CD-Reviews Januar 2008
Wertung:
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DEKADENT - The Deliverance Of The Fall (CD&DVD)
Pentacle Music/
Non Stop Music
Nachdem ich mir im November 2006 die erste Scheibe der Slowenen Dekadent angehört hatte, wusste ich, dass diese Band zu sehr viel fähig ist und ein gewaltiges Potential in ihnen und ihrer Musik steckt. Jetzt, knapp ein Jahr später, erscheint ihr zweites Album "The Deliverance Of The Fall", ein Drama wehmütiger Romantik, basierend auf einem musikalischen Opus von Artur Felicijan. Das Album erscheint als CD und DVD. Die DVD zeigt einen in Kinoqualität produzierten Film über eine düstere Erzählung eines Mannes, der einen derben Verlust erleidet und im bitteren Zorn versucht, die verloren gegangene, geliebte Person zu erreichen. Auf seinem Weg konfrontieren ihn seine schlimmsten Ängste und inneren Dämonen. Die CD an sich ist der Soundtrack zum Film und bietet alles, was das Soundtrack- und Black Metal-Herz sich wünscht. Die Musik der Slowenen zu beschreiben ist unmöglich, man kann sie fühlen, mit ihr gehen, mit ihr untergehen und wieder mit ihr auferstehen. Dekadent ist nach ihrem Debut zwar immer noch im Black Metal-Genre anzutreffen, doch sie gehen noch ein gewagten Schritt weiter. Sie verbinden Ambient, Soundtrack und Schwarzmetall und können so jedes Gefühl im Film herrlich beschreiben. Ihr progressiver Touch geht nicht verloren, und das Wort Melodie erhält nach diesem Album eine ganz neue Bedeutung. Dekadent haben es geschafft, extreme Musik mit Melancholie, Progressivität, Liebe, Sehnsucht, Wut, Gewalt und Freiheit so in Szene zu setzen, dass nicht nur ein Bild sondern ein 42 Minuten langer Film ensteht. Wer einfach bloss ein wenig abfeiern möchte oder seinen Kopf gegen die Wand schlagen möchte, der sollte die Welt von Dekadent nicht entdecken, wer aber Musik fühlen, leben und lieben kann, dazu über 40 Minuten still lauschend auf dem Bett sitzen will und die Fähigkeit hat komplett abzuschalten, dem wird "The Deliverance Of The Fall" nicht nur gefallen, nein, dem werden die Emotionen nur so durch den Körper jagen und jede Minute wird unvergesslich sein. Es hat noch keine Band ein solches Werk abgeliefert, eine solche Spannung, solcher Druck und Genialität. Ein Meisterwerk, wie es wohl nie mehr zu Stande kommen wird, ein Epos, das jeden ein wenig verändern könnte und eine Band, die ich bereits jetzt zu den grössten im Musikbusiness zähle. Was ist schon eine Höchstnote, wenn eine Band mit ihrer Musik einen Menschen wirklich verzaubern kann. Danke!!
Yannick S.
Punkte: 9.5 von 10
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BRAINSTORM - Downburst
Metal Blade/Musikvertrieb
Es besteht nicht der geringste Zweifel daran, dass Brainstorm ohne ihren Ausnahmesänger Andy B. Franck gegenwärtig einfach eine Deutsche Power Metal Band unter hunderten von anderen wären, wenn überhaupt noch. Seit dem Debüt "Ambiguity" von 2000 geht es konstant aufwärts mit den Schwaben. Steil wäre hingegen übertrieben, aber der heutige Status wurde hart erarbeitet und zeigt nun eine gereifte Truppe. Allerdings musste der unerwartete Abgang des langjährigen Bassisten Andy Mailänder hingenommen werden, der Anfangs Dezember 2007 von Antonio Ieva ersetzt wurde. Leider schwingt dieser Bursche keine Langhaarmatte, aber er muss ja in erster Linie sein Instrument beherrschen. Wer nun beim neuen Album "Downburst" für die Tieftöne zuständig war, lässt sich auf den ersten Blick (auf der Promo) gar nicht mal nicht sagen. Nachdem im letzten Herbst die (Single-) EP von "Fire Walk With Me" veröffentlicht wurde, erfolgt die Vollbedienung namens "Downburst" auf Ende Januar hin. Der Fachbegriff aus der Aviatik hat es in sich, denn die zehn neuen Tracks (der Regular Edition) brechen wirklich wie Fallböen über einen herein. Einmal mehr stehen dabei die hammergeilen Vocals-Lines von Master Franck über allem. Die Stimme ist hier nicht einfach Beigemüse, sondern wie ein zusätzliches Instrument. Das weiss der ehemalige Ivanhoe-Shouter besser denn je einzusetzen und obwohl längst nicht mehr so hoch und progressiv wie damals, klingen die Vocals in allen Lagen kräftig und immer sehr melodiös zugleich. Speziell dann, wenn balladeske Momente angesagt sind. Beim Opener "Falling Spiral Down" gibt es zuerst mal aber das volle Brett vor den Latz geknallt, wie man es mittlerweile bestens von Brainstorm kennt. Die ausgekoppelte Single "Fire Walk With Me" und auch "Stained With Sin" gewähren nachfolgend keine Verschnaufpause und treiben einen gnadenlos vorwärts. Beeindruckend, wie leichtfüssig sich (bei "Stained...") die Melodien mit dem harten Riffing verweben. Das gilt ansich für die ganze Scheibe und ebenfalls zu erwähnen sind die oftmals melodieführenden wie den Gesang begleitenden Keyboards, die klar zu hören sind, aber nie zu laut sind und eigentlich nie waren. Das epische "End In Sorrow", wo teils echte Streicher erklingen, unterstreicht abermals die grosse Klasse des unentbehrlichen Sängers. Wie schon beim bärenstarken Vorgänger "Liquid Monster" glänzt auch "Downburst" durch tempomässige Variabilität, was nie Langeweile aufkommen lässt. Ausgefeilte Arrangements wie bei "Surrounding Walls" lassen erkennen, dass man nichts dem Zufall überlassen hat. Das komplette Album steht wie ein Fels in der Brandung und hält sich konstant auf gleich hohem Niveau. Der einzige Makel ist die, im Gegensatz zu "Liquid Monster", hörbar schwächer abgemischte Bass-Drum, der etwas "Wumms" fehlt. Fanfreundlich (wie immer!) wartet wiederum die "Limited Edition" auf, die mit zwei exklusiven "Europa Bonus-Tracks" glänzt und wer auch die "Fire Walk..."-Single sein Eigen nennt, wird zusätzlich mit "Breathe", dem "Japan Bonus Track" vom Vorgänger, belohnt. "Downburst"? Wohl eher "High Altitude Flight!
Rockslave
Punkte: 9.4 von 10
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AYREON – 01011001 (2CDs)
InsideOut Music/Phonag
Yes, besser kann doch das neue Jahr gar nicht anfangen als mit einem neuen Ayreon-Werk. Und wieder hat der sympathische Holländer eine Space Rock-Oper komponiert, die seinesgleichen sucht. Auf seinem siebten Ayreon-Album "01011001" (was in der Computersprache soviel wie "Y" heisst) führt Arjen seine Musik über bestehende Grenzen hinaus und reanimiert gleichzeitig seine musikalische Herkunft. Diesmal arbeitete er mit 17 Sängern, was dem Album noch viel mehr Abwechslung gibt, man höre sich nur mal die klasse Gesangsduelle zwischen Steve Lee und Daniel Gildenlöw an. Nie hörte man Steve so vielseitig singen, einfach klasse. Oder auch Jorn Lande liefert hier einen grandiosen Job ab, der klasse Song "Comatose" teilt er mit Anneke van Giersbergen. Weitere grandiose Stimmen sind unter anderem Ty Tabor, Hansi Kürsch, Floor Jansen, Bob Catley, Simone Simons, Tom Englund natürlich Arjen und noch einige mehr. Bei einigen Tracks wie "Beneath The Waves" hört man sofort den Zusammenhang mit dem Album "Dream Sequencer". Oder in "New Born Race" + "River Of Time" findet man sofort Parallelen zu "Electric Castle". So gibt es textlich und musikalisch einige Verbindungen zu älteren Ayreon-Alben, wer mehr zum textlichen Konzept wissen will, sollte unbedingt das Arjen-Interview lesen (ebenfalls auf Metalfactory unter Interviews zu finden). Übrigens hat Arjen auch hier wieder auf die Dienste von Drummer Ed Warby zurückgegriffen, seinem Stamm-Drummer, der auch wieder geniale Arbeit geleistet hat. Hört euch nur mal die Drums bei "Connect The Dots" und "Ride The Comet" an, ein ganz besonderer Track, bei dem Magali Luyten, Floor Janson und Jorn Lande klasse Gesangsarbeit leisten. Auch die Parts von Hansi Kürsch sind einfach oberklasse. Es ist sensationell, wie es Arjen immer wieder schafft, genau die richtige Stimme dem richtigen Part zuzuordnen. Gast an der Gitarre ist übrigens die geniale Lori Linstruth und an den Keys Derek Sherinian. So kreiert Arjen massenweise magische Momente und schafft es, den Zuhörer 102 Minuten lang in seine Welt zu entführen. Und auch nach dem zehnten Durchhören findet man noch neue Details und begreift erst dann vollumfänglich das ganze Epos. So ist es dem Meister wieder auf ein Neues gelungen, eine herrliche Rockoper zu kreieren, wie es eben nur er kann: Mit viel Liebe zu Detail.
Crazy Beat

Punkte: 9.3 von 10
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LEVERAGE - Blind Fire
Frontiers Records/Disctrade
Als Leverage 2006 ihr mit "Tides" ihr Debutalbum veröffentlichten, hatten sie sich wohl das Zitat "kam, sah und siegte" zu Herzen genommen. Wie aus dem Nichts war da eine Band, welche sich darauf verstand, Melodic Metal mit Hard Rock und Prog-Elementen erfolgreich zu mischen. Dementsprechend war auch das Echo auf ihre Platte, so wurde "Tides" von melodicrock.com zum besten Album des Jahres gewählt, und Sänger Pekka Heino erhielt so nebenbei auch gleich noch die Auszeichnung zum Sänger des Jahres. Ein Jahr nach der Veröffentlichung zog es Leverage erneut ins Studio. In der Zeit von Juli bis etwa Mitte September arbeiteten sie an den Aufnahmen zu ihrer zweiten Platte "Blind Fire". Dieses Werk knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an. Obwohl Leverage zwischendurch an Threshold erinnern, haben sie einen ganz eigenen Musikstil. Dieser, aber auch Pekkas Stimme haben einen hohen Wiedererkennungswert und es freut, dass Leverage ihrem Stil treu bleiben konnten, es gibt ja genügend Beweise, dass dies heutzutage nicht mehr selbstverständlich ist. Zurück zur CD: Obwohl die Songs emotional sind, sind sie weder schnulzig noch machen sie aggressiv. Sie unterscheiden sich sowohl im Aufbau als auch in ihrer Thematik voneinander. Geschickt sind die die einzelnen Titel so angelegt, dass die CD auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig wird. Und die Songs lassen sich, auch nachdem man sich die CD zum etwa 10. Mal in jeglichen Lebenssituationen zu Gemüte geführt hat, noch voneinander unterscheiden. Dem Album ist anzuhören, dass es nicht einfach geschrieben wurde, um eine neue Platte zu veröffentlichen, sondern dass die 6 Finnen auf Qualität setzen. Den Abschluss des Albums bildet die Ballade "Learn To Live". Dabei kann es schon mal vorkommen, dass man Gänsehaut bekommt, und man beginnt wirklich zu hoffen... Zu hoffen, dass Leverage in Zukunft noch ein paar Mal den Weg ins Studio finden und sie eine ihrer Tourneen vielleicht auch einmal über die Grenzen von Finnland hinaus bringt.
