CD-Reviews Juli2009
Wertung:
  9.0 bis 10 Kaufempfehlung.         7.5 bis 8.9 Gut.
  4.0 bis 7.4 Vor Kauf reinhören.    0.0 bis 3.9 Nicht empfohlen.
AUGURY - Fragmentary Evidence
Nuclear Blast/Warner
Die Überraschung des Monats heisst Augury, kommt aus Kanada und hat mich dermassen aus den Socken gehauen wie selten ein Album zuvor. Irgendwo in der Schnittmenge von Opeth, Atheist, Aborted und Cynic schaffen es die fünf Herren, überschäumende Kreativität mit unanständig hohem technischen Niveau und fast schon paradoxer Eingänglichkeit zu verschmelzen. Und ja, ich weiss, es wird 'gefrickelt' (Scheisswort), und ja, jazzige Elemente sind ebenfalls vertreten! Aber löst euch nur einmal von diesen 'Schimpfworten' und macht euch auf zu neuen Gestaden, denn "Fragmentary Evidence" ist eine nahezu perfekte Blaupause für ein in technischen Death Metal verpacktes Stück gute Musik geworden! Nicht zu poliert und nicht zu beschissen gemixt, einfach angenehm zu hören. Variabler Gesang durch verschiedenste Stilistiken - plus einem mit einer betörenden Frauenstimme versehenen Mikro-Duett in "Brimstone Landscapes" - beschert einem über die ganzen 55 Minuten Kurzweile. Gitarren, Soli und Schlagzeug sind auf hohem Level super, müssen aber gegen den dominanten, verspielten Bass den Kürzeren ziehen. Ich muss neidlos zugeben, dass mir deswegen meine Kinnlade mehr als einmal den Dienst versagt hat! Der Junge muss einer der Top 5 in der Über-Bassistenliga sein, echt nicht von dieser Welt! Man merkt es, ich bin begeistert von diesem Album, begreife noch nicht, wie ein derartiger Meilenstein bei Metal Blade rauskommen konnte und hoffe inständig, dass ich wenigstens Augury betreffend nicht alleine auf dieser Welt bin.
HaRdY
Punke: 9.2 von 10
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AHAB – The Divinity Of Oceans
Napalm Records/Musikvertrieb
Nach ihrem wirklich herausragenden Debut „The Call Of The Wretched Sea“, welches von meiner Seite her ziemlich gut bewertet wurde, war es nun an der Zeit, dass Ahab eine neue Scheibe an die Oberfläche der Meere bringen. Langsam und gemächlich beginnt „Yet Another Raft Of The Medusa (Pollard’s Weakness)“, wie wenn nun nach dem Walfänger-Epos, welches mit der ersten Scheibe vertont worden ist, nun eine Ruhe einkehrt, die trügerischer nicht sein könnte. Und tatsächlich, nach wenigen Augenblicken bricht eine Flut von salzwassergetränktem Doom über den Hörer herein, dass man zuerst nicht mehr weiss, wo oben und unten ist. Musikalisch wird man nur schon bei diesem ersten Track unter Wasser getaucht, nach oben gezerrt und wieder losgelassen, so dass man unweigerlich in den dunklen Untiefen der Meere versinkt. Interessant ist hierbei auch, dass mit dem cleanen Gesang ein Gegengewicht zu den Growls hergestellt wird, das passender nicht sein könnte und eine dermassen heftige Gänsehaut erzeugt, dass jeder Stachelrochen grün vor Neid wird. Beim titelgebenden Track wird diese Soundlandschaft konsequent fortgesetzt, man treibt auf den Meeren, klammert sich an allem fest, was sich irgendwie anbietet und muss immer wieder unangenehme Situationen über sich ergehen lassen. Hierbei sind die klagenden Vocals wieder ein Punkt in der Soundgestaltung, der eine ganz eigene, düster-verzweifelte Atmosphäre erschafft, die rein mit Growls nicht zu erreichen wäre. Generell lässt sich jetzt schon sagen, dass „The Divinity Of Oceans“ nicht mehr so drückend-deftig wie sein Vorgänger daherkommt, sondern mehr auf Verzweiflung und ohnmächtiger Schicksalsergebenheit beruht. So fällt auch auf, dass viele Parts melodischer sind, beinahe schon progressiver, und sich mit den bekannten härteren Teilen abwechseln. Dies mag mehr Aufmerksamkeit vom Hörer abverlangen, aber für Seetang-Fastfood waren Ahab ja noch nie bekannt. „Tombstone Carousal“ erinnert dagegen mit seinen groovenden Parts an die Überväter von November’s Doom und stellt eine nette Abwechslung dar, wobei auch diese Geschwindigkeit nicht lange vorhält und durch ätherische Soundkonstellationen ergänzt wird. Im Grossen und Ganzen lässt sich konstatieren, dass Ahab mit ihrem neuen Album einen grossen Schritt vorwärts gemacht haben, der aber nach wie vor die alten Trademarks nicht aussen vor lässt sondern durch die Neuerungen ergänzt wird. Fans des ersten Albums könnten eventuell enttäuscht werden, da das drückende Element nicht mehr dasselbe ist wie auf „Call Of The Wretched Sea“, dennoch: Ahab erzählen weiterhin meisterlich Geschichten von der hohen, weiten See, die allesamt mehr Niveau und Klasse beinhalten als alle Märchen sogenannter Möchtegern-Piraten wie diejenigen von Alestorm oder Swashbuckle. Absoluter Kauftipp für alle, die mit Funeral oder auch Nautik Doom auch nur ein bisschen was anfangen können und echte Erzählkunst zu schätzen wissen!
Toby S.
Punkte: 9.1 von 10
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<CODE> – Resplendent Grotesque
Tabu Records/Irascible
Void, DHG und At The Gates sind nur ein kleiner Teil der Bands, in denen die Mitglieder von Code ihr Unwesen trieben. Die britisch/norwegische Truppe veröffentlicht mit "Resplendent Grotesque" ihr zweites Album. In der Black Metal-Szene sind sie mit Bestimmtheit kein unbeschriebenes Blatt, und doch hört man nicht sonderlich viel von den Jungs. Vielleicht liegt das daran, dass <Code> nicht wirklich dem Black Metal zuzuschreiben sind, sondern viel mehr eine eigene kleine Einheit bilden, zu der ich auch Bands wie Borknagar und Enslaved zähle. Einen genauen Begriff für die Musik wäre sinnlos, und auch die Musik zu beschreiben fällt mir nicht leicht. Experimenteller, melancholischer, zum Teil sogar poppiger Schwarzmetall, gespickt mit Progressivität und Emotionen. Old School-Black Metal-Fanatiker kommen hier garantiert nicht auf ihre Kosten, was aber nicht heissen soll, dass ihr das Album links liegen lassen sollt. Viel mehr sollte man genau diese Art von Musik viel mehr hören, <Code> zeigen, zu was Black Metal fähig ist, was Black Metal auslösen kann und wieviele Gefühle man in dieser extremen Musik miteinbringen kann. Die Stimme von Kvohst ist unglaublich: Er verzaubert den Hörer mit seiner gewaltigen, emotionsgeladenen Cleanstimme und krächzt sich dann wieder in typischer Black Metal-Manier die Seele aus dem Leib. Aus meiner Sicht können sich die meisten Sänger noch eine grosse Scheibe von Kvohst abschneiden, denn er hat es wirklich geschafft, Gefühle in die Stimme einzubringen und auch zu vermitteln. Technisch sind die Jungs so oder so 1A. Auch die Experimentierfreude, die das Album trotzdem niemals fröhlich macht, sondern im düsteren, traurigen Touch weiterleben lässt, ist absolut meisterlich. Wenn man im Black Metal-Genre von Jazzeinflüssen oder Dramatik redet, wird sich wohl dem einen oder dem anderen den Magen umdrehen, aber <Code> machen ihre Sache so genial und sind mit voller Überzeugung am Werk, dass man nur gratulieren kann und sich das Werk wieder und wieder anhören will.
Yannick S.
Punkte: 9.0 von 10
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RIVERSIDE - Anno Domini High Definition
InsideOut Music/SPV
Nach der "Reality Dream"-Trilogie schlagen nun Riverside ein neues Kapitel auf. Diesmal geht's um den rasenden Fortschritt unserer Gesellschaft und die Opfer dieser unweigerlichen, vernichtenden Entwicklung. Demensprechend klingt das neue Werk auch einiges härter und aggressiver als die drei Vorgänger-Alben. Die Gitarren sind stark verzerrt, der Bass wummert kräftig und die Keys orgeln zum Teil wild an die 70er erinnernd aus den Boxen. Der Sound widerspiegelt genau das Thema des Longplayers. Startet der Opener "Hyperactive" noch ziemlich ruhig, entwickelt sich das Teil dann in ein wildes abwechslungsreiches Prog-Abenteuer der Sonderklasse. Natürlich gibt's hier auch die allseits so beliebten, typischen Riverside-Momente, zwar eher als kürzere Parts wie beim starken "Driven To Destruction", und auch die klasse fliegenden Guitar-Soli von Piotr Grudziski sind immer noch vorhanden. Klasse auch das harte Gitarrenriff bei "Egoist Hedonist", das sich mit herrlichen Hammond-Sounds ergänzt. Auch die eingebauten Bläser-Arrangements passen hervorragend zum wilden, sehr abwechslungsreichen Song. Das sehr ruhig beginnende, 11-minütige "Left Out" bringt dann alles zum vorschein, was die Fans an Riverside lieben; ein herrlicher Song. Auch der fast 12-minütige, letzte Track "Hybrid Times" lässt keine Wünsche offen und zeigt nochmals die volle musikalische Breite der Polen, wobei Sänger Mariusz Duda hier eine besonders gute Figur abgibt und von leise-zart bis sehr aggressiv sein ganzes Gesangsspektrum auslebt. Von ganz ruhigen Keyboard-Parts bis zu knallharten Double base- und Gitarren-Attacken wird hier alles abgedeckt, was der Proggie liebt. Riverside sind wirklich echte Qualitätsgaranten, viel zu schnell sind die 44 Minuten und 44 Sekunden vorbei und es bleibt dem Zuhörer nichts anderes übrig, als wieder auf Play zu drücken und das grossartige Ereignis von vorne zu starten.
Crazy Beat
Punkte: 9.0 von 10
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SYRACH – A Dark Burial
Napalm Records/Musikvertrieb
Schnörkellos, fies, hart und ohne jegliche Kompromisse – so könnte man den Sound von Syrach Anno 2009 beschreiben. Doom Metal, der sich aber keineswegs nur dahinschleppt sondern im Mid Tempo gehalten ist und ohne jegliche Spielereien auskommt und dennoch abwechslungsreich klingt, das muss man erst mal erreichen. Nur schon der Opener „Curse The Souls“ frisst sich unnachgiebig in die Gehörgänge, hart und dennoch melodisch, jedoch immer auf einer bestimmten Ebene verweilend und nicht ausufernd, so growlt sich auch Sänger Ripper durch die Tracks, als gäbe es keinen Morgen mehr. Erst gegen Ende des ersten Stückes jaulen die Gitarren, als wollten sie metaphorisch gesehen all die verfluchten Seelen widerspiegeln, die im Lied angesprochen wurden. Und die mehr als neun Minuten verfliegen sehr schnell, man nimmt sie gar nicht wahr, was ein sehr gutes Zeichen ist und für die Professionalität von Syrach spricht. „The River’s Rage“ hingegen ist kürzer gehalten, besitzt aber mehr Groove als sein Vorgänger, während Ripper trocken und immer noch verständlich sich den Schmerz und die Dunkelheit von der Seele grunzt. A propos: Nicht nur grunzen kann der gute Herr, auch flüstert und erzählt er, was der Atmosphäre mehr als nur zuträglich ist. „A Moruner’s Kiss“ ist mit mehr als 11 Minuten das längste Stück der Scheibe, was auch absolut seine Berechtigung hat, denn hier kommen alle Facetten des melodiösen Death/Doom Metals zum Tragen, und wiederum beweisen Syrach, dass man zwar sehr viel Melodie einbauen kann, ohne dass der rote Faden der Songs verloren geht und sich die Gitarren nur noch einen abfrickelt. Wer auf das eben genannte Gemisch steht und sich nicht scheut, einer absolut gnadenlosen Walze zu stellen, der wird mit einem speziellen, uralt klingenden, dennoch modern daherkommenden und einfach erwachsen klingenden Stück Metals belohnt. Absolut empfehlenswert!
Toby S.
Punkte: 8.9 von 10
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CHRIS CAFFERY – House Of Insanity
AFM Records/Musikvertrieb
Wer heute immer noch den mehr oder weniger offiziell aufgelösten Savatage nachtrauert, macht irgendetwas falsch. Klar wird man die Truppe nicht mehr so schnell zusammen auf einer Bühne Klassiker wie "Jesus Saves", "Believe" oder "Hall Of The Mountain King" spielen sehen. Mit den aus der Asche hervorgegangenen Transsiberian Orchestra, Jon Oliva's Pain, Circle II Circle und dem Solo-Projekt von Chris Caffery gibt es aber gleich vier Gruppen, die das Erbe der Amerikaner mit neuen Alben in die heutige Zeit tragen. Das Schöne dabei ist, dass jede Band den Sound respektvoll um neue Facetten erweitert, ohne dabei die Wurzeln zu verleugnen. Und so ist es auch auf dem vierten Soloalbum von Chris Caffery. "House Of Insanity" atmet geradezu den Geist alter Savatage. Dazu kommt, dass, ähnlich wie Jon Olivas Stimme, auch diejenige von Caffery irgendwo zwischen unmelodischem, mühevollem Gekeife und melodischem Gesang schwankt. Beides benutzt der talentierte Gitarrist gezielt, um damit eine starke Spannung zu erzeugen. In seltenen Momenten probiert er sich sogar an hohen Schreien und droht da fast zu scheitern. Aber eben nur fast. Dazu kommen abwechslungsreich arrangierte Songs mit Killer-Riffs und grandios kreischenden Gitarrensoli. Das Album rockt sich durch 13 Songs und hat mit "Madonna" auch einen melancholischen, zerbrechlichen Song mit wunderschönem, zweistimmigem Gesang. Die zweite Ballade "Winter In Hamburg" löst erst schmunzeln über seine Verbindung aus Schnulze, Epik und Text aus, bevor man sich über die plötzliche Wendung im Mittelteil wundert. Von den harten Stücken fällt das flotte "Seasons Change", der Titelsong und das von Keyboardgeklimper getragene "Solitaire" auf. Bei Letzterem singt gar Ex-Savatagier Zak Stevens ein Duett mit Caffery, wohl wissend, dass es sich um keine Ballade handelt. Eher gewöhnungsbedürftig ist "No Matter What", welches mit südländischem Gitarrensolo beginnt und dann doch noch einigermassen schwer stampfend den Rank kriegt. Als Bonustrack hat Chris Caffery zum Schluss noch Bob Marley's "Get Up, Stand Up" gecovert. Ein lustiger Track, weil der Gitarrist zwischendurch versucht, im Jamaica-Englisch zu singen und die Band sich nicht richtig entscheiden kann, ob sie jetzt Reggae oder Metal spielen will. Dabei hört man den Spass besonders gut raus, den die Band beim Einspielen des Albums hatte. "House Of Insanity" ist ein gutes Savatage-Album mit einer positiven Ausstrahlung, das jedem eingefleischten Fan der Amerikaner gefallen dürfte, sofern er sich mit dem Gesang anfreunden kann. An die Glanztat von Jon Oliva's "Maniacal Rendering" kommt es allerdings nicht heran.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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HEEL - Chaos And Greed
CMS-Rivel Records
Anders als ihre bemitleidenswerten Labelkollegen Reinxeed gehen Heel (stammen auch aus Schweden) ans Werk. Deutlich metallischer und progressiver lässt man es bereits beim guten Opener «Chaos And Greed», dem zweiten Longplayer nach «Evil Ways» von 2007, krachen. Gitarrist Marcus Elisson wandert dabei etwas auf den Spuren von Master Malmsteen, während die Phrasierungen von David Henriksson gut bei Bruce Dickinson aufgehoben sind. Keyboarder David Jonasson setzt sein Instrument meist dezent und darum effizient im Gesamtsound von Heel ein. Je länger ich der Mucke der Nordländer lausche, desto mehr kommt mir die Schweizer Band Kirk in den Sinn, die zur Zeit leider nicht (mehr) aktiv ist. Auch das geile «Sons Of Thunder» haut in die gleiche Kerbe und bisher gibt es eigentlich keine Ausfälle zu bemängeln. Das Nachdenken über Bands mit vergleichbarem Sound führt mich definitiv zu den ebenfalls nicht mehr existierenden Power Metallern von Stygma IV (aus Österreich!) und den frühen Ivanhoe. Produktionstechnisch ginge es wiederum im Bereich Drum klar eine entsprechende Stufe besser, aber grundsätzlich kann sich «Chaos And Greed» sehr wohl hören lassen. Keiner der insgesamt 13 Songs (!) mit über 70 Minuten Spielzeit fällt irgendwie gross ab. Trotzdem fehlt mir bei Heel der berühmte, letzte Zwick an der Geisel, der aus einem sehr guten ein eben herausragendes Album macht. Wer auf melodiös ausgerichtetes Gebretter mit ein paar progressiven Spritzern steht, kann hier allerdings bedenkenlos zugreifen. Lediglich eine herzerweichende Hammer-Ballade sowie der ultimative Killer-Track finden sich hier nicht, aber wenn es dafür sonst keinerlei Hänger zu verzeichnen gibt, ist dem Anspruch guter Musik längst Genüge getan. Reinhören ist hier Pflicht!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
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TASTELESS - Empty Buildings Standing Still
Saïko Records
Beim Begriff 'Schweizer Rock' ziehen viele da draussen im Handumdrehen die Nasen hoch - zu schmerzhaft war die Konfrontation mit den durch die Medien heraufbeschworenen Botschafter dieser Musik. Dass aber neben der flauschigen Welt von Plüsch und Konsorten eine ganze Reihe an Künstlern unnachgiebig unser Land in Sachen Glaubwürdigkeit und kreativem Schaffen verteidigt, sollte allerdings spätestens seit Favez und Co ein anerkannter Fakt sein. Das Fribourger Label Saïko Records spielt dabei vor allem in der Welschschweiz eine nicht ganz unerhebliche Rolle: Hat es uns in der Vergangenheit bereits mit Perlen von Künstlern wie Make It Pink, Underschool Element und Black Cargoes beglückt, so steht diesmal der aktuelle Release von Tasteless auf dem Programm. Die Band konnte in der Vergangenheit bereits einige Achtungserfolge wie etwa Plattendeals im Ausland und komplette Tourneen verbuchen, hat sich aber die letzten Jahre etwas rar gemacht. Offensichtlich wurde diese Zeit aber konstruktiv genutzt, denn nach dem Abgang der Cellistin haben sich Tasteless nun auf die klassische Quartetts-Konstellation geeinigt und zelebrieren die Reduzierung auch auf musikalischer Ebene: weg mit überflüssigen Elementen, hin zu direkteren Strukturen. Die Produktion von "Empty Buildings Standing Still" geht mit diesem Credo zwar nicht immer Hand in Hand und wartet auch mal gerne mit elektronischen Spielereien auf, aber die Konsistenz der zehn gebotenen Songs besteht klar aus einer ordentlichen Basis Rock'n'Roll. Die beiden Opener "Revelations" und "Enemy" klären dabei auch gleich am direktesten auf, maximal 3.5 Minuten wird hier jeweils bodenlos abgerockt, Gefangene werden keine gemacht – wozu auch? Beim darauf folgenden "Rebirth" tauchen erstmals etwas melancholischere Züge auf, "Silent" kriegt dann aber glücklicherweise die Kurve und besteht als perfekt auf den Punkt geschriebener Mid Tempo-Song. "Eight" zählt zusammen mit "Son" zu den ausgefallensten Tracks dieser Scheibe - während der erstgenannte Post Rock-Spielereien und flächige Delay-Gitarren zulässt, verleitet der zweitgenannte Song zum gedanklichen Abdriften in Western-ähnliche Gegenden... Das simple Gitarren-Intro spricht hier Bände. Am Ende der Scheibe wird dann bei "This Time" noch das unvermeidliche Piano mit ein paar simplen Akkorden herbeizitiert, aber auch hier umgehen Tasteless den Balance-Akt äusserst filigran. Mit "Empty Buildings Standing Still" gelingt Tastless ein überraschend solides und auf Understatement getrimmtes Stück helvetische Rock-Musik, das nebst dem ausserordentlichen Songwriting auch mit einer durchdachten und detailreichen Produktion aufwartet - es bleibt abzuwarten, wie das Ganze in der Live-Form wirkt, die Band werde ich mir für die angekündigten Shows diesen Herbst sicher nicht entgehen lassen!
El Muerte
Punkte: 8.5 von 10
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AMON DIN - Where The Dreams No Longer Exist
Manitou Music/Non Stop Music
Serbien ist schon lange für seine beeindruckend gute Metalszene bekannt, welche hin und wieder auch richtig grossartige Bands bis ins Ausland schwemmt. Eine von ihnen ist Amon Din, bestehend aus fünf jungen Männern, darunter die Gebrüder Šarcevic. Einer der beiden sorgt für richtig schön tiefe Growls, welche den Konsum von Ricola Bonbons aufs Maximum treiben dürften. Der andere kümmert sich mit starken Gitarrenklängen für die richtige instrumentale Begleitung und hat dabei vom Rest der Band stabilen Rückenwind. Es ist erstaunlich, wie harmonisch Amon Din Death Metal der alten Schule mit eher neuartigem Melodic Death Metal vermischen, denn diesen Spagat kriegt nun wirklich nicht jeder hin! Auch den abwechslungsreichen Mix aus rasant und langsam kriegen sie problemlos hin. Interessant für Fans aus der Balkanregion dürften Songs wie "Of Cadavers And Scum" oder "When The Sky Is Bleeding" sein, wo man (wahrscheinlich nicht ganz ohne Schmunzeln) typisch balkanische Klänge heraus hört, die normalerweise eher von Harmonikas erzeugt werden; Schlangen-beschwörermusik würde es der Westeuropäer wohl nennen. Alles in allem haben wir es mit einem echt gut gelungenen Release zu tun, an dem man nicht viele Makel finden wird. Die Aufnahme ist zwar nicht ganz hundertpro sauber, aber gerade das macht das Album dermassen sympathisch, denn genau dadurch klingt "Where The Dreams No Longer Exist" trotz aller spielerischen Korrektheit und instrumentaler Professionalität nicht blutleer. Ein weiterer Sympathiepunkt ist der in serbischer Sprache gehaltene Track "Ime i krv" (Name und Blut), welcher dem Album den genau richtig portionierten Klacks Exotik gibt. Behalten wir Amon Din im Auge, denn hier steckt eine Menge Potenzial drin!
Maiya R.B.
Punkte: 8.3 von 10
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JOLLY - Forty Six Minutes, Twelve Seconds Of Music
ProgRock Records
Jolly sind New Yorker und zelebrieren hier eine interessante Mischung aus Alternative und Prog Rock, wobei man das nicht so einengen kann. Nach eigenen Angaben kommen die Einflüsse der Band von Gruppen wie Depeche Mode, Radiohead, Mike Patton, Muse, Meshuggah, Tool und Type O Negative. Das Debut der Amis dauert 46 Minuten und 12 Sekunden, und genau das ist ja auch der Albumtitel, find ich irgendwie noch recht orginell. Von der Musik her klingt kein Song wie der andere. Viele markante Wechsel findet man nur schon bei den einzelnen Tracks, das merkt man schon beim opener "Escape From DS-3", da kommt am Anfang ein ziemlich volles Gitarrenbrett, um dann Platz zu machen für eine ruhige, atmosphärische Phase, und das Wechselspiel dauert dann den ganzen Song lang an. Und so geht's weiter durchs ganze Album hindurch. Irgendwie erinnern mich die Amis auch etwas an die Polen von Riverside, die ja auch oft sehr melancholisch und etwas düster klingen, eigentlich ja genau die falsche Musik für diese warme, helle und freundliche Jahreszeit. Das Teil müsste definitiv im Winter erscheinen. Na ja, aber trotzdem ist "Forty Six Minutes, Twelve Seconds Of Music" ein sehr starkes Werk geworden, das mit seinem musikalischen Auf und Ab nach einigen Durchläufen durchaus zu begeistern vermag. Solltet ihr auf jeden Fall mal antesten!
Crazy Beat

