Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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AUGURY - Fragmentary Evidence
Nuclear Blast/Warner
Die Überraschung des Monats heisst Augury, kommt aus
Kanada und hat mich dermassen aus den Socken gehauen wie
selten ein Album zuvor. Irgendwo in der Schnittmenge von
Opeth, Atheist, Aborted und Cynic schaffen es die fünf
Herren, überschäumende Kreativität mit unanständig hohem
technischen Niveau und fast schon paradoxer
Eingänglichkeit zu verschmelzen. Und ja, ich weiss, es
wird 'gefrickelt' (Scheisswort), und ja, jazzige
Elemente sind ebenfalls vertreten! Aber löst euch nur
einmal von diesen 'Schimpfworten' und macht euch auf zu
neuen Gestaden, denn "Fragmentary Evidence" ist eine
nahezu perfekte Blaupause für ein in technischen Death
Metal verpacktes Stück gute Musik geworden! Nicht zu
poliert und nicht zu beschissen gemixt, einfach angenehm
zu hören. Variabler Gesang durch verschiedenste
Stilistiken - plus einem mit einer betörenden
Frauenstimme versehenen Mikro-Duett in "Brimstone
Landscapes" - beschert einem über die ganzen 55 Minuten
Kurzweile. Gitarren, Soli und Schlagzeug sind auf hohem
Level super, müssen aber gegen den dominanten,
verspielten Bass den Kürzeren ziehen. Ich muss neidlos
zugeben, dass mir deswegen meine Kinnlade mehr als
einmal den Dienst versagt hat! Der Junge muss einer der
Top 5 in der Über-Bassistenliga sein, echt nicht von
dieser Welt! Man merkt es, ich bin begeistert von diesem
Album, begreife noch nicht, wie ein derartiger
Meilenstein bei Metal Blade rauskommen konnte und hoffe
inständig, dass ich wenigstens Augury betreffend nicht
alleine auf dieser Welt bin.
HaRdY
Punke: 9.2 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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AHAB – The Divinity Of Oceans
Napalm Records/Musikvertrieb
Nach ihrem wirklich herausragenden Debut „The Call
Of The Wretched Sea“, welches von meiner Seite her
ziemlich gut bewertet wurde, war es nun an der Zeit,
dass Ahab eine neue Scheibe an die Oberfläche der Meere
bringen. Langsam und gemächlich beginnt „Yet Another
Raft Of The Medusa (Pollard’s Weakness)“, wie wenn nun
nach dem Walfänger-Epos, welches mit der ersten Scheibe
vertont worden ist, nun eine Ruhe einkehrt, die
trügerischer nicht sein könnte. Und tatsächlich, nach
wenigen Augenblicken bricht eine Flut von
salzwassergetränktem Doom über den Hörer herein, dass
man zuerst nicht mehr weiss, wo oben und unten ist.
Musikalisch wird man nur schon bei diesem ersten Track
unter Wasser getaucht, nach oben gezerrt und wieder
losgelassen, so dass man unweigerlich in den dunklen
Untiefen der Meere versinkt. Interessant ist hierbei
auch, dass mit dem cleanen Gesang ein Gegengewicht zu
den Growls hergestellt wird, das passender nicht sein
könnte und eine dermassen heftige Gänsehaut erzeugt,
dass jeder Stachelrochen grün vor Neid wird. Beim
titelgebenden Track wird diese Soundlandschaft
konsequent fortgesetzt, man treibt auf den Meeren,
klammert sich an allem fest, was sich irgendwie anbietet
und muss immer wieder unangenehme Situationen über sich
ergehen lassen. Hierbei sind die klagenden Vocals wieder
ein Punkt in der Soundgestaltung, der eine ganz eigene,
düster-verzweifelte Atmosphäre erschafft, die rein mit
Growls nicht zu erreichen wäre. Generell lässt sich
jetzt schon sagen, dass „The Divinity Of Oceans“ nicht
mehr so drückend-deftig wie sein Vorgänger daherkommt,
sondern mehr auf Verzweiflung und ohnmächtiger
Schicksalsergebenheit beruht. So fällt auch auf, dass
viele Parts melodischer sind, beinahe schon
progressiver, und sich mit den bekannten härteren Teilen
abwechseln. Dies mag mehr Aufmerksamkeit vom Hörer
abverlangen, aber für Seetang-Fastfood waren Ahab ja
noch nie bekannt. „Tombstone Carousal“ erinnert dagegen
mit seinen groovenden Parts an die Überväter von
November’s Doom und stellt eine nette Abwechslung dar,
wobei auch diese Geschwindigkeit nicht lange vorhält und
durch ätherische Soundkonstellationen ergänzt wird. Im
Grossen und Ganzen lässt sich konstatieren, dass Ahab
mit ihrem neuen Album einen grossen Schritt vorwärts
gemacht haben, der aber nach wie vor die alten
Trademarks nicht aussen vor lässt sondern durch die
Neuerungen ergänzt wird. Fans des ersten Albums könnten
eventuell enttäuscht werden, da das drückende Element
nicht mehr dasselbe ist wie auf „Call Of The Wretched
Sea“, dennoch: Ahab erzählen weiterhin meisterlich
Geschichten von der hohen, weiten See, die allesamt mehr
Niveau und Klasse beinhalten als alle Märchen
sogenannter Möchtegern-Piraten wie diejenigen von
Alestorm oder Swashbuckle. Absoluter Kauftipp für alle,
die mit Funeral oder auch Nautik Doom auch nur ein
bisschen was anfangen können und echte Erzählkunst zu
schätzen wissen!
Toby S.
Punkte:
9.1 von 10
Hier reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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<CODE> – Resplendent Grotesque
Tabu Records/Irascible
Void, DHG und At The Gates sind nur ein kleiner Teil
der Bands, in denen die Mitglieder von Code ihr Unwesen
trieben. Die britisch/norwegische Truppe veröffentlicht
mit "Resplendent Grotesque" ihr zweites Album. In der
Black Metal-Szene sind sie mit Bestimmtheit kein
unbeschriebenes Blatt, und doch hört man nicht
sonderlich viel von den Jungs. Vielleicht liegt das
daran, dass <Code> nicht wirklich dem Black Metal
zuzuschreiben sind, sondern viel mehr eine eigene kleine
Einheit bilden, zu der ich auch Bands wie Borknagar und
Enslaved zähle. Einen genauen Begriff für die Musik wäre
sinnlos, und auch die Musik zu beschreiben fällt mir
nicht leicht. Experimenteller, melancholischer, zum Teil
sogar poppiger Schwarzmetall, gespickt mit
Progressivität und Emotionen. Old School-Black
Metal-Fanatiker kommen hier garantiert nicht auf ihre
Kosten, was aber nicht heissen soll, dass ihr das Album
links liegen lassen sollt. Viel mehr sollte man genau
diese Art von Musik viel mehr hören, <Code> zeigen, zu
was Black Metal fähig ist, was Black Metal auslösen kann
und wieviele Gefühle man in dieser extremen Musik
miteinbringen kann. Die Stimme von Kvohst ist
unglaublich: Er verzaubert den Hörer mit seiner
gewaltigen, emotionsgeladenen Cleanstimme und krächzt
sich dann wieder in typischer Black Metal-Manier die
Seele aus dem Leib. Aus meiner Sicht können sich die
meisten Sänger noch eine grosse Scheibe von Kvohst
abschneiden, denn er hat es wirklich geschafft, Gefühle
in die Stimme einzubringen und auch zu vermitteln.
Technisch sind die Jungs so oder so 1A. Auch die
Experimentierfreude, die das Album trotzdem niemals
fröhlich macht, sondern im düsteren, traurigen Touch
weiterleben lässt, ist absolut meisterlich. Wenn man im
Black Metal-Genre von Jazzeinflüssen oder Dramatik
redet, wird sich wohl dem einen oder dem anderen den
Magen umdrehen, aber <Code> machen ihre Sache so genial
und sind mit voller Überzeugung am Werk, dass man nur
gratulieren kann und sich das Werk wieder und wieder
anhören will.
Yannick S.
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
29.90 SFr.
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RIVERSIDE - Anno Domini High Definition
InsideOut Music/SPV
Nach der "Reality Dream"-Trilogie schlagen nun
Riverside ein neues Kapitel auf. Diesmal geht's um den
rasenden Fortschritt unserer Gesellschaft und die Opfer
dieser unweigerlichen, vernichtenden Entwicklung.
Demensprechend klingt das neue Werk auch einiges härter
und aggressiver als die drei Vorgänger-Alben. Die
Gitarren sind stark verzerrt, der Bass wummert kräftig
und die Keys orgeln zum Teil wild an die 70er erinnernd
aus den Boxen. Der Sound widerspiegelt genau das Thema
des Longplayers. Startet der Opener "Hyperactive" noch
ziemlich ruhig, entwickelt sich das Teil dann in ein
wildes abwechslungsreiches Prog-Abenteuer der
Sonderklasse. Natürlich gibt's hier auch die allseits so
beliebten, typischen Riverside-Momente, zwar eher als
kürzere Parts wie beim starken "Driven To Destruction",
und auch die klasse fliegenden Guitar-Soli von Piotr
Grudziski sind immer noch vorhanden. Klasse auch das
harte Gitarrenriff bei "Egoist Hedonist", das sich mit
herrlichen Hammond-Sounds ergänzt. Auch die eingebauten
Bläser-Arrangements passen hervorragend zum wilden, sehr
abwechslungsreichen Song. Das sehr ruhig beginnende,
11-minütige "Left Out" bringt dann alles zum vorschein,
was die Fans an Riverside lieben; ein herrlicher Song.
Auch der fast 12-minütige, letzte Track "Hybrid Times"
lässt keine Wünsche offen und zeigt nochmals die volle
musikalische Breite der Polen, wobei Sänger Mariusz Duda
hier eine besonders gute Figur abgibt und von leise-zart
bis sehr aggressiv sein ganzes Gesangsspektrum auslebt.
Von ganz ruhigen Keyboard-Parts bis zu knallharten
Double base- und Gitarren-Attacken wird hier alles
abgedeckt, was der Proggie liebt. Riverside sind
wirklich echte Qualitätsgaranten, viel zu schnell sind
die 44 Minuten und 44 Sekunden vorbei und es bleibt dem
Zuhörer nichts anderes übrig, als wieder auf Play zu
drücken und das grossartige Ereignis von vorne zu
starten.
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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SYRACH – A Dark Burial
Napalm Records/Musikvertrieb
Schnörkellos, fies, hart und ohne jegliche
Kompromisse – so könnte man den Sound von Syrach Anno
2009 beschreiben. Doom Metal, der sich aber keineswegs
nur dahinschleppt sondern im Mid Tempo gehalten ist und
ohne jegliche Spielereien auskommt und dennoch
abwechslungsreich klingt, das muss man erst mal
erreichen. Nur schon der Opener „Curse The Souls“ frisst
sich unnachgiebig in die Gehörgänge, hart und dennoch
melodisch, jedoch immer auf einer bestimmten Ebene
verweilend und nicht ausufernd, so growlt sich auch
Sänger Ripper durch die Tracks, als gäbe es keinen
Morgen mehr. Erst gegen Ende des ersten Stückes jaulen
die Gitarren, als wollten sie metaphorisch gesehen all
die verfluchten Seelen widerspiegeln, die im Lied
angesprochen wurden. Und die mehr als neun Minuten
verfliegen sehr schnell, man nimmt sie gar nicht wahr,
was ein sehr gutes Zeichen ist und für die
Professionalität von Syrach spricht. „The River’s Rage“
hingegen ist kürzer gehalten, besitzt aber mehr Groove
als sein Vorgänger, während Ripper trocken und immer
noch verständlich sich den Schmerz und die Dunkelheit
von der Seele grunzt. A propos: Nicht nur grunzen kann
der gute Herr, auch flüstert und erzählt er, was der
Atmosphäre mehr als nur zuträglich ist. „A Moruner’s
Kiss“ ist mit mehr als 11 Minuten das längste Stück der
Scheibe, was auch absolut seine Berechtigung hat, denn
hier kommen alle Facetten des melodiösen Death/Doom
Metals zum Tragen, und wiederum beweisen Syrach, dass
man zwar sehr viel Melodie einbauen kann, ohne dass der
rote Faden der Songs verloren geht und sich die Gitarren
nur noch einen abfrickelt. Wer auf das eben genannte
Gemisch steht und sich nicht scheut, einer absolut
gnadenlosen Walze zu stellen, der wird mit einem
speziellen, uralt klingenden, dennoch modern
daherkommenden und einfach erwachsen klingenden Stück
Metals belohnt. Absolut empfehlenswert!
Toby S.
Punkte:
8.9 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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CHRIS CAFFERY – House Of Insanity
AFM
Records/Musikvertrieb
Wer heute immer noch den mehr oder weniger offiziell
aufgelösten Savatage nachtrauert, macht irgendetwas
falsch. Klar wird man die Truppe nicht mehr so schnell
zusammen auf einer Bühne Klassiker wie "Jesus Saves", "Believe"
oder "Hall Of The Mountain King" spielen sehen. Mit den
aus der Asche hervorgegangenen Transsiberian Orchestra,
Jon Oliva's Pain, Circle II Circle und dem Solo-Projekt
von Chris Caffery gibt es aber gleich vier Gruppen, die
das Erbe der Amerikaner mit neuen Alben in die heutige
Zeit tragen. Das Schöne dabei ist, dass jede Band den
Sound respektvoll um neue Facetten erweitert, ohne dabei
die Wurzeln zu verleugnen. Und so ist es auch auf dem
vierten Soloalbum von Chris Caffery. "House Of Insanity"
atmet geradezu den Geist alter Savatage. Dazu kommt,
dass, ähnlich wie Jon Olivas Stimme, auch diejenige von
Caffery irgendwo zwischen unmelodischem, mühevollem
Gekeife und melodischem Gesang schwankt. Beides benutzt
der talentierte Gitarrist gezielt, um damit eine starke
Spannung zu erzeugen. In seltenen Momenten probiert er
sich sogar an hohen Schreien und droht da fast zu
scheitern. Aber eben nur fast. Dazu kommen
abwechslungsreich arrangierte Songs mit Killer-Riffs und
grandios kreischenden Gitarrensoli. Das Album rockt sich
durch 13 Songs und hat mit "Madonna" auch einen
melancholischen, zerbrechlichen Song mit wunderschönem,
zweistimmigem Gesang. Die zweite Ballade "Winter In
Hamburg" löst erst schmunzeln über seine Verbindung aus
Schnulze, Epik und Text aus, bevor man sich über die
plötzliche Wendung im Mittelteil wundert. Von den harten
Stücken fällt das flotte "Seasons Change", der Titelsong
und das von Keyboardgeklimper getragene "Solitaire" auf.
Bei Letzterem singt gar Ex-Savatagier Zak Stevens ein
Duett mit Caffery, wohl wissend, dass es sich um keine
Ballade handelt. Eher gewöhnungsbedürftig ist "No Matter
What", welches mit südländischem Gitarrensolo beginnt
und dann doch noch einigermassen schwer stampfend den
Rank kriegt. Als Bonustrack hat Chris Caffery zum
Schluss noch Bob Marley's "Get Up, Stand Up" gecovert.
Ein lustiger Track, weil der Gitarrist zwischendurch
versucht, im Jamaica-Englisch zu singen und die Band
sich nicht richtig entscheiden kann, ob sie jetzt Reggae
oder Metal spielen will. Dabei hört man den Spass
besonders gut raus, den die Band beim Einspielen des
Albums hatte. "House Of Insanity" ist ein gutes
Savatage-Album mit einer positiven Ausstrahlung, das
jedem eingefleischten Fan der Amerikaner gefallen
dürfte, sofern er sich mit dem Gesang anfreunden kann.
An die Glanztat von Jon Oliva's "Maniacal Rendering"
kommt es allerdings nicht heran.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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HEEL - Chaos And Greed
CMS-Rivel Records
Anders als ihre bemitleidenswerten Labelkollegen
Reinxeed gehen Heel (stammen auch aus Schweden) ans
Werk. Deutlich metallischer und progressiver lässt man
es bereits beim guten Opener «Chaos And Greed», dem
zweiten Longplayer nach «Evil Ways» von 2007, krachen.
Gitarrist Marcus Elisson wandert dabei etwas auf den
Spuren von Master Malmsteen, während die Phrasierungen
von David Henriksson gut bei Bruce Dickinson aufgehoben
sind. Keyboarder David Jonasson setzt sein Instrument
meist dezent und darum effizient im Gesamtsound von Heel
ein. Je länger ich der Mucke der Nordländer lausche,
desto mehr kommt mir die Schweizer Band Kirk in den
Sinn, die zur Zeit leider nicht (mehr) aktiv ist. Auch
das geile «Sons Of Thunder» haut in die gleiche Kerbe
und bisher gibt es eigentlich keine Ausfälle zu
bemängeln. Das Nachdenken über Bands mit vergleichbarem
Sound führt mich definitiv zu den ebenfalls nicht mehr
existierenden Power Metallern von Stygma IV (aus
Österreich!) und den frühen Ivanhoe.
Produktionstechnisch ginge es wiederum im Bereich Drum
klar eine entsprechende Stufe besser, aber grundsätzlich
kann sich «Chaos And Greed» sehr wohl hören lassen.
