Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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SYMPHONY X - Paradise Lost
InsideOut Music/Phonag
Früher galten stets Def Leppard als
veröffentlichungsfaul, als diese zwischen „Pyromania“
(1983) und „Hysteria“ (1987) vier Jahre und bis zu „Adrenalize“
(1992) gar satte fünf Jahre (!) verstreichen liessen.
Trotzdem wurden sie in den 90ern sehr erfolgreich.
Gleiches versuchen jetzt wohl Sympony X, die ihre Fans
nach „The Odyssey“ (2002) ebenso lange darben liessen.
Obwohl das so zwar nicht ganz stimmt, da Sänger Russel
Allen ja mit Jorn Lande zusammen „The Battle“ (2005) und
heuer „The Revenge“ rausgebracht, respektive den
Kompositionen von Gitarrist Magnus Karlsson (Last Tribe)
die Stimme(n) geliehen hat. Mehr Arbeit stand da für die
eigene Band an und endlich hat das Warten ein Ende
gefunden! „Paradise Lost" nennt sich das neue Werk und
um nicht lange um den heissen Brei herum zu reden,
erstmal ein Wort dazu: Genial! Keine Ahnung, warum ich
dieser Combo bisher kaum Beachtung geschenkt habe...,
klingt in der Tat (sehr) komisch, ist aber so! Ein
Erklärungsversuch ist womöglich der klassische Touch der
früheren Alben, der mich damals nicht so angesprochen
hat. Seit Nightwish ist das freilich anders. Gerade
dieses früher bestimmendere Element, zum Beispiel von
den Keyboard-Sounds her, ist auf „Paradise Lost“ eher
zurück gebunden worden und wandelt jetzt lupenrein auf
powermetallischen Prog Metal Pfaden. Das filmreife
Orchester-Intro (könnte man glatt beim neuen Potter-Film
verwenden) legt allerdings einen perfekten (Klassik-)
Start hin und leitet über in das brettharte „Set The
World On Fire“, das treibend und melodiös zugleich ist.
Mir fallen da spontan Pagan's Mind ein, die sehr ähnlich
klingen. Poverty's No Crime (früher) oder Magnitude Nine
können als weitere Anhaltspunkte dienen. Ordentlich
Tempo legt darauf „Domination“ vor, wo sich Gitarrist
Michael Romeo, wie auf der ganzen Scheibe überhaupt, zu
keinem Zeitpunkt vor John Petrucci (Dream Theater) zu
verstecken braucht, im Gegenteil! „Serpent's Kiss“
entpuppt sich danach als gnadenloser Groover, wo mir
wiederum sofort ein Name in den Sinn kommt: Blue Murder,
respektive John Sykes..., sei es hier vom Gitarren-Spiel
gleich zu Beginn her und vom Gesanglichen vor allem bei
„Eve Of Seduction“. Trotz all diesen genannten
Vergleichen stehen Sympony X felsenfest als
eigenständiges Gebilde da und feuern mehr als eine
Stunde lang einen Hammer nach dem andern ab. Zudem killt
die Produktion genau so, wie sie es für solchen Sound
muss! Absolut meisterlich gebärdet sich zudem Russell
Allen, der (wie Jorn Lande) göttlich performt, egal ob
laut oder leise(r). Kein Wunder fanden sich diese zwei
Ausnahme-Sänger zur Zusammenarbeit. Und jetzt kommt noch
das Beste: Symphony X werden uns diesen Herbst, genauer
am 31.10.07, zusammen mit Dream Theater (!), in der
Winterthurer Eulachhalle beehren! Wer sich das entgehen
lässt (schon nur wegen Dream Theater), ist selber
schuld!
Rockslave
Punkte: 10 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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HELLFUELED - Memories In Black
Black Lodge/Non
Stop Music
Als Hellfueled vor vier Jahren, also 2003, ihr
Debutwerk "Volume 1" auf die Metalgemeinschaft
losliessen, war sich die ganze Metal-Szene sicher: Diese
Band wird die Rockwelt erobern. 2005 kehrten die Männer
um Ozzy-Klon Andy Alkman mit "Born II Rock" zurück und
lieferten erneut eine superbes Rock-Juwel ab, das meiner
Meinung nach aber nicht ganz an den Erstling
heranreichte. Mit "Memories In Black", dem nun
erscheinenden, dritten Werk, verhält es sich da anders:
Denn dank einem durch und durch ausgereiften Songwriting
und einer schier gen 100% gehenden Dichte an Hits
schlägt und übertrumpft man mit "Memories In Black" das
umjubelte Debut sogar um Längen. Nun können Kritiker
behaupten, Hellfueled seien doch nichts weiter als eine
einfache Ozzy/Zack Wylde-Kopie - weit gefehlt, denn
Hellfueled sind besser! Denn begonnen bei den beiden
Eröffnungsknallern "Rewinding Time" & "Monster", den mit
Killerlicks ausgestatteten "Sky Walker" und "Search Goes
On" bis zu dem harsch groovenden "Warzone"/ "Slow Down",
jeder Song zwingt unbestechlich zum Dauerbanging.
Gemütlich geht es dagegen bei der elegischen Ballade "Again",
dem tief in den Südstaaten-Sümpfen entsprungenen "Face
Your Demon" oder dem psychedelischen, von Hammond-Orgeln
geschwängerten "Right Now" zu und her, während das
tonnenschwer doomende "Queen Of Fire" im Mittelteil
sogar altes Sabbath-Flair zu versprühen versteht. Doch
dem ist noch nicht genug: Sämtliche, aber wirklich
sämtliche Songs können dazu auch noch mit unmenschlichen
Soli aus den Fingern von Klampfer Jocke Lundgren
prahlen, der dabei zeigt, dass es auch anno 2007 noch
Gitarrenhelden gibt, die eine Gitarre richtig zum
Quietschen, Kreischen und Schreien bringen können - der
Hammer! Und um dem Ganzen noch das Sahnehäubchen
aufzusetzen hat sich auch dieses Mal wieder Frederik
Nordström zusammen mit Patrick J. hinter die
Studioregler gesetzt, um das exzellente Songmaterial mit
einem Druck aus den Boxen dröhnen zu lassen, dass das
anspruchsvolle Metallerherz einfach nicht mehr anders
kann als in der Brust hin und her zu tanzen! Genau die
Scheibe, welche wir uns von Mr. Osbourne gewünscht
haben... Wer hat's erfunden? Ozzy! Wer kann’s besser?
Hellfueled!
Kissi
Punkte: 10 von 10 Hier reinhören
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UNDERSCHOOL ELEMENT - Tango
Saïko Records
Mit einer Review über Underschool Elements letzte
Scheibe "Rien De Plus" gab ich vor drei Jahren meinen
Einstand bei der Metalfactory, und nach diesem
überraschenden Debut ist es nun endlich an der Zeit, den
Nachfolger "Tango" in das Rampenlicht zu stellen. Obwohl
ich mich eigentlich nicht gerne auf den typischen
Journalisten-Wortschatz stütze, so muss hier doch als
erstes angemerkt werden, dass die Band um Frontmann
Gregoire Gachet auf "Tango" um einiges erwachsener
klingt - die auf "Rien De Plus" so zelebrierten
Energie-Ausbrüche wurden diesmal weitgehend dem
Gesamtbild untergeordnet, die Songs gewinnen dadurch
ungemein an Kontrast und Dynamik. Weshalb die Scheibe
ausgerechnet auf den Namen "Tango" hört, entzieht sich
zum momentanen Zeitpunkt noch meiner Kenntnis, aber rein
songtechnisch lässt sich leicht ein Bezug herstellen:
Underschool Element tanzen beim Opener "Old Call" in
Reih und Glied mit dem Erbe des bisherigen muskalischen
Schaffens um die Oberhand, gewinnen bei "Arcariâtre"
durch den facettenreichen Gesang erstmals die Führung,
lassen sich beim Titelsong aber wiederstandslos von der
zarten Seele des Songs überrumpeln, feiern auf "Real
Stinky" (dem ultimativen Festivalsong schlechthin!) die
Auferstehung eines liebgewonnenen Charakters aus "Rien
De Plus", reduzieren sich auf "Funabmuble" auf das
Wesentliche, wagen mit "El Dragón Negro" einen Abstecher
in spanische Gefilde, um am Ende des Songs an der
Intensität zu schrauben, bitten bei "Jamais à l'Abris"
den Geist der Musik auf Knien um einen letzen Tanz,
bäumen sich mit "Noeuds" ein letztes Mal auf und wirbeln
sich schlussendlich zu den Klängen von "Sirènes" im
finalen Crescendo auf die Podestplätze. Was einzig und
allein zählt ist der Moment, die Persönlichkeiten
bleiben den Songs untergeordnet, Emotionen spielen die
zentrale Rolle - und Underschool Element gehen stärker
als je zuvor aus der Auseinandersetzung mit den Geistern
der Musik hervor. "Tango" stellt zweifelsohne den
Höhepunkt ihres langjährigen Schaffens dar, und vermag
bereits durch sein blosses Wesen sämtliche Konkurrenz
auf die Plätze zu verweisen - ein Album, das sich ebenso
wenig durch gängige Grenzen und Regeln einschüchtern wie
durch analytische Denkweisen fassen lässt - und somit
wahrlich weit mehr als nur eine kleine Perle ist.
Underschool Element sind und bleiben schweizweit eine
Referenz in Sachen Crossover, die Aufforderung zum Tanz
geht jedoch über die Landesgrenzen hinaus.
El Muerte
Punkte: 10 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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SCORPIONS - Humanity Hour I
SonyBMG
Sachlich betrachtet legte man in den 70ern der
Grundstein für die immensen Erfolge in den 80ern,
während die 90er, vor allem gegen Ende nicht mehr so
vielversprechend daher kamen. Der Tiefpunkt wurde
schliesslich 1999 mit dem misslungenen Release „Eye To
Eye“ erreicht, wo man die einstigen Trademarks deutlich
verlassen hatte. Die musikalische Freiheit oder
Orientierungslosigkeit forderte ihren Preis. Umso
erfreulicher war es dann zu sehen und hören, dass sich
das deutsche Metal-Urgestein nach der Klassik-Orchester
Scheibe „Moment Of Glory“ zwei Jahre später mit „Acoustica“
wieder gestärkt zurück gemeldet hatte. Die Scheibe ist
vom Stellenwert her durchaus mit Gotthard's „Defrostet“-Album
vergleichbar. Die Öffentlichkeit, also sprich die Fans,
nahmen dadurch wieder Kenntnis von den zahlreichen alten
Hämmern, die in der akustischen Version gegenüber dem
Original teils sogar noch gewinnen konnten. Die Frage
aber blieb: Werden die Scorpions jemals wieder den Weg
zum Rocken finden? Mit Freude kann man heute „ja“ sagen!
Begleitet von sehr überzeugenden Live-Auftritten
verschafften sich die Scorpions 2004 mit „Unbreakable“
wieder gehörigen Respekt in der Szene. Für die neue
Scheibe ging man nun auf Nummer sicher und holte sich
Songwriter- und Producer-Ass Desmond Child an Bord, der
unter anderem Bon Jovi oder Alice Cooper schon einige
massgeschneiderte Hits beschert hatte. Das hört man „Humanity
Hour I“ deutlich an, obwohl wir es hier mit einer
charakteristischen Scorpions-Scheibe zu tun haben. Der
Opener „Hour I“ springt einen unerwartet und ungewohnt
fett, wie ein wildes Raubtier, an, während „The Game Of
Life“ das bekannte Soundgerüst auffährt und typischer
nicht sein könnte. Monströses, leicht modernes Riffing,
wie es auch Shakra spielen, leitet über in den
getragenen und melodiösen Teil, der von der immer noch
tadellosen Stimme von Klaus Meine veredelt wird...,
grandios! Dass sich die Hannoveraner auch durch
unsterbliche Balladen einen Namen gemacht haben, muss an
dieser Stelle nicht mehr erwähnt werden. „The Future
Never Dies“ hinterlässt hierbei nur eines, nämlich eine
gehörige Gänsehaut! Das eingesetzte Orchester kommt
dabei nicht ab Konserve, sondern wurde "echt"
eingespielt. Nach dem groovenden „321“ schalten die
Scorpions dann einen Gang zurück und zelebrieren danach
mehrheitlich eine Zucker- (Halb-) ballade nach der
anderen. „Love Will Keep Us Alive“, „Your Last Song“
oder „Love Is War“ kann man nicht mehr besser bringen.
Aufgelockert durch das rockende „The Cross“, beschliesst
„Humanity“ eine der besten Scheiben, die Klaus Meine &
Co. bisher unter die Leute gebracht haben, megastark!
Rockslave
Punkte: 9.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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TURISAS – The Varangian Way
Century Media/EMI
Die Battle Metal-Krieger sind mit einem neuen
epischen Meisterwerk zurück. Es ist unglaublich, aber
obwohl Turisas erst mit dem zweiten Album in den Krieg
ziehen sind sie im Moment eine der populärsten Bands im
Metalbereich. Lange haben sich die Fans gedulden müssen,
aber die Wartezeit hat sich gelohnt, denn die Finnen
veröffentlichen ein in allen Belangen grandioses Werk. "Battle
Metal" war bereits eher ein Soundtrack zu einem Film,
aber "The Varangian Way" ist DER Soundtrack schlechthin.
Es ist gewaltig, wieviele Elemente Turisas in die Songs
eingebaut haben und welche Entwicklung die Band
durchgemacht hat. Die Stimme von 'Warlord Nygard' hat
sich stark verbessert, seine Clean-Passagen z.B. bei "To
Holmgard And Beyond" sind absolut genial und laden
sofort zum Mitsingen ein. Aber auch die Growls sind
druckvoller und, was bei Turisas Musik sehr wichtig ist,
kriegerischer geworden. Die Chöre sind, wie auch beim
Debutalbum, einzigartig und gehören zu den wohl Besten
im Metalbereich. Die Finnen haben mit diesem Album sehr
viel Mut bewiesen, denn ihre Struktur hat sich doch
ziemlich stark verändert: "The Varangian Way" ist ein
Experiment. Ein Experiment, das vollkommen aufgegangen
ist, denn wer den Mut hat, vom folkigen Battle Metal
einen progressiven, Power Metal-haltigen und absolut
hymnisch bombastischen Soundtrack zu gestalten und dies
sogar noch funktionieren lässt, der gehört nach oben.
Wer jetzt denkt, dass Turisas vollkommen stilentfremdet
im Zeugs umherirren, der hat sich geschnitten, denn das
Sextett kann die neuen Elemente so geschickt mit den
bereits Dagewesenen verbinden, dass man immer wieder
Turisas heraushört. "The Varangian Way" bietet dem Hörer
sehr viel und kann ihn mitten in die Schlacht zaubern,
aber trotzdem gibt es Details, die man in Zukunft noch
besser machen kann: In gewissen Passagen wirkt das
Keyboard unpassend oder kitschig, gewisse
Folkinstrumente werden zu hastig gespielt, was den
Zuhörer nicht nur unnötig nervös macht sondern auch
irritiert. Genau dieses Songs werden live aber abgehen
wie die Rakete, alleine im Zimmer hat man jedoch rasch
das Gefühl, fehl am Platz zu sein. Trotzdem haben sich
Turisas enorm gesteigert und haben mich vor Allem mit
ihrem letzten Song "Miklagard Overture" vom Hocker
gehauen. Für Filmmusikfans oder Fans von vielseitigem
(Folk-) Metal, der auch gewisse Ohrwurmqualitäten
mitbringt, sind Turisas genau das Richtige.
Yannick S.
Punkte: 9.3 von 10
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27.90 SFr.
