Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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MR. BIG - What If...
Frontiers Records/Musikvertrieb
Oft ist es ein Fluch, wenn eine (Rock-) Band einen
charttauglichen Monster-Hit schreibt, weil sich dieser
dann meist nicht wiederholen, geschweige denn,
respektive noch seltener, toppen lässt. So geschehen
auch mit Mr. Big, die sich 1991 mit dem Akustik-Smasher
«To Be With You» ein Denkmal schufen und danach lange
Zeit, zumindest in unseren Breitengraden, oft darauf
reduziert wurden. Dabei hatten die Amis mit dem genialen
Saiten-Duo Paul Gilbert (g, kam von Racer-X) und Billy
Sheehan (b, kam von Talas) zwei der virtuosesten
Vertreter ihrer Zunft im Lineup. 2009 fand sich die
Ur-Besetzung, zu der noch Sänger Eric Martin und Drummer
Pat Torpey gehört, wieder zusammen. Im Land der
aufgehenden Sonne, sprich Japan (wo Mr. Big
gottähnlichen Status erlangten), wurde die hammergeile
Live Comeback-Scheibe «Back At Budokan» mitgeschnitten.
In Europa ging man erfreulicherweise auch wieder auf
Tour und das Z7 in Pratteln wurde ebenfalls mit einem
Besuch beehrt. Das absolut fantastische Konzert im
Herbst 2009 gehörte musikalisch mitunter zum Besten, was
dort je aufgeführt wurde. Dass diese Reunion nicht nur
des Geldes wegen oder aus welchen Gründen auch immer
abgehalten wurde, untermauert nun das brandneue
Studio-Album «What If...», notabene erst das fünfte Werk
der Ur-Besetzung seit dem selbstbetitelten Debüt von
1989. Insgesamt ist es jedoch der siebte Release, da «Get
Over It» (1999) und «Actual Size» (2001) von Richie
Kotzen (Ex-Poison) anstelle von Master Gilbert
eingespielt wurden. Nachdem Billy Sheehan 2002 (nach der
Abschieds-Tour) gekickt wurde, war Schicht im Schacht.
Fast eine Dekade später folgt also die neuste Langrille
und sorgt gleich für das erste Highlight des noch jungen
Jahres. Mit spielerischer Leichtigkeit rockt sich das
Kult-Quartett durch zwölf Songs hindurch, die einerseits
das immer noch gute Gespür für schöne Melodien nicht
missen lassen und andererseits gibt es natürlich wieder
Gilbert-Soli und Sheehan Bass-Läufe satt! Die Rhythmik
und die Backing Vocals klingen dabei oft nach Van Halen
zur Phase mit Sammy Hagar (mehr, wie beim Opener «Undertow»)
und auch David Lee Roth (weniger, zum Beispiel bei
«American Beauty») lässt grüssen. Mein Favorit
ist der satte Groover «Once Upon A Time», der für das
Abspielen förmlich nach einer High-End Anlage schreit
und «Around The World», das etwas an die
W.A.S.P.-Version von «The Real Me» (das Original ist ja
von The Who!) erinnert. Leisere Töne bieten hingegen «Stranger
In My Life» und «All The Way Up», wobei letzterer Song
klar über Hit-Potenzial verfügt. Nebst den
Japan-Editions mit zusätzlichem Material gibt es auch
bei uns eine Version mit einer beigefügten DVD, auf der
Videos, das "Making Of" zum Album und Interviews zu
sehen sind. Analog-Freaks können das Teil überdies auch
in edlem Vinyl abgreifen. Hardrock-Fans kommen auf
keinen Fall an «What If...» vorbei und wer noch
Verwendung für den verbliebenen Weihnachtsbatzen sucht,
kann hier getrost zuschlagen!
Rockslave
Punkte: 9.6 von 10
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APPEARANCE OF NOTHING – All Gods Are Gone
Escape Music/Non
Stop Music
Ehrfürchtiges Zuhören und freudiges Mitwippen stellt
sich ein, wenn man dem neuen Album der Schweizer
Prog-Metaller lauscht. Was sich mit "Wasted Time"
bereits erahnen liess, ist nun bei "All Gods Are Gone"
eingetroffen: Appearance Of Nothing haben es geschafft,
das hohe musikalische Niveau in sieben mitreissende
Lieder umzuwandeln. Dabei haben sie endgültig ihre
eigene Identität gefunden, so dass die bei einer
Progressive Metal-Band üblichen Vergleiche mit Dream
Theater und Symphony X wegfallen. Der Name Appearance Of
Nothing steht ab sofort für sich selbst! "All Gods Are
Gone" bietet alles, was das Prog-Herz begehrt:
Überraschende Rhythmuswechsel, eingängige Melodien und
tolle Refrains. Dazu gesellt sich eine selten gehörte
Verspieltheit. Appearance Of Nothing verstehen das Wort
'Progressive' nicht als festgefahrene, eng begrenzte
Stilbezeichnung, sondern gehen tatsächlich neue Wege und
sind deswegen Fortschrittlich. So baut zum Beispiel "The
Call Of Eve" auf einem Techno-'Riff' auf. Ebenso wenig
Angst scheinen die Progger davon zu haben, wie bei "The
Mirror's Eyes" oder "... I Said Silence" mal kurzfristig
tiefe, böse Gesänge einzusetzen, um bald darauf ganz
sanfte Töne anzuschlagen. Die Grundstimmung des Albums
ist eher aggressiv. Da passt es gut, dass "Sweet Enemy"
von Melancholie geprägt wird und damit für weitere
Abwechslung sorgt. Wie bei den Vorgänger-Alben teilen
sich Pat Gerber und Omar Cuna den Gesang. Unterstützt
werden sie zusätzlich durch Devon Graves (Psychotic
Waltz) und Dan Swanö (Nightingale). "All Gods Are Gone"
gehört bereits jetzt zu den absoluten Highlights des
noch jungen Jahres. Es bleibt zu hoffen, dass davon
nicht nur die Prog-Welt Kenntnis nehmen wird!
Roger W.
Punkte: 9.1 von 10
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BELPHEGOR - Blood Magick Necromance
Nuclear Blast/Warner
Alles Fotzen, ausser
Belphegor! Job verloren, von Mutti verstossen und deine
Alte lässt sich vom hässlichen Nachbarn knallen nur weil
er einen neuen Ferrari hat und du nur einen alten
Lamborghini? Tja, die Welt ist immer noch scheissgemein,
aber wenigstens kann man sich auf den General und seine
Mannschaft verlassen, denn diese Truppe bringt es fertig
mir auch mit Album Nr. 9 ein diabolisches Grinsen ins
Gesicht zu meisseln. Die epische Marschrichtung, die
schon auf "Walpurgis Rites- Hexenwahn" in Ansätzen zum
tragen kam, wurde ausgebaut und auf "Blood Magick
Necromance" nicht nur in die gedrosselten Passagen
sondern auch flächendeckend mit den Blasts und ruppigen
Elementen verzahnt. Der Studio- und Produzentenwechsel
zu Peter Tägtgren zeigt sich dazu in einem allgemein
etwas dumpferen Soundgewand als die letzten beiden
Produktionen und wurde von mir daher auf den ersten
Hinhörer als ziemlich entspannt empfunden. Aber auch
hier steckt der Teufel im Detail, denn mit zunehmendem
Albumgenuss auf einer guten Musikanlage (bzw. was mit
den Vorab-mp3's halt so möglich ist..) offenbaren sich
erst nach einiger Zeit die differenzierten Stilmittel
deren sich Belphegor aktuell bedienen. Die fiese,
plakative Garstigkeit der Anfangstage ist einer
intelligenten, mehr unterschwelligen Herangehensweise
gewichen ohne dabei an Reputation zu verlieren. Aber
schon der Deibel selbst wusste, dass er seinen grössten
Coup abliefert, wenn er vorgibt gar nicht zu existieren.
Meine Stilbezeichnungserweiterung "Supreme Death/Black
Gentleman Art" haben sich die umtriebigen Belphegor
darum auch redlich verdient, denn die Platte ist ein
richtig guter Wein geworden... obwohl und auch gerade
weil sie immer noch nach Hufen, Hymen und Hörnern
schmeckt, weiter so!
Hardy

Punkte: 9.0 von 10
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STRATOVARIUS - Elysium
Ear Music/Phonag
Schlagzeuger Jörg Michael hat im Interview nicht zu
viel versprochen. Das neue Album trägt eine andere
Handschrift als die bisherigen Scheiben, was aber nicht
bedeuten soll, dass "Elysium" kein reinrassiges
Strato-Werk geworden ist. Noch immer ist es die Stimme
von Timo Kotipelto, die dem Ganzen den Stempel
aufdrückt. Das Aushängeschild bestimmt mit seiner
erhabenen Art noch immer den Weg der
schwedisch-finnisch-deutschen Gemeinschaft, und dies in
aller Deutlichkeit. Was sich aber geändert hat, ist die
doch eher verspieltere Art, wie die neuen Lieder
umgesetzt wurden. Bei "Polaris", dem noch leicht
verdaubaren Vorgänger, war es höchstens der Song "Deep
Unknown", welcher etwas aus dem Rahmen fiel. Genau diese
Komposition ist nun aber als wegweisendes Element für
"Elysium" zu sehen. Der Titeltrack, mit seinen fast 20
Minuten Spielzeit, ist ein monumentales Werk geworden,
das den Hörer auf eine emotionale Reise mitnimmt. Dieser
Epictrack, bestehend aus drei Teilen, zeigt die 'neue
Welt' von Stratovarius klar auf. Auf der einen Seite
kann sich hier der Nachfolger von Gitarrist Timo Tolkki,
Mathias Kupiainen, voll und ganz austoben. Mit vielen
kleinen Puzzleteilen wird ein Mörderding eines Songs
zusammengebastelt, das man in der Art von den Jungs noch
nie gehört hat. Auf der anderen Seite sind es Keyboard
(Jens Johansson), Gesang (Timo Kotipelto) und Schlagzeug
(Jörg Michael), die keinen Millimeter von der
Qualitätsspur Stratovarius abweichen und den Song schon
fast wieder verständlich machen. Es braucht mehr als nur
einen Durchlauf, bis man sich in den Welten von
"Elysium" zu Recht gefunden hat. Allerdings trifft man
da auch immer wieder auf die alten Merkmale in Form von
der Vorabsingle "Darkest Hour", "The Game Never Ends"
und der Ballade "Event Horizon", welche die Truppe im
alten Glanz erscheinen lässt. Auch alte Fans sollten
dieser wirklich äusserst interessanten Scheibe eine
Chance geben. Selbst wenn Hymnen in Form von "S.O.S.", "Eagleheart"
oder "Hunting High And Low" fehlen. "Elysium" ist weit
davon entfernt, ein progressives Album zu sein!
Stratovarius sind noch immer Stratovarius! Aber: Die
Jungs haben sich einer Frischzellenkur unterzogen, die
man vielleicht so nicht erwartet hat, aber die Band
variabler und interessanter denn je zeigt.
Tinu
Punkte:
9.0 von 10
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EVIL SURVIVES – Powerkiller
Heavy Artillery Records
Bei einer neuen Scheibe schaue ich mir meist zuerst
das Booklet an, um mir mal einen ersten Überblick zu
verschaffen. Bei Evil Survives war dies nicht anders,
zumal ich von dieser kanadischen Band noch nie was
gehört habe. Nachdem die fünf Jungs behaupten, dass alle
Songs von Satan höchstpersönlich komponiert wurden, war
ich doch sehr gespannt, was mich erwarten wird. So war
dann die Überraschung gross, als mir mit "Powerkiller"
typischen NWOBHM um die Ohren gehauen wird. Man hört
sofort, welches die Vorbilder sind, nämlich Iron Maiden,
Judas Priest und Mercyful Fate. Mit "J.P.L" widmen sie
sogar einen Song Judas Priest. Eine herrlich stampfende
Huldigung. Diese Newcomer haben ein richtig geiles Album
geschaffen, welches mit Alben der genannten Bands
durchaus mithalten kann. Die Riffs sind perfekt
gespielt. Jedes Solo passt wie die Faust aufs Auge und
der Gesang könnte nicht idealer sein. Alle Fans dieser
Sparte müssen unbedingt zugreifen. Sieben Songs erster
Güteklasse!
Timo K.
Punkte: 9.0 von 10
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PALLAS - XXV
Music Theory Recordings/Musikvertrieb
Die schottischen Prog-Rocker sind mit ihrem neuen
Album "XXV" zurück. Und es ist das erste mit Sänger Paul
Mackie. Und das Ganze ist sehr vielseitig geworden. Die
ersten beiden Songs "Falling Down" und "Crash And Burn"
sind zwei waschechte Prog Rock-Songs. Und Pallas
versteht es einfach, trotz wechselnder Tempi und
Stimmungen die Songs einfach fließen zu lassen. Ein
Kunststück, das längst nicht alle Prog-Bands
beherrschen. Dem entgegen stehen dann wieder Lieder wie
"Something In The Deep" das schon meditativ ruhig
abläuft und eine wunderbare Ruhe ausstrahlt. Und den
Zuhörer mit den am Ende einfliessenden klassischen
Instrumenten abheben lässt. Oder die Singleauskopplung
des Albums "Monster" ein fast schon radiotauglicher,
erstaunlich straighter Song mit einem Refrain, der schon
nach dem ersten Mal mitgesungen werden kann. Und das ist
noch längst nicht alles Der härtere, atmosphärische
Double Base-Track "Young God" erweitert nur noch die
Vielseitigkeit der Schotten. Und "Sacrifice" ist gar ein
Wechselspiel von atmosphärischen Keys und einem guten
rockigen Gitarrenriff, natürlich nicht ohne wunderbare
Wechsel und Prog-Parts. Gegen Ende kommt dann mit
"Violet Sky" noch ein ganz ruhiger Moment, und mit "XXV
Part 2" lässt man ein sehr gelungenes Album ausklingen.
