken, wie's mit der Band weitergeht... Korn
schliesslich geben sich trotz Klampfer-Verlust (Jesus:Korn
- 1:0!) keine Blösse, und stellen gleich eine ganze
Handvoll Backing-Musiker rund um David Silveras Drumkit
auf. Die Hampelmänner in Anzug & Tiermasken verrichten
dann auch einen Schweineanteil der Arbeit, während die
Band selbst sich auf die simpleren Elemente
konzentriert, und dafür überraschend viel Überzeugung an
den Tag legt. Der Gewinner des Abends steht somit gleich
beim ersten Song des Sets fest, ihre Mucke weiss vor
allem live immer noch zu überzeugen und das Publikum
bedankt sich dafür mit endlosen Hüpf- & Schreiorgien.
Bei "Freak On A Leash" kuckt dann kurz Corey Taylor
vorbei, und "Hollow Life" wird mitten im Publikum mit
akkustischen Gitarren & Djembe dargeboten - klassische
Rockoper, würde ich mal sagen.
El Muerte
Punkte: keine Wertung
Hier DVD bestellen für 26.90 SFr.
Hier
CD reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SNOOK - Blessed With Rock 'N' Roll
Quam Libet Records/Non
Stop Music
"Rock 'N' Roll!" muss ich da
gleich zu Beginn kundtun! Rotzig, teilweise bluesig oder
mit Country- und auch punkigen Einflüssen ("Rock-O-Mobile"!),
viel Dreck! Vorsicht, es hagelt Arschtritte. Arschtritte
von einer durchaus fähigen Schweizer Band. Wer Motörhead,
Quireboys, Backyard Babies oder auch Turbonegro mag, mag
Snook! Wildheit, Bier bis zum abwinken - party till you
puke also. Ohne Katerstimmung, wohlgemerkt! Die Stimme
ist besonders kräftig in tieferen Lagen, teilweise auch
trotz all dem Dreck etwas unsauber, was dann besonders
in den langsameren Stücken etwas nach vorne kommt und
mich ein bisschen stört. Die Basslinien drücken, die
Gitarren matschen nicht und geben Schub! Toll finde ich
auch, dass auch die Instrumente angenehm zum Zug kommen
und zwischen dem Gesang auch mal etwas Luft machen. Ein
dickes Plus auch für das witzige, schön (schwarz/weiss
mit Zusatzfarbe Gold!) gestaltete Booklet - das ist
nicht selbstverständlich! Überraschend ist auch der
sechsminütige Zusatztitel, der sehr an Lemmy, die alte
Warze, und seine Jungs erinnert, allerdings mit jazzigen
Akkorden untermalt ist.
Seraina S.
Punkte: 8.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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HOUSE OF LORDS – Live In The U.K.
Frontiers Records/Disctrade
Ende 80er konnte die Band um
Gregg Guiffria kurzzeitig für einiges Aufsehen sorgen.
Selbst Kiss-Schlabberzunge Gene Simmons war angetan von
der Truppe und nahm sie für sein kurz zuvor gegründetes
Label Simmons Records unter Vertrag. Drei erfolgreiche
Alben später war House Of Lords aber vorerst bereits
wieder Geschichte. Bis im Jahre 2005 sich die Band
ziemlich überraschend reformierte. In der
Originalbesetzung, dass heisst Sänger James Christian,
Schlagwerker Ken Mary, Bassmann Chuck Wright und Lanny
Cordola an der Sechsaitigen, spielte man das
Reunion-Album "The Power And The Myth" ein. Einzig Gregg
Guiffria war für das Projekt nicht wieder zu gewinnen.
Ob es daran lag, dass die Scheibe nicht über
durchschnittliche Bewertungen herauskam, lässt sich
nicht beweisen. Jedenfalls gab man einige Konzerte in
dieser musikalisch hervorragenden Besetzung. Eines
davon, das Letzte, am Firefest Festival, in Nottingham
am 26. November 2005, wurde aufgezeichnet und liegt
jetzt als CD mit dem Titel "Live In The U.K." vor. Von
den zwölf Songs stammen immerhin acht von den ersten
beiden, erfolgreichsten Alben. Darunter solche Perlen
wie "Sahara", "Chains Of Love", "Love Don't Lie", "Pleasure
Palace", "Can't Find My Way Home" oder "Slip Of The
Tongue". Dementsprechend hat die Scheibe einen
eigentlichen Best Of-Charakter. Vor allem Mr. Christian
beweis eindrücklich seine Qualitäten als Sänger, aber
auch die Hintermannschaft leistet hervorragende Arbeit.
Irgendwie kommt das Live-Feeling trotzdem nicht im
vollen Umfang rüber. Unter Umständen wurde ein bisschen
zu viel am Sound verbessert, was sich natürlich nicht
mit Sicherheit beurteilen lässt. Wie dem auch sei, das
neueste, megastarke Studioalbum "World Upside Down"
wurde, mit Ausnahme von J. Christian, in ganz neuem
Line-Up eingespielt. Somit ist diese Live-Scheibe
wahrscheinlich das letzte Lebenszeichen der
Originalband. Genug Gründe, um einen Kauf ernsthaft in
Betracht zu ziehen.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SIRENIA – Nine Destinies And A
Downfall
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Nach dem Scheiden Morten
Velands von Tristania und der daraus resultierenden
Gründung Sirenias sind nun auch schon einige Sandkörner
umgeschichtet worden. Während sich Tristania "neu"
orientierten, muss ich gestehen, meine Sympathien
Sirenia untergeschoben zu haben. Wussten mich Mortens
düstere und epischen Gothic Metal-Ausbrüche voll zu
überzeugen. Nun ist Album Nummer drei (zähle die "Shores"-EP
nicht mit) in den Startlöchern, welches erst mal für
tiefe Runzeln auf meiner Stirn sorgt. Für diese ist
jedoch nicht die neue Sängerin Monika Pedersen
verantwortlich, sondern mehr die ersten Songs, welche
für Sirenia-Verhältnisse eher simpel gestrickt sind. Wo
sind die Black Metal-Anleihen geblieben, wo der
Tiefgang, wo die Grunz-Vocals, wo die drückende
Dunkelheit? Stattdessen erklingen mit "The Last Call",
"My Minds Eye" und "One By One" drei eingängige Gothic
Metal-Nummern durch meine Gehörgänge, welche sich nur
selten die alten Trademarks Sirenias aufkeimen lassen.
Zu stark wird das Gewicht auf die neue Sängerin und die
Eingängigkeit gelegt. "Sundown" lässt wieder mehr das
Gefühl alter Zeiten aufkommen, wobei ich da jedoch mehr
an Tristanias "World Of Glass" erinnert werde (obwohl
Morten damals schon ausgestiegen war, trug er das Meiste
zu den Songs bei), und endlich gibt es auch wieder den
Meister zu hören, wenn auch viel zu kurz. So kontrovers
das klingt, trotz der "Vereinfachung" und der
gestiegenen Eingängigkeit braucht es mehr Zeit, um sich
an die "neue" Ausrichtung von Sirenia zu gewöhnen,
speziell wenn man noch die alten Songs im Ohr hat und
auf deren Basis das neue Material erwartet hätte. So
liegt das Schwergewicht auf Monikas Stimme und den zu
traditionellen heavy metal-tendierenden Riffs. Für die
melancholische und traurige Stimmung tragen die
unzähligen ruhigen Parts bei, welche immer wieder ihren
Weg in die Songs finden. Natürlich dürfen die Chöre
nicht fehlen, wenigstens hat man diese Beilage erhalten,
so geht wenigstens der epische Touch nicht verloren. Als
Einstieg würde ich den Song "Sundown" empfehlen, ist
hier Mortens Stimme noch vermehrt enthalten und man kann
sich erst mal an die neuen Töne antasten. Hat man diese
Hürde überwunden, so liefert "Nine Destinies And A
Downfall" gute Gothic Metal-Kost ab, die ihre Kraft aus
den sehr schönen, sanften Tönen und den erhabenen Chören
schöpft. Die neue Sängerin verrichtet ihren Job
zufriedenstellend, wobei ich sie nicht zu den absoluten
Diven der Szene zählen würde, und im direkten Vergleich
zu Tristanias Frontdame Vibeke den Kürzeren zieht.
