Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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ELUVEITIE - Slania
Nuclear Blast/Warner
ICH BIN HELVETIER!! Ja verdammt nochmal, und mit dem
neuen Werk "Slania" der Folkmetaller Eluveitie ist man
sicherlich sofort noch ein Stück stolzer auf das
wunderbare Heimatland. Wiedermal ist es den Schweizern
gelungen, ein folkloristisches Meisterwerk zu
vollbringen, das nur so vor Tanzbarkeit strotzt und Mosh
Circle schreit. Wer bei Nuclear Blast unter Vertrag
steht, mit Hurdygurdy, Flöten, Mandola und weiteren
Instrumenten auf der Bühne herumspringt und einen solch
gewaltigen Freiheitsschub auslöst, der hat es wahrhaftig
geschafft. Zu "Slania" an sich: Eluveitie haben nicht
bloss "Spirit" kopiert, sondern sind auch reifer,
deathlastiger, druckvoller, noch folkloristischer,
interessanter und vor allem abwechslungsreicher
geworden. "Slania" ist die grosse Schwester von "Spirit",
und das merkt man dem Werk auch richtig gut an. Gewisse
Ähnlichkeiten spürt man heraus, was sicherlich logisch
ist, da die Band ja noch dieselbe ist. Die härtere
Gangart, die abwechslungsreiche Auswahl der Instrumente
und der starke Gesang zeigen auf, dass die 8-köpfige
Band einen gewaltigen Prozess hinter sich hat. Songs wie
"Inis Mona", "Slanias Song" oder auch "The Somber Lay"
sind bestimmt auch live Dauerbrenner und werden wieder
Massen zum Schwitzen bringen. Pagan/Folk Metal von
Eluveitie ist niemals Standard, der Hörer geniesst die
Einzigartigkeit bereits bei der Mischung mit dem Death
Metal/Metalcore. Auf jeden Song einzeln einzugehen würde
dem Käufer die Vorfreude nehmen. Ich sage euch, wartet
den 15. Februar ab und kauft euch den Silberling, der
übrigens im schönen Digipack daherkommt. Konzertfreaks,
mich eingeschlossen, die Eluveitie in letzter Zeit zur
Genüge gesehen haben, sollten den Helvetiern noch eine
Chance geben, denn mit "Slania" werden sie und ihr
wieder mächtig Dampf ablassen können.
Yannick S.
Punkte: 9.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CROWN OF GLORY – A Deep Breath Of Life
Metal Heaven/Disctrade
"Mit "A Deep Breath Of Life" haben Crown Of Glory
ein Album in der Hand, das jedem Power Metal-Fan die
Tränen in die Augen treiben wird, soweit man das nach
einem Hördurchgang schon beurteilen kann." Diese Zeilen
habe ich anlässlich der Prelistening des neuen Crown Of
Glory-Albums Ende März '07 niedergeschrieben. Knapp ein
Jahr später dreht sich nun dieses Silberscheibchen in
meinem CD-Player in Heavy Rotation und beschert Kleenex
einen Rekordumsatz. Fuck! Wie geil darf Schweizer Power
Metal sein!! Zwischen Schlagzeuggewitter am Anfang und
dem ruhigen Meerrauschen zum Schluss darf man Musik auf
höchstem Niveau und mit grösster Spielfreude erleben.
Das besondere dabei: Crown Of Glory schaffen es, in
jedem einzelnen Lied irgendeine Überraschung einzubauen.
Damit werden selbst eher gewöhnliche Nummern wie die
beiden Eröffnungstracks "The Calling" und "Pathfinder"
zu unwiderstehlichen Highlights. In "The Raven's Flight"
überzeugt Sänger Heinz Muther mit plötzlich tiefen
Vocals, während er im Schlusstrack "The Lament Of The
Wind" nur vom Keyboard begleitet für offene Münder
sorgt. Apropos Keyboards: Diese sind auf "A Deep Breath
Of Life" zwar omnipräsent, wirken aber niemals störend.
Crown Of Glory schaffen es, in ihrem eigenen Stil das
Element Heavy Metal hervorzuheben, ohne dabei die
gewohnten Power Metal-Pfade zu verlassen. Musikalische
Scheuklappen scheint die Band sowieso nicht zu kennen,
denn bei der gut 8minütigen Ballade "Save Me" hört man
gar gospelartige Backing Vocals. Weitere Glanzlichter
sind die beiden Stampfer "Inspiration" und "Icarus".
Letzteres, weil es den verzweifelten Versuch Dädalus'
vertont, seinen Sohn Ikarus davon abzuhalten, zu dicht
an die Sonne zu fliegen. Der Song "Mirror, Mirror"
klingt zwar nicht so wie der Blind Guardian-Klassiker,
dürfte aber live die Massen in ähnlicher Weise
mobilisieren. Genau wie der Ohrwurm "See You Rise".
Dieses Album ist definitiv ein tiefer Atemzug des
Lebens, bei dem man sich ausnahmslos über jeden der 11
Tracks freuen darf. Crown Of Glory haben mit "A Deep
Breath Of Life" ein Meisterwerk geschaffen, welches
hoffentlich auch ausserhalb der engen Schweiz seine Fans
finden wird. Tempo, Kleenex und Konsorten haben also
definitiv Grund zur Freude.
Roger W.
Punkte:
9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CREMATORY – Pray
Massacre Records/Musikvertrieb
Aber hallo! Nachdem die Deutschen mit der “Revolution”-Scheibe
unüberhörbar an die Tür geklopft und uns ihre
„Klagebilder“ vorgeführt haben, war es nur eine Frage
der Zeit, bis endlich neues Futter für den heimischen
CD-Rotierer erhältlich war. Die grosse Preisfrage war
nur: Wie wird sich das Teil anhören? Werden wir mit mehr
elektronischen Elementen bombardiert, gibt’s gar eine
Trendwende hin zum Black Metal oder löst sich das
Krematorium definitiv nochmals auf? Alles Quatsch!
Crematory haben mit „Pray“ etwas erschaffen, das sich
nicht eindeutig zuordnen lässt, sich in keiner Schublade
bequem machen will und genau deshalb mehr Gehör
erfordert und genauer unter die Lupe genommen werden
muss. „When Darkness Falls“ bietet einen idealen
Einstieg, da vornehmlich auf ruhigere Elemente gesetzt
wird, zwischendurch darf Felix dann auch sein variables
Growl-Organ auspacken und dezent und gezielt einsetzen.
„Left The Ground“ fegt dann gleich von Beginn an
ordentlich durch die gute Stube und zeigt mehr als
deutlich, dass Crematory es nach wie vor verstehen,
catchy Songs zu schreiben und auch entsprechend in Szene
zu setzen. Über die Pfeifmelodie kann man sich streiten,
als Untermalung ist sie ok, aber tönt ein wenig gar
künstlich und erinnert in groben Zügen an „Engel“ von
Rammstein. „Alone“ ist wieder eher ruhiger, bietet aber
gesanglich wunderschöne Duette zwischen cleanen und
gegrunzten Vocals, die orgelähnlichen Melodien bewirken
Gänsehaut, genauso wie die choralen Einlagen im
Background. Der Gänsehautfaktor zieht sich weiter, denn
„Pray“ folgt nahtlos und ist DER Crematory-Track
schlechthin. Ruhig, aufbrausend, wieder abflachend, und
dann, wenn man es nicht erwartet, packt einen die
Melodie im Genick und schüttelt einen kräftig durch. Die
Gitarrenarbeit ist deutlich deftiger geworden, fügen
sich aber nach wie vor gekonnt ins gesamte Soundschema
ein. „Sleeping Solution“ ist wiederum ruhiger
ausgefallen und rührt ob der gefühlvoll vorgetragenen
Texte (auch die gegrowlten Passagen zählen dazu!) zu
Tränen. Generell lässt der Gänsehautfaktor niemals nach,
denn „Just Words“ ist ein Track, den man so von
Crematory mit Sicherheit nicht erwartet hätte: Keine
Gitarren, kein Bass, nur das Keyboard, wenig Schlagzeug
und cleane sowie vereinzelt kurz gegrowlte Vocals bilden
den Kern dieses doch sehr speziellen Tracks. Nicht
leicht verdaulich, aber extrem schön, wenn man genau
hinhört. „Burning Bridges“ hingegen brettert sogleich
wieder volle Kanne durch die Botanik, man könnte meinen,
die gesamte aufgestaute Energie würde auf einen Schlag
losgelassen. Einzig die Keys wirken irgendwie fehl am
Platz, sie haben zwar eine auflockernde Wirkung, passen
aber nicht zum Feeling. Da wäre ein vermehrter Einsatz
der Streicher sinnvoll gewesen, die kommen da ein wenig
zu kurz. „Have You Ever“ bietet solide, bekannte Kost,
flacht aber im Angesicht der vorhergehenden Tracks ein
wenig ab, auch wenn der Refrain sehr schön gestaltet
ist. Bei „Remember“ werden Erinnerungen an „Revolution“
wach, der Track hätte ebenso gut darauf erscheinen
können. Was nicht heisst, dass er schlecht ist, er
bietet einfach nichts Neues. „Say Goodbye“ beginnt sehr
getragen und ruhig, steigert sich dann immer mehr und
entlädt sich ab etwa der Mitte in geschrieenen Vocals,
die definitiv ein Novum darstellen. Tönt interessant,
aber irgendwie noch nicht ausgereift, die einzelnen
Elemente wirken noch nicht richtig platziert und
ausgefeilt... Die einen verachten Crematory sowieso,
andere vergöttern sie, das war irgendwie schon immer so.
Was sich über „Pray“ sagen lässt, ist, dass das Quintett
deutlich mehr nach einer Einheit klingt, die Musik ist
kompakter und gereifter, teilweise auch verspielter, was
aber eben auch in gewissen Risikofaktoren endet. Der
Silberling kann einerseits direkt in die Gehörgänge
fräsen und dort verharren, gegen Ende jedoch muss
vermehrt genauer hingehört werden, um in den Strukturen
von „Pray“ aufzugehen. Dennoch: Jeder einzelne Track ist
an sich speziell und hat es mehr als nur verdient,
angehört zu werden. Wer Innovation, vermischt mit
Bodenständigkeit und einer Prise Gothic Metal alter
Schule zu schätzen weiss, für den stellt „Pray“ einen
Pflichtkauf dar, alle anderen sollten mindestens ein
dunkles Ohr voll nehmen, ihr werdet nicht enttäuscht
werden!
Toby S.
Punkte:
9.1 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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HEAVEN SHALL BURN – Iconoclast
(Part 1: The Final Resistance)
Century Media/EMI
Ist Göteborg die rettende Zufluchtsstätte aus dem
Metalcore-Sumpf? Der Ausweg aus der Sackgasse? Es
scheint so, denn neben dem jüngsten Neaera-Album,
wuchten auch Heaven Shall Burn einen fetten Brocken
melodischen Schweden-Tod, verfeinert mit etwas
Ami-Thrash, auf ihr neues Werk "Iconoclast". Wirklich
überraschend erscheint die Entwicklung nach dem
2006er-Album "Deaf To Our Prayers" nicht, doch neben den
heiser schreienden Shouts erinnert nicht mehr viel an
die einstigen Metalcore-Wurzeln. Ein Grund, die Fahne
auf Halbmast zu senken und sich in die Abgründe niemals
endender Trauer zu stürzen? Ein klares nein, denn was
hier Heaven Shall Burn vom Stapel lassen, lässt jeden
orange glühenden Abendhimmel in ein flammendes Inferno
eintauchen. Auch wenn das sanfte Intro "Awoken" mit
Steichern und sanften Klaviertönen den Eindruck einer
Wellness-Oase vermittelt, ist es schlicht die Ruhe vor
dem Orkan, welcher mit "Endzeit" in Kategorie 6 durch
die Gehörgänge fegt. Was für ein Einstand: "We are, we
are, we are the final ones, we are, we are the final
resistance", ein Chorus, der sich in das Hirn hämmert
und die Bilder eines schreienden Mosh-Pits vor dem
inneren Auge erstrahlen lassen. "Endzeit" ist wahrlich
eine vor Wut entbrannte Hymne, welche die Metal-Clubs im
Sturme erobern sollte. Für mich schlichtweg DER Heaven
Shall Burn-Song und der Beweis dafür, dass die
germanischen Krieger Aggression, Härte, Dynamik und
Melodie zu einer ausgewogenen und frischen Mischung
verschmelzen können und nicht umsonst zu der Speerspitze
der deutschen Metal-Szene zu zählen sind. Neben dem
erwähnten "Endzeit" gibt es natürlich noch weiter
formidable Kost auf "Iconoclast" zu entdecken, da wäre
das Schweden-Tod-Massaker "The Disease" oder "Joel",
welches bei Amon Amarth-Jüngern auf Gehör stossen sollte
und durch einen sehr schleppenden Mittelteil für das
Auge im Orkan sorgt. Zwischendurch wird auch klein wenig
experimentiert, so ertönen bei "Murders Of All Murderers"
kurzzeitig so was wie Discobeats, welche jedoch sehr
homogen in diese Thrash-lastige Nummer aufgenommen
wurden. Mit erstaunlich viel Melodie und Feingefühl
erwartet "A Dying Ember" den genüsslichen Verzehr und
zeugt von der erstaunlichen Vielfältigkeit, welche
Heaven Shall Burn in "Iconoclast" gesteckt haben. Man
darf getrost die Aussage tätigen, dass Heaven Shall Burn
einmal mehr zur Höchstform auflaufen und ein Werk
präsentieren, welches für eine durchaus grosse
Bandbreite sorgt, hält man sich das Korsett dieses
Genres vor Augen. Auch wenn die Scheibe nicht so düster
wirkt wie das letzte Album von Neaera, hat meiner
Meinung nach HSB hier eindeutig die Nase vorn, da das
abwechslungsreichere Songwriting für mehr Unterhaltung
und garantierte Schmerzen im Nacken sorgt. Eine
uneingeschränkte Kaufempfehlung als Fazit und die
Vorfreude auf Part 2 sollen ausreichen, um den Himmel in
Flammen zu sehen.
R.K.
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SENCIROW - The Nightmare within
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Die Siegener Jungs von
Sencirow zeigen schon auf dem dunkel gehaltenen Cover
von "The Nightmare Within", dass sie keine Gefangenen
machen sondern nach ihnen nur noch der Tod kommt mit
ihrem starken, kraftvollen Songaufbau, welcher durch
perfekt eingebaute Thrashelemente veredelt wird. Mit der
leicht rauhen Stimme von Sänger Kensington bieten die
Jungs absolut guten US-lastigen Power Metal. Wobei sie
nie vergessen lassen, von welchem Kontinent sie stammen.
Mit dem aktuellen Album legen die Siegener ihren 4.
Longplayer vor. Was speziell die Instrumente-Fraktion
angeht bewegt sich das Ganze auf sehr hohem Niveau:
Thorsten Ernst zaubert geniale Soli und kraftvolle Riffs
aus seiner Klampfe, die Drums von Timo Schneider bieten
den treibenden Soundtrack für die Songs, Bassmann Holger
Fischer spielt tight mit dem Drum zusammen, um die ganze
Power der Tracks noch deutlicher zu untermauern. Als ich
den Silberling einlegte und die Anlage hochgedreht habe,
wartete ich auf das Intro. Plötzlich bin ich so
erschrocken und dachte, meine Anlage explodiere in jenem
Augenblick: Die ersten Töne bestehen nur aus Rauschen
und Pfeifen, als wäre alles kaputt. Doch nach 1.56 Min.
legen Sencirow mit voller Kraft los. Als Anspieltipp
könnte man den Song "The Beggars Estate" anbringen. Der
ist zwar, im Vergleich zu den anderen Songs, etwas
speziell und eigenwillig arrangiert, zeigt aber deutlich
die musikalische Klasse der Band auf. Der Song "World
Collapse" beginnt mit einem Gitarrenriff, und nebenbei
hört man immer das Ladegeräusch einer Knarre, passend
zum Titel. Auf "The Nightmare Within" unterstreichen die
Musiker einmal mehr, dass sie zwar ein Newcomer sind,
aber durchaus als legitime Nachfolger von Bands wie
Savage Circus, Primal Fear und Masterplan gehandelt
werden dürfen.
Andrè G.
