Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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RIVERSIDE - Shrine Of New Generation Slaves
InsideOut Music/EMI
Mit „Shrine Of New Generation Slaves“ verschaffen
mir die polnischen Progressive Rocker von Riverside nun
endlich den Zugang zu ihrer Welt. Ich frage mich
wirklich, warum das so lange dauern musste. Viel
gelesen, in diverse Songs rein gehört – der Funke wollte
einfach nicht über springen, obwohl die passenden
Voraussetzungen immer gegeben waren und Riverside
grundsätzlich voll und ganz in mein Beuteschema passt.
Zudem gefiel mir auch die Abwanderung zum Ambient/Art
Rock von Riverside Sänger und Bassist Mariusz Duda sehr
gut. Mit Lunatic Soul hat er zwei Solo Alben
veröffentlicht. Mit dem fünften Release „Shrine Of New
Generation Slaves“ trifft die Band nun direkt in meine
goldene Mitte: nicht nur musikalisch, sondern auch mit
dem Thema, das verarbeitet wurde. Die Texte basieren auf
dem Elend der modernen Sklaverei, über die wir uns
immer wieder beklagen: Zu viel Arbeit oder die Arbeit
macht keinen Spass, alle sind immer rund um die Uhr
beschäftigt und gestresst, die Zeit vergeht wie im Flug
und es bleibt wenig Freiraum für die Dinge, die einem
wirklich wichtig sind. Man fühlt sich wie ein Sklave in
der eigenen Welt und verliert die Kontrolle. Diese eher
düstere soziale Komponente wurde geschickt in 8
unglaublich gehaltvolle Melodien verpackt. Das Werk
gehört für mich schon bereits nach den ersten paar
Hör-Durchläufen zu den „Must Haves“ 2013.
Liane P.
Punkte: 10 von 10
2. Meinung: Ich muss sagen, ich bin schon
beeindruckt vom fünften Werk der Polen um Sänger Mariusz
Duda. Schon der Opener und Titelsong ist alleroberste
Liga. Der Song glänzt mit einem saugeilen Riff und Dudas
Stimme. Bei voll aufgedrehter Anlage haut mich das glatt
um. Man spürt und hört hier ganz klar die volle Kraft
der 70iger Jahre. Auch die nachfolgenden Lieder haben es
in sich: mit gewohnt tief emotionalen Kreationen
überzeugen mich die Polen bei den ersten paar Songs.
Auch das rockige "Celebrity Touch" knallt kraftvoll aus
den Boxen (immer noch voll aufgedreht) und glänzt des
Weiteren mit coolen Orgelsounds. Ruhiger und mit viel
mehr Melancholie geht’s dann weiter, mit einem Touch
Porcupine Tree. Auch das folgende, wieder härtere "Feel
Like Falling" kommt gut und vor allem möchte ich hier
mal die fette Produktion erwähnen, das macht halt die
einzelnen Songs noch um einiges besser. "Deprived" , mit
Pink Floyd Touch, ist dann ein sehr atmosphärischer
Song, der dich einfach mit nimmt in die melancholische
tiefe Klangwelt von Riverside, klasse. "Escalator Shrine"
ist mit über 12 Minuten der längste Tack und beginnt
etwas düster, aber mit einem saucoolen easy Groove. In
der Mitte legt man dann an Tempo zu, ein herrlicher
70iger Jahre Part der von einem starken Orgelsolo in ein
Synthie-Solo wechselt mit Hammer-Gitarrenriff
Unterstützung. Danach bremst man wieder in Pink Floyd
Sphären runter, um am Ende noch mal Power zu geben.
Wahrlich ein grosser Song. Ausklingen lässt man „SONG“
dann mit einer schönen akustischen Ballade. Hört euch
das ganze Werk drei oder vier Mal durch bei aufgedrehter
Anlage, nur so entfaltet sich „SONG“. Ich bin positiv
überrascht über das neue Werk der Polen und muss
zugeben, dass dies zu den besten Alben der Band gehört.
Crazy Beat
Punkte:
9.4
von 10
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HELLOWEEN –Straight Out Of Hell
The
End Records/Sony Music
Helloween haben seit dem Einstieg 1994 mit dem
ehemaligen Pink Cream 69-Sänger Andi Deris immer wieder
den Fan überrascht. Für die einen positiv, für die
anderen ab und an eher mit einem fahlen Beigeschmack.
Unbestritten ist aber, dass ohne die Hinzunahme von
Andi, nach dem Abgang von Michael Kiske, die
hamburgische Metal-Gemeinde ihre Pforten hätte
schliessen können. Heute sind die Herren erfolgreicher
denn je, was auch für die Qualität der Band spricht. Ich
stehe dazu, ich halte Mister Deris für einen absolut
geiler Perfomer und Sänger. Somit war und bin ich auch
immer gespannt auf den neusten Output der Hanseanten.
Mit dem Opener «Nabataea» präsentieren Michael Weikath
(Gitarre) und Markus Grosskopf (Bass) einen
siebenminütigen Einstieg, der sich sehen und hören
lassen kann. Äusserst abwechslungs- und ideenreich
präsentiert sich der erste von 14 Tracks und lässt schon
mal auf ein weiteres Highlight in der Karriere von
Helloween hoffen. Mit dem Nackenspalter «World Of War»
und einem feinen Gitarrenduell zwischen Michael und
Sascha Gerstner und der schwindelerregenden Drumarbeit
von Dani Löble, hat das Quintett einen weiteren
Höhepunkt gesetzt. Bei «Live Now» setzen Andi und seine
Hintermannschaft den hohen Standart auf «Straight Out Of
Hell» mit feiner Keyboardintegration und einem sofort
ins Ohr gehenden Refrain setzen konsequent fort. «Far
From The Stars» lebt von der rasanten Schlagzeugarbeit
und den Tempowechseln, so wie man es von Helloween
kennt, während «Burning Sun» ein typischer
Helloween-Speed-Song mit charismatischem Refrain ist. «Waiting
For The Thunder», «Years» und der Titelsong sind
klassische Helloween-Hits, mit feinem Gitarrensolo und
erneut packenden Refrains und «Hold Me In Your Arms»
eine weitere schöne Ballade. Der neben dem Opener
interessanteste Song ist «Make Fire Catch The Fly». Ein
Track der zwischen böse, modern und schnell abwechselt,
und mit einem fantastischen Refrain gesegnet ist. «Straight
Out Of Hell» wird keinen Kürbis-Fan enttäuschen, der die
letzten Alben geliebt hat. Die Zeiten mit Kiske und Kai
Hansen mögen vorbei sei, aber deswegen schreiben die
Jungs keine schlechteren Lieder!
Tinu
Punkte:
9.4 von 10
2. Meinung: Nach dem extrem harten 7 Sinners-Album
besinnen sich Helloween wieder auf dezent ruhigeren
Klängen. Heraus gekommen ist ein Werk, welches für die
Deutschen in allen Belangen typisch ist. Der
siebenminütige Eröffnungs-Song „Nabatea“ rockt gleich in
bester, leicht progressiver „Keeper Of The Seven Keys"-Manier
(der Song und nicht das Album ist gemeint). „World Of
War“ legt da mit dem Stil nach, welchen Helloween
massgeblich geprägt haben: dem Power-Metal! Klingen in
diesem Genres mittlerweile 90 Prozent aller Songs und
Bands langweilig und ausgelutscht, wirken die Deutschen
nach wie vor frisch. Das liegt vor allem daran, dass die
Kürbisköpfe nicht einfach nur den Song durch bolzen,
sondern ihn mit Headbanger-Riffs entschläunigen und
somit differenzieren. Apropos Riffs: von diesen gibt es
auf "Straight Out Of Hell" eine ganze Menge. So wird
„Live Now“ von einem Schädelbrecher-Sound eröffnet und
wandelt danach von einem fröhlichen Keyboard begleitet
in gemächlichere Gewässer. Dabei bleibt die Stimme von
Andi Deris aber immer aggressiv. Gemächlich und mit
Keyboards versehen, geht es auch bei der „If I Could
Fly“-Interpretation „Waiting For The Thunder“ zu und
her, welche in die verträumte Ballade „Hold Me In Your
Arms“ überleitet. Lärmliebhaber werden diese etwas
kitschige Nummer wohl gerne skippen. Macht auch nichts,
denn das kurze, nur von Trommeln und Deris Stimme
getragene „Wanna Be God“ ist wieder bedeutend
klischeefreier und mutiger. Abgeschlossen wird "Straight
Out Of Hell" durch das bombastische „Another Shot Of
Life“. Helloween sind auch 2013 eine DER Bands im Power
Metal. In Sachen Songwriting, eingängigen Refrains und
geschmackvollen Gitarren-Soli spielen sie definitiv eine
Liga höher als das Gros der Konkurrenz. "Straight Out Of
Hell" ergänzt die lange Discographie hervorragend und
besitzt neben dem Titeltrack ein paar weitere heisse
Anwärter auf die künftige Setlist bei den Konzerten. Wer
das nicht glaubt, höre einfach mal rein!
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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SHAKRA - Powerplay
MUVE Recordings/Musikvertrieb
Ich gebe es offen zu, dass ich nach dem für mich
eher durchschnittlichen Vorgänger «Back On Track» (2011)
und nicht so berauschenden Live-Auftritten eigentlich
keine grossen Erwartungen mehr hatte und darum schon
sehr gespannt auf das neue Material der Emmentaler
Rocker war. «Life Is Now» kommt schon mal überraschend
gut daher und auch «The Mask» finde ich gleich auf
Anhieb gut! Melodischer als gewohnt und das Riffing
klingt mehr nach den ersten Scheiben! John Prakeshs
Timbre in der Stimme trägt hier oben weg gewisse
Ähnlichkeiten mit Fernando Garcia zu dessen Zeiten bei
Victory und Gianni Pontillo (The Order) schimmert in den
unteren Lagen durch. «Higher» steht derweil für den
typischen Shakra-Sound, aber die Jungs haben nun
eindeutig den Schalter umgelegt und einen Ausweg aus dem
länger festgefahrenen Terrain gefunden! Geil..., in der
Tat..., und diese Songs will man sich definitiv wieder
anhören! Prakesh ist endlich angekommen...,
erstaunlich..., weil man es nämlich sogleich merkt! Das
gilt auch für die Hammer-Ballade «Wonderful Life»...,
yep Jungs..., das isses..., einfach nur Zucker! «Dear
Enemy» verbratet gar ein paar zarte und modern anmutende
Nevermore-Vibes, die aber einfach in purem Groove
münden. Puh..., wenn das so weiter geht..., dann gute
Nacht! Und siehe da: «Save You From Yourself» schreit
vor allem nach einem: Lautstärke!! Ein satter Rocker vor
dem Herrn. Das bedeutet erstmal Halbzeit und noch kein
Ausfall! Das Komponisten-Duo Blunier/Muster hat auf
«Powerplay» echt gezaubert, und die ganze Band besinnt
sich wieder auf ihre einstigen Stärken, und dies
bärenstark..., klingt wie ausgewechselt!! «Don't Keep Me
Hanging» rockz too..., geil!! «Dream Of Mankind» mit ein
paar Growls (von John selber übrigens) gewürzt, klingt
interessant anders und bereichert den Rest. Einzig
«Stevie» ist für meine Lauschklappen hingegen etwas
simpler gestrickt. «Because Of You» gefällt mir hingegen
wieder deutlich besser und «Secret Hideaway» würde auch
ganz gut in die Pete Wiedmer Ära passen, und da liegt
auch der Schlüssel von «Powerplay»: Der satte Groove von
früher wurde mit viel mehr Melodie und Abwechslung
ausgestattet, und vor allem ist das lange Zeit insgesamt
viel zu dominante Stakkato-Riff Muster durch viel
fliessendere Musik ersetzt worden. And last but not
least «Too Good To Be True»... die perfekte
Radio-Single! Bravo Shakra..., alles richtig gemacht!
«Powerplay ist erfreulicherweise der erhoffte Knaller
geworden und klarer Anwärter auf die Nummer 1 der
CH-Charts..., wetten?!! Die "Swiss Edition" (Jewel Case)
und das Digipak warten zudem mit zwei unterschiedlichen
Bonus-Tracks auf..., kaufen!
Rockslave
Punkte:
9.3 von 10
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HOLY GRAIL - Ride The Void
Nuclear Blast/Warner
Ja genau, die Kalifornier haben begriffen, um was es
geht! Viele Prog Metal Bands frickeln einfach ihre 10
bis 12 Songs runter, meistens nur um zu zeigen, wie gut
sie ihre Instrumente beherrschen. Das tun Holy Grail
auch, aber die Herren aus L.A. wissen: das Wichtigste,
um einen Song perfekt zu machen ist…? Ja genau: die
Gesangslinie. Ohne funktionierenden Gesang ist das Ganze
doch nur eine Aneinanderreihung diverser Instrumente.
Ganz großes Kompliment an die Amis. Jeder einzelne Song
hebt sich vom anderen ab und so hört man mal eine coole
Stimme zu einem absoluten Killerriff wie beim grandiosen
"Bleeding Stone". Überhaupt gibt man bei der ersten
Hälfte ordentlich Gas. So auch beim Titeltrack "Ride The
Void", ein fantastischer Kracher, der von den treibenden
Gitarren und auch hier von Sänger James Paul Luna
angetrieben wird, sicherlich eines der Highlights auf
diesem Rundling. Mir gefallen die immer wieder spannend
inszenierten Tempi und Stimmungswechsel der einzelnen
Songs, sehr professionell gemacht und immer spannend
gehalten. Auch das geniale "Sleep Of Virtue" ist sehr
interessant und zeigt dazu noch die Vielseitigkeit der
ganzen Band. Chöre, die unter die Haut gehen, werden
wieder abgelöst von Double Bass-Attacken, wirklich
großartig. Oder hört euch mal den grandiosen Anfang von
"Silence The Scream" an, an diesem Song kann ich mich
nicht satt hören. Hier nimmt man den Fuss etwas vom
Gaspedal und punktet mal wieder mit einer klasse
Gesangsleistung. Am Ende setzen die Herren aus L.A.
nochmals mit ein Highlight namens "Rains Of Sorrow". So
viel saustarke Musik kann man beim ersten Durchlauf gar
nicht verkraften und so braucht es einige Zeit um das
alles zu begreifen. Holy Grail starten das neue
Prog-Jahr auf einem verdammt hohen Niveau und dazu kann
ich nur noch sagen: Schnallt euch an und geniesst die
wilde Fahrt!
Crazy Beat
Punkte:
9.2 von 10
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DANTE – November Red
Massacre Records/Musikvertrieb
Die deutschen Prog-Metaller Dante überzeugen auf
ihrem dritten Werk auf der ganzen Linie. Dabei reissen
sie weniger die genre-typischen Grenzen aus
Taktwechseln, überlangen Songs, einzelnen kürzeren
Einspielungen und dem Hang zum Symphonischen nieder,
sondern schaffen sich im bereits Bekannten ihre eigene
Nische. Progressiv, also fortschrittlich, im
eigentlichen Sinne sind Dante deshalb nicht. Spätestens
nach dem vierten Hördurchgang interessiert das aber
niemanden mehr. So lange kann es nämlich dauern, bis
einem der Zugang zu Dante’s Klanguniversum geöffnet
wird. Ist man erst mal drin, gibt es kein Entrinnen
mehr. Denn die Deutschen ziehen alle Register ihres
Könnens, verlieren dabei aber nie den eigentlichen Song
aus dem Auge. Spannend ist allerdings, dass Dante an
einigen Stellen verdächtig ähnlich wie die Schweden
Black Bonzo klingen. Gerade „Allan“ hätte ebenso gut auf
deren 2007er Album "Sound Of The Apocalypse" stehen
können. Und dies sowohl in Bezug auf den Gesang als auch
auf die Instrumentierung. Abgesehen von diesem
unabsichtlichen (?) Schönheitsfehler, kann man November
Red aber jedem empfehlen, der einigermassen mit
Prog-Metal warm wird. Und wer weiss, vielleicht schafft
es dieses Album sogar, auch ausserhalb seines Subgenres
Beachtung zu finden. Das Potential dazu ist durchaus
vorhanden. Wer also nicht nur Takte zählen will, sondern
auch etwas fürs Gemüt haben will, kann hier definitiv
nichts falsch machen.
Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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VOIVOD – Target Earth
Century Media/EMI
Viele Leute hören Musik, weil sie sie schön finden.
Andere wiederum wollen dazu feiern, andere in der Musik
versinken. Und wieder andere interessieren sich für den
technischen Aspekt, das Können einer Band. Nun, Voivod
zeigen all diesen Gründen den Mittelfinger – und bieten
doch, irgendwie, auf verquere Art und Weise, alles auf
einmal. Seit ihrer Gründung vor 30 Jahren sind Voivod
ein unbequemer, unfassbarer und einzigartiger Klotz im
Metal-Kosmos. Ihr unvergleichlicher Sound, gleichzeitig
Thrash und Art Rock, Prog und Punk, Psychedelic und
Noise stiess auf Unverständnis ebenso wie auf
Bewunderung, auf Abscheu genauso wie auf Faszination.
Auch 2013 wird sich daran nichts ändern, denn auch
„Target Earth“, das mittlerweile 13. und gleichzeitig
erste Album ohne Material ihres legendären, 2005
verstorbenen Gitarristen Piggy D'Amour ist vor allem
eines: Voivod! Schon der eröffnende Titeltrack bietet
alles, wofür ihre Fans die Band lieben und weswegen alle
anderen ihren Kopf schütteln: Fronter Denis „Snake“
Belangers sowohl schnoddriger als auch kratziger Gesang,
vertrackte Rhythmen und abgedrehte Gitarrenriffs, seit
2006 gezockt von Daniel „Chewy“ Mongrain, bei denen
sogar Gitarrenexperten verwundert die Stirn runzeln. „Kluskap
O'Kom“ hingegen ist eine rabiate Up-Tempo-Keule, „Empathy
for the Enemy“ eine elegische, ja fast jazzige
Art-Rock-Nummer, „Mechanical Mind“ ein übergeschnappter
Noise-Anfall und das meditative „Warchaic“ wabert
benebelt durchs Weltall. So eingelullt trifft einen das
punkig rumpelnde „Resistance“ unvorbereitet, weswegen
man zum schwindelerregenden Stampfer „Kaleidos“ nervös
rumzappelt und fast dankbar ist über die
verhältnismässig typischen (sofern es so etwas bei
Voivod überhaupt gibt) „Corps Étranger“ und „Artefact“,
die vom zuerst dröhnenden, dann rasenden, gerade mal
eineinhalb-minütigen „Defiance“ abgeschlossen werden.
„Target Earth“ ist weder schön noch ist es Feier-Mucke,
weder virtuos noch einnehmend. „Target Earth“ ist
unbequem, verquer, verstörend, unvergleichlich – Voivod
halt!
Kissi
Punkte:
9.0 von 10
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HATEBREED – The Divinity of Purpose
Nuclear Blast/Warner
Freunde harter Klänge - und damit meine ich von
Pantera aufwärts - das Jahr ist noch jung, doch wir
feiern schon wieder, denn das erste Highlight ist da.
Hatebreed haben eine neue Platte am Start und die ganze
Hardcore-Gemeinde und auch viele Thrasher jubeln und
können es kaum erwarten, denn die Truppe um den
Oberbrüller Jamey Jasta ist eine wirklich starke Marke
in diesem doch schwierigen Business. Das sechste Album "The
Divinity of Purpose" bringt die Jungs wieder ein wenig
weg von den Metaleinflüssen des letzten Werks und man
hat sich mehr denn je zu den Roots, also dem Hardcore,
gewandt, was ich sehr begrüsse. Es gibt kurze präzise
Songs mit dem genialen Brüllgesang von Boss Jasta und
den coolen Gangshouts, die einfach zum Hardcore
dazugehören. Die Riffs sind rasend schnell, aber auch
stampfend schwer, je nach Art des Songs. Bei der
Produktion hat man nicht gespart und wirklich gute
Arbeit geleistet. Tja Leute, es braucht nicht viele
Worte mehr: Hatebreed sind eine Institution und so
sicher wie das Amen in der Kirche sind sie die Nummer
eins und werden es auch lange bleiben, wenn sie sich
nicht auflösen sollten. Ich bin entzückt und froh das
sich die Jungs nicht ausverkaufen und stärker denn je
wieder zum Hardcore der ersten Stunde zurückgekehrt
sind.
Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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ARKHAN - Primal
Monkey Records
Noch während dem reviewen des Albumvorgängers "M.A.C.H.I.N.E."
vor fünf Jahren freute ich mich ehrlich darüber, dass
die welschen Kollegen nach langer Versündigung am
Drumcomputer endlich einen kompetenten Schlagzeuger in
Fleisch und Blut gefunden hatten. Das vorliegende Werk
ist mein erster Kontakt seither und verdammt, ich bin
mehr als positiv überrascht! Waren die ersten beiden
Veröffentlichungen noch gezwungenermassen digital
geprägt und instrumental sehr technisch gewichtet,
scheinen Arkhan für "Primal" ihre Kernkompetenzen
gebündelt zu haben und überrollen einen mit einem
wirklich gelungenen Mix aus extremem Death Metal und
Groove, sowie einer gesunden Portion
Rock'n'Roll-Credibility. Eines dieser beneidenswerten
Alben bei denen für mich irgendwie alles stimmig
zusammen kommt. Klingt für mich in diesem Fall als
rockten sich Entombed und neuere Strapping Young Lad
nach 2-3 Drinks leicht aggressiv gemeinsam durch acht
Songs. Und da sich das Songwriting von "drückender
Vollbedienung" bis "unberechenbar" und von Powergroove
bis Blastbeat über das gesamte Spektrum bewegt, die
Truppe überdurchschnittlich viele Killer-Riffs raushaut
und der Gesamteindruck sympathisch auf brutal dicke Hose
macht, wird es auch nie langweilig. Ganz im Gegenteil
sogar! Ausserdem trägt zu diesem gelungenen Auftritt
auch die amtliche Produktion ihr Scherflein bei,
internationale Klasse sag ich da nur! Ein Death
Metal-Album mit derartiger Qualität, da muss sich dieses
Jahr die heimischen Konkurrenz erst mal dran messen
lassen. Reinhören befohlen!
Hardy
Punkte:
9.0 von 10
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VANDROYA – One
Inner Wounds Recordings
Das Wichtigste zuerst: Die Brasilianer liefern mit
“One“ ein wirklich gelungenes Debüt ab. Melodischer
Progressive Power Metal mit einer wunderbaren Frontfrau,
der besonders Fans von Kamelot, Symphony X und Sonata
Arctica begeistern dürfte. Viele verspielte Elemente
machen das Songwriting interessant und zeigen, dass
diese Band sich nicht einzig auf die Stimme von Sängerin
Daisa Munhoz verlässt, um gute Musik zu machen. Neben
klassischem Power Metal-Hedbangmaterial gibt es immer
wieder sehr melodische Zwischenspiele und Gitarrensoli,
die für Abwechslung sorgen. Die Frontfrau klingt selbst
in höheren Lagen sehr sicher und artikuliert selbst dann
erstaunlich klar, so dass man die Lyrics auch gut
versteht. Gegründet wurde die Band 2001 und
konzentrierte sich in ihrer Anfangszeit hauptsächlich
auf Coversongs. 2005 folgte dann die erste EP “Within
Shadows” mit eigenen Tracks und nun endlich kommt das
langersehnte Debüt “One” - doch das Warten und die viele
Arbeit haben sich definitiv gelohnt! An dieser Stelle
sollte ich jetzt eigentlich einige meiner persönlichen
Highlights herauspicken, doch ich muss ehrlich sagen,
dass sich die für mich bei jedem Durchhören ändern –
alle Tracks sind wirklich gut gelungen und hinterlassen
einen bleibenden Eindruck und das spricht ja auch sehr
für das Album. Von der Ballade “Why should we say
Goodbye” bis hin zu dem Duett “Change the Tide” ist
alles von hoher Qualität. Das Duett ist übrigens ein
Cover von Daisa Munhoz anderem Projekt: Der Metal Opera
SoulSpell, doch diesmal ist ihr Partner Leandro Caçoilo
(Seventh Seal, SoulSpell, Eterna) statt wie im Original
Mike Vescera (Obsession, SoulSpell, Loudness, Rising
Force, Reign of Terror, Dr. Sin). Am Besten einfach
selber reinhören, denn “One” ist ein absolut
erstklassiges Debüt einer vielversprechenden Band!
Patricia
Punkte:
9.0 von 10
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CHICKENFOOT - LV (Live)
Ear Music/Phonag
Auch wenn es noch ein paar andere illustre Kapellen
wie Black Country Communion, Flying Colors oder
Adrenaline Mob gibt..., Chickenfoot verkörpern den
Nimbus einer Supergroup einfach am treffendsten! Seit
ihr selbstbetiteltes Debüt-Album 2009 erschienen ist,
sind die Ex-Van Halen Recken Sammy Hagar (v(g) und
Michael Anthony (b/v), sowie Guitar-God Joe Satriani und
Red Hot Chili Peppers Fellgerber Chad Smith als neu
formiertes Quartett der Extraklasse nicht mehr aus der
Rock-Szene weg zu denken. Hier passt irgendwie alles und
wem Satrianis frühere Solo-Eskapaden zu ausladend waren,
wird erstaunt feststellen, wie song- und letztlich
banddienlich der Glatzkopf spielen kann. Dazu natürlich
Michaels Hammer-Vocals, die zusammen mit dem pumpenden
Bass-Spiel bei der an sich erfreulichen Van Halen
Reunion schmerzlichst vermisst werden. Schlagwerker Mr.
Smith kann sich derweil richtig austoben und rockt hier
deutlich mehr als er sonst mit Kiedis & Co. darf. So
gesehen wurden also beste Voraussetzungen geschaffen, um
vor allem in der Heimat Amerika was reissen zu können.
Einen besseren Frontmann als Sammy Hagar kann man sich
hierzu eigentlich kaum vorstellen..., ausser vielleicht
noch Dee Snider von Twisted Sister oder die Herren
Stanley/Simmons von Kiss. Nach der DVD-mässigen
Live-Nachlese zum ersten Album (2010), erschien das
zweite Studio-Werk 2011 augenzwinkernd als Album «III».
Nun gesellt sich ein weiteres feines Live-Scheibchen
dazu, das unter dem Titel «LV» mit dem nächsten kleinen
Wortspiel aufwartet. Da auf der Rückseite der CD
explizit eine Seite "A" mit vier bisher
unveröffentlichten Live-Songs der gerade absolvierten
"Different Devil"-Tour und eine Seite "B" mit insgesamt
fünf Live-Rarities, respektive B-Sides auf geführt sind,
lässt den Schluss zu, dass das Ding sicher auch als
Vinyl erhältlich sein wird. Müssig zu erwähnen, dass «Lighten
Up», «Big Foot», «Last Temptation» und «Something Going
Wrong» natürlich allesamt als wunderbare
Audio-Leckerbissen genossen werden können, während der
Rest offensichtlich (trotz gleichem Auftrittsort und
Jahr) nicht von der DVD stammt und «Learning To Fall»
nirgends sonst (live) zu finden ist. Macht diese knappe
Stunde demnach also Sinn? Mit Sicherheit ja, denn was im
Studio vielleicht ein wenig steril daher kommt, lebt auf
der Bühne erst recht auf und vor allem die A-Seite ist
alleine schon die halbe Miete.
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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CHAPEL OF DISEASE - Summoning Black Gods
FDA Rekotz
Die 2008 gegründeten Kölner Chapel Of Disease
schieben nach ihrem Anfang 2012 veröffentlichten und
viel gelobten 4-Track-Demo nun das für viele lang
ersehnte Full Length-Album nach. Chapel of Disease sind
definitiv etwas für Fans von Oldschool Death Metal. Wenn
man es nicht besser wüsste, würde man hier davon
ausgehen, dass diese Veröffentlichung zusammen mit den
grossen Meisterwerken vergangener Tage von Morbid Angel
oder Obituary herausgegeben wurde. Die Kölner verstehen
es, aus Oldschool nicht nur eine Attitüde zu machen,
sondern es zu leben. Dass die Herren sich auch ein
Stückchen des altehrwürdigen Deutsch-Thrash-Kuchens
abgeschnitten haben, ist unverkennbar. Und genau diese
Mischung macht es bei Chapel of Disease aus. In Zukunft
wird wohl kein Oldschool-Fan an Chapel of Disease
vorbeikommen. Zeitlos, schnörkellos, Death Metal!
Steve Butcher
Punkte:
8.9 von 10
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TELLUS REQUIEM – Invictus (The 11th Hour)
Nightmare Records
Aha, wieder mal 'ne Prog-Powermetal-Kapelle. Aus
Norwegen kommen die Herren um Sänger Ben Rodgers. Das
neue Jahr fängt also genau so an, wie das Alte aufgehört
hat, nämlich mit Prog Metal auf hohem Niveau. Beim
ersten Durchhören empfand ich das Ganze noch als etwas
chaotisch, aber das gab sich aber nach ein paar Mal
durch horchen und nach und nach öffnet sich dem Zuhörer
der Rundling. Man geht hier sehr vielseitig zu Werke und
deckt so die gesamte Prog-Vielfalt ab. Also findet man
hier gefühlvolle Parts inklusive Gesang Enzo wie
brachiale Doublebass Attacken und mörderische
Gitarrenriffe und passend eingesetzte Keyboard und
Synthie Passagen. Hat man die Freude an diesem Rundling
dann entdeckt machen die einzelnen Songs echt Spass und
man lässt sich mitreissen von den Norwegern. Ich würde
hier keine einzelnen Lieder hervorheben, da "Invictus"
im Ganzen gesehen sprich gehört werden sollte. Uns so
geniesst man die unzähligen Breaks und Duelle der
einzelnen Instrumente. Tellus Requiem haben hier ein
tolles Album geschaffen, woran eigentlich jeder
verwöhnte Proggie seine Freude haben dürfte.
Cray Beat
Punkte:
8.9 von 10
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MICHAEL SCHENKER – Temple Of Rock – Live In Europe (2
CD / 1 DVD)
Inakustik Gmbh
Der gute Michael Schenker hat in seiner Karriere
nicht nur Highlights zu verbuchen. Als Exzentriker wird
er gehandelt, einer, der in der Vergangenheit auch schon
mal mit «speziellen» Shows von sich reden machte. Trotz
all dem pflastern unzählige grosse Hits den Weg des
kleinen Bruders von Rudolf Schenker (Scorpions). Diese
wurden an dem Konzert in Tilburg von der vergangenen
Tour in Bild und Ton festgehalten. Das Konzert aus
Holland wurde in der Besetzung mit Langzeitgefährte
Wayne Finlay (g, key), Doogie White (v), und den beiden
ehemaligen Scorpions-Members Francis Buchholz (b) und
Herman Rarebell (d) eingespielt. Als Gastmusiker hat
Michael Voss (Casanova, Mad Max) seinen Auftritt bei «Hanging
On». Ansonsten spielt sich Michael brillant durch seine
Scorpions-, UFO- und MSG-Vergangenheit und lässt kaum
einen Hit aus. Dass er sich aber an «Rock You Like A
Hurricane» und «Blackout» von den Scorpions wagt, bei
denen er im Original nicht mitgespielt hat, überrascht.
Die DVD lässt soundmässig keine Wünsche offen, dafür
könnte die Bildqualität besser sein. Wir sprechen hier
nicht von Bootlegqualität, aber zumindest einen
Verfolgerspot hätte dem Ganzen gut getan. Dafür lässt
der Bonuspart mit Konzertsequenzen vom High
Voltage-Festival keine Wünsche offen. Während Michael
Voss hier singt und Rudolf Schenker bei «Rock You Like A
Hurricane» und «Hanging On» mitspielt, gesellen sich zum
abschliessenden «Doctor Doctor» mit Doogie White, Jeff
Scott Soto und Pete Way weitere Musiker zu Michael auf
die Bühne. Die musikalische Reise durch fast vier
Jahrzehnte muss man gehört oder auch gesehen haben. Und
so ganz nebenbei gibt es sehr wenige Gitarristen, die
dermassen gefühlvoll spielen wie Michael Schenker!
