Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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DREAM THEATER – Systematic Chaos
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Ja, kann denn diese Truppe überhaupt schwache Alben
abliefern? Scheinbar nicht! Denn mit „Systematic Chaos“
legen uns die fünf Amerikaner ein weiteres Meisterwerk
par excellence vor. Dabei handelt es sich hier quasi um
eine Zusammenfassung der beiden Vorgängeralben. Wem also
„Train Of Thought“ zu hart und „Octavarium“ zu weich
war, findet mit „Systematic Chaos“ den gesunden
Mittelweg. „The Dark Eternal Night“ mit zum Teil
verzerrtem Gesang und „Constant Motion“ donnern mit
modernem Riffing drauf los, lassen aber genug Platz für
das bei Prog-Bands übliche Gefrickel. Dieses fällt bei
Dream Theater wie immer sehr songdienlich aus. Ruhiger
und dafür sphärischer sind das 10-minütige „Repentance“
und die Hymne „Forsaken“, welche mit einem
Hammer-Refrain auffährt. Dream Theater verstehen es,
moderne mit traditionellen Elementen zu verbinden.
Wanderten sie auf „Octavarium“ mit dem Song „Never
Enough“ bereits auf Muse-Pfaden, tun sie's diesmal mit „Prophets
Of War“ und beweisen damit, dass Discobeats nicht
zwingend schlecht klingen müssen. Wer besonders auf
überlange Songs steht, kommt vor allem zum Schluss von „Systemaic
Chaos“ auf seine Kosten. „The Ministry Of Lost Souls“
ist dabei mit seinen 15 Minuten für Dream Theater
Verhältnisse fast kurz geraten. Dies wird aber wett
gemacht, in dem sie noch einen 25-Minüter nachschieben,
aufgeteilt in zwei Teile. „In The Presence Of Enemies
Pt. 1“ eröffnet das Album, während es „Pt. 2“ schliesst.
Wiederum bieten sie uns dabei ganz grosses Kino à la „Six
Degrees Of Inner Turbulence“. Dream Theater können
scheinbar tun was sie wollen, etwas Schlechtes bringen
sie nie zu Stande. Und so reiht sich auch ihr zehntes
Album nahtlos in die ununterbrochene Reihe Klassiker,
welche in dieser Dichte wohl einmalig sein dürfte.
Roger W.
Punkte: 10 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 25.90 SFr.
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CANDLEMASS - King Of The Grey Island
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Danke Gott! Danke, danke, danke lieber Metal-Gott! -
Als Ende letzten Jahres die Unheilsmeldung verkündet
wurde, dass Messiah Marcolin, der schwergewichtige
Doom-Mönch von seinen Arbeitgebern Candlemass gefeuert
worden sei, da trug mancher Jünger der
Zeitlupen-Metaller die schwedische Kult-Combo um
Mastermind Leif Edling gedanklich schon zu Grabe. Der
erste schwarz-göttliche Hoffnungsschimmer folgte dann
vor einiger Zeit in Gestalt des neuen Front-Predigers.
Kein Geringerer, als Solitude Aeternus Sänger Robert
Lowe liest nun nämlich das Sakrileg der Kerzenmesse! Die
Songs standen, die neue Stimme war gefunden, nun hiess
es einzig beten, beten und noch mal beten. Beten, dass
Candlemass nun nicht wie ein Klon der schon genannten SA
klingen würden. Geschätzte Doom-Gläubige, ich verkünde
die frohe Botschaft: Nix da mit Stiländerung, nix da mit
Qualitätsabfall: Candlemass sind zurück und so stark wie
jetzt waren die Schweden seit "Ancient Dreams" 1988
nicht mehr. Dass man sich dabei an die neue Stimme
Lowe's gewöhnen muss, wie an eine neue Frisur, das
versteht sich von selbst, doch hat man das erst, dann
wird einem klar, dass sein variables Organ Candlemass
noch um einiges abwechslungsreicher macht. Lupenreine
Doom-Evangelien, die auf den nackenbrechenden Opener "Emperor
Of The Void", der wie schon der Starttrack auf der
letzten Scheibe "Candlemass" von 2005, "King Of The Grey
Island" beinahe fröhlich wirkt, von verhältnismässig
schneller Gangart ist wie "Devil Seed", "Of Stars And
Smoke" (mit Killer-Refrain), "Destroyer" oder "Man Of
Sorrow", kann man dann einfach nicht mehr widerstehen
und verfällt ungewollt tagelanges Koma-Banging. Gleiches
gilt auch für das treibende "Clearsight", welches, von
Lowe mit dramatischen Gesangslinien veredelt, zu einer
neuen Band-Hymne avancieren dürfte. Nach dem mit
hübschen Gitarrenlicks ausgestatteten "Opal City" ist es
dann "Embracing The Styx", welches sich ebenfalls in die
Reihe der Bandklassiker wie "Samarithian", "Mirror,
Mirror" oder "At The Gallow's End" einfügen wird, nur
schon seiner Verzweiflung säenden, apokalyptischen
Grundstimmung wegen, von welcher ansich die ganze
Scheibe untermalt ist. Halleluja Brüder! Mit "King Of
The Grey Island" erreicht uns eine der wohl besten
Predigten der Kerzenmesse. Wie die Scheibe wohl mit
Messiah geklungen hätte? Egal, besser geht sowieso nicht
mehr... - Amen!
Kissi
Punkte: 10 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SAMAEL - Solar Soul
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Samael waren schon immer für Überraschungen gut und
niemals gewillt, sich schubladisieren zu lassen. Und das
ist verdammt noch mal auch gut so, denn ansonsten würde
ein Grossteil des Charmes, welcher die Band seit
Anbeginn ihrer Karriere versprüht, vielleicht nicht mehr
existieren. Nämlich genau dieser und das Unfassbare, gar
Mythische, das in der Musik von Samael mitschwingt,
bewirkt eine enorme Anziehungskraft und macht den Sound
sehr speziell. Was heisst das nun auf den neuen
Silberling bezogen? "Solar Soul" knüpft nahtlos dort an,
wo "Reign Of Light" aufgehört hat, setzt den Kurs aber
deutlich härter fort. Aber nicht nur das, jeder einzelne
Track stellt für sich quasi ein Mikrokosmos dar, in
welchem man sich ordentlich ausgetobt hat (wohl auch
aufgrund des Labelwechsels). Nur schon der einleitende
Song "Solar Soul" zeigt deutlich, in welche Richtung
Dunkelheit verbreitet wird: Elektronische Spielereien,
gepaart mit dreckigen Gitarrenwänden und dem
unverwechselbaren, knurrenden Gesang. Man könnte beinahe
schon sagen, dass eben dieser sogar noch düsterer und
kehliger geworden ist als auf dem Vorgänger. "Slavocracy",
der einzige Track, der in einer Rohfassung auf der
Homepage antastbar war, ertönt in Kombination mit
Streicher-Elementen deutlich organischer und wuchtiger.
Überhaupt ist auf dem ganzen Album diese geballte Wucht
zu spüren, welche die Tracks noch grösser erscheinen
lässt als sie es ohnehin schon sind. Sehr schön
arrangiert, aber leider auch dafür verantwortlich, dass
gewisse Tracks vorerst nicht wirklich ins Ohr gehen,
sondern nach Dauerrotation verlangen, sich aber dann
erst recht zu entfalten wissen und mit geballter
Düsternis alles niederwalzen. "Suspended Time" kommt
sogar mit weiblichen Backing-Vocals daher und wirkt
dadurch deutlich differenzierter und sorgt für
Abwechslung. Der absolute Anspieltipp bleibt aber nach
wie vor "Valkyrie"s New Ride": Ein Up Tempo-Stampfer der
Sonderklasse, mitreissend, packend, knackig wie ein
Balisto zum Frühstück. Hammer! Erinnerungen an "Reign Of
Light" werden beim Track "Quasar Waves" wach, welcher
mit Sitar-Klängen aufwartet und erst mal für eine
stutzende Miene sorgt, dann aber mehr und mehr zu
gefallen weiss. Samael haben in jedem einzelnen Track
das Maximum aus sich herausgeholt und somit die perfekte
Symbiose zwischen "Ceremony Of Opposites" und "Passage"
geschaffen, mit Verlinkung zum "Reign Of Light"-Knaller.
Jedoch genau diese Vielfalt bedingt, dass man sich für
diese schwarze Perle der Dunkelheit Zeit nehmen muss, um
sie wirklich geniessen zu können. Das Resultat ist
diesen Aufwand aber alleweil wert!
Toby S.
Punkte: 9.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE KEN HENSLEY STORY - Blood On
The Highway
Universal Music
"Blood On the Highway" ist ein Konzept. Nicht
irgend Eines, sondern die geniale Vertonung der
musikalischen Karriere des mittlerweile fast 62 Jahre
alten Ken Hensley. Seines Zeichens bis 1980 Gitarrist,
Sänger, Hauptsongwriter und Keyboarder bei den
legendären Uriah Heep. Aber auch nach seinem Ausstieg
war er als Solokünstler erfolgreich und in diversen
Projekten unter anderem mit W.A.S.P., Cinderella,
Blackfoot und anderen namhaften Bands aktiv. Aus diesem
Stoff kreierte Ken Hensley ein Konzept, das die Höhen
und Tiefen von über 30 Jahren Musikgeschichte aufzeigt.
Mit der Unterstützung von so genialen Musikern und
Sängern wie Jorn Lande, Eve Gallagher, Glenn Hughes und
John Lawton, wurde der Tonträger zum Meisterwerk. Eine
wunderschöne und mitreissende Blues- und Rock Oper mit
Country Einflüssen. Dieses Album enthält straighte
Rocker wie zum Beispiel "Okay (This House Is Down)", das
durch Jorn Lande's Stimme mit dem rauen Timbre veredelt
wird. Auf der anderen Seite lassen einem super Balladen,
wie das mitreissende "Think Twice" das Ganze richtig
mitfühlen. Erst recht was durch Eve Gallagher's Stimme,
die streckenweise an Tina Turner erinnert, dargeboten
wird. Ken zeigt uns sein Leben auf der Rock'n'Roll
Achterbahn eindrucksvoll auf. Beim Stück "There Comes A
Time" (mit schönem Saxophon-Part) übernimmt Ken den
Gesangspart gleich selbst. Dieses Album eignet sich
perfekt, um an einem ruhigen Abend zu Hause zu sitzen,
eine Flasche Wein zu öffnen und sich in die Welt der
70er Rockmusik entführen zu lassen. Ken Hensley lässt
uns in diesem musikalischen Leckerbissen mitfühlen wie
es ist, von ganz tief unten bis ganz nach oben zu
kommen, und wie schnell es geht, dass man wieder ganz
unten ankommt. Bei "Too Many Dreams Come True" erlebt
der Zuhörer richtig mit, wie es ist, seinen Traum zu
leben. Das Spezielle an diesem Album ist, dass es Ken's
Traum ist, dieses mal als Musical auf die Bühne zu
bringen. Liebhaber von traditionellem Blues Rock sollten
sich dieses Meisterwerk unbedingt zulegen. Aber auch für
die jüngere Generation empfiehlt es sich, diesem Album
sein Gehör zu widmen. Man könnte noch viel über diese
Platte und über Ken Hensley schreiben, wobei fast
zwangsläufig klar ist: Wenn sich solche Spitzenmusiker
zusammenfinden und dann auch noch gemeinsam ein solch
spannendes Thema musikalisch umsetzen, kann dabei nur
das Blues-Rock Album des Frühsommers 2007 herauskommen.
André
Punkte: 9.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MANEGARM - Vargstenen
Black Lodge/Non
Stop Music
Eine Band, die bereits sehr Vieles erreicht hat und
von Album zu Album die Latte höher legt, aber dennoch
den meisten Metallern unbekannt ist. Was machen die fünf
Schweden falsch, ihre Musik ist mitreissend,
faszinierend und liebevoll zugleich, auch sind Manegarm
keine Greenhorns, denn gegründet haben sie sich 1995 und
"Vargstenen" ist bereits ihr fünftes Album, wobei noch
eine "Best Of" und eine Folk-EP unter ihrem Namen
herauskam. Die ersten drei Alben sind hauptsächlich
schwarzmetallisch mit einer Portion Melodie und
Folklore. Ab "Vredens Tid", dem Vorgänger von "Vargstenen",
schlichen sich immer mehr Folkanteile in die Musik, das
Schlagzeug hämmerte bombastischer und die Melodien
zwangen jeden noch so bösen Black Metaller zur Bewegung.
Mit "Vargstenen" wurde dieser hymnische, melodische Stil
weitgehend übernommen und auch die einzigartige Stimme
von Erik Grawsiö, die trotz starkem Growl gut
verständlich ist und immer ein wenig den klaren Gesang
mit sich trägt. Erik kann schreien, kreischen und
grunzen, aber den Clean-Gesang hört man immer heraus,
grossartig! Die Texte sind heidnischer Natur und alles
wird auf schwedisch gesungen, was den ausschlaggebenden
Punkt setzt. Songs wie "En Fallen Fader" oder "Den Gamle
Talar" bleiben im Kopf hängen und begleiten einem durch
den Tag, nerven aber trotzdem überhaupt nicht. Es ist
eine wahre Freude der Violine von Janne Liljeqvist zu
horchen und dabei auch noch die genialen
Gitarrenmelodien anzuhören. Die Musik von Manegarm
reisst einen von Anfang an mit und kann vollkommen
überzeugen. Der schwedische Fünfer hätte locker das
Zeugs, in diesem Genre die Spitze zu bilden. Warum sie
es bis heute nicht aus dem Untergrund geschafft haben,
ist mir ein Rätsel und es ist ein Jammer zu sehen, wie
viel Mist ganz locker an Manegarm vorbeizieht. Für mich
gehören sie definitiv ganz nach oben!
Yannick S.
Punkte: 9.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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IRON SAVIOR - Megatropolis
Dockyard1/Musikvertrieb
Die ursprünglich von Piet Sielck, Kai Hansen (Gamma
Ray und Ex-Helloween) und Thomen Stauch (Savage Circus,
Ex-Blind Guardian) als Nebenprojekt gegründete Truppe
legt uns mit ihrem nun sechsten Werk ein extremes Brett
vor. „Megatropolis“ heisst die CD, und sie glänzt mit
ein paar geilen und ein paar sehr geilen Songs. Mit dem
ursprünglichen Line-Up haben die aktuellen Iron Savior
aber nur noch wenig zu tun. Die Truppe ist zu einer Band
geworden, deren Musiker seit dem letzten Release 2004
die gleichen geblieben sind. Für ordentlichen Dampf
sorgen Drummer Thomas Nack und Bassist Yenz Leonhardt,
während Joachim "Piesel" Küstner zusammen mit Piet
Sielck Melodien mit ihren Gitarren reinbringen.
Letzterer auch mit seinem Gesang, welcher, wie schon auf
dem Savage Circus-Release, immer wieder an Hansi Kürsch
von Blind Guardian erinnert. Und dies ist als sehr
positiv zu verstehen. Iron Savior sind keine Power Heavy
Metal Band, deren Sänger sich in „Höhen nie gehört“
singen will. Im Gegenteil: Piets Gesang ist tief, erdig
und veredelt die stampfenden, sehr riffbetonten Lieder.
„Running Riot“ eröffnet den Reigen mit einem gut
strukturierten klassischen Heavy Metal Song, worauf „The
Omega Man“ von den Anfangsstrukturen her in Richtung
HammerFall geht. Fast schon Stoner Rock mässig wird's
danach mit „Flesh“. Beim Titelsong „Megatropolis“ wird
anschliessend das Gaspedal wieder durchgedrückt, um bei
„Cyberatic Queen“ wieder fröhlich dahin zu stampfen.
Aber was will ich hier alle Tracks aufzählen, denn „Megatropolis“
hat wirklich keinen Schwachpunkt und überzeugt als
Ganzes. Selten hat Heavy Metal so authentisch und roh
geklungen. Wer da nicht zugreift, ist selber Schuld!
Punkt, aus und Amen!
Roger W.
Punkte: 9.4 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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ANTERIOR - This Age Of Silence
Metal Blade/Musikvertrieb
Das aus meiner Sicht musikalische Hightlight in
diesem Monat sind vier Burschen aus Wales (England), die
sich Anterior nennen. "This Age Of Silence" ist ihr
Debüt-Album und auch ein musikalischer Leckerbissen
geworden. Für Metaller, die es ein wenig schnell und
anspruchsvoller lieben, sind bei Anterior richtig. Da
wird filigran gethrasht, was das Zeug hält. Vor allem
die Gitarristen Luke Davis (v/g) und Leon Kemp(lead)
spielen sensationelle Riffs, die ich ehrlich schon lange
nicht mehr so gehört habe. Die doppelläufigen Leads sind
für meine metallischen Gehörgänge richtiggehend
wohltuhend, ja ich gehe sogar noch einen Schritt weiter
und vergleiche diese aussergewöhnliche
Gittaren-Symphonie wie einen starken Orgasmus! Nein
Leute, ich übertreibe nicht, denn die Band hat es
wirklich faustdick hinter den Ohren. Wer mit In Flames
etwas anfangen kann und Iron Maiden zu seinen Faves
zählt, wird an Anterior nicht vorbei kommen. Die neun
Tracks auf dieser Scheibe sprudeln nur so vor
Kreativität, Energie und unglaublichen Harmonien. Damit
alles stimmt ist die Produktion auch richtig fett und
pompös geworden. Freunde von gutem Geschmack: Hier ist
Futter für eure Ohren, anchecken ist Pflicht oder für
die Entschlossenern: Sofort zum Plattenverkäufer Eures
Vertrauens sprinten, um sich das geile Teil zu sichern.