Punkte: 8.2 von 10                               Hier bestellen für 23.90 SFr.
SUFFOCATION – Blood Oath
Nuclear Blast/Warner
Die Begründer des Brutal/Death Metal-Genres sind schon seit beinahe zwanzig Jahren am Werk und zeigen noch immer überhaupt keine Anzeichen von jeglicher Müdigkeit. Vor kurzem sind die New Yorker zu Nuclear Blast gewechselt, was bis jetzt aber keine grosse Veränderung im Gesamtbild mit sich gebracht hat. Ihr neustes Werk "Blood Oath" haut genau so rein wie die fünf Vorgänger, wobei jedoch die Atmosphäre etwas düsterer ist. Dies kommt vor allem dadurch, dass die Musik noch etwas gitarrenlastiger geworden ist und die Riffs schwerer und etwas schleppender daherkommen als gewohnt. Ansonsten ist "Blood Oath" ein weiterer Schritt nach vorne, wobei man nie die Wurzeln aus den Augen verliert; Tieftonmeister Derek spielt sich wie auf "Suffocation" seine Finger blutig, Taktgenie Mike verarbeitet die Blasts so präzise wie ein Schweizer Uhrwerk und die beiden Gitarrengurus Terrence und Guy flirten mit ihren Saiteninstrumenten wie eh und je. Franks unverkennbare Stimme gibt das gewisse Extra und schafft es, einem das noch verbliebene Gehör wegzupusten. Ein wenig ungewohnt ist, dass bei der Produktion die Drums und Vocals höher liegen als die Gitarren und dadurch kann es passieren, dass diese Parts teilweise etwas im Geballer von Mike untergehen. Das herrlich blutige Cover hat Tattoo-Künstler Jon Zig gemalt, welcher bereits Cover für Bands wie Decaying Purity und Formless Terror erstellt hat und immer mal wieder an Dereks Tattoosleeve arbeitet. Natürlich darf man als Fan von Suffocation nicht erwarten, dass die Band ganz zurück zu ihren Anfängen geht. Wer also nach ihrer Reunion den Sound nicht mehr so mochte, wird auch "Blood Oath" nicht besser finden. Die Anhänger der letzteren Scheiben dürfen sich aber auf zehn brutale, moshtaugliche und windfrisurfreundliche Songs freuen. Haut rein!
Xenia
Punkte: 8.2 von 10
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ARKAEA – Years In The Darkness
Century Media
/EMI
Was erwartet man von einem Fear Factory-Album? Genau, ein Stakkato-Riff-Massaker, hart rotierende Doppelpauken-Salven, aggressiver Gesang mit melodischen Hooklines, gemischt mit einer handvoll Industrial-Gewürzen. Was bieten Arkaea auf ihrem Debut-Album? Stakkato-Riffs, Doppelpauken-Salven und aggressiver Gesang mit melodischen Einschüben. Ein Zufall, dass beim Anhören von "Years In The Darkness" die Eingebung "Obsolete 2" durch den Raum schwebt? Nein, denn wenn man auf die Namen hinter der Band schaut, Christian Olde Wolbers (G) und Raymond Herrera (D), hätten wir schon mal die halbe Fear Factory-Crew am Start, wobei Ex-Fear Factory wohl passender ist, zumal Burton und Dino wieder Kumpels sind und dabei wohl Christian und Raymond über die Klinge springen mussten. Anyway, Fakt ist, dass einige Songs von dem Arkaea-Album eigentlich für das neue Fear Factory-Werk gedacht waren, bevor es zu dieser Personal-Ausscheidung kam. Dazu kommt, dass man mit Jon Howard (V) und Pat Kavanagh (B) zwei Jungs von Threat Signal mit ins Boot geholt hat, welche das Line Up komplett machen. Grösster Unterschied zu Fear Factory ist klar der Gesang, Jon hat nun mal ein anderes Organ als Burton und obwohl sich Jon die Lunge aus dem Halse schreit, kann er die Brachialität zumindest von älteren FF-Releases nicht erreichen. Zudem, gerade bei den melodiösen Gesangslinien fühle ich mich (man möge es mir verzeihen) irgendwie an Linkin Park erinnert. Das fällt besonders bei den eher gemächlichen Songs wie "Gone Tomorrow" und "Lucid Dreams" auf, jedoch ist es genau Dies, was Arkaea vom Original abhebt und somit nicht als totaler Klon durchfallen lässt. Die Power des Albums kommt aber ganz klar von den messerscharfen Riffs und dem treibenden Drumming der FF-Veteranen, was mir beim Gedanken an letztes, mässiges FF-Album "Transgression" eine Freudenträne ins Auge treibt. Egal, ob beim Opener "Locust", beim folgenden "Beneath The Shades Of Grey" oder dem abschliessenden "Rise Today", die Scheibe groovt, knallt und lässt nichts anbrennen. Schön wäre es gewesen, wenn die Jungs bei ein paar Songs auf die melodischen Hooklines verzichtet und ein gnadenloses Stakkato-Riff-Gewitter veranstaltet hätten, denn Death Metal-Puristen wird dann wohl "Years In The Darkness" doch zu viel Melodien enthalten. Somit bleibt ein gutes Modern Metal-Album, welches für Freunde von Fear Factory, Threat Signal, Mnemic, Spineshank, Raunchy & Co sehr zu empfehlen ist.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
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THE FORCE – Musica de los muertos
Earforce/
Non Stop Music
Bereits zum dritte mal beweist das Schweizer Trio The Force, wie nah unser Alpenland und die Südstaaten Amerikas beieinander liegen können. Im regelmässigen Abstand von zwei Jahren erschienen die Alben "The Force", "Voodoo Cock's Revenge" und jetzt "Musica de los muertos". Die Musik der Jungs geht weit in die 70er zurück, klingt aber keineswegs altmodisch, lässt sich aber auch nicht so einfach ins im Moment ziemlich angesagten Classic Rock-Gebiet einordnen. Die Basis bildet Southern Rock der Marke Lynyrd Skynyrd oder 38. Special. Kombiniert wird das Ganze mit bodenständigem Blues. Damit können auch alte ZZ Top ins Spiel gebracht werden. In erster Linie begeistern die rauen Vocals des englischen Frontgauls Mark Elliott, der mit seiner Stimme sehr nahe an die Van Zant-Brüder herankommt. Aber auch seine Gitarrenparts beweisen seine Liebe zum Blues Rock. Unterstützt wird er von der Rhythmussektion Beat Schaub am Bass und Hanns Haurein am Schlagzeug. Die Band hat einige exzellente Songs verfasst. Diverse coole Hooklines und viele einprägsame Melodien wurden auf das Album gepackt. Klar, weder der Südstaaten-Rock noch der Blues wurden neu erfunden, und das eine oder andere Solo ist schon sehr ausufernd ausgefallen, trotzdem macht das Teil viel Spass. Positiv dazu kommt die starke Produktion von H. Haureins Schwiegersohn V.O. Pulver von Gurd, der das Album in seinem Studio in Gelterkinden veredelt hat. Ebenfalls ein Highlight ist der Gastbeitrag von Gianni Pontillo, Sänger von Pure Inc., der "Lemon Skies" zu einem der besten Tracks der Scheibe gemacht hat. Tolles Album!
Chris C.
Punkte: 8.0 von 10
        
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ASARU – Dead Eyes Still See
Articaz
Drei Jahre hat die Scheibe aus dem Rhein-Mein-Gebiet schon auf dem Buckel, aber erst jetzt haben es die Deutschen geschafft, ein Label dafür aufzutreiben. Schade, denn inzwischen ist der Sänger nach Norwegen ausgewandert und die Band ist im Ruhezustand. Aber, wenn der Titel der Platte schon sagt, dass tote Augen sehen, können tote Bands auch Musik machen? Ohne Intro rumpelt die LP los, fieses schreien da, Wespengitarren hier, dezente Keyboardklänge im Hintergrund. Gespickt wird das Ganze durch einen netten Akustikteil, bevor die Dunkelheit mit stürmendem Schlagzeug über die Klangbilder fegt und das Ende ankündigt. Mit heftigen Breaks donnert "Dead By Dreams" los, und ich beginne, die Band zu mögen. Diesen Song müsste man live sehen! Mit viel Gespür für alte, dunkle Riffs reissen die Sechssaiter dem Hörer die Haut von den Knochen. Ähnlich packend: das moderne Off Beat-Picking bei "Medieval Submission". Da sind tatsächlich Talente an den Instrumenten. Denn auch Immortal-typische Akkordfolgen und abwechslungsreiche Akustikparts machen nicht nur auf der technischen Ebene Eindruck, sondern können auch durch die finstere, kalte Atmosphäre auftrumpfen. Dass die Geschwindigkeit sich eher im hochtourigen Bereich hält, ist klar, einzig beim Anfang von "Final Constellation" greift das unheilige Team auf einen eher ungewöhnlichen Rhythmus zurück. Dafür glänzt der Song durch einen tief nachdenklichen Mittelteil, perfekt in Szene gesetzt mit mächtig viel Hall und blasphemischen Texten. Wobei "Blood For The Cross" wohl einiges eindeutiger den Kampf gegen indoktrinierte Wahrheiten ansagt, zumindest inhaltlich. So hört sich die Platte flüssig und an einem Stück wahrlich gut an, und die einsteigende Frage lässt sich schnell klären: Oh ja, auch wenn die Band auf Eis gelegt ist, diese Platte ist überdurchschnittlich! Und das auch nach mehrmaligem Hören. Ganz klar ein wunderbarer Beweis dafür, dass Dissections Erbe nicht tot ist.
Tristan

Punkte: 8.0 von 10
         
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DEAD EYED SLEEPER - Through Forests Of Nonentities
Supreme Chaos Records
Durch das Mitwirken von zwei Mitgliedern - Stephan Wandernoth (g) und Cornelius Althammer (dr) - der von mir vergötterten Funeral Doomern von Ahab, erwartete ich eigentlich Material aus der gleichen Sparte, wurde aber nach dem erstmaligen Durchhören schnell eines Besseren belehrt. Denn Dead Eyed Sleeper stehen für komplexen, technischen Death Metal irgendwo in der Schnittmenge von Death's "Sound Of Perseverance", Monstrosity's "Millenium" und Necrophagist's "Epitaph". Für Letztere gilt übrigens auch das Soundgewand, da der Mix ebenfalls im Iguana Studio durch Christoph Brandes erfolgte, jedoch einiges mehr an warmem, positivem Dreck vorweisen kann. Weiterhin im Line Up ist neben Über-Bassist Thomas Amann und Gitarrist Peter Eifflaender auch Sänger Sam Anetzberger von Fragments Of Unbecoming. Und alle Protagonisten schaffen es, diesen durchdachten 42 Minuten ihren hörenswerten Stempel aufzudrücken. Für den gemeinen Durchschnitts-Metalhead wohl zu verspielt veranlagt, bietet "Through Forests Of Nonentities" für den Fan genannter Vergleichsbands jedoch ein Füllhorn an musikalischer Eleganz und ausgefeilten Arrangements. Bei aller Vertracktheit verfolgen die Fünf einen roten Faden und schaffen es, auch diesen bei aller Kreativität der acht Kompositionen plus Outro nicht aus den Augen zu verlieren. Ein absolut empfehlenswertes Death Metal-Album mit grossen Emotionen für ausgesuchte Gourmets der technischen Fraktion. Ich wünschte, es gäbe mehr Bands dieses Schlages, unbedingt antesten!
HaRdY