Miriam
Punkte: 9.2 von 10
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ROTTEN SOUND - Cycles
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Anschnallen bitte! Die Finnen von Rotten Sound treten wieder mal das Gaspedal durch! Die Gewitter hier scheinen keine Gitarren zu sein, sondern Kreissägen! Diverse anmutige Elemente vereinen sich zu einem Erlebnis für alle Sinne des Liebhabers von aphrodisierendem Grindcore-Gebolze! Richtig schön altmodische Death-Riffs paaren sich wollüstig mit einem harten Bass, turteln mit Keijo Niinimaas brachialer Stimme und finden sich in einem Blastinferno der Extraklasse wieder, um beim Hörer nach einer geradezu ekstatischen Reise durch achtzehn Songs die Erinnerung an einen unvergesslichen Koitus Musicus zu hinterlassen. Das Reizendste auf "Cycles" ist hier die teilweise enorm herunter gestimmte Gitarre, die das tragende Element des Albums darstellt. Beim Durchhören kann man sich richtig gut vorstellen wie der Moshpit bei einem Konzert wohl aussehen könnte, denn das Tempo auf vielen der Songs würde so manchen reissenden Fluss vor Neid zu einer fassungslosen Eismasse erstarren lassen. Traumhaft, einfach traumhaft! Wer diesen Worten keinen Glauben schenken möchte, dem seien als Appetithäppchen "Alternews", "Poor", "Blind" und "Trust" empfohlen. Gebt euch dem Sound hin und lasst euch verführen!
Maiya B.
Punkte: 9.2 von 10
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SKEW SISKIN – Peace Breaker
Monongo/Non Stop Music
Skew Siskin... Motörhead. Man kommt nicht drumherum, die legendäre Band um Lemmy im gleichen Atemzug wie die Berliner Truppe um Sängerin Nina C. Alice zu nennen. Motörhead gehören zu den wenigen Bands, die genreübergreifend in allen Lagen viele Fans haben. Genau deswegen sind auch Skew Siskin für eine breite Masse interessant. Was könnte man annehmen, was für Musik Lemmy himself bevorzugt? Bon Jovi? Wohl kaum. Der Mann steht natürlich auf geradlinigen, direkten und echten Rock'n'Roll (wie er ihn auch selber spielt), eben auf Skew Siskin. Nina und Lemmy verbindet eine langjährige Freundschaft, und er bezeichnet sie sogar als seine Lieblingssängerin. Satte vier Jahre hat's nun gedauert, bis ein weiterer Rotz-Rock-Output von den Deutschen vorliegt. Doch Skew Siskin haben noch nie zu den fleissigen Bands gehört, dafür werden die Fans auch nicht mit Halbgarem abgefertigt. So ist auch "Peace Breaker" ein ganz heisses Stück Rock'n'Roll geworden. Der Opener "Metal In Your Face" macht wörtlich klar, wo's die nächste Stunde langgeht. Pausen gibt's jedenfalls keine. Dafür messerscharfe, triefend dreckige Riffs von Gitarrist Jim Voxx, in dessen Studio auch diese Skew Siskin-Scherbe das Licht der Welt erblickte. Die Rhythmussektion (nebst Bassmann Henning Menke auch Neuzugang und ehemals Annihilator-Member Randy Black am Schlagzeug) schafft ein Grundgerüst aus schweisstreibenden, ultraharten Grooves. Die idealen Voraussetzungen für Nina und ihre einzigartigen Vocals, die zwar brachial, aber trotzdem melodiös eine unglaubliche Ausstrahlung besitzen. Leidenschaft und Wut werden perfekt kombiniert. Ob Nina vielleicht nicht doch Lemmys kleine Schwester ist? Drei der Tracks hat Mr. Kilmister mitverfasst, doch auch alle anderen Songs zeugen von grossem Gespür für das Wesentliche. Einfach strukturiert, ohne unnötigen Ballast, dafür mit hochkarätigen, eingängigen Refrains. So sehr man auch sucht, eigentliche Schwachpunkte lassen sich auf "Peace Breaker" nicht entdecken. Wer auf reinrassigen Kick Ass-Rock'n'Roll steht, ist jedenfalls bestens bedient, und männliche Motörhead-Fans, die nicht auf Skew Siskin stehen, müssen sowieso schwul sein!
Chris C.
Punkte: 9.0 von 10
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THE DILLINGER ESCAPE PLAN - Ire Works
Relapse Records/Irascible
Ich habe bisher nicht viele Leute getroffen die Mühe mit der Einschätzung ihrer Position gegenüber The Dillinger Escape Plan hatten - die Band wird entweder geliebt oder gehasst, so einfach ist das. Für manche stellen ihre chaotischen und aggressiven Songs sowas wie die Verkörperung aller verhassten Elemente dar, wiederum andere halten eben diesen Mix für sensationell. Tatsache ist, dass die Kerbe, in die The Dillinger Escape Plan hauen, bisher von anderen Bands relativ unangetastet blieb, und schon allein das ist an und für sich eine Existenzberechtigung. Doch so chaotisch die beiden bisherigen LPs waren, "Ire Works" zielt in eine andere Richtung. "Calculating Infinity" und "Miss Machine" zählen zweifelsohne zum Abgefahrensten, was die Musik-Szene zu bieten hat, aber die neue Scheibe klingt im Gegensatz dazu eher wie das Auge des Orkans als das Chaos ringsum. Sicher, es gibt darauf Songs wie "Lurch" oder "Fix Your Face", die kompromisslos wüten - aber die neu gefundene Ruhe kommt vor allem in sensationellen Songs wie "Black Bubblegum", "Dead As History", "Horse Hunter"und "Mouth Of Ghosts" zum Zug. The Dillinger Escape Plan führen hier die Linie weiter, die mit "Setting Fire To Sleeping Giants" auf der vorherigen Platte ihren Anfang gefunden hat: Zerbrechliche und verstörende Sounds dominieren hautpsächlich das Geschehen, die Band klingt malträtiert und vor allem leidend - und erreicht damit eine noch nie dagewesene Intensitätsstufe. Nicht ganz unschuldig daran sind die elektronischen Elemente, die mittlerweile ordentlich an Boden gewonnen haben. "Ire Works" zieht den Hörer mit genau solchen Kombinationen in den Bann, vorbei sind die Zeiten, in denen die Band die Hörer blindlings und ungespitzt in den Boden gerammt hat - anno 2007 liefert sie erwachsenen, subtilen Wahnsinn, um den Hörern im harmlosesten Moment den Boden unter den Füssen wegzuziehen. Wem dies noch nicht genug an Vergleichen ist, für denjenigen wage ich gleichzeitig zum Jahresanfang noch einen waghalsigen Versuch: "Ire Works" ist der Soundtrack, zu dem Hannibal Lecter sein Leben Revue passieren lassen würde: Faszinierend und hinterhältig, aber vor allem ultimativ vernichtend. Pflichtkauf!
El Muerte

Punkte: 9.0 von 10
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IMPALED NAZARENE - Manifest
Osmose Productions/Irascible
Eine Band, tausende Probleme, doch der Untergang kam nie! Die Rede ist von der finnischen Kultband schlechthin: Impaled Nazarene sind zurück mit ihrem elften Album. Kaum zu glauben, dass die fünf Finnen aus ihrem Loch herausgefunden haben und ein solches Hammerwerk auf uns loslassen. Nach ihrer nach fünf Auftritten abgebrochenen Pro Patria Finlandia-Tour mussten sich die Jungs mit finanziellen Problemen auseinandersetzen, und nach den Problemen mit der unwissenden Antifa hat niemand mehr so recht an eine Rückkehr der Truppe geglaubt. Glücklickerweise sind Impaled Nazarene mit "Manifest" zurückgekehrt und treten den Übeltätern und allen Anderen richtig in den Arsch. Abwechslungsreicher, dynamischer, genial produzierter und brachialer Black Metal der feinsten Klasse. Impaled Nazarene gehen wie so oft keine Kompromisse ein. Sogar Punk und Rock'n'Roll kommen nicht zu kurz und werden in bester Mayhem-Manier mit einbezogen. "Manifest" dauert über 50 Minuten und schenkt dabei dem Hörer keine Pause: Absolute Härte und das non stop, ohne Blösse können die Finnen ihre ganze Instrumentenkunst wie auch Gesangskunst vielfältig einsetzen und so jeden Black Metal-Fan begeistern. Der einzige Schwachpunkt liegt wirklich nur darin, dass die Musik für schwache Nerven nicht geeignet ist. Aus meiner Sicht das beste Album der Finnen, und für jeden Liebehaber der extremen Musik ein Leckerbissen.
Yannick S.

Punkte: 8.8 von 10
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ENEMY OF THE SUN - Shadows
Massacre Records/Musikvertrieb
Älteren Metallern unter euch sollte der Name Despair oder Grip Inc. eigentlich ein Begriff sein. Wenn nicht, dann Moonspell oder Samael. Na, ist der Groschen gefallen? Ja klaro, es handelt sich um den Musiker Waldemar Sorychta, der sich letztlich eher als Produzentenkoryphäe einen Namen gemacht hat. Mit seiner vorherigen Band Grip Inc., bei der sogar der Ausnahmedrummer Dave Lombardo an den Kesseln hockte, konnte sich Sorychta einen Teilerfolg verbuchen, mehr aber auch nicht. Grip Inc. sind im Ruhestand, aber mit seinem neusten Baby Enemy of The Sun attackiert Waldemar Sorychta die oberen Plätze in der Thrasher-Liga. Sorychta ist ein hervorragender Songwriter, und das hört man schnell mal bei den ersten Klängen von "Shadows". Fette Thrashriffs, gut ins Szene gesetzt mit abwechslungsreichem Gesang, so könnte man die Mucke vom neuesten Werk des Ausnahmekönners auch erläutern. Manchmal kommen einem bei den lauten und leisen Passagen mit dem variablen, klaren Gesang, der dann in dunkle Growls wechselt, auch mal der Name System Of A Down in den Sinn. Eben wegen diesen Flamenco-Gitarren oder sonstigen funkigen und orientalischen Sonderklängen. Ihr seht Leute, Innovation wird hier gross geschrieben, denn so variabel habe ich selten noch ein Thrash-Album erlebt. Jetzt kommt die Frage, vieviel Progressivität ein Thrash-Album verträgt: Bei Enemy Of The Sun ist die Schmerzgrenze ereicht, denn bei einem guten Thrash-Album muss einfach Feeling und Seele dabei sein, sonst klingt vieles klinisch tot, so wie zum Beispiel hier. Fazit: Toller Sound, tolle Musiker, Songwriting par excellence, nur eben kein Groove, keine Stimmung, keine Seele. Die Benotung ist mir dann auch sehr schwer gefallen, aber eine acht punkt sechs ist hier schon angebracht wegen den tollen Musikern und den speziellen Songs. Thrasher, denen Exodus zu langweilig sind, sollten hier mal ein Ohr riskieren.
Daniel J.
Punkte: 8.6 von 10            
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SAINT DEAMON – In Shadows Lost From The Brave
Frontiers Records/Disctrade
Saint Deamon ist eine neue Band am europäischen Power Metal-Gestirn. Und genau so wie viele andere Bands dieses Genres glänzt ihr Sound in einer ganz bestimmten Region am unendlichen Firmament. Saint Deamon ordnen sich dabei irgendwo zwischen Nocturnal Rites und Thunderstone ein, rücken diese aber noch ein Stückchen in Richtung Judas Priest und (achtung!) Bon Jovi. Auf "In Shadows Lost From The Brave" befinden sich folglich viele tolle Songs, die zudem sehr abwechslungsreich und zum Teil auch ziemlich unkonventionell gestaltet sind. Neben dem starken Songwriting glänzt vor allem Jan Thore Grefstad mit seiner kraftvollen Stimme, die zu jeder Zeit Akzente setzt und hauptverantwortlich ist für die obigen Vergleiche mit den anderen Bands. "My Heart" zum Beispiel ist eine Heavy Metal-Hymne par excellence, die ebenso gut von Nocturnal Rites stammen könnte. Das darauffolgende "The Burdon" glänzt mit Halford'schen Vocals, "No Mans Land" mit Thunderstone-Anlehnungen, und "My Sorrow" ist schliesslich die Bon Jovi-Ballade. Bei dieser haben Saint Deamon unglaublichen Mut bewiesen, indem sie den Refrain erst nach 2 Minuten bringen und den Song nach 3 Minuten abbrechen. Mit ein wenig mehr Kalkül wäre daraus locker die Radio- und Stadion-Hymne geworden, die niemand braucht. Saint Deamon scheinen sich bewusst aufs Wesentliche zu konzentrieren und brechen ihre Songs häufig vor der magischen 4 Minuten-Grenze ab, und dafür gebührt ihnen Respekt! Der einzige Schwachpunkt, den "In Shadows Lost From The Brave" hat, ist wieder mal die ungeliebte Eigenständigkeit, die sich trotz Abwechslung nicht wirklich einstellen wird. Mit einer tollen Live-Darbietung sollte dies aber locker übertüncht werden können. Heavy und Power Metal-Fans bekommen mit diesem Album aber gutes Headbanger-Futter, an dem sie noch lange Freude haben werden.