Wirklich sensationell!
Daniel J.
Punkte: 9.4 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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KNIGHT AREA - Under A New Sign
Lasers Edge Group
War doch das Debüt der Holländer um Hauptkomponist
und Keyboarder Gerben Klazinga "The Sun Also Rises"
schon eine kleine Prog Rock Perle, kommt das neue Werk "Under
A New Sign" noch um einiges besser rüber. Knight Area
sind definitiv um ein grosses Stück gereift. Schon der
Opener "A Different Man" birgt alles in sich, was der
Proggie liebt, inklusive die fliegenden Guitar-Soli, die
besonders an die genialen Landmarq erinnern und ebenso
die Pendragon lastigen Keyboards. Beim rockigen "Exit
L.U.M.C." kommt dann noch Arena Feeling auf und somit
hätten wir da die Richtung der Holländer ziemlich genau
definiert. Ach ja, nicht zu vergessen die Paralellen zu
den genialen Briten IQ, und trotz allem klingen Knight
Area doch auch noch recht eigenständig, was sicher auch
an Shouter Mark Smit liegen dürfte. Was ganz besonders
gefällt, ist der zum Teil derart röhrende Bass, wie ihn
sonst nur Dave Meros (Spocks Beard) spielt. Ansonsten
gibt's tonnenweise geniale Spielereien mit Gitarren und
Synthies, Keyboard und Orgeln, wie beim klasse
Instrumental-Track "Under A New Sign". Ausfälle gibt's
keine, aber als Anspieltipp gilt sicher das Herzstück
des Albums, nämlich das 13-minütige "A Different Man,
Part II", bei dem die Proggies alle Komponenten des Prog
Rock in einem Song vereinen. Eine herrliche und
unglaublich verspielte, bombastische Perle. Also
Landmarq, Arena, IQ und Pendragon Liebhaber: Hier könnt
Ihr bedenkenlos zugreifen. Das garantiere ich Euch mit
meinen 279 Jahren langer Prog-Erfahrung!
Crazy Beat
Punkte: 9.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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ARKHAN - M.A.C.H.I.N.E.
Manitou Music/Non
Stop Music
"Schön" zu wissen, dass auch unsere welschen
Kollegen Mühe haben, akzeptable Mitstreiter zu finden
und deshalb ihr aktuelles Album noch mittels eines
Drum-Computers einspielen mussten. Seit Kurzem wurde
jedoch Stephane (Ex-Cripple God) für die Felldrescherei
rekrutiert und hat damit zur Freude der Band das
Kollektiv nach langen Jahren endlich vervollständigt.
Aber passend zum "Transformers"-Cover und dem
entsprechenden Albumtitel, verleiht der digitale
Taktgeber (trotz maximaler Sterilität) den neun Songs
einen kalten Industrialtouch und ist wenigstens auf die
Millisekunde genau. Arkhan sind ihrem von der Debüt EP "Dead
End" bekannten Stil weitestgehend treu geblieben, haben
ihre Trademarks aber positiv ausgebaut und setzen nach
wie vor auf technischen, aber problemlos
nachvollziehbaren Death Metal mit coolen Samples und
nicht ganz ernst zu meinenden bis witzigen Texten
("Texas Lesbian Barbecue" oder "Little Stinky Monkey").
Und da ich schon mehrmals die Gelegenheit hatte, die
Band bei einem ihrer unterhaltsamen Konzerte zu
beobachten, kann ich bestätigen, dass Arkhan ihr
Material durchaus live umzusetzen wissen und mit der
Doppelmeter-Vogelscheuche Greg über einen exzellenten
und charismatischen Entertainer/Frontmann verfügen.
M.A.C.H.I.N.E. ist unter dem Strich ein richtig geiles
Death Metal Brett geworden, und nachdem man den zum Teil
doch nervigen Schlagzeugsound im Hinterkopf etwas
ausgeblendet hat, wachsen Songs wie "Bloodbath" (mit
witzigen Boxring-Samples wie Rundengong oder der finalen
Auszählung) oder der Überhammer "Nemesis" mit jedem
weiteren Durchlauf zu imposanten Klanggebilden. Darum
gibt es von mir auch trotz des Drumcomputers (den
Umständen entsprechend aber vortrefflichst programmiert)
eine klare Kaufempfehlung!
HaRdY
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ABANDONED - Thrash You
Dockyard1/Musikvertrieb
Die Hessen Abandoned sind genau nach einem Jahr
zurück. Das letzte Werk "Thrash Notes" konnte beim
Verfasser dieser Zeilen eine gute Note heraus holen. Die
vier Thrasher, allesamt Bay Area Fans, haben sich auf
dem neuen Silberling "Thrash You" (wie originell der
Albumtitel...) anscheinend dem starken Vorgänger nahtlos
angehängt, will heissen: Es gibt Altbewährtes.
Musikalisch zählen die Deutschen sicherlich zu den
besten Thrashbands vom grossen Kanton, aber um
international zu bestehen, sollte man sich vielleicht
mal einen Top-Produzenten angeln, der der Band einen
druckvolleren Sound beschert. Sonst, wie schon erwähnt,
knallen die Gitarren ohne Ende, mal schnell wie der
Blitz, um dann in eine coole, akustische Passage hinein
zu gleiten. Einfach Bay Area Sound eben, den man von den
Stars wie Testament, Exodus oder auch Death Angel her
kennt. Für eingefleischte Thrasher ist diese Scheibe ein
Muss, für alle anderen wird der Geldbeutel entscheiden,
ob man diese superbe Platte zu seiner Sammlung
dazunehmen will. Thrash at its best!
Daniel J.
Punkte: 9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MARTIE PETERS GROUP - Road To Salvation
NL Distribution/Non
Stop Music
Seit den frühen 90ern ist der Däne Martie Peters musikalisch
aktiv. Mit der Band Push veröffentlichte er zwischen 1996 und 2002
vier Alben, die durchs Band auf positive Resonanzen stiessen. Die
Truppe konnte diverse Gigs im Vorprogramm von Acts wie Pretty Maids,
Dio und Royal Hunt spielen und sich so eine feste Fanbasis aufbauen.
Vor fünf Jahren wurde die Band dann aber auf Eis gelegt und Martie
entschied sich, seine eigene Formation zusammenzustellen. 2005 wurde
ein erstes Album veröffentlicht. Nun liegt mit "Road To Salvation"
der zweite Output vor. Als Inspiration nennt Mr. Peters unter
anderem Bruce Springsteen, Bryan Adams, Def Leppard, Enuff Z"Nuff,
Kip Winger, Tesla und Mike Tramp. Irgendwo in dieser Schnittmenge
ist der Sound auch angesiedelt. Das heisst erdiger Rock, der zwar
knackig aber entspannt klingt, wird in Form von zwölf Songs
präsentiert. Die Tracks können ohne nennenswerte Schwachpunkte
begeistern. Eine Menge griffiger Hooklines werden mit eingängigen
Melodien gepaart und durch lockere Refrains abgerundet. Vor allem
die Vocals wissen auf ganzer Ebene zu begeistern. Als Vergleich muss
ein Name unbedingt erwähnt werden: Mike Tramp. Mit ihm hat Martie,
ausser der frappant ähnlichen Stimme, auch noch das Heimatland
gemeinsam. Die Beiden verbindet auch eine langjährige Freundschaft.
Martie hat auch schon bei mehreren Tramp Outputs Background Vocals
beigesteuert. "Road To Salvation" hat nicht nur ausgezeichnete Musik
und grossartige Songs zu bieten, sondern auch einen erstklassigen
Sound, der auf das Konto von Tommy Hansen geht. Somit ist diese
Scheibe weit mehr als eine White Lion/Mike Tramp Kopie und sollte
dementsprechend auch beachtet werden.
Chris C.
Punkte: 9.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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EUROPE - Live in Sweden "86 DVD
Hell&Back/Musikvertrieb
Zum 20-jährigen Jubiläum letztes Jahr wurde nun diese DVD
zusammengestellt. Beim Hauptpart handelt es sich um einen Gig der
1986 im Heimatland von Joey Tempest und seinen Bandkumpels
mitgeschnitten wurde und dazumal als Video käuflich zu erwerben war.
11 Songs wurden gespielt, wobei erwähnt werden muss, dass der
Überhit "The Final Countdown" gleich zweimal zum Besten gegeben
wurde, nämlich als Eröffnungsnummer und als Rausschmeisser.
Dazwischen kann man sich an weiteren Hits wie "Wings Of Tomorrow",
"Carry" oder "Cherokee" erfreuen. Selbstverständlich wurde das
Material überarbeitet und erscheint nun in bester Ton- und
Bildqualität. Nebst dem Gig enthält die DVD auch noch einiges
interessantes Bonusmaterial. Neue Interviews mit allen Musikern,
eine Picture Galerie, eine Biographie und ein Filmdokument mit dem
Titel "The band back at the scene of the crime", das unter anderem
einen Besuch der Jungs im Zürcher Powerplay Studio zeigt, wo dazumal
"The Final ... " aufgenommen wurde. Bei Europe scheiden sich die
Geister. Waren sie damals eine kommerzielle Band, die per Zufall den
Zeitgeist traf und nur mit viel Glück einen Riesen-Hit landete? Sind
sie heute eine zweitklassige Melodic Kapelle, die krampfhaft
versucht, an die Erfolge von damals anzuknüpfen? Alles Bullshit,
heute wie damals sind Europe eine versierte Hardrock Band, die mit
erstklassigen Musikern besetzt ist. Daneben sind die Jungs auch
begnadete Songwriter, die weit mehr als "The Final Countdown" zu
bieten haben. Der Beweis in Bezug auf die 80er liegt nun in
digitalisierter Form vor.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
Hier
bestellen für 37.90 SFr.
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MEGADETH - That One Night "Live in Buenos Aires" (DVD)
SonyBMG
Nein Leute, das ist nicht das neuste Fickvideo von Paris
Hilton, denn die blonde Mähne auf dem Cover gehört dem
egozentrischen Gitarrenmeister Dave Mustaine. Die
meisten von Euch sollten "Megadave" eigentlich kennen
und wenn nicht, gibt's noch die Review vom sehr guten
letztem Album "United Abominations" zu lesen, das wir
letzten Monat besprochen haben. Dave ist wieder bei den
Leuten und das ist gut so, denn diese DVD zeigt doch
ausdrücklich, wie wichtig diese US-Band für den Metal
ist. Die Show wurde im Oktober 2005 im Obras Stadium in
Buenos Aires aufgenommen. Der Opener des Konzerts trägt
den Titel "Blackmail The Universe" vom vorletzem Album "The
System Has Failed". Dieses Album wird in Buenos Aires
auch richtig vorgestellt. Sonst gibt's eigentlich keine
Überraschungen, es findet sich in den 17 Nummern, die in
Argentinien gespielt wurden, ein Streifzug durch das
ganze Megadeth Repertoire. Und das ist eben nicht gerade
wenig. Hits wie "Wake Up Dead", "In My Darkest Hour
(Cliff Burton R.I.P Memorial Song)", "A Tout Le Monde",
"Hangar 18"& "Return To Hangar", "Trust", "Peace Sells"
(Götter-Song!) und nicht zu vergessen den Überflieger
"Symphonie Of Destruction", bei dem das südamerikanische
Publikum total ausflippte und bei jedem Break vom Song
lautstark Megadeth brüllte, sodass bei mir eine richtige
Gänzehaut entstanden ist. Das sind wirklich fanatische
Fans, die man bei uns leider nur sehr selten sieht, aber
was nicht ist, kann ja noch werden, denn Megadeth
spielen am 27. Juni mit Dream Theater im Volkshaus in
Zürich. MetallerInnen, das ist ein Konzert Hightlight,
wenn nicht das Highlight in diesem Jahr! Sonst bietet
diese DVD, ausser den genannten Songs, eigentlich recht
wenig Bonusmaterial, was ich ein bisschen schade finde.
Also Leute: Hier werden 95 Minuten Megadeth pur geboten,
die Band ist in Hochform wie auch das Publikum, und es
gibt eigentlich keinen Grund, das Teil nicht zu kaufen.
Ich freue mich auf jeden Fall auf das Konzert.
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
Hier
bestellen für 26.90 SFr.
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SUBCONSCIOUS – Forever Is Now
PFN Records
Der Promotext preist Subconscious als „constant part in the
german Metalcore scene for years“ an – eine Formulierung, die mir
langsam aber sicher die Nackenhaare aufstellt. Ein sanftes
Piano-Intro beruhigt meine Abwehrreaktion ein wenig, eine gekonnte
Weiterführung des Themas mit Gitarren und Drums und die folgenden
zwei Songs „The Sun Is Down“ und „Cold Blood“ lassen mich entspannt
in den Sessel zurück sinken. Eindimensionales, überfettes Geratter
wird bei den Berlinern schon einmal nicht produziert. Im Gegenteil,
die Kunst der dualen Sechssaiter-Harmonien wird hier mustergültig
vorgeführt, sogar Schreihals Kai Wilhelm lässt mit einem Minimum an
Variation und Spoken-Words-Parts ein Engagement erkennen. „Forever“
ist ein gutes Beispiel für den starken Einfluss, den schwedischer
Todesstahl auf diese Band hat – Dismember lassen grüssen. Das selige
Piano aus dem Intro taucht in der Albumhälfte wieder auf, um
gemeinsam mit Streichern in die Todeszelle zu führen – „Deathrow“
ist nämlich der Song mittendrin und gleichzeitig das Highlight von „Forever
is now“. Ohrwurmmelodien, coole Rhythmus-Grundlage und ein
Shout-Chorus vor dem Herrn zeigen, dass diese Band funktioniert.
Dasselbe gilt für „Human Spirit“, das nach Götheborg klingt und viel
Spoken-Words enthält. „Still Alive“ schliesst den Zyklus mit einem
Piano-Outro (Überraschung)ab, welches die eingangs erwähnten
Streicher voll zur Geltung kommen lässt und ein kompaktes (weniger
als eine halbe Stunde, wenn die Intros, Zwischenparts und das Outro
abgezogen werden), qualitativ sehr hochwertiges und aus einem Guss
kommendes Album beendet. So kann und wird Metalcore funktionieren!
Phil
Punkte: 9.0 von 10
Hier bestellen für
19.90 SFr.
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VISIONS OF ATLANTIS - Trinity
Napalm Records/Musikvertrieb
Mit neuer Sängerin machen sich die Österreicher Visions Of
Atlantis auf, die Symphonic Metal World zu erobern und sie kommen
mit "Trinity", ihrem dritten Album, einen echten grossen Schritt
weiter. Erstens weil die neue Sängerin, die ausgebildete Sopranistin
Melissa Ferlaak, ein wahrer Glücksgriff für die Band ist und mit
ihrer fantastischen Stimme dem Ganzen etwas Besonderes gibt. Und
zweitens klingt das ganze Album reifer, auch härter und na ja,
einfach gut. Und der Wechsel-Gesang zwischen Melissa und Sänger
Mario macht gestaltet das Material echt interessant. Songs wie "At
The Back Of Beyond?, oder das tolle schleppende, von Mario gesungene
"The Poem" und das flotte "Nothing left" gehen einfach direkt ins
Blut. Mir gefällt einfach die Paarung von harten Gitarren mit
Klavier, das verleith den Songs einfach etwas Besonderes. Aber zieht
Euch mal die obergeile Ballade "Return To You" rein. Nur schon
Melissa's Stimme erzeugt hier eine gewaltige Gänsehaut und zusammen
mit dem Piano klingt der Song einfach überirdisch. Visions Of
Atlantis legen hier ein wirklich überzeugendes Album mit elf
wirklich guten Songs ohne jegliche Ausfälle hin, auch wenn hier
sicherlich Ähnlichkeiten zu Nightwish kaum zu verleugnen sind.
Crazy Beat
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ALLIANCE - Destination Known
Escape Records/Non
Stop Music
Schnell einmal wird einer Gruppe der Titel All Star Band
verliehen. Auch im Zusammenhang mit Alliance wurde die
Bezeichnung schon gehört. Im Detail sieht die Besetzung
folgendermassen aus. Robert Berry, der schon Mitglied
von Hush, GTR und Ambrosia war, steht hinter dem Mikro
und bedient den Bass, der Gitarrist Gary Pihl spielte
auch schon bei Boston und Sammy Hagar, David Lauser
gehörte als Drummer ebenfalls zur Band von S. Hagar und
Alan Fitzgerald war schon mal Keyboarder bei Nightranger.
Ob die Vergangenheit und dem entsprechend die
Bekanntheit dieser Jungs ausreicht, um die Bezeichnung
All Star Band zu rechtfertigen, soll jeder selber
entscheiden. Fact ist aber, die vier sind gestandene
AOR-Musiker, die zweifellos ihr Handwerk verstehen.
Bereits auf zwei Outputs wurde dies unter Beweis
gestellt. Nämlich auf dem mit dem Bandnamen betitelten
Debüt und auf Album Nr. 2 "Missing Piece". Ein drittes
Werk soll angeblich in Arbeit sein. Unter der
Bezeichnung "Destination Known" wurden nun die ersten
zwei Scheiben als Doppelalbum wieder Veröffentlicht. Das
ansehnliche Digipak wurde mit einem tollen Booklet
bestückt, das einige Fotos, Liner Notes (der Werdegang
der einzelnen Musiker), die gesamten Songtexte und einen
interessanten Stammbaum der Band enthält. Das Album
(bzw. die Alben) selber wurden remastert und mit acht
Bonustracks zusätzlich aufgewertet. Value for money ist
hierfür die passende Bezeichnung. Musikalisch wird
klassische AOR, respektive Melodic Rock Kost zelebriert,
die Genre Fans ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird.