Auffallend sind auch die Momente, in denen man das
Gefühl erhält gewisse Gesangslinien schon mal in einem
Song der Scheibe gehört zu haben (insbesondere bei "The
Other Side"). Mir bleibt zum Schluss ein eher
durchzogenes Gefühl, zwar blitzt die "alte Klasse" immer
wieder auf, doch ich muss zugeben, mir persönlich haben
die früheren Werke Sirenias und Tristanias einen Tick
besser gefallen. Wenn ihr in die Scheibe reinhört,
skippt nicht nach der ersten Minute gleich weiter, denn
die Songs spielen ihre Stärken meist jeweils im letzten
Drittel aus.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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GENIUS - A ROCK OPERA
Frontiers Records/Disctrade
Stellt Euch folgende Situation vor: Da geht eine
Rock-Oper mittlerweile in die dritte Runde, ohne dass
man dabei je Notiz von den beiden Vorgängern genommen
hat! So erging es mir mit dem vorliegenden Werk des
italienischen Multi-Instrumentalisten Daniele Liverani,
der das gute Teil geschrieben hat. Mit einer ganzen
Latte an bekannten Szene-Gästen, die die entsprechenden
Rollen einnehmen durften, wird eine typische
Fantasy-Geschichte erzählt und in ein instrumentales
Gewand gesteckt. Die Hauptrollen auf der Seite des
Gesangs haben D.C. Cooper (Ex-Royal Hunt, Silent Force),
Daniel Gildenlöw (Pain Of Salvation), Jorn Lande
(Ex-Masterplan, Jorn), Eric Martin (Ex-Mr. Big), Toby
Hitchcock (Pride Of Lions) und..., tja Leute..., jetzt
wird es interessant: Andrea Dätwyler inne! Ja genau...,
die sympatische Frontfrau von Lunatica bekleidet hier
die Rolle der "Kokeshi Doll", notabene die einzige
Frauenstimme. Weiterer Gast (für Backing Vocals) ist
Oliver Hartmann (Ex-At Vance), der offensichtlich ein
sehr gefragter Mann ist und dabei trotzdem die Zeit
gefunden hat, sein zweites Solo-Album aufzunehmen (siehe
auch Review von diesen Monat!). Nach einer gesprochenen
und kurzen Einleitung startet die Rock-Oper mit fetten
Chören und einem (musicallastigen) Sound, der etwas an
Dream Theater erinnert. Der zweite Part zollt dem
typischen Italo-Metal à la Rhapsody oder Labyrinth
Tribut, der bei mir natürlich umgehend gleich aneckt und
für Nasenrümpfen sorgt. Besser gerät danach der
grandiose Aufritt der Lunatica-Frontfrau bei "Save Me
From My Destiny", der deutlich zeigt, über wieviel
Potenzial die talentierte Schweizerin verfügt. Mit einem
weiteren Sprechpart als Überleitung und (echtem?)
Orchester geht dieser Track mit der Geschichte des
Genius (D.C. Cooper) weiter, respektive zu Ende.
Grooviges gibt es mit "Alive And Save" und Bombast sowie
ein Stimmen-Duell (eines von mehreren) bei "Jump Off
This Train". Dass sich das Ganze zwischendurch
mindestens teilweise nach Royal Hunt anhört, liegt
natürlich an den prägnanten Vocals von Mr. Cooper.
Leider hat Andrea Dätwyler nur einen einzigen
Solo-Auftritt bei dieser Rock-Oper erhalten, dürfte aber
bei einigen Chören auch noch mitgemischt haben. Das top
produzierte Gesamtwerk ist nun mit dem dritten Teil
vollendet und man kann getrost darüber sagen: Feine
Sache, wennauch nicht unbedingt alltagstauglich.
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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KAGEROU – Shinjuuka (Best Of)
Gan-Shin/Universal Music
Schon mal Musik von einer japanischen Visual
Kei-Band gehört? Nicht? Dann bietet sich mit dieser
randvoll gepackten Doppel-CD die beste Gelegenheit dazu.
Kagerou klingen wie eine Mischung aus Hardcore,
Rock'n'Roll, Alternativ- und Indierock. Zusätzlich
werden noch japanische Elemente eingebaut, und schon ist
der uns eigentlich vertraute Sound total fremd.
Wichtiges Verwirrungsmittel dürfte für uns Europäer wohl
die durchwegs in Japanisch gesungenen Vocals sein,
welche zum Teil an französisch oder bei gewissen Liedern
an portugiesisch oder spanisch erinnern. Auf der
Shinjuuka-Best Of findet man 35 Lieder, die mal
schreiend, verzweifelt, dann mal ruhig und zerbrechlich
sind. Dabei fällt vor allem die Stilvielfalt auf, welche
nur durch Sänger Daisuke einen gemeinsamen Nenner
findet. Aber auch die Intrumenten-Fraktion hat es drauf
und verwöhnt einem immer wieder mit ungewöhnlichen
Melodien und Rhythmen, ohne einen gewissen Härtegrad zu
verlassen. Die CD ist also gut? Jein. Obwohl ich höre,
dass die CD durchaus über Klasse verfügt, will mich die
Sache nicht fesseln. Vielleicht liegt es an der Stimme,
die zwar variabel eingesetzt wird, mich mit ihrem
nörgelnden Grundton aber mit zunehmender Dauer nervt.
Vielleicht liegt es an der Sprache, zu der ich keinen
Zugang finde. Wer weiss. Wer sich aber grundsätzlich für
die oben angesprochenen Stile interessiert oder schlicht
mal eine Visual Kei-Band antesten will, findet mit
dieser amtlichen Best Of-CD einen wahren Schatz.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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POTENTIAM – Years In The Shadows
Schwarzdorn Production/Non
Stop Music
Dark-Avantgarde Metal aus Island, das ist nun
wirklich nichts Alltägliches, zumal mein Wissensstand
über isländische Combos nicht sonderlich hoch ist (oder
könnt ihr mir rasch mal 5 isländische Bands aufzählen?).
Also nicht alltäglich, aber sicherlich nicht abwegig, da
diese nördliche Region sicherlich nicht über mangelnde
Dunkelheit klagen kann. Das fehlende Sonnenlicht schlägt
sich dann auch auf den acht Kompositionen auf "Years In
The Shadows" nieder. Eine melancholische, düstere
Stimmung schlägt mir gleich beim Opener "Elysium"
entgegen, der mich innert acht Minuten in die langen
isländischen Winternächte entführt. Zähflüssige Melodien
und simple Keyboartöne lassen ihre Mollakkorde wirken
und sorgen mit Doom Metal- Passagen für die unheilvolle
Grundstimmung. Sich ruhig stellen und abtauchen in eine
finstere Welt ist angebracht, man wird dann aber nach
den ersten vier Songs durch das rockige "8 For Holy
Rebels" aus der Zwischenwelt wachgerüttelt. Das
Anathema/My Dying Bride-Feeling weicht einem
Sentenced-Einschlag, welcher bis zum finalen "Star Of
The 10th Moon" durchgezogen wird. Doch nicht bloss von
den Tempo- und Songstrukturen her wandelt sich "Years In
The Shadows" ab dem Mittelpunkt, sondern auch das
Klanggewand, welches die letzten vier Songs viel klarer,
ja besser produziert erscheinen lässt. Erst schwammig,
dann spritzig, es wirkt, wie wenn die Scheibe in zwei
Teilen produziert wurde, ja fast von zwei
unterschiedlichen Bands stammen könnte. Was Potentiam
damit beabsichtigen ist mir etwas schleierhaft, jedoch
schaden tut es nicht, denn die rockigen Nummern wirken
wie ein Befreiungsschlag von den ersten vier düster
schleppenden Melancholie-Brocken. Somit bleibt ein Album
übrig, bei dem man den Alltag vergessen und die
Rasierklingen wetzen, aber auch durchwegs mal das
Tanzbein schwingen kann. Als Anspieltipp könnte ich das
bereits erwähnte "8 For Holy Rebels" empfehlen, für mich
der beste Song. Und als Gegenpart der neunminütige
Monolith "Mirror God", welcher den letzten Lebenswillen
aussaugt.