Roger W.
Punkte: 8.6 von 10           
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AVANTASIA – The Scarecrow
Nuclear Blast/Warner
Es zog einmal ein junger Musiker aus, um zusammen mit seiner Schülerband Edguy die (Heavy Metal-) Welt zu erobern. Mit der Zeit merkte er, dass seine Kreativität über die engen Stilgrenzen seiner Band hinausging, und er gründete ein Projekt mit dem Namen Avantasia. Bei diesem setzte er vor allem auf bekannte Gastmusiker und Sänger. Und so geschah es, dass seine erste Platte unter dem Namen Avantasia saumässig Erfolg hatte, und die zweite in ähnlicher Weise daran anschliessen konnte. Derweil ging die Invasion mit seiner Edguy-Truppe weiter, und die Kontakte zu anderen Musikern nahmen weiter zu. Im Jahre 2008 nach Christi Geburt ist es nun soweit für einen weiteren kreativen Höhenflug. Die illustren Gäste sind diesemal auf der Gesangsseite Alice Cooper (passend zum Song "The Toy Master"), Roy Khan von Kamelot, Micheal Kiske (Ex Helloween), Bob Catley (Magnum), Amanda Sommerville und natürlich Goldkehlchen Jorn Lande. Für die Instrumente konnte er für die Gitarren Henjo Richter (Gamma Ray) und Rudolf Schenker (Scorpions) und für das Schlagzeug Eric Singer von Kiss gewinnen (eine vollständige Aufzählung liegt mir leider nicht vor). Daraus ist der zu erwartende Rundumschlag geworden, der nur eine Schwäche hat: Ich finde auch nach mehrmaligem Hören den Zugang nicht!! Und das, obwohl das Album objektiv betrachtet über klasse Songs verfügt. Das Album ist nicht nur wegen Gastbeiträgen toll, auch ohne diese überzeugen 10 von 11 Songs. Der letzte Song hätte aber weggelassen werden können, denn "Lost In Space" gefiel mir schon auf den Singles nicht und tut es auch jetzt nicht. "The Scarecrow" wird nicht nur aufgrund des Staraufgebots seine Käufer finden, sondern grundsätzlich wegen der guten Musik. Kauft euch das Ding, werdet glücklich damit und leiht mir bei Gelegenheit den Zugangsschlüssel dazu aus!
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10      
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PARADOX - Electrify
AFM Records/Musikvertrieb
Wenn es Thrash Metal aus Deutschen Landen geht, wird meist das bekannte Dreigestirn Destruction, Kreator und Sodom genannt. Dabei gab es noch 'ne Band, die ihre ersten Schritte Mitte der 80er tat: Paradox! Mainman war/ist Gitarrist und Sänger Charly Steinhauer, der noch einzig Verbliebene der Ur-Formation. Dass "Electrify" über zwanzig Jahre später aber erst das vierte Studio-Album ist, hat seine Gründe. Nach einem hoffnungsvollen Start mit durchwegs guten Kritiken zum Debüt-Album "Product Of Imagination", zahlreichen Gigs und der Krönung beim Auftritt am Dynamo-Festival von 1988, erschien ein Jahr später der Zweitling "Heresy", der vor allem in Japan sehr gut aufgenommen wurde. Besetzungswechsel und businessmässige Verstimmungen (auch mit der Plattenfirma) brachten kurz darauf jedoch soviel Sand ins Getriebe rein, dass die Band daran zerbrach. Zehn Jahre später klopften die Labels wieder an die Türe, was Charly dazu bewog, die Reunion, wieder zusammen mit Kai Pasemann (g) Tatsache werden zu lassen. Das Resultat dieser Bemühungen mündete 2000 im dritten Langholz "Collision Course", das schliesslich auch meine Wege kreuzte. Damals machte man allerdings noch eher einen auf (die alten) Metallica, verstand es aber trotzdem, nicht als blosses Plagiat dazustehen. Wiederum gute Bewertungen waren die logische Folge davon, obwohl es danach livemässig leider harzte. 2001 standen Paradox dann aber im Billing des BYH!!!-Festivals und hinterliessen mehr als nur einen guten Eindruck. Die Wende zum Guten schien gekommen, doch es sollte ganz anders verlaufen. Private Schicksalsschläge und eine schwere Krankheit stoppten den umtriebigen Metal-Pionier ein weiteres Mal. Vier Jahre später und bei erfreulich guter Gesundheit, übernahm nahm Herr Steinhauer das Zepter abermals und stellte ein neues Line-Up zusammen (das allerdings nicht hielt), zu dem auch sein alter Weggefährte Kai Pasemann (g) gehörte. 2008 wollen es die Deutschen Thrasher nochmals wissen und schicken hierzu "Electrify" ins Rennen. Der Zeitpunkt ist trotz des überfluteten Marktes nicht der Schlechteste, da man die karriereschädigenden Fehler der Vergangenheit mit Sicherheit nicht mehr machen wird. Das hört man den neuen Songs bereits an, die nebst dem Hochhalten der Trademarks und gleichzeitigem Ablegen des Schattens von Metallica nun einen Schwenk in Richtung Power Metal machen, was unter anderem bei "Monument" oder auch "Portrait In Grey offensichtlich ist. Überhaupt wirkt das Material ausgereift und beinhaltet teils gar eine leicht progressive Note. Dennoch wird, wie bei "Hyperspeed Hallucinations", trotzdem immer noch geschreddert, dass es eine wahre Freude ist. Den Namen Paradox muss man sich definitiv (wieder) merken und dieser eiserne Durchhaltewillen gehört entsprechend gewürdigt!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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BLUT AUS NORD - Odinist - The Destruction Of Reason By Illumination
Candlelight Records/Irascible
Die Bandbio der Franzosen und spätestes das letzte Album „MoRT“ lässt niemanden ab der Entwicklung des sechsten Werkes staunen. Aber die musikalische Darbietung lässt einem keine andere Wahl, als mit offenem Mund dazusitzen und hilflos auf das Ende zu warten. Dabei ist das nicht negativ gemeint! Aber diese Reise muss Schritt für Schritt erklärt werden. Zu Beginn hört sich alles noch harmlos an, ein Intro wie viele andere. Aber dann kann man wahrlich sehen, wie sich im eigenen Gehirn ein Tor öffnet und das Chaos seinen Lauf nimmt... Die ersten dissonanten Gitarrenakkorde erklingen, schnell angeschlagen aber mit langsamen Tonwechseln, ein perfektes Mittel zur Steigerung der Spannung. Dazu die Blastbeats, welche die Lieder aber nicht vorantreiben, sondern eher in eine schier unerträgliche Länge ziehen und den geistigen Abstieg in die Dunkelheit des eigenen Seins zu einer äusserst unangenehmen Odyssee werden lässt. Die Übergänge der Lieder sind sehr fliessend, unterscheiden kann man sie nach dem ersten und zweiten Mal hören nur an Kleinigkeiten. Die Vocals sind dabei keine grosse Hilfe, sind doch auch die zum grössten Teil nichts anderes als Klänge zur Unterstützung der bedrückenden Atmosphäre. Nach 38 endlos scheinenden Minuten kommt man schliesslich da an, wo man gestartet ist, aber man wünscht sich die ganze Welt dunkler. Aber man weiss genau, dass man die Scheibe wieder und wieder hören wird. Ganz im Sinne vom Titel: "Odinist- The Destruction Of Reason By Illumination". Blut aus Nord klingen brutaler als reine Ambiente-Bands wie Lustmord, aber auch experimenteller als Make A change... Kill Yourself oder Broken Moon. Es gibt schlicht keine Vergleichsgrösse. Aber diesem Prachtstück die Höchstnote zu geben ist wie das Gutheissen von Menschenopfern. Für Black Metaller ein Pflichtkauf! Ist eh alles zu spät. Für alle anderen: Reinhören und zurückstellen. Tut es für eure Familien!
Tristan
Punkte: 8.5 von 10
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OPETH - The Roundhouse Tapes
Peaceville Records/Irascible
Opeth live, das werden einige unter euch schon wissen, das ist aufs Neue immer wieder eine Ehrfurcht erbietende Angelegenheit. Mir haben die Jungs mittlerweile schon dreimal musikalisch das Hinterteil versohlt, und den restlichen Fanscharen dürfte es dabei nicht anders ergangen sein. Siebzehn Jahre gibt's die Band mittlerweile schon, und nach acht Studio-Alben und einer Live-DVD ist unter dem Namen "The Roundhouse Tapes" nun endlich eine Doppel-Live CD erschienen - und nächsten Sommer folgt unter dem gleichen Namen auch die DVD-Version des selben Konzerts, allerdings werden darauf etwas mehr Songs zu finden sein. Weshalb die Songauswahl für die CD zurückgesteckt wurde ist mir dabei ein Rätsel, Platz genug gäbe es ja. Trotz der eher durchschnittlichen Trackanzahl von neun Songs kommen die CDs auf eine totale Spieldauer von knapp 92 Minuten, wobei der Song "Blackwater Park" mit 20 Minuten am kräftigsten zu Buche schlägt. Den Live-Fähigkeiten von Opeth wurde eigentlich bisher schon genug gehuldigt (man beachte dazu etwa meine Review vom Gig im Zürcher Abart von Mitte Dezember 2005), die Band tanzt klar über jegliche Standarts hingweg und zelebriert ein akustisches Feuerwerk nach dem anderen - beim zweiten Song "Ghost Of Perdition" von der aktuellen Platte "Ghost Reveries" kommt das am deutlichsten zur Geltung, Drummer Martin 'Axe' Axenroth hat sich offensichtlich noch einmal mehr eingebracht und kontert das exzellente Spiel seines Vorgängers Martin Lopez mit tightem Groove und detailreichen Abänderungen. Das Hauptaugenmerk des Gigs liegt klar auf den Klassikern, so kommen unter anderem Songs wie "When", "Under The Weeping Moon", das ruhige "Face Of Melinda" und ein grandioses "Demon Of The Fall" zum Zug. Chef-Denker Akerfeldt gibt sich gekonnt routiniert und freundlich, er glänzt mit einigen Anekdoten zu den Songs und reisst zwischendurch immer wieder seine typischen Witzchen - so fordert er das Publikum beispielsweise bei "Blackwater Park" dazu auf, den Grundton mitzusingen (was auch gemacht wird), ihn während den folgenden 20 Minuten zu halten (was nicht gelingt) und dabei noch zu Headbangen (was auf CD schwer beurteilt werden kann). Glücklicherweise gelingt das Experiment 'Opeth live' auch auf Tonträger, nicht ganz unschuldig ist dabei die klangliche Gestaltung: Anstatt endlos Einzelleistungen hervorzuheben konzentriert sich "The Roundhouse Tapes" darauf, die Band als Einheit wiederzugeben, was klar der dargebotenen Leistung und der Stimmung entgegen kommt. Sorry, wenn ihr hier zwischen den Zeilen nach meinem sonst üblichen Enthusiasmus für die Sache sucht, aber ich wage zu behaupten, dass das hier gar nicht nötig ist. Platte rein, einmal auf Play gedrückt und ab geht die Reise in Opeth'sche Gefilde - dazu braucht es keinen El Muerte, der euch dabei wahlweise die Hirnrinden oder sonstige Körperteile massiert, Opeth überzeugen ganz einfach aus Prinzip.
