www.CeDe.ch
CD-Reviews Januar 2006
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.
TAROT - Crows Fly Black
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Einige unter Euch werden mit dem Namen Marco Hietala (Bassist von Nightwish) sicher was anfangen können, aber wie steht es mir seiner eigenen Band Tarot? Und habt Ihr gewusst, dass das Debüt dieser finnischen Combo bereits 1986 das Licht erblickt hat? Wohl eher nicht, aber für einmal lasse ich die Vergangenheit (vorerst) ruhen und komme sogleich auf das neue Meisterwerk zu sprechen. In der Heimat ist dieses Juwel nach der vorgeschobenen Single "You" bereits Ende Oktober erschienen, während wir uns noch etwas gedulden müssen. Das tat ich aber nicht, also warten und eBay sei Dank befindet sich "Crows Fly Black" bei mir schon seit einigen Wochen in Dauerrotation! Sei das zu Hause, im Zug oder im Auto. Einmal gehört, geht einem diese geniale Mucke aus der Stil-Ecke Power Metal mit Bombast und etwas Düster-Touch nicht mehr aus der Birne. Schon der Opener und Titeltrack lässt das Metaller-Herz nach dem spannungsgeladenen Intro vor Freude gleich im Viereck rumhüpfen. Fette Brat-Riffs, umgarnt von Marco's pumpendem Bass und seiner unverkennbaren Stimme markieren das erste Highlight dieser Götterscheibe. "Traitor" könnte danach glatt auch von Astral Doors stammen und treibt einen wuchtig vorwärts, Hammer! Das auf der Band-Site vorab zum Download bereit gestellte Video zu "Ashes To Ashes" lässt auch als Audio-Track keinerlei Wünsche offen. Da Tarot nebst Marco Hietala mit Tommi Salmela auch einen "echten" Frontmann, respektive Sänger in der Band haben, teilen sich die beiden Musiker die Leadvocals und Backing Vocals brüderlich auf, wobei keiner gegenüber dem anderen abfällt. Wer genau hinhört, wird die Unterschiede aber schon bemerken. Und weiter der Superlativen: Hört Euch mal die Halbballade "Tides" an..., Ihr werdet 'ne Hühnerhaut vom Feinsten kriegen..., garantiert! Zum generellen Hörgenuss trägt natürlich auch die oberamtliche Finnvox-Produktion bei, ohne die man echt Perlen vor die Säue geworfen hätte. Leute..., auf dieser Scheibe befindet sich kein einziger (!) Ausfall und die Rechnung ist für diese Review bei zehn Songs somit denkbar einfach: Höchstnote! Alles andere wäre angesichts der Schwemme von mittelmässigen Bands aus der gleichen Ecke die reinste Verschwendung! Ebenso erstrebenswert ist eigentlich der elfte Song, ein sackstarkes Cover (besser als das Original!) von Blue Öyster Cult's "Veteran Of The Psychic Wars" als zweiter Song der "You"-Single. Hoffentlich bringen Nightwish bald einmal etwas ähnlich Gutes zu Stande! Bis dahin gibt es nur eine Alternative: Tarot! Ein Blick zurück in den Backkatalog der Finnen, um das Thema Vergangenheit doch noch kurz aufzugreifen, könnte sich ebenso lohnen, aber eins darf auf keinen Fall verpasst werden, nämlich der 7. Mai 2007! Da sollen Tarot, zusammen mit Finntroll, After Forever, Die Apokalyptischen Reiter, Machine Men und All Ends auch im Z7 Halt machen, also Augen auf! Weitere Infos gibt es hier: www.earthshaker-roadshock.com
Rockslave
Punkte: 10 von 10 
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MOONSORROW – Viides Luku: Hävitetty
Spikefarm/Musikvertrieb
Es ist mir eine grosse Ehre dieses Werk bewerten und euch vorstellen zu dürfen. Das fünfte Album der Epic-Pagan-Metal-Götter ist ohne Frage das Beste was ich bisher hören durfte. Es ist nicht nur das Beste Moonsorrow-Album, es ist eines der besten Alben im Metalbereich. Zwei Songs und mehr als 56 Minuten Spielzeit, eigentlich unvorstellbar wie so was noch interessant sein kann. Aber ich versichere euch Moonsorrow hat sich selbst übertroffen, denn ihre Musik ist hymnisch, bombastisch, episch, dramatisch und ja es gäbe Tausende von Adjektive, die dieses Album ein wenig näher beschreiben könnten, aber die Finnen verschmelzen alles miteinander. Ebene über Ebene, Stück für Stück, jedes Detail herauszuhören ist beinahe unmöglich, denn Ville und Co. haben hier an wirklich alles gedacht. Gesungen wird wie immer in Finnisch und geschrieben wurden die Texte von Sänger Ville Sorvali. Seine Texte handeln bei „Jäästä Syntynyt“ (dem eigentlichen Intro) von der Entstehung der Welt aus Sicht der nordischen Mythologie und „Varjojen Virta“ mündet in das Ende der Welt, bis wieder alles von vorne beginnt. Das zweite Stück „Tuleen Ajettu Maa“ handelt von der Zerstörung des Menschen durch sich selbst. Die beiden Stücke sind aus meiner Sicht keine Lieder, es sind Geschichten und sie sollten von Anfang bis zum Ende angehört werden. Ville`s dramatische wunderbare Stimme, Henris und Mitjas traumhaftes Gitarren –und Bassspiel, dass zum Einen eindringliche Riffs und zum Anderen königliche Melodiebögen hervorhebt, Markos antreibendes Schlagzeug, das bombastischer nicht sein kann und Markus, der mit seinem Keyboard dem Ganzen noch den Schliff versetzt, machen „Viides Luku: Hävitetty“ zum absoluten Pflichtkauf und zur neuen Referenz im Pagan-Metal! Wenn ich dem Album mehr als 10 Punkte verteilen könnte würde ich es tun, denn mit diesem Album beweisen die Finnen, dass man noch Musik mit Tiefgang und Liebe fürs Detail produzieren kann. Einfach göttlich!
Yannick S.
Punkte: 10 von 10
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EXCRUCIATION – Angels To Some, Demons To Others
Non Stop Music Records

