Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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THE ORDER – 1986
Massacre Records/Musikvertrieb
Auf manche Dinge im Leben ist einfach Verlass. Seien
es die jährlich zum Sommerbeginn aus dem Asphalt
spriessenden Autobahnbaustellen, das nach einer heissen,
sonnigen Woche pünktlich am Wochenende einsetzende
Regenwetter, der gefühlt neunhundertachtundsiebzigste
Auftritt von Saxon am Wacken Open Air oder das konstant
hohe Qualitätsbewusstsein schweizerischer Hard Rock- und
Heavy Metal-Bands. In diese Kategorie fallen auch The
Order, die mit ihrem vierten, schlicht "1986" getauften
Album echte Nachhaltigkeit in Sachen "High Performance
Rock from Switzerland" beweisen. Die Scheibe widmet sich
voll und ganz den glorreichen 80ern, und genau so
klingen auch die Songs. Der Opener "The Power Of Love"
ist ein unbändig nach vorne pumpender Rocker, an dem
sich wohl auch ein gewisser Herr Coverdale gerne
versuchen würde. Mit dem darauffolgenden Mid
Tempo-Stampfer "Long Live Rock'n'Roll" wird das
unmissverständliche Glaubensbekenntnis der Band
geliefert, und der Song hat genau das, was eine solche
Hymne braucht: Du hörst den Refrain ein einziges Mal,
und schon kannst Du ihn mitgröhlen, Ziel erreicht.
Überhaupt zeichnet die einzelnen Tracks ein sehr
geschicktes Händchen für unwiderstehliche Hooklines und
Refrains mit hohem Suchtpotential aus, zudem hört man
"1986" einfach an, dass die vier Jungs im Studio mit
enorm viel Spass und echtem Enthusiasmus bei der Sache
gewesen sind. Titel wie "Fire It Up" oder "Damn Hot
Chick" drücken dies perfekt aus und dienen nur diesem
einen Zweck: Party machen, Spass haben, Headbangen bis
zum Umfallen, und dazu braucht es offensichtlich
Musiker, die den Spirit von damals mitgelebt haben. Der
finale Arschtritt "Stop Lying In The Name Of Love" ist
mit seinem schmusigen Titel genauso irreführend wie der
Opener, handelt es sich doch dabei um eine waschechte
Double Base-Nummer, die dir die typischen Metalriffs
nochmal so richtig fies um den Latz knallt. Der Rest ist
gewohnt solides Handwerk aus dem Hause The Order, nichts
Aussergewöhnliches, aber immer Überdurchschnittliches.
Neun Volltreffer auf zehn Songs, da wäre jede Wertung
ausserhalb der Pole Position ein Witz. Pflichtkauf!
Mirko B.

Punkte:
9.0 von 10
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THE FLOWER KINGS - Banks Of Eden
InsideOut Music/EMI
Nach einer verhältnismässig langen Pause von 5
Jahren ist nun Roine Stolt mit seiner Combo wieder
zurück, und wie. Hatten doch das eine oder andere Album
in der Vergangenheit nicht mehr so ganz das Niveau von
Werken wie "Stardust We Are" Oder "Flower Power"
erreicht. Aber nun kommt "Banks Of Eden", und die Band
klingt so frisch wie schon lange nicht mehr. Neben Roine
selbst hören wir wieder Thomas Bodin an den Keys, Hasse
Fröberg an der Gitarre und am Gesang, Joas Reingold am
Bass und neu an den Drums der deutsche Felix Lehrrmann,
und der hat es in sich, gibt ordentlich Gas an den
Kesseln, was dem Album wirklich gut tut. Roine war ja in
den letzten Jahren viel zusammen mit Leuten wie Mike
Portnoy und Neal Morse (Transatlantic), und ich habe das
Gefühl, dass die beiden irgendwie Spuren hinterlassen
haben bei Stolt. Das hört man gerade beim Opener "Numbers"
deutlich raus. Das Herzstück, das mit einer Länge von 25
Minuten glänzt und ein gewaltiger Prog-Rocker ist,
gehört meiner Meinung nach zum Besten, was die Kings je
auf CD gepresst haben. 25 Minuten, in denen alle Arten
von Prog zelebriert werden, ein wahrlich göttlicher
Song. Angelehnt an die 70er, aber trotzdem mit viel
Melodie, zahlreichen Einflüssen und Tempiwechsel und
tollen Gesangsmelodien. Auch "For The Love Of Gold"
schafft die Symbiose aus Eingängigkeit und Progparts
gekonnt, getragen von einer sehr eingängigen
Gesangsmelodie wirkt der Song fast poppig, dem gegenüber
glänzen dann immer wieder die musikalisch
anspruchsvollen Teile. "Pandemonium" startet dann
instrumental recht Yes-lastig, bevor man dann später in
typischer FK-Manier etwas ruhiger weiterfährt. Auch hier
wird sehr auf die Melodie geachtet. "Rising The
Imperial" ist dann mehrheitlich ein ruhiger, teilweise
an Pink Floyd erinnernder Song mit wunderschönen
Melodien. Die fünf Jahre Pause haben den Schweden
wirklich gut getan, und man kann "Banks Of Eden"
einerseits als zu den besten Alben der Band zählen und
anderseits hat Felix Lehrmann den Jungs eine kleine
Verjüngungskur verpasst mit seinem powervollen und
starken Drumming. Übrigens gibt’s von "Banks Of Eden"
noch eine Special Edition mit einer Bonus-CD mit
zusätzlichen 4 Boustracks. Zum Schluss kann ich nur noch
sagen: Daumen ganz nach oben für die Flower Kings!
Crazy Beat

Punkte:
9.0 von 10
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KREATOR - Phantom Antichrist
Nuclear Blast/Warner
Es gibt Bands und dazu gehören auch Kreator, dessen
Songs man ziemlich schnell erkennt, was neben dem
typischen Stil vor allem in der Stimme von
Sänger/Gitarrist Mille Petrozza begründet liegt.
Zusammen mit Destruction und Sodom wird die Speerspitze
des deutschen Thrash Metals seit den Anfängen in den
80ern hoch gehalten. Zu Beginn noch stark bei Slayer
wildernd, fanden Kreator bald zu ihrem unverkennbaren
Stil, den sie mehr oder weniger immer so durchgezogen
haben. Die stilistischen Anpassungen in den 90ern
stiessen bei den Fans indes nicht auf Gegenliebe und
erst die Rückbesinnung auf frühere Tugenden liess das
Interesse an der Band wieder erwachen. Spätestens seit
dem zehnten Album «Violent Revolution» (2001) und der
Verpflichtung des Ex-Waltari Gitarristen Sami Yli-Sirniö
geht es wieder konstant bergauf, was auch wieder
zahlreiche Auftritte an namhaften Festivals
unterstreichen. Mir persönlich waren Kreator allerdings
lange Zeit viel zu eindimensional, weil es neben dem
übermächtigen Speed- und Stakkato-Geballer kaum Raum für
etwas Abwechslung gab und sich das Material zu
wiederholen begann. Das machten derweil Genre-Kollegen
wie Machine Head, Exodus, Annihilator oder Nevermore in
den letzten Jahren halt insgesamt einfach besser und
schraubten die Latte mit diversen Meisterwerken in
ungeahnte Höhen. Mit «Phantom Antichrist», dem
dreizehnten Studio-Album, schicken sich Mille und seine
Truppe nun an, jeglichen kompositorischen Mangel hinter
sich zu lassen. Reduziert auf die an sich übliche
Spiellänge einer Dreiviertelstunde, werden nun neun
frische Soundhappen geboten, die es wahrlich in sich
haben. Bereits das Intro «Mars Mantra» kündigt das an,
wobei der Titeltrack und das nachfolgende «Death To The
World» erst mal genau das bringen, was der Altfan hören
will. Ein gesteigertes Mass an Melodien und
zwischendurch weiter gedrosselte Tempi lassen jedoch
aufhorchen und verlangen nach wiederholten Durchläufen.
Dabei wird immer deutlicher hörbar, wie gut dass
«Phantom Antichrist» geworden ist. Ich bin positiv
überrascht und denke, dass sich Kreator damit nun einem
noch breiteren Publikum erschliessen werden. Stark!
Rockslave

Punkte:
9.0 von 10
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FEAR FACTORY - The Industrialist
AFM
Records/Musikvertrieb
Maschinell, kalt, emotionslos, die unendlichen
Weiten des Universum mit der dazugehörigen Atmosphäre.
Wer ist da gemeint? Fear Factory natürlich! Die
Industrial Metal-Pioniere schlagen wieder voll zu. Das
Theater mit den Originalbandmitglieder ist schnee von
gestern. Man schaut nach Vorne, und mit Burton C. Bell
an den Vocals und Dino Cazares, der die Gitarre bedient,
sind eh nur noch die Chefs an der Macht, die dem
Songwriting die Krone aufsetzen. Man hat sich nach der
Trennung wiedergefunden, und, ehrlich gesagt, eine
richtig geile Platte erschaffen. Die melodischen und
harten Voclals gehören einfach zum typischen Fear
Factory-Sound dazu. Wenn dann noch Dinos präzise,
machinengewehrmässige Gitarre alles wegbläst, ist man
einfach nur noch glücklich. Die Scheibe erinnert halt
auch an das Überwerk "Demanufacture", aber was soll's,
Fear Factory bleiben bei mir die Giganten in ihrer
Domäne, da kann kommen, was will. The future is now!
Daniel J.

Punkte:
9.0 von 10
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DYING FETUS - Reign Supreme
Relapse Records/Non Sto Music
Leck mich fett, wenn abartig technischer Death Metal
mit ein bischen verschwitzten Eiern gesucht wird sind
Dying Fetus IMMER eine der ersten Adressen! Auch "Reign
Supreme" ist daher keine Überraschung, schüttelt sich
das siamesische US-Trio doch einen Killerriff am anderen
aus dem Ärmel und pendelt noch chalanter als bisher
zwischen kongenialen Hyperspeed-Attacken und drückenden
V8-Drehmoment-Walzen. Einen Hit zu benennen kommt mir
nicht in den Sinn, denn alle neun Songs haben einen
überzeugenden, deathmetallischen Charme und
unterstreichen einmal mehr, dass Dying Fetus in ihrer
Nische eine absolute Macht darstellen. Killerteil!
Hardy

Punkte:
9.0 von 10
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PERIPHERY - Periphery II
Century Media/EMI
Der Name Periphery geisterte schon lange bei mir
herum, denn man hat mir nahegelegt, dass sich die Band
aus Washington D.C. in der Progliga extrem schnell
entwickelt und auch grosse Erfolge gefeiert hat mit
ihrem Debutalbum. Nach ein paar Sekunden wusste ich auch
schnell, wieso man diese Band zur nächsten Sensation
heranwachsen sieht. Drei (!) Gitarristen spielen in der
Truppe den Takt vor. Mal jazzig locker, sehr clean
gehalten, mal mathcoremässig aggressiv, hier hat man
eine Struktur erfunden, die seinesgleichen sucht.
Polymetrische Grooves und treibende Melodien stehen auf
dem Infoblatt, das man so richtig Unterschreiben kann,
das passt haargenau. Auch ne Prise Elektro, die die
cleanen, jazzigen Gitarrenläufe auflockert, stört das
Gesamtkonzept der Platte nicht. Bei Spencer Sotelo's
Vocals scheiden sich die Geister: Die einen finden ihn
klasse, die anderen weniger toll. Ich persönlich meine,
dass der Kerl es nicht mal so schlecht macht. Fazit der
ganzen Sache: Dream Theater treffen auf Meshuggah, die
Rush auf einen Drink einladen. Geniale Musik!
Daniel J.

Punkte:
9.0 von 10
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DRIVER – Countdown
Metal Heaven/Non Stop Music
Nach 4-jähriger Pause kommt das Weltklasse-Duo um
Sänger Rob Rock und Gitarrist und Produzent Roy Z mit
ihrem neuen Album "Countdown" auf den Markt. Alles, was
die beiden Herren bis jetzt anpackten, wurde einfach nur
genial. Um es vorweg zu nehmen: Auch dieses Mal ist
Driver ein tolles Album gelungen. Schon der Opener
"Return To The Sky" zeigt, dass sich Rob Rock und Roy Z
einfach blind verstehen und sie musikalisch die gleiche
Sprache sprechen. Eine einzige Augenweide. Auch die
folgenden Songs wie beispielsweise "Rising Son", der
Titelsong "Countdown" oder "Hollywood Shooting Star"
stehen dem in nichts nach. Geile Stimme, super Riffs und
absolute Ohrwurm-Refrains. Rob Rock hat in seiner
bisherigen über 20-jährigen Laufbahn kein bisschen an
seiner stimmlichen Glanztat verloren. Aber auch der
ehemalige Jag Panzer-Schlagzeuger Reynold "Butch"
Carlsson sei hier zu erwähnen. So brilliert er bei "Thief
In The Night" voll und ganz. Nach diesen doch eher
schnelleren und härteren Song kommt auch die
Kuschel-Ecke nicht zu kurz. Gerade in der Mitte des
Albums sind einige Songs darunter, die recht süss durch
den Lautsprecher trällern. Allen voran natürlich "Always
On My Mind" oder noch extremer "Destiny". Somit ist für
jeden Fan von Heavy Metal was dabei. Ich kann mich nur
wiederholen: "Countdown" macht durch die genannten
Musik-Genies einfach nur Spass und gehört in jede gute
Sammlung.
Timo K.