Keiner der insgesamt 13 Songs (!) mit über 70 Minuten
Spielzeit fällt irgendwie gross ab. Trotzdem fehlt mir
bei Heel der berühmte, letzte Zwick an der Geisel, der
aus einem sehr guten ein eben herausragendes Album
macht. Wer auf melodiös ausgerichtetes Gebretter mit ein
paar progressiven Spritzern steht, kann hier allerdings
bedenkenlos zugreifen. Lediglich eine herzerweichende
Hammer-Ballade sowie der ultimative Killer-Track finden
sich hier nicht, aber wenn es dafür sonst keinerlei
Hänger zu verzeichnen gibt, ist dem Anspruch guter Musik
längst Genüge getan. Reinhören ist hier Pflicht!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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TASTELESS - Empty Buildings Standing Still
Saïko Records
Beim Begriff 'Schweizer Rock' ziehen viele da
draussen im Handumdrehen die Nasen hoch - zu schmerzhaft
war die Konfrontation mit den durch die Medien
heraufbeschworenen Botschafter dieser Musik. Dass aber
neben der flauschigen Welt von Plüsch und Konsorten eine
ganze Reihe an Künstlern unnachgiebig unser Land in
Sachen Glaubwürdigkeit und kreativem Schaffen
verteidigt, sollte allerdings spätestens seit Favez und
Co ein anerkannter Fakt sein. Das Fribourger Label Saïko
Records spielt dabei vor allem in der Welschschweiz eine
nicht ganz unerhebliche Rolle: Hat es uns in der
Vergangenheit bereits mit Perlen von Künstlern wie Make
It Pink, Underschool Element und Black Cargoes beglückt,
so steht diesmal der aktuelle Release von Tasteless auf
dem Programm. Die Band konnte in der Vergangenheit
bereits einige Achtungserfolge wie etwa Plattendeals im
Ausland und komplette Tourneen verbuchen, hat sich aber
die letzten Jahre etwas rar gemacht. Offensichtlich
wurde diese Zeit aber konstruktiv genutzt, denn nach dem
Abgang der Cellistin haben sich Tasteless nun auf die
klassische Quartetts-Konstellation geeinigt und
zelebrieren die Reduzierung auch auf musikalischer
Ebene: weg mit überflüssigen Elementen, hin zu
direkteren Strukturen. Die Produktion von "Empty
Buildings Standing Still" geht mit diesem Credo zwar
nicht immer Hand in Hand und wartet auch mal gerne mit
elektronischen Spielereien auf, aber die Konsistenz der
zehn gebotenen Songs besteht klar aus einer ordentlichen
Basis Rock'n'Roll. Die beiden Opener "Revelations" und "Enemy"
klären dabei auch gleich am direktesten auf, maximal 3.5
Minuten wird hier jeweils bodenlos abgerockt, Gefangene
werden keine gemacht – wozu auch? Beim darauf folgenden
"Rebirth" tauchen erstmals etwas melancholischere Züge
auf, "Silent" kriegt dann aber glücklicherweise die
Kurve und besteht als perfekt auf den Punkt
geschriebener Mid Tempo-Song. "Eight" zählt zusammen mit
"Son" zu den ausgefallensten Tracks dieser Scheibe -
während der erstgenannte Post Rock-Spielereien und
flächige Delay-Gitarren zulässt, verleitet der
zweitgenannte Song zum gedanklichen Abdriften in
Western-ähnliche Gegenden... Das simple Gitarren-Intro
spricht hier Bände. Am Ende der Scheibe wird dann bei "This
Time" noch das unvermeidliche Piano mit ein paar simplen
Akkorden herbeizitiert, aber auch hier umgehen Tasteless
den Balance-Akt äusserst filigran. Mit "Empty Buildings
Standing Still" gelingt Tastless ein überraschend
solides und auf Understatement getrimmtes Stück
helvetische Rock-Musik, das nebst dem ausserordentlichen
Songwriting auch mit einer durchdachten und
detailreichen Produktion aufwartet - es bleibt
abzuwarten, wie das Ganze in der Live-Form wirkt, die
Band werde ich mir für die angekündigten Shows diesen
Herbst sicher nicht entgehen lassen!
El Muerte
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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AMON DIN - Where The Dreams No Longer Exist
Manitou Music/Non
Stop Music
Serbien ist schon lange für seine beeindruckend gute
Metalszene bekannt, welche hin und wieder auch richtig
grossartige Bands bis ins Ausland schwemmt. Eine von
ihnen ist Amon Din, bestehend aus fünf jungen Männern,
darunter die Gebrüder Šarcevic. Einer der beiden sorgt
für richtig schön tiefe Growls, welche den Konsum von
Ricola Bonbons aufs Maximum treiben dürften. Der andere
kümmert sich mit starken Gitarrenklängen für die
richtige instrumentale Begleitung und hat dabei vom Rest
der Band stabilen Rückenwind. Es ist erstaunlich, wie
harmonisch Amon Din Death Metal der alten Schule mit
eher neuartigem Melodic Death Metal vermischen, denn
diesen Spagat kriegt nun wirklich nicht jeder hin! Auch
den abwechslungsreichen Mix aus rasant und langsam
kriegen sie problemlos hin. Interessant für Fans aus der
Balkanregion dürften Songs wie "Of Cadavers And Scum"
oder "When The Sky Is Bleeding" sein, wo man
(wahrscheinlich nicht ganz ohne Schmunzeln) typisch
balkanische Klänge heraus hört, die normalerweise eher
von Harmonikas erzeugt werden; Schlangen-beschwörermusik
würde es der Westeuropäer wohl nennen. Alles in allem
haben wir es mit einem echt gut gelungenen Release zu
tun, an dem man nicht viele Makel finden wird. Die
Aufnahme ist zwar nicht ganz hundertpro sauber, aber
gerade das macht das Album dermassen sympathisch, denn
genau dadurch klingt "Where The Dreams No Longer Exist"
trotz aller spielerischen Korrektheit und instrumentaler
Professionalität nicht blutleer. Ein weiterer
Sympathiepunkt ist der in serbischer Sprache gehaltene
Track "Ime i krv" (Name und Blut), welcher dem Album den
genau richtig portionierten Klacks Exotik gibt. Behalten
wir Amon Din im Auge, denn hier steckt eine Menge
Potenzial drin!
Maiya R.B.
Punkte: 8.3 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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JOLLY - Forty Six Minutes, Twelve Seconds Of Music
ProgRock Records
Jolly sind New Yorker und zelebrieren hier eine
interessante Mischung aus Alternative und Prog Rock,
wobei man das nicht so einengen kann. Nach eigenen
Angaben kommen die Einflüsse der Band von Gruppen wie
Depeche Mode, Radiohead, Mike Patton, Muse, Meshuggah,
Tool und Type O Negative. Das Debut der Amis dauert 46
Minuten und 12 Sekunden, und genau das ist ja auch der
Albumtitel, find ich irgendwie noch recht orginell. Von
der Musik her klingt kein Song wie der andere. Viele
markante Wechsel findet man nur schon bei den einzelnen
Tracks, das merkt man schon beim opener "Escape From
DS-3", da kommt am Anfang ein ziemlich volles
Gitarrenbrett, um dann Platz zu machen für eine ruhige,
atmosphärische Phase, und das Wechselspiel dauert dann
den ganzen Song lang an. Und so geht's weiter durchs
ganze Album hindurch. Irgendwie erinnern mich die Amis
auch etwas an die Polen von Riverside, die ja auch oft
sehr melancholisch und etwas düster klingen, eigentlich
ja genau die falsche Musik für diese warme, helle und
freundliche Jahreszeit. Das Teil müsste definitiv im
Winter erscheinen. Na ja, aber trotzdem ist "Forty Six
Minutes, Twelve Seconds Of Music" ein sehr starkes Werk
geworden, das mit seinem musikalischen Auf und Ab nach
einigen Durchläufen durchaus zu begeistern vermag.
Solltet ihr auf jeden Fall mal antesten!
Crazy Beat
Punkte: 8.2 von 10
Hier bestellen für
23.90 SFr.
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SUFFOCATION – Blood Oath
Nuclear Blast/Warner
Die Begründer des Brutal/Death Metal-Genres sind
schon seit beinahe zwanzig Jahren am Werk und zeigen
noch immer überhaupt keine Anzeichen von jeglicher
Müdigkeit. Vor kurzem sind die New Yorker zu Nuclear
Blast gewechselt, was bis jetzt aber keine grosse
Veränderung im Gesamtbild mit sich gebracht hat. Ihr
neustes Werk "Blood Oath" haut genau so rein wie die
fünf Vorgänger, wobei jedoch die Atmosphäre etwas
düsterer ist. Dies kommt vor allem dadurch, dass die
Musik noch etwas gitarrenlastiger geworden ist und die
Riffs schwerer und etwas schleppender daherkommen als
gewohnt. Ansonsten ist "Blood Oath" ein weiterer Schritt
nach vorne, wobei man nie die Wurzeln aus den Augen
verliert; Tieftonmeister Derek spielt sich wie auf
"Suffocation" seine Finger blutig, Taktgenie Mike
verarbeitet die Blasts so präzise wie ein Schweizer
Uhrwerk und die beiden Gitarrengurus Terrence und Guy
flirten mit ihren Saiteninstrumenten wie eh und je.
Franks unverkennbare Stimme gibt das gewisse Extra und
schafft es, einem das noch verbliebene Gehör
wegzupusten. Ein wenig ungewohnt ist, dass bei der
Produktion die Drums und Vocals höher liegen als die
Gitarren und dadurch kann es passieren, dass diese Parts
teilweise etwas im Geballer von Mike untergehen. Das
herrlich blutige Cover hat Tattoo-Künstler Jon Zig
gemalt, welcher bereits Cover für Bands wie Decaying
Purity und Formless Terror erstellt hat und immer mal
wieder an Dereks Tattoosleeve arbeitet. Natürlich darf
man als Fan von Suffocation nicht erwarten, dass die
Band ganz zurück zu ihren Anfängen geht. Wer also nach
ihrer Reunion den Sound nicht mehr so mochte, wird auch
"Blood Oath" nicht besser finden. Die Anhänger der
letzteren Scheiben dürfen sich aber auf zehn brutale,
moshtaugliche und windfrisurfreundliche Songs freuen.
Haut rein!
Xenia
Punkte: 8.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ARKAEA – Years In The Darkness
Century Media/EMI
Was erwartet man von einem Fear Factory-Album?
Genau, ein Stakkato-Riff-Massaker, hart rotierende
Doppelpauken-Salven, aggressiver Gesang mit melodischen
Hooklines, gemischt mit einer handvoll
Industrial-Gewürzen. Was bieten Arkaea auf ihrem
Debut-Album? Stakkato-Riffs, Doppelpauken-Salven und
aggressiver Gesang mit melodischen Einschüben. Ein
Zufall, dass beim Anhören von "Years In The Darkness"
die Eingebung "Obsolete 2" durch den Raum schwebt? Nein,
denn wenn man auf die Namen hinter der Band schaut,
Christian Olde Wolbers (G) und Raymond Herrera (D),
hätten wir schon mal die halbe Fear Factory-Crew am
Start, wobei Ex-Fear Factory wohl passender ist, zumal
Burton und Dino wieder Kumpels sind und dabei wohl
Christian und Raymond über die Klinge springen mussten.
Anyway, Fakt ist, dass einige Songs von dem Arkaea-Album
eigentlich für das neue Fear Factory-Werk gedacht waren,
bevor es zu dieser Personal-Ausscheidung kam. Dazu
kommt, dass man mit Jon Howard (V) und Pat Kavanagh (B)
zwei Jungs von Threat Signal mit ins Boot geholt hat,
welche das Line Up komplett machen. Grösster Unterschied
zu Fear Factory ist klar der Gesang, Jon hat nun mal ein
anderes Organ als Burton und obwohl sich Jon die Lunge
aus dem Halse schreit, kann er die Brachialität
zumindest von älteren FF-Releases nicht erreichen.
Zudem, gerade bei den melodiösen Gesangslinien fühle ich
mich (man möge es mir verzeihen) irgendwie an Linkin
Park erinnert. Das fällt besonders bei den eher
gemächlichen Songs wie "Gone Tomorrow" und "Lucid Dreams"
auf, jedoch ist es genau Dies, was Arkaea vom Original
abhebt und somit nicht als totaler Klon durchfallen
lässt. Die Power des Albums kommt aber ganz klar von den
messerscharfen Riffs und dem treibenden Drumming der
FF-Veteranen, was mir beim Gedanken an letztes, mässiges
FF-Album "Transgression" eine Freudenträne ins Auge
treibt. Egal, ob beim Opener "Locust", beim folgenden "Beneath
The Shades Of Grey" oder dem abschliessenden "Rise Today",
die Scheibe groovt, knallt und lässt nichts anbrennen.
Schön wäre es gewesen, wenn die Jungs bei ein paar Songs
auf die melodischen Hooklines verzichtet und ein
gnadenloses Stakkato-Riff-Gewitter veranstaltet hätten,
denn Death Metal-Puristen wird dann wohl "Years In The
Darkness" doch zu viel Melodien enthalten. Somit bleibt
ein gutes Modern Metal-Album, welches für Freunde von
Fear Factory, Threat Signal, Mnemic, Spineshank, Raunchy
& Co sehr zu empfehlen ist.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE FORCE – Musica de los muertos
Earforce/Non
Stop Music
Bereits zum dritte mal beweist das Schweizer Trio
The Force, wie nah unser Alpenland und die Südstaaten
Amerikas beieinander liegen können. Im regelmässigen
Abstand von zwei Jahren erschienen die Alben "The
Force", "Voodoo Cock's Revenge" und jetzt "Musica de los
muertos". Die Musik der Jungs geht weit in die 70er
zurück, klingt aber keineswegs altmodisch, lässt sich
aber auch nicht so einfach ins im Moment ziemlich
angesagten Classic Rock-Gebiet einordnen. Die Basis
bildet Southern Rock der Marke Lynyrd Skynyrd oder 38.
Special. Kombiniert wird das Ganze mit bodenständigem
Blues. Damit können auch alte ZZ Top ins Spiel gebracht
werden. In erster Linie begeistern die rauen Vocals des
englischen Frontgauls Mark Elliott, der mit seiner
Stimme sehr nahe an die Van Zant-Brüder herankommt. Aber
auch seine Gitarrenparts beweisen seine Liebe zum Blues
Rock. Unterstützt wird er von der Rhythmussektion Beat
Schaub am Bass und Hanns Haurein am Schlagzeug. Die Band
hat einige exzellente Songs verfasst. Diverse coole
Hooklines und viele einprägsame Melodien wurden auf das
Album gepackt. Klar, weder der Südstaaten-Rock noch der
Blues wurden neu erfunden, und das eine oder andere Solo
ist schon sehr ausufernd ausgefallen, trotzdem macht das
Teil viel Spass. Positiv dazu kommt die starke
Produktion von H. Haureins Schwiegersohn V.O. Pulver von
Gurd, der das Album in seinem Studio in Gelterkinden
veredelt hat. Ebenfalls ein Highlight ist der
Gastbeitrag von Gianni Pontillo, Sänger von Pure Inc.,
der "Lemon Skies" zu einem der besten Tracks der Scheibe
gemacht hat. Tolles Album!
Chris C.
Punkte:
8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ASARU – Dead Eyes Still See
Articaz
Drei Jahre hat die Scheibe aus dem Rhein-Mein-Gebiet
schon auf dem Buckel, aber erst jetzt haben es die
Deutschen geschafft, ein Label dafür aufzutreiben.
Schade, denn inzwischen ist der Sänger nach Norwegen
ausgewandert und die Band ist im Ruhezustand. Aber, wenn
der Titel der Platte schon sagt, dass tote Augen sehen,
können tote Bands auch Musik machen? Ohne Intro rumpelt
die LP los, fieses schreien da, Wespengitarren hier,
dezente Keyboardklänge im Hintergrund. Gespickt wird das
Ganze durch einen netten Akustikteil, bevor die
Dunkelheit mit stürmendem Schlagzeug über die
Klangbilder fegt und das Ende ankündigt. Mit heftigen
Breaks donnert "Dead By Dreams" los, und ich beginne,
die Band zu mögen. Diesen Song müsste man live sehen!
Mit viel Gespür für alte, dunkle Riffs reissen die
Sechssaiter dem Hörer die Haut von den Knochen. Ähnlich
packend: das moderne Off Beat-Picking bei "Medieval
Submission". Da sind tatsächlich Talente an den
Instrumenten. Denn auch Immortal-typische Akkordfolgen
und abwechslungsreiche Akustikparts machen nicht nur auf
der technischen Ebene Eindruck, sondern können auch
durch die finstere, kalte Atmosphäre auftrumpfen. Dass
die Geschwindigkeit sich eher im hochtourigen Bereich
hält, ist klar, einzig beim Anfang von "Final
Constellation" greift das unheilige Team auf einen eher
ungewöhnlichen Rhythmus zurück. Dafür glänzt der Song
durch einen tief nachdenklichen Mittelteil, perfekt in
Szene gesetzt mit mächtig viel Hall und blasphemischen
Texten. Wobei "Blood For The Cross" wohl einiges
eindeutiger den Kampf gegen indoktrinierte Wahrheiten
ansagt, zumindest inhaltlich. So hört sich die Platte
flüssig und an einem Stück wahrlich gut an, und die
einsteigende Frage lässt sich schnell klären: Oh ja,
auch wenn die Band auf Eis gelegt ist, diese Platte ist
überdurchschnittlich! Und das auch nach mehrmaligem
Hören. Ganz klar ein wunderbarer Beweis dafür, dass
Dissections Erbe nicht tot ist.
Tristan
Punkte:
8.0 von 10
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29.90 SFr.
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DEAD EYED SLEEPER - Through Forests Of Nonentities
Supreme
Chaos Records
Durch das Mitwirken von zwei Mitgliedern - Stephan
Wandernoth (g) und Cornelius Althammer (dr) - der von
mir vergötterten Funeral Doomern von Ahab, erwartete ich
eigentlich Material aus der gleichen Sparte, wurde aber
nach dem erstmaligen Durchhören schnell eines Besseren
belehrt. Denn Dead Eyed Sleeper stehen für komplexen,
technischen Death Metal irgendwo in der Schnittmenge von
Death's "Sound Of Perseverance", Monstrosity's "Millenium"
und Necrophagist's "Epitaph". Für Letztere gilt übrigens
auch das Soundgewand, da der Mix ebenfalls im Iguana
Studio durch Christoph Brandes erfolgte, jedoch einiges
mehr an warmem, positivem Dreck vorweisen kann.
Weiterhin im Line Up ist neben Über-Bassist Thomas Amann
und Gitarrist Peter Eifflaender auch Sänger Sam
Anetzberger von Fragments Of Unbecoming. Und alle
Protagonisten schaffen es, diesen durchdachten 42
Minuten ihren hörenswerten Stempel aufzudrücken. Für den
gemeinen Durchschnitts-Metalhead wohl zu verspielt
veranlagt, bietet "Through Forests Of Nonentities" für
den Fan genannter Vergleichsbands jedoch ein Füllhorn an
musikalischer Eleganz und ausgefeilten Arrangements. Bei
aller Vertracktheit verfolgen die Fünf einen roten Faden
und schaffen es, auch diesen bei aller Kreativität der
acht Kompositionen plus Outro nicht aus den Augen zu
verlieren. Ein absolut empfehlenswertes Death
Metal-Album mit grossen Emotionen für ausgesuchte
Gourmets der technischen Fraktion. Ich wünschte, es gäbe
mehr Bands dieses Schlages, unbedingt antesten!
HaRdY
Punkte:
8.0 von 10
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29.90 SFr.
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TENET - Sovereign
Century Media/EMI
Tenet ist auf dem Hirnmist von Jed Simon gewachsen.