Punkte:
9.0 von 10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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DEMOLITION - Relict IV
Twilight/Non
Stop Music
Das Schicksal, welches eine
Krähe, die tot in einer Blutlache liegt, auf dem Cover
ereilt hat, könnte einem auch widerfahren. Zwar dann,
wenn man seine Nackenmuskulatur nicht aufwärmt, bevor
man sich das mittlerweile 4. Album der Formation
Demolition reinzieht. Die österreichische Metal-Szene
ist in jüngster Zeit Ausgangspunkt für manch
vielversprechende Band. Dazu gehören auch diese Jungs:
Tom Kräutner (Drums), Hans-Peter Rapp (Bass), Thomas
Pippersteiner (Guitars) und Wolf (Vocals) treten das
Gaspedal amtlich durch. Sie blasen einem absolut brutale
Killerriffs von hoher Qualität ins Gehör. Bass und Drum
legen aber, trotz der hohen Geschwindigkeit und Härte,
einen guten, groovenden Teppich unter das Ganze. Dieser
unterstützt dabei sehr sauber und fett das Riffing von
Thomas. Durch alle Songs hindurch überzeugt Sänger Wolf
mit seinem tiefen Organ. Es klingt unglaublich böse,
speziell bei den tiefen Growls, die schon in Richtung
Death Metal gehen. Was die Männer hier abliefern ist als
melodischen Thrash Metal auf wirklich hohem Niveau zu
bezeichnen. Ihre Qualitäten haben Demolition schon an
diversen Orten als Opener für namhafte Acts wie etwa
Testament, Kreator, Sodom, Destruction, Saxon, Mercyful
Fate etc. unter Beweis gestellt. Demolition stampfen
alles in Grund und Boden, was sich ihnen in den Weg
stellt. Man kann beim Hören von "Relict IV" nicht
anders, als mitzubangen, bis die Nackenmuskulatur zu
glühen beginnt und irgendwann ihre Dienste verweigert.
Auch was die Produktion betrifft hat Mario Jezik volle
Arbeit geleistet: Er hat mit seiner Arbeit die
vorhandene Power und Qualität noch verstärkt. Da gibt es
nur eins: Silberling kaufen, Nackenmuskulatur auf
Bang-Wärme bringen und ab geht die Mozartkugel.
Andrè G.
Punkte:
9.0 von 10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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SMAXONE – The Red Album
Golden Core Records
2003 gründeten die
langjährigen Freunde Casper Skafte und Claus Lillelund
die Band Smaxone. Als Unterstützung holten sie sich die
beiden Mitglieder Brian (Drums) und Michael (als
Frontman) der Band Mnemic an Bord. Nach dem sie ihr
Debutalbum "Regression" veröffentlich hatten, war klar:
Diese Band ist mehr als nur ein Studioprojekt. So freut
man sich, dass das Power-Quartett nun mit "The Red
Album" ihr zweites Werk veröffentlicht. Das Ziel der
Jungs ist es, ihre Musik so natürlich wie möglich zu
halten. Und dies gelingt ihnen wahrlich gut. Selten kam
mir ein Album in die Hände, welches so viel Abwechslung
bot wie "The Red Album". Wer auf diesem Album
synthesizers und Breakbeats sucht, der wird enttäuscht
sein, den von diesen machen Smaxone so gut wie gar nicht
Gebrauch. Viel eher konzentrieren sie sich darauf, die
klare Stimme von Claus und das 'Geschrei' von Michael zu
vereinen. Dadurch entsteht ein einzigartiger Sound ohne
viel Schnickschnack. Smaxone selber sagen, dass es ihr
Ziel ist, ihre Musik so natürlich und persönlich wie
möglich zu gestalten. Und dass ihnen dies gelungen ist,
wird wohl niemand abstreiten. Auf ihrem Zweitling lösen
sich Balladen mit Gänsehautpotential und herrliche
Metalparts gegenseitig ab. Ebenso zeichnen sich die Song
durch einen meist packenden Refrain aus, welcher
sogleich zum Mitsingen anregt. Nach dem Durchhören von "The
Red Album" dürfte wohl allen klar sein, dass mit Smaxone
wieder mal eine Band die Bühne betreten hat, welcher es
erfolgreich gelungen ist, einen eigenen Stil zu
entwickeln. Die Fangemeinde wird's danken.
Miriam
Punkte:
9.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 31.90 SFr.
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DEGRADEAD – Til Death Do Us Apart
Dockyard1/Musikvertrieb
Ich liebe Wortspiele, und
wenn eine Band sich für ihren Bandnamen sich so etwas
einfallen lässt, hat sie bei mir definitiv
Sympathiepunkte erspielt. Doch vom Äusseren sollte man
sich weder bei den Menschen (!) noch bei der Musik
täuschen lassen, auch wenn das Cover bei „Til Death Do
Us Apart“ verdammt schön ausgefallen ist. Doch genug von
den Plaudereien um den heissen Brei, kommen wir zum
Inhalt, und eines wird dabei von Anfang an klargestellt:
Degradead machen keine Gefangenen, da wird gleich zu
Beginn der frisierte Rasenmäher aus dem Keller geholt
und mit maximaler Geschwindigkeit über den Rasen gejagt.
Als Einflüsse mag man hierbei Children Of Bodom
(allerdings ohne zusätzliches Gefrickel), In Flames oder
auch Annihilator anführen, wobei aber ganz klar
konstatiert werden muss, dass Degradead sich nicht als
Abkupferer betätigen, sondern selbstbewusst und
eigenständig für ihr Werk einstehen. Und das ist auch
gut so! Produktionstechnisch gibt’s nichts zu meckern,
der Sound wird deutlich und mit mächtig Schmackes um die
Lauscher gehauen, die Instrumente ertönen sauber
aufeinander abgestimmt... An alle Bands da draussen: SO
muss ein Debut-Album erklingen! Auch die Vocals kommen
nicht zu kurz, da wird ordentlich gebrüllt bis die
Stimmbänder den Geist aufgeben, zwischendurch sind
kleinere Einlagen von cleanen Parts zu vernehmen. Die
Mischung macht’s! Die Leidenschaft ist unüberhörbar,
beispielsweise im zweiten Track „Take Control“: Ab ca.
der zweiten Minute werden alle Instrumente
heruntergefahren, nur ganz kurz, und während dieser
‚Pause’ schraubt der Sänger seine Growls aus dem Keller
hinauf, um seine Frust und seine Aggression deutlich zu
machen. Das kann man nicht richtig beschreiben, das muss
man gehört haben! Überraschend ist dabei auch der
Schlusstrack „Til Death Do Us Apart“: Kein Gebrülle,
keine Gitarrenwände, nur eine akustische Gitarre ertönt.
Ein reiner Instrumentaltrack, den man so nicht erwartet
und deshalb umso wichtiger ist. Was allerdings ein
Negativpunkt ist, sind die cleanen Vocals: Sie werden
zwar stellenweise gut eingesetzt, verschwinden jedoch
zum grössten Teil und hinterlassen so ein kleines
Fragezeichen. Ist zwar nicht weiter schlimm, aber
irgendwie wäre es doch schöner gewesen, ein klares
Statement zu haben: Entweder werden sie den Growls
mehrheitlich gleichgestellt, oder sie verschwinden
völlig, aber nicht so ein Mischmasch. Nichtsdestotrotz,
Degradead servieren uns ein knallhartes Stück Death/Thrash
Metal mit melodischen Grundzügen, das bestens dazu
geeignet ist, seinen Frust abzubauen und den Nachbarn
gehörig auf die Nerven zu gehen: Einschmeissen,
Aufdrehen, Losbrüllen!
Toby S.
Punkte: 8.9 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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VINDICTIV - Vindictiv
Escape Music/Non
Stop Music
Der erste Blick auf diese Promo liess mich nicht
zwingend erahnen, welches Juwel darin steckt! Dies auch
darum, weil auf der Rückseite zwar die ganze Band
abgebildet ist, aber keinerlei Namen notiert wurden. Das
Front-Cover mit dem Logo von Vindictiv deutete zumindest
in die Power Metal und Prog Metal Ecke. So kam es denn
auch entsprechend aus den Boxen gewabert, als die ersten
Klänge vom Opener "Fool's Paradise" den Silberling
eröffnen. Und dann, nach keinen 15 Sekunden soliert
plötzlich Yngwie Malmsteen in seiner unnachahmlichen Art
daher! Yngwie? Hmm..., er hätte es sein können, ja
müssen, aber dem ist tatsächlich nicht so, denn der
Flitzefinger, der Ying Yang in Nichts (!) nachsteht,
hört auf den Namen Stefan Lindholm und zeichnet für die
ganze Gitarrenarbeit auf dem Debüt von Vindictiv
verantwortlich. Dass die Truppe aus dem hohen Norden,
das heisst Schweden stammt, erstaunt bei diesem Namen
natürlich nicht. Für hochgezogene Augenbrauen sorgt dann
allerdings der Name des Sängers: Göran Edman! Der
ehemalige Malmsteen-Shouter, der in den letzten Jahren
unzählige Engagements inne hatte (unter anderem bei
Glory, Brazen Abbot, Nikolo Kotzev's Nostradamus, Street
Talk, Snake Charmer, Kharma, Karmakanic, Reingold und
weitere...) bildet somit das perfekte Bindeglied zu den
Soli im Geiste von Master Malmsteen. Obwohl Lindholm
wirklich wie ein Klon spielt, respektive soliert, hört
sich die Mucke erstaunlich eingängig an. Sehr melodisch
und insgesamt nicht mit Überhärte versehen, werden
progressive Strömungen mit powermetallischen Elementen
sowie etwas Bombast zu einem heissen Gebräu gereicht.
Göran Edman setzt seine Stimme optimal ein und erinnert
dabei etwas an D.C. Cooper (Silent Force & Ex-Royal Hunt).
Gleiches gilt für die Vocal-Arrangements, die teils gar
nach Queen klingen und immer wieder für Ausrufezeichen
sorgen. Auch das Keyboard als eines der tragenden
Instrumente wird von Pontus Larsson, da nicht zu laut,
ideal eingesetzt. Überdies glänzen zahlreiche
songeinleitende und teils ausufernde Soli, wie bei "Caesar's
Commentaries" und geile Stimmen wie beim sphärischen "Dreams
Of A Demon's Head". Das Niveau der Songs ist konstant
hoch, was auch ein Verdienst der guten und knackigen
Produktion ist. Gelungen ist auch das richtige Wort für
die Schmacht-Ballade "Hymn To Desdemona", wo sich
Gänsehaut breit macht. Einen ebenso guten Eindruck
hinterlassen "A Second Life" und "Fata Morgana". Der
einzige Makel, wenn überhaupt, ist das Fehlen des
berühmten Killer-Tracks, der alles überstrahlt.
Genre-Freaks können jedoch blind zugreifen und werden
mit Sicherheit ihre helle Freude an Vindictiv haben!
Rockslave
Punkte: 8.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ALESTORM – Captain Morgan's Revenge
Napalm Records/Musikvertrieb
Beim Barte des Klabautermanns – das nenn ich mal ne
volle Breitseite Metal! Alestorm sind vier wackere
Seebären aus dem stürmischen Schottland und haben sich
voll und ganz dem Freibeuter-Rock verschrieben und
lassen mit ihrem ersten Langeisen "Captain Morgan's
Revenge" die nasse Welt der Piraten wiederauferstehen.
Vom Thema her im Fahrwasser der guten alten Running Wild
segelt man in musikalischer Hinsicht auf einem etwas
raueren, aber durch die Keyboards von Frontmann
Christoph Bowes gleichzeitig auch bombastischeren Kurs,
dessen Koordinaten mal in der Nähe von den
Battle-Metallern Turisas liegen, manchmal aber auch in
Richtung Grave Digger tendieren. So oder so, eingängige
Refrains, die von Bowes voller Inbrunst und mit
markanter Stimme vorgetragen werden, lassen sich auch
noch nach dem zehnten Glas Rum oder nach Belieben
Whiskey mitgrölen, was nur schon das flotte, aber
dennoch epische Eröffnungs-Doppel "Over The Seas" und "Captain
Morgan's Revenge" klarstellt. Ob in orkanartigem Up
Tempo ("The Huntmaster") oder in gemütlicherem, aber nie
kitschig wirkendem Schunkel-Rhythmus ("Nancy The Tavern
Wench"), Alestorm schippern mit ihren partytauglichen
Nummern zielsicher in Richtung Erfolg und Berühmtheit,
sicherlich begünstigt durch den Rückenwind der lebhaften
Paganszene, deren Einflüsse sich in Songs wie dem
mittelalterlichen, akustisch vorgetragenen "Of Treasure"
oder dem abschliessenden, schön schottisch
traditionellen "Flower Of Scotland" zeigen. Doch dass es
auf hoher See auch schon mal knallhart zu und her gehen
kann, das manifestieren Alestorm in dem thrashigen
Zweimaster "Death Before The Mast" / "Terror On The High
Seas", wobei vor allem letztgenannter Track den Zuhörer
mitten zwischen hohe Wellen und Kanonsalven geraten
lässt. Genauso stürmisch wie die Songs ist daneben die
fette Produktion von Lasse Lamert, welcher "Captain
Morgan's Revenge" die richtige Brise verschafft, um mit
voller Fahrt aus den Boxen zu segeln. Wer also das ewige
Repetieren von Wikinger-Stories und Asgard-Mythen nicht
mehr hören kann und den ollen Met endgültig satt hat,
der findet in Alestorm die perfekte Alternative.
Ruppiger und weniger süsslich als Mägo De Oz und
tausendmal besser produziert als Running Wild dürfen
sich die vier Schotten jetzt schon als Könige des
Pirate-Metal nennen. Die Segel gesetzt, das Holzbein
montiert, die Augenklappe aufgesetzt und los gehts, auf
wilde Kaperfahrt mit Alestorm! Ahoi!
Kissi
Punkte: 8.8
von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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STEVE LUKATHER - Ever Changing Times
Frontiers Records/Disctrade
Der gute Steve gehört mitunter zu den besten
Gitarristen unserer Zeit, hat mit seiner Stammcombo Toto
seit Ende der 70er unzählige Hits abgeliefert und
Millionen von Tonträgern verkauft. Natürlich liegen die
ganz grossen Erfolge schon eine Weile zurück, aber die
letzten paar Alben waren immer mindestens "gut", wenn
nicht top und live sind die Kalifornier nach wie vor
eine Macht, die immer noch in permanent ausverkauften
Hallen aufspielen kann. Der tragische Tod von Drummer
Jeff Porcaro im Jahre 1992 wurde mittlerweile gut
verarbeitet und spätestens seit der Rückkehr von Sänger
Bobby Kimball (1998) läuft der Karren wieder geschmiert
wie eh und je. Einen grossen Anteil daran hat dabei
Gitarrist Steve Lukather, der auch solo unglaublich
erfolgreich und nach all den Jahren auf mittlerweile
über 1000 (!) Aufnahmen verewigt ist. Hochgerechnet
bedeutet das, dass er auf über 500 Millionen (!!)
verkauften Tonträgern seine Visitenkarte abgegeben hat.
Somit kann sich der 50-jährige Ausnahmekönner nach Lust
und Laune die Zeit vertreiben. Das erste Solo-Album ("Lukather")
erschien 1989 und seither gab es noch ein paar weitere
dazu. Auf dem neusten Wurf begleiten ihn ein paar
illustre Gastmusiker wie Abe Laboriel Jr. (d), Jeff
Babko (keys) oder Leland Sklar (b). Heraus gekommen ist
dabei das neue Meisterwerk "Ever Changing Times", das
während fast einer Stunde feinsten AOR bietet, der das
reinste Lebenselixier für die Zielgruppe bereit stellt.
Neben der exzellenten Gitarren-Arbeit sind auch Steve's
Vocals eine Ohrenweide. Im ständigen Wechsel zwischen
ruhigen und flotteren Nummern lässt sich "Ever Changing
Times" wohltuend auf einem nieder und ist einfach Balsam
für das gepeinigte und gestresste Alltags-Gemüt. Zu
"Tell Me What You Want For Me" zum Beispiel giesst man
sich zuerst einen schönen Whisky oder Vodka-Orange ein,
lässt sich tief in einen bequemen Sessel sinken und
kriegt dabei auch noch ein paar scharfe Riffs um den
Latz geknallt, ehe es wieder ins jazzig angehauchte
Grundthema zurück geht..., genial! "Ever Changing Times"
hält für jeden Fan aus dem Toto-Lager einen oder mehrere
Lieblingssongs bereit und ist eine wunderbare
"Wohlfühl-Platte". Es fällt deshalb schwer, irgend einen
der elf Songs speziell hervor zu heben. Richtig "harte"
Jungs und Mädels seien an dieser Stelle jedoch gewarnt,
aber wer für seine Eltern mit mindestens etwas
Rock-Interesse noch ein Geschenk sucht, ist hier an der
richtigen Stelle!
Rockslave
Punkte: 8.8
von 10
Hier
reinhören und bestellen für 23.90 SFr.
