Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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DEKADENT - The Deliverance Of The Fall (CD&DVD)
Pentacle Music/Non
Stop Music
Nachdem ich mir im November 2006 die erste Scheibe
der Slowenen Dekadent angehört hatte, wusste ich, dass
diese Band zu sehr viel fähig ist und ein gewaltiges
Potential in ihnen und ihrer Musik steckt. Jetzt, knapp
ein Jahr später, erscheint ihr zweites Album "The
Deliverance Of The Fall", ein Drama wehmütiger Romantik,
basierend auf einem musikalischen Opus von Artur
Felicijan. Das Album erscheint als CD und DVD. Die DVD
zeigt einen in Kinoqualität produzierten Film über eine
düstere Erzählung eines Mannes, der einen derben Verlust
erleidet und im bitteren Zorn versucht, die verloren
gegangene, geliebte Person zu erreichen. Auf seinem Weg
konfrontieren ihn seine schlimmsten Ängste und inneren
Dämonen. Die CD an sich ist der Soundtrack zum Film und
bietet alles, was das Soundtrack- und Black Metal-Herz
sich wünscht. Die Musik der Slowenen zu beschreiben ist
unmöglich, man kann sie fühlen, mit ihr gehen, mit ihr
untergehen und wieder mit ihr auferstehen. Dekadent ist
nach ihrem Debut zwar immer noch im Black Metal-Genre
anzutreffen, doch sie gehen noch ein gewagten Schritt
weiter. Sie verbinden Ambient, Soundtrack und
Schwarzmetall und können so jedes Gefühl im Film
herrlich beschreiben. Ihr progressiver Touch geht nicht
verloren, und das Wort Melodie erhält nach diesem Album
eine ganz neue Bedeutung. Dekadent haben es geschafft,
extreme Musik mit Melancholie, Progressivität, Liebe,
Sehnsucht, Wut, Gewalt und Freiheit so in Szene zu
setzen, dass nicht nur ein Bild sondern ein 42 Minuten
langer Film ensteht. Wer einfach bloss ein wenig
abfeiern möchte oder seinen Kopf gegen die Wand schlagen
möchte, der sollte die Welt von Dekadent nicht
entdecken, wer aber Musik fühlen, leben und lieben kann,
dazu über 40 Minuten still lauschend auf dem Bett sitzen
will und die Fähigkeit hat komplett abzuschalten, dem
wird "The Deliverance Of The Fall" nicht nur gefallen,
nein, dem werden die Emotionen nur so durch den Körper
jagen und jede Minute wird unvergesslich sein. Es hat
noch keine Band ein solches Werk abgeliefert, eine
solche Spannung, solcher Druck und Genialität. Ein
Meisterwerk, wie es wohl nie mehr zu Stande kommen wird,
ein Epos, das jeden ein wenig verändern könnte und eine
Band, die ich bereits jetzt zu den grössten im
Musikbusiness zähle. Was ist schon eine Höchstnote, wenn
eine Band mit ihrer Musik einen Menschen wirklich
verzaubern kann. Danke!!
Yannick S.
Punkte: 9.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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BRAINSTORM - Downburst
Metal Blade/Musikvertrieb
Es besteht nicht der geringste Zweifel daran, dass
Brainstorm ohne ihren Ausnahmesänger Andy B. Franck
gegenwärtig einfach eine Deutsche Power Metal Band unter
hunderten von anderen wären, wenn überhaupt noch. Seit
dem Debüt "Ambiguity" von 2000 geht es konstant aufwärts
mit den Schwaben. Steil wäre hingegen übertrieben, aber
der heutige Status wurde hart erarbeitet und zeigt nun
eine gereifte Truppe. Allerdings musste der unerwartete
Abgang des langjährigen Bassisten Andy Mailänder
hingenommen werden, der Anfangs Dezember 2007 von
Antonio Ieva ersetzt wurde. Leider schwingt dieser
Bursche keine Langhaarmatte, aber er muss ja in erster
Linie sein Instrument beherrschen. Wer nun beim neuen
Album "Downburst" für die Tieftöne zuständig war, lässt
sich auf den ersten Blick (auf der Promo) gar nicht mal
nicht sagen. Nachdem im letzten Herbst die (Single-) EP
von "Fire Walk With Me" veröffentlicht wurde, erfolgt
die Vollbedienung namens "Downburst" auf Ende Januar
hin. Der Fachbegriff aus der Aviatik hat es in sich,
denn die zehn neuen Tracks (der Regular Edition) brechen
wirklich wie Fallböen über einen herein. Einmal mehr
stehen dabei die hammergeilen Vocals-Lines von Master
Franck über allem. Die Stimme ist hier nicht einfach
Beigemüse, sondern wie ein zusätzliches Instrument. Das
weiss der ehemalige Ivanhoe-Shouter besser denn je
einzusetzen und obwohl längst nicht mehr so hoch und
progressiv wie damals, klingen die Vocals in allen Lagen
kräftig und immer sehr melodiös zugleich. Speziell dann,
wenn balladeske Momente angesagt sind. Beim Opener "Falling
Spiral Down" gibt es zuerst mal aber das volle Brett vor
den Latz geknallt, wie man es mittlerweile bestens von
Brainstorm kennt. Die ausgekoppelte Single "Fire Walk
With Me" und auch "Stained With Sin" gewähren
nachfolgend keine Verschnaufpause und treiben einen
gnadenlos vorwärts. Beeindruckend, wie leichtfüssig sich
(bei "Stained...") die Melodien mit dem harten Riffing
verweben. Das gilt ansich für die ganze Scheibe und
ebenfalls zu erwähnen sind die oftmals melodieführenden
wie den Gesang begleitenden Keyboards, die klar zu hören
sind, aber nie zu laut sind und eigentlich nie waren.
Das epische "End In Sorrow", wo teils echte Streicher
erklingen, unterstreicht abermals die grosse Klasse des
unentbehrlichen Sängers. Wie schon beim bärenstarken
Vorgänger "Liquid Monster" glänzt auch "Downburst" durch
tempomässige Variabilität, was nie Langeweile aufkommen
lässt. Ausgefeilte Arrangements wie bei "Surrounding
Walls" lassen erkennen, dass man nichts dem Zufall
überlassen hat. Das komplette Album steht wie ein Fels
in der Brandung und hält sich konstant auf gleich hohem
Niveau. Der einzige Makel ist die, im Gegensatz zu
"Liquid Monster", hörbar schwächer abgemischte Bass-Drum,
der etwas "Wumms" fehlt. Fanfreundlich (wie immer!)
wartet wiederum die "Limited Edition" auf, die mit zwei
exklusiven "Europa Bonus-Tracks" glänzt und wer auch die
"Fire Walk..."-Single sein Eigen nennt, wird zusätzlich
mit "Breathe", dem "Japan Bonus Track" vom Vorgänger,
belohnt. "Downburst"? Wohl eher "High Altitude Flight!
Rockslave
Punkte:
9.4 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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AYREON – 01011001 (2CDs)
InsideOut Music/Phonag
Yes, besser kann doch das neue Jahr gar nicht
anfangen als mit einem neuen Ayreon-Werk. Und wieder hat
der sympathische Holländer eine Space Rock-Oper
komponiert, die seinesgleichen sucht. Auf seinem siebten
Ayreon-Album "01011001" (was in der Computersprache
soviel wie "Y" heisst) führt Arjen seine Musik über
bestehende Grenzen hinaus und reanimiert gleichzeitig
seine musikalische Herkunft. Diesmal arbeitete er mit 17
Sängern, was dem Album noch viel mehr Abwechslung gibt,
man höre sich nur mal die klasse Gesangsduelle zwischen
Steve Lee und Daniel Gildenlöw an. Nie hörte man Steve
so vielseitig singen, einfach klasse. Oder auch Jorn
Lande liefert hier einen grandiosen Job ab, der klasse
Song "Comatose" teilt er mit Anneke van Giersbergen.
Weitere grandiose Stimmen sind unter anderem Ty Tabor,
Hansi Kürsch, Floor Jansen, Bob Catley, Simone Simons,
Tom Englund natürlich Arjen und noch einige mehr. Bei
einigen Tracks wie "Beneath The Waves" hört man sofort
den Zusammenhang mit dem Album "Dream Sequencer". Oder
in "New Born Race" + "River Of Time" findet man sofort
Parallelen zu "Electric Castle". So gibt es textlich und
musikalisch einige Verbindungen zu älteren Ayreon-Alben,
wer mehr zum textlichen Konzept wissen will, sollte
unbedingt das Arjen-Interview lesen (ebenfalls auf
Metalfactory unter Interviews zu finden). Übrigens hat
Arjen auch hier wieder auf die Dienste von Drummer Ed
Warby zurückgegriffen, seinem Stamm-Drummer, der auch
wieder geniale Arbeit geleistet hat. Hört euch nur mal
die Drums bei "Connect The Dots" und "Ride The Comet"
an, ein ganz besonderer Track, bei dem Magali Luyten,
Floor Janson und Jorn Lande klasse Gesangsarbeit
leisten. Auch die Parts von Hansi Kürsch sind einfach
oberklasse. Es ist sensationell, wie es Arjen immer
wieder schafft, genau die richtige Stimme dem richtigen
Part zuzuordnen. Gast an der Gitarre ist übrigens die
geniale Lori Linstruth und an den Keys Derek Sherinian.
So kreiert Arjen massenweise magische Momente und
schafft es, den Zuhörer 102 Minuten lang in seine Welt
zu entführen. Und auch nach dem zehnten Durchhören
findet man noch neue Details und begreift erst dann
vollumfänglich das ganze Epos. So ist es dem Meister
wieder auf ein Neues gelungen, eine herrliche Rockoper
zu kreieren, wie es eben nur er kann: Mit viel Liebe zu
Detail.
Crazy Beat
Punkte:
9.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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LEVERAGE - Blind Fire
Frontiers Records/Disctrade
Als Leverage 2006 ihr mit "Tides" ihr Debutalbum
veröffentlichten, hatten sie sich wohl das Zitat "kam,
sah und siegte" zu Herzen genommen. Wie aus dem Nichts
war da eine Band, welche sich darauf verstand, Melodic
Metal mit Hard Rock und Prog-Elementen erfolgreich zu
mischen. Dementsprechend war auch das Echo auf ihre
Platte, so wurde "Tides" von melodicrock.com zum besten
Album des Jahres gewählt, und Sänger Pekka Heino erhielt
so nebenbei auch gleich noch die Auszeichnung zum Sänger
des Jahres. Ein Jahr nach der Veröffentlichung zog es
Leverage erneut ins Studio. In der Zeit von Juli bis
etwa Mitte September arbeiteten sie an den Aufnahmen zu
ihrer zweiten Platte "Blind Fire". Dieses Werk knüpft
nahtlos an seinen Vorgänger an. Obwohl Leverage
zwischendurch an Threshold erinnern, haben sie einen
ganz eigenen Musikstil. Dieser, aber auch Pekkas Stimme
haben einen hohen Wiedererkennungswert und es freut,
dass Leverage ihrem Stil treu bleiben konnten, es gibt
ja genügend Beweise, dass dies heutzutage nicht mehr
selbstverständlich ist. Zurück zur CD: Obwohl die Songs
emotional sind, sind sie weder schnulzig noch machen sie
aggressiv. Sie unterscheiden sich sowohl im Aufbau als
auch in ihrer Thematik voneinander. Geschickt sind die
die einzelnen Titel so angelegt, dass die CD auch nach
mehrmaligem Hören nicht langweilig wird. Und die Songs
lassen sich, auch nachdem man sich die CD zum etwa 10.
Mal in jeglichen Lebenssituationen zu Gemüte geführt
hat, noch voneinander unterscheiden. Dem Album ist
anzuhören, dass es nicht einfach geschrieben wurde, um
eine neue Platte zu veröffentlichen, sondern dass die 6
Finnen auf Qualität setzen. Den Abschluss des Albums
bildet die Ballade "Learn To Live". Dabei kann es schon
mal vorkommen, dass man Gänsehaut bekommt, und man
beginnt wirklich zu hoffen... Zu hoffen, dass Leverage
in Zukunft noch ein paar Mal den Weg ins Studio finden
und sie eine ihrer Tourneen vielleicht auch einmal über
die Grenzen von Finnland hinaus bringt.
Miriam
Punkte:
9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ROTTEN SOUND - Cycles
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Anschnallen bitte! Die Finnen von Rotten Sound
treten wieder mal das Gaspedal durch! Die Gewitter hier
scheinen keine Gitarren zu sein, sondern Kreissägen!