Durch die nahezu perfekte Kombination von Keyboards und
Gitarren, der ausgezeichneten Stimme und der idealen
Mischung von knackigen Rocksongs bis hin zu
leidenschaftlichen Balladen, werden Erinnerungen zu den
besten Zeiten von Journey, Survivor und Konsorten wach.
Obwohl der grosse Überhit fehlt, ist kein einziger
musikalischer Fehltritt auszumachen. Bei total 31 Songs
ist das doch eine zu würdigende Leistung. Melodic
Liebhaber können, ja müssen hier zuschlagen.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören und bestellen für 37.90 SFr.
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U.D.O - The Mastercutor
AFM Records/Musikvertrieb
Wenn es eine CD im letzten Jahr gegeben hat, die bei
mir überall, also zu Hause, auf dem mp3-Player, Handheld
oder im Auto rauf und runter gespielt wurde, dann war
das ganz klar "Mission Nr. 10" von U.D.O. - Selten hat
mich eine Metal-CD derart gepackt wie diese und tut es
immer noch! Dieser beispiellose Groove, für den das
Gitarren-Duo Kaufmann/Gianola zuständig ist, gepaart mit
sattem Drum-Sound und Udo's unvergleichlicher
Reibeisenstimme ist für die Ewigkeit gemacht. Was die
Band auch auf der Bühne reissen kann, sah man unlängst
in Winterthur am "Spirit Of Rock", wo U.D.O. von Anfang
an einen Flächenbrand zündeten, der von Saxon über
Motörhead bis hin zum Headliner Heaven & Hell reichte.
Kurz: Einfach genial! Das alles legt die Messlatte für
ein neues Studio-Album natürlich hoch und "The
Mastercutor" musste sich nun beweisen. Nach einer
swingigen Intro-Speech legt gleich der Titeltrack als
Opener volle Kanne los, wie wenn die zehnte Mission
gleich in ihre elfte Runde gehen würde..., geil! Und
schon hier merkt man, dass hier nicht einfach ein x-ter
Metal-Song runtergezockt wird, sondern in Sachen
Arrangements mit gutem Gespür für das genau Richtige
gearbeitet wurde. Das kommt auch "The Wrong Side Of
Midnight" zu Gute, wo zu Beginn und auch nachher eine
verstaubte Vinylscheibe anklingt... (das hatten wir doch
vor ein "paar Jährchen" schon mal, oder?!!) und eine
leicht orientalische Note für einen musikalischen
Farbtupfer sorgt. Keine Gefangenen macht auch die
Abrissbirne "The Instigator", das über perfektes
Airguitar Potenzial verfügt und einmal gehört, nicht
mehr aus dem Sinn geht. Was U.D.O. ebenfalls
auszeichnet, sind die megastarken Balladen und
Halbballaden der Marke "One Lone Voice" und vor allem
das Gänsehaut erzeugende "Tears Of A Clown". Ein Song,
der auf U.D.O.-Homepage von den Fans erstaunlicherweise
am häufigsten gewählt wurde, als gefragt wurde, welche(n)
Titel man denn (live) gerne hören möchte. Das spricht
doch Bände..., und selbst eine zu Beginn ziemlich
ruppige Nummer wie "Master Of Disaster" mutiert durch
die wie die Faust auf's Auge passende Refrain-Melodie zu
einer veritablen Hymne. Das ist die hohe Kunst des
kreativen Songwritings, das heutzutage längst nicht mehr
alle auf die Reihe kriegen. "The Mastercutor" ist
insgesamt nicht ganz so stark wie der Vorgänger, spielt
jedoch locker in der höchsten Liga mit und ist somit ein
Muss für jeden Headbanger!
Rockslave
Punkte: 8.8 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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CHICKENHOUSE - Easy Money
T11 Records
Chickenhouse aus dem Emmental haben eine
interessante Entwicklung durchlaufen. Vor nunmehr 17
Jahren wurde die Formation als Coverband von
Schlagzeuger Fridu Gerber, dem letzten verbliebenen
Originalmitglied, ins Leben gerufen. Im Jahr 2007 liegt
jetzt das zweite Album vor. Die Covergeschichte ist
schon lange Schnee von gestern. In der Zwischenzeit hat
sich die Band einen ausgezeichneten Ruf als Partyband
par Exellence erspielt. Selbst Nazareth entdeckten die
Qualitäten der Truppe und engagierten sie immer mal
wieder als Support für deren Schweizer Gigs. Vor allem
der Engländer Jim Bows entpuppte sich als Glücksgriff
für die Band. Der Gitarrist ist neben seiner Arbeit an
der Sechssaitigen auch der Verfasser der Songs. Der
musikalische Stil wird simpel als Blues Rock bezeichnet,
was aber unbedingt präziser definiert werden muss. Der
Blues ist zwar unverkennbar, zu keiner Zeit beherrscht
dieser Bestandteil aber den Sound, sondern ist nur als
Basis konstant präsent. Der Rockfaktor ist viel
dominanter, womit wir bei erdigem Hardrock angelangt
wären. In der Praxis tendieren Chickenhouse in die
Southern Rock Ecke, der Heimat von Bands wie Lynyrd
Skynyrd. Aber auch AC/DC sind musikalische Verwandte der
Emmentaler. Die kräftige Rock Röhre von Frontmann Andy
Zaugg wird durch die schnörkellosen, knackigen Riffs von
Jim ins rechte Licht gerückt. Die Rhythmus-Sektion
(nebst Fridu auch Neuzugang Burns Heiniger am Bass)
sorgt mit bodenständigem Groove für die nötige
Grundsubstanz. So werden Songs wie der Titeltrack "Easy
Money", "Repro Man", "This Ain"t No Time", "Fight Like A
Man" oder "Live Fast Die Young" zum Soundtrack eines
imaginären Films, der auf den staubigen Highways des
amerikanischen Südwestens spielt. Aus dem Emmental kommt
eben nicht nur delikater Käse her.
Chris C.
Punkte: 8.8 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 23.90 SFr.
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TRAGIK - Poetic Justice
Escape Records/Non
Stop Music
Bisher war der Multiinstrumentallist Phil Vincent
hauptsächlich als Solokünstler tätig. Schon neun (!)
Alben hat der Mann veröffentlicht, die er alle praktisch
im Alleingang eingespielt hat. Ob es mangelnder Erfolg
ist, oder einfach der Drang etwas Neues zu machen,
bleibt offen. Jedenfalls versucht Phil nun erstmals im
Gefüge einer Band zu arbeiten. Bis dato zeichnete er
sich für alle Instrumente seiner Outputs selber
verantwortlich. Auf dieser Scheibe übernahm er nebst den
Lead Vocals nur die Tasteninstrumente Synthesizer, Orgel
und Piano. Das Schlagzeug bearbeitete Dirk Phillips, die
Gitarren und der Bass wurden von Damian D'Ercole
eingespielt. Laut Label Info soll die Leidenschaft für
Boston, Deep Purple und Dokken deutlich hörbar sein. Bei
Erstgenannten trifft dies durchaus zu, Dokken ist nur
mit viel Fantasie herauszuhören. Die Wurzeln liegen
zweifelsohne in den 70ern begründet, die 80er hingegen
werden nur am Rande gestreift. Vielmehr integriert Phil
diverse moderne Anleihen in Form von Synthie-Klängen und
unaufdringlichen Soundspielereien in seine Songs. "Poetic
Justice" ist ein lockeres, entspanntes Album. Das
Grundgerüst besteht aus grossen Melodien und wuchtigen
Hooks, die durch die kräftige Stimme von Phil in Szene
gesetzt werden. Die Gitarren könnten ab und zu ein
bisschen aggressiver klingen. Dies ist dann aber so
ziemlich das einzige Manko, das sich Mr. Vincent
gefallen lassen muss. Die Integration von zeitgemässen
Soundelementen in typischen 70er Rock ist nicht neu.
Lenny Wolf und seine Formation Kingdom Come praktizieren
dieses Konzept schon seit vielen Jahren. Daher sind
einige Parallelen zwischen den beiden Acts nicht von der
Hand zu weisen. "Poetic Justice" ist ein interessantes
Album, das nicht ignoriert werden sollte.
Chris C.
Punkte: 8.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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UNLIGHT - Eldest Born Of Hell
Heavy Horses Records
Mangelnde Umtriebigkeit kann man dem
deutsch-schweizerischen Schwarzstahl-Kommando wahrlich
nicht vorwerfen. Denn nach dem '05er Longplayer
"Inferno", der '06er Split-EP mit Nordafrost und
massiver Livepräsenz schlägt es mit "Eldest Born Of
Hell" bereits wieder Mitternacht. Unlight sind
mittlerweile aus den Top-10 der aktuellen
Untergrundbands nicht mehr wegzudenken und liefern hier
eine echte Perle ihrer Version von
Vollkontakt-Kampfsport ab. Dass sie ihre Songs mit einer
thrashigen Schlagseite plus einer Prise Death Metal
würzen, kommt mir persönlich sehr entgegen, kann ich
doch mit den meisten dieser "nicht hören, sondern
fühlen" Schwudi-Schwarzwurzelheinis nicht allzu viel
anfangen. Anders im Hause Unlight, denn Necron's Riffs
treffen dort, wo es weh tut und überzeugen mit
durchdachter Herangehensweise und gelungenen, spannenden
Aufbauten. Lord Grond ackert tight hinter den Kesseln
und kommt songdienlich gut auf den Punkt und sogar
Tartaros' Bass ist erstens nicht nur BM-untypisch
hörbar, sondern übernimmt auch einen nicht zu
unterschätzenden Melodie-Anteil. Frontsau Blaspherion
bedient dazu eine amtliche zweite Gitarre und keift sich
fies und mächtig durch zehn Walzen, die niederträchtiger
kaum sein könnten. Die druckvolle und transparente
Produktion (Iguana Studio) sowie eine eng an das
Original angelehnte Coverversion von Sodom's "Wachturm"
machen "Eldest Born Of Hell" zu einem echten Geschoss
und sollte darum auch in keiner gut sortierten
BM-Sammlung fehlen.
HaRdY
Punkte: 8.7 von 10
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VANISH – Separated From Today
Eigenvertrieb
Vanish heisst nicht nur eine
Waschmittelmarke, sondern auch eine Melodic Metal Band
aus Stuttgart. Ob die Band dabei sauberere Arbeit
abliefert als die Mittelchen, sei jedoch jedem selbst
überlassen. Die Süddeutschen liefern zumindest ein Werk
ab, das sich gewaschen hat. Hier stimmen die
kraftvollen, hohen Vocals von Bastian Rose und die
Arrangements sind sehr abwechslungsreich gehalten. Sie
reichen von der keyboardgetragenen Gänsehautballade „All
Of It Gone“ über gemächliche Stampfer à la „Coming Home“
bis zu Stratovarius artigen Abgehnummern. Bestes
Beispiel für Letzteres ist „Mankind's Flaw“. Dazu
gesellen sich immer wieder tolle Gitarrensoli von
Philipp Schönle. Hier kommt nie Langeweile auf. Klar
kann man Vanish vorwerfen, dass sie mit ihrem Melodic
Metal vor allem Altbekanntes zitieren. Nur, welcher Band
aus diesem Genre kann man dies nicht vorwerfen? „Separated
From Today“ ist ein starkes Stück Metal, das unbedingt
nach einem professionellen Vertrieb schreit.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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DAYDREAMER - Daydreamer
Escape Music/Non
Stop Music
Da soll noch einer sagen, dass die Schweiz keine
guten Bands mehr hervor bringen kann. Daydreamer, die
2004 mit ihrem ersten Demo bereits andeuteten, was sie
drauf haben, legen nun ihre erste Langrille nach. Die
zweite Wirkungsstätte von Sänger Jean-Marc Viller, der
bekanntlich sein Organ auch Neverland angedeihen lässt,
schickt sich nun an, einen Schritt weiter zu gehen.
Klangen die ersten vier Songs noch eher rocklastig, sind
nun auch powermetallische wie progressive Elemente dazu
gekommen. In der Schnittmenge von Threshold (mehr) und
Stygma IV (etwas weniger) rasselt der Opener "I am f..."
gleich mal direkt auf den Vorplatz und hinterlässt dort
umgehend erste Spuren. Was hier zudem auf Anhieb punkten
kann, ist die Überleitung in den coolen, sakralen
Key-Part, wo Master Viller gleich mal zeigt, wo der
Hammer hängt. "Guardian Angel" atmet danach zu Beginn
deutliche Rammstein Vibes, ehe es anschliessend mit
Double Bass Drum Gewitter weiter geht. Auch hier
überraschen über den ganzen Song gesehen die innovativen
Arrangements. Einzig der Refrain mit der Stelle "higher
and higher" erinnert mich frappant an "St. Elmo's Fire"
von John Parr. Einmal gehört, will es mir nicht mehr aus
den Sinn. Abhilfe schafft die geile Rock-Nummer "Secret
Desire" und auch "Dreamtale" mit schönem Piano-Entrée,
hängt eine tolle Ballade mit etwas Flair von Meat Loaf
und Zeno Roth heraus. Gegenüber den teils schwierigen
Gesangslinien bei Neverland kann sich Jean-Marc Viller
bei Daydreamer deutlich besser in Szene setzen, was aber
vor allem mit den Songs selber zu tun hat. Je länger man
sich die Scheibe rein zieht, desto mehr wächst sie,
wobei ältere Fans wie ich gegenüber der Jugend eher zum
Schluss kommen werden, dies und das schon anderswo
gehört zu haben. Was letztlich aber zählt, ist die
handwerkliche Qualität und die stimmt hier auf jeden
Fall, denn auch die Produktion ist tiptop. Der zentrale
Punkt ist aber ohne Zweifel der routinierte und variable
Gesang von Jean-Marc Viller, ohne den Daydreamer echt
alt aussehen würden. Das einzige Manko ist das Fehlen
eines absoluten Killer-Songs, der dem generell hohen
Niveau noch das "i"-Tüpfelchen aufsetzen würde. Aber
auch so: Tolle CH-Scheibe (u.a. mit einer Neufassung von
"Slaves Of Our Fantasy"), dessen Gitarren-Parts seit
Kurzem übrigens in der Obhut von Ex-Excentric Gitarrist
Chris Furer liegen, der seinen Vorgänger Peter Berger
nach der Veröffentlichung des Erstlings abgelöst hat und
hiermit ein neues Kapitel seiner Laufbahn als Musiker
aufschlägt.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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3 INCHES OF BLOOD - Fire Up The Blades
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Endlich eine US-Band, die uns "alten" Metallern
zeigt, dass es durchaus noch heissen Power Heavy Metal
mit richtig "echten" Fantasy Texten Made in Amiland
gibt. Die im Jahre 2000 in British Columbia gegründete
Band besteht aus sechs Leuten. Um die beiden noch
verbliebenen Ur-Mitglieder und zugleich Sänger Cam Pipes
(clean Vocals) und Jamie Hooper (der die Screams
übernimmt), ballert es einem zeitweise mit richtigen
Blastbeats (man höre dazu insbesondere "Infinite Legions"),
Doppelgitarrenläufen und geilen Riffs beinahe die
Schädeldecke weg. Bei diesem Album ist es schwer, seinen
Kopf still zu halten. Mitverantwortlich, dass der mir
vorliegende Tonträger so richtig gut wurde, war sicher
der Produzent. Dieser ist kein Geringerer als der
Drummer von Slipknot, nämlich Joey Jordison! Dieser
wurde auf die Band aufmerksam, als er mit Satyricon als
Ersatz-Drummer auf Tour war und 3 Inches Of Blood das
Vorprogramm bestritten. Er selbst bat die Band darum,
das nächste Album produzieren zu dürfen. Nach diversen
Lineup-Wechseln, die für Bands normalerweise einen
Schritt rückwärts bedeuten, gehen 3 Inches Of Blood
gleich zwei grosse nach vorne. Als Kritikpunkt wäre
vielleicht das mit 2:11 Min eher zu lange und auch etwas
eintönige Intro anzubringen, wobei was einem danach um
die Ohren geblasen wird, speziell die sehr nach Rob
Halford (zu seinen besten Judas Priest Zeiten)
klingenden Vocals, lassen das Intro schnell in
Vergessenheit geraten. Für Metalfans, die nicht so auf
die zeitweise recht hohen Vocals abfahren, könnte das
Album ein wenig ermüdend klingen. Allen anderen, deren
Herz für Power Heavy Metal mit klischeehaften
Texten/Titeln, wie zum Beispiel "Demons Blade" oder "Assassins
Of The Light" schlägt, kann ich das Album nur wärmstens
empfehlen. Diese Band zelebriert den Metal vortrefflich.