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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EYEFEAR – The Inception of Darkness
Limb Music
Eyefear – das ist Progressive Power Metal vom
Feinsten. Die Australier bringen mit ihrem neuen Album
ein extrem aufwändiges und vielseitiges Werk nach
Europa, das Seinesgleichen sucht. Wunderbar episch,
dabei aber zugleich progressiv verschachtelt ohne je
überladen zu wirken oder die massiven Melodiebögen zu
verlieren. Einflüsse aus Death Metal, Power Metal und
Progressive Metal geben sich hier die Klinke in die Hand
und über all dem schwebt die grossartige Stimme von
Danny Cecati, der ungeheuer gut zum vollen Sound der
Band passt. Für diesen Silberling haben sich die
Australier prominente Unterstützung ins Boot geholt:
BE'LAKOR Sänger George Kosmas liefert sich ein
Gesangsbattle mit der operettenhaften Stimme von Sarah
Parker. Abgemischt wurde das Werk diesmal von Tommy
Hansen (TNT, DAD, Helloween) in den Jailhouse Studios.
Der Opener “Redemption“ zeigt, wie abwechslungsreich die
Australier sind – fulminant mit einer leicht düsteren
Atmosphäre ist es der passende Auftakt für das etwas
langsamere “Shadowdance“. Highlight sind jedoch die
beiden Titeltracks “The Inception of Darkness – Pt.1:
Transcending“ und “Pt. 2: Reborn“. Bei den meisten
Power Metal-Bands empfinde ich das Keybord als störend
oder übertrieben, nicht so hier – Seb Schneider, der
Mann an den Tasten, liefert mal melodieführende
Piano-Zwischenspiele, mal einfach nur passende
Hintergrundlinien. Zusätzlich zu den 8 Tracks gibt es
noch 3 Bonusversionen, nämlich “Redemption“ (Radio Edit),
“Eyes of Madness“ und “Reborn“ (Orchestral Versions),
die das Klangbild voll machen. In der fast 20jährigen
Bandgeschichte haben Eyefear diverse Line Up- und
Label-Wechsel mitgemacht, doch mit “Inception of
Darkness“ liefern die Männer aus Down Under ein
aussergewöhnliches Progessive Power Metal-Album, das in
keiner Sammlung fehlen sollte.
Patricia
Punkte:
8.8 von 10
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CIVILIZATION ONE - Calling The Gods
Limb Music
Ah ja, wieder mal was Neues von Chity Somapala -
Vocals, Red Circuit, Rekuiem, ex-Avalon, ex-Court Jester,
ex-David Shankle Group, ex-Firewind, ex-Ivanhoe,
ex-Moonlight Agony, ex-Power Quest, ex-PowerWorld,
ex-Domain und so weiter. Der Mann aus Sri Lanka glänzt
auch bei den Werken seiner gefühlt
hunderdsiebenundzwanzigsten Band mit seiner grandiosen,
vielseitigen Stimme. Und so rocken die Herren durchwegs
auf einem hohen Niveau durch die zehn regulären
Powermetal Songs ohne zu schwächeln. Die Gitarren geben
alles, die gezielt eingesetzten Double Bass-Attacken
passen perfekt dazu. Und über allem die starke Stimme
von Chity, der es versteht, die dazu passenden
Gesangslinien beizusteuern. Vieles erinnert mich
musikalisch an ältere Firewind und ab und zu auch an
Racer X. Auch wenn die Jungs es etwas ruhiger angehen
lassen, wie zum Beispiel beim sehr melodiösen "Evil
Eye", klingt alles überzeugend. Ebenso die gefühlvolle
Powerballade "Reunite" und auch hier wieder eine klasse
Leistung von Chity. Am Ende gibt’s noch drei Bonustracks:
Das etwas an Maiden erinnernde Midtempo Stück "Spirit In
The Wind", und das für das Sri Lanka Cricket-Team
geschriebene "Believing The Dream" sowie der für die
Olympiade 2012 zusammengenagelte Song "Dreams Of Fire".
Die beiden letzteren tanzen total aus der Reihe, was
aber bei Bonustracks ja durchaus Sinn macht aber wohl
nicht Jedermanns Sache ist. Ich finde die eher
"massentauglichen" Lieder gar nicht schlecht, hier ist
halt vielleicht etwas Toleranz beim Hörer gefragt.
Ansonsten Klasse Powermetal-Werk zum Ausklang des alten
Jahres.
Crazy Beat
Punkte:
8.8 von 10
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PINK CREAM 69 – Ceremonial
Frontiers Records/Musikvertrieb
Die Karlsruhrer Hardrock Institution Pink Cream 69
gehören seit Jahren zu den heissesten deutschen
Genre-Vertretern. Nun sind aber bereits sechs Jahre seit
dem letzen Output "In 10sity" ins Land gezogen. Auch das
Erscheinen der CD "Live In Karlsruhe" und der DVD "Past
And Present" ist schon wieder dreineinhalb Jahre her.
Man musste schon befürchten, dass die Band Geschichte
ist. Glücklicherweise beweist der Fünfer mit "Ceremonial"
eindrücklich das Gegenteil. Die Band wirkt frisch und
motiviert wie eh und je. Schon seit Jahren sind David
Readman (Vocals), Alfred Koffler (Guitars), Uwe
Reitenauer (Guitars) und Dennis Ward (Bass) ein perfekt
eingespieltes Team. Am Schlagzeug hat es einen Wechsel
gegeben. Gründungsmitglied Kosta Zafiriou hat die Sticks
an Chris Schmidt übergeben. Dies wird die Band bzw. die
Einheit aber kaum schwächen. Einmal mehr brilliert die
Truppe durch äusserst versiertes Songwriting. Die
Kombination aus eingängigen Melodien, effektiven
Hooklines und groovenden Riffs heben auch diesen neusten
Streich in die oberste Hard Rock-Liga. Doch PC 69 sind
auch immer wieder fähig, neue Ideen umzusetzen und sich
dabei nicht einfach zu wiederholen. Die Fundament ihrer
Musik bildet immer noch der 80er-Sound, wurde aber auch
mit dezenten neunziger Klängen und modernen Ideen
angereichert. Somit ist "Ceremonial" ein
abwechslungsreiches, interessantes Album geworden. Ganze
Arbeit hat auch wieder Produzent und Mischer Dennis Ward
geleistet, der die Scheibe mit einem edlen Sound
ausgestattet hat. Ganz starkes Comeback-Album.
Chris C.
Punkte:
8.7 von 10
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HATRIOT - Heroes of Origin
Massacre Records/Musikvertrieb
Als erstes fällt einem auf, dass diese Truppe
offensichtlich auf Provokation aus ist: Abgesehen vom
Namen selbst - natürlich der Zusammenzug aus Hate und
Patriot - so ziert nämlich das Plattencover und die
erste Page der Website eine brennende amerikanische
Flagge und mehrere Pentagramme. Das finden die Amis
meist ja schon ziemlich erschütternd. Umso
erschütternder, dass der Sound der für das geschulte
Metalohr alles andere als provokant ist: hier gibt's
absolut oberklassischen Bay Area-Thrash auf die Ohren
und das auch noch mit einer der bekanntesten Stimmen
dieses Genres: Steve "Zetro" Souza keift bei Patriot ins
Mikro. So ist denn auch der Albumtitel des Debüts des
kalifornischen Quintetts "Heroes of Origin" sehr
treffend gewählt, denn Souza gehört definitiv von Beginn
zu den Helden des Genres, war er doch bei Legacy, die
sich später Testament nennen, und bei Exodus Sänger. Nun
hat der nicht mehr ganz junge Held ein neues Projekt am
Start, das fast ein Familienunternehmen ist: den Bass
zupft sein Sohn Cody, sein anderer Sohn Nicholas sitzt
am Schlagzeug. Und man hört wahrlich, dass die
Rhythmusfraktion den Thrash mit der Muttermilch
eingeflösst bekommen hat! Auch die beiden Gitarren sind
technisch sehr virtuos gespielt und schreddern, riffen
und sliden, dass es für den geneigten Thrasher kein
Halten mehr gibt! Probesongs gab es schon länger zu
hören, und Überraschungen muss mal auf dieser Scheibe
nicht fürchten. Es gibt hier zehn äusserst solide
Knatterhämmer auf die Ohren, mit Mid Tempo-Passagen hält
man sich nur selten auf. Wenn man auf Zetros keifende,
giftige Stimme steht, kommt man hier voll auf seine
Kosten, der Mann ist immer noch in Hochform, ausserdem
gibt's ein paar richtig klassikerverdächtige Riffs und
Hammer-Soli. Für Thrasher absoluter Pflichtkauf!
Lucie W.
Punkte:
8.7 von 10
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NECROWRETCH - Putrid Death Sorcery
Century Media/EMI
Die französische Death/Black Metal-Band Necrowretch
veröffentlichen mit "Putrid Death Sorcery" ihr Debut,
welches neun neue und zwei neuvertonte Demosongs
beinhaltet. Stilistisch beschreiben sich Necrowretch als
Death Metal, wobei man einen grossen Einfluss von Black
Metal nicht absprechen kann. Oft fühle ich mich beim
Hören an meine Lieblings-Black Metal Band Magog
erinnert, was definitiv ein gutes Zeichen ist.
Necrowretch punkten nicht unbedingt mit der besten
Produktion oder der filigransten Technik, nein, die
Franzosen verstehen es, die Betonung auf einzelne,
sackstarke Riffs zu setzen, und somit, gepaart mit
einfallsreichen Takten und Grooves, eine schier
greifbare Atmosphäre aufzubauen. Bei solchen
Veröffentlichungen stehen die Zeichen gut für ein
grandioses Death Metal-Jahr.
Steve Butcher
Punkte:
8.6 von 10
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SAXON – Heavy Metal Thunder (The Movie – 2 DVD)
UDR
Music/Musikvertrieb
Saxon haben hier auf zwei DVDs ihren musikalischen
Werdegang festgehalten. Während auf der ersten DVD die
Geschichte von Saxon gezeigt wird (u. a. ein
Wacken-Auftritt oder mit Metallica zusammen in Paris auf
der Bühne) und dabei auch ehemalige Mitmusiker zu Worte
kommen, mit denen Bandleader Peter «Biff» Byford
zwischenzeitlich vor Gericht ging, beinhaltet die zweite
Minidokumentation Bilder über die «The Eagle And
Bomber»-Tour (zusammen mit Motörhead), der «Crusader»-
und «Innocence Is No Excuse»-Tagen sowie zwei
Konzertaufnahmen aus den Jahren 1981 und 2008. Material,
das noch einmal den Status dieser britischen Legende
unterstreicht. In Worte zu fassen, was es hier alles zu
sehen und zu hören gibt, ist sehr schwierig. Selbst wenn
man sich die DVDs mehrmals angeschaut hat. Okay, man
könnte behaupten, dass es nicht möglich ist, die
Karriere von Saxon nur auf einer DVD festzuhalten, und
damit hätte man recht. Zumindest wurden die neueren Tage
eher stiefmütterlich behandelt. Aber alleine der
nostalgische Anstrich, der dieser Film hat, berechtigt
allemal diese beiden DVDs zu kaufen. Dass Saxon noch
lange nicht zum alten Eisen gehören, beweisen sie noch
heute Tag für Tag, wenn sie auf die Bühne steigen. Auch
wenn das Haar von Biff weisser nicht mehr werden kann
oder die Glatze von Gitarrist Paul Quinn nicht mehr
glatter sein kann. Saxon sind eine verdammte
Institution, ohne die der Metal heute nicht da stehen
würde, wo er steht. Auch wenn das Quintett nie den
kommerziellen Erfolg einheimsen konnte, wie Iron Maiden,
Def Leppard oder Judas Priest.
Tinu
Punkte:
keine Wertung
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JORN - Symphonic (Best-Of)
Frontiers Records/Musikvertrieb
Eigentlich war es ja nur eine Frage der Zeit, bis
auch Jorn Lande seine eigene Musik mit dem symphonischen
und klassischen Element verbindet. Durch sein Mitwirken
bei Toby Sammets Avantasia dürften da wohl die letzten
Hürden, wenn es ausser der Gelegenheit dazu überhaupt je
welche gegeben hat, beseitigt worden sein. Der
bekanntlich sehr fleissige Songschreiber, der erstmals
2001 mit seiner zweiten Scheibe «Worldchanger»
aufhorchen liess und seither schon einen beachtlichen
Backkatalog vorweisen kann, legt nun (s)eine
symphonische Best-Of CD vor. Zuerst war ich mir aber gar
nicht sicher, ob das wirklich was taugt, denn dieses
Konzept haben vor ihm schon einige andere Bands (Metallica,
Scorpions, Kiss, Deep Purple und andere mehr) realisiert
und nicht alles davon war bahnbrechend. Der Opener «I
Came To Rock» von der aktuellen Studioscheibe «Bring
Heavy Rock To The Land» beginnt zunächst wie eine
Nightwish-Platte, ehe dann die Band einsetzt. Durch den
klar hörbaren, aber dezenten Beitrag des Orchesters kann
man schon nach den ersten Takten konstatieren, dass auch
der Rest Hand und Fuss haben wird. Ein erstes Highlight
wenn nicht das Highlight folgt darauf mit dem genial
interpretierten Dio-Cover «Rock'n'Roll Children» («Sacred
Heart», 1985), das gerade bezüglich dem orchestralen
Einsatz viel vom Original hat, vom grossen Dio-Fan Jorn
Lande aber grandios umgesetzt wird! Wen da nicht
unmittelbar die Wehmut zum Ableben von Ronnie packt, ist
nicht bei der Sache. «World I See» bestätigt darauf hin
als zweiter neuer Song das wieder spürbar gestiegene
Niveau des Songwritings, das die etwas
mittelprächtigeren Alben der jüngeren Vergangenheit aus
dem Sumpf zu ziehen vermag. Dass dem wirklich so ist,
zeigt schliesslich die Tatsache, dass auf «Symphony» von
den total vierzehn Songs fast die Hälfte, nämlich deren
sechs, neues Material ist! Zudem könnte es noch gut
geschehen, dass man diese Versionen besser als die
Originale findet, sollte diese vorher zu Ohr bekommen
haben. Zu guter Letzt sorgt der Black Sabbath Klassiker
«The Mob Rules» für das abschliessende Sahnehäubchen auf
einer der stärksten "Rock Meets Classic" Scheiben aus
dieser Ecke. Wirklich empfehlenswert und überraschend
gut!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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METALLICA - Quebec Magnetic (Live - 2DVD)
Mercury
Records/Universal Music
Obwohl sich der geneigte Fan insgeheim sicher über
diese Veröffentlichung freut, muss man sich dennoch
fragen, warum gerade jetzt eine Doppel-DVD erscheint,
auf die gemergten Auftritte von Quebec (Kanada) von 2009
zu finden sind. Nun ja, es ist ja zumindest oder
immerhin eine DVD, weil die amerikanischen
Thrash-Millionäre nach anfänglichem Naserümpfen in
Sachen (illegaler) Downloads nun offiziell schon einige
Jahre jeden gespielten Gig (!) über ihr Portal feil
bieten. Entweder als mp3-Version oder lossless,
inklusive Cover-Artwork. Wer bei unserem Partner CeDe.ch
mal rein schaut, wird auf jeden Fall feststellen, dass
es einige Live-Dinger gibt, die aber wohl nicht alle
wirklich offiziell daher kommen, was irgendwie
überrascht, wenn man ja weiss, wie die Metallicats vor
einigen Jahren dagegen vorgingen. Anyway..., «Quebec
Magnetic" ist aber klar offiziell und lässt daher für
Fans keine Wünsche offen. Das Soundmassaker der
Studio-Scheibe wurde zum Glück vermieden und die
Setliste war im Gegensatz zu später noch mit deutlich
mehr neuen Songs bestückt. Mittlerweile hat man "the new
shit" ja gut im Ohr und dieser reiht sich mehr als gut
zum kultigen Rest ein. Die zweite DVD beinhaltet weitere
Bonus-Tracks (da eben an zwei Tagen gefilmt wurde) und
somit sind nicht weniger als 26 Songs verewigt worden.