Diverse anmutige Elemente vereinen sich zu einem
Erlebnis für alle Sinne des Liebhabers von
aphrodisierendem Grindcore-Gebolze! Richtig schön
altmodische Death-Riffs paaren sich wollüstig mit einem
harten Bass, turteln mit Keijo Niinimaas brachialer
Stimme und finden sich in einem Blastinferno der
Extraklasse wieder, um beim Hörer nach einer geradezu
ekstatischen Reise durch achtzehn Songs die Erinnerung
an einen unvergesslichen Koitus Musicus zu hinterlassen.
Das Reizendste auf "Cycles" ist hier die teilweise enorm
herunter gestimmte Gitarre, die das tragende Element des
Albums darstellt. Beim Durchhören kann man sich richtig
gut vorstellen wie der Moshpit bei einem Konzert wohl
aussehen könnte, denn das Tempo auf vielen der Songs
würde so manchen reissenden Fluss vor Neid zu einer
fassungslosen Eismasse erstarren lassen. Traumhaft,
einfach traumhaft! Wer diesen Worten keinen Glauben
schenken möchte, dem seien als Appetithäppchen "Alternews",
"Poor", "Blind" und "Trust" empfohlen. Gebt euch dem
Sound hin und lasst euch verführen!
Maiya B.
Punkte:
9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SKEW SISKIN – Peace Breaker
Monongo/Non
Stop Music
Skew Siskin... Motörhead.
Man kommt nicht drumherum, die legendäre Band um Lemmy
im gleichen Atemzug wie die Berliner Truppe um Sängerin
Nina C. Alice zu nennen. Motörhead gehören zu den
wenigen Bands, die genreübergreifend in allen Lagen
viele Fans haben. Genau deswegen sind auch Skew Siskin
für eine breite Masse interessant. Was könnte man
annehmen, was für Musik Lemmy himself bevorzugt? Bon
Jovi? Wohl kaum. Der Mann steht natürlich auf
geradlinigen, direkten und echten Rock'n'Roll (wie er
ihn auch selber spielt), eben auf Skew Siskin. Nina und
Lemmy verbindet eine langjährige Freundschaft, und er
bezeichnet sie sogar als seine Lieblingssängerin. Satte
vier Jahre hat's nun gedauert, bis ein weiterer
Rotz-Rock-Output von den Deutschen vorliegt. Doch Skew
Siskin haben noch nie zu den fleissigen Bands gehört,
dafür werden die Fans auch nicht mit Halbgarem
abgefertigt. So ist auch "Peace Breaker" ein ganz
heisses Stück Rock'n'Roll geworden. Der Opener "Metal In
Your Face" macht wörtlich klar, wo's die nächste Stunde
langgeht. Pausen gibt's jedenfalls keine. Dafür
messerscharfe, triefend dreckige Riffs von Gitarrist Jim
Voxx, in dessen Studio auch diese Skew Siskin-Scherbe
das Licht der Welt erblickte. Die Rhythmussektion (nebst
Bassmann Henning Menke auch Neuzugang und ehemals
Annihilator-Member Randy Black am Schlagzeug) schafft
ein Grundgerüst aus schweisstreibenden, ultraharten
Grooves. Die idealen Voraussetzungen für Nina und ihre
einzigartigen Vocals, die zwar brachial, aber trotzdem
melodiös eine unglaubliche Ausstrahlung besitzen.
Leidenschaft und Wut werden perfekt kombiniert. Ob Nina
vielleicht nicht doch Lemmys kleine Schwester ist? Drei
der Tracks hat Mr. Kilmister mitverfasst, doch auch alle
anderen Songs zeugen von grossem Gespür für das
Wesentliche. Einfach strukturiert, ohne unnötigen
Ballast, dafür mit hochkarätigen, eingängigen Refrains.
So sehr man auch sucht, eigentliche Schwachpunkte lassen
sich auf "Peace Breaker" nicht entdecken. Wer auf
reinrassigen Kick Ass-Rock'n'Roll steht, ist jedenfalls
bestens bedient, und männliche Motörhead-Fans, die nicht
auf Skew Siskin stehen, müssen sowieso schwul sein!
Chris C.
Punkte:
9.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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THE DILLINGER ESCAPE PLAN - Ire Works
Relapse Records/Irascible
Ich habe bisher nicht viele Leute getroffen die Mühe
mit der Einschätzung ihrer Position gegenüber The
Dillinger Escape Plan hatten - die Band wird entweder
geliebt oder gehasst, so einfach ist das. Für manche
stellen ihre chaotischen und aggressiven Songs sowas wie
die Verkörperung aller verhassten Elemente dar, wiederum
andere halten eben diesen Mix für sensationell. Tatsache
ist, dass die Kerbe, in die The Dillinger Escape Plan
hauen, bisher von anderen Bands relativ unangetastet
blieb, und schon allein das ist an und für sich eine
Existenzberechtigung. Doch so chaotisch die beiden
bisherigen LPs waren, "Ire Works" zielt in eine andere
Richtung. "Calculating Infinity" und "Miss Machine"
zählen zweifelsohne zum Abgefahrensten, was die
Musik-Szene zu bieten hat, aber die neue Scheibe klingt
im Gegensatz dazu eher wie das Auge des Orkans als das
Chaos ringsum. Sicher, es gibt darauf Songs wie "Lurch"
oder "Fix Your Face", die kompromisslos wüten - aber die
neu gefundene Ruhe kommt vor allem in sensationellen
Songs wie "Black Bubblegum", "Dead As History", "Horse
Hunter"und "Mouth Of Ghosts" zum Zug. The Dillinger
Escape Plan führen hier die Linie weiter, die mit "Setting
Fire To Sleeping Giants" auf der vorherigen Platte ihren
Anfang gefunden hat: Zerbrechliche und verstörende
Sounds dominieren hautpsächlich das Geschehen, die Band
klingt malträtiert und vor allem leidend - und erreicht
damit eine noch nie dagewesene Intensitätsstufe. Nicht
ganz unschuldig daran sind die elektronischen Elemente,
die mittlerweile ordentlich an Boden gewonnen haben.
"Ire Works" zieht den Hörer mit genau solchen
Kombinationen in den Bann, vorbei sind die Zeiten, in
denen die Band die Hörer blindlings und ungespitzt in
den Boden gerammt hat - anno 2007 liefert sie
erwachsenen, subtilen Wahnsinn, um den Hörern im
harmlosesten Moment den Boden unter den Füssen
wegzuziehen. Wem dies noch nicht genug an Vergleichen
ist, für denjenigen wage ich gleichzeitig zum
Jahresanfang noch einen waghalsigen Versuch: "Ire Works"
ist der Soundtrack, zu dem Hannibal Lecter sein Leben
Revue passieren lassen würde: Faszinierend und
hinterhältig, aber vor allem ultimativ vernichtend.
Pflichtkauf!
El Muerte
Punkte:
9.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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IMPALED NAZARENE - Manifest
Osmose Productions/Irascible
Eine Band, tausende Probleme, doch der Untergang kam
nie! Die Rede ist von der finnischen Kultband
schlechthin: Impaled Nazarene sind zurück mit ihrem
elften Album. Kaum zu glauben, dass die fünf Finnen aus
ihrem Loch herausgefunden haben und ein solches
Hammerwerk auf uns loslassen. Nach ihrer nach fünf
Auftritten abgebrochenen Pro Patria Finlandia-Tour
mussten sich die Jungs mit finanziellen Problemen
auseinandersetzen, und nach den Problemen mit der
unwissenden Antifa hat niemand mehr so recht an eine
Rückkehr der Truppe geglaubt. Glücklickerweise sind
Impaled Nazarene mit "Manifest" zurückgekehrt und treten
den Übeltätern und allen Anderen richtig in den Arsch.
Abwechslungsreicher, dynamischer, genial produzierter
und brachialer Black Metal der feinsten Klasse. Impaled
Nazarene gehen wie so oft keine Kompromisse ein. Sogar
Punk und Rock'n'Roll kommen nicht zu kurz und werden in
bester Mayhem-Manier mit einbezogen. "Manifest" dauert
über 50 Minuten und schenkt dabei dem Hörer keine Pause:
Absolute Härte und das non stop, ohne Blösse können die
Finnen ihre ganze Instrumentenkunst wie auch
Gesangskunst vielfältig einsetzen und so jeden Black
Metal-Fan begeistern. Der einzige Schwachpunkt liegt
wirklich nur darin, dass die Musik für schwache Nerven
nicht geeignet ist. Aus meiner Sicht das beste Album der
Finnen, und für jeden Liebehaber der extremen Musik ein
Leckerbissen.
Yannick S.
Punkte: 8.8 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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ENEMY OF THE SUN - Shadows
Massacre Records/Musikvertrieb
Älteren Metallern unter euch sollte der Name Despair
oder Grip Inc. eigentlich ein Begriff sein. Wenn nicht,
dann Moonspell oder Samael. Na, ist der Groschen
gefallen? Ja klaro, es handelt sich um den Musiker
Waldemar Sorychta, der sich letztlich eher als
Produzentenkoryphäe einen Namen gemacht hat. Mit seiner
vorherigen Band Grip Inc., bei der sogar der
Ausnahmedrummer Dave Lombardo an den Kesseln hockte,
konnte sich Sorychta einen Teilerfolg verbuchen, mehr
aber auch nicht. Grip Inc. sind im Ruhestand, aber mit
seinem neusten Baby Enemy of The Sun attackiert Waldemar
Sorychta die oberen Plätze in der Thrasher-Liga.
Sorychta ist ein hervorragender Songwriter, und das hört
man schnell mal bei den ersten Klängen von "Shadows".
Fette Thrashriffs, gut ins Szene gesetzt mit
abwechslungsreichem Gesang, so könnte man die Mucke vom
neuesten Werk des Ausnahmekönners auch erläutern.
Manchmal kommen einem bei den lauten und leisen Passagen
mit dem variablen, klaren Gesang, der dann in dunkle
Growls wechselt, auch mal der Name System Of A Down in
den Sinn. Eben wegen diesen Flamenco-Gitarren oder
sonstigen funkigen und orientalischen Sonderklängen. Ihr
seht Leute, Innovation wird hier gross geschrieben, denn
so variabel habe ich selten noch ein Thrash-Album
erlebt. Jetzt kommt die Frage, vieviel Progressivität
ein Thrash-Album verträgt: Bei Enemy Of The Sun ist die
Schmerzgrenze ereicht, denn bei einem guten Thrash-Album
muss einfach Feeling und Seele dabei sein, sonst klingt
vieles klinisch tot, so wie zum Beispiel hier. Fazit:
Toller Sound, tolle Musiker, Songwriting par excellence,
nur eben kein Groove, keine Stimmung, keine Seele. Die
Benotung ist mir dann auch sehr schwer gefallen, aber
eine acht punkt sechs ist hier schon angebracht wegen
den tollen Musikern und den speziellen Songs. Thrasher,
denen Exodus zu langweilig sind, sollten hier mal ein
Ohr riskieren.
Daniel J.
Punkte: 8.6 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SAINT DEAMON – In Shadows Lost From The Brave
Frontiers Records/Disctrade
Saint Deamon ist eine neue Band am europäischen
Power Metal-Gestirn. Und genau so wie viele andere Bands
dieses Genres glänzt ihr Sound in einer ganz bestimmten
Region am unendlichen Firmament. Saint Deamon ordnen
sich dabei irgendwo zwischen Nocturnal Rites und
Thunderstone ein, rücken diese aber noch ein Stückchen
in Richtung Judas Priest und (achtung!) Bon Jovi. Auf
"In Shadows Lost From The Brave" befinden sich folglich
viele tolle Songs, die zudem sehr abwechslungsreich und
zum Teil auch ziemlich unkonventionell gestaltet sind.
Neben dem starken Songwriting glänzt vor allem Jan Thore
Grefstad mit seiner kraftvollen Stimme, die zu jeder
Zeit Akzente setzt und hauptverantwortlich ist für die
obigen Vergleiche mit den anderen Bands. "My Heart" zum
Beispiel ist eine Heavy Metal-Hymne par excellence, die
ebenso gut von Nocturnal Rites stammen könnte. Das
darauffolgende "The Burdon" glänzt mit Halford'schen
Vocals, "No Mans Land" mit Thunderstone-Anlehnungen, und
"My Sorrow" ist schliesslich die Bon Jovi-Ballade. Bei
dieser haben Saint Deamon unglaublichen Mut bewiesen,
indem sie den Refrain erst nach 2 Minuten bringen und
den Song nach 3 Minuten abbrechen. Mit ein wenig mehr
Kalkül wäre daraus locker die Radio- und Stadion-Hymne
geworden, die niemand braucht. Saint Deamon scheinen
sich bewusst aufs Wesentliche zu konzentrieren und
brechen ihre Songs häufig vor der magischen 4
Minuten-Grenze ab, und dafür gebührt ihnen Respekt! Der
einzige Schwachpunkt, den "In Shadows Lost From The
Brave" hat, ist wieder mal die ungeliebte
Eigenständigkeit, die sich trotz Abwechslung nicht
wirklich einstellen wird. Mit einer tollen
Live-Darbietung sollte dies aber locker übertüncht
werden können. Heavy und Power Metal-Fans bekommen mit
diesem Album aber gutes Headbanger-Futter, an dem sie
noch lange Freude haben werden.