Und da soll nochmal irgendjemand behaupten, in der Schweiz werde nix Anständiges produziert… Ha! Gut, für andere Bereiche kann ich jetzt nicht sprechen, aber musikalisch gesehen hat sich in den letzten Jahren, eigentlich sogar Jahrzehnten, sehr viel getan. Viele kamen, ebenso viele gingen, und manchmal kommen sie wieder. Heute an der Reihe: Excruciation. Nachdem sich die Zürcher Doomster so gegen 1991 aufgelöst und der Nachwelt leider nicht viel mehr als eine Handvoll MCs und eine Best Of namens ‚Anno Domini – An Anthology Of The Past’ hinterlassen haben (selbstverständlich auch verschieden Sampler-Beiträge, kann man alles auf der übersichtlich gestalteten Homepage erspähen), erschien gegen 2005 eine Live-Aufnahme, die nach 14jähriger (!) Totenstarre erneute Lebenszeichen erkennen liess und die Hoffnung auf ein neues Langeisen schürte. Tjaha Leute, mit ‚Angels To Some, Demons To Others’ ist Excruciation ein echtes Meisterwerk gelungen, da werden keinerlei Kompromisse gemacht und mit einer alles vernichtenden Death/Doom-Walze alles geplättet was nicht bei drei in der Gruft verschwunden ist! Interessant (und ein absoluter Pluspunkt von meiner Seite her) ist die Tatsache, dass nicht zwingend gegrowlt wird, Fronter Eugenio Meccariello bringt eher gepresst und gequält gesungen die entsprechende Stimmung rüber, zwischendurch werden auch gesprochene/geflüsterte Passagen eingestreut. Als Anspieltipp möchte ich hierbei ‚Like Hyde In Jekyll’ nennen, denn diese schwarze Perle beinhaltet alle Stärken und Facetten, die typisch für Excruciation sind. Sehr schön ist auch der Song ‚Is God Diabolical?’, dessen ironischer und gleichzeitig depressiver Text so ziemlich jede ICF-Versammlung in den Kollektiv-Suizid treiben würde. Die Breitseite von Celtic Frost ist unüberhörbar, aber sie ist nicht störend. Auch sind beim Track ‚Arise’ My Dying Bride-Anleihen herauszuhören und stellenweise schimmern alte Cemetary-Eindrücke durch, aber niemals kann der Vorwurf ‚Plagiat’ benutzt werden da er absolut nicht zutrifft. Excruciation sind eigenständig genug, um zwar all die genannten Einflüsse (und noch einige mehr) mit einzubeziehen, aber das Endresultat glänzt völlig für sich alleine. Die Gitarrenwände sind dank dreier Vertreter und einer sauberen Spielart massiv und bilden das ideale Grundgerüst für die präzise Bass- und Fellgerberarbeit. Zum Glück beschränkt man sich nicht nur auf wirklich schleppende Lava-Riffs, sondern lässt auch mal den Doom-Keiler aus dem Keller ausbrechen, wodurch Double Bass-Attacken bei ‚Mo(u)rning Again’ und Mid Tempo-Lieder wie ‚Smashed’ ermöglicht werden. Saubere Arbeit Jungs, die lange Wartezeit hat sich mehr als nur gelohnt! Let there be doom!! P.S.: Ein ebenso dickes Lob geht an Non Stop Music selber, so ausführliches und informatives Zusatzmaterial, das nicht im Eigenlob ersäuft, hab ich noch nie bekommen.
Toby S.
Punkte: 9.9 von 10
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EDGE OF SANITY - When All Is Said/The Best Of Edge Of Sanity
Black Mark/
Non Stop Music
Der Titel dieser DCD lässt darauf schliessen, dass eine stilprägende Band hiermit leider Geschichte ist. In der Tat beschreibt Mastermind Dan Swanö dieses Werk im Booklet unter anderem mit den folgenden Worten: "Here is the final breath from the beast that once was called Edge Of Sanity." Er habe schon lange mit dem Gedanken gespielt, etwas in dieser Art zu machen, aber vorher passte es einfach nicht. Swanö liess sich für den musikalischen Abgesang nicht lumpen und ermittelte die zu berücksichtigenden Songs ausschliesslich durch die Fans über's Internet. Nach diesen Votings nahm er jeweils die zwei meist gewählten Songs von jedem Album, also total vierzehn (aus sieben Alben) für die erste CD und auf dem zweiten Silberling wurde das komplette "Crimson"-Epos (Part I & II) mit über achtzig Minuten (!) Spielzeit drauf gequetscht. Darüber hinaus wurden einzelne Songs produktions-technisch noch aufgepeppt, was laut dem exzellenten Multiinstrumentalist eine sehr aufwändige Arbeit gewesen ist. Im Booklet kann man ausserdem persönliche und ausführliche Liner-Notes des Chef's zu jedem einzelnen Song nachlesen. Das Digipak ist auch optisch ein Leckerbissen geworden und wer musikalisch (wie meine Wenigkeit) den Bezug zu Edge Of Sanity nicht gehabt hat..., nun..., so stimmt das nicht wirklich, denn ich nenne (zum Glück!) Swanö's göttliches Solo-Werk "Moontower" (das unverständlicher-weise kaum beachtet wurde!) seit dem Erscheinen 1998 mein Eigen. Somit gehören die beiden "Crimson"-Werke auf jeden Fall dazu..., ja die ganze vorliegende DCD. Wie heisst es doch: Besser spät als nie! Wer auf melodischen Death Metal mit unglaublich variablen Arrangements (auch vom Gesang her!) steht, darf dieses edle Audio-Vermächtnis keinesfalls mit Nichtbeachtung strafen! Muss man haben...
Rockslave
Punkte: keine Wertung   
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GRAVE DIGGER – Liberty Or Death
Locomotive Records/Musikvertrieb
Grave Digger liefern uns mit ihrem 13. Album ein ganz besonderes Stück Metal. „Liberty Or Death“ ist das, was man von dieser deutschen True-Metal Institution erwartet: Schnell, heavy, abwechslungsreich und mit unzähligen Hammer-Gitarren-Riffs versehen. Über ein Jahr liessen sich Sänger Chris Boltendahl und sein Gefolge Zeit, um das Album reifen zu lassen. Sie schrieben Songs, liessen sie ruhen, nahmen sie auf, warteten eine Weile und änderten dann die letzten Details. Was dabei rausgekommen ist, ist ein kompaktes Album. Wie bei Grave Digger mittlerweile üblich, handelt es sich auch bei „Liberty Or Death“ um eine Art Konzeptalbum. Diesmal sind es verschiedene Freiheitskämpfe. Leider liegen mir die Songtexte nicht vor, trotzdem wage ich bei zwei Liedern zu spekulieren, um was es geht. „Highland Tears“ wird mit Dudelsäcken eingeleitet und behandelt, wie bereits auf der gesamten „Tunes Of War“, den schottischen Freiheitskampf. Bei „Silent Revolution“ tippe ich mal auf Ghandi und den gewaltlosen Freiheitskampf um die Unabhängigkeit von Indien. Was für mich „Liberty Or Death“ aber besonders macht ist die Tatsache, dass ich zum ersten Mal bei Grave Digger nicht das Bedürfnis bekomme, die Platte vor dem Ende aus dem CD-Player zu nehmen. Im Gegenteil, die Platte schreit nach mehr und besitzt für mich dieses gewisse magische Etwas. Grave Digger-Jünger werden hier sowieso zugreifen. Allen anderen ist dies wärmstens zur Nachahmung empfohlen. Die lange Produktionszeit hat sich definitiv gelohnt!
Roger W.
Punkte: 9.4 von 10        
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EVER SINCE – Between Heaven And Hell
Quam Libet Records/
Non Stop Music
Als ich ‘Between Heaven And Hell’ zum ersten Mal in den Player geschoben und den Track ‘Vae Soli’ reingezogen habe, waren die ersten Reaktionen ein stetiges Bangen mit dem Kopf und ein rauhes ‘yeah’, das meiner Kehle entstieg. Ever Since haben sich schon auf den Vorgängeralben darauf verstanden, düstere und harte Soundstrukturen zu erschaffen, und der Vergleich mit beispielsweise Sirenia oder auch Tristania war gar nicht so weit hergeholt. Glücklicherweise müssen Ever Since den Vergleich mit ebengenannten und ähnlichen Bands nicht scheuen, sind sie doch individuell genug um sich aus dem grossen Einheitsbrei des Gothic Metal hervorzuheben. Klassische Elemente wie der Wechselgesang zwischen männlichen Growls und cleanen Vocals sowie einer weiblichen Stimme oder Doublebass-Angriffe aus dem Hinterhalt mit melodiösen Lead- und harten Begleitgitarren prägen das Bild von ‚Between Heaven And Hell’ sowie moderne Einflüsse, die zeitweilen an Zeromancer, Evereve oder die Deathstars erinnern. Eigentlich müsste ich hier gar nicht viele Worte über dieses Dark/Gothic Metal-Meisterwerk verlieren, denn jedes Stück sprich für sich (zum Beispiel das krachende ‚Lost In My Thoughts’ oder das stellenweise episch getragene ‚La Petite Mort’), dennoch möchte ich zwei Tracks besonders hervorheben: ‚Opposite Angle’ und ‚Opposite Angle Part 2’. Hierin werden die Stärken von Ever Since sehr deutlich hervorgehoben, der erste Teil ist mehr auf Härte und Stärke ausgelegt, während der zweite Teil mehr von Pianoparts und der ruhigen, melancholischen Stimme Ludivine’s lebt. Nun gut, mag man an dieser Stelle sagen, ich kann nur loben und finde keinen einzigen Schwachpunkt? Doch, den gibt es. Bedauerlicherweise sage ich, denn ohne diesen Makel hätte ‚Between Heaven And Hell’ definitiv das Zeug dazu, zu einem Klassiker zu werden. Ludivine singt zwar ihre Parts professionell ein, aber es ist für mich zu wenig Leidenschaft dabei, es hört sich zu ‚sperrig’ an (besonders gut erkennbar auf ‚Vae Soli’). Wenn Ludivine quasi als Begleitstimme wirkt oder eben die getragene, traurige Stimmung verbreitet (wie auf ‚Opposite Angle’ zu hören), klingt das wunderbar, aber eben: Sobald meiner Meinung nach mehr Gefühl, mehr das Rockige verlangt wird, ist das nicht ganz ihr Gebiet. Doch von meiner bescheidenen Meinung sollt ihr euch da draussen nicht beeinflussen lassen, denn Ever Since liefern absolut superbe Arbeit ab und werden auch euch vom dunklen Hocker hauen, verlasst euch drauf!
Toby S.
Punkte: 9.4 von 10
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LEGION OF THE DAMNED - Sons Of The Jackal
Massacre Records/Musikvertrieb
Das Zitat eines geläufigen Fanzines "Legion of the Damned sind aktuell die besseren Slayer als Slayer selbst" kann ich ausnahmsweise mal getrost stehen lassen. Das supergriffige Songwriting, die zwar überall her geklauten, aber nichts desto Trotz äusserst harmonisch arrangierten Schädelspalterriffs und die knackige Produktion von Tausendsassa Andy Classen wissen vom mitreissenden Opener ("Son of a Jackal") bis zum abschliessenden "Diabolist" mitzureissen. Das Soundgewand ist eine gelungene Mischung aus 80er-Thrash-Clicheés und transparentem, modernem Druck. Zum Vorgänger "Malevolent Rapture" jeodch noch einmal eine Spur dynamischer und klarer ausgepegelt, man fängt automatisch an in alten Geschichten zu schwelgen, sehr gelungen. LotD sind aber trotz aller engelszüngigen Berichterstattungen nicht der angepriesene, wiedergeborene Erlöser, sondern eine überlegte Thrashband mit klassischem old-school Background und der Zuhilfenahme aktueller (Studio-)Werkzeuge. Nichts desto Trotz macht "Sons of the Jackal" nix anderes als einen Heidenspass und ist ein echter Garant für chronisch entzündete Halswirbel. Aktuell wohl verdient die Band der Stunde. CD rein, Alltag raus, echt fette Scheisse.
HaRdY
Punkte: 9.0 von 10
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DEATHCON - Monotremata
Dark Essence Records/Non Stop Music