El Muerte
Punkte: keine Wertung      
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BENIGHTED - Icon
Osmose Productions/Irascible
Lärm, aber was für ein schöner Lärm! - das war der Schreiberin erster Gedanke bei dieser CD. Da sagte doch neulich einer meiner Mitarbeiter zu mir, ich solle die Reviews der französischen Black Metal-Bands übernehmen. Diese Teilprophezeiung ist zwar musikalisch nicht korrekt, geographisch dafür umso mehr! Julien heisst nämlich der drollige Franzose, der hier wie ein tollwütiger Teufel ins Mikro röhrt, grunzt und brüllt. Brutaler Death-Core war das Wort, welches anlässlich des letzten Albums "Identisick" die Runde machte und auch diesmal den Nagel ohne Umwege direkt auf den Kopf trifft. Das fünfte Studioprodukt ist zudem etwas abwechslungsreicher geworden und erzählt die Geschichte eines Geisteskranken, der in jedem der Songs durch psychotische Flashbacks seine Vergangenheit vor Augen gehalten kriegt. Spannenderweise hört sich die Kombination der Musik und der Lyrics auch noch sehr überzeugend an, was daran liegen wird, dass Sänger Julien in einer psychiatrischen Klinik arbeitet. Zur gesanglichen Unterstützung holte er sich Jagger von Disbelief, der im Song "Human Circles" gnadenlos das Mikrofon anbrüllt. Im Grunde genommen ist jeder Song eine Show für sich, doch besonders gelungen sind "Smile Then Bleed" und "Forsaken". Leider kommt man nicht umhin, zwischendurch ein paar scheinbar nachlässig eingebaute Elemente herauszuhören, die einfach nur lieblos klingen und ganz klar als Füller dienen. Glücklicherweise gibt es derer nicht so arg viele, dass sie gleich den gesamten Hörgenuss in Frage stellen. Wenn man die Songs auseinanderpflückt, dann erhält man nämlich eine handvoll Mid Tempo-Grooves, erstaunlich rasanter Tempo- und Rhythmuswechsel, Thrash Metal-Riffs und Grindcore-Elemente. Die immer wieder wechselnde Stimmlage von Julien als Kopfnote dieses musikalischen Parfüms wirkt wie die Stimme eines Fremdenführers durch diese Psychiatrie, welcher seine Besucher nach dem letzten Song "Blindfolded Centuries" mit einer parallelen Auschüttung von Adrenalin und Serotonin wieder zurück ans Tageslicht lässt. Hammer!
Maiya B.
Punkte: 8.2 von 10
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THE LUCIFER PRINCIPLE - Pitch Black Dawn
Apache Produktions
Wenn man das Cover-Artwork von der neuesten Veröffentlichung der holländischen Death-Metaller The Lucifer Principle studiert, wird einem ab dem dunklen, unheimlichen Bild Angst und Bange. Den Bandnamen haben die Tulpensöhne vom britischen Autor Howard Bloom, der mit dem gleichnamigem Bestseller das Böse des Menschen in der früheren Zeit beschreibt. Der Death Metal der Holländer ist dann auch eigentlich nichts Neues: Der Name Entombed fällt schon nach wenigen Sekunden Sound von "Pitch Black Down". Der Rhythmus ist nicht im Geknüppel zu suchen, sondern eher in einer Version wie "Wolverine Blues" von Entombed, also eher Death'n'Roll. Was einem noch positiv entgegen kommt ist der Gesang von Earik Mensinga, der noch böser klingt als seine Vorbilder von Entombed, Obituary oder Six Feet Under. Langer Rede kurzer Sinn: Wer auf die genannten Bands steht, kann sich oder besser gesagt sollte sich das neueste Werk der Deather unbedingt zulegen, böser gehts nimmer. Toll!
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10
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LEGION OF THE DAMNED – Feel The Blade
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Legion der Verdammten hat es ja mit nur zwei Werken zu einem ansehnlichen Erfolg geschafft. Bevor sich jedoch die Holländer zur Legion formierten, waren die Herren unter dem Namen Occult tätig, ohne jedoch gross in der internationalen Szene aufzufallen. Warum ich dies erwähne, nun das „neue" Langeisen Feel The Blade ist nichts anderes als ein Aufguss der einstigen Occult Scheibe Elegy For The Week. Wein aus alten Schläuchen so zu sagen, wobei dies nicht bedeutet, dass auch dieser ein vorzüglicher Tropfen sein kann. Das dem so ist, beweist schon mal der Opener „Nuclear Torment", welcher von der ersten Sekunde an mit brachialem und rasendem Riffing die Faust in der Magengrube rammt. Zwar wird das Tempo bei „Nocturnal Predator" etwas gegen Midtempo gedrosselt, jedoch mit „Slaughtering The Pigs" wieder gnadenlos angezogen. Wer bis anhin noch keinen Nackenbruch erlitten hat, sollte spätestens bei „Slut Of Sodom" an seine physikalischen Grenzen gebracht werden. Als kleine „Verschnaufpause" kann man den Titeltrack werten, welcher zwischendurch wieder etwas ins Midtempo abdriftet, jedoch bittet dann das „Warbeast" wieder mit rasanter Trash-Kelle zu Tische. Herrlich auch das treibende „Obsesses By The Grave", was für ein Brecher, welcher selbst auf einem Slayer Album eine verflucht gute Figur abgegeben hätte. Ja Feel The Blade zündet mal wieder ein Trash Feuerwerk, welches jedem Slayer Fan die Tränen in die Augen treiben sollte. Die Scheibe ist kompromisslos und Anfang bis Ende auf eindrücklich hohem Niveau gehalten. Legion Of The Damned haben hier richtig entschieden, es wäre eine Schande gewesen, solche Killersongs in der Versenkung der Vergessenheit ruhen zu lassen, auch wenn der Nacken dabei anderer Ansicht ist. Also die Scheibe macht Spass, ist richtig aggressiv und lässt dem Körper keine Ruhe, könnte aber über die gesamte Spielzeit etwas abwechslungsreicher gestaltet sein. Als Slayer-Ersatz ist Feel The Blade für Zwischendurch jedoch bestens geeignet.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
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AIRBOURNE – Runnin' Wild
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Ich weiss nicht ob es daran liegt, dass sie vom gleichen Kontinent kommen wie die Jungs von AC/DC, aber es besteht auf jeden Fall eine starke musikalische Verbindung zwischen den Jungs von Airbourne und Angus und Co. Die Band um die zwei Brüder Joel (Vocals, Leadguitar) und Ryan O'Keefe (Drums) spielt Kick Ass Street-Rock'n'Roll. Besonders bei der Gitarrenarbeit fühlt man sich an AC/DC erinnert. Sie spielen die Songs mit viel Freude und Energie. Da kann man nicht still halten, das ist Party pur. Songs wie z.B. "Fat City" und "What's Eatin You" rocken schön ab und laden, wie fast alle Songs, zum Mitsingen ein. Das ganze Album, übrigens ihr Debut, ist eine einzige schweisstreibende Rock'n'Roll-Party. Die Jungs schreiben die Rock'n'Roll Geschichte sicherlich nicht neu, aber sie versprühen Spass und gute Laune. Airbourne haben es in Ihrer vierjährigen Bandgeschichte geschafft, neben eigenen Tourneen durch Australien auch grosse Bands zu supporten: Die Rolling Stones und Mötley Crüe waren einige davon. Die Titel und Lyrics sind dem Musikstil angepasst, sprich sie handeln von Sex und Rock'n'Roll, wie es sich gehört. Bei Joel, David, Justin und Ryan spürt man, dass der Rock'n'Roll durch ihre Adern pumpt, und das schon seit frühester Kindheit. Das Album ist von Bob Marlette (Alice Cooper, Tony Iommi, Ozzy) stark und fett produziert worden. Bob hat mit seiner Produktion den toughen Spirit des Airbourne-Rocks super eingefangen. Jeder, der sich als Anhänger des 'alten' Rock'n'Rolls bezeichnet, sollte seine Lauscher weit öffnen und mit Airbournes "Runnin' Wild" durchrocken lassen.
André G.
Punkte: 8.0 von 10
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SEBASTIAN BACH - Angel Down
Get Of My Bach/EMI
Na endlich! Der gute Herr Bach hat nun wirklich lange mit der Veröffentlichung dieses Albums auf sich warten lassen! Vor allem spielte er an diversen Festivals Anno 2006 einen Song von "Angel Down", was die Erwartungen und die Vorfreude nur noch grösser machte. Jetzt ist es aber endlich da, und die Fans werden sich zu Recht fragen, was wohl auf sie zukommen mag. Für die Ungeduldigen eines gleich vorweg: Man fühlt sich nicht geneigt, den vierzehn Nummern bietenden Rundling gleich wieder zu entsorgen. Den ersten Eindruck erhält man ja vor allem durch das Cover, welches im Falle von "Angel Down" ein Van Gogh-Werk sein könnte, wenn man sich die Schattierungen genauer betrachtet. Das erste zaghafte Durchhören gestaltet sich angenehm, was vor allem an der hervorragenden Produktion liegt. Aber was kann man anderes erwarten, wenn Roy Z. (Halford, Dickinson etc.) diese Arbeit verrichtet? Drei Songs werden durch die Stimme von Axl Rose bereichert oder verunstaltet, das ist Ansichtssache. Bei einem dieser drei Songs handelt es sich um ein Aerosmith-Cover, nämlich "Back In The Saddle". Hier ging der Blues des Originals zwar verloren, macht den Song als solchen aber nicht uninteressant. Ansonsten klingt Herr Bach so gut wie eh und je: Die raueren Songs wie "American Metalhead" oder "Negative Light" können mit angenehmem Riffing und gutem Tempo überzeugen. Die beiden Balladen "Falling Into You" und "By Your Side" bringen einem deutlich vor die Ohren, dass Sebastian keinen Funken Magie und Einzigartigkeit in seiner Stimme verloren hat. Letzterer klingt der 1989er Überballade "I Remember You" übrigens nicht ganz unähnlich. Es ist anzunehmen, dass so gut wie jeder Skid Row-Fan irgendwann mal diesen Schmachtfetzen in einem Anfall von zerfressendem Liebeskummer einer besonderen Person gewidmet hat. "By Your Side" darf sicher schon bald ähnlichen Status geniessen. Alles in allem handelt es sich bei "Angel Down" um ein mehr als durchschnittlich gutes Album. Sicher gibt's ein paar klassische 'Füller', die man sich freiwillig kein zweites Mal anhören würde, doch die vermögen den überwiegend guten Songs nicht die Klasse zu rauben. Die meiste Zeit wird man hier mit sattem Hartgitarren-Rock konfrontiert, der sich keine Sekunde um irgendwelche Normen schert. Einzig die bereits erwähnte Ballade "Falling Into You" wirkt etwas verwirrend. Trotz aller Schönheit hört man ihr nämlich an, dass Desmond Child (einer der Komponisten von "I Was Made For Loving You") da seine Finger im Spiel hatte. Das Booklet lässt sich übrigens aufklappen und zeigt einen lederbepackten Sebastian in voller Bühnenaction - die Mädels wird's freuen!
Maiya B.
Punkte: 7.9 von 10
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MIKE TERRANA - Rhythm Beast (DVD)
Dockyard1/Musikvertrieb
Mike braucht man ja keinem Metalhead mehr vorzustellen, viele haben das einmalige Drum-Tier schon live erlebt, unter anderem mit Axel Rudi Pell, Rage, Masterplan und Tarja Turunen, um nur mal einige zu nennen. Nun hat Mike zu seinem 30jährigen, professionellen Drummer-Dasein diese mehr als interessante DVD eingehämmert. Die 8 Songs wurden von Cyril Achard geschrieben, und es gibt zwei Versionen der 8 Tracks. Erste, die "Entertain Me"-Selection (mit wechselnden Kamera-Ansichten), ist für den Zuschauer gemacht, der einfach nur die Songs geniessen und Mike bewundern will. Die zweite Sektion "Instruct me" ist für Drummer gemacht: Zwei Kameras, eine von seitlich hinten erlaubt dem Fan, sich genau anzusehen, was im oberen Teil der Drums so alles passiert, und die zweite bleibt während allen Songs auf die Beinarbeit gerichtet, sprich Double Base und Hi-Hat-Pedale. Stellt man zuhause die Fernbedienung des DVD-Players auf Zeitlupe, so kann man genau herausfinden, wie Mike seine Drums behämmert. Übrigens kann man endlich auch einen Blick auf das kleine Spezialpodest werfen, auf dem er seine drei Pedale montiert hat, das dürfte für alle Drummer sehr interessant sein. Die Songs wurden alle so aufgenommen wie ihr sie sehen könnt, ohne Drum-Triggers, Samples und Tools. Das Ganze ist ein wahrer Genuss für Terrana-Fans, und ich möchte dieses Review mit einer Widmung von Mike abschliessen, die da lautet: "I would like to dedicate the playing in this DVD to Cozy Powell, definitely one of the coolest guys to ever pick up a pair of sticks."