Dazu gibt es noch ein paar Impressionen von Quebec,
sowie Interviews mit Metallica und einigen Fans. Wer die
Amis seither, und die Gelegenheit dazu hatte man ja mehr
als einmal, irgendwo selber live gesehen hat, braucht
diesen Release womöglich nicht zwingend, aber die
Canucks sind gut drauf und die Performance kann sich
durchaus sehen und hören lassen, wenn auch nicht gerade
jeden Tag.
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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IN SOLITUDE – In Solitude (Neue Version)
Season Of Mist/Irascible
„The World. The Flesh. The Devil“, so schimpfte sich
die Scheibe, mit welcher die Schweden In Solitude 2011
vom Underground-Geheimtipp zum international gefeierten
Newcomer avancierten. Ihr vom Geiste King Diamonds
besessener 80's Metal traf den Nerv der Zeit nach
Vintage-Sound genauso wie nach Dämonischem. Schon vor „The
World. The Flesh...“ hatte der Fünfer aus Uppsala seine
Riff-Teufeleien jedoch auf Scheibe gebannt. 2008
veröffentlichte Pure Steel Records das selbstbetitelte
Debüt, bald war es ausverkauft, jetzt ist es via Season
Of Mist wieder erhältlich. Endlich, muss man sagen, denn
„In Solitude“ kann es mit seinem Nachfolger ohne
Weiteres aufnehmen. Acht gespenstische Songs sind das,
diabolisch und dramatisch, gleichzeitig rockig und
eingängig, wie es eben damals in den 80ern nur der King
hinbrachte. Pelle „Hornper“ Åhman wagt dabei den
Gesangsschritt in höchste Falsett-Lagen zwar eher
selten, beschwört aber auch mit tieferem, wehklagendem
Gesang den Mann mit dem Zylinder und Corpsepainting vor
dem inneren Auge herauf. Mit Attic und Portrait sind in
den letzten Jahren weitere Bands hinzugestossen, die das
Erbe des Kings für sich beanspruchen. Diese
Veröffentlichung macht jedoch klar, dass In Solitude
diesen Kampf mit ihrem Debüt bereits 2008 bzw. 2006 mit
ihrer Demo-Single „Hidden Dangers“ für sich entschieden
haben, ist diese furiose Nummer auf „In Solitude“ doch
auch enthalten.
Kissi
Punkte:
8.5 von 10
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VORUM - Poisoned Void
Woodcut Records
2006 gegründet hat die Death Metal-Formation Vorum
bislang das Demo "Grim Death Awaits" mit sieben Songs
und eine Split-EP mit Vasaeleth veröffentlicht. Die Band
scheint dadurch eine recht ansehnliche
Underground-Fangemeinde versammelt zu haben, darüber
hinaus haben sie sich aber bislang keinen grossen Namen
gemacht. Das soll sich mit "Poisened Void", dem ersten
Full Length-Album der Finnen, ändern. Acht aggressive,
rohe und sehr raue Tracks haut einem das Quartett da um
die Ohren, sehr schwarz angehauchter Death Metal mit
oldschool Attitüde. Besonders gut gefällt mir die Stimme
von Sänger und Gitarrist P.J. (der volle Name war nicht
eruierbar, schwierige Sache mit den finnischen Namen),
die nicht in den üblichen Tiefen rumdümpelt, sondern
eine sehr geile mittlere Lage und ein rotziges Timbre
hat, so in etwa die Höhe von David Vincent. Das
Songwriting von "Poisoned Void" besticht durch teils
überraschende Breaks und vor allem ein super Arrangement
der Vokals, vorwiegend brettert man aber in teils black
metallisch teils thrashig angehauchter Oldschool
Death-Manier durch die Gegend, man fühlt sich wie ins
Jahr 1990 zurück versetzt. So soll das auch sein und wer
auf Death (die Band ist gemeint), alte Morbid Angel,
Entombed etc. steht, dem passt das hier wie Arsch auf
Eimer.
Lucie W.
Punkte:
8.5 von 10
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GRIEF OF EMERALD - It All Turns To Ashes
Non Serviam Records
Die letztjährige Comebackscheibe "The Devil's Deep"
fand ich höflich ausgedrückt ziemlich scheisse, umso
überraschender darum, wie gefällig mir der vorliegende
Nachfolger den Gehörgang runter rutscht! Klang der
erwähnte Vorgänger noch wie ein uninspiriertes Flickwerk
aus konstruierten Versatzstücken, punktet "It All Turns
To Ashes" mit homogenem Songwriting, das den
angeschwärzten und toll arrangierten Schwedentod mit
Keyboard trefflichst auf den Punkt bringt. Die bunte
Mischung aus Cradle of Filth, Fleshgod Apocalypse und
Dimmu Borgir ist stets dynamisch und überzeugt mit
gekonnter Abwechslung und Detailverliebtheit. Die
räudige Komponente sorgt ausserdem dafür, dass Banger
die mit dem polierten Material der erwähnten
Vergleichsbands bisher nichts anfangen konnten,
vielleicht plötzlich doch noch auf ihre Kosten kommen
dürften. Wieso nicht gleich so?! Geht doch!
Hardy
Punkte:
8.5 von 10
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SULPHUR AEON - Swallowed By the Ocean's Tide
FDA Rekotz
Nach einem Demo und einer EP bringen die Deutschen
Sulphur Aeon nun ihr Debüt-Album "Swallowed By the
Ocean's Tide" heraus. Die Scheibe bietet eine schöne
Mischung aus aggressivem schwedischem und amerikanischem
Death Metal und viel Melodic Death, das Ganze hat sehr
viel Druck, Intensität, Pathos, aber ohne kitschig zu
sein, wirkt mächtig und - so einfach das Wort ist, so
passend ist es auch - gross. Von allem gibt's hier viel.
Und das ist leider auch schon mein Aber: es gibt für
meinen Geschmack einfach ein bisschen zu viel. Das ist
zwar schön, wenn man die Scheibe zehnmal gehört hat,
denn es gibt immer wieder was zu entdecken. Mir ist der
Sound aber einfach einiges zu dicht, streckenweise fast
- pardon - breiig und ich muss mich unheimlich
anstrengen, um alles raus zu hören, sogar mit
Kopfhörern. Zum Konzept der Scheibe - die dunklen Tiefen
des Ozeans, Dunkelheit, Cthulhu-Mythos - passt das
Monumentale, Grandiose der Musik aber gut und auch die
donnernde und eindringliche Stimme trägt das ihre zur
Atmosphäre bei. Die Songs sind abwechslungsreich (ganz
überraschend anders ist dann das Outro-Instrumental "Zombi",
gefällt mir sehr gut) und sorgfältig ausgearbeitet, hier
haben sich echt alle Beteiligten schwer ins Zeug gelegt,
und auch das Cover-Artwork, das wohl Ctulhu darstellen
soll, gefällt. Und spielen können die Jungs, das ist
keine Frage! Sulphur Aeon gehören derzeit sicher zu den
grossen Hoffnungen des deutschen Death Metal und wenn
man vielleicht in Zukunft noch ein bisschen mehr das
Wesentliche heraus arbeitet und nicht alles auf einmal
zeigen will, dann wird das beim nächsten Album die
maximale Punktzahl. Aber nur, wenn nicht wieder
Lovecraft bemüht wird meine Herren, das Thema ist jetzt
langsam aber sicher überstrapaziert. Wer gerne mal
überrollt und umgehauen wird, unbedingt reinhören. Um
Sulphur Aeon wird man in nächster Zeit im deutschen
Death Metal nicht herum kommen!
Lucie W.
Punkte:
8.3 von 10
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CRASHDÏET - The Savage Playground
Frontiers Records/Musikvertrieb
Die Begriffe Schweden und Sleaze Rock stehen dicht
neben einander, und wo man diese beiden addiert, da
lautet das Resultat automatisch Crashdïet. Was 2005 mit
dem Debutalbum "Rest In Sleaze" als Überflieger begann,
das macht nun einen Zwischenstopp auf einer Piste namens
"The Savage Playground", wo der rote Teppich wartet.
Schweden hat eine Menge guter Bands in Sachen Sleaze
Rock zu bieten, doch Crashdïet halten das Szepter
gekonnt in der Hand. Ruhm erreichten sie nicht zuletzt
durch den tragischen Selbstmord ihres ersten Sängers und
Gründers Dave Lepard. Die durch ihn eingeschlagene
musikalische Linie verfolgen sie weiterhin, und so
klingt auch das vierte Studioalbum eindeutig nach
Haarspray, Spandex und Sunset Strip. Der aktuelle und
mittlerweile dritte Sänger Simon Cruz leistet starke
Arbeit, um den Fans ein Gefühl von Party zu vermitteln.
Zugegeben, gerade in L.A. gab und gibt es massenhaft
Bands dieser Spielart, doch die schwedischen Bands haben
alle noch ein bisschen mehr Pfeffer drin und rocken auf
ihre eigene Art und Weise. Allen voran haben Crashdïet
dem Sleaze Rock ihren ganz eigenen Stempel aufgedrückt
und wissen auch durch neue Songs wie "Damage Kid" oder
"Garden Of Babylon" noch immer zu begeistern. Stark!
Maiya
Punkte:
8.2 von 10
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HINDER - Welcome To The Freakshow
Universal Republic/Universal Music
Mit ihrer EP "Far From Close" legten Hinder aus
Oklahoma City den Grundstein für ihre Karriere. Es
folgten drei Studioalben und viele Liveshows, unter
anderem im Vorprogramm von Bands wie Mötley Crüe und
Aerosmith. Verständlicherweise liess der Erfolg nicht
lange auf sich warten, und so konnten sie in den
US-Charts einige beachtliche Platzierungen ergattern.
Leicht war es für Hinder zu Beginn nicht, denn ihr
Debutalbum "Extreme Behavior" wurde regelrecht
zerrissen, bevor es sich ein Jahr nach der
Veröffentlichung zwei Millionen Mal verkaufte und damit
Doppel-Platin-Status erreichte. Zumindest in ihrer
amerikanischen Heimat reiten sie seither auf dieser
Welle weiter, und nun werden sie sich hoffentlich auch
in Europa einen grösseren Namen machen können, denn
verdient hätten sie es allemal. Powerballaden wie "Should
Have Known Better" gehen Hand in Hand mit rockigen
Krachern wie "Wanna Be Rich", und gerade solch perfekt
abgestimmte Kompositionen verschiedener Spieltempi sind
das Geheimrezept und der Grund dafür, dass man sich "Welcome
To The Freakshow" immer und immer wieder anhören will.
Maiya
Punkte:
8.1 von 10
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ROTTEN SOUND - Species At War
Season Of Mist/Irascible
Als Überbrückung zum kommenden Langspieler spendiert
uns das finnische Abrisskommando auf Ende Jänner eine
gewohnt stylische EP mit sechs neuen Songs. Innert
knappen acht Minuten und bester
Entombed-auf-Kokain-Manier knüppeln sich Rotten Sound
einmal mehr in Herz und Bauch. Und das Teil macht
süchtig, denn kaum ist der letzte Track verklungen
erinnert man sich plötzlich kurz daran zu atmen und
drückt daraufhin gleich nochmals die Starttaste. Ein
ganz feines Zückerchen diese "Species At War"! Die
ersten 1000 CD's kommen mit Rotten Sound Sticker, die
ersten 1000 12" Vinyl's mit "exclusive etched B-side".
Ausserdem spendiere ich Glückwünsche zum baldigen
20jährigen, Grind 'em all!
Hardy
Punkte: keine Wertung
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LANCER – Lancer
Doolittle Group
80er Jahre-Heavy Metal erlebt
zurzeit ein Revival. Die Schweden Lancer bereichern nun
mit ihrem selbstbetitelten Erstwerk diese Szene. Für
mich persönlich ist es eines der ersten dieser Werke,
welches mich überzeugen kann. Denn bei Lancer stimmen
sowohl der Gesang, die Kompositionen und der Sound.
Dabei sind die Schweden weder besonders innovativ noch
wahnsinnig anders als der Rest ihrer Mitstreiter. Sie
schaffen es aber, aus den bekannten Zutaten einen
schmackhaften Heavy Metal zu kreieren. Feine Ohren
werden einen starken Iron Maiden-Brocken gewürzt mit
dezenten alten Helloween und einer teilweise an
HammerFall erinnernden Stimme heraushören. Dazu passt,
dass Sänger Isak Stenvall optisch den jungen Bruce
Dickinsons mimt und „Seventh Angel“ mit einer ähnliche
Stimme wie „The Number Of The Beast“ eingeleitet wird.
Gleich von einer Maiden-Kopie zu sprechen, ginge aber
eindeutig zu weit. Denn Lancer schaffen es mit ihren
neun Lieder schlicht zu unterhalten; nicht mehr und
nicht weniger. Damit empfehlen sie sich als heisse
Anwärter auf eine Anständige Tournee mit ihren Helden.
Wer jungfräulichen Metal mag, kann mit Lancer nicht viel
falsch machen.
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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CHRONIC SHOCK - Margaritas Ante Porcos
Eigenvertrieb
Vor einigen Jahren galten die Berner The Chocolate
Rockets noch als heisse Anwärter auf den schweizerischen
Schweinerock – Thron, doch trotz des gelungenen
Einstands, der ihnen u.a. einen Job als Anheizer für
Danko Jones einbrachte, war nach dem zweiten eher
schwächlichen Album die Luft schon raus. Was das jetzt
mit Chronic Shock zu tun hat? Vordergründig gar nichts,
ausser dass letztgenannte Band die damals entstandene
Rock'n'Roll – Lücke jetzt nicht bloss endlich ausfüllt,
sondern mit ihrem Erstling „Margaritas Ante Porcos“ auch
gleich die eingangs erwähnte Thronbesteigung auf Anhieb
vollzieht. Ausgerechnet aus dem beschaulichen Tessin
kommt dieser Haufen, der so fies, dreckig und direkt in
die Fresse klingt, als wäre er das wüste Inzestkind aus
Motörhead, The Carburetors, Pantera und den Backyard
Babies. Die Musik ist, zurückhaltend und gesittet
ausgedrückt, stark metallisch angehauchter Rock'n' Roll
as Fuck, dazu grölt Sänger Diego Batelli trotz seines
jungen Alters so, als hätte er seine Stimmbänder mit
mindestens so viel Teer, Nikotin und Whisky malträtiert
wie Lemmy in den letzten 45 Jahren. Natürlich geht nicht
gleich alles auf dem Album durch die Decke, das eher
schräge „My Car Hates Me“ will bei mir einfach nicht
ankommen, und auch das verhältnismässig behäbige „State
Of Lakes“ mag energietechnisch den anderen Nummern das
Wasser nicht reichen. Der Rest ist dafür feinster High
Energy Dirty Rock'n' Roll der Güteklasse A, den ich in
dieser urigen Härte so nicht erwartet hätte. Muss halt
nicht immer alles nach Shakra oder Gotthard klingen… Zu
Arschtritten wie „To The Six“, „Opinions Are No Rules“,
„Chicks, Booze And Guitars“ usw. kann man jedenfalls
amtlich abschädeln und abrocken bis zum Umfallen, wer
bei diesen Abrissbirnen noch still sitzen kann, ist
entweder tot oder Schlagerfan (ist ja eigentlich
dasselbe). Pflichtkauf für die tätowierte,
kuttentragende Bierbauch- und Rotzrockfraktion!
Mirko B.
Punkte:
8.0 von 10
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AEON ZEN - Enigma
Nightmare Records
Der talentierte Engländer Rich Hinks überzeugte
bereits mit seiner Band Aeon Zen im Vorprogramm von
Devin Townsend und bewies, dass er im Bereich Progressiv
Metal die Nase ganz weit vorne hat. Das 3. Album „Enigma“
wurde von Meister Hinks selbst produziert, gemixed und
gemastert. Für die Umsetzung des Konzeptes wurden zur
Unterstützung noch Gastmusiker dazu geholt: Nate
Loosemore (Lost in Thought), Atle Petterson (Above
Symmetry) und Jonny Tatum (Eumeria). Mit den ersten 2
Songs die das Album eröffnen, hat man sich es erst mal
gemütlich eingerichtet. Ich nenne es mal die Ruhe vor
dem Sturm: Der Nachfolge-Song „Divinity“ reisst einem
völlig aus dem Konzept und prügelt Tod und Teufel aus
einem heraus. Ansonsten kehrt das Album jedoch wieder
eher an einen ruhigeren Punkt zurück, bleibt aber stets
sehr anspruchsvoll und speziell.