Roger W.
Punkte: 8.6
von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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AVANTASIA – The Scarecrow
Nuclear Blast/Warner
Es zog einmal ein junger Musiker aus, um zusammen
mit seiner Schülerband Edguy die (Heavy Metal-) Welt zu
erobern. Mit der Zeit merkte er, dass seine Kreativität
über die engen Stilgrenzen seiner Band hinausging, und
er gründete ein Projekt mit dem Namen Avantasia. Bei
diesem setzte er vor allem auf bekannte Gastmusiker und
Sänger. Und so geschah es, dass seine erste Platte unter
dem Namen Avantasia saumässig Erfolg hatte, und die
zweite in ähnlicher Weise daran anschliessen konnte.
Derweil ging die Invasion mit seiner Edguy-Truppe
weiter, und die Kontakte zu anderen Musikern nahmen
weiter zu. Im Jahre 2008 nach Christi Geburt ist es nun
soweit für einen weiteren kreativen Höhenflug. Die
illustren Gäste sind diesemal auf der Gesangsseite Alice
Cooper (passend zum Song "The Toy Master"), Roy Khan von
Kamelot, Micheal Kiske (Ex Helloween), Bob Catley
(Magnum), Amanda Sommerville und natürlich Goldkehlchen
Jorn Lande. Für die Instrumente konnte er für die
Gitarren Henjo Richter (Gamma Ray) und Rudolf Schenker
(Scorpions) und für das Schlagzeug Eric Singer von Kiss
gewinnen (eine vollständige Aufzählung liegt mir leider
nicht vor). Daraus ist der zu erwartende Rundumschlag
geworden, der nur eine Schwäche hat: Ich finde auch nach
mehrmaligem Hören den Zugang nicht!! Und das, obwohl das
Album objektiv betrachtet über klasse Songs verfügt. Das
Album ist nicht nur wegen Gastbeiträgen toll, auch ohne
diese überzeugen 10 von 11 Songs. Der letzte Song hätte
aber weggelassen werden können, denn "Lost In Space"
gefiel mir schon auf den Singles nicht und tut es auch
jetzt nicht. "The Scarecrow" wird nicht nur aufgrund des
Staraufgebots seine Käufer finden, sondern grundsätzlich
wegen der guten Musik. Kauft euch das Ding, werdet
glücklich damit und leiht mir bei Gelegenheit den
Zugangsschlüssel dazu aus!
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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PARADOX - Electrify
AFM
Records/Musikvertrieb
Wenn es Thrash Metal aus Deutschen Landen geht, wird
meist das bekannte Dreigestirn Destruction, Kreator und
Sodom genannt. Dabei gab es noch 'ne Band, die ihre
ersten Schritte Mitte der 80er tat: Paradox! Mainman
war/ist Gitarrist und Sänger Charly Steinhauer, der noch
einzig Verbliebene der Ur-Formation. Dass "Electrify"
über zwanzig Jahre später aber erst das vierte
Studio-Album ist, hat seine Gründe. Nach einem
hoffnungsvollen Start mit durchwegs guten Kritiken zum
Debüt-Album "Product Of Imagination", zahlreichen Gigs
und der Krönung beim Auftritt am Dynamo-Festival von
1988, erschien ein Jahr später der Zweitling "Heresy",
der vor allem in Japan sehr gut aufgenommen wurde.
Besetzungswechsel und businessmässige Verstimmungen
(auch mit der Plattenfirma) brachten kurz darauf jedoch
soviel Sand ins Getriebe rein, dass die Band daran
zerbrach. Zehn Jahre später klopften die Labels wieder
an die Türe, was Charly dazu bewog, die Reunion, wieder
zusammen mit Kai Pasemann (g) Tatsache werden zu lassen.
Das Resultat dieser Bemühungen mündete 2000 im dritten
Langholz "Collision Course", das schliesslich auch meine
Wege kreuzte. Damals machte man allerdings noch eher
einen auf (die alten) Metallica, verstand es aber
trotzdem, nicht als blosses Plagiat dazustehen. Wiederum
gute Bewertungen waren die logische Folge davon, obwohl
es danach livemässig leider harzte. 2001 standen Paradox
dann aber im Billing des BYH!!!-Festivals und
hinterliessen mehr als nur einen guten Eindruck. Die
Wende zum Guten schien gekommen, doch es sollte ganz
anders verlaufen. Private Schicksalsschläge und eine
schwere Krankheit stoppten den umtriebigen Metal-Pionier
ein weiteres Mal. Vier Jahre später und bei erfreulich
guter Gesundheit, übernahm nahm Herr Steinhauer das
Zepter abermals und stellte ein neues Line-Up zusammen
(das allerdings nicht hielt), zu dem auch sein alter
Weggefährte Kai Pasemann (g) gehörte. 2008 wollen es die
Deutschen Thrasher nochmals wissen und schicken hierzu "Electrify"
ins Rennen. Der Zeitpunkt ist trotz des überfluteten
Marktes nicht der Schlechteste, da man die
karriereschädigenden Fehler der Vergangenheit mit
Sicherheit nicht mehr machen wird. Das hört man den
neuen Songs bereits an, die nebst dem Hochhalten der
Trademarks und gleichzeitigem Ablegen des Schattens von
Metallica nun einen Schwenk in Richtung Power Metal
machen, was unter anderem bei "Monument" oder auch
"Portrait In Grey offensichtlich ist. Überhaupt wirkt
das Material ausgereift und beinhaltet teils gar eine
leicht progressive Note. Dennoch wird, wie bei "Hyperspeed
Hallucinations", trotzdem immer noch geschreddert, dass
es eine wahre Freude ist. Den Namen Paradox muss man
sich definitiv (wieder) merken und dieser eiserne
Durchhaltewillen gehört entsprechend gewürdigt!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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BLUT AUS NORD - Odinist - The Destruction Of Reason
By Illumination
Candlelight Records/Irascible
Die Bandbio der Franzosen und spätestes das letzte
Album „MoRT“ lässt niemanden ab der Entwicklung des
sechsten Werkes staunen. Aber die musikalische
Darbietung lässt einem keine andere Wahl, als mit
offenem Mund dazusitzen und hilflos auf das Ende zu
warten. Dabei ist das nicht negativ gemeint! Aber diese
Reise muss Schritt für Schritt erklärt werden. Zu Beginn
hört sich alles noch harmlos an, ein Intro wie viele
andere. Aber dann kann man wahrlich sehen, wie sich im
eigenen Gehirn ein Tor öffnet und das Chaos seinen Lauf
nimmt... Die ersten dissonanten Gitarrenakkorde
erklingen, schnell angeschlagen aber mit langsamen
Tonwechseln, ein perfektes Mittel zur Steigerung der
Spannung. Dazu die Blastbeats, welche die Lieder aber
nicht vorantreiben, sondern eher in eine schier
unerträgliche Länge ziehen und den geistigen Abstieg in
die Dunkelheit des eigenen Seins zu einer äusserst
unangenehmen Odyssee werden lässt. Die Übergänge der
Lieder sind sehr fliessend, unterscheiden kann man sie
nach dem ersten und zweiten Mal hören nur an
Kleinigkeiten. Die Vocals sind dabei keine grosse Hilfe,
sind doch auch die zum grössten Teil nichts anderes als
Klänge zur Unterstützung der bedrückenden Atmosphäre.
Nach 38 endlos scheinenden Minuten kommt man
schliesslich da an, wo man gestartet ist, aber man
wünscht sich die ganze Welt dunkler. Aber man weiss
genau, dass man die Scheibe wieder und wieder hören
wird. Ganz im Sinne vom Titel: "Odinist- The Destruction
Of Reason By Illumination". Blut aus Nord klingen
brutaler als reine Ambiente-Bands wie Lustmord, aber
auch experimenteller als Make A change... Kill Yourself
oder Broken Moon. Es gibt schlicht keine
Vergleichsgrösse. Aber diesem Prachtstück die Höchstnote
zu geben ist wie das Gutheissen von Menschenopfern. Für
Black Metaller ein Pflichtkauf! Ist eh alles zu spät.
Für alle anderen: Reinhören und zurückstellen. Tut es
für eure Familien!
Tristan
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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OPETH - The Roundhouse Tapes
Peaceville Records/Irascible
Opeth live, das werden einige unter euch schon
wissen, das ist aufs Neue immer wieder eine Ehrfurcht
erbietende Angelegenheit. Mir haben die Jungs
mittlerweile schon dreimal musikalisch das Hinterteil
versohlt, und den restlichen Fanscharen dürfte es dabei
nicht anders ergangen sein. Siebzehn Jahre gibt's die
Band mittlerweile schon, und nach acht Studio-Alben und
einer Live-DVD ist unter dem Namen "The Roundhouse
Tapes" nun endlich eine Doppel-Live CD erschienen - und
nächsten Sommer folgt unter dem gleichen Namen auch die
DVD-Version des selben Konzerts, allerdings werden
darauf etwas mehr Songs zu finden sein. Weshalb die
Songauswahl für die CD zurückgesteckt wurde ist mir
dabei ein Rätsel, Platz genug gäbe es ja. Trotz der eher
durchschnittlichen Trackanzahl von neun Songs kommen die
CDs auf eine totale Spieldauer von knapp 92 Minuten,
wobei der Song "Blackwater Park" mit 20 Minuten am
kräftigsten zu Buche schlägt. Den Live-Fähigkeiten von
Opeth wurde eigentlich bisher schon genug gehuldigt (man
beachte dazu etwa meine Review vom Gig im Zürcher Abart
von Mitte Dezember 2005), die Band tanzt klar über
jegliche Standarts hingweg und zelebriert ein
akustisches Feuerwerk nach dem anderen - beim zweiten
Song "Ghost Of Perdition" von der aktuellen Platte "Ghost
Reveries" kommt das am deutlichsten zur Geltung, Drummer
Martin 'Axe' Axenroth hat sich offensichtlich noch
einmal mehr eingebracht und kontert das exzellente Spiel
seines Vorgängers Martin Lopez mit tightem Groove und
detailreichen Abänderungen. Das Hauptaugenmerk des Gigs
liegt klar auf den Klassikern, so kommen unter anderem
Songs wie "When", "Under The Weeping Moon", das ruhige
"Face Of Melinda" und ein grandioses "Demon Of The Fall"
zum Zug. Chef-Denker Akerfeldt gibt sich gekonnt
routiniert und freundlich, er glänzt mit einigen
Anekdoten zu den Songs und reisst zwischendurch immer
wieder seine typischen Witzchen - so fordert er das
Publikum beispielsweise bei "Blackwater Park" dazu auf,
den Grundton mitzusingen (was auch gemacht wird), ihn
während den folgenden 20 Minuten zu halten (was nicht
gelingt) und dabei noch zu Headbangen (was auf CD schwer
beurteilt werden kann). Glücklicherweise gelingt das
Experiment 'Opeth live' auch auf Tonträger, nicht ganz
unschuldig ist dabei die klangliche Gestaltung: Anstatt
endlos Einzelleistungen hervorzuheben konzentriert sich
"The Roundhouse Tapes" darauf, die Band als Einheit
wiederzugeben, was klar der dargebotenen Leistung und
der Stimmung entgegen kommt. Sorry, wenn ihr hier
zwischen den Zeilen nach meinem sonst üblichen
Enthusiasmus für die Sache sucht, aber ich wage zu
behaupten, dass das hier gar nicht nötig ist. Platte
rein, einmal auf Play gedrückt und ab geht die Reise in
Opeth'sche Gefilde - dazu braucht es keinen El Muerte,
der euch dabei wahlweise die Hirnrinden oder sonstige
Körperteile massiert, Opeth überzeugen ganz einfach aus
Prinzip.
El Muerte
Punkte: keine Wertung Hier
reinhören und bestellen für 33.90 SFr.
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BENIGHTED - Icon
Osmose Productions/Irascible
Lärm, aber was für ein schöner Lärm! - das war der
Schreiberin erster Gedanke bei dieser CD. Da sagte doch
neulich einer meiner Mitarbeiter zu mir, ich solle die
Reviews der französischen Black Metal-Bands übernehmen.