Punkte: 8.0 von 10
         
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TENET - Sovereign
Century Media/EMI
Tenet ist auf dem Hirnmist von Jed Simon gewachsen. Mit seinen Engangements als Gitarrist von Bands wie Devin Townend's brachialer Kreativschmiede Strapping Young Lad oder dem Spassprojekt Zimmers Hole ist mir der sympathische Saitenwürger mit seinem erdig-coolen Stil schon des öfteren positiv aufgefallen. Mit "Sovereign" realisierte er sich anscheinend den lang gehegten Traum des ultimativen Metal-Albums, und ich darf nach exzessivem Durchhören anerkennend bekannt geben, dass sein Experiment durchaus als sehr gelungen bezeichnet werden darf. Nur schon die mitwirkenden Musikernamen muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: An Bass und Schlagzeug rocken seine SYL- und Zimmers Hole-Compadres Byron Stroud (auch bei Fear Factory) und Gene 'Monument' Hoglan (Ex-Death, Ex-Dark Angel, Ex-Vieles) entenarschtight durch knappe, aber ausgefüllte 35 Minuten Metal erster Güteklasse. An der Soloklampfe beweist Glen Alvelais (Ex-Forbidden, Ex-Testament), dass man unter die Haut gehende High End-Soli durchaus mit der nötigen Portion verschwitzter Headbanger-Mentalität raushauen kann, und am Mikro rabaukt sich Zetro (Ex-odus) mit seinem unverwechselbaren Organ und einer geil fies geratenen Performance durch die Botanik. Ein Line Up zum Niederknien! Das Resultat ist eine überraschend gut funktionierende Melange aus allen erwähnten Stammbands und zeigt sich von Hochgeschwindigkeitsriffing bis hin zu fast schon doomigen Mid Tempo-Parts und einer bauchlastigen Old School-Herangehensweise sehr abwechslungsreich. Play-Taste drücken und abschädeln! Zwei Daumen nach oben für Tenet.
HaRdY
Punkte: 8.0 von 10
         
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MELATONIN – Ninotalem
Eigenvertrieb
Aus der Bergstadt Chur kommt der Soundkreateur Andy H. daher und bietet der Musikwelt ein spezielles Schmankerl an Kreativität und Originalität. Sein Debutwerk bringt einen zwar nicht in den Schlaf, wie der Bandname vielleicht erwarten liesse, aber ins Träumen, Schwelgen und Meditieren treibt es einen ohne Frage. Schon der über 8-minütige Opener bietet eine unheimliche Vielfalt an Tempovariationen und speziellen Melodiestrukturen. Schöne Melodien werden mit rasenden, teils sogar Blast-lastigen Drumbeats untermalt. Im folgenden "Bijou" werden zarte Violinen und Pianos durch die kraftvollen Gitarren perfekt harmonisiert. Beim kurzen "Gloria" wird man in eine melancholische Gefühlsstimmung versetzt. Der vierte Track ist dann richtig erfrischend und kommt sehr Riff- resp. Black Metal-lastig daher und wird nur mit dezenten, orchestralen Parts erweitert. Danach wird es wieder orchestraler, so zieht sich das auf und ab durchs ganze Album durch. Mal Riff- und Gitarren-lastiger, dann wieder absolute Barockklassik. Ich würde das Ganze als stimmenloser, orchestraler Dark/Black Metal bezeichnen. Andy H. schafft es mit seinen Soundkreationen unheimlich gut, ganz unterschiedliche Stimmungen und Atmosphären zu erzeugen. Zeitweise ist mir die Vielfalt an Instrumenten und Melodien doch etwas zu wirr und es fehlt mir einfach eine etwas klarere Linie in den Songs. Auch was die Drums betrifft, dürfte etwas mehr Kraft in die Schläge gelegt werden. Was sicherlich auch ein sehr spezieller Aspekt an der One Man Show Melatonin ist, ist die Tatsache, dass 11 der insgesamt 12 Kreationen auf "Ninotalem" ohne jegliche Gesangselemente auskommen. Nur das an zweitletzter Stelle stehende "Grabesruhe" wird mit Vokalbeiträgen des Meisters ergänzt. Auch wenn es eher ungewohnt ist, so fast ganz ohne Vocals ein Album zu hören, es bietet einem aber die Möglichkeit, mit seinen Gehirnwindungen und Vorstellungskraft eigene Bilder und Gedanken zu erleben und zu geniessen. Wer es gerne speziell und originell mag, sollte unbedingt "Ninotalem" seinem Gehör zuführen.
André G.
Punkte: 8.0 von 10
         
 
FLAT NOISE BAG - Dirty Crossover & Live Madness Since 2003
Eigenvertrieb
Walliser ganz im Stile von Rage Against The Machine! Daran habe ich nach den ersten zwei Minuten gedacht, nachdem ich die erste Scheibe von Flat Noise Bag in den CD-Player geschoben habe. Dieser Schweizer Crossover macht echt Laune, und auch live wären die Jungs ein Kracher. "Dirty Crossover" ist im wahrsten Sinne des Wortes dreckig: geile Raps, geile Riffs und geile Grooves. Klar sind Flat Noise Bag nicht die Erfinder dieser Art von Musik, aber was sie hier versuchen nachzumachen, gelingt ihnen verdammt gut. Klar ist es nicht die feine Art, sich so offensichtlich von anderen Bands zu beeinflussen, aber bitte, das machen ja heutzutage sowieso alle. Das Quartett rockt mit Bestimmtheit jeden Stubenhocker aus dem Stuhl, und das ist doch die Hauptsache. Die Musik stellt auf, macht Spass, hat Power und erinnert an die alten Zeiten von RATM. Sicherlich nicht in dieser Perfektion, aber in der Art und Weise und vor allem an der Spielfreude. Für zwischendurch genau die richtige Musik und für ein Open Air ein absoluter Geheimtipp.
Yannick S.
Punkte: 8.0 von 10
         
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SANCTION-X – The Last Day
Metal Heaven/
Non Stop Music
Melodischer Riff-Metal bietet uns das Debut von Sanction-X. Wobei es sich bei den Musikern alles um alte Hasen handelt, die bereits in Combos wie Stonefield, Frontline, Evidence One, Stormwitch oder Constantine ihre Duftmarken hinterlassen haben. Diese Erfahrung hört man diesem Erstwerk an. Hier wird nicht wild drauflos gedrescht, sondern im angemessenen Tempo den Instrumenten Platz gelassen. So stampft "The Calling" bedrohlich, werden in "Demon's Calling" elektronische Elemente eingebaut oder bei "Alone Again" mächtige Glocken angeschlagen. Obwohl alle elf Lieder im Mid Tempo-Bereich angesiedelt sind, langweilt das Album nicht sondern bietet ein in sich stimmiges Ganzes. Jeder Song erhält so seine eigene Note, die sich einem aber erst mit viel Geduld erschliesst. Beim Erstkontakt bleibt nur wenig hängen, weshalb vielleicht ein, zwei schnellere Songs oder eine Herzschmerz-Ballade gut getan hätten. Sänger Ebby Paduch erinnert mit seiner leicht kratzigen Stimme immer wieder an Firewind-Sänger Apollo Papathanasio oder an Gun Barrel-Shouter Guido Feldhausen und transportiert eine würdige, ruhige Atmosphäre, wie man sie sonst nur von Ronnie James Dio kennt. Mit "The Last Day" ist Sanction-X zwar kein Überflieger-Album gelungen, aber eines, welches den hohen Ansprüchen gut situierter Heavy-Metaller mehr als genügt. Wer sich für dieses Werk Zeit nimmt, entdeckt neben dem bereits erwähnten "Alone Again" weitere Perlen wie "The Eyes" oder "The Last Day". Man darf sich also getrost aufs Zweitwerk freuen.
Roger W.
Punkte: 7.8 von 10
          
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ABYSMAL TORMENT - Omnicide
Brutal Bands/Non Stop Music
Vom ewig sonnigen Inselstaat Malta stammen die sechs Jungs von Abysmal Torment, doch sonnig hört sich ihr brutaler Death Grind kaum an. Nach ihrer EP "Incised Wound Suicide" und dem 2006 erschienen Album "Epoch Of Methodic Carnage" bringen die Jungs in diesem Sommer ihr zweites Werk "Omnicide" auf den Markt, worauf viele aus der Brutal-Szene gewartet haben. Ihre Musik basiert vor allem auf ziemlich schnellem Slam, welcher aber auf dem neuen Album nicht mehr ganz so dominierend ist wie auf ihrer Debutscheibe. "Omnicide" ist ein wenig melodischer als der Vorgänger, was die ganze Geschichte gewaltiger und abwechslungsreicher macht. Der groovige Sound erinnert ein wenig an Poppy Seed Grinder und man kann ordentlich dazu abgehen, was die Jungs letzten September am Hellvetia Day in Sursee unter Beweis gestellt haben. Musikalisch gesehen ist "Omnicide" wirklich sehr gelungen, leider ist die Produktion aber nicht ganz optimal ausgefallen. Gerade den Bass vermisst man des Öfteren, und das Schlagzeug hört sich mehr als einmal etwas merkwürdig an. Insgesamt kommt der Sound etwas flach daher, was wirklich schade ist, denn Abysmal Torment sind alles andere als kraftlos! Das Cover kommt dieses Mal übrigens ganz anders daher als auf dem Debutalbum: Futuristischer, cleaner und professioneller wirkt das Gesicht von Omnicide, was mir wirklich gut gefällt. Trotz etwas schwacher Produktion kann ich die Scheibe jedem Brutal/Death-Metaller mit gutem Gewissen empfehlen, denn die Malteser lassen es ordentlich krachen.
Xenia

Punkte: 7.8 von 10
          
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SHORTINO – Chasing My Dream
Metal Heaven/Non Stop Music
Was haben Kevin Du Brow (R.I.P.) und Paul Shortino gemeinsam? Beide waren mal Sänger bei Quiet Riot. Obwohl Paul nur auf einem Album den Original-Shouter Du Brow vertrat, wird er auch heute noch mit dieser zeitweise sehr angesagten Band in Verbindung gebracht. Mr. Shortino stammt aus der Spielerstadt Las Vegas, genau da, wo Kevin Du Brow letztes Jahr einen tragischen Drogentod erlitt. Paul war damals der perfekte Ersatz, da dessen Stimme der von Kevin sehr ähnlich ist. Genau diese rauen Whiskey-Vocals verbreiten auch heute noch viel Charme. Stilistisch knüpft Paul aber mit seinem Soloalbum eher an melodiöse Rough Cutt-Tage an als an die schnörkellosen und deutlich härteren Quiet Riot-Sachen. Was einem besser gefällt ist aber reine Geschmacksache. Nach fünfjähriger Funkstille (die Zusammenarbeit mit dem Gitarristen JK Northrup war das letzte Lebenszeichen) zog es den guten Paul nach Deutschland. Unterstützt wurde er von Michael Voss, der im Melodic-Kreisen einen ausgezeichneten Ruf geniesst. Dessen Projekte Casanova, Mad Max und Silver sind dann auch direkt mit "Chasing My Dream" vergleichbar. Nebst den Gitarrenparts hat Michael die Scheibe zudem mit einer edlen Produktion versehen. Auch weitere deutsche Musiker aus dem Umfeld von M. Voss waren beteiligt, Michael Müller (Jaded Heart), Roland Bergmann (Mad Max) oder Ralf Heyne (Biss), um die bekanntesten zu nennen. Auf der Scheibe wird ein breites Spektrum des Melodic-Genres abgedeckt. Diverse Balladen wechseln sich mit klassischem AOR-Stoff ab. Auch einige flottere Tracks wurden aufgenommen. Ab und zu wurden zudem moderne Elemente integriert. Gar kein schlechtes Album, aber unter dem Strich bleibt die grossartige Stimme von Paul Shortino das einzig wirkliche Highlight.
Chris C.

Punkte: 7.8 von 10
         
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U.D.O. - Infected
AFM Records/Musikvertrieb
Nach der Vollbedienung der letzten vier Jahre mit den Hammer-Alben «Mission Nr° X», «Mastercutor» und dem gleichnamigen Live-Album vom letzten Jahr sind Udo Dirkschneider und seine Jungs nicht untätig geblieben. Vor dem nächsten Longplayer, der Ende August folgen wird, kriegt der geneigte Fan wiederum eine EP vorgesetzt, die nebst dem kommenden Album-Track «Infected» und zwei russischen Interpretationen (je einmal Studio und Live) weitere zwei Non-Album Songs enthält. Der EP-Auftakt mit dem Titeltrack vereint zunächst mal alle Trademarks, wie wir sie von U.D.O. längst gewohnt sind. Ein Metal-Stampfer erster Güte, der vom Sound her einige Erinnerungen an die 88er-Scheibe «Ram It Down» von den Oberpriestern hervor ruft. Auch «Systematic Madness» geht in diese Ecke und kracht ordentlich, während «Bodyworld» zum wahren Riff-Monster gerät. Der voll airguitar-kompatible Rocker beisst sich sofort fest und lässt einen bis zum Schluss nicht mehr los. Dass so ein Juwel quasi "nur" zur zweiten Garnitur gehört, zeigt eindrücklich, wie stark die restlichen Songs des Full Lenght-Album sein müssen. Die strikte auf 2222 Exemplare limitierte EP hält für die russischen Fans noch zwei Schmankerl in deren Landessprache bereit. Da wäre zum einen mal der Remix von «Platchet Soldat» (war schon auf der «The Wrong Side Of Midnight»-EP von 2007 erstmals vertreten), das sonst auf den Namen «Cry Soldier Cry» hört und eine Live-Fassung mit dem Titel «Poezd Po Rossii», wo zu groupiegeschwängerten Textzeilen ein fröhlicher Humpa-Metal mit Handharmonika-Klängen zelebriert wird. Der Titel ist Programm (wie bei Shakra) und lässt die Erwartung an die ganze Ladung mächtig in die Höhe schnellen!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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MIND KEY - Pulse Of A Graveheart
Frontiers Records
/Musikvertrieb
2004 schlugen die Italiener mit ihrem Debut "Journey Of A Rough Diamond" gehörig ein. Nun, fünf Jahre später legt man mit "Pulse Of A Graveheart" das nächste Scheibchen nach. Wieder wüten die Italos im Prog Metal-Bereich wild drauflos, können aber das Niveau des Vorgängers nicht ganz halten. Das will nicht heissen, dass der Neuling schlecht ist. Dem entgegen spricht schon Shouter Aurelio Fierro, dessen gewaltige Stimme über dem Ganzen thront. Vom musikalischen Standpunkt aus gibt's auch gar nichts zu meckern. Die Südländer zocken auf sehr hohem Niveau, ein Höhepunkt ist ganz klar das 8-minütige "Dead Fame Hunter", welches genügend Ideen hat, um den Spannunsbogen aufrecht zu erhalten. Erinnert etwas an die Italos Empty Tremor und an dessen Album "Alien Inside" und "The seventh Seal". Auch ganz gut kommt das 9-minütige "Now Until Forever", ruhig beginnend, in einen Double Base-Part gehenden Track, der sich dann in einem Mid Tempo-Refrain wieder findet und in ein cooles Solo übergeht, später kommt noch ein jazziger Part dazu, der am Schluss nach dem Guitar-Solo im Refrain endet, ein herrliches Stück. Auch die anderen Songs sind sicher sehr gut, verlieren sich aber manchmal in durchschnittlichen Prog Metal-Songs (natürlich alles auf hohem musikalischem Niveau), sodass es schwierig sein wird, sich auf diesem Markt von den anderen, ebenfalls guten Prog-Bands abzuheben. Tja, man hat's halt nicht leicht als Prog-Band.
Crazy Beat
Punkte: 7.6 von 10
         
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SWASHBUCKLE – Back To The Noose
Nuclear Blast/Warner
"Ein Schiff kommt selten allein", so lautet ein altes Piratensprichwort. Gab es bis anhin lediglich den schottischen Viermaster Alestorm, welcher die metallischen Meere unsicher machte, so taucht dieser Tage ein neuer Kreuzer am Horizont auf. Zwar stachen Swashbuckle schon 2006 mit ihrem Debut "Crewed By The Damned" von New Jersey aus in See, doch erst mit ihrem Zweitling "Back To The Noose" im Anschlag und mit Unterstützung ihrer neuen Verbündeten Nuclear Blast scheint es den Amerikaner nun zu gelingen, auch in Europa zu brandschatzen. Anders als zu erwarten kriegt der geneigte Hobby-Meuterer hier aber weniger mitgröhlkompatible Schunkel-Metal-Nummern mit rumgetränkten Melodien à la Alestorm als vielmehr (holz-)beinharten Thrash Metal mit einer lediglich feinen Salzwasserbrise 'Yoho'. Zwar schlägt das Augenklappenmotiv bei Songs wie dem harschen "Rounds Of Rum" oder "The Grog-Box" (inkl. Grindcore-Gegrunze) auch schon mal musikalisch zu Buche, insgesamt scheint man sich die Freibeuterklänge aber mehr für die instrumental gehaltenen Zwischengeplänkel wie "Cloudy With A Chance Of Piracy", "Carnivale Boat Ride" oder "La Leyenda" aufzusparen. Ansonsten wird mit waschechtem Thrash irgendwo zwischen Sodom, Kreator und Exodus und einem Schuss Hardcore scharf geschossen, sodass an Songs wie "Scurvy Back", dem Titeltrack, "Cruise Ship Terror" oder das Highlight "Splash-n-Thrash" (Swashbuckle's Antwort auf Alestorm's Bezeichnung "True Scottish Pirate Metal"?) nicht nur Schatzinsel-Fans auf ihre Kosten kommen. Während die Songs so etwas an musikalischer Ernsthaftigkeit gewinnen, fragt man sich mit der Zeit, ob es die nicht gerade spannenden Hängematten-Gitarren-Intermezzos denn noch braucht, und man ist schon nach dem zweiten oder dritten Durchhören dazu verleitet, diese zu überspringen. Mit "Back To The Noose" feuern Swashbuckle also eine volle Breitseite meist kurzer, aber umso krachenderer Thrash-Kanonenkugeln wie etwa "Pleg-Leg-Stomp", "Sharkbait" oder "Whirlpit" ab, welche zum Kopfkreisen bzw. Moshen zwingen und das in übrigens ebenso kompromisslosem Soundgewand. Will man zu einer guten Rum-Cola oder einem kühlen Bier aber lieber Mitgröhlen und Feiern, so bleiben Alestorm auch nach der Veröffentlichung von "Back To The Noose" die unbestrittenen Gewinner dieses Duells auf hoher See. Da hilft auch das echt starke, apokalyptische "It Came From The Deep!" nicht mehr.
Kissi