Pallas wissen einfach, auch nach vielen Jahren ihres
Bestehens, immer noch, wie man gute, atmosphärisch
emotionale Prog Rock-Perlen kreiert. "XXV" wird jeden
richtigen Proggie begeistern und bewegen, dies ist ein
Klasse Start ins neue Prog-Jahr 2011.
Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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MAGNUM - The Visitation
Steamhammer/SPV
Die britischen Bombast-Rocker von Magnum haben in
ihrer Karriere viele Höhen und Tiefen er- und überlebt.
Der Tiefschlag kam in Form einer kurzen Anhaltung des
Bandlebens, während dessen sich die beiden Köpfe, Sänger
Bob Catley und Gitarrist Tony Clarkin, mit Hard Rain den
Lebensunterhalt verdienten. Beide merkten aber schnell,
dass ihr gemeinsamer Weg ohne Magnum nur halb so viel
Wert ist, und so kam es zur glorreichen Rückkehr 2002
mit "Breath Of Life". Mit diesem Album und dem
Nachfolger "Brand New Morning" tastete sich das Quintett
langsam an ihre erfolgreichen Zeiten mit "On A
Storyteller's Night", "Vigilante" und "Wings Of Heaven"
heran. Ein Zeit in den 80er Jahren, welche der Truppe
grosse Stadien-Auftritte und viel Airplay in den
renommierten Radio- und TV-Kanälen einbrachte. Erst mit
"Princess Alice And The Broken Arrow" und "Into The
Valley Of The Moonking" setzten Magnum auch die
typischen Elemente wieder konsequent um. Die Vermischung
aus eingängigen Melodien und orchestralen, bombastischen
Parts findet nun auf "The Visitation" ihre
Weiterführung. So sieht sich ein fantastisch aufgebauter
Song, als langer, verspielter Track in Form von "Spin
Like A Wheel" auf dem neuesten Streich wieder, ebenso
typische Magnum-Mitsinghits, die hier auf den Namen
"Wild Angels" und "Midnight Kings" getauft sind, oder
ganz einfach tolle Rocksongs wie "Doors To Nowhere".
Lasst euch aber nicht von "Black Skies" verwirren -
diese eher 'spezielle' Eröffnungsnummer spiegelt nicht
gerade das Hitpotenzial der Engländer wieder. Ansonsten
ist die neue Scheibe von Catley und Co. genau das
geworden, was man sich von den Herren erwarten darf. Ein
bodenständiges, rockiges, packendes und interessantes
Paket an Musik, das Begeisterung hervorrufen wird.
Tinu
Punkte:
8.8 von 10
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POST MORTEM – Seeds Of Devastation
War Anthem Records/Non
Stop Music
Ihr könnt euch nicht vom Weihnachtsbaum, von
Glückwunsch-SMS und Geschenkpapier trennen? Keine Sorge,
Post Mortem schaffen da Abhilfe. Mit "Seeds Of
Devastation" nämlich, ihrem nunmehr fünften Silberling,
blasen die Berliner euch alle Niedlichkeiten und
Sentimentalitäten aus den Gehirnwindungen. Nur schon
beim gnadenlos knüppelnden Opener "Deliverance" beginnt
der Christbaumschmuck zu bersten, und spätestens mit dem
rotzig vorgetragenen "Give Us Hate" hat sich auch der
letzte Weihnachtsmann zurück in den Wald verzogen. Auf "Seeds
Of Devastation" regiert Wut, regiert Aggression, regiert
Death Metal, wie er anno 2011 klingen sollte: brutal,
mächtig und abwechslungsreich. So lässt man, wie in "Chopped,
Shredded And Grind To Meatballs" oder "So Cold", nicht
nur das Maschinengewehr an, sondern groovt in "Ghost Of
The Warship" irgendwo zwischen Six Feet Under und Asphyx,
steigert sich in "Nocturnal Prayer" vom elegischen
Piano-Intro zu einem schleppend verstörenden Funeral
Doom-Untergang oder erklärt mit "Blood Spangled Banner"
den Nackenmuskeln mit leichter HC-Schlagseite den Krieg.
Das Highlight jedoch ist der vertonte Krieg selbst, das
über sechs Minuten dauernde "Drop Another Body", das mit
viel Bolt Thrower und wenig Nächstenliebe auf kluge und
immer wieder überraschende Weise alles niedermalmt. Dass
moderner Death Metal sich in keinster Weise an Metalcore
oder was auch immer anbiedern muss, das zeigen Post
Mortem mit "Seeds Of Devastation" auf eindrücklichste
Weise. Falls ihr also zu Weihnachten Gutscheine gekriegt
habt, wisst ihr jetzt, was damit anzufangen ist.
Kissi
Punkte:
8.7 von 10
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GOD DETHRONED – Under The Sign Of The Iron Cross
Metal Blade/Musikvertrieb
Ungefähr 1.5 Jahre nach dem überall hochgelobten "Passiondale"
holt das holländische Todeskommando um Frontmann Henri
zu einer weiteren Vertonung des ersten Weltkrieges aus.
"Under The Sign Of The Iron Cross" nennt sich das
neueste und neunte Werk der Niederländer. Bewährte
Trademarks sind natürlich vorhanden wie bisher. Keine
Schwäche wird auch hier gezeigt, und so ist es nicht
weiter überraschend, dass auch auf dieser Platte keine
schwachen Songs zu finden sind. Nach 20 Jahren weiss die
Band ganz genau, was ihre Stärken sind. Hooklines und
catchy Riffs am Laufband, allerdings dermassen hart und
roh gespielt, dass zu jeder Sekunde der Stellungskrieg
von 1914-1918 am geistigen Auge vorbei zieht, weswegen
es also auch eine grosse Portion aggressiver und
heftiger zugeht als auf dem Vorgänger. Mit rund 36
Minuten Spielzeit lässt sich mit dieser Brachialität
aber sehr gut leben, da das Songmaterial gewohnt stark
ist und keine Langeweile aufkommen lässt. God Dethroned
haben zugegebenermassen seit jeher hohe Qualität
abgeliefert und sich dadurch immer klar vom Durchschnitt
abgesetzt. Ob dieses Album nun noch stärker oder besser
als "Passiondale" ist, muss jeder Hörer für sich
entscheiden. Ich würde so weit gehen und beide Alben als
ein einziges Ganzes ansehen, da es sich hier bei meiner
Ansicht nach um eine logische Fortführung von Thematik,
Aufbau und letztendlicher kreativer Umsetzung geht.
Ralf W.G.
Punkte:
8.5 von 10
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DER W. – Autonomie
3R/Musikvertrieb
Das ist so eine Sache. Als Fan der Onkelz und des
W's ist es doch schwer, eine objektive Kritik zu
schreiben. Mir gefiel Stefans Debut als Solist nach
mehrmaligem Hören immer besser, und als ich die Band
dann live erlebt habe, wurde ich erst recht gepackt. Ich
war gespannt, wie sich der Zweitling anhören würde. Klar
ist, wo Weidner drauf steht, ist auch Weidner drin. Aber
auf dem neuen Tonträger, der auf den Namen "Autonomie"
hört, folgt er dem Titel. Stefan und seine neue Band
haben viel mehr Einflüsse zugelassen, sie gehen auch
viel experimentierfreudiger zu Werke. Von Ska,
Deutschrock, Metal sowie Blues sind auf dem Album
Elemente vermischt worden. Zum Teil ist die
Instrumentierung doch sehr speziell, gewisse Parts muten
ziemlich schräg an beim ersten Hören. Was auffällt, ist
auch, dass die Streicher vom letzten Album durch Bläser
ersetzt wurden. Auf der textlichen Ebene gibt es
deutlich weniger Pathos. In gewissen Stücken wirken die
Lyrics sehr sperrig und kommen holprig daher. Thematisch
ist es ein Potpourri von Religion, Privatem und
Gesellschaftlichem, also ganz der W. Der Gesang an sich
ist streckenweise beim ersten Hördurchgang auch etwas
gewöhnungsbedürftig. Musikalisch geht es in den 15 Songs
doch meist rockig zur Sache. Mal etwas härter und in die
Fresse ("Mamas kleines Monster"), dann wieder ganz ruhig
("Der Hafen"), um nur zwei Beispiele zu nennen. Der
Grundtenor ist sicher der Rock, aber wie schon erwähnt
kommen Bläser zum Einsatz, ganz in Ska-Manier, dann
wieder schöne Slide-Gitarren, die den Balladen die
nötige Ruhe bringen - einfach alles, was es braucht. Ich
finde es gut, dass Stefan sich mit einem grossen Schritt
aus dem Schatten der legendären Onkelz raus bewegt hat
und eben auch mehr Einflüsse zulässt. Eins ist aber
vorneweg zu sagen: Diesen Silberling muss man sich ein
paar Mal zu Gemüte führen, dann zündet er, und zwar
fett! Sicher sind nicht alle Tracks der absolute Bringer,
aber im Gesamten ist es ein starkes Deutschrock/Metal-Album
geworden. Von den Musikern um Stefan herum kann man
nicht so viel erzählen, ausser, dass sie ihr Handwerk
sehr gut verstehen und wissen, wie die Stimmungen in den
Songs zu vertonen ist. Jeder, dem die erste CD gefallen
hat, sollte sich das Teil anhören, aber nicht vergessen:
Wenn's beim ersten Mal nicht zündet nicht aufgeben, das
Album braucht eine Weile. Allen anderen, die auf guten,
fetten Deutschrock/Metal stehen, kann ich das Piece nur
ans Herz legen.
André G.
Punkte: 8.5 von 10
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TNT – A Farewell To Arms
Metal Heaven/Non
Stop Music
Die norwegische Truppe um Drummer Diesel Dahl und
Gitarrist Ronni Le Tekro wurde vor beinahe 30 Jahren ins
Leben gerufen. Kein Wunder also, dass die Band in dieser
langen Zeit diverse Hochs und Tiefs erlebt hat.
Unvergessen sind Melodic-Perlen wie "Knight Of The New
Thunder" oder "Tell No Tales" in den 80ern. Die 90er
waren für praktisch alle klassischen Rock-Bands eine
Durststrecke. Auch TNT kamen mehr schlecht als recht
über die Runden. Zur Jahrtausendwende ging es dann
wieder steil Bergauf, bis 2006 der begnadete Sänger und
Aushängeschild Tony Harnell der Band den Rücken kehrte.
Eine äusserst schwierige Situation, mit der die Truppe
konfrontiert war. Doch fand man mit dem Ex-Shy-Frontmann
Tony Miles einen qualitativ praktisch ebenbürtigen
Ersatz. 2007 wurde im neuen Line Up die neue Scheibe "The
New Territory" veröffentlicht. Ein akzeptables Album,
das aber in Punkto Songqualität deutlich hinter dem
bisherigen Schaffen zurückblieb. Der Nachfolger
"Atlantis" war auch nicht schlecht, aber nochmals ein
Stück schwächer. Gott sei Dank haben die Norweger nun
das Steuer herumgerissen und sich an der glorreichen
Vergangenheit orientiert. "A Farewell To Arms" geht
nämlich wieder back to the roots. Tony's Vocals geben
den Tracks und somit auch der Band wieder Ausstrahlung
und Identität, ähnlich wie es sein Vorgänger machte. Die
individuellen Gitarrenparts von Ronni waren schon immer
grandios. Der Mann hat einen ganz eigenen Stil, ein
gesunder Mix von modernen und klassischen Elementen, der
TNT aus der Masse der Melodic/Hard Rock-Bands
hervorhebt. Auch die Songs haben wieder Hand und Fuss
und werden der Truppe, die, von den letzten beiden
Outputs enttäuschten, Fans wieder zurückbringen. An die
80er-Highlights kommen die Jungs (noch) nicht heran.
Einige wenige Tracks sind nämlich bloss Lückenfüller.
Das Gros der Songs wird aber den Ansprüchen der Fans mit
Sicherheit gerecht. TNT ist nun wieder die Band, die man
kennt, Tony Miles hat sich als neuer Sänger bewährt und
"A Farwell To Arms" kann man kaufen, ohne negative
Überraschungen erleben zu müssen.
Chris C.
