Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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SYMPHONY X – Iconoclast
Nuclear Blast/Warner
Im Interview erzählte mir Michael LePond (b), dass die Band das nächste Mal sicher versuchen wird,
das Folge-Album zügiger fertig zu stellen. Irgendwie, hat er gefunden, sind 4 Jahre schon eine recht
lange Zeit. Qualität und Quantität werden sich jedoch nie auf gleicher Ebene treffen können. Es ist ja
auch besser, einen Wein von hoher Qualität für viel Geld zu kaufen und diesen zu geniessen als 10
Flaschen billigen Fusel abzupumpen, um dann Kopfschmerzen zu bekommen. Der langersehnte Nachfolger von
"Paradise Lost" ist eine weitere originelle musikalische Mischung zwischen Heavy Metal, Progressive
Rock und Elementen aus der klassischen Musik. Unverkennbar natürlich ist die rauchig aggressive und
überdurchschnittlich vielschichtige Stimme von Russel Allen. Symphony X schenken uns ein weiteres
facettenreiches Meisterwerk mit Tiefgang, welches sich einem erst nach mehrmaligem anhören öffnet.
Alles also wie erwartet, keine Überraschungen. Trotz allem habe ich das Gefühl, Symphony X werden von
Veröffentlichung zu Veröffentlichung zugänglicher und die Musik immer flüssiger und runder. Vielleicht
liegt es auch daran, dass ich mich immer intensiver mit dieser Band beschäftige und es mir vielleicht
dadurch mittlerweile ziemlich schnell geschmeidig einfährt. Es gibt wahrhaftig kein einziges Lied auf
dem Album, das man als Füllmaterial oder als belanglos betiteln darf. Der fast 11 Minuten lange Opener
"Iconoclast" begeistert gleich zu Beginn. Zwischendurch gibt es mit "Dehumanized" eher doomige,
schwerfällige Kost. "When All Is Lost" schliesst 9 Minuten lang das Album mit einer im Stil der
"Paradise Lost"-Ballade das Album ehrenvoll ab. Göttlich! Auch das Sammler-Herz wird verdammt hoch
schlagen: "Iconoclast" gibt es in unterschiedlichen Versionen und Bundles mit T-Shirt, in einem Jewel
Case und selbstverständlich auf Vinyl. 9.8 Punkte von 10 für diese rattenscharfe Scheibe – 0.2 Punkte
Abzug gibt es für das Manowar-artige "Fight Fight"-Geheule beim Refrain zu Titel Nummer 1 und die "Hey
Hey"-Rufe bei "Bastards Of The Machine". Das hätte es nicht gebraucht.
Liane P.

Punkte:
9.8 von 10
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AMORPHIS – The Beginning Of Times
Nuclear Blast/Warner
Mit 'Vorfreude' lässt sich das, was mich packte, als ich dieses Album erstmals in die Hände
kriegte, kaum beschreiben. Zitternd vor Aufregung legte ich die Platte ein, und dann bereits nach den
ersten paar Takten von "Battle For Light" folgt die Erlösung – Amorphis haben ein weiteres geniales
Album abgeliefert! Nicht, dass ich was anderes erwartet hätte, denn seit über 20 Jahren hält diese
Band einen konstant hohen Standard. Speziell, seit Sänger Tomi Joutsen dazu gestossen ist und die Band
unter seinem Einfluss noch düsterer und melodischer wurde, füllen sie sämtliche Hallen. Zwar hat
Amorphis das Experimentelle der frühen Alben etwas verloren, und auch vom Death Metal der Anfänge ist
nur noch ein leises Echo zu hören, dafür haben sie ihren einzigartigen Stil gefunden und ziehen den
auch auf "The Beginning Of Times" durch. Nach den beiden letzten eher ruhigeren Alben "Skyforger" und
"Silent Waters" haben Amorphis nun wieder etwas an Härte zugelegt und Tomi kann wieder etwas mehr
growlen ("My Enemy"), was speziell Fans der alten Amorphis gefallen dürfte. Auch eine Frauenstimme hat
es dieses Mal aufs Album geschafft, als zwar gewöhnungsbedürftige, aber doch schöne Ergänzung zu Tomis
kraftvoller Stimme ("Soothsayer"). Ein Highlight ist sicher "Mermaid", ein Track, der sehr an das
Erfolgsalbum "Eclipse" erinnert, mit einer starken Melodie, wo auch die weibliche Begleitung sehr gut
passt. Amorphis präsentieren sich wieder etwas progressiver, speziell der Mann am Keyboard, Santeri
Kallio. Die Musik ist also etwas komplexer geworden, sowohl musikalisch als auch textlich, denn für
diese Platte besinnen sich Amorphis auf ihre Heimat zurück - Hauptfigur der Lyrics ist Väinämöinen,
Held finnischer Sagen. Trotzdem hat sich seit den letzten drei Alben nicht viel geändert – der Stil
bleibt gleich, doch warum sollte man etwas, das so gut funktioniert, auch ändern? Wem der
melancholische, düstere Metal der Finnen seit 2006 gefallen hat, der sollte unbedingt zugreifen. Denn
Amorphis zeigen, dass sie es auch nach 10 Alben immer noch drauf haben und mit nichts vergleichbar
sind.