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LO-RUHAMAH – The Glory Of God
Bombwork Records/Non
Stop Music
Bei den Amerikanern mit dem merkwürdigen Bandnamen
handelt es sich nicht etwa um eine White
Metal-Entdeckung (obwohl der Name sich auf die Tochter
des biblischen Propheten Hosea bezieht), sondern um eine
völlig eigenständige Band in einem eigenen musikalischen
Umfeld. Könnten beim Opener "The Cloud Of My Soul" und
dem ersten 10 Minuten-Song "Rose & Ivory" noch die eine
oder andere Paralelle zu Agalloch oder anderen, folkig
angehauchten Black Metal-Bands gezogen werden,
verabschiedet sich die Band mit dem epischen "Shear-Jasub"
vollkommen von sämtlichen Schubladen. Klassischer,
klarer Gesang, sanfte Gitarren und Trommeln steigern
sich zu eiskalten, klirrenden Riffs und wüstem Gekeife,
nur um postwendend wieder in Ambient-Sphären
einzutauchen. Das Ganze hat über kurze Strecken einen
gewissen Jam-Charakter, eine gewisses Fehlen von
Stukturen kann Lo-Ruhamah besonders in den ruhigeren
Momenten durchaus unterstellt werden. Wundervolle Black
Metal-Klanggebilde wie "Torrents" entschädigen aber auf
ganzer Linie, zumal der Ansatz eher ein verträumter als
ein streng technischer ist. Die Texte stützen sich
ausnahmslos auf biblische Erzählungen und flechten diese
sehr gekonnt in die Songstrukturen ein. Dass die Musiker
ihr Handwerk verstehen, zeigen neben den schönen
Melodien auch vertrackte Rhythmikspielereien, die auf
eine beiläufige Art eingebracht werden. Der Sound dürfte
für die klassischen Ambient Black-Klientel sogar zu
wenig rumpelig ausgefallen sein, auf alle Fälle kommen
alle Elemente zur Geltung. Hervorragend ist der
Akustikgitarrensound, der warm und natürlich aus den
Boxen kommt. Die Gestaltung ist sehr Metal-untypisch in
warmen Farbtönen gehalten, mit vollständig abgedruckten
Texten und einem schönen, impressionistischen Artwork
versehen. Wer weder ein Problem mit ausgewiesen
christlicher Gesinnung hat noch beim Gedanken an 12
Minuten-Songs gähnend abwinkt, sollte sich das Sample
auf der Bandpage www.lo-ruhamah.com in aller Ruhe
anhören. Wer nach zwei Minuten noch am Ball ist, muss in
diese Band investieren – nämlich: Wo das herkommt, hat
es noch unendlich viel mehr. Tolle Sache!
Phil
Punkte: 9.3 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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VREID – I Krig
Indie Recordings
Vorneweg: Wenn man dieses
Album in den CD-Player schiebt, wird man wirklich wie
vom Blitz getroffen in den Krieg einmarschieren. Der
norwegische Dreier Vreid, die ja bekanntlich aus Windir
entstanden sind nachdem Sänger Valfar in Norwegen auf
tragische Art und Weise ums Leben gekommen war, sind
wieder da mit ihrem dritten Werk, welches diesmal noch
einen weiteren Weg einschlägt, nachdem "Kraft" eher in
die Sparte Black Metal gehörte und "Pitch Black Brigade"
zum Black'n'Roll dazuzählte. Die Norweger konnten es
wohl nicht lassen, die unsterblichen Überreste von
Valfar mit ins Kriegsschiff zu nehmen, denn der
Windir-Touch hat um einiges zu genommen, ehrlich gesagt
unterscheidet sie bloss noch der druckvolle Black'n'Roll
und die kratzige Stimme von Sture. Ansonsten ähneln die
neu aufgetauchten Melodiebögen und die neu
eingeflochtenen Folkinstrumente ziemlich der
Prachtsmusik von Windir. Ich wage zu behaupten, dass
Vreid den richtigen Weg gewählt haben und nun eine Art
Folk-Black'n'Roll oder eher Pagan-Black'n'Roll ohne
heidnische Texte von sich geben. Der Sound ist sehr
druckvoll und der Albumtitel passt vorzüglich, denn
tatsächlich klingen die Norweger wie im Krieg. Zum Teil
wirkt ihr Werk noch ein wenig unausgegoren, wobei die
Jungs auch erst jetzt ihren richtigen Weg gefunden
haben, den sie zukünftig verbessern und verfeinern
können. Die Fans von Windir werden sich freuen, da es
Vreid endlich gewagt haben, diesen mutigen Schritt zu
wagen, den Schritt in Richtung Windir. Auf die zwei
älteren Alben bezogen machen Vreid ein Gemisch aus
"Kraft" und "Pitch Black Brigade". "I Krig" enthält
Black'n'Roll und Black Metal-Elemente von der besten
Sorte und ist in dieser Sparte kaum mehr wegzudenken.
Die Folkelemente sind ebenfalls genial eingesetzt und
unterstreichen die druckvollen Rockparts. Das Grösste an
Vreid ist aber die kratzige, bösartige Stimme von Sture,
der einfach unglaublich klingt, jeder würde es ihm
abkaufen, dass er mitten im Krieg steht und durch die
Gegend ballert, grossartig. Vreid sind auf einem sehr
guten Weg und liefern mit "I Krig" den ersten Teil einer
wohl grossen Geschichte ab.
Yannick S.
Punkte: 9.2 von 10
Hier reinhören und bestellen für
29.90 SFr.
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TUMBLIN DICE – Free Ride
Turicaphone
"We rock your socks off". Was im ersten Moment
ziemlich aufgesetzt und plump klingt, entpuppt sich als
treffender Slogan für Tumblin Dice. Die drei Herren und
die Dame hinter dem Mikro verstehen es nämlich
ausgezeichnet zu rocken. Im Unterschied zum Erstling "Decision"
zeigt sich "Free Ride" als merklich gereift, die Band
scheint ihre Identität definitiv gefunden und gefestigt
zu haben, und die liegt im bodenständigen Kick Ass-Rock.
Die Schweizer Formation glänzt zwar nicht unbedingt
durch aussergewöhnliche Kreativität, gleicht dies aber
mit enorm viel Leidenschaft spielend aus. Die
musikalischen Wurzeln liegen eindeutig im Punk Rock der
70er, die Ramones müssen als Anhaltspunkt herhalten.
Doch auch der Sound, der in den 80ern in L.A. beheimatet
war, sprich Sleazy Rock, lässt die Truppe in ihren Sound
einfliessen. Als Resultat fungiert ein frisches,
grooviges und dreckiges Gemisch, das durch die
Variabilität einerseits und durch die klare Linie
andererseits für Begeisterung sorgt. Die einfach und
bodenständig strukturierten Songs verbreiten schnell
Partylaune. Nebst den zehn eigenen Tracks versucht sich
die Truppe auch an zwei Fremdkompositionen: Zum einen
"Rose Garden", das Anfang 70er durch Lynn Anderson ein
Hit wurde, zum Anderen "I Like Rock" von Paul Gilbert's
Album "Burning Organ". Die zwei gelungen Covers ergänzen
zwar das Album, wären aber nicht unbedingt nötig gewesen
da die Band über genug starkes eigenes Songmaterial
verfügt. Eine ausgezeichnete Figur macht Frontfrau
Denise Pfyl, die mit frechen, rotzigen Vocals
begeistert. Tumblin Dice ist definitiv eine weitere
Band, die das Zeug hat, sich zu etablieren und sich im
Fahrwasser von Krokus und Shakra einen festen Platz in
der überschaubaren Schweizer Szene zu erspielen.
Chris C.
Punkte: 9.2 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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KORPIKLAANI – Tervaskanto
Napalm Records/Musikvertrieb
Die finnischen Folk Metal-Götter sind wieder da.
Partylaune hier, Partylaune da, es kann sich nur um
Korpiklaani handeln. Beinahe Jahr für Jahr schenkt uns
das Sextett Stoff für eine hemmungslose Party mit viel
Bier und Spass. Trotzdem fragt man sich, ob bei den
Finnen nicht auch einmal die Puste ausgeht, da so viel
Power mit Sicherheit viel Kraft kostet. Mit dem neuen
Werk "Tervaskanto" beweisen Korpiklaani aufs Neue, dass
sie die absoluten Meister des 'Humppa-Folk Metal'
darstellen und in keiner Weise abgebaut haben in Bezug
auf die älteren Alben. "Tervaskanto" knüpft dort an, wo
"Tales Along This Road" aufgehört hat. Witzig ist, dass
man bei Korpiklaani stets das Gefühl hat, einen Song
bereits zu kennen, und plötzlich entwickelt er sich
völlig anders. Das Grundprinzip ist einfach: Man setzt
Violine, Akkordeon und diverse andere Folkinstrumente
ein und mischt sie mit 08/15-Metal, was eine überaus
geniale Wirkung zeigt, denn aus 08/15 ensteht PARTY.
Öfters wird sich der Hörer aber fragen, wieso die Finnen
immer so verdammt fröhlich daherkommen und trotzdem
eigentlich einen gar nicht so zufriedenen Eindruck
machen. Die Songs verbreiten sicherlich gute Laune, aber
ich werde das Gefühl nicht los, dass sich mehr verbirgt,
mehr Emotionen, mehr Ängste und auch Trauermomente, die
sie gekonnt hinter der folkloristischen Stimmung
verstecken. Die Texte sind entweder in Englisch oder
Finnisch, was noch zusätzlich für Abwechslung sorgt.
Denn genau dort liegt das kleine, aber feine Problem von
Korpiklaani, wenn man bereits vier ziemlich ähnliche
Alben herausgebracht hat, wirken Elemente kopiert oder
zu oft benutzt, was zwar nicht die Partylaune schmälert
aber bestimmt die Einzigartigkeit des Songs an sich. Auf
jeden Fall ist den Finnen mit "Tervaskanto" ein weiteres
Topalbum gelungen, das bei keiner Party fehlen darf.
Let's Drink!
Yannick S.
Punkte: 9.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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OFFICIUM TRISTE - Giving Yourself Away
Displeased Records
Doom Metal steckt gerade in einer Renaissance.
Genüsslich erinnere ich mich an mein Review von den
Italiener Thunderstorm, die mich richtiggehend überzeugt
haben, und natürlich die Götter Candlemass, die ja auch
mit einem neuen fabulösen Werk am Start sind und bei uns
in letztem Monat gross die volle Punktzahl geholt haben.
Das zur Einleitung für die holländische Kapelle Officium
Triste, die mit ihrem vierten Output "Giving Yourself
Away" am Start sind und es richtig krachen lassen. Doom
Metal wird hier zum Besten gegeben, man höre sich nur
mal das Gitarrenriff vom ersten Song "Your Eyes" an,
einfach sensationell! Auch die klare Stimme vom Sänger
kann hier wegen der schönen Melodien im Gesang punkten.
Ja, die sechs Songs haben alle Gänsehautfeeling, will
heissen richtige Atmosphäre, hineingetaucht in dunkle
Welten, umgarnt von Traurigkeit, Melancholie, aber auch
Hoffnung für ein besseres Dasein keimt in den superb
arrangierten Tracks auf. Wer auf göttliche Slow
Motion-Melodien steht und Bands wie My Dying Bride oder
Shape Of Despair zu seinen Faves zählt, muss hier
unbedingt mal hineinhören denn die Holländer sind
wirklich eine Wucht. Geheimtipp des Monats!
Daniel J.
Punkte: 9.1 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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MARILYN MANSON - Eat Me, Drink Me
Interscope/Universal Music
Als Produzent, Regisseur und Schauspieler, als Maler von
expressionistisch morbiden Aquarellen und durch die Trennung von
seiner Frau, dem Düster-Modell Dita von Teese, so trat Marylin
Manson, wohl der Rockstar der jüngeren Musikgeschichte, in letzter
Zeit in Erscheinung, während seine musikalischen Aktivitäten bis auf
eine Best Of und der darauf enthaltenen Coverversion von Depeche
Modes "Personal Jesus" jahrelang brach lagen. Mit "Eat Me, Drink Me",
der ersten Studio-Scheibe des Enfant Terrible seit dem eher platten
"The Golden Age Of Grotesque" von 2003, ist die ausserirdische
Stimme nun wieder zurück, und das so kreativ und eindringlich, wie
man es zuletzt auf "Mechanical Animals" (1999) erleben durfte. Jeder
überflüssige Ballast, populistisches Getue und Klischees wurden über
Bord geworfen, und so zeigt sich dem Fan zuerst eine unglaublich
reduzierte Scheibe, die gerade dadurch tiefgründiger und fesselnder
wirkt als ihre Vorgängeralben. Verzweiflung, Resignation, Schmerz,
Enttäuschung und Furcht, diesen Gefühlen lässt Manson freien Lauf
und verarbeitet die schon erwähnte Ehe und Trennung mit von Teese,
an welcher er beinahe zu Grunde gegangen wäre. Das gequälte "If I
Was Your Vampire" macht dabei den Anfang, gefolgt vom
melancholischen Überhit "Putting Holes In Happiness", das unerwartet
mit einem über eine Minute langen Solo von Tim Skold, Gitarrist,
Bassist und Co-Songwriter Mansons, aufwartet und bei dem sich Skold
mal so richtig austoben kann. Überhaupt bietet so ziemlich jeder
Song ein gelungenes Solo, so auch im suizidgefährdenden "Just A Car
Crash Away", in welchem Manson depressiver und verletzter wirkt als
je zuvor. Etwas friedlicher, aber nicht weniger fesselnd ist dagegen
die erste Single "Heart-shaped Glasses (When The Heart Guides The
Hand)", welches mit Ohrwurm-Melodien und einem poetischen, über die
Beziehung zu seiner neuen Muse, der 19-jährigen Evan Rachel Wood,
handelnden Text jetzt schon als Hit bezeichnet werden muss. Doch
keine Angst, mit "Mutilation", "Are You The Rabbit?" und "You And Me
And The Devil Makes 3" wird auf "Eat Me, Drink Me" doch noch
rifflastiger Industrial-Stoff im Geiste von "Holy Wood" (2000)
vorgesetzt, wobei letzter Song gegen Ende wie auch der
abschliessende Titeltrack verschroben psychedelisch den Einfluss von
gewissen, verbotenen Substanzen wahrscheinlich erscheinen lässt.
Nach all dem euphorischen Lobgesang noch zu den Abstrichen: Die
gibts in Form zweier Songs, die das Niveau des restlichen Materials
nicht wirklich halten können: So wirkt "The Red Carpet Cave" mit
seinen Indie-/Garage-Gitarren zu 08/15 und unspektakulär, während
sich mit "They Said Hell Is Not Home" sogar eine typische,
radiokompatible Herzschmerzballade auf "Eat Me, Drink Me" verirrt
hat, die einzig durch die metaphorischen Lyrics und einem prägnanten
Solo Skolds wenigstens ansatzweise was zu bieten hat. Manson anno
2007, das heisst verletzliche (oder verletzte) Ehrlichkeit, direkt,
tiefgründig und mitreissend.
Kissi
Punkte: 9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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BURDEN OF GRIEF – Death End Road
Remedy Records
Kaum zu glauben, dass die deutsche Melodic/Death Metal-Band
Burden Of Grief bereits ihr viertes Album herausbringt, aber den
Sprung zu den ganz grossen Bands dieses Genres bisher ausgeblieben
ist. Beim ersten Reinhören fällt mir ein wenig Children Of Bodom
auf, vermischt mit Soul Demise und ein paar Thrash-Elementen. Burden
Of Grief verwenden aber nicht auf kitschigem Niveau Keyboardelemente
wie COB, sondern kämpfen sich viel mehr mit Gitarrenarbeit sprich
Gitarrenmelodien durch, was man nur befürworten kann. Nach Naildown
kann ich mit Burden Of Grief eine weitere Melo/Death-Band jedem Fan
von guter Musik ans Herz legen, denn ihr druckvoller riff- und
solostarker Sound, der gespickt mit feinen Melodien und einer
grandiosen Stimme daherkommt, stellt einige skandinavischen Bands
deutlich in den Schatten. Was man sich für die Zukunft noch wünschen
kann wären ein paar cleane Parts, denn solche würden dem Album zu
noch ein wenig mehr Tiefgang verhelfen. Gesungen wird natürlich in
Englisch, und rein textlich widmet man sich mehrheitlich dem Tod.
Die Leadgitarren sind grossartig und sprengen zum Teil meine
höchsten Erwartungen. Die Hessen zeigen, dass es ohne sie in diesem
Genre nicht mehr geht, keiner wird nach diesem Album so schnell an
Burden Of Grief vorbeikommen. Produziert wurde das Album übrigens
von Tommy Hansen, der bereits bei Hatesphere und Illdisposed
mitgeholfen hat. Allgemein wurde das Album sauber und ohne Defizite
produziert, einfach genau richtig, um seinem Nacken Schmerzen zu
bereiten. Ich bin überzeugt, dass sich Burden Of Grief aus dem
deutschen Loch befreien können und Europa erobern werden. Ich von
meiner Seite freue mich sehr darauf, sie am Metalcamp live erleben
zu dürfen.
Yannick S.