Punkte:
9.0 von 10
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WHITECHAPEL - Whitechapel
Metal Blade/Sony Music
Der Name Whitechapel ist vom Londoner Stadtviertel
Whitechapel abgeleitet. In diesem Viertel hat Jack The
Ripper bis auf eines alle seine Opfer brutal getötet und
verstümmelt. Dass auf einer solchen Grundlage eine der
erfolgreichsten Deathgrind/Deathcore-Bands wurde, ist
doch schon fast naheliegend. Whitechapel bringen mit dem
Selbstbetitelten Album ihre bereits fünfte
Veröffentlichung seit 2007 heraus. Nicht schlecht für
eine Band, die erst im Februar 2006 gegründet wurde.
Normalerweise sagt man, die dritte Veröffentlichung
einer Band entscheidet über Aufstieg oder Niedergang.
Nun sind Whitechapel eine der nicht rar gesäten
Ausnahmen. Auch der Deathcore-Bereich wurde in den
letzten Jahren viel und unnütz von der Plattenindustrie
hochgejubelt. Umso mehr sind Whitechapel versucht, sich
zu bestätigen, was der Albumtitel wohl unterstreicht.
Und wie die Herren sich bestätigen! Für mich, der onehin
nicht der grösste Corejünger ist, ist dies die beste
Veröffentlichung der noch jungen Band. Soundtechnisch
ist natürlich alles auf Top-Niveau, hier gibt es
überhaupt nichts auszusetzen, und weder Sänger Phil
Bozeman, noch die drei (!) Gitarristen sparen mit geilen
und brachialen Einlagen. Die Musik bezieht sich mehr auf
die Hardcore-Wurzeln, und hie und da sind sogar
traditionelle Soli zu hören. Ein Genuss!
Steve Butcher

Punkte:
9.0 von 10
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EVOCATION -
Evoked From Demonic Depths (The Early Years) (Compilation)
Century Media/EMI
Evocation gaben ihre ersten drei Studioalben zwar
erst zwischen 2007-2010 heraus, jedoch sind die Herren
ein alteingesessener Felsen auf den skandinavischen
Klippen des Sweden Death. Bereits 1992 schrieb man die
ersten genialen Songs und "produzierte" die beiden
ersten offiziellen Demos ("The Ancient Gate" und das "Promo
1992"- Tape), die komplett auf dieser Retro-Compilation
enthalten sind. Obendrauf gibt's vier bis dato
unveröffentlichte Proberaum-Aufnahmen und, als
besonderen Leckerbissen, den unveröffentlichten Song
"Genesis", der gar neu aufgenommen wurde. Ein Schelm,
wer jetzt denkt, hier alte Songs in mieser Qualität vor
die Ohren geknallt zu bekommen. Die Demo-Tracks wurden
von den originalen Master-Tapes remastert, der Sound
klingt fett und wuchtig und man wird an die gute alte
Zeit erinnert als man noch in die Windeln scheissen
konnte und Death Metal noch Eier hatte.
Steve Butcher

Punkte:
keine Wertung
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SOUL SACRIFICE - Carpe Mortem
Massacre Records/Musikvertrieb
Mit "Requiem", einem düsteren, nur leicht
orientalisch angehauchten Intro, wird das zweite Album
des türkischen Death Metal-Quartetts Soul Sacrifice aus
Istanbul eingeläutet. Und was dann folgt, gehört für
mich zu den angenehmsten Überraschungen der letzten paar
Monate. Unter den kompetenten Fittichen von Dan Swanö
ist ein zwar deutlich skandinavisch eingefärbtes Melodic/Death-Album
entstanden, vor allem in Bezug auf den
Growl-Scream-Clean-Wechselgesang, dennoch besitzt es
genug Eigenständigkeit und regionale Elemente, um sich
aus der Masse der gleichgeschalteten Klone
hervorzuheben. Wer im Netz etwas auf die Suche geht,
wird feststellen, dass zwischen dem 2005er Debut "Stranded
Hate" und dem aktuellen "Carpe Noctem" kompositorische,
handwerkliche und soundtechnische Welten liegen. Es
zahlt sich eben immer noch aus, wenn man sich ein paar
Jahre lang den Arsch in Clubs und auf Open Airs
abspielt, den Titel als "erfolgreichster Live Act der
Türkei" haben Soul Sacrifice sicher nicht geschenkt
bekommen. Schwachpunkte weist das Album keine auf, die
Produktion ist druckvoll und kristallklar wie das Wasser
in den Kalksinterterrassen von Pamukkale. Bassist/Sänger
Özgür Özkan verdient beide Bezeichnungen gleichermassen,
Drummer Onur Akça ist ein Meister seines Fachs, und die
hochmelodischen, atmosphärischen Soli von Feyzi Ocak und
Maksim Kirikoglu sind nicht von dieser Welt. Hie und da
wird auch auf Keyboards zurückgegriffen ("Torture My
Soul"), aber dies geschieht stets sehr dezent und
songdienlich und setzt dem Ganzen noch ein musikalisches
Sahnehäubchen auf. Interessant auch ein Track wie "Keske",
weil er demonstriert, wie gut die türkische Sprache und
Melodic/Death nordischer Prägung zusammenpassen. In "Sarcastic
Existence" hingegen beweist Özgür Özkan eindrucksvoll,
wie gut er klingt, wenn er fast ausschliesslich clean
singt, zudem wurde in diesen Song als einzigem auf dem
ganzen Album ein mit türkischen Instrumenten
eingespielter Mittelteil eingebaut, der sich
überraschend gut ins Gesamtbild einfügt. Der Rest ist
ausnahmslos solider und spannender Melodeath der
Güteklasse A. Fans des Genres machen nichts falsch, wenn
sie das Album blind ordern, die Jungs sind in ihrem Fach
hervorragend und haben eine echte Chance mehr als
verdient.
Mirko B.

Punkte:
8.9 von 10
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THE OTHER – The Devils You Know
Steamhammer/SPV
Wie schon bei meinem Review zu
"New Blood" angemerkt, orientieren sich die Deutschen
The Other stark an den ursprünglichen Bands ihres
Genres, sprich den Misfits, aber auch neuere Bands wie
beispielsweise The Bronx Casket Co. können gerne als
Referenz hinzugezogen werden – was ebenfalls in einem
weiteren Punkt Sinn macht: Genauso wie die Truppe um
Overkill-Bassist Carlos ‚D.D.‘ Verni sind The Other
einen deutlichen Zacken härter geworden, ohne jedoch die
Wurzeln des hektischer gespielten Punks zu verleugnen.
Auch kommt man gerne theatralisch rüber, als Beispiel
sei hier nur "The Phantom Of The Opera" oder auch "Hell
Is A Place On Earth" genannt. Straighter Punk mit
Horror-Ambiente und einem Sänger, der zwar relativ hoch
singt, ohne jedoch zu langweilen oder zu ermüden, wie es
doch eher auf dem Vorgänger noch der Fall gewesen war.
Es scheint, als hätten sich die Freaks weiter
entwickelt, und das gefällt – zumindest mir. Aber mal
abgesehen von persönlichen Eindrücken können The Other
problemlos weiter empfohlen werden, denn hier werden so
ziemlich alle bedient, welche es gerne rockig-punkig,
düster, theatralisch-episch oder auch straight-dreckig
mögen. Geile Scheibe, welche in der limited edition auch
noch mit einem speziellen Comic-Band rund um die Truppe
daherkommt!
Toby S.

Punkte:
8.9 von 10
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MILLION DOLLAR RELOAD – A Sinner's Saint
Frontiers Records/Musikvertrieb
Rock'n'Roll ist ja nicht unbedingt der
Hauptexportschlager von Irland. Von der grünen Insel
kommen nur eine handvoll Rockbands, die international zu
Ruhm und Ehren gekommen sind, allen voran natürlich Thin
Lizzy. Auch Million Dollar Reload könnten schon bald zu
diesen Auserwählten zählen, überzeugen sie nämlich durch
äusserst hohe Qualität. Der Vollständigkeit halber muss
man aber erwähnen, dass die Truppe aus Belfast,
Nordirland, stammt. Bevor es aber politisch wird,
kümmern wir uns lieber um die Musik. Seit 2005 sind die
Jungs aktiv und werden nun mit dem zweiten Longplayer
vorstellig. Angelehnt ist der rohe Sound der Truppe
definitiv an AC/DC. Auf "A Sinner's Saint" wird
Kompromisslos abgedrückt. Mit Tiefgang und den berühmten
Eiern wird purer, dreckiger Kick Ass-Rock'n'Roll
geboten. Einzelne Songs stechen nicht heraus, vielmehr
ist das Album als Ganzes ein Highlight. Vor allem Sänger
Phil überzeugt durch dreckige Whiskey-Vocals. Aber auch
der Rest der Truppe hat neben AC/DC auch bei Aerosmith
und Motörhead genau hingehört. "A Sinner's Saint" ist
ein klasse Album mit Charisma und Tiefgang.
Buckcherry-Fans sollten hier unbedingt zugreifen.
Chris C.

Punkte:
8.8 von 10
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HELLDORADOS – Helldorados
Massacre Records/Musikvertrieb
Offiziell ist vorliegende Scheibe das Debut-Album
der Stuttgarter Band Helldorados. Aber eigentlich ist es
schon deren dritter Output. Dem "Just Rock" betitelten,
in Eigenregie publizierten, ersten Album, folgte letztes
Jahr eine EP. Anyway, die vier Deutschen beweisen, wie
effektiv simpler Rock'n'Roll sein kann. Sleazy Metal
bringt es auf den Punkt. Auf der einen Seite steht also
dreckiger Sleazy Rock, auf der anderen harter (German)
Metal. Das Verhältnis liegt zwar bei zwei Drittel/ein
Drittel zu Gunsten der metallischen Klänge. Beides wird
aber homogen vereint und in Form charismatischer Musik
umgesetzt. Die Jungs beweisen aber auch ein goldenes
Händchen beim Komponieren. Sämtliche Tracks überzeugen
durch eingängige Strukturen. Melodie und Härte stehen im
Einklang. Songs wie "Never Gonna Stop", "Go To Hell"
oder "Shout Out" begeistern durch rotzigen, dreckigen
Rock'n'Roll. Aber auch die dynamischen Riffs und die
coolen Vocals machen Helldorados zu einer heissen
Party-Band. Die Truppe hat sich zwar bei diversen
Grössen des Genres inspirieren lassen wie z.B. Mötley
Crüe (zu "Shout At The Devil"-Zeiten), AC/DC, New York
Dolls oder Motörhead. Trotzdem kochen die Vier ihr
eigenes Süppchen, und dieses ist extrem scharf.
Chris C.

Punkte:
8.8 von 10
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SAGA - 20/20
Ear
Music/Phonag
Mit was wohl fast kein Saga-Fan gerechnet hat ist
nun doch eingetroffen: Der abtrünnige Sänger Michael
Sadler ist zu den Prog Rock-Protagonisten zurückgekehrt.
Ein wahres Freudenfest für alle Saga-Fans. Und man hat
sich musikalisch auf dem 20. Werk ganz klar auf die
Wurzeln und Stärken früherer Zeiten besinnt. Das Album
klingt erdiger. Der ganze Rundling ist voll von peppigen
eingängigen Songs, dominiert von tollen Melodien, fetten
Chören und klasse Soli von Ian Crichton. Und über all
dem thront DIE Saga-Stimme. Nichts gegen Rob Moratti,
der singt wirklich gut, aber die Saga-Stimme ist halt
nun mal Michael Sadler. Und so fressen sich Songs wie "Anywhere
You wanna Go" sofort im Gehirn fest und können sofort
mitgesungen werden. Und genau das erwarten ja die Fans
von Saga. Mit "Spin It Again" werden dann
überraschenderweise recht metallische Klänge
angeschlagen, was der Band gut steht und für mehr
Abwechslung sorgt. Es macht einfach Spass, Sadler
zuzuhören, der wie immer mit seiner sehr variablen
Stimme glänzt und genau weiss, was jeder einzelne Song
braucht. "20/20" enthält letztendlich genau das, was die
Fans erwarten, ein musikalischer Mix aus Neoprog
angehauchten Songs, etwas AOR, gemixt mit Rock und Hard
Rock. Hochklassig, aber mit wenig Überraschung, aber
genau das wollen wir doch von Saga hören. Der Titel
übrigens beinhaltet eine Doppelbedeutung, einerseits
steht er für das 20. Album, und anderseits bedeutet
20/20 in der Medizin die perfekte Sehkraft und gilt
Keyboarder Jim Gilmore, der eine Augenoperation hatte
und sich zum Glück gut davon erholt hat.
Crazy Beat

Punkte: 8.7 von 10
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HERMAN FRANK - Right In The Guts
Metal Heaven/Non Stop Music
Eigentlich sollte man meinen, dass der gute Herman
Frank mit dem neuerlichen Höhenflug vom Mutterschiff
Accept genug um die Ohren hat, aber bereits 2009
entkräftete er dies mit seiner ersten Solo-Rille «Loyal
To None», die weiteres Material auf Augenhöhe lieferte.
Doch damit nicht genug, unterstützte er auch seine Frau
Martina und liess unter dem Namen Poison Sun den
nächsten metallischen Geniestreich, betitelt mit «Virtual
Sin» vom Stapel. Und kurz darauf ging es wieder mit
Accept los! Dem Herrn Frank wird es also bestimmt nicht
langweilig und darum erstaunt es nicht, dass aktuell die
zweite Solo-Scheibe «Right In The Guts» in den
Startlöchern steht. Vom letzten Lineup her ist nur
Bassist Peter Pichl übrig geblieben. Die neuen
Mitstreiter sind Sänger Rick Altzi (At Vance, Sandalinas),
Mamalitsidis Cristos (g) und Micheal Wolpers (d). Zu was
diese Auslese fähig ist, erfährt man gleich mit dem
krachenden Opener «Roaring Thunder», der einem wie ein
Rudel Wölfe mitten ins Gesicht springt. Mit gedrosseltem
Tempo, aber nicht minder heftig, wird man darauf vom
mächtigen Titeltrack richtig gehend zermalmt. Rick Altzi
lässt hier nichts anbrennen und schlägt sich bester Jorn
Lande Manier. Vergessen der vergleichsweise viel zu
lasche Auftritt mit Sandalinas in der Galery vom
vergangenen Februar. Auf «Right In The Guts» erklingen
mit den Vibes von Accept massig tolle Songs, die
variantenreich gespielt werden und zum Headbangen wie
Fäusterecken animieren. Eine Ballade findet sich auf
«Right In The Guts nicht, was zwar nicht wirklich
gestört hätte, aber hier gibt es eben nur voll eins auf
die Zwölf. Wenn man sich nun alle dreizehn Songs
einverleibt hat, bleibt trotz gewissen Wiederholungen
noch genug übrig, dass man sie sich sogleich nochmals
anhören möchte. Dies nicht zuletzt auch, weil die
Produktion aus Frank'scher Schmiede einmal mehr mit
genug Pepp versehen wurde. Fans von klassischem Heavy
Metal mit teutonischer Prägung, die nicht immer die
letzten zwei Accept-Scheiben im CD-Player drin haben
wollen, können hier mit gutem Gewissen zuschlagen!
Rockslave