Die aus dem Dunstkreis von Helheim und Aeturnus stammenden Deathcon stellen sozusagen Norwegens All-Star-Team in Sachen brutalen Metals dar – und klingen dementsprechend professionell und fehlerlos. Heavy und für DM-Verhältnisse ausgesprochen sauber produziert füllen Deathcon das geneigte Bangerohr mit ultratiefem, bösen Todesgerumpel, ohne aber an Variabilität bringenden Elementen wie tragenden Gitarrenharmonien zu sparen. So sind denn Songs wie das mit einem „Hellraiser“-Sample eingeleitete „Existence Futile“, der mit ruhigeren Passagen angenehm aufgelockerte Titelsong (Kleine nutzlose Hintergrundinformation am Rande: „Monotremata“ sind Eierlegende Säugetiere…hmmm) und das in zwei „Versionen“ vorliegende „Delusions of Grandeur“ (ein „Megalomania Remix“ bildet den Abschluss des Albums und ist ein merkwürdiges Gemisch aus Samples und Spoken-Word-Sequenz, entnommen aus dem kultigen Australischen Psychostreifen „Bad boy Bubby“. Zitat:„F**k you god, strike me down if you dare you tyrant“) Abrissbirnen, wie sie im Buche stehen. Insgesamt lebt das Album neben der glaubhaft übermittelten Brutalität primär vom reichen Erfahrungsschatz seiner Macher. Jeder Takt zeugt vom Können der Musiker und macht, in Verbindung mit der relativ geringen Spielzeit von rund 30 Minuten „Monotremata“ zu einem kurzweiligen Hörvergnügen. Good stuff!
Phil
Punkte: 9.0 von 10
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TRISTANIA – Illumination
Steamhammer/Phonag
Tristania haben für mich seit jeher einen besonderen Status inne. Sie sind keinem Hype gefolgt oder haben sich für bestimmte Musikausrichtungen interessiert, die gerade ‚in’ gewesen sind (und notabene heute nicht mehr), sie haben sich nie verbogen um mehr Leute zu erreichen – kurzum, sie sind immer sich selbst geblieben. Das äussert sich auch in ihrer Art, Musik zu machen beziehungsweise ihre Sicht der Dinge und den Weg, den sie einschlagen um ebendies zu vertonen: Die Härte, welche auf ‚Ashes’ vermehrt zum Zuge gekommen ist, weicht eher sanfteren Melodiebögen, dominiert durch die Leadgitarre sowie das Keyboard und perfektioniert von Sängerin Vibeke, die ihren Stimmbändern alles abverlangt und somit eine zauberhafte Stimmung erschafft, die von Bands wie beispielsweise den Trittbrettfahrern Nightwish niemals erreicht worden ist. Da Kjetil, verantwortlich für die männlichen Vocals, die Band aus familiären Gründen verlassen hatte, konnten Tristania Vorph, seines Zeichens Frontknurrer von Samael, als Gastsänger gewinnen. Die Harmonie ist mehr als deutlich, und noch nie war das altbekannte Zusammenspiel von Beauty und Beast deutlicher und schöner herauszuhören wie auf ‚Illumination’. Besonders deutlich ist dies auf ‚Mercyside’ und ‚Down’ zu hören, und genau diese Tracks möchte ich als Anspieltipps nennen, denn sie repräsentieren genau die Stimmung und das Feeling von Tristania per se. Als einzigen ‚Schwachpunkt’, will man dies überhaupt so nennen, ist die Tatsache, dass Tristania-Alben nicht jedermanns/jederfraus Sache sind und eher mehrere Durchläufe brauchen, bis man sich darin zurechtgefunden hat, aber ist diese Hürde erstmal bezwungen wird man sich zwangsläufig in den komplexen Soundstrukturen verlieren… Fazit: Wer auf intelligenten Gothic/Death/Dark Metal steht und eher Bands bevorzugt, die nicht im Fernsehen allgegenwärtig sind sondern die eher für sich entdeckt werden wollen, für den ist ‚Illumination’ ein absoluter Pflichtkauf, alle Skeptiker sollten mindestens ein Ohr riskieren.
Toby S.
Punkte: 8.9 von 10
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NORWAY – Rising Up From The Ashes
MTM Music/Phonag
Preisfrage: Woher kommt die Band Norway? Aus Norwegen natürlich........ähhhh, falsch, diese Melodic Rock Formation stammt aus New Jersey. Bereits 1986 wurde die Combo ins Leben gerufen, aber erst elf Jahre später wurde der erste Output vom Stapel gelassen („Night Dreams“). Es folgte im Jahre 2000 der nächste Longplayer („Arrival“) und nun steht die Truppe mit „Rising Up From The Ashes“ vor der Tür. Inzwischen gibt’s bekanntlich AOR Bands wie Sand am Meer. Die Acts dieses Stiles müssen sich immer wieder gefallen lassen, mit den Melodic Königen Journey, Foreigner, Survivor und Toto verglichen zu werden. Die meisten können dann als „unter ferner liefen“ abgehakt werden. Nicht so Norway. Der Vergleich bleibt der Selbe, aber die Jungs müssen den diesen keineswegs scheuen. Meistens hapert es beim Songwriting, aber gerade in diesem Punkt kann Norway durchs Band überzeugen. „Save Me“, „Only One I Need“, „American Girl“, „Tell Me“ oder „Haunted“ sind ein paar der Tracks, die sich umgehend in den Gehirnwindungen fest krallen. Ein, zwei Songs müssen aufgrund fehlendem Drive kritisiert werden. Das Gros der Tracks kann aber durch die vielen ergreifenden Melodien konstant bestehen. Nach so vielen Jahren musikalischer Erfahrung, müssen den Jungs in diesem Bereich erwartungsgemäss keine Mängel unterstellt werden. Die ausgewogene Kombination von feinen Keyboardklängen und intensiven Gitarrenriffs, beziehungsweise filigranen Soli von Jim Santos und vor allem die unter die Haut gehende Stimme von Vokalist (und Keyboarder) Dave Baldwin heben „Rising...“ in den höchsten Niveaubereich. Eben dieser Mr. Baldwin kann nahtlos an die Stimme der ersten beiden Journey Sänger, Steve Perry und Steve Augeri, anknüpfen und wäre für den, nun von Jeff Scott Soto besetzten, Posten bei den AOR Göttern durchaus geeignet gewesen. Schon Anfang Jahr ein kleines Melodic Highlight.
Chris C.
Punkte: 8.9 von 10 
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IN EXTREMO – Kein Blick zurück
Universal Music
In Extremo feiern ihren 10. Geburtstag mit einer amtlichen Best Of-CD, die klar macht, dass Best-Of nicht gleich mit Abzocke gleichzusetzen ist. Auf CD1 darf man einer Auswahl von 15 Songs frönen, die zum Teil neu eingespielt wurden. Wer Lieder wie „Wind“, „Küss mich“ oder „Rasend Herz“ noch nicht kennt, ist hier an der richtigen Adresse. Zudem bietet die CD mit „Kein Sturm hält uns auf“ und „Alte Liebe“ zwei völlig neue Stück, die sich problemlos zwischen die grossen Songs einreihen. Richtig in sich hat’s aber die zweite CD, die man mit der Special-Edition bekommt. Auf dieser „Tribute to uns selbst“ covern befreundete Bands In Extremo-Stücke. Aber nicht die üblichen Verdächtigen à la Schandmaul oder Subway To Sally hört man seelenlos die Lieder uninspiriert in der Original-Version runterdudeln. Im Gegenteil: „Rattenfänger“ wird von Grave Digger als Grave Digger-Song in Englisch gespielt. Ebenso auf Englisch erklingt „Ave Maria“, welches in einer Alternativ-Rock-Version von der ex-In Extremo Supportband Blind dargeboten wird. Interessant, aber für metallische Ohren gewöhnungsbedürftig ist die Götz Alsmanns Version von „Singapur“, bei der ich leider keine Ahnung habe, wie man diesen Stil bezeichnet. Für „Nur Ihr Allein“ konnte man die seeligen Randalica um Rock Hard-Boss Götz Kühnemund verpflichten. Eines der grossen Highlights sind Silbermond mit „Die Gier“, welches emotional an die Original-Version dicht herankommt und trotzdem nach Silbermond klingt. Zum Schluss hört man „Spielmann“ vom „Mein Rasen Herz“-Album noch als herzzerreissende Ballade. In Extremo legen damit ein Werk vor, welches als Standartwerk für alle zukünftig erscheinenden Best-Of-CDs dienen dürfte. Einzig ergänzen könnte man das Booklet noch mit einigen persönlichen Kommentaren zu den Liedern. Da sich aber zu den genannten positiven Eigenschaften die gecoverten Lieder auf CD2 nur in wenigen Fällen mit denen der CD1 überschneiden, kann man hier von einer geilen, fanfreundlichen Zusammenstellung sprechen, die ich jedem wärmstens ans Herz lege.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
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THERION – Gothic Kabbalah
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Nun, wer hätte Anfangs der 90er gedacht, als Of Darkness erschienen (ein wohl eher durchschnittlicher Death Metal-Bastard), dass diese Band mal zu DER Symphonic Metal-Band wird? Nun, seid 'Theli' wurde immer mehr mit Chören und Bombast geklotzt, was wohl im letzten Doppelschlag 'Lemuria / Sirius B' seinen Höhepunkt fand. Nun haben die Mannen um Christopher Johnsson wieder ca. 1,5 Stunden Musik auf zwei Langrillen gebannt. Was dabei merklich zu den Lauschern vordringt, ist der verminderte Bombast-Anteil. Es wird wieder vermehrt auf die Karte 'Metal' gesetzt, auch wenn man beim Opener 'Der Mitternachtslöwe' noch nicht viel davon spürt, merkt man deutlich beim Titelsong, dass den Gitarren wieder mehr Spielraum offeriert wird. Therion sind aktuell einiges verspielter, ja man könnte auch von progressiver sprechen, oder von dem wohl abwechslungsreichsten Therion-Album. 'Gothic Kabbalah' ist jedoch weder so düster ausgefallen wie 'Secret Of The Runes', noch so eingängig wie 'Theli'. Ja es braucht etwas Zeit, bis man den Zugang findet, vielleicht etwas mehr als gewohnt von einem Therion-Album. Wobei der Song 'Son Of The Staves Of Time' ein guter Einstieg wäre und wohl gleich das eingängigste Stück markiert, mit einem Refrain, den man kaum mehr aus dem Kopf bekommt. Einer der Höhepunkte, aber es gibt noch mehr, z. B. 'T.O.F. – The Trinity', der wohl progressivste Song, welcher eindrücklich beweist, auf welch hohem Level Therion angekommen sind. 'The Falling Stone' und 'Tuna 163' warten mit einem so gewaltigen Saitengewichse-Solo auf und sind auch sonst sehr treibende Songs. Gothic-Kinder, könnten sich schwer tun mit diesem Release, da möchte ich doch ein umfangreiches Probehören empfehlen. Ansonsten ist 'Gothic Kabbalah' ein sehr interessantes Album mit vielen Details und Überraschungen geworden, welches kaum einen Therion-Fan enttäuschen wird.
R.K.
Punkte: 8.8 von 10
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HAREM SCAREM – Human Nature
Vespa Music
Bereits seit 1991 bescheren Harem Scarem der Melodic Fraktion regelmässig einen Grund zum Jubeln. Nämlich immer dann, wenn die Kanadier, mit Sitz in Ontario, ein neues Album raushauen. Immerhin passiert dies nun schon zum elften Mal. Bereits mit dem zweiten Output konnte man damals Japan im Sturm erobern, ein Erfolg, der den Jungs im Rest der Welt, in diesem Umfang, bis jetzt verwehrt blieb. Nichts desto trotz fabriziert die Band, um Übersänger Harry Hess jeweils hochkarätige Melodic Perlen. Diesbezüglich hat sich auch auf „Human Nature“ nichts geändert. Vor allem mit dem letzten Output „Higher“ versuchte man mit modernen Sounds, die bis anhin traditionelle Musik auf zu werten. Ein Versuch, der als durch aus gelungen bezeichnet werden kann. Die Truppe sah das offensichtlich anders, den auf „Human Nature“ besinnte man sich wieder auf herkömmliche Melodic Mucke. Daher ist dieses Werk eine Spur softer ausgefallen als der Vorgänger. Die Trademarks sind aber die selben geblieben, die selben wie seit nun mehr 16 Jahren. Wunderbare Melodien, perfekt instrumentalisiert mit den knackigen Gitarren von Pete Lesperance und vor allem den starken Vocals von Mr. Hess. Die beiden waren auch für das gewohnt fundierte Songwriting zuständig. Aber genau das ist dann doch für einige Minuspunkte verantwortlich. Denn eigentliche Highlights sind nicht zu finden. Da aber auch absolut keine Ausfälle zu verzeichnen sind, halten sich die Abzüge in Grenzen. Harem Scarem beweisen ein mal mehr, dass sie zu den beständigsten Melodic Acts überhaupt zählen. „Human Nature“ zeigt dies zum wiederholten mal und sollte deshalb in keiner Sammlung der Genre Fans fehlen.
Chris C.
Punkte: 8.6 von 10 
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EPHEMERA’S PARTY- All The Machines
Dioxzion Records/Non Stop Music