Diese Teilprophezeiung ist zwar musikalisch nicht
korrekt, geographisch dafür umso mehr! Julien heisst
nämlich der drollige Franzose, der hier wie ein
tollwütiger Teufel ins Mikro röhrt, grunzt und brüllt.
Brutaler Death-Core war das Wort, welches anlässlich des
letzten Albums "Identisick" die Runde machte und auch
diesmal den Nagel ohne Umwege direkt auf den Kopf
trifft. Das fünfte Studioprodukt ist zudem etwas
abwechslungsreicher geworden und erzählt die Geschichte
eines Geisteskranken, der in jedem der Songs durch
psychotische Flashbacks seine Vergangenheit vor Augen
gehalten kriegt. Spannenderweise hört sich die
Kombination der Musik und der Lyrics auch noch sehr
überzeugend an, was daran liegen wird, dass Sänger
Julien in einer psychiatrischen Klinik arbeitet. Zur
gesanglichen Unterstützung holte er sich Jagger von
Disbelief, der im Song "Human Circles" gnadenlos das
Mikrofon anbrüllt. Im Grunde genommen ist jeder Song
eine Show für sich, doch besonders gelungen sind "Smile
Then Bleed" und "Forsaken". Leider kommt man nicht
umhin, zwischendurch ein paar scheinbar nachlässig
eingebaute Elemente herauszuhören, die einfach nur
lieblos klingen und ganz klar als Füller dienen.
Glücklicherweise gibt es derer nicht so arg viele, dass
sie gleich den gesamten Hörgenuss in Frage stellen. Wenn
man die Songs auseinanderpflückt, dann erhält man
nämlich eine handvoll Mid Tempo-Grooves, erstaunlich
rasanter Tempo- und Rhythmuswechsel, Thrash Metal-Riffs
und Grindcore-Elemente. Die immer wieder wechselnde
Stimmlage von Julien als Kopfnote dieses musikalischen
Parfüms wirkt wie die Stimme eines Fremdenführers durch
diese Psychiatrie, welcher seine Besucher nach dem
letzten Song "Blindfolded Centuries" mit einer
parallelen Auschüttung von Adrenalin und Serotonin
wieder zurück ans Tageslicht lässt. Hammer!
Maiya B.
Punkte: 8.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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THE LUCIFER PRINCIPLE - Pitch Black Dawn
Apache Produktions
Wenn man das Cover-Artwork von der neuesten
Veröffentlichung der holländischen Death-Metaller The
Lucifer Principle studiert, wird einem ab dem dunklen,
unheimlichen Bild Angst und Bange. Den Bandnamen haben
die Tulpensöhne vom britischen Autor Howard Bloom, der
mit dem gleichnamigem Bestseller das Böse des Menschen
in der früheren Zeit beschreibt. Der Death Metal der
Holländer ist dann auch eigentlich nichts Neues: Der
Name Entombed fällt schon nach wenigen Sekunden Sound
von "Pitch Black Down". Der Rhythmus ist nicht im
Geknüppel zu suchen, sondern eher in einer Version wie "Wolverine
Blues" von Entombed, also eher Death'n'Roll. Was einem
noch positiv entgegen kommt ist der Gesang von Earik
Mensinga, der noch böser klingt als seine Vorbilder von
Entombed, Obituary oder Six Feet Under. Langer Rede
kurzer Sinn: Wer auf die genannten Bands steht, kann
sich oder besser gesagt sollte sich das neueste Werk der
Deather unbedingt zulegen, böser gehts nimmer. Toll!
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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LEGION OF THE DAMNED – Feel The Blade
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Legion der Verdammten hat es ja mit nur zwei
Werken zu einem ansehnlichen Erfolg geschafft. Bevor
sich jedoch die Holländer zur Legion formierten, waren
die Herren unter dem Namen Occult tätig, ohne jedoch
gross in der internationalen Szene aufzufallen. Warum
ich dies erwähne, nun das „neue" Langeisen Feel The
Blade ist nichts anderes als ein Aufguss der einstigen
Occult Scheibe Elegy For The Week. Wein aus alten
Schläuchen so zu sagen, wobei dies nicht bedeutet, dass
auch dieser ein vorzüglicher Tropfen sein kann. Das dem
so ist, beweist schon mal der Opener „Nuclear Torment",
welcher von der ersten Sekunde an mit brachialem und
rasendem Riffing die Faust in der Magengrube rammt. Zwar
wird das Tempo bei „Nocturnal Predator" etwas gegen
Midtempo gedrosselt, jedoch mit „Slaughtering The Pigs"
wieder gnadenlos angezogen. Wer bis anhin noch keinen
Nackenbruch erlitten hat, sollte spätestens bei „Slut Of
Sodom" an seine physikalischen Grenzen gebracht werden.
Als kleine „Verschnaufpause" kann man den Titeltrack
werten, welcher zwischendurch wieder etwas ins Midtempo
abdriftet, jedoch bittet dann das „Warbeast" wieder mit
rasanter Trash-Kelle zu Tische. Herrlich auch das
treibende „Obsesses By The Grave", was für ein Brecher,
welcher selbst auf einem Slayer Album eine verflucht
gute Figur abgegeben hätte. Ja Feel The Blade zündet mal
wieder ein Trash Feuerwerk, welches jedem Slayer Fan die
Tränen in die Augen treiben sollte. Die Scheibe ist
kompromisslos und Anfang bis Ende auf eindrücklich hohem
Niveau gehalten. Legion Of The Damned haben hier richtig
entschieden, es wäre eine Schande gewesen, solche
Killersongs in der Versenkung der Vergessenheit ruhen zu
lassen, auch wenn der Nacken dabei anderer Ansicht ist.
Also die Scheibe macht Spass, ist richtig aggressiv und
lässt dem Körper keine Ruhe, könnte aber über die
gesamte Spielzeit etwas abwechslungsreicher gestaltet
sein. Als Slayer-Ersatz ist Feel The Blade für
Zwischendurch jedoch bestens geeignet.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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AIRBOURNE – Runnin' Wild
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Ich weiss nicht ob es daran liegt, dass sie vom
gleichen Kontinent kommen wie die Jungs von AC/DC, aber
es besteht auf jeden Fall eine starke musikalische
Verbindung zwischen den Jungs von Airbourne und Angus
und Co. Die Band um die zwei Brüder Joel (Vocals,
Leadguitar) und Ryan O'Keefe (Drums) spielt Kick Ass
Street-Rock'n'Roll. Besonders bei der Gitarrenarbeit
fühlt man sich an AC/DC erinnert. Sie spielen die Songs
mit viel Freude und Energie. Da kann man nicht still
halten, das ist Party pur. Songs wie z.B. "Fat City" und
"What's Eatin You" rocken schön ab und laden, wie fast
alle Songs, zum Mitsingen ein. Das ganze Album, übrigens
ihr Debut, ist eine einzige schweisstreibende
Rock'n'Roll-Party. Die Jungs schreiben die Rock'n'Roll
Geschichte sicherlich nicht neu, aber sie versprühen
Spass und gute Laune. Airbourne haben es in Ihrer
vierjährigen Bandgeschichte geschafft, neben eigenen
Tourneen durch Australien auch grosse Bands zu supporten:
Die Rolling Stones und Mötley Crüe waren einige davon.
Die Titel und Lyrics sind dem Musikstil angepasst,
sprich sie handeln von Sex und Rock'n'Roll, wie es sich
gehört. Bei Joel, David, Justin und Ryan spürt man, dass
der Rock'n'Roll durch ihre Adern pumpt, und das schon
seit frühester Kindheit. Das Album ist von Bob Marlette
(Alice Cooper, Tony Iommi, Ozzy) stark und fett
produziert worden. Bob hat mit seiner Produktion den
toughen Spirit des Airbourne-Rocks super eingefangen.
Jeder, der sich als Anhänger des 'alten' Rock'n'Rolls
bezeichnet, sollte seine Lauscher weit öffnen und mit
Airbournes "Runnin' Wild" durchrocken lassen.
André G.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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SEBASTIAN BACH - Angel Down
Get Of
My Bach/EMI
Na endlich! Der gute Herr Bach hat nun wirklich
lange mit der Veröffentlichung dieses Albums auf sich
warten lassen! Vor allem spielte er an diversen
Festivals Anno 2006 einen Song von "Angel Down", was die
Erwartungen und die Vorfreude nur noch grösser machte.
Jetzt ist es aber endlich da, und die Fans werden sich
zu Recht fragen, was wohl auf sie zukommen mag. Für die
Ungeduldigen eines gleich vorweg: Man fühlt sich nicht
geneigt, den vierzehn Nummern bietenden Rundling gleich
wieder zu entsorgen. Den ersten Eindruck erhält man ja
vor allem durch das Cover, welches im Falle von "Angel
Down" ein Van Gogh-Werk sein könnte, wenn man sich die
Schattierungen genauer betrachtet. Das erste zaghafte
Durchhören gestaltet sich angenehm, was vor allem an der
hervorragenden Produktion liegt. Aber was kann man
anderes erwarten, wenn Roy Z. (Halford, Dickinson etc.)
diese Arbeit verrichtet? Drei Songs werden durch die
Stimme von Axl Rose bereichert oder verunstaltet, das
ist Ansichtssache. Bei einem dieser drei Songs handelt
es sich um ein Aerosmith-Cover, nämlich "Back In The
Saddle". Hier ging der Blues des Originals zwar
verloren, macht den Song als solchen aber nicht
uninteressant. Ansonsten klingt Herr Bach so gut wie eh
und je: Die raueren Songs wie "American Metalhead" oder
"Negative Light" können mit angenehmem Riffing und gutem
Tempo überzeugen. Die beiden Balladen "Falling Into You"
und "By Your Side" bringen einem deutlich vor die Ohren,
dass Sebastian keinen Funken Magie und Einzigartigkeit
in seiner Stimme verloren hat. Letzterer klingt der
1989er Überballade "I Remember You" übrigens nicht ganz
unähnlich. Es ist anzunehmen, dass so gut wie jeder Skid
Row-Fan irgendwann mal diesen Schmachtfetzen in einem
Anfall von zerfressendem Liebeskummer einer besonderen
Person gewidmet hat. "By Your Side" darf sicher schon
bald ähnlichen Status geniessen. Alles in allem handelt
es sich bei "Angel Down" um ein mehr als
durchschnittlich gutes Album. Sicher gibt's ein paar
klassische 'Füller', die man sich freiwillig kein
zweites Mal anhören würde, doch die vermögen den
überwiegend guten Songs nicht die Klasse zu rauben. Die
meiste Zeit wird man hier mit sattem Hartgitarren-Rock
konfrontiert, der sich keine Sekunde um irgendwelche
Normen schert. Einzig die bereits erwähnte Ballade "Falling
Into You" wirkt etwas verwirrend. Trotz aller Schönheit
hört man ihr nämlich an, dass Desmond Child (einer der
Komponisten von "I Was Made For Loving You") da seine
Finger im Spiel hatte. Das Booklet lässt sich übrigens
aufklappen und zeigt einen lederbepackten Sebastian in
voller Bühnenaction - die Mädels wird's freuen!
Maiya B.
Punkte:
7.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 24.90 SFr.
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MIKE TERRANA - Rhythm Beast (DVD)
Dockyard1/Musikvertrieb
Mike braucht man ja keinem Metalhead mehr vorzustellen,
viele haben das einmalige Drum-Tier schon live erlebt,
unter anderem mit Axel Rudi Pell, Rage, Masterplan und
Tarja Turunen, um nur mal einige zu nennen. Nun hat Mike
zu seinem 30jährigen, professionellen Drummer-Dasein
diese mehr als interessante DVD eingehämmert. Die 8
Songs wurden von Cyril Achard geschrieben, und es gibt
zwei Versionen der 8 Tracks. Erste, die "Entertain
Me"-Selection (mit wechselnden Kamera-Ansichten), ist
für den Zuschauer gemacht, der einfach nur die Songs
geniessen und Mike bewundern will. Die zweite Sektion "Instruct
me" ist für Drummer gemacht: Zwei Kameras, eine von
seitlich hinten erlaubt dem Fan, sich genau anzusehen,
was im oberen Teil der Drums so alles passiert, und die
zweite bleibt während allen Songs auf die Beinarbeit
gerichtet, sprich Double Base und Hi-Hat-Pedale. Stellt
man zuhause die Fernbedienung des DVD-Players auf
Zeitlupe, so kann man genau herausfinden, wie Mike seine
Drums behämmert. Übrigens kann man endlich auch einen
Blick auf das kleine Spezialpodest werfen, auf dem er
seine drei Pedale montiert hat, das dürfte für alle
Drummer sehr interessant sein. Die Songs wurden alle so
aufgenommen wie ihr sie sehen könnt, ohne Drum-Triggers,
Samples und Tools. Das Ganze ist ein wahrer Genuss für
Terrana-Fans, und ich möchte dieses Review mit einer
Widmung von Mike abschliessen, die da lautet: "I would
like to dedicate the playing in this DVD to Cozy Powell,
definitely one of the coolest guys to ever pick up a
pair of sticks."
