Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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STRAPPING YOUNG LAD - The new
black
Century Media/EMI
Diese fünf Kanadier sind die perfekten Metal-Hippies
und dies im positivsten Sinne gemeint. Rund um
Mastermind Devin Townsend zelebrieren SYL die Religion
der lauten Töne in einem Feuerwerk einer kaum
beschreibbaren Verschmelzung der unterschiedlichsten
Stile und scheuen auch vor jazzig swingenden Flöten- und
Blecheinsätzen („Antiproduct“) nicht zurück. Hier ein
hammerharter Metaltrack („Far beyond Metal“), da eine
nackensplitternde Ode an alle, die ihnen am Ar... lecken
können („You suck“), ein stimmiges Steve Vai Solo („Decimator“),
rhythmisches straight-ahead Gebollere mit geilen
Mitsing-Parts („Monument“) oder ein kurzer
Besinnlichkeits-Track („Plyophony“), alles in
mitreissendem Tempo und einer fast schon erdrückend
wirkenden, fiebrig rüberkommenden Energie verpackt. Dass
das Album komplett überproduziert ist, steht den Songs
allerdings fett zu Gesicht, denn kein einziges Mal kommt
kitschiges Gedankengut zum Zuge und dafür bin ich den
Jungs echt dankbar! Und da unser Slave of Rock beim
Rezensieren der letzten SYL-Brutalo-Abrissbirne „Alien“
zwar das Licht an hatte, jedoch kläglicherweise nicht zu
Hause war, ist es mir hiermit ein echtes Anliegen, mich
mit dieser verdienten Punktzahl rückwirkend auch in
seinem Namen zu entschuldigen. Nur schon aufgrund des
alle Extreme in sich vereinenden „Almost again“ ein
absoluter Plichtkauf!
HaRdY
Punkte: 9.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 25.90 SFr.
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METAL CHURCH - A light in the dark
Steamhammer/Phonag
Oha! Da will es aber noch jemand richtig wissen! Nachdem
die US-Metaller Metal Church vor zwei Jahren mit ihrem
hervorragenden Comeback-Album "The weight of the world"
für Aufsehen sorgten, nennt die Power-/Thrash-Truppe von
Kurdt Vanderhoof ihr achtes Studio-Album "A light in the
dark", ein klarer Verweis zu ihrem 1986 erschienenen
Götteralbum "The dark" und auch das Cover kommt einem
verdächtig bekannt, vereint es doch die markanten Sujets
von "The dark" und dem ebenso grandiosen Erstling "Metal
Church". Das Drumherum lässt also Grosses erwarten, doch
hält dies auch der Inhalt? Absolut! Denn mit "A light in
the dark" ist es Vanderhoof gelungen, ein reinrassiges
US-Metal Album der alten Schule zu schreiben, das sich
auch mit den übrigen Klassikern der Metalkirche wie "Hanging
in the balance" oder "Blessing in disguise" messen kann.
Natürlich klingt der Fünfer nicht mehr exakt wie in den
späten 80ern, doch was letztlich zählt, ist geiler Metal
und den liefern Metal Church nach wie vor. Schon der
druckvolle Opener "A light in the dark" springt dem
Hörer wie eine tollwütige Katze in die Fresse, die
einem, ihre gewetzten Krallen ins Fleisch treibend, mit
voller Wucht in die Nase beisst. Durch die Metal-Tollwut
dann in einen Bangwahn verfallen, kann man einfach nicht
anders, als zum stampfenden "Beyond all reasons" den
Kopf auf und ab zu senken. In Raserei verfällt man beim
mitsingkompatiblen "Mirror of lies" und auch das alles
niederwalzende "Disappear", welches in "The believer"
einen ebenbürtigen Nachfolger findet, das durch seine
ruhigen, atmosphärischen Parts an "Watch the children
prey" erinnert. Ähnlich auch das melancholische "Temples
of the sea", welches eine kleine Linderung der Tollwut
zu schaffen vermag. Doch mit dem thrashigen "Pill for
the kill" drehen wieder alle Sicherungen heraus und auch
die Schrauben können sich bei "Son of the son" nicht
mehr halten. Über das Können des noch jungen Ronnie
Monroe darf man bei "More than your master" staunen, der
mit seiner rauen Stimme irgendwo an Blaze Bailey zu
erinnern vermag. Jeff Plate (d) sollte man ja eigentlich
nicht mehr vorstellen müssen, doch der
Ex-Savatage-Drummer muss an dieser Stelle auch noch
erwähnt werden, vertritt er das Energiebündel Kirk
Arrington hinter den Drums doch mehr als souverän und
zeigt, wie der Rest der Band, beim Raussschmeisser der
Platte "Blinded by life" noch einmal alles. Zuletzt
macht sich dann aber doch noch das mulmige Gefühl der
Tollwut breit, denn als Hommage an den vor einem Jahr
verstorbenen Originalsänger David Wayne gibt die
Metalkirche hier noch die aufgemotzte Version ihres
Klassikers "Watch the children prey" zum Besten. Denn
trotz der hervorragenden Leistung aller Beteiligten,
sollte man vor solch einem Renovierversuch lieber die
Finger lassen, ist die Stimmung in diesem Lied doch
einfach einzigartig. Dennoch, diese Metal-Tollwut möchte
ich immer wieder kriegen.
Kissi
Punkte: 9.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ENSLAVED - Ruun
Tabu Recordings/Irascible Distribution
Um es gleich zu erwähnen, Enslaved werfen auf "Ruun"
keinen Blick zurück, sondern schreiten konsequent auf
den Pfaden weiter, welche sie auf "Isa" anlegten. Rohe
Prügel-Parts finden keinen Platz mehr in Enslaved's
Spiel. Natürlich keift "Grutle" noch immer und auch von
der Melodieführung spürt man die Black Metal Wurzeln,
doch das enge Korsett der Schubladendenker wird von
Enslaved mehr als nur gesprengt. Die Norweger haben aus
der Unterwelt ihr eigene Klang-Welt kreiert, welche nur
so strotzt vor dunkler Atmosphäre und Mystik. Damit sich
dieses Klang-Universum jedoch in seiner enormen Grösse
entfalten kann, braucht es mehr als einen
Schnelldurchgang. Entschädigt wird man durch eine
epische Reise durch eine progressive, melancholische und
mit 70er-Jahre Einflüsse gespickte dunkle Welt ohne
Exit-Türe. Der Aggressions-Faktor wurde im direkten
Vergleich zu "Isa" etwas zurück geschraubt, dafür gibt
es etwas mehr Finesse und Experimentier-Freudigkeit.
Rockt der Opener "Entroper" schön nach vorn, fallen
besonders beim folgenden "Path to Vanir" die Orgeln und
der schwer an Pink Floyd erinnernde Mittelteil auf. Der
Titeltrack "Ruun" fesselt mit seiner kalten,
unheilvollen Melodie, welche unmittelbar das
Sucht-Zentrum im Sturm erobert. "Essence" steigert sich
in sechs Minuten vom akustischen Einsteig bis zum
Blast-Schluss, bei dem die Herren nochmals alte Tugenden
durchblitzen lassen. Doch diese
Geschwindigkeits-Ausbrüche sind sehr spärlich gestreut,
meist bewegt man sich im Midtempo-Bereich und vielleicht
könnte man hier einen Kritik-Punkt ansetzen, doch
Enslaved entschädigen durch ihr variables Spiel in
dieser gemässigten Bandbreite und überzeugen durch Kunst
und Können. Enslaved's "Ruun" mit Opeth's "Ghost
reveries" zu vergleichen, würde dem Äpfel-Birnen-Prinzip
entsprechen, trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass "Ruun"
auch einigen Opeth Jüngern ganz gut schmecken würde.
R.K.
Punkte: 9.5 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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MANITOU - Deadlock
Firebox Records/Non Stop Music
Nichts ahnend und ohne Vorkenntnisse zu Manitou aus
Finnland gelangte diese Promo-CD in den Player und
erschütterte den gestandenen Rock-Hund gleich in seinen
Grundfesten! Verdammt..., was ist denn das? Iron Maiden
auf Koks? Der Opener "And the silence bites" hört sich
an wie ein Bastard aus eben Maiden, Nocturnal Rites,
Vanden Plas, Pagan's Mind und Ivanhoe zu ihren
Anfangszeiten, plus ein paar gelegentliche
Rhythmus-Zitate in Richtung Accept. Unglaublich, wie
gross die Dichte der Arrangements gleich von Anfang an
ist. Zudem glaubt man, dass diese Songs nach dem
Gehörten mindestens sechs Minuten lang sein müssten,
aber die voraus ausgekoppelte Single "Fools in control",
hört zum Beispiel nach präzise 3:29 Min. auf! Und genau
hier liegt der Schlüssel für "Deadlock", dieses
hammergeile zweite Full-Lenght Album der Finnen, das nur
so vor Perlen strotzt, von denen (fast) keine die
5-Minuten Marke überschreitet. Die Melody-Lines von
Sänger Markku Pihlaja berühren die Seele und man höre
sich bloss mal "Waste, damnation" an..., tiefer kann man
sich im Mittelteil vor den eisernen Jungfrauen nicht
verneigen, ohne dabei auch nur eine Spur von Plagiat
aufkommen zu lassen. Der Haupt-Refrain von "The state of
mind" hinterlässt danach Gänsehaut im
Quadratmeter-Bereich..., woa...! - Und so geht das
weiter bis zum elften Track: Ich sitze wie geplättet vor
dem CD-Player und suche immer die gleiche Taste: Repeat!
Zum Schluss folgt dann nach dem stimmigen Instrumental
"Black meadow (Menace of war)" mit "The black meadow"
doch noch der "Prog-Song" mit genretypischer Überlänge.
Fans der oben genannten Bands können hier blind
zugreifen und werden von dieser zeitgemäss produzierten
Scheibe mit geringen kompositorischen Abstrichen mehr
als nur angetan sein! Tipp!!
Rockslave
Punkte: 9.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NEW
YORK DOLLS - One day it will please us to remember even this
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Es war einmal in New York Anfang der 70er Jahre. Ein paar Freaks
gründeten im Umfeld von Velvet Underground, Iggy Pop and The Stooges
und Blondie eine Band, die zur Legende werden sollte. Nur gerade
drei Jahre schaffte es die Gruppe an der Spitze durchzuhalten, bevor
schon alles wieder vorbei war. Weitere drei Jahre später löste sich
die Truppe auf. Doch die beiden Alben "New York dolls", mit dem
berühmten rosa Lippenstift Schriftzug und "Too much too soon", vor
allem aber die Live-Auftritte sind verantwortlich für den
Legenden-Status, den die Band noch heute geniesst. Und nun,
unglaubliche 32 Jahre nach dem letzten Album, erscheint ein neuer
Output von Sänger David Johansen und Gitarrist Sylvain Sylvain.
Sechssaiter Johnny Thunders verliess die Band schon 1975 und starb
1991 an einer Überdosis Heroin. Sein damaliger Nachfolger war
übrigens kein Geringerer als Blackie Lawless (W.A.S.P). Für die
Reunion im Jahre 2004 sollte dann Izzy Stradlin (Guns n'Roses) die
Klampfe übernehmen, der aber sagte in letzter Minute ab. Original
Bassist Arthur "Killer" Kane war vor zwei Jahren wieder mit dabei,
starb aber wenige Wochen danach an Leukämie. Auch dessen Nachfolger
ist kein Unbekannter, Sami Yaffa (Hanoi Rocks) bedient nun die
dicken Saiten und hat sich auch am Songwriting beteiligt. David und
Sylvain haben sich musikalisch keinen Millimeter von ihrem Sound
entfernt. Die Beiden haben einfach da weiter gemacht, wo sie vor so
vielen Jahren aufgehört haben. Genau deshalb ist "One day it will
please us to remember even this" ein durch und durch glaubwürdiges
Album, so zeitlos wie die Band selber. Rock'n'Roll in seiner
ursprünglichsten Form. Punk Rock der ersten Stunde. Das Album wird
bestimmt das selbe Schicksal ereilen, wie die ersten zwei, nämlich
kommerziell alles andere als erfolgreich zu sein. Heutzutage werden
Bands wie Green Day als neue Punk-Heros gefeiert - einfach
lächerlich! Die Dolls sind die echten Helden. Mit ihrer Musik, mit
den alten, wie mit den neuen Songs erreichen sie das Herz und die
Seele. Genau das macht ein Weltklasse-Album aus, egal wie oft es
schlussendlich über die Ladentheke wandert.
Chris C.
Punkte: 9.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SATURNUS - Veronika decides to die
Firebox Records/Non Stop Music
Ich bin mir ja so einiges gewohnt, was die traurigen
Spielarten des Metals anbelangt, aber was Saturnus mit
ihrem vierten Langeisen abliefern, das hab' nicht mal
ich erwartet,... - und ich muss ganz ehrlich zugeben:
ich habe es bis heute nicht geschafft, "Veronika decides
to die" an einem Stück durchzuhören, ohne dass ich keine
Taschentücher vollgerotzt hätte. Die Dänen verstehen es
hervorragend, Traurigkeit und Schmerz in Wort und Ton
umzusetzen und dies den Hörer intensiv spüren zu lassen.