Punkte: 9.0 von 10
Hier bestellen für
37.90 SFr.
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GRABAK – Agash Daeva
Black
Blood Records/Non
Stop Music
Grabak, die 'Höllenhunde' von Leipzig, sind nun auch nicht mehr
ganz taufrisch im Black Metal-Gewerbe, doch ich muss gestehen, erst
jetzt mit "Agash Daeva" von ihrer Existenz erfahren zu haben. Wie
mir bewusst wurde ein Makel, denn was diese Jünger des Bösen hier
auf einen Silberling verbannt haben, ist eine verflucht verteufelte
und beinharte Knüppelorgie der gehobenen Klasse. Keine Kompromisse,
eiskalte Atmosphäre, klirrende Melodien, druckvolle Songs, fieses
Gekeife und rotierendes Doppelgepaucke, so wird man mit "Beyond A
Black Horizon" in den Dienst empfangen, und es gibt kein Entrinnen
bis zum abschliessenden Titelsong. Vielfach besteht die Gefahr bei
einer BM-Scheibe, dass die Huldigung des Bösen durchaus erträglich
tönt, aber auf die Dauer zur Langeweile tendiert. Grabak entkommen
dieser Falle durch ein starkes Songwriting, welches für Abwechslung
in den Songstrukturen sorgt und einen ungeheuren Sog und
Spannungsbogen auf den gewillten Konsumenten projeziert. Auch setzen
die Herren gerne mal Elemente ein, welche aus der Death
Metal-Nachbarschaft stammen, so gehört bei "Dominion Stigmatized"
oder verwenden sehr dezent eingesetzte Tastentöne bei "Nightworks"
und "Furia". Melodien zum 'Mitschunkeln' vernimmt man bei "Strigoi",
bei dem man die keifenden Vocals gegen eine beharrlich sprechende
Stimme tauscht. Die Hassgranaten "Homo Diabolus", "Judas Iscariot"
und der Titeltrack "Agash Daeva" sind ein Pflichtkonsum für jeden,
der seine Seele dem Leibhaftigen verschrieben hat. Dieser
verteufelte Musikgenuss wird durch kaum etwas entwürdigt, einzig
könnte man den etwas hölzernen Ton des Snare erwähnen, welcher
irgendwie nicht so ganz zum eisigen Soundpaket passt, welches Grabak
hier geschnürt haben. Für mich ist diese Scheibe eine der
Überraschungen im laufenden Black Metal-Jahr, welche einige andere
Veröffentlichungen gestandener Szenegrössen locker aussticht. Fazit:
Kaufempfehlung für jeden, der Sonntags nicht in die Kirche geht.
R.K.
Punkte: 9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LIONS SHARE – Emotional Coma
AFM
Records/Musikvertrieb
Wer sich von der Zusammenarbeit zwischen Black
Sabbath und Ronnie James Dio mehr als eine Best Of mit
zwei neuen Tracks gewünscht hat, findet in "Emotional
Coma" seinen Frieden. Es ist aber nicht so, dass der
Gesangsgott persönlich bei dieser schwedischen Truppe
singt. Vielmehr klingt Lions Share-Sänger Patrick
Johansson (ebenfalls bei Astral Doors) sehr ähnlich,
vielleicht ein bisschen rauher. Dies allein macht aber
noch kein Black Sabbath-Album aus. Nehmen wir zusätzlich
noch die mal doomigen, mal bluesrockigen und mal sehr
riffbetonten Melodien, kommt das Ganze schon sehr nahe.
So nahe, dass man fast von einem Plagiat reden könnte.
Aber nur fast, denn das Material für sich ist sehr
stark. Lieder wie das schnelle "The Arsonist", das
zähflüssige "The Edge Of The Razor" oder das hardrockige
"Hatred's My Fuel" sind genau die Lieder, auf die die
BS-Gemeinde gewartet hat. Headbanger-Futter, welches bei
einer anständigen Bühnenpräsenz auch live sofort zünden
sollte. Dadurch werden selbst die prominenten Gastspiele
von Megadeth-Gitarristen Glen Drover und
Ex-Kiss-Gitarrist Bruce Kulick in die Unbedeutsamkeit
degradiert. Der einzige Track, der auf "Emotional Coma"
aus dem Rahmen fällt, ist "Trafficking". Wobei auch
dieser extrem an eine andere Truppe erinnert: Diesmal an
Blind Guardian. Lions Share haben mit ihrem ersten Album
nach sechs Jahren ein sehr heisses Eisen geschmiedet,
das nur aufgrund seiner grossen Nähe zu anderen Bands
nicht an der 9er-Marke vorbei kommt.
Roger W.
Punkte: 8.9 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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DGM - Different Shapes
Scarlet Records/Musikvertrieb
Die Italiener sind zurück, und sie haben wieder
Kraftfutter für den CD-Player mitgebracht. Schon der
Opener "New Life", ein zum Teil Double Base-Kracher mit
viel Melodie, rockt volle Kanne aus den Boxen. Hier
regiert die Spielfreude und Power, unglaubliche geniale
Gitarrenläufe paaren sich mit grandiosen
Gesangsmelodien, Drum-Arbeit auf höchstem Niveau und hie
und da wird man unweigerlich an Dream Theater erinnert.
Keyboard und Gitarren-Soli treiben sichgegenseitig in
Schwindelerregende Höhen, einfach herrlich, sich von
Nummern wie "The Alliance" oder "Some Day One Day"
mitreissen zu lassen. DGM paaren hier Power Metal mit
Prog zu einer fantastischen Einheit, wie es nur wenige
können. Und auch Sänger Titta Tani liefert hier mal
wieder einen fantastischen Job mit seiner einmaligen,
kräftigen Stimme ab, die sich hervorragend zum Rest der
Truppe ergänzt und auch bei ruhigeren Momenten wie
"Fallen Angel" voll zu überzeugen vermag. Und somit ist
auch das siebte Werk der Italos wieder ein echter
Kracher mit vielen kleinen Details geworden, die es zu
entdecken lohnt. Klasse Scheibe!
Crazy Beat
Punkte: 8.7 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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AT VANCE – VII
AFM
Records/Musikvertrieb
Manchmal macht es Sinn, sich
von einem hässlichen Plattencover nicht einschüchtern zu
lassen und trotzdem in die CD reinzuhören. Dies trifft
zum Beispiel beim neuen At Vance-Album zu, welches
passend zum siebten Werk auf den Namen "VII" hört. Fans
dieser Truppe dürfen sich auch diesmal über ein
klassisches Heavy Metal-Werk freuen, welches sich nur in
einem Punkt von den alten Scheiben unterscheidet: Dem
Gesang. Als Ersatz für Mats Leven (Ex-Yngwie Malmsteen,
Therion) fungiert auf "VII" Rick Altzi von der Band
Treasure Land. Dieser steht dem alten Sänger aber in
nichts nach und klingt in weiten Teilen sogar ähnlich. "Breaking
The Silence" startet das Album mit wunderbarem Power
Metal und einem für dieses Genre typischen Refrain,
bevor bereits zum ersten Mal die Bremse angezogen wird,
denn "Shever" ist der poppige Balladensong des Albums,
welcher mich partout an ein schon bekanntes Lied
erinnert, welches mir partout nicht einfallen will. Das
darauffolgende "Cold As Ice" geht in eine ähnliche
Richtung, ist aber schneller und wird dadurch
partytauglich. Bis zur finalen Akustikballade "Lost In
Love" rocken sich danach die Recken um At Vance-Gründer
und Gitarrist Olaf Lenk mal schnell, mal hymnisch durch
das Album und lassen einen oftmals auflächeln. Alles in
allem bieten uns At Vance mit "VII" zwar keinen
Überflieger, dafür aber Qualitätsware, die sich sehen
lassen kann. Ausserdem weiss man dank dem Frontcover
jetzt, wie ein Manowar-ArtWork mit echten Frauen
aussehen würde. Ob dies bereichernd ist oder nicht, soll
jeder selber entscheiden.
Roger W.
Punkte: 8.7 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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EVIDENCE ONE – The Sky Is The Limit
AFM
Records/Musikvertrieb
Die Band um den Ex-Domain Sänger Carsten 'Lizard'
Schulz legt uns mit "The Sky Is The Limit" ihr drittes
Werk vor und hofft, wenn man das Frontcover
interpretieren will, auf den ganz grossen Joker. Ob sie
es damit bis ganz nach oben schaffen wird ist aber
fraglich. Zwar fügt sich der neue Rundling ohne weiteres
in die Reihe toller Alben ein, die die Band bisher
produziert hat, um aber wirklich an die Speerspitze zu
gelangen fehlt doch noch ein wenig. Zumindest halten
sich Evidence One in der oberen Hälfte der guten, aber
nicht herausragenden Bands, und dies will was heissen.
Denn Songs wie "The Luxury Of Loosing Hope" oder das
Titelstück schaffen hervorragend den Spagat zwischen
Hard Rock und Melodic Metal und klingen alles Andere
schlecht. Zudem haben Evidence One etwas gefunden, was
vielen anderen Bands fehlt: Eigenständigkeit. Diese wird
vor allem durch eingängige Refrains, coole Gitarrensoli
und der unverwechselbaren Stimme von Carsten 'Lizard'
Schulz geprägt. Insgesamt fehlen mir aber noch das
spezielle Etwas und die berühmten 'Aha'-Momente. Werden
solche in künftige Alben noch eingebaut, stehen dieser
einst nur als Projekt gestarteten Band aber wirklich
alle Türen offen. "The Sky Is The Limit" lässt einem
schon mal ahnen, was möglich wäre und bietet 45 Minuten
lang stimmigen Hard Rock/Metal, den Genrefans unbedingt
mal antesten sollten.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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KING DIAMOND - Give Me Your Soul... Please
Massacre Records/Musikvertrieb
Eigentlich hatte ich gehofft, dass zuerst eine neue
Scheibe von Mercyful Fate erscheint (von wegen fünf
Jahre auf ein neues Studio-Album warten: „9“ kam 1999
heraus!), aber egal: Hauptsache, der King ist zurück!
Nach dem Live-Album „Deadly Lullabyes Live“, also ein
Mitschnitt der „The Puppet Master“-Tour von 2003
(Release 2004) folgt nun eine weitere, vertonte Story,
die sich „Give Me Your Soul... Please“ nennt. Allerdings
ist die „Drehbuch“-Qualität vom Vorgänger kaum mehr zu
übertreffen. Bei der limitierten Version war ja noch
eine DVD mit dabei, wo der King die ganze Story
höchstpersönlich und in aller Ausführlichkeit erzählte.
Nichtsdestotrotz brettert „Never Ending Hill“ nach einem
typischen, wie kultigen Intro („The Dead“) nach
bekannter Art und Weise volle Pulle los und bietet
bereits einen catchy Refrain zum Mitsingen. Auch „Black
Of Night“ geht sofort ins Ohr und in die Knochen. Das
gilt auch für die exzellente Gitarren-Arbeit von Mike
Wead und Andy LaRoque, die mit ihren doppelläufigen Soli
die gute alte Metal-Ära der 80er gekonnt herauf
beschwören. Dazu kommen die prägnanten Melodien, die für
Abwechslung und Stimmung sorgen. Der King selber bleibt
dabei seiner Falsett-Stimme selbstverständlich treu, der
Anteil von hohen und lauten Schreien ist jedoch
offensichtlich etwas weniger, als auch schon. Was noch
weniger sein sollte, ist die permanente Voice-Over
Stimme, die laufend und obernervend den Release der CD
ankündigt. Klar geht es um den Schutz vor dem Kopieren,
aber wie soll man so eine gesamtheitliche Review machen?
Das Splitten auf zum Beispiel 99 Tracks wäre genau so
effizient. Egal..., da sind ja noch glatt die gefadeten
AFM-Promos erträglicher! Der Titeltrack überzeugt
derweil mit gesanglichen Details, die man von Mercyful
Fate her bestens kennt. Die Produktion scheint mir
diesmal einen Tick fetter als „The Puppet Master“ zu
sein und auch die Arrangements, vorab auf Seite der
Key-Sounds, überzeugen. Insgesamt ist der Anteil an
schnelleren Songs mit dem gängigen Rhythmus-Muster
höher, obwohl zum Beispiel „Shapes Of Black“ da eine
Ausnahme macht und mit treffenden Spinett-Klängen
aufwarten kann. Etwas schwieriger gestaltet sich die
Suche nach dem berühmten „Killer-Song“, dem aber „Never
Ending Hill“ als Opener und gegen Schluss „The Girl In
The Bloody Dress“ am nächsten kommen. Fazit: „Give Me
Your Soul... Please“ ist mindestens so gut wie der
Vorgänger, wenn nicht besser, erreicht aber das hohe
Level der ersten Alben nicht ganz. Wer jedoch
grundsätzlich auf King Diamond und Mercyful Fate steht,
kann hier mit ruhigem Gewissen zuschlagen und wird
bestimmt nicht enttäuscht.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BEYOND FALLEN - Mindfire
Melissa Records
Yeah, das ist geil! Richtig cooler Ami-Power Metal
mit einigen Prog-Anleihen hauen uns hier die fünf Amis
aus Pennsylvania um die Ohren. Was sofort auffällt, ist
die kräftige, eher tiefe Stimme von Shouter Joe Karavis,
die den Songs noch mehr Power verleiht als sie sonst
schon haben. Die beiden Gitarren liefern hier ein volles
Brett, satt und fett, total klasse. Unterstützt wird das
Ganze vom treibenden Bass und oft mit schnellen Double
Base-Attacken. Und immer wieder kann man den Spirit der
älteren Maiden raushören, die aber schlussendlich recht
eigenständig umgesetzt wurden. Hie und da schimmern auch
einige Slayer-Riffs durch oder Overkill dürfte der
geübte Metalist raushören. Beyond Fallen haben hier ein
echtes Stück puren Metals geschmiedet, das mitreisst und
sichtlich Spass macht und haben den Sound der 80er in
sich und klingen trotzdem frisch und zeitgemäss. Hier
kann der Power Metal-Fan eigentlich nur zugreifen und
losbangen.
Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
Hier
bestellen für 29.90 SFr.
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ZERAPHINE – Years In Black (Best Of)
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Aus der Asche der gefeierten und verehrten Dreadful
Shadows entstanden, knüpften Zeraphine mit dem
charismatischen Sänger Sven Friedrich dort an, wo sie
aufgehört hatten. Im Jahre 2002 entstand so das
Debut-Album „Kalte Sonne“, und mit „Traumaworld“,
„Still“ und „Blind Camera“ produzierten die Jungs, was
sie am Besten konnten: Melodischen Gothic Rock mit
zuweilen sehr ruhigen Einlagen, dazu die unverkennbaren
Vocals und neu mehrheitlich deutschen Texten. Saubere
Sache also, aber was ist mit all den Leuten, die bisher
noch nichts von Zeraphine gehört hatten oder einfach nie
so richtig warm geworden sind mit ihnen? Tja, da kann
jetzt Abhilfe geschaffen werden, denn die gesamte Ära
von 2002 bis und mit 2006 wurde nun gewissermassen
komprimiert und zur Versinnbildlichung der schwarzen
Jahre auf ein Best Of-Silberling gepresst. Klar hatten
nicht alle Songs Platz, und so mancher Fan wird wohl die
eine oder andere Anmerkung zum Fehlen eines Stückes
bereit halten, aber so ist das nun mal. Man kann es eben
nicht allen recht machen. Aber attestieren muss man auf
jeden Fall, dass „Years In Black“ eine sehr ausgewogene
Auswahl an Songs beinhaltet und somit einen guten
Überblick über das Schaffen der Band verschafft, denn
neben eher rockigeren Tracks wie „Die Wirklichkeit“,
„Still“, „I Never Wanted To Be Like You“ oder „Fang
mich“ sind auch emotionalere Songs wie „Be My Rain“, „In
der Tiefe“, „Schreit dein Herz“ sowie „Kaltes Herz“ (mit
extremem Dreadful Shadows-Touch) vertreten. Bei Best Ofs
besteht meistens ja die Gefahr, dass die Plattenmultis
noch mehr Kohle mit schlechten Produkten scheffeln
wollen, aber im Falle von „Years In Black“ stimmt dies
für einmal nicht. Gutes Arrangement, gelungene
Songauswahl, schönes Booklet... Kein absoluter
Pflichtkauf, aber eine sehr gute Gelegenheit, die
Ausnahme-Düsterrocker besser kennenzulernen!
Toby S.
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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QUEENS OF THE STONE AGE - Era Vulgaris
Interscope/Universal Music
Queens Of The Stone Age sind ein spezielles Ding.