Punkte: 8.7 von 10
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NILE - At The Gate Of Sethu
Nuclear Blast/Warner
Ich konnte bis jetzt partout nicht verstehen was an
Nile ausser des technischen Anspruchs und der
Ägyten-Nische so toll sein soll (Ausnahme ist die "Worship
the Animal"-EP, s. auch Reviews Okt. 2011), denn die
Produktion empfand ich jeweils als sehr dünn und der
Gesang ging mir ebenfalls immer auf den Sack. Der
Vorteil des Reviewens ist allerdings, dass sich einem
einige Alben nach mehrmaligem Durchhören plötzlich doch
noch erschliessen (wenn man sich dann erst einmal an die
gegebenen Umstände gewöhnt hat). "At The Gates Of Sethu"
gehört neuerdings dazu, denn auch wenn der Gesang
Geschmacksache bleibt, ist die kompromisslose aber sehr
durchdachte und intelligente Herangehensweise
überzeugend, kumpelhaft sympathisch und fügt sich
irgendwie homogen in die verspielten und dennoch
kräftigen Songstrukturen ein. Insgesamt wirken Nile
wieder etwas mythischer, dunkler und instinktiver als
auf den letzten Platten und vermischen ihre Variante von
arabischen Sounds mal mehr mal öfter authentisch in die
Kompositionen. Ich mag dieses Album weil es für mich
dieselbe Luft atmet wie Sadus' "Visions Of Misery".
Trotzdem werde ich kein totaler Fan von Nile werden,
aber "At The Gate Of Sethu" ist wirklich(!) guter Stoff,
die Zielgruppe wird begeistert sein! Ich würde
reinhören.
Hardy

Punkte:
8.5 von 10
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ATOMIC FLOWER - Destiny's Call
7Hard/K-Tel
"Destiny's Call" ist bereits das dritte Werk der
Schweizerband, die sich vor gut 10 Jahren aus den
Überresten der Band Romeo's Child gebildet hat. Die
Schweizer Jungs überzeugen mit wuchtigen Drums, fetten
Gitarren, coolen Basslines und einer starken, melodiösen
Stimme. Marco Predicatori überzeugt mit seiner
variablen, kräftigen Stimme durch das ganze Album
hindurch und harmoniert bestens mit den Instrumenten.
Mit größtenteils kräftigem Metal rockt man durch alle 11
durchwegs guten Songs mal etwas härter, mal ein bisschen
melancholisch durch fast alle im Mid Tempo angesiedelten
Songs. Ganz gut gefällt mir das etwas einfache "Down In
A System", das relativ schnell hängenbleibt. Oder das
mit einem starken Stakato-Riff glänzenden "Save Next
World", und der melodiöse Refrain danach ist einfach
Weltklasse, ganz toller Song. Oder das schwerfällige,
düstere "Last Emperor" klingt etwas nach Candlemass, ist
aber auch klasse. Und die ab und zu im Hintergrund
auftauchenden Keyboards verleihen dem Ganzen noch eine
etwas mystische Note. Am Ende lässt man dann das
gelungene Werk noch mir der ruhigen Nummer "One Life"
ausklingen. Ein wahrlich würdiges Ende eines ganz tollen
Albums einer begabten Schweizerband. Kraftvolle, moderne
Songs mit guten Melodien, geilen Riffs und starken
Gesangsmelodien, Hut ab. Und auch euch liebe Atomic
Flower herzlichen Dank für eine "ECHTE" CD zum Bewerten,
so macht’s doppelt Spass!
Crazy Beat

Punkte:
8.5 von 10
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HOUR OF 13 – 333
Earache/Non Stop Music
Als Numerologie bezeichnet man den Glauben daran,
dass Zahlen über ihre mathematischen Funktionen hinaus
Bedeutung innewohnt. Humbug, natürlich, doch ein bis in
unsere Redewendungen verbreiteter, wie etwa das
verflixte siebte Jahr oder das berühmte Dutzend
beweisen. Ein weiteres Beispiel: Aller guten Dinge sind
drei. Oder dreimal drei, im Falle von Hour Of 13. Ob
deren drittes Album "333" den erhofften Durchbruch
bringt, das wissen zwar nur Hellseher; verdient hätte es
das amerikanische Occult Rock-Duo aber auf jeden Fall,
denn was Phils Swanson (Gesang) und Chad Davis (alles
andere) hier abliefern, unterscheidet sich nur in einem
einzigen Punkt von ihrem bisherigen Schaffen, und zwar
in Sachen Qualität. Ausgefeilter, eingängiger und noch
dramatischer als auf "The Ritualist" von 2010
präsentiert sich das Zweigespann, und zwar ohne dabei
seine düstere Urwüchsigkeit zu verlieren. Das zeigt sich
schon im siebenminütigen, unheilvoll wabernden Opener "Deny
The Cross" und wird mit dem martialisch stampfenden, in
Sachen Länge noch eine Minute draufpackenden "The
Burning" nur unterstrichen. Sabbath Mark I und Pentagram
sind die Rassepferde, denen mal nachgaloppiert ("Rite Of
Samhain"), mal nachgehinkt ("Sea Of Trees"), mal
nachgeprescht ("Lucky Bones") wird ohne dabei
Eigenständigkeit einzubüssen. Und trotzt der immer noch
etwas vernebelt belegten Produktion besteht kein
Zweifel: Jetzt hat es endgültig 13 geschlagen! Zumindest
für Doom Rock-Fans.
Kissi

Punkte:
8.5 von 10
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MARAUDER – Elegy Of Blood
Pitch Black Records
Die Griechen von Marauder veröffentlichen nun mit "Elegy
Of Blood" bereits ihr 5. Album. Bisher war es recht
still um die Athener, obwohl die Bandgründung doch schon
1990 war. Dies lag wohl daran, dass die bisherigen
Produktionen unter kleinen No Name Labels veröffentlicht
wurden. Mit Pitch Black Records scheint dem ein Ende
gesetzt zu sein, und so kommt auch die etwas breitere
Masse auf ihre Kosten. Dies ist auch gut so, denn das
Album ist extrem gelungen. Schon nach dem üblichen Intro
geht’s mit "The Great War" ordentlich zur Sache. Die
Drums hämmern, was das Zeug hält, die Gitarren kreischen
und Sänger Alexandros fügt sich perfekt ins Gesamtbild
ein, indem er sich sehr variabel zeigt. So wechseln sich
die Strophen im Stil von Rob Halford und dem normalem
Gesang von Alexandros in den Refrains ab. Der Stil von
Marauder zielt klar in Richtung traditioneller Heavy
Metal mit einer Spur Power Metal und True Metal. Gerade
bei Songs wie "The Great War", "Roman Empire" oder
"World War II" kommt dies extrem zur Geltung. Um einen
Vergleich mit Sabaton oder Mystic Prophecy kommt daher
niemand rum. Dies einerseits durch die Texte,
andererseits durch die Kompositionen oder wieder durch
die Gesangsart. Nebst diesen mit viel Pathos versehenen
Songs gibt’s aber auch ruhigere Momente wie bei "Mother".
Der Song lässt sich durchaus als absolut gelungene
Halbballade betiteln. Als Fazit kann ich sagen, dass "Elegy
Of Blood" ohne jeden Zweifel mit den bekannten Bands
dieses Genres mithalten kann. Für alle Fans dieser
Stilrichtung ist ein Pflichtkauf wohl unausweichlich.
Timo K.

Punkte:
8.5 von 10
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MOONLOOP - Deeply From The Earth
Listenable Records/Irascible
Barcelona ist eine geile Stadt ohne wenn und aber.
Moonloop stammen aus dieser Ecke Spaniens und werden
euch mit ihrem zweiten Werk "Deeply From The Earth"
beglücken. Achtung Opeth-Fans: Wenn ihr die Schnauze
voll habt von der seichten Entwicklung von euren
Lieblingen, tested doch mal Moonloop an. Die Jungs
operieren sehr stark im progressiven Death Metal mit
schönen Klangbildern und wechselgesang von clean und
hart (Haben wir das nicht immer wieder im Metalcore?
Komisch...). Die Gitarren sind immer wieder gut für eine
Überraschung, teils mit schönen Leads oder harten
Stakkatoriffs. Tja Leute, wie schon erwähnt, Opeth sind
Geschichte, und es gibt zum Teil würdige Nachfolger.
Kann man durchaus empfehlen.
Daniel J.

Punkte:
8.5 von 10
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MORGOTH - Cursed To Live
Century Media/EMI
Zwanzig Jahre nach Veröffentlichung ihres
unsterblichen Referenzwerkes "Cursed” kehrte die
deutsche Death Metal-Institution Morgoth aus dem Reich
der dahingeschiedenen Bands zurück und feierte das
Jubiläum dieses Meilensteins im Oktober 2011 sehr
beeindruckend am Way Of Darkness Festival in
Lichtenfels. Selbstredend wurde bei der Setlist vor
allem "Cursed" berücksichtigt, das inklusive Intro mit
sieben Songs vertreten ist, aber es befinden sich ebenso
einige herausgepickte Rosinen von den beiden EPs "Resurrection
Absurd" und "The Eternal Fall" sowie des "Cursed"-Nachfolgers
"Odium" auf dieser sehr gelungenen, von Dan Swanö mit
einem beeindruckend transparenten Sound versehenen
Live-CD. Wer sich mal kurz die Setlist anschaut, wird
schnell feststellen, dass hier wirklich nur das Beste
vom Allerbesten geboten wird, Bandklassiker ohne Ende!
Zudem agieren die Jungs hörbar enthusiastisch und mit
einer schier unbändigen Energie auf der Bühne, die manch
jüngeren Vertreter des Genres recht blass aussehen
lassen dürfte. Vor allem die Performance von Shouter
Marc Grewe lässt mich wieder mal Bauklötze staunen. Der
Kerl schafft es nicht bloss, die alten Schoten
originalgetreu wiederzugeben, sondern versieht sie noch
mit einer Extraportion Energie, was die Songs
unglaublich frisch und alles andere als angestaubt
klingen lässt. Mir liegt von "Cursed To Live" die
einfache CD-Version vor, dieses beeindruckende
Livedokument ist aber ebenso als limitierte Deluxe
Doppel–LP sowie als wertiges Digipack erhältlich.
Letztere Version besteht aus einer DVD, welche die
Aufnahmen vom Lichtenfelsner Auftritt und je zwei Songs
vom letztjährigen Rock Hard Festival und einer Warm Up
Show in Wermelskirchen enthält und zudem die vier
offiziellen Videoclips der Band zum Besten gibt. Der DVD
beigelegt sind die CD-Aufnahmen von den letztjährigen
Auftritten am Way Of Darkness, Rock Hard Festival und
Wacken Open Air. Death Metaller, was willst Du mehr?
Mirko B.

Punkte:
keine Wertung
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AMERICAN DOG – Poison Smile
Bad Reputation/Non Stop Music
Gegründet wurde das Trio American Dog vom ehemaligen
Salty Dog-Bassisten Michael Hannon. In den zwölf Jahren
ihres Bestehens haben die Jungs aus Columbus, Ohio,
schon zwölf Scheiben (inklusive zwei Live-Alben)
Veröffentlicht. An Fleiss mangelt es den Musikern also
definitiv nicht. Die ersten paar Alben waren hierzulande
aber leider nur als Import erhältlich. Die Band hat sich
ganz dem schnörkellosen Rock'n'Roll verschrieben, mit
klassischer Hauruck-Attitüde zelebriert die Truppe immer
wieder coole Songs, so auch auf "Poison Smile". Dabei
orientieren sie sich an AC/DC, Motörhead und vor allem
an Rose Tattoo, adaptieren also Kick Ass-Rock'n'Roll,
dreckige, laute Gitarren und rauhe Vocals. Sonderlich
innovativ ist die Band sicher nicht, dafür überzeugen
sie mit roher Power und starkem Groove. Je nach Song
wird auch mal ein Schuss Punk, Blues oder Metal
hinzugefügt. Somit ist das Album also auch sehr
kurzweilig und abwechslungsreich. Das totale Highlight
ist zwar nicht vorhanden, doch ist der Instrumental-Song
"2012 A.D." der einzige, der für Stirnrunzeln sorgt.
Auch mit "Poison Smile" ist American Dog einmal mehr
eine tolle Scheibe gelungen, die auf jeder Biker-Party
mit Sicherheit für gute Laune sorgen wird. Wer Jackyl,
Circus Of Power oder Jason Mc Master's Broken
Teeth-Scheiben im heimischen Plattenregal stehen hat,
wird American Dog mit sicherheit lieben.
Chris C.