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung  
 
               
EVOKEN – A Caress Of The Void
I Hate Records
Bekanntlich kann man von jedem Subgenre des Heavy Metals weitere Untersparten bilden, und neben all den überflüssigen Eigenkreationen finden sich auch ganz berechtigte Detail-Klassifizierungen. So fallen Candlemass einfach unter Doom Metal, während man bei Evoken aus New Jersey flugs noch ein Funeral voranstellen tut. Warum? Weil die Gitarren noch tiefer gestimmt sind, der Sound noch minimalistischer und noch hoffnungsloser klingt und weil Frontmann John Paradiso Death Metal-mässig growlt, was das Zeug hält. "A Caress Of The Void" ist Evokens nunmehr viertes Studio-Album, und wie schon auf den Vorgängern besticht das amerikanische Quartett durch dichte Kompositionen, in welchen langgezogene Riffs auf filigrane Keyboardklänge treffen. Mit Ohrwürmen haben die sieben allesamt überlangen Tracks natürlich überhaupt nichts am Hut, und so muss man sich zu Beginn beinahe zwingen, nicht vorwärts zu spulen oder die Scheibe gar ganz aus dem CD-Player zu verbannen. Hat man diese Eingewöhnungsphase aber durchstanden, so eröffnen sich, wie im Titeltrack, mal apokalyptisch düstere, dann wieder neblig-schaurige Klangwelten ("Mare Erythraeum", "Orogeny"), die in Sachen Intensität zeitweise an Neurosis zu erinnern vermögen. Daneben sind es Celtic Frost, die bei den verzerrten Passagen Pate gestanden haben werden, obwohl mir – subjektive Meinung – der Gesang von Thomas 'Warrior' Fischer dafür passender erscheint. Nichtsdestotrotz kann sich der geduldige Zuhörer in den schwarz-grauen Klangkonstruktionen von "A Caress Of The Void" verlieren, wobei man sich dafür schon reichlich Zeit nehmen muss.
Kissi

Punkte: 7.9 von 10
       
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NEAL MORSE - ? - Live
Mascot Records/Disctrade
Neal Morse live 2006 in Berlin im Columbia Club am 14. Juli. Mit komplett anderer Mannschaft wurde dieses Doppelalbum aufgenommen. CD eins beinhaltet das ganze "?"-Album mit all seinen grossartigen Songs wie "The Temple Of The Living God" oder die grossartigen Prog-Spielereien bei "Sweet Elation", es ist sehr schwer, einzelne Parts rauszuheben, da ja das ganze Werk als Ganzes anzusehen ist und wirklich keinerlei Anzeichen irgendeiner Schwäche zeigt. Die Musiker toben sich allesamt auf einer schwindelerregenden musikalischen Ebene aus, die dem Zuhörer so einiges abverlangt. Wer das "?"-Werk kennt, weiss, wovon ich spreche. Auf CD zwei gibt's dann erst mal sechs Songs vom grandiosen "One"-Album auf die verwöhnten Ohren, gestartet wird mit "The Creation", 18 Minuten Morse pur und einer der genialsten Songs, die das Multitalent je kreiert hat. Speziell ist noch "Cradle To The Grave", bei dem Neal im Duett mit seinem Sohn Wil singt. Oder auch das geile "Help Me" und das nicht weniger starke "Reunion". Zum Schluss gibt's dann noch das "Medley"-Stück, das unter anderem "We All Need Some Light" von "Transatlantic" beinhaltet, das lautstark von den Fans mitgesungen wird. Ich denke, dass diejenigen, die diesen speziellen Event miterleben durften, ihn sicher nie vergessen werden, und all die anderen können sich dafür dieses wirklich spezielle Doppelalbum reinziehen, 138 Minuten feinster, unvergleichlicher Prog, wie ihn halt nur ein Neal Morse erschaffen kann.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung  
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DANTALION - Call Of The Broken Souls
Det Germanske Folket/Non Stop Music
Die spanische Black Metal-Truppe Dantalion ist mit ihrem zweiten Album zurück. Nach ihrem Debut "When The Ravens Fly Over Me" im Jahr 2006 hat sich die vierköpfige Band keine Pause gegönnt und gleich mit dem nächsten Werk begonnen. Musikalisch bewegen sich die Spanier immer noch in der dunkleren Ecke des Metals: Black Metal mit vielen Finessen, Tempowechseln und Atmosphäre. Ihr kalter Touch wirkt zum Teil auch ein wenig depressiv und melancholisch. Die langanhaltenden, atemberaubenden Vocals unterstützen die Stimmung perfekt. Der grösste Pluspunkt der Scheibe ist die gelungene Mischung der Emotionen: Die starke Atmosphäre lässt den Hörer in fremde Welten treiben, ab und zu auftretende Blastbeats lassen der Wut freien Lauf und die gewisse Melancholie und Traurigkeit hinterlässt viel Stoff zum Nachdenken. Trotz des hochgelobten Schemas von Dantalion gibt es aber auch Punkte, die mich nicht vom Hocker hauen. Der negative Hauptfaktor ist die Eigenständigkeit: Es gibt etliche Bands, die ebenfalls Atmosphäre ins Schwarzmetall im Mid Tempo bringen, solche die dann auch ebenfalls plötzlich explodieren und losbrettern. Man merkt den Spaniern gut an, wo sie anknüpfen wollen. Auf der einen Seite ist da mal vieles von Dark Fortress vorhanden, und auch eine Atmosphäre wie bei Helrunar oder Negura Bunget versucht man zu übernehmen. Stumpfer Black Metal der Marke 'absolutely non old school trve black metal' ist sicherlich wieder in Mode, und auch Dantalion zeigen eine vielversprechende Methode, diese Art von Musik zu präsentieren. Den Jungs gelingt ein solides, abwechslungsreiches Werk, dass noch an Eingenständigkeit zulegen sollte.
Yannick S.

Punkte: 7.8 von 10
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PSYCHOPUNCH - Moonlight City
Silverdust Records/Musikvertrieb
Der schwedische Vierer von Psychopunch legt mit ihrem mittlerweile siebten Longplayer in zehn Jahren Bandgeschichte einen mehr als würdigen Nachfolger für "Kamikaze Love Reducer" nach. Sie haben sich mit "Moonlight City" ein Geschenk zum Jubiläum gemacht, indem sie ein abwechslungsreiches Punk-Rock'n'Roll-Album auf die Fans losgelassen haben. Die Gitarren rocken straight und jagen einem die Powerriffs in den Nacken. Die Gitarrenarbeit von JM und Joey wird von der Rhythmussektion um Jocke (Drums) und Mumbles (Bass) kraftvoll unterstützt und gibt dem Ganzen den nötigen Drive. Auf "Moonlight City" sind Songs, die von Ohrwurmpotential ("No One Really Knows") über Powerballaden ("It Hurts Me More Than I Can Say") bis hin zu absoluten Partyknallern reichen, die bei Psychopunch nicht fehlen dürfen, wie beispielsweise der Opener "It Remains To Be Seen". Die Schweden vermischen das Ganze zu einem 1a Punk-Rock'n'Roll-Album der gehobenen Klasse. Bei ihnen gehen Melodie und Power Hand in Hand einher. Man merkt auch deutlich die Harmonie und Eingespieltheit der Musiker untereinander. Das Album wurde von Psychopunchs langjährigem Produzenten Pelle Saether zur Vollendung gebracht. Wenn man die Songs und ihre Qualitäten einzeln betrachtet, kommt man zum Schluss, dass auf dem vorliegenden Output aus dem Ikea-Land jeder Song das Zeug zum Hit hat. Also Punk-Rock'n'Roller, auf zum nächsten Musikdealer eures Vertrauens und "Moonlight City" erstehen. Let the Party begin!
André G.
Punkte: 7.5 von 10
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BASSINVADERS – Hellbassbeaters
Frontiers Records/Disctrade
Nach der Emanzipation der Frau folgt sie nun endlich: Die Emanzipation der Bassisten! Jahrelang wurden wir unterdrückt, belächelt und nicht ernst genommen, obwohl so illustre Rock-Songwriter wie Steve Harris, Gene Simmons oder Cliff Burton 'nur' den Viersaiter bedienen. Markus Grosskopf, der Metal-Gesellschaft als Tieftöner der deutschen Happy-Metaller Helloween ein Begriff, wagt Anfang des Jahres 2008 nun endlich den Schritt und verbannt die sonst so dominanten Gitarren voll und ganz von "Hellbassbeaters", dem Debut seines Projektes Bassinvaders. Metal-Mucke ohne Gitarren? Klappt das? Schweren Hauptes muss ich antworten: "Nicht wirklich!" Zum Einen muss man, auch als Bassist, eingestehen, dass Bassgitarren einfach nicht so klingen wie es Gitarren eben können, und zum Anderen können wenige der Songs, die hier gezockt werden, wirklich überzeugen, was vielleicht wiederum an dem eher gewöhnungsbedürftigen Sound so dominanter Bässe liegen mag. Hingegen spannend ist die Scheibe in Sachen Line Up, den dieses besticht neben den Haupt-Interpreten Grosskopf, Tom Angelripper (Sodom), Schmier (Destruction) und Peavy (Rage) mit einer ganzen Horde illustrer Musiker. So leihen u.a. Apollo Papanthanasio (Firewind) und Jesper Binzer von D.A.D. ihre Stimmen, während Grave Diggers Stefan Arnold und Axxis/Rage-Drummer Andre Hilgers munter drauflos dreschen und folgende Bass-Helden sich zu einem Solo bereit erklärten: Rudy Sarzo (u.a. Dio, Ozzy, Whitesnake, Quite Riot...), Billy Sheehan (u.a. Mr. Big, David Lee Roth...), Dennis Ward (PinkCream 69), Marco Mendoza, Joey Vera, Nibbs (Saxon), etc. etc. Für Rock-Bassisten ist "Hellbassbeaters" also nur schon wegen den abwechslungsreichen Soli, die sonst ja eher weniger verbreitet, hier aber allgegenwärtig sind, eine Überlegung wert, für Nicht-Bassisten ist jedoch nur die eine oder andere Nummer auf der Scheibe attraktiv, so zum Beispiel das mehrstimmig vorgetragene "We Live" oder das zwischen Destruction und Motörhead schwankende "Dead From The Eyes Down", wobei das songwriterische Highlight mit Sicherheit bei "The Asshole Song" liegt, einem lockeren Party-Rocker mit viel Augenzwinkern und einem jazzigen Break-Teil... Das ist Humor! Emanzipation ist super, auf jeden Fall, aber nur bis zur Gleichberechtigung und nicht bis zum Ausschluss der anderen Partei.
Kissi

Punkte: 7.5 von 10
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YGGDRASIL - Kvällningsvindar Över Nordroent Land
Det Germanske Folket/Non Stop Music
Schon nach den ersten Klängen von "Kvällningsvindar Över Nordrönt Land" wird dem Hörer klar, wohin der Weg die nächsten 40 Minuten führt: Weit in den Norden, tief in die verschneiten Wälder, wo ewiger Frost die Bäume weiss färbt. Schon tausendmal gehört? Aber sicher noch nicht häufig auf schwedisch, und ganz bestimmt nicht auf eine so erfrischende Art, wie es die drei Herren von Yggdrasil machen. Vier Jahre nach der Demo haben sie nun ihren doomigen Folk Metal auf eine Silberscheibe gequetscht. Erinnert zum Teil ein wenig an die französischen Aes Dana, aber abwechslungsreicher und ganz klar weniger Black. Die Geige wird von einem schwedischen Dramatiker namens Kristofer Janeic gespielt und gibt der Musik zusätzliche Spannung zu den Blastbeats und den cleanen Chören. Auch die Gitarren sind ab und zu mal akustisch zu hören und unterstreichen die Theatralik der Lieder. Die Einfachheit der Riffs bringt die Wirkung und Dramatik der einzelnen Töne ganz einfach perfekt zur Geltung und ermöglicht auch dem weiblichen Gesang genügend Ausdruckskraft, um eine ansprechende, melancholische Stimmung aufzubauen. Man merkt den Musikern an, dass sie in andern Bands spielen (Keyboarder/Gitarrist und Drummer spielen bei Broken Dagger). Denn die Lieder sind untereinander genauso abwechslungsreich, wie Yggdrasil sich von Viking- und Folkbands unterscheiden. Es ist schön zu hören, dass die Wikingerthematik noch lange nicht abgegriffen ist. Aber, und das sage ich nicht als Liebhaber von Glasklar-Produktionen, die CD hätte ein wenig besser aufgenommen werden sollen. Klar gibt es der Musik einen interessanten Spirit, aber ich habe das Gefühl, es geht bei einer solchen Klangfülle ein wenig an Tiefgang verloren. Nur, es ist ihre erste CD. Und das soll in hohen Tönen gelobt werden! "Kvällningsvindar Över Nordrönt Land" ist für Fans von Tyr, Eluveitie, Vintersorg und ähnlichem genauso empfehlenswert wie für Liebhaber experimentierfreudiger Musik. Unbedingt reinhören!