Langsam entschwebt die Dunkelheit den Boxen, um alles
mit sich in einen unendlichen Strom der Finsternis zu
reissen und langsam darin zu ertrinken. Das Sextett um
Sänger und Texter Thomas Jensen versteht es wirklich
sagenhaft, einen ganz tief in der Seele zu berühren, die
Traurigkeit als solches ist für Saturnus auch ein
Mysterium an sich, das sie mit "Veronika decides to die"
untersuchen. Die Scheibe, beziehungsweise die Texte
stammen diesmal nicht direkt von Thomas, sondern von
einem brasilianischen Schriftsteller, der ein Buch mit
ebenjenem Titel veröffentlicht und für die Band, nachdem
er ihren Sound gehört hatte, auch die Texte aufsetzte.
In dem Buch beschreibt der Schriftsteller, wie er von
seinen Eltern in psychiatrische Anstalten eingeliefert
und schwerstens misshandelt worden war. Kein Wunder
also, dass die Scheibe so dermassen traurig klingt... -
Mal abgesehen von all dem: Auch ohne Buchvorlage hätten
Saturnus ein solches Meisterwerk hinbekommen, aber es
schafft einfach noch ein Quentchen mehr Atmosphäre.
Diese wird so oder so mit einem dichten Sound-Teppich
erzeugt, und der Sologitarrist ist wirklich spitze!
Sänger Thomas gibt sich sehr variabel, mal nachdenklich,
dann wieder todtraurig, dann wütend, und sackt
schliesslich in Apathie in sich zusammen. Ein wahres
Doom-Gothic-Wunderwerk, das praktisch keine Wünsche
offen lässt... - doch Vorsicht sei angebracht: Nicht
konsumieren wenn man eh schon down ist, die
Gesamtstimmung kann einen wirklich derb deprimieren.
Aber für jeden Liebhaber von tieftrauriger Düstermucke
ein absoluter Insider-Tipp!
Toby S.
Punkte: 9.2 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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BRUCE DICKINSON - Anthology (3 DVD)
Sanctuary Records/Musikvertrieb
Normalerweise werden Veröffentlichungen mit diesem Titel
dann gebracht, wenn sich eine Band auf immer und ewig
aufgelöst hat, der entsprechende Künstler verstorben ist
oder eine brach liegende Karriere nach einem allfälligen
Neubeginn zusätzlich angeheizt werden soll. Hier trifft
gar nichts zu..., und warum? Das kriegt Ihr bestimmt
selber auf die Reihe, oder?!! Somit ist dieses edle
3er-Teil einzig und allein dazu bestimmt, sich in aller
Ruhe (nochmals) anzusehen, was der charismatische
Frontmann der eisernen Jungfrau während seiner Solo-Zeit
und Absenz bei Steve Harris & Co. musikalisch alles so
getrieben hat. Interessant ist auch zu sehen, weshalb
ein gewisser Janick Gers heute noch das Line-Up von Iron
Maiden ziert. Auf der ersten Solo-Tour von Bruce ("Tattooed
millionaire" - 1990) war Janick als Gitarrist allerdings
die Nummer eins und zudem nimmt man ehrfürchtig zur
Kenntnis, dass der Kerl weit mehr drauf hat, als er
heute, ausser seinen legendären Hampeleien, zeigen darf.
Eingefleischten Maiden-Fans dürften ab diesen Aufnahmen
aber vielfach fast die Tränen kommen, wenn sie den
langhaarigen und topfitten Bruce performen sehen,
derweil seine Stamm-Combo etwas später den definitiven
Abgang hinnehmen musste. Während Blaze Bayley ab 1995
Erfahrungen als neuer Maiden-Fronter sammeln durfte,
hatte Bruce mit Skunkworks die nächste Band beisammen.
Das 1996 in Spanien (Pamplona und Girona)
mitgeschnittene Konzert gab es in dieser (kompletten)
Form noch nie zu sehen. Stilistisch entfernte sich
Dickinson in dieser Phase immer mehr vom klassischen
Heavy Metal in Richtung von hartem Rock mit ganz
leichten Modern- und Psychedelic-Einflüssen weg.
Glücklicherweise besann sich der singende Pilot schon
bald wieder eines Besseren... - ganz ohne Iron Maiden ging es
freilich nicht und so nahm wohl jeder die Zugabe "The
prisoner" überrascht wie erfreut zugleich zur Kenntnis.
DVD-2 zeigt das rare Bildmaterial zum exzellenten
Live-Album "Scream for me Brazil" von 1998, bevor die
herbei gesehnte und bejubelte Reunion des einstigen
Metal-Flagschiffes Tatsache wurde. In dieser zweiten
Solo-Band spielte übrigens ein gewisser Adrian Smith...
- Auf dem dritten Silberteller wurden schliesslich
sämtliche Promo-Videos von 1990 - 2005 unter gebracht.
Das sind nicht weniger vierzehn Stück (!), dazu gibt es
noch ein Interview zum Album "Tyranny of souls" und
einen 15-minütigen Film-Auftritt (Titel: "Biceps of
steel") mit Samson von 1980, den ersten Video-Bildern
von Bruce Dickinson überhaupt. Fan-Herz, was willst du
mehr?!!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für 39.90 SFr.
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ELUVEITIE - Spirit
Fear Dark/Non Stop Music
Kreuzigt mich, aber ich find die Band erste Sahne. Mit
einer fast (aber nur fast) obszön prickelnden Atmosphäre
schlagen einem knappe 51 Min. digitales, süchtig machendes
Testosteron entgegen. Endlich mal eine Folk Metal Band,
die so tönt wie ICH mir eine Folk Metal Band immer
vorgestellt habe. Ein latenter, erfreulich basslastiger
Black Metal Anteil verhilft den elf Songs zu mächtig
Druck und die verspielten Flöten/Leier/undwasessonstnochgibt-Begleitungen
sind derart authentisch urchig, dass es mir auch nach
dem x-ten Durchlauf noch einen patriotischen Schauer
über den Rücken jagt! Eine faszinierende Variante von
aggressiver Besinnlichkeit, hervorgerufen durch
mehrstimmige Frauengesänge in alter Weise und den
harschen Gegenpolen in Form von angenehm gebrülltem
Gesang und geschickt arrangierten Gitarren-Läufen kann
den alten Gesetzen nach nun mal nichts anderes als
Atmosphäre hinterlassen, capisch?! Es ist das niemals
langweilig gestrickte Songwriting und die enorm variabel
eingesetzte Instrumentierung, die "Spirit" zu einer
energiegeladenen, abwechslungsreichen und sogar das
Tanzbein anfixenden Party-Platte macht. Das soll jedoch
nicht heissen, dass Eluveitie ein Finntroll-Abklatsch
wären, aber die musikalische Rückbesinnung an unsere
Ahnen sorgt nunmal für eine stolz geschwellte Brust und
für gute Laune ist darum allemal gesorgt. Sogar die eher
düsteren, heftigeren Passagen meisseln mir ein Grinsen
ins Gesicht und drücken ungestüm aus den Boxen. Der
achtköpfige Klan gibt sich selbstsicher und beweist seit
der Gründung 2002 mit konstanten Touren und einer
steilen Karriereleiter, dass man den richtigen Weg
eingeschlagen hat. Die Produktion ist warm, druckvoll
und transparent, aber mit genug Dreck versehen, um die Zeitmaschine
ohne Probleme mental zurück drehen zu können. Über den
hellen Schlagzeugsound lässt sich zwar streiten, aber da
das Komplett-Paket im dunkelgrünen Bereich rotiert, darf
man getrost ein Auge zudrücken. Ein Album zum
Niederknien.
HaRdY
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CHEAP TRICK - RockFord
Steamhammer/Phonag
Drei Jahre sind seit dem letzten Album, respektive der
Compilation "The Essential" vergangen. Nächstes Jahr
werden satte dreissig Jahre (!!!) notiert, seit die Amis
ihr gleichnamiges Debüt-Album veröffentlich haben. Der
eigenwillige, stark von den Beatles beeinflusste
Rock-Sound ist so unverkennbar wie zum Beispiel Status
Quo. Das liegt in erster Linie am Ur-Line-Up, das mit
zwischenzeitlicher Absenz von Bassist Tom Petersson bis
auf den heutigen Tag weiter Bestand hat. Jeder der vier
Musiker besitzt eine unglaubliche, individuelle
Attitüde, die es eigentlich unmöglich macht, das einer
aus dem Ensemble fehlt. Dazu gehört natürlich in erster
Linie die markige Stimme von Robin Zander, dazu die
mitunter "kranken" Guitar-Riffs von Schwarz-Weiss
Karo-Fetischist (das Markenzeichen der Band) Rick
Nielsen, der sägende und donnernde 12-String Bass-Sound
von Tom Petersson plus die kettenrauchende Drum-Maschine
Bun E. Carlos. Zusammen bilden sie eine der
interessantesten amerikanischen Rock-Bands überhaupt,
die miunter, und das schon sehr früh, vor allem in Japan
wie Götter verehrt werden. Das legendäre, erste
Live-Album (Erstausgabe 1979, Re-Release mit dem
kompletten Konzert 1998) wurde in der
geschichtsträchtigen Budokan-Halle in Tokyo aufgenommen
und verkaufte sich alleine in den Staaten über vier
Millionen Mal! Nach stilistischen Nuancen kehrt man mit
dem 24. offiziellen (!!) Studio-Album definitiv zurück
zu all dem, was Cheap Trick ausmacht. "RockFord" ist
voll von ansteckenden Melodien, treibendem Rhythmus,
lauten Riffs und Soli von Meister Nielsen, sowie den
feinen Chören, die den Songs, wie dem genialen Opener "Welcome
to the world", umgehend Hit-Potenzial verleihen, klasse!
Rockslave
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VENGEANCE - Back in the ring
MTM Music/Phonag
Der Albumtitel "Back in the ring" hätte treffender nicht
sein können, denn die Holländer Vengeance sind zurück
und wollen es nochmals wissen. Die Voraussetzung, dass
diese Reunion funktioniert, wurde erfüllt. Nämlich die
Rückkehr von Frontgraul, Chefparty-Rocker und Shouter
par excellence Leon Goewie. Der ursprüngliche
Sechssaiter, Arjen Lucassen, konnte sich leider nicht
durchringen, sein erfolgreiches Soloprojekt Ayreon
zurück zu stellen und seine exzellente Gitarrenarbeit
auch wieder in den Dienst von Vengeance zu stellen.
Somit bleibt Leon das einzige Original-Mitglied der
aktuellen Besetzung, aber mit seiner markanten Stimme
eben auch das Wichtigste. Eine ganze Reihe Gastmusiker
hat bei der Verwirklichung dieses Albums mitgewirkt,
nebst Michael Voss (Silver, Casanova, Mad Max), Michael
Eurich (Warlock, Casanova), Wolf Hoffmann (Accept) und
Mat Sinner (Sinner, Primal Fear), eben auch A. Lucassen.
Musikalisch hat sich der gute Leon und seine aktuelle
Mannschaft an die grossen Werke der Bandgeschichte
erinnert ("We have ways to make you rock", "Take it or
leave it", "Arabia") mit den zu echten Klassikern
avancierten Tracks wie "Rock'n'Roll shower", "Take me to
the limit", "Take it or leave it" oder "Arabia". Auf
"Back in the ring" stehen gleich mehrere eben solcher
Highlights ("Back in the ring", "No mercy", "Mind over
matter", "Bad attitude" oder "Rip it off"). Natürlich
ist nicht jeder Song der ultimative Kracher, aber
Ausschuss sucht man auf "Back in the ring" vergebens.
Soundmässig wurden die Stärken von früher einfach
übernommen, sprich knackiger Riff-Rock, eingängige
Melodien und ausgeprägtes 80er Feeling wird auch anno
2006 zelebriert. Das bedeutet aber keineswegs, dass die
Band in der Vergangenheit hängen geblieben ist, im
Gegenteil, die Truppe beweist einfach, dass schnörkel-
und zeitloser Hardrock, ohne Wenn und Aber, jederzeit
für Party-Stimmung sorgen kann. Durch die unverkrampfte,
lockere Art, mit der die Jungs zu Werke gehen, wirken
sie nicht nur absolut glaubwürdig, sondern auch äusserst
sympathisch.
Chris C.