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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EVOKEN – A Caress Of The Void
I Hate
Records
Bekanntlich kann man von jedem Subgenre des Heavy
Metals weitere Untersparten bilden, und neben all den
überflüssigen Eigenkreationen finden sich auch ganz
berechtigte Detail-Klassifizierungen. So fallen
Candlemass einfach unter Doom Metal, während man bei
Evoken aus New Jersey flugs noch ein Funeral
voranstellen tut. Warum? Weil die Gitarren noch tiefer
gestimmt sind, der Sound noch minimalistischer und noch
hoffnungsloser klingt und weil Frontmann John Paradiso
Death Metal-mässig growlt, was das Zeug hält. "A Caress
Of The Void" ist Evokens nunmehr viertes Studio-Album,
und wie schon auf den Vorgängern besticht das
amerikanische Quartett durch dichte Kompositionen, in
welchen langgezogene Riffs auf filigrane Keyboardklänge
treffen. Mit Ohrwürmen haben die sieben allesamt
überlangen Tracks natürlich überhaupt nichts am Hut, und
so muss man sich zu Beginn beinahe zwingen, nicht
vorwärts zu spulen oder die Scheibe gar ganz aus dem
CD-Player zu verbannen. Hat man diese Eingewöhnungsphase
aber durchstanden, so eröffnen sich, wie im Titeltrack,
mal apokalyptisch düstere, dann wieder neblig-schaurige
Klangwelten ("Mare Erythraeum", "Orogeny"), die in
Sachen Intensität zeitweise an Neurosis zu erinnern
vermögen. Daneben sind es Celtic Frost, die bei den
verzerrten Passagen Pate gestanden haben werden, obwohl
mir – subjektive Meinung – der Gesang von Thomas 'Warrior'
Fischer dafür passender erscheint. Nichtsdestotrotz kann
sich der geduldige Zuhörer in den schwarz-grauen
Klangkonstruktionen von "A Caress Of The Void"
verlieren, wobei man sich dafür schon reichlich Zeit
nehmen muss.
Kissi
Punkte: 7.9 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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NEAL MORSE - ? - Live
Mascot Records/Disctrade
Neal Morse live 2006 in Berlin im Columbia Club am 14.
Juli. Mit komplett anderer Mannschaft wurde dieses
Doppelalbum aufgenommen. CD eins beinhaltet das ganze
"?"-Album mit all seinen grossartigen Songs wie "The
Temple Of The Living God" oder die grossartigen
Prog-Spielereien bei "Sweet Elation", es ist sehr
schwer, einzelne Parts rauszuheben, da ja das ganze Werk
als Ganzes anzusehen ist und wirklich keinerlei
Anzeichen irgendeiner Schwäche zeigt. Die Musiker toben
sich allesamt auf einer schwindelerregenden
musikalischen Ebene aus, die dem Zuhörer so einiges
abverlangt. Wer das "?"-Werk kennt, weiss, wovon ich
spreche. Auf CD zwei gibt's dann erst mal sechs Songs
vom grandiosen "One"-Album auf die verwöhnten Ohren,
gestartet wird mit "The Creation", 18 Minuten Morse pur
und einer der genialsten Songs, die das Multitalent je
kreiert hat. Speziell ist noch "Cradle To The Grave",
bei dem Neal im Duett mit seinem Sohn Wil singt. Oder
auch das geile "Help Me" und das nicht weniger starke
"Reunion". Zum Schluss gibt's dann noch das "Medley"-Stück,
das unter anderem "We All Need Some Light" von "Transatlantic"
beinhaltet, das lautstark von den Fans mitgesungen wird.
Ich denke, dass diejenigen, die diesen speziellen Event
miterleben durften, ihn sicher nie vergessen werden, und
all die anderen können sich dafür dieses wirklich
spezielle Doppelalbum reinziehen, 138 Minuten feinster,
unvergleichlicher Prog, wie ihn halt nur ein Neal Morse
erschaffen kann.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 25.90 SFr.
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DANTALION - Call Of The Broken Souls
Det
Germanske Folket/Non
Stop Music
Die spanische Black Metal-Truppe Dantalion ist mit
ihrem zweiten Album zurück. Nach ihrem Debut "When The
Ravens Fly Over Me" im Jahr 2006 hat sich die
vierköpfige Band keine Pause gegönnt und gleich mit dem
nächsten Werk begonnen. Musikalisch bewegen sich die
Spanier immer noch in der dunkleren Ecke des Metals:
Black Metal mit vielen Finessen, Tempowechseln und
Atmosphäre. Ihr kalter Touch wirkt zum Teil auch ein
wenig depressiv und melancholisch. Die langanhaltenden,
atemberaubenden Vocals unterstützen die Stimmung
perfekt. Der grösste Pluspunkt der Scheibe ist die
gelungene Mischung der Emotionen: Die starke Atmosphäre
lässt den Hörer in fremde Welten treiben, ab und zu
auftretende Blastbeats lassen der Wut freien Lauf und
die gewisse Melancholie und Traurigkeit hinterlässt viel
Stoff zum Nachdenken. Trotz des hochgelobten Schemas von
Dantalion gibt es aber auch Punkte, die mich nicht vom
Hocker hauen. Der negative Hauptfaktor ist die
Eigenständigkeit: Es gibt etliche Bands, die ebenfalls
Atmosphäre ins Schwarzmetall im Mid Tempo bringen,
solche die dann auch ebenfalls plötzlich explodieren und
losbrettern. Man merkt den Spaniern gut an, wo sie
anknüpfen wollen. Auf der einen Seite ist da mal vieles
von Dark Fortress vorhanden, und auch eine Atmosphäre
wie bei Helrunar oder Negura Bunget versucht man zu
übernehmen. Stumpfer Black Metal der Marke 'absolutely
non old school trve black metal' ist sicherlich wieder
in Mode, und auch Dantalion zeigen eine
vielversprechende Methode, diese Art von Musik zu
präsentieren. Den Jungs gelingt ein solides,
abwechslungsreiches Werk, dass noch an Eingenständigkeit
zulegen sollte.
Yannick S.
Punkte: 7.8 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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PSYCHOPUNCH - Moonlight City
Silverdust Records/Musikvertrieb
Der schwedische Vierer von Psychopunch legt mit
ihrem mittlerweile siebten Longplayer in zehn Jahren
Bandgeschichte einen mehr als würdigen Nachfolger für
"Kamikaze Love Reducer" nach. Sie haben sich mit "Moonlight
City" ein Geschenk zum Jubiläum gemacht, indem sie ein
abwechslungsreiches Punk-Rock'n'Roll-Album auf die Fans
losgelassen haben. Die Gitarren rocken straight und
jagen einem die Powerriffs in den Nacken. Die
Gitarrenarbeit von JM und Joey wird von der
Rhythmussektion um Jocke (Drums) und Mumbles (Bass)
kraftvoll unterstützt und gibt dem Ganzen den nötigen
Drive. Auf "Moonlight City" sind Songs, die von
Ohrwurmpotential ("No One Really Knows") über
Powerballaden ("It Hurts Me More Than I Can Say") bis
hin zu absoluten Partyknallern reichen, die bei
Psychopunch nicht fehlen dürfen, wie beispielsweise der
Opener "It Remains To Be Seen". Die Schweden vermischen
das Ganze zu einem 1a Punk-Rock'n'Roll-Album der
gehobenen Klasse. Bei ihnen gehen Melodie und Power Hand
in Hand einher. Man merkt auch deutlich die Harmonie und
Eingespieltheit der Musiker untereinander. Das Album
wurde von Psychopunchs langjährigem Produzenten Pelle
Saether zur Vollendung gebracht. Wenn man die Songs und
ihre Qualitäten einzeln betrachtet, kommt man zum
Schluss, dass auf dem vorliegenden Output aus dem
Ikea-Land jeder Song das Zeug zum Hit hat. Also
Punk-Rock'n'Roller, auf zum nächsten Musikdealer eures
Vertrauens und "Moonlight City" erstehen. Let the Party
begin!
André G.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BASSINVADERS – Hellbassbeaters
Frontiers Records/Disctrade
Nach der Emanzipation der Frau folgt sie nun
endlich: Die Emanzipation der Bassisten! Jahrelang
wurden wir unterdrückt, belächelt und nicht ernst
genommen, obwohl so illustre Rock-Songwriter wie Steve
Harris, Gene Simmons oder Cliff Burton 'nur' den
Viersaiter bedienen. Markus Grosskopf, der
Metal-Gesellschaft als Tieftöner der deutschen
Happy-Metaller Helloween ein Begriff, wagt Anfang des
Jahres 2008 nun endlich den Schritt und verbannt die
sonst so dominanten Gitarren voll und ganz von "Hellbassbeaters",
dem Debut seines Projektes Bassinvaders. Metal-Mucke
ohne Gitarren? Klappt das? Schweren Hauptes muss ich
antworten: "Nicht wirklich!" Zum Einen muss man, auch
als Bassist, eingestehen, dass Bassgitarren einfach
nicht so klingen wie es Gitarren eben können, und zum
Anderen können wenige der Songs, die hier gezockt
werden, wirklich überzeugen, was vielleicht wiederum an
dem eher gewöhnungsbedürftigen Sound so dominanter Bässe
liegen mag. Hingegen spannend ist die Scheibe in Sachen
Line Up, den dieses besticht neben den Haupt-Interpreten
Grosskopf, Tom Angelripper (Sodom), Schmier (Destruction)
und Peavy (Rage) mit einer ganzen Horde illustrer
Musiker. So leihen u.a. Apollo Papanthanasio (Firewind)
und Jesper Binzer von D.A.D. ihre Stimmen, während Grave
Diggers Stefan Arnold und Axxis/Rage-Drummer Andre
Hilgers munter drauflos dreschen und folgende
Bass-Helden sich zu einem Solo bereit erklärten: Rudy
Sarzo (u.a. Dio, Ozzy, Whitesnake, Quite Riot...), Billy
Sheehan (u.a. Mr. Big, David Lee Roth...), Dennis Ward (PinkCream
69), Marco Mendoza, Joey Vera, Nibbs (Saxon), etc. etc.
Für Rock-Bassisten ist "Hellbassbeaters" also nur schon
wegen den abwechslungsreichen Soli, die sonst ja eher
weniger verbreitet, hier aber allgegenwärtig sind, eine
Überlegung wert, für Nicht-Bassisten ist jedoch nur die
eine oder andere Nummer auf der Scheibe attraktiv, so
zum Beispiel das mehrstimmig vorgetragene "We Live" oder
das zwischen Destruction und Motörhead schwankende "Dead
From The Eyes Down", wobei das songwriterische Highlight
mit Sicherheit bei "The Asshole Song" liegt, einem
lockeren Party-Rocker mit viel Augenzwinkern und einem
jazzigen Break-Teil... Das ist Humor! Emanzipation ist
super, auf jeden Fall, aber nur bis zur
Gleichberechtigung und nicht bis zum Ausschluss der
anderen Partei.
Kissi
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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YGGDRASIL - Kvällningsvindar Över
Nordroent Land
Det
Germanske Folket/Non
Stop Music
Schon nach den ersten Klängen von "Kvällningsvindar
Över Nordrönt Land" wird dem Hörer klar, wohin der Weg
die nächsten 40 Minuten führt: Weit in den Norden, tief
in die verschneiten Wälder, wo ewiger Frost die Bäume
weiss färbt. Schon tausendmal gehört? Aber sicher noch
nicht häufig auf schwedisch, und ganz bestimmt nicht auf
eine so erfrischende Art, wie es die drei Herren von
Yggdrasil machen. Vier Jahre nach der Demo haben sie nun
ihren doomigen Folk Metal auf eine Silberscheibe
gequetscht. Erinnert zum Teil ein wenig an die
französischen Aes Dana, aber abwechslungsreicher und
ganz klar weniger Black. Die Geige wird von einem
schwedischen Dramatiker namens Kristofer Janeic gespielt
und gibt der Musik zusätzliche Spannung zu den
Blastbeats und den cleanen Chören. Auch die Gitarren
sind ab und zu mal akustisch zu hören und unterstreichen
die Theatralik der Lieder. Die Einfachheit der Riffs
bringt die Wirkung und Dramatik der einzelnen Töne ganz
einfach perfekt zur Geltung und ermöglicht auch dem
weiblichen Gesang genügend Ausdruckskraft, um eine
ansprechende, melancholische Stimmung aufzubauen. Man
merkt den Musikern an, dass sie in andern Bands spielen
(Keyboarder/Gitarrist und Drummer spielen bei Broken
Dagger). Denn die Lieder sind untereinander genauso
abwechslungsreich, wie Yggdrasil sich von Viking- und
Folkbands unterscheiden. Es ist schön zu hören, dass die
Wikingerthematik noch lange nicht abgegriffen ist. Aber,
und das sage ich nicht als Liebhaber von
Glasklar-Produktionen, die CD hätte ein wenig besser
aufgenommen werden sollen. Klar gibt es der Musik einen
interessanten Spirit, aber ich habe das Gefühl, es geht
bei einer solchen Klangfülle ein wenig an Tiefgang
verloren. Nur, es ist ihre erste CD. Und das soll in
hohen Tönen gelobt werden! "Kvällningsvindar Över
Nordrönt Land" ist für Fans von Tyr, Eluveitie,
Vintersorg und ähnlichem genauso empfehlenswert wie für
Liebhaber experimentierfreudiger Musik. Unbedingt
reinhören!