Schon auf Anhieb wird einem klar, dass man es da mit einer sehr tighten, gut eingespielten Truppe zu tun hat. Und tatsächlich- die Jungs rocken schon lange zusammen- denn ihr Erstling kam 1993 raus- vor ner Ewigkeit. All the Machines ist ihr fünftes Album (ja, sie haben zusätzlich auch noch eine EP rausgebracht) und die Deutschen Dudes bringen doch ein sehr energiegeladenes, kraftvolles Album in die Läden- also noch keinerlei Abnutzungserscheinungen. Alternative Blues-Metal, könnte hinhauen, obwohl sie ziemlich schwer einzuordnen sind, und das ist auch gut so. Man hört ihnen gern zu. Mit dem gleichnamigen Titeltrack beginnen sie gleich deftig- „s räblet, und wie!!“ Auch das drauffolgende „crimes“ bolzt richtig los. Mit dem melodiösen Tampea Augustine fahren sie dann eine etwas ruhigere Schiene ein, auch wenn dazwischen immer wieder heftigere Parts kommen. FFF tanzt etwas aus der Reihe, da es rein instrumental gehalten ist, und schliesslich das sehr ruhige, schlingernde, abschliessene „Are you sure?“. Natürlich gibt’s Songs bei denen sich die Riffmuster ähneln, aber:s rockt!
Seraina S.
Punkte: 8.6 von 10
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PAIN OF SALVATION - Scarsick
InsideOut Music/Phonag

Hier ist sie nun, die neue Silberne Scheibe von Pain of Salvation. Und wie immer ist das Teil fast unmöglich irgendwo einzuordnen. Daniel Gildenlöw und seine Mannen haben mal wieder ein Album auf uns hernieder gelassen das es in sich hat. Irgendwie anders, aber dann doch wieder vertraut. Man höre sich nur das sperrige „Scarsick“ oder das rappige „Spitfall“ an. Gerade diese Songs brauchen sehr viele Durchläufe um zu zünden. Und dann auf der anderen Seite „Cribcaged“ das eher typische Pain Stück das sehr schnell ins Ohr geht und sehr gefühlvoll ist. Halt eben wie gewohnt sehr vielseitig die Jungs und genau das macht das Werk sehr interessant. Mit „Disco Queen“ hat man sogar einen wirklichen Old Style Disco Song am start, wobei ich mir nicht so sicher bin ob das erst gemeint ist. Und gegen Ende des Albums wird man immer stärker. „Idiocrazy“ lebt von einer klasse Drumarbeit und der speziellen Gitarre von Daniel herrlich der Song und auch das folgende „Flame to the Moth“ birg alles in sich was Pain ausmachen, unglaublich was Daniel alles aus seiner Klampfe zaubert, herrlich verzaubere Klänge, dann wieder volles Brett. Je mehr man das Teil reinzieht, desto mehr wird man davon gefangen. Pain Fans werden das Teil lieben
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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NOMANS LAND – Raven Flight
Einheit Produktionen/
Non Stop Music
Die Russen sind wieder da und zwar bereits mit ihrem dritten Vollzeitwerk. Mit „Raven Flight“ legen die Wikinger einen mächtigen Gang zu und wirken härter, schneller, intensiver und aggressiver. Auf ihrem Vorgänger „Hammerfrost“ wurde beinahe nur „clean“ gesungen, auf „Raven Flight“ wird bis auf ein paar chorähnliche Passagen nur noch gegrowlt. Der epische Viking-Metal, der wir von Nomans Land kennen wurde aber wunderbar beibehalten und sogar verbessert. Ihre Songs klingen vorzüglich produziert und auch die Instrumente werden genial eingesetzt. Das Schlagzeug, welches nie wirklich wild drauflosbrettert sondern sich sogar ziemlich hinter den hymnischen Gitarrenwänden versteckt hält, kann durchaus als eine Art Experiment erklärt werden. Es ist nicht so, dass sich das Schlagzeug ganz aus dem Song raushält, aber die Oberhand behalten die Gitarren. Auf jeden Fall haben sich die Russen, soundtechnisch verbessert, die Stücke machen richtig Laune und fesseln den Zuhörer bis ans Ende. Trotzdem gibt es aus meiner Sicht eine Enttäuschung zu vermelden und das wäre der Gesang. Die cleanen Gesangparts auf dem Vorgänger haben mich so mitgerissen und auch die vielen Chöre trieben mich immer wieder zum Mitsingen an, doch auf „Raven Flight“ ist es eigentlich, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, nur noch die Musik selber, die den Hörer fesselt und ihn an die prachtvollen Schlachten alter Zeiten erinnert. Der Gesang ist leblos, ein wenig eintönig und nicht halb so stark wie auf „Hammerfrost“. Fakt ist: Die Stimmen von „Hammerfrost“ und die Musik von „Raven Flight“ hätte ein absolutes Überwerk gegeben. Schlussendlich bleibt „Raven Flight“ aber ein sehr gutes Viking-Metal-Album mit genialen Melodiebögen und etwas eintönigem Gesang.
Yannick S.
Punkte: 8.5 von 10
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FEAR MY THOUGHTS - Vulcanus
Century Media/EMI

Die unfreiwillig lange zum Metalcore gezählten Deutschen haben sich offensichtlich von den unzähligen Epigonen in „ihrem“ Genre distanziert und schmieden auf ihrer neuesten Langrille eindeutig melodischen Todesstahl der Marke Soilwork mit hohem Thrash-Faktor. Der bolzt auf den eröffnenden „Accompanied by death“ und „Plankness“ erwartungsgemäss technisch hochstehend und mit zünftig Doublebass los, schon in letzterem erscheint aber bereits cleaner Gesang im Chorus auf – der der Band ausgesprochen gut steht. Diese Entschärfung des Dauergemetzels wird im dritten, rund siebenminütigen „Culture of fear“ fortgesetzt, welches aus einem cleanen Gitarrenintro heraus in eine beeindruckende Mid-Tempo-perle führt – der harmonische Chorus dürfte bei Fans auch hier für die eine oder andere Mitsingübung an Konzerten sorgen (Die Jungs werden übrigens in Kürze im Gefolge von Kataklysm auch in der Schweiz halt machen…). Die Vielseitigkeit der Deutschen zeigt sich im darauf folgenden „Accelerate or die“, welches den Thrashhammer gehörig krachen lässt. Zusammen mit „Survival scars“ wohl der härteste Track der Scheibe. „Vulcanus“, der Titelsong, lässt die gemässigteren Tendenzen der Band im Kontrast dazu in einem ruhigen Instrumental kulminieren. Der Rest des Albums steht ganz im Zeichen der Verbindung dieser Pole – „Soul consumer“ hat viel von neueren Soilwork, „Both Blood“ wartet mit einem dominanten Keyboardsample auf, ist insgesamt aber eher unspektakulär. „Gates to nowhere“ und „Lost in Black“ sind von der Songstruktur her ziemlich deckungsgleich, ein ruhiges Intro wird durch einen schnellen, melodischen Hauptpart abgelöst, welcher rund nach zwei dritteln der Spielzeit wiederum durch Rückzug der Distortion- und Blastelemente entspannt wird, um wieder an Tempo zuzulegen und so unter Einbezug der kompletten Band zu enden. „Wasteland“ ist wiedeum von starken Riffs geprägt und markiert mit seinen lebendigen Dynamikwechseln das Ende eines trotz einiger Durchhänger guten, weil abwechslungsreichen und von viel Experimentierfreude geprägten, modernen Metalalbums.
Phil
Punkte: 8.5 von 10
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MACHINAE SUPREMACY - Redeemer
Spinefarm/Musikvertrieb
Bei diesen fünf Schweden bleibt mir zuerst mal die Spucke weg. Rein vom Namen und der Kombination mit dem Heimatland der Band her habe ich mal spontan auf Todesthrashlastige Mucke getippt, und die ersten vierzig Sekunden des Openers «Elite» bestätigen meinen Verdacht sogar - bis die erstmals einsetzenden Vocals das Gesamtbild gleich wieder über den Haufen werfen. Hier wird weder gegrunzt noch gekeift, Sänger Robert Stjärnström verzichtet komplett auf genretypische Techniken und setzt stattdessen auf seine streckenweise sehr weinerlich klingende Nasal-Stimme. Was beim Lesen wahrscheinlich bereits ordentlich für hochgezogene Augenbrauen sorgen dürfte, hat bei mir bereits beim Hören genau die selbe Reaktion ausgelöst. Die Gitarren-, Drum- und Bass-Fraktion von Machinae Supremacy schöpft hauptsächlich aus dem mittlerweile ordentlich angewachsenen aber genauso unverkennbaren Pool aus schwedischen Todesmelodien, erst die sehr dominaten Synthesizer & Loops und die eben erwähnten eher aussergewöhnlichen Vocals sorgen für grundlegende Farbtupfer und Variationen. Mit «I Know The Reaper» und «Reanimator» befinden sich auf «Redeemer» zwei überraschend ruhige Songs, während vor allem auch «Hate» und «Oki Kamas Adventure» in etwas industrial-lastigere Gefilde abdriften. Rein stilistisch gesehen, haben Machinae Supremacy ein erfrischend vielseitiges Album abgeliefert, aber schlussendlich werden die Vocals für viele potentielle Hörer der springende Punkt bleiben. Mir persönlich macht das gar nicht mal so viel aus, und weil bei mir kreative Bands sowieso einen Stein im Brett haben, werden Machinae Supremacy auch dementsprechend belohnt!
El Muerte
Punkte: 8.5 von 10 
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SINNER - Mask Of Sanity
MTM Music/Phonag
An diesem deutschen Bass-Player kommt man als Rock- und Metalfan definitiv nicht vorbei. Wer sich mal auf dessen Site matsinner.de den Topic "Works" zur Brust nimmt, wird mit einigem Erstaunen feststellen, dass der ewige (unechte) Blondschopf beileibe nicht nur mit seiner eigenen Band Sinner und natürlich Primal Fear fleissig zu Werke geht, sondern schon auf vielen Hochzeiten getanzt hat. Die Anfänge mit Sinner stehen bereits mit einem Vierteljahrhundert (!) zu Buche und ein Ende ist nicht anzusehen. Während Primal Fear den metallischeren Part einnehmen, wandten sich Sinner eigentlich eher mehr der rockigeren Seite zu. Allerdings, und da spreche ich jetzt konkret das letzte Album "There Will Be Execution" von 2003 an, verwischte diese stilistische Grenze zusehends. Trotzdem glänzten da Songs wie "Locked And Loaded" oder "Liberty Of Death" mit ausgeprägter Rock-Attitüde. Genau diesen Ansatz spinnt man nun auf der neuen Scheibe schon beim Opener "The Other Side" weiter. "Mask Of Sanity" zeichnet sich so oder so durch weitere Änderungen aus, denn nach Nuclear Blast hat man jetzt einen Deal mit MTM Music an Land gezogen, wo die Mucke klar mit dem Oberbegriff "Hardrock" versehen wurde. Auch "Diary Of Evil" oder "Badlands" untermauern dies nachfolgend deutlich. Was das aktuelle Line-Up betrifft, das in den vergangenen Jahren immer wieder mal geändert hat, so sind aktuell zwei Posten neu besetzt worden. Für Fritz Randow sitzt jetzt Ex-Primal Fear Trommler Klaus Sperling hinter den Kesseln, während Christof Leim (Ex-Traceelords) den ehemaligen Thunderhead Gitarristen Henny Wolter ersetzt hat. Obwohl zum Beispiel "Thunder Roar" oder "Under The Gun" tempomässig anziehen und das metallische Element aufgreifen, steht das Album insgesamt dennoch klar auf der Hardrock Schiene. Nicht fehlen dürfen natürlich auch "leisere Töne", die mit der Halbballade "No Return" bestens bedient werden. Mein Favorit heisst jedoch "Last Man Standing", ein herrlicher Groover mit Saxon Vibes, der eine perfekte Blaupause für jeden Banger und Air-Gitarristen abgibt. An den Soundknöpfen drehte, assistiert (wie könnte es denn anders sein?) von Routinier Achim Köhler, wiederum der Chef höchstpersönlich. Als Gäste für Backing Vocals fungieren die Herren Scheepers/Franck/Grimm und mit "Baby Please Don't Go" gibt es einen Thin Lizzy Klassiker als Bonus-Track. Weiter wird auf der limitierten Version das Video von "Diary Of Evil" zu sehen sein. "Mask Of Sanity" hievt die Erdkugel zwar nicht aus ihren Angeln, ist aber Dank musikalischer Rückbesinnung mehr Sinner denn je!
Rockslave
Punkte: 8.3 von 10
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IMPIOUS - Holy Murder Masquerade
Metal Blade/Musikvertrieb