André
Punkte: 8.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BECOMING THE ARCHETYPE- The Physics Of Fire
Century Media/EMI
Es gibt hunderte von Wegen, ein Metal-Album zu
beginnen. Mitten in einem melodischen Intro ein
herzhaft-krachendes „YEAH“ ins Mikro zu brüllen, ist
bestimmt nicht der Originellste. Dennoch zuckte
angesichts der in diesem Moment losbrechenden Soundflut
mein Mundwinkel nach oben – „Epoch Of War“ leitet mit
allerfeinstem, technischem und modernem Death Metal das
neue Album von Becoming The Archetype ein. „Immolation“
beweist mit einer extrem fett umgesetzten
Rhythmus-Fraktion die technische Güte des Produkts,
zumal ein wunderschöner cleaner Part derart fliessend in
das Gemetzel eingeflochten wird, dass es nur so eine
Freude ist. BTA können ihre Instrumente definitiv
bedienen, abrupte Breaks und wieselflinke
Gitarren-Arpeggios verleihen ihrer Musik eine
progressive Note, welche ihr definitiv gut zu Gesicht
steht. Die Stimme von Jason Wisdom wechselt gekonnt
zwischen HC-Brüllen und fast schwarzmetallischem
Gekeife, wobei die Texte verständlich bleiben und die
eine oder andere Hookline (göttlich: „The Great Fall“)
hängen bleibt. Das Instrumental „Nocturne“ wurde
glücklicherweise sehr straff gehalten und ist mit seinen
rund drei Minuten schön kurzweilig und zeigt die
Beherrschung des brachialen, melodischen Stahlhandwerks
mustergültig auf. Der Einsatz von Keyboards, der
generell sehr songdienlich ist und keineswegs die
Strukturen zukleistert, gibt den Melodien eine Menge
zusätzlichen Raum und macht prächtige Momente wie das
für diese Art von Musik schon fast symphonische „Endure“
erst möglich. Wirklich sehr beeindruckend, wie die vier
Herren bei aller handwerklicher Kompetenz fähig sind,
übermässige Frickeleien und Solo-Eskapaden zu Gunsten
funktionierender Songs zurückzustellen, so muss das
sein. Der sporadisch eingesetzte cleane Gesang ist
ebenfalls sehr solide und gibt der Band zusätzlichen
Wiedererkennungswert. Becoming The Archetype ist
definitiv eine Band, die aus der Veröffentlichungsflut
herausstechen darf und soll. Alleine der Umstand, dass
alle Songs auf den Punkt gespielt sind und fast immer
genügend Dynamik aufweisen, um den Hörer bei der Stange
zu halten, sagt viel über das Potenzial dieser noch
jungen Band. Bei der Komplexität der Musik stellt sich
mir lediglich die Frage, ob 30 statt der vorliegenden 50
Minuten nicht gereicht hätten, um dasselbe zu sagen.
Trotzdem: Mit „The Physics Of Fire“ liegt ein
professionelles Werk vor, das einmal mehr beweist, wie
vielschichtig unser aller Lieblingsmusik inzwischen
geworden ist.
Phil
Punkte: 8.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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JOB FOR A COWBOY - Genesis
Metal Blade/Musikvertrieb
Vielen (inklusive mir selbst) erschienen in naher
Vergangenheit massenweise Fragezeichen vor dem inneren
Auge beim Vernehmen des Namens dieser Band. Tatsächlich
hat die Schose mit Stoner-Rock oder Punk nichts zu tun,
wir reden dabei von Death Metal der modernen und
intensiveren Sorte. Neben wüstem Geprügel versüssen
deutlich hervortretende Leads die Musik, was den sehr,
sehr dichten Strukturen der Songs zugute kommt. Der
„Gesang“ funktioniert leider einmal mehr nur digital –
das heisst, entweder Krümelmonster oder krächzende
Nebelkrähe. Wobei das Textverständnis bis auf die
üblichen Fragmente weitestgehend auf der Strecke bleibt.
Gute Songs haben die Jungs trotzdem in Petto, besonders
das mit knapp über vier Minuten vergleichsweise lange „Altered
From Catechization“ überzeugt mit Mörder-Chorus und
coolem Solo, um in einen atmosphärischen Synthie-Track
zu münden („Upheaval“), der wirklich toll mit der sonst
vorherrschenden Dauer-Attacke kontrastiert. „Martyrdom
Unsealed“ ist ein weiterer toller DM-Song, dessen eher
simple Struktur dem Hörer entgegen kommt und einen guten
Spannungsaufbau besitzt. Das Album scheint hinsichtlich
der Struktur dreigeteilt: Nach drei Songs folgt ein
ruhiger Übergang, dasselbe nach sechs. Letzterer führt
in das langsame, fast doomige „The Divine Falsehood“ ,
welches mein persönlicher Favorit auf dieser Platte ist
und ein episches Element in den Sound von JAC bringt.
Langsames, konsequent auf Vierteldownbeats gespieltes
Riffing mit etwas entspannterem und (dadurch?) um
Klassen besserem Growling wird hier gelungen umgesetzt.
Gleich darauf folgt mit dem tonnenschweren „Coalescing
Prophecy“ der zweite langsamere Song (bis auf das letzte
Drittel), der ebenfalls gelungen ist. Es scheint, als
wäre die Anordnung der Nummern auf dem Album eine Frage
des Metronomklickens – ich empfehle auf alle Fälle, zum
Reinhören die Platte vom Ende her anzugehen.
Abschliessend ist zu sagen, dass weniger einmal mehr
(noch) mehr gewesen wäre. Etwas weniger überfrachtet,
etwas mehr Platz für die einzelnen Spuren hätte den
Songs deutlich mehr Klasse gebracht. So bleibt ein
technisch beeindruckendes, gut produziertes Prügel-Album
mit einem gewissen Hype-Bonus, aber mit teilweise wenig
Wiedererkennungswert und Belang.
Phil
Punkte: 8.1 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NOCTURNAL RITES - The 8th Sin
Century Media/EMI
Habgier, Völlerei, Eifersucht, Hochmut, Eitelkeit,
Wollust, Hass und die neue Nocturnal Rites-Scheibe? Naja,
so weit würde ich nun auch nicht gehen. Denn
weltbewegend ist die mittlerweile schon achte
Veröffentlichung der schwedischen Spassmacher nie und
nimmer. Das habt ihr bei dem skandinavischen Fünfer aber
auch nicht erwartet, oder? Zwar lässt man mit
dominanteren, ab und zu auf modern getrimmten
Keyboard-Klängen ("Never Again", "Not The Only", "Strong
Enough") und ab und an wird auch schon mal etwas
deftiger losgebrettert, wie das spritzig aggressive "Not
Like You" belegt, frische Klänge einfliessen. Der
Schwerpunkt liegt auf "The 8th Sin" jedoch immer noch
da, wo er bei NR immer war und auch bleiben wird,
beziehungsweise muss, nämlich auf eingängigem, von
End-80er Hard Rock (hört Euch nur mal die Gitarren-Soli
an) inspiriertem Melodic Metal, der süffig ins Ohr geht
und immer wieder mit der typisch skandinavischen
Melancholie-Note geschwängert wird. Nicht viel Neues
also aus dem Hause der bekanntlich formidablen
Live-Band. Konzerttechnisch wird dann auch das Gros der
neuen (bis auf die kitschige Ballade "Me") im Mid-Tempo
gehaltenen Songs mit mitgröhlkompatiblen Refrains
funktionieren, wobei der eine oder andere, schnellere
Kracher der Scheibe in Sachen Abwechslung mehr als gut
zu Gesicht gestanden wäre. Dass das Ganze dabei akut
nach Masterplan klingt, wie auch schon die letzte
Scheibe "Grand Illusion", nimmt dem Ganzen zwar die
Eigenständigkeit, tut dem Hörgenuss aber wirklich keinen
Abbruch, nicht zuletzt wegen der charismatischen Stimme
Jonny Lindqvist's (der wie eh und je der kleine Bruder
Jorn Landes zu sein scheint) und der druckvollen
Produktion. Also ein sicherer Kauf von Fans der schon
genannten Masterplan, von Thunderstone, Brainstorm und
Konsorten. Die Scheibe jedoch nicht zu besitzen, ist
jedoch auch keine metallische Sünde, denn wie so oft
fehlt bei den fünf Nordmännern der lang ersehnte
Wahnsinns-Track. Solide, spassig, Nocturnal Rites halt.
Kissi
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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RAINTIME - Flies & Lies
LifeForce Records
Das nenne ich eine Weiterentwicklung! Als reine Prog
Metal Band 1999 gegründet, haben sich die Italiener
Raintime anno 2007 meilenweit von ihren Wurzeln entfernt
und dies im positivsten aller Sinne. Mit "Flies & Lies"
präsentiert sich das Sextett um Stimmgewalt Claudio
Coassin nach ihrem 2005 eingedudelten Debüt "Tales From
Sadness" energischer, dynamischer und vor allem härter
denn je. Melodischer Death Metal der Marke Soilwork hat
nämlich die Überhand ergriffen und duelliert sich nun
mit eingängigen Melodic Metal Melodien, stetig begleitet
von an Children Of Bodom erinnernden Keyboard-Läufen. An
Tompa Lindberg (Ex-At the Gates, Ex-Nightrage) erinnert
dabei Coassins Gekeife in den Strophen, aggressiv und
kompromisslos, während er in den Refrain den Melodiösen
auspackt und eingängige Linien trällert. So gestalten
sich abwechslungsreiche Nummern wie der eröffnende
Titeltrack, "Apeiron", das behäbige "The Black Well"
oder das mit einem Bombast-Chor-Refrain (knapp am Kitsch
vorbei) ausgestattete "Another Transition" zu wahren
Melo Death Stimmungsbringern, während das rockige
"Rolling Chances" genauso abgeht, wie das stampfende "Tears
Of Sorrow" oder das dramatisch mit Mandolinen beginnende
"Matrioska". Neben dem, bis auf seinen zu sehr an
typischen US-Metalcore angelehnten Refrain,
überzeugenden "Rainbringer" ist dann schliesslich nur
die platte, typische Melodic Metal Semiballade "Finally
Me", welche absackt, denn das tanzbare Michael Jackson
Cover "Beat It" amüsiert reichlich, Dance Metal wäre
wohl die richtige Bezeichnung dafür. Minimiert man den
Pathos-Effekt der Refrains noch ein wenig, dann könnten
Raintime das nächste grosse Ding aus dem Stiefelland
sein. Benissimo!
Kissi
Punkte: 7.9 von 10
Hier
bestellen für 29.90 SFr.
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SONATA ARCTICA - Unia
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Die finnischen Bombast-Metaller zählen inzwischen
klar zur Créme de la Créme der Szene und haben sich
ihren Platz im Metal-Himmel mit Sicherheit jetzt schon
gesichert. Zu verdanken haben sie das in erster Linie
ihren (bisher) guten Alben und der unbestrittenen
Charakter-Stimme von Sänger Tony Kakko. Dabei ist es
nicht verwunderlich, dass man auch im fernen Japan sehr
erfolgreich ist, da dieser Stil dort immer noch gross
angesagt ist. Die Hürde für "Unia" liegt nach dem
letzten Top-Album "Reckoning Night" von 2004 somit
entsprechend hoch. Was gleich nach dem ersten Durchlauf
auffällt, ist das insgesamt deutlich gesenkte Tempo der
Songs. Da muss also was in den Köpfen der Musiker beim
Songwriting geschehen sein, denn Sonata Arctica standen
ja eigentlich stets für überwiegend pfeilschnellen
Melodic Bombast Metal. Das hat sich nun offenbar
geändert, wie man beim Opener "In Black And White"
unschwer hören kann. Der erste Durchlauf der ganzen
Scheibe hinterlässt gar mehrere Fragezeichen, denn es
bleibt wirklich kaum was hängen, wenn man gewohnte
Trademarks sucht. Das heisst nun nicht, dass "Unia" ein
Griff ins Klo geworden ist, denn die Melodien sind da
und die Produktion knallt vom Feinsten. Wiederholte
Umläufe fördern gar laufend neue Details zu Tage, aber
an den neuen Midtempo-Style muss man sich erst mal
gewöhnen oder eben nicht. Trotz der eben erwähnten
catchy Melodien, macht sich diesmal etwas
songwriterisches Mittelmass breit. Sehr gelungen ist
dafür der wunderbare Song "Under Your Tree", den man
filmtechnisch für jede Verabschiedungsszene mit
wässerigen Augen verwenden könnte. Ganz ohne Double Bass
Drum kommt "Unia" dann doch nicht aus, wie man unter
anderem bei "The Vice" oder auch "The Harvest"
feststellt. Sonata Arctica betreten diesmal mit "Unia"
musikalisches Neuland in eigener Sache und es wir sich
nun zeigen, wie die Fans das neue Werk aufnehmen werden.
Ich selber bin etwas gespalten, wenn es um eine reine
Schwarz/Weiss Bewertung geht. Gut möglich, dass die
Rechnung dennoch aufgeht, aber ich hege da so meine
Zweifel!
Rockslave
Punkte: 7.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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E-LANE – Encircled
Eigenvertrieb
Nachdem E-Lane mit der EP „Awake Your Senses“ vor zwei
Jahren ein erstes Mal von sich hören liessen, lassen die
Germanen nun mit „Encircled“ wiederum eine EP auf die
Kinder der Nacht los. Drei neue Songs werden angeboten,
die sich in Gewande des Dark Nu Metal präsentieren. Nun
zugegeben, bis anhin war mir diese Rock-/Metalunterart
nicht geläufig, aber dennoch trifft sie auf den Sound
von E-Lane vorzüglich zu. So eröffnet „Until I“ den
Hörgenuss, welcher sofort eine leicht düstertraurige
Atmosphäre aufbauen vermag und sich per Midtempo und
eingängigem Refrain direkt ins Gehirn krallt. Auffallend
dabei die kräftige Stimme von Sängerin Sarah, welche
durchaus als „Rockröhre“ bezeichnet werden darf und eine
wahre Wohltat, ja wenn nicht Erlösung von all den
piepsenden „Blubb“ Frontdamen der Zunft symbolisiert. So
richtig Gas geben E-Lane dann aber mit „About Control“,
welches durch den angezogenen Härtegrad abrockt wie Sau
und sogleich in die Beine fährt. Auch folgendes „Encircled“
schlägt in diese Kerbe, welches die düstere
Grundstimmung mit treibenden Riffs kombiniert und durch
den kraftvollen Gesang getragen wird. Nach den drei
Songs ist man so richtig heiss auf mehr, doch wie
erwähnt, handelt es sich um eine EP, welche folgend noch
einige E-Lane Songs enthält, die durch diverse Künstler
elektronisiert wurden. Auch wenn ich persönlich wenig
mit solchen Remix Projekten anfangen kann, sind die
Songs interessant anzuhören und für
Industrial-Elektronikseelen durchaus hörenswert. Als
sehr positiv erachte ich, dass E-Lane nicht versuchen,
als eine der unzähligen Gothiczombie-Combos, oder als
Klon von Guano Apes oder Die Happy ihr Glück zu finden,
sondern nach vorne rocken, mit einer gesunden Portion
und guter Mischung an Melodie, Härte und Dunkelheit. Mit
„Encircled“ bieten E-Lane einen stimmungsvollen Einblick
in ihr Schaffen und es bleibt nur zu hoffen, dass wir
baldmöglichst ein ausgewachsenes Album konsumieren
dürfen.
R.K.
Punkte: keine Wertung
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DESTINATION'S CALLING - Invisible
Walls
Eigenvertrieb
Das nenne ich noch Engagement für die eigene Sache!
Trotz fehlendem Plattenlabel und erst kurzer
Bandgeschichte (Destination's Calling existieren erst
seit 1999) lassen sich die vier Süddeutschen nicht
lumpen und fahren mit ihrer ersten offiziellen, noch in
Eigenregie herausgegebenen Scheibe „Invisible Walls“
(nach dem 2001 veröffentlichten Demo „Mastery Of Light“)
ganz schweres Geschütz auf: Neben dem Verpflichten von
Carl-André Beckston (arbeitete schon für Edguy oder
Michael Kiske) für das Artwork, ist es vor allem der Job
von Tonexperte Andy Horn (u.a. Edenbridge, Majesty & Bob
Rock), welcher die Scheibe unglaublich professionell
daherkommen lässt, da „Invisible Walls“ durch einen
druckvollen und klaren Sound glänzt. Doch nicht nur dem
Drumherum, sondern auch dem Kern der Sache, dem
Songwritting hat sich das Quartett gewissenhaft
angenommen. Ergo knallt man uns zehn souveräne Melodic
Metal Tracks in die Gehörgänge, die es locker mit
unzähligen, bei Labels beheimateten Combos aufnehmen
können. Dabei ist es vor allem anderen die doppelte
Gitarrenarbeit Markus Göllers und Christian Grätners,
welche zu jedem Zeitpunkt zu überzeugen weiss und meist
mit einem gewissen Blind Guardian-Flair daherkommt (Das
Lick im Up-Tempo-Böller „Sinthetic“ könnte nun wirklich
von den Krefeldern stammen). Durchgehend präsent ist
dabei auch ein Hauch von Melancholie, sei es in den
rifflastigen „Trapped In Silence“ (ganz stark!) oder „Sentenced“,
dem schleppenden „Bleeding Again“ oder der typischen
Akustik-Ballade „Disconnected“. Partystimmung kommt bei
den Jungs von Destination's Calling nie auf, dafür aber
auch nie Kitsch oder Pathos, wie sonst bei so manchen
Genre-Genossen. Einzig bei der selbstbenannten Bandhymne
„Destination's Calling“ lädt man zur Melo-Speed-Feier im
Stile HammerFall's oder Helloween's ein, was dem Vierer
jedoch nicht im Geringsten schlecht zu Gesichte steht.
Um dann noch den Meckerteil abzudecken, sei ergänzend
etwas zum Gesang erwähnt: Trotz dem makellosen
Intonieren wirkt das Stimmorgan Christian Grätner's
irgendwie zu blass und so lassen einige Refrains nur
erahnen, wie mitreissend sie wirken mögen, würden sie
von einem charismatischeren Organ zum Besten gegeben.
Leider lässt sich schliesslich auch die Frage, was denn
Destination's Calling von den zig anderen Melo Bands
abhebt, bloss mit Schulterzucken beantworten, was den
Jungs hoffentlich eines Tages nicht mal zum Verhängnis
wird. Mit einem Überhit wäre dieser Situation
abzuhelfen, doch das muss die Truppe erst noch
schreiben!