Mit seinen Engangements als Gitarrist von Bands wie
Devin Townend's brachialer Kreativschmiede Strapping
Young Lad oder dem Spassprojekt Zimmers Hole ist mir der
sympathische Saitenwürger mit seinem erdig-coolen Stil
schon des öfteren positiv aufgefallen. Mit "Sovereign"
realisierte er sich anscheinend den lang gehegten Traum
des ultimativen Metal-Albums, und ich darf nach
exzessivem Durchhören anerkennend bekannt geben, dass
sein Experiment durchaus als sehr gelungen bezeichnet
werden darf. Nur schon die mitwirkenden Musikernamen
muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: An Bass und
Schlagzeug rocken seine SYL- und Zimmers Hole-Compadres
Byron Stroud (auch bei Fear Factory) und Gene 'Monument'
Hoglan (Ex-Death, Ex-Dark Angel, Ex-Vieles)
entenarschtight durch knappe, aber ausgefüllte 35
Minuten Metal erster Güteklasse. An der Soloklampfe
beweist Glen Alvelais (Ex-Forbidden, Ex-Testament), dass
man unter die Haut gehende High End-Soli durchaus mit
der nötigen Portion verschwitzter Headbanger-Mentalität
raushauen kann, und am Mikro rabaukt sich Zetro (Ex-odus)
mit seinem unverwechselbaren Organ und einer geil fies
geratenen Performance durch die Botanik. Ein Line Up zum
Niederknien! Das Resultat ist eine überraschend gut
funktionierende Melange aus allen erwähnten Stammbands
und zeigt sich von Hochgeschwindigkeitsriffing bis hin
zu fast schon doomigen Mid Tempo-Parts und einer
bauchlastigen Old School-Herangehensweise sehr
abwechslungsreich. Play-Taste drücken und abschädeln!
Zwei Daumen nach oben für Tenet.
HaRdY
Punkte:
8.0 von 10
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27.90 SFr.
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MELATONIN – Ninotalem
Eigenvertrieb
Aus der Bergstadt Chur kommt der Soundkreateur Andy
H. daher und bietet der Musikwelt ein spezielles
Schmankerl an Kreativität und Originalität. Sein
Debutwerk bringt einen zwar nicht in den Schlaf, wie der
Bandname vielleicht erwarten liesse, aber ins Träumen,
Schwelgen und Meditieren treibt es einen ohne Frage.
Schon der über 8-minütige Opener bietet eine unheimliche
Vielfalt an Tempovariationen und speziellen
Melodiestrukturen. Schöne Melodien werden mit rasenden,
teils sogar Blast-lastigen Drumbeats untermalt. Im
folgenden "Bijou" werden zarte Violinen und Pianos durch
die kraftvollen Gitarren perfekt harmonisiert. Beim
kurzen "Gloria" wird man in eine melancholische
Gefühlsstimmung versetzt. Der vierte Track ist dann
richtig erfrischend und kommt sehr Riff- resp. Black
Metal-lastig daher und wird nur mit dezenten,
orchestralen Parts erweitert. Danach wird es wieder
orchestraler, so zieht sich das auf und ab durchs ganze
Album durch. Mal Riff- und Gitarren-lastiger, dann
wieder absolute Barockklassik. Ich würde das Ganze als
stimmenloser, orchestraler Dark/Black Metal bezeichnen.
Andy H. schafft es mit seinen Soundkreationen unheimlich
gut, ganz unterschiedliche Stimmungen und Atmosphären zu
erzeugen. Zeitweise ist mir die Vielfalt an Instrumenten
und Melodien doch etwas zu wirr und es fehlt mir einfach
eine etwas klarere Linie in den Songs. Auch was die
Drums betrifft, dürfte etwas mehr Kraft in die Schläge
gelegt werden. Was sicherlich auch ein sehr spezieller
Aspekt an der One Man Show Melatonin ist, ist die
Tatsache, dass 11 der insgesamt 12 Kreationen auf "Ninotalem"
ohne jegliche Gesangselemente auskommen. Nur das an
zweitletzter Stelle stehende "Grabesruhe" wird mit
Vokalbeiträgen des Meisters ergänzt. Auch wenn es eher
ungewohnt ist, so fast ganz ohne Vocals ein Album zu
hören, es bietet einem aber die Möglichkeit, mit seinen
Gehirnwindungen und Vorstellungskraft eigene Bilder und
Gedanken zu erleben und zu geniessen. Wer es gerne
speziell und originell mag, sollte unbedingt "Ninotalem"
seinem Gehör zuführen.
André G.
Punkte:
8.0 von 10
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FLAT NOISE BAG - Dirty Crossover &
Live Madness Since 2003
Eigenvertrieb
Walliser ganz im Stile von Rage Against The Machine!
Daran habe ich nach den ersten zwei Minuten gedacht,
nachdem ich die erste Scheibe von Flat Noise Bag in den
CD-Player geschoben habe. Dieser Schweizer Crossover
macht echt Laune, und auch live wären die Jungs ein
Kracher. "Dirty Crossover" ist im wahrsten Sinne des
Wortes dreckig: geile Raps, geile Riffs und geile
Grooves. Klar sind Flat Noise Bag nicht die Erfinder
dieser Art von Musik, aber was sie hier versuchen
nachzumachen, gelingt ihnen verdammt gut. Klar ist es
nicht die feine Art, sich so offensichtlich von anderen
Bands zu beeinflussen, aber bitte, das machen ja
heutzutage sowieso alle. Das Quartett rockt mit
Bestimmtheit jeden Stubenhocker aus dem Stuhl, und das
ist doch die Hauptsache. Die Musik stellt auf, macht
Spass, hat Power und erinnert an die alten Zeiten von
RATM. Sicherlich nicht in dieser Perfektion, aber in der
Art und Weise und vor allem an der Spielfreude. Für
zwischendurch genau die richtige Musik und für ein Open
Air ein absoluter Geheimtipp.
Yannick S.
Punkte:
8.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SANCTION-X – The Last Day
Metal Heaven/Non
Stop Music
Melodischer Riff-Metal bietet uns das Debut von
Sanction-X. Wobei es sich bei den Musikern alles um alte
Hasen handelt, die bereits in Combos wie Stonefield,
Frontline, Evidence One, Stormwitch oder Constantine
ihre Duftmarken hinterlassen haben. Diese Erfahrung hört
man diesem Erstwerk an. Hier wird nicht wild drauflos
gedrescht, sondern im angemessenen Tempo den
Instrumenten Platz gelassen. So stampft "The Calling"
bedrohlich, werden in "Demon's Calling" elektronische
Elemente eingebaut oder bei "Alone Again" mächtige
Glocken angeschlagen. Obwohl alle elf Lieder im Mid
Tempo-Bereich angesiedelt sind, langweilt das Album
nicht sondern bietet ein in sich stimmiges Ganzes. Jeder
Song erhält so seine eigene Note, die sich einem aber
erst mit viel Geduld erschliesst. Beim Erstkontakt
bleibt nur wenig hängen, weshalb vielleicht ein, zwei
schnellere Songs oder eine Herzschmerz-Ballade gut getan
hätten. Sänger Ebby Paduch erinnert mit seiner leicht
kratzigen Stimme immer wieder an Firewind-Sänger Apollo
Papathanasio oder an Gun Barrel-Shouter Guido Feldhausen
und transportiert eine würdige, ruhige Atmosphäre, wie
man sie sonst nur von Ronnie James Dio kennt. Mit "The
Last Day" ist Sanction-X zwar kein Überflieger-Album
gelungen, aber eines, welches den hohen Ansprüchen gut
situierter Heavy-Metaller mehr als genügt. Wer sich für
dieses Werk Zeit nimmt, entdeckt neben dem bereits
erwähnten "Alone Again" weitere Perlen wie "The Eyes"
oder "The Last Day". Man darf sich also getrost aufs
Zweitwerk freuen.
Roger W.
Punkte:
7.8 von 10
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27.90 SFr.
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ABYSMAL TORMENT - Omnicide
Brutal Bands/Non
Stop Music
Vom ewig sonnigen Inselstaat Malta stammen die sechs
Jungs von Abysmal Torment, doch sonnig hört sich ihr
brutaler Death Grind kaum an. Nach ihrer EP "Incised
Wound Suicide" und dem 2006 erschienen Album "Epoch Of
Methodic Carnage" bringen die Jungs in diesem Sommer ihr
zweites Werk "Omnicide" auf den Markt, worauf viele aus
der Brutal-Szene gewartet haben. Ihre Musik basiert vor
allem auf ziemlich schnellem Slam, welcher aber auf dem
neuen Album nicht mehr ganz so dominierend ist wie auf
ihrer Debutscheibe. "Omnicide" ist ein wenig melodischer
als der Vorgänger, was die ganze Geschichte gewaltiger
und abwechslungsreicher macht. Der groovige Sound
erinnert ein wenig an Poppy Seed Grinder und man kann
ordentlich dazu abgehen, was die Jungs letzten September
am Hellvetia Day in Sursee unter Beweis gestellt haben.
Musikalisch gesehen ist "Omnicide" wirklich sehr
gelungen, leider ist die Produktion aber nicht ganz
optimal ausgefallen. Gerade den Bass vermisst man des
Öfteren, und das Schlagzeug hört sich mehr als einmal
etwas merkwürdig an. Insgesamt kommt der Sound etwas
flach daher, was wirklich schade ist, denn Abysmal
Torment sind alles andere als kraftlos! Das Cover kommt
dieses Mal übrigens ganz anders daher als auf dem
Debutalbum: Futuristischer, cleaner und professioneller
wirkt das Gesicht von Omnicide, was mir wirklich gut
gefällt. Trotz etwas schwacher Produktion kann ich die
Scheibe jedem Brutal/Death-Metaller mit gutem Gewissen
empfehlen, denn die Malteser lassen es ordentlich
krachen.
Xenia
Punkte:
7.8 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SHORTINO – Chasing My Dream
Metal Heaven/Non
Stop Music
Was haben Kevin Du Brow (R.I.P.) und Paul Shortino
gemeinsam? Beide waren mal Sänger bei Quiet Riot. Obwohl
Paul nur auf einem Album den Original-Shouter Du Brow
vertrat, wird er auch heute noch mit dieser zeitweise
sehr angesagten Band in Verbindung gebracht. Mr.
Shortino stammt aus der Spielerstadt Las Vegas, genau
da, wo Kevin Du Brow letztes Jahr einen tragischen
Drogentod erlitt. Paul war damals der perfekte Ersatz,
da dessen Stimme der von Kevin sehr ähnlich ist. Genau
diese rauen Whiskey-Vocals verbreiten auch heute noch
viel Charme. Stilistisch knüpft Paul aber mit seinem
Soloalbum eher an melodiöse Rough Cutt-Tage an als an
die schnörkellosen und deutlich härteren Quiet
Riot-Sachen. Was einem besser gefällt ist aber reine
Geschmacksache. Nach fünfjähriger Funkstille (die
Zusammenarbeit mit dem Gitarristen JK Northrup war das
letzte Lebenszeichen) zog es den guten Paul nach
Deutschland. Unterstützt wurde er von Michael Voss, der
im Melodic-Kreisen einen ausgezeichneten Ruf geniesst.
Dessen Projekte Casanova, Mad Max und Silver sind dann
auch direkt mit "Chasing My Dream" vergleichbar. Nebst
den Gitarrenparts hat Michael die Scheibe zudem mit
einer edlen Produktion versehen. Auch weitere deutsche
Musiker aus dem Umfeld von M. Voss waren beteiligt,
Michael Müller (Jaded Heart), Roland Bergmann (Mad Max)
oder Ralf Heyne (Biss), um die bekanntesten zu nennen.
Auf der Scheibe wird ein breites Spektrum des
Melodic-Genres abgedeckt. Diverse Balladen wechseln sich
mit klassischem AOR-Stoff ab. Auch einige flottere
Tracks wurden aufgenommen. Ab und zu wurden zudem
moderne Elemente integriert. Gar kein schlechtes Album,
aber unter dem Strich bleibt die grossartige Stimme von
Paul Shortino das einzig wirkliche Highlight.
Chris C.
Punkte: 7.8 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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U.D.O. - Infected
AFM
Records/Musikvertrieb
Nach der Vollbedienung der letzten vier Jahre mit
den Hammer-Alben «Mission Nr° X», «Mastercutor» und dem
gleichnamigen Live-Album vom letzten Jahr sind Udo
Dirkschneider und seine Jungs nicht untätig geblieben.
Vor dem nächsten Longplayer, der Ende August folgen
wird, kriegt der geneigte Fan wiederum eine EP
vorgesetzt, die nebst dem kommenden Album-Track «Infected»
und zwei russischen Interpretationen (je einmal Studio
und Live) weitere zwei Non-Album Songs enthält. Der
EP-Auftakt mit dem Titeltrack vereint zunächst mal alle
Trademarks, wie wir sie von U.D.O. längst gewohnt sind.
Ein Metal-Stampfer erster Güte, der vom Sound her einige
Erinnerungen an die 88er-Scheibe «Ram It Down» von den
Oberpriestern hervor ruft. Auch «Systematic Madness»
geht in diese Ecke und kracht ordentlich, während
«Bodyworld» zum wahren Riff-Monster gerät. Der voll
airguitar-kompatible Rocker beisst sich sofort fest und
lässt einen bis zum Schluss nicht mehr los. Dass so ein
Juwel quasi "nur" zur zweiten Garnitur gehört, zeigt
eindrücklich, wie stark die restlichen Songs des Full
Lenght-Album sein müssen. Die strikte auf 2222 Exemplare
limitierte EP hält für die russischen Fans noch zwei
Schmankerl in deren Landessprache bereit. Da wäre zum
einen mal der Remix von «Platchet Soldat» (war schon auf
der «The Wrong Side Of Midnight»-EP von 2007 erstmals
vertreten), das sonst auf den Namen «Cry Soldier Cry»
hört und eine Live-Fassung mit dem Titel «Poezd Po
Rossii», wo zu groupiegeschwängerten Textzeilen ein
fröhlicher Humpa-Metal mit Handharmonika-Klängen
zelebriert wird. Der Titel ist Programm (wie bei Shakra)
und lässt die Erwartung an die ganze Ladung mächtig in
die Höhe schnellen!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
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und bestellen für 14.90 SFr.
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MIND KEY - Pulse Of A Graveheart
Frontiers Records/Musikvertrieb
2004 schlugen die Italiener mit ihrem Debut "Journey
Of A Rough Diamond" gehörig ein. Nun, fünf Jahre später
legt man mit "Pulse Of A Graveheart" das nächste
Scheibchen nach. Wieder wüten die Italos im Prog
Metal-Bereich wild drauflos, können aber das Niveau des
Vorgängers nicht ganz halten. Das will nicht heissen,
dass der Neuling schlecht ist. Dem entgegen spricht
schon Shouter Aurelio Fierro, dessen gewaltige Stimme
über dem Ganzen thront. Vom musikalischen Standpunkt aus
gibt's auch gar nichts zu meckern. Die Südländer zocken
auf sehr hohem Niveau, ein Höhepunkt ist ganz klar das
8-minütige "Dead Fame Hunter", welches genügend Ideen
hat, um den Spannunsbogen aufrecht zu erhalten. Erinnert
etwas an die Italos Empty Tremor und an dessen Album "Alien
Inside" und "The seventh Seal". Auch ganz gut kommt das
9-minütige "Now Until Forever", ruhig beginnend, in
einen Double Base-Part gehenden Track, der sich dann in
einem Mid Tempo-Refrain wieder findet und in ein cooles
Solo übergeht, später kommt noch ein jazziger Part dazu,
der am Schluss nach dem Guitar-Solo im Refrain endet,
ein herrliches Stück. Auch die anderen Songs sind sicher
sehr gut, verlieren sich aber manchmal in
durchschnittlichen Prog Metal-Songs (natürlich alles auf
hohem musikalischem Niveau), sodass es schwierig sein
wird, sich auf diesem Markt von den anderen, ebenfalls
guten Prog-Bands abzuheben. Tja, man hat's halt nicht
leicht als Prog-Band.
Crazy Beat
Punkte: 7.6 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SWASHBUCKLE – Back To The Noose
Nuclear Blast/Warner
"Ein Schiff kommt selten allein", so lautet ein
altes Piratensprichwort. Gab es bis anhin lediglich den
schottischen Viermaster Alestorm, welcher die
metallischen Meere unsicher machte, so taucht dieser
Tage ein neuer Kreuzer am Horizont auf. Zwar stachen
Swashbuckle schon 2006 mit ihrem Debut "Crewed By The
Damned" von New Jersey aus in See, doch erst mit ihrem
Zweitling "Back To The Noose" im Anschlag und mit
Unterstützung ihrer neuen Verbündeten Nuclear Blast
scheint es den Amerikaner nun zu gelingen, auch in
Europa zu brandschatzen. Anders als zu erwarten kriegt
der geneigte Hobby-Meuterer hier aber weniger
mitgröhlkompatible Schunkel-Metal-Nummern mit
rumgetränkten Melodien à la Alestorm als vielmehr (holz-)beinharten
Thrash Metal mit einer lediglich feinen Salzwasserbrise
'Yoho'. Zwar schlägt das Augenklappenmotiv bei Songs wie
dem harschen "Rounds Of Rum" oder "The Grog-Box" (inkl.
Grindcore-Gegrunze) auch schon mal musikalisch zu Buche,
insgesamt scheint man sich die Freibeuterklänge aber
mehr für die instrumental gehaltenen Zwischengeplänkel
wie "Cloudy With A Chance Of Piracy", "Carnivale Boat
Ride" oder "La Leyenda" aufzusparen. Ansonsten wird mit
waschechtem Thrash irgendwo zwischen Sodom, Kreator und
Exodus und einem Schuss Hardcore scharf geschossen,
sodass an Songs wie "Scurvy Back", dem Titeltrack,
"Cruise Ship Terror" oder das Highlight "Splash-n-Thrash"
(Swashbuckle's Antwort auf Alestorm's Bezeichnung "True
Scottish Pirate Metal"?) nicht nur Schatzinsel-Fans auf
ihre Kosten kommen. Während die Songs so etwas an
musikalischer Ernsthaftigkeit gewinnen, fragt man sich
mit der Zeit, ob es die nicht gerade spannenden
Hängematten-Gitarren-Intermezzos denn noch braucht, und
man ist schon nach dem zweiten oder dritten Durchhören
dazu verleitet, diese zu überspringen. Mit "Back To The
Noose" feuern Swashbuckle also eine volle Breitseite
meist kurzer, aber umso krachenderer
Thrash-Kanonenkugeln wie etwa "Pleg-Leg-Stomp", "Sharkbait"
oder "Whirlpit" ab, welche zum Kopfkreisen bzw. Moshen
zwingen und das in übrigens ebenso kompromisslosem
Soundgewand. Will man zu einer guten Rum-Cola oder einem
kühlen Bier aber lieber Mitgröhlen und Feiern, so
bleiben Alestorm auch nach der Veröffentlichung von
"Back To The Noose" die unbestrittenen Gewinner dieses
Duells auf hoher See. Da hilft auch das echt starke,
apokalyptische "It Came From The Deep!" nicht mehr.
Kissi
Punkte: 7.5 von 10
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27.90 SFr.