Trollhättan, Schweden: der ortsansässige Comic-Verein hatte unlängst den genialen Einfall, sein frisch erschienenes "psychopathischer Massenmörder auf dem steinigen Weg zur Selbstfindung"-Dramabilderbuch mit entsprechender Instrumentalisierung zu vertonen. Und da Impious eben zufällig auch der genannte Verein sind, liegt hier nun ein comictechnisch düster/cool aufgemachtes Booklet mit den Lyrics als Sprechblasentexte in einer zu Tränen rührenden Story plus der dazugehörenden "Hintergrundmusik" (in Echtzeit, versteht sich) vor. Musikalisch agieren die Fünf aber in nicht halb so zerrissenen Gefilden wie der lyrische Hauptdarsteller, sondern feuern eher bangerkompatible, melodische Schwedentod-Breitseiten ab. Gitarrist Valle Adzic ist den Einen vielleicht noch aus der Ur-Besetzung von Johan Linstrand's (Ex-The Crown) neuer Band One Man Army & the Undead Quartet bekannt. Die Marschrichtung lässt sich durchaus vergleichen, auch wenn mir Impious besser ins Ohr gehen als die (noch) etwas orientierungslos erscheinenden OMA&TUQ. Impious hängen mehr am Gas, sind verspielter, überlegter und verfügen mit Martin Âkesson über einen Frontmann, der ein mindestens ebenso brutales Organ wie der andere erwähnte Herr verbuchen kann. Akustische Einschübe, leichte Progressiveinflüsse, supermelodische, an In Flames erinnernde Melodiebögen und die hörbuchähnlichen, als Songüberleitungen dienenden Storyschnipsel verschaffen Impious einen flott angewärmten ersten Eindruck. Eigentlich nur empfehlenswert, das Teil zündet aber bei mir nicht 100%ig da mich die zu geschliffene Produktion nervt. Ein wenig Dreck ware durchaus bekömmlich gewesen.
HaRdY
Punkte: 8.0 von 10
        
DEAD POETIC- Vices
Century Media/EMI
Mit einem riiesigen Bamm! Beginnt die Scheibe und du bist mitten in der neuen Welt von Dead Poetic. Nein- sie betonen es selbst- kein Screamo, sondern eher angelehnt an ihre alten Idole, die von Pearl Jam über Green Day zu Skid Row führen, soll die neue Scheibe erinnern. Ein bisschen Tool ist meiner Meinung auch dabei, allerdings nicht so experimentell. Grungeig mit härteren Gitarren und rockigen Riffs kommt das neue Ding daher. Die Band hat sich aber nicht nur in ihrem Sound radikal geändert. Auch das Lineup ist ziemlich neu. Es besteht nun aus John Brehm am Bass, Jesse Sprinkle hinter der Küche und Dusty Redmon an der Klampfe Nummer zwei neben dem noch aus der alten Besetzung stammenden Zach Miles. Brandon Rike ist natürlich weiterhin am Mic. Die Songs variieren ziemlich zwischen langsam und schnell, wobei das Album in der zweiten Hälfte an etwas Speed verliert, dafür die Melodien stärker betont. Die Jungs aus Ohio stellen die Ehrlichkeit in den Vordergrund, und kommen auch so rüber! Hilfe dabei hatten sie dabei von Deftones-Chino Moreno, der bei Crashing down und Paralytic mitgekritzelt hat. Ein mutiger Wechsel, nach zwei ganz anderen Alben, aber ein Wechsel, der sich gelohnt hat. Vielfältig
Seraina S.
Punkte: 8.0 von 10
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COMMON GRAVE – Dehumanized
Twilight/
Non Stop Music
Um die Sache gleich vorneweg zu nehmen: Nein, Common Grave wird keinen Originalitäts-Preis gewinnen, und als einzigartig kann man die Germanen auch nicht abstempeln, jedoch eins vor den Latz gibts allemal. Der Ami-Death Metal, welcher an die frühen Cannibal Corpse erinnert, macht mächtig Druck und zerpflückt sämtliche Hirnwindungen. Grindcore-artige Prügelergüsse treffen auf groovende mid tempo-Parts und sorgen für eine dynamische Schlachtorgie. Zurücklehnen und relaxen... Fehlanzeige, denn hier gibt es nur eine Richtung: Moshpit einfach (es lebe die obligatorische Krankenkasse). Obwohl die Verwebung der rasenden und mid tempo-lastigen Parts durchaus gelungen ist, sind die Songs etwas vorhersehbar geraten, sprich: Hat man sich ein, zwei Songs einverleibt, sind keine weiteren Überraschungen mehr zu erwarten. Dafür ist kein Ausfall zu verzeichnen, die neun Songs schmettern brachial durch die Membranen, einzig das kurze Intro ist überflüssig. So ist 'Dehumanized' eine Werk, das man entweder gleich mag oder in die unendlichen Weiten schleudert. Die Produktion ist eine Prise zu brav und sauber ausgefallen, da fehlt ein wenig der Druck, auch wenn die Scheibe genügend knallt. Ami Death-Jünger sollten Dehumanized ihr Gehör schenken und den Song 'Reborn Through Hate' einverleiben. Fette Kost!
R.K.
Punkte: 7.9 von 10                      
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BLACKFIELD - Blackfield II
Snapper Music/Phonag
Blackfield ist das Kind der Musiker Steven Wilson (Porcupine Tree-Mastermind/Opeth-Produzent) und Aviv Geffen. Die beiden lernten sich kennen, als Aviv Geffen in seinem Heimatland Israel als Promoter arbeitete, und Porcupine Tree für einige Gigs zu sich holte. Das Resultat der schnell aufkeimenden Freundschaft zwischen den beiden war das 2004 veröffentlichte Album «Blackfield» und nun eben das im Januar 2007 erscheinende «Blackfield II». Grob könnte man die aktuelle Musik als reduzierte Version von Porcupine Tree betiteln – obwohl Blackfield oftmals in extrem ruhige Sphären abdriften, bleibt etwas vom vielgerühmten Kreativsgeist Steven Wilson's auf der Strecke - Die Band kümmert sich in erster Linie um klassische Rock-instrumentalisierung mit flächigen Keyboards, etwas Streichern und mehrschichtigen Vocalparts. Aviv Geffen zieht in Sachen Gesang etwas den Kürzeren, was allerdings hauptsächlich am Erfahrungsschatz von Steven Wilson liegt - Der Mann klingt um einiges abwechslungsreicher als sein israelischer Gegenpart. Die zehn Songs ähneln sich stellenweise frappant, in sämtlichen Stücken kommt Wilson's Vorliebe für zuckersüsse Melodien und überraschende Harmoniewechsel zum Zug, der songwriterische Anteil von Geffen lässt sich hingegen oftmals nur erraten. Mir persönlich gefallen vor allem der Opener «Once» und der letzte Song «The End Of The World», aber es ist gut möglich, dass man hier vor lauter Perlen die einzelnen Songs gar nicht mehr erkennen kann. Blackfield liefern mit ihrem zweiten Werk zweifelsohne ein weiteres Lehrstück in Sachen progressives und zeitgenössisches Songwriting ab, aber aufgrund der etwas eingeengten Bandbreite vermag die CD leider nicht über die ganze Länge hin zu fesslen.
El Muerte
Punkte: 7.9 von 10
        