Punkte: 8.6 von 10
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DIABOLICAL – Ars Vitae
ViciSolum Productions/Non
Stop Music
Schweden ist eine, wenn nicht sogar DIE Hochburg des
moderneren Death Metal. Seit 14 Jahren rumpeln und
prügeln sich die Jungs von Diabolical auch schon durch
die Szene. Mit mehr oder auch weniger Erfolg. Das
Problem, dass bei der Flut von Bands nicht alle gross
rauskommen können, liegt auf der Hand. Es geht auch
nicht darum, ob die Instrumente beherrscht werden,
sprich das Können vorhanden ist oder nicht. Denn Die
Combo hat es definitiv im Griff, auf ihrem 4. Longplayer
"Ars Vitae" haben sie insgesamt 17 Tracks gepresst. Gut,
es sind nicht alles 'echte', ausgewachsene Songs. Zum
einen haben wir da ein kurzes, instrumentales Intro, das
einen ins Album reinträgt, und zum anderen ist da an
fünfter Stelle ein weiteres, instrumentales Piece, das
knappe 20 Sekunden dauert. So kann man natürlich schon
auf eine so hohe Anzahl Songs kommen. Aber ansonsten
wird dann schon auf ganzer Länge gezockt. Auf dem Album
sind 4 brandneue Tracks, 9 Live-Songs, die meist sogar
bis dato unveröffentlicht waren. Zusätzlich ist eine neu
aufgenommene version der vergriffenen EP "Deserts Of
Desolation" auf "Ars Vitae" enthalten. Also ein rundum
Sorglos-Paket. Bei den Live-Tracks fehlt es mir etwas an
der Live-Atmosphäre. Die Fans hört man praktisch nie,
und auch die Qualität der Songs ist sehr hoch. Da stellt
sich mir die Frage, ob es 'echt' live ist? Aber sonst
kommen die Songs sehr fett rüber. Im ersten Album-Teil
regiert eher der Mid Tempo-Bereich. Die Band bietet sehr
druckvollen, versierten Death Metal. Immer wieder werden
die Lieder durch ruhige, fast schon sphärisch anmutende
Parts unterbrochen. Die Jungs verstehen es, durch
reduzierte Geschwindigkeit an Kraft zuzulegen und mit
fetter Power und Wucht zu punkten. Im zweiten Teil des
Silberlings, insbesondere bei den Live-Tracks, geht es
dann rasanter zu Werke. Was auf der Bühne
bekanntermassen eh besser kommt. Auf der musikalischen
Ebene kann ich da nicht wirklich was bemeckern. Mit
ihrem tiefdrückenden Spiel und den schnellen Soli oder
auch mal ganz zarten und feinen Melodien wissen die
Gitarristen Tobias und Dan echt zu Gefallen. Sie werden
amtlich von Pär am Schlagzeug und Carl am Bass
unterstützt. Sverkers Organ ist zu jeder Zeit wild
schreiend und growlend, fügt sich aber immer sehr
gekonnt ins Songgefüge ein. Langeweile kommt zu keinem
Moment auf. Die Band versteht es hervorragend, von
wildem Geballer zu schleppend, von prügelnd zu
melancholisch ruhig zu switchen.
André G.
Punkte: 8.5 von 10
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DARKWATER - Where Stories End
Ulterium Records
Nach der Gründung im Jahre 2003 veröffentlichte die
Band 2007 ihr Debut "Calling The Earth To Witness". Mit
"Where Stories End" schenken uns die 5 Schweden ein
weiteres Album im Progressive/Melodic Metal-Bereich. Das
erste Album war noch sehr stark an Bands wie Dream
Theater und Queensrÿche angelehnt. Ich erlaube mir zu
behaupten, dass sogar hierbei recht viel kopiert wurde.
Musikalisch wie auch gesanglich hatte man seine eigene
Richtung noch nicht so ganz gefunden. Bezüglich
Songwriting und Produktion konnte man nun einen Zahn
zulegen und fügte den Aufnahmen eine persönliche Note
bei. Jeder Track auf dem Album erzählt eine Geschichte
über eine aussergewöhnliche Situation oder ein Ereignis
im Leben eines Menschen. Die Band will damit sagen, dass
alles einmal zu einem Ende kommt und egal was man tut
oder wie man sich dagegen wehrt, der Weg, der für einen
bestimmt ist, wird einen in die richtige Richtung
führen. Allgemein wirken die Songs auf mich harmonischer
und strukturierter. Gut, dass man sich laut eigenen
Aussagen hauptsächlich auf die Arbeiten mit Darkwater
konzentrierte, da musste wohl die Zweit-Band Harmony
hinten anstehen. Mit Harmony steuert man in fast
gleicher Besetzung eher den Christian/Power Metal an.
Gemischt wurde die Scheibe von Fredrik Nordström und
Henrik Udd, welche durch Ihre Arbeit mit Bands wie In
Flames, Hammerfall und Dimmu Borgir bekannt geworden
sind. Ganz klar, es gibt mittlerweile unzählige Bands
auf diesem Planeten. Ich denke, es ist nicht gerade
einfach, heutzutage das Rad neu zu erfinden und mit "Where
Stories End" werden Darkwater keine Revolution in der
Musiklandschaft auslösen, aber das muss ja auch nicht
immer zwingend notwendig sein. Ich empfehle das Album
wärmstens allen, die eine Vorliebe für die Kunst der
komplexen Songstruktur haben, dies jedoch gern etwas
melodiöser bevorzugen. Für mich ist die Scheibe wirklich
sehr gelungen.
Liane P.
Punkte: 8.5 von 10
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ZENO MORF - Wings Of Madness
Karthago Records/Non
Stop Music
Es scheint so, als kämen die Norweger direkt aus den
80ern durch ein Zeitloch in unsere Zeit geschossen.
Interessant ist dabei, dass die Band schon seit 1987
besteht und erst nach zweiundzwanzig Jahren ihr Debut
auf die Beine gestellt hat, nämlich 2009. Und nur ein
Jahr später folgt nun der neue Rundling "Wings Of
Madness". Manche Songs hören sich stark amerikanisch an,
andere wieder sind doch beträchtlich Iron
Maiden-orientiert, vor allem macht sich das bei den
zweistimmigen Gitarrensoli und den ruhigeren Momenten
bemerkbar. Sänger Erik Westerlund hat eine
ausdruckstarke, vielseitige Stimme, die hie und Anleihen
zu Ron Philips (Black Angels) und sogar eine etwas
rauere Version von Meat Loaf hat. Die Songs sind
durchwegs gut, leben vom Gesang und starken
Gitarrenriffs. Guter, alter Metal eben. Untermalt von
interessanten Breaks, trockenen Drums ohne viel
überflüssige Effekte und auch mit tollen Chören, vor
allem bei den Refrains. Kurz und bündig gesagt: Wer auf
handgemachten Old Style Metal steht, dürfte an "Wings of
Madness" sicher seine Freude haben.
Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
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SOUL DEMISE – Sindustry
Remission Records
17 Jahre existiert die Nürnberger Combo mittlerweile
bereits. "Sindustry" ist ihre 5. Full Length-Scheibe und
ihr 8. Output überhaupt. Das vorliegende Album würde ich
als ihr Härtestes bezeichnen. Durch die geschickt
arrangierte Kombination von Thrash-Härte und
Schweden-typischer Harmonien, dazu dem technischen
Können der Band, wird ein knallhartes Soundgewitter
losgetreten. Sie verstehen es perfekt, rasend treibende
Brutalität und eingängige Melodieführung zu
verschmelzen. Somit ergibt sich ein homogener und fetter
Sound. Von Beginn weg ist das Ganze im Up Tempo-Bereich
angesiedelt. Die Rhythmusbastion um Drummer Jan treibt
mit seinem gnadenlosen Geprügel straight nach vorne in
die Magengegend. Die Äxte von den beiden 'A's', Andreas
und Alex, bieten das volle Brett. Sie variieren zwischen
wildem Geriffe und pfeilschnellen Soli. Gekonnt mischen
sie noch ein paar Melodieläufe in die Songstrukturen,
damit machen sie das Ganze um ein grosses Stück
abwechslungsreicher. Die 10 Songs sind vom Aufbau und
den Strukturen her leider ziemlich ähnlich, was das
Vergnügen ein kleines bisschen schmälert. Was mich
persönlich auch etwas stört, sind die elektronischen
Einspieler, und dass die doch fette Stimme von Roman
zwischendurch verfremdet wird. Leider geht sie, gerade
zu Beginn der CD, etwas im Soundgewand unter. Ich finde,
da sollte vom Mix her das nächste Mal der Gesang etwas
mehr in den Vordergrund geholt werden. "Sindustry" ist
aber alles in allem trotz ein paar kleinen Abstrichen
ein Hammer-Melodic/Death Metal-Album. Groovig, treibend,
hart prügelnd und doch immer mit der nötigen
Melodiösität, ungestümer Energie und Wucht.
André G.
Punkte: 8.3 von 10
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BAD HABIT – Atmosphere
AOR Heaven/Non
Stop Music
Vor beinahe 24 Jahren wurde
die schwedische Formation Bad Habit gegründet. Mit "Atmosphere"
veröffentlicht die Truppe Album Nummero zehn. Keine
schlechte Leistung, wenn man bedenkt, dass die
achtzigermusikvernichtende Grunge-Zeit dazwischen lag.
Doch Bad Habit haben die Zeit überdauert, leider aber,
ohne den grossen Wurf zu landen bzw. ohne den
Bekanntheitsgrad kommerziell wirklich gesteigert zu
haben. Eigentlich erstaunlich, denn Bad Habit haben mit
"Atmosphere" ein richtig tolles Melodicwerk vorgelegt,
vielleicht sogar das Beste in der Bandgeschichte. Obwohl
man einige externe Songwriter beigezogen hat, erscheinen
keine grossen Namen im Booklet. Mit anderen Worten, Bad
Habit sind offensichtlich ein eingespieltes Team, das es
fertig bringt, die langjährige Erfahrung positiv in das
Album einfliessen zu lassen. Obwohl die Truppe in den
80ern startete und Grundsätzlich diesem Sound treu
geblieben ist, klingt "Atmosphere" nie abgehalftert.
Dafür sorgen kreative Songs, die diverse Male mit
eingängigen Refrains glänzen. Grosse Melodien schreiben
zu können scheint ein weiteres Merkmal der Jungs zu
sein. Nur selten müssen diesbezüglich Abstriche in Kauf
genommen werden. Schön knackige Gitarren dominieren die
Szene, das Keyboard wird von den Sechssaitigen dezent in
Schach gehalten, ohne ihm aber die Existenz streitig zu
machen. Auch die Vocals von Bax Fehling kommen
erstaunlich kraftvoll und mit viel Tiefgang rüber.
Songtechnisch deckt man das breite Melodicspektrum ab.
Zwischen knackigem Hard Rock und Herzschmerzballaden ist
alles vorhanden. Unter den total 13 Tracks sind zwar
einige bloss Durchschnitt, wirklicher Ausschuss ist aber
nicht zu entdecken. Melodic-Fans werden ihre helle
Freude an der Scheibe haben.
Chris C.
Punkte: 8.2 von 10
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SHRAPNEL – Hellbound
Eigenvertrieb
Das australische Duo Shrapnel macht schon seit 16
Jahren zusammen in diversen Bands Musik. Die Herren
Doepel und Rando haben sich nun gedacht, es sei an der
Zeit, eine neue Scheibe mit Songs aufzunehmen, die sie
in den letzten 10 Jahren geschrieben haben. Und was wir
auf "Hellbound" zu hören kriegen, ist kompromissloser
Old School-Trash Metal. Es wird geknüppelt, getrommelt
und die Saiten massakriert, als gäbe es keinen neuen
Morgen. Es gibt aber auch ruhigere Passagen. So geht's
bei "I Am The Hell" und "The Power Is Mine" schon fast
ins Mid Tempo rein und verspricht ein wenig Abwechslung.
Gott scheint auch nicht wirklich ein Freund der Aussies
zu sein. Die besten Beispiele hierzu sind vor allem
"Hang On The Cross" und "Trample The Altar".
Gotteslästerung in Reinkultur. Alles in allem ist das
Songwriting nicht sehr ausgeklügelt, es gibt keine
gesanglichen Finessen und auch die Melodien fehlen. Aber
bei diesem Thrash-Gewitter ist das auch nicht nötig.
Jeder Fan dieser Stilrichtung muss zugreifen. Der Rest
lässt wohl lieber die Finger davon.
Timo K.
Punkte:
8.0 von 10
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BENEATH THE FROZEN SOIL / EVOKEN – Split
I Hate
Records
Split-Scheiben sind ja wie Compilations immer so
eine Sache für sich. Entweder es kommt was wirklich
Ordentliches dabei raus, oder man kann die Scheibe
getrost in die Tonne kloppen. Zwischendrin ist kaum
Spielraum, zumindest nach meiner bisherigen Erfahrung.
Nun, Evoken spielen grob gesagt Death/Doom Metal, aber
mit einer dermassen überwältigenden Atmosphäre, dass
einem da spontan Dolorian oder auch Ahab in den Sinn
kommen. Die 4 Tracks der Amis sind weder wahnsinnig derb
noch nihilistisch gehalten, über die im Hintergrund
gehaltenen Rhythmus-Gitarre schwebt beinahe der
zerbrechliche Klang der Lead Guitar, bestimmte Samples
werden ebenfalls spartanisch eingesetzt, um der
allumfassenden Verderbnis ein ganz spezielles Gewand der
Trostlosigkeit zu verpassen. Passt wunderbar in die
momentane Jahreszeit. Eigentlich bin ich sogar der
Meinung, dass man hierbei nicht nur von einer bestimmten
Art von Musik sprechen kann, denn hier wird ein ganz
eigenes Gefühl der Trauer transzendiert, das so nicht
sehr häufig geschieht. Die Vocals sind generell gegrowlt
und gegrunzt, stellenweise werden auch gesprochene Parts
eingeflochten. Es ist sehr schwierig, diesen Soundtrack
in Worte zu fassen, das muss man gehört und selbst
erlebt haben! Extrem schön, hart und zerbrechlich
zugleich, es erinnert irgendwie an My Dying Bride. Nun,
Beneath The Frozen Soil spielen im Grunde genommen in
derselben Liga wie Evoken, existieren allerdings noch
nicht so lange und haben bisher auch erst eine EP sowie
eine weitere Split-Platte mit Negative Reaction
veröffentlicht. Musikalisch gesehen sind Beneath The
Frozen Soil zwar auch sphärisch, aber eher
erdrückend-doomig – nihilistisch oder stellenweise
monoton passt auch. Dies muss kein Negativpunkt sein,
aber er ist erwähnenswert. Was soll man dazu noch gross
sagen? Dieser Split stellt zwei Bands vor, die es
definitiv verdient haben, erwähnt respektive gehört zu
werden. Evoken bedienen eher die melodisch-sphärische
Fraktion, während Beneath The Frozen Soil eher direkter,
niederschmetternder sind und weniger Spielereien
zulassen. Wenn man sich für diese Art von Sound
interessiert, sollte man unbedingt mal in dieses Werk
reinhören und dann die Bands einzeln abchecken, da
könnten sich noch Welten öffnen!