Punkte: 7.5 von 10
         
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DYING HUMANITY - Fragments Of An Incomplete Puzzle
Maintain Records/
Non Stop Music
Spielerisch recht technischer Death Metal mit deutlichem Melodic/Thrash-Einschlag bieten die seit 2006 aktiven Sachsen auf ihrem Zweitlingswerk. Abwechslung ist bei allen, recht kurz gehaltenen Stücken zu finden, Hooklines, die hängen bleiben gibt's am Laufmeter und die beeindruckenden Gitarrenarbeit tut ihr Übriges dazu. Ganz klar ist hier auch oft die Handschrift von bekannten Namen aus dem gleichen Genre vorhanden. Dennoch schaffen es Dying Humanity, eigenständig genug zu klingen, um nicht nur des Plagiats beschuldigt zu werden. Intensiv ist die Scheibe trotz aller Melodie und der vielen sehr, sehr melodischen Soli allemal immer noch. Die Entwicklung zwischen Debut und dieser CD hier ist auch beachtlich. Fakt ist jedenfalls, dass hier absolut das Zeug da wäre, um beim nächsten Mal einen hundertprozentigen Treffer zu landen. Wir dürfen also gespannt sein, ob sich diese noch recht junge Formation aus dem nicht enden wollenden Strom von Bands und Veröffentlichungen weiterhin hervorheben kann.
Ralf W.G.
Punkte: 7.5 von 10
     
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HYSTERICA – Metalwar
Crong Records/Non Stop Music
Wenn man sich das Cover und auch den Titel des Debutwerkes der schwedischen All Girl-Band anschaut, sieht man gleich, was sich musikalisch abspielen wird: Die Ladys, alle knapp um 20 Jahre jung, ziehen die traditionelle Metal-Keule aus dem Sack. Auf "Metalwar" schreddern sie knapp an der True Metal-Marke vorbei. Sie verbraten, auch was das textliche betrifft, absolut jedes auch nur erdenkliche Klischee. Optisch sind sie sicherlich eine Augenweide und aufs Image wurde sehr viel Wert gelegt, aber meiner Meinung nach ist Image nicht alles. Die 5 sollten noch etwas an den Songarrangements und dem Songwriting feilen, dann klappt's auch mit dem Musikbusiness und Erfolg. Die Lieder sind auf einfachen und sich vielfach wiederholenden Strukturen aufgebaut. Die Gitarren jagen wirklich gute und fette, tiefe Riffs und gute Soli aus den Boxen. Das Drumming und der Bass wissen sich auch gut zu ergänzen und bieten den Teppich, den es in der musikalischen Richtung braucht. Nur beim Gesang bin ich mir nicht so sicher, ob ich den jetzt gut oder schlecht finden soll. Die 19-jährige Anni De Vil (Welch super Name) hat eine Voice mit grossem Wiedererkennungswert, aber manchmal singt sie mir einfach etwas zu schräg, fast als hätte sie ihre Stimmbänder nicht ganz unter Kontrolle. Ein sicherlich empfehlenswerter Track steht auf Platz 4 an: "Girls Made Of Heavy Metal", so der Titel des Werkes. Das ist ein amtlicher Stampfer, der es einen schon in der Nackenmuskulatur zittern lässt. Die 11 Ergüsse auf dem Album haben guten Livecharakter und werden auf den Brettern, die die Welt bedeuten, sicher gut zünden. Auch die Refrains sind zum grössten Teil auf Mitsingfaktor getrimmt, was live auch hilft. Auch beim Namensgeber des Werkes sind die Nackenmuskeln gefragt und die Haare nehmen Flüge durch die Luft. Was "Metalwar" sicher einen grossen Pluspunkt gibt, ist die Tatsache, dass bei der Produktion niemand Geringerer hinter den Reglern sass als der legendäre Peter Tägtgren. Man merkt es auch ganz deutlich dem Silberling an: Mit der richtig fetten Produktion kriegen die Songs noch einiges mehr an Kraft und Energie. Noch ein bisschen an den Songs feilen, und dann könnten die angehenden Metalqueens die Musikwelt erobern.
André G.

Punkte: 7.5 von 10
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ETERNAL TEARS OF SORROW – Children Of The Dark Waters
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Finnen von Eternal Tears Of Sorrow wandeln nun auch schon einige Jährchen auf den Pfaden durch die dunklen Wälder, und auch wenn der Bekanntheitsgrad hierzulande kaum an den von Amorphis heranreichen mag, so sollte doch die Band, welche ihre Wurzeln im Melodic/Death Metal wahrt, ein Begriff sein. Klar, EToS tönen nicht wie Amorphis, jedoch sind die Melodien, welche sich im Raum ausbreiten, typisch finnisch mit einem Klecks Dunkelheit und Melancholie verziert. Wer die Vorgängerscheibe "Before The Bleeding Sun" noch im Kopf hat, der erinnert sich sicherlich an das epische Finale "Angelheart, Ravenheart (Act I: Before The Bleeding Sun)", mit vielen Chören garniert und gehalten im Mid Tempo-Bereich. Nun, "Children Of The Dark Waters" startet mit "Angelheart, Ravenheart (Act II: Children Of The Dark Waters)", wobei hier überraschenderweise nach anfänglichen Keyboardtönen die Gitarren schön druckvoll auffahren und dem Song eine aggressivere Grundnote verleihen als erwartet. Auch folgendes "Baptized By The Blood Of Angels" lässt nach den anfänglichen Pianotönen Geschwindigkeit ins Geschehen fliessen, und wenn ich mir den Song so anhöre, sollten selbst Kinder Bodoms, welche eher auf die älteren Sachen stehen, ihren Geschmack an diesem Song finden, zumal die Tasten- und Gitarren-Fraktion sehr ausgeglichen agiert und beiden Seiten genügend Platz lässt. Nach diesem anfänglichen Gedanken, dass sich EToS wieder eher auf ihren früheren Pfaden bewegen, lässt "Tears Of Autumn Rain" mit seinem gedrosselten Tempo und dem clean gesungenen Refrain, welcher äusserst eingängig daherschmachtet, diesen Gedanken rasch wieder verfliegen. Glücklicherweise lässt das schnellere "Summon The Wild" wieder mehr Dunkelheit in die Seele, welche sich durch die Ballade "Sea Of Whisper" in Melancholie umwandelt. Gut gelungen ist auch "Diary Of Demonic Dreams", welches durch die variablen Gesangsbeilagen, einem schönen Gitarren-Solo und Schwankungen zwischen treibend-schnell und ruhig-relaxt die Bandbreite aufzeigt, in der sich EToS bewegen. Genau diese Bandbreite macht die Band auch interessant und sorgt für viel Abwechslung, auch wenn "Children Of Dark Waters" nicht als Innovationsschleuder bezeichnet werden kann. Die stark in Szene gesetzten Keyboardteppiche bleiben aber nach wie vor Geschmackssache, zwischen passend bis penetrant pendelt der Einsatz des Tasteninstruments. Weniger wäre an manchen Stellen mehr, andererseits gehört dies nun mal zum Sound der Finnen, so möchte ich nicht weiter darauf rumhacken und Freunden von Kalmah, Insomnium, Omnium Gatherum bis (etwas eingeschränkt vielleicht) zu Fans der frühen Children Of Bodom Werke dieses Album ans Herz legen, und wer bis anhin von Eternal Tears Of Sorrow angetan war, der kann hier sowieso blind zugreifen.
R.K.

Punkte: 7.5 von 10
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BORN OF SIN - Imperfect Breed Of Humanity
Unexploded Records/
Non Stop Music
Bisher konnte diese schwedische Death Metal-Truppe, welche vor acht Jahren gegründet wurde, nur mit einer Mini-CD aufwarten. Dann schafften sie es, mit Bands wie Lord Belial und Dark Fortress zu touren und die Bühnen mit Namen wie Dismember, Impious, One Man Army And The Undead Quartet u.v.m. zu teilen. Born Of Sin bieten hier eine gelungene Mischung aus schwedisch angehauchtem Death, Black und etwas Thrash Metal. Sofort vergleicht man die 10 Songs mit dem Stil und Sound von Bands wie The Crown, Necrophobic, Dismember und Grave: Vollgas auf die zwölf ballern die Jungs mit Original 90er-Schwedenproduktion drauf los.Trotz der freigelegten Aggression schafft es die Band, die Kompositionen nachvollziehbar zu halten und auch eine gute Portion Melodie einfliessen zu lassen. Allerdings war das nun schon alles schon mal da gewesen, und nicht bloss einmal. Spielfreude und Energie ist hier zweifellos vorhanden. Innovation und eine eigenständige Note so gut wie gar nicht. Da bleibt nur abzuwarten, wie sich Born Of Sin weiterentwickeln werden. Potential ist zweifelsohne vorhanden.
Ralf W.G.
Punkte: 7.5 von 10
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INSANE - Addicted
Manitou Music/Non Stop Music
Aus unserem schönen Nachbarland Frankreich kommen Insane her, um uns eine derbe Prise Power/Thrash (so heisst ihr Stil laut Label) um die Löffel zu hauen. Die sechs Kerle legen los wie die Feuerwehr, und sofort wird einem klar: Hier gibt es keine Gefangenen. Die Riffs haben Pantera-Flair, und die Leadgitarren richten sich nach Testament. Nichts neues, wird der eine oder andere denken, da bin ich auch der Meinung, nur ist es so, dass die Franzosen eine Portion Herzblut ins Album gesteckt haben, und das merkt man den Stücken auch sofort an. Man geht aggressiv zu Werke mit einem intelligenten Songwriting, so dass keine Langeweile aufkommt. Aber zum Aufstieg in den Thrasher-Olymp fehlt halt doch das bestimmte Etwas. Ich würde meinen, jetzt könnte die Band mal ausgiebig touren und dann nachher sich in aller gemütlichkeit zusammensetzen, um an einem Album zu arbeiten, das sich mit den Grossen messen lassen kann. Das Potenzial ist vorhanden, also liegt es nun an den Jungs, sich zu entfalten und gutes Material an die Thrasher-Gemeinde abzuliefern. "Addicted" würde ich dem harten Kern der Thrashergemeinde empfehlen, alle anderen können ja mal ein Ohr voll riskieren, schaden tut es ja bekanntlich nicht.
Daniel J.

Punkte: 7.4 von 10
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WALTER TROUT - Unspoiled By Progress
Mascot Records/Musikvertrieb
'20 years of hardcore music' nennt der Bluesrock-Gitarrist sein 20-jähriges Bandjubiläum. Seit 1968 spielt Trout in diversen Bands wie zum Beispiel mit John Lee Hooker, Canned Heat und 5 Jahre lang zusammen mit John Mayall, bevor er 1989 seine eigene Kombo gründete. Trout ist im Blues Rock zuhause und gibt auch hin und wieder ordentlich Gas und klingt dadurch auch mal echt rockig wie bei "Goin' Down" oder "Long Tall Sally". Letzterer und "Life In The Jungle" wurden live in Amsterdam 1991 aufgenommen, und "Somebody's Acting Like A Child" stammt aus dem legendären Perq's Club in Huntigton Beach California. Neben den bereits bekannten Songs gibt's auch noch drei neue Tracks, "They Call Us The Working Class", "Two Sides To Every Story", ein echter Chicago Blues, und das coole, etwas nach Hendrix klingende "So Afraid Of The Darkness". Trout zeigt hier einen Querschnitt seines Schaffens, und das ist eine gute Schnittmenge aus Blues und Blues Rock. Das Album dürfte auch für Fans interessant sein, da die einzelen Songs in dieser Weise zum ersten Mal Veröffentlicht werden.
Crazy Beat

Punkte: 7.4 von 10
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THE PROWLERS - Re-Evolution
Pure Steel Records/Non Stop Music
Nach "Soul Thieves" 2003 und "Devils Brigde" 2006 erscheint nun mit "Re-Evolution" bereits das dritte Langeisen der Italiener. Und das Teil klingt richtig gut europäisch: Melodiöser Metal mit Prog-Anleihen wird hier geboten, und das Ganze kommt recht frisch aus den Boxen. Als erstes gefällt die kräftige, zum Teil hohe (aber nicht kastratenartige) Stimme von Sänger Fabio Minchilo, und schon beim ersten Song "Red Smoke" ("Parting Words" ist eher ein Intro) bemerkt man die Verspieltheit der Songs, geile Soli, tolle Riffs und ein Steve Harris-ähnlicher Bass(stil) lässt das Ganze recht lebendig klingen. Auch das flotte "Firefly" geht sofort ins Ohr und gefällt schon beim ersten Durchhören. Ganz toll finde ich auch die Ballade "Do You Feel The Same", bei der Fabio grandiose weibliche Unterstützung von Martina Pelosi (noch nie gehört) bekommt, die sich auch bei anderen Songs noch stimmlich verewigt. Hat wirklich ne klasse Stimme, das Mädel. Ansonsten rocken sich die Italos recht gut durch das ganze Album, hevorzuheben wäre noch das starke "De Bello Gallico VII-VIII", das irgendwie ein bischen nach den guten alten Helloween klingt. Besonders der italienisch gesungene Part mit Chor kommt besonders gut. Das wunderschöne Klavier-Outro "La belle ferroniere", gesungen von Martina, ist der herrliche Schlusspunkt dieses Albums. Solltet ihr ruhig mal anchecken, und obwohl es inzwischen hunderte von Bands im Stil von The Prowlers gibt, lohnt es sich, mal reinzuhören.
Crazy Beat