Josh Homme, Ex-Gitarrist von Kyuss, gründetet die Band
vor 10 Jahren. Mit dem 2002 veröffentlichten Album
"Songs For The Deaf" erschuf man einen schier
unüberbietbaren Klassiker. Mit dem drauffolgenden "Lullabies
To Paralyze" nahmen sich die "Steinzeitköniginnen" aber
schon bald selber den Wind aus den Segeln von ihrem
Rock'n'Roll-Kahn, den sie mit viel Liebe und Hingabe
aufgebaut haben. Den Stoner Rock, den die Amerikaner
produzieren, wurde dann auch immer trockener und dünner.
Auch bei "Era Vulgaris" hat Mastermind und Chef der
bekannten Stoner Rock-Band der ersten Stunde, 'master of
reality' Chris Goss die Finger im Spiel. Er half Josh
Homme die Scheibe zu produzieren und auf Kurs zu
bringen, denn QOTSA sind wie schon erwähnt müde an
brauchbaren Ideen für ihre bis anhin so bekannt
verspielten und speziellen Songstrukturen. Auch bei mir
ist eine Verschleisserscheinung aufgetreten, wenn ich
den Namen QOTSA höre, und auch beim ersten Durchlauf vom
neuen Werk "Era Vulgaris" kam als erste Reaktion zuerst
mal ein kräftiges "Was ist das denn für ein Schei... ?!"
Angst und Bange wurde mir, denn die Jungs sind auf eine
gewisse Art und Weise Kult, und ich muss euch gestehen
dass ich sofort an das Ende der Wüstensöhne dachte. Doch
schon nach ein paar Durchläufen mehr kristallisierten
sich die ersten Perlen wie etwa die Single "Sick Sick
Sick", das an Grunge erinnernde "3's & 7's", das weiche
"Sature Up Your Future" und das rockigere "Run, Pig,
Run" heraus. Tja, noch mal Schwein gehabt und die Kurve
gekriegt, aber ich bitte doch beim nächsten Album wieder
um eingängigere Klänge, denn die vertrackten Töne von "Era
Vulgaris" brauchen schon beim Hören Nerven, und in
Zeiten von erhöhtem Arbeitsstress möchte ich abends
eigentlich versöhnlichere Klangwelten in meine Seele
einziehen lassen. Fazit: Zündet erst nach ein paar
Durchläufen.
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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NILE – Ithyphallic
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Brauche ich Nile jemandem noch vorzustellen? Wohl
kaum, die Amis, welche uns das alte Ägypten näher
bringen, sind in der Technical-Death Metal-Szene eine
Grösse, an der es kaum ein Vorbeikommen gibt. Wo Nile
hinhauen, verkümmert jede Oase zu Wüstenstaub, dies gilt
auch für ihr neuestes Werk "Ithyphallic", welches einmal
mehr davon zeugt, dass es keine Diskussionen über die
technische Fingerfertigkeit dieser Herren benötigt. Was
es aber braucht, ist auf alle Fälle genügend Zeit, um
die Fülle an Kreativität fassen zu können. Der
8-minütige Startschuss fällt mit "What May Be Safely
Written" gewohnt knüppelhart aus, wobei der Song mit
zunehmender Länge in den Down Tempo-Bereich abdriftet
und sich sehr schleppend durch die Membrane quält.
Ähnliches Schicksal weist der Titelsong "Ithyphallic"
aus, der zum Schluss den Eindruck erweckt, Nile wollen
im Doom Metal-Genre Fuss fassen. Als Krönung des 'Nile'schen
Schneckentempo' weist sich der Song "Eat Of The Dead"
aus, welcher zwar sehr Stimmungsvoll die Todesqualen
ertönen lässt, doch irgendwie ungewohnt wirkt. Aber
keine Angst, das Hochgeschwindigkeits-Gefrickel behält
nach wie vor die Oberhand, welches bei "The Language Of
The Shadows" für einen zerstörten Nacken sorgen sollte.
Auch orientalische Melodien werden nach wie vor
eingeflochten, wenn auch etwas sparsam, hier punkten
kann insbesondere "The Essential Salts", abgesehen von
dem kurzen Instrumental "The Infinity Of Stone". Als
Krönung erweist sich das finale "Even The Gods Must
Die", eine Odyssee zwischen Bombast und harten Klängen,
eine Symphonie des Death Metal, bedrohlich, schleppend
und abwechslungsreich, jedoch nicht das Mekka der
Frickelfanatiker. Der Eindruck 'ein wenig gezähmt'
drängt sich mir auf, und ich frage mich, ob es "Ithyphalic"
auf die höchste Treppe des Throns in Ägypten schaffen
wird. Eines ist aber gewiss: Mit dem Song "Papyrii
Containing The Spell To Preserve Its Possessor Against
Attacks From The Who Is In The Water" ist Nile ein
verflucht langer Song-Titel gelungen, der in 3 Minuten
göttlich abschreddert.
R.K.
Punkte:
8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 21.90 SFr.
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FOREVER IT SHALL BE – Reluming The
Embers
Maintain Records
An alle Freunde des gepflegten Headbangens und
Vollgasmoshen: Hier kommt der Soundtrack für eure
liebste Freizeitbeschäftigung. Die 'alten Haudegen', die
14 Jahren an musikalischer Erfahrung auf dem Buckel
haben, haben sich entschlossen, unter neuem Namen
endlich durchzustarten. Jetzt zeigen sie bei diesem
Album hier aber genau, wie man in den Arsch tritt. Das
Ganze beginnt recht beschaulich mit einem 1.35 Min.
langen, instrumentalen Klavierintro. Was danach folgt,
ist die sprichwörtliche Faust in die Kauleiste: Ein
Brett sondergleichen. Aber die Jungs hauen nicht nur
drauf, sie mischen schöne zweistimmige Melodielines mit
ultraharten Riffs und hämmernden Double Base-Attacken zu
einem genialen Mix, dunkle Growls gepaart mit kurzen
Sprechgesangspassagen wechseln sich ab mit immer wieder
aufheulenden Gitarrenschreien. Unterlegt von treibenden
Drums und sehr eingängigen Melodiebögen frisst sich
jeder Song direkt in die Gehörgegänge. Wenn man eine
Ballade braucht, eignet sich Track Nummer 9: "Flatline".
Wer auf Slayer-Riffs steht, sollte sich "A Cleansing
Storm" anhören. Mit dem hammerharten und sehr druckvoll
produzierten Album wollen Forever It Shall Be ihrem
Namen gerecht werden. Das Album ist wohl für immer und
ewig gemacht worden. Was hier Lasse (Bass), Pat (Guitar),
Stefen (Guitar), Maze (Drums) und Tobi (Vocals) vom
Stapel lassen, ist folgendes: Sie vermischen Punk,
Metal, Hardcore- und Deathmetal-Elemente, zu einer
Faust, die einen Umhaut. Der Gesang kann mit der Zeit
auch etwas nervig werden durch die Tatsache, dass einige
Passagen fast nur geschrieen werden. Dies zwar in
Güteklasse A, aber es kann zuviel sein. Der Drumsound
ist absolut fett und tight, zeitweise rasend schnell,
dann wieder druckvoll. Die Gitarren harmonieren
wunderbar miteinander zu den schönsten Melodien, die
manche altgediente Heavy Metal-band zum Staunen bringen
würde. Das Album sollte von jedem Mosher reingezogen
werden. Wärmt eure Nackenmuskulatur auf und zieht eure
Stiefel an, der Moshpit wird gnadenlos. Es werden keine
Gefangenen gemacht, versprochen!
André
Punkte:
8.0 von 10
Hier
bestellen für 19.90 SFr.
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PROFUNDI – The Omega Rising
Viva Hate Records
Jens Rydén, der auch bei Naglfar und bei Thyrfing
hinter dem Mikro gestanden ist bzw. steht, ist mit
seinem Soloprojekt Profundi auf ähnlichem Weg wie mit
Naglfar. "The Omega Rising" wiederspiegelt eiskalten
Black Metal mit Todesmetallelementen, die irgendwie
stets an Naglfar erinnern. Das Album dauert zwar nur
kurze 39 Minuten, durch die man aber sicher wach wird,
denn Rydén lässt für Extreme Metal-Fans keine Wünsche
offen: Abwechslungsreiche Riffs, feine, aber sehr
gelungene Melodiebögen und eine Stimme, wie man sie
gerne mag. Wie Jens Rydén selber zugibt, ist Profundi
sein Werk von A–Z und dies merkt man sehr gut. Die Texte
handeln von der Natur,Nihilismus und einer speziellen
Art von Gewalt. Die Gewalt wird perfekt in Szene gesetzt
und kann von der okkultistischen Stimmung der Songs
profitieren. Profundi sind nicht bloss ein weiteres
Black/Death Metal-Werk, sondern etwas Besonderes, ein
Werk voller Stolz, Ehre, Wut, Trauer und Kreativität. "The
Omega Rising" hat aber neben der kurzen Spielzeit noch
andere Defizite zu verzeichnen: Da wären die ein wenig
schwachen Drumparts und die beinahe perfekt produzierte
Scheibe, die so vorzüglich aber irgendwie auch
aufgesetzt klingt, was ja bei vielen 'zu gut'
produzierten Alben der Fall ist. Wenn man aber getrost
seine Birne schütteln möchte oder einfach bloss seine
Wut rauslassen möchte, sind Profundi ein guter Tipp,
ebenfalls für Black Metal-Fans, die auch auf Death Metal
stehen. Für alle anderen kann ich das Album als Boxsack
empfehlen, aber ruhige und schöne Momente wird es wohl
kaum geben.
Yannick S.
Punkte:
8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DEATHCHAIN - Cult Of Death
Dynamic Arts Records
Im November 2005 kam das letzte Werk der Finnen "Deaththrash
Assault" unters Volk. In dieser Zeit kam es zu einem
Sängerwechsel, neu dazu gekommen ist 'K.J. Khaos' für
den scheidenden 'Rotten'. Soviel zur Auswechselbank von
Deathchain. Musikalisch ist bei den Finnen alles beim
Alten geblieben: Old School-Death Metal mit
Thrash-Einflüssen beherrschen den Sound von Deathchain.
Der Double Base von 'Kassara' hämmert permanent, die
Gitarren sägen sich durch den härtesten Granit und
Vocalist 'K.J. Khaos' grunzt dermassen, dass einem Angst
und Bange wird. Tja, das zweite Werk der Finnen besticht
also durch kontinuität und Qualität und wird seine Fans
sicherlich finden. Beim Schreiberling dieser Zeilen aber
ist es zu wenig, man sollte ein bisschen mehr wagen und
vielleicht mal aus den Thrashgrenzen ausbrechen. Aber
sonst ist es gute Hausmannskost, und wir können nur
hoffen, dass es das nächste Mal zum ersehnten Kracher
wird.
Daniel J.
Punkte:
7.9 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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SEVENTH CALLING - Monuments
Melissa Records
Lance Lange und Steve Handel sind die beiden
kreativen Köpfe Von Seventh Calling. Beide sind keine
Neulinge, sondern treiben sich seit den 80ern in der
Musik-Szene rum. Beide spielen Lead-Gitarre, und auch
beide sind für die Voices verantwortlich. Und das kommt
ganz gut, haben die beiden doch ihre Inspirationen bei
Priest, Maiden, Fifth Angel, Metal Church und älteren
Fates Warning geholt. Und so gibt's hier jede Menge
melodischen US-Power Metal um die Ohren gehauen. Zwar
braucht es einige Durchläufe bis das Teil so richtig
gefällt, aber dann geht die Post ab. Auch die Arbeit von
Bass und Drums ist ebenfalls erwähnenswert, da die
beiden sich perfekt zu den Gitarren einfügen und die
einzelnen Songs wie aus einem Guss daherkommen lassen.
Ausfälle gibt's hier keine, da jeder einzelne Song auf
dem Silberling seine Daseinsberechtigung hat. Klasse
Scheibe der Jungs aus Minneapolis, hört nur mal rein in
das Teil es wird euch gefallen.
Crazy Beat
Punkte: 7.8 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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ROOTS OF DEATH – Saturation Point
Sonic Breed
ROD aus dem Tessin gehen keineswegs zu den Wurzeln
extremer Musik, sondern spielen modernen, melodischen
Death Metal mit einer Hardcore-Schlagseite bezüglich
Drumming und Gesang. Der Opener "Terror" ist straighte,
gewohnte Kost aus diesem Sektor – wenn auch auffallend
gut und sauber produziert. Aufhorchen lässt die Band
aber mit dem zweiten, knapp sechs Minuten langen "Manipulated
Senses", welches fliessend zwischen Melodie und Groove
wechselt und einen Ohrwurmchorus par excellence bietet.
Das mit einem sanften Piano eingeleitete "Walls Of
Silence" ist nicht etwa ein Falco-Cover, sondern ein
Metalcorebrett der bekannten Art mit hervorstechendem
Gitarrensolo. Dass die Gitarrenfraktion tatsächlich
nicht 'bloss' grooven kann zeigt schliesslich das
abschliessende "Time Human Crime" mit einem schönen Lead
und atmosphärischem Outro. Was Drums/Bass und Gesang
angeht, ist für diese Art von Musik jede Voraussetzung
erfüllt. Ich kann mich lediglich des Eindrucks nicht
erwehren, dass ROD eigentlich musikalisch noch viel mehr
bieten können, als sie die meiste Zeit tun. Wenn die
Virtuosität der letzten zwei Minuten der EP im kommenden
Album noch häufiger zum Vorschein kommt, sehe ich grün
für diese Band.
Phil
Punkte: keine Wertung
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BLACK MAJESTY - Tomorrowland
Limb
Music/Phonag
Wer immer geglaubt hat, dass in Australien nur Hard
Rock-Bands à la Rose Tattoo oder AC/DC rocken, wird mit
diesem Release eines Besseren belehrt. Denn in Down
Under kennt man dazu mindestens Helloween und Gamma Ray.
Besonders an Letztere erinnert "Tomorrowland" stark. Was
Black Majesty schlussendlich von den Deutschen
unterscheidet, ist vor Allem ihr Sänger John Cavaliere.
Dieser klingt vor Allem in den hohen Lagen eher wie
Peter Hochuli von den Schweizern Hard Rockern/Heavy
Metallern Charing Cross als wie Kai Hansen. Wie bereits
auf dem "Louder Than The Dragon"-Limb-Music Sampler
schaffen es Black Majesty auch diesmal auf sich
aufmerksam zu machen. Lieder wie "Forever Damned" oder "Wings
To Fly" überzeugen durch ihre frische und ausgeklügelte
Struktur. Klar kennt man hier die meisten Melodien
bereits von anderen ähnlichen Bands, die grosse hörbare
Spielfreude macht aber einiges wett. Ausserdem
verzichtet Jon Cavaliere darauf, ständig nur sehr hoch
zu singen. Einziger wichtiger Minuspunkt ist die
fehlende Abwechslung: Insgesamt wirken die 9 eigenen
Songs zu ähnlich, was vor Allem gegen Ende des Albums
für merklichen Spannungsabbau sorgt. Da ist der
Entscheid der Plattenfirma, anstelle eines weiteren
eigenen Songs das eher ruhige Deep Purple-Cover "Soldier
Of Fortune" zu berücksichtigen, goldrichtig. Dieses
passt sehr gut zu Black Majesty und unterbricht
gleichzeitig nach den ersten vier Songs das Geballer.
Für ein weiteres Black Majesty-Album wünsche ich mir
mehr und eigene Songs im Stile dieser Coverversion. Den
Power Metal haben die Australier aber gnadenlos im Blut.
Und gäbe es nicht bereits genug ähnlich gute Band dieses
Genres in Europa, könnte man von einer grossen Hoffnung
sprechen. So aber werden sie es hier trotz tollen Songs
schwer haben. Aber vielleicht klappt es dafür auf dem
Heimmarkt.
Roger W.