Tristan
Punkte: 7.5 von 10
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ZWARTKETTERIJ – Cult Of The Necro-Thrasher
Displeased Records
Die Niederländer Jack Hellfire (Vocals, Guitar), Nick Satan (Guitar), DK Skeleton (Bass) und Der Sadomeister (Drums) sind Brüder im Geiste von den selbst ernannten Kings of Metal Manowar. Für Zwartketterij gibt es nur den 80er-beeinflussten Heavy Metal, die restlichen Musikstile soll der Satan holen. Auf ihrem 2. Longplayer spielen sie hart und schnell, aber abwechslungsreich. Die Gitarrenarbeit ist mit ihren guten Riffs und sauberen Soli sehr angenehm fürs Gehör. Das Ganze besteht aus starken Riffs, High Speed-Attacken, gepaart mit schleppenden Parts. Die 8 Songs auf "Cult Of The Necro-Thrasher" brettern mit voller Wucht ins Gehirn und man beginnt automatisch, seine Haarpracht fliegen zu lassen. Zwartketterij orientieren sich musikalisch wie optisch an den Anfangstagen von Bands wie Venom, Bathory, Slayer und Celtic Frost. Sie zeigen sich ganz böse, in Denim und Leather gekleidet, mit Nieten bewaffnet und Corpsepaint im Gesicht. Auch was die textliche Seite des Albums angeht bedienen sich die Jungs aller gängigen Klischees wie Tod, Teufel, Sex, Alkohol und Metal. Die Vocals haben ein Spektrum von clean bis hin zu fiesem Gekreische. Das Schlagzeugspiel vom Sadomeister mag absolut zu überzeugen. Es besitzt viel Kraft und Energie, auch in den entscheidenden, schnellen Parts. Es unterstützt die Songs, indem es ihnen die Brutalität gibt, die sie brauchen. Ich finde es persönlich toll, dass es nach wie vor Combos gibt, die sich dem Old School-Black/Thrash Metal verschrieben haben. So gerät diese Musikrichtung wenigstens nicht in Vergessenheit. Man fühlt sich in seine Jugend versetzt. Als Schlusswort möchte ich ein Zitat, das sich auf der CD befindet, wiedergeben: "The scream of Lucifer will rage upon you, Heavy Metal, raise hell!"
André G.

Punkte: 7.4 von 10
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SIRCLE OF SILENCE – Sircle Of Silence / Suicide Candyman (2 CDs)
Escape Music/Non Stop Music
1994 und 1995 erschienen zwei Alben der Formation Sircle Of Silence. Die Band ist längst schon Geschichte, trotzdem oder gerade deswegen hat sich Escape Music entschlossen, die zwei Scheiben als Doppelalbum wieder zu veröffentlichen. Leider wurde das Package weder mit bisher unveröffentlichten noch mit Live Tracks, Demoversionen oder sonst etwas Interessantem ergänzt. Somit können Fans, die sich bereits im Besitz der Originalscheiben befinden, getrost die Finger von diesem Album lassen. Die Band konnte damals zwar durchaus für Beachtung sorgen, für den grossen Durchbruch haben die beiden Alben aber nicht gereicht. Stilistisch war man im grossen Bereich des Classic/Melodic/Power Metals/Rocks zuhause. Zwischen harten Metal-Granaten und Akustik-Balladen wird so ziemlich das ganze Spektrum abgedeckt. Abwechslung ist also gewährleistet. Für die dynamische Produktion verantwortlich ist James Barton, der angeblich zu den Top-Leuten seines Faches gehört. Der Vollständigkeit halber sei die Besetzung des Quartettes auch erwähnt: Am Mikro stand der heutige Gipsy Rose-Sänger David Reece, der Gitarrist hört auf den Namen Larry Farkas, Chris Colovas spielte Bass und hinter dem Schlagzeug sass Jay Schellen. Wer vom Weihnachtsgeld noch was übrig hat macht sicher keinen Fehler, sich näher mit Sircle Of Silence zu befassen.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
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TOXOCARA – The Great Rebellious
Twilight/
Non Stop Music
Als Toxocara bezeichnet man einen Spulwurm, der meist von Tieren über den Mund aufgenommen wird, aber auch Kinder befallen kann. Dieser Wurm setzt sich danach in der Darmwand fest, von wo aus er sich in die Leber und Lungen verbreiten kann. Fieses Viech also, und somit passender Bandname für eine heftige Death Metal-Combo. Diese kommt aus den sonst so melodisch symphonischen Niederlanden und veröffentlicht nach dem Debut "Imminent Repulsion" (2005) seinen zweiten Rundling "The Great Rebellious". Der Sound ist dabei derselbe geblieben: Brutaler, aber technisch versierter Death Metal mit gelegentlichen Grind- und ganz selten auch Black-Einflüssen. Der Opener "Godking" gibt die Geschwindigkeit vor, die nur selten unter Up Tempo hinunter gebremst wird, so dass das Double Base nur so quietscht. Damit dies alles aber nicht zu einfältigem Gedöns verkommt, streuen die vier Herren und die eine Dame (der Tieftöner wird von einer Lady namens Anne von Doorn malträtiert) vorsichtige, überhaupt nicht übertriebene Keyboard- bzw. Synthie-Klänge ein. So rebellisch wie man sich im Titel gibt ist "The Great Rebellious" aber keinesfalls, denn innovativ, herausragend oder individuell ist der Sound keinesfalls, dafür zerrt aber jeder einzelne Song, vor allem das harsche "Among Amon", an den Nackenmuskeln, und um das richtige Old School/Underground-Flair zu erhalten, growlt und keift Frontröhre Kevin Quilligan so unverständlich wie eine Waschmaschine.
Kissi

Punkte: 7.3 von 10
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WALL OF SLEEP - ... And Hell Followed With Him
I Hate Records
Na, da geht aber ordentlich was! Gleich beim ersten Stück "Buried 1000 Times" wird dem geneigten Zuhörer dermassen eines auf die Löffel gegeben, dass man erst nicht mehr weiss, wo vorne und hinten ist. Und eines der ersten Stichworte, die einem spontan in den Sinn kommen, lautet: Black Sabbath. Jup, genauso tönen Wall Of Sleep, ein bisschen rauher und dreckiger, weniger weinerlich, was auch am Sänger Gabor Holdampf liegt, der sich zwar in höheren Tonlagen eingenistet hat, jedoch wie auch der Sound direkter zur Sache kommt als die geistigen Paten. Stoner/Doom Rock der alten Schule, gepaart mit einem gewissen Drive der Marke Cathedral und der staubigen Trockenheit von Alice In Chains... Alles in allem, " ... And Hell Followed With Him" wird den Freunden von St. Vitus oder auch Pentagram die Freudentränen in die Augen treiben, denn hier wird noch der Geist des Dooms aus den Anfangstagen geatmet. Allerdings sei auch hier Kritik angebracht: Die Stücke unterscheiden sich nur bei wirklich genauem Hinhören, abgesehen natürlich von "November", der Ballade des Albums mit Gänsehaut-Garantie, oder auch "Stabat Mater", dem abschliessenden Track. Generell aber eignet sich diese Scheibe perfekt dazu, irgendwo durch die staubige Pampa zu fahren, ohne bestimmtes Ziel im Sinn... Fazit: Hintergrund-Soundtrack ohne wirkliche Höhepunkte. Nicht schlecht, aber auf die Dauer zu eintönig, um wirklich überzeugen zu können.
Toby S.
Punkte: 7.2 von 10
                                 Hier bestellen für 31.90 SFr.
THE ARCANE ORDER - In The Wake Of Collisions
Metal Blade/Musikvertrieb
Die Band um Ex Invocator-Klampfer Flemming C. Lund und Raunchy-Sänger Kasper Thomsen veröffentlicht mit "In The Wake Of Collisions" anderthalb Jahre nach dem Vorgänger "Machinery Of Oblivion" ihren Zweitschlag. Viel hat sich indes nicht getan, aufgrund der Tätigkeiten sämtlicher Mitglieder in ihren Haupt- & weiteren Nebenprojekten hat's neben dem Songwriting gerade mal für eine Handvoll Gigs gereicht - da stellt sich die Frage, inwiefern sich das Bandgefüge unter solchen Umständen überhaupt entwickeln kann. "In The Wake Of Collisions" liefert hierzu aber keine klare Antwort. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Synthies klar dominanter zum Einsatz gekommen sind, Songs wie "Eruptions Of Red", "Unleash The Tyrant" oder "The Reaping Revenge" würden ohne Keyboards wohl kaum funktionieren. Die neue Platte kommt aber dennoch, oder vielleicht auch gerade im Ausgleich dazu, eine Spur aggressiver rüber. Aber trotzdem passiert mir beim Durchhören genau das selbe wie beim Vorgänger-Album: Es bleibt kaum ein Song hängen, sämtliches Material unterscheidet sich nur marginal und donnert auf die Dauer über den Hörer hinweg - da hätten The Arcane Order ruhig mal einen Gang runterschalten dürfen, zumal heutzutage eigentlich jedem klar sein müsste, dass allein der Haudrauf-Faktor nicht über die Qualität eines Albums entscheidet.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10
           Hier reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
ELEMENT – Aeons Past
Brutal Bands/Non Stop Music
Fetten progressiv-technischen Death Metal hauen uns Element aus San Diego auf ihrem Debüt um die Ohren. Schon mit dem Opener „Cursed Through Time" machen Element klar, dass mit Aeons Past nicht leicht Zuckerschlecken ist. Rasend, wild, chaotisch und garantiert melodielose wüten die Jungs durch die Sci-Fi-Botanik als seien sie die Urquelle der dunklen Seite. Dabei ist „Cursed Trough Time" nur mal zum aufwärmen gut, denn mit folgendem „Kronor VII", dem längsten Stück, walzen Element durch die Death Metal Felder und düngen diese mit ihrem Wahnsinn. Blast, Downtempo und schräge Riffs gehen Hand in Hand, wechseln sich munter ab und sorgen für eine Verschmelzung, welche auch beim X-ten Hördurchgang kaum zu verstehen ist. Wie ein unbändiger Hengst, nicht zu zügeln und jeden Reiter abwerfend, auf dass nur heftige Kopfschmerzen übrig bleiben. Bei „Destiny Of Illusionen" nehme ich auch erstmals Fragmente von groovenden Parts war, kaum gibt man sich jedoch dem Groove hin, wird dieser wieder brutalst mit Chaos-Riffs niedergemacht. Element gönnen dem Zuhörer keine Verschnaufpause, keine Strukturen, die für längere Zeit zum genüsslichen bangen einladen, sondern vordern die gesamte Aufmerksamkeit des Zuhörers, welcher geneigt ist in diesem Strudel des technischen Massakers, seinen Verstand gänzlich zu verlieren. Handwerklich lassen mir Element die Kinnlade auf den Boden fallen, unglaublich was die Jungs da auf dem Kasten haben und obwohl man nicht mehr als 30 Minuten Musik bietet, ist man nach dieser halben Stunde fix und fertig. Wer auf simpel groovende Stücke verzichten kann und lieber Hirn als Nacken anstrengt ist mit Aeons Past bestens bedient.