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FIREWIND - Allegiance
Century Media/EMI
"Allegiance" ist englisch und heisst so viel wie
"Treue". Eine Tugend, welche seit einem Jahr im Leben
des weltbekannten Guitar-Heros und Tausendsassa Gus G.
nicht immer an erster Stelle zu stehen schien. So
verliess Chity Somapala, bis vor einem Jahr Sänger von
Firewind, die Band mitten in den Vorbereitungen zu einer
Europa-Tournee, was natürlich sämtliche Pläne über den
Haufen warf. Doch auch Gus selbst nahm's nicht immer so
genau mit der Treue, kündigte der doch den Job bei all
seinen anderen Projekten, namentlich Nightrage, Dream
Evil und Mystic Prophecy um sich auf sein eigenes Ding,
Firewind konzentrieren zu können. Da darf man also schon
etwas erwarten, berücksichtigt man die Hammer-Qualität
des letzten Outputs der Band, "Forged by fire" (2005),
während welchem Gus ja noch in den anderen Kapellen
spielte. "Treue" hielt der wohl bekannteste Grieche im
Metalzirkus dennoch in gewisser Hinsicht, nämlich in
Sachen Qualität. Zwar muss man schon sagen, dass das
Charisma, welches Chity's Stimme, die nicht wenig an Dio
erinnerte, eindeutig besass, mit dem Stimmorgan des
neuen Fronters Apollo Papathanasio (Ex-Majestic, Time
Requiem) nicht ganz gerettet werden konnte, obwohl auch
er in "Ready to strike" extrem nach dem Meister klingt.
Soll aber nicht heissen, dass Apollo seinen Job nicht
gut machen würde, denn wie der weitere Neuling Mark
Cross (Drums, Ex-Helloween, Ex-Metalium) gibt es an den
Fähigkeiten überhaupt nichts auszusetzen. Bei solchen
Wechseln verstehen sich die neuen Einflüsse, welche auf
"Allegiance" ganz klar herrschen, von selber. Man rückt
ein wenig ab vom rifforientierten US-Metal und bedient
sich des Öfteren in Hard Rock/Melodic Metal Gefilden,
wie zum Beispiel das an Masterplan erinnernde "Falling
to pieces" (Erste Single), der mitreissende Melodic
Speed Track "Till the end of time" oder die orientalisch
angehauchte Hymne "The essence" beweisen. Dazu kommt die
viel gewichtigere Rolle, die auf "Allegiance" Keyboarder
Bob Katsionis zu Teil wird, der auf "Forged by fire"
lediglich mal Teppich spielte und nun immer wieder mit
Soli ins Geschehen eingreifen darf, zu hören im
straighten "Insanity", beim genialen "Breaking the
silence", einem symphonischen Duett zwischen Apollo und
einer gewissen Tara. Somit eine abwechslungsreiche und
erstklassige Metalscheibe, die mit dem belanglosen
Instrumental "Before the storm" und dem platten,
irgendwie billig wirkenden "Where do we go from here"
leider auch zwei überflüssige Tracks enthält. Dennoch
sollte jeder traditionelle Metaller Firewind unbedingt
die "Treue" halten und das Teil kaufen.
Kissi
Punkte: 8.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SAXON - The eagle has landed Part
III (2CD)
Steamhammer/Phonag
Es gibt auf dieser Welt einige Tatsachen: Wasser ist
nass, Feuer heiss, der Mensch kann ohne Luft nicht
leben, etc. Um auf den Punkt zu kommen: Eine weitere
Tatsache lautet: Saxon sind eine der besten Livebands
dieses Planeten. Die Sachsen um Fronthühne Biff Byford
sind einfach eine Bank in Sachen Metal-Unterhaltung. So
freut man sich natürlich besonders, wenn solch eine Band
eine neue Livescheibe auf den Markt pfeffert. "The eagle
has landed Part III" stellt jedoch nicht nur eine
stinknormale Aufnahme einer Saxon-Show dar, sondern
beeindruckt durch zwei verschiedene Teile, die beide
ihre ganz eigenen Reize ausüben. Die erste Scheibe
dieses Doppeldeckers besteht nämlich aus verschiedenen
Aufnahmen der "25th Anniversary of NWoBHM"-Tour, die
Saxon Ende letzten Jahres bestritten. Aus dieser
Setlist, welche lediglich die ersten vier Scheiben der
Briten berücksichtigte, pickte man jedoch nicht einfach
die üblichen Klassiker heraus, die jeder Sachsen-Fan im
Schlaf pfeifen können muss, sondern der Käufer dieser
Scheibe bekommt vor allem Eines zu hören: Raritäten! So
lässt man Hymnen wie "747-Strangers in the night", "Denim
and leather", "Dallas 1 PM" oder "Princess of the night"
völlig weg, präsentiert dafür alte Haudegen wie "Suzie
hold on", "Frozen rainbow", "Stallions of the highway"
oder "Redline". Natürlich dürfen ein paar Hitnummern ("Wheels
of steel", Play it loud" oder "Crusader") dennoch nicht
fehlen. CD 2 hingegen hat sich den neueren Tracks
verschrieben und wurde auf der "Lionheart"-Tour
2004/2005 mitgeschnitten. Ganze neun (!!!) Songs des
letzten Saxon Studio-Outputs sind dann hier auch zu
finden, unter anderem "To live by the sword", welches
kurzerhand von "Unleash the beast" (1997) unterbrochen
wird. Dazu kommen auf dem zweiten Teil auch noch Nummern
des Vorgängers "Killing ground", nämlich "Dragon's lair",
"Rock is our life" und das King Crimson-Cover "In the
court of the crimson king". Aufgefüllt wird das Ganze
dann noch mit "Solid balls of Rock", "Travellers in
time" und "Broken heroes". Die beiden Teile
unterscheiden sich jedoch nicht nur vom Material her,
sondern repräsentieren auch zwei verschiedene Line-Up's,
denn auf Scheibe zwei kann man Stratovarius-Kessler Jörg
Michael arbeiten hören, der zwischenzeitlich für den
gesundheitlich angeschlagenen Nigel Glockner einsprang,
welcher ab 2005 wieder zum Sachsen wurde und somit auf
dem ersten Part trommelt.
Kissi
Punkte: keine Wertung
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und bestellen für 27.90 SFr.
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VELVETCUT - Thirteen
Firebox Records/Non Stop Music
Ob ein Album wirklich was taugt, zeigt sich immer dann,
wenn nicht nur ich, sondern auch andere aus meinem
Umfeld die Scheibe toll finden. Eine Möglichkeit dies zu
testen, bietet sich bei Autofahrten, bei denen man
"zufällig" die zu bewertenden Scheiben ins Autoradio
schiebt. Velvetcut ist denn auch so eine Scheibe, die
den Test bestanden hat, und mindestens schon zwei(!)
Personen überzeugt hat, was diese Kritik doch erheblich
aufwertet! Musikalisch bewegen sich die Finnen in der
Nähe ihrer Landskollegen HIM und sind dem entsprechend
melancholisch, verträumt und dann doch wieder extrem
rockig. Langeweile kommt nie auf, denn Velvetcut
verstehen es, den Hörer in ihre Welt einzulullen. Hier
stimmen schlicht die Arrangements. Nachzuhören ist dies
auf dem ganzen Album, als Beispiel kann man aber "Comfortable
silences" oder "Where love has no name" nennen.
Letzteres bietet trotz seiner knappen Laufzeit von 2:40
Minuten sogar ein kleines, zweistimmiges Gitarren-Solo.
"Thirteen" ist denn auch eine Scheibe, dich ich mir gut
und gerne zwei Mal hintereinander anhören kann. "Thirteen"
kann als Ganzes bestehen und enthält deshalb auch keinen
Füller. Jedes Geräusch scheint seinen richtigen Platz
gefunden zu haben. Wer auch mal melancholische Sounds
hören möchte, findet mit dieser Scheibe sein kleines
Paradies.
Roger W.
Punkte: 8.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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WIG
WAM - Wig wamania
Napalm Records/Musikvertrieb
Dass Wig Wam am letztjährigen "European Song Contest" teilgenommen
haben und dabei den respektablen neunten Platz erreichten, müssen
sich die Norweger wahrscheinlich noch oft anhören. Fakt ist aber,
dass die illustre Truppe ihren Bekanntheitsgrad dadurch ganz
erheblich steigern konnte. Des Weiteren ist davon auszugehen, dass
durch Wig Wam der Weg, der heuer zum Sieg von Lordi führte, geebnet
wurde. Selbstverständlich hat die Band aber auch musikalisch einiges
zu bieten. Bereits mit ihrem ersten Longplayer "Hard to be a
Rock'n'Roller" bewiesen die Jungs, nebst ausgeprägten musikalischen
Fähigkeiten, auch viel Sinn für Humor. Auf dem vorliegenden zweiten
Streich "Wig wamania" haben sie ihre Tugenden beibehalten. Das Album
ist aber ausgereifter und vielseitiger ausgefallen, als der
Vorgänger. Nach wie vor sind ein paar Hymnen, Marke Stadionrocker
vorhanden. Vor allem die erste Singleauskopplung "Gonna get you
someday" und "Kill my Rock'n'Roll" sind durch eingängige Refrains
partout nicht mehr aus den Gehirnwindungen raus zu kriegen.
Zweitgenannter Song weist durchaus Parallelen zu Lordi's "Hardrock
hallelujah" auf, kopiert dabei aber ausschliesslich den grossen
Wiedererkennungswert. Daneben beinhaltet die Scheibe auch einige
ruhigere Tracks, nämlich Balladen mit Tiefgang, wie "Slave to your
love" oder "At the end of the day". Aber auch das restliche
Songmaterial weist ein hohes Potenzial auf und unterstreicht die
kompositorischen Fähigkeiten der Band, die ihr definitiv einen fixen
Platz in der Rock-Szene sichern sollten. So sorgen Wig Wam mit ihrem
klassischen Hardrock mit Glam Schlagseite, sleazy Touch und
Melodic-Anleihen durch's Band für pure Unterhaltung. Eine Party ohne
"Wig wamania" ist diesen Sommer wohl kaum vorstellbar.
Chris C.
Punkte: 8.7 von 10
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CATTLE DEACAPITATION -
Karma.bloody.karma
Metal Blade/Phonag
Wieso dass sich diese Band noch unter Grindcore
einordnet, ist mir schleierhaft..., die Songs haben
standartmässige Songlängen (> 1 Min.), zwar
verschachtelte und komplexe Riff-Gewitter, aber dennoch
allesamt in einem nachvollziehbaren Rahmen. Die Stimme
kann man grösstenteils verstehen, die Produktion ist
transparent (wenn auch ein wenig drucklos), und auf dem
Cover hat's nicht mal Blut. Aber seit irgend ein
schlauer Kerl festgestellt hat, dass Grenzen
schliesslich da sind, um überwunden zu werden, kann ich
persönlich diese Änderung zu vergangenen Taten nur
lobpreisen. Versteht mich nicht falsch, das
Aggressions-Level wurde gehalten, es kam einfach noch
ein gehöriger Schuss Morbidität hinzu. Steht der Band
gut zu Gesicht und da auch der hohe Technik-Faktor der
Musiker sich nicht in (allzu vielem) Chaos-Gefrickel
verliert, wird auch der anspruchsvolle Death Metal Fan
extrem viel Gegenwert für sein Geld feststellen dürfen.
Chapeau, solche Überraschungs-veröffentlichungen dürfte
es ruhig öfters geben!
HaRdY
Punkte: 8.5 von 10
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LEATHERWOLF - World asylum
Massacre Records/Musikvertrieb
Eben noch bereicherten die Amis das Billing von Balingen
beim diesjährigen BYH!!!-Festival. Just am Tag ihres
Auftrittes kam rechtzeitig das neue Album "World asylum"
heraus und wurde gleichzeitig offiziell präsentiert.
Notabene erst der vierte Release seit dem gleichnamigen
Debüt von 1984. Das zeigt an, dass Leatherwolf eine der
zahlreichen US-Metal Bands der 80er sind (waren), die
meist mit sehr guten Alben anfingen, aber dann irgendwie
den Faden verloren haben und weg vom Fenster waren.
Nachdem sich das BYH!!! in den letzten Jahren zu einem
regelrechten Mekka für Reunions oder Erstauftritte von
diversen US-Bands in Europa entwickelt hat, erstaunt es
nicht, dass heuer Leatherwolf auf dem Programm standen.
Nach ersten Nachwehen von 1999 und dem exklusiven
Auftritt in Wacken war dann wieder mehr oder weniger
Schicht im Schacht. Die verbliebenen Ur-Members Geoff
Gayer und Drummer Dean Roberts wollen es jetzt aber
nochmals wissen und verstärkten sich mit Sänger Wade
Black (Ex-Crimson Glory, Seven Witches), Gitarrist Eric
Halpern (Ex Destiny's End, Helstar) sowie Bassist Pete
Perez (Riot, Spastic Ink). Zusammen zimmerten sie "World
asylum" zusammen, wo der klassische US-Metal mit
teilweise etwas sleazy Touch auf eindrückliche Art und
Weise neues Blut erhält. Das heisst in erster Linie:
Fette Riffs wie scharfe Soli treffen auf ein donnerndes
Rhythmus-Gerüst, das von schneidendem Gesang umrahmt
wird. Wade Black liefert hierbei eine einwandfreie
Leistung ab und verleiht den zehn qualitativ etwa
gleichwertigen Songs die richtige Ausstrahlung. Die
knackige Produktion schreit förmlich nach Lautstärke und
wer etwas braucht, um lethargische Nachbarn in Rage zu
bringen, ist mit dieser Scheiblette bestens bedient.