Punkte:
8.4 von 10
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ME AND THE REST - Wizard King
K-Tel
Music
COOOOOL, Me And The Rest, cooler Name, haben wohl
ein kräftiges Selbstvertrauen, die Zürcher Jungs. Ich
muss gestehen, dass die Truppe um Sänger Jürg Theiler
bis jetzt klanglos an mir vorbeigerauscht ist, man möge
mir verzeihen. Aber ich muss zugeben, das mir "Wizard
King" schon nach dem ersten Durchlauf bestens gefallen
hat. Die frechen, rotzigen Songs zünden sofort, und man
kann die Beine kaum stillhalten. Man spürt sofort, dass
die Zürcher eine Menge Spiel- und Live-Erfahrung haben
und diese auch in das Album einfliessen liessen. Da
rocken einfach alle 15 Songs, man spielt aus dem Bauch
heraus, das ist doch genau das, was heute vielen Bands
einfach fehlt. Und so glänzen Me And The Rest weiter mit
einer rauen Stimme, rockigen Gitarren, knackigen, ohne
viele Effekte gespielte Drums, coolen Basslines und in
den Refrains starke Chöre - ich bin begeistert von
diesem Album, die Jungs haben alles richtig gemacht, und
vielleicht bekomme ich ja mal noch irgendwie das erste
Werk von Jürg Theiler (der übrigens ne geile Rock-Röhre
hat) und co. Da kann ich nur noch sagen: Long live
Rock'n'Roll, geile Scheibe!
Crazy Beat

Punkte:
8.4 von 10
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BADGE – Stormrider
High
Roller Records/Musikvertrieb
Sammler von alten musikalischen Relikten aus der New
Wave Of British Heavy Metal aufgepasst! Das erste
vollständige Album von Badge könnte bald euer Archiv
vervollständigen! Die Formation wurde 1980 gegründet und
brachte es auf eine EP im Jahre 1981. Darauf zu hören
war mit "Silver Woman" ein kleiner Hit, welcher in
einschlägigen Lokalen scheinbar oft gespielt wurde. Nach
der Trennung ihres Bassisten verloren Badge den Kontakt
zu ihrer Plattenfirma und gingen sang- und klanglos
unter. Soviel also zur Geschichte. Auf "Stormrider"
befinden sich nun elf Lieder, welche meist nach 1981
geschrieben wurden. Es ist über 32 Jahren nach der
Gründung das erste Album von Badge. Hört man sich die
Lieder an, bedauert man schnell, dass diese Songs nicht
früher veröffentlicht wurden. Denn Badge versprühen
einen unbekümmerten Charme, welche jeden Bang Your
Head-Besucher freudig mitwippen lässt. Für Liebhaber
moderner Stahlklänge sind die Briten eindeutig zu
altbacken. Wer aber unverfälschten frühen Heavy Metal
mag, wird sich hier freuen. Klar, im Grossen und Ganzen
kommt das Material nicht an die Qualität von Saxon oder
Iron Maiden heran. "Silver Woman", "Natalya From The
Wolga", das rock’n’rollige "Drift Away" oder die Ballade
"Driving Home” stehen aber klar für sich. Dabei gelingt
Badge eine tolle Mischung aus Melodie und Härte. Die
Lieder sind es definitiv Wert, endlich veröffentlicht zu
werden. Es ist aber schade, dass dies erst jetzt
geschehen ist. Wer weiss, was Badge ansonsten noch alles
hätten erreichen können. Für Sammler definitiv
lohnenswert.
Roger W.

Punkte:
8.2 von 10
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MONO INC. – After The War (EP)
NoCut/Rookies&Kings/SPV
Mono Inc. haben's mal wieder geschafft – ein neuer
Ohrwurm! “After The War“ krallt sich in den Gehörgängen
fest und lässt sich da auch mit Gewalt nicht mehr
rausprügeln. Gleichzeitig ist es ein typischer Mono
Inc.-Song, unverkennbar mit der markanten Stimme von
Sänger Martin Engler und dem Back Up von Schlagzeugerin
Katha Mia. Die neue MX-CD “After the War“ mit 4 Tracks
ist das erste Ergebnis der brandneuen Zusammenarbeit mit
Indie-Label SPV/Rookies & Kings, das Mono Inc. nun zu
weltweitem Erfolg verhelfen soll. Als kleinen
Leckerbissen gibt es auf der MX-CD auch eine Extended
Version des Titelsongs – 7 Minuten lang Mono Inc. pur!
Allerdings ist das fast schon zu viel des Guten und der
Song wirkt etwas repetitiv. Doch die beiden ebenfalls
grossartigen Tracks “The Promise“ und “No More Fear“
sorgen schliesslich für genügend Abwechslung. Am 17.
August (die Plattentaufe erfolgt am Summer Breeze
Festival) folgt dann das gleichnamige Full Length Album
“After The War“ – und wenn man dieser exklusiven Preview
Glauben schenken darf, dann kommt da was Grosses auf die
Fans zu! Ich kann es jedenfalls kaum erwarten...
Patricia

Punkte: keine Wertung
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WAYLANDER – Kindred Spirits
Listenable Records/Irascible
Nach 4 Jahren Pause reichen die
Pagan/Viking-Metaller aus Nord-Irland nun ihr
mittlerweile 4. Studioalbum ein. Wird auch Zeit, denn
die Kombo gibt es nun schon seit 1993! Trotz einiger
Line Up-Wechsel haben sich Waylander ihren wilden
Charakter bewahrt und präsentieren mit “Kindred Spirits“
eine Mischung aus eiserner Professionalität und
leidenschaftlicher, heidnischer Energie, die sich durch
das ganze Album zieht. Das 4. Album ist nun etwas härter
und metallischer geraten als die letzten, wobei die
üblichen Folkelemente nach wie vor dabei sind. Dafür
verantwortlich ist Dave Briggs, der Mann für Tin Whistle,
irische Bouzouki, Mandoline und Bodhrán. Doch auch
textlich besinnen sich die Paganer zurück auf ihre
nordirischen Wurzeln: “Echoes Of The Sidhe” handelt vom
alten Glauben an Sidhe, Feen und Túatha Dé Danann, der
teilweise bis heute überlebt hat. Auch der Konflikt in
Irland wird zum Thema: “Lámh Dearg”, was so viel heisst
wie die Rote Hand (Symbol für die Provinz Ulster),
handelt von der gemeinsamen Liebe für das Land selbst,
die alle politischen Konflikte überdauert und die Iren
trotz aller Meinungsverschiedenheiten verbindet. Das
eher aggressive Growling/Screaming von Frontmann Ard
Chieftain O'Hagan passt zum rohen und ungestümen Sound
der Heiden. Man sieht förmlich die Horden wilder Heiden,
die auf einen zustürmen. Trotzdem ist es ein
abwechslungsreiches Album geworden, denn die Iren
spielen immer wieder mal mit Choreinlagen, Sprechgesang
(z.B. das magische “Grave Of Giants“) und ruhigen
Folk-Passagen, die sich abwechseln mit harten
Gitarrenriffs und donnernden Drums. Tolles Album, das
Genre-Fans auf keinen Fall verpassen dürfen.
Anspieltipps: “A Path Well Trodden“ und “Kindred Spirits“.
Patricia

Punkte:
8.0 von 10
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BIBLE OF THE DEVIL – For The Love Of Thugs And Fools
Cruz Del Sur Music/Non Stop Music
Unbegreiflich! Unbegreiflich wie es möglich ist,
dass Bible Of The Devil schon seit über 10 Jahren ihr
Unwesen in der Metal-Welt treiben und ich (wie, so nehme
ich an, das Gros von euch) noch kein Sterbenswort und
auch kein Ton von ihnen gehört habe. Das ist umso
unbegreiflicher, da sich traditioneller 80's Metal in
den letzten Jahren dank neuer Kuttenträger wie
Vanderbuyst, Skull Fist oder Enforcer wieder vermehrt
Interesse erfreut. Auf jeden Fall schlagen Bible Of The
Devil mit ihrem mittlerweile sechsten Langeisen genau in
diese Kerbe und zwar, dem Teufel sei Dank, ohne, ganz im
Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen, zwanghaft die
klassischen Screams und Double Lead-Gitarren zu bemühen
(wobei Letztere natürlich nicht ganz fehlen). Der
eröffnende Stampfer "While You Away" in Accept-Manier,
der fliegende Up Tempo-Smasher "Out For Blood" und das
darauffolgende "Raw And Order" mit seinem "Oh-oh-oh-oh"-Refrain
sind waschechte Metalstampfer mit Party-Attitüde,
während der Vierer mit "The Parcher", "I Know What Is
Right" und "Anytime" beweist, dass man mit Bart und
Lederjacke auch ganz gut 70's-Stadion Rock-Nummern
irgendwo zwischen Kiss und Thin Lizzy aus dem Ärmel
schütteln kann. Dass das zusammengeht, das ist nicht
zuletzt der Verdienst von Fronter Mark Hoffmann, der
sein Organ ohne weiteres von 'Udo Dirkschneider, nur
geschmeidiger' auf Paul Stanley auf Phil Lynott und
wieder zurück stellen kann. Die grossen
Mitsing-Refrains, die sich schon nach einigen
Durchläufen in Stein meisselnden Soli, die sucht man auf
"For The Love Of Thugs And Fools" zwar noch vergebens
(nur der Rausschmeisser "Night Street" kann, nein, muss
als Hymne bezeichnet werden). Doch für ein Quasi-Debut,
wie es für mich eins ist, ist dieses Kapitel der
Teufelsbibel ein echtes musikalisches Lesevergnügen.
Kissi

Punkte:
8.0 von 10
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REINXEED – Welcome To The Theater
Liljegren Records
Reinxeed ist das Projekt vom schwedischen Mastermind
Tommy Reinxeed, der nebst Produktion und Gesang auch für
die Gitarrenarbeit zuständig ist. Und so präsentieren
uns Reinxeed einen typischen, orchestralen Melodic
Metal, der es in sich hat. "Welcome To The Theater"
besticht durch viel klassische Musik, nette Clean-Vocals
und noch mehr Abwechslung. Das ganze Album könnte der
Soundtrack für Fluch der Karibik oder sonstige
Fantasy-Geschichten sein. So hat sich Mr. Reinxeed auch
von diversen Filmen inspirieren lassen. Wer auf Bands
wie Stratovarius, Symphony X, Sonata Arctica oder
Firewind steht, ist hier definitiv am richtigen Ort.
Gerade die Gitarrenarbeit von Tommy Reinxeed lässt sich
sehen. Nicht ohne Grund wollten ihn die schwedischen
Helden von Sabaton als Leadgitarristen. So stechen vor
allem Songs wie "No Fate" durch seine harten Riffs oder
"Temple Of The Crystal Skulls" durch die variable
Gitarrenarbeit heraus. Aber auch die restlichen Songs
nutzen sich nach mehrmaligem Durchhören kaum ab. Wer
also Bock auf Piraten-Epos mit Jack Sparrow hat, ist
hier gut aufgehoben. Zum Schluss bleibt nur noch zu
sagen, dass Reinxeed sich nicht viele Gedanken über den
Albumtitel und die Reihenfolge der Songs gemacht haben.
So wäre es nur logisch, den Titelsong "Welcome To The
Theater" als Opener zu bringen. Dazu müsste der Song
aber auch ein Knaller sein, was er leider nicht ist.
Daher ist dieser Hinweis wohl eher nebensächlich und
bringt dem Album keine Abzüge.
Timo K.

Punkte:
8.0 von 10
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LUCA TURILLI’S RHAPSODY – Ascending To Infinity
Nuclear Blast/Warner
Eine geteilte Band auf alten Pfaden! Die Barden
haben es unlängst aus dem Walde gerufen, dass aus
Rhapsody Of Fire mit der freundschaflichten Trennung der
beiden Chef-Denker Alex Staropoli (Keyboards) und Luca
Turilli (Gitarre) zwei Bands geworden sind. Während der
Keyboarder zusammen mit Sänger Fabio Lione unter dem
alten Banner weitermacht, hat sich Luca Turilli einen
neuen Shouter gesucht und dem bekannten
Rhapsody-Schriftzug seinen Namen vorangefügt. Die
Verwechslungsgefahr wird rein optisch latent lauern, was
aber wohl auch die musikalische Ausrichtung unterstützen
soll. Denn Album Nummer 1 nach der Trennung klingt
dermassen nach Rhapsody, dass auch hörbar kaum ein
Unterschied auszumachen ist. Ein Grossteil trägt der
Sachverhalt dazu, dass sowohl Fabio Lione wie auch der
Neuling Alessandro Conti über ausgezeichnete Stimmen
verfügen, diese aber über keinen eigenen Charakter oder
Wiedererkennungswert besitzen. Aber wer will das schon?
Bei Rhapsody standen schon immer die cineastischen
Kompositionen im Vordergrund. In diesem Sinne enttäuscht
Luca Turili auch diesmal nicht. Denn das neue Album
überzeugt wie eh und je mit gewaltigen Chören, gefühlten
300 Keyboardspuren und dem Spiel zwischen Laut und
Leise. Im Vergleich zu einzelnen früheren Werken ist "Ascending
To Infinity" aber deutlich eingängiger ausgefallen. Die
Grundstrukturen bleiben erstaunlich nachvollziehbar. Das
Album hat Potential und kann durchaus als grosse Kunst
bezeichnet werden. Allerdings lässt der Sound auch sehr
wenig Spielraum, um auch nicht Fans von
hypersymphonischem Heavy Metal zu begeistern. Luca
Turilli ist deshalb für seine Sturheit à la AC/DC
dringend zu bewundern. Wer den Stil mag, wird am
Erstwerk des Italieners seine wahre Freude haben. Mir
persönlich ist das trotz Sympathien deutlich zu viel.
Roger W.