R.K.
Punkte: 7.0 von 10
                               Hier bestellen für 27.90 SFr.
QUO VADIS - Live In Montreal
Quo Vadis Metal/
Non Stop Music
Obwohl sie bereits 1996 ihre erste CD "Forever" veröffentlichten, hörte man von der kanadischen Band hierzulande noch nicht viel. Nun bringen sie mit "Live In Montreal" ihre erste Liveaufnahme, welche 2 CDs umfasst, auf den Markt. Darauf präsentieren sie Songs aus allen bisher erschienen Studioalben, vier an der Zahl. Die Songs sind auf der CD nicht chronologisch geordnet und beim Hören könnte man nicht sagen, aus welcher CD das jeweilige Werk stammt. Ja, leider kann man nach einer gewissen Zeit nicht mal mehr sagen, wo ein Song endet und ein neuer beginnt. Trotzdem ist zu bemerken, dass Quo Vadis im Laufe ihrer Karriere ihren eigenen Stil gefunden haben und diesem bis anhin treu geblieben sind. Der Stil an sich könnte man als eine Mischung aus Heavy Metal und Geigenspiel, gesprochenen Worten und Operngesang definieren. Die Platte "Live In Montreal" wird mit dem Song "Silence Calls The Storm" eröffnet, welcher bereits den Opener zu der 2004 erschienen Platte "Defiant Imagination" darstellte. Gelangt man schliesslich auf der Disc 1 zu dem Song Nummer 6 "To The Bitter End", wird einem klar, dass Quo Vadis wohl auch bis zum bitteren Ende spielen wird. Denn je länger man die sich die Liveaufnahmen zu Gemüte führt, desto mehr erhält man das Gefühl, dass sich die Jungs durch nichts und niemanden aufhalten lassen werden. Dies sei im positiven Sinne gemeint, denn "Live In Montreal" hinterlässt als Nachgeschmack der Gedanke, dass Quo Vadis eine Liveband sein könnten, welche es versteht, das Publikum in ihren Bann zu ziehen, und somit würde man selbst gerne mal eines ihrer Konzerte besuchen.
Miriam
Punkte: keine Wertung
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THE BURNING - Storm The Walls
Massacre Records/Musikvertrieb
Bei dem Namen Dänemark kommt einem schnell mal mehr oder minder erfolgreichen Fussball in den Sinn. Ja, wenn man den Fussballfan ist, aber dem Metaller ist Dänemark sicher auch ein Begriff, man denke da nur an den Kultigen King Diamond oder Mercyful Fate. Auch im Thrash Metal hat man in Dänemark eine starke Szene, die von der Band Hatesphere angeführt wird. Was erwartet uns nun beim ersten Werk von The Burning. Die 12 Songs sind mit einer unglaublichen Wucht super gut von Jacob Hansen produziert worden. Reicht das aber, um in der Szene international zu bestehen? Bei The Burning wird nicht lange um den heissen Brei herum geredet, hier wird geradeaus gethrasht, was das Zeug hält. Böse Zungen könnten ab den deathigen, harten Vocals auch schon fast die Band dem Metalcore-Camp zuteilen. Also was jetzt? Ich sehe die Band schon im Thrashlager, aber mit ungewöhnlichen Vocals, und auch die Spielweise der Band ist nicht so filigran, dass man jetzt in Jubelstürme ausbrechen müsste. Also heisst das für den Konsumenten, der eigentlich schon knapp bei Kasse ist: Ich werde mir das noch mal überlegen, bevor ich "Storm The Walls" kaufe. Muss man nicht haben. Punkt und aus.
Daniel J.
Punkte: 6.8 von 10          
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LYNN ALLEN – And The Horse You Rode In On
Escape Music/Non Stop Music
Das Trio Lynn Allen stammt aus Iowa, USA und ist bereits seit 1980 aktiv. Das Label bezeichnet Mainman Billy Pfeiffer als den King von Iowa, da er in seiner Heimat kein Unbekannter sein soll. Trotz diverser Alben konnte er seinen Bekanntheitsgrad bis dato nicht relevant ausweiten. In der Vergangenheit war das Trio immerhin schon Opener für Ratt, Great White und Warrant. Billy arbeitete auch schon mit Nightranger- und Journey-Musikern in einem Projekt Namens Big Rock zusammen. Mit seinem aktuellen Output "And The Horse You Rode In On" wird sich an der Situation für B. Pfeiffer kaum gross was ändern, nicht zuletzt liegt das an der mageren Spielzeit von gerade mal 38 Minuten. Doch auch musikalisch kann Lynn Allen nicht viel Weltbewegendes bieten. Das AOR-Genre wird zwar facettenreich ausgelotet, zudem sind dezente Country Rock-Einflüsse herauszuhören. Am Schluss landet man irgendwo in der Nähe bei Bon Jovi und Brian Adams. Obwohl die Mischung im ersten Moment ganz interessant klingt, kommt schon bald Langeweile auf, eben ähnlich wie bei den genannten Acts. Wie bei so vielen Bands fehlt auch bei Lynn Allen die ureigene Identität. Kritiklos gute Musiker, der eine oder andere akzeptable Song... Wem das genügt, soll ungeniert ein Ohr riskieren.
Chris C.
Punkte: 6.6 von 10          
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LYFTHRASYR - The Recent Foresight
Twilight/
Non Stop Music
Nach der erfolgreichen Promo war es keine wirkliche Frage, ob die drei Jungs nicht schon bald ein Label finden werden. So erstaunt es nicht, dass Lyfthrasyr ihren zweiten Silberling nun im grossen Stil verbreiten. 5 Jahre Bandgeschichte, zwei CDs, qualitativ hoch stehender Dark Metal irgendwo in Richtung Old Man's Child, Dimmu Borgir und Cradle Of Filth... Hört sich doch alles ganz gut an. Der Gesang hat Wiedererkennungswert und ist abwechslungsreich, die Gitarren gewünscht aggressiv, die Drums sauber am Knattern... Alles schön und gut, aber es fehlt einfach der letzte Schritt zum wirklichen Durchbruch. Die Eigenständigkeit der Band machen die zu Teil recht progressiv wirkenden Riffs aus, aber dabei geht leider ziemlich viel vom Liedfluss verloren. Beispiel: Nach knapp einer halben Stunde kommt das letzte Lied "Perception Never Expected"... Herrlicher Riff am Anfang, aber kaum 30 Sekunden später wird die ganze Atmosphäre schon wieder durch die nervenden kurzen Pausen zerstört, was das Lied zwar unrhythmischer erscheinen lässt, es aber nicht wirklich interessanter macht. Dabei bemerkenswert: Es entsteht Stimmung schon nach wenigen Sekunden! Aber warum solche Pausen? Warum sind da keine Keys, wo sie doch vorhanden wären? Dann würde die Musik auch nach dem vierten oder fünften Mal noch Spass machen. So bleibt als Fazit nichts Anderes als guter Durchschnitt. Trotz allem denke ich steckt in dieser Band einiges an Potenzial und Eigenständigkeit. Es fehlt von allem was, sie müssten nur ein wenig mehr bringen: Eine Prise Blackness oder Darkness, das Ganze ein wenig länger über dem Höllenfeuer köcheln lassen, und es würde besser herauskommen. Denn bei "The Recent Foresight" fehlt es einfach an Schärfe.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10      
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MACBETH – Superangelic Hate Bringers
Dragonheart/Musikvertrieb
Na wer hätte das gedacht, schon bald 10 Jahre tummeln sich die Italiener im Garten des Gothic Metal und damals hatte mir ihr Erstling Romantic Tragedy's Crescendo noch ganz gut gefallen. Nun seit dem letzten Album Malae Artes, haben Macbeth ihren Sound einer Verjüngungskur unterzogen, dabei die damals typischen Grows über Bord geworfen und die einstigen dunkel romantischen, wenn auch etwas kitschige Soundkulisse gegen eine Portion Nu-Metal eingetauscht. Der Versuch etwas vom Lacuna Coil-Kuchen abzuschneiden, bleibt dabei natürlich auf des Messers Schneide klebend, wie Haferbrei zwischen den Zähnen. Irgendwie aber auch verständlich, mühen sich Macbeth nun auch schon einige Jahre ab, werden es aber wohl niemals schaffen den Bekanntheitsgrad ihrer Landsleute zu erreichen. Als müden Abklatsch sollte man die Dame und Herren jedoch nicht verdammen, da Macbeth doch bemüht sind eine gewisse Eigenständigkeit in ihre Songs zu integrieren, auch wenn dies nicht immer so klappt. Grundsätzlich sind die 10 Nummern sehr eingängig und rocken erstaunlicherweise noch ganz nett ab, da man den Gitarren genügend Freiheiten erlaubt und die Keys mehr als Ergänzung nutzt, denn als tragendes Element, was den Sound einiges „frischer" und „organischer" ertönen lässt als noch auf dem Vorgänger. Laune macht besonders das härteste Stück der Scheibe „H.A.T.E.", welches leider durch einen etwas langweiligen Refrain deformiert wird, ähnlich ausgebremst auch „Watch us die", schade denn der Song beginnt mit ordentlich drive. „Without you" der wohl eingängigste Titel, wurde bereits als Video abgedreht und kann auf diversen Websites bestaunt werden. Grundsätzlich ein Stück, welches stellvertretend für den Rest steht. Superangelic Hate Bringers ist kein Überwerk, oder ein absolutes Muss, jedoch für gedankenlose Momente ein ganz passables Werk.
R.K.
Punkte: 6.5 von 10      
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THRUDVANGAR - Zwischen Asgard und Midgard
Einheit Produktionen/
Non Stop Music
Die deutschen Pagan-Metaller Thrudvangar sind zum dritten Mal am Start. Ihr neuestes Werk trägt den Namen "Zwischen Asgard und Midgard" und macht rein vom Artwork her einen sehr schönen Eindruck. Musikalisch hingegen ist der Fünfer flacher, eintöniger und härter geworden. Letzteres sicherlich nichts Schlechtes, aber leider irgendwie unpassend für die sonst so hymnischen Thrudvangar. "Zwischen Asgard und Midgard" ist vollkommen unspektakulär und träumt oder wettert ein wenig vor sich hin. Spass machen bloss die eingesetzten Keyboard-Passagen, die Thrudvangar wohl einfach beherrschen. Wo ihr Vorgänger "Walhall" noch episch und majestätisch daherkam, da ist jetzt meistens ein Schlagzeug mit eintönigem Gehämmere und eine 08/15-Gitarrenmelodie, die nie wirklich aus sich herauskommen kann. Ja, auch ich habe Vieles erwartet, denn man war ja mit "Ahnenthron" und "Walhall" ziemlich zufrieden. Leider macht sich bei Thrudvangar die sogenannte Ensiferum-Krankheit bemerkbar, da beide Bands bisher nicht annährend an das Debutalbum herangekommen sind. Die Produktion ist ohne Frage genial gelungen, und auch textlich bieten Thrudvangar nicht nur ödes "Heil Odin"-Geschreie. Alles in allem ist "Zwischen Asgard und Midgard" das mit Abstand schwächste Thrudvangar-Album, und trotzdem kann man in der im Moment sehr umstrittenen Pagan-Szene nicht ohne ein Ohr zu riskieren an der Band vorbeiziehen.
Yannick S.