Toby S.
Punkte:
keine Wertung
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SCHAMMASCH – Sic Lvceat Lvx
Black Tower Productions/Non
Stop Music
Von den Schweizern mag der eine oder andere
inzwischen auch schon gehört haben. In den letzten
Monaten haben die drei doch einige Konzerte gespielt.
Zudem spielen die Herren auch in anderen Bands, und da
der Kreis in der Schweiz doch nicht gerade der grösste
ist, wird man ja wohl auch Blutmond kennen. Nun, wie
sich aber schon im bedeutungsschweren Namen erraten
lässt, bewegt sich das Erstwerk in Richtung überlegter,
avantgardistischer Musik. Soll heissen druckvolle
Qualität, stilistisch abwechslungsreiche Gitarrenarbeit,
von Kreischen bis Growlen alles, was aus einer Stimme
rauszuwürgen ist. Die häufig doomigen Gitarrenwände
werden gekonnt mit schnellem, repetitiven Riffing
durchbrochen. "No Light From The Fires" ziert sich zudem
mit akustischen Gitarren und Glockenschlägen am Ende des
Liedes. Aber auch in anderen Tracks glänzen verspielte
Passagen durch das Dunkel der monotonen, erdrückenden
Grundstimmung und verpassen dem Werk eine überaus starke
Charakteristik. Auch "Black But Shining" überzeugt mit
langsam aufbauender Atmosphäre, walzt sich rituell durch
einige eisige Riffs, klingt im Mittelteil kurz ab für
einen letzten Atemzug und brennt mit Blastbeats durch.
Toller Song! Bei der gesamten Qualität und
Eigenständigkeit des Albums fehlt mir aber der letzte,
alles zusammenhaltende Kitt, der rote Faden, die Materie
zwischen den einzelnen Songs. Es werden verschiedene
Emotionen angeschnitten, verschiedene Geschichten
erzählt, aber das Werk als Gesamtes ist noch einen
kleinen Schritt davon weg, in die Geschichte einzugehen.
Aber hey, Hut ab für das wahrscheinlich stärkste
Newcomer-Album des letzten Jahres!
Tristan
Punkte:
7.8 von 10
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SAECULUM OBSCURUM - Into The
Depths Of Oblivion
Twilight/Non
Stop Music
Saeculum Obscurum bedeutet dunkles Jahrhundert. Für
uns Hörer eröffnet dieses deutschen Melodic/Death
Metal-Combo ein dunkles Jahr. "Into The Depths Of
Oblivion" ist ihr Debut. Mit viel Spielfreude,
technischen Finessen und dem Mut, auch andere
Stilrichtungen einzubauen, können die fünf Deutschen ein
starkes Stück Musik abliefern. Da der Black Metal ebenso
in das Schaffen von Saeculum Obscurum gehört und sie
sich mit viel Bombast und epischen Gitarrenwänden
herumschlagen, denkt man relativ rasch an Keep Of
Kalessin. Doch die Münchner sind absolut kein Abklatsch
irgendwelcher Extreme Metal-Bands. Saeculum Obscurum
präsentieren sich eigenständig, wenn auch nicht
vollkommen auf neuem Boden. Die Musiker strotzen nur so
vor Spielfreude, und Sänger Thorsten growlt sich die
Seele aus dem Leib. Vor allem, wenn die Gitarren zum
Vorschein kommen und sogar Heavy Metal-Ähnlichkeiten
festgestellt werden können, ist "Into The Depths Of
Oblivion" besonders ergreifend. In gewissen Passagen
wirkt das Werk durch das zu sehr im Vordergrund stehende
Keyboard kitschig, aber weil es sich hier um eine
Seltenheit handelt, ist dies nicht erdrückend. Saeculum
Obscurum zeigen mit ihrem Debutalbum eine beeindruckende
Leistung. Viel Liebe fürs Detail und eine grosse Portion
Bombast machen den etwas ausgelutschten Melodic/Death
Metal wett, und wenn sie jetzt in Zukunft noch an ein
paar neuen Ideen arbeiten, muss mit den fünf Deutschen
gerechnet werden.
Yannick S.
Punkte:
7.8 von 10
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SEVEN THORNS – Return To The Past
Nightmare Records
Die ersten Klänge lassen auf eine Helloween-, Gamma
Ray-, Angra- und Edguy-Kopie tippen. Allerdings klar im
Fahrwasser der zweiten Generation mit Bands wie
Nostradameus, Saidean oder Manticora. Das klingt alles
hörbar und tut keinem weh. Aber in meinen Augen ist das
eine weitere Band, die das Universum nicht braucht, weil
es davon einfach schon zu viele gibt. Kann sein, dass
Seven Thorns dabei noch obenauf schwimmen, aber unterm
Strich bleibt es eine Truppe, die den Grossen das Wasser
nicht reichen kann. Auch wenn die Dänen mit Liedern wie
"Through The Mirror", "Freedom Call", "Countdown", "Fires
And Stormes" und "Spread Your Wings" gutes Material zu
bieten haben, schlussendlich scheitert auch einiges an
der eigentlich guten, aber monotonen Stimme. Das
Material hat gute Melodien, die auch hängen bleiben
können, ist aber sehr ähnlich aufgebaut und bietet
selten Abwechslung. Da gibt es einfach zu viele Combos,
die das besser umsetzen. Wer sich als absoluten Die
Hard-Power-Metaller sieht, kann hier bedenkenlos
zugreifen. Wer sich aber auch neben diesem Stil anderes
anhört, sollte hier zuerst einmal antesten.
Tinu
Punkte: 7.5 von 10
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YOUNG GUNS - All Our Kings Are Dead
Live Forever/PIAS
Das Debut-Album der jungen Briten weiss mit vielen
netten Melodien und Arrangements zu gefallen. Obwohl es
das Zeug zum Klassiker nicht hat, offenbart "All Our
Kings Are Dead" das Potential der Alternative-Rocker.
Denn die Young Guns verstehen den Wechsel zwischen laut
und leise und bauen immer wieder schöne Spannungsbögen
auf, die meist in mehrstimmige Refrains münden. Die
Stimme von Sänger Gustav Wood vermag zwar nicht mein
Herz zu berühren, schafft aber eine angenehm
melancholische Stimmung. Die Stärke der Band liegt aber
auch darin, aus den immer ähnlichen Zutaten ein Album zu
gestalten, welches man bis zum Schluss hören kann. Mal
hymnisch ("At The Gates"), mal stampfend ("Elements"),
mal nach vorne dreschend ("D.O.A") und mal verspielt
("After The War") sorgen sie für reichlich Abwechslung.
Und trotzdem möchte ich die Band nie live erleben. Zu
weinerlich klingen sie mir, zu sehr dominieren die
Gitarren-Wände und zu wenig Rock'n'Roll höre ich heraus.
Für Freunde des Alternative Rocks könnten die Young Guns
aber durchaus zur Offenbarung werden. Denn schlecht ist
der Rock der Briten definitiv nicht. Es bleibt also
spannend, wie weit sich die Band bei ihrem Zielpublikum
nach Oben spielen können. Mit "All Our Kings Are Dead"
besitzen sie für den Aufstieg zwar kein
Gondelbahn-Ticket, dafür aber eine solide
Bergsteiger-Ausrüstung. Der Weg wird also hart, dafür
werden die Briten aber jeden erreichten Meter bewusst
geniessen und feiern können.
Roger W.
Punkte:
7.5 von 10
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BLACK HAWK – Straight To Hell
Karthago Records/Non
Stop Music
Es ist kaum zu glauben, aber "Straight To Hell" ist
wirklich erst die vierte Veröffentlichung der Band aus
Schleswig Holstein seit 1981. Nun, wenn man sich im Netz
die turbulente, durch Besetzungswechsel und Zwangspausen
geprägte Bandbiographie mal reinzieht, ist das nicht
weiter verwunderlich. Vor diesem Hintergrund und
angesichts der Tatsache, dass Black Hawk jenseits
jeglicher Trends und Anbiederungen traditionellen
80er-Teutonenmetal fabrizieren, muss ich sagen: Hut ab!
So viel Beharrlichkeit und Standvermögen in dieser
relativ brotlosen Sparte für Undergroundbands zeugt vom
wahren Glauben dieser Jungs, die mit ihrer Attitüde
Phrasendrescher wie Joey De Mayo mächtig blass aussehen
lassen! Zweiter grosser Pluspunkt ist der saubere,
druckvolle Sound der Scheibe, wofür sich Produzent Dirk
Schlächter verantwortlich zeichnet; eine angenehme
Abwechslung zur sonst leider viel zu verbreiteten
Meinung, echte Underground-Bands müssten sich durch
einen grottigen Klangbrei von der kommerziellen Masse
abheben. Natürlich trieft der Old School-Metal von Black
Hawk thematisch und erst recht kompositorisch nur so von
Metal-Klischees, aber es ist nicht von der Hand zu
weisen, dass innerhalb der Szene eine wachsende Schar an
Fans gerade nach diesem immer wieder totgesagten Stil
verlangt. Mal flott ("Isolation", "Nothing To Lose"),
mal im alles pulverisierenden, stampfenden Mid Tempo ("Shoot
Shoot", "Guardians Of The Night") oder schlicht in der
allseits beliebten Rock'n'Roll–Schublade beheimatet
("Bad Pussy"), und natürlich alles immer sehr
riffbetont, lassen die Songs von Black Hawk das Herz
jedes traditionellen Metallers höher schlagen.
Selbstverständlich dürfen gewisse Referenzen an
verblichene und noch lebende Zunftgenossen nicht fehlen,
jedenfalls erinnert mich der Refrain im wuchtigen
Titelsong "Straight To Hell" stark an Helloween, und im
Solo desselben Titels konnte man sich eine Verneigung
vor Beethoven und seiner 5. Symphonie nicht verkneifen.
Mit dem Instrumental "Crystal Shark" senden die Jungs
hingegen einen Gruss an jene klassisch inspirierte
Gitarrengötter, die über Mike Varney's Label Shrapnel
Records ab Anfang der 80er Jahre den Markt mit ihren
Kabinettstückchen förmlich überfluteten, und die
gelungene Coverversion von Saxon's "Crusader" in der
Mitte des Albums muss ich wohl nicht weiter
kommentieren. Mit dem etwas sanfteren, aber dennoch
grandios symphonischen "Seven Years Of Pain" servieren
die Jungs dem Hörer sogar eine jener Powerballaden, zu
der man selbst als Kuttenträger die Matte andächtig
schütteln darf. "Straight To Hell" bietet dem Metaller
also nix Neues, aber dafür altbewährten, soliden
deutschen Stahl, wie wir ihn vor rund dreissig Jahren
durch Bands wie Accept, Steeler, Grave Digger oder
Sinner kennen und lieben gelernt haben, da muss ich mir
um die Zukunft unserer Musik keine Sorgen machen. Up the
horns!
Mirko B.
Punkte: 7.4 von 10
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RAW - Moshpit
MDD
Records/Max Music
Das Jahr ist noch jung, so gesehen in den
Startlöchern, der Nebel von der Sylvesternacht langsam
am Verfliegen und es geht schon wieder thrashig zu und
her mit einer Formation aus Deutschland, um es genauer
zu nehmen kommen die Jungs aus Mannheim. Man hat die
ersten drei Demos nochmals frisch aufgenommen und von
Master Andy Classen veredeln lassen. Macht summa
summarum 20 Songs auf einer CD, nicht schlecht, würde
man meinen. Ich hätte den einen oder anderen
weggelassen, denn nach 10 Songs ist man recht gut
bedient - dass soll nicht heissen, dass alles
Durchschnitt ist, aber richtige Hammertracks sucht man
da vergebens. Das Niveau ist verdammt schnell, die
Breaks spärlich, die Wiedererkennung fällt fast gänzlich
weg - nein Leute, das andere Mal ein wenig mehr Masse
und dafür mehr Qualität! Wen's dennoch interessiert,
kann sonst ja mal ein Ohr riskieren.
Daniel J.
Punkte:
keine Wertung
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EXCRUCIATOR - By The Gates Of Flesh (EP)
Heavy Artillery Records
Excruciator, ein noch unbekannter Act aus
Portland/Oregon, hat schon bereits mit dem in 2009
veröffentlichen Demo im Untergrund Aufsehen erregt. Dies
führte dazu, dass die 5 Youngsters bereits mit Bands wie
Forbidden oder Enforcer auftreten konnten. Mit der EP "By
The Gates Of Flesh" wird nun ihre erste offizielle
Scheibe abgeliefert. Das Material ist recht traditionell
und bewegt sich in Richtung Slayer, Kreator und Dark
Angel. Excruciator spielen einen ehrlichen und
aufrichtigen Trash Metal und verhexen den Zuhörer mit
einer atemlosen Geschwindigkeit und einer ordentlichen
Portion Energie. In Songs wie "Malevolence Impure" wird
ein Level von Brutalität erreicht, welche etliche Trash
Metal-Anhänger beglücken könnte. Der dritte und längste
Song (6:31) "The Edenwitch of Torment" startet zur
Abwechslung ganze 2 Minuten lang noch ganz gemütlich,
melodiös und instrumental, um danach mit Gesang und
Speed aufzufahren. "Fatal Fornication" hingegen fällt
gleich mit der Tür ins Haus und prügelt mit roher Gewalt
auf den Hörer ein. An "Reign In Blood", welches mit bis
zu 250 bpm (beats per minute) zum schnellsten Werk der
Geschichte von Slayer zählt, kommt der Nachwuchs sicher
nicht heran, aber was ja nicht ist, kann ja noch werden.
Liane P.