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DYING HUMANITY - Fragments Of An
Incomplete Puzzle
Maintain Records/Non
Stop Music
Spielerisch recht technischer Death Metal mit
deutlichem Melodic/Thrash-Einschlag bieten die seit 2006
aktiven Sachsen auf ihrem Zweitlingswerk. Abwechslung
ist bei allen, recht kurz gehaltenen Stücken zu finden,
Hooklines, die hängen bleiben gibt's am Laufmeter und
die beeindruckenden Gitarrenarbeit tut ihr Übriges dazu.
Ganz klar ist hier auch oft die Handschrift von
bekannten Namen aus dem gleichen Genre vorhanden.
Dennoch schaffen es Dying Humanity, eigenständig genug
zu klingen, um nicht nur des Plagiats beschuldigt zu
werden. Intensiv ist die Scheibe trotz aller Melodie und
der vielen sehr, sehr melodischen Soli allemal immer
noch. Die Entwicklung zwischen Debut und dieser CD hier
ist auch beachtlich. Fakt ist jedenfalls, dass hier
absolut das Zeug da wäre, um beim nächsten Mal einen
hundertprozentigen Treffer zu landen. Wir dürfen also
gespannt sein, ob sich diese noch recht junge Formation
aus dem nicht enden wollenden Strom von Bands und
Veröffentlichungen weiterhin hervorheben kann.
Ralf W.G.
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HYSTERICA – Metalwar
Crong Records/Non
Stop Music
Wenn man sich das Cover und auch den Titel des
Debutwerkes der schwedischen All Girl-Band anschaut,
sieht man gleich, was sich musikalisch abspielen wird:
Die Ladys, alle knapp um 20 Jahre jung, ziehen die
traditionelle Metal-Keule aus dem Sack. Auf "Metalwar"
schreddern sie knapp an der True Metal-Marke vorbei. Sie
verbraten, auch was das textliche betrifft, absolut
jedes auch nur erdenkliche Klischee. Optisch sind sie
sicherlich eine Augenweide und aufs Image wurde sehr
viel Wert gelegt, aber meiner Meinung nach ist Image
nicht alles. Die 5 sollten noch etwas an den
Songarrangements und dem Songwriting feilen, dann
klappt's auch mit dem Musikbusiness und Erfolg. Die
Lieder sind auf einfachen und sich vielfach
wiederholenden Strukturen aufgebaut. Die Gitarren jagen
wirklich gute und fette, tiefe Riffs und gute Soli aus
den Boxen. Das Drumming und der Bass wissen sich auch
gut zu ergänzen und bieten den Teppich, den es in der
musikalischen Richtung braucht. Nur beim Gesang bin ich
mir nicht so sicher, ob ich den jetzt gut oder schlecht
finden soll. Die 19-jährige Anni De Vil (Welch super
Name) hat eine Voice mit grossem Wiedererkennungswert,
aber manchmal singt sie mir einfach etwas zu schräg,
fast als hätte sie ihre Stimmbänder nicht ganz unter
Kontrolle. Ein sicherlich empfehlenswerter Track steht
auf Platz 4 an: "Girls Made Of Heavy Metal", so der
Titel des Werkes. Das ist ein amtlicher Stampfer, der es
einen schon in der Nackenmuskulatur zittern lässt. Die
11 Ergüsse auf dem Album haben guten Livecharakter und
werden auf den Brettern, die die Welt bedeuten, sicher
gut zünden. Auch die Refrains sind zum grössten Teil auf
Mitsingfaktor getrimmt, was live auch hilft. Auch beim
Namensgeber des Werkes sind die Nackenmuskeln gefragt
und die Haare nehmen Flüge durch die Luft. Was "Metalwar"
sicher einen grossen Pluspunkt gibt, ist die Tatsache,
dass bei der Produktion niemand Geringerer hinter den
Reglern sass als der legendäre Peter Tägtgren. Man merkt
es auch ganz deutlich dem Silberling an: Mit der richtig
fetten Produktion kriegen die Songs noch einiges mehr an
Kraft und Energie. Noch ein bisschen an den Songs
feilen, und dann könnten die angehenden Metalqueens die
Musikwelt erobern.
André G.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ETERNAL TEARS OF SORROW – Children Of The Dark Waters
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Finnen von Eternal Tears Of Sorrow wandeln nun
auch schon einige Jährchen auf den Pfaden durch die
dunklen Wälder, und auch wenn der Bekanntheitsgrad
hierzulande kaum an den von Amorphis heranreichen mag,
so sollte doch die Band, welche ihre Wurzeln im Melodic/Death
Metal wahrt, ein Begriff sein. Klar, EToS tönen nicht
wie Amorphis, jedoch sind die Melodien, welche sich im
Raum ausbreiten, typisch finnisch mit einem Klecks
Dunkelheit und Melancholie verziert. Wer die
Vorgängerscheibe "Before The Bleeding Sun" noch im Kopf
hat, der erinnert sich sicherlich an das epische Finale
"Angelheart, Ravenheart (Act I: Before The Bleeding
Sun)", mit vielen Chören garniert und gehalten im Mid
Tempo-Bereich. Nun, "Children Of The Dark Waters"
startet mit "Angelheart, Ravenheart (Act II: Children Of
The Dark Waters)", wobei hier überraschenderweise nach
anfänglichen Keyboardtönen die Gitarren schön druckvoll
auffahren und dem Song eine aggressivere Grundnote
verleihen als erwartet. Auch folgendes "Baptized By The
Blood Of Angels" lässt nach den anfänglichen Pianotönen
Geschwindigkeit ins Geschehen fliessen, und wenn ich mir
den Song so anhöre, sollten selbst Kinder Bodoms, welche
eher auf die älteren Sachen stehen, ihren Geschmack an
diesem Song finden, zumal die Tasten- und
Gitarren-Fraktion sehr ausgeglichen agiert und beiden
Seiten genügend Platz lässt. Nach diesem anfänglichen
Gedanken, dass sich EToS wieder eher auf ihren früheren
Pfaden bewegen, lässt "Tears Of Autumn Rain" mit seinem
gedrosselten Tempo und dem clean gesungenen Refrain,
welcher äusserst eingängig daherschmachtet, diesen
Gedanken rasch wieder verfliegen. Glücklicherweise lässt
das schnellere "Summon The Wild" wieder mehr Dunkelheit
in die Seele, welche sich durch die Ballade "Sea Of
Whisper" in Melancholie umwandelt. Gut gelungen ist auch
"Diary Of Demonic Dreams", welches durch die variablen
Gesangsbeilagen, einem schönen Gitarren-Solo und
Schwankungen zwischen treibend-schnell und ruhig-relaxt
die Bandbreite aufzeigt, in der sich EToS bewegen. Genau
diese Bandbreite macht die Band auch interessant und
sorgt für viel Abwechslung, auch wenn "Children Of Dark
Waters" nicht als Innovationsschleuder bezeichnet werden
kann. Die stark in Szene gesetzten Keyboardteppiche
bleiben aber nach wie vor Geschmackssache, zwischen
passend bis penetrant pendelt der Einsatz des
Tasteninstruments. Weniger wäre an manchen Stellen mehr,
andererseits gehört dies nun mal zum Sound der Finnen,
so möchte ich nicht weiter darauf rumhacken und Freunden
von Kalmah, Insomnium, Omnium Gatherum bis (etwas
eingeschränkt vielleicht) zu Fans der frühen Children Of
Bodom Werke dieses Album ans Herz legen, und wer bis
anhin von Eternal Tears Of Sorrow angetan war, der kann
hier sowieso blind zugreifen.
R.K.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BORN OF SIN - Imperfect Breed Of
Humanity
Unexploded Records/Non
Stop Music
Bisher konnte diese schwedische Death Metal-Truppe,
welche vor acht Jahren gegründet wurde, nur mit einer
Mini-CD aufwarten. Dann schafften sie es, mit Bands wie
Lord Belial und Dark Fortress zu touren und die Bühnen
mit Namen wie Dismember, Impious, One Man Army And The
Undead Quartet u.v.m. zu teilen. Born Of Sin bieten hier
eine gelungene Mischung aus schwedisch angehauchtem
Death, Black und etwas Thrash Metal. Sofort vergleicht
man die 10 Songs mit dem Stil und Sound von Bands wie
The Crown, Necrophobic, Dismember und Grave: Vollgas auf
die zwölf ballern die Jungs mit Original
90er-Schwedenproduktion drauf los.Trotz der freigelegten
Aggression schafft es die Band, die Kompositionen
nachvollziehbar zu halten und auch eine gute Portion
Melodie einfliessen zu lassen. Allerdings war das nun
schon alles schon mal da gewesen, und nicht bloss
einmal. Spielfreude und Energie ist hier zweifellos
vorhanden. Innovation und eine eigenständige Note so gut
wie gar nicht. Da bleibt nur abzuwarten, wie sich Born
Of Sin weiterentwickeln werden. Potential ist
zweifelsohne vorhanden.
Ralf W.G.
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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INSANE - Addicted
Manitou Music/Non
Stop Music
Aus unserem schönen Nachbarland Frankreich kommen
Insane her, um uns eine derbe Prise Power/Thrash (so
heisst ihr Stil laut Label) um die Löffel zu hauen. Die
sechs Kerle legen los wie die Feuerwehr, und sofort wird
einem klar: Hier gibt es keine Gefangenen. Die Riffs
haben Pantera-Flair, und die Leadgitarren richten sich
nach Testament. Nichts neues, wird der eine oder andere
denken, da bin ich auch der Meinung, nur ist es so, dass
die Franzosen eine Portion Herzblut ins Album gesteckt
haben, und das merkt man den Stücken auch sofort an. Man
geht aggressiv zu Werke mit einem intelligenten
Songwriting, so dass keine Langeweile aufkommt. Aber zum
Aufstieg in den Thrasher-Olymp fehlt halt doch das
bestimmte Etwas. Ich würde meinen, jetzt könnte die Band
mal ausgiebig touren und dann nachher sich in aller
gemütlichkeit zusammensetzen, um an einem Album zu
arbeiten, das sich mit den Grossen messen lassen kann.
Das Potenzial ist vorhanden, also liegt es nun an den
Jungs, sich zu entfalten und gutes Material an die
Thrasher-Gemeinde abzuliefern. "Addicted" würde ich dem
harten Kern der Thrashergemeinde empfehlen, alle anderen
können ja mal ein Ohr voll riskieren, schaden tut es ja
bekanntlich nicht.
Daniel J.
Punkte: 7.4 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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WALTER TROUT - Unspoiled By Progress
Mascot Records/Musikvertrieb
'20 years of hardcore music' nennt der
Bluesrock-Gitarrist sein 20-jähriges Bandjubiläum. Seit
1968 spielt Trout in diversen Bands wie zum Beispiel mit
John Lee Hooker, Canned Heat und 5 Jahre lang zusammen
mit John Mayall, bevor er 1989 seine eigene Kombo
gründete. Trout ist im Blues Rock zuhause und gibt auch
hin und wieder ordentlich Gas und klingt dadurch auch
mal echt rockig wie bei "Goin' Down" oder "Long Tall
Sally". Letzterer und "Life In The Jungle" wurden live
in Amsterdam 1991 aufgenommen, und "Somebody's Acting
Like A Child" stammt aus dem legendären Perq's Club in
Huntigton Beach California. Neben den bereits bekannten
Songs gibt's auch noch drei neue Tracks, "They Call Us
The Working Class", "Two Sides To Every Story", ein
echter Chicago Blues, und das coole, etwas nach Hendrix
klingende "So Afraid Of The Darkness". Trout zeigt hier
einen Querschnitt seines Schaffens, und das ist eine
gute Schnittmenge aus Blues und Blues Rock. Das Album
dürfte auch für Fans interessant sein, da die einzelen
Songs in dieser Weise zum ersten Mal Veröffentlicht
werden.
Crazy Beat
Punkte: 7.4 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE PROWLERS - Re-Evolution
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Nach "Soul Thieves" 2003 und "Devils Brigde" 2006
erscheint nun mit "Re-Evolution" bereits das dritte
Langeisen der Italiener. Und das Teil klingt richtig gut
europäisch: Melodiöser Metal mit Prog-Anleihen wird hier
geboten, und das Ganze kommt recht frisch aus den Boxen.
Als erstes gefällt die kräftige, zum Teil hohe (aber
nicht kastratenartige) Stimme von Sänger Fabio Minchilo,
und schon beim ersten Song "Red Smoke" ("Parting Words"
ist eher ein Intro) bemerkt man die Verspieltheit der
Songs, geile Soli, tolle Riffs und ein Steve
Harris-ähnlicher Bass(stil) lässt das Ganze recht
lebendig klingen. Auch das flotte "Firefly" geht sofort
ins Ohr und gefällt schon beim ersten Durchhören. Ganz
toll finde ich auch die Ballade "Do You Feel The Same",
bei der Fabio grandiose weibliche Unterstützung von
Martina Pelosi (noch nie gehört) bekommt, die sich auch
bei anderen Songs noch stimmlich verewigt. Hat wirklich
ne klasse Stimme, das Mädel. Ansonsten rocken sich die
Italos recht gut durch das ganze Album, hevorzuheben
wäre noch das starke "De Bello Gallico VII-VIII", das
irgendwie ein bischen nach den guten alten Helloween
klingt. Besonders der italienisch gesungene Part mit
Chor kommt besonders gut. Das wunderschöne Klavier-Outro
"La belle ferroniere", gesungen von Martina, ist der
herrliche Schlusspunkt dieses Albums. Solltet ihr ruhig
mal anchecken, und obwohl es inzwischen hunderte von
Bands im Stil von The Prowlers gibt, lohnt es sich, mal
reinzuhören.
Crazy Beat
Punkte: 7.3 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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ORIZEN – The Path Into Revelation
Eigenvertrieb
Es ist doch immer wieder schön zu sehen, dass
einzelne Menschen die Zeit aufbringen, ganz alleine
Musik aufzunehmen und diese sogar noch selber zu
produzieren. Inzwischen versucht der Kopf hinter dem
Schweizer Pagan-Projekt, Leute für eine richtige Band
zusammenzusuchen, wobei ich ihm alles Gute Wünsche. Denn
der Weg zur Offenbarung ist alleine sicherlich nicht
einfach zu gehen. Der erste Schritt kennen wohl alle:
"Anger" fängt mit Moonsorrow-ähnlichem Riffing an,
erstaunt durch die toll aufgenommenen Screams, nervt
aber durch den elektrischen Schlagzeuger. Mit "Desperation"
überrascht die Platte durch langsame Melodien und
gesprochenen Text, fügt sich aber nahtlos ins Konzept
der Scheibe ein. Das Tempo wird gegen Ende gesteigert,
um am Höhepunkt wieder in den Anfang überzugleiten und
abzuschliessen. Und so geht der Weg weiter über die
gesamte Länge der Scheibe, führt über melodische Höhen
und selbstverschuldete Tiefen, natürlich mit dem nötigen
Stolz und Naturverbundenheit, bis hin zum bitteren Ende.
Überallhin scheinen Moonsorrow oder Yggdrasil mal wieder
durchzuschimmern, doch immer wieder überraschen Orizen
mit völlig eigenen und überraschenden Augenblicken.
Hellveto könnte man noch am ehesten als Vergleichsband
herbeiziehen, würde man den Bombast weglassen und mehr
Black Metal reinsetzen. Einzig der fehlende Rhythmus aus
Fleisch und Blut trübt die Hörfreude, da die Patterns
immer die gleichen zu sein scheinen. Und nach
mehrmaligem Hören fehlt halt einfach die Lebendigkeit
einer richtigen Band, welche der Musik Atmosphäre gibt.
Ein Topf voll toller Ideen für ein sonst so
ausgeschlachtetes Genre, von dem man noch mehr erwarten
kann. Reinhören sollte man unbedingt auf www.orizen.ch
oder auf der MySpace-Seite.
Tristan
Punkte: 7.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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SPIRITUS MORTIS – The God Behind The God
Firebox Records/Non
Stop Music
Oha, das kracht ja schon mal ganz nett aus den
Boxen, was mir die Jungs da um die Ohren hauen! Der „Man
Of Steel“ erinnert an den legendären „Iron Man“, auch
wenn die Klasse von Balck Sabbath natürlich nicht
erreicht wird, und auch der Text wirkt eher bemüht sowie
hölzern, aber sonst ist der Einstieg doch gut gelungen,
vor allem die mehrstimmig geschrieenen Passagen kommen
echt gut. Auf das Gekreische gegen Ende hätte man
verzichten können, aber das ist Geschmackssache.
Doom-mässig geht’s dann auch gleich „Death Bride“
weiter, Candlemass standen ganz offensichtlich Pate.
Überhaupt ist nur der erste Track wirklich
straight-drückend, alle anderen bewegen sich mehr in
Richtung Cathedral oder eben Candlemass, vom Gesang her
erinnert der Neuzugang Sami Hynninen (bekannt aus Bands
wie Armanenschaft und Azrael Rising) stellenweise an
James Hetfield, erzählt, schreit und quält sich durch
die wirklich gelungenen Parts, da muss man echt nicht
mehr dazu sagen. Doom Metal, gepaart mit einer gewissen
Leichtigkeit und melodischen Harmonien, ohne jedoch die
drückende Stimmung völlig aus den Augen respektive Ohren
zu verlieren, dies alles erzeugen Spiritus Mortis mit
einer Professionalität, die seinesgleichen sucht. Ohne
den aus der Reihe tanzenden ersten Track wäre die
Scheibe sogar ein Anwärter für die Liga oberhalb von
neun Punkten, vor allem deswegen, weil sich der Sänger
wirklich Mühe gibt und mit den nicht weniger genialen
Mitstreitern den erwähnten Bands in Nichts nachsteht. So
bleibt der etwas seltsame erste Eindruck leider durch
das ganze Album hindurch haften, aber „The God Behind
The God“ ist, wenn man weiss, wie man ihn hören muss,
mehr als nur solides Handwerk.
Toby S.
Punkte: 7.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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WHITE WIZZARD – Hi Speed GTO
Earache Records/Non
Stop Music
Bereits vor gut anderthalb Jahren nahmen die Jungs
von White Wizzard ihr Debut auf, eine 7 Track-EP.
Erstmals wurde das Teil von der Band selber unter die
Leute gebracht. Jetzt fand sich mit Earache ein Label,
das sich um den Vertrieb kümmert. Das Cover ist mit
Sicherheit ein Highlight und stellt gleichzeitig einen
musikalischen Querverweis her. Das Artwork stammt von
Derek Riggs, seines Zeichens langjähriger Iron
Maiden-Maler und Erfinder von Eddie. White Wizzard
gehören also zur Gattung der jungen Bands, die dem
klassischem NWOBHM frisches Leben einhauchen.