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GONOREAS - Plead Not Guilty
Eigenvertrieb
Regionaler Power Metal mit klarem Gonoreas-Stempel,
welch Wonne! Seit einer (für schweizerische
Verhältnisse) ungewöhnlich langen Zeit liefert diese
Brugger Band eine gute CD nach der anderen. Über hundert
Konzerte (auch über die Landesgrenzen hinaus)
hinterlassen natürlich Spuren in Form von Erfahrung, die
man auch dem neuesten Werk "Plead Not Guilty" ganz klar
anhört. Das wirklich bemerkenswerte bei Gonoreas ist,
wie sämtliche Instrumente nahtlos ineinander greifen und
so eine schier unverbesserlich gerade Linie durch alle
Songs ziehen, wie Perlen an einer Schnur. Im Gegensatz
zu anderen Bands dieses Metiers haben Gonoreas es nicht
nötig, von irgendwelchem Pseudo-Heldentum zu singen oder
einen auf brutal zu machen. Ihre Songs vereinen
überdurchschnittlich gute Melodien und die markante
Stimme von Gilberto Meléndez. Wer sich selber von den
aussergewöhnlich schönen Melodien überzeugen möchte, der
höre sich das herrliche "Empty Inside" an. Es ist kein
Geheimnis, dass die besten metallischen Power-Balladen
in der 80ern entstanden, und das güldene "Empty Inside"
kann sich stolz erhobenen Hauptes ebenfalls in diesen
elitären Reihen aufstellen. Dies gilt übrigens für die
Musik ebenso wie für die Lyrics, denn je öfter man sich
den Song anhört, desto tiefer fühlt man sich in die Zeit
zurückversetzt, in der solche Songs wie Milch und Honig
flossen. Kenner dieser Band wird es garantiert nicht
überraschen, dass Gitarrist Damir Eskic einmal mehr
perfekte Arbeit leistet. Gäbe es eine Steigerung von
perfekt, dann wäre dieser junge Mann die
Personifizierung davon. Früher sagte ich gerne
scherzhaft, dass Damir in seinem früheren Leben eine
Gitarre gewesen sei, oder aber irgendwann mal eine
solche gefressen haben muss (so wie Obelix mit dem
Zaubertrank), weil man solch übermenschliches Talent
einfach nicht anders erklären kann. Mittlerweile sage
ich nur noch ganz nüchtern: Der Mann IST eine Gitarre.
Klingt übertrieben? Dann hört euch mal "Hope" oder "A
Question Of Desire" an. Die Lady an der Rhythmusgitarre
heisst Miriam Zehnder und fällt an Konzerten besonders
durch ihre professionelle Bühnenpräsenz auf. Im
Gegensatz zu vielen Frauen im Mainstream hat Miriam es
nicht nötig, durch ein knappes Outfit aufzufallen, denn
diese Frau hat musikalisch wirklich was auf dem Kasten -
alle Achtung! Drummer Jonas Lotar untermalt den tollen
Sound mit präzisem und treibendem Spiel, während Basser
Andreas Hasler dem Gesamtkunstwerk den richtigen tiefen
Anstrich verpasst. An der Entstehung von "Plead Not
Guilty" waren fein klingende Namen wie Tommy Vetterli
und Mika Jussila beteiligt, und in diesem Zusammenhang
ist natürlich der Name Finnvox Studio im Booklet nicht
zu übersehen. Auch das Cover ist wieder einmal brillant
geworden. Gonoreas, ihr habt verdammt saubere Arbeit
geleistet!
Maiya B.
Punkte: 8.7 von 10
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ISOLE – Bliss Of solitude
Napalm Records/Musikvertrieb
Es gibt so Zeiten, da beobachtet man die Hektik der
Welt wie ein Fels die umgebende, sturmgeplagte See. Fern
von den Überschallbands, all den neuzeitlichen
Junggruppierungen und den stets nostalgischen
Musikgrössen gibt es ein spärlich besetztes Genre, das
etwa ähnlich zu funktionieren scheint. Gemächlich wird
musiziert, und nur selten sorgt eine Band für wirklich
grossen Wind. Doch jetzt scheint es fast so, als ob ein
Aufbruch zu neuen Küsten perfekt wäre, denn so sicher
wie die Gezeiten kommen alle Jahre wieder einige Perlen
aus den tiefen Gewässern des Doom-Metals an das Licht
der Sonne. Verderben kommt bei "Bliss Of solitude" nicht
in Form einer stationären MG, sondern als dunkle
Gewitterwolken am Horizont, welche die Sterne verdunkeln
und die Orientierung unmöglich machen. Schon beim Opener
"By Blood" weiss der Hörer, dass man hier auf
musikalische Qualität setzt. Monotonie und Langsamkeit
sind falsche Begriffe, Konstanz und theatralisch
inszenierte Geschwindigkeit beschreiben das Klangbild.
Die Thematik der Lieder reicht vom Bombenabwurf über
Hiroshima, Angst vor dem Tod bis zu Ophelias Selbstmord
in Shakespeares Hamlet. Genügend Material also, um
Melancholie in all ihrer Vielschichtigkeit in Szene zu
setzen. Dies gelingt den Schweden durch die epischen
Gitarren, welche die Riffs begleiten, genauso wie die
traurige Stimme von Crister Olsson, und die
gelegentliche gesangliche Unterstützung der Mitmusiker
schliesst das ganze würdevoll ab. Wer reinhören will,
dem sei das letzte Lied "Shadowstone" (übrigens die
Fortsetzung des Liedes "Moonstone" von ihrem Debutalbum)
empfohlen, das mit 11 Minuten Laufzeit nie langweilig
wird. Die Geschwindigkeit zieht an, wird langsamer,
zwischendurch Marschtrommeln, die Chöre... Das ist
Musik, die Geschichten erzählt! Die CD rotiert jetzt
seit über einer Woche und wird immer noch gerne gehört.
Der einzige Nachteil, der soviel Tiefgründigkeit halt
einfach mit sich bringt: Es gibt nicht 'den' Song, der
einem nach den ersten Tönen schon Gänsehaut bekommen
lässt. Aber das schadet der Platte nicht wirklich. Wenn
man nach 57 Minuten wieder den Himmel sieht, erblickt
man nämlich ein kleines Kunstwerk in Form einer Scheibe.
Tristan
Punkte: 8.7 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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FACESHIFT – Reconcile
Black Lodge/Non
Stop Music
Kennt jemand noch Eternal Oath? Richtig, die
Schweden hatten anno dazumals mit einer Mischung aus
älteren Amorphis und Paradise Lost sowie Sentenced eine
eigenwillige Mischung produziert, die sich extrem schön
angehört hat, jedoch nie den Durchbruch hervorgebracht
hat. Und Mitte 2006 haben sich die Jungs schlussendlich
dazu entschlossen, den bisherigen Pfad zu verlassen und
neues auszuprobieren. Das bedeutete allerdings auch,
dass Eternal Oath begraben werden musste. Aus ebendieser
Asche erhebt sich nun Faceshift, die mit „Reconcile“
einen soliden, ausdrucksstarken und differenzierten
Longplayer am Start haben. Das erste Merkmal, das einem
auffällt, wenn man die beiden Bands vergleicht, sind die
Vocals: Die Brüllwürfel speien nun nicht mehr
todesmetallische Growls aus ihren Untiefen, sondern
cleaneren, rockigeren Gesang. Als nächstes ist die Musik
als solches dran: Düster, nachdenklich und eher mit
einem Hang zum Melancholischen kommt sie daher,
gleichzeitig aber auch vorwärts pushend, rockend und
treibend. Abwechslung wäre an dieser Stelle das passende
Stichwort. Die Einflüsse sind nicht zu überhören,
modernere Paradise Lost geben sich mit Sinamore oder
auch Scream Silence die Klinke in die Hand, wobei
stellenweise auch Cemetary zu „Last Confessions“-Zeiten
oder gar Godsmack herauszuhören sind. Und über allem
herrscht ein Touch von alter Schule, was nicht zuletzt
an den Vocals liegt: Timo Hovinen könnte genauso gut auf
einer Axel Rudi Pell- oder Black Sabbath-Scheibe (wobei
die Post-Ozzy-Ära gemeint ist) singen, das würde ebenso
passen. Von einem Debut mag man gar nicht so richtig
sprechen, denn dafür ist die Produktion zu ausgefeilt,
die Tracks erklingen schön druckvoll und sauber. Dennoch
ist es ein Erstling, und ein verdammt guter noch dazu!
Innovation wird hier auch gross geschrieben, denn jeder
Track kann einzeln wie auch im gesamten Werk brillieren.
Was allerdings ein wenig seltsam erscheinen mag, ist die
Parallele im Song „Self Appointed Victim“ zu „In Every
Sin“ von Scream Silence: Die Gesangsmelodie klingt
verdammt nach der Keyboard-Linie. Muss wohl ein Zufall
sein... Egal. Faceshift halten, was sie versprechen, da
gibt’s keine Zweifel. Bleibt nur zu hoffen, dass den
Jungs diesmal mehr Erfolg beschert wird als dazumals bei
Eternal Oath, verdient hätten sie es allemal!
Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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IRON MAIDEN – Life After Death (DVD)
EMI
Music
Es hat Vor- und Nachteile, Iron Maiden als seine
absolute Lieblingsband anzusehen. Auffallendster
Nachteil: Die Konzerttickets sind in den letzten Jahren
unverschämt teuer geworden, genauso wie das riesige
Merchandise-Arsenal. Einer der unzähligen Vorteile,
neben den perfekten Songs, den schweisstreibenden,
bombastischen Auftritten und dem farbenfrohen
Eddie-Universum: Seit Beginn des 21. Jahrhunderts machen
sich die eisernen Jungfrauen daran, ihre eigene, bald 30
Jahre dauernde Bandgeschichte in Bild und Ton
aufzuarbeiten. 2002 gab's sämtliche Videos unter dem
Titel "Visions Of The Beast", Ende 2004 dann die erste 'History'-DVD
"The Early Days", welche den Werdegang Maidens von der
Gründungsphase über den Einstieg Bruce Dickinsons bis
hin zur vierten regulären Studio-Veröffentlichung "Piece
Of Mind" (1983) mit reichlich Live-Aufnahmen und
detaillierter Dokumentation nachzeichnete. Nun, ein
wenig mehr als drei Jahre, einem Album und zwei Touren
später erscheint nun Part II der maiden'schen
Vergangenheits-Beleuchtung, und erneut bekommt der Fan
dabei die Vollbedienung: Auf zwei DVDs gewähren uns
Steve Harris und seine Mannen 5 Stunden lang Einblick in
eine der erfolgreichsten Phasen des NwoBHM-Flagschiffs,
wobei der Fokus, wie schon der Titel zeigt, auf dem
legendären "Life After Death"-Mitschnitt von 1985 liegt.
Diesen gibt's visuell wie klanglich digital
aufgearbeitet auf Scheibe 1 zu geniessen, was mit 5.1
Surround-Sound und besserer Bildqualität gleich doppelt
so viel Spass macht wie das langsam abgenutzte Video,
welches bis anhin ein Muss für jeden Fan war und nun
ausgedient haben dürfte. Was in den Jahren 1984 und '85
sonst noch so alles im Jungfrauen-Camp geschah, das
erfährt man auf DVD 2, deren Kernstück eine 60-minütige
Doku über die Entstehungsphase der '84 erschienen "Powerslave"-Scheibe
und der dazu gehörenden, 193 Konzerte umfassenden "World
Slavery"-Tour. Über alkoholische Exzesse, Tour-Koller
und Songinhalte erzählen dabei alle 5 damaligen
Bandmitglieder, Manager Rod Smallwood,
Produzenten-Legende Martin Birch und andere Weggefährten
der Band auf sowohl informative wie humorvolle Art und
Weise. Fast ebenso lang dauert die damals
mitgeschnittene Tour-Doku "Behind The Iron Curtain",
durch welche man Maiden auf ihrem ersten Abstecher in
den Ostblock begleiten kann und unter anderem miterlebt,
wie die angetrunkenen Jungfrauen auf einer polnischen
Hochzeit spontan "Smoke On The Water" zum besten geben
oder Bruce Dickinson einem Konzertbesucher erklärt, dass
Musik mit Synthesizern kein Metal sei. Ebenso witzig
gestaltet sich die 15-minütige Kurzepisode "'Ello
Texas". Musikalisch wird dann auch noch mit einer
einstündigen Fernseh-Aufzeichnung des ersten "Rock In
Rio"-Auftrittes vor über 350'000 Zuschauern und den
beiden Videoclips zu "Aces High" und "2 Minutes To
Midnight" verköstigt. "Life After Death – The Maiden
History Part II" ist also ein Muss für jeden Maiden-Fan,
ob er nun in den 80ern schon dabei gewesen ist oder nur
davon träumen kann. Ein weiterer Vorteil, Maiden als
Lieblingsband zu haben: Nicht nur zu Studio-Scheiben,
sondern auch im Zuge jeder retrospektiven DVD begeben
sich die doch schon alle auf die 50 zugehenden Herren
mit einer speziellen Setlist auf grosse Welttournee und
machen jedes Mal auch einen Abstecher in die Schweiz –
auch dieses Jahr!
Kissi
Punkte: keine Wertung Hier
DVD bestellen für 39.90 SFr.
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WE – Tension & Release
Rodeostar Records
Die Osloer Truppe WE brauchte zehn Jahre, um die
verdiente Anerkennung zu erlangen. Dies geschah 2004 mit
dem Album "Smugglers", beschränkte sich aber auf ihre
Heimat Norwegen. Die Scheibe erklomm den ersten Platz
der nationalen Charts und brachte der Band diverse
Preise ein. Der erreichte Erfolg ermöglichte es ihnen,
auf ausgedehnte Tour zu gehen und dabei Hawkwind,
Whitesnake und Motörhead zu supporten und durch die
halbe Welt zu begleiten. Nun folgt endlich der
Nachfolger der 'kosmischen Biker', wie sie auf dem
Infoblatt genannt werden. Die klassische Rock-Besetzung
Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang wurde durch ein
Keyboard ergänzt. Man fragt sich, wie die Musik der
Jungs ohne Tasten überhaupt funktionierte. Wie dem auch
sei, We haben eine sehr eigenwillige Mixtur mit
Einflüssen aus drei Dekaden kreiert: Psychedelischer
Hardrock der 70er, klassischer Metal der 80er und Stoner
Rock der 90er wurde homogen verschmolzen und durch eine
moderne Produktion für's 21. Jahrhundert aufbereitet. "Smugglers"
wurde damals übrigens von Stoner-König Chris Goss
veredelt, dieses mal hat Gitarrist Don Dons diese Arbeit
selber übernommen. Der Mann versteht es, auch an der
Sechsaitigen zu brillieren und mit einmal schweren, dann
wieder brachialen oder auch filigranen Riffs die Songs
immer wieder in ein anderes Licht zu rücken. Die
sphärischen, trockenen Klänge, die ihren Ursprung in der
staubigen Wüste oder in den Tiefen des Weltraums zu
haben scheinen, sind der rote Faden des Albums. Ein paar
der Songs haben durchaus Hitpotenzial: So zum Beispiel
das groovige "That’s Why (You're So Fine)", das spacige
"Hurdy Gurdy" oder das neunminütige Epos "Freaks In The
Street". Das hohe Niveau kann leider nicht ganz
durchgehend gehalten werden, ohne aber wirklich tief
abzusacken. Um zu relativieren, dem progressiven Aspekt
wurde manchmal zuviel Gewicht beigemessen. Tatsache aber
ist, WE besitzen Potenzial. "Tension & Release" ist als
schmuckes Digi-Pack erhältlich, inklusive einer DVD mit
allerlei unterhaltsamen Aufnahmen, die die Band on the
road zeigen, im Nightliner, Backstage und natürlich auch
auf der Bühne. Auch für LP-Fans ist gesorgt: Das Album
ist nämlich auch als Vinyl-Box erhältlich, "Smugglers"
auch als Doppel-LP. Genug Gründe, um sich näher mit
dieser Band zu befassen.
Chris C.
Punkte: 8.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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STEVIE KLASSON – Don't Shoot The Messenger
Wild Kingdom/Non
Stop Music
Der schwedische Gitarrist und Sänger Stevie Klasson
ist in seiner Heimat und in der Rotz Rock-Szene
allgemein kein Unbekannter. Ausser, dass er in Stockholm
einen Gitarrenladen betreibt, spielte der Mann schon mit
Hanoi Rocks, Diamond Dogs und Johnny Thunders. Auch die
Gästeliste auf "Don't Shoot The Messenger" ist lang und
vor allem hochkarätig: Im Studio begegneten sich unter
anderem Robert Dahlqvist und Nick Royale von The
Hellacopters, Vigilante Carlstroem von The Hives, Peter
Svensson von The Cardigans, Darrel Bath von UK Subs und
Glen Matlock von den Sex Pistols. So hat Stevie ein
starkes Album geschaffen. Er nimmt den Zuhörer auf eine
musikalische Reise mit, die die 80er dezent streift, vor
allem aber quer durch die 70er führt und sogar Abstecher
in die 60er beinhaltet. Als Überbegriff kann man den
Sound schlicht Rock'n'Roll nennen. Stevie Kopie
anzuhängen wäre falsch. Dafür klingt seine Musik viel zu
eigenständig und intensiv, so wie eben ein Original. Um
sich das Ganze aber besser vorzustellen, können diverse
Namen ins Spiel gebracht werden. So z.B. The Rolling
Stones, in deren Fussstapfen Mr. Klasson öfters wandelt.
Die erdigen Vocals von Mick Jagger und die coole
Gitarrenarbeit von Keith Richards dienten Stevie mit
Sicherheit als Inspiration. Mit den Quireboys verbindet
ihn den Bluestouch, aber auch das Retro-Honkey
Tonk-Piano. The Georgia Satellites bzw. deren ehemaliger
Sänger Dan Baird hat mit Stevie das Country-/Südstaatenflair
gemeinsam. Hanoi Rocks und S. Klasson verbindet der Glam,
die dreckigen Gitarren und die rotzigen Vocals, aber
auch die Saxophoneinlagen. Das einzige, was auf dem
Album modern ist, ist die Produktion: Die Scheibe wurde
nämlich mit einem satten, zeitgemässen Sound versehen.