Crazy Beat
Punkte: 7.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FALLEN YGGDRASIL – Prospect Of Prey (Promo)
Eigenvertrieb
Deutschland und Death Metal, das kennt man doch von
irgendwo her *grübel* Das Promoblättchen sieht nicht
schlecht aus, mal kurz die Homepage angesurft... Woa,
nicht schlecht mein lieber Herr Gesangsverein, da hat
sich jemand wirklich ordentlich Mühe gegeben:
Übersichtlich, gut gestaltet und vor Allem informativ
mit wirklich allen nur erdenklichen Infos zur Band
selbst, das hinterlässt einen guten Eindruck Jungs! Aber
jetzt mal elektronische Spielereien beiseite, was bieten
denn die Jungs aus dem nördlichen Nachbarland? Eine
gehörige Portion auf die Lauscher, soviel ist mal
sicher, denn „Save Me (In The Name Of God)“ legt gleich
mit Double Base-Attacken und sirrenden Gitarrenriffs
los, Mikro-Vergewaltiger Simon growlt und kreischt den
Hörer in Grund und Boden. Wer jetzt aber nur hirnloses
Geballere und Gekeife erwartet, der irrt gewaltig:
Fallen Yggdrasil sind zwar brutal und so direkt wie ein
Balisto auf leerem Magen, haben aber jede Menge
melodischen Spielraum offen gelassen. Dies wird
spätestens nach den ersten anderthalb Minuten klar, denn
dort wird ein ruhigerer Part eingeschoben, den man so
nicht erwartet hätte und deshalb für frischen Wind im
Track sorgt. Nicht ohne fieses Grinsen im Hintergrund,
denn kurz später wird wieder gebrettert und der
todesmetallische Keiler endgültig von der Kette
gelassen. „In The Fire“ legt sehr melodisch los und
weiss durch diesen emotionalen Touch sehr zu gefallen,
die Growls beschränken sich nicht nur auf eine Tonlage
und die Tempi-Wechsel sind gut akzentuiert, dasselbe in
Schwarz bei „Memory Assassin“, das wie alle Stücke mit
schönen, melodischen Breaks aufwartet. Was, schon
vorbei? Tja, die Promo beinhaltet ‚nur’ drei Stücke,
aber die zeigen sehr gut auf, was Fallen Yggdrasil
können: Brutalität, Direktheit sowie Aggressivität im
Kontrast zu melodischen Einlagen. Gute Fellverdrescherei.
Vocals, die trotz typischen Death Metal-Kennzeichen gut
verständlich sind. Kurzum: Metal mit Abwechslung und
sauber produziert, was will man mehr?! Alle Stücke kann
man übrigens kostenlos auf der Page downloaden und sich
so selbst verdeutlichen, was ich hier beschrieben habe.
Dass die Jungs keinen Plattendeal mehr haben ist mehr
als bedauerlich, aber dies dürfte sich sehr
wahrscheinlich bald ändern, denn was auf „Prospect Of
Prey“ geboten wird, sollte jeder anständige Metaller mal
gehört haben.
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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IRRWISCH - Wizard For A Day
Chestwood Music Production
Im Dezember 2006 wurden in Oensingen (live) erstmals
einige Songs der neuen, siebten Studio-CD von Irrwisch
vorgestellt. Berichten zu Folge sind sie ja die
dienstälteste Schweizer Rockband, die noch aktiv ist!
Tja Leute..., als die Truppe aus dem solothurnischen
Kestenholz erste kompositorische Schritte unternahm, war
in Woodstock das zertrampelte und durchnässte Gelände
längst noch nicht wieder trocken! Kürzlich ging der
Special-Event zum 30-jährigen Bandjubiläum (!)
anlässlich des mehrtägigen Events "St. Peter at Sunset"
in Kestenholz über die Bühne, wo "Wizard For A Day"
offiziell getauft wurde. Nach der Blütezeit Ende der
70er, anfangs der 80er, wo das überragende Debüt "In
Search Of" (1981) und der hitverdächtige Nachfolger "Living
In A Fools Paradise" (1982) klar in Richtung Erfolg
zeigten, wurde die hoffnungsvolle Karriere durch
Missmanagement in den folgenden Jahren leider
ausgebremst. Trotz einzelnen positiven Wendungen, die
unter anderem 1988 zum mittlerweile legendären
Support-Gig im Zürcher Hallenstadion (und Lausanne,
Palais de Beaulieu) als Anheizer von Marillion (damals
noch mit Fish als Sänger!) führten, gelang es Irrwisch
nicht mehr, in der Musikszene entscheidend Fuss zu
fassen, um zum Beispiel ausgedehnter (auch im Ausland)
touren zu können. Die weiteren Alben waren musikalisch
zwar immer ansprechend, aber der (progressive) Geist der
ersten zwei Alben war in Richtung Pop-Mainstream
verflogen. In dieser Zeit mussten auch die Abgänge von
Erich Riesen (b) und Pek Krattiger (g) hingenommen
werden. Ihnen folgte ebenso Ur-Drummer Sappy Kissling,
der jetzt aber wieder an Bord ist. Das songwriterisch
kreative Zweigestirn Chris Bürgi und Steff Bürgi (keine
Brüder!) hat aber den Kern von Irrwisch über die Jahre
hinweg retten können und mit einer mittlerweile
gestärkten und eingespielten 6-köpfigen Hauptformation
wurde das neue Album eingespielt. Der instrumentale
Opener "Welcome/Wizard Dance" lässt die guten, alten
Zeiten gleich mächtigst wieder aufleben und liess mich
als alten Fan umgehend freudig die Hände reiben. Sollte
die Prog-Gemeinde etwa wieder auf ihre Kosten kommen? "Magic
Tonight" und "Thank You" dämpfen diese Erwartungen
jedoch gleich wieder und um es vorweg zu nehmen:
Progressive und knackige (harte) Töne bleiben weitgehend
aussen vor. Statt dessen lebt "Wizard For A Day" von
harmonischen und sehr melodiösen Pop-Rock Songs und
Balladen, die liebevoll arrangiert und mit Steff Bürgi's
unnachahmlicher Meisterstimme veredelt sind. Bei
genauerem Hinhören, das heisst beim Titeltrack und vor
allem bei "To The Centre Of Love", dringt
erfreulicherweise durch, dass wir hier dennoch von
Rockmusik sprechen können. Und dann..., plötzlich kommt
er..., eigentlich unerwartet..., DER SONG..., nämlich "We
Can't Live Forever", wo die Mama und/oder Frau "mach den
Krach leiser!!!" aus der Küche schreit! Hey..., sie
können's doch noch! Es trieft nach "Queen Of Fire"
ähnlichem Anfang nur so vor Genesis und Alan Parson's
Project, dazu Steff's Gänsehaut-Vocals (mit tollen
Backings von Sabine Hasler), typische Key-Sounds (von
Steff) und (endlich!) lauter Gitarren-Sound plus jede
Menge Soli und Melody-Lines von Chris! Dass das
entsprechend auf über neun Minuten Spielzeit zu stehen
kommt, spricht unter Kennern eine eigene Sprache. Dieses
"versöhnliche" Highlight nimmt der Reprise von "Wizard
Dance" damit den Anstrich eines Fillers und setzt
hiermit einen würdigen Schlusspunkt für "Wizard For A
Day", das den Vorgänger "Time Will Tell" auf jeden Fall
hinter sich lässt. Weitere Infos siehe auf
www.irrwisch.ch - find the wizard!
Rockslave
Punkte: 7.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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W.A.S.P. - Dominator
Demolition Records/Disctrade
Na es geht doch! Genau das haben die Fans wohl von
Blackie Lawless erwartet, nämlich ein Album, das vor
Hammerhits und Qualität nur so Funken sprüht, und das
tut es!! Nach dem sehr unterschiedlich kritisierten
"Neon God" wusste wohl niemand so recht, was als
nächstes zu erwarten sei. Nun gut, das letzte
Studioprodukt war eher eine Art Soundtrack zur
Geschichte um Jesse Slane und Sister Sadie. Was Mister
Lawless damit wirklich ausdrücken oder verarbeiten
wollte, das bleibt wohl seine Sache. Doch mit "Dominator"
wird wieder ordentlich Musik gemacht! Zu hören gibt es
so richtig schöne Klänge, unverkennbar Marke W.A.S.P. at
their best! "Teacher" und "The burning man" sind die
Kugelblitze dieses Albums, vollgepackt mit
charakteristischer Energie. "Deal with the devil"
erinnert besonders mit den ersten paar Takten enorm
stark an "Blind in Texas", was alte W.A.S.P.-Kenner
sicher wohlig lächeln lässt. Blackie ist nun mal ein
Meister seines Faches, und obwohl nicht mehr der
Frischeste, toppt er mit seiner Stimme immer noch die
jüngeren Generationen. Das lässt sich vor allem beim
Herzzerreisser "Heaven's hung in black" nicht
bestreiten. "Take me up" ist ein weiteres Prunkstück,
wie man es von W.A.S.P. erwarten darf, nämlich ein
perfekt arrangierter Song, welcher sehr ruhig beginnt,
um dann mit Pianoklängen und Gitarrenschlägen vermengt
zu werden. Und wenn man schon so einen hohen Status
geniesst, dann kann man den getrost nutzen, um der
amerikanischen Regierung mal so richtig in die
Weichteile zu treten. Im Grunde genommen ist es also
doch wieder ein Konzept-Album geworden, nämlich eines
über Zuhälter (das weisse Haus), die ihre Huren
(kleinere Staaten) am kurzen Strick halten. Aber
natürlich ist das in den Texten recht geschickt verpackt
worden, wie ein Dialog zwischen einem Herrscher und
einem Sklaven. Das PMRC (Parents Music Resource Center)
hat für dieses Album sicher eine Menge Parental
Advisory-Aufkleber extra produzieren lassen, und Tipper
Gore als eine der Gründerinnen wird sich bestimmt mit
Schrecken an den wohl schockierendsten Moment ihres
Lebens erinnern: als bei ihrem damals zwölfjährigen Sohn
"Fuck like a beast" aus den Lautsprechern dröhnte.
Mahlzeit!
Maiya B.
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NONEXISTENCE – Nihil
Twilight/Non
Stop Music
Als 'Cosmic Doom Black Metal' wird mir dieses
Einmann-Projekt von Herrn 'Philip Santoll' angepriesen,
was sogleich meine Neugierde weckt. Interessante
Bezeichnung, die nicht mal so weit von der Realität
schwingt, auch wenn rasende Black Metal-Parts nicht
vertreten sind. An die schwarze Zunft erinnert mehr die
keifende Stimme, welche einen grossen Teil der
gesanglichen Darbietung abliefert, jedoch nicht immer
passend zu den sehr dunkel atmosphärischen Songs steht.
Auch Freunde des Zeitlupen-Dooms kommen weniger auf ihre
Kosten, doch die schleppenden Strukturen bilden das
Rückgrad von "Nihil", während die Tastentöne für den
Kleister zuständig sind. Für einen Fast Food-Konsum ist
dieses Werk definitiv nicht geeignet, auch wird man kaum
von zwanghaften Head Bang-Attacken heimgesucht, doch um
sich davon zu erholen wirkt "Nihil" wahre Wunder.
Nonexistence haben hier ein sanftes Kunstwerk
erschaffen, das genügend Tiefgang besitzt um in die
Musik eintauchen zu können. "Fallen Apart", eines der
Highlights, erinnert mich sehr stark an Paradise Lost zu
ihren Icon- und Draconian Times-Zeiten. Auch drängen
sich Namen wie Anathema, Tiamat oder Heavenwood spontan
in mein Gedächtnis, jedoch ohne Plagiatgedanken. Was man
dem Werke zugestehen muss: Es wirkt nicht wie die
handelsübliche seelenlose Stangenware, sondern man spürt
das Herzblut, welches 'Philip' hier investiert hat um
ein kleines Kunstwerk zu erschaffen, das die Dunkelheit
und Leere einfängt und musikalisch wiederspiegelt.
Grundsätzlich wäre es ein Fehler, auf diesem Album nach
einem 'Hit' zu suchen, sondern es sollte von Anfang bis
Ende an einem Stück durchgehört werden, in einem
abgedunkelten Raum, von Kerzenlicht erfüllt und ohne
Ablenkung... So kann sich "Nihil" auf wundersame weise
entfalten und sorgt für ein mystische Reise durch die
Einsamkeit.
R.K.
Punkte: 7.7 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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VISION DIVINE - 25th Hour
Scarlet Records/Musikvertrieb
Drei Jahre ist es her, ich war vielleicht gerade mal
zwei Monate bei Metal Factory, da bekam ich Vision
Divines dritte Scheibe "Stream Of Consciousness" zum
Rezensieren vorgesetzt. Nun, dutzende Reviews später
rotiert in meiner Anlage "The 25th Hour", das nunmehr
fünfte Studio-Werk der Italiener. Schnell lässt sich
beim Hören ausmachen, dass unsere südlichen Nachbarn
auch auf diesem Silberling das fortsetzten, was sich
schon bei der letzten Veröffentlichung "The Perfect
Machine" (2005) herauskristallisierte: Die typisch
italienischen Melodic/Bombast-Elemente werden
zurückgestellt, um Platz zu machen für metallischen
Prog. Immer noch regiert der Bombast zwar alles, doch
vermehrt ohne den ihn oft begleiteten Stinker Kitsch!
Epischer Prog Metal, direkt verwandt mit alten Dream
Theater oder Symphony, vermischt sich mit pathetischen
Melodic Metal-Refrains, und das dabei erschaffene
Produkt klingt überhaupt nicht schlecht, zumal sich auch
die Produktion, für welche sich die allesamt hoch
begabten Musiker selbst verantwortlich zeigen, nicht
schämen muss (bis auf den nervenden Snare-Sound beim
Titeltrack). Dramatik-Lehrstücke wie "A Perfect Suicide"
oder "Out Of A Distant Night" wechseln sich also mit
Groove-Bomben (Drummer Alessandro Bissa ist echt
beneidenswert) der Marke "The Essence Of Time" / "Alpha
& Omega" ab, während das rasante "Eyes Of A Child" in
spannendem Kontrast zum erst lockeren, dann intensiven,
semiballadesken "The Demon You Hide" steht. Nur die
beiden letzten Nummern, die langweilige Ballade "Heaven
Calling" und das dazugehörige Outro "Ascension", hätte
man sich sparen können, glänzt dabei doch nur Fronter
Michele Luppi, wobei dieser überhaupt einen makellosen
Job abliefert. So bleibt nur noch zu sagen, dass
Tastenmann Alessio Lucatti nicht immer präsent sein
müsste, da die Keys manchmal nervend prägnant werden.
Kissi
Punkte: 7.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HOUSTON SWING ENGINE – Entre Hommes
Headstrong Records
Die Schweizer Houston Swing Enginge können sich
rühmen, schon am selben Festival wie Slayer gespielt zu
haben, am diesjährigen Greenfield nämlich.
Wahrscheinlich sind am Samstag um 13:40 nicht ganz so
viele Leute vor der Bühne gestanden wie am Freitagabend,
als der Thrash-Vierer loslegte. Wie dem auch sei, seit
April liegt das dritte Werk der vier Lausanner vor.
„Entre Hommes“ wurde es genannt und soll
rock'n'hard-core darstellen. Eigenwillige
Stilbezeichnung, passt aber. Als hätte man eine
Rockabilly-Combo mit einer Alternative Rock-Band und
einem halben HC-Sänger zusammen durch den Fleischwolf
gedreht. Wer macht denn sooo was!? Aber das Experiment
ist definitiv eine Anhörung wert. Übrigens müssen die
Herren ganz witzige Zeitgenossen sein – das merkt man
spätestens beim Besuch ihrer Homepage. Da ist auch zu
erfahren, dass Houston Swing Engine letzthin vor Iggy
Pop und den Stooges eröffnet haben. Vielleicht sollte
man sie auch mal vor Queens Of The Stone Age spielen
lassen, dazu würden sie auch noch passen. Der Sänger
könnte zwar noch etwas mehr am Wiedererkennungswert
seiner Stimme und auch an deren Ausdruckskraft arbeiten,
aber insgesamt klingt das welche Trüppchen schon ganz
ordentlich. Neben Favez eine weitere unterschätzte Band
aus dem Westen unseres kleinen Landes.
Leandra
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 21.90 SFr.