Punkte:
8.0 von 10
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FOREFATHER – Last Of The Line
Metalhit
Forefather – das sind die Brüder Athelstan und
Wulfstan aus Surrey, England. Die Band selbst bezeichnet
ihre Musik als Anglo-Saxon Metal – also eigentlich Pagan
Metal mit Einflüssen des Power Metal, nur mit dem
Unterschied, dass es bei den Lyrics nicht um
skandinavische oder irische Mythen geht, sondern um ihre
englischen Wurzeln. Mitunter erinnern die Gitarrenriffs
stark an Alestorm, wobei Forefather weit epischer
Klingen als ihre nördlichen Nachbarn. “Last Of The Line“
ist mittlerweile das 6. Album der Brüder, entstanden in
ihrem eigenen Studio und erschienen bei ihrem eigenen
Label “Seven Kingdoms“, wie auch schon die Alben zuvor.
Doch die Qualität ist astrein und man merkt, dass es den
Engländern um die Musik und nicht um den Erfolg geht.
Einzig der Hall, der sich meist bei den Clean-Vocals
einschleicht, ist etwas irritierend. Und auch, dass es
keinen Live-Drummer gibt. Die Brüder sind seit 1997 eine
Einheit und haben auch nie mit Gastmusikern gearbeitet,
was zwar ihre Musik “pur“ erhält, aber eben auch keine
neuen Einflüsse zulässt. Doch der Erfolg gibt ihnen
recht, denn das neue Album überzeugt durch starkes
Songwriting und ist eine runde Sache. Die Mischung aus
Growling und Clearvocals, zusammen mit der starken
Gitarrenarbeit, machen Forefather unverwechselbar.
Patricia

Punkte: 7.8 von 10
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WIGELIUS – Reinventions
Frontiers Records/Musikvertrieb
Nicht selten orientieren sich AOR/Melodic-Bands an
Journey, ohne auch nur im Geringsten an die Qualität
dieser Legende heranzureichen. Auch der Schwede Anders
Wigelius hat dieser Band, zu Beginn seiner Karriere,
Tribut gezollt, indem er an einem TV-Contest "Don't Stop
Believin'" zum Besten gab. Im Unterschied zu dem Gros
der Konkurrenz überzeugt diese Truppe, zu der auch
Anders Bruder Erik (Drums) gehört, aber durch eingängige
Songs, weitab von belangloser Fahrstuhlmusik. Die Truppe
macht keinen Hehl aus ihren Vorlieben. Zu ihren
Favoriten gehören, nebst Journey, auch Richard Marx,
Toto und Foreigner. Im Fahrwasser dieser Berühmtheiten
haben Wigelius aber ihren Weg gefunden und damit mehr
als blosse Daseinsberechtigung. Die Truppe hat einige
ausgezeichnete Songs im Gepäck. Melodien, zu denen man
schnell den Zugang findet, die nachvollziehbar und
trotzdem nicht abgegriffen klingen. Auch härtetechnisch
bewegt man sich deutlich im Hard Rock-Bereich des AOR
und verhindert damit, dass die Scheibe als Schlafmittel
missbraucht werden könnte. Das anständige Niveau kann
aber nicht durch die ganze Spielzeit gehalten werden.
Für ein Debut ist "Reinventions" aber um ein Vielfaches
besser als so manches Melodic-Album von Gruppen mit
deutlich mehr Erfahrung.
Chris C.

Punkte:
7.6 von 10
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ASIA - XXX
Frontiers Records/Musikvertrieb
Der kurze Titel mit den römischen Ziffern hat nichts
mit vermeintlich schmuddeligen Dingen zu tun. Vielmehr
wird hiermit das 30-jährige Album-Jubiläum von Asia
begangen und gleichzeitig in Erinnerung gerufen, wie alt
die Klassiker «Heat Of The Moment», «Sole Survivor» oder
«Only Time Tell» (alle vom Debüt-Album) mittlerweile
gworden sind. Wer die bewegte Geschichte der Briten
kennt, kann nun den Begriff der Altersmilde gut
erklären, denn so zerstritten die Herrschaften mal
waren, grenzt es an ein Wunder, dass sich Geoff Downes (keyb/v),
John Wetton (v/b), Steve Howe (g) und Carl Palmer (d)
seit 2006 tatsächlich wieder gefunden haben. Seither
wird die alte Geschichte von Asia weiter geschrieben und
die Fans teilen das Ganze natürlich immer noch in die
Ära mit und ohne den Sänger John Payne ein, der von 1991
bis 2006 das musikalische Gesamtbild wesentlich
beeinflusste. Während die Ur-Formation mehr in die
melodische Poprock-Ecke abzielte, kam mit Payne deutlich
mehr Bombast in den Sound, der zum Beispiel das 92er
Album «Aqua» prägte. Dies alles verbrämte jedoch die
Asia-Fans der ersten Stunde, da sich vor allem John
Wetton und Steve Howe mit Geoff Downes verkrachten und
einander lange aus dem Weg gingen, auch wenn diese auf
einzelnen Tourneen dennoch mit von der Partie waren. Vor
sechs Jahren liess man das plötzlich alles hinter sich
und beschloss eine ernsthafte Reunion, die seither in
drei Alben mündete und in der alten Besetzung auch
wieder Konzerte gespielt wurden. 2010 sah ich diese
Formation zum allerersten Mal in Winterthurer Salzhaus
gemeinsam auf einer Bühne. Obwohl musikalisch
hochstehend, wirkte die Band irgendwie ziemlich saftlos,
alte Hits hin oder her. Was bei zeitgemäss produzierten
Studiowerken noch halbwegs überzeugt, sollte live an
sich nicht abfallen. Wie dem auch sei, die neue Platte
ist auf jeden Fall nett anzuhören und wird den alten
Asia-Fans bestimmt munden.
Rockslave

Punkte:
7.5 von 10
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RUMPELSTILTSKIN GRINDER - Ghostmaker
Candlelight Records/Irascible
Und wieder Thash Metal, das soll nicht negativ
klingen, aber es besteht doch schon ein richtiger Hype,
was da letzthin alles auf uns niederprasselt. Doch zum
guten Glück können immer noch die Fans entscheiden, was
sie für ihr hart verdientes Geld kaufen möchten. Bei der
US-Kapelle von Rumpelstiltskin Grinder (die Bandnamen
nehmen immer merkwürdigere Strukturen an) ist es
verdammt nicht einfach. Nach zwei Alben, die mehr oder
weniger guter Durchschnitt sind, kommt jetzt nummer drei
daher. Tja, gut gespielt mit geilen Gitarren, die Vocals
thrashkonform, nur die Songarrangements sind halt nicht
mit Hits gespickt, was der Platte nicht unbedingt gut
tut. Wer meint, er müsse alles haben, bitte schön
kaufen!
Daniel J.

Punkte:
7.5 von 10
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RUSH – Clockwork Angels
Roadrunner Records/Warner
Behörden, Organisationen, Gerichte sind es.
Pflegeheime sind es auch. Feste Einrichtungen,
Institutionen! Rush gehören eben auch in diese
Kategorie, und das seit über 40 Jahren. Mit "Clockwork
Angels" veröffentlichen die Kanadier endlich wieder
neues Material, auf das man rund 5 Jahren hat warten
müssen. Die Arbeiten dazu begannen 2010 in Kooperation
mit dem Grammy-Award ausgezeichneten Produzenten Nick
Raskulinecz (Foo Fighters, Deftones), mit dem sie
bereits ihr letztes Album "Snakes & Arrows" einspielten.
Die Texte zum Album stammen natürlich wie gewohnt aus
der Feder von Drummer Neil Peart. Dieser holte sich beim
Science Fiction-Schriftsteller Kevin J. Anderson
Inspiration. Auf "Clockwork Angels" erzählt man die
Geschichte eines jungen Mannes, der in einer
verschwenderischen und farbenfrohen Welt des Steampunk
versucht, seinen Träumen zu folgen. Ganz fremd dürften
den aufmerksamen Hörern unter euch gewisse Songs nicht
vorkommen. Es gab nämlich bereits drei Lieder lange vor
der offiziellen Albumveröffentlichung als digitalen
Download vorab zu hören, und zwar den Albumöffner
"Caravan", das nachfolgende "BU2B" und später noch das
knapp 7.5 Minuten lange "Headlong Fight". Rush schaffen
es, ein Album abzuliefern, das irgendwie altmodisch und
modern zugleich klingt. Technisch selbstverständlich auf
hohem Niveau, aber für meinen Geschmack auch recht
berechnend. Grosse Überraschungen suche ich vergeblich,
und irgendwie ertappe ich mein Gehirn immer wieder
dabei, zu denken: "Mmh, ja, ist eben Rush". Darf man
sich es erlauben, Rush zu kritisieren? Ich denke, ich
möchte nicht kritisieren, das wäre dieser Band gegenüber
respektlos. Aber feuchte Höschen bekomme ich bei diesem
Album eher nicht. Ein Besuch des Konzertes in Berlin
nächsten Jahres ist ein "Must" und verbuche ich unter
"zwingende Erweiterung der musikalischen
Allgemeinbildung", da ich die Band leider noch nie live
erleben durfte.
Liane P.

Punkte:
7.5 von 10
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KATANA – Storm Of War
Listenable Records/Irascible
Wenn bei einer Band unüberhörbar Iron Maiden Pate
gestanden haben, kann eigentlich selten etwas schief
gehen. Es kommt aber auch nur selten Musik heraus,
welche über das Mittelmass hinausklingt. Dies gilt auch
für die Schweden Katana, die hier zielsicher ihre Helden
ehren. Die Nordmänner machen das mit einer Inbrunst und
vor allem doppelläufigen Gitarren-Melodien, dass jeder
Old-Schooler sofort freudig mitbangen wird. Kleine
Mitsinghits wie "Wrath Of The Emerald Witch" oder "The
Samurai Returns" lösen sich mit Ross-Galloper à la "Edge
Of Forever" ab und münden in das episch "In The Land Of
The Sun". Zeitweise fühlt man sich der eisernen Jungfrau
schon fast zu nahe. Etwa dann, wenn zum Beispiel beim
letzten erwähnten Song frech von Stücken wie "The
Clansman" oder "Rime Of The Ancient Mariner" abgekupfert
wird. Sänger Johan Bernspång macht seine Sache wirklich
gut und klingt nur in den höchsten Tönen etwas dünn. Die
Qualität der Songs ist ansprechend. Gegen Ende lässt die
Konzentration des Hörers aber deutlich nach und es
beschleicht einen das bange Gefühl, das eine oder andere
Gitarren-Solo erst gerade gehört zu haben. Noch mehr
Abwechslung und den Mut, eine eigene Identität durch das
Zulassen von weiteren Einflüssen aufzubauen, könnten den
Schlüssel zum Erfolg sein. Es sei denn, Katana sehen
sich selbst als reine Retro-Band, welche konsequent und
stur diesen einen Stil vertreten möchte. Betrachtet man
die Fotos im Stile der 80er Jahre, könnte man letzteres
meinen. Somit bleibt dieses Album ein Geheimtipp für
jene, denen dieser Stil auch von der tausendsten Band
noch zusagt. Alle andern Metaller dürften weiterhin das
Original der Kopie vorziehen.
Roger W.

Punkte:
7.5 von 10
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BURY TOMORROW - The Union Of Crown
Nuclear Blast/Warner
Music
Aus England haben wir hier eine weitere
Metalcore-Truppe, die sich etablieren möchte. Zuerst mal
das Cover-Artwork ich finde es sehr gelungen, das ist
schon mal die halbe Miete. Dann die Instrumentalisten,
sie verstehen was von ihren Werkzeugen, auch gut. Die
Songs, tja, hier sind wir gespalten - zum einen sehr
melodiös, zum andern recht aggressiv mit dem üblichen
Clean- und Growlgesang. Bury Tomorrow sprechen da ganz
sicher eher eine jüngere Fangemeinschaft an. Mir
persönlich gefällt das Album eher gut, auch wenn die
Briten das Rad nicht neu erfinden, aber welche
Metalcoreband macht das heute schon? Daumen nach oben.
Daniel J.

Punkte:
7.5 von 10
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PERZONAL WAR – Captive Breeding
Metalville/Musikvertrieb
Treibender Heavy Metal an der Grenze zum Thrash gibt
es von den Deutschen Perzonal War. Es eignet sich als
hochwertiges Headbanger-Futter für solche, welche trotz
fetten Riffs noch Platz für Melodien haben möchten.
Zeitweise erinnert mich das Ganze komischerweise an
Blind Guardian, auch wenn Perzonal War massiv
Hook-Lastiger und überhaupt nicht symphonisch zu Werk
gehen. Ein Brett wie bei "Dead Man’s Theory" bestraft
all jene, welche bei Heavy Metal nur an
Kuschelrock-Balladen denken. Von diesen gibt es nämlich
überhaupt keine. Dafür Riffgewitter, welche von einem
leicht slayerischen oder gurdischen Gesang begleitet
werden. Ebenfalls kommen mir Iron Savior in ihren harten
Stücken in den Sinn. Bei "Unfalling System" sind sogar
dezent moderne Melodien zu hören. Perzonal War liefern
den perfekten Soundtrack zum Abschädeln. Wer allerdings
Songs sucht, welche sich sofort ins Gedächtnis
schleifen, wird enttäuscht. Dazu kommt, dass die
Produktion zwar druckvoll, aber eher schwammig aus den
Boxen dröhnt. Die Gitarren könnten für diesen Stil
deutlich mehr schneiden. Live und mit Wut im Bauch
könnten die Songs von "Captive Breeding" der grosse
Erfolg werden. Auf Tonträger sind sie die perfekte
Alternative für Leute, welche Brainstorm zwar druckvoll,
aber insgesamt zu soft finden.
Roger W.

Punkte:
7.5 von 10
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THE CORY SMOOT EXPERIMENT – When Worlds Collide
Metal Blade/Sony Music
Wer kennt den genialen Gitarristen Cory Smoot alias
Flattus Maximus nicht. Fast 10 Jahre lang war er bei
GWAR engagiert, bis er 2011 leider viel zu früh in die
ewigen Jagdgründe ging. Während seiner Zeit bei GWAR hat
er selbst ein Konzeptalbum komponiert, welches er mit
verschiedenen Musikern einspielen wollte. Aus diversen
Gründen übernahm er aber selbst den Vocal-Part, das
Album kam jedoch nicht auf den Markt. Nun hat sich aber
Metal Blade Records dem Material angenommen und
veröffentlicht unter dem Namen The Cory Smoot Experiment
das Album "When Worlds Collide". Die Einnahmen gehen
allesamt an die Familie von Cory Smoot. Unter diesem
Gesichtspunkt der tragischen Geschichte und dem
Hintergrund, dass Cory ein wirklich genialer Gitarrist
war, der nicht nur tolle und sehr abwechslungsreiche
Riffs schrieb, ist das Album natürlich Spitzenklasse.
Jetzt kommt aber leider die Rückseite der Medaille. Cory
ist nicht wirklich ein guter Sänger. So versuchte man in
der Produktion wohl ein wenig zu tricksen und mit
zahlreichen Effekten das Manko wettzumachen. Zudem fehlt
den Songs eindeutig die Struktur und Tiefe, um ein
bleibendes Konzeptalbum zu komponieren. So fehlt des
öftern ein wenig Spannung oder auch einige Highlights.
Die meisten Songs plätschern eher ein wenig dahin. Somit
bleibt es jedem selbst überlassen, ob er aus
musikalischen Gründen entscheidet oder aber aus
Ehrgefühl für Cory Smoot. Also reinhören und
entscheiden. Mich überzeugt es leider nicht ganz.
Timo K.