Punkte: 7.3 von 10
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ORIZEN – The Path Into Revelation
Eigenvertrieb
Es ist doch immer wieder schön zu sehen, dass einzelne Menschen die Zeit aufbringen, ganz alleine Musik aufzunehmen und diese sogar noch selber zu produzieren. Inzwischen versucht der Kopf hinter dem Schweizer Pagan-Projekt, Leute für eine richtige Band zusammenzusuchen, wobei ich ihm alles Gute Wünsche. Denn der Weg zur Offenbarung ist alleine sicherlich nicht einfach zu gehen. Der erste Schritt kennen wohl alle: "Anger" fängt mit Moonsorrow-ähnlichem Riffing an, erstaunt durch die toll aufgenommenen Screams, nervt aber durch den elektrischen Schlagzeuger. Mit "Desperation" überrascht die Platte durch langsame Melodien und gesprochenen Text, fügt sich aber nahtlos ins Konzept der Scheibe ein. Das Tempo wird gegen Ende gesteigert, um am Höhepunkt wieder in den Anfang überzugleiten und abzuschliessen. Und so geht der Weg weiter über die gesamte Länge der Scheibe, führt über melodische Höhen und selbstverschuldete Tiefen, natürlich mit dem nötigen Stolz und Naturverbundenheit, bis hin zum bitteren Ende. Überallhin scheinen Moonsorrow oder Yggdrasil mal wieder durchzuschimmern, doch immer wieder überraschen Orizen mit völlig eigenen und überraschenden Augenblicken. Hellveto könnte man noch am ehesten als Vergleichsband herbeiziehen, würde man den Bombast weglassen und mehr Black Metal reinsetzen. Einzig der fehlende Rhythmus aus Fleisch und Blut trübt die Hörfreude, da die Patterns immer die gleichen zu sein scheinen. Und nach mehrmaligem Hören fehlt halt einfach die Lebendigkeit einer richtigen Band, welche der Musik Atmosphäre gibt. Ein Topf voll toller Ideen für ein sonst so ausgeschlachtetes Genre, von dem man noch mehr erwarten kann. Reinhören sollte man unbedingt auf www.orizen.ch oder auf der MySpace-Seite.
Tristan
Punkte: 7.3 von 10      
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SPIRITUS MORTIS – The God Behind The God
Firebox Records/Non Stop Music
Oha, das kracht ja schon mal ganz nett aus den Boxen, was mir die Jungs da um die Ohren hauen! Der „Man Of Steel“ erinnert an den legendären „Iron Man“, auch wenn die Klasse von Balck Sabbath natürlich nicht erreicht wird, und auch der Text wirkt eher bemüht sowie hölzern, aber sonst ist der Einstieg doch gut gelungen, vor allem die mehrstimmig geschrieenen Passagen kommen echt gut. Auf das Gekreische gegen Ende hätte man verzichten können, aber das ist Geschmackssache. Doom-mässig geht’s dann auch gleich „Death Bride“ weiter, Candlemass standen ganz offensichtlich Pate. Überhaupt ist nur der erste Track wirklich straight-drückend, alle anderen bewegen sich mehr in Richtung Cathedral oder eben Candlemass, vom Gesang her erinnert der Neuzugang Sami Hynninen (bekannt aus Bands wie Armanenschaft und Azrael Rising) stellenweise an James Hetfield, erzählt, schreit und quält sich durch die wirklich gelungenen Parts, da muss man echt nicht mehr dazu sagen. Doom Metal, gepaart mit einer gewissen Leichtigkeit und melodischen Harmonien, ohne jedoch die drückende Stimmung völlig aus den Augen respektive Ohren zu verlieren, dies alles erzeugen Spiritus Mortis mit einer Professionalität, die seinesgleichen sucht. Ohne den aus der Reihe tanzenden ersten Track wäre die Scheibe sogar ein Anwärter für die Liga oberhalb von neun Punkten, vor allem deswegen, weil sich der Sänger wirklich Mühe gibt und mit den nicht weniger genialen Mitstreitern den erwähnten Bands in Nichts nachsteht. So bleibt der etwas seltsame erste Eindruck leider durch das ganze Album hindurch haften, aber „The God Behind The God“ ist, wenn man weiss, wie man ihn hören muss, mehr als nur solides Handwerk.
Toby S.
Punkte: 7.2 von 10      
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WHITE WIZZARD – Hi Speed GTO
Earache Records/Non Stop Music
Bereits vor gut anderthalb Jahren nahmen die Jungs von White Wizzard ihr Debut auf, eine 7 Track-EP. Erstmals wurde das Teil von der Band selber unter die Leute gebracht. Jetzt fand sich mit Earache ein Label, das sich um den Vertrieb kümmert. Das Cover ist mit Sicherheit ein Highlight und stellt gleichzeitig einen musikalischen Querverweis her. Das Artwork stammt von Derek Riggs, seines Zeichens langjähriger Iron Maiden-Maler und Erfinder von Eddie. White Wizzard gehören also zur Gattung der jungen Bands, die dem klassischem NWOBHM frisches Leben einhauchen. Dementsprechend nennen die Jungs Diamond Head, UFO und Tygers Of Pan Tang als Einflüsse. Mit viel Herzblut schmettern uns die Amis aus L.A. ihre Tracks um die Ohren. Vor allem der Opener "High Speed GTO" hat es in sich - Metal in Reinkultur. Für diesen Song wurde dann auch ein Video fabriziert. Bassist und Bandgründer Jon Leon will anscheinend hoch hinaus. Als er nämlich das Gefühl hatte, seine Mitstreiter ziehen nicht am selben Strang, schmiss er kurzerhand alle raus und formierte die Band neu. Daher ist auf dem Album noch die erste Version von White Wizzard zu hören. Im Ansatz ist der Sound der Truppe oder besser gesagt von Jon Leon durchaus akzeptabel. Nebst dem Titeltrack überzeugt das weitere Songmaterial aber nicht mehr auf ganzer Linie. Die Musik der Truppe steckt noch in den Kinderschuhen. Um einen relevanten Eindruck der Band zu bekommen, wäre eine Neuaufnahme der Scheibe angebracht gewesen. Wie dem auch sei, zumindest, um eine junge Band zu unterstützen, sollten Fans von Old School-Metal den kauf der Scheibe ernsthaft in Betracht ziehen.
Chris C.
Punkte: 7.2 von 10      
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PLANAR EVIL - Mankind Way Of Life
MDD Records
Old School-Thrash Metal-veröffentlichung, die 3568zigste. Dass wir Reunionen haben von alten Helden, die manchmal einschlagen und dann und wann daneben gehen, sind wir uns mittlererweile gewohnt, aber dass sich unsere Jugend, also unser Nachwuchs, in die Fussstapfen unserer alten Helden hineinbegibt, um sie zu huldigen, ist sicher für jeden Musiker, der dazumals eine Thrash-Platte auf die Reihe gekriegt hat, ein nettes Geschenk, um im zu zeigen, dass er dazumals eine Szene mitkreiert hat, die auch heute wieder aktuell ist. Aber wo war eigentlich unser Nachwuchs, als uns die Grunge-Welle überflutete? Ja, da hat sich niemand auf die Strasse gewagt, zu gross war das Risiko, dass man von den gleichaltrigen Kollegen ausgelacht wurde, denn der Thrash Metal war ja eigentlich nicht mehr da ausser eben die letzten Mohikaner wie Kreator, Sodom, Overkill, Anthrax u.s.w. Ich will da nur sagen, dass ich absolut nichts gegen solche Veröffentlichungen habe, nur sollten sie ehrlich sein und nicht auf einen goldenen Zug aufspringen, der vielleicht Kohle und Ruhm bringt. Noch was zur Band: Planar Evil, die Italiener, rumpeln sich mehr oder weniger gut durch ihre 12 Titel, sind wirklich Old School, was Sound, Cover und Arrangements anbelangt, aber Leute: Diese Zeit ist vorbei, wir haben sie genossen, sind stolz, mit dieser Szene grossgeworden zu sein, aber man sollte die Vergangenheit ruhen lassen und neue Inputs suchen, neue Sounds erfinden... Ihr wisst schon, was ich meine. Aber wem mein Gelalle auf den Keks geht, soll halt mal hineinhören. Gut gemacht, aber zu staubig vom Jahrgang her.
Daniel J.
Punkte: 7.1 von 10      
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THERION – The Miskolc Experience (2 CDs & DVD)
Nuclear Blast/Warner
Schon wieder ein Live-Album von Therion? Noch nicht mal vor all zu langer Zeit wurde "Live Gothic" veröffentlicht, also macht es Sinn, gleich 2 Live-Scheiben nacheinander zu publizieren? Grundsätzlich nicht, in diesem Falle jedoch schon, denn wie Epica mit "The Classical Conspiracy" (siehe dazu die CD-Review im Mai 2009) waren Therion 2007 beim Opernfestival in Miskolc/Ungarn zu Gast und haben zusammen mit Orchester und Chor live klassische Songs sowie einige aus dem Therion-Repertoire zum Besten gegeben. Wobei auch hier analog zu dem Epica-Release erst mal die Klassik zu Ohren kommt, bevor es an die Metal-Songs geht, jedoch haben wir im Falle von Therion dieses Zeugnis nicht bloss auf einer CD, sondern man war so klug und hat gleich noch eine DVD von dem Auftritt produziert, welche mir (und nur die DVD) zur Review vorliegt. Wie erwähnt hat man die DVD so aufgeteilt, dass erst mal knapp 45 Minuten die Klassik regiert, Schwergewicht liegt hier auf Wagner, was nicht wirklich erstaunt, dazu kommen noch Mozart und Verdi. Obwohl natürlich die klassischen Stücke mit Schlagzeug, Bass und Gitarre seitens Band unterstützt werden, bleibt es Klassik, und wer eine Abneigung dagegen hat, sollte gleich die Finger von dem gesamten Release lassen. Mehr Metal gibt es dann beim zweiten Part, gute 60 Minuten, sprich 9 Therion-Songs von "The Blood Of Kingu" bis "Schwartsalbenheim", also querbeet durch den Therion-Katalog, leider ohne Song von der "Theli"-Scheibe. Dass dabei die Band auf der Bühne nicht so abgeht wie bei einem normalen Therion-Konzert und die Jungs schön brav auf ihren Positionen verharren, stört nicht gross, dafür wird man ja mit Chor und Orchester entschädigt, und dies lohnt sich natürlich auf alle Fälle beim Sound von Therion. Kamera, Schnitte und Ton sind gut, was jedoch nervt ist diese Digitaluhr an der Hallenrückwand, die man oft als Hintergrund im Bild sieht, und allgemein wäre noch etwas Bühnendekoration ganz nett gewesen für die Stimmung. Als Bonusmaterial wurde auch gleich noch eine kleine, sehenswerte Dokumentation um den Event drauf gepackt, wo die Band wie auch Musiker des Orchesters zu Worte kommen und man eindrücklich den Umfang und Aufwand eines solchen Anlasses zu sehen bekommt. Für Therion-Fans mit Hang zur Klassik lohnt sich die Anschaffung auf jeden Fall, zumal man Therion in dieser Band-Zusammensetzung auch nicht mehr sehen wird.
R.K.
Punkte: keine Wertung
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PARTY-SAN OPEN AIR - Festival Compilation 2008 (2 DVDs)
War Anthem Records/Non Stop Music
Ich persönlich bin kein grosser Freund von Festival-DVDs, aber es gibt sicherlich genug, die gerne dafür Geld investieren, denn sonst würde nicht jedes Festival eine eigene DVD rausbringen. Dies gilt auch für das Party-San Open Air, welches seit 1996 jedes Jahr stattfindet. Das Festival hat für Fans von Death und Black Metal immer einiges zu bieten und ist deswegen auch weit über die Grenzen von Deutschland hinaus bekannt. Die erste DVD startet mit einem Intro, welches den Aufbau des Festivalgeländes zeigt. Mir persönlich fehlen da noch zusätzliche Informationen, wo und wann das Festival stattgefunden hat und es hätte sicher auch nicht geschadet, noch ein wenig die Geschichte hinter dem Party-San zu beleuchten. Zwischen einzelnen Konzertaufzeichnungen, unter anderem von Kampfar, Endstille, Bloodbath und Obituary gibt es immer wieder Interviews mit Besuchern und einige Fan-Impressionen. Es werden Themen wie Essen, Alkohol, Bands, zwischenmenschliche Beziehungen und merkwürdige Festivalausstattungen angeschnitten. Ganz lustig, aber eigentlich nur für Leute, welche auch dort waren beziehungsweise sich selber mal auf der DVD sehen. Auf der ersten Scheibe findet man auch zwei kurze Interviews mit Bolt Thrower und Dismember, welche aber wirklich nicht sehr lang sind. Die Konzertaufnahmen sind visuell nicht übel, aber akustisch kommt das Ganze leider nicht so stark rüber. Es gibt nach meinem Geschmack zu wenige Aufnahmen vom Publikum, und deswegen dringt die Festivalatmosphäre nicht so richtig durch. Aufgeteilt ist die erste DVD in die Kapitel 'Dokumentation' und 'Bands Thursday'. Auf der zweiten Scheibe befinden sich die Kapitel 'Bands Friday' und 'Bands Saturday'. Die Doppel-DVD ist für Fans und Teilnehmer vom Party-San Open Air sicherlich ganz lustig, ich persönlich würde aber nie 30 Franken für eine Festival-DVD bezahlen.
Xenia
Punkte: keine Wertung
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ZANDELLE – Flames Of Rage
Pure Steel Records/Non Stop Music
Als Band hat man es nicht immer leicht. Ein Beispiel dafür sind die amerikanischen Power-Metaller von Zandelle: Da steckt man seine ganze Energie in eine Scheibe namens "Vengeance Rising" (2006), und eine ganze handvoll Kritiker (darunter auch meine Wenigkeit) zereissen das Album in der Luft. Kurz darauf verlassen gleich zwei Mitglieder die Band (2007), und als wäre das nicht genug zerwirft man sich auch gleich noch mit dem eigenen Label. Doch der metallische Krieger, namentlich Sänger George Tsalikis, steckt sein Schwert nicht so schnell in den Sand, kämpft weiter, sucht sich neue Mitstreiter, findet in Pure Steel Records eine neue Heimat und holt mit "Flames Of Rage" zu einem neuen Schlag aus. Der Kritiker indes, überwältigt zwar von so viel Durchhaltekraft aber immer noch zweifelnd, schiebt die neue Scheibe in seine Anlage und fragt sich gleich nach dem ersten Durchhören: Das soll die gleiche Band sein? Wo ist das schnöde Speed Metal-Dauergeballer, die limitierte Stimme, die langweiligen, dutzendmal gehörten Arrangements? Zandelle haben sich gewandelt und präsentieren sich auf "Flames Of Rage" inspirierter, abwechslungsreicher und vielseitiger als auf dem Vorgänger und überraschen somit im positivsten aller Sinne. Als innovativ und modern lässt sich der Sound des amerikanischen Quintetts zwar immer noch nicht bezeichnen, doch anstatt wie auf "Vengeance Rising" konstant durch die Nummern durchzurasseln, paaren sich die Up Tempo-Passagen nun mit groovebetonten, proggigen Breaks und Parts, zu hören etwa in "Face Of War", in welchem die Rhythmus-Fraktion zu Hochform aufläuft. Auch Tsalikis hat derweil sein Spektrum erweitert, tauscht die früher an Toby Sammet erinnernden hohen Gesangsbögen gegen tiefere aus und erinnert, wie etwa im stampfenden, mit etwas billigen Synthies angereicherten "Broken Trust", zeitweise an Blaze Bayley. Die musikalischen Paten bleiben dabei bestehen: Hier mal etwas Iced Earth ("Dark Nemesis", "Defiance"), dann wieder Blind Guardian, Iron Maiden ("Flames Of Rage") oder Manowar (äusserst deutlich zu hören bei "Inner Strength") . Und auch, wenn jeder einzelne Song bis auf das einleitende "Killing Gaze" die 5-Minuten-Grenze deutlich überschreitet, bleibt von Mal zu Mal mehr hängen, wobei die Amis und insbesondere Schlagwerker Jofu Cardillo das berühmte "Weniger ist mehr"-Motto nicht vergessen dürfen, packt man die einzelnen Songs doch ziemlich voll mit Zurschaustellung technischem Könnens. Das gilt auch für das abschliessende "Eradicated Existance", welches aber dennoch den soliden und zugleich dramatischen Abschluss einer Power Metal-Scheibe darstellt, welche deutlich macht, dass Bands, wie so oft leidlich erlebt, nicht nur immer schlechter werden, sondern sich auch steigern können. Nur bleibt zu hoffen, dass dies auch nach dem Ausstieg von Klampfer und Gründer Anthonio Maglio geschehen wird.
Kissi
Punkte: 7.0 von 10      
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DEAD - In The Bondage Of Vice
War Anthem Records/Non Stop Music
Zusammen mit Krokodilen, Schildkröten und Schnabeltieren gehören Dead wohl nicht nur zu den am längsten unverändert existierenden Lebewesen, sondern gehören ausserdem zu den Erfindern des Porngrind und haben in ihrer seit ca. Aeonen währenden Existenz schon mindestens gegen eine Quadzillion verschiedenster Lärmträger rausgebracht. Deswegen darf das Trio auch in der völlig ausserhalb der gängigen Konkurrenz existierenden VIP-Liga spielen und behauptet sich dort eigentlich ziemlich gut. Die selbstständig kreierte Schublade 'Sleaze-Grind' finde ich sehr treffend, die punkige und bauchlastige Herangehensweise gefällt und mit Songtiteln wie "Dixi Diver", "Asstronaut", "Wild At Fart", "Watch Me Puke" und der (denke ich) Knastduschenhymne "Drop The Soap" kommt auch der verwöhnte Lyrikliebhaber auf seine Kosten. Trotz der eher stumpfen Kompositionen überzeugt das Kleeblatt mit unverkrampften Songs und viel Groove. Vergleichsweise wird hier mehr lässig mit Schrotpatronen aus der Hüfte geschossen anstatt mit komplizierten Zielfernrohren hantiert. Nichts desto trotz, es funktioniert. Wer auf cool und rockig produziertes Geradeaus steht und mit einem halben Bein im Punk verwurzelt ist, sollte den 'bags of fuck' unbedingt mal eine Lauschprobe gönnen.
HaRdY
Punkte: 7.0 von 10      
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ERYN NON DAE - Hydra Lernaia
Metal Blade/Musikvertrieb
Diese Platte ist definitiv nichts für schwache Nerven oder für eine angenehme musikalische Auflockerung zwischendurch. Dies sei schon mal vorneweg gesagt. Lärmattacken, gepaart mit kurzweiligen facettenreichen Soundgewänden, welche zum Teil in sphärische Rhythmusorgien ausarten, ein Sänger, der alles kaputt brüllt und zudem viele, viele schräge Rhythmen und Harmonien werden hier geboten. Die 2001 noch unter dem Namen End gegründete französische Band wandelt sicherlich auf dem musikalischen Pfad ihrer Landsleute von Gojira. Jedoch schaffen sie es nicht ganz, den Spannungsbogen durch das Album zu halten. Es zeigt sich, dass die Fähigkeit, durchgedrehte Kompositionen mit trotzdem tollen Harmonien und wirklich grossen Melodien zu verbinden, noch nicht vorhanden ist. Handwerklich gibt es auch hier nichts zu meckern, aber der grosse Wurf ist Eryn Non Dae nicht wirklich gelungen. Für alle, die sich eingehend damit befassen wollen und sich die Zeit nehmen, sei diese CD empfohlen. Vor allem, wenn man sich hinterher krank und kaputt fühlen möchte. Für Leute mit meist gutgelaunter Stimmungslage oder für Partys sind diese Stücke auf vorliegender CD garantiert nicht geeignet.
Ralf W.G.
Punkte: 7.0 von 10      
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PSYCHOPUNCH – Death By Misadventure
Silverdust Records/Musikvertrieb
Der Vierer aus dem Elchtest-Land beweist auch mit ihrem neunten Longplayer, dass amtlicher Street/Rotz Rock mit dem typischen Ami-Feeling auch in Schweden funktioniert und seine Berechtigung hat. Auf "Death By Misadventure" treten sie das Gaspedal gleich zu Beginn schon gut durch und zeigen, was sie drauf haben. Bis und mit dem vierten Lied wird richtig räudiger Street Rock zelebriert, wie er im Buche steht: straight nach vorne, mit der erdig-rauchigen Voice von Shouter JM veredelt. Im zweiten Teil flacht das Ganze leider etwas ab und es bekommt etwas Glam-Schlagseite. Was zwar nicht einfach nur schlecht ist, die darauf folgenden Songs wissen mit Abwechslung und auch mal etwas ruhigeren Parts voll zu überzeugen. Denn wenn während dem ganzen Album nur volle Kanne drauf gehauen würde, käme eine gewisse Eintönigkeit auf. Es wird zwar immer mal wieder Gas gegeben, aber die Melodien werden dominanter. Aber was beim Anhören des Albums auffällt, ist, dass die vorherigen Produktionen zwar mehr auf die Zwölf schlugen; aber dafür sind auf dem aktuellen Teil absolut heisse Hooklines vertreten, die sich im Gehör einbrennen. Die Ecken und Kanten der vorherigen Alben wurden etwas abgeschliffen und das Ganze mehr auf Mainstream getrimmt, damit man vielleicht selbige Kanäle endlich knacken kann. Das ist ja niemandem übel zu nehmen, solange die Jungs ihre Wurzeln nicht ganz vergessen, und die liegen, wie man in vielen Songs auf "Death By Misadventure" deutlich hört, beim Street Rock mit Punkeinschlag. Die Street-Credibility haben muss einfach erhalten bleiben, denn für das werden sie von ihren Fans gefeiert. Man muss aber einfach sagen, trotz gewisser Tendenzen in Richtung Masse eignet sich dieser Silberling einfach immer noch am besten als Soundtrack für eine gepflegte Rock'n'Roll-Sommerparty. Die räudig rotzenden Gitarren hallen in den Sommerabend-Himmel, angetrieben von den treibenden Drums... was will man mehr?
André G.
Punkte: 7.0 von 10      
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SUICIDE SILENCE – No Time To Bleed
Century Media/EMI
"Wake up, wake up!" Was gibt es schöneres, als von Suicide Silence so angepisst am Morgen geweckt zu werden? Für Morgenmuffel und Menschenhasser der perfekte Weckruf, wobei mich hier die kalifornische Death Core-Truppe schon mal erstaunt, wirkt doch der Song fast schon eingängig, wenn ich dabei zum Vergleich an den Vorgänger "The Cleansing" denke. Auch erstaunlich: Das eher gemächliche Tempo, das vorgelegt wird, zwar prügelt es zwischendurch mal ganz nett oder quält sich durch ein Downbreak, jedoch agiert der Song meist zwischen Mid Tempo und schleppenden Passagen. Während "Lifted" wieder etwas abgedrehter wirkt, überraschen mich die Jungs mit "Smoke" erneut, netter Blast, dazwischen Ami Death-Groove, Ansätze von einem Refrain, dies tönt schon fast nach Kommerzialisierung, doch natürlich sind Suicide Silence noch immer weit davon entfernt, massentauglich zu sein. "No Time To Bleed" wirkt jedoch strukturierter, überlegter und etwas abwechslungsreicher als der Vorgänger, stellenweise fast schon zu sehr konstruiert und dadurch auch etwas seelenlos, doch einmal mehr funktioniert die Mischung aus Hard, Metal, Death und Grind Core recht gut. Sänger Mitch Lucker erledigt einen eindrucksvollen Job, zwischen fies keifend, angepisst schreiend bis hin zu tiefen Growns ist alles vertreten, was das Herz begehrt und setzt damit dem abgedrehten Sound die Krone auf. Bei der Produktion gibt es auch kaum was zu bemängeln, vielleicht hätte etwas mehr Druck von der Rhythmus-Fraktion dem Teil noch mehr Durchschlagskraft gegeben, doch grundsätzlich knallt die Scheibe schon genügend. Wie sagt man so schön: ein tolles Hassbrett. In wie weit sich Death Core in unseren Breitengraden durchsetzen kann wird sich wohl erst noch zeigen, für einige bloss ein Trend, der nicht überall auf Begeisterung stösst. Ich persönlich finde jedoch, dass Suicide Silence hier einen guten Job gemacht haben und "No Time To Bleed" seinen Reiz besitzt, auch wenn sich über die gesamte Spieldauer ein Sättigungsgefühl einstellt.
R.K.
Punkte: 7.0 von 10      
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BURY ME DEEP – Nearly Down
Silverdust Records/Musikvertrieb
Tjaha, der gute Michael Huber oder auch Michelle Darkness, wie er sich zu nennen pflegt, hat offensichtlich mit seiner Stammcombo End Of Green sowie seinem Solo-Projekt, das nach ihm benannt ist, immer noch nicht genug zu tun. Anders ist jedenfalls sein Engagement bei Bury Me Deep nicht zu erklären, was aber auch seine Vorteile hat, denn somit werden wir früher als geplant mit einer neuen Scheibe beglückt, die stimmlich die Trademarks des genannten Herrn trägt. Doch nur im Vocal-Bereich? Nein, denn auch musikalisch haben End Of Green ganz eindeutig ihre Spuren hinterlassen, wenngleich auch nicht gleich hart und düster. Wer jetzt von einer seichteren Version der vorhin genannten Combo ausgeht, hat sowohl Recht wie auch Unrecht. Die Grundstimmung und das Flair kommen definitiv aus der selbst betitelten ‚Depressed subcore’-Ecke, aber die Tracks auf „Nearly Down“ sind allesamt leichte Gothic Rock-Nummern, die immer wieder an die Sisters Of Mercy oder die Dreadful Shadows erinnern. Der Grossteil der Stücke ist sehr sanft und ruhig gehalten, sphärisch und getragen von der wirklich intensiven Stimme des Herrn Darkness. „Cobalt Blue Light“ sowie „Dead People Walk“, das eine starke Sisters-Schlagseite hat, „Burn My Soul“ und „Devil’s Daughter“, das sind die Tracks, die gleich straight losrocken, der Rest hält sich, wie erwähnt, im softeren, sphärischeren Bereich. Ideale Kuschelmucke oder für sehr nachdenkliche, melancholische Momente, mit old schooligen Einflüssen, aber alles in allem einfach nur schön und leider auch ein wenig unspektakulär, wenn da nicht die Vocals wären, die dem Sound echte Klasse verleihen. Ganz nett, mehr aber leider auch nicht.
Toby S.
Punkte: 6.5 von 10      
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CRASH THE SYSTEM – The Crowning
Frontiers Records/Musikvertrieb
Was für ein cooler Bandname. Die Vorstellung liegt nahe, dass es sich bei der Truppe um eine Kick Ass-Band aus Schweden handelt. Nun, mit Schweden liegen wir schon mal richtig. Doch mit Kick Ass sind wir auf dem Holzweg. Crash The System ist ein weiteres Melodic/AOR Projekt aus dem Hause unserer italienischen Freunde von Frontiers. Zum fixen Line Up gehören Sören Kronqvist (Keyboards, Bass, Guitars) und Daniel Flores (Drums, Bass, Guitars, Keyboards, Backing Vocals). Bis jetzt ist das Ganze so interessant wie das Programm des Schweizer Fernsehens. Ein weiteres Melodic-Projekt ohne Herz und Seele. Das einzige, was "The Crowning" aus der Masse mehr oder weniger herausstechen lässt, sind eine Reihe äusserst begnadeter Sänger. Allen voran Göran Edman (Y. Malmsteen, J. Norum, Brazen Abbot) und Mats Leven (Y. Malmsteen, Therion, Infinite Mass). Weiter sind auch die weniger bekannten Thomas Vikstörm (Talk Of The Town, Candlemass) und Björn Jansson (Ride The Sky, Tears Of Anger) zu hören. Obwohl dementsprechend gesangstechnisch kaum eine Verbesserung möglich ist, bedeuten vier verschiedene Sänger auch das fehlen von Homogenität. Einige Tracks sind allererste Sahne, allen voran der Opener "Fight Fire With Fire", der mit einem eingängigen Refrain glänzt. Einige weiter starke Hooklines sind sicher noch zu entdecken. Die meisten Songs plätschern aber an einem vorbei. Crash The System sind somit einfach ein weiteres, durchschnittliches Melodic-Projekt.
Chris C.
Punkte: 6.5 von 10      
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VALKYRIA – Invocation Demise
Metal Blade/Musikvertrieb
In Schweden scheint man Geschwindigkeit irgendwie in sich aufzunehmen. Ob jetzt durch Wasser oder die Luft, auch Valkyria haben den Drang nach Überschall in sich und verpacken auch ihre Musik damit. Wer an Dark Funeral denkt, liegt dabei nicht ganz falsch. Tatsächlich ist das Songwriting der besagten Band aber abwechslungsreicher. Gerade "As Everything Ruptures" oder "Plague Death" beschränken sich auf wenige, sich wiederholende Riffs. Wenn man die Geschwindigkeit bedenkt, bei denen sich diese Riffs auf fünf Minuten ziehen, kriecht da schon mal die Langeweile anstelle der totalen Finsternis aus den Boxen. Da hilft die hasserfüllte Stimme so wenig wie satanische Texte oder dissonante Akkorde. "The Vigil" geht einiges langsamer zu Werke und kann auch durch Tempiwechsel trumpfen, genauso wie "Sinister Obsession" herrliche Soli in das Gewitter einbauen kann, die förmlich vor Dunkelheit triefen. Solche Lieder hätte es mehr vertragen können. Ist ein Grundgedanke vom schwarzen Metal, dass man sich selber verwirklicht. Da hätten sich die Schweden ruhig auf ihre starken Soli und die abwechslungsreichen Vocals stützen können. Da es sich um ein Debut handelt, können wir uns sicher auf zukünftig starke Platten freuen. Aber "Invocation Demise" ist noch zu stark eine Kopie, um sich vom Durchschnitt abzuheben.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10      
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HOWARD LEESE - Secret Weapon
Frontiers Records/Musikvertrieb
So mal "hü hott" danach gefragt, werden wohl eher wenige Fans auf Anhieb wissen, wer dieser Howard Leese ist! Google oder Wikipedia machen es einem aber leicht und schon ist das Rätsel gelüftet. Unser guter Howard hat sich seine Sporen nämlich vor allem als Gitarrist von Heart, der amerikanischen AOR-Legende und zuletzt als Tour-Klampfer von Paul Rodgers (Queen) abverdient. Nun hatte er Lust auf ein Solo-Ding, schnappte sich deshalb also ein paar erlesene Gastmusiker, darunter Joe Lynn Turner, Paul Rodgers, Jimi Jamison (Ex-Survivor und Keith Emerson und bekam einen Deal bei Frontiers Records. Diese Geschichte hat sich so, also in den Grundzügen, schon oft zugetragen und im Wissen darum, dass das längst mit Kult-Status behaftete Label eigentlich stets gute Interpreten am Start hat, liess auf eine weitere Perle hoffen. Der Opener «Alive Again» hört sich, obwohl zu Beginn einiges von Bob Jovi's «Dead Or Alive» beeinflusst (auch die alten Tangier lassen grüssen), recht interessant an. Joe Lynn Turner macht dabei den gesanglichen Anfang und tritt mit seinen zahlreichen Engagements auf Fremdscheiben langsam in den Bereich von Glenn Hughes vor. «Heal The Broken Hearted» ähnelt dem Vorgänger und entpuppt sich als toller, melodiöser und nicht allzu harter Rock-Song. Etwas mehr Drive weist »Hot To Cold» auf, während die eher seltsame Pianoüberleitung mit dem Titel «French Quarter» zum funkig untermalten Instrumental «33 West Street» geleitet. Spätestens bei «The South Summit» wird klar, dass es Mr. Leese meist bevorzugt ruhig und melodiös angeht, obwohl er bei Bedarf schon rocken kann. Ab und an klingt weiteres gesangfreies Material zu cheesy. Die bluesige Nummer «I've Been Leaving You» hingegen gefällt mir mehr. Unter dem Strich eine handwerklich gute Scheibe, die jedoch zu viele Instrumentals am Start hat und mehr als chillige Hintergrundmusik geeignet ist.
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10      
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COALESCE - Ox
Relapse Records/Non Stop Music
Was passiert, wenn man vom Hard Core ins Math Core-Lager wechselt? Der Sound wird wie zähflüssige Lava, oder auch ein vergessenes Stück Fleisch vom Grill erinnert an diesen Komplexen, gar nicht leicht verdaulichen Stil. Was soll's, Coalesce aus Kansas City sind so was wie die Erfinder des Math Core und haben sich nach zehn langen Jahren zurückgemeldet, um uns mit einer neuen Scheibe die Trommelfelle zu malträtieren. Was ist eigentlich Math Core? Nun, ich würde meinen, dass der Hardcore die Basis ist und von da aus fügt man progressive Elemente wie Blues, Jazz und andere Musikarten dazu, vermischt und arrangiert das Ganze so kompliziert, dass man schnell mal einen Knoten im Hirn bekommt und zu guter Letzt stellt man einen richtig angepissten Sänger, der sich den ganzen Weltschmerz von der Seele brüllt, an die Front. Es braucht schon eine gehörige Portion Mut, sich mit diesem Sound zu befassen, denn wie schon erwähnt: Das Ganze fliesst nicht einfach den Bach hinunter, nein man muss sich stundenlang und immer wieder die Scheibe in die Gehörgänge jagen, bis man zu einem Fazit kommt, dass sich die ganze anstrennung nicht gelohnt hat, denn heute ist Zeit Geld. Sorry Jungs, bei mir fruchten Coalesce nicht, das Ding ist mir einfach zu anstrengend. Aber es gibt da draussen sicher Leute, die jetzt jubeln und sich die Scheibe sofort kaufen werden, so ist das Leben und so muss es auch sein, stellt euch vor alle Metaller hätten den gleichen Musikgeschmack! Das wäre der Untergang für die Szene.
Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10      
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BURY YOUR DEAD - It's Nothing Personal
Victory Records
Bury Your Dead aus Massachusetts/USA werden wohl als ewige Zweite in die Geschichtsbücher des modernen Metals eingehen - obwohl sich die Band seit knapp acht Jahren und fünf Studioalben um Aufmerksamkeit bemüht, und dabei mal eben dreizehn Mitmusiker sowie bei einem Unfall beinahe ihr Leben verschlissen hat, scheint sie einfach nicht aufgeben zu wollen - gut für sie! "It's Nothing Personal" wird aber trotz des Durchhaltewillens der Band nicht für grosses Aufsehen sorgen. Obwohl vor allem Fronter Myke Terry durch ausgezeichnete Leistung glänzt und extrem starke Vocals an den Tag legt, marschieren Bury Your Dead einfach zu sehr auf bereits zur Genüge ausgetretenen Pfaden. Songs wie "Hurting Not Helping", "Broken Body" oder auch "Dead End Lovesong" schaffen zwar den Spagat zwischen Metalcore und groovendem Material à la Sevendust und Konsorten, fügen dem Ganzen aber leider keine eigene Note hinzu. Auch wenn die Band vor allem in epischen Momenten ordentlich an Gewicht zugelegt hat, reicht dies dann auch nicht, den Wagen herumzureissen. So gleicht sich vieles des Materials auf "It's Nothing Personal" einfach zu stark, und die Platte plätschert, wenn auch auf konstant hohem Niveau, einfach ziellos am Hörer vorbei. Schade um den Aufwand, da hätte klar mehr drin gelegen.
El Muerte
Punkte: 6.5 von 10      
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CONSTANCIA – Lost And Gone
Frontiers Records/Musikvertrieb
Das italienische Label Frontiers ist und bleibt Heimat für fast alle Bands im Melodic-Bereich. Beim grössten Teil handelt es sich aber leider um farblose Projekte. Da ist auch Constancia keine Ausnahme. Gegründet wurde die Geschichte vom ehemaligen Scudiero- und Token-Keyboarder Mikael Rosengren, der einen Haufen Songs schrieb, die er veröffentlichen wollte. Er formierte eine Truppe mit zwar etablierten, aber wenig bekannten Musiken. Einzig der Name des Jaded Heart-Bassisten Michael Müller dürfte dem einen oder anderen geläufig sein. Musikalisch wird klassischer Melodic Rock/Metal geboten. M. Rosengren hat einen neuen Ausdruck zur Beschreibung seiner Musik kreiert. 'Melogressive Metal', als Kombination von Melodic und Progressive. Sehr fantasievoll, obwohl sich die Prog-Elemente stark in Grenzen halten. Beim Songwriting findet man diese Fantasie nur bedingt. Die Truppe glänzt zwar durch kritikloses, solides Handwerk. Das Keyboard steht in angenehmen Gleichgewicht mit der Gitarre. Nicht selbstverständlich aufgrund der Tatsache, dass der Mainman gleichzeitig der Tastenmann ist. Das Songmaterial ist stark durchzogen. Einerseits sind äusserst eingängige Hooklines auf "Lost And Gone" zu finden, doch diese sind selten. Andererseits begegnet man zu oft Tracks, bei denen eine dezente Langeweile aufkommt. Logisch ist es nicht einfach, gerade im Melodic-Genre, Akzente zu setzen. Doch ein bisschen mehr kann man einfach erwarten. Unter dem Strich handelt es sich somit um ein akzeptables Album, obwohl es weit von einem Highlight entfernt ist.
Chris C.
Punkte: 6.5 von 10      
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PREY – Knights Of The Revolution
GMR Music Group/Non Stop Music
Kleiner Englisch-Unterricht zu Beginn dieser Rezession. Denn "Prey" heisst übersetzt nicht 'beten', sondern 'Opfer'. Und wie es nun mal mit traumatisierten Opfern ist, getrauen sich auch Prey nicht so recht, aus sich herauszukommen. Der auf der Homepage angekündigte, pure Heavy Metal sucht man vergebens. Dazu fehlen schlicht die Eier. Vor allem Sänger und Gitarrist Thomas Nystroem näselt vor sich hin und vernichtet jeden Ansatz von Härte, für die eigentlich die Instrumente sorgen. "Knights Of The Revolution" ist ein schönes Album geworden, das niemandem wehtut, niemanden verletzt und dadurch ein gewisses Hitpotential besitzt. Gerade "Playing With Fire" hat einen solch netten Refrain, dass jede potentielle Schwiegermutter sofort nach der Nummer des Sängers verlangen wird. Und wenn der Herr Nystroem im nachfolgenden Song "Bloodred Sky" lieblich "'cause I'm the master of pain“ singt, wirkt das nicht bedrohlich sondern lächerlich. Lustig wird es bei "Into Fire", wo die Stimme gar an Tim Lambesis (As I Lay Dying) im Spassprojekt Austrian Death Machine erinnert. Anders als die Pretty Maids schaffen es Prey nicht, eigentliche Pop-Songs wie "Run" oder "Personal Fantasy" so zu arrangieren, dass sie trotzdem nach Heavy Metal klingen. Durch die Lieblichkeit kann sogar der Verdacht aufkommen, dass hier "Prey" tatsächlich mit 'a' geschrieben hätte werden müssen. Wollen hier etwa gute Menschen die bösen Metall-Schäfchen bekehren? Studiert man die Texte, ist dies sicher nicht der Fall. Lange Rede, kurzer Sinn: "Knights Of The Revolution" ist ein harmloses, zum Teil eingängiges Pop Metal-Album, das für das Kommerz-Radio wohl zu hart und für den Metaller zu weich geworden ist. Würde der Sänger mehr Emotionen und weniger Langeweile in die Kompositionen legen, sähe die Sache aber zugunsten des Stahls um einiges besser aus. Denn das Potential ist klar vorhanden.
Roger W.
Punkte: 6.5 von 10      
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STRIDSMENN – Stridsmenn
Northern Silence Production/Non Stop Music
Schon das Cover braucht keine weitere Erklärung mehr: Eine Norwegenflagge, natürlich um 90 Grad gedreht. Ich hätte die Platte gar nicht einlegen brauchen, schon wusste ich, was mich erwartet. Dass ein Mann alleine dafür verantwortlich ist, hat mich allerdings ein wenig überrascht. Dann hätten nämlich viele Bands in den 90ern gar nicht so viele Leute gebraucht. Das true Rauschen der Aufnahmen gehört natürlich genauso zum Pflichtprogramm wie rumpelndes Schlagzeug und akustisch gespielten Gitarren. Weder ideenreich noch wirklich in der Zeit heimisch, aber Nostalgiker werden es lieben. "Saar" zum Beispiel hat eine ziemlich depressiv anmutende Begleitung, hypnotischen Flow und einprägsamen Bass. Kein ICE, der einem durch die Gehörgänge donnert, sondern einfache und nachvollziehbare Musik. Stormblast lassen grüssen. Auch wenn der Norweger wohl noch ein wenig in der heutigen Zeit rumhören sollte, zumindest was die Abwechslung betrifft. Hier mal ein Pianoeinsatz, da ein Akustikteil... Hört sich ja ganz nett an, aber halt alles schon mal da gewesen. Ganz klar kein schlechtes Album, aber Mörker oder auch Elite machen ähnliche Musik, mit mehr Abwechslung. "Boldvandt" ist der Höhepunkt des Albums, und die eben genannten Bands spielen durchwegs auf diesem Niveau. Vielleicht haben sich darum im letzten Jahrzehnt mehrere Leute zusammengesetzt und gespielt: Verschiedene Einflüsse machen Musik lebendig. Ansonsten verblasst die Aussagekraft irgendwo zwischen Sein und Schein. Kurzweilig, aber die Zeit für Meilensteine ist für diese Musik vorbei. Das war sie schon vor 14 Jahren.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10      
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PRONTHER - Fang die Seife
P.Entertainment/Non Stop Music
Seit 1996 treibt sich die Aschaffenburger Band in der deutschen Undergroundszene umher und beweist so zumindest ein gesundes Durchhaltevermögen. Die Musik wird selbst als Electro, Gothic, Metal und Fun beschrieben. Und gerade mit dem 'Fun' wird die Band schon polarisieren, da diese Art Humor nicht jedermanns Sache ist. Es fällt einem sofort der Name Knorkator dazu ein, jedoch bewegen sich die Texte von Pronther noch auf einem noch weniger nachvollziehbaren Niveau. Provokation ist angesagt wie z.B. im Titelstück, welches scheinbar als Anspielung auf Analverkehr zu interpretieren ist. Die Produktion insgesamt ist transparent und hat enormen Druck. Spielerisch und kompositorisch merkt man der Band die Routine an. Über allem schwebt in diesem Genre der Name Rammstein, welcher sicherlich zu den Haupteinflüssen zählt. Deutsche Texte, Keyboardmelodien, tiefer Gesang zum Teil mit viel Effekt darauf, dies gibt die eindeutige Marschrichtung an. Abwechslung wird im Hause Pronther zudem auch noch gross geschrieben, mal balladesk wie bei "Kirschtorte", dann Elektronik pur wie bei "3KvH Reh-Micks" und mit dezentem Gothicanstrich wie bei "Warte auf mich". Groove ist durch die Bank erkennbar, und somit sollte diese CD von Kennern und Freunden von Bands wie Megaherz, Knorkator und Rammstein durchaus mal angecheckt werden.
Ralf W.G.
Punkte: 6.0 von 10      
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AXEL RUDI PELL – Best Of (Anniversary Edition)
Steamhammer/SPV
Die neuste Veröffentlichung aus dem Hause Pell sorgt für Verwirrung und Bauchweh. Ist man sich ansonsten vom Gitarrenzauberer und seinen Mannen nur hochwertiges Material gewohnt, lässt er den Fan hier mit offenen Fragen zurück. Erst ein Blick auf die Homepage lüftet den Nebel der Unwissenheit ein wenig: Axel Rudi Pell feiert Geburtstag, und zwar gleich dreifach: 1984 kam sein erstes Album mit Steeler und 1989 das Debut seiner Soloband raus. Zudem besteht heuer das aktuelle Line Up mit Pell, Sänger Johnny Gioeli, Keyboarder Ferdy Doernberg, Bassist Volker Krawczak und Schlagzeuger Mike Terrana seit 10 Jahren. Wer aber jetzt denkt, dass diese CD sämtliche Schaffensphasen dokumentiert, der irrt. Obwohl im Booklet alle Pell-Scheiben abgedruckt sind, hört man nur Songs, die im Original von Gioeli eingesungen wurden. Damit werden die ersten neun Jahre unter den Tisch gewischt, und auch die Steeler-Phase wird ignoriert. Die ersten zwei Geburtstage werden also nicht gefeiert. Und auch das seit zehn Jahren bestehende Line Up wird letztlich nicht berücksichtigt, da zwei Songs auf dieser Best Of noch vom alten Schlagzeuger Jörg Michael eingetrommelt wurden. Zu guter Letzt fehlt noch eine Widmung, ein paar persönliche Notizen oder sonst was in die Richtung, das den Fan glauben machen könnte, dass die Band hinter dieser CD stehen würde. Abgesehen von der nicht vorhandenen Logik und dem folglich falschen Titel der Scheibe bietet Axel Rudi Pell aber einen tollen Querschnitt durch die letzten 10 Jahre, der es auf eine Laufzeit von 80 (!) Minuten bringt. "Carousel", "Strong As A Rock" und "Rock The Nation" sind Klassiker ohne Wenn und Aber, und auch das Phil Collins-Cover "In The Air Tonight" hat auf dieser Zusammenstellung seinen berechtigen Platz. Einzige auf das U2-Cover "Beautiful Day" hätte man verzichten können, da es sehr nahe am Original gehalten wurde. Positiv dagegen ist, dass sich die Tracks dieser Scheibe nur wenig mit denjenigen der Doppel-Best Of "The Wizard's Chosen Few" aus dem Jahr 2000 überschneiden. Für alte Fans bietet diese Best Of also schlicht nichts Neues, junge Fans kriegen aber einen guten Überblick über das zwischenzeitliche Schaffen der Band, zumal die CD zum Sonderpreis angeboten wird. Trotzdem empfehle ich Pell-Neulingen die erwähnte Doppel-Best Of oder die Live-Scheibe "Knights - Live". Und wer SPV mit dem Kauf einer ihrer CD's aus der Insolvenz helfen und trotzdem nicht auf Axel Rudi Pell verzichten möchte, der hat noch 17 andere Möglichkeiten, dies zu tun (Best Of- und Livealben mitgezählt).
Roger W.
Punkte: keine Wertung 
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NIM VIND – The Stillness Illness
Silverdust Records/Musikvertrieb
Dass aus dem Land mit dem Ahornblatt auf der Flagge viele gute und international erfolgreiche Acts kommen, ist jedem bekannt. Mit Nim Vind folgt gleich noch eine, die sich locker mit der weltweiten Musikwelt messen kann. Nach ihrem Debut "The Fashion Of Fear" mussten die Jungs herbe Kritik einstecken, aber dadurch liessen sie sich keineswegs entmutigen und schritten ihren Weg unbekümmert weiter, und was daraus hervorkam ist ein Album, welches eine super Symbiose aus Glam Rock, Horror-Punk und Gitarren-Rock darstellt. Auf dem Cover steht ganz klar die Aufforderung 'Dress up in black, turn it up loud and sing along. It's the one and only Nim Vind'. Durch den starken Horror-Punk à la Danzig oder auch melancholischem Touch wie bei The Damned fühlt man sich schwer in die New Wave-Zeit zurückversetzt. Es wird viel mit sprechenden Vocals gearbeitet, und das düstere Gitarrenspiel weckt Erinnerungen. Beim Gesang wird es manchmal etwas zu poppig und gummig. Das macht die Songs leider etwas wässerig. Gerade, wenn die Instrumente etwas locker flockig ins Gericht ziehen folgt der Gesang dem Ganzen, und dann wird man wirklich an eher poppige New Wave-Nummern der 80er-Jahre erinnert. Aber man kann der Band absolute Eigenständigkeit und Freidenkertum akkreditieren. Gewisse Elemente haben sehr guten Ohrwurmcharakter. Was mir einfach bei den doch häufig punklastigen Songs fehlt, sind die Ecken und Kanten sowie die Rauheit. Aber was dafür wirklich gut kommt sind die balladeskeren Songs: Manchmal erinnert mich der Gesang ein kleines bisschen an den Herrn Ville Valo. Einfach so von der Art des Singens und der Tonlage her. Das Album hat alles in allem ziemlich viel zu bieten an Abwechslung, aber es fehlt der Drive und Biss.
André G.
Punkte: 6.0 von 10        
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GURU OF DARKNESS – Mater Meretrix
Haures Records
Obschon die Italiener ihr Gründungsdatum auf '95 setzen, haben sie erst vor drei Jahren ihr Debut rausgebracht. Da könnte man einiges an Perfektionismus dahinter vermuten. Ich weiss nicht, wie dieses Album klang, aber "Mater Meretrix" hört sich ganz und gar nicht so an. Viel eher sieht es nach einem Versuch aus, mit mehr oder weniger bekannten Gastmusikern einige Kröten einzustreichen. Der Sound hört sich zwar anständig an, modern und steril. Erinnert zeitweise an Dodheimsgard, aber der Liedaufbau ist doch stark im Durchschnitt angesiedelt. Dabei dauern die Songs nur mal gerade 4 Minuten im Schnitt. Die Stimme mag zwar eigenständig klingen, macht die Lieder aber nicht wirklich besser. Genauso geht es mit dem Schlagzeug: Dauergeknüppel, ohne auf den Rest der Band einzugehen. Erst beim fünften Lied schlägt der Mann mal anders auf seine Pauken, aber Stimmung mag trotzdem keine Aufkommen, da der Ablauf des Songs ziemlich vorhersehbar ist. Überraschend ist einzig "Path To Moloch": Ein einziges Keyboard-Instrumental, das eine stimmige Atmosphäre schafft. Und auch mit Effekten wird nicht gegeizt, hier ein Phaser, da ein übermächtiges Delay... Alles ziemlich auf der Höhe der Zeit. Nur schade, dass solche Höhepunkte nicht mit mehr Dramatik zur Schau gestellt werden. Ein Tempowechsel mehr, da mal zwei Lieder zusammenfassen, und schon wäre das Album auch als solches ernst zu nehmen. Auch der letzte Song zeigt, wo die Stärke liegt: Ideenreichtum, dass fast der Player durchbrennt, würde er nur gezielter umgesetzt. Ich hoffe schwer, dass da noch ein wenig mehr Abwechslung ins Songwriting einfliesst, dann haben wir schon bald eine wirklich tolle, ungehörte Band mit zukunftsweisenden Tendenzen auf dem Tisch. Das jetztige Produkt eignet sich für grosszügige Fans von Black/Industrial, aber vorher doch bitte mal reinhören.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10        
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FOOBAR THE BAND - My Fiend My Friend
Reside Records
Wenn man Rang 32 belegt in der Schwedischen Hitparade heisst das schon was, denn die Konkurrenz ist riesig im IKEA-Land. Foobar The Band ist purer Rock'n'Roll ohne Wenn und Aber. Schweissiger, stinkiger, dreckiger, ihr könnt es selber wählen bei einem Repertoire von elf Songs, die einen schnell mal auf Trab halten. Man findet auch gelegentlich einen Stoner-Einschub, der ein wenig nach Retro klingt, auf jeden Fall ist der Gitarrist Led Zeppelin-Fan. Aber auch mal moderne Klänge faszinieren den Hörer, wenn er sich ins Getümmel wagt. Foobar The Band sind sicher eine Top Live-Band, denn dieser Stil kommt auf der Bühne sicher besser zur geltung als auf Platte. Mir persönlich geht nach der Mitte von "My Fiend My Friend" die Geduld aus und ich habe den Drang, meiner Stereoanlage den Befehl zu erteilen: "Jetzt ist genug." Also, Leute, die von euch was mit den Backyard Babies anfangen können sollten sich mal das neue Album von Foobar The Band reinziehen, alle anderen werden nichts verpassen.
Daniel J.
Punkte: 5.8 von 10        
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STIMPACK – Dunkle Wasser
Rockingape
Es ist immer so eine Sache mit der deutschen Sprache, irgendwie wünsche ich mir mehr deutsche Bands, die dann die Landessprache in ihren Songs verwenden. Auf der anderen Seite wird auch mehr von den Texten erwartet, weil man sie sofort erkennt und sich so nichts selber zusammenstellen muss. Dies wiederum macht den Text zu einem sehr wichtigen Bestandteil der Musik, und wenn dieser nicht stimmt, kann man auch die Musik vergessen. Bei Stimpack, einer jungen deutschen Rockband, die mit "Dunkle Wasser" ihr Debutalbum veröffentlicht, kann man genau von diesem Problem sprechen, wobei auch noch weitere Punkte das Gesamtbild ruinieren. Stimpack sind aggressiv und druckvoll, wie sie wohl selber sagen würden 'brutal'. Von zwei Gitarristen unterstützt kann man sich auf ein gewaltiges Riffgewitter freuen, was man auch wirklich loben kann, denn die Jungs beherrschen ihre Waffen. Die angesprochenen Negativpunkte des Werks sind die zum Teil wirklich lächerlichen, möchtegernbösen Texte und die Stimme, die zwar in den Refrains für Unterhaltung sorgt, aber sonst zu monoton und aufgesetzt klingt. Im Grossen und Ganzen sicherlich ein knallhartes Rockalbum, doch für einen internationalen Durchbruch ist das Werk zu wenig anspruchsvoll, zu wenig unterhaltend und vor allem noch zu durchschnittlich.
Yannick S.
Punkte: 5.5 von 10        
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STRYDEGOR – Back On Ancient Traces
CCP Records/Non Stop Music
Da singen die Wikinger über Ehre und Krieg, da stirbt ein paar Wochen vor dem Veröffentlichungstermin ihr Gitarrist bei einem Autounfall. Die Realität ist brutaler und schneller, als die Jungs bis dahin Demos produziert haben: Seit erst 2 Jahren aktiv, dann eine Demo und eine EP, jetzt ein Label im Rücken und eine Langrille gepresst. Zu bieten haben die Deutschen eine stark Amon Amarth-lastige Mischung aus Viking und melodischem Death Metal. Das Tempo schwankt zwischen headbangtauglich und schneller, doch das wäre dann auch schon der einzige erwähnenswerte Unterschied zwischen den Songs. Das Schlagzeug und die langweiligen Vocals übertönen die Gitarre, die zwischendurch doch mal ein paar abwechslungsreiche Riffs reissen würde. Zwar erfinden sie das Genre nicht neu, aber Songs wie "The Night The Vikings Arrive" oder "The Way To Valhalla" haben Energie und Dynamik, was zumindest für ein stabiles Auftreten sorgt. Zwischendurch würde mehr Mut zur Abwechslung aber die 40 Minuten auflockern. So klingen sie mir doch zu sehr nach Durchschnitt, als dass mal ein Song im Ohr bleiben würde. Auch die Stimme dürfte mal mehr als zwischen zwei Lagen wechseln, damit das ganze Geschreie oder Gegrowle auch ein wenig leidenschaftlicher klingt. Für Die Hard-Fans von nordischen Mythen und Odin wird die Platte sicher interessant sein. Aber für alle anderen kristallisiert sich einfach zu wenig Emotionen heraus, um lohnenswert zu klingen. Einmal tief durchatmen, sich ein Jahr mehr Zeit lassen und ganz ohne Druck einfach Musik machen. Dann wäre sicherlich ein wenig mehr Emotionen verpackt. Ich wünsche auf jeden Fall gutes Gelingen, denn das Talent scheinen sie zu haben.
Tristan
Punkte: 5.3 von 10        
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VALKYRIE'S CRY – Valkyrie's Cry
Pure Steel Records/Non Stop Music
Ein gutes Näschen für authentische Untergrund-Bands und -Produktionen beweisen Pure Steel Records mit dem Release der kanadischen Power/Speed-Metaller Valkyrie's Cry. Wobei auch hier nicht alles Gold ist, was glänzt. Konnten und können mich die polnischen Heavy Metaller von Crystal Viper vom selben Label auch mit 'rumpligem' Sound überzeugen, fehlt mir bei den Nordamerikanern Valkyrie's Cry der Zugang. Was aber mit jedem Ton durchschimmert, ist die grosse Leidenschaft, mit welcher Sänger Dip Evil und seine Mannen am Werk sind. Hier wird nicht gross nachgedacht sondern einfach so drauflos musiziert, wie es dem eingefleischten True-Metaller gefällt. Folglich sind das Tempo und die Schreie hoch. Und wer genau hinhört, kann auch immer wieder stampfende Elemente und angenehm tiefe Gesänge ausmachen. Textlich werden die Klischees nicht vermieden sondern bewusst eingesetzt. Valkyrie's Cry sind damit prädestiniert für spezialisierte Festivals wie das Keep It True oder das True As Steel. Mir persönlich wird das Ganze aber mit zunehmender Länge zu eintönig und ich schaue verängstigt auf die Uhr, wie lange ich den Krach noch ertragen muss. Nicht, dass ich diese Art von Musik nicht mag, es fehlen aber schlicht die grossen Momente und die Aha-Erlebnisse. Wie sehr eine bessere Produktion dies hätte bewirken können, ist schwer zu sagen. Anderseits gewinnt die Scheibe aber gerade durch den 'speziellen Sound' an Glaubwürdigkeit. Wer also denkt, Underground-Scheiben müssten nach wie vor wie in den 80er-Jahren klingen, ist mit diesem Debut-Album gut bedient. Alle anderen können aber getrost die Finger davon lassen.
Roger W.
Punkte: 5.0 von 10        
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VELVET SEAL – Lend Me Your Wings
Dark Balance
Aha, Ungarn, das Land, aus dem gute Gulaschrezepte kommen, macht auch Musik. Dieses Land ist auf der Metal-Landkarte noch nicht so gross eingezeichnet. Was die Band auf "Lend Me Your Wings" bietet, ist absolut klassischer Dark/Gothic Metal mit weiblicher Stimme. Es dominiert der mit Bombast angehäufte Dark Metal. Düster riffende Gitarren stampfen sich ihren Weg aus den Boxen, dazu die sicherlich schöne und klare Stimme von der Frontgrazie Gabriella, und fertig ist das Ganze. Das Thema Gothic Metal hat sich langsam etwas totgetreten. Es gibt schon so viele Bands, die einfach im gleichen Sektor wildern. Da muss man schon eine gewisse Originalität und Eigenständigkeit an den Tag legen, um nicht unterzugehen. Genau da liegt der Hund begraben: Das Album und die Songs sind absolut kompetent und professionell, da gibt es keine Klagen anzubringen, aber die Eigenständigkeit fehlt. Es ist gute Musik, es hat auch immer wieder Parts, die absolut zu gefallen wissen. Gerade wenn die Gitarren die ganz tiefen Klänge rausholen und auch die Männerstimme zum Zug kommt, gefällt das dem Gehörgang. Oder auch, wenn nur von Trommeln begleitet Gabriella ihre Stimme erklingen lässt, ist es ein Ohrenschmaus. Die orchestralen Parts sind leider auch nicht wirklich beeindruckend, hat sicher auch was damit zu tun, dass sie aus dem Computer kommen. Wenn man ganz böse sein will, kann man einfach sagen, dass es ein weiterer Within Temptation- und Lacuna Coil-Klon ist. Wer dem Genre zugetan ist, sollte sich unbedingt einen Hörtest erlauben, aber den eher kritisch eingestellten Personen kann ich das Album nicht unbedingt ans Herz legen.
André G.
Punkte: 5.0 von 10        
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JACKAL - IV
Pure Steel Records/Non Stop Music
Noch mal Reunion, doch diesmal alleine oder fast alleine, wie man's nimmt. Brian Rich ist der Sänger von Jackal und hat die Band wieder ins Leben zurück beordert, denn die besten Zeiten der Dänen waren die 90er, wo man als ganze Band Power Metal zelebriert hat, und eben heute bleibt nur noch der Frontmann übrig. Eingespielt hat das Album ein Multiinstrumentalist namens Carsten Falkenlind. Geboten wird auf dieser Scheibe narürlich Power Metal mit allen Ecken und Kanten. Doch so richtig zünden will das Teil bei mir nicht richtig, denn zu belanglos geht man zu Werke, zu Ideenlos agiert man, zu seelenlos spielt man seine Instrumente, zu einfallslos ist das Songwriting... Ihr merkt, Leute, diese Scheibe braucht eigentlich niemand oder es finden sich Leute, die in dieser Zeit der Krise einen lockeren Geldbeutel haben und allen Bullshit zusammenkaufen. Nee Nee, so nicht, ehrlich muss die Mucke schon sein sonst soll man es lieber sein lassen und den Namen wechseln. Basta!
Daniel J.
Punkte: 4.3 von 10        
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MOLOTOV SOLUTION - The Harbringer
Metal Blade/Musikvertrieb
Nichtssagende Progdeathcore-Band, die 2587igste. Labels wie Relapse, Listenable oder eben auch Metal Blade haben schon seit geraumer Weile die Tendenz entwickelt, 08/15-Scheiben auf den Markt zu werfen, um im besten Fall etwas Profit einzustecken - Molotov Solution gehören mehr als offensichtlich zu dieser Sorte Mucke. "The Harbringer" höher als den Durchschnitt zu werten wäre ein klarer Fehler, auf dieser Scheibe wird mit Genrefloskeln nur so um sich geworfen. Von den totgesampelten/-getriggerten Drums über die generischen Riffs hin zum einfallslosen Wechselspiel an Growl- und Kreischvocals, hier findet alles seinen Platz - logischerweise aber sehr zum Leid der Songs. Zwar finden sich in Stücken wie "Only The Dead", "Enslaved", oder "Living Proof" interessante und durchaus ausbaubare Ansätze, aber das macht den Braten definitiv nicht fetter. Molotov Solution laufen schon jetzt klar Gefahr, von irgendwelchen ultra-truen Szenekiddies als Hoffnungsträger gehypt und die Woche darauf gnadenlos fallen gelassen zu werden. Traurig, aber wahr.
El Muerte
Punkte: 4.0 von 10        
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ICHOR - The Siege
Bastardized Recordings
Ausser, dass "The Siege" 37 Minuten sauber produzierter Death Core ist, die Gitarren verzerrt sind, die Double Base doublebassed, der Sänger grunzkreischt und nicht gerade wenige Breakdowns zu hören sind, fällt mir an Ichor nichts wirklich Herausstechendes auf. Sorry Jungs, bekömmlich, aber so austauschbar wie Dnjepr-Ersatzteile. Wo bleibt der Mut zur musikalischen Eigenständigkeit? Traut euch, ihr Bands!
HaRdY
Punkte: 4.0 von 10        
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SCHÖNGEIST – Liebeskrieger
Golden Core Records/ZYX Music
Oha, der gute Herr auf dem Cover guckt mich ja so richtig böse an, das fängt ja schon mal gut an. Das gesamte Digipack ist schlicht gestaltet, jedoch nicht ohne Schick. Der erste Track „Unsterblich“ kommt mit platten Texten und Megaherz/Eisbrecher-Komponenten daher, und nur schon diese Fakten lassen zweifeln, dass das Gesamtwerk irgendwie besser werden könnte, schon zu oft haben wir dieses simple Strickmuster der ach so gothisch-industriellen Musik gehört. „Tanz mit mir“ hingegen weiss da schon eher zu überzeugen, zumindest in musikalischer Hinsicht, denn zu düsteren Gitarren-Bratereien werden auch östliche Musikinstrumente eingesetzt, dazu ist der ganze Track auch dem Titel entsprechend auf die Tanzbarkeit ausgelegt. Timur Karakus’ Stimme ist zwar angenehm tief, jedoch sind auch hier wieder die seichten Texte klare Stolpersteine. Dass Schöngeist gemäss Promo-Käseblättchen mit Oomph! verglichen werden, ist erstens nicht wirklich nachvollziehbar und zweitens abwertend gegenüber Oomph! zu verstehen. Von Gothic Rock ist auch nicht wirklich was zu spüren, denn Schöngeist produzieren ganz einfach Industrial mit Elektro-Anleihen und Pop-Elementen. Über die Texte kann man sich streiten, für mich persönlich sind sie eindeutig zu pathetisch und schwach vorgetragen. Das interessante Element an diesem Debut-Album sind die schon erwähnten, östlichen Musikeinflüsse wie spezielle Trommeln oder Sitar-Klänge. Insgesamt jedoch hilft auch dies dem „Liebeskrieger“ nicht wirklich, sich zu etablieren und Fuss fassen zu können, die Musik plätschert im Hintergrund vor sich hin und schwimmt im Meer von zig Klonen derselben ‚Musik’ vor sich hin. Nur für beinharte Fans von mit Lenor weichgespültem Industrial, der auf jeder Bravo Super Show frenetisch abgefeiert würde.
Toby S.
Punkte: 4.0 von 10        
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ZERO ILLUSIONS – Enter Eternity
Soundpollution/Non Stop Music
Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug – die letzten 40 Jahre haben gezeigt, dass diese Bandbesetzung vollends ausreicht, um gute Musik zu machen. Auch Zero Illusion aus Schweden bleiben diesem sowohl rudimentären als auch klassischen Line Up treu und verzichten auf ihrem ersten Langeisen "Enter Eternity" auf jeglichen Schnickschnack, und das auch in musikalischer Hinsicht. Ein Riff in der Strophe, eines im Refrain und wenn's gerade so passt, dann noch ein weiteres als Bridge dazwischen bzw. vorher oder nachher. Dieses Rezept, welches uns in der Vergangenheit Hits für die Ewigkeit wie "Paranoid", "Whole Lotta Love" oder "Ace Of Spades" erbracht hat und mit welchem auch heute noch Bands wie Hardcore Superstar gut fahren, scheint bei diesem skandinavischen Quartett jedoch nicht zu ziehen. Technisch einwandfrei gibt's hier zwar minimalistischen Hard Rock irgendwo zwischen den 70ern und 80ern zu hören, keiner der Songs aber, vom einleitenden Einriffer "My Belief" bis zum finalen "The Moment I Fear", schaffen es auch nur annähernd, sich im Gehörgang festzukrallen, sondern plätschern so seicht dahin, dass man sich spontaner Gähnanfälle nicht erwehren kann. Wo dabei das Problem liegt, zeigt sich am Offensichtlichsten in dem schon genannten Opener oder dem treibenden "What Remains". Während beide Tracks mit einem soliden, im zweiten Fall sogar ziemlich vielversprechenden Grundriff aufwarten, versagen beide Songs an genau einem Punkt: dem Gesang. Nicht, dass Björn Asking kein technisch guter Sänger wäre, sowohl in den tieferen als auch in den höreren Parts kann die Stimme, welche nicht wenig an diejenige von Edguys Toby Sammet erinnert, überzeugen. Was dem Mann und somit auch den Songs aber vollkommen abgeht, ist ein Gespür für eine funktionierende Melodie. Nicht nur, dass man sich sowohl an Strophe als auch Refrain – wenn es dann mal einen hat, meist lassen die Songs auf "Enter Eternity" einen solchen vermissen – nicht erinnern kann, ist der Song vorbei. Nein, zu grossen Teilen passt das, was da gesungen wird, schlicht nicht zu dem, was Gitarre, Bass und Schlagzeug spielen. Zero Illusions sollten sich keine Illusionen machen, was ihre musikalische Karriere betrifft, denn diese wird nie Eingang in die Ewigkeit finden.
Kissi
Punkte: 3.3 von 10        
                      