Kissi
Punkte: 7.8 von 10
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MZ - Nostalgie Heroes
Manitou Music/Non
Stop Music
Was einem auffällt bei den Franzosen, die hier
übrigens schon ihr viertes Album veröffentlichen, ist
die Ähnlichkeit zu Yngwie Malmsteen. Und zwar findet man
bei MZ viele klassische Elemente und musikalische
Spielereien, besonders auf der Gitarre und auch Sänger
Jean Jaques Fanciulotti würde sich bestens in das
Gesangs Karrusell des Schweden einfügen. Die Franzosen
bezeichnen ihren Sound selbst als Orchestral Metal und
das dürfte es eigentlich recht gut treffen. Man findet
hier wirklich jede Menge Keyboard und Gitarren
Variationen, lässt aber dem Sänger doch noch genügend
Freiraum, wie das Malmsteen zum Teil ja weniger tat oder
tut. Jean Jaques' Gesangslinien sind zum grössten Teil
wirklich gut und harmonieren mit den übrigen
Instrumenten. Und gerade Tracks wie "Last Of A Long
Line" oder auch "Fleeting Angel" weisen doch echte
Schweden Schlagseite auf, aber immer noch mit genügend
Eigenständigkeit, um nicht als Klon abgetan zu werden.
Ganz geil finde ich "Polytheist", denn der vom Bass
dominierte Instrumental Song fällt total aus dem Rahmen
und die von den Keys unterstützten Bassläufe sind
unheimlich geil. Im Ganzen ist "Nostalgie Heroes" ein
lebendiges, positives Album geworden, in das sich der
Melodic Metal Liebhaber ruhig mal reinhören sollte.
Crazy Beat
Punkte: 7.7 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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THE HORRORS – Strange House
Polydor Records/Universal Music
Der erste Song „Jack The Ripper“ macht Lust auf
mehr; leider findet man dann heraus, dass er ein Cover
aus dem Jahre 1963 ist. Der Künstler dazu heisst
Screaming Lord Sutch und seine Lebensgeschichte ist
reichlich von Tragikomik geprägt. Selber geprägt hat er
die Szene der Schockrockers, wenn die auch erst mit dem
nicht tot zu kriegenden Flaggschiff Alice Cooper
wirklich Schlagzeilen machte. Vor 8 Jahren dann der
Suizid. Nun lebt sein Erbe auf dem vorliegenden Output
der Horrors weiter. „Psychotic sounds for freaks and
weirdos“, das ist ihre eigene Beschreibung ihrer Musik.
Die triffts wahrscheinlich ziemlich auf den Punkt.
Obwohl man nicht unbedingt eigenartig oder ein Spinner
sein muss, um was mit dem Garagen-Punkrock anfangen zu
können. Auf der Homepage-Bio steht was von wegen „die
vielleicht aufregendste Band seit den Sex Pistols“, aber
wir wollen mal nicht übertreiben. Die fünf Briten wirken
etwas steif auf dem Foto, wo sie auf einem Sofa unter
dem Schädel eines Wildschweins posieren. Anders im Video
zu „Sheena Is A Parasite“ (Hallo Ramones), das ebenso
kurz wie gut gemacht ist. Die 10 eigenen Songs erinnern
teilweise an Wednesday 13, irgendwo hat auch die
Schweden-Retrorock-Welle ihre Spuren hinterlassen und
das alles mit dem unverwechselbaren britischen Akzent.
Speziell aber deswegen nicht schlecht. Möglicherweise
auch was für Goths ohne Scheuklappen; nur tanzen zu der
Mucke würd' ich nicht empfehlen. Bei dem Gedanken kommt
mir Rammsteins Keyboarder Flake in den Sinn, das
Tanzbein würde also eher nervös und ungelenk als graziös
geschwungen werden. Alles in allem kann man hier ruhig
mal ein Ohr riskieren, vor allem wenn einem wieder
einmal der Mainstream-Overkill bis unter die Nase steht.
Leandra
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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AMARTIA - Marionette
Manitou Music/Non
Stop Music
Die Franzosen, deren Album
"Marionette" bereits im April veröffentlicht wurde,
zaubern hier ein tolles und sehr abwechslungsreiches
Werk zusammen. Die deutsche Sängerin Britta Herzog kommt
sehr gut rüber mit ihrer variablen Stimme und untermalt
hervorragend die neun wirklich interessanten Songs. Der
etwas melancholische Opener "Ignorance" mit der schweren
Gitarre und der coolen Gesangsmelodie überzeugt genau
so, wie das nach Arena klingende "Suprends moi", das
übrigens in französisch gesungen wird. Amartia schaffen
es, Stile wie experimentellen Rock mit Prog Rock,
atmosphärischen Metal und auch leichte Pop/Rock Anleihen
geschickt zu paaren, ohne kitschig oder billig zu
wirken. Ganz speziell ist auch das in
deutsch/französisch vorgetragene "Revolution der
Marionette", das durch Klavier besticht, akustische
Gitarren und eine ansprechende mehrstimmige
Gesangs-Melodie. Auch die schöne Piano Ballade "Lost"
gefällt sehr gut und Britta kann hier ihre volle
Gesangsbreite entfalten. Ich finde "Marionette" ein
wirklich gutes Album, das mit vielen Feinheiten gespickt
ist, die es zu entdecken gibt. Zum Schluss gibt's noch
einen Multimedia-Track, wo man die Band im Studio und
noch kurz live beobachten kann.
Crazy Beat
Punkte: 7.6 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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KARRAS – The Bright Side Of Death
Maintain Records
Thrashigen Death Metal gibt es bei den deutschen
Karras zu hören. Das Quartett prügelt relativ
geradlinige, basslastig produzierte Songs, die neben dem
die ganze Palette abdeckenden Gegrunze/Gekeife von
Fronter Devrim durch zwar unspektakuläres, aber
grundsolides Riffing und einige nette Breaks von
Gitarristin Ela, Bassistin Corinna und Drumtier Sabine
auffallen. Deutlich Überdurchschnittliches gibt es nach
drei Songs und einem kurzen, orientalisch angehauchten
Instrumental („Alamut“) in songschreiberischer Hinsicht
zu verzeichnen: „My Sorrow“ überzeugt durch souveränes
Wechselspiel zwischen Instrumenten und Growls und bleibt
schnell im Ohr hängen. Melodie gibt es, nicht zuletzt
durch den Umstand, dass nur eine Gitarre zum Bandgefüge
gehört, wenig. Ein Lead bei „In Justice System“, ein
weiteres beim Midtempo-Mahler Utopia, ein Outro, ein
(schönes) Gitarrensolo bei „The New Doctrine“... -
Freunde der harmonischen Exzesse werden hier sicher
nicht fündig. Gut gefallen mir die Pantera mässigen
Rhytmik-Spielereien, die häufig eingesetzt werden und
durchs Band gut funktionieren – wenn diese Band das live
in dieser Präzision bringt, muss ein Gig sehenswert
sein. Die Musik von Karras ist schnörkellos, von
Unisono-Riffing geprägt und hochenergetisch – aber als
Album gut aufgelegt, da die Spielzeit der Tracks (im
Schnitt circa drei Minuten) und des Albums (etwas mehr
als eine halbe Stunde, mit fünfzehn Minuten Hidden-Track
Stille) sich sinnvollerweise in Grenzen hält. Der
spürbare Enthusiasmus der Vier macht die Sache live
bestimmt hörenswert, als Scheibe etwas für den
gepflegten Wohnzimmer-mosh – auf der bandeigenen Website
www.karrasmusic.com können Interessierte ein Ohr wagen,
Polarisierung ist bei dieser Art Musik ja bekanntlich
Programm. Artwork und Aufmachung der Scheibe sind
gelungen und bestätigen den professionellen Eindruck,
den Karras hinterlassen.
Phil
Punkte: 7.6 von 10
Hier bestellen für
19.90 SFr.
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DEVILDRIVER - The Last Kind Words
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Als Devildriver 2005 nach dem vielerseits
belächelten gleichnamigen Debüt den Longplayer «The Fury
Of Our Makers Hands» auf den Markt warfen, war das für
viele Metalheads eine unerwartete Überraschung. Nicht
nur konnten sie durch die dazugewonnene Härte eine Menge
Zweifler ungespitzt in den Boden rammen und aufgrund der
anschliessenden Live-Shows restlos überzeugen. «The Fury
Of Our Makers Hand» trotze auch der Erfolgswelle und die
Songs bewiesen zuweilen eine enorm dauerhafte Substanz.
Um's gleich vorneweg zu nehmen: Ob «The Last Kind Words»
an den Erfolg anzuschliessen vermag, lässt sich
ernsthaft bezweifeln. Das Songwriting ist
unangenehmerweise wieder etwas simpler gehalten, die
Songs verlieren dadurch leider an Identität. Keine
Frage, Devildriver knallen auch anno 2007 ziemlich
eigenständig um die Ohren, vor allem der Opener «Not All
Who Wander Are Lost», das nachfolgende «Clouds Over
California» und «Head On To Heartache (Let Them Rot)»
stärken das Rückgrat von «The Last Kind Words» ungemein.
Blöderweise bilden nur diese drei Songs die Eckpfeiler,
sämtliche weiteren Tracks dümpeln eher in der
Schnittmenge herum, als dass sie mit eigenständigen
Variationen überraschen könnten. Für einige mag dies
völlig ausreichen, und zweifelsohne werden diese elf
Songs live auch prima funktionieren - mich persönlich
schmerzt aber der reduzierte Dynamik-Umfang schon ein
bisschen. Dez Fafara und Co. liefern mit «The Last Kind
Words» erneut ein druckvolles und solides Album ab, aber
wer nach «The Fury Of Our Makers Hand» ähnlich
progressive Songs erwartet hat, wird hier nicht fündig
werden.
El Muerte
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THUNDERBOLT - Apocalyptical Doom
Agonia Records/Non
Stop Music
Ja, der Bandname ist nicht einzigartig, doch geht es
hier nicht um die Powermetalband, sondern um einen
polnischen Export aus dem finstersten Winkel der
Autoersatzteilhändler. Auch wenn der Albumtitel
vielleicht etwas in die falsche Richtung zeigt, wird bei
Songtiteln wie: "Occult Gateway of Hell" (Die Jungs
haben wohl mal am Flughafen Kloten eingecheckt), "The
Inner Beast" oder "Scumslaughter" sehr schnell klar,
dass der Teufel seine Krallen mit im Spiel hat. Im Jahre
1993 des Herrn gegründet, liegt nun mit "Apocalyptical
Doom" das vierte,vollwertige Album der bösen Schergen
auf dem Plattenteller, deren Black Metal Ergüsse mir zum
ersten Male durch die Adern peitschen. Innovation?
Definitiv NEIN, dafür ein fetter Broken Black Metal von
der "echten" Spielart, welcher gerne mal an norwegische
Pioniere erinnert. Nur schon die Künstlernamen der
Akteure: "Necrosodom, Paimon, Stormblast und
Triumphator", sollten jedem Schrummelanhänger eine Träne
der Wehmut an alte Tage entlocken (die intellektuelle
Frage: "Können Black Metal Fans weinen?", lassen wir mal
aussen vor.) und auch die Tatsache, dass so ein roher
wütender Black Metal Release keinen Jungbrunnen an
Abwechslung bereit stellt, ist keine sonderliche
Überraschung. Doch Apocalyptical Doom weiss durchaus
eine Eiszeit Atmsphäre zu erschaffen und die Herren
beherrschen zweifelsohne ihre Handwerkzeuge. Die
Kompositionen sind sehr durchdacht und weisen durch
Tempowechsel (auch wenn Väterchen Blast dominiert) und
klirrenden Melodien den Verdacht auf Chaos-Geschreddere
von sich. Die meisten Songs sprengen die 5-Minuten
Grenze, sind sehr stimmungsvoll und beherbergen von
Raserei über Midtempo eine sehr düstere Grundstimmung.
Eine gute, bodenständige wenn nicht einzigartige
Scheibe, die durchaus als Kraftfutter für die höllische
Zunft deklariert werden kann und zu einer lodernden
Kirche eine würdige Begleit-Akustik abgibt.
R.K.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HORN - Die Kraft der Szenarien
Einheit Produktionen/Non
Stop Music
Die Stimme der Natur, das Flüstern des Windes, das
Lachen der Sonne, das Weinen des Regens, des Wassers und
auch das Gebrüll des Sturms... - Wer diese Elemente in
Musik verpackt und perfekt in Szene setzt, der wird von
mir ewig geehrt werden. Ein Einmann-Projekt aus dem
deutschen Paderborn hat genau dieses Phänomen zu
erreichen versucht. Nerrath, der hinter Horn steckt ist
ohne Frage ein absolutes Multitalent. Er singt, spielt
Gitarre, Drums und alles was dazu gehört selber und hat
mit "Die Kraft der Szenarien" bereits erstaunlich viel
erreicht. Das Ziel, die Natur zu vertonen und dabei auch
noch eine gute Figur zu machen, ist keine leichte Sache,
aber insgesamt kann der Deutsche auf seinem Werk
aufbauen. Im Grunde genommen spielt Nerrath nichts
Anderes, als atmosphärischen Black Metal mit vielen
Emotionen und der entsprechenden Melancholie. Die langen
Stücke können einen in die Natur leiten, aber sie
reissen einen nicht mit. Sanftmütig, aber trotzdem
brachial geht Nerrath bei Horn zu Werke, er zeigt Sturm
und Sonnenschein wunderbar auf, wobei öfters auch ein
wenig Kitsch die Songs erdrückt. Auch die Growls von
Nerrath lassen zu wünschen übrig und schmälern das
Gesamtwerk. Wäre "Die Kraft der Szenarien" komplett
instrumental, dann hätte man noch eine höhere Note
erwarten können. Aber so bleibt das zweite Album von
Horn, beziehungsweise Nerrath ein passabler Versuch, mit
intensivem, atmosphärischem Black Metal die Stimme der
Natur wiederzugeben.
Yannick S.
Punkte: 7.5 von 10 Hier bestellen für 27.90 SFr.
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INSANIA - Agony, Gift Of Life
Black Lodge/Non
Stop Music
Etwas kitschiger Melodic
Speed Metal mit reichlich Pathos gehört bekanntlich zu
Italien, wie Spaghetti oder Pizza. Doch wie die beiden
gerade genannten Italo-Fressalien, scheint auch der im
Stiefelland heimische Up-Tempo Bombast mit
Wohlfühlfaktor zum Exportschlager zu avancieren, wie
sonst lässt sich das Phänomen Insania erklären? Denn die
sechs Herren, deren Sound sich nach erstem Hören stark
an Rhapsody Of Fire und Konsorten anlehnt, stammt aus
keinem anderen Land als aus dem nordischen Schweden.
Dabei verarbeitet das Sextett beileibe nicht nur Luca
Turilli & Co, sondern bedient sich auch gerne mal bei
den Erfindern dieser Spielart, nämlich Helloween ("Facing
My Destiny", "Fight For Life"). Raketenschnelles
Gitarrenschrubben, Dauerdoublebass-Geballer und
hochlagiger Gesang, dies sind also die allgegenwärtigen
Trademarks Insania's, welche mit "Agony, Gift Of Life"
schon ihren vierten Silberling am Start haben. Dabei
lassen Insania zwei Aspekte ihres Sounds immerhin
teilweise von anderen Combos dieses überbevölkerten und
meist eintönig klingenden Genres abgrenzen: Auf der
einen Seite wäre da mal der unglaublich variable Gesang
von Fronter Ole Halén, der mal nach Rhapsody's Fabio
Lione ("To Live Another Day"), in der kitschigen Ballade
"One Day" à la The Darkness quietscht und beim furiosen
"Valley Of Sunlight", inklusive Schunkel-Refrain King
Diamond-artige Kreischlaute von sich gibt, ab und an
aber auch in tieferen Lagen ("Times Of Glory") zu
verzücken weiss. Für Punkt 2 auf der
Individualitäts-Skala zeichnet sich Tastenmann Dimitri
Keiski verantwortlich, der neben typischen
Bombast-Teppichen und Speed-Geklimper gelungen einen auf
Jon Lord macht, also reichlich Hammond Orgel-Soli
abliefert, was dem Ganzen einen spannend speziellen
Touch verleiht. Somit sind Insania also eine der wenigen
Vertreter des Melo Speed Metal Bereiches, welche es
fertig bringen, ihren Sound mit einer ganz eigenen Note
anzureichern, wobei alle Kitsch- und Bombast-Hasser an
dieser Stelle gewarnt seien, denn trotz frischer Ideen
und hübschen Songs ist "Agony, Gift Of Life" ein Album
voller Dramatik, Theatralik und Pathos, das jedem
Helloween, Rhapsody und Freedom Call Fan munden sollte.
Kissi
Punkte: 7.4 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB - Baby 81
Island Records/Universal Music
Anscheinend sind die schwarzen Rebellen von der
amerikanischen Westküste kein unbeschriebenes Blatt. Man
hat es als Trio seit der Gründung anno 1998 schon zu
vier Veröffentlichungen gebracht. Der Vorgänger der
neuen Scheibe hat sich bei den Fans unbeliebt gemacht
(zu soft), also nichts wie "zurück zu den Wurzeln"
dachten sich wohl die Amis und liessen die
Akustik-Gitarre im Schrank und stöpselten dafür wieder
die geliebte Strom-Gitarre an den Verstärker, um damit
wieder richtiggehend abzurocken. Die 13 Songs die auf
der CD sind, sprechen eigentlich auch keine Metaller an,
denn der Motorrad Club spielt einen Mix aus Postpunk und
Rock'n'Roll auf "Baby 81", so der Titel, genannt nach
einem Kind, um das sich neun Mütter nach dem Tsunami
stritten. Ich habe mich intensiv mit diesem Werk befasst
und bin zu dem Schluss gekommen, dass sich diese Scheibe
eigentlich recht angenehm hören lässt. Mal rockt es
gewaltig, um dann in einem längeren atmosphärischen
Soundteppich auszuklingen. So in etwa kann man die Mucke
von den Rebellen auch beschreiben. Diese Scheibe ist für
Metaller geeignet, die sich zwischendurch von den harten
Klängen erholen wollen, um sich eben auch einem
breiteren musikalischen Horizont zuzuwenden. Nicht
schlecht!