Punkte:
keine Wertung
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DEVILATE – A Picture Of Misery (EP)
Terrasound Records
Mit einer 5 Track EP kommen die Österreicher um die
Ecke. Der Sound ist irgendwo in der Mitte zwischen Death,
Metalcore und Thrash Metal anzusiedeln. Nichts wirklich
Weltbewegendes, aber es drückt unheimlich hart.
Insbesondere das Drumming ist der absolute Killer. Die
Double Base bringt jede Nackenmuskulatur zum Glühen. Bei
den Gitarren gibt es sicherlich keine Weltneuheit zu
geniessen, aber fette Riffs, die gehörig ballern, sind
an der Tagesordnung, bei den Soli wird dann sehr flinke
Fingerarbeit verlangt. Die beiden Gitarren wechseln ihr
Spiel gekonnt ab oder duellieren sich auch gerne mal.
Das Ganze besitzt starkes Göteborg-Feeling. Das Organ
des Fronters kommt gut rüber: Wütend und böse brüllt er
seine Melodeath-Shouts in die Gehörgänge. Die EP ist mit
einem Bombensound ausgestattet, was den Songs noch einen
grossen Tick mehr an Wumms verpasst. Die 20 Minuten
Spielzeit sind aber einfach zu kurz - wenn man richtig
warm ist, ist es schon Zeit, um von Vorne zu beginnen.
Man kann nur hoffen, dass die ösis bald mit einem
Longplayer um die Ecke kommen. Ein fettes Teil, diese
zweite EP. Das Songwriting ist sehr gekonnt, die Stücke
bieten flotte Hooks, Mitsingparts und ganz viel Groove
und Wucht. Fans des modernen Death Metal/Metalcore
dürfen hier ohne anzutesten zugreifen.
André G.
Punkte:
keine Wertung
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HELL IN THE CLUB - Let The Games
Begin
Avenue Of Allies Music/H'Art
Die Italiener Hell In The Club haben sich ganz dem
partytauglichen Glam Rock verschrieben, und wer mich
kennt, weiss, dass ich Hairspray und rosa Schleifchen
nicht gerade für essenzielle Zutaten für gute Musik
halte. Dennoch habe ich mich bemüht, neutral und
unvoreingenommen an "Let The Games Begin" heranzugehen
und wurde dabei durchaus positiv überrascht. Bestehend
aus der Rhythmussektion von Secret Sphere, dem Sänger
von Elvenking und einem Gitarristen, der nebenbei noch
in einer Iron Maiden– und Toto-Coverband tätig ist,
klingen Hell In The Club auf dem soundtechnisch schön
fett knallenden Debut keinesfalls so süsslich und
fröhlich, wie ich eigentlich befürchtet hatte. Der
Opener "Never Turn My Back" geht bei mir noch lediglich
als ganz nett durch, aber bereits ab dem zweiten Track
beweisen die Italo-Sleazer, dass sie offensichtlich die
Essenz von Mötley Crüe, Ratt, Guns'n'Roses, Cinderella &
Co. in sich aufgesogen und verinnerlicht haben. Dass
dabei leider auch vereinzelt negative Aspekte hängen
geblieben sind, zeigt sich in schmerzlicher Weise beim
sechsten Song "Another Saturday Night". Da wird so viel
schmalziges Sunset Strip-Lebensgefühl und Happyness
versprüht, dass es mich nur noch so schüttelt. Ganz,
ganz übel, Mötley Crüe und Poison hätten es nicht
schlimmer machen können, mit diesem Song haben sich Hell
In The Club einen Totalausfall geleistet, aber es bleibt
zum Glück der einzige Schuss in den Ofen von insgesamt
zwölf Tracks. Davon abgesehen dominieren wirklich
starke, melodische Rocksongs mit Hooks und Refrains, die
sehr schnell ins Ohr gehen und dort auch bleiben. Egal
ob mit durchgetretenem Gaspedal ("No Appreciation"),
coolem Dr. Feelgood-Groove ("Forbidden Fruit") oder
balladesk ("Star"), immer wieder schaffen es die Jungs,
durch spürbare Spielfreude und einfachen aber packenden
Arrangements den Hörer zu fesseln. Beim seit geraumer
Zeit angelaufenen Glam- und Sleaze-Revival werden es
Hell In The Club zwar nicht leicht haben, aber dennoch
sollten sie ihren wohlverdienten Platz inmitten ihrer
toupierten und gepuderten Bundesgenossen finden, vor
allem, weil bei ihnen die musikalische Darbietung
offensichtlich allererste Priorität geniesst, da steckt
ganz klar sehr viel mehr Skid Row als Pretty Boy Floyd
drin; das obligatorische und nicht übertriebene Gepose
ist bei dieser Band glücklicherweise wirklich nur
schmückendes Beiwerk. Sollten sich die Jungs mal dazu
entschliessen, ihrem nördlichen Nachbarn einen Besuch
abzustatten, werde ich mir ernsthaft überlegen, ihre
Livequalitäten vor Ort abzuchecken, denn wenn sie auf
der Bühne halten, was sie auf Konserve versprechen, dann
ist ein unterhaltsamer Sleaze- und Hard Rock-Abend
garantiert. Wirklich grosses Kino für ein Debutalbum!
Mirko B.
Punkte:
7.3 von 10
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VOICE OF REVENGE – Voice Of
Revenge
MDD
Records/Max Music
Mit ihrem ersten Album beweisen die Würzburger
Death-Metaller, dass nicht nur Skandinavier und die
Metalheads jenseits des grossen Teichs richtig geilen DM
machen können, sondern auch die Lederhosenfraktion in
Bayern. Beeinflusst von beiden Richtungen klingt die
Band ein bisschen wie In Flames in den guten alten
Zeiten, doch schaffen es Voice Of Revenge, allen Songs
ihren persönlichen Stempel aufzudrücken – brutal und
melodisch zugleich. Nach einem lauschig anmutenden Intro
mit Regen und Donnergrollen, das eigentlich besser zur
Power Metal-Brigade passen würde, zeigen die deutschen
Todes-Rächer, dass sie es durchaus ernst meinen. "Falling
Mask" und "Seasons In Misanthropy" begeistern gleich zu
Beginn der Platte mit einer eingängigen Melodie. Doch
bleiben die Deutschen dem Death Metal treu, mit
aggressiven Drums und abwechslungsreicher
Gitarrenaction, bei denen Nackenschmerzen vom Headbangen
vorprogrammiert sind. Mit "Ruins" kehren sie kurz zur
nostalgischen Stimmung des Intros zurück, mit Riffs, die
mehr an klassischen Heavy Metal erinnern als an Death
Metal. 47 Minuten geballte Ladung Metal, und das bei nur
10 Tracks, die es schlussendlich auf den Silberling
geschafft haben – doch leider ist länger nicht immer
besser. Nach 5 Minuten scheint den Tracks jeweils die
Puste auszugehen und die Power, mit der jeder Song sich
ankündigt, verraucht... Aber wie sagt man so schön? Es
ist nicht die Länge die zählt, sondern die Technik – und
die haben sie drauf!
Patricia
Punkte:
7.2 von 10
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PIGSKIN - The Never Ending Black
Non
Stop Music
Aus Good Old Helvetia, richtig gesehen von Siebnen
(SZ) stammen die fünf Burschen Dani (V), Jeff (G), Sean
(G), Sigi (B) und Reto (D) und wollen nur eins, nämlich
einen Plattenvertrag. Das wollen eigentlich alle, die
eine Truppe aus dem Boden stampfen, nur schaffen es halt
die Wenigsten. Bei Pigskin ist es so, dass man schon
seit 1997 beständig das gleiche Line Up und schon 2
Alben und 2 Eps veröffentlicht hat. Man hat auch
regelmässig getourt, so um die 200 Konzerte
durchgestanden, und das sogar im Vorprogramm von
Testament, Soufly und Konsorten. Das will was heissen!
Nun, bei den 10 Tracks von "The Never Ending Black" gibt
es viel Tempo, noch mehr Groove und die Instrumentierung
kann sich durchaus sehen lassen. Thrash Metal, der recht
gut ist, produktionstechnisch von V.O. Pulver super ins
Szene gesetzt, aber es fehlen mir einfach die
sogenannten 'Aha'-Effekte. Die Hits oder einfach ein
Song, den man nach ein oder zwei Mal hören sofort sagen
kann: Das ist es! Nun, trotzdem wollen wir hier nicht
Trübsal blasen, und ich würde meinen, hier haben wie
eine anständige Leistung von einer hungrigen
Thrashkapelle, die sicherlich mit ein wenig Glück einen
Plattendeal an Land ziehen wird, und hey: Es gibt zig
andere Bands, wo man sich fragen muss, wie die an einen
Deal gekommen sind.
Daniel J.
Punkte:
7.0 von 10
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GRAND SERMON – Massive Domain
MDD
Records/Max Music
Grand Sermon, welche eigentlich schon seit 1997
aktiv sind, aber erst jetzt mit ihrem Debut-Album um die
Ecke kommen, bestehen zum Teil aus bekannten Gesichtern
wie Stefan Fimmers (Bassist bei Necrophagist) und Jan
Sotiriu (Drums bei Soul Demise). Geboten wird absolut
professioneller alte Schule Death Metal mit der nötigen
Prise Technik, ohne dabei eingängige Hooklines vermissen
zu lassen. Das Ganze lässt sich am Besten als
Klassentreffen der technischen Euro-Death und der eher
catchy US-Death-Schule beschreiben. Wer auf Sinister,
Suffocation, Slayer (vor allem bei "Banks Of Acheron")
oder auch auf ganz alte Six Feet Under steht, kann hier
bedenkenlos zugreifen. Schön düster mit der
dazugehörigen Atmosphäre werden hier Teile aus "Dante's
Inferno" vertont. Die Produktion ist auch schön alte
Schule, mit der nötigen Dynamik (im Gegensatz zu den
glattgebügelten, ultra-high-gain Produktionen von
heuzutage), wie sich das zu dieser Art von Sound gehört.
Der groovige Todesmetall mit gelegentlichen
Blastausflügen und vereinzelten Soli sollte also
Genrekenner sicherlich ansprechen. Für ein Debut auf
jeden Fall schon mal sehr beachtenswert.
Ralf W.G.
Punkte:
7.0 von 10
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SNOVONNE – It's Sno, Baby – Not
Sugar
KS Music
Als ich die CD erstmals in die Finger kriegte, hob
sich mir unwillkürlich die Augenbraue: "It's Sno, Baby -
Not Sugar". Was soll denn das für ein Titel sein? Ein
Blick auf die Homepage der slowakisch-englischen Band
verstärkte meinen Verdacht, dass es sich bei Snovonne um
einen schrägen Lady-Gaga-Verschnitt handeln könnte, der
sich irgendwie im dunklen Genre verirrt hat... Der erste
Song, der dem Album den Namen gab, bestätigte diesen
Eindruck nur – chaotisch und eine Stimme, bei der im
Studio kräftig nachgeholfen wurde. Doch wie schön, dass
der erste Eindruck trügen kann! Denn obwohl (oder gerade
weil) ich mit den niedrigsten Erwartungen der Dinge
harrte, die da kommen mögen, wurde ich von einem
Feuerwerk an verschiedenen Stimmungen überrascht, die
dieses Album einzigartig machen. Mit Texten, die unter
die Haut gehen und gewagten musikalischen Kompositionen,
entführt Sängerin Snovonne einen tief in ihr Reich, wo
man auf Gothic Rock, gepaart mit frechen Popelementen
und anderen Genre-übergreifenden Einflüssen trifft. Das
Konzept geht auf – meistens, zumindest. Mitunter sind
die pompösen Pseudo-Gothic-Orgeleinlagen allerdings zu
viel des Guten, gehen nur ungern eine Bindung mit dem
poppigen, auf tanzbar gemachten Rhythmus ein und scheuen
zurück vor den elektronisch verzerrten Stimmfetzen (z.b.
"Life Needs Fools"). Dann wiederum gibt es wirklich gute
Kompositionen wie "Cradlesong", "Dressed In White", "Fatalism"
oder "Wasting Time", die der Opernsängerinnen-Fraktion
des Genres zeigen, dass es auch anders geht. Fazit:
Snovonne liefern poppigen Gothic Rock, der von der
charismatischen Stimme der Sängerin/Songwriterin
getragen wird (wenn nicht grade damit rumgespielt wird)
und mit frechen Kombinationen überrascht: Ein
abwechslungsreiches Album, das nicht nur Gothic-Fans
gefallen dürfte.
Patricia
Punkte:
7.0 von 10
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RAVEN HENLEY - Richtung Schicksal
Rookies&Kings/Musikvertrieb
"Richtung Schicksal" verkörpert Deutsch-Rock mit
einem Schuss Punk und einem Tropfen Country-Musik,
welcher an der Nordsee in Husum, Deutschland geboren
wurde. Geschliffen, vollendet und stark beeinflusst
haben das Ganze jedoch die Gründer Stefan Harder und
Philipp Burger von Rookies & Kings Records. Das Duo
zeichnet sich ebenfalls für die Band Frei.Wild
verantwortlich, bei denen Stefan Burger am Mikrophon
steht. Stefan und Philipp waren es auch, die ganz im
modernen Stil bei youtube den jungen Musiker (24) durch
die dort veröffentlichten Coverversionen entdeckt haben.
In den Texten verarbeitet man hauptsächlich Geschichten
über die Höhen und Tiefen des Lebens, wie zum Beispiel
in "Nie und Nimmer!" oder "Neue Ziele – Neues Glück".