Wer mehr auf Groove und weniger auf Härte steht, ist mit
dieser Scheibe garantiert bestens bedient.
Chris C.
Punkte: 8.2 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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WARBRINGER - War Without End
Century Media/EMI
In Los Angeles wächst anscheinend eine feine
Thrashbewegung auf. Junge Metaller so um die 20 Jahre
alt gründen Bands und strotzen nur so vor Energie. So
eine Band ist Warbringer, die mit "War Without End" ihre
erste Scheibe veröffentlichen. Thrash-Fans, ich kann
euch versichern, hier geht es zur Sache: Bei den 'alten
Säcken', die ja meistens mit angezogener Handbremse in
der Weltgeschichte herumkurven und selten mal einen Gang
heraufschalten, ist hier die Sachlage grundverschieden.
Beim ersten Titel "Total War" ist man nach wenigen
Sekunden schon im sechsten Gang bei der
Höchstgeschwindigkeit angelangt. So muss es sein! Ein
kurzes Intro und dann Vollgas. Dem Drummer wird alles
abverlangt, und auch die Gitarrenfraktion ist mit ihren
geilen, fetten Riffs und Soli eine superbe Sache. Der
Band wurde überdies noch ein toller Producer
organisiert: Der legendäre Bill Metoyer (Slayer) hat
hier einen sauberen Job erledigt und Warbringer einen
Sound verpasst, der an die 80er Jahre erinnert, aber
ganz und gar nicht altbacken klingt. Ihr seht Leute, so
haben früher Slayer und Metallica auch angefangen, und
mit ein wenig Glück, am richtigen Ort und Zeitpunkt zu
stehen, werden die Amis um Warbringer sicher auch in die
Annalen der Thrashgeschichte eingehen. Zuerst einmal
Touren sie mit Exodus auf dem Globus, da gibt es für die
Jungs sicher die eine oder andere Lehrstunde von den
Meistern der Szene. Tolle Band, tolles Album, toller
Thrash. Juuuuupie!
Daniel J.
Punkte: 8.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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BOOMERANG – Sounds Of Sirens
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Die Powermetaller Boomerang sind wieder da. Und auch
mit ihrem dritten Streich zelebrieren sie ihre ganz
eigene Art von Heavy Metal. Dieser hebt sich vor allem
durch die speziellen zweistimmigen Gesänge ab, die einem
immer wieder ein leichtes Schauern über den Rücken
jagen. Ähnliches erreicht sonst praktisch nur unser
Prince Of Darkness Ozzy, dessen Stimme aber komplett
anders klingt. Der singende Jon Oliva (Savatage) geht
vielleicht noch am ehesten in Richtung Boomerang.
Instrumental gibt's einen rifflastigen Heavy Metal, der
knallt, zwar selten überrascht, dafür aber immer bangbar
bleibt. Nach einem Intro geht's mit "One Night To
Remember" (eine Hommage an den Wacken-Donnerstag?)
gleich in die Vollen, bevor "Sleepy Titans" mit
mittelalterlichen Melodien startet, mit Riffs
nachdonnert und im Refrain ausklingt. Das obligatorische
Gitarrensolo darin scheint eine Verbeugung in Richtung
Apokalyptische Reiter zu sein. Eine Besonderheit auf
"Sounds Of Sirens" ist der Refrain von "Spawning Ground",
welcher am Schluss durch akustische Gitarren begleitet
wird. Die erste Verschnaufpause schafft "Blood Angel (TCO
III)" und übernimmt erst die ruhige Stimmung, brettert
aber bald wieder los und glänzt im Refrain mit einer
fremden Sprache und einem Schrei, den man von Ripper
Owens von den Iced Earth-Alben her kennt. Mit "Sounds Of
Sirens" ist Boomerang ein gutes Werk gelungen, welches
aber unter dem Schlagzeugsound leidet. Die Becken
klingen hohl und stören dadurch den Hörgenuss
empfindlich. Dies ist vor allem darum schade, weil alle
anderen 'Sounds' exzellent abgenommen wurden. Abgesehen
davon präsentieren uns Boomerang hier aber ein tolles
Album, welches für sich genommen insgesamt sehr geil
klingt, im Vergleich zu seinem Vorgänger "Balance Of
Hate" aufgrund der geringeren Hitdichte aber leicht
abfällt.
Roger W.
Punkte: 8.2 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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MOSHQUITO - Behind The Mask
Reartone Records/Non
Stop Music
Die deutsche demokratische Rebublik, kurz DDR
genannt, ist sicher den meisten von euch ein Begriff.
Bei diesem Ex-kommunistischen Regime, das mit eiserner
Hand ihre Bürger durch die Stasi bewachen liess und man
für seinen Wagen (Trabant) eine Wartezeit von ca. 25
Jahren hatte, ist natürlich auch mit aller Härte gegen
Heavy Metal vorgegangen. Doch das alte Kassettensystem
bewährte sich damals hervorragend, und man kopierte und
tauschte die 'West-Musik' unter Freunden und Familien.
Ja eben aus dieser damaligen Ost-Metalszene stammt der
Fünfer von Moshquito. Mit der neuen Scheibe "Behind The
Mask", dem fünften Output schliessen Moshquito die
Lücke, die der geniale Chuck Schuldiner(R.I.P.) mit
Death nach seinem tragischem Ableben hinterlassen hat.
Hier wird filigraner Death Metal gespielt, der mit
seiner technischen Raffinessen in einer der oberen Ligen
zu finden ist. Besonders die Gitarristen Ingo Lohf und
Maik Richter spielen sich in einen Rausch, sei es mit
einem Rauf- und Runtergedudel der Tonleiter oder fetten
Rhythmusriffs, die vorher noch mit feinen
Akustikgitarren eingeleitet werden. Der brachiale und
topproduzierte Gitarrensound ist auch besonders
hervorzuheben. Aber auch die Rhythmustruppe um Basser
Andre Nebel und Fellverdrescher John Uhle steht wie ein
Fels und steht den starken Gitarren in nichts nach. Bei
den Vocals von Michael Morgenstern ist es im Death Metal
immer schwierig: Die einen finden, die Grunzer seien das
Mass aller Dinge, und wiederum andere bevorzugen die
gewohnten dunklen, aber nicht zu unverständlich
wirkenden Grunts. Nun, bei Michael sind die Vocals purer
Death Metal (auf dem Infoblatt der Plattenfirma steht
Thrash Metal... komisch). Also alles in allem ist "Behind
The Mask" ein solides Death Metal-Album geworden, das
mit seiner Progressivität bei den technisch versierten
Fans dieses Genres punkten wird. Mit den Ossis ist mit
Sicherheit weiter zu rechnen. Geile und solide Scheibe!
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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DEAD EMOTIONS - Pathways To Catharsis
Badland Records
Death Metal spielende Bayern? Na, und ob! Dead
Emotions haben sogar schon im Vorprogramm von Grössen
wie Belphegor, Obituary, Mystic Circle oder Graveworm
gespielt. Wer richtig schön 'altmodischen' Death Metal
mag, dem sei diese CD wärmstens empfohlen. Sänger Mosh
und Gitarrist Mexxx (backing vocals) tragen angenehm
dazu bei, den Sound ungekünstelt und rein erscheinen zu
lassen. Mexxx leistet auch bemerkenswerte Arbeit an den
Saiten und sorgt dafür, dass die Riffs sich zwischen
dreckig und melodisch bewegen. Dynamische Drums
verfeinern diese Mixtur, während ein herrlich tiefer
Bass das Endergebnis in eine richtig schön düstere Hülle
verpackt. Die letzten beiden Stücke unterscheiden sich
zwar vom Rest, klingen dennoch äusserst interessant:
"Interlude" ist eine von zwei Gitarren gespielte Ballade
mit einer erhabenen Melodie, "At The End Of Time" stellt
sich sehr emotional und düster mit Chorgesang dar. Aber
ansonsten sieht es eher so aus: Mid Tempo, Gas, Mid
Tempo, Grunz, Gas... Death Metal halt! Als Goodie wurde
hier noch eine Videosektion mit einer Liveaufnahme drauf
gepackt. Der Videoclip zu "There Is No Dawn" kommt
schwarz/weiss daher und wurde in einer scheinbar uralten
Industriehalle gedreht. Fazit: Durchaus hörenswert!
Maiya B.
Punkte: 8.1 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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NORTHER – N
Century Media/EMI
"Wer zuerst kommt, malt zuerst" - so beknackt man
Sprichwörter auch finden mag, zu gewissen Zeitpunkten
drängen sie sich einem unweigerlich auf. Norther zum
Beispiel spielen schon seit Jahren auf Top-Niveau
melodischen Death Metal mit reichlich Keyboard-Einfluss,
ab und zu verfeinert durch düster-melancholische
Einflüsse mit cleanen Vocals, und doch konnten sie sich
nach vier starken Alben und umjubelten Live-Shows immer
noch nicht in der Champions-League des Metals
etablieren. Children Of Bodom waren schneller und
vielleicht auch ein bisschen besser. Trotz des riesigen
Schattens ihrer finnischen Mitbürger gaben die Mannen um
Petri Lindroos, der neben Norther noch bei Ensiferum den
Fronter gibt, nie auf, lösten sich 2007 von Spinefarm
Records und veröffentlichten im Alleingang die EP "No
Way Back", die vom Platz weg an die Spitze der
finnischen Charts schnellte. Mit "N", der nach "Till
Death Unites Us" von 2006 fünften LP des Quintetts,
folgt dieses Jahr nun der Einstand bei der neuen Heimat
Century Media, der, so viel vorneweg, mehr als gelungen
ist. Begonnen wird mit einem amtlichen Up Tempo-Track in
bester Götheburg-Manier, der mit dezenten, cleanen
Chören im Refrain aufgelockert wird, bevor man mit "Frozen
Angels" (Soundtrack des finnischen Films "V2 – Dead
Angels") einen Metal-Hit abliefert, der im Refrain mit
Sentenced-ähnlicher Melancholie aufwartet. "Down"
hingegen überzeugt durch groovende Drum-Arbeit von
Heikki Saari, wobei sich schon ein leichter Trend zu
episch getragenen Refrains aufweisen lässt, der dem
einen oder anderen Fan der ersten Stunde etwas zu
langatmig sein könnte. Nach den ebenso zwischen wütend
und trübsinnig hin und her pendelnden "To Hell" und "Saviour",
die das eine oder andere Mal an Dark Tranquillity
erinnern, kann man mit dem tonnenschwer stampfenden,
bombastischen "Black Gold" wieder voll überzeugen, wobei
das absolute Highlight in Form der mitreissenden Melo/Death-Hymne
"We Rock" folgt, ein Track, den COB mit Handkuss
übernehmen würden. Danach können leider nur noch das mit
reichlich Synthies ausgestattete "Always & Never" und
das heftig verzerrte "Tell Me Why" überzeugen, da die
beiden Semi-Balladen "If You Go" und "Forever And Ever“
doch nahe daran sind, den Stempel 'langweilig' zu
erhalten. "N" schafft es ohne Weiteres, das Niveau des
Vorgängers zu halten, wenn auch cleane Vocals und
getragene Passagen vermehrt das Klangbild beherrschen
und zeitweise zu einigen Längen führen.
Kissi
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RUNEMAGICK - Dawn Of The End
Aftermath Music
Schwedischer Doom/Death Metal der ganz dunklen Sorte
präsentieren uns die Götheburger Runemagick. Die Band
veröffentlicht bereits ihr elftes Werk, und von Album zu
Album wird ihr Doom Metal, der interessant mit
x-verschiedenen Death Metal-Elementen und
Ambientpassagen gespickt ist, unkonventioneller und
einzigartiger. Vielen mag die Musik der Schweden
langweilig erscheinen, doch die vielen Details müssen
auch gesucht werden, wozu viele Hörer einfach keine
Geduld haben. Die dunklen, kalten Leadgitarren
vermischen sich perfekt mit den schleppenden Drums, und
die sehr druckvollen Vocals lassen das Blut zu Eis
gefrieren. Bei Runemagick herrscht keine Liebe, keine
Zuneigung. Ein Einzelgänger auf seinem Weg, purer Hass
in seinen Augen, keine Träne, bloss Dunkelheit im
Gesicht. So präsentiert sich Runemagick und "Dawn Of The
End" meisterlich. Die Death Metal-Elemente wirken
ausgesucht und sehr sorgfältig platziert, so dass
druckvolle Elemente erst richtig in Szene gesetzt
werden. Das Werk strotzt nur vor Negativität, und die
bedrohliche Atmosphäre verschleppt den Hörer in die
tiefsten Ängste und Abgründe. Runemagick's Kunst ist es,
alles Schlechte aufzuzeigen und musikalisch zu vertonen.
Wer depressiver Doom Metal mit Death-Einschlag mag, der
kann garantiert nur gewinnen.
Yannick S.
Punkte: 8.0 von 10
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ENCHANTER - Secrets Vol. 1 & Symbols In Stone
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Die Band aus New England darf nicht etwa mit den
Italienischen Prog Metallern Enchant verwechselt werden!
Enchanter stehen für lupenreinen Old School Metal, wie
er nur aus diesen Breitengraden stammen kann. Pure Steel
Records graben nun gleich zwei (alte) Alben wieder aus.
Zum einen wäre dies nun der rereleaste Erstling "Secrets
Vol. 1" und das ebenso vergriffene Album "Symbols In
Stone", welche gleich beide auf einer CD Platz finden.
Geboten wird, wie schon erwähnt, Heavy Metal in
Reinkultur, der klar die Handschrift der 80er trägt.
Fans von Omen, Warlord, Cirth Ungol oder Manilla Road
werden das Teil mit offenen Armen empfangen. Sänger
Maurice Fauteux verfügt ausserdem über eine veritable
Reibeisen-Stimme, die sich teilweise etwas nach
Altmeister Alice Cooper, Gary Holton (R.I.P.) von den
Heavy Metal Kids und Fish (Ex-Marillion) anhört. Die
Mehrzahl der Songs geht gut ins Ohr und mit "Forever"
sticht gar eine Top-Ballade heraus. Die erste Hälfte ("Secrets
Vol. 1") gebärdet sich insgesamt nicht so wild, was sich
danach etwas ändert. Das heisst aggressiveres Riffing,
gepaart mit ein paar Keyboard-Klängen, die aber
offensichtlich keine tragende Rolle haben, da nur kurz
am Anfang zu hören. Mit "Norse Trilogy" folgt die
nächste, respektive zweite (Halb-) Ballade, die, wenn
von Klaus Meine performt, glatt auch von den Scorpions
stammen könnte. Saxon hatten damals als Vergleich und
haben auch heute noch einiges mehr Dampf drauf, doch
Enchanter können bei allen Metal-Puristen und 80er Fans
mit Sicherheit punkten. Und dies trotz einer
vergleichsweise schmalbrüstigen Produktion. Dafür klingt
das Ganze authentisch und eben herrlich oldschool! Nicht
nur für Nostalgiker geeignet!!
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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KOCKROACH - Way Out
Ludercords
"Ehrlich, einfach, geradlinig rockig", so
beschreiben Kockroach selbst ihre Musik, und damit
treffen sie ins Schwarze. Ohne die Musik durch zu starke
Effekte zu entfremden gelingt es den 3 Schweizer Jungs,
die ruhigen Parts an solche mit hartem Rock abzulösen.
Die Stimme von Dubeng ist emotional, eine gute Ergänzung
zu dem rockigen Sound. Die Band versteht es, dem Rock
seine Ecken und Kanten lassen und berufen sich damit auf
die Ursprünglichkeit dieser Musik, welche ansonsten gern
auch mal vergessen geht. Leider erinnert ihr Erstling
"Way Out" vor allem in seinen ruhigen Parts immer wieder
an Tool, eine Tatsache, welche das Gefühl weckt, dass
Kockroach ihren Stil noch nicht ganz gefunden haben.
Obwohl sie diese Parts mit ihrem guten Rocksound ablösen
und kombinieren, würde es nicht schaden, wenn sie in
diesem Bereich noch etwas an sich arbeiten und diese
Parts mehr 'verkockroachen' könnten. Ansonsten ein gutes
Album, welches auf eine souveräne Art zeigt, dass auch
unser kleines Land rockt.
Miriam
Punkte: 8.0 von 10
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GOB SQUAD – Watch The Cripple Dance
Mascot Records/Disctrade
Eingängigen Rock, irgendwo zwischen Indie und Punk,
gibt es von den Dänen Gob Squad. Wer aber jetzt an
Kinder- oder Plastikpunk à la Blink 182 oder Fall Out
Boy denkt, liegt falsch. Gob Squad schaffen es,
gleichzeitig melodisch und hart zu klingen. Dies liegt
neben der aggressiven Spielweise an der oft gekreischten
Stimme der beiden Sänger und Gitarristen Thomas Bredahl
und Anders Albrektsen. Natürlich beschränken sich auch
die Dänen hier aufs Wesentliche und lassen die Songs nur
selten über 4 Minuten ausklingen. Für Abwechslung sorgt
der fortwährende Wechsel zwischen Ska-artigen
Zwischenteilen, schnellem Geschrummel und akustischen
Gitarren. Gob Squad laden damit zuerst zum Tanzen, dann
zum Pogen und Headbangen ein. Songs wie "The Reason"
oder "Stand Up And Fight" eignen sich damit hervorragend
für schweisstreibende Konzerte. Gerade Letzterer klingt
im Refrain schon fast nach Heavy Metal. Fans der
härteren Rockart sollten mit dieser Scheibe also keine
Mühe haben. Dazu sorgen auch die eingestreuten Shouts.