Tristan
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ZWARTKETTERIJ – Cult Of The Necro-Thrasher
Displeased Records
Die Niederländer Jack Hellfire (Vocals, Guitar),
Nick Satan (Guitar), DK Skeleton (Bass) und Der
Sadomeister (Drums) sind Brüder im Geiste von den selbst
ernannten Kings of Metal Manowar. Für Zwartketterij gibt
es nur den 80er-beeinflussten Heavy Metal, die
restlichen Musikstile soll der Satan holen. Auf ihrem 2.
Longplayer spielen sie hart und schnell, aber
abwechslungsreich. Die Gitarrenarbeit ist mit ihren
guten Riffs und sauberen Soli sehr angenehm fürs Gehör.
Das Ganze besteht aus starken Riffs, High Speed-Attacken,
gepaart mit schleppenden Parts. Die 8 Songs auf "Cult Of
The Necro-Thrasher" brettern mit voller Wucht ins Gehirn
und man beginnt automatisch, seine Haarpracht fliegen zu
lassen. Zwartketterij orientieren sich musikalisch wie
optisch an den Anfangstagen von Bands wie Venom, Bathory,
Slayer und Celtic Frost. Sie zeigen sich ganz böse, in
Denim und Leather gekleidet, mit Nieten bewaffnet und
Corpsepaint im Gesicht. Auch was die textliche Seite des
Albums angeht bedienen sich die Jungs aller gängigen
Klischees wie Tod, Teufel, Sex, Alkohol und Metal. Die
Vocals haben ein Spektrum von clean bis hin zu fiesem
Gekreische. Das Schlagzeugspiel vom Sadomeister mag
absolut zu überzeugen. Es besitzt viel Kraft und
Energie, auch in den entscheidenden, schnellen Parts. Es
unterstützt die Songs, indem es ihnen die Brutalität
gibt, die sie brauchen. Ich finde es persönlich toll,
dass es nach wie vor Combos gibt, die sich dem Old
School-Black/Thrash Metal verschrieben haben. So gerät
diese Musikrichtung wenigstens nicht in Vergessenheit.
Man fühlt sich in seine Jugend versetzt. Als Schlusswort
möchte ich ein Zitat, das sich auf der CD befindet,
wiedergeben: "The scream of Lucifer will rage upon you,
Heavy Metal, raise hell!"
André G.
Punkte: 7.4 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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SIRCLE OF SILENCE – Sircle
Of Silence / Suicide Candyman (2 CDs)
Escape Music/Non
Stop Music
1994 und 1995 erschienen zwei Alben der Formation
Sircle Of Silence. Die Band ist längst schon Geschichte,
trotzdem oder gerade deswegen hat sich Escape Music
entschlossen, die zwei Scheiben als Doppelalbum wieder
zu veröffentlichen. Leider wurde das Package weder mit
bisher unveröffentlichten noch mit Live Tracks,
Demoversionen oder sonst etwas Interessantem ergänzt.
Somit können Fans, die sich bereits im Besitz der
Originalscheiben befinden, getrost die Finger von diesem
Album lassen. Die Band konnte damals zwar durchaus für
Beachtung sorgen, für den grossen Durchbruch haben die
beiden Alben aber nicht gereicht. Stilistisch war man im
grossen Bereich des Classic/Melodic/Power Metals/Rocks
zuhause. Zwischen harten Metal-Granaten und
Akustik-Balladen wird so ziemlich das ganze Spektrum
abgedeckt. Abwechslung ist also gewährleistet. Für die
dynamische Produktion verantwortlich ist James Barton,
der angeblich zu den Top-Leuten seines Faches gehört.
Der Vollständigkeit halber sei die Besetzung des
Quartettes auch erwähnt: Am Mikro stand der heutige
Gipsy Rose-Sänger David Reece, der Gitarrist hört auf
den Namen Larry Farkas, Chris Colovas spielte Bass und
hinter dem Schlagzeug sass Jay Schellen. Wer vom
Weihnachtsgeld noch was übrig hat macht sicher keinen
Fehler, sich näher mit Sircle Of Silence zu befassen.
Chris C.
Punkte:
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37.90 SFr.
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TOXOCARA – The Great Rebellious
Twilight/Non
Stop Music
Als Toxocara bezeichnet man einen Spulwurm, der
meist von Tieren über den Mund aufgenommen wird, aber
auch Kinder befallen kann. Dieser Wurm setzt sich danach
in der Darmwand fest, von wo aus er sich in die Leber
und Lungen verbreiten kann. Fieses Viech also, und somit
passender Bandname für eine heftige Death Metal-Combo.
Diese kommt aus den sonst so melodisch symphonischen
Niederlanden und veröffentlicht nach dem Debut "Imminent
Repulsion" (2005) seinen zweiten Rundling "The Great
Rebellious". Der Sound ist dabei derselbe geblieben:
Brutaler, aber technisch versierter Death Metal mit
gelegentlichen Grind- und ganz selten auch
Black-Einflüssen. Der Opener "Godking" gibt die
Geschwindigkeit vor, die nur selten unter Up Tempo
hinunter gebremst wird, so dass das Double Base nur so
quietscht. Damit dies alles aber nicht zu einfältigem
Gedöns verkommt, streuen die vier Herren und die eine
Dame (der Tieftöner wird von einer Lady namens Anne von
Doorn malträtiert) vorsichtige, überhaupt nicht
übertriebene Keyboard- bzw. Synthie-Klänge ein. So
rebellisch wie man sich im Titel gibt ist "The Great
Rebellious" aber keinesfalls, denn innovativ,
herausragend oder individuell ist der Sound keinesfalls,
dafür zerrt aber jeder einzelne Song, vor allem das
harsche "Among Amon", an den Nackenmuskeln, und um das
richtige Old School/Underground-Flair zu erhalten,
growlt und keift Frontröhre Kevin Quilligan so
unverständlich wie eine Waschmaschine.
Kissi
Punkte: 7.3 von 10 Hier bestellen für
27.90 SFr.
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WALL OF SLEEP - ... And Hell
Followed With Him
I Hate
Records
Na, da geht aber ordentlich was! Gleich beim ersten
Stück "Buried 1000 Times" wird dem geneigten Zuhörer
dermassen eines auf die Löffel gegeben, dass man erst
nicht mehr weiss, wo vorne und hinten ist. Und eines der
ersten Stichworte, die einem spontan in den Sinn kommen,
lautet: Black Sabbath. Jup, genauso tönen Wall Of Sleep,
ein bisschen rauher und dreckiger, weniger weinerlich,
was auch am Sänger Gabor Holdampf liegt, der sich zwar
in höheren Tonlagen eingenistet hat, jedoch wie auch der
Sound direkter zur Sache kommt als die geistigen Paten.
Stoner/Doom Rock der alten Schule, gepaart mit einem
gewissen Drive der Marke Cathedral und der staubigen
Trockenheit von Alice In Chains... Alles in allem, " ...
And Hell Followed With Him" wird den Freunden von St.
Vitus oder auch Pentagram die Freudentränen in die Augen
treiben, denn hier wird noch der Geist des Dooms aus den
Anfangstagen geatmet. Allerdings sei auch hier Kritik
angebracht: Die Stücke unterscheiden sich nur bei
wirklich genauem Hinhören, abgesehen natürlich von
"November", der Ballade des Albums mit
Gänsehaut-Garantie, oder auch "Stabat Mater", dem
abschliessenden Track. Generell aber eignet sich diese
Scheibe perfekt dazu, irgendwo durch die staubige Pampa
zu fahren, ohne bestimmtes Ziel im Sinn... Fazit:
Hintergrund-Soundtrack ohne wirkliche Höhepunkte. Nicht
schlecht, aber auf die Dauer zu eintönig, um wirklich
überzeugen zu können.
Toby S.
Punkte: 7.2 von 10 Hier bestellen für
31.90 SFr.
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THE ARCANE ORDER - In The Wake Of
Collisions
Metal Blade/Musikvertrieb
Die Band um Ex Invocator-Klampfer Flemming C. Lund
und Raunchy-Sänger Kasper Thomsen veröffentlicht mit "In
The Wake Of Collisions" anderthalb Jahre nach dem
Vorgänger "Machinery Of Oblivion" ihren Zweitschlag.
Viel hat sich indes nicht getan, aufgrund der
Tätigkeiten sämtlicher Mitglieder in ihren Haupt- &
weiteren Nebenprojekten hat's neben dem Songwriting
gerade mal für eine Handvoll Gigs gereicht - da stellt
sich die Frage, inwiefern sich das Bandgefüge unter
solchen Umständen überhaupt entwickeln kann. "In The
Wake Of Collisions" liefert hierzu aber keine klare
Antwort. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die
Synthies klar dominanter zum Einsatz gekommen sind,
Songs wie "Eruptions Of Red", "Unleash The Tyrant" oder
"The Reaping Revenge" würden ohne Keyboards wohl kaum
funktionieren. Die neue Platte kommt aber dennoch, oder
vielleicht auch gerade im Ausgleich dazu, eine Spur
aggressiver rüber. Aber trotzdem passiert mir beim
Durchhören genau das selbe wie beim Vorgänger-Album: Es
bleibt kaum ein Song hängen, sämtliches Material
unterscheidet sich nur marginal und donnert auf die
Dauer über den Hörer hinweg - da hätten The Arcane Order
ruhig mal einen Gang runterschalten dürfen, zumal
heutzutage eigentlich jedem klar sein müsste, dass
allein der Haudrauf-Faktor nicht über die Qualität eines
Albums entscheidet.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
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ELEMENT – Aeons Past
Brutal Bands/Non
Stop Music
Fetten progressiv-technischen Death Metal hauen uns
Element aus San Diego auf ihrem Debüt um die Ohren.
Schon mit dem Opener „Cursed Through Time" machen
Element klar, dass mit Aeons Past nicht leicht
Zuckerschlecken ist. Rasend, wild, chaotisch und
garantiert melodielose wüten die Jungs durch die
Sci-Fi-Botanik als seien sie die Urquelle der dunklen
Seite. Dabei ist „Cursed Trough Time" nur mal zum
aufwärmen gut, denn mit folgendem „Kronor VII", dem
längsten Stück, walzen Element durch die Death Metal
Felder und düngen diese mit ihrem Wahnsinn. Blast,
Downtempo und schräge Riffs gehen Hand in Hand, wechseln
sich munter ab und sorgen für eine Verschmelzung, welche
auch beim X-ten Hördurchgang kaum zu verstehen ist. Wie
ein unbändiger Hengst, nicht zu zügeln und jeden Reiter
abwerfend, auf dass nur heftige Kopfschmerzen übrig
bleiben. Bei „Destiny Of Illusionen" nehme ich auch
erstmals Fragmente von groovenden Parts war, kaum gibt
man sich jedoch dem Groove hin, wird dieser wieder
brutalst mit Chaos-Riffs niedergemacht. Element gönnen
dem Zuhörer keine Verschnaufpause, keine Strukturen, die
für längere Zeit zum genüsslichen bangen einladen,
sondern vordern die gesamte Aufmerksamkeit des Zuhörers,
welcher geneigt ist in diesem Strudel des technischen
Massakers, seinen Verstand gänzlich zu verlieren.
Handwerklich lassen mir Element die Kinnlade auf den
Boden fallen, unglaublich was die Jungs da auf dem
Kasten haben und obwohl man nicht mehr als 30 Minuten
Musik bietet, ist man nach dieser halben Stunde fix und
fertig. Wer auf simpel groovende Stücke verzichten kann
und lieber Hirn als Nacken anstrengt ist mit Aeons Past
bestens bedient.