Punkte:
7.5 von 10
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DRONE – For Torch And Crow
Metalville/Musikvertrieb
Zum dritten Mal stechen die Modern/Trash-Bienen von
Drone mittlerweile zu, und wiederum kann man kaum
glauben, dass es sich dabei um metallischen Honig made
in Germany handelt. Wie schon bei den Vorgängern "Head-On
Collision" (2007) und "Juggernaut" (2009) würde man bei
"For Torch And Crow" nämlich schwören, dass hier vier
Amis am Werke sind. Diese Fehleinschätzung liegt nicht
nur an der typisch amerikanischen, d.h. gleichzeitig
hochpolierten und doch druckvollen Produktion, sondern
auch am Songwriting. Der Opener "Format C" kann dabei
als Blaupause für die neun restlichen Tracks der Scheibe
angesehen werden: räudig thrashende Strophe, mal
schneller, mal stampfender, vertrackt, aber nicht zu
sehr, mit körnig rausgeshoutetem Gesang von Fronter
Moritz Hempel trifft auf epischen Refrain mit erhebender
Melodie, dazu ein Half-Time-Part zum Moshen und hin und
wieder ein filigranes Solo. Innovativ ist das nicht,
abwechslungsreich auch nicht. Gut gemacht aber
definitiv, im Falle des wuchtigen "Short Way Down" und
des groovigen "Bloody Mary" sogar sehr gut. Dass einen
dieser Bienenstich aber aussergewöhnlich lange
beschäftigen wird, das wage ich zu bezweifeln.
Kissi

Punkte:
7.4 von 10
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TELL - Pomona
Eigenvertrieb
Georgie Zsigmond, ist wohl noch das einzige
Originalmitglied der Schweizer Rocker Tell. Schaut euch
doch mal auf deren Page die vielen Line Up-Wechsel an,
die hatten wahrlich mehr Verschleiß an Musikern als
Krokus. Aber reden wir doch lieber übers Musikalische.
Tell zelebrieren Classic Rock der vergangenen Zeit,
typisch erkennbar an den rockigen, trockenen Gitarren
und den vielen Hammond-Sounds. Und das durch alle elf
Songs hindurch. Simple Lieder mit einfachen Strukturen,
die hier die schon etwas älteren Herren aus Basel
spielen. Songs wie "Rock Yourself" und "Like A Woman In
Pomona" sind einfache tolle Rocksongs die schon nach dem
ersten Hören gefallen und hängenbleiben. Das mit
Keyboard beginnende "Fools In The Night" erinnert dann
etwas an ältere Uriah Heep. Ob die etwas flotten Nummern
wie "Fly Away" oder die ruhigeren Sachen so wie "Sweet
Champagne", alle überzeugen irgendwie, ich mag die etwas
altbackene Musik um die Truppe von Georgie Zsigmond. Die
Band versprüht einen gewissen Charme und versucht nicht,
irgendwelchen Trends hinterher zulaufen, die spielen
einfach ihren coolen Rock, und der klingt meiner Meinung
nach gut und macht Spass beim Zuhören. Ich denke, Tell
ist so eine Band, die jeden Biker-Club zum Beben bringt,
mehr gibt’s eigentlich nicht zu sagen, Rock On Dudes.
Ach ja, es ist übrigens wieder mal schön, eine echte CD
mit Booklet zu bewerten und nicht wie immer diese
blöden, unpersönlichen Downloads, danke dafür liebe
Tell!
Crazy Beat
Punkte:
7.4 von 10
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THORNAFIRE - Eclipse Nox Coagula
Australis Records/Ibex
Moon Records
Metal aus Chile kriegt man selten serviert,
Thornafire liefern mit "Eclipse Nox Coagula" den
Nachfolger vom Debut "Vorex Deconstruccion”. Die
Südamerikaner verstehen ihr Handwerk des modernen Thrash/Death
vollkommen. Das Album beginnt stark mit "Carneval Caos"
"Malefactor Manifiesto" oder auch "Ruptura", lassen dann
aber stetig nach, was einen faden beigeschmack gibt.
Eine bessere Songaufteilung wäre vielleicht
interessanter gewesen. Sei's drum, dank tollen Riffs,
abwechslungsreichen Tempi sowie der einnehmenden
Atmosphäre ist "Eclipse Nox Coagula" kein Rückschritt im
Vergleich zum Vorgänger.
Steve Butcher
Punkte:
7.3 von 10
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POWER THEORY – An Axe To Grind
Pure Steel Records/Non Stop Music
Vor Kraft strotzender Heavy
Metal wie aus dem Bilderbuch. Wer diesen mag, bekommt
mit Power Theory einen weiteren Anwärter auf den
beschränkten Platz im CD-Player oder den IPod. Dabei
sind die Vergleiche mit Szenegrössen wie Judas Priest
(wie beim Titelsong) wohl komplett beabsichtigt. Nur die
im Promoschreiben erwähnte Saxon-Schlagseite bleibt mir
verborgen. Dafür werden Fans der Schweizer
Heavy-Metaller Battalion ihre Freude haben. Denn ein
Song wie "A Fist In The Face Of God" würde auch ihnen
gut stehen. Power Theory spielen ihren Heavy Metal
unverfälscht. Es wundert deshalb nicht, dass sie wie so
viele ähnliche Bands bei Pure Steel Records eine Heimat
gefunden haben. Dieses Label veröffentlicht immer wieder
tolle True Metal-Alben. Diese sind zwar selten über die
enge Szene hinaus relevant, gefallen aber einer kleinen
Gruppe von Feinschmeckern. Und so verhält es sich auch
mit "An Axe To Grind": Toll gespielt und mit schönen
Melodien versehen, aber wirklich nur für sehr wenige
Leute empfehlenswert. Schade eigentlich.
Roger W.

Punkte:
7.0 von 10
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TOKYO BLADE - Genghis Khan Killers (Demos & Session)
High
Roller Records/Musikvertrieb
Mittlerweile sind auch für Tokyo Blade aus England
mehr als drei Dekaden vergangen, seit man ein Teil der
legendären NWOBHM-Zeit war und diese Ära mitgeprägt hat.
Klar..., Judas Priest, Iron Maiden und Saxon sind viel
berühmter geworden, aber in den letzten paar Jahren sind
viele, lange Jahre brach liegende Perlen entstaubt und
aus den Archiven wieder ans Tageslicht hervor geholt
worden. Allerdings hat die Welt nicht auf jedes Feld-,
Wald- und Wiesentape gewartet, aber wenn daraus sowas
Hammergeiles wie bei den göttlichen Hell (mit «Human
Remains») entstehen kann, sagt man sicher nicht nein
dazu. Die Anfänge von Tokyo Blade firmierten kurz und
zeit- wie namensgleich mit einer Solothurner Combo...,
Killer! Kurz darauf gab es jedoch einen Wechsel des
Bandnamens zu Genghis Khan, der aber nur von kurzer
Dauer war. Die vorliegende DCD vereint nun in
remasterter Form die ganz frühen Zeiten von Tokyo Blade,
die bisher nur den hartgesottenen Metalheads in Form von
heute unbezahlbaren Demo-Tapes vorbehalten waren.
Interessant ist dabei festzustellen, wie sich die Bands
damals ähnlich waren. «Urban Warrior» könnte jetzt zum
Beispiel gut und gerne auch von den ganz frühen Def
Leppard sein. Auch die etwas besser klingenden Genghis
Khan fischten spürbar in diesem Gewässer, nur mit dem
Unterschied, dass sich der taube Leopard schon bald mit
riesigen Schritten auf und davon machte. Derweil waren
Tokyo Blade noch auf der Suche nach dem heiligen Gral,
den sie bekanntlich nicht fanden, was auch die
unzähligen, ehemaligen Musiker erklärt, die mal in Lohn
und Brot standen. Auf der zweiten CD ist noch eine
Genghis Khan Session verewigt, wo man Fragmente der
eisernen Jungfrauen erkennt, die etwa zur gleichen Zeit
den Grundstein für ihre beispiellose Karriere legten.
Die vorliegende Zusammenstellung zielt wohl vor allem
auf die alten Fans und Komplettisten ab. Grundsätzlich
ist es aber cool, dass es diese Kult-Band seit 2008
wieder gibt und vielleicht so noch ein Quäntchen mehr
Erfolg und Anerkennung eingefahren werden kann. Trotzdem
wird diese Veröffentlichung hier ziemlich rasch Staub im
Regal ansetzen.
Rockslave

Punkte:
keine Wertung
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THE PROPHECY 23 - Green Machine Laser Beam
Massacre Records/Musikvertrieb
Thrash/Death/Party Metal nennen die aus Heilbronn,
Deutschland, stammenden Jungs ihren Sound. Das zweite
Werk der Teutonen hat auch etwas mit dieser
Genrebedeutung zu tun. Spass, ehrliches Handwerk,
gepaart mit viel Schweiss, ja so rocken The Prophecy 23
um die Weltkugel. Exodus mit Suicidal Tendencies und mit
einer Prise S.O.D., so kann man dieses Funmetalgemisch
auch nennen. Live wird das ja sicher auch gut abgehen,
aber mit dem Silberling werde ich weniger warm, da mir
einfach grössere Hits fehlen oder einfach mal ein Riff,
das hängen bleibt. Die ganze angelegenheit ist sehr
zwiespältig, aber nicht unbedingt schlecht. Hört rein
und bildet euch euer eigenes Urteil.
Daniel J.

Punkte:
7.0 von 10
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VORE - Gravehammer
AFM
Records/Musikvertrieb
Die notorischen DIY-Brüder von Vore erhalten mit der
Neuveröffentlichung des 2011er Werkes "Gravehammer" via
AFM Records zum ersten Mal Rückendeckung durch ein Label
und ihr viertes Werk verdient diese Chance meines
Empfindens definitiv. Fern jeglicher Death
Metal-Hektik-Clichées zelebrieren Vore mit
kilometerlangen Scheuklappen ihre Version von doomig
angehauchten, düsteren, tonnenschweren Midtempowalzen
und beweisen, dass mit zwar simpelsten aber sauberst
ausgeführten Songs der Einäugige durchaus den König
unter den Blinden stellt. Denn während die eine Gruppe "Gravehammer"
ungelogen als langweiligen 08/15-Dilletantenschrott
abtun wird, dürften sich die "feinfühliger" Geborenen
königlich über eine tighte, doomige Death Metal-Variante
von Amon Amarth (und einem wirklich kleinen Quentchen
Bolt Thrower) freuen. Einfach mehr in schwarz-weiss mit
ewig bewölktem Himmel und vielen bröckelnden Mauern
anstatt scharfem Glitzerstahl oder vergoldeten
Trinkhörnern mit vollbusigen Walkürenschnitzereien.
Geschmacksache, zu bestimmten Zeiten für mich aber dank
einer gewissen Epik, dem sehr soliden Auftreten und der
durchaus vorhandenen Atmosphäre ein gute Alternative für
bestimmte Zeiten, reinhören.
Hardy

Punkte:
7.0 von 10
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CHAOS THEORY - Bio Death
Massacre Records/Musikvertrieb
Drei Jahre nach der Bandgründung gleich mit einem
solchen Eröffnungsschlag loszubrettern, ist ein
Kunststück, das heutzutage nicht wirklich vielen
Newcomeracts gelingt. Die Italiener Chaos Theory leben
ihre Vorliebe für technisch sauber gespielten, deutlich
von Exodus beeinflussten Thrash hemmungslos aus und
schenken uns zehn Granaten mit hoher Durchschlagskraft,
die auf dem internationalen Parkett keine Vergleiche zu
scheuen brauchen. Zwei grosse Trümpfe zeichnen "Bio
Death" aus: Sobald die Jungs das Tempo etwas mässigen,
ist der Startschuss für einen amtlichen Moshpit gegeben,
denn genau darin sind sie sackstark. Und der zweite
Pluspunkt geht an die angenehme Kürze der Songs. Zehnmal
drei Minuten Vollbedienung war schon oft ein Garant für
kurzes, aber intensives Hörvergnügen, und die Rechnung
des auditiven Quickies geht auch hier wieder mal
definitiv auf. Einzig Claudio Peterlinis stets
gleichbleibender Keifgesang wirkt mit der Zeit etwas
monoton, aber ich denke, dass auch hier noch einiges an
Entwicklungspotential drin ist. Sollten Chaos Theory
jedenfalls das Glück haben, im Haifischbecken "Music
Business" nicht zerfleischt zu werden, dann werden wir
noch einiges von dieser Band zu hören bekommen.
Mirko B.