Bei "Vacuum Of My Own" höre ich gar ein Riffing raus. "Watch
The Cripple Dance" ist ein 'Friedensalbum', welches
Metaller ebenso gut gefallen kann wie Punkern und Indie
Rock-Fans. Freuen wir uns auf ein kuscheliges
Zusammenrücken dieser Szenen.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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BULLET FOR MY VALENTINE – Scream Aim Fire
GUN/SonyBMG
Ich muss gestehen, seit jeher ein etwas ignorantes
Desinteresse an den modernen Rock-Sparten wie Metal-,
Emo-, oder Screamocore zu besitzen und hegte deswegen
einige negative Vorurteile gegen Bullet For My
Valentine, die sich teilweise auch auf ihrer äusserst
erfolgreichen ersten Scheibe "Poison" von 2006
bewahrheiteten. Mit "Scream Aim Fire" folgt nun das
zweite Langeisen, anhand welchem BFMV beweisen müssen,
die Lorbeeren nicht zu früh eingeheimst zu haben, und um
es gleich zuzugeben: der Band gelingt's! Mit einer
verdammt gut funktionierender Mischung aus thrashiger
Härte, messerscharfen 80's-Gitarrensoli und melodischen
Ami Rock-Parts liefern die Waliser eine Platte ab, die
100% ein Verkaufsschlager abgeben wird. Dabei kann vor
allem erst genannte Zutat, der Thrash-Faktor, an Boden
gutmachen: Das an Metallica erinnernde Titelstück, der
brachiale Thrasher "Eye Of The Storm" oder "Waking The
Demon" mit seinem furiosen, zeitweise zweistimmigen Melo/Death-Solo
– alles Nummern, zu denen man die Rübe amtlich schwingen
kann und die mit Teenie-Rock aber auch gar nichts am Hut
haben. Ganz anders sieht es da bei "Hearts Burst Into
Fire" aus, eine Halbballade, die in Sachen
Oberflächligkeit, Mainstream-Ausrichtung und Schmalz
einzig vom abschliessenden "Forever and Always"
übertroffenen wird, das mit seinen 80's-Keyboards und
dem Mitklatsch/Mitsing-Teil (inklusive harmonischer 'Ohohohs')
prompt für eine modernere Version einer Glam
Rock-Ballade gehalten werden könnte. Da kann das
ebenfalls balladesk beginnende "Say Goodnight" schon um
einiges mehr gefallen, das durch mal einfühlsame, mal
kreischende Gitarrenarbeit und die heftigen Ausbrüche
gegen Ende überzeugt und nicht nur vage an die ruhige
Seite Metallicas erinnert. Beim übrigen Material kommt
die für Bullet typische Vermischung von cleanen und
geschreiten Vocals zum Zuge, wobei unter diesen Tracks
"Take It Out On Me" ganz klar das Rennen macht, denn mit
seinem wütenden Schrei-Refrain und dem, ich muss es
zugeben, an Maiden erinnernden, extrem melodischen
Mittelteil stellt dies einen der dynamischsten Songs der
ganzen Scheibe dar. Dass das Ganze dabei auch mit dem
dazu gehörenden druckvollen Sound daherkommt, das
versteht sich fast von selbst, und so kann sicherlich
kein Fan der Truppe etwas zu meckern haben. Ob man Matt
Tucks nasale Clean-Stimme nun mag oder, wie ich, eher
nicht, Bullet For My Valentine machen mit "Scream Aim
Fire" klar, keine Eintagsfliege zu sein und zocken
nebenbei gleich noch ein geiles Gitarrensolo nach dem
anderen, so dass man in Sachen Wiederbelebung der harten
80er schon fast Trivium Konkurrenz machen könnte.
Überrascht muss ich sagen: Respekt!
Kissi
Punkte:
7.9 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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STUCK MOJO - Southern Born Killers
Napalm Records/Musikvertrieb
Crossover war gegen Ender der 90er Jahre für viele
Metalheads ein Schimpfwort geworden, mit dem man
jeglichen Ansatz von alternativen Stilen im ach so
geliebten Metal bedachte - meiner Überzeugung nach
allerdings nach wie vor eine unentschuldbare Tat, denn
auch wenn wir dem Crossover im weiteren Sinn den
sogenannten Nu Metal verdanken, so wurden im Zuge der
Hardcore- & HipHop/Funk-Vermischungen auch geniale Bands
wie etwa Rage Against The Machine, Snot und Konsorten an
die Öffentlichkeit gespült. Doch während heutzutage in
Retrospektiven gerne an die Glanztaten solcher Bands
erinnert wird, werden die tragischen Helden von Stuck
Mojo dabei beinahe restlos totgeschwiegen - die Band aus
Atlanta/USA um Klampfengott Rich Ward (der von Zakk
Wylde hächstpersönlich mit dem Titel 'The Duke Of Metal'
geehrt wurde!) wird wegen den patriotisch ausgelegten
Texte und der alten Wrestling-Assoziationen oftmals
einfach als peinliches Überbleibsel abgestempelt, ohne
den beeindruckenden musikalischen Katalog auch nur eines
Blickes zu würdigen. Dabei zählten Stuck Mojo mit ihren
fetten Riffs und Double Base-Einlagen zweifelsohne stets
zu der metallastigsten Konsorte des Crossovers, und mit
der Kombination der klaren und gegrunzten Vocals von
Rich Ward und den aggressiven Shouts von Frontman Bonz
überzeugte die Band nicht nur auf Platte - Stuck Mojo
waren aufgrund der eher durchschnittlich laufenden
CD-Verkäufe vor allem stets eine hervorragende Live-Band
und an Intensität nur schwer zu überbieten. Als dann
1999 mit dem Ausstieg einiger Gründungsmitglieder
scheinbar das definitive Ende der Band vor der Tür
stand, war die Mannschaft vor allem auch finanziell ein
Wrack - laut Rich Ward wurden sie erheblich um Tantiemen
und Gagen betrogen. Doch zum Glück hatte der gute Duke
nach einem lauwarmen Solo-Album (mit dem sensationellen
Titel "My Kung-Fu Is Good") endlich wieder Lunte
gerochen, und mit dem neuen Sänger Lord Nelson auch
einen geeigneten Partner an der Seite. Aufgrund der
schlechten Erfahrungen mit Plattenfirmen
veröffentlichten Stuck Mojo das neue Werk bereits im
Sommer 2007 als Gratis-Download auf ihrer Homepage, und
gegen eine geringe Gebühr als direkten Mailorder
(mittlerweile scheinen sich die Wogen aber geglättet zu
haben, "Southern Born Killers" gibt's nun über die
üblichen Vertriebswege). Eine Frage bleibt natürlich im
Raum stehen: Was haben Stuck Mojo denn eigentlich in
einer quasi Crossover-freien Zeit noch zu sagen? Die
Antwort wiederum könnte einfacher nicht sein, die
Mannschaft tut genau das, was sie schon immer konnte:
Ordentlich Lärm, fette Riffs und abwechlsungsreiche
Vocals produzieren, und das auf klassisch heftigem
Niveau! Egal ob das melodische "The Sky Is Falling", das
brutale "Metal Is Dead", das orientalisch anmutende
"Open Season" oder das abschliessende "Home" - Stuck
Mojo sind nach wie vor ein eigenes Gütesiegel. Da möchte
man solch eher peinliche Ausfälle wie "For The Cause Of
Allah", "Yoko" und den Text von "I'm American" gerne
unter den Tisch kehren... Aber nein, Stuck Mojo wären
nicht Stuck Mojo, wenn sie nicht für ihre Ansichten
ordentlich mit der Tür ins Haus fallen würden, und das
wird schon seine Richtigkeit haben. Alles in allem also
eine gelungene Rückkehr an die Front, wenn diese
heutzutage auch etwas anders aussieht - hoffen wir mal,
dass sich die Band in erster Linie mehr um ihre
musikalische als um die politische Identität kümmert.
El Muerte
Punkte:
7.9 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SUICIDE SILENCE – The Cleansing
Century Media/EMI
Nach der selbstbetitelten Debut-EP aus dem Jahre
2005 geht es für die Amis von Suicide Silence mit "The
Cleansing" über die volle Runde ans Eingemachte. Dieses
Eingemachte hat es in sich und ist für zarte Seelchen
denkbar ungeeignet, jedoch für Anhänger des Groben mit
Hang zur Chaostheorie und Melodie-Allergie ein leckeres
Süppchen, an dem man sich die Zunge verbrennen kann.
Wobei Süppchen hier nicht ganz zutrifft, denn "The
Cleansing" ist mehr ein Eintopf der extremen
Metal-Spielart. Mit Zutaten wird nicht gegeizt,
Grindcore, Death Metal, Black Metal-Gekreische, massig
Downbeats, Frickel-Gemüse und Harcoregewürze. An erster
Stelle steht natürlich die Frage, ob so was
'funktionieren' kann... Die Antwort lautet: Ja durchaus,
mindestens beweisen Suicide Silence, dass man all die
Zutaten unter einen Hut bringen und dabei eine derbe
Hasslawine lostreten kann. Freunde klar strukturierter
Songs werden sich jedoch an "The Cleansing die Zähne
ausbeissen, da sich die Jungs in jedem der Songs so
richtig austoben und die musikalische Wildsau
rauslassen. Dabei geben sich Suicide Silence
ausgesprochen Mühe, all die Spielarten der derben Klänge
in ihren Songs zu vereinen, Blastattacken laufen auf
Breakdowns auf, eine Death-Dampfwalze löscht den Moshpit
aus, bevor ein vernichtendes Doom-Riffing die Seelen in
die Ewigkeit mit wildem Geschrei, Gekeife und
verachtenden Gegrunze begleitet. Grundsätzlich sind ja
die Spielarten längst etabliert und Deathcore wurde
durch Suicide Silence auch nicht neu erfunden, aber es
ist schon erstaunlich, mit welcher Fingerfertigkeit die
Jungs das alles als eine Einheit emporsteigen lassen und
dabei stets die Kontrolle behalten. Durch die vielen
Wendungen in den Songs leidet ein wenig der Groove, und
natürlich steigt auch automatisch der Anspruch an den
Zuhörer, sprich es braucht mehr als einen Durchlauf, um
die musikalischen Wutausbrüche richtig verdauen zu
können. So etwas wie einen 'Hit' sucht man natürlich
auch vergebens auf "The Cleansing", denn wie erwähnt:
Melodien, die sich im Hirn verankern, sind hier schlicht
nicht vorhanden, es ist mehr die Bohrmaschine, welche
unter gnadenlosem Lärm riesige Löcher ins Zwerchfell
reisst. Auch wenn die breite Masse dankend abwinkt, so
könnte ich mir vorstellen, dass Suicide Silence mit "The
Cleansing" in den Selbsthilfegruppen der Extrem
Metal-Konsumenten mit offenen Armen empfangen wird.
R.K.
Punkte:
7.9 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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LAST AUTUMN'S DREAM – The Very Best Of LAD & Live In
Germany
Escape Music/Non
Stop Music
Seit 2003 hat die Formation Last Autumn's Dream
jedes Jahr ein neues Album publiziert. Fünf an der Zahl
waren's dementsprechend bis letztes Jahr. Vor allem das
selbstbetitelte Debut lies damals aufhorchen: Zur
Besetzung gehörten nämlich gleich drei Members von
Europe, Jan Haugland (Drums), Mic Michaeli (Keyboards)
und John Leven (Bass). Aufgrund der Reunion deren
Stammband wurden die drei ersetzt durch die beiden
Talisman-Musiker Marcel Jacob und Jamie Borger so wie
dem Crystal Blue-Tastenmann Thomas Lassar. Die Beiden
Köpfe der Band und die Konstanten im Line Up sind der
Sänger Mikael Erlandsson, der vor allem solo schon sehr
aktiv war, und der ehemalige Fair Warning-Gitarrist Andy
Malecek. Offensichtlich haben sich da die richtigen Zwei
gefunden: Im Melodic/AOR-Genre ist es jedenfalls
zwischenzeitlich selten, dass eine Band über fünf Jahre
hinweg existiert. Das wirklich aussergewöhnliche an LAD
ist das konstant hohe Niveau, auf allen Alben stehen
diverse richtige Highlights. Eingängige Melodien,
verpackt in knackigen Songs, klare, kraftvolle Vocals
und die harmonische Gitarrenarbeit sind hervorzuheben.
Einen aus 16 Tracks bestehenden Querschnitt zu diesem
Zeitpunkt ist jedenfalls mehr als gerechtfertigt. Das
umfangreiche Package wird zusätzlich durch eine
Live-Scheibe mit weiteren zehn Songs aufgewertet. Auch
die Auswahl der Titel entpuppt sich als sehr
fanorientiert. Die beiden Silberlinge enthalten
erstaunlich wenig Überschneidungen, wodurch satte 22
verschiedene Songs präsentiert werden, wovon einer ein
unveröffentlichter Studio-Outtake ist. Das Prädikat 'value
for money' ist gerechtfertigt.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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DARK FORTRESS - Eidolon
Century Media/EMI
Was will man mehr, von Anfang an dabei und noch
immer erfolgreich: Dark Fortress haben seit Jahren eine
stattliche Fangemeinde in der deutschen Black
Metal-Szene, die bereits über 15 Jahre existiert. 1994
gründete eine sechsköpfige Truppe die melodisch
angehauchte Black Metal-Band Dark Fortress. Es vergingen
7 Jahre, bis die Band ihr Debutalbum "Tales From Eternal
Dusk" herausrückte und bereits mit etlichen
Mitgliederwechseln auf sich aufmerksam machte. In der
Gegenwart bestehen Dark Fortress noch immer aus sechs
Mitgliedern, wobei keiner bei der Gründung anwesend war.
Der letzte Abgang war Sänger und Hauptmarkenzeichen von
Dark Fortress: Azathoth (Matthias Jell). Er wurde durch
Morean abgelöst, der bei Eidolon zum ersten Mal für Dark
Fortress am Mikro steht. Das fünfte Werk der Deutschen
kann auf jeden Fall mit den älteren Alben mithalten, und
auch der neue Sänger überzeugt mit druckvollen
Stimmbändern. Was aber von Anfang an auffällt, ist die
Ähnlichkeit mit diversen norwegischen oder auch
deutschen Black Metal-Kollegen. Obwohl "Eidolon" ein
Konzeptalbum darstellen sollte, wirkt es wie eine
Mischung aus verschiedenen Stücken von Secrets Of The
Moon und Satyricon. Bestes Beispiel ist wohl der Song "Baphomet",
der wie ein zweites "K.I.N.G." von Satyricon klingt. Auf
der anderen Seite merkt man aber immer wieder, dass die
Jungs nicht nur norwegischen Schwarzmetall kopieren
können, sondern auch selber mächtig was auf dem Kasten
haben. Stücke wie "Analepsy" oder "Cohorror" erfassen
den Hörer wie eine Flutwelle und schleudern ihm
druckvoll die Töne um die Ohren. Schlagzeugarbeit wie
Granatenregen, melodische Gitarrenwände und eine tolle
Stimme lenken das zu wenig eigenständige Werk doch noch
in die richtige Richtung. Dark Fortress überzeugen mit "Eidolon"
nicht zu 100%, was aber nicht am Können der Band,
sondern am Material liegt, das einfach zu oft gehört
klingt.
Yannick S.
Punkte: 7.9 von 10
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THRASHING LIKE A MANIAC - Compilation
Earache/Non
Stop Music
Die Thrasher sind schon seit einiger Zeit im Aufwind
und das freut uns natürlich riesig. Viele alte Säcke
haben sich wieder ganz lieb, und die sogenannten
Reunions trefen bei uns im Sekundentakt ein. Dass die
Old School-Bands wieder im Kommen sind, animiert
natürlich die Jüngeren der Szene umso mehr, und es
ensteht eine kleine, aber feine Untergrund-Szene.
Nachwuchs muss einfach sein, denn sonst können wir
unsere doch so tolle Musik abschreiben. Das sieht ja man
auch beispielsweise im Sport. Jetzt hat Earache Records
reagiert und eine satte Best Of zusammengestellt, so
dass ihr einen Einblick in die doch noch sehr junge New
Thrash-Bewegung bekommt. Die 16 Bands, die hier verewigt
sind, werden sicher schon nächstens und in absehbarer
Zeit von sich reden machen. Bei diesen Bands hört man
alles, was den Thrash so interessant macht: Schnelle
Riffs und Soli, brutale Double Base-Attacken, coole
Breaks, tolle Moshparts und natürlich die Old
School-Einflüsse, vermischt mit dem heutigen und auch
nicht weniger brutalen Sound. Alles in einem für die
jüngeren Thrasheinsteiger unter euch eine gelungene
Compilation mit Bands, die noch eher unbekannt sind,
aber sonst richtig gut abgehen. Um ein paar Namen zu
nennen: Fueled By Fire, Warbringer, SSS Dekapitator,
Merciless Death, Lazarus, Mutant, Violator, Evile,
Bonded By Blood u.s.w. Für Thrash-Fans ein Muss zur
unterstützung der Szene, denn der zusammenhalt bei den
Thrashern war und ist immer noch eine einmalige Sache.