R.K.
Punkte: 7.8 von 10 Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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WIZARD - Coochan
Massacre Records/Musikvertrieb
Die neue Grave Digger-Scheibe ist schon erschienen, die
neue von Manowar kommt erst noch, doch True Metal-Fans
müssen keine Angst haben, den Februar ohne
Neuerscheinung durchzustehen, denn Wizard springen mit „Goochan“,
ihrem doch auch schon siebten Langeisen, gekonnt in die
Bresche. Das deutsche Quartett, das sich im Sommer
aufgrund der Rückkehr von Gründungsmitglied Michael
Maass zum Quintett entwickeln wird, zelebriert hier
nämlich all das, was sich Fans des Old School-Metals
wünschen können, vielleicht nicht mit dieser
Durchschlagskraft wie die erstgenannten Bands, dennoch
aber auf durchwegs hohem Niveau. Kopfschüttel-Riffs,
pathetische Licks, treibende Rhythmen, erhabene
Schlachtgesang-Refrains und Soli in rauhen Mengen geben
sich gleich vom Opener „The Witch Of The Enchanted
Forest“ an die Klinke in die Hand, ziehen sich mit einem
Iced Earth-Touch durch „Pale Rider“ weiter, übertrumpfen
in „Call To The Dragon“ in Sachen „Speed-Schlager“
(leider) Helloween und werden in „Children Of The Night“
von altem Running Wild-Spirit untermauert. Nach dem
soliden „Black Worms“, in welchem Frontman Sven D'Anna
alle Register seines rauhen und doch melodiösen
Stimmorgans zieht, wird’s mit dem vage an Priest
erinnernden „Lonely In Desert Land“, welches mit
dezenten Synths angereichert wird, etwas
atmosphärischer, im Gegensatz zum darauf folgenden „Dragon's
Death“, einem zwischen Manowar und Priest's „Painkiller“
dahergallopierenden Speed-Banger. Und für alle, die sich
eher zu Hammerfall hingezogen fühlen: Mit „Return Of The
Thunder Warriors“ werden auch eure Gelüste gestillt. Dem
Ganzen den passend, rauhen Sound gegeben hat wiederum
Dennis Ward (Pink Cream 69), und so stellt „Goochan“
schliesslich nichts anderes dar als das, was man von
Wizard erwartet: 80er-Metal im Zeichen des NWoBHM mit
viel deutschen Einflüssen. Wer also nicht mehr auf
Manowar warten kann, Grave Diggers „Liberty Or Death“
verschlungen und die letzten Running Wild-Scheiben
enttäuscht wieder zurückgestellt hat: Hier habt ihr
Futter für eure Ohren!
Kissi
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SILENT FORCE – Walk The Earth
AFM
Records/Musikvertrieb
Bereits das vierte Album
wird uns von Silent Force vorgesetzt. Da seit dem
letzten Output beinahe drei Jahre ins Land gezogen sind,
musste angenommen werden, dass die deutsch/amerikanische
Liaison bereits wieder Geschichte ist. Doch der
ehemalige Royal Hunt-Frontmann D.C. Cooper und der
Ex-Sinner Gitarrist Alex Beyrodt haben ein weiteres mal
ein superbes Melodic/Power Metal-Album am Start. Das
Stärkste der ersten drei Scheiben wurde übernommen und
noch einmal verbessert. Mit anderen Worten: Was bei den
Beiden in der Vergangenheit schon gut war, ist nun
Extraklasse. Episch angehaucht, mit leicht progressivem
Einschlag wurde "Walk The Earth" einmal mehr von Dennis
Ward richtig fett veredelt. D.C.'s Gesangeskunst ist
auch dieses mal ein spezieller Hörgenuss. Seine Vocals
überzeugen in allen Höhen- und Tiefenlagen, genauso wie
im gesamten Härtespektrum. Auch Alex zeigt, wie sich
filigranes und dennoch hartes Gitarrenspiel hervorragend
kombinieren lässt. Fette Riffs und schnelle Solos auf
höchstem Niveau bekommt man vorgesetzt. Das Ganze wurde
in einige tolle Songs verpackt, die mit vielen
hervorragenden Melodien gespickt sind. Fans von Bands
wie Stratovarius wird das Wasser im Munde
zusammenlaufen. Für Metalfreaks im Allgemeinen könnte
der Trallala-Faktor aber immer noch zu oft
durchscheinen. Vor Allem in den Keyboard-Parts kommt
dies zum Vorschein. Daher können Genrefans bedenkenlos
zugreifen, allen Anderen wird empfohlen, das Teil zuerst
anzuchecken.
Chris C.
Punkte: 7.6 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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PRIVATE ANGEL – Selling Off Time In Wonderland
Point Music/Musikvertrieb
Vom Label liegt mir ein schönes, farbiges Infoblatt
vor, mit Fotos, Trackliste und den üblichen
Werbesprüchen. Als einzige wirkliche Information wird
ein erstes Album mit dem Titel "The Truth" erwähnt. Kein
Wort wird über die Band, bzw. die Musiker verloren.
Diese merkwürdige Begebenheit musste näher untersucht
werden. Folgendes ist dabei herausgekommen: Die Truppe
stammt aus Oberfranken (als Schweizer genügt natürlich
zu wissen, dass die Jungs aus Deutschland kommen).
Ursprünglich nannte man sich Wildcat, änderte aber den
Namen später in Private Angel und veröffentlichte dann
vor neun Jahren das erwähnte Debut. Mit der aktuellen
Band hat man aber nichts mehr gemeinsam, denn kein
einziger Musiker von damals ist heute mehr dabei. Die
einzige Verbindung besteht aus Produzent Franz Zellner.
Das Ganze würde durchaus Sinn machen, wenn man durch
einen bekannten Namen profitieren könnte. Aber hat
wirklich schon mal irgendjemand etwas von Private Angel
gehört? Anyway, die Truppe hat ein tolles Album am
Start. Einen Kreativitätspreis wird man für "Selling
off... " zwar nicht einheimsen können, dafür verbreitet
der Sechser viel gute Laune mit simplem, Blues
geschwängertem, good time Rock'N'Roll. Volle 70 Minuten
lang rocken die Jungs durch 18 trendfreie, bodenständige
Songs. Leider haben sich bei dieser grossen Anzahl
Tracks aber doch der Eine oder Andere eingeschlichen,
der als Outtake in der Schublade hätte verschwinden
müssen. Musikalisch bewegt man sich im Fahrwasser von
70er-Ikonen wie Deep Purple oder Uriah Heep, manchmal
auch alte Whitesnake. Vor allem die rauchigen,
kraftvollen Vocals und die knackigen, kernigen Gitarren
wissen zu begeistern. Man kann zwar mit den Grossen
nicht ganz mithalten, wird aber mit Groove und Flair
sicher einige Fans gewinnen können.
Chris C.
Punkte: 7.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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KELLY KEAGY – I'm Alive
Frontiers Records/Disctrade
Dass Drummer über ein fundiertes Stimmesorgan verfügen
ist keineswegs die Norm. Im Falle des Night
Ranger-Trommlers Kelly Keagy trifft aber genau das zu.