Ich schreibe bewusst 'man', da das Songwriting leider
nicht aus eigener Feder stammt, sondern unter Anderem
ebenfalls von Philipp Burger umgesetzt wurde. Gesanglich
erinnert Raven, der mit bürgerlichem Namen Patrick
Henselin heisst, an eine Mischung aus Bela B. und
Campino. Ich werde den Gedanken nicht los, dass man hier
bewusst ein kommerzielles Produkt schaffen wollte und
ganz gezielt darauf hingearbeitet hatte. Raven Henley
wirkt auf mich wie ein Puzzle, das man aus vielen Teilen
zusammen gesetzt hat und nun versucht, es zu
'verkaufen'. Textlich und musikalisch für mich kein
besonderes Highlight, obwohl die Produktion an sich gute
Qualität vorweist. Hier fehlt mir etwas das Herzblut.
Liane P.
Punkte:
keine Wertung
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ARCHITECTS - The Here And Now
Century Media/EMI
Mit Architects kehrt ein junges britisches Quintett
ins Rampenlicht zurück, das sich bereits mit allen
Wassern gewaschen hat - die Band hat in ihren sieben
Jahren der Existenz nun bereits fünf Alben
veröffentlicht, und sich vor allem im Fährwasser von "Hollow
Crown" (Century Media, 2009) die Hinterteile abgetourt.
Baute die Band bis anhin extremst nahe am Hardcore, so
ist der direkte Sound auf "The Here And Now" einem
progressiveren Ansatz gewichen - Vergleiche mit etwa der
aktuellen Underoath-Scheibe kommen also nicht von
ungefähr. Fett sind zudem auch die Soundtüfteleien
geworden, wobei Architects aber auf elektronische
Spielereien verzichten und ihr Matieral grösstenteils
mit dem Standardbesteck einprügeln – ein paar akustische
Gitarren mal ausgenommen. Der Opener "Day In Day Out"
überzeugt dann auch mit einem simpel gestrickten Riff, "Learn
To Live" atmet vor dem vielstimmigen Höhepunkt noch mal
Tief durch, "Delete, Rewind", "BTN" und "Stay Young
Forever" sind eher direkte Partyknaller, "An Open Letter
To Myself" und "Heartburn" nehmen den Fuss etwas zu
kitschig vom Gaspedal, und "Year In Year Out" trumpft
noch mal mit kompositorischer Grösse und einem
Gastbesuch von Greg Pucciato (The Dillinger Escape Plan)
auf. Zusätzlich zur offensichtlich überlegten
Ausrichtung der Scheibe, hat Produzent Steve Evetts dem
Silberling einen transparenten, mittigen und druckvollen
Sound verschafft, der Hand in Hand mit dem Konzept geht.
Klarer Fall, "The Here And Now" ist bis hierhin das
ausgereifteste Werk von den Architekten, wenn der
Scheibe auch die eine oder andere Kante fehlt - die
Songs kommen ob all der Konzeptarbeit äusserst
geradlinig daher, dürften aber zwischendurch etwas mehr
reinhauen.
El Muerte
Punkte:
7.0 von 10
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SOULLINE – The Struggle, The Self And Inanity
Quam Libet Records/Non
Stop Music
Melodic/Death Metal from Switzerland! "Oh, How do
you say "Hell yeah!” in Swedish?”. Doch ja, Diese Band
kommt wirklich aus der Schweiz, obwohl sie definitiv der
schwedischen Schule angehört. Die Tessiner beweisen
jedoch, dass sie diese Kunst weiter entwickelt haben und
bringen neben geilem Melodic/Death Metal à la In Flames
und Amorphis (eher die älteren Sachen) auch noch mal was
Neues mit rein. Neu sind vor allem die schon fast episch
wirkenden Keyboard-Zwischenspiele, die sich an den
typischen Death Metal-Drums vorbeidrücken und sich mit
den Clear-Vocals ein Duell liefern, bei dem der Gesang
allerdings hoffnungslos untergeht. Trotz starkem
Growling und Scream-Vocals schaffen es Soulline nicht,
diese Power auch in die melodiöseren Zwischenspiele mit
rein zu bringen und bleiben mit einem etwas schwach
anmutenden, an Ville Valo erinnerndes Gemurmel hinter
den Grossen des Melodeath zurück... Doch dann kommt ein
geiler Song wie "New Order Of Reality" oder auch "The
House of Enlightenment", und alles ist vergeben und
vergessen – das ist Melodeath, wie wir ihn kennen und
lieben! Die Helvetier erfinden die Musik zwar nicht
völlig neu, doch ist die Platte definitiv ihr Geld Wert
und beweist, dass auch Schweizer wissen, wie man guten
Melodic/Death Metal produziert.
Patricia
Punkte:
6.8 von 10
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TIMES OF GRACE - The Hymn Of A Broken Man
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Unter dem Banner Times Of Grace steigen zwei alte
Weggefährten des Metalcores endlich wieder zusammen in
den Ring: Der Killswitch Engage-Chefdenker Adam D. hat
sich mit dem ehemaligen Killswitch-Sänger Jesse Leech
zusammengetan, um sein Betätigungsfeld um einen weiteren
Faktor zu erweitern. Jesse Leech war bei Killswitch
Engage nur gerade auf dem Durchbruchsalbum und
Genrevorreiter "Alive... Or Just Breathing" zu hören,
bevor er das Mikrofon an Howard Jones übergab, um zu
Seamless abzuwandern - ein Wegzug, der nicht nur von mir
bedauert wurde. Howard Jones' Gesangsleistung in Ehre,
aber an die geballte Stimmbänder-Kraft von "Alive... Or
Just Breathing" kommen auch acht Jahre später kaum
andere ran: Jesse Leech setzte sich damit ein Denkmal,
das nach wie vor unbescholten den Kollegen vom Fach den
Finger zeigt. "The Hymn Of A Broken Man" fungiert dann
auch eher als Zückerchen denn als wirklicher Augenöffner
– Jesse Leech macht einfach erneut das, was er am besten
kann: Seine unglaublich vielfältige Kehlkopfakrobatik in
den Dienst der Songs stellen, dabei aber mindestens
genauso gekonnt im richtigen Moment auch mal ins
Schweinwerferlicht springen. Das Problem von "The Hymn
Of A Broken Man" liegt dann auch nicht an der superben
technischen und emotionalen Darbietung des Sängers,
sondern am Rest drumherum: Adam D. beschränkt sich auf
liebgewonnene Taktiken, wenn's ans Songwriting geht,
zögert dabei aber deutlich, die Sache mit Schmackes zu
würzen. Übrig bleiben zwölf extremst durchschnittliche
und stromlinienförmige Songs, wie sie amerikanischer
nicht sein könnten - hübsch strukturiert, mit netten
Refrains geschmückt und schluckbereit zurecht dosiert.
Schade ums Talent, da wäre mehr gegangen.
El Muerte
Punkte:
6.5 von 10
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CELLOUT - Superstar Prototype
Nuerra Records
Schweden, ja kommt denn alles aus diesem Land, was
metalmässig gut ist? Man könnte es meinen, denn mit
CellOut haben wir vier Schweden (oder auch Wikinger, wie
ihr wollt...), die sich dem härteren Alternative,
vielleicht auch Nu-Metal zuordnen lassen. Man greift bei
den 11 Songs zu grossen, schweren Riffs, die aber immer
schön von coolen Gesangsmelodien begleitet sind.
Sänger/Gitarrist Percy Mejhagen singt meistens clean,
was den Songs nur gut tut, denn auch ich habe es gern,
wenn es hart zur Sache geht, aber meistens hat man dann
zu wenig Abwechslung, die man bei "Superstar Prototype"
nicht vermisst. Es gibt schnellere Tracks, man spielt
groovige Songs und man hat ruhige, schon fast
Einschlafnummern im Repertoire. Also: Abwechslung gut,
die Produktion auch nicht von schlechten Eltern, jetzt
fehlt halt noch, dass das Volk die Platte kauft, und
hier wird es meiner Meinung nach harzen. Die Mucke von
CellOut ist nicht neu, es gibt so viele da draussen, die
eigentlich das selbe Album schon veröffentlicht haben,
nur eben ein wenig früher. Also die Band ist gut, aber
es reisst einen nicht vom Hocker - komische Aussage,
trifft aber zu 100 Prozent zu. Leider.
Daniel J.
Punkte:
6.2 von 10
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PICTURES OF PAIN – The Reckoning
Pitch Black Records
Die norwegischen Jungs von Pictures Of Pain gibt es
schon seit 2004. Trotzdem erscheint nun mit "The
Reckoning" ihr Debutalbum. Bisher haben Sie es auf 2
Demos gebracht. Das Album ist eine richtige Wundertüte.
Ich bin der Meinung, dass man das Rad nicht immer wieder
neu erfinden muss und trotzdem gute Mucke machen kann.
Pictures Of Pain sind da wohl anderer Meinung. Es
beginnt schon mal beim Gesang von Hans Helge Iversen. Er
vereint clear vocals mit Gekeife im Stile Rob Halfords
und stattlichem Geschrei bekannter norwegischen Black
Metal-Bands. Genau gleich verhält es sich mit der Musik.
Wir erleben alle möglichen Stilrichtung von Power,
Thrash, Prog und Black Metal. Wenn dann die einzelnen
Songs dann noch gute acht Minuten lang sind, kann sich
der Zuhörer schon mal ein wenig überfordert fühlen. Am
Ende jedenfalls weiss man nicht, wo man steht. Die
Musiker verstehen allesamt ihr Fach. Aber das
Songwriting reicht einfach nicht aus, um mit gestanden
Grössen wie Opeth beispielsweise mitzuhalten.
Timo K.
Punkte:
6.0 von 10
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DARK REFLEXIONS - Beyound
Obscurity
Silent Noise Records
Metalcore ist so ein Genre,
das schon ziemlich ausgemergelt wurde. Es gibt da zig
Tausend Truppen auf dieser Welt, und ich meine nicht,
dass ich da gross übertreibe, dass hier ein Erfolg nur
möglich ist, wenn man eine Weltklasseleistung auf die
kleine Silberscheibe eingraviert. Tja, und da ist bei
Dark Reflexions das Problem schon da. Weltklasse kann
man vergessen, einen internationalen Achtungserfolg wäre
gestohlen. National muss man sich auch anstrengen, also
bleibt nur die Regionalliga da für die fünf Östereicher.
Die zehn Songs sind durchaus variabel gestaltet, mal so
schnell wie der ICE-Zug, um dann eine coole, langsame,
groovige Passage einzuläuten. Sänger Joki schreit alles
im derben Bereich ohne Cleanpassagen, auch nicht
schlecht für die Szene, wo sonst eigentlich alles im
Wechselgesang zu finden ist. Mir fehlt bei den Songs der
letzte Schliff, man fängt gut an und nach dem Mittelteil
verheddert man sich in unpassenden Songstrukturen, so
dass man das Gefühl hat, dass die Songs nicht richtig
fliessen. Wenn beim nächsten Werk die kleinen, aber doch
verheerenden Fehler behoben werden und auch die
Produktion besser wird, kann man in der Szene sicher
punkten, so aber wie hier ist der Match verloren.
Leider.
Daniel J.
Punkte:
5.9 von 10
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MHORGL – Antinomian
Eigenvertrieb
Da hat sich aber jemand Mühe
gemacht! Gleich zwei ganze A4 Seiten, vollgepackt mit
der ganzen Entstehungsgeschichte der Band, das klingt
schon fast eher nach Entschuldigung als nach
interessanten Informationen, zumal das vorliegende Album
erst das zweite Werk der Australier darstellt. Und so
wird der Eindruck auch bestätigt: Neben viel
Selbstbeweihräucherung ist eigentlich nur angemerkt,
dass die Herren in einem Wahn durch ganz Australien
getourt sind und dabei auch einige bekannte Bands aus
Europa unterstützen durften. Soviel also zur Geschichte,
die Musik ist einiges einfacher gestrickt. Old School
bis zum Abwinken, und das ohne Beschränkung über die
extremen Auswüchse von Death bis Black. Begrenzt sind
die Songs einzig durch die fehlende Innovation, den
fehlenden Funken, der die CD zu etwas Speziellem macht.
Tatsächlich versuchen sie immer mal wieder, verschiedene
Gitarrenspuren übereinander ("Kiss Of Midnight"),
scheitern aber an unpassendem Schlagzeug oder mangelndem
Melodieverständnis oder sogar beidem. Die ganze Platte
wirkt einfach wie eine Frühgeburt, zu wenig Fleisch am
Knochen, um selber überleben zu können. Der einzige
Song, der mir gefällt, ist ihre Interpretation von
Ozzy's "Mr. Crowley", selten wurden die Strukturen so
offen umgesetzt, hört sich zumindest lustig an. Das
reicht aber leider nicht für eine Legende, und
Exotenbonus kann man für Australien auch nicht mehr
geben.