Punkte:
6.9 von 10
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ZONARIA – The Arrival Of The Red
Sun
Listenable Records/Irascible
Einem Wahrsager ähnlich befiel mich nach dem ersten
Track des inzwischen dritten Albums der schwedischen
Todeskappelle eine ziemlich düstere Vision der folgenden
40 Minuten. "A Lullaby For Those Still Live" klingt wie
ein Aufguss von Behemoth zur Zeit von "Zos Kia Kultus",
aufgenommen mit sterilen Gitarren und fehlendem Gefühl
für den eigentlichen Sound. Der Titeltrack allerdings
durchbrach diese Vorhersage äusserst gekonnt, der
Synthie passt sich gekonnt in den Song ein, die Gitarren
glänzen mit epischem Riffing zu stampfenden Rhythmen. So
gefällt es schon einiges besser. "Face My Justice"
bezeugt das musikalische Können der Jungs, eine Melange
aus Old Man’s Child und Hypocrisy, vielleicht auch eine
Prise Mercenary, immer mit der an Nergal erinnernden
Vocals. Die nächsten beiden Lieder können mit diesem
Niveau nicht ganz mithalten, respektive wirken nicht
ganz so eigenständig. Anders als "My Vangeance", welches
leider viel zu kurz geraten ist. Ganz klar liegt hier
noch grosses Potential vor uns, aber ein Album mit Ecken
und Kanten hat eben auch seinen Reiz.
Tristan

Punkte:
6.8 von 10
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POISONOUS - Perdition's Den (Re-Release)
Metalhit
Das Debut der Brasilianer wurde
bereits 2010 veröffentlicht. Nachdem es Anfang diesen
Jahres auf LP wieder veröffentlicht wurde, gibt es das
Album nun auch als neuen Silberling mit Bonustrack und
anderem Cover. Dass diese Scheibe erst zwei Jahre auf
dem Buckel hat lässt einen aufhorchen, die Südamerikaner
spielen Death Metal in seiner reinen, brachialen
Ur-Form. Man wägt sich gleich an einem Konzert einer
altehrwürdigen Band, und genau hier liegt das Problem.
So genial die Songs auch sein mögen, die Produktion
lässt mehr als zu Wünschen übrig, die Stimme ist
schrecklich abgemischt und das Drumming hört sich
gläsern an, somit verlieren die sympathischen Jungs
leider gleich wieder an positiven Eindrücken. Man darf
auf Zukünftiges hoffen.
Steve Butcher

Punkte:
keine Wertung
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ZOMBIEFICATION - Reaper's Consecration
Pulverized Records
Aufgenommen und Produziert wurde "Reaper's
Consecration" in den Necromorbus Studios (Watain,
Demonical) in Schweden, entsprechen roh und dreckig
kommt der Nachfolger zum Debut "Midnight Stench" daher.
Die Mexikaner tendieren schwer, auch aufgrund der
Aufnahmelocation, zum Old School-Swedish Death Metal,
wie etwa Entombed oder auch Nihilist. Die
Horror-Thematik, welche der Band Zombiefication zugrunde
liegt, kenn man etwa von Rob respektive White Zombie.
Offiziell bestehen Zombiefication aus Sänger Mr.
Hitchcock und Bassist/Gitarrist Mr. Jacko, und genauso
durchgeknallt wie die Namen ist zumal auch der Sound.
Leider verstehen die Mexikaner es nicht wirklich, mit
ihrem selbsternannten "Horrifying Mexican Death Metal"
zu schocken. So geil auch gewisse Parts sein mögen, mit
diesem Trademark darf es nicht sein, das ich bei Kind
Diamonds genialem "Graveyard" mehr den Horror gespürt
habe als bei Death Metal. HORROR!
Steve Butcher

Punkte: 6.6 von 10
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DEGIAL - Death's Striking Wings
Sepulchral Voice Records
Eine schwedische Band, deren Mitglieder vor allem
durch ihre Noch- und Ex-Mitgliedschaft in unzähligen
anderen Bands glänzen, wartet nach einem Demotape und
einer 7" endlich mit ihrem ersten vollwertigen
künstlerischen Erguss auf. Der breaklastige Death Metal
von Degial ist von der Attitüde her sehr schwarz
eingefärbt. Ist ja auch kein Wunder, gehör(t)en doch
neben den üblichen Death Metal-Truppen auch Bands wie
Malign, Shining und Watain zu den zahlreichen
Nebenspielwiesen der involvierten Musiker. Dass die
ganze Sache komplett analog im Gutterview Recorders
Studio unter der Regie von Fred Estby (u.a. Dismember)
aufgenommen worden ist, hört man "Death’s Striking Wings"
zu jeder Sekunde an, vor allem der Drumsound klingt sehr
natürlich, was man heutzutage von den meisten digitalen
High End-Produktionen wirklich nicht mehr behaupten
kann. Die vier Schweden prügeln und fluchen sich
souverän durch die acht Old School-Nummern und
versprühen eine düstere Grundatmosphäre, welche
bestenfalls durch den punkig angehauchten Track "Perpetual
Fire" etwas aufgelockert wird. Den Vogel schiessen sie
allerdings mit dem über siebenminütigen Titeltrack ab.
Auch ohne deren Klasse und Raffinesse wirklich zu
erreichen, ist das ein herrlich vertrackter,
tonnenschwerer und absolut fesselnder Übersong in bester
Morbid Angel-Manier, bitte mehr davon! Ganz fiese Mucke,
sicher nicht jedermanns Sache, aber konservative Death
Metal-Freaks dürfen ihr Portemonnaie schon mal zücken.
Mirko B.

Punkte: 6.6 von 10
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RENEGADE CREATION – Bullet
Provogue Records/Musikvertrieb
Als ich sah, dass der gefragte Session- und
Studiogitarrist Michael Landau zu Renegade Creation
gehört, klingelten bei mir gleich sämtliche
Alarmglocken, hatte ich doch jüngst seinen sehr
entspannten Alleingang "Organic Instrumentals" wegen zu
hohem Jazzanteil mit einer Rezi ohne Wertung abgespiesen.
Dass er glücklicherweise auch anders kann, beweist er
auf dieser CD. Zusammen mit den Sidekicks Robben Ford,
mit dem er sich Gitarre und Vocals teilt, Jimmy Haslip
am Bass und Gary Novak an den Drums hat er ein ganz
feines Blues Rock-Album eingespielt, das zwar verglichen
mit den Outputs anderer Genrekollegen nicht gerade
richtig hart klingt, aber sehr viel Seele, Coolness und
Atmosphäre besitzt. Ihren Jazz-Hintergrund lassen die
Interpreten aussen vor, nur wenn die Herren Landau und
Ford zum Gitarrensolo ansetzen, blitzt hie und da eine
Tonfolge hervor, die nicht unbedingt dem typischen
Blues-Pattern entspricht, sich aber dennoch wunderbar
ins Gesamtwerk einfügt. Natürlich fehlen auch auf dieser
Scheibe leise Töne nicht, so ist mit "Nazareth" eine
lupenreine Ballade vertreten, während dem man sich mit "Too
Much Of Nothin‘" auf relaxtes Country Rock-Terrain
inklusive geschickt eingesetzten Bläsern wagt. Ansonsten
herrschen herrlich lockere Bluesrock Nummern vor, bei
denen sich trotz herausragender Fertigkeiten keiner der
beteiligten Musiker in den Vordergrund drängt; das Spiel
bleibt auf der ganzen Strecke absolut band- und
songdienlich, wer auf kopflastige Frickeleien wartet,
wartet vergeblich. Ist zwar kein Hard Rock und erst
recht kein Metal, aber trotzdem kann ich irgendwie damit
was anfangen. Wer es hin und wieder etwas entspannter
mag und auf coolen Blues steht, darf ohne zu zögern
zugreifen.
Mirko B.

Punkte: 6.5 von 10
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PRAYER – Danger In The Dark
Escape Music/Non Stop Music
2005 erschien das erste Album "Wrong Adress" von der
finnischen Combo Prayer. Satte sieben Jahre hat es nun
gedauert, bis der Nachfolger fertiggestellt wurde.
Treibende Kraft dabei und Verfasser sämtlicher Songs ist
Tapani Tikkanen. Der Mann hat in seiner Heimat mit
diversen Bands einige Erfahrung gesammelt, die er nun
bei Prayer gekonnt ausspielt. Auf "Danger In The Dark"
wird klassischer Melodic Metal geboten. Gitarren und
Keyboards halten sich dabei die Waage und verleihen den
Tracks intensiven Drive. Die satten Vocals von Tapani
ergänzen das ganze mit Charme und Charisma. Leider kann
das Liedgut nur sehr bedingt überzeugen. Zu oft verfällt
man in Belanglosigkeit. Auch nach mehreren Durchläufen
bleibt nicht viel hängen. Der Albumtitel "Danger In The
Dark" ist hier gar nicht Programm, denn von Prayer geht
definitiv keine Gefahr aus. Die Truppe ist schlicht
harmlos. Zu viele Andere haben ähnliches schon besser
gemacht. Trotzdem, Fans von Royal Hunt und Konsorten
sollten sich das Teil auf jeden Fall anhören.
Chris C.

Punkte: 6.5 von 10
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RHEIA – Forgotten Gods
Eigenvertrieb
Rheia ist das Musikprojekt von Tontechnikerin
Pascale Peng, welche nebst dem Songwriting auch für die
Produktion, den Gesang und das Keyboard zuständig ist.
Die Schweizerin zeigt sich somit sehr vielseitig. Da es
sich um ein Soloprojekt handelt, kamen verschiedene
Gastmusiker zum Zug. Die 12 Songs wurden alle zwischen
2007 und 2009 aufgenommen. Aber erst jetzt erscheint das
Album "Forgotten Gods" auf dem Markt. Der Name Rheia
leitet sich aus der griechischen Mythologie ab, welche
als Göttin (Tochter der Erde) fungiert. Bei "Forgotten
Gods" handelt es sich um mystischen Symphonic Metal,
gepaart mit einer Prise Prog. Einen Vergleich zu Within
Temptation lässt sich durchaus ziehen, dies aber rein
musikalisch und nicht stimmlich. Da Pascale nicht
alleine die Lieder singt, gibt es sehr viel Abwechslung.
So wirken die Lieder mal rockig bei "Golden Gate", mal
düster bei "Trying" oder opernmässig bei "Confirmation".
Dadurch, dass die Lieder einen progressiven Touch haben,
ist stets für Abwechslung gesorgt. Für mich jedoch ist
das Album nett anzuhören, trotzdem zündet es auch nach
mehreren Durchgängen nicht ganz. Ideen sind durchaus
vorhanden, aber vielleicht sieht es mit dem kommenden
Album schon anders aus.
Timo K.
Punkte: 6.5 von 10
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CLAIRVOYANTS – The Shape Of Things To Come
Metalville/Musikvertrieb
Die Geschichte ist nicht neu: Eine Truppe von
Musikern macht sich als Tribute-Band (in diesem Fall von
Iron Maiden) einen Namen, doch ist ihnen dies nicht
genug. Sie wollen mehr, wollen eigene Songs schreiben,
mit ihrem eigenen Material berühmt werden. Beileibe
nicht immer erfüllt sich dieser Traum, und auch bei den
aus Como stammenden Clairvoyants steht noch in den
Sternen, ob er wahr wird. Die Voraussetzungen jedenfalls
sind nicht schlecht: In den Backing-Bands von Timo
Kotipelto (Stratovarius), David DeFeis (The Rods,
Feinstein) oder Blaze Bayley haben die Musiker schon
gedient und mit Doro-Klampfer Luca Princiotta hat man
sogar einen im Line Up, dessen Namen man kennt. Das
Handwerkliche stimmt also, doch wie sieht es beim
springenden Punkt, beim Songwriting aus? Nichts zu
meckern gibt es an den elf Songs, die den Weg auf den
Zweitling "The Shape Of Things To Come" gefunden haben.
Melodic Metal in Reinkultur, irgendwo zwischen Firewind
und Masterplan zu "MK II"-Zeiten, nicht zuletzt, da
Fronter Gabriele Bernasconi stimmlich der Bruder von
Mike DiMeo (Ex-The Lizards und eben Ex-Masterplan) sein
könnte. Zwar nickt man nicht ungern zum stampfenden "I
Don't Believe Their Lie" oder schnelleren Nummern wie "The
Only Way Is Through" im Takt, vom Hocker hauen einen die
meist im Mid Tempo gehaltenen, leicht episch
angehauchten Nummern aber nicht. "Just The Same Story",
so heisst eine der Balladen auf der Platte, und genau
das ist "The Shape Of Things To Come" letztlich auch:
Altbekanntes, souverän dargebracht, so wie es sich für
eine Cover-Band eben gehört.
Kissi

Punkte: 6.1 von 10
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DRAGONY – Legends
Limb Music
Ein Promo-Schreiben kann einem die Worte in den Mund
legen, wenn es gut geschrieben ist. Dies ist bei den
österreichischen Symphonic-Metaller Dragony der Fall.
Denn passend sucht das Schreiben die Nähe zu Avantasia,
Kamelot, Sabaton und Stratovarius. Ich würde dazu noch
die verschiedenen Formationen von Rhapsody zufügen. Der
Promoter vertritt die Ansicht, dass Fans der genannten
Bands nicht enttäuscht werden. Und da muss ich leider
als Gutfinder der besagten Gruppen widersprechen. Obwohl
enttäuscht das falsche Wort ist. Gelangweilt trifft eher
zu. Denn was Dragony zu Beginn des Album bieten, klingt
zunächst noch frisch und ansprechend, verliert aber den
Reiz, bevor die erste Hälfte fertig gespielt wurde. Am
Niveau der Band liegt das definitiv nicht. Vielleicht
beschleicht mich bei Songtiteln à la "Dragonslayer" oder
"Hero’s Return" mittlerweile schlicht ein
Abwehrmechanismus. Kommt dazu, dass gerade "Dragonslayer"
mit seinem leicht dümmlichen Refrain zum absoluten
Tiefpunkt des Albums zählt. Toll dagegen, dass Teile von
"Wings Of The Night" ein wenig an die Schweizer Dividing
Line erinnern. Hört man genau hin oder wehrt man sich
gegen das Einschlafen, stellt man fest, dass auch gegen
Schluss noch neue Ideen und durchaus hörbare
Kompositionen vorhanden sind. Der Wille, kreative
Kompositionen zu kreieren, ist durchaus da. Das
Potential wird aber noch nicht ganz ausgeschöpft. Kommt
dazu, dass die Songs vielleicht in einer etwas
gestraffteren Version an Wirkung gewinnen würden.
Künstlerische Freiheit hin, verwöhnter Musikkonsument
her: Mit "Legends" ist den Österreichern ein erstes,
leider schwaches Ausrufezeichen in die Szene gelungen.
Die Blume hat ihre erste Sprosse entwickelt. Fans
symphonischer Metal-Klänge sollten sich gedulden, bis
daraus eine Blüte entstanden ist.
Roger W.