Bin stolz, ein Thrasher zu sein. Klingt ein weing
patriotisch, aber einmal vom Thrash-Virus befallen, das
bedeutet: Immer ein Thrasher!
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
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27.90 SFr.
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DISGROOVE - Gasoline
N-Gage
Productions/Musikvertrieb
Bei dem Basler Trio Disgroove hören wir schon im
Bandnamen, was uns erwartet: Groove und nochmals Groove,
der bei einer Optimalen Stereoanlage schon mal den
Verputz von der Decke löst. Ja Leute, Disgroove gehen
schnörkellos zur Sache. Sänger und Gitarrist Phillipe
haut beim ersten Song "Gasoline" richtig Fett in die
Saiten, und mit seinem melodiösen Gesang punktet er
sofort. Die ehemaligen Gurd-Recken haben im Little
Creek-Studio dann auch vom aktuellen Gurd-Boss einen
mehr als nur amtlichen Sound bekommen. Bei der Mucke von
Disgroove handelt es sich um Einflüsse von King's X
(geniale, unterbewertete US-Band) und etlichen
Grunge-Kapellen wie Nirvana (bei den leiseren Parts) und
Alice In Chains (Bei den lauteren Parts). Ihr seht also,
es handelt sich hier um die berüchtigte 'laut und leise'
Dynamik, die eben die Seattle Grunge-Szene so bekannt
gemacht hat. Bei den zehn Tracks fehlt mir leider ein
richter Kracher, o.k., "Gasoline" könnte man als solchen
nehmen, aber sonst sind die anderen Songs richtig
'nett', aber um international zu bestehen braucht es
noch einen Tick mehr Eigenständigkeit und vielleicht
noch einen Zacken mehr Zeit für das Songwriting. Wie
gesagt, schlecht ist das Material beileibe nicht, ja
sogar radiotauglich, aber bei ein paar Durchläufen
treten Verschleisserscheinungen beim Schreiber dieser
Zeilen auf.
Daniel J.
Punkte: 7.8 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SILVERDOLLAR - Evil Never Sleeps
Shark Records
Silverdollar bringen mit dem Album "Evil Never
Sleeps" ein Album auf den Markt, welches sich vor allem
durch die gut gelungene Kombination von starkem
Gitarrenspiel, aggressiven Drumbeats und starkem, klarem
Gesang auszeichnet. Die Mischung ermöglicht es, eine
ganze Menge Wut und sonstige Emotionen auszudrücken,
ohne die Grenze zum 'too much'-Gefühl zu überschreiten.
Während seinen 50 Spielminuten überzeugt das Album mit
10 starken Stücken. So kraftvoll wie das Album beginnt,
so ruhig kommen Stücke wie "Rising Son" daher. Immer
wieder erinnern Silverdollar an Bands wie Treshold oder
Dream Theater. Ja, das bereits erwähnte Stück "Rising
Son" würde man beinahe ohne zu zögern Dream Theater
zuordnen. Obwohl man bei solchen Sachen ein Auge
zudrücken kann, geht doch etwas von der Personalität des
Albums verloren. Vielleicht sind dies auch die
Nachwehen, welche darauf hinweisen, dass Silverdollar
vor mittlerweile 6 Jahren ihre Karriere als Coverband
starteten und "Evil Never Sleeps" ihr erstes Album ist,
auf dem alle Songs aus ihrer Feder stammen (abgesehen
von dem Album "Silverdollar", welches 2005 erschien und
dessen 3 Songs auf "Evil Never Sleeps" ebenfalls
enthalten sind). Auf jeden Fall ist das Album
hörenswert, vor allem wer gerne mal Prog mit etwas
härteren Gitarreneinlagen hat, sollte ein Ohr voll davon
nehmen.
Miriam
Punkte: 7.8 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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THE STREET - The Divine Debauchery
MusicBuyMail/Non
Stop Music
The Street kommen aus Salt Lake City, Utah, und
schmeissen hier schon mit ihrem 6. Album um sich. Kurz
gesagt hören sich die Amis, vor allem Shouter B. Arnold,
wie eine härtere Version von Bon Jovi an. Die Musik kann
man getrost als US-Hard Rock mit Einflüssen von Mötley
Crüe, vielleicht etwas Dokken und eben Bon Jovi
beschreiben. Man findet einige coole Tracks auf dem
Silberling wie das eher ruhigere "Bitter" mit cooler
Gesangsmelodie, oder auch das folgende "Light Of Day"
gefällt ganz gut. Das rauhe "Step It Out" rockt auch
ganz ordentlich aus den Boxen, und "Nemesis" kommt mit
saucoolen Gitarren daher. Ich muss zugeben, dass mich
das Teil anfangs echt gelangweilt hat, aber nach und
nach öffnet sich "The Divine Debauchery" dem Zuhörer und
fängt durchaus an zu gefallen, es rockt auf jedenfall
einiges mehr als das letzte (schlaftablettchenmässige)
Bon Jovi-Werk. Man könnte hie und das die
Gesangsmelodien noch etwas verbessern aber das Teil
rockt trotzdem ganz ordentlich daher.
Crazy Beat
Punkte: 7.6 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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VIRON – Ferrum Gravis
Metal Heaven/Disctrade
Nannten Viron aus unserem nördlichen Nachbarland
ihre Debut-Scheibe von 2006 selbstsicher "NwoGHM", also
"New Wave of German Heavy Metal", so zeigt man sich bei
Album Nummer 2 in Sachen Namensgebung nicht minder
überzeugt von der eigenen Sache: "Ferrum Gravis" -
"Schweres Metall" - "Heavy Metal"! Die Bezeichnung
stimmt, der Look auch, aber gilt das auch in Sachen
Qualität? Fakt ist, und das zeigt nur schon das
eröffnende "Liberator", dass man dem Stil von "NwoGM"
treu bleibt, also rifforientierten, meist in Richtung
Amiland der 80er ausgerichteten Power Metal zum Besten
gibt. Einzig auffallend verändert hat sich dabei der
Gesang von Fronter Alexx, dessen Lines nun nur so von
Theatralik strotzen, was der geschmeidigen, fast schon
als ölig zu bezeichnenden Stimme, die irgendwo zwischen
Niklas Isfeldt (Dream Evil), Hansi Kürsch (Blind
Guardian) und Dio liegt, an sich sehr gut stehen würde,
auf Dauer aber schon fast etwas kitschig zu werden
beginnt. Der neu erschaffenen Dramatik zum Trotz
vergisst es der Fünfer dann aber doch nicht, ordentlich
straighten Metal abzuliefern; bestes Beispiel dafür sind
Nummern wie "The Isle Of Man", "Beyond The Gates" oder
das zum Headbangen zwingende "Led Astray". "On The Run"
hingegen flirtet nach rhythmisch ausgefallener, aber
funktionierender Strophe mit einem leichten AOR-Feeling,
hervorgehoben durch den getragenen Refrain und das von
80's geschwängerte, zweistimmige Kreisch-Gitarren-Solo.
Das Highlight von "Ferrum Gravis" jedoch ist weder ein
Stampfer noch eine Hymne, sondern die Gänsehaut
hervorrufende, tief melancholische Ballade "War", die
sich mit dem Unsinn und Übel des Krieges
auseinandersetzt, sich dabei ironischerweise aber eines
Manowar-würdigen Pathos bedient, der aber niemals
kitschig klingt, im Break sogar zeitweise an die
theatralische Morbidität alter Alice Cooper-Balladen
erinnern lässt. So finden sich auf dem Zweitwerk der
Deutschen ausser dem überflüssigen "Metal Ball"
aussschliesslich souveräne Nummern, unter denen sich
auch die eine oder andere erwähnte Perle befindet.
Schaffen es Viron nun noch, die Arrangements und
Strukturen etwas schlüssiger und kompakter zu gestalten,
dann könnte Platte Nummer 3 ein echtes Highlight der
kommenden Jahre werden. So 'gravis' ist dieses 'ferrum'
aber auch wieder nicht, noch nicht jedenfalls...
Kissi
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GRANTIG - So muss es sein
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Als erstes muss in diesem Falle gesagt werden, dass
das Debutalbum der deutschen Band definitiv
Geschmackssache ist. So ist ihre Musik ziemlich roh und
macht damit ihrem Namen alle Ehre. Die Kombination aus
Text und Musik vermittelt eindeutig Wut und erinnert
somit mit ihren heftigen Riffs teilweise an Bands wie
Pantera. Wer also bereits nicht bei bester Laune ist,
wird nach dem Hören dieses Albums wohl nur noch schwer
zur besserer Laune zurückfinden. Ich persönlich rechne
den vier Deutschen hoch an, dass ihre Texte auf deutsch
sind, kann aber leider mit ihrer Art, die Instrumente zu
spielen, nicht so viel anfangen. Immer wieder erhielt
ich das Gefühl, dass am Anfang der Vorsatz stand, Metal
zu spielen und alles dafür gegeben wurde, diesen Vorsatz
einzuhalten. Dabei gingen für mich leider die Feinheiten
der Musik verloren. So sollte auch Metal eine gewisse
Ruhe haben (jaja, hört sich blöd an, Metal und Ruhe?!
Aber ich hoffe ihr versteht, was ich meine), und dieses
Etwas fehlt. Aber wie bereits erwähnt ist dieses Album
wirklich Geschmackssache und allemal hörenswert, denn
selten trifft man auf so viel Wut, und das Ganze dann
auch noch kombiniert mit deutschen Texten ist wohl noch
seltener. Meines Erachtens nach liefern die Jungs hier
einen guten Einstieg und haben definitiv nicht das Ziel,
der breiten Masse zu gefallen. Bei der nächsten CD
vielleicht auch mal einen Gang zurückschalten, um dem
Hörer überhaupt die Gelegenheit zu geben, die Musik auf
sich wirken zu lassen, würde nicht Schaden.
Miriam
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BLIND PETITION – Bloody Reunion
Eigenvertrieb
Vor einem Jahr durfte ich das Solo-Album des Blind
Petition-Sängers Gary Wheeler bewerten und mich an seine
spezielle Stimme 'gewöhnen'. Handelte es sich damals um
ein Rock-Album, werden nun bei seiner Stammband wieder
die Blues- und Hard Rock-Gitarren ausgepackt. Und auch
heuer gilt: Kommt man erst mal mit der Stimme klar,
wird's gut. Dies kann eine Weile dauern, lohnt sich
aber, lernt man hier doch nicht nur gute Songs kennen,
sondern auch eine der grossen österreichischen Hard
Rock-Bands (ja so was gibt's!). Blind Petition ist die
Band um die beiden Gitarren schwingenden Bartsch-Brüder
Hannes und Berti. Ende der 80er Jahre hatten sie einen
gewissen Erfolg in Europa und konnten das Wiener
Donau-Festival 8 mal in Folge headlinen. Ihr Sänger war
zu dieser Zeit Gary Wheeler. Mitte der 90er Jahre
stellte die Band ihre Aktivitäten ein und trat erst
wieder 2004 mit einem neuen Album und anderem Sänger in
Erscheinung. Heuer ist ihr alter Kreischer also wieder
da, und Blind Petition rufen zur "Bloody Reunion". Im
Gepäck haben sie Songs wie das sehr bluesige "Follow The
Rules", das groovige "Speed It Up" oder das hardrockige
"The Big Things". Bei "Even A Soldier" wiederum wirken
die Österreicher sehr sanft und verträumt. Generell wird
versucht, ein Southern Rock-Feeling aufkommen zu lassen,
wozu die Stimme aber eher ungeeignet ist. Trotzdem oder
gerade dadurch behalten Blind Petition einen sehr hohen
Wiedererkennungsfaktor. Was schliesslich fehlt, sind die
Überhammer-Songs, bei denen man gerne mitsingt und
mitklatscht und die kleinen Aha-Erlebnisse. "Bloody
Reunion" ist ein gutes Album, nicht mehr und nicht
weniger. Ob das aber heute noch für den grossen Erfolg
reicht?
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10
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DEJA VU – Decibel Disease
Karthago Records/Non
Stop Music
"Scheiss auf Fortschritt und die letzten 20 Jahre!
Früher, in den guten alten 80ern, war eh alles besser!“
So lautet wohl etwa das Motto der Deutschen Old
School-Formation Deja Vu, die mit ihrem zweiten Album "Decibel
Disease" die Ära der Kutten und Lederhosen
wiederauferstehen lässt. Dabei klaut man permanent
unverfroren von Legenden wie Priest ("Die For The Tyrant"),
Accept ("Metalhead"), Vicious Rumors oder Maiden und
zeigt Null Bock auf Eigenständigkeit oder Innovation.
Also nicht erwähnenswert? Oh doch! Erstens ist nämlich
das Gross des Materials verdammt stark, und zweitens
haben es die nicht mehr ganz so jungen Recken auch
technisch voll auf dem Kasten. Das unentdeckte
Ausnahme-Talent ist dabei Sänger Werner, dessen Stimme
oftmals unglaublich stark an Bruce Dickinson erinnert
("Face Down In The Dirt"), während seine Screams eher in
Richtung Halford tendieren, was besonders bei "Decibel
Disease" oder "Slave To The Gods" auffällt. "Warum zum
Teufel hat es ein solches Gesangsorgan nicht zu mehr
Berühmtheit gebracht?" fragt man sich da unweigerlich.
Aber egal, auch bei Deja Vu, deren Debut-Scheibe "Bullets
To Spare" 2006 auf den Markt kam, kann sich die
Stimmgewalt voll austoben, denn auch der Rest der Truppe
beherrscht sein Handwerk, sei es im straighten
Riff-Monster "You Will Know My Name" oder sonst wo. So
bangt man munter vom Opener "Under Fire" bis zum
stampfenden Rausschmeisser "Walls Of Sleep" durch, wobei
die letzten 5 Nummern das Niveau der vorangenannten
nicht mehr wirklich halten können, und vergisst
zeitweise sogar fast den fahlen Beigeschmack von Plagiat
und Uneigenständigkeit. Jedoch eben nur fast, und so
kriegt man das leise Gefühl, dass diese Scheibe in den
80ern ein Riesen-Hit wäre, heute jedoch zu verstaubt und
zu stark in der Vergangenheit angesiedelt ist. Old
School-Heavy Metal, gemacht von echt talentierten "Children
Of The 80's", so ein weiterer unterhaltsamer Track der
Band, kurzweilig und bewährt.
Kissi
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DELIVERANCE - As Above ~ So Below
Retroactive Records
Wie kann es sein, dass eine Thrash Metal Band seit
1989 dreizehn Alben draussen hat und kaum jemand davon
Notiz nimmt? Tja..., da gäbe es einige Antworten, wovon
eine davon die wäre: Christian Metal! In unseren
Breitengraden, sprich Europa, kennt man höchstens noch
die (früher) Bibeln werfenden Stryper, alles andere lief
überwiegend "ennet dem Teich". Grundsätzlich, also
musikalisch unterscheiden sich solche Bands nicht von
ihren "ungläubigen" Kollegen, aber textlich sieht es
freilich anders aus. Da mir dieser Aspekt jedoch seit je
her eigentlich eher schnuppe ist, richtet sich meine
Aufmerksamkeit ganz der Musik! Nach dem viel zu langen
Intro (weit über drei Minuten!) geht es mit "Cause &
Effect" endlich los. Progressiv ausgerichteter Thrash
mit etwas Schlagseite zu Machine Head und der
Variabilität von System Of A Down weht mir da eher
sperrig entgegen. "Return To Form" streift darauf mit
etwas rappigem Groove die Metalcore Ecke, wie es vor
Jahren Merauder schon taten. Der Aufbau der Songs ist
aber durchwegs, vor allem wegen der teils etwas
abgedrehten Soli, stets komplex gehalten, was halt auf
Kosten eines voran treibenden Grooves geht, der beim
Titeltrack jedoch immer wieder mal aufblitzt. Trotzdem
will das Teil auch nach mehrmaligem Durchlauf nicht
recht zünden. Während die Produktion über weite Strecken
soweit in Ordnung ist, blieb aber für den (zu dürftigen)
Drum-Sound wohl nicht mehr genug Geld übrig, da mir vor
allem die Snare zu billig, resp. viel zu dünn klingt. Da
kommt zum Beispiel bei "Should We Cross Paths"
schmerzlich zum Vorschein. Man könnte glatt meinen, dass
ein Specht gegen einen Baum hämmert! Deliverance
beherrschen ihr instrumentales Handwerk ohne Zweifel,
aber das gleichförmige Songwriting fällt über die ganze
Distanz zunehmend ab. Eine Ausnahme bildet wenigstens "Enlightened"
als rhythmischer Schlusstrack mit ordentlich Schmackes.