Nach eigenen Aussagen soll das neue Album das Beste der
Karriere sein, was angesichts der heutigen Konkurrenz
Hand und Fuss hat. Genre-Freaks können hier nichts
falsch machen, also zugreifen!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THIASOS DIONYSOS - Satyr
Non Stop Music
Ein "Einmann-Projekt", wurzelt, respektive verankert in
der griechisch/ nordischen Mythologie und ein Musikstil
aus melodiösem Viking Metal, gemischt mit irischer- und
finnischer Folklore. Dies preist mir die kleine
Biographie auf der Bandpage an. Alle Instrumente selbst
eingespielt, inklusive irischer Flöte und Geige und dazu
ein Booklet verziert mit Wald- und Seenbildern...,
soweit so gut denke ich mir und lasse mal den Opener
"Siegestanz" meinen heidnischen Lauschern zukommen.
Erste stimmungs-volle Key- und Flötentöne, dann die
ersten Takte..., Equilibrium, ist mein erster spontan
Gedanke, bis zum Zeitpunkt einsetzender Humppa-Rhythmik.
Finntroll ganz klar mein zweiter Gedanke, und um es
vorweg zu nehmen, beim Anhören der weiteren Songs
gesellen sich auch noch Amon Amarth, Cruachan und meines
Erachtens 'ne kleine Prise Dorn dazu. Die Klang-Kulisse
ist phasenweise so frappant ähnlich wie die der
genannten Combos, da könnte man den beschwörenden
Zeigefinger heben und "alles nur geklaut" aus voller
Kehle schimpfen. Doch ich muss gestehen, dieses muntere
Flickwerk aus den Eigenschaften bekannter Pagen-,
Viking- und Folk Metal Kapellen wirk äusserst homogen
und macht verflucht viel Spass. Dabei lässt man die
Plagiats-Gedanken verdrängen und folgt den nordischen
Melodien bis zum sanften Outro. Man spürt die
Leidenschaft, das Herzblut und die Natur-verbundenheit,
welche André Groschopp bei jedem Song präsentiert und es
ist genau dies, was den Hörer mitreisst und "Satyr"
äusserst sympathisch macht. Die Produktion geht in
Ordnung, wobei ich vermute, dass die Drums synthetischen
Ursprungs sind und für mich ein Schwachpunkt in Dynamik
und Druck darstellen. Dies spielt aber nur eine
untergeordnete Rolle, da "Satyr" ganz klar von den
Melodien lebt und von denen gibt es tonnenweise zum
Mitschunkeln. Für eine sommerliche Met- und Grillparty
im Walde ist "Satyr" genau die Scheibe, welche man haben
muss..., ich hebe schon mal das Trinkhorn und wünsche
Euch viel Spass im Unterholz.
R.K.
Punkte: 8.5 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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ENTOMBED - When in Sodom (EP)
Threeman
Entombed gehörten früher zu den Erfindern des
schwedischen Death Metal Sounds, auch "Götheborg Sound"
genannt. Nach Alben wie "Left hand path" oder "Clandestine"
schaltete man etliche Gänge zurück und eine andere
Kursrichtung wurde eingeschlagen. Nämlich die des
Death'n'Roll, mit den dazu gehörigen Scheiben, die "Wolverine
Blues", oder auch "Morning star" hiessen. Etliche Fans
der Truppe aus dem hohen Norden, mich eingeschlossen,
fanden es damals schade, dass man sich dem Death Metal
abwandte, um, wie schon erwähnt, etwas anderes zu
machen. Doch Leute, es geschehen noch Zeichen und
Wunder, als ich die neue EP "When in Sodom" (Der
Untergang von Sodom und Gomorrah wird in vier Songs
dokumentiert) in den Player schob und Sänger L-G Petrov
die ersten Töne von sich gab. Da fühlte ich mich gleich
wieder in die 90er Jahre zurück versetzt. Yeeess!!!
Entombed sind "Back to the roots", spielen wieder Death
Metal und L-G Petrov klingt fieser denn je! Wenn diese
vier Songs repräsentativ für das nächste Longplay-Album
sind, das scheinbar im September kommt und "Serpent
saint" heissen soll, dann können wir uns wieder freuen
auf die wieder erstarkten alten und neuen Death Metal
Helden aus Schweden. Klar das beste Produkt seit Jahren
von Entombed. Kann mich nicht genug satthören an "When
in Sodom" Geil Jungs!!
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
Hier
reinhören und bestellen für 19.90 SFr.
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COLDSEED - Completion makes the tragedy
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Was passiert, wenn ein Power Melodic Opera "und-was-weiss-ich-noch-Metaller"
einer bekannten und renommierten Band zum anderen geht
und ihn fragt, ob er je was anderes gespielt, und ob er
nicht Bock darauf hätte, mal was auszuprobieren? Im
Falle von Coldseed passierte etwas, worüber ich mir
selber immer noch nicht ganz im Klaren bin, was es jetzt
darstellen soll... - und da ich das Schubladisieren eh
nicht so toll finde, ist es noch viel schwieriger, den
komplexen und vielschichtigen Sound von "Completion
makes the tragedy" beschreiben zu können. Was Ex-Blind
Guardian-Fellgerber Thomen Stauch und
Soilwork-Frontröhre Björn Strid gemeinsam mit Oli
Holzwarth und Mi Schären, dem aktuellen Bassist und
Keyboarder von Blind Guardian, und dem spanischen
Gitarristen Gonzalo Lopez mit ihrem Erstling auf die
Beine gestellt haben, lässt das Herz eines jeden Hörers,
der Vielfältigkeit zu schätzen weiss, um zig Beats höher
schlagen. Melodic- und Thrash-Einflüsse lassen sich
jedoch in jedem Stück wieder finden, was an sich schon
sehr interessant ist, und dann wird munter aus so
ziemlich jeder Stilrichtung eine Prise hinzugefügt, sei
dies nun Nu-Metal, Stoner Rock in der Tradition von
Alice In Chains oder moderne Prog-Einflüsse und und
und... - die Liste liesse sich beliebig weiterführen,
und man käme zu keinem schlauen Ergebnis. Tip aus Toby's
kleiner Trickkiste: Alle Vorurteile, die man gewissen
Musikrichtungen haben könnte über Bord werfen, Coldseed
einwerfen und sich überraschen lassen. Ist mal eine
andere Art von Zukunftsmusik...
Toby S.
Punkte: 8.3 von 10
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WOLVERINE - Still
Candlelight Records/Irascible Distribution
Wolverine bieten hier auf ihrem neusten Output klasse Prog Rock, der
sofort zu gefallen vermag. Der Opener "A house of plague" fällt
sofort auf durch seine ansteckende Gesangsmelodie und die vielen
Wechsel von lauten und leisen Klängen. Allerdings zieht sich durch
das ganze Album hindurch die etwas melancholische Stimmung, aber
genau das verleiht dem Ganzen das besondere Etwas. So erstaunt es
nicht, dass man hie und da etwas an Dead Soul Tribe erinnert wird,
ohne jedoch als Kopie zu enden. Ebenfalls kann man einige Parallelen
zu Bands wie Everon und Poverty's No Crime entdecken. Und so kommen
Songs wie "Taste of sand" ganz besonders gut ins Ohr des
Prog-Liebhabers durch die wunderschöne Gesangsmelodie und der dezent
verzerrten Gitarre. "Still" bietet kurz gesagt Songs, die unter die
Haut gehen und gleichzeitig süchtig machen. Wirklich toll, was die
Schweden da aus dem Hut gezaubert haben.
Crazy Beat
Punkte: 8.2 von 10
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THE ORDER - Son of Armageddon
Dockyard1/Musikvertrieb
Die Schweizer Fussball-Nati hat die ganze Welt erstaunt
mit den guten Leistungen an dieser Fussball
Weltmeisterschaft. Was hat der Fussball nun in unserem
Metalmag zu suchen? Ich will hiermit nur hiermit
klarstellen, dass unser kleines Land auch im
Metalbereich absolute Topbands hat. The Order sind so
ein Juwel, das man im Auge behalten sollte. Drei
Ex-Musiker von Gurd haben sich getroffen, um eine etwas
andere Musikrichtung als noch bei der bekannten
Stammband zu zelebrieren. Als schweizerisches Beispiel
zu nehmen sind hierzu Gotthard, aber jene ältere
Version, als es noch richtig krachte. Für guten
Hard-Rock/Heavy Metal braucht man einen starken Vocalist
und jetzt kommt die Überraschung: Niemand Geringerer als
Gianni Pontillo, seines Zeichens Shouter der Schweizer
Hoffnung Pure Inc. Mit seinem rauen Organ bringt er die
Heavy Stampfer zum Kochen oder er veredelt die Ballade "Loved
died" mit seiner Super-Stimme. Ich bin mächtig angetan
von The Order, denn die Jungs gehen frisch ans Werk und
klingen gar nicht etwa altbacken. Nein, der Gesamtsound,
der von V.O. Pulver (Gurd) gut ins Szene gesetzt wurde,
wird internationalen Ansprüchen gerecht. Wir können
stolz sein auf unsere Schweizer von The Order!
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10
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SAGA - Remember when
Steamhammer/Phonag
Nachdem die Kanadier mit "Trust" erst vor Kurzem ein
starkes Album auf den Markt gebracht haben, folgt nun
direkt eine "Best of" als DCD. Da Saga die Plattenfirma
gewechselt haben, schmeisst nun die scheidende Company
noch "Remember when" raus. Auf dieser DCD findet man
aber eher Songs aus der jüngeren Geschichte von Saga,
dazu zehn Livetracks, wie zum Beispiel das coole "Wind
him up", das rockige "The flyer" oder das unumgängliche
"On the loose". Genauer gesagt findet man Songs aus den
Alben "Marathon", "Full circle", "Network", "The
chapters", "House of cards" und dem Live-Werk "Detours".
Wem also das letzte Werk gefallen hat, aber die Kanadier
eigentlich sonst weniger kennt, kann sich mit "Remember
when" einen guten Eindruck verschaffen, wie sich Saga
sonst so anhören. Das Teil ist jedenfalls hörenswert und
bietet gewohnt guten Saga Stoff zwischen AOR, Rock und
symphonischem Prog Rock mit viel Key-Anteilen.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
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ANDROMEDA - Chimera
Massacre Records/Musikvertrieb
Wer Dream Theater sowie Threshold und ähnliche,
hochkarätige Bands mag, der ist mit dem dritten Album
der Schweden bestens bedient. Hier wird nämlich
erstklassiger Prog Metal geboten, starke Melodien, viele
Breaks und eine sehr starke Stimme, die voll zu
überzeugen vermag. Es wird trotz hohem Prog-Anteil wenig
bis fast gar kein Gefrickel geboten. Treibende,
hämmernde Songparts wechseln sich mit traumhaft schönen
Key-Passagen ab, immer unterstrichen mit der tollen
Stimme von David Fremberg. Songs wie "The cage of me"
oder "The hidden riddle" können trotz häufigem
Tempo-Wechsel und verschachtelten Parts relativ gut
nachvollzogen werden. Alles in allem ist "Still" ein
klasse Stück Prog Metal geworden, das wohl keinen Fan
anspruchsvoller Mucke enttäuschen wird. In diesem Sinne:
"Let's Prog together!"
Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10 Hier reinhören
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CELLADOR - Enter deception
Metal Blade/Phonag
Es ist schon interessant, was sich momentan auf den
Britischen Inseln und in den USA abspielt. Waren diese
beiden Gebiete sehr lange ein rotes Tuch für typischen,
europäischen Power Metal, gibt es heute wieder Bands von
dort, die genau das spielen. Cellador aus Nebraska
(lasst euch das auf der Zunge vergehen!) zelebrieren
präzsise die Sparte Musik, die bei uns dank Bands wie
Helloween, Gamma Ray und Stratovarius in den 90er Jahren
überlebt hat. Einziger Unterschied vielleicht: Sie legen
den absoluten Schwerpunkt auf extreme Geschwindigkeit.
DragonForce von den Inseln scheinen dabei Pate
gestanden, denn die Ähnlichkeit zu denen schimmert auf
dem kompletten Album durch, obwohl Cellador weniger
verspielt sind. Im Westen scheint dieser Stil plötzlich
auch Hardcore-Fans zu gefallen, die früher nur
verächtliche Worte über diese Spielart fanden. So
konnten Cellador bereits zusammen mit The Black Dhalia
Murder, Kreater und Vader auftreten. Aber klar: Ich
vergass, dass laut DragonForce dies kein Power Metal
ist, obwohl alles exakt danach klingt. Alles klar?!
Musikalisch gesehen können Cellador durchaus überzeugen.
Die Refrains sitzen, die Melodien klingen trotz x-mal
gehört immer noch sehr interessant, und wie bei
DragonForce würde das Ganze ohne Geschwindigkeit und
Double-Bass sehr poppig klingen. Womit alle Kriterien
des Power Metals erfüllt sind. Nehmt die noch junge Band
Cellador (Durchschnittsalter zwischen 19 und 25 Jahren)
mit offenen Armen in unsere Szene auf. Sie haben's
verdient!