KARMIC LINK – No Light But Rather Darkness Invisible
Manitou Music/Non Stop Music
Karmic Link, ein neuer Schweden-Export in Sachen Mädchen-Metal, schickt sich an, die Welt zu erobern. Mit an Bord: Stathis Kassios (Ex-Keyboarder von System Shock), Mina G. (The Rain I Bleed) und als Gastmusikant Bob Katsionis (Firewind), welcher sich um die Rhythmus- und Leadgitarre kümmert. So weit so gut, doch was erwartet uns hier? Nun, grundsätzlich eine Mischung aus Power, Prog und Gothic Metal mit viel Tastenbeilagen. Tönt doch schon mal gut, und wir alle wissen es, Mädchen-Metal ist der Olymp der Innovation, die Essenz der harten Klänge, eine unübertreffliche Symbiose von Gut und Böse, so eine Mangelware wie Klopapier auf einer PVC-Verdauungswurstablage in Wacken. Ja, es ist ironisch gemeint, denn ich frage mich, wer denn wirklich noch nach so was kräht. Doch man muss objektiv bleiben und das Positive finden, doch ehrlich gesagt weiss ich momentan nicht so recht, wo ich bei diesem Album suchen soll. Es gibt interessante Ansätze, besonders dann, wenn Karmic Link wie im Song "Devil’s Dance" die Prog-Keule auspacken und wilde Tasten- und Gitarrenläufe sich duellieren. Auch das flottere "Sickness" lass ich mal als passabel durchgehen, besitzt es doch etwas Feuer unterm Arsch und das schleppende "Destination" lässt so was wie eine schwermütige Atmosphäre entstehen, doch über den gesamten Inhalt gesehen reicht es mir nicht, um in Begeisterung auszubrechen. Was grundsätzlich massiv stört ist die Stimme von Mina, die zwar angenehm ertönt, jedoch sehr schnell monoton wirkt, da praktisch immer in den selben Tonlagen gesungen und kaum mal einen Ausbruch an Emotionen zugelassen wird. Schade, denn wie erwähnt: Die Stimme ist angenehm und eher Kräftig, doch langweilt sie extrem schnell, was auch auf die Songs zutrifft. Es gibt zwar Lichtblicke, doch grundsätzlich ist "No Light But Rather Darkness Invisible" so überraschend wie Nebel im November oder ein Auto mit vier Rädern. Ob Karmic Link mit ihrem Debut-Werk der grosse Durchbruch gelingt wage ich zu bezweifeln, da die Konkurrenz und die Flut an Veröffentlichungen gerade in diesem Sektor enorm gross ist, der Markt längst gesättigt und die Hausfrauen eh nur Nightwish kaufen, weil es die Nachbarin und die Kinder auch hören.
R.K.
Punkte: 3.0 von 10    
                           