Tristan
Punkte: 5.5 von 10
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BLED DRY – This World Is Hell
Terrasound Records
Hach, ich liebe doch diese
Promo-Käseblättchen. ‚Death Metal’ steht da – nun, ganz
grob und für absolute Laien mag dies auch stimmen, denn
für die tönt doch eh alles gleich. Von einem Label, das
sich aber eher in der grobmetallischeren Stilrichtung
bewegt und auf der Homepage eine deutlich feinere
Abstimmung der Zuweisung der Genres betreibt, hätte ich
als erste Info mehr erwartet. Nun gut, es geht hier ja
nicht zwingend um das Label, sondern um den Sound der
Jungspunde aus Österreich. Brutal-brachialer Death/Thrash
Metal trifft auf Melodien, sehr kurz gehaltene Breaks
und einen Sänger, der mehr kotzt als grunzt (ja liebe
Leute, da besteht ein gewaltiger Unterschied, auch wenn
man dies nicht für möglich halten mag), das Schlagwerk
rattert präzise und unaufhaltsam die Beats in die
Hirnwindungen, und dann faden die Songs einfach aus. Man
mag dies als kurz gehaltene Brutalität wahrnehmen, ich
persönlich denke, dass da noch viel mehr Spielraum für
die Entwicklung der Band herrscht, welche zur Zeit nur
aus zwei Mitgliedern besteht. Gut, „This World Is Hell“
ist das Debut der Österreicher, und da muss man
eindeutig attestieren, dass die Jungs ihr Handwerk
beherrschen und auch mit ordentlich Wumms auf Scheibe zu
pressen wissen. Ob einem nun die Würgegeräusche und das
Gekreische des Sängers zusagen oder nicht, das ist
Geschmackssache, genauso wie die Knüppelparts sowie die
teilweise wirklich sehr kurz gehaltenen Songs. Meiner
Ansicht nach haben Bled Dry einen ordentlichen Start
hingelegt, aber es fehlt an einer eindeutigen
Ausrichtung, denn manche Songs sind sehr Death
Metal-lastig, während andere beinahe schon in die
Melodic-Ecke abdriften (ohne die Brutalität zu
vernachlässigen, Black Metal der neueren Generation
kommt einem da spontan in den Sinn). Wenigstens kann man
nicht sagen, die Jungs würden die Abwechslung
vernachlässigen. Nun wisst ihr, was euch erwartet –
kauft’s euch, oder lasst es bleiben.
Toby S.
Punkte: 5.5 von 10
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BLOODWRITTEN – Thrashin' Fury
Witching Hour Productions
Irgendwie scheinen die Polen nicht sonderlich
fröhliche Menschen zu sein. Wie sonst soll man es sich
erklären, dass in den letzten Jahren ausschliesslich
bitterböse Musik aus diesem Land den Weg zu uns gefunden
hat? Nach Vader und Behemoth scheint auch Bloodwritten
aus Warschau wenig an Nettigkeiten zu liegen. Deren
viertes Langeisen "Thrashin' Fury" ist nämlich alles
andere als bierseliger Party-Thrash, wie sich beim Titel
vielleicht vermuten liesse, sondern vielmehr ein
herzloser Mischling aus Thrash und Black Metal.
Insbesondere der keifende Gesang von Fronter Bastard
erinnert mehr an die klirrende Kälte Norwegens denn an
die sonnigen Gefilde der kalifornischen Bay Area, und
auch in die ansonsten thrashig gehaltenen Gitarren
schleicht sich immer wieder eisiges Schwarzmetall ein.
So ist sich der Hörer nicht sicher, ob er zu durchaus
souverän gezimmerten Songs wie "Whore", "Bullet Overdose"
oder dem Titeltrack munter drauflos moshen oder doch
lieber grimmig dreinblicken sollte. Während das letzten
Endes jedem selbst überlassen bleibt, hat "Thrashin'
Fury" leider auch ein Manko, das nicht unter
Geschmackssache verbucht werden kann: Zu eintönig, zu
gleichbleibend sind viele der Songs. Das liegt nicht nur
am gleichbleibenden Keifen von Bastard, sondern auch am
ebenso beharrlich durchgezogenen Up Tempo und einem
überverzerrten Gitarrensound, der hin und wieder nahe
daran ist, die an sich tight gezockten Riffs in einen
undurchsichtigen Soundbrei aufzulösen (in "Unleash The
Unholy" besonders schlimm). Während gegen ein wenig
Düsternis im Thrash Metal überhaupt nichts einzuwenden
wäre (man denke nur an Slayer!), täten Bloodwritten gut
daran, sich für eine Seite zu entscheiden und diese
konsequent durchzuziehen. Ansonsten verletzt sich ein
freudiger Thrasher beim Bangen noch an den Riesennieten
seines blackmetallischen Nachbarn. Und so misanthropisch
können doch auch Polen nicht sein.
Kissi
Punkte: 5.1 von 10
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SIRENIA – The Enigma Of Life
Nuclear Blast/Warner
Ich hatte persönlich dermassen darauf gehofft, der
gute Morten Veland würde sich auf die guten alten Tage
zurückbesinnen und die ‚neue’ Sängerin aus der Band
schmeissen, da ihre süssliche, kraftlose Stimme (um mal
Klartext zu reden) einfach nicht wirklich in den Sound
von Sirenia passt. Das habe ich schon bei der letzten
Scheibe „The 13th Floor“ erwähnt. Nun, wie das eben so
ist mit den Hoffnungen, sie sterben zwar nicht komplett,
aber sie werden auch nicht immer erfüllt, wie hier in
diesem aktuellen Beispiel. Morten hat sich zwar Mühe
gegeben, und die Mucke klingt ja auch ganz nett, einige
Stücke weisen stellenweise einen erfreulichen Härtegrad
auf – „The End Of It All“ ist sogar durchgehend ziemlich
drückend gehalten, zuweilen ein wenig arg poppig, aber
das sei an dieser Stelle verziehen. Was aber ein echter
Wermutstropfen ist, ist nach wie vor die Stimme von
Ailyn: zu lieblich, zu niedlich, einfach unpassend für
solch einen Sound und die Stimmung, welche verbreitet
wird. Wenn aber Morten dann ins Mikro grunzt, dann fühlt
man den alten Spirit von Sirenia noch. Und mit diesem
Gefühl, dass etwas fehlt oder schlichtwegs nicht richtig
ist (wie schon beim Vorgänger erwähnt), hört man sich
die gesamte neue Platte an. Es gibt allerdings auch
Stücke, welche sehr schön gehalten sind, beispielsweise
„Darkened Days To Come“, da singt und grunzt Morten ein
grösseren Teil des Tracks als üblich, und das klingt
einfach wunderbar, der Mann hat einfach eine echt
schöne, dunkle Stimme – und dann schaltet sich Ailyn ein
und macht, so böse dies auch klingt, die ganze Stimmung
zunichte. Wenn sie eher ruhiger, gemässigter singt, dann
passt dies auch besser, aber wenn sie in die Höhen
abdriftet, dann bluten meine Ohren. Der Titeltrack am
Ende des regulären Albums ist der beste Beweis dafür,
dass die gute Dame eigentlich wirklich gut singen kann
und mehrere Tonlagen sicher beherrscht, aber die Höhen
klingen echt mühsam und beinahe schon schräg. Um es
anders auszudrücken: Für Sirenia bräuchte es meiner
Meinung nach eine erwachsenere Stimme, die von Ailyn
klingt einfach zu kindlich. Das Beste wäre es, wenn
Morten die jetztigen Sirenia neu benennen und Mortemia
als legitime Nachfolger der genialen Ur-Sirenia-Alben
erklären würde. Der Onkel von Nebenan rät: Wer auf
beinahe schon kitschige Stimmen steht und doch eine
gewisse Härte braucht, ist hier gut beraten, mindestens
ein Ohr zu riskieren. Wer aber eher eine erwachsenere
Band mit ebensolchen Stimmen und dementsprechendem
Feeling sucht, hört sich besser Mortemia an. Und wenn „The
13th Floor“ schon die Hörerschaft in zwei Lager
gespaltet hat, so wird dieses Album nichts an dieser
Situation ändern, sondern eher noch verschärfen.
Toby S.
Punkte: 5.0 von 10
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THE NEW BLACK – II: Better In Black
AFM Records/Musikvertrieb
Eine allgemeine Klischee-Regel im Heavy Metal
besagt, dass die dritte Scheibe über 'Sein oder
Nichtsein' einer Band entscheidet. Bei den Deutschen The
New Black darf man sich fragen, ob es überhaupt zur
besagten dritten CD kommen wird. Denn Scheibe Nummero
Zwo präsentiert eine Band, deren Zenit bereits
überschritten ist. War das erste selbstbetitelte Werk
bereits eher nett als grossartig, fällt nun "II: Better
In Black" total ab. Wiederum fehlen den zwischen Hard
Rock und Heavy Metal angesiedelten Liedern die
Ohrwürmern. Drückte man beim ersten Album ab Nummer fünf
auf die Stopptaste, geschieht das hier bereits nach der
Zwei. Aber als Heavy Metal-Reviewer hat man ja nicht nur
ein Herz aus Stahl, sondern auch ebenso metallische
Nerven. Diese werden in den zehn folgenden Nummern arg
strapaziert. Zu eintönig und langweilig klingt der Sound
von The New Black. Das musikalische Niveau ist zwar
beachtlich und der Sänger okay, trotzdem schaffen es die
teils sehr erfahrenen Musiker nicht, das Ganze in
spannende Bahnen zu leiten. Und dies, obwohl sie sich
immer wieder um unterschiedliche Stimmungen bemühen und
auch mal nur die Akustik-Klampfe hervor nehmen oder eine
Mundharmonika zücken. Es bleibt einfach nichts hängen.
Musikalisch gehen sie einen ähnlichen Weg wie Cede
Dupont mit Downspirit, nur dass dieser es schafft, über
eine ganze Stunde zu unterhalten. "II: Better In Black"
ist wie ein laues Sommerlüftchen: Wenn man es hört,
geniesst man es kurzfristig, ist dann aber froh, wenn es
wieder vorbei ist und vergisst es umgehend wieder. Wer
die Band bereits live gesehen, wird diesen Eindruck
bestätigen können. Denn die Deutschen drücken live
ordentlich ab, ohne dass musikalisch viel hängen bleibt.
Eines ist allerdings so sicher wie das Amen in der
Kirche: Mit den Beziehungen, die Gitarrist und Metall
Hammer-Chef Christoph Leim pflegt, wird die Band
bestimmt als Support-Band auf eine Tour aufspringen
können. Interessierte Leser machen sich besser da ein
Bild und entscheiden danach über Kauf oder Nichtkauf.
Denn wer die Band zuerst auf "II: Better In Black" hört,
wird wohl kaum Lust haben, das Ganze auch live zu
ertragen.
Roger W.
Punkte: 5.0 von 10
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JOHN WAITE - Rough & Tumble
Frontiers Records/Musikvertrieb
Wusste John Waite mit seiner letztjährigen
Live-Rückblende noch zu überzeugen, sieht's mit seinem
jüngsten Studio-Output leider etwas dürftiger aus.
Gerade mal drei von zehn regulären Tracks, namentlich
der Opener "Rough", "Tumble", die darauf folgende,
typische Waite-Nummer "Shadows Of Love" und der coole
Rocker "Sweet Rhode Island Red" wissen zu überzeugen.
Mit Abstrichen lassen sich vielleicht noch der
Valium-Blues "The Further The Sky" sowie der erste von
zwei Bonustracks, "Mr. Wonderful", als Songs bezeichnen,
die man Rockfans zum Anhören empfehlen würde. Der Rest
des Stoffes bedient eher die Anhängerschaft von der
radiotauglichen, tanzbaren und bluesfreien Version der
Rolling Stones und weichgespülte Bryan Adams-Fans. Dass
John Waite mit seiner einprägsamen Stimme zu Britain's
Finest gehört, ist mir absolut klar, aber die mir
vorliegende CD konnte ich mir beim besten Willen nicht
schönhören, dafür ist mir der Anteil an Pop, Funk und
balladesken Tönen einfach zu hoch. Vielleicht hätte sich
John bei den Aufnahmen auf seine Begleitband der
letztjährigen Tournee verlassen sollen, die zwar auch
auf dieser Scheibe vollumfänglich vertreten ist, aber in
der Armada zusätzlich angeheuerter Sessionmusiker
förmlich untergeht, was ich insbesondere in Bezug auf
seinen Hofgitarrero Luis Maldonado sehr bedauerlich
finde. So bleibt unterm Strich ein eher gedämpfter
Eindruck vom Ganzen, zwar 1A gespielt und produziert,
aber insgesamt schlicht zu weich, glatt und zu sauber
für den gepflegten Rock- und Metal-Fan. Schade!
Mirko B.
Punkte: 5.0 von 10
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QUINTESSENCE OF MYSTICA – The 5th Harmonic Of Death
Schwarzdorn Production
Aus der Ukraine kommt das unheilige Duo, dessen
Erstgeborenes ich hier probehören darf. Erstaulich ist,
dass zwei Jungs ein so melodiöses und anspruchsvolles
Album auf die Beine stellen, das verdient schon mal eine
Portion Respekt. Da die Musik nicht wenig von Dimmu
Borgir und alten Cradle abgeschaut ist, erwartet einen
neben fiesem Gekeife natürlich auch massenhaft
Synthiesounds. Hört sich zwischendurch sehr nach den
Power Rangers oder Super Mario an, passt dadurch aber
umso mehr in die 90er. Denn ja, irgendwie haben die
beiden Referenzgrössen damals schon ziemlich viel von
dem hier vorliegenden Zeug gespielt. Neu ist das Album
also irgendwie nicht, aber es gibt tatsächlich auch
schlechtere Bands. "Symphonie Of Bare Feelings" zum
Beispiel ist in sich ein geschlossenes, fein
konstruiertes Stück morbider Schönheit. Trotzdem reicht
es halt nicht für eine Kaufempfehlung, die Hochpunkte
muss man sich nämlich zusammenkratzen. Die Ukrainer
haben aber auf Anfang 2011 ein neues Album angesagt, mal
schauen, was dabei rauskommt.
Tristan
Punkte: 5.0 von 10
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OBSIDIAN CHAMBER - Der Gesang der Fliegen
Terrasound Records
Das österreichische Duo Obsidian Chamber fällt
zuerst mal mit einem absolut lächerlichen Cover-Artwork
auf. Auch nicht viel besser ist der Titel zu ihrem
zweiten Werk "Der Gesang der Fliegen". Hallo?