ILLNATH - Second Skin Of Harlequin
World Chaos/
Non Stop Music
Auf was soll man sich einstellen, wenn der Promo-Fötzel, welcher der zu kritisierenden CD beiliegt die Band als Extreme Melodic Metal bezeichnet. Dauerspeedgefidel à la Dragonforce, Hyperbombast der Marke Rhapsody oder fröhlichen Schlagermetal, der aus dem Hause Helloween stammen könnte? Nicht wirklich, so die ernüchternde Feststellung nach dem ersten Durchlauf, denn die Stimme vom Chef der Truppe, der sich selbst Narrenschiff nennt, befindet sich direkt am anderen Spektrum der Gesangesarten im Metaluniversum. Genauer gesagt könnte man ohne Weiteres annehmen, dass hier Mr. Dani Filth ins Mikro kreischt, denn Narrenschiff Sangesorgan ähnelt dem des Cradle of Filth Frontmannes bis ins letzte Detail (inkl. hysterisch überschlagendem Helium-Flair). Doch auch düstere Klangwelten sucht man hier vergebens, da im Gegenzug zur Stimme, für welche wohl das "extrem" steht, verweilt der Rest der Musik doch in den zu Anfang vermuteten Gefilden. Mit fröhlichen Gitarrenlicks, eingängigen Riffabfolgen ("And There Was Light", "Sought Be the Fallen One") und unglaublich speziellen, aber doch interessanten Keyboardsynths (im besten Track "Virgin Soils"), unterlegt von Speed Metal artigem Powerdrumming erfinden die aus Dänemark stammenden Illnath zwar nicht, könnten aber sowohl Cradle Fans wie auch scheuklappenlose Metalfans anderer Genres unterhalten, was angesichts der jungen Existenz der Truppe doch zu würdigen ist (2003 veröffentlichte man das Debüt "Cast onto FIelds of Evil Pleasure"). Einziger Negativpunkt ist die Gefahr bei den Komposition, zeitweise ein wenig zu stark nach japanischem Computerspiele-Soundtrack zu klingen (was ja auch Dragonforce manchmal anhaftet), ist das Keyboard doch schon ziemlich in den Vordergrund gemischt, der einzige Makel an der an sich druckvollen Produktion.
Kissi
Punkte: 7.7 von 10                    
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STIELAS STORHETT – Vandrer...
Northern Silence/
Non Stop Music
Das Black Metal nicht immer aus Norwegen stammen muss, ist 2007 keine erstaunliche Tatsache mehr. Dass jedoch dieses russische Ein-Mann-Projekt direkt aus norwegens Hölle der frühen 90er-Jahre stammen könnte ist ein durchaus überraschender Aspekt. 'Damien' macht auch keinen Hehl daraus und packt gleich zwei Coverversionen von Darkthrone und Burzum mit drauf, wobei diese Songs nicht mal von Nöten gewesen wären. Wieso? Nun, die tiefschwarzen musikalischen Ergüsse, welche uns hier präsentiert werden, reichen allemal aus um die Herzen aller Gehörntenklänge-Nostalgiker höher schlagen zu lassen. Dabei wurde auch die Produktion so ausgelegt, als hätte sie 15 Jahre auf dem Buckel, rauschend und verzehrt ergiessen sich die frostigen Ausbrüche. Schon etwas gewöhnungsbedürftig für die verwöhnten Lauscher, jedoch trägt genau dies die Atmosphäre auf 'Vandrer... ' in ein eiskaltes Dunkel. Die gebotenen Kompositionen durchpflügen von gewohnten Blast-Parts bis einsamen Melodien den höllischen Acker, selbst vereinzelte Keyboardtöne sind auszumachen. Diese sind jedoch sehr hintergründig eingesetzt und vermiesen dieses 'True'-Black Metal-Feeling keineswegs. 'Vandrer... ' ist sicherlich kein Erguss für Jedermann, sondern sollte nur von Freunden schwarzer Zunft einverleibt werden, welche noch immer den Black Metal der frühen 90er für das Beste halten.
R.K.
Punkte: 7.7 von 10                   
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AS SANITY FADES – Mentally Disturbed
Eigenvertrieb
Trotz des Drei-Wort-Bandnamens handelt es sich bei den einheimischen ASF keineswegs um eine weitere unsägliche Metalcore-Truppe. Nein, die Herren produzieren elektronisch verfeinerten Death-Metal mit Englischen und deutschem Textgut – versehen mit Wahlweise mythischen, pazifistischen, morbiden oder schlicht schrägen Texten. Der Eröffnungsdreisprung „Nostradamus The 2nd“, „In The Twilight Of A Burning Church“ (hat übrigens nichts mit norwegischen BM-Spastikern zu tun…) und „War“ demonstriert jedenfalls, dass das Trio seine Hausaufgaben gemacht hat. Amtlich produziert, mit herrlichen Old-School-Grunts und durchaus passende Sample-Streichern versehen funktionieren die Songs gut, nur einige Textpassagen verraten die Herkunft der Musiker – bezogen auf die Feinheiten der Englischen Sprache gibt es noch Handlungsbedarf . Aber dennoch, auch das epische „Stormchant“ und das straighte „2B“ knallen, besonders letzteres demonstriert die eher lockere, humorvolle herangehensweise von ASF. Mit „For her“ (Warum nicht „für sie“?) folgt der erste, auf Deutsch gesungene Track – mein persönliches Highlight und ein Indiz, dass sich ASF gerne mehr auf ihre Muttersprache stützen dürften, zumal Schreihals Bruno Mathis durchaus als zweiter Michael Roth durchgeht. Den Abschluss bilden das zynische „Symphony in A-mok“, das den Einsatz von Streichersamples auf die Spitze treibende „On Chains“ und der Textbeitrag einer gewissen Esther Stähli, „Bett aus Stahl“ (Manowar?), der als haarsträubende Seemanns-Waise beginnt, und durch den entsprechenden Gesang jede düstere Atmosphäre verliert – gut gemeint, funktioniert aber nicht. Mit dabei sind drei Livetracks aus früheren Schaffensphasen, die als nette Dreingabe zu verstehen sind. Alles in allem gibt es auf „Mentally Disturbed“ jede Menge guter Momente, die ASF sowohl auf Scheibe wie sicherlich auch live mit einer gewissen Lockerheit darbringt, welche in jedem Moment spürbar ist und viel Goodwill einbringen dürfte.
Phil
Punkte: 7.5 von 10       

BLINDED COLONY - Bedtime Prayers
Pivotal Rockordings/
Non Stop Music
Schweden war Anfang der 90er eine Metal und sie ist es auch heute noch! In Flames, Soilwork und Dark Tranquillity, aber auch Bands noch jüngeren Datums wie The Haunted oder Scar Symmetry nennen das skandinavische Land ihre Heimat. Wirft man alle die genannten Combos in einen Mixer, fügt noch ein bisschen Metalcore und Disturbed hinzu und drückt danach auf den Knopf, so nennt sich das Ereignis, mit ein paar wenigen Abstrichen die erst seit sechs Jahren bestehende Truppe Blinded Colony, die mit "Bedtime Prayers" nun ihren Zweitling am Start haben (das Debüt "Divide" veröffentlichten die Jungs 2003). Ganz im Sinne des oben erwähnten Metal-Cocktails verbindet der Fünfer um die beiden Klampfer Johan Blomström (der sich übrigens auch für Produktion und Mastering verantwortlich zeichnet und dies äusserst ordentlich)und Tobias Olsson gekonnt eingängige, zeitweise schon mtv-kompatible Melodien mit mal mehr, mal weniger heftigen Gitarrenriffs. Dominiert wird das Ganze aber von der kraftvollen und unglaublich variablen Stimme des Shouters Johan Schuster, der gekonnt zwischen wohlbekannten Stimmtembre und seiner eigenen Linie den Spagat turnt. So spuckt er während den Strophen von "My Halo", dem In Flames-lastigen Titeltrack oder dem soilwork-getränkten, wegen den Keys zeitweise auch an Deathstars erinnernden Doppelpack "Once Bitten Twice Shy" & "Need" seine Wut förmlich aus sich heraus, dass man das Gefühl hat, der Mann explodiert gleich. Die melodisch harmonischen Refrains hingegen wirken dann zeitweise gar poppig, so dass man sich schweren Herzens an Bullet for my Valentine erinnert gedrängt fühlt, was wirklich nicht hätte sein müssen. Den Nerv des jungen Metalpublikums treffen moderne Riffattaken wie "Revelation Now!" oder das an die Nachbarn Children of Bodom erinnernde "Aaron's Son" (sicherlich einer der spannendsten Tracks auf der Scheibe) blindlings, wie ihre Kolonie halt eben ist. "In Here" folgt dieser Richtung mit einer gehörigen Schlagseite rotzigen Ami-Hardcores, wobei auch hier wieder der Refrain zum teenie-süssen Mitsingpart mutiert - immer hätte das wirklich nicht sein müssen. Gut, wo bleibt da die Eigenständigkeit, mag man sich fragen, und die zu finden fällt wirklich schwer, daran mag es Blinded Colony fehlen, am Talent, momentan kommerziell potentiell erfolgreiche Gitarren-Songs zu schreiben, daran mangelt es dieser Combo nicht.
Kissi
Punkte: 7.5 von 10        
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GREY MONDAY - Nonetheless (EP)
Eigenvertrieb

Seit dem ersten Demo von 2004 sind schon wieder zwei Jahre ins Land gezogen, in denen die Band um die Pfister-Brothers Pad (v) und Dömu (g/bv) nicht untätig geblieben ist. An zahlreichen Auftritten (unter anderem auch im Z7 und vor teils mehreren Hundertschaften!) tun die Berner seither das einzig Richtige, nämlich sich den Arsch vor Publikum abspielen und so wertvolle Erfahrungen als Musiker sammeln. Damit einher gehen natürlich auch neue Kontakte, die bei der neuen 4-Track Scheibe darin gemündet haben, dass das Material von Gurd-Chef V.O. Pulver höchstpersönlich veredelt wurde. "Nonetheless" nennt sich die Ansammlung der vier frischen Songhappen aus dem Haus des grauen Montags, das neuerdings fünf Members beherbergt. Der Opener "Dealermen" brettert einem mit ordentlich Schmackes entgegen und lässt den Unterschied zu Thom Blunier (g - Shakra), der bekanntlich die erste CD durch seine Arbeit geprägt hat, klar erkennen. Wiederum setzen Grey Monday auf einen variablen Songaufbau und dies kompakter als vorher, wo jeder Song noch über fünf Minuten dauert(e). Gleiches gilt für "Murdertruck", wo der Zuhörer zudem erfreut feststellen kann, dass hier solides, musikalisches Handwerk abgeliefert wird. Interessant finde ich hier die kurze Huldigung, respektive Anlehnung an Metallica's "Until It Sleeps" als Bridge zum nächsten Riff. Mein persönlicher Höhepunkt ist jedoch der Titeltrack, der vom Groove her ordentlich in Richtung Pure Inc. (mehr noch als The Order, die auch etwas Pate stehen) schielt. Und wieder gibt es einen cleveren Break der Songrhythmik mittels Einschub von ein paar ruhigen Gitarrenklängen. Man kann das getrost als Markenzeichen von Grey Monday bezeichnen. Zum Schluss gibt's mit "She" 'ne klasse Ballade mit abermals geilen Guitar-Tunes, die die Lovebugs auch nicht besser hinkriegen könnten. Fazit: Es geht klar aufwärts mit Grey Monday, die sich zum Beispiel auch mit Excentric messen lassen können. Das Einzige was für mich persönlich beim Durchhören aller sieben Songs, also die alten drei mitgerechnet, ein wenig störend zurück bleibt, ist der etwas zu gleichförmige Gesang von Pad Pfister. Da kann ein Gianni Pontillo (Pure Inc. & The Order) mehr ausrichten, aber sonst, auch mit der gelungenen Auffrischung des Bandlogos, weist die Formkurve der talentierten Youngsters ohne Zweifel nach oben! Die EP kann für SFr. 11.- (inkl. Porto) bestellt werden: www.greymonday.ch - go for it!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
       