Liane P.
Punkte:
8.0 von 10
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STEELD – Welcome to Reality
Steeld Records
Auch wenn Nu Metal nicht mein Ding ist, so ist nun
mal meine Arbeit bei Metal Factory auch diese Band fair
zu bewerten. So professionell sind wir nach so vielen
Jahren bei der Factory-Gemeinde. So viel dazu, dass wir
nicht bezahlt werden und trotzdem nicht nach eigenem
Geschmack werten. Zurück zu Steeld aus St. Moritz, die
sich nach etlichen Konzerten und Wettbewerben einen
Namen in Zürich gemacht haben und schließlich, wenn ich
im Bandinfo richtig gelesen habe, hier und jetzt ihr
Debütalbum veröffentlichen. Klingt nach einer langen
Zeit, aber beim ersten Werk sollte man sich Zeit lassen
und das haben die fünf Jungs sehr gut gemacht. Die
Produktion ist roh und fett, das Songwriting melodisch
und durchdacht, die Songs haben eine Struktur. Linkin
Park, Limp Bizkit oder Korn zählen zu den Einflüssen der
Jungs, aber mit "Welcome to Reality" brauchen sie sich
definitiv nicht zu verstecken. Acht Punkte für dieses
starke Werk sind wahrlich nicht zu viel, denn die Jungs
haben noch Luft nach oben. Cool!
Daniel J.
Punkte:
8.0 von 10
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MASTERSTROKE – Broken
Dynamic Arts Records
Diesmal kein Verriss! Musste ich mich bei den
letzten beiden Alben "Sleep" und "As Days Grow Darker"
der finnischen Melodic Metaller um kreativ verfasste
Negativ-Kritiken bemühen, fällt das nun bei "Broken"
weg. Oder mit anderen Worten: Masterstroke haben drei
Schritte aus der Bedeutungslosigkeit gemacht und klingen
auf einmal relevant. Schaut man genau hin, sind es eher
die kleinen Schritte, welche nun gewirkt haben. So ist
die Produktion und der Sound plötzlich modern, ja schon
fast thrashig und der Gesang erklingt dezent
aggressiver. Der grösste aber ebenfalls schwer
evaluierbare Wandel hat bei den Kompostionen
stattgefunden. Diese greifen plötzlich, erklingen
schlüssig und bis zu einem gewissen Grad eingängig. Aus
dem schnöden Alltags-Power-Metal ist ein grooviges
Monster entstanden, welches eine ähnliche Stimmung wie
die Münchner Melodic Death-Metaller Emergency Gate
aufbaut. Masterstroke scheinen plötzlich einen
Masterplan zu haben, wohin die Reise führen soll. Ist
dies der Aufstieg des Phoenix aus der Asche? Bis zu
einem gewissen Grad schon. Die Finnen haben das
geschafft, wovon viele Bands träumen: Dank einer
leichten Stilverschiebung den Schritt ins Rampenlicht.
Anspieltipps sind „I Condemm You“, „As We Crawl“ und „Before
The End“. Wer auf kreative Bands in der Schnittmenge
zwischen Melodic-, Melodic- und Death-Metal steht, darf
ruhigen Gewissens rein hören. Ihr werdet es nicht
bereuen!
Roger W.
Punkte: 7.8 von 10
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STIELAS STORHETT – V (Compilation)
Kunsthauch Production
Der in Russland tätige Damien T.G hat seit 2005 als
einziges Mitglied der Band einiges an Material
geschaffen. Allerdings scheinen ihm dabei die Ideen für
vernünftige Titel ausgegangen zu sein, so hat jeder der
bisher unveröffentlichten Demosongs einen einzelnen
Buchstaben erhalten. Natürlich nicht einen beliebigen,
nein. Der Reihenfolge nach gelesen ergibt sich nämlich
die Botschaft‚ die jeder gerne für sich selbst
rausfinden kann. Zu seinem Glück hat der Herr aber mehr
drauf als schlechte Rätsel. Die Songs zumindest erinnern
trotz, oder viel eher gerade wegen ihrer absolut
passenden Produktion schwer an die Demo-Compilation des
Amerikaners Wrest (Leviathan), die Tracks ‚E‘ und ‚N‘
seien da als beste Beispiele genannt. Allgemein klingt
die Gitarre abgefahren schwarz, sowas hört man bei den
Hochglanzstudios in Europa fast gar nicht mehr. Eine
gehörige Portion Drone gehört dabei natürlich dazu. Man
kann die Elektronik unter der Hitze der Röhren so
richtig brutzeln hören, die Töne ergiessen sich in einem
unheiligen Pulsieren durch die Gehörgänge während sich
der Himmel verdunkelt. Vom Schlagzeug hört man
mehrheitlich die Becken und das Ride, während der Bass
in den Gitarrenspuren fast gar nicht wahrnehmbar ist.
Spannenderweise, und das zeugt eindeutig von der
Qualität der Lieder, stört das überhaupt nicht. Die
Songs leben durch einen blasphemischen Herzschlag,
eröffnen einem die grosse Leere und zeigen die
Abscheulichkeit der ihr innewohnenden Angst. Keine
hochstilisierte Schwarzkunst, kein totpolierter, exakter
08/15 Riff, keine Zurschaustellung von Selbstverletzung.
Das Album kommt ohne Blut, Kreuze oder okkulte Symbolik
aus und ist dennoch etwas vom finstersten, das ich je
gehört habe. Gleichzeitig ist es aber so extrem, dass
man vorher unbedingt Probe hören sollte! Gerade die
Anleihen an Nadja oder Sunn o))) könnten nicht jedem /
jeder gefallen.
Tristan
Punkte:
7.7 von 10
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ELECTRIC HELLESSENCE – Pray For Decay
Subversiv Records
Das Berner Oberland brennt! Electric Hellessence
zünden ein Feuerwerk, dass einem Angst und Bange wird.
Im 2004 gegründet und mit den verschiedensten
Besetzungswechsel hat sich die Band bis heute stetig
weiterentwickelt und veröffentlicht jetzt ihr zweites
Album, nachdem man im Jahre 2010 das gelungene Album "Less
Blood To Bleed" vorlegte. Punk über Heavy Metal bis
Black Metal, so beschreiben uns Electric Hellessence
ihren Sound. Das könnte man so unterschreiben, denn das
Quartett kann man nicht wirklich in eine Schublade
stecken. Einmal zackige Gitarren, dann wieder
galoppierend oder stampfend. Die Abwechslung ist mit
Sicherheit da bei der Gitarrenarbeit. Was mich ein wenig
stört, ist die schwache Produktion des Albums. Vor allem
das Schlagzeug kling ziemlich mager, da wäre mehr drin
gelegen. Aber sonst gibt es nicht viel zu meckern. Das
nächste Album wird den Weg der Thuner prägen, da bin ich
mir sicher. Solide Sache.
Daniel J.
Punkte:
7.5 von 10
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VISHNU – Nightbeat Love
Big Dipper/Cargo Records
Zwei Jahre nach ihrem Debut-Album kehren Vishnu
zurück und bescheren der Welt den gelungen Nachfolger „Nightbeat
Love“, mit dem sie ein zeitloses Stück Rock Musik
geschaffen haben. Musikalisch bewegen die Norweger sich
zwischen U2, The Stooges und Neil Young. Vishnu bieten
neun sehr angenehme groovige Rocksongs die einen
unglaublich tollen Ausgleich zu all den anderen
Veröffentlichungen bieten: Dreckig, rauchig und vor
allem authentisch. Wenn ich vom Gesang her einen
Vergleich ziehen müsste, dann käme mir eine Kreuzung
zwischen Bono Vox (U2) und Michael Hutchence (INXS) am
ehesten in den Sinn. Gerne mehr davon!
Liane P.
Punkte:
7.5 von 10
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SNAKECHARMER – Snakecharmer
Frontiers Records/Musikvertrieb
Nach der Moody Marsden Band, Company of Snakes und
M3 ist Snakecharmer ein weiterer Versuch der Herren
Micky Moody (Guitar) und Neil Murray (Bass) für Aufsehen
zu sorgen. Die Beiden waren bekanntermassen
Gründungsmitglieder von Whitesnake und dabei massgeblich
am exzellenten bluesgetränkten Sound der ersten Werke
der Band um David Coverdale beteiligt. Mit den erwähnten
Formationen haben die beiden Engländer bereits bewiesen,
dass sie auch mit anderen Mitstreitern fähig sind,
grossartige Musik zu fabrizieren. Daher ist es nicht
ganz verständlich, dass man die Anlehnung an die weisse
Schlange so offensichtlich sucht. Für dieses Projekt
wollte man sich sogar Moody/Murray's Whitesnake nennen.
Nicht weiter erstaunlich, dass Mr. Coverdale nicht
sonderlich erfreut war. Nun, auch mit Snakecharmer wurde
wieder zeitlose Musik auf ein Album gebannt. Die beiden
Protagonisten haben sich dazu mit Laurie Wisefield (Guitar),
Harry James (Drums), Adam Wakemann (Keyboards) und Chris
Ouesy (Vocals) verstärkt, allesamt keine gänzlich
Unbekannten in der Szene. Nicht zuletzt durch die
Wurzeln der Mitmusiker bewegt sich der Sound auf dieser
Scheibe dezent vom klassischen Blues angereicherten Hard
Rock weg. Moody/Murray haben mit viel
Fingerspitzengefühl ihr angestammtes Terrain durch
typische Melodic und AOR-Klänge erweitert. Dabei
entstand ein homogener Mix der beiden Stile, eine
Symbiose zeitloser Rockmusik. Auch songtechnisch hat der
Sechser seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt und elf
kurzweilige Tracks komponiert. Einen herausstechenden
Hit entdeckt man dabei aber nicht. Es wäre den Musikern
zu wünschen, dass diese Band nun konsequent
weitergeführt wird. Dann sollte sich auch der Erfolg
erweitern lassen. Das Fundament jedenfalls steht.
Chris C.
Punkte:
7.5 von 10
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BLACK ROSE - Turn On The Night
Doolittle Group
Die Schweden sind schon ein paar Jahre im Business
und beehren uns hier mit ihrem vierten Werk "Turn On The
Night". Und durch alle Alben hindurch sind die
Nordländer ihrem Stil Melodic Hardrock vermischt mit
etwas Metal treu geblieben. Auch die neuen Songs sind
geprägt von viel Melodie und tollen Gitarrenriffs. Man
orientiert sich musikalisch bei Bands wie Rainbow,
Talisman und den frühen Domain. Und so gehen Lieder wie
"Turn On The Night" oder "Never Let Me Down" schnell ins
Gehör. Was im Ganzen gesehen die Scheibe etwas
vorhersehbar macht. Natürlich ist es fast nicht mehr
möglich, im Melodicrock noch etwas Neues zu erfinden,
und so macht halt auch dieser Rundling einen
zwiespältigen Eindruck: Einerseits machen die Songs gute
Laune und einige darunter sind eben wirklich toll. Aber
andererseits hat man auch das Gefühl, einiges schon hie
und da gehört zu haben. Manch einer wird wohl Probleme
haben mit der manchmal etwas wackligen Stimme von Peter
Thederan, aber ich finde genau das halten Black Rose
davon ab, zu geschliffen zu klingen. Ab und zu erinnert
mich Peters Stimme etwas an Uriah Heep. Die Schweden
sind sicher nicht jedermanns Sache, aber meiner Meinung
nach durchaus hörenswert, aber am Ende muss das ja jeder
für sich entscheiden.
Crazy Beat
Punkte:
7.4 von 10
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NIGHTFALL - Cassiopeia
Metal Blade/Sony Music
Cassiopeia ist bereis das neunte Album der Griechen
Nightfall, die schon seit 1991 aktiv sind und aus deren
Mitte während dieser langen Zeit viele dann anderswo
erfolgreiche Musiker hervor gegangen sind. Ihre
Plattenfirma bezeichnet Nightfall als "einen der drei
Pfeiler der griechischen Metal-Szene", was angesichts
der Reife ihres Sounds sicherlich angemessen ist.
Wichtig sind den Griechen auch das Konzept, der Inhalt
und die Texte ihrer Platte, die gerne Sozialkritisches
in ein mythologisches Gewand hüllen. Auf Cassiopeia geht
es um die vielen Gesichter des menschlichen Hochmuts und
der Selbstüberschätzung, die sich auch in alten
griechischen Sagen wieder finden. Musikalisch hüllt das
Quartett diese Ideen in eine sehr ansprechende Mischung
aus Prog und Death Metal mit viel Melodic- und
Folk-Anklängen und symphonischen Elementen. Die Vokals
sind zwar sehr gut aber recht konstant auf gleicher
Tiefe, eben fast zu konstant, allerdings wird diese
Gleichmässigkeit von vielen Tempi-Wechseln und sehr
interessanten, speziellen Harmonien und Melodien wieder
wett gemacht. Das Album hat sehr filigrane Stellen,
spart aber auch nicht an Härte und Wuchtigkeit. Auch das
bei mir sonst nicht sehr beliebte Keyboard wird hier
sehr gekonnt eingesetzt, dass es sich nahtlos in die
Gesamtatmosphäre einfügt und nur selten ins Pathetische
abdriftet. Ein sehr gelungenes Album, das mir persönlich
aber etwas zu wenig Variation in der Stimme und etwas zu
viel Folk und Pathos hat. Death Metal-Puristen werden
mit Cassiopeia wohl nicht glücklich werden, wer aber auf
deathigen Prog und proggigen Death steht, sollte
unbedingt mal reinhören.
Lucie W.
Punkte:
7.4 von 10
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ZÜÜL – To The Frontlines
High Roller Records/Musikvertrieb
Mit dem Züül – Debut „Out Of Time“ feierte vor zwei
Jahren High Roller Records die hundertste
Albumveröffentlichung. Dieselbe Ehre wird der jungen
amerikanischen Band jetzt noch mal mit dem Nachfolgewerk
„To The Frontlines“ zuteil, welches als High Roller –
Output Nummer 250 rausgeht. War „Out Of Time“ noch ein
Sammelsurium von NWOBHM Trademarks mit Hauptaugenmerk
auf Iron Maiden zur Di Anno – Ära, geht das Quintett
diesmal fokussierter ans Werk. Natürlich bleibt auch
jetzt die Revolution aus, die Scheibe hätte mich vor
dreissig Jahren genauso angesprochen, wie sie es heute
tut, nur orientiert man sich diesmal noch mehr am
damaligen in ganz Europa florierenden Metal –
Underground und lässt Erinnerungen an Bands wie Savage,
Jaguar, Chateaux oder Oz wach werden. Auch
soundtechnisch hat die Band einen kleinen Fortschritt
gemacht. Klang „Out Of Time“ noch so, als hätten die
Jungs während der Aufnahmen in einem dicken Umzugskarton
gesteckt, ist es diesmal nur noch ein verhältnismässig
dünner Schuhkarton, da ist also noch Luft nach oben.
Abgesehen davon ist der Sound wieder sehr natürlich und
organisch und wird es in Zukunft auch hoffentlich
bleiben, denn die epischen, melodischen Nummern würden
bei einer übertriebenen High – Gain Produktion mit
Kompression ohne Ende unweigerlich den digitalen
Kältetod erleiden. Als Anspieltipps nenne ich mal
Grosstaten wie „In The Cellar“, „Smoldering Nights“ und
vor allem den alles überragende Longtracker „Bounty
Land“. Ein Pflichtkauf ist deswegen „To The Frontiers“
noch lange nicht, aber mein Respekt für diese Band ist
dank der Konsequenz, mit der sie ihren Weg weiter
beschreitet, zweifellos gestiegen. Unmoderner als jede
noch so gehypte Retro – und Occult Rock – Kapelle, für
Liebhaber und Nostalgiker schwer empfehlenswert.
Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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SEPTICFLESH - Mystic Places Of Dawn (Re-Release)
Season Of Mist/Irasible
Remasterte Wiederveröffentlichung des kultigen und
rohen Charme versprühenden '94er Debüts der
alteingesessenen griechischen Düstersymphoniker. Das
getunte Mastering gewandet die Band in fast schon klares
Tuch und das Material ist überraschenderweise durchaus
zu gebrauchen (solange man den Kultfaktor nicht
braucht). Wer also ambitiösen, atmosphärisch
durchkomponierten und Herzblut offenbarenden
Kompositionen mit sympathischer und durchwegs qualitativ
hochstehender Proberaumattitüde etwas abringen kann,
könnte hier mit einer kleinen Perle verwöhnt werden. Als
Bonus gibt's die stabile, aber noch etwas rumplige '91er
4-Track-EP "Temple Of The Lost Race" die zwar durchaus
die kommenden Glanztaten erahnen lässt, aber eher noch
an Bands wie alte Atheist und Morbid Angel erinnert und
den späteren Gothic-Einfluss erst sporadisch offenbart.
Wer die aktuellen Werke positiv in Erinnerung hat, mag
vielleicht dank des aufgebohrten Masterings dieser
72-minütigen, angenehm opulenten Wiederveröffentlichung
eine faire Option bis zum nächsten Album finden.
Ausserdem sei auch allen Freunden der frühen '90er Death
Metal-Welle ein Reinhören empfohlen.
Hardy
Punkte: keine Wertung
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ENVINYA – Inner Silence
Massacre Records/Musikvertrieb
“Inner Silence“ heisst das
Debüt des Sextetts aus Bayern. Doch von Stille kann
keine Rede sein, denn was einem da aus den Lautsprechern
entgegen dröhnt ist laut Website eine Mischung aus
“Melodic Metal, Gothic Rock und Prog Metal“. Doch
eigentlich handelt es sich bei Envinya um eine typische
Female Fronted Metal-Band, die sich leider kaum vom Rest
dieses Genres abhebt. Vom Stil her erinnert das ganze an
Lacuna Coil oder auch Stream of Passion, ist also
deutlich auf der metalligeren Seite des Genres. Neben
Sängerin Natalie Pereira dos Santos grunzt zwischendurch
auch Gitarrist Thomas Knauer ins Mikrofon, was einen
schönen Kontrast gibt. Wie bei den meisten Female
Fronted Metal-Bands steht und fällt aber alles mit der
Frontfrau – und die hat durchaus eine charismatische und
kräftige Stimme, doch leider reicht es nicht ganz aus,
um aus der grossen Konkurrenz herauszustechen. Bei
Envinya stehen allerdings einige Veränderungen an, denn
Ende Oktober 2012, also einige Zeit vor Erscheinen des
neuen Albums, gab Sängerin Natalie ihren überraschenden
Ausstieg aus der Band bekannt. Bisher wurde noch keine
neue Frontfrau vorgestellt und man darf gespannt sein,
ob sich die Band von so einem Wechsel erholen kann.
Gegründet wurde die Band 2006, 2010 kam die erste EP
“Beyond the Dark“ heraus. Im April 2012 unterschrieb die
Truppe dann einen weltweiten Plattenvertrag mit Massacre
Records und nun folgt mit “Inner Silence“ ihr Debüt. Das
Album ist ziemlich gut gelungen, wobei kaum ein Track
wirklich hervorsticht und das Songwriting nicht wirklich
viel Abwechslung bringt. Typischer Female Fronted Metal
halt. Doch hier schlummert hörbar eine Menge Potential
und mit der richtigen Frontfrau könnte Envinya es
durchaus an die Spitze schaffen. Hoffen wir, dass sie
diese Chance nutzen.
Patricia
Punkte:
7.0 von 10
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FEN – Dustwalker
Code 666
Schon gegen Ende des ersten Songs wird einem klar,
dass die Briten auf ihrer dritten Silberscheibe mehr als
nur Stangenware liefern. Und auch ‚Hands of Dust‘
beginnen mit melodiösen, langsamen Gitarren und erzeugen
stellenweise Erinnerungen an Ulvers ‚Shadows of the
Sun‘, was durch die klaren Vocals unterstützt wird. Die
ruhigeren Passagen bieten einen gekonnten Kontrast zu
den schnelleren, im Black Metal verwurzelten Riffs und
Blastbeats, welche immer mal wieder die
Soundlandschaften umpflügen. Dabei kann man
zwischendurch ein wenig von Alcest raus hören, während
einige Tracks durch ihren Aufbau, die repetitiven
Melodien und die verträumte Stimmung auch immer wieder
an Agalloch erinnern. ‚Wolf Sun‘ zieht sich dabei ein
wenig zu verkrampft in die Länge, der Song verliert sich
gegen Ende hin zunehmend. Dafür überzeugt das letzte
Lied und ermöglicht einen sanften Ausklang, während der
Hörer um ein Erlebnis reicher geworden ist. Der ganze
Spass dauert eine ganze Stunde, die zum einsteigen nicht
einfach ist, aber dann richtig viel Stimmung und
Tiefgang bietet. Wodurch die Zeit wie im Flug vergeht,
was sich auch bei mehrmaligem Hören nicht verändert. Die
Silberscheibe bietet also einiges, inklusive kleineren
Ecken und Kanten. Für Fans der erwähnten Bands durchaus
mal ein Versuch wert.
Tristan
Punkte:
7.0 von 10
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RUST N' RAGE – Showdown
Ektro Records
Mit "Showdown" wird die
finnische Truppe Rust N' Rage erstmals mit einer
offiziellen Veröffentlichung vorstellig. Die Jungs sind
zwar erst Anfangs 20, haben aber bereits drei Jahre
Live-Erfahrung und schon zwei Demos aufgenommen. Die
grossen Vorbilder der vier Musiker sind Mötley Crüe und
Guns N' Roses. Diesen eifern sie offensichtlich nach.
Ebenfalls wird Judas Priest im Label-Infoblatt als
Querverweis erwähnt. Es resultiert daraus achtziger
Sleazy Rock mit einer metallischen Schlagseite. Diese
Idee ist sicher nicht neu, aber durchaus effektiv.
Obwohl im Fall von Mötley Crüe und GNR selbst die
Originale die Achtziger hinter sich gelassen haben,
wildert Rust N'Rage in der Hoch-Zeit des Sleazy. Dies
tun sie aber mit viel Charme und grosser Spielfreude.
Die Schwachstelle ist dabei aber der Gesang, der über
weite Strecken kraftlos wirkt und die nötige
Durchschlagskraft vermissen lässt. Nichts desto trotz
hat die Band aber einige starke Songs in petto. "This
Time", "Thrill Me" oder "Sounds Of The City" sind heisse
Tracks mit Groove und Tiefgang. Leider hat sich auf der
Scheibe auch einige Durchschnittsware angesammelt. Zudem
schwächelt das Werk auch aufgrund einer zweitklassigen
Produktion. Trotz allem, die Finnen haben ein Album
abgeliefert, das Charisma hat und für ein Debüt durchaus
legitim ist. Es bleibt zu hoffen, dass beim zweiten
Streich die genannten Schwachstellen ausgemerzt werden.
Chris C.
Punkte:
7.0 von 10
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EVERSIN – Tears on The Face of
God
My Kingdom Music
Italien ist sicher nicht ein
grosses Heavy Metal-Bollwerk, aber dann und wann gibt es
erfrischende Bands, die aus dem Gros der mehrheitlich
kitschigen Truppen herausstechen. Eversin ist solch eine
Band, die mit durchdachtem Songwriting und Progressivem
Power Metal mit gelegentlichen Ausflügen ins Thrash
Universum zeigen, dass auch Kapellen aus unserer
südlichen Hemisphäre qualitativ hochstehende Musik
abliefern können. Nevermore ist sicher ein Einfluss,
aber eher im Guten als im Schlechten. Wenn man etwas
Zeit investiert, wird man schnell belohnt, denn im
Schnelldurchgang entfaltet sich "Tears on The Face of
God" nicht. Alles in allem ein gelungenes Werk, das wie
ein Wein wirkt: je älter desto besser.
Daniel J.
Punkte:
7.0 von 10
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CEREMONIAL OATH - The Book of Truth (Re-Release - 2
CDs)
Century Media/EMI
Das Debüt-Album der Schweden Ceremonial Oath wurde
erstmals 1993 veröffentlicht, nachdem die Band unter dem
Namen Desecrator schon zwei Demos herausgebracht hatte.
Das Album war seit Ende der 90er vergriffen und wird
daher nun als Re-Release wieder auf den Markt gebracht.
Kurz nach der Veröffentlichung von "The Book of Truth"
hatten nämlich Sänger und Gitarrist Oscar Dronjak sowie
Bassist Jesper Strömblad die Band verlassen, um sich
jeweils anderen Projekten zuzuwenden. Dronjak gründete
erst Crystal Age, später Hammerfall, Strömblad gründete
In Flames. Möglicherweise ist die spätere Bekanntheit
dieser beiden Bands mit ein Grund für die jetzige
Wiederveröffentlichung des Albums, der andere ist wohl,
dass die Scheibe mittlerweile als wegweisend gilt und
von Vielen als Kult betrachtet wird. Diese neue Ausgabe
des Albums ist ein richtiger Sammler-Leckerbissen: 2 CDs
mit allen Songs des Albums plus neun bislang
unveröffentlichte Bonustracks und ein mit Kommentaren
und Bildmaterial vollgepacktes Booklet. Zum Hörerlebnis
sei aber noch gesagt: leichte Kost ist das nicht, vor
allem die Vokals der alten Tracks unter dem Namen
Desecrator haben mich mehr als einmal in - bei allem
gebotenen Respekt - schallendes Gelächter ausbrechen
lassen, aber die Songs von "The Book of Truth" sind
schon wieder ein ganz anderes Kaliber, sowohl Death als
auch Black Metal-Fans können hier noch was lernen. Nicht
nur was für Sammler!
Lucie W.
Punkte: keine Wertung
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ALPHA TIGER – Beneath The Surface
Century Media/EMI
Leute, werft die Kutten über, zieht die Lederhose
hoch: der Alpha Tiger brüllt wieder! Noch nicht ganz
zwei Jahre ist es her, da veröffentlichte der Fünfer aus
Deutschland sein Debüt „Man Or Machine“ und brüllte
damit eindrücklich in Richtung Enforcer, Steelwing,
Vanderbuyst und Co. Reinrassiger Heavy Metal im Geiste
der NWoBHM, das bietet auch „Beneath The Surface“.
Doppel-Leadgitarren wohin das Ohr reicht, gepaart mit
treibenden Rhythmen und eher hohem, dramatischem Gesang,
das bietet schon der Opener „The Alliance“. Und genauso
zeigt dieser erste Track gleich die Schwäche der
gesamten Platte auf: die Länge. Sieben der zehn Nummern
auf „Beneath The Surface“ überschreiten die
Fünf-Minuten-Marke. Nun bin ich als Doom- und
Drogenrock-Experte der Letzte, der lange Songs per se
verteufelt, doch hier hätte etwas straffen hörbar gut
getan. Während so der gradlinige Speed-Metal-Kracher „From
Outer Space“ gleich zum Bangen anregt und die
Mid-Tempo-Hymne „Along the Rising Sun“ live für heisere
Kehlen sorgen wird, verirren sich Tracks wie das
7.5-minütige „Eden Lies in Ruins“ oder das erst kitschig
mit Piano beginnende, dann abrupt in Speed-Metal à la
Helloween wechselnden „Rain“ irgendwo in den
Gehörgängen, um in der nächsten Sekunde wieder vergessen
zu gehen. Dagegen machen die 7 Minuten von „Crescent
Moon“ schon mehr Sinn, handelt es sich dabei doch um
eine stimmungsvoll proggige Nummer in bester
Queensrÿche-Manier, nicht zuletzt durch Stephan
Dietrichs leicht übertriebenen Geoff-Tate-Gesang. Und
auch der Rausschmeisser, eine treibende Hymne, überzeugt
noch mal und zwar mit viel Maiden-Flair, sodass man die
unzähligen Verzettelungen am Ende doch nicht so tragisch
sieht. An Biss sollte der Alpha Tiger aber unbedingt
noch zulegen, da kann auch eine fesche Lederhose nichts
dran ändern.
Kissi
Punkte:
6.9 von 10
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MUDSHOVEL - Devil Sold His Soul To Me
Eigenvertrieb
Nach diversen internen Besetzungsproblemen
veröffentlichen die 2004 gegründeten Schweizer Mudshovel
nun ihr Debütwerk. Dass sich die drei Herren besonders
viel Mühe gegeben haben, merkt man schon am aufwändigen
und selbstgezeichneten Cover- und Booklet-Artwork. Viele
kleine Details laden ein, sich das physische Medium CD
inklusive Booklet mal wieder zu Gemüte zu führen, was
leider in der Zeit von MP3 der Menschheit ein wenig
abhanden gekommen ist. Als Gesamtkunstwerk stellt sich
diese Veröffentlichung also dar. Und da das Album auch
noch als reiner Ami-Death Metal angepriesen wird, kann
ich es kaum erwarten, in das Werk reinzuhören.
Und werde anfangs auch nicht enttäuscht. Auf mich
prallen Noten in einer Produktionsqualität ein, die man
hierzulande in diesem Bereich selten findet. Doch damit
hat es sich leider auch schon mit den positiven
Überraschungen. Was man zu hören bekommt, ist zwar kein
reiner Ami Death, jedoch ein solider Death/Thrash Mix,
der aber, leider, relativ langweilig ist. Variationen in
der Musik helfen ja bekanntlich die Langeweile
auszumerzen, wenn jedoch das Geschrei ab und an durch
schiefen Klargesang durchbrochen wird, ist das am Ziel
vorbeigeschossen. Schade, denn Mudshovel spielen gute
Musik, aber bisweilen zu fade.
Steve Butcher
Punkte:
6.8 von 10
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RITUAL KILLING – New Tribe
Blacksmith Records
Ritual Death ist anscheinend eine neue Schublade im
Dschungel des Metaluniversums. Kreiert natürlich von
Ritual Killing aus Coburg Deutschland. Death Thrash
Metal à la Sepultura zu "Roots"-Zeiten und natürlich die
Soulfly-Dekade könnte man als Einflüsse der Band nennen.
Sorry Leute, aber ich werde mit dem Album New Tribe
nicht so recht warm, weil mir das Songwriting zu
verfahren ist und der Gesang doch nicht die Klasse eines
Max Cavalera hat. Auch produktionstechnisch gibt es
Mängel. man könnte viel mehr herausholen und die
Produktion fetter gestalten. Nun ja, aber abschreiben
darf man die Jungs sicher nicht, denn wirklich schlecht
sind sie nicht. Man hat mit "New Tribe" ein
Ausrufezeichen gesetzt und wird mit Sicherheit den einen
oder anderen Banger auf seine Seite ziehen können.
Daniel J.
Punkte:
6.8 von 10
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SACRAMENTUM – Far Away From The
Sun (Re-Release)
Century Media/EMI
Die Schweden haben vor 12 Jahren aufgehört, unter
diesem Namen Musik zu machen, was vermuten lässt, dass
die Wiederveröffentlichung ihres ersten Albums
(ursprünglich von 1996) wohl nur die Kasse derjenigen
füllt, welche sich die Rechte daran gekauft haben.
Schade, denn nicht nur das Cover, sondern auch die Songs
erinnern an die Meilensteine von Dissection. Dafür
sorgen vor allem die melodischen, atmosphärischen
Gitarrenspuren, welche perfekt aufeinander abgestimmt
sind. Dabei sind die Songs von Sacramentum hörbarer im
Death Metal verwurzelt, wie man beim Titeltrack ganz gut
merkt. Dabei erreichen sie (natürlich) nie den
unangefochtenen Thron Dissections, kommen aber ganz nahe
ran. Und so sehr ich Songs wie ‚Blood Shall Be Spilled‘
oder ‚Beyond All Horizons nach dem ersten Hören ins Herz
geschlossen habe, so schmerzt die Vermutung, dass an der
Wiederveröffentlichung wahrscheinlich nur das Label was
verdient.