Patricia 
Punkte: 9.6 von 10
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PAGAN'S MIND – Heavenly Ecstasy
Steamhammer/SPV
Wenn eine Band seit rund vier Jahren nichts mehr Neues rausgebracht hat und trotzdem noch in
bester Erinnerung ist, kann das nur zwei Gründe haben: hammer Album oder obergeiler Live-Auftritt. Bei
den schwedischen Progressive/Melodic-Metaller trifft gleich beides zu. Und so überrascht es auch
nicht, dass nach "God's Equation" auch "Heavenly Ecstasy" vollkommen überzeugt. Pagan's Mind verstehen
es, ihren Melodic Metal so mit progressiven Elementen aufzupeppen, dass er stets spannend bleibt und
einen unglaublichen Hörgenuss beschert. Sämtliche Musiker verstehen ihr Handwerk. Sänger Nils K Rue
gibt den Lieder das gewisse Etwas. Dabei stört es nicht einmal, dass er wie bereits auf den
Vorgänger-Alben immer wieder wie Geoff Tate von Queensrÿche klingt. Das ist erstaunlich, weil die
Musik doch in eine sehr ähnliche Richtung geht. Aber wer über Songs wie "Relevation To The End", das
eingängige "Live Your Life Like A Dream" oder das blitzschnelle "Eyes Of Fire" verfügt, braucht
definitiv keine Vergleiche mehr. Dabei spielen Beschreibungen wie 'rifflastig', 'episch' oder 'ruhig'
eh eine untergeordnete Rolle. In den Liedern geschieht so viel, dass man mit einem Wort alleine den
Songs nicht gerecht wird. Bestes Beispiel dafür ist "Into The Aftermath", welches zuerst fröhlich vor
sich hin stampft, um sich zum Schluss in eine wahre Rock'n'Roll-Nummer zu entwickeln. 'Facettenreich'
wäre hier wohl der richtige Ausdruck. Pagan's Mind gehören auch 2011 zu den Bands, welche mit frischem
Geist neue Dinge ausprobieren und dabei nicht weniger als ein einmalige Musik erschaffen. Wer's nicht
glaubt, der höre rein und hoffe, dass diese himmlische Combo bald den Weg wieder in die Schweiz
findet.
Roger W. 
Punkte: 9.2 von 10
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SEPULTURA – Kairos
Nuclear Blast/Warner
Sepultura sind zurück! Wenn ihr es nicht glaubt, hört rein! Reinhören ist sowieso Pflicht für
jeden Metaller, der irgendwann mal in seiner Karriere das eine oder andere Album der Brasilianer
geliebt oder zumindest gemocht hat. Wer Songs à la "Beneath The Remains" oder "Arise" erwartet:
Fehlanzeige. Für diese Art von Sound ist ja mittlerweile Cavalera Conspiracy verantwortlich. ABER:
Sepultura mit Derek Green anno 2011 schaffen mit "Kairos" den lückenlosen Anschluss an die Ära "Chaos
AD" und "Roots... " . Diese Informationen müssen euch hier und jetzt genügen, wie gesagt, wer es nicht
glaubt: reinhören oder am Besten gleich kaufen!KAIROS... KAIROS... KAIROS... KAI... ROOOS!
Ralf W.G.