DARK SANCTUARY – Exaudi Vocem Meam Part II
Wounded Love Records/
Non Stop Music
Ganz ehrlich, als ich den neuesten Output von Dark Sanctuary in den Händen hielt, waren meine Gefühle ziemlich gemischt. Einerseits hat es mich sehr gefreut, endlich den Nachfolger eines sehr schönen Ambient/Gothic-Projektes anhören zu dürfen, andererseits kam mir mein damaliges Review der ersten Teils wieder in den Sinn (nachzulesen in der Dezember-Ausgabe anno 2005): Dort habe ich am Schluss erwähnt, dass gemäss Homepage Part II an Part I anknüpfen wird. Dem ist definitiv so, und das ist auch gleichzeitig ein grosser Plus- wie auch ein Minuspunkt, denn so schön, ruhig und getragen auch die Musik von Dark Sanctuary auch ist (nach wie vor genial arrangiert mit wunderschönen Piano-Teppichen und einer begnadeten Sängerin), so fehlen mir auch hierbei die Höhepunkte, es hat sich seit dem ersten Part nicht wirklich viel geändert (ausser dass jetzt auf deutsche Texte verzichtet wurde und sich das Schwergewicht auf die französische Seite verlagert hat, sogar das Cover ist bis auf die Farbe dem Alten sehr ähnlich), die Musik fliesst ruhig dahin (beinahe noch besonnener als der erste Teil) und eignet sich hervorragend für Meditationsstunden, ruhige Mittelalterpartys oder zum Kuscheln. Damit mich hier niemand falsch versteht: Das ganze Projekt ist professionell aufgezogen und durchgeführt, und solch eine Atmosphäre muss erst einmal kreiert werden, aber für andere Aktivitäten wie die obig genannten ist zu wenig Schwung drin.
Toby S.
Punkte: 7.3 von 10   
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SINCE THE FLOOD – No Compromise
Metal Blade/Musikvertrieb
STF machen ganz eindeutig Hardcore-beeinflussten Sound und wollen das auch jedem unter die Nase reiben: Bandname, Logo sowie Outfit der Fünf (Tatoos auf Abo und Armeetauglicher Haarschnitt) vermitteln diese Tatsache eindeutig….Au weia. Zum Glück für mich erfüllt ihre Musik die entsprechenden Erwartungen nur bedingt. Klar, der Sound kommt hasserfüllt und Bretthart – aber niemals dumpf und monoton. Die Band hat klugerweise konsequent die Länge der Tracks auf allerhöchstens dreieinhalb Minuten beschränkt. Der daraus resultierende, kompakte Charakter der „Songs“ macht sie gleichzeitig ultrawirksam wie auch – danke des variablen, mit unzähligen Breaks gespickten Songwritings – kurzweilig. Hinzu kommt, dass die Gitarristen keine Berührungsängste mit Melodien haben, was das Geprügel merklich auflockert. Mein Hauptkritikpunkt an „No Compromise“ ist gleichzeitig der Grund, weshalb ich nichts über die einzelnen Tracks spezifisch schreibe: letztendlich ist ein Grossteil der immerhin zwölf austauschbar – untereinander….wer’s mag, soll selig damit werden (oder eben tough, je nach dem). Aber dennoch, in kleinen Dosen versprühen STF genau das, was ihre Art Musik wohl soll: pure Energie. Erstaunlich.
Phil
Punkte: 7.2 von 10   
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MNEMIC - Passenger
Nuclear Blast/Musikvertrieb

Bei Mnemic ist seit der 2004er Veröffentlichung «The Audio Injected Soul» einiges aus dem Ruder gelaufen. Zuerst verabschiedete sich Originalvokalist Mikael Bogballe richtung Familienleben, und kaum nachdem die Band den neuen Sänger Tony Jelencovich auf Tour vorgestellt hatte, entschied der gute sich für ein anderes Projekt. Positiverweise konnte sich die Band nach diesem fundamentalen Rückschlagen überraschend schnell aufrappeln - Mnemic verpflichteten den ehemaligen Scarve-Vokalisten Guillaume Bideau als neuen Sänger, holten sich Fear Factory-Klampfer Christian Olde Wobers als Produzent ins Boot und luden für einen Track Ex-Carcass-Vokalist Jeff Walker und Napalm Death-Bassist Shane Embury zu sich ins Stuio ein. Die Fakten sprechen also klar für sich, diese Bands will's auch heute noch wissen! Vorweg lässt sich erstmal sagen, dass Mnemic zwar immernoch irgendwo lose zwischen Fear Factury zu Obsolete-Zeiten und Meshuggah-Sounds hin & her tingeln, interessanterweise ist aber nun entgegen der allgemeinen Erwartungen eine extrem atmospärische Komponente hinzugestossen. Auf der einen Seite wurde der Gesang extrem vielschichtig ausgelegt, auf der anderen aber auch mit repetitiven und flächigen Gitarren- und Keyboard-Melodien gearbeitet - Mnemic bewegen sich mit «Passenger» klar von den rein Riff- & Groove-Orientierten Songs der ersten beiden Alben weg. Leider geht dabei auch etwas der urspünglichen Durchschlagskraft verloren, «Passenger» klingt trotz der variantenreichen Tempi, Riffs & Melodien für meinen Geschmack eine ordentliche Ecke zu brav. Fiese Zungen könnten nun behaupten, dass Herr Wobers hier den auf Fear Factory's «Transgression» begonnenen Weg rudimentär weiterverfolgt, und teilweise müsste man ihnen sogar recht geben. Dennoch, ich vermute mal stark, dass die Songs in der entsprechenden Live-Situation nochmal etwas knackiger klingen werden. Fazit: Einmal mehr am Ideal vorbei. Ich begreife einfach nicht, wo bei dieser Truppe das Problem liegt, irgendwer scheint nach wie vor auf dem Schlauch zu stehen...
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10
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BLUTMOND – Endzeit
Schwarzmetall/Non Stop Music

So, da hätten wir wieder ein paar Einheimische, welche sich überdrüssig sind, Kirchensteuer zu entrichten und lieber die Panda-Fraktion unterstützen. So zollt der Erstling 'Endzeit' von Blutmond dem Black Metal seinen Tribut, und dies nicht zu knapp. Eine wahrlich rasende Angelegenheit, welche da serviert wird und Schlagwerk-Mitstreiter 'Unhold' wohl einige Schweissperlen gekostet hat. Eine dichte, beklemmende Atmosphäre überzieht die acht Songs, welche jeden Anflug an Freude, Mitgefühl und Nächstenliebe im Keim ersticken: Hasse deinen Nächsten und die ganze Welt, drängt sich mir auf. Die solide, rasende, schwarze Kost wirkt sehr koordiniert und wird gerne mal durch (halbakustische) Breaks aufgelockert, was den langen Songs deutlich gut tut. Auf schnulziges Tastengeklimper wird verzichtet und Schunkelmelodien sucht man vergebens. Endzeit ist angesagt und wird ausgelebt, gnadenlos und ohne Kompromisse. Blutmond servieren mit ihrem Erstling einen gelungenen Einstand, welcher für Freunde rasender Töne durchaus hörenswert ist. Mir persönlich fehlt noch das 'gewisse Etwas', die einschneidenden kalten Melodien und eine etwas druckvollere Produktion um im heimischen Extrem-Metal-Zirkus die absolute Sensation zu sein. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
R.K.
Punkte: 7.0 von 10
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FORGOTTEN TOMB - Negative Megalomania
Avantgarde Music/
Non Stop Music
Schön, wenn man schon nach zwei Blicke auf die Hülle einer Scheibe weiss, was einem geboten wird: Erster Blick auf die Vorderseite: Abstraktes, in Grautönen gehaltenes Cover, geziert von einem verzerrten, unleserlichen Schriftzug: Black Metal! Der zweite Blick richten wir auf die Rückseite und was sticht uns da ins Auge? Nur 5 Songs aufgelistet, dafür in Klammern deren Dauer, die zwischen 7 und 14 Minuten schwankt: Doom Metal! Man kombiniere: Doom Black... Mag solch eine profane Überlegung nicht immer funktionieren, bei "Negative Megalomania", dem vierten Longplayer der italienischen, bitterbösen Forgotten Tomb klappt das allemal, denn was uns Bandkopf Herr Morbid hier abliefert ist Quecksilber pur: zähflüssig, ultraschwer und übergiftig. Die Atmosphäre stimmt also! Leider wird das Material aber dann gnadenlos zum Opfer seiner eigenen Überlänge: Beginnt der Opener "A Dish best served Cold" in zwar unspektakulärem, aber immerhin bangfreundlichem Mid-Tempo, bricht er nach 4 Minuten ab, um in einem, für sich selbst mitreissenden, aber irgendwie unpassenden, cleanen Teil fortzufahren, nur um eine Minute später völlig zusammenhangslos von tausendmal gehörten Blastbeats abgelöst zu werden. Da macht "No Reha (Final Exit)" schon mehr Spass (Ok, Spass ist hier vielleicht das falsche Wort...). Mystische Gitarrenzupferein fliessen nahtlos in ein ethnisches Break ein, dass sich in ein an Celtic Frost erinnerndes, tonnenschweres Doom-Riff steigert, über das Herr Morbid abwechselnd clean, krächzend Hasstiraden gegen die Menschheit in die Welt sendet. Nur der beinahe-Sentenced-Refrain klingt dagegen etwas gar uninspiriert. Danach wiederholt sich das schon erwähnte Riff noch 3 Minuten lang, gepaart mit wiederum nicht wenig an Celtic Frost angelehntes Röcheln und Keifen, was zum Weiterschalten animiert. Dankenswerterweise erhöht sich der "Cleane Vocals Anteil" im Titeltrack danach noch einmal, doch auch dieser ist, trotz dem kreativen Spiel von Drummer Asher, einfach zu lange, und so sieht man sich schon wieder versucht, nach der Hälfte des Tracks umzuschalten. "The Scapegoat" kann dafür Katatonia-Referenzen aufweisen, versandet dann schlussendlich aber doch wieder in einem monotonen, zu gewöhnlich klingenden Doomriff. Der finale Track "Blood and Concrete"dagegen besitzt eine viel spannendere Dynamik, verbindet er doch typische Blastbeats, mit Sepultura-Grooves und wenigstens zweitklassigen Opeth-Passagen. Ob die Songs wirklich zu einfältig und monoton sind oder ob ich einfach ein zu glücklicher Mensch bin, um mich in eine solch angepisste und verzweifelte Stimmung zu versetzten, weiss ich nicht, pro Song drei Minuten abzuschneiden hätte jedoch sicherlich nicht geschadet.
Kissi
Punkte: 6.5 von 10
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BLACK HAWK- Dragonride
Karthago Records/
Non Stop Music
German true heavy metal nennen die Jungs ihren Sound. OK, etwas heldenhaft, drachentöterisch für hundskommunen Heavy Metal, aber doch sind die Wurzeln des Sounds nicht abzustreiten. So traf mich fast der Schlag, als ich den Song Suicide hörte. Ich war mir sicher dass der Song von maidens Trooper abgekupfert ist mit dem intro von Powerslave, einfach runtergetuned-natürlich abgesehn von ihrem schnellen intro, welches dann abrupt aufhört und der Powerslave reinkommt. Ich hab den Song dann etwa 10mal gehört und die eisernen Jungfrauen mal wieder ausgegraben. Hörts euch selbst an,vielleicht hab ich ja Wahrnehmungsstörungen. Ansonsten finde ich das Album ziemlich solid, gut duchgezogen-besonders den Titeltrack der Scheibe. Was mir auch aufgefallen ist: man merkt, dass sie nicht Englisch- sprachig sind, aber man kann ja auch pinglig sein.
Seraina S.
Punkte: 6.3 von 10
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BLOOD STAIN CHILD - Idolator
Dockyard1/Musikvertrieb
Als sich das letzte Mal vor zwei Jahren japanische Bands aufmachten, den westlichen Metal-Olymp zu stürzen, verpuffte der Versuch knapp zwölf Monate später in einer schwarzen Wolke aus Kajal und Teenietränen mit der Überschrift «Visual Key» und keiner wollte den Frischbeerdigten bei ihrer Landung das Etikett «Metal» aufgedrückt haben. Blood Stain Child aus dem Land der aufgehenden Sonne machen wenigestens im Ansatz einiges besser, als die ihnen vorhergegangenen Rohrkrepierer - Trotz scheinbar unvermeidbaren Makeup-Missgriffen packen sie Bratgitarren & schwedische Melodien auf ihr neues Album, und lassen das ganze vom schwedischen Erfolgsgarant Tue Madsen abmischen. Der wiederum scheint mir aber dabei einen schlechten Tag erwischt zu haben, denn obwohl das Album wie gewohnt ohne Ende drückt, wirkt der Klang meiner Sichtweise nach etwas zu poliert und vor allem total vollgestopft. Kaum ein Riff respektive eine Zeile (Übrigens komplett in Japanisch!) kriegt genug Platz um die volle Wirkung zu entfalten, die Fülle an Klangelementen zieht eine bedrückende Flachheit mit sich. Könnte natürlich auch schon ein Fehler beim Songwriting gewesen sein - aber trotzdem komme ich nicht umher, mich etwas über den guten Tue zu wundern. Ach Ja, was gar nicht geht: Das billige Piano bei «Embrace Me», die Synthies in den Intros von «Void» & «Type N» und die House-Beats in «Void» sind sowas von verschissen, meine Zähennägel haben sich gleich nach der jeweils ersten Sekunde nach oben gebogen. Also, gehen wir die Liste nochmal durch - Pluspunkte für: Endlich mal wieder ordentlich Gitarren aus Japan, durchaus kompatible Songideen und dazu eineamtliche Produktion; Negativpunkte gibt's dann für die Verkrampftheit, mit der sich Blood Stain Child an den scheinbar innovativen (Oder wie die das auch immer nennen) Elektroelementen und der Unstrukturiertheit festhalten - Jungs, lasst das einfach sein! Und das Make Up ebenfalls!
El Muerte
Punkte: 6.0 von 10
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TALES OF BLOOD - Horror Of The Flesh (Maxi)
Painkiller Records/Non Stop Music