Musikalisch geht's dann glücklicherweise in eine etwas
andere Richtung. Solider Black Metal mit einer gesunden
Portion Melodie, aber einer schwachen Stimme. Dass die
beiden Herren neben den haarsträubenden deutschen Texten
auch noch englische Songs auf das Album packten, macht
"Der Gesang der Fliegen" nicht wesentlich besser. Im
Gegenteil, im Schulfach Englisch hatte Sänger Aenima
wohl einen Fensterplatz belegt, denn seine Aussprache
ist schon sehr eigen. Symphonischer Schwarzmetall kämpft
öfters damit, ins Kitschige abzudriften. Bei Obsidian
Chamber behält die Kälte und Rohheit die Oberhand, und
das Keyboard wird auch sehr dezent eingesetzt. Trotz
guten technischen Fähigkeiten hätte man aus "Der Gesang
der Fliegen" noch etliches mehr herausholen können. Zum
einen sollte man den Gitarren auch mal erlauben, aus dem
Off zu erscheinen und bei der monotonen Stimme darf
ruhig ein wenig gespart werden. Alles in allem bleibt
das zweite Album des österreichischen Duos Obsidian
Chamber ein weiterer gescheiterter Versuch, ein rohes,
aber auch melodisches Stück extreme Musik zu erschaffen.
Yannick S.
Punkte: 5.0 von 10
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PROCESSION – Destroyers Of The Faith
Doomentia Records
Diese Jammerstimme... Die kenne ich doch von
irgendwo her, doch woher nur? *grübel* Ach ja, genau,
Capilla Ardiente, deren Sänger klingt genauso. Mal
nachschauen, und tadaa: Es ist exakt derselbe Herr
hinter dem Mikro. Eigentlich könnte ich mein dazumaliges
Review eins zu eins übernehmen und hier reinpflanzen, es
stimmt nämlich alles haargenau: Der Sound ist
schleppend, zuweilen ein wenig fordernder in der
Gangart, aber prinzipiell nicht gross sich verändernd,
das Schlagzeug scheppert eher weniger als bei der damals
rezensierten EP, dafür ist der Gesang nach wie vor
weinerlich bis zum Gehtnichtmehr. Klingt nicht wirklich
speziell oder gar interessant? Nein? Genau das habe ich
mir eben auch gedacht, denn wie ich dazumals bei der
Single von Capilla Ardiente geschrieben habe: Wenn man
aus dieser EP eine ganze Scheibe machen würde, dann
würde sich sehr schnell Langeweile breit machen. Und dem
ist effektiv so, auch wenn Procession vielleicht
insgesamt ein wenig beherzter an die Sache herangehen
als Capilla Ardiente. Aber dies macht schlussendlich den
Braten auch nicht mehr feiss. Fazit vom Onkel: Wer auf
uralten Doom Metal steht und wirklich jede Scheibe davon
haben muss, der ist beinahe schon gezwungen, sich die
neue Procession anzueignen. Wer aber wie ich auf diese
ewig klagend-jammernde Stimme verzichten kann und auch
sonst ein wenig mehr Abwechslung bevorzugt, der sollte
sich ganz vorsichtig an „Destroyers Of The Faith“
heranwagen. Im Prinzip was für Fetischisten und Sammler.
Toby S.
Punkte:
4.5 von 10
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MINOTAUR - Power Of Darkness
I Hate
Records
Was in aller Welt bringt heutzutage Musiker immer
noch dazu, ein dermassen undifferenziertes und holpriges
Geschrammel auf einer CD zu verewigen? Aber moment mal,
ich lese auf dem Labelinfo gerade, "Power Of Darkness"
sei die Wiederveröffentlichung des gleichnamigen
Band-Debuts aus dem Jahre 1988. Entschuldigt das
irgendwas? Meiner Meinung nach nicht, vor allem, wenn
man bedenkt, dass sich in besagtem Jahr diverse Thrash-
und Black Metal-Bands mit Alben bemerkbar machten, die
heute als Klassiker gelten, auch wenn es sich dabei
teilweise um echte Low Budget-Produktionen handelte (Forbidden's
"Forbidden Evil", Carcass mit "Reek Of Putrefaction",
Death mit "Leprosy", Bathory mit "Blood, Fire, Death"
etc.). Im üblichen, für echte Undergroundbands richtig
authentischen Waschküchensound plätschern die ersten
acht Songs an einem vorbei, ohne dass irgendwas in den
Gehörgängen hängen bleibt. Da wird heftigst durch die
Gegend gekeift und gedeibelt, Black und Thrash Metal
verschmelzen zu einer wirren Mixtur nach dem
Zufallsprinzip aneinandergereihter (oder sollte ich eher
sagen 'aneinandergereierter'?) Riffs und Hooks, Sänger
Andreas Richwein erinnert an Donald Duck mit Keuchhusten
und die Gitarrensoli lassen einem bewusst werden, wie
virtuos Thomas Gabriel Fischer seine Gitarre in seiner
Frühphase bei Hellhammer eigentlich bedient hat. Das
akustische Intro in der Mitte des Albums entpuppt sich
da als kleiner Hoffnungsschimmer, da die stromlose
Klampfe gleich zehnmal so kräftig klingt wie die
verstärkte Version und man somit auf soundtechnische
Besserung hofft. Doch die Freude währt nicht lange, denn
mit "Necromancer" folgt schon der nächste Rohrkrepierer
im üblichen Strickmuster. Zum guten Glück haben sich die
Jungs von Minotaur dazu entschlossen, dem regulären
Album noch ein paar Stücke neueren Datums als
Bonustracks draufzupacken, denn da klingt es plötzlich
so, wie es sollte. Gitarre, Bass und Drums haben endlich
den nötigen Wumms, und der Sänger ist nicht mehr so
penetrant in den Vordergrund gemischt, was bei mir
immerhin ein anerkennendes Nicken auslöst. Eine Nummer
wie "Metal Mayhem" hätte sogar auf dem neuen
Exciter-Silberling eine absolut gute Figur gemacht, was
beweist, dass in den Jungs von Minotaur viel mehr drin
steckt, als sie uns eigentlich preisgeben. Hätte es von
Anfang an so geklungen, wäre diese Rezension jedenfalls
weit besser ausgefallen. Den Rauschmeisser "Wasted"
hätten sich die Thrasher allerdings sparen können, denn
der unsterbliche Def Leppard-Klassiker klingt in diesem
rohen Black/Thrash-Gewand eher grotesk als wirklich
interessant. Wohl nur was für absolute
Undergroundfetischisten.
Mirko B.
Punkte: 4.2 von 10
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DAEDALIAN OPUS - Daedalian Opus (Demo)
Eigenvertrieb
Daedalian Opus, eine frische Metalcore-Band aus der
Ostschweiz, die ihr Debutdemo veröffentlichen will,
heisst es nach langen Recherchen im Internet. Mann
Leute, da muss mehr kommen als einfach eine selbst
gebrannte Scheibe zu verschicken, ohne sich wenigstens
die Mühe gemacht zu haben, ein Infoblatt beizulegen. Das
ist schwach. Schwach ist leider auch die Musik, es fängt
schon bei der Produktion an, ich glaube, ich habe es
schon etliche Male gepredigt: Man kann mit speziellen
Programmen am PC schon beachtliche Ergebnisse
produzieren, man muss sich halt nur ein wenig
anstrengen. Denn hier haben wir eine Snare, die
scheppert, da ist ja die "St.Anger"-Snare die reinste
Wohltat für den schon hier recht geschundenen Geist. Ok,
die Vocals sind nicht die schlechtesten: Dunkel, tief,
fast schon Death Metal-mässig singt sich Toby den Frust
von der Seele. Die Songarrangements bei den vier Tracks
kann man auch noch verbessern, da liegt noch mehr drin.
Mal schnell gehalten, mit einem Break kombiniert - zu
vorhersehbar das Ganze. Ich will kein Moralapostel sein,
aber hier hätte man und muss man noch mehr Zeit
investieren, um die Songs besser zu gestalten, denn nach
vier Tracks bleibt einem gar nichts hängen. Das Demo ist
für eine aufstrebende Band das Wichtigste, sozusagen ein
Identitätsausweis! Also Leute, nochmal von Vorne, aber
mit ein wenig mehr Herzblut bitte!
Daniel J.
Punkte:
keine Wertung
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OCEANO - Contagion
Earache/Non
Stop Music
Hm, wo soll ich bloss beginnen... Bei dem furchtbar
durchschnittlichen Deathcore auf Oceano's neuer Platte "Contagion",
oder den Schwierigkeiten, die ich hatte, bis ich mir die
Scheibe zu Gemüte führen konnte? Ok, chronologisch
könnte Sinn machen: Da kriege ich also eine neue
Langrille angeliefert, und sehe dabei schon von weitem
den Kleber: "Diese Platte ist gebeept". Na toll. Schon
klar, dass man als Online-Rezensent in der grossen
Hackordnung der Medienvertreter nicht gerade die
einfachste Position inne hat, aber man sollte ein Werk
schon komplett und ohne Unterbruch durchhören können, um
ihm die verdiente Kritik masszuschneidern - wäre ja
glaub' ich nicht zuletzt auch im Interesse der Band/der
Platte. Deswegen geb' ich hier jetzt offiziell bekannt:
Ich hab' mich darauf online bedient, illegal und
geächtet. Unabhängige Beobachter könnten jetzt
analysieren, dass das Gepiepe auf der Presse-CD somit
eher ein Schuss nach hinten raus war, aber ich will mich
da nicht einmischen. Ach ja, die Platte: Da hätte ich
mir das Runterladen sparen können - 35 Piep-freie
Minuten "Contagion" werde ich mir so bald auch nicht
mehr geben. 08/15-Deathcore-Geböllere, alles auf hübsch
zugeschnittenem Industrie-Standard serviert. Der einzige
tatsächlich brauchbare Song ist das Instrumental "Exist
in Confinement", bei dem die Band glücklicherweise auch
mal das Tempo runterschraubt, und ein paar Samples
einspielt – auch nicht zwingend das Gelbe vom Ei, aber
bei weitem der einzige Song, der sowas wie Charakter
beweist. Hebt zwar den Schnitt definitiv nur knapp
marginal an, aber immerhin... Man soll ja in einer
Review auch immer was Positives vermerken, hab' ich mir
sagen lassen. Doch zurück zur Kernaussage: "Contagion"
wird morgen schon wieder vergessen sein – sorry Jungs,
netter Versuch.
El Muerte
Punkte: 4.0 von 10
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NUCLEAR WARFARE – Gods Of Aggression
MDD
Records/Max Music
Zum Anfang eine Warnung: Geht "Mutilator", der
Opener von "Gods Of Aggression", nach einer Minute
obligatem Kriegsintro in die Vollen, so ist der holprig
stolpernde Rhythmus nicht etwa die Schuld von Kratzern
auf der CD, sondern scheinbar beabsichtigt. Nicht gerade
ein erbauender Einstieg für eine CD, die auch später
leider immer wieder mit rhythmischen Ungereimtheiten
aufwartet (Tempi-Schwankungen, Unpräzision), die dann
aber nicht mehr gewollt zu sein scheinen. Schade, da der
Old School-Thrash der Deutschen ansonsten durchaus was
für sich hat. So marschiert ein Mid Tempo-Stampfer wie
"War Machine" eben nicht so stramm daher, wie er
eigentlich sollte, und auch der "God Of Aggression" muss
mit dem einen oder anderen Holpern auskommen. Natürlich
sollte man das Songmaterial bei einer CD-Besprechung
über alles andere stellen, doch wenn das Drumming so
hinterher hinkt wie bei dem songwriterisch wirklich
gelungenen "Escape Or Die", dann kann man sich nur
darüber aufregen, dass technische Unzulänglichkeiten das
übrige Talent einer Band quasi überflüssig machen. Fehlt
das Fundament eines guten Drummers, dann wackelt halt
eben auch der ganze Rest. Es ist ja löblich, wenn Bands
heute wieder vermehrt auf Trigger etc. verzichten, doch
wenn bei einer Thrash-Hymne wie "March To War" dann
sogar die mehrstimmigen Gesänge auseinanderfallen und
die Gitarren nicht mehr zünden, dann ist das zuviel der
guten alten Ursprünglichkeit. "Gods Of Aggression" hätte
vom Songwriting her zwar kein Meilentstein, aber ein
gutes Thrash-Album werden können und für Nuclear Warfare
ein Karriere-Sprungbrett, das zeigen Songs wie "Thrash
Attack" oder "Fallout". Dank der laschen Rhythmusarbeit
wurde daraus nichts.
Kissi
Punkte: 4.0 von 10
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HERETIC – Praising Satan
Soulseller Records//Non
Stop Music
Anscheinend hat die Band schon seit '95 Musik im
Stile neuerer Darkthrone gemacht und veröffentlicht zu
ihrem Geburtstag nun eine Sammlung alter Songs von einer
Split und zweier Singles. Also wem die Band schon
bekannt ist und Gefallen daran findet, hat auf dem neuen
Album nichts Neues zu erwarten, was den Kauf also
ziemlich unsinnig machen würde. Um den Inhalt für
Neulinge genauer darzulegen ein kurzes Zitat: "At last
the war is won. Satan shall rule the world". Zusammen
mit punkigem Schlagzeug und lächerlicher Gitarrenarbeit
lassen sich solche Texte nur als Verarsche erklären.
Wirklich böse wäre es, das diesjährige Weihnachtsessen
auf die Seite zu legen und für das nächste Jahr
aufzuwärmen, aber das macht ja auch niemand. Warum? Weil
der Gestank spätestens im Sommer so übel riechen würde,
dass man sich selber für diese Idiotie bestrafen müsste.
Aber nein, anstelle es bei dem Versuch zu belassen,
haben sich die Niederländer wohl gedacht, das damals
halbgegorene Soundmaterial trotz allem doch nochmals zu
verkaufen. Schande über euch! Das ist weder lustig noch
gut, sondern einzig und alleine überflüssig.
Tristan
Punkte:
keine Wertung
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