REINXEED - Higher
CMS-Rivel Records
Die Melodic Metaller aus Schweden bedienen sich für ihre Mucke bei bekannten Vorbildern wie Stratovarius, Thunderstone, Royal Hunt und alten Europe. Vorwiegend schnellere Songs werden von dominantem Keyboard-Spiel und leider ziemlich drögem Drum-Geballer irgendwie zusammen gehalten. Könnte sich der Genre-Fan noch mit den Keyboards und den teils mittelalterlichen Elementen anfreunden, zerstört das total nervende Drum jegliche guten Ansätze und auch der Gesang von Tommy Johansson ist in den oberen Regionen nicht auszuhalten. Wer «Higher» als Album wie Titeltrack bestimmt nicht abgeneigt ist, sind mit Sicherheit die Anhänger und Fans von DragonForce. Dass Hopfen und Malz nicht ganz verloren sind, zeigen die Jungs wenigstens ansatzweise bei «Always Be There». Wer es allerdings nicht weiss, würde hier glatt auf eine Italo-Band im Rhapsody-Stil tippen. Die Ballade «Light Of The World» würde noch gut zum Weihnachtsbaum und Kerzen passen. Obwohl ich das Teil nicht ganz runter reissen will, bleibt nicht viel Positives hängen, was in erster Linie mit der üblen Produktion und der Mucke allgemein zu tun hat. Darum wird das Teil bei mir bestimmt nie mehr laufen und elendiglich in der Versenkung landen. Wer Interesse daran hat, kann sich ja bei mir melden!
Rockslave
Punkte: 3.0 von 10    
                           
