Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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KAMELOT - Epica
Noise/Sanctuary
Seit die Amis von Kamelot den norwegischen Sänger Khan (ex-Conception) an Bord nahmen
(kam 1997 für Mark Vanderbilt), geht es ständig aufwärts. Ich strafte die Band bisher
aber mit Nichtbeachtung, weil mir die mit der grossen Kelle angerührte Melodic Power
Metal Schiene im Schatten des True Metal-Kultes der letzten paar Jahre ziemlich am Arsch
vorbei ging. Viele Bands aus dieser Zeit scheinen es langsam aber sicher begriffen zu
haben, dass trendiges Einerlei zwangsläufig in der Sackgasse enden wird. Deshalb müssen
Konzepte erarbeitet werden, die den potenziellen Hörer dazu bringen, dass er laufend
Anstösse erhält, sich das entsprechende Album immer wieder an zu hören, respektive sich
wirklich damit auseinander zu setzen. Das Zauberwort dabei heisst Abwechslung. Dies,
gepaart mit musikalischem Können und zeitgemässer Produktion ist der Schlüssel zum
Erfolg. Kamelot haben ihre Hausaufgaben gemacht und präsentieren uns mit
"Epica" ein kompaktes Werk, das wie aus einem Guss ist. Die ganze Bandbreite,
die man aus der Ecke Melodic Power Metal erwarten kann, ist vertreten. Angereichert durch
klassische Elemente und vier überführende Interlude's (Übergänge) geht man mit
"Epica" auf eine musikalische Reise, die einen, angeregt durch Goethe's
"Faust" in die Gedankenwelt der Hauptfigur "Ariel" bringt, respektive
seiner Suche nach Wahrheit und Ausgeglichenheit. Wem dieser Aspekt egal ist, kann sich
einfach auf ein musikalisches Epos vom Feinsten freuen und wird nicht enttäuscht werden!
Rockslave
Punkte: 9.8 von 10
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für 27.90 SFr.
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PAGAN'S MIND -
Celestial entrance
Limb Music
Diese Band stammt aus Norwegen und legt mit ihrem zweiten Album "Celestial
entrance" einen Ohrgasmus ersten Ranges hin. Progressiven Metal mit Power hört man
heut zu Tage zwar sehr oft und viele Releases der letzten Zeit müssen sich (zurecht) den
Vorwurf eines billigen Stratovarius oder Dream Theater-Klons gefallen lassen. Pagan's Mind
stechen da allerdings so aus der Masse hervor, wie es kürzlich vor ihnen schon
Thunderstone taten. Alle nötigen Ingredienzen aus dieser Stilecke sind vorhanden. Guter,
variabler Sänger, sattes Riffing und flinke Soli, filigranes, kraftvolles Drumming und
Keyboards, die von Sound her zum Teil ganz schön auf alt getrimmt wurden. Das Intro passt
gut zum Cover, das, ausschliesslich in dünkleren Blautönen gehalten, die ausstrahlende
Kälte fast spürbar macht. Der Opener "Through Osiri's eyes" könnte glatt von
Dream Theater oder auch Vanden Plas sein. Trotzdem gefällt mir das Stück sehr gut, da es
vielschichtig aufgebaut ist. "Entrance stargate" hört sich danach zu Beginn
noch stärker nach Petrucci & Co. auf dem letzten Album an, aber die melodische Bridge
in Richtung Shotgun Symphony zeigt, dass Pagan's Mind ein gutes Gespür für Melodien und
das richtige Arrangieren echt drauf haben. Und wenn ich schon eine Prog Metal-Review
schreibe, dann können Ivanhoe, meine verblichenen Faves, in der Regel nicht weit sein.
Bei "...of epic questions" sind die Parallelen dabei echt verblüffend und doch
ist das Material eigenständig genug. Hier jagt ein Killer-Song den anderen und bringt,
wie bei "Dimensions of fire" über den Keyboard-Sound die inspirierenden
Prog-Väter schlechthin deutlich hervor: Genesis! Cool auch, wie ansatzweise einzelne
Growls und ultraschnelle Double Bass Drum-Parts eingeflochten werden. Mutig das
Instrumental "Back to the magic of childhood", das in zwei Parts aufgeteilt ist
und viele ruhige Momente mit sich bringt, der Scheibe aber ein wenig den zuvor aufgebauten
Drive nimmt. Dream Theater meets Marillion meets Ivanhoe..., so hört sich das Ganze an.
Also doch Klone? Nun, das muss jeder für sich selber entscheiden, aber dieser Silberling
ist ein Genre-Hammer, den sich jeder Fan der oben genannten Bands blind ins Regal stellen
kann. Bei dieser Gelegenheit sollte man sich auch gleich hinter den Erstling
"Infinity divine" her machen, der mit Sicherheit auf ähnlich hohem Level sein
dürfte.
Rockslave
Punkte: 9.7 von 10
Hier bestellen
für 27.90 SFr.
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MANILLA ROAD -
Spiral castle
Iron Glory Records
Was uns da die vier Amis von Manilla Road auf ihrem Silberling "Siral castle"
präsentieren, ist ein solides echt gutes Stück Metal und Rock. Beim ersten Durchhören
schien mir das Ganze irgendwie recht chaotisch und unüberschaubar. Doch nach ein paar
Durchläufen entpuppt sich dieses Album als richtig kleines Juwel. "Spiral
castle", der Titeltrack, ist ein ziemlicher Metal-Kracher. "Shadow" klingt
durch die Stimme von Scott Peters recht düster. Überhaupt unglaublich, wie variabel
seine Stimme ist, mal ziemlich derb, dann wieder rockig hart oder sehr melodiös. Der Typ
singt echt klasse. "Seven trumpets" ist ein abwechslungsreicher Midtempo-Kracher
mit vielen Wechseln, klasse. Das absolute Herzstück der CD ist "Merchants of
death", der zehnminütige Übersong beginnt mega düster mit bösem tiefem Gesang und
schwerfällig à la alte Black Sabbath, steigert sich dann in ein Seventies
Rock-Abenteuer, bei dem die Band zeigt, was sie wirklich alles drauf hat. Hier stimmt
einfach die Chemie zwischen den Musikern, es wirkt zwar einiges improvisiert, aber das
macht das ganze Album recht lebendig. Auch die beiden letzten Songs haben viel zu bieten.
Vor allem das orientalisch angehauchte Instrumental "Sands of time", das von der
Violine des Gastmusikers Momadon getragen wird. "Spiral castle" blockiert nun
schon einige Zeit meinen CD-Player und das zu Recht. Hier wird uns ein wirklich starkes
Stück Metal mit vielen Spielereien geboten, das man einige Male durchhören muss, bis es
richtig zündet, aber dann richtig. Solche Bands braucht das Land und sonst nichts!
Crazy Beat M.
Punkte: 9.6 von 10 &nb
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