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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MENDEED - This war will last
forever
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Mendeed aus England zählen zu den neuesten
Export-Schlagern von Nuclear Blast. Die relativ Junge
Band spielt steinharten Death-/Thrash-Metal, in dem man
vor lauter Taktwechsel schnell mal den Überblick
verliert. Vergleiche mit The Black Dahlia Murder sind
defintiv nicht von der Hand zu weisen, Mendeed scheinen
aber gleichwohl eine Vielzahl an klassischen Metalbands
zu ihren Lieblingen zu zählen - anders kann ich mir die
Soli, zweistimmingen Leads und spartanisch eingesetzen
Chöre nicht erklären. Nach einem stimmigen Dudelsack-/Synthie-Intro
knallt gleich mal "Beneath the burning sky" aus den
Boxen, ein Lehrstück in Sachen Brachlialität und Wucht -
Riffs, Doublebass und Gekeiffe en Masse. "Stand as one
and fight for glory" weist ein deutlich melodischeres
Hauptthema auf, während in der Bridge gleich richtig
geklotzt wird. "Remains of the day" wird mit einem Chor
eingeläutet, die Vocals machen hier streckenweise einen
Ausflug in rockigere Gefilde, im Chorus dann wieder
mehrstimmige Gesänge. "For blasphemy we bleed" weist
Bezüge zu klassischerem Hardcore auf, während im
Hintergrund Streicher elegant die Gitarren umgehen. "The
black death" weiss im Endteil am meisten zu überraschen,
Mendeed greifen hier das Intro-Thema auf, und veredeln
es zu einer kräftigen Halbballade, die daraufhin fünf
Minuten lang von Streichern und Synthies zu Ende
gebracht wird. Nach mehrmaligem Durchören kann ich nun
klar konstatieren, dass Mendeed ein Debüt-Album gelungen
ist, dass live mindestens genau so gut funktionieren
wird. Leider verliert man als Hörer oftmals die
Orientierung, die Songs gleichen sich zuweilen sehr
stark. Was mich teilweise wirklich stört, sind die
getriggerten Drums, bei schnellen Fills klingt's oftmals
wie ein Computer. Auch ansonsten sind sämtliche Sounds
eher zielgerichtet ausgelegt, audiophile Leute werden an
dieser Scheibe defintiv keine Freude haben - Auch hier
kann ich der Band für die nächste Platte definitiv einen
organischeren Sound empfehlen.
El Muerte
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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LACRIMAS PROFUNDERE - Filthy Notes
For Frozen Hearts
Napalm Records/Musikvertrieb
Manche Wünsche werden eben doch wahr, so wie
beispielsweise meiner, die neue Lacrimas
Profundere-Scheibe rezensieren zu dürfen. Was hat mein
kleines schwarzes Herz gelacht, als ich im Postfach
besagten Silberling fand. Gleich wieder zu Hause
angekommen: CD-Player an, Scheibe rein, Sound aufdrehen
(egal was die Nachbarn jetzt schon wieder denken werden)
und einfach in eine wunderschöne, samtweiche Finsternis
eintauchen und sich darin verlieren... - Das
Erfolgsrezept, nach dem sich Lacrimas Profundere ihre
Songstrukturen und Lyrics zusammen brauen, scheint mit
jeder neuen Scheibe noch mehr aufzugehen: Griffiger
Düster-Rock im Stile von Cemetary oder Paradise Lost,
getragen von Keyboard-Wellen und einem markanten Sänger,
bei dessen Stimme ich mir nie sicher war, an wen sie
mich mehr erinnert: The 69 Eyes oder Type O Negative
(ohne ganz so tief in den Keller zu gelangen, wie dies
good old Pete tut, aber die ersten Treppenstufen sind
auf jeden Fall genommen). Und genau hier setze ich
meinen grössten Kritikpunkt an: Es wirkt alles zu
perfekt kalkuliert, um wirklich eigenständig sein zu
können, ich vermisse die Ecken und Kanten, welche für
mich ein Album wirklich einzigartig machen. Es ist wie
wenn man extra in die Berge fährt um einen kantigen,
dreckigen Stein mit als Souvenir nach Hause mitnehmen zu
können, und alles was man vorfindet sind glatte,
gewaschene und blitzende Kiesel... - Damit mich hier
keiner falsch versteht: Ich hab' bei einigen Songs
definitiv meine Matte geschüttelt und hab mich von der
Energie, welche in "Filthy notes for frozen hearts"
steckt, komplett anstecken lassen (Anspiel-Tipps: "Again
it's over", "Sweet Caroline" oder der Bonustrack "Shiver").
Und ich sage nach wie vor, dass dieses Album eines der
besten Gothic Rock-Alben momentan ist, aber es hat so
seine Schwachstellen. Alle Songs ähneln sich teilweise
sehr stark, eine Variabilität ist zwar vorhanden, aber
sie bewegt sich in einem im Voraus festgelegten Rahmen,
und dies zwängt das Gesamtresultat schliesslich in ein
Korsett, auf dem in Grossbuchstaben "Erfolg" geschrieben
steht. Ein Ohr voll empfehle ich aber dennoch jedem, der
auch nur im Entferntesten etwas mit Gothic Rock
anzufangen weiss, denn der Sound ist effektiv schön,
traurig, kraftvoll und energisch zugleich, und der
Gesang weiss einem zu schmeicheln und einzufangen.
Suchtgefahr!
Toby S.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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VA - Rock s'cool (DVD)
Steamhammer/Phonag
Wie sag ich's meinem Kinde? Hinter dieser Frage
verbergen sich eigentlich alle Lebensfragen. Eine davon
könnte sein, wie man als Rocker/Metaller seinem
Nachwuchs aufzeigt, was einen die halben Ersparnisse in
Form von Tonträgern, Konzerten und Merchandise kosten
kann, aber man davon, wenn der Virus übergesprungen ist,
kaum bis gar nie mehr wieder weg kommt. Die Resonanz der
Jugend auf die aktuelle Szene zeigt auf, dass diese
Bemühungen offenbar Früchte getragen haben. Iron Maiden,
AC/DC, Status Quo, Deep Purple, Saxon, Judas Priest,
Mötörhead und Konsorten erfreuen sich an Fans der
mittlerweile dritten Generation. So quasi als
Bildungbeitrag hierzu ist wohl diese DVD von Steamhammer/SPV-Act's
gedacht. Insgesamt 31 Videos von 26 verschiedenen Bands
sind hier mit einer Laufzeit von zwei Stunden verewigt
worden. Den Anfang macht das coole "God save the
queen"-Filmchen mit Lemmy & Co, wie sie unter anderem
auf einem Laster mitten durch London düsen und das
bekannteste Queen-Double witzig mit von der Partie ist.
Saxon steuern "Beyond the grave" bei und Sepultura "Mind
war". Dass hier die Auswahl kaum allen (Genre-)
Ansprüchen gerecht werden kann, liegt auf der Hand.
Trotzdem liegt der Reiz darin, Kenntnis davon zu nehmen,
dass es nachwievor Rock- und Metal-Videos gibt, die aber
kaum im öffentlichen TV gespielt werden. Darum muss hier
nachgeholfen werden, damit die Jugend weiss, was läuft
und historisch Sache ist und die älteren Fans sehen
womöglich Bildmaterial, das sie aus eben erwähntem
Umstand vielleicht noch gar nie gesehen haben. Eine
Auswahl weiterer Bands sind Kreator, Judas Priest
(Live), Tommy Lee, Skid Row, Kamelot, Iced Earth, Rage,
Doro, Saga, Mob Rules, Grip Inc., Tristania und weitere.
Dazu gibt es eine Discographie von allen bisherigen
Label-Alben der Bands auf dieser DVD mit 30-Sek.
Müsterchen aller Songs und iPod-Videos!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für 21.90 SFr.
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APPEARANCE OF NOTHING - Behind
closed doors
Eigenvertrieb
Der Bandname klingt zwar gut und vor allem auch
bescheiden, ist aber nicht wörtlich zu nehmen. Ich
jedenfallsstelle mir unter der Erscheinung von Nichts
etwas wesentlich Belangloseres vor, als was man hier zu
hören kriegt. Der CD-Titel zeigt da schon eher
Parallelen mit der Musik oder vielleicht mehr mit der
Aufnahme auf. Manchmal hat man nämlich das Gefühl, man
würde das Ohr an eine verschlossene Tür halten, um dem
dahinter gespielten Sound zu
lauschen. Will heissen, manche Passagen klingen
undifferenziert. Sänger Pat Gerber und Backvocalist Omar
Cuna habenbeim Live-Vergleich jedenfalls bessere Noten
verdient. Die Stimmfarbe von Pat polarisiert zwar, aber
durch kurzesAntesten kann man sich ja entscheiden,
welchem Lager man angehören will. Mir persönlich gefällt
seine Stimme sehrgut, Refrains bringt er mit viel Gefühl
und die mit Sozialkritik gewürzten Texte nimmt man ihm
auch ab. Das Albumwirkt durch die vielen
Keyboard-Einsätze sehr melodisch, aber auch die härteren
Töne sitzen. Die vier jungen Schweizer wissen offenbar
genau, wo sie hinwollen. Sowohl der Weg als auch das
Ziel heissen eigenständiger Progressiv Metal. "Behind
closed doors" ist eine Platte, die sich mir exponentiell
zum Hören immer mehr erschliesst.War ich anfangs noch
nicht so angetan von den typischen
Prog-Instrumentalpassagen, wirds mir nun ganz warm ums
Herz,wenn ich das Scheibchen zum wiederholten Mal in den
Player lege. Und wenn ich erst daran denke, was hier
noch für ein Potenzial auszuschöpfen ist, muss ich mich
schon fast ausziehen...
Leandra
Punkte: 8.0 von 10
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DEREK SHERINIAN - Blood of the snake
InsideOut Music/Phonag
Holy Moly, Derek lässt's aber ganz schön krachen auf
seinem neuen Werk "Blood of the snake". Gleich der
Opener geht mit einer Portion Jazz auf Reisen, vermischt
mit einer harten Gitarre, sofort erkennbar sind die
Drums, gespielt von Götter (und Toto) Drummer Simon
Philips. Der Junge ist einfach nicht von dieser Welt und
gehört zu den besten Drummern aller Zeiten. Natürlich
gibt's hier auch Duelle zwischen Gitarren und Keys, ohne
sich jedoch in Gefrickel zu verlieren. Obergeil kommt
der Heavy Song "Man with no name", der von Zakk Wylde
(Black Label Society, Ozzy) gespielt und gesungen wird.
Für mich ganz klar der stärkste Song. Aber auch die
anderen Tracks sind klasse, bewegen sich allesamt in
hohen Sphären und reichen von eben Heavy über Prog bis
hin zu Jazz. Was mir gefällt, ist, dass alle Instrumente
gleichermassen beteiligt sind an den Songs und die
einzelnen Lieder nicht nur von Keyboard und Synthies
dominiert werden. Unterstützt wird Derek unter anderem
von John Petrucci, Tony Franklin, Brad Gillis, Slash,
Yngwie Malmsteen, Billy Idol und noch einigen mehr.
Derek hat hier ein sauberes Werk raus gehauen, das recht
abwechslungsreich geworden ist und so manchen Metalhead
überfordern dürfte hä hä... - Na dann viel Spass beim
Proggen, Jazzen und Abspacen.
Crazy Beat
Punkte: 7.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MANNHAI - Hellroad caravan
Dockyard1/Musikvertrieb
Vielen von Euch ist sicher der Name Amorphis ein
Begriff. Mannhai vielleicht weniger, doch handelt es
sich hier um einen finnischen Ableger der besagten
Ex-Death Metal Musiker. Der letzt zur Band gestossene
Sänger Pasi Koskinen (Ex-Amorphis) bringt neuen
Aufschwung in die Gruppe, denn vom Musikalischem her hat
man total eine andere Richtung eingeführt als früher. Da
ist man jetzt in die Wüste gezogen, denn die elf Songs
sind bester Stoner Rock der Manier like Queens Of The
Stone Age, gemixt mit den Erfindern des Genres Black
Sabbath und dazu noch hinzu gefügt die Grunger Alice In
Chains, was man wirklich so stehen lassen kann. Die
Single "Spaceball" ist angeblich sogar drei Wochen
Nummer eins in den finnischen Charts gewesen! Ja, wenn
das kein gutes Omen ist für den weiteren
Karriere-Verlauf der Band. Für meinen Geschmack ist der
Sound von Mannhai angenehm und die Songs sind gut ins
Szene gesetzt. Der Sound stimmt, aber bei den Riffs
könnte man noch mehr raus holen. Ansonsten für jeden
Stoner Rock Fan absolute Pflicht!
Daniel J.