R.K.
Punkte: 7.0 von 10 Hier bestellen für
27.90 SFr.
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QUO VADIS - Live In Montreal
Quo Vadis Metal/Non
Stop Music
Obwohl sie bereits 1996 ihre erste CD "Forever"
veröffentlichten, hörte man von der kanadischen Band
hierzulande noch nicht viel. Nun bringen sie mit "Live
In Montreal" ihre erste Liveaufnahme, welche 2 CDs
umfasst, auf den Markt. Darauf präsentieren sie Songs
aus allen bisher erschienen Studioalben, vier an der
Zahl. Die Songs sind auf der CD nicht chronologisch
geordnet und beim Hören könnte man nicht sagen, aus
welcher CD das jeweilige Werk stammt. Ja, leider kann
man nach einer gewissen Zeit nicht mal mehr sagen, wo
ein Song endet und ein neuer beginnt. Trotzdem ist zu
bemerken, dass Quo Vadis im Laufe ihrer Karriere ihren
eigenen Stil gefunden haben und diesem bis anhin treu
geblieben sind. Der Stil an sich könnte man als eine
Mischung aus Heavy Metal und Geigenspiel, gesprochenen
Worten und Operngesang definieren. Die Platte "Live In
Montreal" wird mit dem Song "Silence Calls The Storm"
eröffnet, welcher bereits den Opener zu der 2004
erschienen Platte "Defiant Imagination" darstellte.
Gelangt man schliesslich auf der Disc 1 zu dem Song
Nummer 6 "To The Bitter End", wird einem klar, dass Quo
Vadis wohl auch bis zum bitteren Ende spielen wird. Denn
je länger man die sich die Liveaufnahmen zu Gemüte
führt, desto mehr erhält man das Gefühl, dass sich die
Jungs durch nichts und niemanden aufhalten lassen
werden. Dies sei im positiven Sinne gemeint, denn "Live
In Montreal" hinterlässt als Nachgeschmack der Gedanke,
dass Quo Vadis eine Liveband sein könnten, welche es
versteht, das Publikum in ihren Bann zu ziehen, und
somit würde man selbst gerne mal eines ihrer Konzerte
besuchen.
Miriam
Punkte: keine Wertung Hier bestellen für
32.90 SFr.
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THE BURNING - Storm The Walls
Massacre Records/Musikvertrieb
Bei dem Namen Dänemark kommt einem schnell mal mehr
oder minder erfolgreichen Fussball in den Sinn. Ja, wenn
man den Fussballfan ist, aber dem Metaller ist Dänemark
sicher auch ein Begriff, man denke da nur an den
Kultigen King Diamond oder Mercyful Fate. Auch im Thrash
Metal hat man in Dänemark eine starke Szene, die von der
Band Hatesphere angeführt wird. Was erwartet uns nun
beim ersten Werk von The Burning. Die 12 Songs sind mit
einer unglaublichen Wucht super gut von Jacob Hansen
produziert worden. Reicht das aber, um in der Szene
international zu bestehen? Bei The Burning wird nicht
lange um den heissen Brei herum geredet, hier wird
geradeaus gethrasht, was das Zeug hält. Böse Zungen
könnten ab den deathigen, harten Vocals auch schon fast
die Band dem Metalcore-Camp zuteilen. Also was jetzt?
Ich sehe die Band schon im Thrashlager, aber mit
ungewöhnlichen Vocals, und auch die Spielweise der Band
ist nicht so filigran, dass man jetzt in Jubelstürme
ausbrechen müsste. Also heisst das für den Konsumenten,
der eigentlich schon knapp bei Kasse ist: Ich werde mir
das noch mal überlegen, bevor ich "Storm The Walls"
kaufe. Muss man nicht haben. Punkt und aus.
Daniel J.
Punkte: 6.8 von 10 Hier reinhören
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LYNN ALLEN – And The Horse You Rode In On
Escape Music/Non
Stop Music
Das Trio Lynn Allen stammt aus Iowa, USA und ist
bereits seit 1980 aktiv. Das Label bezeichnet Mainman
Billy Pfeiffer als den King von Iowa, da er in seiner
Heimat kein Unbekannter sein soll. Trotz diverser Alben
konnte er seinen Bekanntheitsgrad bis dato nicht
relevant ausweiten. In der Vergangenheit war das Trio
immerhin schon Opener für Ratt, Great White und Warrant.
Billy arbeitete auch schon mit Nightranger- und
Journey-Musikern in einem Projekt Namens Big Rock
zusammen. Mit seinem aktuellen Output "And The Horse You
Rode In On" wird sich an der Situation für B. Pfeiffer
kaum gross was ändern, nicht zuletzt liegt das an der
mageren Spielzeit von gerade mal 38 Minuten. Doch auch
musikalisch kann Lynn Allen nicht viel Weltbewegendes
bieten. Das AOR-Genre wird zwar facettenreich
ausgelotet, zudem sind dezente Country Rock-Einflüsse
herauszuhören. Am Schluss landet man irgendwo in der
Nähe bei Bon Jovi und Brian Adams. Obwohl die Mischung
im ersten Moment ganz interessant klingt, kommt schon
bald Langeweile auf, eben ähnlich wie bei den genannten
Acts. Wie bei so vielen Bands fehlt auch bei Lynn Allen
die ureigene Identität. Kritiklos gute Musiker, der eine
oder andere akzeptable Song... Wem das genügt, soll
ungeniert ein Ohr riskieren.
Chris C.
Punkte: 6.6 von 10
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LYFTHRASYR - The Recent Foresight
Twilight/Non
Stop Music
Nach der erfolgreichen Promo war es keine wirkliche
Frage, ob die drei Jungs nicht schon bald ein Label
finden werden. So erstaunt es nicht, dass Lyfthrasyr
ihren zweiten Silberling nun im grossen Stil verbreiten.
5 Jahre Bandgeschichte, zwei CDs, qualitativ hoch
stehender Dark Metal irgendwo in Richtung Old Man's
Child, Dimmu Borgir und Cradle Of Filth... Hört sich
doch alles ganz gut an. Der Gesang hat
Wiedererkennungswert und ist abwechslungsreich, die
Gitarren gewünscht aggressiv, die Drums sauber am
Knattern... Alles schön und gut, aber es fehlt einfach
der letzte Schritt zum wirklichen Durchbruch. Die
Eigenständigkeit der Band machen die zu Teil recht
progressiv wirkenden Riffs aus, aber dabei geht leider
ziemlich viel vom Liedfluss verloren. Beispiel: Nach
knapp einer halben Stunde kommt das letzte Lied "Perception
Never Expected"... Herrlicher Riff am Anfang, aber kaum
30 Sekunden später wird die ganze Atmosphäre schon
wieder durch die nervenden kurzen Pausen zerstört, was
das Lied zwar unrhythmischer erscheinen lässt, es aber
nicht wirklich interessanter macht. Dabei bemerkenswert:
Es entsteht Stimmung schon nach wenigen Sekunden! Aber
warum solche Pausen? Warum sind da keine Keys, wo sie
doch vorhanden wären? Dann würde die Musik auch nach dem
vierten oder fünften Mal noch Spass machen. So bleibt
als Fazit nichts Anderes als guter Durchschnitt. Trotz
allem denke ich steckt in dieser Band einiges an
Potenzial und Eigenständigkeit. Es fehlt von allem was,
sie müssten nur ein wenig mehr bringen: Eine Prise
Blackness oder Darkness, das Ganze ein wenig länger über
dem Höllenfeuer köcheln lassen, und es würde besser
herauskommen. Denn bei "The Recent Foresight" fehlt es
einfach an Schärfe.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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MACBETH – Superangelic Hate Bringers
Dragonheart/Musikvertrieb
Na wer hätte das gedacht, schon bald 10 Jahre
tummeln sich die Italiener im Garten des Gothic Metal
und damals hatte mir ihr Erstling Romantic Tragedy's
Crescendo noch ganz gut gefallen. Nun seit dem letzten
Album Malae Artes, haben Macbeth ihren Sound einer
Verjüngungskur unterzogen, dabei die damals typischen
Grows über Bord geworfen und die einstigen dunkel
romantischen, wenn auch etwas kitschige Soundkulisse
gegen eine Portion Nu-Metal eingetauscht. Der Versuch
etwas vom Lacuna Coil-Kuchen abzuschneiden, bleibt dabei
natürlich auf des Messers Schneide klebend, wie
Haferbrei zwischen den Zähnen. Irgendwie aber auch
verständlich, mühen sich Macbeth nun auch schon einige
Jahre ab, werden es aber wohl niemals schaffen den
Bekanntheitsgrad ihrer Landsleute zu erreichen. Als
müden Abklatsch sollte man die Dame und Herren jedoch
nicht verdammen, da Macbeth doch bemüht sind eine
gewisse Eigenständigkeit in ihre Songs zu integrieren,
auch wenn dies nicht immer so klappt. Grundsätzlich sind
die 10 Nummern sehr eingängig und rocken
erstaunlicherweise noch ganz nett ab, da man den
Gitarren genügend Freiheiten erlaubt und die Keys mehr
als Ergänzung nutzt, denn als tragendes Element, was den
Sound einiges „frischer" und „organischer" ertönen lässt
als noch auf dem Vorgänger. Laune macht besonders das
härteste Stück der Scheibe „H.A.T.E.", welches leider
durch einen etwas langweiligen Refrain deformiert wird,
ähnlich ausgebremst auch „Watch us die", schade denn der
Song beginnt mit ordentlich drive. „Without you" der
wohl eingängigste Titel, wurde bereits als Video
abgedreht und kann auf diversen Websites bestaunt
werden. Grundsätzlich ein Stück, welches stellvertretend
für den Rest steht. Superangelic Hate Bringers ist kein
Überwerk, oder ein absolutes Muss, jedoch für
gedankenlose Momente ein ganz passables Werk.
R.K.
Punkte: 6.5 von 10
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THRUDVANGAR - Zwischen Asgard und Midgard
Einheit Produktionen/Non
Stop Music
Die deutschen Pagan-Metaller Thrudvangar sind zum
dritten Mal am Start. Ihr neuestes Werk trägt den Namen
"Zwischen Asgard und Midgard" und macht rein vom Artwork
her einen sehr schönen Eindruck. Musikalisch hingegen
ist der Fünfer flacher, eintöniger und härter geworden.
Letzteres sicherlich nichts Schlechtes, aber leider
irgendwie unpassend für die sonst so hymnischen
Thrudvangar. "Zwischen Asgard und Midgard" ist
vollkommen unspektakulär und träumt oder wettert ein
wenig vor sich hin. Spass machen bloss die eingesetzten
Keyboard-Passagen, die Thrudvangar wohl einfach
beherrschen. Wo ihr Vorgänger "Walhall" noch episch und
majestätisch daherkam, da ist jetzt meistens ein
Schlagzeug mit eintönigem Gehämmere und eine
08/15-Gitarrenmelodie, die nie wirklich aus sich
herauskommen kann. Ja, auch ich habe Vieles erwartet,
denn man war ja mit "Ahnenthron" und "Walhall" ziemlich
zufrieden. Leider macht sich bei Thrudvangar die
sogenannte Ensiferum-Krankheit bemerkbar, da beide Bands
bisher nicht annährend an das Debutalbum herangekommen
sind. Die Produktion ist ohne Frage genial gelungen, und
auch textlich bieten Thrudvangar nicht nur ödes "Heil
Odin"-Geschreie. Alles in allem ist "Zwischen Asgard und
Midgard" das mit Abstand schwächste Thrudvangar-Album,
und trotzdem kann man in der im Moment sehr umstrittenen
Pagan-Szene nicht ohne ein Ohr zu riskieren an der Band
vorbeiziehen.
Yannick S.
Punkte: 6.3 von 10
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PRESIDENT EVIL – Hell In A Box
AFM
Records/Musikvertrieb
Die Bremer Formation President Evil startete ihre
Karriere vor ein paar Jahren als Sieger von 300
Teilnehmern eines norddeutschen Bandwettbewerbs. Das
Debutalbum nannte sich "The Trash'n'Roll Asshole Show"
und stiess auf viele positive Resonanzen. Nun legt die
Band das Nachfolgewerk "Hell In A Box" vor. Mit dem
Titel des ersten Albums hat sich die Truppe eine
interessante und vor allem punktgenaue Bezeichnung ihrer
Musik gegeben, eben Thrash'n'Roll. Genauer betrachtet,
handelt es sich um eine Mischung aus Thrashmetal der
Marke Sodom und Kreator und Rock'n'Roll à la Motörhead
und AC/DC. Im Klartext heisst das: President Evil geben
mächtig Gas, kompromissloses Gebolze, laut, schnell und
hart ist die Stärke der Truppe. Durch den
Rotz-Rock-Groove bekommt das ganze zusätzlich einen
zweiten Gesichtspunkt. An der Mischung bzw. der
Kreativität liegt es also nicht, dass "Hell In A Box"
auch Mankos hat. Die sind ganz klar im Bereich des
Songwritings zu finden: Da keine herausragenden Tracks
auszumachen sind, macht sich schnell Eintönigkeit breit.