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ELECTRIC HELLESSENCE - Electric Hellessence
Eigenvertrieb
Der Thunersee schlägt sicherlich hohe Wellen ans
Ufer, wenn die drei Jungs von Electric Hellessence
loslegen. Der Bandname verspricht ja schon einiges. Die
elektronische Essenz der Hölle... Sie haben sich ihre
musikalischen Sporen in der Thuner Underground-Szene bei
lokalen Grössen wie Uristier, Zwergis oder Falling Dogs
abverdient. Der mir vorliegende Longplayer ist sehr
druckvoll und sauber produziert. Das Cover und Booklet
sind schön gestaltet. Was mir fehlt, ist der Abdruck der
Songtexte. Electric Hellessence mischen Elemente aus
Punk, Rock, Metal und Hardcore zu Ihrem so genannten 'Rollin
Generator Metal'. Sie erfinden die Musik sicher nicht
neu, aber man bekommt richtig schön Lust zu moshen und
zu bangen bei Ihrer Mucke. Textlich spiegelt es die
Elemente des wahren Lebens wieder, sei es Liebe, Hass
oder der Versuch zu beschreiben, wie befreiend ein
Weinen sein kann, alles rauszulassen. Der Drumstil von
Bruno Kämpf ist druckvoll und sauber gespielt wie alles
andere auch. Beim Gesang von Martin Bucher, der
gleichzeitig auch den Bass bearbeitet, fehlt mir ein
bisschen die Abwechslung, aber zur musikalischen
Ausrichtung passt seine tiefe und markante Männerstimme
ausgezeichnet. Das Gitarrenspiel des Marcel Mosimann ist
solide und auf den Punkt, ganz ohne jeglichen unnötigen
Firlefanz. Live animiert der Sound sicher sehr, um sich
mit aller Energie und Kraft kopfschüttelnd in den
Moshpit zu werfen. Alles in allem sicher ein Album, bei
welchem es sich lohnt, ein Ohr voll zunehmen.
André
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für
31.90 SFr.
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MASS - Crack Of Dawn
Escape Music/Non
Stop Music
Mass veröffentlichten bereits 1985 in den Staaten
ihre erste EP, es folgten dann noch zwei Alben und eine
Best Of. Alle drei waren in ihrer Heimat recht
erfolgreich. Nun, nach einer längeren Ruhepause melden
sich die Amis mit einem überzeugenden und erstaunlich
frischen Heavy Rock-Album zurück. Die Gitarren machen
ordentlich Druck, die Drums kommen frisch und knackig
aus den Boxen und Louis D Àugusta macht seinen Job am
Mikro echt gut und erinnert oft an Jack Russel (Great
White), gerade bei Songs wie "Someday" kommt das gut zur
Geltung. Mass konnten hier in Europa nie so recht Fuss
fassen, aber mit "Crack Of Dawn" könnte sich das nun
endlich ändern, und verdient hätten sie es mit ihrem
neuen Silberling. Hier wird alles abgedeckt, was der
Hard Rock-Fan liebt: Coole Rocksongs, schöne Balladen,
treibende Tracks wie "Magic Train" und eben eine geile
Stimme. Also Hard Rock-Liebhaber: Gebt den Jungs aus
Übersee ne Chance und hört mal in das Teil rein.
Crazy Beat
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VIOLENCE UNLEASHED – Spawned To
Kill
Twilight/Non
Stop Music
Diese Deutsche DM-Band unter Mastermind Felix
Schuhmacher (die allermeisten Saiteninstrumente plus das
gesamte Songwriting) zeigt mit ihrem Erstling schon
klare Präferenzen: Zum Einen erinnert die Titelgebung
nicht ganz zufällig an die letzten beiden Scheiben einer
gewissen Menschenfresserbande aus den USA, zum Anderen
klingt der Sound während dem grössten Teil der Laufzeit
sehr, sehr, sehr stark nach – okay – Cannibal Corpse.
Der Hauptunterschied scheint die gelegentliche
Verwendung langsamer, fetter groove-Parts zu sein,
welche das Geprügel gelungen auflockern. Trotzdem wird
jedem, der diese Zeilen liest, schon jetzt klar zu sein,
was ihn stilistisch erwartet. Thematisch fügen sich die
Texte in die eingeschlagene Marschrichtung ein, von
Untoten ("Brainless Zombie Wankers", wobei damit wohl
eher Erotomanen gemeint sind) über fröhliches
Schlachtfest ("I Deserve To Kill") bis hin zu
Heimwerkermord mit Baumarktartikeln ("Polyurethane
Murderer") ist alles vorhanden, was der geneigte, nicht
übermässig ernste Death Metaller erwarten kann. Was also
zu besprechen bleibt, ist die technische Umsetzung des
Vorhabens. Soundtechnisch gibt es nichts zu meckern, der
fette und transparente Sound drückt bereits aus dem
Billig-Kofferradio amtlich, von einer vernünftigen
Anlage abgespielt ist er schlicht und einfach ein Brett!
Die beteiligten Musiker führen die Ideen von Herrn
Schuhmacher leidlich aus, wobei dieser glücklicherweise
das Schreiben eines vernünftigen Death Metal-Songs im
Griff hat. Sänger (laut Bandtext zuständig für die 'Vokills')
Thomas Thede gefällt vor Allem mit tiefen, druckvollen
Growls. Die kurzen Screams nehmen seiner Stimme leider
viel Kraft, werden aber auch selten eingesetzt. Ein
Hauptmanko der ganzen Geschichte ist, dass die
teutonische Abstammung der Band wieder einmal nach einem
kurzen Blick ins Booklet/auf die Website (www.violence-unleashed.de)
offenbart wird: Die Verwendung der englischen Sprache
ist einmal mehr nicht die ausgesprochene Stärke dieser
Band. Natürlich, dieser Aspekt steht bei dieser Art von
Musik nicht explizit im Vordergrund, trotzdem wäre eine
weitere Korrekturleserunde der Professionalität des
Ganzen zugute gekommen. Trotzdem: Wer amerikanischen
Death Metal der kannibalischen Prägung mag, keinen
besonderen Wert auf ausgereifte Texte legt und nicht
zuviele Innovationen erwartet, kann mit "Spawned To
Kill" ein kompetentes, technisch ausgereiftes Werk mit
guten Songs und beeindruckendem Sound erwerben.
Phil
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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MORIAN - Sentinels Of The Sun
Dynamic Arts Records
Endlich mal wieder eine neue Band aus Finnland -
nachdem in den letzten Jahren Dänemark mit Hatesphere,
Mnemic, Volbeat & Co ordentlich Gas gegeben hat,
scheinen die Finnen nun Lunte gerochen zu haben und
kontern mit sensationell heissen Alben wie dem letzten
Amorphis-Werk oder eben nun den Jungspunden Morian.
Interessanterweise müssen vor allem Amorphis bluten
wenn's darum geht, Parallelen zu erkennen - Morian
bedienen sich sehr stark an dem simplen Songwriting und
den typischen Melodiebögen ihrer finnischen Landsmänner,
aber ich behaupte zudem, auch ein wenig Communic und
Lacuna Coil herauszuhören. Der Opener "Firewalkers" kann
auf jeden Fall schon mal einfach so überzeugen, er
gehört zusammen mit "The Rats In The Walls" und "Recoil"
zum härteren Extrem von "Sentinels Of The Sun" - die
restlichen neun Songs pegeln sich etwas tiefer ein,
verblüffen aber streckenweise durch gekonntes
Songwriting und schöne Hooklines. Blöderweise stellt
sich recht oft eine gewisse Einfachheit ein, Morians
Vokabular scheint hauptsächlich auf flächige Keyboards,
gedoppelte Vocals und groovende Drums reduziert zu sein.
Natürlich ist das an und für sich nichts Schlimmes (und
für einige Genres sowieso gleich die Eckpfeiler), aber
elf Songs lang ähnliche Strukturen verleiten ab und zu
zum Griff nach der Skip-Taste... Hier noch mal zum
Mitschreiben: Überraschend solides Debut, runde Songs
und ordentlich Potential. Aber leider auch nicht viel
mehr.
El Muerte
Punkte: 7.1 von 10 Hier bestellen für
29.90 SFr.
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TULUS - Biography Obscene
Indie Recordings
Die Norweger von Tulus lassen unter diesem Namen
nach fast sieben Jahren wieder mal was von sich hören.
Und zum ersten mal in englischer Sprache, was nun
wirklich keinen Menschen ernsthaft überraschen dürfte.
Sie werden wohl die alten Alben re-releasen. Das mir
vorliegende Album ist trotz den 10 Tracks mit einer
Spielzeit von gerade mal 35 Minuten relativ kurz
gehalten. Wobei zu sagen ist, dass man bei keinem Lied
das Gefühl hat, das Stück sei zu kurz ausgefallen. Hier
trifft das Sprichwort zu 'in der Kürze liegt die Würze':
Man erlebt eine für den Black Metal sehr spezielle
Mischung aus knallhartem Sound und speziell anmutenden
Instrumenten wie Piano, Hornbläser und Streichern. Diese
Klangwerkzeuge werden sehr gekonnt eingesetzt, ganz
speziell auch das Piano. Wenn es zum klingen kommt
verstummen die anderen Instrumente und man wird in
schöne sphärische Welten entführt. Zur Untermalung
agiert eine Backgroundsängerin. Meine Empfehlung für die
Band wäre, sie wegzulassen, denn ihre Stimme ist häufig
sehr hoch und krächzend. Dieses Album hat alles, was
Black Metal braucht: Knallhartes High Speed-Drumming,
tiefe Growls und rasende Gitarren, aber es hat eben auch
noch Anderes zu bieten. Die schnellen Parts werden durch
schleppende, ruhige Klänge abgelöst, bei denen Sverre's
Gitarre richtig aufblüht, um danach gleich wieder mit
voller Geschwindigkeit loszudonnern. Beim Intro klingt
der Streicherpart schon fast amüsant, aber danach
verdunkelt sich der Himmel über Norwegen sogleich wieder
und Tulus donnern los. "Biography Obscene" ist
unbestritten ein eigenständiges und originelles Album.
Aber die Band verliert sich manchmal zu sehr in
technischen Spielereien, welche auf Kosten der
Atmosphäre gehen. Es ist ein Werk, das absolut zum
mehrmaligen Hören einlädt. Letztendlich aber haben
Sverre (Guitars,Vocals), Victor (Bass) und Bergli (Drums)
den grossen Hit hier nicht gelandet.
André
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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GRAVEWORM – Collateral Defect
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Grabeswürmer aus dem Südtirol nagen an einer
neue Leiche herum, wobei das Sargesbankett in gewohnter
Manier aus melodischem Black Metal mit Gothic-Gewürzen
aufwartet. Im direkten Vergleich zum Vorgänger (N)Utopia
wurde die Thrash-Nuance beinahe gestrichen und es
regiert wieder mehr die angezogene Temposchraube.
Ausnahmen abgesehen, wie "Touch Of Hate", welches durch
hintergründiges Gepfeife Erinnerungen an "Engel" von
Rammstein in die vorderen Hirnlappen transferiert.
Anyway, der Song hat ordentlich Wums und bildet zusammen
mit "Bloodwork" und "Suicide Code" einen gelungen Start
von "Collateral Defect". Natürlich sind die dominanten
Keyboardteppiche erhalten geblieben, aber im Vergleich
zu den anfänglichen Werken wirkt das Material deutlich
reifer und etwas weniger dem Kitsch verfallen. Erhalten
blieb natürlich auch der Keif- und Grunzgesang, welcher
bei "Fragile Side" mit kurzen Clean Voice-Passagen
bereichert wird. Nicht zu vergessen die
Graveworm-typischen Melodien, welche wie immer für die
Balance sorgen und die Musik so auch für weniger
hartgesottenen Seelen zugänglich macht. Fast schon
Tradition, versuchen sich Graveworm auch dieses mal an
einer Coverversion. Ins Auge gefasst wurde "I Need A
Hero" von Bonnie Taylor, was zwar ganz witzig tönt und
auf jeder Schlagerparty zu Massensuizid führen könnte,
jedoch mich nicht vollends überzeugt. Zudem ist ab "I
Need A Hero" irgendwie auch der Breakpoint erreicht,
obwohl "Out Of Clouds" noch ein ordentlicher
Nackenbrecher ist, wirkt "Scars Of Sorrow" ein wenig
uninspiriert, wobei immer noch interessanter als das
finale Instrumental "Memories". Nervige elektronische
Klänge, Schlafanzug-Atmosphäre, New Age-Klänge, und das
über 6 Minuten lang?! Nun, wahrlich das Pestizid für
jedes Ungetier. So nun mein grösster Kritikpunkt meine
Assfresser, "Collateral Defect" knackt knapp die 40
Minuten-Grenze, zählen wir das Intro, das New
Age-Gedudel und das Cover (wäre als Bonustrack auf einem
Digi nett gewesen) ab... was bleibt übrig? Ja, ne halbe
Stunde, und dies ist in meinem Ermessen zu wenig.
Schade, denn die ersten paar Songs zählen wirklich zum
Besten, was Graveworm bis anhin aus der Gruft gelassen
haben. Ich vermute auch, dass die Truppe mit dieser
Scheibe keine Heerscharen an neuen Fans rekrutieren
können, aber diejenigen, welche bis anhin treu in den
Sarg gefolgt sind, werden (neben der zu kurzen
Spielzeit) am Bankett der reitenden Leichen teilnehmen.
R.K.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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GRIFFEN - Demo 2007
Eigenvertrieb
Diese Metal Band aus Schweden besteht aus drei
ehemaligen Mitgliedern von Madigan, die 1992 (Mann, ist
das lange her!) mit "Shades of Youth" mal einen
Longplayer rausgebracht haben. Damals verschrieb man
sich allerdings noch stampfendem Hardrock, was heute
jedoch eher metallischer daher kommt. MySpace sei Dank
wurde ich auf Griffen aufmerksam und nach ein paar
kurzen Mails kam schon ein Brief aus Schweden angereist.
Tja..., so geht das heute in Sachen schneller
Kommunikation wie globalem Austausch von Daten,
Informationen und Waren! Darin befanden sich also die
neusten vier Songs, mit denen Griffen 2007 durchstarten
und positiv auf sich aufmerksam machen wollen. Auf
myspace.com/griffentheband können alle Tracks angehört
werden. Der Opener "Mystery" klingt von der Rhythmik her
etwas an Dio meets Icon, respektive ziemlich 80er
mässig. Was gleich auffällt, sind die wieselflinken Soli
von Tomi Peltonen und die guten Backing Vocals. "Cut
Down" könnte danach musikalisch glatt von (den alten)
Warrior stammen und geht gut ins Ohr. Gleiches gilt für
"Assasun", das in den ruhigen Parts gar etwas alte
Scorpions-Vibes erkennen lässt und eigentlich als
Halbballade durchgehen könnte. Noch deutlicher in die
Ecke Warrior geht schliesslich "Too Numb To Know", das
allerdings aus einer anderen Recording Session stammt,
da nicht so druckvoll produziert wie der Rest. Nun...,
wirklich Neues bieten Griffen nicht, haben es aber in
der Hand, mit Jörgen Söderberg als variablem Sänger und
gutem Songwriting diese dicht beackerte Stilecke
durchaus bereichern zu können. Die Konkurrenz ist zur
Zeit, respektive schon länger, sehr gross und nur die
Stärksten werden in den kommenden Jahren Halt und Erfolg
finden!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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DAGON- Paranormal Ichthyology
Bombwork Records/Non
Stop Music
Das Meer ist die primäre Inspirationsquelle für
Dagon aus Michigan. "Ichthyologie", nur falls dies
jemandem gerade entfallen sein sollte, bezeichnet die
Kunde der Meereslebewesen, die vier Amis beschäftigen
sich folglich kurz gesagt mit paranormalen... Fischen.
Die ersten drei Songs "The Battle Of Black Water",
"Human Chum" und "Pirate Hunter" rauschen ziemlich durch
die Gehörgänge, was auffällt, ist die sehr melodische
Gitarrenarbeit. Die beiden Sechssaiten-bediener Briant
Daniel und Chris Sharrock spicken die Songs mit zig
Leads, Soli und Licks im besten 80er-Jahre Metal-Stil.
Als mit bestem Willen unspektakulär lässt sich die
Stimme von Bassist Randall Ladiski beschreiben. Derselbe
ist zwar offensichtlich ein ziemlicher Brocken von Mann,
klingt aber durch die unglückliche, sehr höhen- und
gitarrenlastige Produktion wie ein Zwölfjähriger. Erst
mit einigem Rumschrauben am Equalizer klingt "Paranormal
Ichthyology" annehmbar... Wobei die Drums leider nicht
zu retten sind, das schmalbrüstige Geratter im
Hintergrund ist leider trotz grooviger Spielweise von
Jordan Batterbee total vernachlässigbar. Bleibt das
Gitarrenduo, welches tatsächlich soundtechnisch zur
Geltung kommt und schöne Melodien fabriziert. Das
Songwriting ist sehr konservativ gehalten und beschränkt
sich im Regelfall auf das 'Strophe-Bridge-Refrain-Strophe-Solo-Strophe-Refrain'-Schemata.