Punkte: 7.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FROST - Milliontown
InsideOut Music/Phonag
Frost wurden 2004 gegründet von Jem Godfrey, der unter
anderem in England mit Atomic Kitten und Ronan Keating
gearbeitet hat. Aber keine Angst, hier wird nicht
billiger Pop verbraten, sondern sehr anspruchsvoller
Prog Rock. Unterstützung bekam Jem von Gitarrist John
Mitchell (Arena, Kino) sowie Andy Edwards und John
Jowitt (beide IQ). Herausgekommen sind sechs Songs mit
packenden Songstrukturen, ausgefeilten Riffs und
Gesangsmelodien. Hier werden kurze Songs wie auch
Longtracks geboten, die durchaus zu gefallen wissen.
Besonders gut kommt das 10-minütige "Black light machine",
das mit seinen "fliegenden" Gitarren-Soli (wie es halt
nur die Briten können) voll zu überzeugen vermag und
durch sein Auf und Ab der Tempi und Stimmungen einen
wahren Genuss darstellt. Auch das Titelstück "Milliontown"
ist ein wahrer Prog-Rocker, der sogar hie und da an
Spock's Beard erinnert. Hier werden alle Facetten des
Prog Rock voll ausgelebt, ohne dass man sich in
unnötigem Gefrickel verliert. Fette Keys folgen auf
ruhige Klaviermomente, unterstützt von variablen
Gitarren und tollen Schlagzeug-Parts mit viel Drive.
Klasse Teil, das dem Prog-Fan gefallen dürfte. Den
Gesang teilen sich übrigens John Mitchell und Jem
Godfrey.
Crazy Beat
Punkte: 7.8 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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NEETZACH - True servants of Satan
Sublife/Non Stop Music
Tja, wo "True Norwegian Black Metal" draufsteht, ist auch welcher
drin, denkt man..., im Falle von Neetzach rumpelt es denn auch schön
"old-school"-mässig durch die inneren Werte. Dabei erscheint die
Zeit als wirkungsloser Faktor, welcher keinen Einfluss hat auf
allfällig hochpolierte, schwarze Klangeskunst. Im Gegenteil, die
Produktion tönt schon mal richtig nach finsterem Keller und auch die
gebotenen musikalischen Abgründe waren schon vor zehn Jahren an Ort
und Stelle. Doch trotz fehlender Innovation, oder vielleicht gerade
deswegen, ertönt "True servants of Satan" in eisiger Kälte und lässt
die älteste Jungfrau auf ihre baldige Befleckung hoffen. Dabei
halten sich Neetzach erstaunlicherweise sehr bedeckt mit Blast-Parts
und weben ihre Stücke im Midtempo zum Netz des Bösen. Stampfende
Schergen der Unterwelt erklimmen die Erdoberfläche und lassen
mittels einfachen, fast schon hypnotisierenden Riffs die Menschheit
unterjochen. Die satanische Atmosphäre kann sich über die gesamte
Spielzeit an der Oberfläche halten, jedoch wirkt das Werk zu
vorhersehbar und durch das auch etwas langweilig. Fieses Gelächter
wirkt mehr störend als spannungserzeugend und die Brunstschreie
schlagen jeden Elch in die Weiten der Tundra. Abgesehen von diesen
fragwürdigen akustischen Ausbrüchen, geht das böse Grunz-Gekeife
jedoch ganz in Ordnung..., wie man es nun mal erwarten darf bei "True
Norwegian Black Metal". Nun, was soll ich sagen, ein gutes
durchschnittliches BM-Album, dem die Überraschungsmomente und der
letzte Funke Überragendheit fehlen, jedoch für 'ne schwarze Messe
durchaus geeignet ist.
R.K.
Punkte: 7.8 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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SHORTS & CHURCHBELLS - Reason to
complain
Stonepath Records
Meine Schweizer Euphorie in diesem sonnigen Monat Juni
findet kein Ende! S&C, eine junge Schweizer Band aus dem
Kanton Uri, hat ein geiles Album namens "Reason to
complain" scheinbar bei einem neuen Label, nämlich dem
auch aus unserem Land stammenden "Stonepath Records" aus
Altdorf ans Tageslicht befördert. Die Band wurde 1999
von Thomas "Thrash" Tresch (Gitarre) und Remo "Butch"
Poletti (Schlagzeug) gegründet. 2001 wurde dann die
erste CD "Rise up your soul" veröffentlicht. 2002 folgte
der zweite Streich "The underworld". Mit der Scheibe im
Gepäck tourte man im In- und Ausland. Bis 2006 wurde
dann noch das eine oder andere Bandmitglied ausgetauscht
und man machte sich ans Werk, die dritte Scheibe mit dem
Titel "Reason to complain" einzuspielen. Das Resultat
kann sich sehen und noch besser hören lassen. Die Jungs
zelebrieren hochkarätigen Thrash Metal, der sehr
technisch ist, aber nicht zu sehr in Frickelpassagen
endet. Nein, im Gegenteil: Es groovt gewaltig! Die Band
meistert die schellen und langsameren Passagen
fehlerfrei und der Gesang ist für dieses Genre gut. Ich
bin richtig positiv überrascht vom Resultat der Urner
Band S&C, denn ihr Thrash Metal, der gut oldschool
rüberkommt, aber ohne alt zu klingen, ist wirklich
konkurrenzwürdig. Der Thrash Metal ist noch lange nicht
am Ende. Klasse Leistung Leute, weiter so!
Daniel J.
Punkte: 7.5 von 10
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MÖTLEY CRÜE - The dirt (Hörbuch)
Nuclear Blast/Musikvertrieb
"Cool, jetzt ist es auch als Hörbuch draussen und ich muss es nicht
lesen", werden wohl ein paar von Euch denken. Falsch gedacht! Wer
das Buch gelesen hat, könnte vom Hörbuch ziemlich enttäuscht sein.
Viele wichtige Teile in der Geschichte von Mötley Crüe werden
ausgelassen. So zum Beispiel die Jugendzeit der einzelnen
Bandmitglieder. Ebenso fehlen die Anfangstage der Band, wie auch
viele Kapitel von Leuten, die im Umfeld von Mötley funktionierten.
Da wären Leute wie Dough McGee, der Tourmanager; John Corabi der "Zwischendurch-Sänger"
oder auch Pamela Anderson. Ebenso nicht enthalten ist auch das eher
traurige Kapitel vom plötzlichen Tod von Vince Neil's Tochter. In
diesem Hörbuch werden vor allem Geschehnisse wie auch lustige
Vorfälle rund um Sex, Drugs & Rock'n'Roll zusammengefasst.
Vorgelesen wird das Ganze von Ralf Richter, welchen man aus Filmen
wie "Das Boot", "Was nicht passt, wird passend gemacht" oder " Der
Superstau" kennt. Ralf leistet hier sehr gute Arbeit und es macht
echt Spass, ihm zuzuhören. Wer also wirklich mehr über Mötley Crüe
erfahren möchte, soll sich das Buch zulegen. Trotz einer ziemlich
oberflächlichen Zusammen-fassung macht das Hörbuch aber trotzdem
grossen Spass.
Roxx
Punkte: keine Wertung Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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SKINLESS - Trample the weak, hurdle the dead
Relapse Records/Irascible
Distribution
Ein Cover kann mehr als tausend Worte sagen. Beim hier vorliegenden
Fall handelt es sich instinktiv um "ich gemein-du tot" und der
musikalische Vergleich hinkt dieser Aussage in nichts hinterher. Das
vierte Album der New Yorker ist ausser dem mit lustigem
Stonerriffing (sic!) ausgestatteten "Wicked World" ausschliesslich
mit brutalsten Deathmetal-Granaten gespickt. Grindcore-eske
Einflüsse im hoch/tief Doppelgesang (hinterm Mikro steht Jason, der
Bruder von Bassist Joe Keyser) machen mächtig auf dicke Hose, denn
der Neuzugang verfügt über ein echt krasses Organ. Der wieder
angeheuerte Ur-Trommler Bob Beaulac ist zwar ein flinkes Kerlchen,
hat es aber denoch nicht nötig mit überflüssigen Mätzchen anzugeben
und betoniert das Fundament mit löblichem Einsatz. Die eher
mittenlastige Produktion geht in Ordnung und alle "Rambo II" und "Platoon"
Fans dürfen sich darum auf einen neuen Kampfhandlungssoundtrack
freuen. Eigentlich brauche ich nur das Anfangs-Sample von "A
unliteral disgust" zu zitieren: "War, it's faantastic!"
HaRdY
Punkte: 7.5 von 10
Hier
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DISSIMULATION - Prakeikimas
Ledo Takas Records
Ich hoffe mal, jeder von euch da draussen weiss, wo Litauen liegt.
Daher kommen nämlich Dissimulation, ihres Zeichens schon richtige
Metalveteranen, da 1993 gegründet. Heute kommt aus ihrem Hause der
neue Longplayer „Prakeikimas“ auf den Teller. Was auf litauisch
„Vergeltung“ heisst, besteht zum Hauptgang aus Thrash, deutsch
angehauchtem Thrash wohlgemerkt, und wird garniert mit etwas
schwarzer Blasphemie. Das Ganze präsentiert sich dem schweizerischen
Gaumen in der ungewohnten Muttersprache der Band, schmeckt aber
trotzdem ganz ordentlich. Vor allem die Gourmets, die im Allgemeinen
Thrash der Marke deutsches Dreigestirn Sodom/Kreator/ Destruction
bevorzugen, werden sich hier die Lippen lecken. Die Beilagen
Blastbeats und Black Metal-Riffs zergehen auf der Zunge. Ein wenig
Keyboard liegt auch noch auf dem Tellerrand, sowie ein klassisch
angehauchtes Intro. Zusammen ein leckeres Mahl, das die Köche zwar
noch nicht in den kulinarischen Blackened Thrash-Himmel hebt, jedoch
verglichen mit anderen Häppchen von Vertretern des Genres locker
einen vorderen Rang einnimmt. Deshalb für den Monat Juli ein
durchaus empfohlenes Menu.
Leandra
Punkte: 7.5 von 10
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THUNDERBOLT - Love & destruction
Massacre Records/Musikvertrieb
Thunderbolt reizen! Zum einen wird hier im CD-Cover der holden
Weiblichkeit gefrönt und der Titel "Love & destruction" bildlich
hervorragend umgesetzt. Zum anderen haben sie auch musikalisch was
zu bieten, was aber nicht über das von mir schon oft erwähnte hohe
Grund-Niveau des Heavy Metal Genres heraus ragen kann. Und genau da
liegt wieder einmal das Problem. Thunderbolt ist eine Band, die sich
höchstens live von den meisten Kollegen abheben könnte, weil dies
musikalisch nicht möglich ist. Lieder wie "Hi-fidelity heartbreak"
oder "Metallica depression" sind zwar handwerklich gut gemacht,
wollen bei mir aber nicht richtig zünden. Tony Johannssen verfügt
durchaus über eine gewaltige Stimme, die aber ebenso keinen
"Aha-Effekt" bei mir auslöst. Irgendwie kennt man jede Note schon
zur Genüge von anderen Bands. Dies wäre zwar nicht negativ, aber wie
schon erwähnt, es kommt das Gefühl auf, hier eine absolute geile,
aber nicht eigenständige CD zu hören. Vielleicht ist dies bei den
Leuten anders, die die Band schon im Vorprogramm von Skew Siskin,
Paul Di'Anno, Tony Martin oder King Diamond live gesehen haben. Die
Sache ist für mich also zwiespältig. Vor allem, da ich seit dem
"Bang Your Head" weiss, dass man auch als scheinbar
gleichgeschalteter Heavy Metal-Fan durchaus verschiedener Ansicht
sein kann (Rockslave und Chris C. können da ein Liedchen singen!).
Wer also Heavy Metal mag, sollte sicherheitshalber mal rein hören,
denn das Gebotene ist auf jeden Fall nicht schlecht!
Roger W.
Punkte: 7.3 von 10
Hier
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SHADOWS FALL - Fallout from the
war
Century Media/EMI
Die fünf Amis um Rasta-Bezwinger und Schrei-Experte
Brian Fair liefern uns mit "Fallout from the war"
grösstenteils gemäss dem Titel übrig gebliebenes
Material vom letztjährigen Hit-Album "The war within",
packten aber die Gelegenheit beim Schopf, auch noch
einige frisch aufgenommene Covers unters Volk zu
bringen. Bei den meisten Songs wird schnell klar,
weshalb sie es nicht auf die defintive Version von "The
war within" geschafft haben. So strotzen zum Beispiel
Songs wie "In effigy", "Will to rebuild" und "Carpal
tunnel" vor den üblichen fetten Riffs und versteckten
Hardrock-Anleihen, haben aber im Gegensatz dazu eher
Mühe, einen roten Faden aufrecht zu halten, oder gar
tatsächliche Höhepunkte zu erreichen. Am ehesten kann
ich hier "Deadworld" (beginnt mit einprägsamer
Gitarren-Melodie, der Chorus ist auch eine Klasse für
sich) empfehlen, der Song hält, was "The war within"
versprach. Die Covers sind überlicherweise eine Sache
für sich, bei "December (Only Living Witness)" nervt der
cleane Gesang von Brian Fair ordentlich, während dafür "Teasn',
pleasn'" (Dangerous Toys, der Sänger hat hier einen
Gastauftritt) ordentlich abrockt. Kleines Detail am
Rande: Drum-Sounds bei diesem Stück wurden wunderbar auf
die 80'er abgestimmt, massiv Hall ist hier das Thema...