Dementsprechend nennen die Jungs Diamond Head, UFO und
Tygers Of Pan Tang als Einflüsse. Mit viel Herzblut
schmettern uns die Amis aus L.A. ihre Tracks um die
Ohren. Vor allem der Opener "High Speed GTO" hat es in
sich - Metal in Reinkultur. Für diesen Song wurde dann
auch ein Video fabriziert. Bassist und Bandgründer Jon
Leon will anscheinend hoch hinaus. Als er nämlich das
Gefühl hatte, seine Mitstreiter ziehen nicht am selben
Strang, schmiss er kurzerhand alle raus und formierte
die Band neu. Daher ist auf dem Album noch die erste
Version von White Wizzard zu hören. Im Ansatz ist der
Sound der Truppe oder besser gesagt von Jon Leon
durchaus akzeptabel. Nebst dem Titeltrack überzeugt das
weitere Songmaterial aber nicht mehr auf ganzer Linie.
Die Musik der Truppe steckt noch in den Kinderschuhen.
Um einen relevanten Eindruck der Band zu bekommen, wäre
eine Neuaufnahme der Scheibe angebracht gewesen. Wie dem
auch sei, zumindest, um eine junge Band zu unterstützen,
sollten Fans von Old School-Metal den kauf der Scheibe
ernsthaft in Betracht ziehen.
Chris C.
Punkte: 7.2 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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PLANAR EVIL - Mankind Way Of Life
MDD
Records
Old School-Thrash Metal-veröffentlichung, die
3568zigste. Dass wir Reunionen haben von alten Helden,
die manchmal einschlagen und dann und wann daneben
gehen, sind wir uns mittlererweile gewohnt, aber dass
sich unsere Jugend, also unser Nachwuchs, in die
Fussstapfen unserer alten Helden hineinbegibt, um sie zu
huldigen, ist sicher für jeden Musiker, der dazumals
eine Thrash-Platte auf die Reihe gekriegt hat, ein
nettes Geschenk, um im zu zeigen, dass er dazumals eine
Szene mitkreiert hat, die auch heute wieder aktuell ist.
Aber wo war eigentlich unser Nachwuchs, als uns die
Grunge-Welle überflutete? Ja, da hat sich niemand auf
die Strasse gewagt, zu gross war das Risiko, dass man
von den gleichaltrigen Kollegen ausgelacht wurde, denn
der Thrash Metal war ja eigentlich nicht mehr da ausser
eben die letzten Mohikaner wie Kreator, Sodom, Overkill,
Anthrax u.s.w. Ich will da nur sagen, dass ich absolut
nichts gegen solche Veröffentlichungen habe, nur sollten
sie ehrlich sein und nicht auf einen goldenen Zug
aufspringen, der vielleicht Kohle und Ruhm bringt. Noch
was zur Band: Planar Evil, die Italiener, rumpeln sich
mehr oder weniger gut durch ihre 12 Titel, sind wirklich
Old School, was Sound, Cover und Arrangements anbelangt,
aber Leute: Diese Zeit ist vorbei, wir haben sie
genossen, sind stolz, mit dieser Szene grossgeworden zu
sein, aber man sollte die Vergangenheit ruhen lassen und
neue Inputs suchen, neue Sounds erfinden... Ihr wisst
schon, was ich meine. Aber wem mein Gelalle auf den Keks
geht, soll halt mal hineinhören. Gut gemacht, aber zu
staubig vom Jahrgang her.
Daniel J.
Punkte: 7.1 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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THERION – The Miskolc Experience (2 CDs & DVD)
Nuclear Blast/Warner
Schon wieder ein Live-Album von Therion? Noch nicht
mal vor all zu langer Zeit wurde "Live Gothic"
veröffentlicht, also macht es Sinn, gleich 2
Live-Scheiben nacheinander zu publizieren? Grundsätzlich
nicht, in diesem Falle jedoch schon, denn wie Epica mit
"The Classical Conspiracy" (siehe dazu die CD-Review im
Mai 2009) waren Therion 2007 beim Opernfestival in
Miskolc/Ungarn zu Gast und haben zusammen mit Orchester
und Chor live klassische Songs sowie einige aus dem
Therion-Repertoire zum Besten gegeben. Wobei auch hier
analog zu dem Epica-Release erst mal die Klassik zu
Ohren kommt, bevor es an die Metal-Songs geht, jedoch
haben wir im Falle von Therion dieses Zeugnis nicht
bloss auf einer CD, sondern man war so klug und hat
gleich noch eine DVD von dem Auftritt produziert, welche
mir (und nur die DVD) zur Review vorliegt. Wie erwähnt
hat man die DVD so aufgeteilt, dass erst mal knapp 45
Minuten die Klassik regiert, Schwergewicht liegt hier
auf Wagner, was nicht wirklich erstaunt, dazu kommen
noch Mozart und Verdi. Obwohl natürlich die klassischen
Stücke mit Schlagzeug, Bass und Gitarre seitens Band
unterstützt werden, bleibt es Klassik, und wer eine
Abneigung dagegen hat, sollte gleich die Finger von dem
gesamten Release lassen. Mehr Metal gibt es dann beim
zweiten Part, gute 60 Minuten, sprich 9 Therion-Songs
von "The Blood Of Kingu" bis "Schwartsalbenheim", also
querbeet durch den Therion-Katalog, leider ohne Song von
der "Theli"-Scheibe. Dass dabei die Band auf der Bühne
nicht so abgeht wie bei einem normalen Therion-Konzert
und die Jungs schön brav auf ihren Positionen verharren,
stört nicht gross, dafür wird man ja mit Chor und
Orchester entschädigt, und dies lohnt sich natürlich auf
alle Fälle beim Sound von Therion. Kamera, Schnitte und
Ton sind gut, was jedoch nervt ist diese Digitaluhr an
der Hallenrückwand, die man oft als Hintergrund im Bild
sieht, und allgemein wäre noch etwas Bühnendekoration
ganz nett gewesen für die Stimmung. Als Bonusmaterial
wurde auch gleich noch eine kleine, sehenswerte
Dokumentation um den Event drauf gepackt, wo die Band
wie auch Musiker des Orchesters zu Worte kommen und man
eindrücklich den Umfang und Aufwand eines solchen
Anlasses zu sehen bekommt. Für Therion-Fans mit Hang zur
Klassik lohnt sich die Anschaffung auf jeden Fall, zumal
man Therion in dieser Band-Zusammensetzung auch nicht
mehr sehen wird.
R.K.
Punkte:
keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 39.90 SFr.
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PARTY-SAN OPEN AIR - Festival Compilation 2008 (2
DVDs)
War
Anthem Records/Non
Stop Music
Ich persönlich bin kein grosser Freund von
Festival-DVDs, aber es gibt sicherlich genug, die gerne
dafür Geld investieren, denn sonst würde nicht jedes
Festival eine eigene DVD rausbringen. Dies gilt auch für
das Party-San Open Air, welches seit 1996 jedes Jahr
stattfindet. Das Festival hat für Fans von Death und
Black Metal immer einiges zu bieten und ist deswegen
auch weit über die Grenzen von Deutschland hinaus
bekannt. Die erste DVD startet mit einem Intro, welches
den Aufbau des Festivalgeländes zeigt. Mir persönlich
fehlen da noch zusätzliche Informationen, wo und wann
das Festival stattgefunden hat und es hätte sicher auch
nicht geschadet, noch ein wenig die Geschichte hinter
dem Party-San zu beleuchten. Zwischen einzelnen
Konzertaufzeichnungen, unter anderem von Kampfar,
Endstille, Bloodbath und Obituary gibt es immer wieder
Interviews mit Besuchern und einige Fan-Impressionen. Es
werden Themen wie Essen, Alkohol, Bands,
zwischenmenschliche Beziehungen und merkwürdige
Festivalausstattungen angeschnitten. Ganz lustig, aber
eigentlich nur für Leute, welche auch dort waren
beziehungsweise sich selber mal auf der DVD sehen. Auf
der ersten Scheibe findet man auch zwei kurze Interviews
mit Bolt Thrower und Dismember, welche aber wirklich
nicht sehr lang sind. Die Konzertaufnahmen sind visuell
nicht übel, aber akustisch kommt das Ganze leider nicht
so stark rüber. Es gibt nach meinem Geschmack zu wenige
Aufnahmen vom Publikum, und deswegen dringt die
Festivalatmosphäre nicht so richtig durch. Aufgeteilt
ist die erste DVD in die Kapitel 'Dokumentation' und
'Bands Thursday'. Auf der zweiten Scheibe befinden sich
die Kapitel 'Bands Friday' und 'Bands Saturday'. Die
Doppel-DVD ist für Fans und Teilnehmer vom Party-San
Open Air sicherlich ganz lustig, ich persönlich würde
aber nie 30 Franken für eine Festival-DVD bezahlen.
Xenia
Punkte:
keine Wertung
Hier bestellen für
46.90 SFr.
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ZANDELLE – Flames Of Rage
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Als Band hat man es nicht immer leicht. Ein Beispiel
dafür sind die amerikanischen Power-Metaller von
Zandelle: Da steckt man seine ganze Energie in eine
Scheibe namens "Vengeance Rising" (2006), und eine ganze
handvoll Kritiker (darunter auch meine Wenigkeit)
zereissen das Album in der Luft. Kurz darauf verlassen
gleich zwei Mitglieder die Band (2007), und als wäre das
nicht genug zerwirft man sich auch gleich noch mit dem
eigenen Label. Doch der metallische Krieger, namentlich
Sänger George Tsalikis, steckt sein Schwert nicht so
schnell in den Sand, kämpft weiter, sucht sich neue
Mitstreiter, findet in Pure Steel Records eine neue
Heimat und holt mit "Flames Of Rage" zu einem neuen
Schlag aus. Der Kritiker indes, überwältigt zwar von so
viel Durchhaltekraft aber immer noch zweifelnd, schiebt
die neue Scheibe in seine Anlage und fragt sich gleich
nach dem ersten Durchhören: Das soll die gleiche Band
sein? Wo ist das schnöde Speed Metal-Dauergeballer, die
limitierte Stimme, die langweiligen, dutzendmal gehörten
Arrangements? Zandelle haben sich gewandelt und
präsentieren sich auf "Flames Of Rage" inspirierter,
abwechslungsreicher und vielseitiger als auf dem
Vorgänger und überraschen somit im positivsten aller
Sinne. Als innovativ und modern lässt sich der Sound des
amerikanischen Quintetts zwar immer noch nicht
bezeichnen, doch anstatt wie auf "Vengeance Rising"
konstant durch die Nummern durchzurasseln, paaren sich
die Up Tempo-Passagen nun mit groovebetonten, proggigen
Breaks und Parts, zu hören etwa in "Face Of War", in
welchem die Rhythmus-Fraktion zu Hochform aufläuft. Auch
Tsalikis hat derweil sein Spektrum erweitert, tauscht
die früher an Toby Sammet erinnernden hohen Gesangsbögen
gegen tiefere aus und erinnert, wie etwa im stampfenden,
mit etwas billigen Synthies angereicherten "Broken
Trust", zeitweise an Blaze Bayley. Die musikalischen
Paten bleiben dabei bestehen: Hier mal etwas Iced Earth
("Dark Nemesis", "Defiance"), dann wieder Blind
Guardian, Iron Maiden ("Flames Of Rage") oder Manowar
(äusserst deutlich zu hören bei "Inner Strength") . Und
auch, wenn jeder einzelne Song bis auf das einleitende "Killing
Gaze" die 5-Minuten-Grenze deutlich überschreitet,
bleibt von Mal zu Mal mehr hängen, wobei die Amis und
insbesondere Schlagwerker Jofu Cardillo das berühmte
"Weniger ist mehr"-Motto nicht vergessen dürfen, packt
man die einzelnen Songs doch ziemlich voll mit
Zurschaustellung technischem Könnens. Das gilt auch für
das abschliessende "Eradicated Existance", welches aber
dennoch den soliden und zugleich dramatischen Abschluss
einer Power Metal-Scheibe darstellt, welche deutlich
macht, dass Bands, wie so oft leidlich erlebt, nicht nur
immer schlechter werden, sondern sich auch steigern
können. Nur bleibt zu hoffen, dass dies auch nach dem
Ausstieg von Klampfer und Gründer Anthonio Maglio
geschehen wird.
Kissi
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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DEAD - In The Bondage Of Vice
War
Anthem Records/Non
Stop Music
Zusammen mit Krokodilen, Schildkröten und
Schnabeltieren gehören Dead wohl nicht nur zu den am
längsten unverändert existierenden Lebewesen, sondern
gehören ausserdem zu den Erfindern des Porngrind und
haben in ihrer seit ca. Aeonen währenden Existenz schon
mindestens gegen eine Quadzillion verschiedenster
Lärmträger rausgebracht. Deswegen darf das Trio auch in
der völlig ausserhalb der gängigen Konkurrenz
existierenden VIP-Liga spielen und behauptet sich dort
eigentlich ziemlich gut. Die selbstständig kreierte
Schublade 'Sleaze-Grind' finde ich sehr treffend, die
punkige und bauchlastige Herangehensweise gefällt und
mit Songtiteln wie "Dixi Diver", "Asstronaut", "Wild At
Fart", "Watch Me Puke" und der (denke ich)
Knastduschenhymne "Drop The Soap" kommt auch der
verwöhnte Lyrikliebhaber auf seine Kosten. Trotz der
eher stumpfen Kompositionen überzeugt das Kleeblatt mit
unverkrampften Songs und viel Groove. Vergleichsweise
wird hier mehr lässig mit Schrotpatronen aus der Hüfte
geschossen anstatt mit komplizierten Zielfernrohren
hantiert. Nichts desto trotz, es funktioniert. Wer auf
cool und rockig produziertes Geradeaus steht und mit
einem halben Bein im Punk verwurzelt ist, sollte den 'bags
of fuck' unbedingt mal eine Lauschprobe gönnen.
HaRdY
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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ERYN NON DAE - Hydra Lernaia
Metal Blade/Musikvertrieb
Diese Platte ist definitiv nichts für schwache
Nerven oder für eine angenehme musikalische Auflockerung
zwischendurch. Dies sei schon mal vorneweg gesagt.
Lärmattacken, gepaart mit kurzweiligen facettenreichen
Soundgewänden, welche zum Teil in sphärische
Rhythmusorgien ausarten, ein Sänger, der alles kaputt
brüllt und zudem viele, viele schräge Rhythmen und
Harmonien werden hier geboten. Die 2001 noch unter dem
Namen End gegründete französische Band wandelt
sicherlich auf dem musikalischen Pfad ihrer Landsleute
von Gojira. Jedoch schaffen sie es nicht ganz, den
Spannungsbogen durch das Album zu halten. Es zeigt sich,
dass die Fähigkeit, durchgedrehte Kompositionen mit
trotzdem tollen Harmonien und wirklich grossen Melodien
zu verbinden, noch nicht vorhanden ist. Handwerklich
gibt es auch hier nichts zu meckern, aber der grosse
Wurf ist Eryn Non Dae nicht wirklich gelungen. Für alle,
die sich eingehend damit befassen wollen und sich die
Zeit nehmen, sei diese CD empfohlen. Vor allem, wenn man
sich hinterher krank und kaputt fühlen möchte. Für Leute
mit meist gutgelaunter Stimmungslage oder für Partys
sind diese Stücke auf vorliegender CD garantiert nicht
geeignet.
Ralf W.G.
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PSYCHOPUNCH – Death By Misadventure
Silverdust Records/Musikvertrieb
Der Vierer aus dem Elchtest-Land beweist auch mit
ihrem neunten Longplayer, dass amtlicher Street/Rotz
Rock mit dem typischen Ami-Feeling auch in Schweden
funktioniert und seine Berechtigung hat. Auf "Death By
Misadventure" treten sie das Gaspedal gleich zu Beginn
schon gut durch und zeigen, was sie drauf haben. Bis und
mit dem vierten Lied wird richtig räudiger Street Rock
zelebriert, wie er im Buche steht: straight nach vorne,
mit der erdig-rauchigen Voice von Shouter JM veredelt.
Im zweiten Teil flacht das Ganze leider etwas ab und es
bekommt etwas Glam-Schlagseite. Was zwar nicht einfach
nur schlecht ist, die darauf folgenden Songs wissen mit
Abwechslung und auch mal etwas ruhigeren Parts voll zu
überzeugen. Denn wenn während dem ganzen Album nur volle
Kanne drauf gehauen würde, käme eine gewisse
Eintönigkeit auf. Es wird zwar immer mal wieder Gas
gegeben, aber die Melodien werden dominanter. Aber was
beim Anhören des Albums auffällt, ist, dass die
vorherigen Produktionen zwar mehr auf die Zwölf
schlugen; aber dafür sind auf dem aktuellen Teil absolut
heisse Hooklines vertreten, die sich im Gehör
einbrennen. Die Ecken und Kanten der vorherigen Alben
wurden etwas abgeschliffen und das Ganze mehr auf
Mainstream getrimmt, damit man vielleicht selbige Kanäle
endlich knacken kann. Das ist ja niemandem übel zu
nehmen, solange die Jungs ihre Wurzeln nicht ganz
vergessen, und die liegen, wie man in vielen Songs auf "Death
By Misadventure" deutlich hört, beim Street Rock mit
Punkeinschlag. Die Street-Credibility haben muss einfach
erhalten bleiben, denn für das werden sie von ihren Fans
gefeiert. Man muss aber einfach sagen, trotz gewisser
Tendenzen in Richtung Masse eignet sich dieser
Silberling einfach immer noch am besten als Soundtrack
für eine gepflegte Rock'n'Roll-Sommerparty. Die räudig
rotzenden Gitarren hallen in den Sommerabend-Himmel,
angetrieben von den treibenden Drums... was will man
mehr?
André G.
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SUICIDE SILENCE – No Time To Bleed
Century Media/EMI
"Wake up, wake up!" Was gibt es schöneres, als von
Suicide Silence so angepisst am Morgen geweckt zu
werden? Für Morgenmuffel und Menschenhasser der perfekte
Weckruf, wobei mich hier die kalifornische Death
Core-Truppe schon mal erstaunt, wirkt doch der Song fast
schon eingängig, wenn ich dabei zum Vergleich an den
Vorgänger "The Cleansing" denke. Auch erstaunlich: Das
eher gemächliche Tempo, das vorgelegt wird, zwar prügelt
es zwischendurch mal ganz nett oder quält sich durch ein
Downbreak, jedoch agiert der Song meist zwischen Mid
Tempo und schleppenden Passagen. Während "Lifted" wieder
etwas abgedrehter wirkt, überraschen mich die Jungs mit
"Smoke" erneut, netter Blast, dazwischen Ami
Death-Groove, Ansätze von einem Refrain, dies tönt schon
fast nach Kommerzialisierung, doch natürlich sind
Suicide Silence noch immer weit davon entfernt,
massentauglich zu sein. "No Time To Bleed" wirkt jedoch
strukturierter, überlegter und etwas abwechslungsreicher
als der Vorgänger, stellenweise fast schon zu sehr
konstruiert und dadurch auch etwas seelenlos, doch
einmal mehr funktioniert die Mischung aus Hard, Metal,
Death und Grind Core recht gut. Sänger Mitch Lucker
erledigt einen eindrucksvollen Job, zwischen fies
keifend, angepisst schreiend bis hin zu tiefen Growns
ist alles vertreten, was das Herz begehrt und setzt
damit dem abgedrehten Sound die Krone auf. Bei der
Produktion gibt es auch kaum was zu bemängeln,
vielleicht hätte etwas mehr Druck von der
Rhythmus-Fraktion dem Teil noch mehr Durchschlagskraft
gegeben, doch grundsätzlich knallt die Scheibe schon
genügend. Wie sagt man so schön: ein tolles Hassbrett.