Freunde von sonst zumeist kompliziert aufgebauter Mucke
könnten von "As Above ~ So Below" womöglich mehr angetan
sein als ich und sollten darum ein Ohr voll riskieren.
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10 Hier bestellen für
29.90 SFr.
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THE AGONY SCENE - Get Burned
Century Media/EMI
Manchmal habe ich echt das Gefühl, ich sei der
einzige, der sich ernsthaft mit der Zukunft des
zeitgenössischen Metals auseinandersetzt - Die
Veröffentlichungen der letzten Zeit standen klar unter
dem Zeichen der Stagnation, entweder bauten die Bands
auf die üblichen Metalcore-Breakdowns, oder aber die
allseits beliebte Devise 'schneller & lauter' kam zum
Zug: Metal & Metalcore klang Ende 2007 beinahe durchs
Band wie die kleinen Geschwister von At The Gates und
Konsorten - natürlich ohne auch auch nur im Ansatz deren
Klasse zu erreichen. Auch The Agony Scene liefern mit "Get
Burned" keine grundlegende Antwort auf diese Geschichte
- aber es hält sie nicht davon ab, ein interessantes
Kapitel darin aufzuschlagen: Die Band klingt auf "Get
Burned" einfach überraschend rotzig und dreckig.
Natürlich finden sich Keif-Vocals, Breakdowns und Up
Tempi quer durchs Album, aber Songs wie "Barn Burner", "The
Will To Bleed" und "Old Scratch" fügen dem Ganzen einen
guten Schuss Authentizität hinzu. In manchen Momenten
erinnert mich dieser neu entdeckte Mut zum 'Finger
schmutzig Machen' etwas an das Devildriver-Debut, die
kurzen Songspielzeiten und die (streckenweise
überreizte) Eingängigkeit gehen hier klar Hand in Hand.
Wie gesagt, nach dem Ausweg aus der Krise wird man auf "Get
Burned" lange suchen - aber die Jungs von The Agony
Scene schlagen interessante Töne an, deren Entwicklung
im Auge behalten werden sollte.
El Muerte
Punkte: 6.9 von 10
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PIGSKIN – Noise Of The Broken Bones (EP)
Non
Stop Music
Wer sich in der heimischen Metal-Szene auskennt, dem
sollte der Name Pigskin durchaus geläufig sein, wühlen
die Jungs schon einige Jahre wie wilde Eber den
Thrash-Acker auf. Habe ich mich beim letzten Langeisen "Exposed
To Threat" gefragt, wieso die Schweinebande noch keinen
Deal an Land gezogen hat, scheint es mit der neue EP "Noise
Of Broken Bones" einen Schritt vorwärts gegangen zu
sein, konnte doch endlich mal in Punkto Vertrieb ein
Erfolg verbucht werden. Doch auch was die Songs angeht
haben Pigskin wohl neue Energie getankt. Noch nie hat
sich die Band so aggressiv angehört und sind die
rasenden Thrash-Riffs so brutal in den Futtertrog
geschnetzelt worden wie auf dem neusten Tondokument der
Tierliebhaber. Wie es scheint, ist man den Jungs kräftig
auf den Ringelschwanz getreten, anders kann ich mir die
wutentbrannte und rohe Stimmung nicht erklären.
Melodieanteile sind auf ein absolutes Minimum reduziert,
das Tempo wird konstant hoch gehalten, auch wenn sich
zwischendurch Breakdowns einschleichen sorgen selbst
diese für keine Verschnaufpausen. Neben dem sehr
gelungenen Napalm Death-Cover "Siege Of Power" sorgen "Three
Day Fever" mit seinem druckvollen Riffing im letzten
Drittel des Songs und "Deep Frozen Sky", welches auch
gegen Ende hin mit ein wenig Melodieanteil hinterlegt
ist, für Stimmung. Die vier neuen Songs sowie das Napalm
Death-Cover werden auf der Bühne mit Sicherheit die
Knochen im Moshpit brechen lassen, das spürt man so
richtig bei dem Verzehr der wilden Klänge, doch wenden
wir uns der Kritik zu. Es fällt auf, dass sich zwar
Sänger Dani Forror in bester Death Metal-Manier die
Stimme aus dem Leibe kotzt und grunzt, aber teilweise in
der gewaltigen Saitenfront schlicht verloren geht, ein
Umstand, den die sonst druckvolle und gute Produktion
verschmerzen muss. Pigskin beweisen hier mit den neuen
Songs, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören
und reif für die Schlachtbank sind, jedoch gilt auch
hier, was für viele andere Bands aus dem Thrash-, Death-
und Metalcore-Genre zutrifft: Es fehlt ein wenig der
Wiedererkennungswert. Gut sind sie irgendwie alle,
brutal, aggressiv, kompromisslos, doch bei der enormen
Masse an Bands, welche sich dem Saiten-Schreddern
verschrieben hat, mangelt es Pigskin noch an eigenen
Killer-Attributen, um aus dieser Masse heraus zu
stechen... Aber was nicht ist kann ja noch werden, und
wie erwähnt, live wird hier der der Schweinestall heftig
ausgemistet.
R.K.
Punkte:
keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 19.90 SFr.
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MAIN LINE RIDERS – Shot In The Dark
Retroactive Records
Die Texaner Main Line Riders erinnern stark an
unsere Schweizer Vertreter des Retro-Sleazy Silver Dirt.
Die Beiden Bands haben viel gemeinsames, positiv wie
negativ. Die Einflüsse sind klar: Guns'n'Roses, Skid Row
und Hanoi Rocks werden genannt. An diesen Bands kommt
man nun mal nicht vorbei, wenn man die glorreiche Zeit,
als auf dem Sunset Strip in Hollywood non stop Partytime
angesagt war, wieder aufleben lassen will. Mit dem
weiteren Querverweis zu AC/DC wird man auch nicht
sonderlich überrascht. Welche Kick Ass-Band liebt nicht
die Känguruh-Rocker? Main Line Riders stehen bei weitem
nicht alleine da mit ihren Vorlieben. Doch den Jungs
fehlt noch etwas, um für Aufsehen zu sorgen. Deren Musik
tritt zwar ganz ordentlich in den Allerwertesten, doch
beim Songwriting fehlte der Band das Fingerspitzengefühl
für Wiedererkennung. Mit einigen wenigen Ausnahmen sind
die Tracks zu belanglos. Die knackigen Hooklines und die
wuchtigen Refrains, wie sie eben in den späten 80ern
selbst von weniger bekannten L.A. Bands, gang und gäbe
waren, sind auf "Shot In The Dark" Mangelware.
Interessanterweise klingt die Truppe praktisch gleich
wie Buckcherry, und gar nicht mal wirklich schlechter.
Da stellt sich die Frage, ob der Megaseller Buckcherry
nicht überbewertet wird. Die Skandinavier sind in diesem
Genre zwischenzeitlich den Amis Meilen voraus. Nicht nur
bewährte Bands wie Backyard Babies oder Hardcore
Superstar sondern auch neuere Truppen wie Crashdiet oder
Gemini Five klingen im Vergleich mit unseren Texanern
authentischer. MLR haben ihre Hausaufgaben sicher gut
gemacht. Gut ist in diesem Fall aber eben noch nicht gut
genug. Die Ansätze sind vorhanden, die Grundsteine
wurden gelegt. Man darf gespannt auf den nächsten
Streich warten und sich die Zeit mit der Konkurrenz aus
Nordeuropa vertreiben.
Chris C.
Punkte: 6.8 von 10 Hier bestellen für
27.90 SFr.
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STEELRAISER - Race of steel
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Steelraiser beschreiben ihren Sound selber als
geradliniger Heavy Metal ganz im Stil von "Painkiller"
(Judas Priest) mit gnadenlosen, sägenden Gitarren und
Songs mit Hymnencharakter. Ich denke, dem kann man
soweit zustimmen. Hier dominieren wirklich die harten
Gitarren und zeitweise auch die guten alten
Gesangsmelodien vergangener Zeiten. Man hört auch die so
geliebten 2-stimmigen Gitarrensoli, überhaupt gefallen
die Priest-artigen Soli, gepaart mit den typisch
deutschen Riffs und Chören. Auch dürfen die
Accept-typischen Gitarren nicht fehlen. Einzig der Mid
Tempo-Song "Princess Of Babylon" und das Manowar-lastige
"The Night" fallen etwas aus dem (Speed Metal-) Rahmen.
Ansonsten drücken die Metaller eigentlich dauernd voll
aufs Gaspedal. Mit der Zeit wirkt dann "Race Of Steel"
doch etwas öd, was vor allem an Sänger Alfonso Giordano
liegen mag, der seine Stimme meiner Meinung nach
unbedingt noch etwas vielseitiger einsetzten sollte. Na
ja, und mit Titeln wie "Ride The Fire", Race Of Steel",
"Gears Of war" und "Evil's Rage" reisst man heute auch
nicht mehr jeden Headbanger hinter dem Ofen hervor. Aber
wie gesagt, die Gitarren sind wirklich geil.
Crazy Beat
Punkte: 6.7 von 10 Hier bestellen für
27.90 SFr.
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SVARTBY – Kom I Min Kittel
Trollzorn/Non
Stop Music
Ja, die Wälder rufen noch immer! Ob finnisch,
schwedisch oder norwegisch, die Geschichten aus dem
Norden verkaufen sich nach wie vor. Das haben sich die 5
Russen von Svartby wohl auch gedacht, als sie 2004
beschlossen, Folk Metal zu machen. Komischerweise aber
nicht in ihrer eigenen Sprache, sondern auf finnisch. Ob
die Sprache was an der Musik ändern würde, wissen nur
die Sterne, die Songs erinnern aber allesamt an
Finntroll. Ob sie wissen, dass die Finnen eigentlich
schwedisch singen? Aber mal abgesehen von den recht
eindeutigen Einflüssen lässt sich der Spassfaktor nicht
leugnen, in den 30 Minuten Spielzeit sind einige lustige
Ideen enthalten. Das Booklet ist liebevoll gemacht und
zeigt mit hübschen Bildern, worum es bei den einzelnen
Liedern geht. Da ist eine Hexe, die mit bösen Geistern
einen Pakt schliesst, und das Ganze endet dann
schliesslich in einer recht blutigen Julnacht. Ganz
lustig dabei ist das Intro des Liedes: Stille Nacht im
Humppa-Gewand, das mit menschlichen Schreien
abgeschlossen wird. Die ganze Zeit durch fällt positiv
ins Gewicht, dass die Instrumente perfekt abgemischt
sind und sich weder Flöten noch Geigen nervend in den
Vordergrund drängen. Aber es fehlt an wirklicher
Eigenständigkeit, auch wenn sie einiges besser sind als
ein grosser Teil der ähnlich geneigten Bands. Es reicht
somit einfach für guten Durchschnitt. Wer sich die Zeit
zur nächsten Finntroll verkürzen will, macht mit "Kom I
Min Kittel" sicher keinen Fehler.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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ETERNAL FLIGHT - Under The Sign Of Will
Manitou Records/Non
Stop Music
Die Franzosen um den Ex-Dreamchild Sänger Gerard
Fois haben sich dem Power Metal mit Prog-Einflüssen mit
starkem Ami-Einschlag verschrieben. Songs wie das starke
"Friends" können voll überzeugen, sowie gesanglich wie
auch musikalisch. Leider kann der Rest der Songs da
nicht mithalten, und die einzelnen Tracks verlieren sich
irgendwo im Musikalischen. Die Gesangslinien sind zu
oberflächlich und harmonieren auch nicht immer so toll
mit dem Rest der Musik. Ich meine damit, dass der Gesang
vom Niveau her größtenteils nicht mithalten kann mit der
Musik, das Ganze ist keine Einheit und verliert sich in
den einzelnen Songs. Versteht mich nicht falsch, die
Mucke ist beileibe nicht schlecht, aber die Jungs werden
es nicht leicht haben, und ich befürchte, dass Eternal
Flight gar nicht mal so lange fliegen werden, wie es ihr
Name voraussagt. Leider.
Crazy Beat
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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KHYMERA – The Greatest Wonder
Frontiers Records/Disctrade
Das AOR Projekt Khymera geht mit "The Greatest
Wonder" bereits in die dritte Runde. Gegründet wurde es
vom italienischen Multiinstrumentalisten Daniele
Liverani. Für das erste Album wurde damals der
Kansas-Shouter Steve Walsh verpflichtet. Schon auf dem
zweiten Output wurde er aber durch Dennis Ward ersetzt.
Auf diesem neuesten Silberling steht er nun wieder
hinter dem Mikro und stellt, wie bei seiner Stammband
Pink Cream 69, sein versiertes Können am Bass unter
Beweis. Mainman Daniele bedient die Keyboards und hat
sein Album auch selber produziert. Obwohl Mr. Liverani
vor der Khymera-Geschichte die Rock-Oper "Genius"
komponierte, hat er für dieses Projekt die Songs nicht
selber geschrieben. Auf der ersten Scheibe überliess er
diese Arbeit einer ganzen Reihe professioneller
Komponisten und Musikern. Dieses Mal waren die beiden
britischen Zwillingsbrüder Tom und James Martin für das
gesamte Songwriting verantwortlich. Die Beiden
arbeiteten auch schon für House Of Lords und Ted Poley.
Eine gewisse Qualität ist mit Sicherheit gewährleistet.
Trotzdem fehlen herausragende Songs. Die ganze Musik
wirkt künstlich und konstruiert. Auch Khymera schaffen
es nicht, aus der Masse hervorzustechen. Die glasklare
Produktion und die fundierte Instrumentalisierung sind
zu wenig. Trotzdem will die Band, die als reines
Studioprojekt ins Leben gerufen wurde, den Weg zum
Live-Act vollziehen. Ob dieses Unterfangen von Erfolg
gekrönt sein wird, muss sich erst noch zeigen.
Hoffentlich kommt Dennis Ward nicht auf die Idee,
zugunsten von Khymera Pink Cream 69 zu vernachlässigen.
Chris C.
Punkte: 6.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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WINDS OF PLAGUE - Decimate The Weak
Century Media/EMI
Bei den Kalifornieren um Winds Of Plaque wird es
interessant, aber auch zugleich ein wenig Konfus: Als
bestes Beispiel kann hier der Name The Mars Volta
fallen. Wieso das denn? Es handelt sich ja bei den Amis
um eine harte Metalband, die aber verschiedene Stile
zusammenmixt und so an die Frickeltruppe um eben Mars
Volta erinnert. Da wird skandinavischer Black Metal mit
Doom, Thrash, Hardcore u.s.w. gekreuzt. Ich hoffe, die
Truppe ist sich dessen bewusst, dass das menschliche Ohr
bei diesem Mischmasch schon bald einmal Probleme bekommt
und sofort einen Befehl ans Grosshirn sendet, um die
Finger in Bewegung zu setzen um die Stereoanlage
abzuschalten. Aber halt, wäre da nicht das geniale
Keyboard, das mit seinen noch genialeren
Keyboardmelodien die zehn Tracks rettet. Die Vocals
fallen von clean bis Black Metal-Gegrunze auch nicht
besonders auf. Ja Leute, es langt nun mal nicht, mit ein
paar flotten Melodien und einer tollen Produktion (Tue
Madsen) die Welt zu erobern. Wer auf Psycho-Metal steht,
so eine Art Durcheinander auf sich liegend und fallende
Rhythmen steht, kann hier zugreifen. Alle anderen Freaks
werden schnell ihre Lieblingsalben in den Player werfen,
um zu ihrer Sicherheit nicht etwa in einer Zwangsjacke
zu erwachen. Das könnte nämlich beim Verzehr von "Decimate
The Weak" eintreffen.
Daniel J.
Punkte: 6.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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ASGARD - Dark Horizons
Karthago Records/Non
Stop Music
Ein Album zu veröffentlichen respektive erneut auf
den Markt zu werfen, ist etwas schwierig. Zumal von
einer Band, die nicht mehr unter den Aktiven weilt.
Karthago Records bewirbt "Dark Horizons" als Kult-Album.
Mit dieser Begrifflichkeit wird meiner Meinung nach viel
zu lasch umgegangen. Sobald ein Tonträger, oder eine
Band ca. 20 Jahre auf dem Buckel hat, ist es Kult. Was
eigentlich die Band Asgard etwas in Richtung legendär
schiebt ist die Tatsache, dass es eine richtige
Allstar-Band ist: Sie besteht aus Musikern von Grave
Digger, Rebellion und Hammerschmitt. "Dark Horizons"
wurde komplett neu gemastert und mit sieben Bonus-Tracks
aus Demo Zeiten versehen. Das Ganze wird abgerundet
durch ein grosses Booklet mit Bandhistory, Interviews
etc. Asgard bieten (bzw. boten) auf "Dark Horizons"
gitarrenlastigen, traditionellen Heavy Metal, wie es
Ende der 80er Jahre viele Bands gab, die diesem Stil
frönten. Es geht in Richtung alte Helloween, Iron Maiden
oder Judas Priest. Musikalisch gehen die Gitarren mit
guten Riffs und schönen Soli voran, und Bass und Drums
machen dem Sound den benötigten Drive und Power. Das
Ganze wird zeitweise vom Gesang von Shouter Olaf Diezel
etwas abgebremst. Der Sound ist trotz Remastering immer
noch sehr old schoolig belassen worden. Man fühlt sich
um 20 Jahre zurückversetzt. Auch die Songtitel decken
die vollen Klischees ab. Die Bonustracks, welche wie
schon Eingangs erwähnt wurde aus Demozeiten sind, sind
im rohen Zustand belassen und klingen daher manchmal
etwas hölzern. Für Leute die sich gerne Sachen aus der
'guten' alten Zeit anhören und dabei in Erinnerungen
schwelgen, ist Asgards "Dark Horizons" sicherlich zu
empfehlen. Aber es war, ist und wird nie mehr ein
Meilenstein der Heavy Metal History werden.