Daniel J.
Punkte: 7.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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INFERNAL WAR - Redesekration
Agonia Records/Non
Stop Music
Der Introtext auf der
Homepage zeigt die Marschrichtung deutlich auf. "Infernal
War is the audial essence of pure inhuman terror, a
soundtrack to genocide. The Band stands for the
extermination of weak and ignorant human masses, being
neither a political band nor a NSBM band. Infernal War
supports wars, genocides, murders, and the total death
of this beautiful modern World..., hail Satan". Die
Texte sind brutal, tod-, kriegs- und Satan
verherrlichend. Häufig beziehen sie sich auf den 2.
Weltkrieg. Das zeigen Titel wie: "Spill The Dirty Blood
Of Jesus", "Radical (Kill The Peace)" oder "Death's
Evangelist". Das musikalische Werk hat sicher seine
Berechtigung. Es ist roher, todbringender Black Metal,
der sich aller Klischees dieser Richtung bedient.
Infernal War sind eine Underground Black Metal Band, die
ihre dunkle Maschinerie auf hohem Niveau donnern lässt.
Der Gesang und die Growls sind sehr hart und
hasserfüllt. Bass und Gitarren spielen gute Riffs und
Läufe, ergänzen aber damit den Gesang gut. Bei den Drums
fehlt mir allerdings die gewisse Power. Stormblast (Drums)
drischt sehr schnell auf seine Felle ein, erzeugt dabei
zu wenig Kraft. Der Tonträger wurde von Infernal War in
Eigenregie im eigenen Infernal Studio zusammengezimmert.
Die Qualität ist super und auch das Booklet ist
themenbezogen und ansprechend dunkel gehalten. Ich kann
mir gut vorstellen, dass die Band bei ihren spärlichen
Live-Gigs richtig killt. Am Anfang ihrer 10-jährigen
Bandgeschichte nannten sie sich noch Infernal SS. Mit
dem Namen lassen die Herren ihre Gesinnung deutlich zu
Vorschein kommen. Sie bestreiten zwar, dass sie eine
NSBM Band sind, aber die Lyrics und Interviews sprechen
teilweise eine etwas andere Sprache. Dazu kommt, dass
die Mitglieder nebenher in anderen klar rechten Bands
wie Honor und Warhead spielen. Die Musik und die CD als
solches ist auf jeden Fall guter solider Black Metal.
Mit der Gesinnung der Band sollte aber vorsichtig
umgegangen werden!
André
Punkte: 7.0 von 10 Hier bestellen für
19.90 SFr.
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DUSK - Pray For Death
Northern Silence/Non
Stop Music
Die ungarischen Black Metal
Götter Dusk sind zurück mit ihrem 5. Album und keiner
hat es gemerkt. "True Carpathian Black Metal" wartet auf
uns und zwar von der ganz kalten Sorte. Bereits das
Cover wirkt kühl und das Intro lässt einem erst recht
das Blut in den Adern gefrieren. Die Songs von Dusk
wirken ziemlich monoton, was aber eine gewaltige Breite
auslöst und den Hörer ermüdet, aber nicht langweilt. Die
Stimme von Shadow ist unglaublich böse, man nimmt ihm
sein teuflisches Gerede sogar ab und kann dem beinahe
dramatischen Gewimmer nicht widerstehen. Drummer Gelal
ist nicht besonders vielseitig, was aber auch nicht
erwartet wird, denn die Hauptaufgabe übernimmt die
Lead-Gitarre, die relativ eintönig durch die Songs
wandert. Zugegeben sind Dusk über eine Zeit von 20
Minuten sehr unterhaltsam, aber nach dieser kurzen Zeit,
wird der ungarische Schwarzmetall zu monoton und ist nur
eingefleischten Black Metal Fans zu empfehlen. Aus
meiner Sicht überzeugen Dusk und können trotz Monotonie
auf ganzer Ebene eine schier unglaubliche Dichte an
Traurigkeit und Emotion mitbringen. Für Fans des
typischen kalten Black Metalls ein wahrer
Freudenschmaus, und für alle anderen heisst es wohl
Hände weg.
Yannick S.
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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MELTDOWN – Demoliton & Demo
Dead Serious Recordings
Vier Typen aus New England haben sich aufgemacht,
die Zerstörung zu propagieren – immerhin heisst ihr
Album „Demolition“. Der Zusatz „& Demo“ kommt daher,
dass man nach dem guten Absatz eines Demos schnell ein
Album aufnehmen musste und dann der Einfachheit halber
nochmal die Songs des Demos darauf gepresst hat.
Meltdown schlagen in die Kerbe des Old School HC, New
Yorker Art, um genau zu sein. Es gibt weder melodische
Parts, noch weinerlichen Gesang; Metalcore ist in New
England entweder noch nicht bekannt oder dann haben sich
die Jungs ganz bewusst gegen den Trend entschieden. 10%
Gesellschaftskritik und 10% andere Einflüsse, wie z. B.
alte Bay Area Thrasher, der Rest ist Aggression.
Trotzdem ist das Material von „Demolition & Demo“ leicht
verträglich und bringt live sicher Party-Stimmung. Der
Übergang zwischen den Album-Songs und den Demo-Songs
wird durch eine ca. 5-minütige Pause angezeigt, die mit
Monologen von Sänger Pauly beendet wird. Der Song „Bad
Blood“ ist in beiden Teilen des Albums enthalten; beim
Demo-Part ist er zwar vier Sekunden kürzer, aber das tut
seiner Qualität keinen Abbruch. Ansonsten ist der
Album-Teil merklich besser ausgefallen, aber Demos
hatten ja noch selten einen guten Ruf. Abschliessend
lässt sich sagen: Wem die Cro-Mags gefallen, der kann
auch mit Meltdown was anfangen.
Leandra
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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KAMELOT – Ghost Opera
Steamhammer/Phonag
Kamelot erschweren mir das Leben mit ihrem neusten
Output wesentlich. Denn was darauf geboten wird, ist
weder richtig gut noch annähernd schlecht. Zum einen ist
die Ohrwurmquälität der elf Songs mit vier Nummern
ziemlich mager, zum anderen haben die Jungs um Gitarrist
Thomas Youngblood und Sänger Kahn mit dem Vorgänger „The
Black Halo“ ein Scheibchen in der Hinterhand, das nur
schwer zu toppen ist. Ein anderes Problem ist, dass die
Songs auf „Ghost Opera“ alle über einen sehr ähnlichen
Aufbau verfügen und sich vor allem durch die Elemente
unterscheiden, durch die sie aufgeblasen wurden. Das
Schema lautet dabei: Tolles Intro, Kahn singt
verletzlich, Song wird härter, Kahn singt härter,
Refrain. Das haben Kamelot schon besser hingekriegt.
Klar hören sich Sound-Einspielungen wie Geschrei auf
Deutsch bei „Blücher“, Uhrengeklicke bei „The Human
Stain“ oder eingängige Gitarrensoli nett an, machen aber
schliesslich aus einem Song auch keine elf. Es gibt aber
durchaus Licht im Dunkeln. Der Titelsong überzeugt mit
seiner Dynamik und geht in Richtung „March Of Mephisto“
des Vorgängeralbums. „Love You To Death“ ist eine
typische balladeske Kamelot-Nummer, glänzt mit
Frauenstimme und erinnert mit seiner kraftvollen
Dramatik an Filmmusik. Auch „Silence Of The Darkness“
kann man noch als einigermassen gelungenes
Power-Metalnümmerchen durchgehen lassen, gibt aber schon
wesentlich ab. Und auch die Streicher-Ballade „Anthem“
hat ihre schönen Momente, sieht aber im Vergleich zu
früheren Nummern alt aus. Hört man „Ghost Opera“
nebenbei, hat man durchaus ein nettes Album, das wie
immer bei Kamelot, dank der Theatralik in Richtung
Filmmusik tendiert. Hört man aber genauer hin, so
enttäuscht es. Wetten, dass das die Band in einigen
Jahren auch so sehen wird?
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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KILLFLEX - Profits And Breakdowns
Eigenvertrieb
Der Untergrund lebt, vor allem in good old Switzerland,
genauergenommen in der Region um Biel. Von dort her
stammen die vier Burschen von Killflex. Die Band
existiert bereits seit 2003 und hat nach ein paar
Line-Up Wechseln die heutige Stammformation um Rob Miola
(v), Kevin Ammon (d), Pieric Grosjean (g/b), Reni
Burkhard (b live) gefestigt. Jetzt hat man mit der
dritten Veröffentlichung, die letztes Jahr im
bandeigenen Quick Rec-Studio aufgenommen wurde, ein
richtig heisses Eisen am Start. Die neun Songs kommen
schnell zur Sache und bieten schnörkellosen Thrash/Death
Metal mit vereinzelten Hardcore Schüben. Bei den Vocals
um Rob spalten sich die Meinungen: Die einen meinen zu
wenig originell, den anderen wiederum ist das Gebrüll zu
wenig heftig. Ich meine, die Ansätze sind gut. Mir ist
es lieber, dasS man noch was versteht von den Texten der
Band, als dass es so klingt, wie mein Rasenmäher, der am
Stottern ist, weil dieser gerade ein Holzstück ins
Messer bekommen hat. Spass beiseite..., Rob wird seinen
Weg noch gehen, denn mit der Hintermannschft stehen gute
Musiker ihren Mann und spielen richtig solide,
thrashiges Handwerk mit Background Vocals, die mich
manchmal auch an Anthrax erinnern. Das nächste Werk wird
sicherlich die Zukunft von Killflex bestimmen, das
heisst ob Erfolg oder das Absinken in die Anonymität.
Nicht übel, jedoch noch verbesserungswürdig.
Daniel J.
Punkte:
6.9 von 10
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MONSTERS OF DEATH - Vol. 2
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Über Sinn oder Unsinn solcher Compilations zu
diskutieren liegt einmal mehr im Auge/Ohr des jeweiligen
Betrachters. Zumindest ich erlebte während des
Begutachtens der Doppel-DVD (mit 42 Clips und einer
Gesamtspielzeit von 170 Min!) ein Dejà-vu nach dem
anderen und ertappte mich mehrmals beim peinlichen
Zelebrieren von in alten Zeiten schwelgendem Ego-Karaoke.
DVD 1: Nur schon der Auftakt mit Death's "Flesh And The
Power It Holds" (Live/Dynamo Open Air) und At The Gates'
Jahrtausend-Hhymne "Blinded By Fear" (Tomppa mit
kultigen, ultrasiffigen Zöpfen) lässt einen mit der
Zunge schnalzen bis die Geschmacksknospen splittern!
Aber auch kultige Raritäten wie Carcass' "Corporal
Jigsore Quandary", Benediction's "Ashen Epitaph" oder
dem zwar aus dem Rahmen fallenden psychedelischen, aber
nichtsdestotrotz zum Niederknien animierenden "Wolverine
Blues" der Death'n'Roll Pioniere Entombed lassen alte
Säfte wieder sprudeln und man kommt kaum darum herum,
verzweifelt in der Kiste mit alten Aufnahmen zu wühlen,
um wieder einmal ein paar fast vergessenen Schätzchen in
voller Albumlänge huldigen zu können. Weiterhin zu
erwähnen wären Morbid Angel's sehr cool produziertes "God
Of Emptiness", Deicide's aktueller Übertrack "Homage For
Satan", Atheist's durchwachsenes "Unholy Wars" (live
während der aktuellen Reunion und superschrottig, aber
Atheist MUSS man als echten Metalfan einfach lieben!)
oder die obercoole B-Movie Anlehnung zu Death Breath's
aktuellem Möchtegern-Schwedentod-Revival von
Hellacopters Gitarrist Nicke Andersson. DVD 2: Kataklysm
beweisen mit "To Reign Again" ihren Hitparadenstatus,
Belphegor's "Bluhtsturm Erotica" bringt gewohnt kultig
Möpse, Ärsche und Blasphemie auf den Bildschirm, mit
"Face Of Destruction-Deep Hit Of Death" verkünden The
Crown posthum noch einmal, warum man sie immer noch
schmerzlichst vermisst und Misery Index holzen sich live
während des Party-San gekonnt souverän und knackig durch
"Pulling Out The Nails". Weiterhin untermauern Polen's
Jungspunde Decapitated mit "Day 69" warum man sie (zu
Recht) zur momentanen Speerspitze des technischen Death
Metals zählen muss, Aborted überzeugen mittels "Meticulous
Invagination" und auch unser nationales Abriss-Kommando
von Requiem kann mit "Diary Of A Damaged Brain" (Liveaufnahmen
vom letzten Gig im Winterthurer Gaswerk mit Gastvocals
vom damaligen Headliner Vital Remains) punkten.
Schlussendlich ist dieser Zusammenstellung ein guter
Querschnitt gelungen, um einige neue Fans auf bestimmte
Bands aufmerksam zu machen oder eingefleischte
Szene-Kenner wieder einmal zu ihren Wurzeln zurück zu
führen.
HaRdY
Punkte: 6.5 von 10
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EARCRUSHER (Nuclear Blast - Compilation)
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Es war nur eine Frage der
Zeit, bis sich auch das renommierte deutsche Label
Nuclear Blast dazu entschliessen würde, eine eigene
Zusammenstellung ihrer Künstler an den geneigten Käufer
zu bringen. Wobei man sich immer fragen muss, ob das
auch wirklich notwendig gewesen ist. Bei "Earcrusher"
habe ich ein zwiespältiges Gefühl, denn: Im Grunde
genommen ist es gut, den Käufern einer bestimmten
Musikrichtung auch andere Künstler zu präsentieren, die
ebenfalls auf Wohlgefallen stossen könnten. Dass dabei
auch Missgriffe passieren, ist eigentlich normal (man
kann es schliesslich nicht allen recht machen), aber
dass gewisse Kiddie-Bands neben gestandenen Haudegen auf
ein und derselben Scheibe Platz finden, will mir nicht
so recht einleuchten. Beispiele gefällig? Billy Talent
neben Anthrax, Liquido neben In Flames oder Sonic
Syndicate, die ja in jedem F(l)achblatt wie sonst nichts
hochgejubelt werden, neben den Hellacopters oder auch
Knorkator. Durchwachsen könnte man die Mischung auch
bezeichnen. Immerhin sind die brauchbaren Truppen in der
Überzahl, weiter unterstützt durch Clawfinger, Chrome
Division oder Sick Of It All. Soviel mal zum akustischen
Teil, jetzt zum Optischen: "Earcrusher" kommt nicht nur
mit einer musikalischen Scheibe daher, sondern auch mit
einer gut gestalteten Musikvideo-DVD. Hier bietet sich
aber wieder dasselbe Bild wie bei der CD: Gestandene
Musiker und Bands wie Motörhead, In Flames, Clawfinger
oder eben auch Knorkator neben Jungspunden und
Teenie-Formationen wie My Chemical Romance, Beatsteaks,
Sum 41 oder Blink 182. Und nicht alle Videos oder Sounds
sind neueren Datums... - Fazit: Ganz nett, aber zu viele
verschiedene Interessengruppen werden hiermit angepeilt.
Sinnvoller wären verschiedene, konzentriertere
Auskopplungen gewesen, denn so muss man immer wieder den
Forward-Knopf bestätigen. Das haben Compilations so an
sich, ich weiss, aber gerade im Metal-Sektor könnte man
aus diesem Korsett ausbrechen, nicht?
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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41.90 SFr.
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KRYPT - I Am God
Agonia Records/Non
Stop Music
Nachdem 2005 die traurige
Nachricht überbracht worden war, dass die Norweger
Tsjuder sich aufgelöst haben, dauerte es nur ein Jahr
bis Mastermind Nag die Band Krypt gründete. Die erste EP
liess nicht lange auf sich warten und bereits 2007
brachten die Norweger Nag und Desecrator "I Am God"
heraus. Die EP dauert zwar nur extrem kurze 12 Minuten,
verrät aber bereits einiges über Krypt. Moderner Black
Metal mit vielen schleppenden Parts und eine grandiose
Stimme, wie wir sie von Tsjuder kannten. Die typisch
satanischen Texte sind bloss noch die Zugabe zur
teuflischen Musik der Band. Sogar Rockeinflüsse haben es
auf die EP geschafft und man fragt sich bereits jetzt,
wann denn endlich ihr erstes Album kommt. Laut Agonia
Records, dem Label von Krypt, sollten die Norweger im
Sommer 2007 ihr Debüt-Album veröffentlichen. Gespannt
bin ich mit Sicherheit, denn "I Am God" ist ein
Prachtexemplar was Black Metal angeht.
Yannick S.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 19.90 SFr.
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IN THIS MOMENT - Beautiful Tragedy
Century Media/EMI
Das Quintett In This Moment rund um die Frontfrau Maria
Brink ist das neueste Zugpferd im Stall von Century
Media, und «Beautiful Tragedy» somit ihr eigentliches
Major-Debüt. Bereits der erste eigentliche Song auf der
Platte macht klar, in welche Richtung die Mucke von In
This Moment abziehlt: Fette Riffklampfen, grooviges
Drumming und abwechslungsweise cleane und geschriene
Vocals - das sind klar die Ingredenzien des modernen
Metalcore. In This Moment zischen dabei leider oftmals
zu knapp an den szenetypischen Plattitüden vorbei, als
dass «Beautiful Tragedy» als wirkliche Überraschung
gewertet werden könnte. Aber immerhin können ihnen
durchaus einige eigene Stilmittel zugesprochen werden.