- Also, Freunde der gepflegten Stromgitarre, an dieser
Scheibe sollten sich in erster Linie Fans versuchen.
Leider wird hier zu oft Mittelmass geliefert, während
qualitativ hochstehende Momente mit ganz feinen Ohren
gesucht werden müssen.
El Muerte
Punkte: keine Wertung Hier
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LIVIDITY - Used, abused and left
for dead
Morbid Records/Non Stop Music
Wer sich zur Abwechslung mal wieder etwas sauschnelles
anschaffen möchte, der sollte hier ruhig weiter lesen.
Um Euch gleich von Anfang an zu beschreiben, um was es
hier geht, zitiere ich am besten die vier Cowboys
selber. So kann nachher niemand behaupten, es stamme von
mir: "Sick, porn, Gore Death/Grind Metal... music to
fist your neighbors mother too!!" muahaha, sollte
eigentlich jeden Grind/Death Fanatiker zum Jauchzen
bringen, oder auch andere, die ihre normalen sexuellen
Vorlieben bereits im Teenager Alter verloren haben.
Wahrscheinlich auf Grund von zu hoher mütterlicher
Nächstenliebe. Ok jetzt wird's langsam primitiv, ich
komm' ja schon zur CD zurück. Die Stilbeschreibung der
Band trifft den Nagel eigentlich auf den Kopf: Geknüppel
nach bester Death-Manier, dreizehn Songs lang. Gutes und
abwechslungsreiches Gitarren-Geshredder, die
Tempowechsel sind mit dem Schlagzeuger super abgestimmt,
und das Ganze in einer Geschwindigkeit, wie sie nur die
Schweizer Nati an den Tag legt, nach einem Auslandsspiel
in der Türkei. Ach ja, auf dem Cover ist übrigens der
Albumname nicht vertreten - liegt wohl daran, dass sich
dieser beim Anblick des hübschen Motivs schlicht und
einfach erübrigt.
Sven
Punkte: 7.3 von 10 Hier
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ZEBRAHEAD - Broadcast to the world
Steamhammer/Phonag
Dass eine Band mit dem Namen Zebrahead nicht zwingend
Mucke aus der Metal-Sparte produziert, ist mehr oder
weniger bereits im Voraus klar erkennbar. Nach
erstmaligem Durchhören der zwölf Songs auf "Broadcast to
the world" werde ich das Verlangen nicht los, die Platte
unter "Post-Pop-Punk" einzuordnen, und das Thema somit
gleich zu beenden. Aber zum Glück wissen Zebrahead nebst
den genreüblichen mehrstimmigen Gute-Laune-Vocals und
den flotten Tempi mit weitaus interessanteren Elementen
aufzutrumpfen. Gleich der Titeltrack weist Parallelen zu
Rage Against The Machine Gitarrenarbeit auf, "Enemy"
überzeugt mit untypischen Akkord-Wechseln, und "Karma
Flavored Whisky" reisst sämtliche Stil-Begrenzungen mit
Akustik-Gitarren, zweistimmigen Leads und Tempiwechseln
ein. Macht das Zebrahead zu innovativen Freigeistern?
Nein, langt leider noch nicht. Liegt hier ein Album vor,
das das durchschnittliche Pop-Punk-Gefasel trotzdem ohne
Anlauf überrundet? Schon eher! Das einzige Problem, das
dieser Scheibe einen seriösen Dämpfer verpasst, sind die
etwas gesichtslos geratenen Vocals. Genau hier bieten
Zebrahead eine riesige Angriffsfläche, denn tatsächlich
vermag es die Stimme des Leadsängers nicht, sich mit
anderen Grössen zu messen, geschweige denn eine eigene
Marke zu setzen?
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10 Hier
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GORGOROTH - Ad majorem Sathanas gloriam
Regain Records/Irascible Distribution
Irgendwie ist mir die Band während der letzten paar
Jahre zu poppig geworden..., anstatt mit guter Musik und
ansprechenden Live-Auftritten zu überzeugen, machte man
hauptsächlich mit Richtersprüchen,
Gefängnis-aufenthalten und anderen "bösen"
Unternehmungen auf sich aufmerksam. Während Kultscheiben
wie "Destroyer" oder "Pentagramm" noch die niedersten
Instinkte in sich vereinten, haben sich Gorgoroth nach
und nach einer technischeren Herangehensweise
verschrieben und dafür einen Anteil schwarzer Seele
hergegeben. Eine solche Kurskorrektur kann es durchwegs
in sich haben, aber der "neue" epische Stil braucht
Gewöhnung. Wem jedoch bereits das letzte Album "Twilight
of the idols - in conspiracy with satan" gefallen hat,
wird sich mit dem neuen Rundling auf Anhieb anfreunden
können. Gewohnt kalte Ausbrüche wie "White Seed" oder "Sign
of an open eye" schwenken innerhalb des Songs in fast
schon doomige Gefilde ab, der Rest der Songs ist "bloss"
gewohnt gutes Geknüppel, nicht mehr und nicht weniger.
Und obwohl hinter den Kesseln wieder einmal
Session-Mitglied Frost souverän die Stöcke schwingt (er
prügelte auch schon das '96er Album "Antichrist" ein),
bleiben mir die Songs nur mühsam im Ohr hängen. Die
Norweger haben sicherlich keine schlechte Platte
abgeliefert, aber trotz Black Metal Urgestein Bonus
reisst mich das Material nicht vom Hocker, da hätte jede
Wette mehr drin gelegen als knappe 32 Min.
Durchschnitts-Gebolze.
HaRdY
Punkte: 6.6 von 10 Hier
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ANTHENORA - Soulgrinder
My Graveyard Productions
Wenn man auf der Homepage der Band etwas die Profile der
einzelnen Mitglieder der Truppe anschaut, fällt auf,
dass Bands wie Iron Maiden, Judas Priest und Saxon bei
allen den Weg in die Abteilung "Favorite Bands" gefunden
haben. Und wenn man sich dann noch die aktuelle Scheibe
anhört, muss man sagen, so klingt es auch.
Erstaunlicherweise gibt es die Band bereits seit über
anderthalb Dekaden, und so entstanden in den 90ern auch
bereits drei Demo-Tapes. Tatsächlich haben sie auch als
Iron Maiden Coverband angefangen, bis sie 2004 endlich
das erste 'richtige' Album "The last command" aufnahmen,
welches über Locomotive Music veröffentlicht wurde.
Jetzt aber zum zweiten Album "Soul grinder". Das erste
Stück der CD, das Intro, nennt sich "6.6.1944, overlord"
und muss demnach so ein "wir-gedenken-hiermit-dem-D-Day"
Stück sein. Na ja, find' ich ok, war schliesslich "kein
schöner Tag" für die nationalsozialistischen Eroberer.
Teilweise ist die Musik etwas thrashig, aber es
überwiegen auf jeden Fall die Power Metal Einflüsse.
Diese sind aber auch nichts Neues in dieser Sparte und
somit wird das Album kaum in die Geschichte eingehen.
Nettes Riffing, reicht aber gerade mal, um etwas mit dem
Kopf zu nicken.
Sven
Punkte: 6.5 von 10 Hier
bestellen für 29.90 SFr.
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STREET TALK - V
MTM Music/Phonag
Seit 1994 veröffentlicht der Keyboarder, Songwriter und
Producer Fredrik Bergh zusammen mit Sänger Göran Edman
unter dem Banner Street Talk immer wieder exzellente
AOR-Alben. Bezeichnenderweise ist "V" das fünfte Album,
exklusive einem "Best Of"-Output. Musikalisch schippert
die schwedische Formation aber in ganz seichten
Gewässern. Selbst Szenegrössen wie Journey, Foreigner
oder Survivor klingen knackiger und frischer, um nicht
zu sagen härter, als Street Talk. Toto Fans könnten sich
noch am ehesten mit dem Sound der Skandinavier
anfreunden, obwohl Hits wie "Hold the line", "Africa"
oder "Rosanna" nicht im entferntesten vorhanden sind.
Handwerklich, wie auch produktionstechnisch haben die
Jungs zwar eine einwandfreie Leistung vollbracht, aber
einen bleibenden Eindruck können sie mit den Songs nicht
hinterlassen. Somit ist "V" einfach ein weiteres 08/15
Melodic Rock Album, das zu keinem Zeitpunkt nervt, aber
eben auch nicht zu Freudensprüngen Anlass gibt.
Chris C.
Punkte: 6.2 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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TEXTURES - Drawning circles
Listenable Records/Irascible Distribution
Mit ihrem zweiten Album sind die sechs Holländer
Textures am Start. Sehr gut rumpelnder Metal, mit sehr
vielen melodischen Parts in der Abteilung Thrash. Ab und
zu etwas lange sphärische Pausen, die zum Schweben
anregen sollten, jedoch eher ein gutes Stück weit
langweilen. Aber sonst knallt der Sound gelegentlich
ziemlich hart, an Doublebass fehlt es der Platte
bestimmt nicht. Der sechste Mann am Synthesizer ist
einfach überflüssig. Dafür überzeugt die aggressive
Stimme umso mehr und macht die härteren Passagen zu
deftig sausenden Ohrfeigen. Im Grossen und Ganzen nicht
schlecht, es fehlt nur der rote Faden.
Sven
Punkte: 6.1 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 31.90 SFr.
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36 CRAZYFISTS - Rest inside the
flames
Roadrunner Records/Musikvertrieb
36 Crazyfists gehörten 2002, nebst Killswitch Engage und
Five Pointe Zero, zum Touring-Package der damaligen
Roadrage-Tour, ihnen wurde eine ruhmreiche Zukunft
vorausgesagt. Vier Jahre später zeigt sich ein
differenzierteres Bild: Während Killswitch Engage die
grössten Hallen füllen und in Amerika selbst Machine
Head als Vorgruppe für sie fungieren, und Five Pointe
Zero sich mittlerweile aufgelöst haben, liegt der Weg
von 36 Crazyfists ziemlich genau in der Mitte: Obwohl
sie vor allem in Amerika eine treue Fangemeinschaft
haben, will es mit dem grossen Druchbruch einfach nicht
funktionieren. So veröffentlichen sie zwar mehr oder
weniger regelmässig Alben mit durchwegs interessanter
Mucke, werden aber von den Medien auf weiter Strecke
einfach ignoriert. Dass daran die neue Scheibe "Rest
inside the flames" etwas ändern wird, wage ich zu
bezweifeln. 36 Crazyfists bleiben ihrem Stil treu:
Melodischer Metalcore mit einigen schönen Leadgitarren
und Broke's eiernder Gesang dominieren nach wie vor das
Schlachtfeld. Gleich der erste Track "I'll go until my
heart stops" weiss sämtliche erwähnten Elemente
geschickt zu einem homogenen Ganzen zusammenzufügen, "Felt
through a phone line" überzeugt durch einen
melodischeren Ansatz mit cleanen Gitarren, "The great
descent" entpuppt sich als mehr oder weniger ruhiger
Song, "Between the anchor and the air" ist mitunter der
schrägste Track auf der ganzen Scheibe und "The city
ignites" ist eine simple Akustik-Ballade mit kehligem
Gesang. Ihr merkt schon, wirklich begeistern kann mich
diese Scheibe leider nicht. Das liegt teilweise daran,
dass 36 Crazyfists auch bei diesem Release es nicht
schaffen, überflüssigen Balast loszuwerden - aber zum
grössten Teil, dass ihr Metalcore leider nach wie vor
nicht über wirklich eigenständige Elemente verfügt, oder
gar endlich mit dem Genre bricht. Denn 36 Crazyfists
wirken immer dann am besten, wenn sie dem simplen Rock
am nächsten sind, und komplizierte Arrangements mit
eingängigen Elementen aufbrechen. Und schliesslich muss
auch erwähnt werden, dass viel davon auch mit dem Mix zu
tun hat - sämtliche Sounds wirken zu glattgebügelt, eine
rauere Produktion würde verdammt viel frischen Wind
einbringen.
El Muerte
Punkte: 6.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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ROYAL ANGUISH - A journey through
the shadows of time
Fear Dark/Non Stop Music
Von 1991 bis 2004 nahmen Royal Anguish zwar Songs auf
und veröffentlichten diese auch, doch aufgrund des
grossen Pechs mit Plattendeals sind diese Releases heute
schwer zu finden. Seit die US-Band bei Fear Dark
untergekommen ist, können sie sich fleissig auf's
Herausbringen ihrer Werke konzentrieren. So erreicht und
nach der EP "Tales of sullen eyes" diesen Jahres noch
ein Fulltime-Album. Offenbar konnte man sich aber nicht
entscheiden, ob es ein "normales" oder ein Konzeptalbum
werden sollte und so sind nun Ansätze von beiden Ideen
auf "A journey through the shadows of time".
Grundsätzlich sind Royal Anguish ja die Theater of
Tragedy aus Florida und mischen Death Metal mit Gothic.