Tristan
Punkte:
keine Wertung
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DECEPTOR - Chains Of Delusion
Shadow Kingdom Records
Vier Songs, neunzehn Minuten, drei Musiker aus
England, eine Thrash Metal EP, vermischt mit etwas Heavy
Metal. Vermischt werden die beiden Stile in einer
ziemlich rauen Art. Nach einem kurzen mit Computerstimme
gesprochenem Intro gibts mit "To Know Infinity" gleich
voll auf die Zwölf, das erinnert mich stark an die
Anfänge von Maiden mit Paul Di Anno. Danach wird’s mit "Heart
Seeker" etwas chaotisch, thrashig, der Song klingt etwas
orientierungslos. Danach wieder ein kurzes gesprochenes
Zwischenstück mit Computerstimme, bevor es dann mit "Sentient
Shackles" mit voller Kanne weitergeht. Auch hier drücken
hie und da Maiden durch, in einem erneuten
Heavy-Thrash-Mix. Das beste Stück "Walking Dust" haben
sich die jungen Engländer dann bis zum Schluss
aufgehoben. Natürlich wieder ein Mix aus oben genannten
Stilrichtungen. Das Ganze hat gute Ansätze und ist auch
durchaus hörbar, klingt aber trotzdem noch nicht so ganz
ausgereift. Die Jungs toben sich zwar volle Kanne aus,
die Songs sind wild und frech, aber ich denke beim
nächsten Mal wird man etwas mehr auf die Komplexität der
Songs achten müssen. Aber die Herren beherrschen
durchaus ihre Instrumente und ich bin trotzdem gespannt,
wie Deceptor ausgereifter klingen werden.
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
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NO POSSESSION BLUES - No Possession Blues
Doolittle Group
Irgendwie erleben die Skandinavier im Allgemeinen
und die Schweden im Speziellen seit einem ganzen
Weilchen eine wahre musikalische Hochkonjunktur. Neben
den schon fast zum Selbstverständnis gewordenen Perlen
in Sachen Retrorock, Occult Rock, Melodic Death und
Schweinerock schicken sie jetzt mit No Possession Blues
ein ganz leckeres Bluesquartett ins Rennen. Der gut
ausbalancierte Mix aus Blues, mal flott, mal
akustisch-schwermütig dargeboten, und quirligem
Rockabilly funktioniert einwandfrei und dürfte Anhänger
beider Lager problemlos ansprechen. Jazzig Angehauchtes
wie „One Night Stand“ spricht mich zwar nicht unbedingt
an, aber in Anbetracht des Gesamtpaketes lasse ich das
mal grosszügig als künstlerische Freiheit durchgehen,
denn der Rest ist schlicht tolle Mucke mit Gute Laune
Faktor 10, wobei mir reinrassige Bluesnummern der Marke
„Final Nail In The Coffin“, „Go It Bad“ oder „No
Possession Blues“ einfach immer noch am meisten geben.
Viel mehr gibt’s dazu eigentlich nicht zu schreiben,
Fans von den Schützlingen aus dem Provogue Label, und
damit meine ich Herren wie Eric Gales, Stoney Curtis,
Joe Bonamassa, Eric Sardinas, Philip Sayce, Leslie West
und Konsorten, dürfen bedenkenlos reinhören und danach
kaufen.
Mirko B.
Punkte: 6.8 von 10
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KOLDBRANN – Vertigo
Seasons Of Mist/Irascible
Im letzten Monat kam die Vorspeise, nun ist Zeit für
den Hauptgang. Rockig und knackig beginnen die Norweger
ihr inzwischen drittes Vollzeitalbum, mit der gewohnt
krächzenden Stimme und eisig verzerrten Gitarren. Nach
einem Viertel Spielzeit kommt schon das erste von drei
kurzen, instrumentellen Zwischenspielen, bevor mit ‚Drammen‘
das Tempo runter geschraubt wird und der Song gemächlich
dahin poltert. Dass der Mann hinter dem Schlagzeug
durchwegs auch Blastbeats drauf hat, wird ebenfalls
bewiesen, inklusive spannenden Rhythmusspielereien. Der
nächste Track beweist die Existenz einer Bassgitarre,
was ebenfalls die klare Produktion der Platte belegt.
Dabei verliert sie aber nichts von der punkigen
Attitüde, was beispielsweise auch der mehrspurige
Refrain zeigt. Die Songs zeigen allgemein immer wieder
kleine Spielereien auf, welche beim ersten Mal gerne
überhört werden. Neue Darkthrone können da nur bedingt
als Referenz gelten, Koldbrann musiziert meist schneller
und noch näher an dem, was geläufig als Black Metal
bezeichnet wird. Leider bleiben die Songs dennoch nicht
so schnell im Ohr hängen. So bleibt der grösste Teil der
Riffs leider eher mittelmässig, wenn auch exakt und
glasklar gespielt. Gut, aber lange kein Meisterwerk.
Tristan
Punkte: 6.7 von 10
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TERRORAMA - Genocide
To The Death Records
Die Schweden Terrorama veröffentlichen ihr drittes
Album "Genocide" und spielen darauf einen fast
landesspezifischen Mix aus Thrash und Black Metal. Das
Konzeptalbum thematisiert Völkermorde und andere
Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Beim Lesen der
Lyrics merkt man sofort, dass sich die Jungs mit dem
Thema auseinandergesetzt haben und definitiv auch etwas
zu sagen haben. Dennoch wirkt das Ganze mit Musik
untermalt ein wenig gar plakativ. So wenig facettenreich
wie die Lyrics kommt leider auch die Musik daher.
Gezockt wird straighter Thrash mit vielen
Black-Einflüssen, richtige Atmosphäre oder gar
Abwechslung kommt jedoch nicht auf. Zu vorhersehbar sind
die Riff- und Taktfolgen und zu wenig variantenreich die
Stimme des Sängers, um bei diesem Album eine Stimmung
aufkommen zu lassen, die der Thematik, respektive dem
Konzept gerecht würde.
Steve Butcher
Punkte: 6.6 von 10
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ZÜÜL - Out Of Time (Re-Release)
High Roller Records/Musikvertrieb
Ein Re-Release, der ganz klar die Traditionalisten
und NWOBHM-Jünger der Metal-Gemeinde im Visier hat. 2010
als LP in einer Auflage von gerade mal tausend
Exemplaren veröffentlicht, entzückte „Out Of Time“ schon
damals die geneigte Hörerschaft durch knietiefe
Reverenzen an diese stilprägende musikalische Ära. Wenn
ich mir damalige Reviews durchlese, dann kann ich zwar
die überschwänglichen Lobhudeleien an den Fünfer aus
Carbondale Illinois nicht unbedingt teilen, aber das
Album hat durchaus seine Momente. In erster Linie wäre
da mal die Gitarrenarbeit des Zweigestirns Jared Mileger
und Mike Bushur zu nennen, welche in charmanter Weise
die Vorliebe für NWOBHM-Acts wie ganz frühe Iron Maiden,
Samson oder was die Ruppigkeit angeht auch Savage
offenlegt. Das zweite As im Ärmel hört auf den Namen
Sänger Brett Batteau und ist seines Zeichens Sänger von
Züül. Seine Stimme ist zwar nicht die beste der Welt,
punkto Metal – Sirene gibt es da ganz andere Kaliber,
aber sein Timbre und vor allem seine charismatischen
Gesangslinien passen einfach perfekt zu diesem Trip in
die Metal – Vergangenheit. So können Nummern wie das
sehr epische „Warriors“, die Dampframme „Warhammer“ oder
mein persönlicher Favorit, der gradlinige Maiden –
Rocker „Executioner“ durchaus überzeugen, und dennoch
reicht es nicht für eine Benotung in den obersten
Regionen. Erstens wirkt das Album auf mich etwas
langatmig, da sich die meisten Songs doch irgendwie
ähneln, zweitens ist die Produktion zwar druckvoll
genug, gleichzeitig aber auch arg verwaschen und
undifferenziert. Hätte man sich nicht nur stilistisch
sondern auch soundtechnisch an den frühen Iron Maiden
orientiert, ich denke da speziell an das „Killers“-Album,
wäre da einiges mehr herauszuholen gewesen.
Mirko B.
Punkte: 6.6 von 10
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PHOENIX RISING – On The Loose
AOR Records
Phoenix Rising ist ein neues AOR-Projekt aus
Italien. Das Duo trat bereits vor einem Jahr erstmals in
Erscheinung. Sie veröffentlichten eine EP, die in der
Szene auf recht positive Resonanz stiess. Nun wird mit
"One The Loose" ein erstes Full Lenght-Album
nachgeschoben. Die beiden Protagonisten betreiben eine
interessante Kollaboration. Paolo Caucci spielte auf der
Scheibe sämtliche Gitarren, den Bass und die Keyboards
ein. Titta Tani war für die Leadvocals, die
Backgroundvocals und die Drums zuständig. Um den Sound
der Formation einzuordnen, verweist man auf Journey,
Boston, Survivor, Pride Of Lions und Giant. Doch so
einfach ist es erfahrungsgemäss nicht, den Grossen des
Melodic Genres Paroli zu bieten. Die beiden Italianos
haben neun Tracks komponiert, die zweifellos nicht von
schlechten Eltern sind. Leider verfügen die Songs aber
nicht über die Substanz, die nötig wäre, um für Aufsehen
zu sorgen. Musikalisch liefern sie eine versierte und
tadellose Arbeit ab. Songtechnisch bleiben sie aber im
Mittelfeld hängen.
Chris C.
Punkte: 6.5 von 10
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SAILLE – Ritu
Code 666
Gleich bei den ersten Takten ist klar, dass die
Belgier lieber klotzen statt kleckern. Das Keyboard
bekommt mehr Platz als in vielen anderen Bands, das
Schlagzeug treibt den Song unermüdlich vorwärts und nach
vier Minuten ist der ganze Spass auch schon wieder
vorbei. Doch auch die Vocals zeigen, was sie können: von
Englisch über Deutsch bis hin zu ein paar Stücken
Belgisch wird alles zusammengewürfelt, was mit Cthulhu,
der Bibel und den nordischen Göttern zu tun hat. Wen das
an Cradle erinnert darf sich beruhigen, ganz so komplex
gehen die Belgier nicht ans Werk und behandeln nicht
sämtliche Themen in einem einzigen Song. Dafür verliert
das Album an sich an Charakter. Es fällt nicht gerade
einfach, vom ‚Hunter Of The Dark‘, welches sich um
Lovecrafts Universum dreht, nach fünf Minuten auf
Naglfar und Asgard umzustellen. Die Gitarren halten sich
- bis auf die Soli - meist im Hintergrund und begleiten
die Melodien des Keyboards. Die Geschwindigkeit
vernichtet dabei häufig die aufbauende Atmosphäre, was
bei den behandelten Inhalten schade ist, bietet doch
gerade Lovecraft genügend Inspiration. Das ist zumindest
beim bereits erwähnten ‚Hunter Of The Dark‘ gelungen und
auch ‚Fthagn‘ bietet durch den stampfenden Rhythmus in
Ansätzen Unterhaltung. Doch bei beiden wird durch
abrupte Wechsel alles wieder zerstört, was vorher über
Minuten lang aufgebaut wurde. Das epische ‚Runaljod‘
überrascht mit akustischer Gitarre zum Schluss, passt
aber thematisch überhaupt nicht zum Rest. Der
Rausschmeisser schliesslich schöpft dann nochmals aus
dem Vollen, klingt beim Einsatz der Gitarre sogar nach
Old Man’s Child. In der Gesamtheit aber klingt das Album
nach einer bunten Sammlung verschiedenster Stücke, die
zwar technisch gut umgesetzt sind, aber einen roten
Faden vermissen lassen. Von allem etwas, aber nichts so
richtig. Das ist äusserst schade, aber ohne Charakter
ist ein Album nicht mehr als ein Datenträger. Ein
Konzeptalbum könnte das nächste Mal durchaus höher
punkten!
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
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TAINTED NATION – F.E.A.R.
Massacre Records/Musikvertrieb
Pete Newdeck (Eden’s Curse), Ian Nash (Lionsheart),
Mark Cross (Firewind, Marco Mendoza, Helloween) und
Pontus Egberg (The Poodles) stehen hinter Tainted
Nation. Alles Musiker mit viel Erfahrung, welche sie nun
in die Debütscheibe, die von Dennis Ward (Pink Cream 69)
produziert wurde, einfliessen lassen wollen. Der Versuch
ist nicht schlecht, wird aber nicht bei allen Rock-Fans
auf sofortige Gegenliebe stossen. Denn für die
traditionellen Hardrock-Freunde ist das Album definitiv
zu modern gestrickt und für die Nu-Rocker könnten sich
die Refrains zu «catchy» anhören, wie bei «Loser». Dass
die Herren ihr Handwerk verstehen, daran gibt es nix zu
rütteln. Ebenso wenig daran, dass die Jungs versuchen,
Abwechslung gross zu schreiben. Handwerklich ist hier
alles in trockenen Tüchern und mit «You Still Hang
Around» beherbergt der Erstling sogar einen kleinen Hit.
Der Rest klingt gut, aber in diesem Bereich gibt es
bedeutend bessere Scheiben. Da hilft auch der
Gastauftritt von Ted Poley (Danger Danger) bei «Never
Promised You Anything» nichts. Ein Album, das okay ist.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Tinu
Punkte:
6.5 von 10
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EDGE – Heaven Knows
Escape Music/Non Stop Music
Einmal mehr wird ein neues Melodic/AOR Projekt aus
Schweden mit seinem Debüt-Album vorstellig. Gitarrist
und Keyboarder Tobias Andersson (Shadowland, Seven
Wishes) und sein Kumpel, Sänger, Gitarrist und
Keyboarder Jonas Forss, spielen seit Mitte der Neunziger
immer mal wieder zusammen und nahmen dabei Duzende von
Coversongs auf, haben aber nie eigenes Material
komponiert. Das hat sich nun geändert. Die beiden
tummeln sich im klassischem Melodic-Umfeld. Es
entstanden so elf Tracks, die das Genre ausgiebig
ausloten. Musikalisch wurde eine astreine Arbeit
abgeliefert. Das Songwriting überzeugt allerdings
überhaupt nicht. In den Labelinfos wird von
interessanten Harmonien, Variationen, Power und Tiefgang
gesprochen. Bei sämtlichen Punkten bewegt sich Edge aber
bloss im Mittelfeld. Somit reiht sich "Heaven Knows" in
die lange Liste AOR-Durchschnittsware ein. Handwerklich
spielt die Band zwar auf durchaus hohem Niveau, aber
leider bleibt das ganze belanglos. Da kann auch ein
Gitarrensolo von Melodic Mastermind Tommy Denander
nichts mehr daran ändern.
Chris C.
Punkte:
6.2 von 10
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PARZIVAL – Die Kulturnacht
VME Group
Ich liebe Genrebezeichnungen – da sieht man mal wie
kreativ manche Musiker tatsächlich sind, wenn's darum
geht, sich eine eigene Nische im grossen Teich des
Musikbusiness zu schaffen. Und Parzival haben sich
gerade in die Top Ten der denkwürdigsten
Genrebezeichnungen katapultiert: “Dark Cinematic/Theatrical
Bombast (Martial/Goth)“. Das Beste daran: Es klingt
genau nach dem was man sich unter diesem unmöglichen
Begriff vorstellt! “Die Kulturnacht“ könnte ebenso der
Soundtrack zu einem düsteren Horrorfilm aus dem Osten
sein. Wunderbar episch und zugleich unglaublich grotesk
bringen Parzival ihr mittlerweile siebtes bombastisches
Werk auf den Markt. Noch ausgefallener wird es, wenn man
die Geschichte der Band betrachtet. 1992 wurde die Band
in Kopenhagen von Dimitrij Bablevskij und 3 weiteren
Russen gegründet, damals noch unter dem Namen “Stiff
Miners“. Die Russen waren nach dem Fall des eisernen
Vorhangs nach Dänemark gezogen um dort ihr Glück zu
versuchen. 1998 benannte sich die Band nach einigen
Line-Up-Wechseln um in Parzival. Das neue Album “Die
Kulturnacht“ wurde zusammen mit 37 Klassik-Musikern aus
Prag, sowie einem dänisch/russischen Chor bestehend aus
sieben Frauen eingespielt. Thematisch geht es um die
Theorien des Gelehrten und Politikers Bal Gangadhar
Tilak aus Indien, mit Schwerpunkt auf seinem Werk “The
Arctic Home in the Vedas“, in dem es um eine Art
Atlantis im ewigen Eis der Arktis geht (mehr Infos
gibt's auf der wirklich interessanten Myspace-Seite der
Band). Parzival sehen sich aber nicht nur als Musiker,
sondern als eine Art Verteidiger der wahren
traditionellen Werte und ihre Kunst als die ultimative
moralische Waffe gegen die Natur des Chaos und der
Degeneration. Während die älteren Sachen, besonders das
letzte Album “Urheimat“ (2010), noch eher in Richtung
Industrial/EBM gingen, sind Parzival nun deutlich
bombastischer unterwegs und mehr in den düsteren
Gefilden des Gothic zu Hause. Wobei die dunkle Stimme
von Sänger Dimitrij, der mitunter auch in Deutsch singt,
an den Stil der NDH erinnert. Das Album weist zwar
einige Längen auf, doch wenn man es als Soundtrack zu
einem (noch nicht?) vorhandenen Film betrachtet, dann
ist das durchaus passend. Äusserst pompöses und
ungewöhnliches Werk, bei dem sich das Reinhören lohnt.