Bereits 2001 stellte er seine Qualitäten als Sänger
unter Beweis, nämlich mit dem ersten Soloalbum "Time
Passes". Auch auf seinem zweiten Alleingang "I'm Alive"
greift Kelly auf die Hilfe von Multitalent Jim Peterik
zurück. Der ehemalige Survivor Musiker und aktuelle
Pride Of Lions-Mainman hat Mr. Keagy beim Songwriting
und bei der Produktion helfend unter die Arme gegriffen.
Zudem spielte er diverse Gitarren-, Bass- und
Keyboardparts sowie Backgroundvocals ein. Zusammen waren
die Beiden also für den Grossteil des gesamten Albums
verantwortlich. Aber wie bei solchen Projekten üblich
waren noch diverse weitere Musiker beteiligt. Zwei davon
müssen erwähnt werden, da sie einen prägenden Eindruck
hinterlassen konnten: Zum einen der Winger- und
Whitesnake-Gitarrist Reb Beach, der mit seinem
harmonischen, würzigen Spiel das Album in diesem Punkt
deutlich aufwertet. Zum anderen der Great
White-Gitarrist/Keyboarder Michael Lardie, der durch
seine lockeren Tastenparts einen gewichtigen Teil zu "I'm
Alive" beisteuert. Mit soviel talentierten Musikern kann
ein Album gar nicht schlecht herauskommen, und so hebt
sich dieser Output deutlich von der Melodic-Massenware
ab. Durchs Band wurden tolle Songs aufgenommen, starke
Hooks, durchdachte Melodien und grossartige Refrains
integriert. Einzig der Gospel-Track "Where Are We Now"
ist, man möge mir diesen Ausdruck verzeihen, Schrott.
Trotz all dieser Pluspunkte gibt's einen entscheidenden
Minuspunkt: Das Album hat zuwenig Tiefgang, wirkt zu
konstruiert. Selbst nach mehrmaligem Hören kratzen die
Songs zwar intensiv an der Oberfläche, können aber nicht
in die Tiefe der Seele vordringen. Dieses Manko bedeutet
aber nicht, dass dieser Output nicht für gute
Unterhaltung sorgen kann. Im Gegenteil, genau dafür ist
"I'm Alive" hervorragend geeignet.
Chris C.
Punkte: 7.6 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NAHEMAH - The Second Philosophy
LifeForce Records
"The Second Philosophy" ist bereits das zweite Album der
Spanier von Nahemah, und obwohl der Name hierzulande
sogar Insidern bis jetzt kaum bekannt war, konnten sie
in Spanien schon etliche grössere Gigs bestreiten, unter
anderem als direkter Support von Moonspell und Dark
Tranquillity. Interessanterweise hauen gerade die Vocals
von Pablo Egido in eine ähnliche Kerbe wie die von
Moonspell's Fernando Ribeiro, streckenweise klingen sich
die beiden zum Verwechseln ähnlich. Doch konzentrieren
wir uns erstmal auf den Sound: Nahemah spielen etwas
exzentrischen und groovigen Metal, ohne dabei allzusehr
die üblichen Riff-Monster zu beschwören (dafür spontan
schon mal einen Pluspunkt von meiner Seite). Stattdessen
arbeiten sie lieber mit offenen Akkorden, Synthesizern
und mehrstimmigen Vocals. Obwohl ihre Mucke beim
Erstkontakt als chaotisch auffallen kann, so vermag sie
durchaus den Hörer in den Bann zu ziehen. Vielleicht
klingen Nahemah etwas zu verkrampft alternativ und
opfern dafür einige Hooks an flächige Sounds - die Einen
wird's freuen, die Anderen stören. Vieles des Materials
von "The Second Philosophy" hätte man meiner Meinung
nach etwas kürzen können, nur wenige Ausnahmen (etwa "Like
A Butterfly In The Storm" oder "The Speech") vermögen
über die gesamte Spiellänge wirklich zu fesseln &
überzeugen. Internationales Niveau hat "The Second
Philosophy" durchaus, fragt sich nur, ob die extrem
metal-orientierte Publicity des Labels auch wirklich
Sinn macht. Die klangliche und emotionale Bandbreite,
die Nahemah mit diesem Album abdecken, weiss weit über
die Grenzen des Metal zu überzeugen.
El Muerte
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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HEAVENLY - Virus
AFM
Records/Musikvertrieb
Tja, die metallischen Herren aus Frankreich sind
wirklich die Meister im Kopieren sämtlicher Melodic
Metal-Bands. "Blood On Fire" hat eine gehörige Portion
Edguy intus, oder auch Bands wie Stratovarius, Helloween
und Gamma Ray sind reichlich vertreten. Und doch gefällt
das Teil am Ende ganz gut. Musikalisch sind die Jungs
doch ganz gut, auch Sänger Ben Sotto vermag durchaus zu
überzeugen, wie auch der Rest der Band. Es ist ja nicht
so, dass die Franzosen nur abkupfern, man findet
natürlich auch eine gewisse Eigenständigkeit, und
vielleicht ist es ja genau diese Mischung, die zu
überzeugen vermag. "Virus" ist eine handwerklich gute
Leistung, und wer oben genannte Bands mag, wird auch
sicher seine Freude an "Virus" haben.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DREAMLAND – Eye For An Eye
Dockyard1/Musikvertrieb
Es gibt nur wenige Bands aus Norwegen die einen
Sound zwischen Heavy- und Power-Metal spielen. Und es
gibt noch weniger Bands die vom HammerFall Sänger Joacim
Cans unterstützt werden. Dreamland sind so eine, und
obwohl sie sich auf stilistisch dünnem Eis bewegen,
gelingt ihnen zumindest ein halber Spagat. Will heissen,
dass die Sache Klasse hat, aber weit davon entfernt ist,
wichtige Akzente in der Szene zu setzen. Im Vergleich
zum guten Debut und Vorgänger "Future's Calling" bewegt
sich die Band auf dem neuen Silberling nur mit kleinsten
Schritten vorwärts. Was aber beim erreichten Niveau auch
schwer ist. Die Neuerungen sind mehr in den Details zu
finden: Da ein kleines Gitarrenfilling, da mal kantige
Shouts zwischen den meist sehr hoch gesungen Melodien.
Ansonsten regieren wiederum eingängige Refrains, tolle
Riffs und Gitarresolos, wie man sich's von einer
anständigen Band dieses Genres gewöhnt ist. Bestes
Beispiel dafür sind das hymnische "Children Of Tomorrow"
oder das Titelstück "Eye For An Eye". Klassisch
stampfenden Heavy Metal hört man auf "Forever And Ever"
und auf "Shadows Of The Night". "Eye For An Eye" ist ein
gutes, aber kein herausragendes Album, welches in der
Masse an ähnlich guten CDs wohl untergehen wird, ohne
dass jemand traurig darüber sein wird. Schade, denn
Qualität hat die Scheibe auf jeden Fall.
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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STORMZONE - Caught In The Act
Escape Music/Non
Stop Music
Wann ist das Album aufgenommen worden? Könnte ja glatt
aus den 70er/80er-Dekaden sein. Zu Zeiten von den
Kollegen Purple, Whitesnake oder Journey? Ach ja, Thin
Lizzy kommen mir auch noch ins Hirn geschossen - das
sind zudem noch Landsleute. Die Jungs stammen aus
Belfast und legen uns hier ihr Debut-Album vor. Sie
spielen übrigens in derselben Formation auch noch als
Maiden-Coverband, also müssen sich die Jungs wirklich
gut vertragen. Was mir in erster Linie auffällt, ist,
dass die Stücke meiner Meinung nach in ihrer Qualität
relativ unerschiedlich sind. So vermögen mich Songs wie
"Spellbound" oder auch "Nervous Breakdown" in
Begeisterung zu versetzen, ein Stück wie "Stranger
Things Have Happened" würde ich dafür eher mit "BETTER
Things Have Happened" abtun... Teilweise scheinen mir
die Melodien auch ein bisschen zu durchsichtig,
vielleicht etwas durchschnittlich, dafür passt
beispielsweise aber der frische, eher knackige
Gitarrensound super! Aber hey, das ist ein Debut-Album,
welches eine Band mit viel Potenzial zeigt! Reinhören
lohnt sich, auch wenn das Cover vielleicht nicht
jedermanns Sache ist!