Demnach werden die Gesangslinien in Engels- und
Teufelsteile gesplittet. Das klingt schon ganz gut und
passt perfekt zu dem Konzeptteil des Albums. Hierzu
gehören vier Songs, denen immer eine kurze gesprochene
Erzählung vorangeht. Ich hätte mir eine ganze Platte in
diesem Stil gewünscht, denn die sechs Tracks, die der
Story "The battle of Jericho and eNon" vorangehen, sind
nichts Spezielles. Da kommen einem wirklich nur die
Bands in den Sinn, die den Mix Death/Gothic begründeten
und dafür heute noch bekannt sind. Wenn Royal Anguish
sich einen ähnlichen Namen schaffen wollen, dann müssen
sie entweder unverkennbar werden, was heutzutage relativ
schwierig ist, oder es mit ihren Konzeptstories
versuchen, da hab' ich nämlich ein gutes Gefühl. Aber
für das verschenkte Potenzial gibt's halt Abzug,
vielleicht kann sich die Band ja das nächste Mal klarer
entscheiden.
Leandra
Punkte: 6.0 von 10
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RAINBOW - Live in Munich 1977
Eagle
Rock/Phonag
Fast dreissig Jahre nach dem Live-Konzert in der
Olympiahalle in München wird nun diese Doppel- CD
veröffentlicht. Weswegen so lange gewartet wurde, oder
besser gesagt was das Teil für Sinn macht, keine Ahnung.
Auf jeden Fall sind die Songs bis auf zwei identisch mit
dem ebenfalls 1977 aufgenommenen legendären "On
stage"-Album. Nämlich "Long live Rock'n'Roll" und das
9-minütige "Do your close your eyes". Viel lieber hätte
ich die Göttersongs "Stargazer und "A light in the black
auf diesem Werk vorgefunden. Wenn man Ritchie Blackmore
kennt, weiss man natürlich, dass beim Meister die
gleichen Songs in jeder Version anders klingen. So auch
auf diesem Silberling. Und so macht diese CD also doch
noch ein wenig Sinn. Allerdings sind Tony Carey und
Jimmy Bain bereits nicht mehr dabei in diesem Line-Up,
sondern wurden ersetzt durch Bob Daisley und Dave Stone.
Aber auch hier unverkennbar das Zusammenspiel der drei
legenden Cozy Powell, Ronnie James Dio und Ritchie
Blackmore. Besonders geil ist "Man on the silver
mountain" mit dem eingeschobenen "Blues" und "Starstruck",
einfach herrlich, den Improvisationen der Band zu
lauschen. Und so haben auch nach fast dreissig Jahren
diese Songs nichts von ihrer Faszination verloren.
Unsterbliche Perlen wie "Kill the king", "Catch the
rainbow" und "Mistreated" werden wohl ewig leben.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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KIUAS - Reformation
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Anders, als hier das CD-Cover vermuten lässt, handelt es
sich bei Kiuas nicht um eine Pagan Metal, sondern um
eine Heavy Power Metal-Band, die immer wieder
Death-Elemente einbaut. Das Cover der Finnen bezieht
sich dann auch mehr auf die Texte, die sich um alte,
nordische Göttersagen drehen. Die musikalische Umsetzung
davon kann man mal vorsichtig als interessant
bezeichnen. Interessant, weil die Band immer wieder
progressive Elemente einbaut und dadurch den Zugang
erschwert, was wiederum viel Zeit braucht, um das Wesen
der Band zu erkennen. Wer sich diese aber nimmt, findet
immer wieder neue, spannende Elemente. Manchen mag indes
das Keyboard zu sehr im Vordergrund stehen. Die Stärken
von Kiuas liegen in den Refrains, die bei Liedern wie
"An new chapter", "Of ancient wounds" und dem ruhigen,
sich in eine Hymne steigernden "Bleeding strings"
überzeugen. Leider fehlen diese starken
Wiedererkennungs-Momente zum Beispiel bei "Through the
ice age" und "Call of the horns" völlig. Zum Schluss
setzt man mit "Reformation" nochmals auf Atmosphäre,
arbeitet bewusst mit verschiedenen Stimmungen und
Instrumenten, ohne sich dabei dem Pagan Metal
anzubiedern. Mit seinen über sechs Minuten zählt dieses
Lied dann auch definitiv zum Progressiv Metal. Insgesamt
wirkt das Album jedoch zu wenig kompakt und rieselt über
einige Stellen fast belanglos an einem vorbei. In
Zukunft wäre es toll, wenn sich die Band noch
konsequenter auf ihre Stärken besinnen und andere Songs
nicht berücksichtigen würde. Das Zeug,
überdurchschnittlich gute Alben zu schreiben, hätten
Kiuas allemal.
Roger W.
Punkte: 5.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NECRODEATH - 100% Hell
Scarlet Records/Musikvertrieb
Mit einer unheilsverkündenden Stimme wird einem von
Anfang an klar gemacht: Hier werden weder Helden
glorifiziert, noch die Hörerschaft in eine kollektive
Trauerstimmung versetzt. Nein, hier gibt's gleich
ordentlich was auf die Löffel, und zwar auf die
melodisch-derbere Art. Nach fünf Outputs haben
Necrodeath mit "100% Hell" ein bitterböses und
gleichzeitig nachdenklich machendes Werk erschaffen,
welches nach Blut dürstet und nur darauf wartet, auf die
Menschheit losgelassen zu werden. Bitterböse deshalb,
weil es Sänger Flegias hervorragend versteht, dem Hörer
mit seiner Black Metal-ähnlichen Stimme bei jedem Stück
kalte Schauer den Rücken hinunter zu jagen und so das
Gefühl vermittelt, unmittelbar hinter einem zu stehen,
mit einem erhobenen Messer und dem teuflischsten Grinsen
auf dem Gesicht, das man sich nur vorstellen kann. Wenn
man sich die Texte ein wenig näher anschaut, wird man
feststellen, dass hier nicht einfach nur Hölle, Tod und
Teufel heraufbeschworen werden, sondern soziale
Missstände und Fehler der Vergangenheit, welche ihre
Aktualität nicht verloren haben, angeprangert werden
(der Track "War paint" etwa handelt nicht von nordischen
Pandabären, sondern von dem Leid, welches die Weissen
über die Ureinwohner Amerikas gebracht hatten).
Überhaupt ist die gesamte Scheibe sehr atmosphärisch
gehalten, über die Produktion lässt sich auch ned
meckern... - jedoch, und hier setzt das grosse "aber"
ein: Teilweise fehlt es der Scheibe an Originalität,
alles kommt einem irgendwie bekannt vor und grossartige
Innovationen müssen auch nicht unbedingt gesucht
werden... - Fazit: "100%" Hell ist ein solides Langeisen
für den kleinen Hunger zwischendurch, mit etlichen
interessanten Ansätzen (gesprochene Passagen aus Filmen,
Instrumental-Einlagen, Guest Appearance by Cronos von
Venom), aber nicht eigenständig genug, um besonders
hervorgehoben und als Hauptgang serviert werden zu
können. Aber das Cover ist definitiv cool!
Toby S.
Punkte: 5.3 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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UNDERĜATH - Define the great line
Virgin Music/EMI
Hier gibt's was für alle Emo-Herzen. Elf Tracks in Screamo-Hardcore
Ausführung, bei denen der Killswitch Engage Gitarrist mit dem
unaussprechlichen Namen Adam Dutkiewicz mitgewirkt hat. Nun, was
soll ich gross dazu sagen? Ist eben Screamo, da kann ich nicht
meckern, es habe keinen roten Faden in den Songs, oder sie seien
langweilig, denn die müssen so sein. Ist aber eines von den besseren
Alben, das ich schon gehört habe in dieser Richtung. Zum Teil findet
sich sogar eine Melodie, die gar nicht mal so schlecht ist. Doch
kurz darauf wird wieder rumgeheult, dass es mir einfach auf die
Nerven geht. Objektiv betrachtet ist die CD im Vergleich zu anderen
gut, aber das gefällt echt nur Emo-Fetischisten.
Sven
Punkte: 5.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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OBTEST - Is kartos i karta
Ledo Takas Records
Obtest stammen aus Litauen. Litauen? Ja ja, auch in den
baltischen Staaten gibt es Metal, wenn auch die Szene
nicht gerade gross zu nennen ist. Von derer sind Obtest
eine der wohl dienstältesten Bands, existiert das
Quartett doch schon seit 1994. Geprägt von der damals
aktiven Black Metal Welle in Skandinavien, begann die
Truppe mit gewöhnlichem Black Metal, um (O-Ton) immer
mehr dem Heathen Metal (Heiden Metal) zu verfallen. Soll
heissen, Bathory Ideologie vermischt mit Humpa Rhythmen
und der spartanischen Instrumentalisierung des Black
Metals. Dabei betiteln die Heiden selbst den Gesang ihre
Musik als barbarisch, wobei ich ihnen voll und ganz,
wenn zeitweise auch nicht in positiver Hinsicht,
zustimme. Denn neben dem einen oder anderen,
interessanten Gitarren-Lick (der Titeltrack oder "Griausmavaldys"
als Paradebeispiel) findet man auf "Is kartos i karta"
("Von Generation zu Generation") zum grössten Teil raues
Gitarren-Geshreddere, monotones Haudrauf-Drumming und
einen Sänger, der in seinen besten Phasen an einen
betrunkenen Chris Boltendahl (Grave Digger) erinnert.
Manche True Pagan Black Metal Fans werden der Scheibe
etwas abgewinnen können, vielleicht gerade wegen der
schlechten Produktion, die zum Beispiel das Heraushören
eines Basses unmöglich macht. Ich jedenfalls bevorzuge
da schon eher Finntroll, Emsiferum oder Turisas oder
eben Bathory, um nur einige zu nennen.
Kissi
Punkte: 3.4 von 10
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BLOCKHEADS - Shapes of misery
Overcome Records/Irascible Distribution
Eine CD, Spieldauer 27 Minuten, aufgeteilt in 20
Tracks... - na, was kann das wohl sein? Genau, Grindcore
nennt sich das, aber diesmal von der übelsten Sorte. Es
handelt sich hier um unsere französischen Nachbarn, die
einen Krach vom Stapel lassen, wie wenn zehn Rasenmäher
über eine Horde bunter Gartenzwerge donnern. Ich kann in
dieser Hinsicht nicht verstehen, dass es noch Leute
gibt, die so was gut finden, echt! Aber über Geschmäcker
lässt sich ja bekanntlich streiten. Pure Shit!
Sven
Rasenmäher: 1.0 von 10
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SECHT - Secht (True narcotic black metal)
Sublife/Non Stop Music
"It's truly unique..., it's pure fucking hell." Für
einmal trifft die Promo-Info ins abgrundtiefste Schwarz,
welches ich seit meiner Tätigkeit bei Metal Factory
erleben darf. "Secht" ist wohl das absolute Grauen,
welches jemals auf einen Silberling gebannt wurde. Tönt
eigentlich vielversprechend, wie auch die imposante
Teilnehmerliste dieses Projekts. Neben "Dirge Rep" (Aura
Noir) und "Vrangsinn" (Carpathian Forest) kommen "Gahl",
"Nocturno Culto", "Nattelfrost", "Appollyon" und wohl
noch einige nordländische Teufelsschergen mehr zum
Einsatz. Da wird die Erwartungshaltung sehr hoch
angesetzt und schon mal ein Apéro in der nächsten
katholischen Kirche organisiert. Doch bevor nun das
letzte Fass Jungfrauenblut angezapft und dem Gehörnten
Tribut gezollt wird, sollte dieses "Etwas" mal
durchgehört werden. Dieser knapp 40-minütige Monolith,
aufgenommen in den tiefen Wäldern, kann getrost als
gequirlter Haufen Scheisse abgestempelt werden. Obwohl
ich kein Anhänger fäkalischer Kraftausdrücke in Reviews
bin, komme ich nicht darum herum, diese zu benutzen, da
es schlichtweg keine andere Ausdrucksweise gibt, wie ich
euch diesen Output näher bringen kann. Das Positive sind
die eingeschleusten akustischen Parts, doch selbst die
locken nicht mal den kleinsten Dämon von seiner
häuslichen Feuerstelle weg. Die phasenweise abgedrehten
psychopatischen Vocals, Geschrei, Gebrünste (was auch
immer) tönen mehr nach einer ungewollten
Anal-Entjungferung und das Geschrummel von den
Saiten-Satanisten ist so belanglos, wie ein Schweizer
Elfmeterschiessen. Dazu kommt, dass die letzten fünfzehn
Minuten simplen Ausklang darstellen..., von hustenden
Kettenrauchern und anderen unerklärlichen Geräuschen.
Ja, bei "Secht" wird mir schlecht und wüsste ich es
nicht besser, würde ich von Mobbing sprechen, das ich
dieses Dokument der unsagbaren Belanglosig- und
Niederträchtigkeit durchhören und reviewen musste...,
dabei beneide ich jeden, der bei uns 'ne französische
Black Metal Scheibe erhält. Arrrghhhhhhhhhhhh...
R.K.
Punkte: 0.666
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