Patricia
Punkte:
6.0 von 10
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GOLDEN RESURRECTION – One Voice For The Kingdom
Doolittle Group
Wer nach dem weihnachtlichen Kirchengang noch nach
einer weiteren, diesmal Power-metallischen, Hirnwäsche
sabbert, darf ab hier weiterlesen.
Nicht-Hardcore-Christen dagegen genügt die Information,
dass ex-Narnia-Sänger Christian Liljegren und seine
Gruppe mit "One Voice Of The Kingdom" ein Album
präsentieren, welches musikalisch mit seinem Vorgänger
"Man On A Mission" nicht mithalten kann. Damit fällt der
einzige Grund weg, diese extreme Gruppe zu mögen. Wobei
sich das Album durchaus entwickelt. Blieb mir beim
ersten Hördurchgang nichts (!) hängen, hatte ich nach
dem vierten Mal das Gefühl, dass es sich hier um ein
reines Up Tempo-Power Metal-Werk handelt. Mit weiteren
gefühlten 10 Durchläufen sehe ich nun die kleinen, aber
feinen kompositorischen Finessen. Beim Schritt zum neuen
Album haben Golden Ressurrection aber deutlich (Engels?)-Federn
verloren. So sind die Musical-Elemente, kleinen Epen und
grossen Chöre verschwunden. Geblieben ist das
Grundgerüst aus neoklassischem Gitarren- und
Keyboard-Gefiedel, gepaart mit einem unkreativen „ich
hau mal drauflos“-Schlagzeug. Das führt dazu, dass
Golden Ressurection z.B. ein an sich tolles Instrumental
à la „Heavenly Metal“ unnötig in die Länge ziehen. Wie
man diesen Stil richtig spielt, beweisen diesen Monat
die Mit-Erfinder Helloween gleich selber. Positive
Ansätze sind aber nach wie vor vorhanden. So ist der
Titeltrack, „The Temple Will Remain“ oder „God’s Mercy“
durchaus annehmbar. Ebenso verhält es sich mit dem
(wiederum zu langen) abschliessenden Instrumental „Moore
Lord“, welches sich für Gitarren-Schüler dank seinem
ruhigen Grundstimmung prima eignet, sich im Solieren zu
üben. Nicht annehmbar sind dagegen die Texte, welche
hauptsächlich von der Grossartigkeit des christlichen
Gottes und seinen Schergen handeln. Ich respektiere
durchaus den Glauben dieser Band. Wenn aber eine Black
Metal so unverblümt und missionarisch über ihre Liebe zu
Satan singen würde, wie es Golden Ressurrection über
Gott tun, wäre sie sofort auf dem Index für
jugendgefährdende Schriften. Eine Warnung wegen üblen
Lyrics wäre bei dieser Scheibe deshalb ein Muss! Auch
Metalfactory ist da in der Pflicht, solches Machwerk
nicht noch zu fördern, was in Form von Punkteabzügen
geschieht. Konnte ich beim Vorgängeralbum aufgrund der
grossartigen Musik noch ein Auge zudrücken, geschieht
das mit "One Voice For The Kingdom" nicht mehr. Alle,
die bis hierher gelesen haben, dürfen mich ruhig in die
Hölle wünschen und ihre Freude an diesem Album haben.
Roger W.
Punkte:
6.0 von 10
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ANDY WINTER – Incomprehensible
The
End Records/Sony Music
Andy Winter war bereits an mehreren
Veröffentlichungen in der Post Black Metal Szene
Norwegens beteiligt, oftmals hatten die Projekte einen
progressiven avantgardistischen Einschlag. Was der
Norweger hier mit seinem ersten Solo-Album bietet, ist
wahrhaftig schwer zu beschreiben. An Abwechslung und
innovativem Songwriting fehlt es hier sicher nicht. Auch
wirken auf dem Album unzählige Gastmusiker von Bands wie
Madder Mortem, Agalloch, Green Carnation, Star Of Ash,
November’s Doom, Winds, Arcturus and Ulver mit. Dan
Swanö (Nightingale, Bloodbath) und Mike Young (The Devin
Townsend Project) sind ebenfalls mit von der Partie.
Alle acht Songs auf „Incomprehensible“ schleppen sich
schwer mit tiefgrauen Zwischentönen erst mal wenig
zugänglich daher. Der wechselhafte Gesang unter den
verschiedenen Sängern und Sängerinnen lässt das Album
sicher nicht eintönig erscheinen, aber trotz diesen
interessanten Voraussetzungen schafft es das Debut, bei
dem leider auch die Qualität der Produktion zu wünschen
übrig lässt, nicht, mich zu überzeugen.
Liane P.
Punkte:
5.5 von 10
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STRIKE - Back In Flames
Jolly Roger Records
Metal Historiker aufgepasst, über Jolly Roger
Records wird die allererste italienische Heavy
Metal-Scheibe der Musikgeschichte neu auf den Markt
geworfen. Dass das Ding damals im fernen Jahr 1981 das
Licht der Welt erblickte, hört man den Songs deutlich
an, orientierte man sich damals doch noch sehr deutlich
an NWOBHM-Granden wie Judas Priest, Saxon oder Diamond
Head. Da war man auf dem Stiefel noch Lichtjahre
entfernt vom späteren Hollywood Metal, jenem eher
unglücklichen Versuch, eine musikalische Symbiose aus
Blind Guardian, Helloween und Manowar zu erschaffen. Aus
heutiger Sicht klingt die Scheibe allerdings arg
altbacken, vor allem wenn man bedenkt, dass im selben
Jahr andere Bands mit ähnlich schmalem Budget wahre
Klassiker auf die Metal-Meute losgelassen haben, man
denke hier beispielsweise an „Rock Until You Drop“ von
Raven, „Breaker“ von Accept oder meinetwegen auch „Too
Fast For Love“ von Mötley Crüe. Bei Strike sind die
Songs zwar ganz in Ordnung, recht simple Metal-Mucke,
wie man sie damals halt gerne hörte, nur die Produktion
ist echt mies. Alles ausser den Drums klingt saft- und
kraftlos, vor allem den beiden Gitarren hätte man
einiges mehr an Energie und Durchschlagskraft
einverleiben sollen, erst bei den neu hinzugefügten vier
Demotracks am Schluss des Albums steigt der Pegel etwas
an. So bleiben denn eigentlich ganz gute Songs wie die
Poser-Nummer „Go Your Way“ (da ist wohl auch ein
Ratt-Fan in der Band…), das stampfende „Head Out“ oder
das cool rock ‘n ‘ rollende Glaubensbekenntnis „Heavy
Metal Army“ etwas auf der Strecke. Schade drum, denn das
Potential gute Songs zu schreiben war zweifellos
vorhanden, aber auch die Dreistigkeit, bei anderen zu
klauen. Der flotte Rocker „Hot Wheels“ lässt jeden
aufhorchen, der die letzten zwanzig Jahre nicht gerade
unter einem Stein verbracht hat. Ein dermassen dreistes
„Wheels Of Steel“ – Plagiat versehen mit einem
lupenreinen „High Voltage“- Chorus ist mir jedenfalls
noch nie untergekommen, und ich kann mir ein Schmunzeln
beim besten Willen nicht verkneifen. Diese Eigenschaft
findet sich dann auch im Demo-Track „Flames“, nur muss
man sich da fragen, wer bei wem geklaut hat, denn „The
Number Of The Beast“ erschien erst ein Jahr später… Wie
auch immer, ein historisch interessantes wenn auch nicht
essenzielles Werk, das damals dennoch etwas mehr
Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte.
Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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THE MOANING - Blood From Stone (Re-Release)
Century Media/EMI
Aus dem Fundus des verblichenen No Fashion Records
Labels haben die Century Media Leute das Demo und das
einzige 1997 erschienene Album von The Moaning
hervorgekramt und daraus eine CD mit neuem Layout,
sämtlichen Texten und Linernotes gezaubert. Dass die
Band Mitte der Neunziger aktiv war und sich ihren Sound
von Peter „Herr der Augenringe“ Tägtgren in den
legendären Abyss Studios hat veredeln lassen, hört man
diesem Release nur zu gut an. Nicht dass die Truppe
schlecht gewesen wäre, aber die Songs sind trotz allem
technischen Können und der damaligen Ausrichtung auf
Black Metal gespickt mit einer Spur melodischem Death
Metal doch irgendwie gegeneinander austauschbar. Zudem
lässt sich die stilistische Nähe zu den Labelkollegen
von Dissection einfach nicht abstreiten, was ich hier
aber ganz klar der Lokalität der Aufnahmen und dem
dortigen Chefideologen am Mischpult zuschreibe. Ganz
anders verhält es sich nämlich mit den vier
Demoaufnahmen, welche das wahre Gesicht von The Moaning
zeigen. Da knallt einem plötzlich lupenreiner Black
Metal entgegen, wie ich ihn mir sogar freiwillig antun
kann, abwechslungsreich in Rhythmik und Melodien,
spannend arrangiert, mal rasend schnell, mall
doomig-schleppend, räudig aber nicht dünn produziert.
Die Jungs wären gut beraten gewesen, wenn sie auf dieser
Schiene weitergefahren wären, aber das Leben
funktioniert nun mal nicht im Konjuntiv, und so liess
man sich halt in die Dark Tranquillity und Dissection –
Ecke stellen. Dass die Band danach irgendwann um die
Jahrhundertwende in der Flut der ewig gleich klingenden
Veröffentlichungen aus dem verschlafenen Nest Pärlby, in
dem sich die Abyss Studios befinden, untergegangen ist,
verwundert insofern nur reichlich naive Zeitgenossen.
Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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REPULSIVE AGGRESSION – Conflagration
Schwarzdorn Produktionen
Teilweise steckt in Produkten nicht mehr, als die
Verpackung zu versprechen scheint. So ähnlich auch die
erste Scheibe der Norweger, welche mit einem ziemlich
langweiligen Cover daher kommt. Genau so klingen dann
auch die Songs: trotzt Hochgeschwindigkeit kann die
Mischung aus Death und Thrash nicht überzeugen. Die
Songs sind austauschbar, äusserst vorhersehbar und
fangen nach einigen Hörproben sogar an zu nerven. Das
eintönige Gegrunze von Holter (Svarttjern) trägt da
einen grossen Teil dazu bei, aber auch mehr Abwechslung
in der Stimme hätte nicht über das nichtssagende Riffing
hinweg täuschen können. Da helfen auch die Gastauftritte
kein Stück weiter, die Konkurrenz ist zu stark.
Tristan
Punkte:
5.0 von 10
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FAITH – Decades Of Despair
Transubstans Records
Wenn eine Band Mitte der 80er zwei Demos und eine
Single veröffentlicht, dann pausiert, Mitte der 90er
wieder ein Demo macht, wieder pausiert und erst 2003,
rund 20 Jahre nach der Gründung, ihr Debüt „Salvation
Lies Within“ veröffentlicht, dann kann zumindest ich
mich einer gewissen Bewunderung nicht erwehren. Eine
solch langlebige Überzeugung sieht man nicht alle Tage.
Doch hat sie auch seine Berechtigung? Wenn es eine Band
weder in den 80ern noch in den 90ern schafft, ist sie
dann nicht einfach zu wenig stark? Nun gut, dagegen
spricht, dass Faith mit „Decades Of Despair“ nach dem
schon erwähnten Debüt, dem Zweitling „Sorg“ von 2005 und
„Blessed?“ von 2008 nun doch schon ihr viertes Langwerk
am Start haben. Und hört man sich das über 70 Minuten
dauernde Stück an, dann findet sich eine weitere
Erklärung. Das schwedische Trio nämlich macht nicht
gerade das, was man als massenkompatiblen Sound
bezeichnen würde, sondern Doom Metal, schleppend,
schwermütig und – leider! – auch etwas gar schwülstig.
Ist gegen theatralische Orgelklänge an sich nichts
einzuwenden, so greift man schon beim Opener zu
massenhaft Orchestersynthies, was dem 11-minütigen
Titeltrack auch nicht mehr Spannung verleiht. Da
überzeugt das immer noch ultra-langsame und -lange „Iscariot“
mit gospelhaft groovender Strophe und eingängigem
Refrain mehr zu überzeugen, doch schon bei „Hwila“ gibt
es wieder reichlich Ohrenkitsch. Frauenstimme und Piano
wechseln sich ab mit Riffs und dem durchs Band
übertrieben inbrünstig singenden Fronter und Basser
Christer Nilsson. Und ob man es glaubt oder nicht: es
wird noch schlimmer. „Boeves Psalm“ ist ein
instrumentales Schunkel-Intermezzo irgendwo zwischen
Folk und Jahrmarktsmusik, das so gar nicht zu
08/15-Doom-Nummern wie „Ashes to Ashes (1, 23, 45),
„Marion Crane“ oder dem mit Geigen-Gefidel etwas
aufgepeppten „Codex Dei“ passt. Und wenn es eine Band
danach noch für nötig hält, eine Cover-Version von „What
a Wonderful World“ aufzunehmen, die noch
kitschtriefender ist als das Original, dann bewundert
man vielleicht noch das Durchhaltevermögen von Faith,
nicht aber deren musikalisches Schaffen.
Kissi
Punkte:
4.6 von 10
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EISREGEN - Krebskollektion
Massacre Records/Musikvertrieb
Also mit dem Index in Deutschland ist das ja so eine
Sache. Manche Leute macht das ja erst richtig scharf auf
ein Band bzw. ihre Lieder, wenn sie indiziert sind. Das
kommt Eisregen wahrscheinlich auch zu Gute, wer weiss,
ob man viele jugendliche Fans gar nicht hätte, wären
nicht drei ihrer Alben und eine EP von der
Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien auf eben
diesen sexy Index gesetzt worden. Allerdings, und da
hören eindeutig die Vorteile auf, dürfen die Thüringen
die Songs dieser Scheiben auch nicht live spielen. Das
dürfte mit ein Grund sein, warum nun auf der Doppel-CD
"Krebskollektion" alle Songs der drei indizierten Alben
re-released werden, bei denen nichts beanstandet wurde.
Ob dieser Trick funktioniert, wird sich zeigen, bislang
scheint Krebskollektion zumindest noch nicht auf
irgendeinem Index zu stehen. Die erste CD wartet auf mit
der Hälfte der Songs von "Krebskolonie" (6 Songs), und
jeweils dreien von "Farbenfinsternis" und "Wundwasser",
wobei dies allerdings nun eben die "netteren" Songs
dieser drei Scheiben sind. Mit "Scharlachrotes Klein",
"Thüringen" oder "Mein Eichensarg" sind es aber auch
Klassiker. Für die zweite CD sind Eisregen nochmals ins
Studio und haben neben einem Intro auch ein Falco-Cover
("Mutter, der Mann mit dem Koks ist da"),
Neueinspielungen von "Fleischhaus" und "Scharlachrotes
Kleid", ein Death-Cover ("Born Dead") und einen komplett
neuen Song ("Engelmacher") aufgenommen, sowie eine
Live-Aufnahme von "Blutgeil" mit draufgepackt. Wer
Eisregen musikalisch immer schon scheisse fand - so wie
ich -, der braucht hier nicht reinzuhören, es ist alles
beim Alten. Für Eisregen-Fans ist diese Scheibe eh ein
Muss und interessierte Einsteiger können hier einen
Querschnitt durch die Bandgeschichte bekommen,
allerdings ohne die ganz ganz bösen, indizierten Songs.
Lucie W.
Punkte:
keine Wertung
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CD Reviews Archiv
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