In wie weit sich Death Core in unseren Breitengraden
durchsetzen kann wird sich wohl erst noch zeigen, für
einige bloss ein Trend, der nicht überall auf
Begeisterung stösst. Ich persönlich finde jedoch, dass
Suicide Silence hier einen guten Job gemacht haben und
"No Time To Bleed" seinen Reiz besitzt, auch wenn sich
über die gesamte Spieldauer ein Sättigungsgefühl
einstellt.
R.K.
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 21.90 SFr.
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BURY ME DEEP – Nearly Down
Silverdust Records/Musikvertrieb
Tjaha, der gute Michael Huber oder auch Michelle
Darkness, wie er sich zu nennen pflegt, hat
offensichtlich mit seiner Stammcombo End Of Green sowie
seinem Solo-Projekt, das nach ihm benannt ist, immer
noch nicht genug zu tun. Anders ist jedenfalls sein
Engagement bei Bury Me Deep nicht zu erklären, was aber
auch seine Vorteile hat, denn somit werden wir früher
als geplant mit einer neuen Scheibe beglückt, die
stimmlich die Trademarks des genannten Herrn trägt. Doch
nur im Vocal-Bereich? Nein, denn auch musikalisch haben
End Of Green ganz eindeutig ihre Spuren hinterlassen,
wenngleich auch nicht gleich hart und düster. Wer jetzt
von einer seichteren Version der vorhin genannten Combo
ausgeht, hat sowohl Recht wie auch Unrecht. Die
Grundstimmung und das Flair kommen definitiv aus der
selbst betitelten ‚Depressed subcore’-Ecke, aber die
Tracks auf „Nearly Down“ sind allesamt leichte Gothic
Rock-Nummern, die immer wieder an die Sisters Of Mercy
oder die Dreadful Shadows erinnern. Der Grossteil der
Stücke ist sehr sanft und ruhig gehalten, sphärisch und
getragen von der wirklich intensiven Stimme des Herrn
Darkness. „Cobalt Blue Light“ sowie „Dead People Walk“,
das eine starke Sisters-Schlagseite hat, „Burn My Soul“
und „Devil’s Daughter“, das sind die Tracks, die gleich
straight losrocken, der Rest hält sich, wie erwähnt, im
softeren, sphärischeren Bereich. Ideale Kuschelmucke
oder für sehr nachdenkliche, melancholische Momente, mit
old schooligen Einflüssen, aber alles in allem einfach
nur schön und leider auch ein wenig unspektakulär, wenn
da nicht die Vocals wären, die dem Sound echte Klasse
verleihen. Ganz nett, mehr aber leider auch nicht.
Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CRASH THE SYSTEM – The Crowning
Frontiers Records/Musikvertrieb
Was für ein cooler Bandname. Die Vorstellung liegt
nahe, dass es sich bei der Truppe um eine Kick Ass-Band
aus Schweden handelt. Nun, mit Schweden liegen wir schon
mal richtig. Doch mit Kick Ass sind wir auf dem Holzweg.
Crash The System ist ein weiteres Melodic/AOR Projekt
aus dem Hause unserer italienischen Freunde von
Frontiers. Zum fixen Line Up gehören Sören Kronqvist
(Keyboards, Bass, Guitars) und Daniel Flores (Drums,
Bass, Guitars, Keyboards, Backing Vocals). Bis jetzt ist
das Ganze so interessant wie das Programm des Schweizer
Fernsehens. Ein weiteres Melodic-Projekt ohne Herz und
Seele. Das einzige, was "The Crowning" aus der Masse
mehr oder weniger herausstechen lässt, sind eine Reihe
äusserst begnadeter Sänger. Allen voran Göran Edman (Y.
Malmsteen, J. Norum, Brazen Abbot) und Mats Leven (Y.
Malmsteen, Therion, Infinite Mass). Weiter sind auch die
weniger bekannten Thomas Vikstörm (Talk Of The Town,
Candlemass) und Björn Jansson (Ride The Sky, Tears Of
Anger) zu hören. Obwohl dementsprechend gesangstechnisch
kaum eine Verbesserung möglich ist, bedeuten vier
verschiedene Sänger auch das fehlen von Homogenität.
Einige Tracks sind allererste Sahne, allen voran der
Opener "Fight Fire With Fire", der mit einem eingängigen
Refrain glänzt. Einige weiter starke Hooklines sind
sicher noch zu entdecken. Die meisten Songs plätschern
aber an einem vorbei. Crash The System sind somit
einfach ein weiteres, durchschnittliches Melodic-Projekt.
Chris C.
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VALKYRIA – Invocation Demise
Metal Blade/Musikvertrieb
In Schweden scheint man Geschwindigkeit irgendwie in
sich aufzunehmen. Ob jetzt durch Wasser oder die Luft,
auch Valkyria haben den Drang nach Überschall in sich
und verpacken auch ihre Musik damit. Wer an Dark Funeral
denkt, liegt dabei nicht ganz falsch. Tatsächlich ist
das Songwriting der besagten Band aber
abwechslungsreicher. Gerade "As Everything Ruptures"
oder "Plague Death" beschränken sich auf wenige, sich
wiederholende Riffs. Wenn man die Geschwindigkeit
bedenkt, bei denen sich diese Riffs auf fünf Minuten
ziehen, kriecht da schon mal die Langeweile anstelle der
totalen Finsternis aus den Boxen. Da hilft die
hasserfüllte Stimme so wenig wie satanische Texte oder
dissonante Akkorde. "The Vigil" geht einiges langsamer
zu Werke und kann auch durch Tempiwechsel trumpfen,
genauso wie "Sinister Obsession" herrliche Soli in das
Gewitter einbauen kann, die förmlich vor Dunkelheit
triefen. Solche Lieder hätte es mehr vertragen können.
Ist ein Grundgedanke vom schwarzen Metal, dass man sich
selber verwirklicht. Da hätten sich die Schweden ruhig
auf ihre starken Soli und die abwechslungsreichen Vocals
stützen können. Da es sich um ein Debut handelt, können
wir uns sicher auf zukünftig starke Platten freuen. Aber
"Invocation Demise" ist noch zu stark eine Kopie, um
sich vom Durchschnitt abzuheben.
Tristan
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HOWARD LEESE - Secret Weapon
Frontiers Records/Musikvertrieb
So mal "hü hott" danach gefragt, werden wohl eher
wenige Fans auf Anhieb wissen, wer dieser Howard Leese
ist! Google oder Wikipedia machen es einem aber leicht
und schon ist das Rätsel gelüftet. Unser guter Howard
hat sich seine Sporen nämlich vor allem als Gitarrist
von Heart, der amerikanischen AOR-Legende und zuletzt
als Tour-Klampfer von Paul Rodgers (Queen) abverdient.
Nun hatte er Lust auf ein Solo-Ding, schnappte sich
deshalb also ein paar erlesene Gastmusiker, darunter Joe
Lynn Turner, Paul Rodgers, Jimi Jamison (Ex-Survivor und
Keith Emerson und bekam einen Deal bei Frontiers
Records. Diese Geschichte hat sich so, also in den
Grundzügen, schon oft zugetragen und im Wissen darum,
dass das längst mit Kult-Status behaftete Label
eigentlich stets gute Interpreten am Start hat, liess
auf eine weitere Perle hoffen. Der Opener «Alive Again»
hört sich, obwohl zu Beginn einiges von Bob Jovi's «Dead
Or Alive» beeinflusst (auch die alten Tangier lassen
grüssen), recht interessant an. Joe Lynn Turner macht
dabei den gesanglichen Anfang und tritt mit seinen
zahlreichen Engagements auf Fremdscheiben langsam in den
Bereich von Glenn Hughes vor. «Heal The Broken Hearted»
ähnelt dem Vorgänger und entpuppt sich als toller,
melodiöser und nicht allzu harter Rock-Song. Etwas mehr
Drive weist »Hot To Cold» auf, während die eher seltsame
Pianoüberleitung mit dem Titel «French Quarter» zum
funkig untermalten Instrumental «33 West Street»
geleitet. Spätestens bei «The South Summit» wird klar,
dass es Mr. Leese meist bevorzugt ruhig und melodiös
angeht, obwohl er bei Bedarf schon rocken kann. Ab und
an klingt weiteres gesangfreies Material zu cheesy. Die
bluesige Nummer «I've Been Leaving You» hingegen gefällt
mir mehr. Unter dem Strich eine handwerklich gute
Scheibe, die jedoch zu viele Instrumentals am Start hat
und mehr als chillige Hintergrundmusik geeignet ist.
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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COALESCE - Ox
Relapse Records/Non
Stop Music
Was passiert, wenn man vom Hard Core ins Math
Core-Lager wechselt? Der Sound wird wie zähflüssige
Lava, oder auch ein vergessenes Stück Fleisch vom Grill
erinnert an diesen Komplexen, gar nicht leicht
verdaulichen Stil. Was soll's, Coalesce aus Kansas City
sind so was wie die Erfinder des Math Core und haben
sich nach zehn langen Jahren zurückgemeldet, um uns mit
einer neuen Scheibe die Trommelfelle zu malträtieren.
Was ist eigentlich Math Core? Nun, ich würde meinen,
dass der Hardcore die Basis ist und von da aus fügt man
progressive Elemente wie Blues, Jazz und andere
Musikarten dazu, vermischt und arrangiert das Ganze so
kompliziert, dass man schnell mal einen Knoten im Hirn
bekommt und zu guter Letzt stellt man einen richtig
angepissten Sänger, der sich den ganzen Weltschmerz von
der Seele brüllt, an die Front. Es braucht schon eine
gehörige Portion Mut, sich mit diesem Sound zu befassen,
denn wie schon erwähnt: Das Ganze fliesst nicht einfach
den Bach hinunter, nein man muss sich stundenlang und
immer wieder die Scheibe in die Gehörgänge jagen, bis
man zu einem Fazit kommt, dass sich die ganze
anstrennung nicht gelohnt hat, denn heute ist Zeit Geld.
Sorry Jungs, bei mir fruchten Coalesce nicht, das Ding
ist mir einfach zu anstrengend. Aber es gibt da draussen
sicher Leute, die jetzt jubeln und sich die Scheibe
sofort kaufen werden, so ist das Leben und so muss es
auch sein, stellt euch vor alle Metaller hätten den
gleichen Musikgeschmack! Das wäre der Untergang für die
Szene.
Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BURY YOUR DEAD - It's Nothing Personal
Victory Records
Bury Your Dead aus Massachusetts/USA werden wohl als
ewige Zweite in die Geschichtsbücher des modernen Metals
eingehen - obwohl sich die Band seit knapp acht Jahren
und fünf Studioalben um Aufmerksamkeit bemüht, und dabei
mal eben dreizehn Mitmusiker sowie bei einem Unfall
beinahe ihr Leben verschlissen hat, scheint sie einfach
nicht aufgeben zu wollen - gut für sie! "It's Nothing
Personal" wird aber trotz des Durchhaltewillens der Band
nicht für grosses Aufsehen sorgen. Obwohl vor allem
Fronter Myke Terry durch ausgezeichnete Leistung glänzt
und extrem starke Vocals an den Tag legt, marschieren
Bury Your Dead einfach zu sehr auf bereits zur Genüge
ausgetretenen Pfaden. Songs wie "Hurting Not Helping",
"Broken Body" oder auch "Dead End Lovesong" schaffen
zwar den Spagat zwischen Metalcore und groovendem
Material à la Sevendust und Konsorten, fügen dem Ganzen
aber leider keine eigene Note hinzu. Auch wenn die Band
vor allem in epischen Momenten ordentlich an Gewicht
zugelegt hat, reicht dies dann auch nicht, den Wagen
herumzureissen. So gleicht sich vieles des Materials auf
"It's Nothing Personal" einfach zu stark, und die Platte
plätschert, wenn auch auf konstant hohem Niveau, einfach
ziellos am Hörer vorbei. Schade um den Aufwand, da hätte
klar mehr drin gelegen.
El Muerte
Punkte: 6.5 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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CONSTANCIA – Lost And Gone
Frontiers Records/Musikvertrieb
Das italienische Label Frontiers ist und bleibt
Heimat für fast alle Bands im Melodic-Bereich. Beim
grössten Teil handelt es sich aber leider um farblose
Projekte. Da ist auch Constancia keine Ausnahme.
Gegründet wurde die Geschichte vom ehemaligen Scudiero-
und Token-Keyboarder Mikael Rosengren, der einen Haufen
Songs schrieb, die er veröffentlichen wollte. Er
formierte eine Truppe mit zwar etablierten, aber wenig
bekannten Musiken. Einzig der Name des Jaded
Heart-Bassisten Michael Müller dürfte dem einen oder
anderen geläufig sein. Musikalisch wird klassischer
Melodic Rock/Metal geboten. M. Rosengren hat einen neuen
Ausdruck zur Beschreibung seiner Musik kreiert. 'Melogressive
Metal', als Kombination von Melodic und Progressive.
Sehr fantasievoll, obwohl sich die Prog-Elemente stark
in Grenzen halten. Beim Songwriting findet man diese
Fantasie nur bedingt. Die Truppe glänzt zwar durch
kritikloses, solides Handwerk. Das Keyboard steht in
angenehmen Gleichgewicht mit der Gitarre. Nicht
selbstverständlich aufgrund der Tatsache, dass der
Mainman gleichzeitig der Tastenmann ist. Das
Songmaterial ist stark durchzogen. Einerseits sind
äusserst eingängige Hooklines auf "Lost And Gone" zu
finden, doch diese sind selten. Andererseits begegnet
man zu oft Tracks, bei denen eine dezente Langeweile
aufkommt. Logisch ist es nicht einfach, gerade im
Melodic-Genre, Akzente zu setzen. Doch ein bisschen mehr
kann man einfach erwarten. Unter dem Strich handelt es
sich somit um ein akzeptables Album, obwohl es weit von
einem Highlight entfernt ist.
Chris C.
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PREY – Knights Of The Revolution
GMR Music Group/Non
Stop Music
Kleiner Englisch-Unterricht zu Beginn dieser
Rezession. Denn "Prey" heisst übersetzt nicht 'beten',
sondern 'Opfer'. Und wie es nun mal mit traumatisierten
Opfern ist, getrauen sich auch Prey nicht so recht, aus
sich herauszukommen. Der auf der Homepage angekündigte,
pure Heavy Metal sucht man vergebens. Dazu fehlen
schlicht die Eier. Vor allem Sänger und Gitarrist Thomas
Nystroem näselt vor sich hin und vernichtet jeden Ansatz
von Härte, für die eigentlich die Instrumente sorgen.
"Knights Of The Revolution" ist ein schönes Album
geworden, das niemandem wehtut, niemanden verletzt und
dadurch ein gewisses Hitpotential besitzt. Gerade "Playing
With Fire" hat einen solch netten Refrain, dass jede
potentielle Schwiegermutter sofort nach der Nummer des
Sängers verlangen wird. Und wenn der Herr Nystroem im
nachfolgenden Song "Bloodred Sky" lieblich "'cause I'm
the master of pain“ singt, wirkt das nicht bedrohlich
sondern lächerlich. Lustig wird es bei "Into Fire", wo
die Stimme gar an Tim Lambesis (As I Lay Dying) im
Spassprojekt Austrian Death Machine erinnert. Anders als
die Pretty Maids schaffen es Prey nicht, eigentliche
Pop-Songs wie "Run" oder "Personal Fantasy" so zu
arrangieren, dass sie trotzdem nach Heavy Metal klingen.
Durch die Lieblichkeit kann sogar der Verdacht
aufkommen, dass hier "Prey" tatsächlich mit 'a'
geschrieben hätte werden müssen. Wollen hier etwa gute
Menschen die bösen Metall-Schäfchen bekehren? Studiert
man die Texte, ist dies sicher nicht der Fall. Lange
Rede, kurzer Sinn: "Knights Of The Revolution" ist ein
harmloses, zum Teil eingängiges Pop Metal-Album, das für
das Kommerz-Radio wohl zu hart und für den Metaller zu
weich geworden ist. Würde der Sänger mehr Emotionen und
weniger Langeweile in die Kompositionen legen, sähe die
Sache aber zugunsten des Stahls um einiges besser aus.
Denn das Potential ist klar vorhanden.
Roger W.
Punkte: 6.5 von 10
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27.90 SFr.
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STRIDSMENN – Stridsmenn
Northern Silence Production/Non
Stop Music
Schon das Cover braucht keine weitere Erklärung
mehr: Eine Norwegenflagge, natürlich um 90 Grad gedreht.
Ich hätte die Platte gar nicht einlegen brauchen, schon
wusste ich, was mich erwartet. Dass ein Mann alleine
dafür verantwortlich ist, hat mich allerdings ein wenig
überrascht. Dann hätten nämlich viele Bands in den 90ern
gar nicht so viele Leute gebraucht. Das true Rauschen
der Aufnahmen gehört natürlich genauso zum
Pflichtprogramm wie rumpelndes Schlagzeug und akustisch
gespielten Gitarren. Weder ideenreich noch wirklich in
der Zeit heimisch, aber Nostalgiker werden es lieben.
"Saar" zum Beispiel hat eine ziemlich depressiv
anmutende Begleitung, hypnotischen Flow und einprägsamen
Bass. Kein ICE, der einem durch die Gehörgänge donnert,
sondern einfache und nachvollziehbare Musik. Stormblast
lassen grüssen. Auch wenn der Norweger wohl noch ein
wenig in der heutigen Zeit rumhören sollte, zumindest
was die Abwechslung betrifft. Hier mal ein Pianoeinsatz,
da ein Akustikteil... Hört sich ja ganz nett an, aber
halt alles schon mal da gewesen. Ganz klar kein
schlechtes Album, aber Mörker oder auch Elite machen
ähnliche Musik, mit mehr Abwechslung. "Boldvandt" ist
der Höhepunkt des Albums, und die eben genannten Bands
spielen durchwegs auf diesem Niveau. Vielleicht haben
sich darum im letzten Jahrzehnt mehrere Leute
zusammengesetzt und gespielt: Verschiedene Einflüsse
machen Musik lebendig. Ansonsten verblasst die
Aussagekraft irgendwo zwischen Sein und Schein.
Kurzweilig, aber die Zeit für Meilensteine ist für diese
Musik vorbei. Das war sie schon vor 14 Jahren.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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27.90 SFr.