Richtig gelungen sind beispielsweise das eher balladeske
«The Legacy Of Odio» mit den orientalisch anmutenden
Streichern im Mittelteil, das vorwärts treibende «Circles»,
und das akustische «When The Storm Subsides». Die
restlichen sieben Songs halten dem Vergleich mit diesen
Dreien leider nicht stand, was «Beautiful Tragedy» im
Schnitt dann leider nicht so gut aussehen lässt. In This
Moment müssen klar erst noch ihre eigentlichen Stärken
erkennen und umsetzen, bevor sie auch auf meiner
Landkarte eine Rolle spielen. Was der Platte definitiv
geholfen hätte, wäre ein etwas weniger abgeflachter Mix,
sowie eine von Grund auf dynamischere Vocalproduktion.
Denn gerade diese spielt sich an einigen Stellen
unsympatisch drückend auf, was den Zweifler durchaus
negativ zu beinflussen vermag.
El Muerte
Punkte: 6.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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MINOTAURI - II
Firebox/Non
Stop Music
Die Review zu diesem Tonträger müsste eigentlich
eine Grabrede werden. Die Band Minotauri hat sich nach
acht Releases und zwölf Jahren Bandgeschichte
aufgelöst!! Das Album ist ihr Vermächtnis, mit welchem
sie sicher im Doom Himmel Einzug halten können. Das
ganze Prozedere spielt sich total in Slow Motion ab. Das
gehört sich so bei einer Band, die als Finnland's
Antwort auf Death Row, Pentagram, Witchfinder General
bezeichnet wird. Was die TRUE DOOM WARRIORS (wie sie
sich selber bezeichnen) Ari Honkonen (v/g), Viljami
Kinnunen (d) und Tommi Pakarine (b/v) hier vom Stapel
lassen, ist langsam gehaltener Doom Metal pur. Düstere
bis satanistische, kurze Texte. Der Gesang von Ari
Honkonen ist sicher gewöhnungsbedürftig, aber wer dunkle
Stimmen mag, wird daran Gefallen finden. Der Gesang ist
einfach vielfach zähflüssig (muss sein), wirkt aber auch
bald eintönig. Die Rhythmus-Sektion mit Viljami und
Tommi spielt sauber zusammen. Sie erzeugen in Verbindung
mit dem Gesang schon eine richtig düstere,
melancholische Stimmung. Der Chorgesang ist manchmal
nicht wirklich harmonisch, aber wer weiss, das war
vielleicht die volle Absicht des begrabenen Dreiers. Das
Album wurde von Ari Honkonen im Alleingang komponiert
und die Lyrics hat er auch gleich selber verfasst. Es
ist sauber und klar produziert von Teppo Seppännen und
Minotauri. Wer sich gerne bei seinen dunklen und
traurigen Gedanken durch einen doomigen Soundtrack
begleiten lässt, ist mit Minotauri's "II" sicher gut
bedient. Wer aber seine Matte durch die Luft rotieren
will, der sollte sich das Album einfach mal zu Ohren
führen bevor er es sich zulegt. THE TRUE DOOM WARRIORS
ARE DEAD!!! R.I.P. MINOTAURI 1995 - 2007.
André
Punkte: 6.0 von 10
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27.90 SFr.
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AKERCOCKE - Antichrist
Earache/Non
Stop Music
Wahrlich krank, was uns da Akercocke servieren.
Diese Söhne des Gehörnten durchschreiten von Brutal
Death über Grind bis Prog Rock Klängen mit
gelegentlichen Ethno und Alternativ Einflüssen den
Garten der morbiden Klänge. Nach einem belanglosen Intro
wütet "Summon The Antichrist" in bester Brutal Death
drauf los, Break, Akustik Einlage, cleaner Gesang löst
die derben Growls kurz ab und wieder hau drauf. Nicht
wirklich spektakulär, aber allemal 'ne fiese Nummer.
Folgendes "Axiom" ertönt einiges verwirrender, obwohl
die Grundzutaten die gleichen bleiben, reduziert sich
der Brutal Death Anteil zugunsten melodiöser und
abgedrehter Arrangements. Bei "The Promise", einem
schleppenden, mit Ethno Geheule geschwängerter Track
bekommt man das Gefühl, die Luft sei draussen, jedoch
wird das bewährte Schema der kunterbunten Mischung auf
"My Aperous Angel" eingesetzt, wobei der Anteil derber
Klänge nochmals etwas reduziert wird. Nach dem
undefinierbaren Zwischenspiel "Distant Fires In The Eyes
Of Satan" geht es mit den folgenden 3 Songs nochmals
derber ans Eingemachte, bevor mit der Ballade(!!) "Epode"
der Abschluss gemacht wird. Nun der Sound von Akercocke
ist wahrlich nicht einfach zu beschreiben, zu abgedreht
das Ganze. Dank dem ist natürlich "Antichrist"
abwechslungsreich ausgefallen und es gibt einiges zu
entdecken, doch muss ich zugeben, dass gerade das Brutal
Death Geschnetzle auf annehmbarem Durchschnitt
stagniert. Für Prog Rock Fans ist diese Sound-Collage
schlichtweg zu derb und wer nur bei wirklich harten
Sachen warm wird wohl zu verworren. Der Reiz von
"Antichrist" ist sicherlich diese ungewöhnliche
Mischung, doch für welches Zielpublikum? Klar
aussergewöhnlich und nicht alltäglich ist dieser Output,
doch ich kann nur dringenst empfehlen, vor dem Kauf eine
längere Prelistening Session zu starten.
R.K.
Punkte:
6.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DEAD IN THE WATER - Echoes... In The Ruins
Firebox/Non
Stop Music
Ok, machen wir ein kleines Ratespielchen: Was tönt
düster, depressiv und kommt aus nördlich gelegeneren
Regionen dieser Welt? Richtig, Finnland zum was weiss
ich wievielten Male. Da muss doch irgendwo ein Nest
sein..., egal. Zähflüssig tropft eine Mischung aus Death
und Doom Metal aus meinen Boxen, die stark an die späten
80er und die frühen 90er erinnert und stellenweise wie
die allererste Cemetary-Scheibe klingt. Allerdings nicht
ganz so flott, sondern mehr mit doomigen Sprengseln der
Marke November's Doom oder gar Dolorian versehen. So
weit so gut, mag man sich jetzt denken. Aber was kann
eine Scheibe komplett versauen und einem jegliche Lust
verderben, einen weiteren Kaffee zu schlürfen? Exakt,
die Vocals. Und die sind auf "Echoes... In The Ruins"
ein echtes Problem. Sie passen schlichtwegs nicht.
Manchmal growlig und todesmetall-lastig, dann wieder an
schwarzemtallisches Gekreische erinnernd... - Leute,
entweder ihr kombiniert die Sachen so, dass es
schlussendlich auch einen Sinn ergibt, oder ihr lasst
die Experimente und einigt euch auf einen einzigen Stil.
So bleiben die eigentlich sehr schönen
Düstermucke-Melodien alleine als Aushängeschild zurück,
wobei man hier schon wieder von progressivem Vorgehen
sprechen mag, denn keines der Stücke, mit Ausnahme des
instrumentalen Teiles, geht unter sechseinhalb Minuten
und bietet handwerklich mehr als solide Kost, wenngleich
auch stellenweise ein wenig zu simpel und vorhersehbar,
dafür aber im nächsten Moment wieder mit einer
unerwarteten Wendung zuschlagend. Was bleibt jetzt von
diesem Debüt? Ein seltsames Gefühl, nicht so schlecht,
als dass man die Scheibe aus dem nächsten Fenster
schmeissen möchte, aber auch nicht wirklich gut genug,
um ihr einen festen Platz im CD-Regal sichern zu können.
Wenn sich Dead In The Water mal einigen können, was sie
jetzt wirklich machen wollen, dürfte das Resultat auch
um einiges besser ausfallen. Das Können wäre auf jeden
Fall vorhanden.
Toby S.
Punkte: 5.1 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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OZZY OSBOURNE - Black Rain
Epic/SonyBMG
Nach der oberfetten Kohle, die mit der kultigen
Doku-Soap "The Osbournes" gescheffelt werden konnte,
dachten wohl viele, dass "Down To Earth" von 2001 (wo
übrigens ein gewisser Robert Trujillo Bass spielt) wohl
das letzte musikalische Lebenszeichen des Ozz-Man
gewesen sein könnte. Sechs Jahre später wissen wir es
besser und halten mit "Black Rain" tatsächlich eine neue
Ozzy-Scheibe in den Händen. Im Wissen darum, dass
wiederum Zakk Wylde die Sechssaitige bedient hat, liess
es sich ruhiger schlafen, da man eigentlich schon zum
Vorneherein wusste, was einen erwartet. Wirklich...,
oder etwa doch nicht? Und wird es auch diesmal eine
(sehr erfolgreiche) Radio-Single à la "Dreamer"
absetzen? "Not Going Away" als Opener der zehn neuen
Tracks startet recht düster, schleppend und mit leicht
elektronisch verfremdeter Stimme des selbst ernannten
"Prince Of Darkness". Etwas rockiger bollert danach "I
Don't Wanna Stop" aus den Boxen und lässt erkennen, dass
diese Produktion ziemlich fett ausgefallen ist. Zakk
spielt derweil in gewohnter Qualität und lässt seine
typischen Verschnörkelungen nebst superben Soli
auffällig oft vom Stapel. Das Songwriting ansich wird
aber auch beim Titeltrack nicht besser, da hilft selbst
der Einsatz einer Mundharmonika nichts. Regelrecht
einschläfernd hängt auch "Lay Your World On Me" einen
grauen Schleier vor die Augen und wenn das Sting singen
würde, gäbe es eine schöne Nummer für The Police ab!
Auch die nachfolgenden Songs entpuppen sich nicht als
Reisser..., echt enttäuschend! "Silver" groovt
wenigstens noch etwas, aber warum Ozzy fortwährend
diesen Stimmverzerrer einsetzt, weiss nur er selber. Ups...,
jetzt kommt mit "Here For You" doch noch ein Versuch,
einen radiotauglichen Song zu platzieren, der jedoch
nicht so taufrisch klingt..., na ja. Einzig "Countdown's
Begun" mit etwas AC/DC und W.A.S.P. Flair und
durchgehenden Clean-Vocals vermag ein kleines
Ausrufezeichen zu setzen, derweil "Trap Door" leider
wieder abfällt. Ich hätte also mehr erwartet..., etwa so
wie sich aktuell Blackie Lawless wieder mächtig Respekt
verschafft hat. Der gute Ozzy vermag da keinesfalls
mitzuziehen und geht in der Flut von zahlreichen,
hochkarätigen Veröffentlichungen im gleichen Zeitraum
gnadenlos unter!
Rockslave
Punkte: 5.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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MORTIIS - Some Kind Of Heroin (The Grudge Remixes)
Earache/Non
Stop Music
Mit Remixen ist das ja immer so eine Sache: Entweder
es funktioniert und klingt total gut, oder man reisst
mit schmerzverzerrtem Gesicht die Scheibe aus dem Player,
um sie exorzierend zu vernichten. Dazwischen gibt's
nicht wirklich was. Nun hat Mortiis, die alte
Gummimaske, einige Hits genommen und sie von mehr oder
weniger zeitgenössischen Industrial-/EBM-/Wave-Vertretern
durch den elektronischen Fleischwolf drehen zu lassen.
Diesmal steckt aber nicht wie sonst das Label dahinter,
das zusätzliche Knete scheffeln will, sondern der
Künstler selbst. Gut, Exzentriker hin oder her (was man
sich ja von Mortiis und seinen Spiessgesellen gewohnt
ist), aber war das wirklich nötig? Klar, man hat seine
Sache gut gemacht und es existieren einige gute Tracks
auf "Some Kind Of Heroin", aber mussten zwingend die
Leute herhalten, die auch sonst beinahe überall im
Gespräch sind? Beispielsweise Gothminister, Dope Stars
Inc., Funker Vogt oder auch Zombie Girl... - Wo früher
harte Gitarrenklänge regierten, wummern jetzt die Beats
(obwohl man auf dem neuen, kommenden Album wieder härter
zur Sache gehen will, aber ob die Maske endgültig
gefallen ist oder nicht steht noch in den Sternen).
Meines Erachtens nach sind zwar solche Spielereien schön
und gut, aber man sollte sich überlegen ob sie auch
wirklich Sinn machen. Und eben jener will sich bei mir
partout nicht erschliessen. So bleibt nur die
Erkenntnis, dass diese Scheiblette nur was für
Elektronik-Freaks und Die Hard-Fans ist, der Rest wartet
besser auf die anstehende neue Platte. Und hey: Für was
gibt's denn Originale?
Toby S.
Punkte: 4.6 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DEMONIC SYMPHONY - Frozen Tears
Nevermore Records
Hmm..., diese Scheibe ist aber nicht neu, das seh'
ich der von Weitem an. Und tatsächlich: Gemäss der
Rückseite der CD-Hülle ist sie auch schon Anno 2006 aus
der Dunkelheit geschlüpft. Mal die Scheiblette in den
Player geschmissen und reingehört. Ehm, hab ich da was
verwechselt? Das tönt nämlich verdächtig nach spätem
80er-Pop Metal mit leichtem Düstermucke-Einschlag. Nach
gewissenhafter Kontrolle schalte ich mal weiter, was mir
aufgrund des gelangweilten Gesangs auch nicht sonderlich
schwerfällt. Mhm, jaja, kommt ganz ordentlich, die
Kleine am Mikro tönt immer noch so, als ob sie
eigentlich was ganz Anderes vorgehabt hätte und dennoch
zum Singen verknurrt worden wäre. Der zweite Track, das
80er-Feeling bleibt hängen wie zäher Teer am Reifen. Mal
das Beiblatt genauer angeschaut: Nee, auftoupierte
Frisuren sind nicht vorhanden, dafür das übliche "wir
sind Grufties oder möchten es zumindest sein und schauen
deshalb bemüht böse in die Kamera"-Gepose. Was, schon
der nächste Track? Ist mir gar nicht aufgefallen, tönt
irgendwie alles ziemlich ähnlich, von "dämonischer
Symphonie" ist irgendwie überhaupt nix zu spüren, eher
dämonische Langeweile. So geht das Stück für Stück so
weiter, ich konnte zwischendurch einen Kaffee holen
gehen und mich wieder einklinken, ohne dass ich was
verpasst habe. Dass die Sängerin Mitglied von
Agathodaimon war, ist zwar nett zu wissen, macht aber
keinen Unterschied wenn sie es nicht gewesen wäre. Da
wäre effektiv mehr Leidenschaft nötig gewesen, um den
faden Sound aufzuwerten. Die Keyboards dudeln im
Hintergrund vor sich hin, die "Growls" tönen ebenfalls
bemüht und das Ganze so derb konstruiert, dass man sich
fragen muss, welche Schablone jetzt wieder hat herhalten
müssen. Tränen habe ich auch vergiessen müssen,
allerdings wegen dem so offensichtlichen Missbrauch von
Klischee-Schablonen und dem Verschleiss von
CD-Materialien und (Computer-)Zeit. Dabei wären gewisse
Ansätze nicht mal so übel, "Streets Of Evil" versucht
sich beispielsweise mit derber Bassarbeit und
gegensätzlichen Rhythmen, was aber alles wieder in
einheitlicher Langeweile ertränkt wird. "Nightmares"
versprüht am Anfang sogar so was wie Eigenständigkeit,
die aber durch die "Growls" wieder zunichte gemacht wird
obwohl die Melodie im Hintergrund gar nicht mal übel
tönt. Überhaupt legt der Gitarrist wirklich solide
Arbeit hin, doch leider hört man sie nie wirklich aus
dem Sound-Gemenge heraus. Hoffen wir mal, dass sich da
noch etwas tut, denn das Grundgerüst würde eigentlich
stimmen (auch wenn ich derb danach habe suchen müssen).
Und macht der "Sängerin" endlich mal Dampf unterm
Hintern!
Toby S.
Punkte: 4.1 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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XANDRIA - Salomé - The Seventh Veil
Drakkar/Musikvertrieb
Nachdem Holland dieses Jahr mit Within Temptation
und After Forever den Mädchenmetal Blitzkrieg ausgelöst
haben, versucht nun eine der bekanntesten germanischen
Ableger dieser Sparte sich der Invasion zu stellen und
zu einem Gegenschlag auszuholen. Wer jedoch versucht,
mit abgestandenem Mundgeruch einen Panzer zum Erliegen
zu bringen, hat wohl von moderner Kriegsführung so viel
Ahnung, wie ein Balisto Riegel von der Weltherrschaft.