Seraina S.
Punkte: 7.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FAREWELL TO WORDS – Tear Down This
Wall
Bastardized Recordings
Wieder einmal eine Drei-Wort-Band, diesmal aus Berlin.
FTW spielen laut Selbstdeklaration 'Screamo-Metal' und
bringen hiermit ihre Debut-EP auf den Markt. Der Titel
bezieht sich dabei offensichtlich auf die berühmte
'Mauerrede' des ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan
im Jahre 1987. Natürlich dominieren wieder einmal
Clean-Grunz, Männlein-Weiblein-Dynamik-wechselspielchen.
Positiv ist aber auf alle Fälle zu werten, dass
Frontfrau Jessi nicht in die Rolle der Trällerelse ihre
Frau steht, sondern dass sie in allen Bereichen im
Vordergrund agiert. Die junge Band geht ausgesprochen
geradlinig vor, ist aber jederzeit bemüht, durch
prägnante Gitarren-Leads für Auflockerung zu sorgen. Der
Eindruck, den FTW hinterlassen, ist, gemessen am
überfluteten Emo-Markt, ein ausgesprochen guter –
vielleicht lassen sie sich für's Album ja noch etwas
einfallen, das sie abhebt.
Phil
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für
19.90 SFr.
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KRYPTERIA – Bloodangel's cry
Synergy Records/EMI Music
Eine neue "Mädchenmetal"-Kapelle schnuppert nach Luft,
wobei die Entstehungsgeschichte von Krypteria durchaus
interessant ist. Was als Musicalprojekt seinen Ursprung
fand, entwickelte sich zu einer Band, welche mehr in
seichten Symphonic Pop/Rock-Feldern agierte (sehr
erfolgreich), bevor die Grenzen zum Symphonic Metal
überschritten wurden. In dieser neuen "Heimat" schlagen
sich Krypteria jedoch durchwegs gut und trumpfen mit dem
flotten Opener "All Systems Go" auf. Dieser Opener
besitzt das grösste "Kick Ass"-Potential, wobei auch
gleich klar wird: Krypteria wälzen sich mehr im Power
Metal-Bereich, setzen auf eingängige Refrains und
weniger auf die traditionelle "die-Welt-ist-so-traurig"-Atmosphäre
vieler Gothic Metal-Auswüchse. Was mich bei "Bloodangel's
Cry" richtig stört, ist dieses "Everybody's
Darling"-Feeling. Es fehlen die Ecken und Kanten, alles
wirkt so glattpoliert und auf den Massenmarkt
ausgerichtet, dass mir fast übel wird. Es liegt dabei
nicht an den Qualitäten der Songs, im Gegenteil, mit "Somebody
Save Me", "Lost", "Sweet Revenge" und dem
Taschentuchheuler "The Night All Angels Cry" haben
Krypteria verflucht eingängige Songs aus dem Ärmel
geschüttelt, welche sich butterweich ins Hirn bohren,
doch wirkt die Scheibe ach sooo brav, das gefällt Mama
und Papa gleich wie der Jungmannschaft. An der
Produktion gibt es jedoch kaum was auszusetzen, die
Chöre wurden sehr gut integriert, der Sound wirkt sehr
ausbalanciert, doch hätte man die Saitenzupfer mehr in
den Vordergrund stellen dürfen... Was dann aber dieses
"Metal for everyone" in Gefahr gebracht hätte. "Bloodangel's
Cry" fehlt es an Tiefe, magischer Atmosphäre und einer
fetten Portion gesunder Härte, jedoch bezweifle ich
nicht, dass Krypteria mit dieser Scheibe sehr grossen
Erfolg erzielen und hochgelobt werden, doch bei mir
reicht es definitiv nicht. Zu fahl der Beigeschmack des
Ausverkaufs und dem Versuch, ein breitgefächertes
Publikum anzusprechen. Kleiner Lichtblick ist das finale
"At The Gates Of Retribution", dieser 10 Minuten
dauernde Epos lässt progressive Elemente emporkeimen und
sorgt doch für ein interessantes Zuhören. Jedoch reicht
"Bloodangel's Cry" an die "Once" von Nightwish nicht
heran, da fehlt noch das gewisse Etwas, doch als "Debut"
(wenn man es so bezeichnen möchte) geht das Werk in
Ordnung. Kauft die Scheibe nicht blind, hört erst mal
rein und entscheidet selbst, ob ihr soviel Eingängigkeit
ertragt... Ich jedenfalls nicht.
R.K.
Punkte: 7.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HARTMANN - Home
Frontiers Records/Disctrade
Der ehemalige Shouter von At Vance bringt mit "Home"
seine zweite Solo-Scheibe raus. Wie schon das Debüt "Out
In The Cold" von 2005, kriegen wir hier feinste AOR-Kost
vorgesetzt. Die elf unter Mithilfe von Producer-Ikone
Sascha Paeth entstandenen Songs gehen allesamt soweit
gut ins Ohr und werden durch Oliver Hartmann's heraus
ragende Stimme dominiert. Ab und an schimmern, wie bei "The
Sun's Still Rising", die bluesigen 80er-Zeiten von
Whitesnake durch. Ebenso fallen mir vom Gesanglichen her
immer wieder mal Asia (allerdings ohne deren
Keyboard-Bombast wie auf "Aqua") dazu ein. Imsgesamt
also nicht besonders harte Mucke, die auf zum Besten
gegeben wird. Selbstverständlich fehlen auch die
entsprechenden Balladen wie "I Don't Want To Know"
nicht. Hier zeigt sich auch die Stärke und Variabilität
von Hartmann, der mir bei At Vance als metallisches
Gesamtpaket kaum bis gar nicht gefallen hat. Nicht zu
verachten ist dabei auch seine Gitarren-Arbeit, die von
Band-Kollege Mario Reck vortrefflich ergänzt wird. "Higher
Than Me" entpuppt sich danach als groovige Rock-Nummer,
bei der man sich den guten und in aller Ehre gealterten
Glenn Hughes sehr gut als Gastsänger mit der zweiten
Stimme vorstellen kann. Dennoch stellt sich mit der
Zeit, mangels ein paar richtigen Reissern, respektive
Ohrwürmern, eine gewisse Gleichförmigkeit ein, die zwar
durch weibliche Backing Vocals dann und wann mindestens
etwa bereichert wird. Unter dem Strich bleibt aber auf
jeden Fall eine blitzsaubere Melodic Rock Scheibe übrig,
die sich deutlich über Liftmusik-Niveau im
Einkaufs-Center bewegt. Ohne die klasse Stimme von
Oliver (der ja auch auf der neuen CD von Lunatica
mitgewirkt hat!) würde "Home" jedoch ziemlich sicher und
schnell zugleich wieder in der totalen Versenkung
verschwinden. Wer auf solide und wiegesagt nicht allzu
harte AOR-Mucke steht, kann hier eigentlich nichts
falsch machen.
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FU MANCHU - We Must Obey
Century Media/EMI
Den vier Kaliforniern wird nachgesagt, dass sie rocken,
einfach der puren Freude am Rocken wegen. Und dies nicht
erst seit gestern, denn das Debüt ("No One Rides For
Free") stammt glatt aus dem Jahre 1994. Die aktuelle
Scheibe "We Must Obey" ist, da mittlerweile die Zehnte,
natürlich ein Grund mehr zum jubilierenden Abfeiern.