Andrè G.
Punkte: 6.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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BRUTAL ASSAULT – Festival Compilation (DVD)
Obscure Promotions
Nicht nur in Germanien gibt es die grossen Metal
Open Airs, auch in der Tschechei werden die willigen
Headbanger jährlich geladen, ihren Bierkonsum unter
freiem Himmel zu vollenden. Diese DVD lässt uns nun
teilhaben an der 11. Ausgabe des Brutal Assault
Festivals, welches 2006 während dreier Tage für muntere
Unterhaltung sorgte und mit vier Kameras eingefangen
wurde. Unter den Akteuren wandeln so klingende Namen wie
Fear Factory, Mayhem, Sick Of It All, Destruction,
Morbid Angel, Orphaned Land, Napalm Death, Gojira und
etliche etliche mehr. Sehen wir mal von Orphaned Land ab
(welche hier wohl den Exoten-Status markieren) wandeln
die dargebotenen Klänge zwischen Death, Grind, Black,
Trash Metal und Hardcore, wie es der Festival-Titel ja
auch verspricht. Ein besonderer Reiz des Festivals liegt
wohl auch darin, dass nicht nur jedermanns bekannte
Metal-Acts, sondern auch einige Underground-Bands dem
Publikum zum Frass vorgeworfen werden, so dass Gedanken
an eine kommerzielle Ausschlachtung fehl am Platze sind
und Déjà vu-Empfindungen beim DVD-Konsum deutlich
eingeschränkt werden. Bild- wie auch Soundqualität
(Stereo) gehen in Ordnung, kurze Schnitte der
Kameraeinstellungen lassen eine gewisse Nervosität
aufkeimen, und wer mit einem fetten 16:9-TV ausgestattet
ist, wird wohl am 4:3 Format keine Freude haben. Dafür
wird mit dem Inhalt nicht gegeizt, stattliche 177
Minuten Spielzeit, darunter auch ein paar spassige
Videomitschnitte und über 400 Photos des
Festivalgeschehens, sorgen für Stimmung. Wer also zu
Hause sich davon überzeugen will, dass man auch in
Osteuropa die Haare durchschütteln kann und vielleicht
schon einen Brutal Assault-Besuch im Hinterkopf durch
die Botanik getragen hat, erhält hier einen
vielversprechenden Eindruck vom Orte des Geschehens.
R.K.
Punkte:
keine Wertung
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BEYOND THE VOID - Gloom Is A Trip For Two
Avasonic
Hmm... Irgendwie bin ich mit dieser Truppe nie
richtig warm geworden. Es mag wohl an der
Austauschbarkeit der Songs liegen, die zwar allesamt
sich leicht voneinander unterscheiden, aber dennoch zu
wenig Eigenständigkeit aufweisen, um bleibende Eindrücke
zu hinterlassen. Mit „Gloom Is A Trip For Two“ ändert
sich das auch nicht: Die Strukturen sind zwar allesamt
solide, die Produktion anständig und die Präsentation
kann sich ebenfalls sehen lassen (hierbei sei das
wirklich sehenswerte Cover-Artwork erwähnt), aber im
Gesamten gesehen ist definitiv zu wenig Schokolade am
Balisto, als dass es einen vom düster-schwarzen Hocker
hauen könnte: Der Eindruck, dass hier mit vorgefertigten
Schablonen gearbeitet wurde, hält sich hartnäckig, da
ändern auch kleinere elektronische Spielereien sowie
poppig-düstere Soli nicht wirklich etwas. Die Vocals
sind angenehm dunkel, kratzen nicht und bieten, wie das
gesamte Werk eben, weder Ecken noch Kanten und fügen
sich somit nahtlos ins Geschehen ein. Beyond The Void
sind nicht schlecht, aber sie bedienen sich zu sehr der
erfolgsversprechenden Mentalität geldgeiler Produzenten,
als dass sie wirklich Aufmerksamkeit erregen würden. Als
Appetithäppchen und für kleine Gruftie-Kiddies mag „Gloom
Is A Trip For Two“ genügen und als Alternative zu
beispielsweise Lovexx oder Negative dienen sowie eine
erwachsenere Version ebengenannter Bands darstellen,
aber Bestand hat diese Art von Sound auf lange Sicht
nicht wirklich. Schade, denn das Potential zu Gewagterem
ist durchaus vorhanden.
Toby S.
Punkte:
5.3 von 10
Hier bestellen für
31.90 SFr.
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TORTILLA FLAT - From Vine To Wine
Non
Stop Music
Seit dem Jahre 1991 spielt die Langenthaler
Formation Tortilla Flat in der gleichen Besetzung. Wenn
bei den ersten Töne von "From Vine To Wine" Christine
Sdiri als Gastmusikerin zur Violine greift, könnte man
meinen, die Kelly Family sei von den Toten auferstanden.
Beim Lauschen der musikalischen Ergüsse würde man am
liebsten mit einem Guinness in der Hand irgendwo in
Irland auf einer saftigen Wiese sitzen und träumen. Es
taucht sogar ein Dudelsack darin auf. Dem Silberling "From
Vine To Wine", der mit 2 Coverversionen veredelt wurde,
merkt man die Spielfreude und den Spass an. Es werden
relativ kurze Punksongs mit diversen Instrumenten
vermischt. Das geht von Bagpipes, Banjos, Mundharmonika
über Blockflöte bis hin zur Geige. Tortilla Flat bewegen
sich soundtechnisch irgendwo zwischen Dropkick Murphy,
The Dubliners, The Pogues und Flogging Molly. Der Sound
ist gut gespielt und auch ordentlich produziert. Aber
zuhause im Wohnzimmer ab CD zündet das Ganze nicht so
richtig. Den Namen haben sich die Langenthaler von John
Steinbecks gleichnamigem Buch ausgeliehen. Dieses muss
man nicht unbedingt kennen, aber die Story handelt von
Aussenseitern in Kalifornien, welche ihren Alltag mit
Saufen und Raufen verbringen. Die Geschichte schreit
förmlich nach der musikalischen Untermalung durch die
Schweizer Formation. Die Trink- und Spasslieder reissen
wahrscheinlich erst richtig, wenn sie in einem
verrauchten Pub aufgeführt werden. Zu diesem Album
möchte man am liebsten in einem Lokal unter Freunden
sein, ein paar Guinness oder Whiskeys genießen, umrahmt
von diesen Klängen. Die Jungs haben versucht, nie
Langeweile aufkommen zu lassen, viel rohe wie sensible
Energie in ihre sechzehn Songs einzupacken, so dass der
Spass am Pogotanzen, Whiskeytrinken und Abhängen auch
für erwachsene Männer eine gelungene Weekendrevolution
ist. "From Vine To Wine" ist sicher ein Tonträger, der
seine Berechtigung hat. Dennoch ist es aber kein
Superalbum. Für ein Fest in einer Irishtavern oder
zwecks Party mit Freunden im Freien ist es sicher sehr
gut geeignet. Sonst jedoch nur für Fans dieses
musikalischen Genres zu empfehlen.
Andrè G.
Punkte:
5.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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AUSPEX – Resolutio
Thundering Records/Non
Stop Music
Das menschliche Gehirn ist darauf ausgelegt, dass es
vergleicht. Doch das fällt mir bei den Franzosen Auspex
schwer. Denn wenn ich jetzt Bands nenne wie Stratovarius,
Sonata Arctica und Rhapsody Of Fire, so beschränken sich
die Gemeinsamkeiten auf den Power Metal und die
Instrumente. Die Stimme von Frau Elodie Buchonnet mag
noch ansprechend klingen, aber was da an den Keys und
den Gitarren verbrochen wird, darf man nicht
vergleichen. Okay, es ist die erste CD. Was man der
Aufnahmequalität nicht anhört, merkt man der Musik aber
einfach an. Die Gitarren nerven mit ihrem Skalengezupfe,
die Orgeln und Chöre aus dem Keyboard verfolgen einen
noch im Traum und das Schlagzeug ist auch nicht wirklich
ideenreich. Ich meine nicht, dass sie nichts können. Nur
können sie es nicht zusammen, denn es ist einfach nicht
schön anzuhören. Das Gewerkel an den Saiten nervt die
vergleichsmässig lahmen Keyboardsounds, diese wiederum
versuchen auf ihre Art und Weise, irgendwie epische
Atmosphäre zu erzeugen, um den Vocals mehr Tiefe zu
geben. Dabei hören diese sich so professionell an, dass
man denken könnte, sie musizierten absichtlich
aneinander vorbei. Die Texte sind mir dabei völlig egal,
nach den überzogen langen 57 Minuten bin ich froh, ohne
zu zittern Stratovarius zu hören und mir sagen zu
können, dass es nicht am Musikstil, sondern tatsächlich
an der Band liegt. Meiner Meinung nach wollte man hier
einfach zu viel auf einmal. Zu viel Epik, zu viel
Theater, zu viel Geschwindigkeit, zu viele Melodien. Es
gibt kein Lied, das mir von Anfang bis zum Schluss
gefallen will. Wenn das jemand anders sieht, okay. Ich
bin froh, dass mich niemand dazu zwingen kann, diese
Scheibe nochmals zu hören. Hoffen wir, dass die Band ihr
Potential das nächste Mal besser nutzt.
Tristan
Punkte: 4.5 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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BIOMECHANICAL - Cannibalised
Earache/Non
Stop Music
Der El Muerte und Prog/Power Metal in einem Raum, ob
das gut geht? Nach einmaligem Durchhören von "Cannibalised"
wird aber schnell klar, dass dieser Problemherd einem
weitaus dominanteren Störfaktor weicht: Der schlampige
Techniker, der diese Platte gemastert hat, sollte das
Handwerk ganz schnell an den Nagel hängen, das Teil
zerrt wie bescheuert! Nur um gleich allen Einwürfen den
Wind aus den Segeln zu nehmen: Das hat nix mit meiner
Tätigkeit als Tontechniker zu tun, "Cannibalised" lässt
sich einfach nur schwer anhören, ohne genervt denn
Stop-Knopf zu drücken. Lasst mich das Problem kurz
erläutern: Das Phänomen 'Lautstärke-Krieg' hat sich nun
schon seit einiger Zeit in der Musikindustrie gefestigt.
CDs haben nun mal eine physikalische Grenze, was
Lautstärke angeht - irgendwann ist Schluss mit
Lautermachen. Die Devise wurde aber klar von den
Plattenbossen verlesen, die sich offensichtlich keinen
Deut um Klangqualität kümmern. Was zuerst in der
Werbeindustrie begann, hat nun über elektronische Musik
und Hip Hop offensichtlich auch den Metal erreicht:
Gnadenloses Aussteuern bis an den Rand der Möglichkeit -
mit dem Resultat, dass sich "Cannibalised" auf keiner
einzigen guten Anhöre abspielen lässt, ohne den eben
beschriebenen Zerr-Effekt hervorzurufen. Würg.
Zugegeben, da wird die Band wahrscheinlich eher weniger
die Finger im Spiel gehabt haben, also: Was gibt denn
die neue Platte sonst noch her? Dummerweise lässt sich
hier auch nicht viel Gutes resümieren: Ja, die Jungs
haben ihre Instrumente ordentlich im Griff, und auch in
Mathe scheinen sie bisweilen ziemlich erleuchtet zu sein
- aber tonnenweise Gefrickel und komplexe Takt-Schemen
waren noch nie Garant für gute Alben, zumindest solange
der El Muerte noch was zu sagen hat. Nebst abstraktem
Riffing und langweiligen (Weil themenlosen) Soli scheint
die Band auch eine Vorliebe für komplett unvollziehbare
Songstrukturen entwickelt zu haben - ich verstehe echt
nicht, wieviel Speed man für so einen Output einwerfen
muss. Getoppt wird das Ganze noch durch die völlig
überdrehten Synthie- und Streicherparts, die aufgrund
des (ach ja, der ist auch daneben gegangen) überladenen
Mixes gleich alles zudröhnen - man höre sich nur mal "Through
Hatred Arise" an. Ich könnte die Liste wahrscheinlich
noch ein paar dutzend Zeilen lang weiterführen, aber als
weiteres Beispiel sollten hier lediglich noch die Echo-
und Hall-getränkten Vocals erwähnt werden... Chef, darf
ich mir nach der Review die Ohren mit Schleifpapier
nachbearbeiten? Ach ja, ebenfalls zu erwähnen: Man war
so freundlich, die Presse-Version an den strategisch
schönsten Punkten mit 'Beeps' zu überdecken - aber ich
denke nicht, dass man sich bei "Cannibalised" Angst um
Internet-Piraterie machen muss...
El Muerte
Punkte: 3.0 von 10
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NECROMANTIA - The Sound Of Lucifer Storming Heaven
Dockyard1/Musikvertrieb
Die griechische Band Necromantia existiert bereits
seit 18 Jahren, was sie mit Sicherheit zu den
Mitgründern des Black Metals macht. Nur haben die
Griechen immer an der Oberfläche der Durchbruchs
gekratzt, ihn aber bis heute nicht erreicht. Eigentlich
konnte ich mir, nachdem ich den absolut bescheuert trven
Albumtitel gelesen habe, auch nichts Anständiges
vorstellen. Leider hat mein Schein nicht getrügt, denn
auch die Musik ist alles andere als zufriedenstellend:
Necromantia versuchen, Black Metal mit avantgardischen
Elementen zu verbinden. Als erstes kommen mir da
Borknagar in den Sinn, bei denen aber alles ruhig und
geordnet zu und her geht. Im Gegensatz zum griechischen
Duo, denn "The Sound Of Lucifer Storming Heaven" ist
chaotisch und absoluter Mischmasch. Erzwungene
Atmosphäre, die mit symphonischen Kitschpassagen
herausgewurstelt wird. Ein Drumming, das mal zu thrashig
und mal zu rockig hämmert. Gitarren kennen die Griechen
nicht, nein, sie verwenden 8-Saiten-Bassgitarren. Nur
leider fehlt einfach die Gitarre für diese Art von
Musik. Frontmann The Magus röchelt auch ziemlich hilflos
im Zeugs umher, und man fragt sich kein bisschen, aus
welchem Grund man 18 Jahre nichts von diesem Duo gehört
hat. Wer chaotischen Black Metal mit vielen unpassenden
Stiländerungen und avantgardischen, kitschigen Passagen
mag, der ist bei Necromantia sicherlich am richtigen
Ort, nur zu dumm, dass wohl niemand auf solchen Müll
hereinfällt.
Yannick S.
Punkte: 2.5 von 10
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GWYDION - Ynys Mön
Trollzorn/Non
Stop Music
Epischer Viking/Black Metal aus Portugal? Nachdem
Runic aus Spanien diese Prüfung meisterlich überstanden
hatten, versuchen uns jetzt auch Gwydion aus Lissabon zu
beweisen, dass man die alten Wikinger sogar in Portugal
besingen kann. Die Band stammt aus dem Hause Trollzorn,
wo man vielen talentierten Pagan-Bands auf die Schliche
kam, aber leider auch des öfteren 08/15-Bands anhören
musste. Das Cover wirkt sehr schön ausgearbeitet und
gibt einen guten Vorgeschmack auf das Musikmaterial.
Dort wird man aber recht schnell enttäuscht, denn
Gwydion spielen alles andere als Viking/Black Metal,
viel eher eine Art symphonischer Black Metal mit
miserablen Synthesizer-Einsätzen, katastrophalen Vocals
und einem Drumming, bei dem man nicht genau weiss, ob es
jetzt von einem Computer kommt oder tatsächlich echt
ist. Die kitschig düsteren Keyboardparts wirken wie
Cradle Of Filth und Dimmu Borgir in Demozeiten.
Traurigerweise wirken Gwydion unecht, sie möchten
Folklore und Dunkelheit miteinander verbinden und dazu
sollte nichts weiter als ein Keyboard und langweilige
Synthesizer-Passagen dienen, was den Portugiesen aber
die ganze Würde nimmt und sie als eine weitere Band
abstempelt, die die Namen der germanischen Götter
missbraucht, um am Erfolgsrad drehen zu können. In der
sehr gut besetzten Pagan- und Viking-Szene empfehle ich
andere musikalische Häppchen, aber mit Bestimmtheit
nicht "Ynys Mön"!
Yannick S.
Punkte: 2.0 von 10
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