Unterhaltsam und gelungen ist das Textkonzept, welches
sich um historische und fantastische Konflikte und
Kriege über und unter Wasser dreht und Piraten ("Blackbeard")
genauso thematisiert wie Seeschlachten der Spanier gegen
die Briten ("We Will Destroy") und den ollen Poseidon.
Metalmässig passiert auf diesem Album dennoch leider
viel zu wenig Vernünftiges. Wer interessiert ist, kann
unter http://www.myspace.com/dagonmetal umsonst in die
Scheibe reinhören, als Anspieltipp bietet sich das
passable "Children Of Poseidon" an. Live bestimmt ein
Ohr Wert, auf Scheibe leider absolutes Mittelmass.
Phil
Punkte:
6.5 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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ERA VULGARIS – What Stirs Within
Open Your Eyes Music
Mit "What Stirs Within" veröffentlichen die Iren von
Era Vulgaris ihr Debutalbum, um der Welt ihre eigene
Interpretation von Progressive/Thrash Metal zu
präsentieren. Was diese irische Band hier schön
zelebriert, würde ich als Progressive/Thrash Metal mit
Doom-Einflüssen bezeichnen. Obwohl die Band erst seit
wenigen Jahren existiert, haben sie schon genug
Erfahrung sammeln können und sollten in der Lage sein,
dieses umzusetzen. Die Band wurde im Jahre 2004 nach dem
Millenium in Dublin gegründet. Era Vulgaris sind seitdem
mit diversen namhaften Bands on the road und konnten
damit viele Erfahrungen sammeln. Keine Frage, die Songs
repräsentieren in allen Sparten den von Ihnen
angepeilten Stil. Jedoch, je länger und intensiver man
sich die Stücke zu Gemüte führt, umso mehr vermisst man
die 'Seele' in den einzelnen Stücken. Der Sänger pendelt
gekonnt zwischen klarem Gesang und tiefen Growls, und
aufgrund des vielfältigen Musikgeschmacks der Mitglieder
Chris Rob (Vocals und Guitar), Dave Buttner (Bass), Jim
Kent (Guitar) und Chris Con (Drums) ist der Sound der
Iren auch sehr eigenständig und speziell. Das Album,
welches von der Truppe selbst finanziert wurde, wartet
mit überlangen und manchmal langatmig wirkenden Stücken
auf. Auch fällt es schwer die Songs voneinander zu
unterscheiden. Das Schlagzeugspiel von Chris Con hat mir
einfach zu wenig Drive und Power. Die Gitarren rocken
zeitweise richtig fett nach vorne, um dann gleich wieder
in doomige Riffattacken zu verfallen. Für "What Stirs
Within“ bekamen sie sehr gute Kritiken. Das Rock Sound
Magazine bezeichnete sie gar als 'Prog Metal-Overlords
in waiting'. Diese Meinung teile ich nicht unbedingt, da
das Ganze schon recht schwer verdaulich und
verkompliziert ist. Was man erwähnen sollte, ist, dass
der Tonträger mit jedem Reinhören einem neue Details in
die Ohrmuschel trägt. Anhänger von Bands wie Mastodon
oder auch Dillinger Escape Plan werden sicher ihre
Freude an diesem Silberling haben.
André
Punkte: 6.5 von 10 Hier bestellen für
29.90 SFr.
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ICED EARTH - Overture of the wicked
Steamhammer/Phonag
Den Begriff "Wiederkäuer" kennen sicher alle, und
genau darum handelt es sich hier bei "Overture of the
wicked". Der erste Song "Ten thousand strong" ist sicher
ein gutes Stück, denn es beginnt mit einem gekonnten
Schrei aus Tim Owens' tiefsten Lungenflügeln und
herrlich geführten Riffs. Keine Frage, es dröhnt nur so
aus den Lautsprechern, geschmückt von einer prächtigen
Melodie, bei der man sich das Publikum jetzt schon
mitsingend vorstellen kann. Aber hier ist auch schon
Ende Gelände, denn die restlichen drei Songs kennen wir
schon, es sind nämlich die letzten drei Tracks des
1998er Albums "Something wicked this way comes", die
einfach mit Tim Owens neu aufgenommen wurden. Das
Resultat lässt einem die Haare zu Berge stehen, denn
alle drei einst so guten Songs haben ihre Magie
verloren. Warum? Nun ja, am musikalischen Können der
Band liegt es absolut nicht, Iced Earth sind nach wie
vor eine der besten Metalbands der Welt. Doch auf eine
seltsam mysteriöse Weise hat sich da irgendwo der
Langeweile-Wurm eingeschlichen. Ein Gitarrensolo jagt
das andere, paart sich mit dem breschenden Schlagzeug
(was hat der Mann für einen schnellen Fuss!), doch kurz
vor dem Vulkanausbruch sackt die musikalische Lava
wieder in sich zusammen, um von der fade schmeckenden
Asche ihrer selbst bedeckt zu werden. Es ist nicht mehr
dasselbe, und der Ausdruck "Verschlimmbessert" erreicht
hier die ultimative Spitze seiner Bedeutung. Warten wir
lieber mal auf den Herbst, wenn das neue Album "Framing
Armageddon (Something Wicked Pt. 1)" erscheint. Dazu hat
Jon Schaffer einen neuen Gitarristen verpflichtet,
nämlich seinen guten Freund Troy Seele, denn er seit
etwa zehn Jahren kennt. Dieser hat im Studio ein paar
Solos für das neue Album eingespielt, und wird auch mit
auf Tour gehen. Der zweite Teil der "Something Wicked"
Aufarbeitung erfolgt übrigens im Februar 2008, und die
Erwartungen dürften jetzt schon verdammt hoch sein! Wenn
das mal gut geht... wir werden sehen!
Maiya B.
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 14.90 SFr.
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MASTER - Slaves To Society
Twilight/Non
Stop Music
Master ist Paul Speckmann, und eben dieser Paul ist
ein richtiges Phänomen. Wieso? Der Mann behauptet von
sich aus, den Death Metal erfunden zu haben. Tatsache
ist: Der Paul ist nicht mehr der jüngste und effektiv
war er ziemlich früh am Rumlärmen mit seiner Band. Nur
blieb ihm auch nach zig relativ guten Alben der
Durchbruch versagt, und nun dümpelt man halt im
Untergrund hin und her. Auch mit dem neuen Werk wird der
gute Paul es nicht schaffen, in die Elite der Death
Metal-Liga aufzusteigen, zu belanglos sind die elf
Songs. Es bleibt auch beim mehrfachen Durchhören einfach
nichts hängen, weil die Tracks sich zu sehr ähnlich sind
und auch keine wirklichen Highlights auf "Slaves To
Society" zu finden sind. Dazu kommt das das
grottenschlechte Cover, das wirklich peinlich ist und
ich hier nicht weiter auf das eingehen werde. Wer auf
richtig alten Death Metal steht, kann sich die Scheibe
ja mal reinziehen und sich dann ein eigenes Urteil
bilden. Für mich ist der Paul einfach zu unbeständig,
mal Top mal Flop. Purer Durchschnitt!
Daniel J.
Punkte: 6.1 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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SOL – Let There Be A Massacre
Van/Non
Stop Music
Sol, das ist eigentlich Emil Brahe, ein Däne. Er ist
verantwortlich für so ziemlich alles bei seinem Erstling
„Let There Be A Massacre“. Kunstkritisch gesehen soll
sich das Motiv des Covers und auch die Art, wie es
gezeichnet/gemalt wurde wohl ans frühe Mittelalter
anlehnen. Da waren Massaker schliesslich auch beliebt
und auch heute sind sie noch präsent. Emil Brahe macht
klebrigen Doom, mit Zuckerguss aus unmetallischen
Instrumenten wie Akkordeon, Banjo und Klarinette. Der
Grundtenor hingegen stammt eher aus dem Death-Bereich.
Kauzig, manchmal unbequem oder verwirrend, dann wieder
mit Längen – sicher kein einfaches Werk. Aber ich stelle
mir vor, Emil Brahe hat in sein Album sein ganzes
Herzblut gesteckt und sich damit einen Traum erfüllt.
Sein Verständnis von Musik, seine Kompositionen, seine
Texte, seine Arbeit im Studio. Das bewundere ich.
Daneben weiss der Herr aber sicher auch, dass man den
eigenen Geschmack nicht aller Welt aufdrängen kann. Und
weil dem so ist, erwartet er hoffentlich nicht den
grossen Durchbruch mit „Let There Be A Massacre“. Dafür
ist das Material einfach zu sperrig. Denn obwohl alle
immer davon sprechen, dass sie Eigenständigkeit und
Innovation wünschen, können sie dann mit Musik, die
nicht gleich ins Ohr geht, nicht allzu viel anfangen. So
ist dies ein Werk für experimentierfreudige Menschen, in
das man zuerst mal reinhören sollte.
Leandra
Punkte: 6.0 von 10
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27.90 SFr.
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LACRIMOSA – Lichtjahre
Hall Of Sermon/Musikvertrieb
Seltsam, da wird auch beim Händler ebendiese Scheibe
angeboten, aber mit dem Vermerk, dass hierbei zwei CDs
erworben werden können, allerdings ist die Tracklist mit
dieser einen CD, die ich hier in meinen Händen halte,
absolut identisch. Ein Fehler also? Eigentlich nicht,
denn offenbar wird nur die Limited Edition zwei CDs
beinhalten, daneben gibt’s noch eine abgespeckte Version
mit nur einer Scheiblette und einem anderen
Tracklisting. Allerdings ist der Preis für
Letztgenanntes sehr hoch, also muss sich doch irgendwie
ein Fehler eingeschlichen haben. Nun gut, wie dem auch
sei (so Ratespielchen sind ja immer wieder witzig),
betrachten wir mal ganz nüchtern die Fakten: Lacrimosa
sind für ihre soliden technischen Leistungen bekannt,
genauso wie auch für eine grandiose Live-Show, und dies
spürt man auch hier auf dieser Live-Scheibe, die ja
während der ‚Lichtgestalten’-Tournee mitgeschnittene
Stücke beinhaltet. Die Sound-Techniker haben ganze
Arbeit geleistet und lassen den Sound sich in seinem
ganzen Spektrum entfalten, was aber nichts an der
Tatsache ändert, dass die Gitarren streckenweise zu sehr
in den Hintergrund geraten, was der Gruft-Fraktion
vermutlich aber umso mehr gefallen wird. Tilo Wolff’s
Stimme ist auch eher im Hintergrund und nicht so klar
dargestellt wie bei seiner Partnerin Anne Nurmi. Muss
eventuell so sein, für mich ist das klar ein Minuspunkt.
Viel mehr lässt sich bei diesen wenigen Tracks leider
nicht sagen, ausser dass das Gesamtwerk (eben dies mit
beiden Scheiben) vermutlich um einiges opulenter wirkt.
Aber allgemein sind mir die Stücke zu sehr am Mainstream
orientiert und lange nicht mehr so druckvoll wie
dazumals, als man noch mit Mille von Kreator
zusammengearbeitet hat. Nicht schlecht für
zwischendurch, aber es gibt auf diesem Sektor besseres
und vor allem eigenständigeres Material.
Toby S.
Punkte:
keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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GIRUGÄMESH - 13's Reborn
Gan Shin/Universal Music
Girugämesh ist ein bizzarer Bandname, auch die
Herkunft der Band ist exotisch denn sie stammen aus dem
Land der aufgehenden Sonne. Ja Leute, Japan hat auch
ihre Metal-Szene, sie wird auch 'Visual Kei' genannt.
Man weiss ja, dass Japaner geil auf Metal sind. Etliche
Westbands geben dort Konzerte und werden wirklich
frenetisch abgefeiert. Aber jetzt kommen wir zu
Girugämesh: Die klingen eigentlich richtig amtlich. Beim
Sound wohlgemerkt, denn die Vocals sind auf Japanisch
gehalten. Vielleicht bin ich in dieser hinsicht ein
wenig Konservativ, aber für mich klingt alles, was nicht
Englisch ist, einfach gewöhnungsbedürftig. Es sind auch
nicht nur die speziellen Parolen, nein auch die
Arrangements sind schon von anderen Bands erfunden
worden, will heissen, man kopiert fleissig, was man ja
von den Japanern gewohnt ist. Girugämesh ist eine
Mischung aus Thrash und Nu-Metal, und Alternative ist
auch drinne im Sound der Japaner. Halt, alles ist nicht
schlecht, man sehe sich das Booklet an, denn dort sind
die japanischen Texte auf Englisch, Französisch und
Deutsch übersetzt. Das kennen wir doch von unserer
japanischen Stereoanlage her... Wer sich langweilt und
Spezielles entdecken will, soll mal in "13's Reborn"
hineinhören. Ich belasse es bei meinem japanischen
Fernseher...
Daniel J.
Punkte:
5.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RITUAL STEEL – Invincible Warriors
Karthago Records/Non
Stop Music
Die deutsche im Jahre 2001 gegründete Formation
Ritual Steel hat sich traditionellem Old School-Metal
verschrieben. Nach diversen Querelen, bei denen es vor
Allem um Geld ging, splittete sich die Band in zwei
Gruppen: Ritual Steel und Titan Steel. Das neue Line Up
von Ritual Steel um Martin Zellmer (einziges Urmitglied
und Drummer), John Cason (Vocals), Sven Boege (Gitarre)
und Stefan Ikert (Bass) spielte den vorliegenden
Tonträger ein. Die Texte sind richtig schön
klischeebehaftet und handeln von den in dem Stil
bekannten Themen, was Titel wie "Killer Attack"
(deutlich an Judas Priest's Painkiller angelehnt), "The
Witch" oder "A Hell Of A Knight" hervorbringt. Man merkt
ganz klar den starken Einfluss von den Metal-Göttern um
Rob Halford. Speziell der Gesang von John Cason erinnert
deutlich an den genialen Sänger von der Heavy
Metal-Legende. Sehr geile Refrains, welche sich von den
meisten typisch deutschen Metalbands positiv abheben.
Musik für Männer, nicht für Memmen! Leider klingt alles
ein bisschen hölzern und fliesst nicht so richtig. Die
Songs sind sicher nicht schlecht aber gehen nicht
einfach so richtig ins Ohr rein. Was auch für die
instrumentalische Seite der Stücke gilt: Es hat wirklich
gute Ansätze und auch die Riffs klingen gut, aber das
Zusammenspiel klingt manchmal nicht ganz harmonisch. Die
Breaks in den teilweise überlangen Songs (bis 12 Min.)
klingen abgehackt. Der Tonträger klingt eher nach
Übungsraum als nach Profiproduktion, und es kommt nicht
an das vorangegangene Hammerwerk "Blitz Invasion" heran.
Wer auf richtigen Old School-Metal aus dem Underground
steht, der wird sicher begeistert sein, aber es gibt in
dem Bereich qualitativ bessere Bands.
André
Punkte: 5.0 von 10
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27.90 SFr.
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FENRIS – Fill The Void
Source Of Deluge
Die Norddeutsche Formation Fenris aus Bremerhaven
ist schon seit Mitte der 90er Geschichte. Auf einen
einzigen Output brachte man es: "Fill The Void" erschien
erstmals 1994 und wurde nun Wiederveröffentlicht.
Musikalisch bewegt sich die Truppe im progressiven Power
Metal-Bereich. Die sechs Songs (darunter das
neunminütige "The Thought") sind im Ansatz gar nicht
schlecht. Unverkennbar ist aber, dass es sich dabei um
einen ersten Gehversuch handelt. Das Songmaterial wirkt
unausgegoren, die manchmal durchaus guten Ideen nicht zu
Ende gedacht. Die Musiker beweisen fundiertes,
technisches Können. Zu sehr konzentriert man sich aber
auf die Instrumentalisierung und erstickt die Songs mit
unnötig viel kompliziertem Gefrickel. Ein weiterer
Minuspunkt sind die Vocals: Der Sänger verfügt einfach
nicht über das nötige stimmliche Format. Die Substanz
ist zu gering, um Akzente zu setzen. Auch die Produktion
lässt Professionalität vermissen. Der Sound wurde
offensichtlich Opfer eines geringen Budgets. Warum bei
der Wiederveröffentlichung dieses Manko nicht ausgemerzt
wurde, ist Schleierhaft. Das Album dürfte schon vor 13
Jahren kaum jemandem aufgefallen sein. Es ist
anzunehmen, dass dies nun wieder passiert. Der
eigentliche Grund des Re-Releases ist somit nicht ganz
klar, da auch von einer Reunion der Band nichts bekannt
ist. Somit bleibt die Scheibe höchstens für Prog
Metal-Alleskäufer interessant.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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THYRUZ – Northern Blasphemy
Twilight/Non
Stop Music
Wieder einmal beehrt uns ein norwegisches Black
Metal-Kommando mit ihrem Debutalbum nach sage und
schreibe 5 Demos. Die 1999 gegründete Band sass zwar
auch noch etliche Male im Gefängnis, was sie aber
anscheinend nicht daran hinderte, Musik zu fabrizieren.