Stoner Rock, Surf Punk oder Desert Rock beschreibt das
Info-Blatt den Stil des Ami-Vierers. Ja, was ist es nun?
Schwierig zu beantworten, aber ich persönlich tendiere
insgesamt am ehesten hin zu Stoner Rock - im Jahre 2007?
Nun..., es ist nicht so lange her, da flatterten noch
jeden Monat mindestens ein halbes Dutzend neue Scheiben
aus dieser Stilecke ins Postfach, die sich dann jeweils
fast identisch angehört haben. Die ersten drei
Silberlinge von Spiritual Beggars, respektive die mit
Ex-Sänger Spice sind meiner Meinung nach eh das Beste,
was es auf diesem Gebiet gibt. Danach kaum was
Brauchbares, das einen wirklich vom Hocker gehauen hat.
Monster Magnet hin oder her. Fu Manchu ist das jedoch
mit Sicherheit egal und so brettert einen der Opener und
Titeltrack vollfett um die Ohren. Die typisch treibenden
Riff-Strukturen werden mit einer Art Sprechgesang
unterlegt, während zum pumpenden Bass noch ansprechende
Gitarrenarbeit verrichet wird. "Knew it All Along"
ähnelt zu Beginn etwas Motörhead's Epos "Just 'Cos
You've Got The Power", bevor nachher eine punkige Note
auffährt und nichts als verbrannte Erde hinterlässt. Das
typische Stoner-Geschredder halt..., wobei Fu Manchu
innerhalb der oben beschriebenen Stil-Schubladen die
Arrangements innerhalb der Songs geschickt varieren. Im
Wesentlichen erklingen aber fette Brat-Riffs im
70er-Look, die es ohne die Überväter Black Sabbath
abermals nie gegeben hätte. Ob diese Mucke heutzutage,
also aktuell immer noch was reissen kann, wage ich zu
bezweifeln. Von THC benebelte Hirnzellen werden an "We
Must Obey" jedoch ihre helle Freunde haben.
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PSYOPUS – Our Puzzling Encounters
Considered
Metal Blade/Musikvertrieb
Diese Herren haben eine Schraube locker – mindestens.
Zumindest versuchen sie das mit ihrem Auftreten, ihrer
Gestaltung und natürlich auch mit ihrer Musik eindeutig
zu vermitteln. Der Opener "A Pig Keepers Daughter": Ein
kurzes Sample, chaotische Drums setzen ein, darüber
fiedeln als Gitarren knapp zu identifizierende
Instrumente irgendwas Chromatisches, und ein Typ
schreit, quietscht und winselt ins Mikro. Aaaargh. Da,
eine Pause, cleane Gitarren säuseln eine weit weniger
schräge Melodie zu deutlich gemässigterem
Easy-Listening-Drumming. Und da, das Chaos bricht wieder
los! Blast! Geschrei! Atonalität! Frauengestöhn (Kein
Witz!)! Mit entspannendem Schweinegegrunze kommt nach
nervenauftreibenden dreieinhalb Minuten endlich die
Erlösung. Dieser kurze Frontbericht aus ihrem Album "Our
Puzzling Encounters Considered" sagt eigentlich alles
über die Musik von Psyopus aus: Anstrengend – aber
irgendwie unterhaltsam. Die trotz allem Chaos sehr
präzise Instrumentalarbeit wird, neben einer gelungen
seltsamen Produktion, von einer Menge schräger Sounds
'verbessert'. Mein Favorit: Das Quietscheentchen in
'Play Some Skynard'. Auf alle Fälle können sie mich mit
ihrem Mix aus System Of A Down und Primus durchaus
begeistern, schräge Sache. Das Hauptproblem zeigen
Psyopus mit "Untitled" gleich selber auf (eine
Endlosschleife mit dem Wort 'Annoyment') – irgendwann,
nach dem einen oder anderen Hördurchgang nervt diese
Band, aber bis zu diesem individuellen Punkt kann man
mit ihr viel Spass haben.
Phil
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SHAW/BLADES – Influence
Frontiers Records/Disctrade
Mit "Influence" wird uns einmal mehr ein Album
präsentiert, auf dem ausschliesslich Fremdmaterial
verarbeitet wird. Genauer gesagt sind es Rocksongs, die
aus den 60er- und 70er-Jahren stammen. Zum Beispiel
"Lucky Man", "The Sound Of Silence" oder "California
Dreamin'". Oberflächlich betrachtet also wirklich nichts
Weltbewegendes. Interessant dagegen sind die beiden
Hauptakteure und Namensgeber dieses Albums, Tommy Shaw
und Jack Blades. Tommy ist hauptamtlich Gitarrist und
Sänger bei Styx, Jack's wichtigste Spielwiese ist Night
Ranger, wo er singt und den Bass zupft. Zusammen waren
sie auch schon bei den Damn Yankees aktiv. Bereits 1995
erschien ein erstes Album der beiden, das jetzt
wiederveröffentlichte "Hallucination". Die Herren Shaw
und Blades waren in ihren bisherigen Karrieren aber
nicht nur sehr fleissig, sondern auch äusserst
erfolgreich. Über 50 Millionen verkaufter Alben, 12 Top
Ten-Singles, 16 Platten in den Top 200 Album-Charts,
desweiteren gehen Songwriting-Credits für Ozzy Osbourne,
Aerosmith, Cher und Alice Cooper auf deren Konto. Auf "Influence"
spielen die beiden nun Songs, die sie aus ihrer Jugend
kannten und mochten. Angefangen hatte es mit lockerem,
gemeinsamem Musizieren als gute, langjährige Freunde.
Herausgekommen ist aber nicht ein simples Coveralbum,
sondern ein sehr intensives Werk, in dem eine Menge
Herzblut steckt. Eben mehr als nur eine CD, um nebenbei
ein paar Dollar zu verdienen. Genau das hört man auch
bei jedem der elf Songs. Musikalisch wurden die zwei
unterstützt vom Great White Gitarristen/Keyboarder
Michael Lardie, vom Drummer Brian Tichy und ein paar
weiteren Gastmusikern. Der Rest, inklusive Produktion,
geht auf das Konto von Tommy und Jack. "Influence" ist
zwar nur ein Coveralbum, aber ein ganz Spezielles.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
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29.90 SFr.
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CODE - The Enemy Within
Escape Music/Non
Stop Music
Hinter Code stecken Anders Rydholm, Olaf Trampe,
beide von Grand Illusion und Sherwood Ball, an den
Vocals und super-Drummer Gregg Bisonette, der ja unter
anderem bei Dave Lee Roth, Steve Vai, Steve Lukather und
Joe Satriani in die Felle gedroschen hat. Die Herren
bieten dem Zuhörer reinen Melodic Rock, der mal gehörig
abrockt, aber auch seine ruhigen Seiten hat. Ausser dem
recht langweiligen "In The Shadows" gibt's eigentlich
keine Ausfälle zu melden. Hie und da wird man an alte
Helden wie Giant oder Toto erinnert, die meisten Tracks
sind auch sehr key-lastig, was aber den Gesamteindruck
aber keinesfalls schmälert. Die etwas rauhe, eher in
tiefen Gefilden zu findende Stimme von Sherwood Ball tut
dem Album sichtlich gut, sodass Code hier eigentlich ein
gutes Melodic-Scheibchen am Start haben. Für ein Debut
ok.
Crazy Beat
Punkte: 6.7 von 10
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27.90 SFr.