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PRONTHER - Fang die Seife
P.Entertainment/Non
Stop Music
Seit 1996 treibt sich die Aschaffenburger Band in
der deutschen Undergroundszene umher und beweist so
zumindest ein gesundes Durchhaltevermögen. Die Musik
wird selbst als Electro, Gothic, Metal und Fun
beschrieben. Und gerade mit dem 'Fun' wird die Band
schon polarisieren, da diese Art Humor nicht jedermanns
Sache ist. Es fällt einem sofort der Name Knorkator dazu
ein, jedoch bewegen sich die Texte von Pronther noch auf
einem noch weniger nachvollziehbaren Niveau. Provokation
ist angesagt wie z.B. im Titelstück, welches scheinbar
als Anspielung auf Analverkehr zu interpretieren ist.
Die Produktion insgesamt ist transparent und hat enormen
Druck. Spielerisch und kompositorisch merkt man der Band
die Routine an. Über allem schwebt in diesem Genre der
Name Rammstein, welcher sicherlich zu den
Haupteinflüssen zählt. Deutsche Texte, Keyboardmelodien,
tiefer Gesang zum Teil mit viel Effekt darauf, dies gibt
die eindeutige Marschrichtung an. Abwechslung wird im
Hause Pronther zudem auch noch gross geschrieben, mal
balladesk wie bei "Kirschtorte", dann Elektronik pur wie
bei "3KvH Reh-Micks" und mit dezentem Gothicanstrich wie
bei "Warte auf mich". Groove ist durch die Bank
erkennbar, und somit sollte diese CD von Kennern und
Freunden von Bands wie Megaherz, Knorkator und Rammstein
durchaus mal angecheckt werden.
Ralf W.G.
Punkte: 6.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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AXEL RUDI PELL – Best Of (Anniversary Edition)
Steamhammer/SPV
Die neuste Veröffentlichung aus dem Hause Pell sorgt
für Verwirrung und Bauchweh. Ist man sich ansonsten vom
Gitarrenzauberer und seinen Mannen nur hochwertiges
Material gewohnt, lässt er den Fan hier mit offenen
Fragen zurück. Erst ein Blick auf die Homepage lüftet
den Nebel der Unwissenheit ein wenig: Axel Rudi Pell
feiert Geburtstag, und zwar gleich dreifach: 1984 kam
sein erstes Album mit Steeler und 1989 das Debut seiner
Soloband raus. Zudem besteht heuer das aktuelle Line Up
mit Pell, Sänger Johnny Gioeli, Keyboarder Ferdy
Doernberg, Bassist Volker Krawczak und Schlagzeuger Mike
Terrana seit 10 Jahren. Wer aber jetzt denkt, dass diese
CD sämtliche Schaffensphasen dokumentiert, der irrt.
Obwohl im Booklet alle Pell-Scheiben abgedruckt sind,
hört man nur Songs, die im Original von Gioeli
eingesungen wurden. Damit werden die ersten neun Jahre
unter den Tisch gewischt, und auch die Steeler-Phase
wird ignoriert. Die ersten zwei Geburtstage werden also
nicht gefeiert. Und auch das seit zehn Jahren bestehende
Line Up wird letztlich nicht berücksichtigt, da zwei
Songs auf dieser Best Of noch vom alten Schlagzeuger
Jörg Michael eingetrommelt wurden. Zu guter Letzt fehlt
noch eine Widmung, ein paar persönliche Notizen oder
sonst was in die Richtung, das den Fan glauben machen
könnte, dass die Band hinter dieser CD stehen würde.
Abgesehen von der nicht vorhandenen Logik und dem
folglich falschen Titel der Scheibe bietet Axel Rudi
Pell aber einen tollen Querschnitt durch die letzten 10
Jahre, der es auf eine Laufzeit von 80 (!) Minuten
bringt. "Carousel", "Strong As A Rock" und "Rock The
Nation" sind Klassiker ohne Wenn und Aber, und auch das
Phil Collins-Cover "In The Air Tonight" hat auf dieser
Zusammenstellung seinen berechtigen Platz. Einzige auf
das U2-Cover "Beautiful Day" hätte man verzichten
können, da es sehr nahe am Original gehalten wurde.
Positiv dagegen ist, dass sich die Tracks dieser Scheibe
nur wenig mit denjenigen der Doppel-Best Of "The
Wizard's Chosen Few" aus dem Jahr 2000 überschneiden.
Für alte Fans bietet diese Best Of also schlicht nichts
Neues, junge Fans kriegen aber einen guten Überblick
über das zwischenzeitliche Schaffen der Band, zumal die
CD zum Sonderpreis angeboten wird. Trotzdem empfehle ich
Pell-Neulingen die erwähnte Doppel-Best Of oder die
Live-Scheibe "Knights - Live". Und wer SPV mit dem Kauf
einer ihrer CD's aus der Insolvenz helfen und trotzdem
nicht auf Axel Rudi Pell verzichten möchte, der hat noch
17 andere Möglichkeiten, dies zu tun (Best Of- und
Livealben mitgezählt).
Roger W.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 17.90 SFr.
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NIM VIND – The Stillness Illness
Silverdust Records/Musikvertrieb
Dass aus dem Land mit dem Ahornblatt auf der Flagge
viele gute und international erfolgreiche Acts kommen,
ist jedem bekannt. Mit Nim Vind folgt gleich noch eine,
die sich locker mit der weltweiten Musikwelt messen
kann. Nach ihrem Debut "The Fashion Of Fear" mussten die
Jungs herbe Kritik einstecken, aber dadurch liessen sie
sich keineswegs entmutigen und schritten ihren Weg
unbekümmert weiter, und was daraus hervorkam ist ein
Album, welches eine super Symbiose aus Glam Rock,
Horror-Punk und Gitarren-Rock darstellt. Auf dem Cover
steht ganz klar die Aufforderung 'Dress up in black,
turn it up loud and sing along. It's the one and only
Nim Vind'. Durch den starken Horror-Punk à la Danzig
oder auch melancholischem Touch wie bei The Damned fühlt
man sich schwer in die New Wave-Zeit zurückversetzt. Es
wird viel mit sprechenden Vocals gearbeitet, und das
düstere Gitarrenspiel weckt Erinnerungen. Beim Gesang
wird es manchmal etwas zu poppig und gummig. Das macht
die Songs leider etwas wässerig. Gerade, wenn die
Instrumente etwas locker flockig ins Gericht ziehen
folgt der Gesang dem Ganzen, und dann wird man wirklich
an eher poppige New Wave-Nummern der 80er-Jahre
erinnert. Aber man kann der Band absolute
Eigenständigkeit und Freidenkertum akkreditieren.
Gewisse Elemente haben sehr guten Ohrwurmcharakter. Was
mir einfach bei den doch häufig punklastigen Songs
fehlt, sind die Ecken und Kanten sowie die Rauheit. Aber
was dafür wirklich gut kommt sind die balladeskeren
Songs: Manchmal erinnert mich der Gesang ein kleines
bisschen an den Herrn Ville Valo. Einfach so von der Art
des Singens und der Tonlage her. Das Album hat alles in
allem ziemlich viel zu bieten an Abwechslung, aber es
fehlt der Drive und Biss.
André G.
Punkte: 6.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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GURU OF DARKNESS – Mater Meretrix
Haures Records
Obschon die Italiener ihr Gründungsdatum auf '95
setzen, haben sie erst vor drei Jahren ihr Debut
rausgebracht. Da könnte man einiges an Perfektionismus
dahinter vermuten. Ich weiss nicht, wie dieses Album
klang, aber "Mater Meretrix" hört sich ganz und gar
nicht so an. Viel eher sieht es nach einem Versuch aus,
mit mehr oder weniger bekannten Gastmusikern einige
Kröten einzustreichen. Der Sound hört sich zwar
anständig an, modern und steril. Erinnert zeitweise an
Dodheimsgard, aber der Liedaufbau ist doch stark im
Durchschnitt angesiedelt. Dabei dauern die Songs nur mal
gerade 4 Minuten im Schnitt. Die Stimme mag zwar
eigenständig klingen, macht die Lieder aber nicht
wirklich besser. Genauso geht es mit dem Schlagzeug:
Dauergeknüppel, ohne auf den Rest der Band einzugehen.
Erst beim fünften Lied schlägt der Mann mal anders auf
seine Pauken, aber Stimmung mag trotzdem keine
Aufkommen, da der Ablauf des Songs ziemlich vorhersehbar
ist. Überraschend ist einzig "Path To Moloch": Ein
einziges Keyboard-Instrumental, das eine stimmige
Atmosphäre schafft. Und auch mit Effekten wird nicht
gegeizt, hier ein Phaser, da ein übermächtiges Delay...
Alles ziemlich auf der Höhe der Zeit. Nur schade, dass
solche Höhepunkte nicht mit mehr Dramatik zur Schau
gestellt werden. Ein Tempowechsel mehr, da mal zwei
Lieder zusammenfassen, und schon wäre das Album auch als
solches ernst zu nehmen. Auch der letzte Song zeigt, wo
die Stärke liegt: Ideenreichtum, dass fast der Player
durchbrennt, würde er nur gezielter umgesetzt. Ich hoffe
schwer, dass da noch ein wenig mehr Abwechslung ins
Songwriting einfliesst, dann haben wir schon bald eine
wirklich tolle, ungehörte Band mit zukunftsweisenden
Tendenzen auf dem Tisch. Das jetztige Produkt eignet
sich für grosszügige Fans von Black/Industrial, aber
vorher doch bitte mal reinhören.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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FOOBAR THE BAND - My Fiend My Friend
Reside Records
Wenn man Rang 32 belegt in der Schwedischen
Hitparade heisst das schon was, denn die Konkurrenz ist
riesig im IKEA-Land. Foobar The Band ist purer
Rock'n'Roll ohne Wenn und Aber. Schweissiger, stinkiger,
dreckiger, ihr könnt es selber wählen bei einem
Repertoire von elf Songs, die einen schnell mal auf Trab
halten. Man findet auch gelegentlich einen
Stoner-Einschub, der ein wenig nach Retro klingt, auf
jeden Fall ist der Gitarrist Led Zeppelin-Fan. Aber auch
mal moderne Klänge faszinieren den Hörer, wenn er sich
ins Getümmel wagt. Foobar The Band sind sicher eine Top
Live-Band, denn dieser Stil kommt auf der Bühne sicher
besser zur geltung als auf Platte. Mir persönlich geht
nach der Mitte von "My Fiend My Friend" die Geduld aus
und ich habe den Drang, meiner Stereoanlage den Befehl
zu erteilen: "Jetzt ist genug." Also, Leute, die von
euch was mit den Backyard Babies anfangen können sollten
sich mal das neue Album von Foobar The Band reinziehen,
alle anderen werden nichts verpassen.
Daniel J.
Punkte: 5.8 von 10
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27.90 SFr.
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STIMPACK – Dunkle Wasser
Rockingape
Es ist immer so eine Sache mit der deutschen
Sprache, irgendwie wünsche ich mir mehr deutsche Bands,
die dann die Landessprache in ihren Songs verwenden. Auf
der anderen Seite wird auch mehr von den Texten
erwartet, weil man sie sofort erkennt und sich so nichts
selber zusammenstellen muss. Dies wiederum macht den
Text zu einem sehr wichtigen Bestandteil der Musik, und
wenn dieser nicht stimmt, kann man auch die Musik
vergessen. Bei Stimpack, einer jungen deutschen
Rockband, die mit "Dunkle Wasser" ihr Debutalbum
veröffentlicht, kann man genau von diesem Problem
sprechen, wobei auch noch weitere Punkte das Gesamtbild
ruinieren. Stimpack sind aggressiv und druckvoll, wie
sie wohl selber sagen würden 'brutal'. Von zwei
Gitarristen unterstützt kann man sich auf ein gewaltiges
Riffgewitter freuen, was man auch wirklich loben kann,
denn die Jungs beherrschen ihre Waffen. Die
angesprochenen Negativpunkte des Werks sind die zum Teil
wirklich lächerlichen, möchtegernbösen Texte und die
Stimme, die zwar in den Refrains für Unterhaltung sorgt,
aber sonst zu monoton und aufgesetzt klingt. Im Grossen
und Ganzen sicherlich ein knallhartes Rockalbum, doch
für einen internationalen Durchbruch ist das Werk zu
wenig anspruchsvoll, zu wenig unterhaltend und vor allem
noch zu durchschnittlich.
Yannick S.
Punkte: 5.5 von 10
Hier bestellen für
19.90 SFr.
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STRYDEGOR – Back On Ancient Traces
CCP Records/Non
Stop Music
Da singen die Wikinger über Ehre und Krieg, da
stirbt ein paar Wochen vor dem Veröffentlichungstermin
ihr Gitarrist bei einem Autounfall. Die Realität ist
brutaler und schneller, als die Jungs bis dahin Demos
produziert haben: Seit erst 2 Jahren aktiv, dann eine
Demo und eine EP, jetzt ein Label im Rücken und eine
Langrille gepresst. Zu bieten haben die Deutschen eine
stark Amon Amarth-lastige Mischung aus Viking und
melodischem Death Metal. Das Tempo schwankt zwischen
headbangtauglich und schneller, doch das wäre dann auch
schon der einzige erwähnenswerte Unterschied zwischen
den Songs. Das Schlagzeug und die langweiligen Vocals
übertönen die Gitarre, die zwischendurch doch mal ein
paar abwechslungsreiche Riffs reissen würde. Zwar
erfinden sie das Genre nicht neu, aber Songs wie "The
Night The Vikings Arrive" oder "The Way To Valhalla"
haben Energie und Dynamik, was zumindest für ein
stabiles Auftreten sorgt. Zwischendurch würde mehr Mut
zur Abwechslung aber die 40 Minuten auflockern. So
klingen sie mir doch zu sehr nach Durchschnitt, als dass
mal ein Song im Ohr bleiben würde. Auch die Stimme
dürfte mal mehr als zwischen zwei Lagen wechseln, damit
das ganze Geschreie oder Gegrowle auch ein wenig
leidenschaftlicher klingt. Für Die Hard-Fans von
nordischen Mythen und Odin wird die Platte sicher
interessant sein. Aber für alle anderen kristallisiert
sich einfach zu wenig Emotionen heraus, um lohnenswert
zu klingen. Einmal tief durchatmen, sich ein Jahr mehr
Zeit lassen und ganz ohne Druck einfach Musik machen.
Dann wäre sicherlich ein wenig mehr Emotionen verpackt.
Ich wünsche auf jeden Fall gutes Gelingen, denn das
Talent scheinen sie zu haben.
Tristan
Punkte:
5.3 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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VALKYRIE'S CRY – Valkyrie's Cry
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Ein gutes Näschen für authentische Untergrund-Bands
und -Produktionen beweisen Pure Steel Records mit dem
Release der kanadischen Power/Speed-Metaller Valkyrie's
Cry. Wobei auch hier nicht alles Gold ist, was glänzt.
Konnten und können mich die polnischen Heavy Metaller
von Crystal Viper vom selben Label auch mit 'rumpligem'
Sound überzeugen, fehlt mir bei den Nordamerikanern
Valkyrie's Cry der Zugang. Was aber mit jedem Ton
durchschimmert, ist die grosse Leidenschaft, mit welcher
Sänger Dip Evil und seine Mannen am Werk sind. Hier wird
nicht gross nachgedacht sondern einfach so drauflos
musiziert, wie es dem eingefleischten True-Metaller
gefällt. Folglich sind das Tempo und die Schreie hoch.
Und wer genau hinhört, kann auch immer wieder stampfende
Elemente und angenehm tiefe Gesänge ausmachen. Textlich
werden die Klischees nicht vermieden sondern bewusst
eingesetzt. Valkyrie's Cry sind damit prädestiniert für
spezialisierte Festivals wie das Keep It True oder das
True As Steel. Mir persönlich wird das Ganze aber mit
zunehmender Länge zu eintönig und ich schaue verängstigt
auf die Uhr, wie lange ich den Krach noch ertragen muss.
Nicht, dass ich diese Art von Musik nicht mag, es fehlen
aber schlicht die grossen Momente und die
Aha-Erlebnisse. Wie sehr eine bessere Produktion dies
hätte bewirken können, ist schwer zu sagen. Anderseits
gewinnt die Scheibe aber gerade durch den 'speziellen
Sound' an Glaubwürdigkeit. Wer also denkt,
Underground-Scheiben müssten nach wie vor wie in den
80er-Jahren klingen, ist mit diesem Debut-Album gut
bedient. Alle anderen können aber getrost die Finger
davon lassen.
Roger W.
Punkte: 5.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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VELVET SEAL – Lend Me Your Wings
Dark Balance
Aha, Ungarn, das Land, aus dem gute Gulaschrezepte
kommen, macht auch Musik. Dieses Land ist auf der
Metal-Landkarte noch nicht so gross eingezeichnet. Was
die Band auf "Lend Me Your Wings" bietet, ist absolut
klassischer Dark/Gothic Metal mit weiblicher Stimme. Es
dominiert der mit Bombast angehäufte Dark Metal. Düster
riffende Gitarren stampfen sich ihren Weg aus den Boxen,
dazu die sicherlich schöne und klare Stimme von der
Frontgrazie Gabriella, und fertig ist das Ganze. Das
Thema Gothic Metal hat sich langsam etwas totgetreten.
Es gibt schon so viele Bands, die einfach im gleichen
Sektor wildern. Da muss man schon eine gewisse
Originalität und Eigenständigkeit an den Tag legen, um
nicht unterzugehen. Genau da liegt der Hund begraben:
Das Album und die Songs sind absolut kompetent und
professionell, da gibt es keine Klagen anzubringen, aber
die Eigenständigkeit fehlt. Es ist gute Musik, es hat
auch immer wieder Parts, die absolut zu gefallen wissen.
Gerade wenn die Gitarren die ganz tiefen Klänge
rausholen und auch die Männerstimme zum Zug kommt,
gefällt das dem Gehörgang. Oder auch, wenn nur von
Trommeln begleitet Gabriella ihre Stimme erklingen
lässt, ist es ein Ohrenschmaus. Die orchestralen Parts
sind leider auch nicht wirklich beeindruckend, hat
sicher auch was damit zu tun, dass sie aus dem Computer
kommen. Wenn man ganz böse sein will, kann man einfach
sagen, dass es ein weiterer Within Temptation- und
Lacuna Coil-Klon ist. Wer dem Genre zugetan ist, sollte
sich unbedingt einen Hörtest erlauben, aber den eher
kritisch eingestellten Personen kann ich das Album nicht
unbedingt ans Herz legen.
André G.
Punkte: 5.0 von 10
Hier bestellen für
23.90 SFr.
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JACKAL - IV
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Noch mal Reunion, doch diesmal alleine oder fast
alleine, wie man's nimmt. Brian Rich ist der Sänger von
Jackal und hat die Band wieder ins Leben zurück
beordert, denn die besten Zeiten der Dänen waren die
90er, wo man als ganze Band Power Metal zelebriert hat,
und eben heute bleibt nur noch der Frontmann übrig.