Die belgischen Painkiller Records gehören zur Sparte Label, die sich erfreulicherweise einen feuchten Kehricht um Massenkompatibilität scheren und ihre Vorstellung von Metal-Lifestyle ausschliesslich mit solch ultrakultigen Kapellen wie Nocturnal Breed, Iron Angel oder den hier zu besprechenden Tales of Blood umsetzen. Die Maxi der Franzosen enthält fünf Songs (total: 20:30min), bei denen weder hoher technischer Anspruch verlangt wird, noch Orginalitätspreise gewonnen werden dürften. Eingängiger, simpler, straight ahead old school Death Metal. Sowohl die Art der Songaufbauten wie auch der Gesang und das Drumming lassen mich spontan an frühe Bolt Thrower denken, vermischt mit ein paar Samples zwischen den Songs und einer furztrockenen Produktion die besser als erwartet ausgefallen ist. Wie gesagt, nicht gerade das Ei des Kolumbus, aber immer noch lieber ein kurzer, harter Quickie ohne nerviges Nachdenken als gar kein Sex.
HaRdY
Punkte: keine Wertung
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GUANO APES – Best Of & The Lost (T)apes
Gun/SonyBMG

Willkommen zu einem weiteren Workshop zum Thema: Wie presse ich auch noch den letzten Dollar aus einer sich in Auflösung befindenden Band. 1. Lektion: Ich schnorre der Band 12 Demo-Tracks ab, die Hardcore Fans interessieren dürften. 2. Lektion: Ich nötige die Band, in diesem Falle die Guano Apes, zu einem Statement zu diesen Songs, welches ich im Booklet abdrucke. Dazu erstelle ich eine nette Bildcollage mit Fotos, die mit den alten Zeiten überhaupt nichts zu tun haben, dafür umso hübscher aussehen. 3. Lektion: Ich nehme eine alte Best-Of (in diesem Falle die „Planet Of Apes“), welche ich schon vor eineinhalb 1½ Jahren erfolgreich verkauft habe, ändere nichts an der Songauswahl und Reihenfolge und verpacke das Ganze zusammen mit den Demo-Tracks als Doppel-CD. 4. Lektion: Ich verkaufe beides zusammen als neue, vorher noch nie da gewesene Doppel-CD, damit all die Deppen sie mir aus den Händen reissen und ich das Leben auf meiner neuen Jacht mit Goldparkett und Dienerschaft geniessen kann. Jetzt mal im Ernst: Für wie blöd hält uns da jemand? Denn CD Nummer 1 ist tatsächlich nur ein Kopie der letzten Best-Of. Wieso man nach nur 3 Studioalben plus einer anschliessenden Live-CD und einer Best Of nochmals eine Best-Of raus bringt, ist mir sowieso schleierhaft und hat mit Musik nichts mehr zu tun, sondern nur noch mit Dollar-Verdienen. CD Nummer 2 dürfte für Apes-Fans, aber nur für solche, schon interessanter sein. Denn da kann man neben ein paar netten Demo-Tapes auch die Urversionen von „Open Your Eyes“ und „Dödel Up“ hören. Das seelenlose Booklet wiederum macht klar, worum es hier geht. Würde die Band selber dahinter stehen, wäre es wohl voll mit Fotos aus den Demo-Tape- und auch aus den späteren Phasen. Aber nix da. Was bleibt ist ein fader Nachgeschmack und die Überzeugung, dass man solch eine Gaunerei nicht unterstützen will.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
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NOSVROLOK – The Luciferian Doctrine
Twilight/Non Stop Music

Ein dunkles Cover mit einem unleserlichen Bandlogo und drei bleichen Figuren, die alle grimmig böse dreinschauen. Genau richtig geraten: Trve Fukking Black-Metal und zwar aus Kalifornien. Mit ihrem zweiten Album „The Luciferian Docrine“ versuchen die drei Amerikaner eine raue Black-Metal-Attacke auf uns loszulassen. Nosvrolok hat bei den grossen Bands wie zum Beispiel bei Dark Funeral so einiges abgeschaut und kann so mit typischen Markenzeichen aufblitzen. Eiskalte Blast-Parts, keischende Vocals und verzerrte Gitarren, also alles was man für ein Black-Metal-Album braucht. Leider nein, denn die Jungs können mich einfach nicht festhalten, ihre Musik ist viel zu durchschaubar, die Drums wechseln sehr wenig ab und sind langweilig, die Stimme ist des Sängers ist nicht mehr als Durchschnitt und auch sonst vermögen die Amis nicht den dreckig, rauen gewünschten Black-Metal umzusetzen. Das einzige wirklich Interessante an dem Album ist, dass es von Lied zu Lied ziemlich verschiedene Gitarrenklänge hat, die dann aber leider im Song selber wieder zu eintönig daherkommen. Das Album ist nicht schlecht, aber leider nicht mehr als gewöhnlicher Durchschnitt.
Yannick S.
Punkte: 5.4 von 10
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THRUDVANGAR – Ahnenthron
Einheit Produktionen/Non Stop Music
Das Sextett aus Cöthen ist bereits wieder zurück mit einem „neuen“ Werk: „Ahnenthron“. Wer meinen Bericht, damals zu ihrem Werk „Walhall“, gelesen hat, wird bemerkt haben, dass dieses Album eigentlich ihr limitiertes Debütalbum ist und jetzt bloss noch einmal im neuen Look und ein wenig aufgetakelt erscheint. Ihr stark keyboardlastiger Pagan-Metal weiss einfach zu überzeugen. Die Songs sind recht einfach gehalten, aber es macht Spass ihre Mucke zu hören und das ist meiner Meinung nach auch das Ziel. Sie singen, wie es ja auch kaum anders zu erwarten war, über den germanischen Glauben und preisen die Götter. Die Stimme des Sängers ist ein wenig schwach, aber im Grossen und Ganzen stört dies nicht. Das Schlagzeug ist ebenfalls nicht sonderlich abwechslungsreich, aber dennoch finde ich Gefallen am Geknüpple. Das am stärksten ausgeprägte Instrument von Thrudvangar ist wie gesagt das Keyboard. Zum Teil klingen ihre Melodien beinahe ein wenig kitschig, aber sie sind so abwechslungsreich, dass man nicht ruhig sitzen bleiben kann. Mit einem Livevideo von dem Song „Piraten des Nordens“ und einem neuen Cover mit Booklet finde ich die neue Version ein wenig schwach aufgesetzt, da wäre mehr dringelegen. Ansonsten finde ich „Ahnenthron“ das beste Album der Cöthener und mit ihrem Keyboard-Pagan-Metal können sie durchaus gute Laune verbreiten. Nur weiter so!
Yannick S.
Punkte: keine Wertung
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OSI - re:free
InsideOut Music/Phonag
Dieses Teil hat eigentlich Sound mässig verglichen mit dem Debüt "Office of strategic Influence“ rein gar nichts am Hut. Hier findet man statt metallischen Gitarren nur Keys, Samples und Elekrto Sounds. Dieses Knapp halbstündige Remix, ist meiner Meinung nach sehr langweilig und eintönig. Keine Ahnung was sich da Kevin Moore dabei gedacht hat, aber ich denke das hier Dargebotene wird kaum einen Metal oder Prog Fan interessieren. Zusätzlich zu den drei Liedern gibts noch ein Video von "Free", der Song mag ja klasse sein aber das Video, na ja. Also ich denke ihr lasst lieber die Finger von diesem Rundling.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung 
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