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NOSTRADAMEUS - Pathway
AFM
Records/Musikvertrieb
Nostradameus aus Schweden schaffen es einfach nie
richtig, aus dem Sumpf der Mittelmässigkeit
aufzusteigen. Auch mit ihrem fünften Streich "Pathway"
wird es ihnen vermutlich nicht gelingen. Hey versteht
mich nicht falsch, ich rede hier nicht vom musikalischen
Niveau, ihre Instrumente haben die Göteborger alle voll
im Griff: Hier regieren die fetten Riffs, geiles
Power-Drumming und auch die etwas rauhe Stimme von
Freddy Persson mag voll zu überzeugen und erinnert hie
und da an Hansi von Blind Guardian. Ich meine das eher
in dem Sinne davon, dass es von Bands in dieser
Stilrichtung so viele gibt, dass es die Schweden schwer
haben werden sich durchzusetzen. Natürlich gibt es auch
Hammer-Songs wie "The Untouchables" zu vermelden, aber
im Ganzen hebt man sich zuwenig ab von der Flut, vor
allem was die Originalität der Gesangslinien betrifft.
Das wird auch in Zukunft gerade im Melodic Power
Metal-Bereich sicher nicht einfacher werden, denke ich.
Fazit: Gutes Album, hohes spielerisches Niveau, klasse
Sänger, aber zu wenig abhebende Gesangs-Ideen.
Crazy Beat
Punkte: 6.5 von 10
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SKINNY PUPPY – Mythmaker
Syntethic Symphony/Phonag
Wenn man sich die Anfänge des Gothic-Musiktums vor Augen
führt, wird man über so illustre Namen wie Bauhaus, The
Cure, Siouxsie And The Banshees und Alien Sex Fiend
stolpern… Joa, und auch über Skinny Puppy. Genau diese
(und selbstverständlich noch zahllose andere Vertreter
der Düsterfraktion) waren es und sind es immer noch,
welche die Brücke zwischen Metal und Gothic geschlagen
haben und dann, quasi durch einen Urknall, durch
Paradise Lost, My Dying Bride und Anathema eine völlig
neue und bis dato unbekannte Musikrichtung erschaffen
haben, den allseits bekannten (und in letzter Zeit
kommerziell bis zum Gehtnichtmehr vermarkteten) Gothic
Metal. Gut, genug geschichtliches Hintergrundwissen, das
Meiste dürfte eh schon bekannt sein. Worum es hierbei
aber geht, ist der neueste Output einer jener Band, die
wie oben erwähnt mitgeholfen haben etwas völlig Neues zu
erschaffen (ob jetzt direkt oder eher indirekt sei mal
dahingestellt). Skinny Puppy… Ja, die Jungs haben sich
nie so recht einordnen lassen, und sie machen es ihren
Hörern (und sich selbst) auch mit ‚Mythmaker’ nicht
einfach: Mal schwenkt der Sound in Richtung EBM ab, dann
sind wieder eher sphärische Elemente herauszuhören, aber
über Allem thront mal mehr, mal weniger deutlich die
Bezeichnung ‚Industrial der alten Schule’ (aber nix
Laibach oder Megaherz, sondern wirklich nur
elektronisch). Und dementsprechend geht’s auch zur
Sache: Die Lead-Stimme ist (teilweise bis zur
Unkenntlichkeit) verzerrt, klingt böse und zynisch bis
ins letzte Detail (wenn man sich die Texte zu Gemüte
führt, wird einem auch klar wieso sie so tönen muss).
Zwischendurch sind nur einzelne Samples zu erkennen, die
sich nach einer Weile wieder mit Breaks und Loops zu
einem Gesamtwerk zusammenfügen, das in dieser Form,
nämlich eigenständig, unbändig und absolut nicht
angepasst, selten zu finden ist. Für meinen Geschmack
ist die ganze Sache ja zu elektronisch gehalten, da
fehlt für mich das treibende Metal-Brett, aber das wäre
dann wieder nicht Skinny Puppy. Wer sich für guten alten
Industrial, der in härterer Form auch von The Prodigy
produziert wird, interessiert, der ist bei ‚Mythmaker’
an der richtigen Adresse, aber auch allen Anderen
empfehle ich mal ein Ohr voll, denn der Sound ist
wirklich abwechslungsreich und gut in Szene gesetzt.
Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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ECHOES OF ETERNITY - The Forgotten Goddes
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Ja, was das Musikalische angeht, ist das Teil total
Klasse, fast auf allen Tracks regieren die
Doublebass-Attacken und schnelle, treibende
Gitarren-Riffs, viele progressive Momente, also
grösstenteils das volle Brett, erstklassige Drum-Arbeit
und herrliche Gitarren. Auch die Songs als Ganzes können
musikalisch durchaus überzeugen. Auch wenn einige Tracks
etwas sperrig rüberkommen, aber über das kann man
angesichts des hohen spielerischen Niveaus durchaus
drüber hinwegsehen... Aber, ja genau jetzt kommt das
grosse aber, warum haben sich die wirklich guten Musiker
nur mit einer Sängerin eingelassen? Das Mädel hat leider
für die Art von Metal einfach eine viel zu dünne und
zarte Stimme, die leider nur bei den ruhigen Passagen
einiger Songs gut rüber kommt. Schade, dadurch verliert
das Album viel von seiner Aussage und Überzeugungskraft.
Tja meine Herren, da würde ich mir mal Gedanken machen,
einen guten Sänger an Land zu ziehen, ihr habt es
nämlich wirklich voll drauf.
Crazy Beat
Punkte: 5.9 von 10
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NOX - Ixaxaar
Earache/Non
Stop Music
Kinder, echt! Auch nach dem zehnten mal Durchhören
hab ich keinen Clou, ob ich Nox nun mag oder nicht...
Kompromissloser, technischer Black/Death Metal im
Fahrwasser von frühen Morbid Angel, chaotisch, vertrackt
und immer auf die Zwölf? - Mag ich. Members und
Ex-Members von Centurian und Severe Torture schlossen
sich zu einem Fight Club der musikalischen Art zusammen
und zelebrieren Fünfsekunden-Riffwechsel mit einer
irgendwie nicht zusammen passenden textlichen
Ausrichtung von christlich verwurzeltem Satanismus und
Okkultismus? - Mag ich nicht. Alle vier Mitglieder sind
an ihren jeweiligen Instrumenten fit und tragen
dementsprechend tight ihre neun Songs vor? - Finde ich
unverzeihlich wenn nicht, hier leider soso lala...
Ausser dem Opener "Choronzonic Chaos Gods" tendiert der
Wiedererkennungsgrad der einzelnen Tracks gegen Null? -
Mag ich überhaupt nicht. Auf dem Cover gibt's ne coole
Spinne und böse Symbole? - Mag ich sehr. Auch wenn sie
lustig gezeichnet ist und eigentlich gar nicht so böse
daherkommt? - Kommt drauf an, aber eher nicht. Das
Bandpic kommt cool daher, da schwarz/weiss und die Köpfe
abgeschnitten? - Mag ich. Ach was solls, unterm Strich
flashen mich Nox etwa so sehr wie die Chiliblähungen
meines Arbeitskollegen letzte Woche: Extrem, aber mit
furchtbarem Nachgeschmack. Nox sind was für extremere
Leute, denn für mich klingt alles ein bischen
zusammengeschustert und hat höchstens besseren
Projekt-Charakter.
HaRdY
Punkte: 5.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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FEAST FOR THE CROWS - When All Seems To Be Burned
Bastardized Records
Wenn Plattenfirmen bereits im Vorfeld einer mehr oder
weniger unbekannten Band schweres Geschütz auffahren,
dann schellen bei mir gleich die Alarmglocken. Ganz
einfach, weil die Wenigsten damit auch recht hatten.
Laut dem Presseflyer definiert sich "When All Seems To
Be Burned" durch vor allem duch das hohe technische
Niveau und einer Heidenmenge an innovativem Songwriting
und sollte deshalb auch Vergleichen mit Bands wie Heaven
Shall Burn, Gates of Isthar und In Flames standhalten.