Punkte: 6.3 von 10      
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PRESIDENT EVIL – Hell In A Box
AFM Records/Musikvertrieb
Die Bremer Formation President Evil startete ihre Karriere vor ein paar Jahren als Sieger von 300 Teilnehmern eines norddeutschen Bandwettbewerbs. Das Debutalbum nannte sich "The Trash'n'Roll Asshole Show" und stiess auf viele positive Resonanzen. Nun legt die Band das Nachfolgewerk "Hell In A Box" vor. Mit dem Titel des ersten Albums hat sich die Truppe eine interessante und vor allem punktgenaue Bezeichnung ihrer Musik gegeben, eben Thrash'n'Roll. Genauer betrachtet, handelt es sich um eine Mischung aus Thrashmetal der Marke Sodom und Kreator und Rock'n'Roll à la Motörhead und AC/DC. Im Klartext heisst das: President Evil geben mächtig Gas, kompromissloses Gebolze, laut, schnell und hart ist die Stärke der Truppe. Durch den Rotz-Rock-Groove bekommt das ganze zusätzlich einen zweiten Gesichtspunkt. An der Mischung bzw. der Kreativität liegt es also nicht, dass "Hell In A Box" auch Mankos hat. Die sind ganz klar im Bereich des Songwritings zu finden: Da keine herausragenden Tracks auszumachen sind, macht sich schnell Eintönigkeit breit. Was zweifellos sehr spektakulär beginnt, wird schnell zu einem matschigen Soundbrei. Es fehlt der Überraschungsmoment, die entscheidenden Ideen, um den Songs Wiedererkennungswert zu bescheren. Die Stimme erinnert klar an den guten Lemmy, ist aber doch weit von dessen Charisma entfernt. Auch die Qualität des Motörhead-Frontmanns wird selten erreicht. Durch den nicht alltäglichen Sound der Truppe könnte ihnen eine Zukunft gewiss sein, sofern sie sich im verfassen der Songs noch steigern können.
Chris C.
Punkte: 6.2 von 10      
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ANAL VOMIT - Depravation
Displeased Records
Kennt jemand Anal Vomit aus Peru? Ich tat es bis jetzt nicht, und das, obwohl sie seit 1992 bestehen. Ist aber auch erst ihre zweite CD. Und die hört sich zeitweise ganz witzig an, Lieder wie "Alcoholocaust" hätten meiner Meinung nach aber den besseren Titel abgegeben und die Scheibe treffender bezeichnet. Denn was da eine halbe Stunde lang aus den Boxen dröhnt ist betrunkener, schmutziger und ursprünglichster Black Metal mit ganz deutlich hörbaren Spuren aus der Bay-Area. "Depravation" hört sich soundtechnisch an wie Metal in seinen Kindertagen, man kann die Instrumente alle auseinander halten, doch klebt an jeder Tonspur eben der gewisse Garagenspirit, der die Musik lebendig macht. Das Riffing erinnert zuweilen an Bathory, die Growls sind nicht weltbewegend und die Drums auch nicht speziell erwähnenswert. Für das Artwork gibt es auch noch ein paar gut gemeinte Pünktchen, es stützt sicher die Darstellung der Band. Alles in allem spassig anzuhören, mehr aber auch nicht. Da nützen photographierte Geschlechtsteile der Bandmitglieder genauso wenig wie die wirklich antichristlichen Texte. Alles in allem etwas vom 'truesten', das ich seit langem gehört habe, aber kein Meilenstein. Viel mehr kann man dazu schlicht nicht sagen, nach 30 Minuten ist ja eh Schluss.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10      
                            
MISERY SPEAKS - Catalogue Of Carnage
Drakkar Entertainment/Musikvertrieb
Tja, da steh' ich schon wieder. Ein neuer Monat, eine neue Platte, aber irgendwo alles schon mal gehabt. Sicher, die Zeit geht voran, damit hab' ich kein Problem - im Gegenteil, geile Platten nach Hause geliefert zu kriegen, das hat definitiv was. Aber wenn sich dann auch noch die Mucke wiederholt, dann geht der Spass definitiv flöten - so nach der zig-taustendsten Metalcore-Band hat das ja mittlerweile eigentlich auch der Rest der Welt begriffen. Aber blöderweise ist das Problem damit noch nicht aus der Welt geschafft, auch der Trend geht mit der Zeit: Was vor zwei Jahren noch der Metalcore war, scheint heute der Deathcore zu sein. Tonnenweise Bands springen aus ihren Löchern hervor, bedienen sich bei den Blast- und Prügel-Beats, entdecken Grunzvocals für sich und setzen im Chorus dann noch auf das Metalcore-Überbleibsel 'Melodie'. Wie generell üblich gibt's auch hier klar Ausnahmen, aber auf Platten wie eben die aktuelle "Catalogue Of Carnage" von den deutschen Misery Speaks hat die Welt nicht gewartet - auch wenn die Scheitel-Teenies der ehemaligen Emo-Szene das Gegenteil behaupten. Nicht dass ihr mich falsch versteht, Misery Speaks machen ihre Sache ordentlich: Fette Riffs, tighte Grooves, dazu eine dicke Produktion, das spricht ganz klar für sie. Aber eben: Wer braucht das wirklich? Der Mix aus Hatesphere, Amon Amarth und The Black Dahlia Murder geht zwar ab wie Sau und macht live bestimmt auch prächtig Spass, aber wo zur Hölle ist bloss der Entdecker-Geist hingekommen? Ich meine, hat heutzutage wirklich niemand mehr Bock darauf, eigenständige Mucke zu machen? Mir geht sowas einfach nicht in den Schädel rein, muss ich die Welt etwa mal wieder im Alleingang retten? Naja, was soll's, mehr Ruhm für mich...
El Muerte
Punkte: 5.9 von 10        
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ENDSTILLE – Endstilles Reich
Regain Records/Irascible
Grosse Worte über die germanischen Black Metal Kapelle, welche lieber Krieg als Frieden spielen brauche ich wohl nicht zu verlieren. So erhebt sich mit Endstilles Reich Album Nummer Fünf (Ohne Lauschangriff und dem Demo aus 2001 gerechnet) über das Schlachtfeld, welches einmal mehr kompromisslos und knietief in Blut getränkt wird. „Among Our Glorious Existence" schiesst unter rasendem Geknüppel und kaltem ja klaustrophobischen Geschrummel gleich mal eine Breitseite auf die feindlichen Schützengräben. Unter der Macht der Monotomie und dem fiesen Gekreische von „Iblis" fallen die feindlichen Soldaten mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden und hinterlassen den Gestank von faulenden Leichen. Ungeachtet dessen, marschiert die Kriegsmaschinerie unter dem Banner der Titelsongs weiter, erneut wird voll auf die Karte Blast gesetzt wobei bei „Endstilles Reich" dezent unter dem Geschrummel so was wie eine Melodie identifiziert werden kann. „Der Ketzer" setzt den ersten Beiden Songs in nichts nach, zeigt aber auch auf, dass sich Endstille nach dem ersten Drittel in ein gewohnt enges Korsett schnüren. Hypnotisierend und eintöniges Saitenschrummeln, unterleg mit einer wütenden Rhythmusfraktion und dem nervenzerfetzenden Gekreische. Auch wenn bei „Vorwärts (Sturmangriff II)" und „Endstille (Realität)" das Tempo zwischendurch etwas gedrosselt wird und hie und da gewisse Ansätze von Melodien aufgegriffen werden schafft es Endstilles Reich nicht mich in seinen Bann zu ziehen. Zu eintönig über die gesamte Spielzeit erscheint mir der Brocken, auch wenn Endstille die mentale Projektion gnadenloser Schlachten ins Hirn zu assoziieren vermag. Anhänger der Formation, werden sicherlich auch mit dem neusten Werke freiwillig und frohen Mutes mit in den Krieg ziehen, für die Gegner der Formation bietet „Endstilles Reich" neues Futter für die Verreiss-Kanonen..., ja man liebt oder hasst Endstille einfach.
R.K.
Punkte: 5.5 von 10        
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ELECTRIC WIZARD - Witchcult Today
Rise Above Records/Irascible
Ui ui! Das waren meiner ersten beiden Worte beim Anblick der neuen Electric Wizard Scheibe. Nun..., so neu ist sie auch wieder nicht, denn der Release war bereits im November 2007. Electric Wizard..., da mag ich mich noch an meine Zeit bei Metalworld erinnern, als die erste Begegnung mit der Musik dieser Truppe zustande kam. Damals pflügte sich die Band aus Dorset (UK) noch durch ultrazähe Doom-Gebilde, die sowas von lähmend waren, dass man darob glatt den Verstand verlieren konnte. So gelangten die Depro-Doomster auf meine persönliche Blacklist, wo sich nebst den frühen Helloween natürlich auch Manowar tummelten, respektive immer noch befinden. Mit Spiritual Beggars tauchte dann aber eine heisse Band auf, die dem Stoner Rock nachhaltig auf die Beine half und in der Folge eine Gruppe nach der anderen Alben im Laufschritt raus haute. Dieser Hype ist inzwischen weitgehend wieder abgeklungen und in Sachen Doom gibt es ausser Candlemass und noch zwei, drei anderen Genre-Vertretern eh nix mehr Gescheites. Electric Wizard schramm(t)en seit jeher auf dem Grat zwischen Doom und Stoner Rock. Mein "Problem" von damals erklärt sich damit, dass ich wohl ausschliesslich mit ziemlich psychedelischem Lava-Sound konfrontiert wurde. Sobald jedoch etwas "Tempo" in die Musik einfliesst, bessert sich die Gesamtbetrachtung ohne Zweifel. Nachzuhören (auf MySpace) bei zum Beispiel "Wizard In Black" von 1996, also den früheren Tagen. Was "Witchcult Today", das mittlerweile sechste Studio-Album angeht, so dominieren hier die rhythmischen Elemente gar, aber die Monotonie dieser verzerrten Bass-Sound Orgien ist auf Dauer echt ätzend und liegt mir schwer auf dem Magen. Da kann selbst die nett anzuschauende Gitarristin Liz Buckingham (seit 2004 dabei) und der offensichtliche Kult, den diese Combo umgibt, nichts daran ändern. Liebhaber von bewusstseinsverändernden Substanzen und alle eingeschworenen Fans der Briten dürften dies freilich anders sehen.
Rockslave
Punkte: 5.0 von 10          
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BLACK CRUCIFIXION - Promethean Gift (Re-Release)
Twilight/
Non Stop Music
Hmm... Das rumpelt aber derb old school-mässig aus meinen Boxen, was mir da die schwarze Kreuzigung per Silberling abliefert. "Promethean Gift" soll laut Infoblättchen die Zusammenstellung des uralten, wiederveröffentlichten Albums mit ebenjenem Namen darstellen, zusammen mit 4 bisher unveröffentlichten Tracks, wovon einer live vor sich hin scheppert. Kult oder nicht Kult, das ist hier die Frage. Zweifelsohne haben Black Crucifixion anno dazumals, anfangs der 90er, ihre Daseinsberechtigung gehabt, aber das hatte im Prinzip jede Kapelle, die drei Riffs halbwegs fehlerfrei abliefern konnte. Interessant scheint mir aber auch die Tatsache, dass einerseits von Black Metal, dann aber wieder von der 'Geburtsstunde' des Dark Metals die Rede ist... Wobei maximal ersteres marginal zutrifft. Die Aufnahmen sind mehr schlecht als recht, kindisches Gekreische und ultraböses, weil versucht ernsthaftes Gepose tragen dazu bei, dass "Promethean Gift" bei mir kein Gehör findet. Diese Scheibe ist eigentlich einzig für Sammler und Freaks interessant, aber vermutlich nicht mal für die...
Toby S.
Punkte: keine Wertung    
MOONRAIN - Tales Of Fantasy (EP)
Eigenvertrieb
Herzlich willkommen liebe Kinder, in der heutigen Unterrichtsstunde lernen wir, wie man mit ganz vielen tollen Sachen absolut keinen Erfolg und eine grottenschlechte Platte produzieren kann. Also, wenn ihr unbedingt in ein Gebiet einsteigen wollt, in welchem man mit fast keinem Aufwand Erfolg haben kann, dann nehmt den Gothic Metal: Kleidet euch schwarz, guckt möglichst böse und gleichzeitig traurig aus der Wäsche und gründet eine Band, in der sich ein weiblicher Schwarzkittel hinterm Mikro versteckt, benutzt Keyboards denn die tönen doch derb toll, und schreibt Texte, die vor Klischees nur so überlaufen. Ach ja, auch wenn ihr mittels überall erhältlicher Programme und Geräte euren Sound professionell abmischen und klingen lassen könntet, so ist das absolut kein Muss, das läuft dann unter 'true'. Jetzt mal ernsthaft: Eine miese Produktion, schlechte Abmischung (wenn denn eine stattgefunden hat) sowie eine Dame, die absolut kein Volumen in der Stimme besitzt, das MUSS schief gehen. Da nützt auch kein eigentlich gut gemachtes Cover auf dem Digipack, es kann nicht über den Inhalt hinwegtäuschen. Eins, setzen!
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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