Eigentlich gibt es bei diesem Album relativ wenig zu
sagen was nicht bereits bei anderen
Schwarzmetallkapellen gesagt wurde: Schnell, böse,
relativ monoton, aber definitiv in keiner Weise was
Neues. Die Stimme von Sänger Hedin Varf ist nicht
besonders abwechslungsreich und der immer gleich
klingende Scream auch nicht gut. Der Drummer brettert
auf seinen Fellen los wie ein tollwütiger Hund und macht
so seine Sache mehr schlecht als recht. Die Versuche,
Abwechslung mit Tempoabweichungen und Bombastik zu
erreichen ging völlig in die Hose, denn obwohl die 5
Norweger langsamere Parts einschliessen und danach
wieder wüten wie kranke Hühner, kann diese Variation
nicht positiv bewertet werden da sie einfach nicht gut
gemeistert wurde. Auch die majestätischen und
bombastischen Parts ähneln eher einem gescheiterten
Versuch, an Abwechslung zu gewinnen, und so verlieren
Thyruz sogar noch ihre Kälte, die sie bei den meisten
Songs recht stark hingekriegt hatten. Alles in allem
kann man den Norwegern ein Auge zudrücken, da es sich um
das Debutalbum handelt, aber ihre Musik kling überhaupt
nicht eigenständig und ohne genau diese Eigenständigkeit
wird man es im Black Metal-Bereich nie zu was Grossem
bringen.
Yannick S.
Punkte:
5.0 von 10
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27.90 SFr.
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MORTEM ANIMALIUM– Le Culte Des Animaux Morts
Eigenvertrieb
Der Promotext verrät: MA aus dem fernen, fernen
Wallis sind eine aufstrebende, engagierte Death
Metal-Band, welche nach vierjähriger Existenz nun ihr
erstes Demo abliefert – und gleich ihren eigenen Kult
begründet. Zuallererst – die Jungs sind schnell. Sehr
schnell sogar. Schon der Opener "Legion" brettert so
etwas von los, dass es eine reine Freude ist. Das Ganze
wird leider durch die Tatsache relativiert, dass der
Vierer mangels passenden Drummers einen Drumcomputer
verwendet. Auf der anderen Seite ermöglicht diese
Arbeitsweise eine Dichte und Geschwindigkeit, welche
physisch natürlich nie zu erreichen wäre. Dass sich die
Band nicht allzu ernst nimmt, zeigt das (übrigens
geniale) Bandphoto sowie Songtitel wie "Hymnos Rituales
De Bierra" (übrigens der wohl dynamischste Song des
Werks, mit doomigem Intro). Soundtechnisch wird für
moderne Demo-Verhältnisse Konkurrenz-fähiges Geboten,
Finessen gehen im Nonstopgeprügel natürlich gnadenlos
unter. Dem Speed-Riffing der Gitarristen weicht
notgedrungen jedes Feeling für Melodie, die relativ
kurzen Songs lassen auch nie das berauschende Gefühl der
Monotonie technisch ähnlich arbeitender Black
Metal-Bands entstehen, die Musik wirkt vor allem
hektisch. Trotzdem: Würde MA häufiger auf die Bremse
treten, häufiger mit feinen Melodien (wie z.B. bei
"DCD") arbeiten, so könnten die Tatsachen, dass sowohl
von Seiten der Instrumentalleistung wie auch des
Keifgesangs alles im grünen Bereich ist zu einer
interessanten Entwicklung führen. Vielleicht sollten die
vier Herren das Ganze auch einfach ernster nehmen...
Kontakt: sacapouf@yahoo.fr
Phil
Punkte: keine Wertung
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CRUDE - One More Day
Eigenvertrieb
Ach da schau her - mal wieder ein Stück Schweizer
Kulturgut: Crude gibt's seit knapp vier Jahren, das
Quintett spielte jüngst im Rahmen des MyCoke-Wettbewerbs
am Openair St. Gallen und veröffentlicht nun mit «One
More Day» ihren ersten, fünf Songs umfassenden,
Tonträger. Gleich beim ersten Riff wird klar, dass es
sich hier nicht um eine professionelle Produktion
handelt - die Band konnte zwar in den Räumlichkeiten des
SAE in Zürich aufnehmen, doch «One More Day» verfügt
trotz der relativ guten Ausgangslage nur über einen
begrenzt soliden Klang. Auch songtechnisch kann die Band
leider nicht überzeugen, sämtliche Songs tuckern zwar im
angenehmen Alternative-/Melodic-Rock-Gefilde herum,
klingen aber leider auch zu konstruiert und mindestens
so oberflächlich und verklemmt. Hie und da kucken zwar
einige interessante Hooks und Fills hervor, aber das
hilft natürlich noch lange nicht, um den Rest des
durchschnittlichen Materials aufzuwerten. Klarer Fall:
Motivation und Verlangen scheint vorhanden zu sein,
bloss mit dem Songwriting happert es noch, gerade wenn's
um Gitarrenriffs und Arrangements geht. Und genau mit
diesem Punkt begehen Crude den selben Fehler wie der
grösste Teil der Schweizer Szene: Die Band orientiert
sich einfach zu sehr an den amerikanischen Vorgaben.
Jungs, nehmt den Finger aus dem A****, und drückt mal
ein wenig auf's Gaspedal!
El Muerte
Punkte: keine Wertung
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RAVENCULT – Temples Of Torment
Dark Essence Records/Non
Stop Music
Dass es in Griechenland nicht nur sonnige Gemüter
gibt beweisen Ravencult, welche mit ihrem rohen Black
Metal die Menschheit infizieren wollen. 'Nicht lange
fackeln, gleich draufhauen', so ertönt der Opener "The
Sigil Of Baphomet" in gehobenem Tempo mit einem
'schmutzigen Flair' und der Erinnerung an die einstigen
Zeiten, als Black Metal-Bands noch im Untergrund
hausten. Kaum in Fahrt wird man durch "In Times Of
Demise" wieder ausgebremst, Ravencult drosseln das Tempo
und fahren auf der Black'n'Roll-Schiene mit kurzem
Aufrülpsen auf Tempo 120. Die Riffs erklirren mit "Onslaught
Command" wieder im gehobenen Freundeskreis der rasenden
Zeitgenossen, was im anschliessenden "Blessed In Heresy"
fortgeführt wird. Nun, nach den ersten vier Songs baut
sich zwar eine Stimmung des Bösen auf, aber ich werde
weder vom Hocker wegfegt noch kann ich meinen Hals um
360 Grad drehen. Der Zweite Teil von "Temples Of Torment"
verspricht leider keine Verbesserung, zwar blitzen immer
wieder dunkle Nachtstrahlen am Horizont auf doch leider
ist die Landschaft dermassen langweilig und
gleichförmig, dass man die Lust und das Interesse
verliert. Vielleicht liegt dies auch an einer gewissen
Übersättigung oder zu hohen Erwartungen, welche
heutzutage gehegt werden. Einen gewissen Nostalgiepunkt
kann ich vergeben, doch für mehr als typischen Black
Metal-Durchschnitt reicht es mir hier nicht.
R.K.
Punkte: 4.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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EISREGEN - Blutbahnen
Massacre Records/Musikvertrieb
Es scheint in der Natur der Dinge zu liegen, dass
Eisregen mit ihren Alben konsequent auf dem deutschen
Index landen. Der Vorgänger "Wundwasser" wurde zwar erst
im Februar dieses Jahres auf die Liste gesetzt, trifft
dort aber auf alte Bekannte wie etwa "Krebskolonie" und
"Farbenfinsternis". Die zuständige Stelle argumentiert
mit Begriffen wie 'frauenfeindlich', 'menschen-verachtend'
und 'sozialethisch desorientierend' und demonstriert
damit die Einfältigkeit der Bürokraten aufs Neue - die
Krux von Eisregen liegt schlicht darin, dass die Band
anstelle vieler Genrekollegen auf deutsche Texte
zurückgreift und somit den bequemen Leutchen vom Amt die
optimale Zielscheibe bietet. Zugegeben, wirklich
hochstehend sind die Texte auch diesmal nicht: Wenn
Michael 'Blutkehle' Roth den Amoklauf von Erfurt in "17
Kerzen am Dom" mit den Worten "Nur noch ein paar
Stunden, bis das Grauen beginnt / Steinhäuser durchdenkt
noch mal seinen Plan / Man hatte ihn vor kurzem der
Schule verwiesen / Nun wird er ihnen zeigen, was er
leisten kann" oder "Glock, die geile Glock / Sie liegt
fest in seiner Hand / Glock, die geile Glock / Mit der
verübt er seine Wahnsinnstat" mehr oder weniger
chronologisch umschreibt, bei "Frischtot" mit "Manchmal
geht die Liebe einen ganz speziellen Weg / Man fragt
sich soll man lachen oder weinen / doch dann ist es
ohnehin zu spät / Du fürchtest dich vor dem eigenen
Spiegelbild / An dessen Händen Blut und grauer Glibber
klebt" die Mordlust predigt, und bei "Schneuz den
Kasper" mit "Sag' das Leben ist wie eine Kaffeemühle, es
geht immer rund herum / Sag' Ja Junge, heute ist
Freitag, deine Sorgen bleiben stumm / Wenn das nichts
nützt, schneutz dir den Kasper / Schneutz in dir heftig,
Schneutz in dir hart / Dann scheint für dich wieder die
Sonne / Und die Vöglein singen in den Tag" die
Masturbation zelebriert, dann kann ich mir gut
vorstellen, dass sich die Band mit solchen
Stammtisch-Philosophien gleich selbst ins Abseits
manövriert - Index hin oder her. Was dann noch übrig
bleibt, ist ihr einfallsloses Gemisch aus Black, Death
und Dark Metal, vermischt mit epischen Pianoparts und
zweitklassigen Streicher-arrangements. Einerseits lässt
sich nun konstatieren, dass die Musik und die Texte mit
der Einfachheit einen gemeinsamen Nenner gefunden haben,
aber für Eisregen spricht dies definitiv nicht -
"Blutbahnen" ist ein Album ohne Boden, eine Sammlung von
Einwegsongs, die in etwa über den Halbwert einer
geplatzten Melone verfügen.
El Muerte
Punkte:
4.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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IRON FIRE - Blade Of Triumph
Napalm Records/Musikvertrieb
Ausdauer und Durchhaltevermögen ist ja löblich, aber
es gibt auch Menschen, die sich endlich mit ihrem
Schicksal abzufinden lernen müssen. Iron Fire, das
Langzeitprojekt des dänischen Shouters Martin Steene,
bestechen zwar durch metallische Kondition wie Konstanz,
doch schliesslich kann auch eine solch löbliche
Eigenschaft nicht darüber hinweg täuschen, dass es der
nordische Fünfer immer noch nicht zustande bringt, ein
wirklich starkes Album zu schreiben. Denn auch auf der
vierten Scheibe der Dänen, "Blade Of Triumph", machen
sich gute Tracks rar. Von den elf Nummern lassen sich
nämlich gerade mal vier als stark und einer als
annehmbar bezeichnen, während der Rest des Silberlings
im von den Nordmännern gewohnten, langweiligen Melodic/Power/True
Metal-Dreieck umherspringt, ohne im Geringsten Interesse
zu wecken. Im Gegenteil: Songs wie das eröffnende "Dragonheart"
mit seinen haufenweise aneinander gereihten
Klischeeriffs, das pathetische, an eine drittklassige
Blind Guardian-Kopie erinnernde "Jackal's Eye" oder die
sogar für meine, Rhapsody-gewohnten Ohren das Kitschmass
weit überschreitende Ballade "Legend Of The Magic Sword"
würden sich wohl prima als Brechmittel verkaufen lassen,
wozu auch Steene's meist nervende Gesangsleistung, die
wie immer angestrengter nicht sein könnte, beiträgt. Da
wirkt der superbe und druckvolle, von Frederik Nordström
(u.a. Dream Evil, In Flames u.a.) veredelte Sound wie
reine Verschwendung. Nur bei den rifflastigeren Tracks,
namentlich dem epischen "Bloodbath Of Knights" mit
seinen Orgelteppichen, dem donnernden "Dawn Of Victory"
oder dem brachialen "Steel Invaders" kann der geneigte
True Metal-Fan aufatmen und getrost seine Faust gen
Walhalla richten. Mit der Ausdauer sollte auch eine
Steigerung einhergehen, und die fehlt bei Iron FIre seit
ihrem 2000er-Debut "Thunderstorm"!
Kissi
Punkte: 4.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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BON JOVI – Lost Highway
Island Records/Universal Music
Nach dem schrecklichen, um nicht zu sagen
lächerlichen Cover des letzten Bon Jovi-Outputs "Have A
Nice Day" kommt das nunmehr zehnte Studioalbum der Jungs
aus New Jersey wenigstens optisch ganz ansehnlich daher.
Im Vorfeld der Veröffentlichung wurde gehört, dass die
Band auf "Lost Highway" Country-Einflüsse in ihren Sound
einfliessen lassen würde. Zu diesem Zweck wurde es in
Nashville aufgenommen und vom Genre Produzent Dann Huff
veredelt. Ob es nun als positiv oder negativ zu werten
ist, dass man schon sehr viel Fantasie braucht, um
Country-Klänge herauszuhören, ist wohl Ansichtssache.
Der Song "We Got It Going On" wurde mit der Formation
Big & Rich, die in der Country-Szene angeblich ganz
bekannt ist, aufgenommen. Dieser Track hat es dann auch
wirklich in sich: Ein grooviger, knackiger Song, wie man
ihn von Jon und Co. schon seit Jahren nicht mehr gehört
hatte, weit entfernt von Kitsch der Marke "Have A Nice
Day" oder "It's My Life". Leider bleibt es bei diesem
einen Titel, den man kritiklos gelten lassen kann. Alles
andere bewegt sich im leider seit Jahren für Bon Jovi
üblichen 08/15-Popgesülze mit Schwerpunkt im
Balladenbereich. Bei "Lost Highway" handelt es sich um
das lascheste Album der Band überhaupt, von Rock oder
gar Hard Rock ist, mit Ausnahme des erwähnten Tracks,
überhaupt nichts mehr vorhanden. Vielmehr hat man sich
selber zur Hausfrauenmusik-Band herabgespielt. Mit
diesem neuesten Album hat man wahrscheinlich auch die
letzten Sympathiepunkte der Fans von "Runaway", "Livin'
On A Prayer" oder "Dead Or Alive" verspielt.
Chris C.
Punkte: 3.5 von 10
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KILLCHAIN - One More Victim
Maintain Records
24 Minuten und 22 Sekunden dauernde, auf acht Songs
und zwei Minuten Intro/Outro beschränkte
Momentanstandpunktorientierung einer slovakischen
Jugendcombo. Und ich meine jung. Denn obschon Obituary
und Bolt Thrower Pate gestanden haben dürften, werden
sie (auf die Leistungen ihrer Schützlinge angesprochen)
aktuell noch eher müde herablächeln. Mehr oder weniger
Standartriffing mit dissonanten Pseudosoli und
mittelprächtiger Produktion wird in näherer bis weiterer
Zukunft aber auch nicht gerade den Nerv der Szene
treffen. Will jetzt aber nicht heissen, dass "One More
Victim" eine schlechte Platte sei, denn sie ist den
Umständen entsprechend gut eingespielt. Wäre aber nicht
mindestens die Drumarbeit um Variabilität versucht,
könnte die ganze Sache echt peinlich werden. Und dass
einen das grosskotzige Infoblatt Spielfreude versprochen
hat nehm ich ebenfalls persönlich, denn davon ist nicht
gerade viel bemerkbar. Nächstes Mal lieber ein paar
Monate mehr proben, das Ergebnis wird allen Beteiligten
weniger weh tun.
HaRdY
Punkte: 3.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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