Was zweifellos sehr spektakulär beginnt, wird schnell zu
einem matschigen Soundbrei. Es fehlt der
Überraschungsmoment, die entscheidenden Ideen, um den
Songs Wiedererkennungswert zu bescheren. Die Stimme
erinnert klar an den guten Lemmy, ist aber doch weit von
dessen Charisma entfernt. Auch die Qualität des
Motörhead-Frontmanns wird selten erreicht. Durch den
nicht alltäglichen Sound der Truppe könnte ihnen eine
Zukunft gewiss sein, sofern sie sich im verfassen der
Songs noch steigern können.
Chris C.
Punkte: 6.2 von 10
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27.90 SFr.
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ANAL VOMIT - Depravation
Displeased Records
Kennt jemand Anal Vomit aus Peru? Ich tat es bis
jetzt nicht, und das, obwohl sie seit 1992 bestehen. Ist
aber auch erst ihre zweite CD. Und die hört sich
zeitweise ganz witzig an, Lieder wie "Alcoholocaust"
hätten meiner Meinung nach aber den besseren Titel
abgegeben und die Scheibe treffender bezeichnet. Denn
was da eine halbe Stunde lang aus den Boxen dröhnt ist
betrunkener, schmutziger und ursprünglichster Black
Metal mit ganz deutlich hörbaren Spuren aus der Bay-Area.
"Depravation" hört sich soundtechnisch an wie Metal in
seinen Kindertagen, man kann die Instrumente alle
auseinander halten, doch klebt an jeder Tonspur eben der
gewisse Garagenspirit, der die Musik lebendig macht. Das
Riffing erinnert zuweilen an Bathory, die Growls sind
nicht weltbewegend und die Drums auch nicht speziell
erwähnenswert. Für das Artwork gibt es auch noch ein
paar gut gemeinte Pünktchen, es stützt sicher die
Darstellung der Band. Alles in allem spassig anzuhören,
mehr aber auch nicht. Da nützen photographierte
Geschlechtsteile der Bandmitglieder genauso wenig wie
die wirklich antichristlichen Texte. Alles in allem
etwas vom 'truesten', das ich seit langem gehört habe,
aber kein Meilenstein. Viel mehr kann man dazu schlicht
nicht sagen, nach 30 Minuten ist ja eh Schluss.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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MISERY SPEAKS - Catalogue Of Carnage
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Tja, da steh' ich schon wieder. Ein neuer Monat,
eine neue Platte, aber irgendwo alles schon mal gehabt.
Sicher, die Zeit geht voran, damit hab' ich kein Problem
- im Gegenteil, geile Platten nach Hause geliefert zu
kriegen, das hat definitiv was. Aber wenn sich dann auch
noch die Mucke wiederholt, dann geht der Spass definitiv
flöten - so nach der zig-taustendsten Metalcore-Band hat
das ja mittlerweile eigentlich auch der Rest der Welt
begriffen. Aber blöderweise ist das Problem damit noch
nicht aus der Welt geschafft, auch der Trend geht mit
der Zeit: Was vor zwei Jahren noch der Metalcore war,
scheint heute der Deathcore zu sein. Tonnenweise Bands
springen aus ihren Löchern hervor, bedienen sich bei den
Blast- und Prügel-Beats, entdecken Grunzvocals für sich
und setzen im Chorus dann noch auf das
Metalcore-Überbleibsel 'Melodie'. Wie generell üblich
gibt's auch hier klar Ausnahmen, aber auf Platten wie
eben die aktuelle "Catalogue Of Carnage" von den
deutschen Misery Speaks hat die Welt nicht gewartet -
auch wenn die Scheitel-Teenies der ehemaligen Emo-Szene
das Gegenteil behaupten. Nicht dass ihr mich falsch
versteht, Misery Speaks machen ihre Sache ordentlich:
Fette Riffs, tighte Grooves, dazu eine dicke Produktion,
das spricht ganz klar für sie. Aber eben: Wer braucht
das wirklich? Der Mix aus Hatesphere, Amon Amarth und
The Black Dahlia Murder geht zwar ab wie Sau und macht
live bestimmt auch prächtig Spass, aber wo zur Hölle ist
bloss der Entdecker-Geist hingekommen? Ich meine, hat
heutzutage wirklich niemand mehr Bock darauf,
eigenständige Mucke zu machen? Mir geht sowas einfach
nicht in den Schädel rein, muss ich die Welt etwa mal
wieder im Alleingang retten? Naja, was soll's, mehr Ruhm
für mich...
El Muerte
Punkte:
5.9 von 10
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27.90 SFr.
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ENDSTILLE – Endstilles Reich
Regain Records/Irascible
Grosse Worte über die germanischen Black Metal
Kapelle, welche lieber Krieg als Frieden spielen brauche
ich wohl nicht zu verlieren. So erhebt sich mit
Endstilles Reich Album Nummer Fünf (Ohne Lauschangriff
und dem Demo aus 2001 gerechnet) über das Schlachtfeld,
welches einmal mehr kompromisslos und knietief in Blut
getränkt wird. „Among Our Glorious Existence" schiesst
unter rasendem Geknüppel und kaltem ja
klaustrophobischen Geschrummel gleich mal eine
Breitseite auf die feindlichen Schützengräben. Unter der
Macht der Monotomie und dem fiesen Gekreische von „Iblis"
fallen die feindlichen Soldaten mit schmerzverzerrtem
Gesicht zu Boden und hinterlassen den Gestank von
faulenden Leichen. Ungeachtet dessen, marschiert die
Kriegsmaschinerie unter dem Banner der Titelsongs
weiter, erneut wird voll auf die Karte Blast gesetzt
wobei bei „Endstilles Reich" dezent unter dem
Geschrummel so was wie eine Melodie identifiziert werden
kann. „Der Ketzer" setzt den ersten Beiden Songs in
nichts nach, zeigt aber auch auf, dass sich Endstille
nach dem ersten Drittel in ein gewohnt enges Korsett
schnüren. Hypnotisierend und eintöniges Saitenschrummeln,
unterleg mit einer wütenden Rhythmusfraktion und dem
nervenzerfetzenden Gekreische. Auch wenn bei „Vorwärts
(Sturmangriff II)" und „Endstille (Realität)" das Tempo
zwischendurch etwas gedrosselt wird und hie und da
gewisse Ansätze von Melodien aufgegriffen werden schafft
es Endstilles Reich nicht mich in seinen Bann zu ziehen.
Zu eintönig über die gesamte Spielzeit erscheint mir der
Brocken, auch wenn Endstille die mentale Projektion
gnadenloser Schlachten ins Hirn zu assoziieren vermag.
Anhänger der Formation, werden sicherlich auch mit dem
neusten Werke freiwillig und frohen Mutes mit in den
Krieg ziehen, für die Gegner der Formation bietet
„Endstilles Reich" neues Futter für die
Verreiss-Kanonen..., ja man liebt oder hasst Endstille
einfach.
R.K.
Punkte:
5.5 von 10
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29.90 SFr.
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ELECTRIC WIZARD - Witchcult Today
Rise Above Records/Irascible
Ui ui! Das waren meiner ersten beiden Worte beim
Anblick der neuen Electric Wizard Scheibe. Nun..., so
neu ist sie auch wieder nicht, denn der Release war
bereits im November 2007. Electric Wizard..., da mag ich
mich noch an meine Zeit bei Metalworld erinnern, als die
erste Begegnung mit der Musik dieser Truppe zustande
kam. Damals pflügte sich die Band aus Dorset (UK) noch
durch ultrazähe Doom-Gebilde, die sowas von lähmend
waren, dass man darob glatt den Verstand verlieren
konnte. So gelangten die Depro-Doomster auf meine
persönliche Blacklist, wo sich nebst den frühen
Helloween natürlich auch Manowar tummelten, respektive
immer noch befinden. Mit Spiritual Beggars tauchte dann
aber eine heisse Band auf, die dem Stoner Rock
nachhaltig auf die Beine half und in der Folge eine
Gruppe nach der anderen Alben im Laufschritt raus haute.
Dieser Hype ist inzwischen weitgehend wieder abgeklungen
und in Sachen Doom gibt es ausser Candlemass und noch
zwei, drei anderen Genre-Vertretern eh nix mehr
Gescheites. Electric Wizard schramm(t)en seit jeher auf
dem Grat zwischen Doom und Stoner Rock. Mein "Problem"
von damals erklärt sich damit, dass ich wohl
ausschliesslich mit ziemlich psychedelischem Lava-Sound
konfrontiert wurde. Sobald jedoch etwas "Tempo" in die
Musik einfliesst, bessert sich die Gesamtbetrachtung
ohne Zweifel. Nachzuhören (auf MySpace) bei zum Beispiel
"Wizard In Black" von 1996, also den früheren Tagen. Was
"Witchcult Today", das mittlerweile sechste Studio-Album
angeht, so dominieren hier die rhythmischen Elemente
gar, aber die Monotonie dieser verzerrten Bass-Sound
Orgien ist auf Dauer echt ätzend und liegt mir schwer
auf dem Magen. Da kann selbst die nett anzuschauende
Gitarristin Liz Buckingham (seit 2004 dabei) und der
offensichtliche Kult, den diese Combo umgibt, nichts
daran ändern. Liebhaber von bewusstseinsverändernden
Substanzen und alle eingeschworenen Fans der Briten
dürften dies freilich anders sehen.
Rockslave
Punkte:
5.0 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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BLACK CRUCIFIXION - Promethean Gift (Re-Release)
Twilight/Non
Stop Music
Hmm... Das rumpelt aber derb old school-mässig aus
meinen Boxen, was mir da die schwarze Kreuzigung per
Silberling abliefert. "Promethean Gift" soll laut
Infoblättchen die Zusammenstellung des uralten,
wiederveröffentlichten Albums mit ebenjenem Namen
darstellen, zusammen mit 4 bisher unveröffentlichten
Tracks, wovon einer live vor sich hin scheppert. Kult
oder nicht Kult, das ist hier die Frage. Zweifelsohne
haben Black Crucifixion anno dazumals, anfangs der 90er,
ihre Daseinsberechtigung gehabt, aber das hatte im
Prinzip jede Kapelle, die drei Riffs halbwegs fehlerfrei
abliefern konnte. Interessant scheint mir aber auch die
Tatsache, dass einerseits von Black Metal, dann aber
wieder von der 'Geburtsstunde' des Dark Metals die Rede
ist... Wobei maximal ersteres marginal zutrifft. Die
Aufnahmen sind mehr schlecht als recht, kindisches
Gekreische und ultraböses, weil versucht ernsthaftes
Gepose tragen dazu bei, dass "Promethean Gift" bei mir
kein Gehör findet. Diese Scheibe ist eigentlich einzig
für Sammler und Freaks interessant, aber vermutlich
nicht mal für die...
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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MOONRAIN - Tales Of Fantasy (EP)
Eigenvertrieb
Herzlich willkommen liebe Kinder, in der heutigen
Unterrichtsstunde lernen wir, wie man mit ganz vielen
tollen Sachen absolut keinen Erfolg und eine
grottenschlechte Platte produzieren kann. Also, wenn ihr
unbedingt in ein Gebiet einsteigen wollt, in welchem man
mit fast keinem Aufwand Erfolg haben kann, dann nehmt
den Gothic Metal: Kleidet euch schwarz, guckt möglichst
böse und gleichzeitig traurig aus der Wäsche und gründet
eine Band, in der sich ein weiblicher Schwarzkittel
hinterm Mikro versteckt, benutzt Keyboards denn die
tönen doch derb toll, und schreibt Texte, die vor
Klischees nur so überlaufen. Ach ja, auch wenn ihr
mittels überall erhältlicher Programme und Geräte euren
Sound professionell abmischen und klingen lassen
könntet, so ist das absolut kein Muss, das läuft dann
unter 'true'. Jetzt mal ernsthaft: Eine miese
Produktion, schlechte Abmischung (wenn denn eine
stattgefunden hat) sowie eine Dame, die absolut kein
Volumen in der Stimme besitzt, das MUSS schief gehen. Da
nützt auch kein eigentlich gut gemachtes Cover auf dem
Digipack, es kann nicht über den Inhalt hinwegtäuschen.
Eins, setzen!
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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CD Reviews Archiv
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