Für den ersten unangenehmen Rülpser sorgt sogleich der
Opener "Save My life", welcher nichts anderes als eine
versuchte Kopie des eigenen Kassenschlagers "Ravenheart"
symbolisiert und bei mir die Glaubwürdigkeit Xandrias
gleich in die analen Sümpfe der Selbsklonerei
katapultiert. "Vampire" der folgende Song, erinnert mit
seinem Refrain penetrant an einen sehr bekannten Song,
dessen Titel mein krankhaftes Hirn nicht preisgeben
will, jedoch der Eindruck eines versuchten Covers im
Raum stehen lässt, obwohl nirgends etwas in dieser
Richtung im Promo-Fötzel (dt.: Promo-Zettel) erwähnt
wird. "Beware" und "Emotional Man" tönen zwar nett,
nichts sagend und sind mit dem letzten Ton so schnell
vergessen, wie die Erinnerung an die letzte
Lohnerhöhung. Mit dem Titelsong schaffen Xandria es dann
endlich auch mal, etwas Spannung aufkommen zu lassen und
meine Hoffnung wird mit folgendem "Only For The Stars In
Your Eyes" bestärkt, dass die Bielefelder doch mehr auf
dem Kasten haben, als Eingangs bewiesen. Zu diesem Song
holte man sich Verstärkung des Entwine Sängers Miko
Taurianinen und sorgt so für ein finnisch Goth-Rock
angehauchtes Highlight. Der Aufwärtstrend hält mit "Firestorm"
an, das zwar schwach beginnt, sich aber mächtig zu
steigern vermag, dabei zunehmend an Härte gewinnt und
sich in mir die Frage aufdrängt: "Wieso nicht gleich von
Anfang so, ihr könntet es ja"?!? Während "A New Age" so
ein bisschen in Richtung Evanescence tendiert, erinnert
die schnulzige Piano Ballade "The Wind And The Ocean"
mehr an Enya. Im Glauben alles heil überstanden zu
haben, habe ich die Rechnung ohne "Sisters Of The Light"
gemacht, ein Stück das Potenzial besitzt, in den
Ringmuskel Charts des poppigen Gesülzes der
Schlaghosenfetischisten zum absoluten
Sonnebrand-Sommer-Hit zu avancieren. Gegen diese 80er
Jahre Schlager-Thrash-Attacke kann ich kaum etwas
entgegen setzen..., ausser meine angefaulten Innereien.
Wenigstens wissen die abschliessenden zwei Songs
nochmals etwas den Karren aus der Zuckerwatte zu ziehen,
doch irgendwie ist mir die Lust an der Scheibe
vergangen. Was ich Xandria anrechnen kann, sind die
Versuche mit den verwendeten orientalischen Klangfarben
etwas anders zu tönen, als die Konkurrenz, doch unter
dem Strich bleibt ein viel zu nettes, poppiges und von
Tasten-Akkorden geschwängertes Album zurück, dass die
Fans verschlingen werden, jedoch durch die viel zu
dosierten Saitentöne dieses -wir wollen auch den Markt
über 65 erschliessen und auf den Bühnen der Altersheimen
dieser Welt schonend abrocken- Gefühl nicht los. Gute
Ansätze wären zwar vorhanden, ein paar wenig gute Songs
auch, aber wenn ich im Gegenzug die neue After Forever
anhöre, dann kommt es mir so vor, als schmeisse jemand
ein Dutzend atomare Handgranaten auf ein
Zwergkaninchen..., was davon übrig bleibt, könnt ihr
Euch selber vorstellen.
R.K.
Punkte:
4.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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BOARDERS – The World Hates Me
Quam Libet Records/Non
Stop Music
Diese italienische Band aus Milano wird im Promotext
als Bay-Area-Thrash-Epigone bezeichnet – was beim Opener
„True Rebellion“ doch für einiges Stirnrunzeln sorgt.
Was hier nämlich über die Membranen schwingt, kann als
schneller Hard Rock, vielleicht Power Metal, aber
bestimmt nicht als Thrash bezeichnet werden. Im Refrain
klingt Vokalist Egi gar wie Weiland Axl Rose.
Nichtsdestotrotz schmeckt der leicht verdauliche Sound
des Vierers durchaus, selbst die in „Baptized With Fire“
und der Holocaust-Mahnung „Schmertzgarten“ (sic!)
hinzukommende Doublebass und ein Pantera mässiger
Groove-Part ändern nichts an der sehr entspannten
Grundausrichtung der Musik. „Never Alone“ bringt nach
dem ersten Albumdrittel eine passable Powerballade ins
Rennen, die mit ihrer radiofreundlichen Spielzeit von
rund vier Minuten, einem Männlein/Weiblein-Duett und der
sehr durchschaubaren Songstruktur (Strophe-Refrain-Solo-Strophe-Refrain-schnellerer
Refrain) zwar einen schönen Spannungsbogen hinkriegt,
aber arg nach Reissbrett klingt. Das Megadeth Cover (die
Band war einst eine Rattlehead-Tribute-Combo) „In My
Darkest Hour“ ist kompetent, nicht mehr und nicht
weniger. „Jump For Joy“ ist sehr treffend betitelt, eine
sehr simple, gerade happy-Rock-Nummer mit
Buschtrommel-Intermezzo (!). „For What It's Worth“ packt
wieder den Thrash-Hammer aus, „Deliver You Back To Hell“
könnte wiederum auf jedem Krokus-Album in ähnlicher Form
zu finden sein, „W.P.D“ hingegen kommt wie eine dumpfe,
mässig produzierte Power Metal Genrestudie daher. Ganz
offensichtlich fehlt Boarders noch der viel zitierte
rote Faden – unter dem Strich hat die Scheibe etwa die
Kohärenz eines „Rock –im-weitesten-Sinne-Samplers“.
Nichts von alledem ist wirklich schlecht umgesetzt,
trotzdem werde ich als Hörer den Eindruck nicht los, als
hätte diese Coverband nun alle ihre songschreiberischen
Gehversuche, welche sich über Jahre angesammelt haben,
auf eine Scheibe gepresst. Cover und Aufmachung der
Promo sind im negativen Sinne passend: Zwar technisch
okay, aber ausgesprochen nichtssagend. Weder Fisch noch
Fleisch noch vegetarisch – schmeckt nicht wirklich.
Phil
Punkte: 4.0 von 10
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27.90 SFr.
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BORGNE - II
Schwarzmetall Musikproduktionen/Non
Stop Music
Das Ego-Projekt des Krigar Drummers Bornyhake aus
Lausanne läuft laut des minimalistischen Inlays unter "Anti
Human Black Metal", gehört für mich aber trotz der eher
hohen Taktzahlen zur Sparte des "spür mich, fühl mich"
Geshreddere und ist old school as fukk. Die
angekündigten Quervergleiche zu Darkthrone oder
Gorgoroth kann ich im Ansatz ebenfalls noch bestätigen,
denn der Meister hat sich bei den Songs durchaus was
überlegt, und die Aufmachung der Verpackung kommt kühl
und edel daher. Zu meinem Ärgernis leidet der Sound
jedoch arg unter Qualitätsschwankungen und das
Schlagzeug kommt vor allem bei den schnellen Passagen
wie durch den Schuhkarton gepustet daher. Die radikale
Trigger-Verachtungs Front wird an diesem räudigen Stück
Black Metal aber ihre helle Freude haben und
wahrscheinlich auch die durchwegs schlüssig und
abwechslungsreich komponierten Songs mit Insbrunst
verinnerlichen. Mir persönlich setzen die Tracks jedoch
zu wenig Akzente, der abartig verzerrte Gitarrensound
nervt mit der Zeit und auch der Gesang vermag mich auf
Dauer nicht zu überzeugen. Einzig das überlange "Akt
09", das mit seinen wirren Sound-Collagen, brachialen
Übersteuerungen, technoiden Rhythmen und invertierten
Samples einen gewissen künstlerischen Anspruch
versprüht, konnte mich wenigstens eine Zeit lang
fesseln. Eine Scheibe so true und an mir vorüber
huschend, dass ich mich einmal mehr als das an die
Zivilisation angepasste Tierchen outen muss, das ich
eigentlich gar nie sein wollte.
HaRdY
Punkte:
4.0 von 10
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21.90 SFr.
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FROM AUTUMN TO ASHES – Holding A Wolf By The Ears
Hassle Records/Musikvertrieb
„Musik ist auf diesem Datenträger nicht vorhanden“ sagt
mir Windows Media Player und zwingt mich somit, die CD
mit dem doppelten Wolf auf dem Cover halt klassisch über
die Anlage zu konsumieren. Kein Problem für mich, da ich
dieses CD sonst nie mehr hören werde, aber Kopierschutz
ist allgemein einfach uncool. Im heutigen Zeitalter ist
man nun mal oft vor dem PC und möchte auch dabei Musik
hören. Und so geht das natürlich nicht, schönen Dank
auch! So und nun zum vierten Album von From Autumn To
Ashes, die ich nachfolgend FATA nennen werde – der
Bequemlichkeit halber. Die als Post Hardcore-Band
bekannt gewordenen New Yorker haben ihren Stil ein
bisschen mehr Richtung Screamo verschoben. Das macht sie
moderner, um nicht zu sagen trendiger – aber leider
nicht unbedingt besser. Neuerdings singt und schreit ja
Francis Mark, der vorher fürs Trommeln zuständig gewesen
war – was er nun für die Live-Umsetzung aufgegeben hat.
Benjamin Perri hatte FATA Ende 2006 verlassen. Um es
kurz zu machen: Das Originellste an diesem Album ist der
Titel; aber hey, wenn man sogar Wölfe an den Ohren
halten muss, um ihnen diesen Sound aufzuzwingen (die
kennen sich ja mit Geheule aus), dann macht es auch den
wenigsten Menschen Freude.
Leandra
Punkte: 4.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SABATAN – Fire Angel
Eigenvertrieb
Wenn eine Band auf einem 4-Track Demo überzeugen
kann, heisst das noch lange nicht, dass sie es auch über
die Länge eines regulären Albums kann. Das ist die
bittere Ernüchterung, die sich einstellt, nachdem man
Fire Angel gehört hat. Erzeugte ihr Demo „Like A Bullet
In The Brain“ noch Spannung, kann diese auf dem Album
nicht mehr gehalten werden. Sabatan zelebrieren zwölfmal
coolen Heavy Metal, der vermischt ist mit Rock'n'Roll
und in die Fresse haut. Sänger Miguel Corte-Real mimt
den Sleaze-Rocker mit dreckiger, roher Stimme und
kratzt, was das Zeug hält. Leider schafft aber auch er
es nicht, das Material über die Länge zu halten. Neben
den vier Nummern des Demos, „Serpent King“, „Fire
Angel“, „Pay Or Day“ und „Stay Heavy“ überzeugen vor
allem der Opener „When Death Rubs Hands“ und das kurze
„Edge Of Life“. Der Rest rockt zwar ebenfalls, vermag
aber nicht mehr richtig zu packen. Es fehlen schlicht
die zündenden Ideen und Melodien. Das Ding eckt an,
verliert aber mit zunehmender Länge seine Bissigkeit,
welche auch durch die sehr motivierte Vortragsweise
nicht wettgemacht werden kann. Fire Angel ist nur was
für wirkliche Underground-Liebhaber, denen es egal ist,
wenn ein Album Schwächen hat. Allen anderen empfehle ich
aber weiterhin das 4-Track „Demo Like A Bullet In The
Brain“.
Roger W.
Punkte: 4.0 von 10
Hier bestellen für
31.90 SFr.
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KNOCKTURN ALLEY - The Dream Is Dead
Eigenvertrieb
Ihr müsst Euch nicht gleich schämen, wenn Ihr von
Knockturn Alley bis jetzt noch nie was gehört habt - Das
Quintett aus England hat gerade mal zwei Handvoll Shows
absolviert und im August 2006 eben diese kleine EP
herausgebracht. Und wie bei vielen Bands dieser
Grössenordnung lässt sich der Problemfaktor relativ
schnell ausfindig machen - Die Akkordarbeit und das
E-Saiten-Geschrubbe das hier praktiziert wird, mag zwar
für Hardcore-Bands ausreichen (Was übrigens mit grosser
Wahrscheinlichkeit genau die Stilrichtung ist, der sich
Knockturn Alley in der Vergangenheit mit grosser Hingabe
gewidmet haben), wenn dann allerdings amateurhaft
Blastbeats, Doublebass-Salven und Grunz-Vocals
darübergelegt werden, macht sich schnell die Langweile
breit. Egal ob «Pitfall To Oblivion», «Dreading The Day»
oder «The Apocalypse Conspiracy», Knockturn Alley
verstricken sich nicht nur bei der Auswahl der Songtitel
in Plattitüden und nichtssagenden Genre-Mustern. Klarer
Fall, wer sich für einen absoluten Insider hält, wird
wohl auch diese Band als nächste Hoffnung am
Deathcore-Horizont preisen - für mich stellt «The Dream
Is Dead» lediglich eine erneute und unverschämte
Rohstoffverschwendung dar. Was solls, ein Frisbee mehr
für meine Sammlung...
El Muerte
Punkte: keine Wertung
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MESMERIZED - Coronation
Heavyhorses Records
Behemoth, Vader, Decapitated und Vesania sind nur
ein paar der grossen Bands, die in Polen mit Extreme
Metal so richtig Gas geben. Mesmerized schlagen jetzt
ebenfalls zu und möchten an die oben genannten Bands
anknüpfen. Der Stil des Vierers lässt auch sehr oft an
Behemoth oder Vader denken und leider zu oft findet man
sich in einem bereits gehörten Album wieder. Mesmerized
sind nicht sehr abwechslungsreich und können die
Stimmung bloss mit ein paar sehr ausgereiften
Lead-Gitarren noch einigermassen retten. Die Songs sind
kurz, brachial, gewaltig schnell und trotzdem vollkommen
durchschaubar. Schade eigentlich, denn an Talent fehlt
es den Jungs auf keinen Fall. Die Stimme des Sängers ist
nicht schlecht, aber haut einem auch nicht gerade aus
den Socken. Polnische Extreme Metal Liebhaber können
ruhig mal reinhören, aber sie werden nichts Neues
feststellen, viel mehr werden sie sich über die
geklauten Elemente ärgern. Es ist den Polen wirklich ans
Herz zu legen, etwas an Eigenständigkeit zuzulegen und
auch ein wenig mehr Spannung in das Gesamtwerk zu
bringen, ansonsten wird die Band wohl immer ein Schatten
ihres Selbst bleiben.
Yannick S.
Punkte: 3.0 von 10
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DOVER - Follow The City Lights
Captitol/EMI
Ich hatte mindestens zweimal die Gelegenheit, die
Truppe um die Illanos Sisters live zu sehen, und das war
etwas vom Schweisstreibendsten, das mir je untergekommen
ist. Im Abart tropfte es gar von der Decke runter (!)
und in der Luzerner Schüür bangte ich mir, eingeklemmt
am Bühnenrand, einmal fast die Rübe vom Hals. Das ist
jetzt schon einige Jahre her und seither haben sich
Dover laufend ihrer einstigen Härte entledigt. Kam es
auf "Late At Night" von 1999 überwiegend noch ultrahart
daher, zeichnete sich spätestens beim letzten
Studio-Album "Flame" von 2003 ab, dass mehr Pop als Punk
angesagt ist. Allerdings waren/sind die Melodien von
Sängerin Cristina Llanos' Hammer-Stimme stets ein
tragendes Element von Dover. Das ist auf dem neuen Album
"Follow The City Lights" nicht anders, nur sind die
harten Gitarren jetzt komplett weg und computerisierte
Disco-Beats machen den Schlagzeuger Jesús Antúnez bald
nutz- und arbeitslos zugleich. Schon der Opener "Let Me
Out" zeigt stellvertretend für das ganze Album deutlich
auf, dass sich die sympathische Band aus Spanien hiermit
definitiv aus unserer Stilecke verabschiedet hat.
Geblieben ist jedoch die unbestritten geile
Gesangsstimme von Cristina und wer für den
bevorstehenden Sommer eine durchwegs tanzbare Party-CD
mit einem poppigen Punk-Light-Groove sucht, hat hier
eine Alternative, die sich etwas nach dem letzten
Material von Madonna anhört. Somit rein gar nix für
Rocker und Metaller, aber womöglich für andere
Mitbewohner oder Partner genau das Richtige. Diese
können von guten 7.5 Punkten als Richtgrösse ausgehen,
wenn wir hier Pop-Scheiben rezensieren würden..., wenn!
Rockslave
Punkte: 3.0 von 10
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ABIGAIL - The Early Black Years
Drakkar Productions/Non
Stop Music
Eine Band mit Kultstatus, ist nicht immer eine gute
Band, das beweisen die Japaner Abigail, die mit ihrem
Best Of von 1992-1995 wahrlich eine Brühe von Black
Metal loslassen. Ein interessantes, sehr mystisches
Intro zeigt noch die beste Seite der Japaner, bis dann
die schlecht produzierten Black Metal Stücke auf einen
losgelassen werden. 70 Minuten Langeweile, keine
Abwechslung und eine Stimme, die mich ernsthaft die
Glaubwürdigkeit von Abigail in Frage stellen lässt.
Sicherlich ist die Musik von Abigail "Trve", sie ist
sogar oberste Liga der "Trveness", aber sie ist
katastrophal anzuhören. Hat Herr Suzuki hier wirklich
seine ernstere Seite auspacken wollen, oder ist dies
bloss eine Verarsche, denn so was Schlechtes kann man
doch nicht absichtlich produzieren. Die Band hat sich
sicherlich verbessert, denn die folgenden Thrash-Alben
sind alle einigermassen gut herausgekommen, aber dieses
schwarzmetallische Stück Scheisse kann ich nicht ernst
nehmen und, so leid es mir tut, nicht durchhören. Ich
hoffe für die Japaner, dass dies bloss ein schlechter
Witz war, denn mit solcher Musik kann man rein gar
nichts gewinnen. Black Metal, mit ununterbrochenem
Blast-Beat, eine Krächz-Stimme, die sogar ein
kastrierter Hahn noch besser hinkriegt und eine
Produktion, die unter jeder Sau ist. Klar, werden sich
jetzt wieder einige ganz böse Black Metaller sagen,
diese Scheibe muss ich haben und mich wohl in Grund und
Boden stampfen wollen, aber Fakt ist, dass die Scheibe
eine Katastrophe und bloss ein schlechter Witz für alle
guten Black Metal Bands ist.
Yannick S.
Punkte: keine Wertung
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