DESERT STORM - History
New Music
1992 noch unter anderer musikalische Ausrichtung gegründet konnte die Hamburger Band laut Infoblatt schon einige Erfolge für sich verzeichnen, wie u.a. eine Europa-Tour mit Cannibal Corpse zwischen '93 und '94 und eine Show auf dem Wacken Open Air 1996. Nun ist es aber so, dass hier laut Biographie der neue musikalische Weg auf dem vorliegenden Werk als Metal-Punkrock beschrieben wird. So weit, so gut. Allerdings hat das, was man hier hört nur im Ansatz damit zu tun: Nach einem uninspirierten Intro, welches in jedem Low Budget-Klasse C-Kriegsfilm vorkommen könnte, fällt als allererstes der sehr hölzerne Sound auf. Altbacken und bieder dröhnt es aus den Lautsprechern. Und schon kommt Langeweile auf. Musikalisch machen die Hamburger da nichts kaputt, aber eben, es langweilt einfach. Ein weiterer Kritikpunkt ist der nervende Gesang, welcher von der Tonlage her und der schlechten englischen Aussprache den letzten Rest des Interesses zu Grunde macht. Es tut mir ehrlich Leid, dies schreiben zu müssen, aber im nationalen wie auch im europäischen Vergleich und angesichts der Veröffentlichungen dieses Monats hat diese CD höchstens das Niveau einer Anfängerband erreicht.
Ralf W.G.
Punkte: 3.0 von 10    
                           
TAO MENIZOO - So Blind
Thundering Records/Musikvertrieb
Französischer Thrash Metal mit Nu Metal und Industrial-Einflüssen, heieiiieiii, das kann ja heiter werden. Nach fünf Jahren Sendepause sind die Franzosen mit ihrem zweiten Werk am Start und versuchen, der Musikwelt etwas anzudrehen, was unter keine Kuhhaut geht. Angefangen bei der ultralahmen Vorstellung der Gitarrenarbeit: Riff um Riff, eine Wiederholung nach der anderen, gähn, keine Abwechslung im Gesang, welcher erst noch industrialmässig verzerrt wird und auch so auf keine Weise interessant wirkt. Mit den modernen Nu Metal-Parts versuchten die Jungs wohl, etwas mehr zum Mainstream aufzuschliessen, was aber ebenfalls völlig misslang. Die Synthesizer sind zwar ab und zu wirklich nett eingesetzt worden, auch in zwei, drei Refrains, aber die langweilige Gitarren- und Drumarbeit macht dies nicht weg. Tao Menizoo und "So Blind" sind nicht zu empfehlen, ausser ihr möchtet euch mal anhören, wie es klingt, etwas krampfhaft gut machen zu wollen, was aber leider völlig unausgegoren und schief daherkommt.
Yannick S.
Punkte: 2.5 von 10    
                           
MOSS – Tombs Of The Blind Drugged
Rise Above Records
Eigentlich könnte ich diese Rezension mit den simplen Worten beschliessen, dass Moss eben Moss sind. Punkt. Da dies aber weder in meinem noch im Sinne unserer hochgeschätzten Leserschaft ist, werde ich ein wenig ausholen und mein vorhergehendes Statement näher erklären. Die nun mittlerweile dritte Langrille (obwohl man bei einer Gesamtspielzeit von knapp 40 Minuten nun wirklich nicht von lang reden kann) der Engländer besticht durch Spielfreude, Abwechslungsreichtum, Variabilität sowohl im Songwriting wie auch bei der Gestaltung der Soundstrukturen. Nee Scherz, genau das Gegenteil ist natürlich der Fall. Wobei, in einem Punkt muss ich dem Promo-Blättchen zustimmen: Moss spielen effektiv den langsamsten Drone/Doom, den ich jemals vernommen habe. Ob das nun wirklich so supertoll ist, dies muss jeder für sich entscheiden. Meine bescheidene Meinung zu diesem, ähem, Machwerk ist, dass „Tombs Of The Blind Drugged“ nur mit illegalen Substanzen wirklich Spass machen kann, und da ich diese nicht konsumiere bleibt mir wohl dieser spezielle Zugang verwehrt, ergo sagt mir diese langsamste aller langsamen Soundkonstellationen nicht wirklich zu, mal abgesehen davon, dass man vom Geröchel kein Wort versteht und die vier Tracks einander ähneln wie zwei Balistos. Nur für absolute Hardcore-Doomster mit einem Hang zu Drogen, wie es ja im Titel schon impliziert wird.
Toby S.
Punkte: 1.5 von 10    
                           
SCREAM 4 - Beatdetective
Kunz Soundcorporation
Was auf dem Cover wie ein schlechter Witz wirkt, will auch beim (gezwungenermassen) mehrmaligen Durchhören nicht zünden: Drei Perkussionisten, die sich in bester Scream-Manier hübsch verkleiden und dazu mit Hilfe einiger Fasnachts-Instrumente eins auf Metal machen, das soll ich mir also antun? Schönen Dank auch! Die Liste der ernüchternden Tatsachen wird dann auch recht bald durch zwei weitere, nicht wirklich unwesentliche Punkte komplettiert: Nicht nur, dass sich die Band offensichtlich erdreist, komplette Passagen bei Bands wie Metallica, Pantera, Lamb Of God und Konsorten zu stibitzen, aber das Ganze dann äusserst prollig als 'Inspiriert von... ' deklariert – die Summe der Elemente macht "Beatdetective" auch noch schlicht und einfach zu einer laschen Ansammlung an ein paar schlecht interpretierten Covers. Wie man mit so einer Scheibe auf dem Präsentierteller dann auch noch einen Plattenvertrag an Land ziehen kann, ist mir schleierhaft – wahrscheinlich ist für die Produktion dieses Albums auch noch gleich das halbe Kulturbudget des Landes draufgegangen. Sorry, aber für so 'nen Mist gibt's einfach 0.5 Punkte. Grosszügige 0.5 Punkte. Mag sein, dass Scream 4 live ganz nett rüberkommen. Schliesslich bleibt Perkussion in diesem Stil zum grössten Teil nach wie vor eine audiovisuelle Angelegenheit - oder im Extremfall eine alkoholische. Aber mir wäre es das Bier nicht wert, das ich für den Genuss dieses Stücks auf Plastik gedrückten Lärms hinunterschlucken müsste.
El Muerte
Punkte: 0.5 von 10    
                           
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