Punkte:
6.0 von 10
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THE FORSAKEN – Beyond Redemption
Massacre Records/Musikvertrieb
Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass der eine
oder andere bereits etwas von den Schweden gehört hat,
da die Herren von 1999 bis 2006 tätig waren und in
dieser Zeit einige Alben produzierten. Aus der Auflösung
der Band wurde nun aber eine längere Pause, da nach
sechs Jahren unter neuem Label das neueste Schaffenswerk
das Licht der Welt erblickt. Und Massacre Records
veröffentlicht bekannterweise kein Kuschelrock. So wird
in den ersten zehn Sekunden bereits das erste Mal
geflucht und das Schlagzeug reinigt mit Überschall die
Gehörgänge. Die klaren Aufnahmen klingen druckvoll, was
bei melodischen Parts (z.B. bei "Only Hell Remains") an
Hypocrisy oder Immortal Rites erinnert. In dieselbe
Kerbe schlägt auch "There Is No God", der Riff bleibt
hängen, die eingeflochtenen Soli werden schön in Szene
gesetzt und passen sich den Song ein. Viel mehr Songs
blieben aber auch nach mehrmaligem Hören nicht hängen.
Einerseits haben die Herren also ein starkes Stück
abgeliefert, anderseits würde auch in Zukunft nicht
auffallen, wenn sie mal wieder eine längere Pause
einlegen würden.
Tristan

Punkte:
5.9 von 10
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WITCHSORROW – God Curse Us All
Rise Above Records
Jeder kennt die Mutter aller Doom-Songs, das Gerüst,
welches seit Dekaden ein ganzes Genre definiert: "Black
Sabbath" auf der Scheibe "Black Sabbath" (1970) von, man
denke, Black Sabbath. Ein unheilvolles Riff, zuerst
etwas lockerer gespielt, dann immer härter, bis es gegen
Ende von einem schnelleren, oft galoppierenden Part
abgelöst wird. Unzählige Songs sind seither nach diesem
Muster gestrickt worden, und als Doom-Fan habe ich ganz
und gar nichts dagegen. Auf ihrem zweiten Album (das
selbstbetitelte Debut erschien 2010) übertreiben es
Witchsorrow jedoch mit dem Befolgen dieser Regel. Sieben
Songs finden sich auf "God Curse Us All", fünf davon
dauern über acht Minuten und alle fünf sind sie nach
diesem Schema gezimmert. Der Opener "Aurora Atra", der
Titeltrack, "Masters Of Nothing", "Meggido" und "Den Of
Serpents", sie alle basieren auf einem einzigen
Grundriff, das sich zäh und tonnenschwer durch die Boxen
walzt und selten mal durch ein ebenso langsames Break
abgelöst wird. Und hat man nach dem übers gleiche Riff
gezockte Solo die letzte Minute des Songs erreicht, dann
drückt man noch schnell etwas aufs Gaspedal. Dazu noch
ein zweiminütiges Dröhn-Intermezzo ("Ab Antiquo") und
ein rumpelnder Up Tempo-Kracher mit leichter
Venom-Schlagseite ("Breaking The Lore"), und fertig ist
"God Curse Us All". Es stimmt, Black Sabbath sind die
Urväter des Dooms, doch haben Ozzy, Iommi & Co. Bei
weitem mehr Songs vorzuweisen als nur ihre Bandhymne,
das wissen Electric Wizard ebenso gut wie Reverend
Bizarre oder Cathedral, in deren Fahrtwasser Witchsorrow
herumdümpeln.
Kissi

Punkte:
5.6 von 10
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REAPER – Fairies Return (Compilation)
Karthago Records/Non Stop Music
Die Kasseler Reaper gibt’s bereits seit 1984. In den
folgenden beiden Jahren erschienen dann zwei Demos ("Reaper"
und "Metal Or What???") und eine selbstfinanzierte EP
namens "Fairies Return". In den folgenden Jahren
erschienen dann bis 2009 insgesamt vier Langeisen. Nun
scheint aber den 4 Jungs endgültig die Ideen ausgegangen
zu sein, und darum erscheint nun ein Re-Realase der
ersten Demos und EP aus den 80er Jahren. Selbst sagen
Reaper von sich, dass sie gerne zurück zu ihren Wurzeln
und ihrem Ursprung gehen und sich dadurch eine
Neuveröffentlich anbietet. Ausgewählt wurden nun aus
Sicht der Band die besten 13 Songs. Nun, was erwartet
uns nun auf "Fairies Return"? Grundsätzlich mal nichts
Neues und dies zudem noch immer in der gleichen Machart
wie in den 80er Jahren, sprich rotzig, schief, veraltet
und einfach nur true. Daher ist die Zielgruppe auch
schnell gefunden: Alle, die noch am liebsten vor 30
Jahren leben würden oder aber diejenigen, die Anfang der
90er Jahre aufgehört haben zu leben und stehen geblieben
sind. Auf einzelne Songs einzugehen lohnt sich gar nicht
erst. Es ist einfach nur alt, ideenlos und gesanglich
richtig schlecht. Wenn es davon noch ein Kasetten-Tape
gibt, dann ist es was für die private Sammlung,
ansonsten einfach im Laden übersehen.
Timo K.

Punkte:
keine Wertung
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MERENDINE - New World Disorder
Locomotive
Music
Aus dem schönen Italien stammt diese Band, die mit
"New World Disorder" ihr viertes Album veröffentlicht.
Kommen wir gleich zur Sache: Mit Profis haben wir es
hier nicht zu tun. Sänger Luca Zandarin macht zwar einen
recht guten Job, doch sind die Songs musikalisch
grösstenteils simpel gestrickt. Wer seine Erwartungen
diesbezüglich nicht allzu hoch schraubt, dafür aber
politisch gebildet ist, der wird an den Texten seine
helle Freude haben! Die Band greift aktuelle Themen wie
die Neue Weltordnung, Revolutionen und den Kampf um
Freiheit auf und verpackt diesen interessanten Inhalt in
einfachen Thrash Metal, gespickt mit punkigen Elementen.
Fassen wir also zusammen: musikalisch kein Überflieger,
doch textlich ein Hochgenuss. Immerhin, das Mittelmass
wird damit noch erreicht, und das ist doch schon mal
was.
Maiya R.B.

Punkte:
4.9 von 10
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PURIFIED IN BLOOD – Flight Of A Dying Sun
Indie Recordings/Irascible
Die Norweger von Purified In Blood haben
offensichtlich eine Menge hinter sich, einerseits
praktizieren alle Musiker den Veganismus, andererseits
waren sie mal in der straight edge-Szene unterwegs, will
heissen: nix Alkohol! Das hat zum Split und einer
Reformation um 2008 herum geführt, und jetzt, anno 2012,
dröhnen die Jungs durch meine Brüllwürfel. Nun, man
spielt quasi Death Metal der melodischeren Gangart,
Götheborger Schule halt, bekannt geworden durch In
Flames und Konsorten. Und genau hier liegt der Hase im
Pfeffer: Auch wenn man sich um Abwechslung bemüht, was
eigentlich auch ziemlich gut gelingt, so ist eine Sache
nach wie vor anwesend, die wie ein Schatten über der
ganzen Scheibe hängt – man kann dem sich selbst eng
gesteckten Korsett nicht entrinnen, sprich es hat alles
einen gewissen Nachgeschmack. Mag sein, dass auch das
eher eintönig wirkende Growlen/Screamen des Fronters
dazu beiträgt, aber mich persönlich hat die Scheibe
nicht aus den Socken gehauen. Kann man gerne antesten,
wenn man Death Metal zur Lebensphilosophie erkoren hat,
muss man aber nicht.
Toby S.

Punkte:
4.5 von 10
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NECROVATION – Necrovation
Agonia Records
Obwohl die Schweden seit acht Jahren fleissig Demos
produzieren, habe ich bis zum diesem Zeitpunkt noch
nichts von ihnen gehört. Das Debut wird, wenn man den
Medien Glauben schenkt, allerdings hoch geschätzt. So
war ich eingermassen gespannt, aber nach den ersten
beiden Tracks auch gleich enttäuscht. Eine grosse
Portion Old School-Death Metal, gemischt mit einer Prise
Black Metal der späten 90er, aber irgendwie einfach
nicht richtig durchmischt. Auch "Commander Of Remains"
überzeugt nicht, die stampfenden Rhythmen mögen nicht so
richtig grooven, Breaks wirken als lieblose Lösung zum
Anhängen von schnelleren Riffs, und auch der Gesang
wirkt uninspiriert über das Lied gelegt. Damit wäre auch
schon der wunde Punkt des Werkes angesprochen: Die
Vocals sind schon beim ersten Hördurchlauf ziemlich
monoton, mehrmaliges Hören zerstört damit den letzten
Rest der Stimmung, welcher die unausgereiften Songs noch
erschaffen können. Auch wenn Death Metal nicht zu meiner
liebsten Stilrichtung gehört, in diesem Genre gibt es
weit besseres als Necrovation.
Tristan

Punkte:
4.5 von 10
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BESTIAL HOLOCAUST - Into the Goat
Vulva
Iron Bonehead Productions
Einen ganz wüsten Klumpen, bestehend aus primitivem
Thrash versetzt mit blasphemischem Black Metal und
bluttriefendem, stumpfem Death Metal, haben uns da die
Bolivianer Bestial Holocaust vor die Türe gekotzt. Die
Zutaten dieses schleimigen Haufens sind eigentlich
weitestgehend bekannt. Ein Bisschen Possessed, Slayer zu
"Hell Awaits"-Zeiten sowieso, und frühe Destruction erst
recht machen aus "Into The Goat Vulva" einen Festschmaus
für alle Anhänger primitiver, aber umso authentischer
Klänge. Natürlich ist für heutige Massstäbe der Sound
unter aller Sau. Der Bass ist irgendwo schemenhaft
vorhanden, aber nur selten deutlich wahrnehmbar, die
Drums versinken besonders bei den reichlich vorhandenen
schnellen Passagen im Soundbrei und das für diese Art
von Produktionen typischerweise mit sehr viel Hall
versehene Gegrowle und Gekeife von Frontfrau Sonia
Sepulcral fällt auch nicht gerade durch Dynamik und
Vielschichtigkeit auf. Aber ich denke mal, das muss in
diesem Genre, das sich im Namen der musikalischen
Unabhängigkeit auf alle Ewigkeit freiwillig dem
brotlosen Underground verschrieben hat, so sein;
Trueness mit allen Konsequenzen, sozusagen. Die
Konsequenz ist dabei allerdings auch, dass solche
Outputs in der Regel nur das eigene, recht überschaubare
Publikum erreichen und praktisch nie die Ohren einer
etwas breiter gestreuten Hörerschaft malträtieren
werden, denn bei der monatlichen Veröffentlichungsflut
ist eine gewisses Minimum an guter Soundqualität
durchaus ein Entscheidungskriterium, wenn es darum geht,
sauer verdientes Geld für einen Tonträger auszugeben.
Hätte man auf den gewollt verwaschenen Sound verzichtet,
wäre locker auch ein Punkt mehr drin gewesen. Thrash-
und Death-Maniacs der ganz alten Schule werden das
freilich ganz anders sehen. Lo siento amigos!
Mirko B.

Punkte:
4.0 von 10
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FIAKRA - Invasion
Pure Underground Records
Auf dem Infoblatt steht
wörtlich: "Wer von Klischees wahrhaftig triefenden,
vertonten Stahl liebt, der wird mit "Invasion" vollends
bedient". Na ja, Klischee mag ja sein, aber ausser ein
paar guten Riffs und einem guten Drummer kann ich beim
besten Willen nicht viel Gutes an Fiakra entdecken. Am
schlimmsten klingt die Qualität der Songs, der Mischer
muss wohl in den tiefen 80gern steckengeblieben sein,
und das nicht mal gut. Ich finde die Aufnahmen einfach
grässlich. Wie gesagt finden sich auf dem Rundling ein
paar gute Riffs und auch Gitarrensoli, die einzelnen
Tracks starten sogar ganz passabel. Aber wenn dann
Sänger The Warlord, ja der nennt sich wirklich so,
einsetzt, ist es vorbei mit den guten Anfängen, ich
finde, der singt mit zu viel Hall und nebenbei einfach
schlecht. Der Rest der Band nennt sich übrigens Wheeler,
Blackboots, Six Nails und Wulfere The Skull-Splitter.
Ich weiss nicht, wem Fiakra nacheifern wollen, Priest?
Accept? Manowar? Who knows, jedenfalls klingt das Ganze
unausgereift, langweilig und den Rest trägt dann Warlord
mit seinem Gesang dazu bei, dass ich leider diese miese
Kritik schreiben muss. Liebe Metaller, Finger weg, das
ist nix.
Crazy Beat
Punkte:
3.0 von 10
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DR. ACULA – Nation
Victory Records
Hmm naja, das Intro mit spoken words kann man ja
noch gelten lassen (auch wenn ich mir sicher bin, dass
es einen Auszug aus einer Rede des
G(rössen)W(ahnsinnigen) Bush darstellt – Klischee ahoi).
Klischee deshalb, weil so ziemlich jede Band, die ihre
‚politischen Statements‘ vortragen will, so etwas auf
Tonträger bannt. Anyway, der Rest ist Schweigen, oder im
Fall von Dr. Acula Gebrüll, hektische Gitarrenarbeit mit
vielen Slams und dem permanenten gefühl, man höre sich
anstelle von mehreren Songs einen einzigen an. Wenn man
die Sache so betrachtet, könnte da durchaus was bei
rauskommen, denn ganz wenige Songs wie "Nation" oder
"Robot People From Hell" haben einen eigenständigen
Touch verpasst bekommen, der ganze Rest ähnelt sich
verdammt stark - Langeweile macht sich gepflegt auf dem
geistigen Sofa breit. Wer auf Metalcore der eher
seichten Gangart steht und eben die ‚politischen
Aussagen‘ nicht störend findet, kann ja mal reinhören,
der Rest bildet sich besser eine eigene Meinung zu
anspruchsvollerer Mucke.
Toby S.
Punkte: 3.0 von 10
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