Eingespielt hat das Album ein Multiinstrumentalist
namens Carsten Falkenlind. Geboten wird auf dieser
Scheibe narürlich Power Metal mit allen Ecken und
Kanten. Doch so richtig zünden will das Teil bei mir
nicht richtig, denn zu belanglos geht man zu Werke, zu
Ideenlos agiert man, zu seelenlos spielt man seine
Instrumente, zu einfallslos ist das Songwriting... Ihr
merkt, Leute, diese Scheibe braucht eigentlich niemand
oder es finden sich Leute, die in dieser Zeit der Krise
einen lockeren Geldbeutel haben und allen Bullshit
zusammenkaufen. Nee Nee, so nicht, ehrlich muss die
Mucke schon sein sonst soll man es lieber sein lassen
und den Namen wechseln. Basta!
Daniel J.
Punkte: 4.3 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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MOLOTOV SOLUTION - The Harbringer
Metal Blade/Musikvertrieb
Nichtssagende Progdeathcore-Band, die 2587igste.
Labels wie Relapse, Listenable oder eben auch Metal
Blade haben schon seit geraumer Weile die Tendenz
entwickelt, 08/15-Scheiben auf den Markt zu werfen, um
im besten Fall etwas Profit einzustecken - Molotov
Solution gehören mehr als offensichtlich zu dieser Sorte
Mucke. "The Harbringer" höher als den Durchschnitt zu
werten wäre ein klarer Fehler, auf dieser Scheibe wird
mit Genrefloskeln nur so um sich geworfen. Von den
totgesampelten/-getriggerten Drums über die generischen
Riffs hin zum einfallslosen Wechselspiel an Growl- und
Kreischvocals, hier findet alles seinen Platz -
logischerweise aber sehr zum Leid der Songs. Zwar finden
sich in Stücken wie "Only The Dead", "Enslaved", oder "Living
Proof" interessante und durchaus ausbaubare Ansätze,
aber das macht den Braten definitiv nicht fetter.
Molotov Solution laufen schon jetzt klar Gefahr, von
irgendwelchen ultra-truen Szenekiddies als
Hoffnungsträger gehypt und die Woche darauf gnadenlos
fallen gelassen zu werden. Traurig, aber wahr.
El Muerte
Punkte: 4.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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ICHOR - The Siege
Bastardized Recordings
Ausser, dass "The Siege" 37 Minuten sauber
produzierter Death Core ist, die Gitarren verzerrt sind,
die Double Base doublebassed, der Sänger grunzkreischt
und nicht gerade wenige Breakdowns zu hören sind, fällt
mir an Ichor nichts wirklich Herausstechendes auf. Sorry
Jungs, bekömmlich, aber so austauschbar wie
Dnjepr-Ersatzteile. Wo bleibt der Mut zur musikalischen
Eigenständigkeit? Traut euch, ihr Bands!
HaRdY
Punkte: 4.0 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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SCHÖNGEIST – Liebeskrieger
Golden Core Records/ZYX Music
Oha, der gute Herr auf dem Cover guckt mich ja so
richtig böse an, das fängt ja schon mal gut an. Das
gesamte Digipack ist schlicht gestaltet, jedoch nicht
ohne Schick. Der erste Track „Unsterblich“ kommt mit
platten Texten und Megaherz/Eisbrecher-Komponenten
daher, und nur schon diese Fakten lassen zweifeln, dass
das Gesamtwerk irgendwie besser werden könnte, schon zu
oft haben wir dieses simple Strickmuster der ach so
gothisch-industriellen Musik gehört. „Tanz mit mir“
hingegen weiss da schon eher zu überzeugen, zumindest in
musikalischer Hinsicht, denn zu düsteren
Gitarren-Bratereien werden auch östliche
Musikinstrumente eingesetzt, dazu ist der ganze Track
auch dem Titel entsprechend auf die Tanzbarkeit
ausgelegt. Timur Karakus’ Stimme ist zwar angenehm tief,
jedoch sind auch hier wieder die seichten Texte klare
Stolpersteine. Dass Schöngeist gemäss
Promo-Käseblättchen mit Oomph! verglichen werden, ist
erstens nicht wirklich nachvollziehbar und zweitens
abwertend gegenüber Oomph! zu verstehen. Von Gothic Rock
ist auch nicht wirklich was zu spüren, denn Schöngeist
produzieren ganz einfach Industrial mit Elektro-Anleihen
und Pop-Elementen. Über die Texte kann man sich
streiten, für mich persönlich sind sie eindeutig zu
pathetisch und schwach vorgetragen. Das interessante
Element an diesem Debut-Album sind die schon erwähnten,
östlichen Musikeinflüsse wie spezielle Trommeln oder
Sitar-Klänge. Insgesamt jedoch hilft auch dies dem
„Liebeskrieger“ nicht wirklich, sich zu etablieren und
Fuss fassen zu können, die Musik plätschert im
Hintergrund vor sich hin und schwimmt im Meer von zig
Klonen derselben ‚Musik’ vor sich hin. Nur für beinharte
Fans von mit Lenor weichgespültem Industrial, der auf
jeder Bravo Super Show frenetisch abgefeiert würde.
Toby S.
Punkte: 4.0 von 10
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23.90 SFr.
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ZERO ILLUSIONS – Enter Eternity
Soundpollution/Non
Stop Music
Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug – die letzten 40
Jahre haben gezeigt, dass diese Bandbesetzung vollends
ausreicht, um gute Musik zu machen. Auch Zero Illusion
aus Schweden bleiben diesem sowohl rudimentären als auch
klassischen Line Up treu und verzichten auf ihrem ersten
Langeisen "Enter Eternity" auf jeglichen Schnickschnack,
und das auch in musikalischer Hinsicht. Ein Riff in der
Strophe, eines im Refrain und wenn's gerade so passt,
dann noch ein weiteres als Bridge dazwischen bzw. vorher
oder nachher. Dieses Rezept, welches uns in der
Vergangenheit Hits für die Ewigkeit wie "Paranoid", "Whole
Lotta Love" oder "Ace Of Spades" erbracht hat und mit
welchem auch heute noch Bands wie Hardcore Superstar gut
fahren, scheint bei diesem skandinavischen Quartett
jedoch nicht zu ziehen. Technisch einwandfrei gibt's
hier zwar minimalistischen Hard Rock irgendwo zwischen
den 70ern und 80ern zu hören, keiner der Songs aber, vom
einleitenden Einriffer "My Belief" bis zum finalen "The
Moment I Fear", schaffen es auch nur annähernd, sich im
Gehörgang festzukrallen, sondern plätschern so seicht
dahin, dass man sich spontaner Gähnanfälle nicht
erwehren kann. Wo dabei das Problem liegt, zeigt sich am
Offensichtlichsten in dem schon genannten Opener oder
dem treibenden "What Remains". Während beide Tracks mit
einem soliden, im zweiten Fall sogar ziemlich
vielversprechenden Grundriff aufwarten, versagen beide
Songs an genau einem Punkt: dem Gesang. Nicht, dass
Björn Asking kein technisch guter Sänger wäre, sowohl in
den tieferen als auch in den höreren Parts kann die
Stimme, welche nicht wenig an diejenige von Edguys Toby
Sammet erinnert, überzeugen. Was dem Mann und somit auch
den Songs aber vollkommen abgeht, ist ein Gespür für
eine funktionierende Melodie. Nicht nur, dass man sich
sowohl an Strophe als auch Refrain – wenn es dann mal
einen hat, meist lassen die Songs auf "Enter Eternity"
einen solchen vermissen – nicht erinnern kann, ist der
Song vorbei. Nein, zu grossen Teilen passt das, was da
gesungen wird, schlicht nicht zu dem, was Gitarre, Bass
und Schlagzeug spielen. Zero Illusions sollten sich
keine Illusionen machen, was ihre musikalische Karriere
betrifft, denn diese wird nie Eingang in die Ewigkeit
finden.
Kissi
Punkte: 3.3 von 10
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KARMIC LINK – No Light But Rather Darkness Invisible
Manitou Music/Non
Stop Music
Karmic Link, ein neuer Schweden-Export in Sachen
Mädchen-Metal, schickt sich an, die Welt zu erobern. Mit
an Bord: Stathis Kassios (Ex-Keyboarder von System Shock),
Mina G. (The Rain I Bleed) und als Gastmusikant Bob
Katsionis (Firewind), welcher sich um die Rhythmus- und
Leadgitarre kümmert. So weit so gut, doch was erwartet
uns hier? Nun, grundsätzlich eine Mischung aus Power,
Prog und Gothic Metal mit viel Tastenbeilagen. Tönt doch
schon mal gut, und wir alle wissen es, Mädchen-Metal ist
der Olymp der Innovation, die Essenz der harten Klänge,
eine unübertreffliche Symbiose von Gut und Böse, so eine
Mangelware wie Klopapier auf einer
PVC-Verdauungswurstablage in Wacken. Ja, es ist ironisch
gemeint, denn ich frage mich, wer denn wirklich noch
nach so was kräht. Doch man muss objektiv bleiben und
das Positive finden, doch ehrlich gesagt weiss ich
momentan nicht so recht, wo ich bei diesem Album suchen
soll. Es gibt interessante Ansätze, besonders dann, wenn
Karmic Link wie im Song "Devil’s Dance" die Prog-Keule
auspacken und wilde Tasten- und Gitarrenläufe sich
duellieren. Auch das flottere "Sickness" lass ich mal
als passabel durchgehen, besitzt es doch etwas Feuer
unterm Arsch und das schleppende "Destination" lässt so
was wie eine schwermütige Atmosphäre entstehen, doch
über den gesamten Inhalt gesehen reicht es mir nicht, um
in Begeisterung auszubrechen. Was grundsätzlich massiv
stört ist die Stimme von Mina, die zwar angenehm ertönt,
jedoch sehr schnell monoton wirkt, da praktisch immer in
den selben Tonlagen gesungen und kaum mal einen Ausbruch
an Emotionen zugelassen wird. Schade, denn wie erwähnt:
Die Stimme ist angenehm und eher Kräftig, doch langweilt
sie extrem schnell, was auch auf die Songs zutrifft. Es
gibt zwar Lichtblicke, doch grundsätzlich ist "No Light
But Rather Darkness Invisible" so überraschend wie Nebel
im November oder ein Auto mit vier Rädern. Ob Karmic
Link mit ihrem Debut-Werk der grosse Durchbruch gelingt
wage ich zu bezweifeln, da die Konkurrenz und die Flut
an Veröffentlichungen gerade in diesem Sektor enorm
gross ist, der Markt längst gesättigt und die Hausfrauen
eh nur Nightwish kaufen, weil es die Nachbarin und die
Kinder auch hören.
R.K.
Punkte: 3.0 von 10
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REINXEED - Higher
CMS-Rivel Records
Die Melodic Metaller aus Schweden bedienen sich für
ihre Mucke bei bekannten Vorbildern wie Stratovarius,
Thunderstone, Royal Hunt und alten Europe. Vorwiegend
schnellere Songs werden von dominantem Keyboard-Spiel
und leider ziemlich drögem Drum-Geballer irgendwie
zusammen gehalten. Könnte sich der Genre-Fan noch mit
den Keyboards und den teils mittelalterlichen Elementen
anfreunden, zerstört das total nervende Drum jegliche
guten Ansätze und auch der Gesang von Tommy Johansson
ist in den oberen Regionen nicht auszuhalten. Wer «Higher»
als Album wie Titeltrack bestimmt nicht abgeneigt ist,
sind mit Sicherheit die Anhänger und Fans von
DragonForce. Dass Hopfen und Malz nicht ganz verloren
sind, zeigen die Jungs wenigstens ansatzweise bei «Always
Be There». Wer es allerdings nicht weiss, würde hier
glatt auf eine Italo-Band im Rhapsody-Stil tippen. Die
Ballade «Light Of The World» würde noch gut zum
Weihnachtsbaum und Kerzen passen. Obwohl ich das Teil
nicht ganz runter reissen will, bleibt nicht viel
Positives hängen, was in erster Linie mit der üblen
Produktion und der Mucke allgemein zu tun hat. Darum
wird das Teil bei mir bestimmt nie mehr laufen und
elendiglich in der Versenkung landen. Wer Interesse
daran hat, kann sich ja bei mir melden!
Rockslave
Punkte: 3.0 von 10
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DESERT STORM - History
New Music
1992 noch unter anderer musikalische Ausrichtung
gegründet konnte die Hamburger Band laut Infoblatt schon
einige Erfolge für sich verzeichnen, wie u.a. eine
Europa-Tour mit Cannibal Corpse zwischen '93 und '94 und
eine Show auf dem Wacken Open Air 1996. Nun ist es aber
so, dass hier laut Biographie der neue musikalische Weg
auf dem vorliegenden Werk als Metal-Punkrock beschrieben
wird. So weit, so gut. Allerdings hat das, was man hier
hört nur im Ansatz damit zu tun: Nach einem
uninspirierten Intro, welches in jedem Low Budget-Klasse
C-Kriegsfilm vorkommen könnte, fällt als allererstes der
sehr hölzerne Sound auf. Altbacken und bieder dröhnt es
aus den Lautsprechern. Und schon kommt Langeweile auf.
Musikalisch machen die Hamburger da nichts kaputt, aber
eben, es langweilt einfach. Ein weiterer Kritikpunkt ist
der nervende Gesang, welcher von der Tonlage her und der
schlechten englischen Aussprache den letzten Rest des
Interesses zu Grunde macht. Es tut mir ehrlich Leid,
dies schreiben zu müssen, aber im nationalen wie auch im
europäischen Vergleich und angesichts der
Veröffentlichungen dieses Monats hat diese CD höchstens
das Niveau einer Anfängerband erreicht.
Ralf W.G.
Punkte: 3.0 von 10
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TAO MENIZOO - So Blind
Thundering Records/Musikvertrieb
Französischer Thrash Metal mit Nu Metal und
Industrial-Einflüssen, heieiiieiii, das kann ja heiter
werden. Nach fünf Jahren Sendepause sind die Franzosen
mit ihrem zweiten Werk am Start und versuchen, der
Musikwelt etwas anzudrehen, was unter keine Kuhhaut
geht. Angefangen bei der ultralahmen Vorstellung der
Gitarrenarbeit: Riff um Riff, eine Wiederholung nach der
anderen, gähn, keine Abwechslung im Gesang, welcher erst
noch industrialmässig verzerrt wird und auch so auf
keine Weise interessant wirkt. Mit den modernen Nu
Metal-Parts versuchten die Jungs wohl, etwas mehr zum
Mainstream aufzuschliessen, was aber ebenfalls völlig
misslang. Die Synthesizer sind zwar ab und zu wirklich
nett eingesetzt worden, auch in zwei, drei Refrains,
aber die langweilige Gitarren- und Drumarbeit macht dies
nicht weg. Tao Menizoo und "So Blind" sind nicht zu
empfehlen, ausser ihr möchtet euch mal anhören, wie es
klingt, etwas krampfhaft gut machen zu wollen, was aber
leider völlig unausgegoren und schief daherkommt.
Yannick S.
Punkte: 2.5 von 10
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MOSS – Tombs Of The Blind Drugged
Rise Above Records
Eigentlich könnte ich diese Rezension mit den
simplen Worten beschliessen, dass Moss eben Moss sind.
Punkt. Da dies aber weder in meinem noch im Sinne
unserer hochgeschätzten Leserschaft ist, werde ich ein
wenig ausholen und mein vorhergehendes Statement näher
erklären. Die nun mittlerweile dritte Langrille (obwohl
man bei einer Gesamtspielzeit von knapp 40 Minuten nun
wirklich nicht von lang reden kann) der Engländer
besticht durch Spielfreude, Abwechslungsreichtum,
Variabilität sowohl im Songwriting wie auch bei der
Gestaltung der Soundstrukturen. Nee Scherz, genau das
Gegenteil ist natürlich der Fall. Wobei, in einem Punkt
muss ich dem Promo-Blättchen zustimmen: Moss spielen
effektiv den langsamsten Drone/Doom, den ich jemals
vernommen habe. Ob das nun wirklich so supertoll ist,
dies muss jeder für sich entscheiden. Meine bescheidene
Meinung zu diesem, ähem, Machwerk ist, dass „Tombs Of
The Blind Drugged“ nur mit illegalen Substanzen wirklich
Spass machen kann, und da ich diese nicht konsumiere
bleibt mir wohl dieser spezielle Zugang verwehrt, ergo
sagt mir diese langsamste aller langsamen
Soundkonstellationen nicht wirklich zu, mal abgesehen
davon, dass man vom Geröchel kein Wort versteht und die
vier Tracks einander ähneln wie zwei Balistos. Nur für
absolute Hardcore-Doomster mit einem Hang zu Drogen, wie
es ja im Titel schon impliziert wird.
Toby S.
Punkte: 1.5 von 10
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SCREAM 4 - Beatdetective
Kunz Soundcorporation
Was auf dem Cover wie ein schlechter Witz wirkt,
will auch beim (gezwungenermassen) mehrmaligen
Durchhören nicht zünden: Drei Perkussionisten, die sich
in bester Scream-Manier hübsch verkleiden und dazu mit
Hilfe einiger Fasnachts-Instrumente eins auf Metal
machen, das soll ich mir also antun? Schönen Dank auch!
Die Liste der ernüchternden Tatsachen wird dann auch
recht bald durch zwei weitere, nicht wirklich
unwesentliche Punkte komplettiert: Nicht nur, dass sich
die Band offensichtlich erdreist, komplette Passagen bei
Bands wie Metallica, Pantera, Lamb Of God und Konsorten
zu stibitzen, aber das Ganze dann äusserst prollig als
'Inspiriert von... ' deklariert – die Summe der Elemente
macht "Beatdetective" auch noch schlicht und einfach zu
einer laschen Ansammlung an ein paar schlecht
interpretierten Covers. Wie man mit so einer Scheibe auf
dem Präsentierteller dann auch noch einen Plattenvertrag
an Land ziehen kann, ist mir schleierhaft –
wahrscheinlich ist für die Produktion dieses Albums auch
noch gleich das halbe Kulturbudget des Landes
draufgegangen. Sorry, aber für so 'nen Mist gibt's
einfach 0.5 Punkte. Grosszügige 0.5 Punkte. Mag sein,
dass Scream 4 live ganz nett rüberkommen. Schliesslich
bleibt Perkussion in diesem Stil zum grössten Teil nach
wie vor eine audiovisuelle Angelegenheit - oder im
Extremfall eine alkoholische. Aber mir wäre es das Bier
nicht wert, das ich für den Genuss dieses Stücks auf
Plastik gedrückten Lärms hinunterschlucken müsste.
El Muerte
Punkte: 0.5 von 10
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CD Reviews Archiv
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