Nun, wenn ich ein ganz fieser Kerl wäre und primär eine
Abneigung gegen den üblichen 08/15-Metalcoremüll hätte,
dann könnte ich jetzt sagen, dass der erste Vergleich
einigermassen hinhaut. Gates of Isthar hingegen, das ist
ein ganz anderes Kaliber. Und In Flames... Naja, einfach
komplett daneben gegriffen, liebe Plattenfirma. Feast
For The Crows bedienen sich durchs Band der
szeneüblichen Elemente, Breakdowns, Moshparts und
Groover halten sich in etwa die Waage, von
eigenständigen Ideen ist auf weiter Ebene nichts in
Sicht. Schade, denn die Band hat dafür ein ausgesprochen
knalliges Aggressionspotential, mit den entsprechenden
Songs wäre da bei weitem noch mehr rauszuholen - aber
so... Für heute wollen wir's bei dem belassen, ich habe
einfach keinen Bock darauf, die Scheibe
auseinanderzunehmen. Bis die Leute aufhören, die
Drumtracks offensichtlich vollzutriggern, sich hinter
Gitarrenwänden zu verstecken und den Songs den Platz zum
Atmen wegzunehmen werde ich keiner solchen Scheiben eine
hohe Punktzahl mehr geben. Aggressions-Potential hin
oder her, geile Songs machen eine Band aus und nicht die
Attitüde!
El Muerte
Punkte: 5.0 von 10
Hier bestellen für
23.90 SFr.
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CORVUS CORAX – Venus Vina Musica
Pica Music/Musikvertrieb
Nach ihrem Meisterwerk "Cantus Buranus" sind die
Spielleute von Corvus Corax zurück mit dem Album "Venus
Vina Musica". Die Scheibe wurde bereits im Sommer 2006
veröffentlicht und ist deshalb eigentlich keine
Neuerscheinung mehr. Trotzdem werde ich euch das Werk
der deutschen Mittelalterfreunde ein wenig näher
bringen. Bereits das Intro von "Venus Vina Musica"
enttäuscht leider in allen Belangen, langweiliger
Sprechgesang, der irgendetwas Choralisches an sich hat,
aber eher nervt und nicht die gewünschte Spannung mit
sich bringt. Auch die Trommeln stören von der ersten
Minute an und verhunzen den eigentlich interessanten
folklorischen Teil. Das Album geht im selben Stil
weiter, die Trommeln wirken zu laut, zu undiszipliniert
und drängen so die tollen Instrumente wie zum Beispiel
den Dudelsack gnadenlos in den Hintergrund. Erst der
Song "Katrinka" bringt einen gewissen Tanzrhythmus mit,
der sich vor allem für genüssliche Bierabende bestens
eignet. Trotzdem ist auch dieses Stück nichts Besonderes
und wird spätestens nach drei Minuten langweilig. Leider
sucht man vergebens nach etwas Abwechslung. "Bibit Aleum"
beginnt mit einem grandiosen Trommelwirbel, der sich
nach circa einer Minute hinter wunderbar hymnischen
Melodien versteckt und leise seinen Weg trommelt.
Dummerweise dauert das Stück über sechs Minuten und ist
somit nach der Hälfte bereits wieder öde. Der letzte
Track rundet einen ziemlich schwachen Silberling mit
etwas weicheren Klängen noch ein wenig ab, aber im
Gesamten kann "Venus Vina Musica" nicht überzeugen.
Hardcore-Mittelalter-Fans dürfen ruhig mal ein Ohr in
die Scheibe werfen, aber allen Anderen würde ich von
einem Kauf abraten.
Yannick S.
Punkte: 4.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE BERZERKER - Animosity
Earache/Non
Stop Music
Als Metaller ist man heutzutage nicht mehr zu
beeindrucken. Wer Slayer in der morgendlichen
Strassenbahn hört und zu Black Metal-Konzerten zu gehen
als Vergnügen betrachtet, ist gegen brutale Musik doch
wohl gefeit. Zu was könnte so jemand nun mal so richtig
böse werden und beispielsweise eine Wohnung in ihre
Einzelteile zerlegen? So oder ähnlich muss die
zugrundeliegende Fragestellung von The Berzerker
gelautet haben, als sie sich anschickten, zu prüfen 'wie
brutal, wie schnell und wie düster sie werden können'
(Zitat Promotext). Ihre Alben waren dementsprechend
brutal, schnell und – Überraschung – ihr Neuestes ist
EBENFALLS brutal und schnell. Blastbeats und
Klampfengerödel mischen sich immer noch mit technoiden
Beats und Samples (Zitat: '... verbinden die Grundlagen
des Old-School-Grind mit neuer Technologie') und
schaffen einen Klangteppich von beinahe ununterbrochener
Penetranz. Die eigentlichen Probleme beginnen aber beim
Adjektiv 'düster'. Sorry, aber wenn, zugegeben ganz
amtliches, Geblaste mit solchem
billig-trance-techno-was-auch-immer-XTC-Blödsinn
unterlegt (besser: 'bedeckt') wird, zeigen meine
Zehennägel schnell gen Norden. Bonuspunkt für die klare
Linie, ansonsten – nix für mich.
Phil
Punkte: 3.0 von 10
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INTO THE VOID – Love For A Lifetime
Point Music/Musikvertrieb
Bei einer Scheibe sind ja bekanntlich mehrere Elemente
dafür verantwortlich, ob einem das Gesamtwerk gefällt
oder nicht. Wisst ihr aber auch, was einem den Sound so
richtig deftig vermiesen kann? Exakt, es sind die Vocals.
Wenn die nicht stimmen, kann das Hintergrundgedudel noch
so gut sein, man ist dennoch angewidert und schmeisst
den Silberling in die nächstbeste Ecke. Gut, was aber
hat jetzt das alles mit Into The Void zu tun? Geduld,
Geduld, das kommt alles noch. Kommen wir zunächst mal zu
den erfreulichen Aspekten: Man hat sich Mühe gegeben.
Soviel kann durchaus gesagt werden, denn
produktionsmässig kann ich nicht wirklich was Negatives
sagen (gut, die Gitarren sind teilweise schon ein wenig
zu heftig im Hintergrund, aber so richtig zum mit dem
Finger darauf zeigen reichts nicht wirklich). Auch sind
Anleihen an The 69 Eyes (musikalisch) und Crematory
(musikalisch, growlmässig) nicht von der Hand zu weisen,
was ja an sich kein Problem wäre, aber dass man nicht
mal ansatzweise versucht, eigene Einflüsse einzubringen,
ist schon ziemlich dreist. Und diese cleane Stimme… Ich
muss ganz ehrlich sagen, anfangs dachte ich an einen
schlechten Scherz, so unpassend hab ich selten einen
Sänger erlebt. Entweder war dies gewollt oder
unabsichtlich, auf jeden Fall würde ich ihm entweder
neue Gesangslinien verpassen oder den Knaben mal zu
einem Gesangslehrer schicken, und wenn der ihm nicht
gleich den Hosenboden strammzieht kann vielleicht noch
was gerettet werden. Ein weiterer Punkt, der sauer
aufstösst, sind die bis zum Umfallen kitschigen und
klischeebehafteten Texte. Da stellt sich mir auch wieder
die Frage, ob das alles ironisch gemeint sein soll oder
bewusst solche Phrasen verwendet wurden. Ein
Kopfschütteln meinerseits und der Unwille, weiterhin
dieses Konglomerat aus mehr als nur altbekannten und bis
zum Erbrechen wiederholten Zutaten aus dem Lehrbuch ‚Wie
schaffe ich es, meine Musik allem anzupassen und
keinerlei Eigenständigkeit vorzuweisen’ zu hören.
Nachdem ich mir dennoch die ganze Scheibe angehört habe,
bleibt nur eines anzumerken: Wer gute Musik schätzt,
lässt die Finger von diesem übelst billigen Machwerk!
Toby S.
Punkte: 1.2 von 10
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CD Reviews Archiv
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