Punkte: 9.0 von 10
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JOURNEY – Eclipse
Frontiers Records/Musikvertrieb
Dass die Veranstalter vom BYH!!-Festival in Balingen (D) stets ein gutes Näschen haben, bewies man
2006, als mit Foreigner als Co-Headliner des Freitags die Überraschung des ganzen Anlasses schlechthin
gelang und sich danach mancher fragte, warum da eigentlich In Flames Headliner waren. Die gleiche
Geschichte wiederholte sich 2009 dann nochmals, als man mit Journey eine bei uns in Europa kaum bis
gar nicht etablierte, amerikanische Kult- und Stadionband (!) gar als Headliner (!!) engagierte. Auch
hier erntete man im Vorfeld zunächst mindestens etwas Spott und Hohn, der aber sowas von daneben war,
dass es schon fast weh tat. Die Amis mit ihren neuen Göttersänger und Jungspund Arnel Pineda lieferten
eine Hammer-Show ab, die sich gewaschen hatte! Man darf an dieser Stelle nicht vergessen, dass in
Balingen an sich deutlich mehr Heavy Metal als Hardrock auf dem Billing steht und es in diesem
Zusammenhang schon mutig war, die Amis als Letzte auftreten zu lassen. Spätestens seit da dürfte die
gewünschte Aufmerksamkeit in unseren Breitengraden geweckt worden sein. Dass das brillante
Vorgänger-Album «Revelation» (2008) kein letztes Aufbäumen des einstigen Rock-Giganten war, beweist
nun der neue Rundling «Eclipse» und die dazu gehörige Euro-Tour, die Neil Schon (g/v) und seine Jungs
schon bald auch in die Schweiz (nach Winterthur) führen wird. Bis dahin kann den aktuellen und
frischen Songs gefrönt werden, die sich, und das wird einem schon ziemlich bald bewusst, wiederum auf
einem Schwindel erregenden Niveau bewegen. Schon der Opener «City Of Hope» lässt es in bewährter
Manier rocken und löst gleich Lust auf mehr aus. Auch «Edge Of The Moment» ist Journey pur und der
gute Arnel klingt frisch wie man das von ihm von Anfang an kennen und schätzen gelernt hat. «Chain Of
Love», um die erste Triplette abzuschliessen, beginnt getragen und geht dann in ein geiles Riff über,
bevor sich dann der ganze Journey-Bombast darüber legt, genial! Müssig zu erwähnen, dass auch die
balladesken Momente wie bei «Tantra», «Anything Is Possible» oder «To Whom It May Concern» perfekt in
Szene gesetzt werden. Über 66 Minuten Rock-Sound vom Feinsten..., AOR-Herz, was willst du mehr? Nach
den zurück gekehrten Tesla und Mr. Big deuten nun auch Journey mit «Eclipse» unmissverständlich an,
dass noch länger mit ihnen zu rechnen ist! Darüber hinaus sorgt Producer Kevin Shirley (Iron Maiden,
Mr. Big, Black Country Communion) für einen ordentlich fetten Sound.
Rockslave 
Punkte:
9.0 von 10
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NIGHT RANGER – Somewhere In California
Frontiers Records/Musikvertrieb
Genau zum 30-jährigen Bandjubiläum beehrt uns Jack Blades und seine Mannen mit einem neuen
Rundling. Und die Herren laufen auf ihrem neuen Silberling zu Bestform auf. Schon lange hat man die
Rangers nicht mehr so rocken gehört. Schon der Opener "Growing Up In California" geht voll ab mit
treibenden Gitarren und einem saugeilen Refrain und macht Lust auf mehr. Und das bekommt der Zuhörer
gleich mit dem nächsten Track "Lay It On Me" voll zu spüren. Die Jungs hängen sich rein, als ob sie
hier ihr Debut präsentieren würden. Auch die beiden nächsten Songs "Bye Bye Baby" und "Follow Your
Heart" schlagen in die gleiche Kerbe. Dann gibts eine kleine Verschnaufpause mit der Ballade "Time Of
Our Lives". Die wird mit sehr viel Gefühl gesungen und erinnert mich etwas an Firehouse, gefällt mir
aber sehr gut. Aber schon danach wird mit "No Time To Lose Ya" wieder voll abgerockt. Und so geht's
eigentlich nonstop weiter. "End Of The Day" erinnert etwas an die Scorpions und hat einen klasse
Refrain. Musikalisch wird hier ganz klar die Gitarre in den Vordergrund gestellt und die Keyboards
bleiben schön im Hintergrund. Und genau das macht "Somewhere In California" so rockig und knackig.
Hier findet der Hard Rock-Liebhaber endlos coole Gitarren-Riffs und starke Gesangslinien. Die Stimme
ist toll, die Chöre fett und wirklich gut, jeder einzelne Track ist hörenswert und selbst nach
mehrmaligem Durchhören macht das Teil noch gute Laune. Night Ranger haben hier ein sehr starkes Hard
Rock-Album auf die Menschheit losgelassen. Genau so muss es rocken, Hut ab, meine Herren.
Crazy Beat

Punkte: 9.0 von 10
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STRAIGHT LINE STITCH – The Fight Of Our Lives
Spinefarm Records/Universal
Dieses Quartett aus Tennessee, U.S.A., das sich Straight Line Stitch nennt, könnte noch von sich
zu reden geben. Bedingung ist, dass man Metalcore, Alternative Rock und eine Prise Pop zu seinem
Musikgeschmack zählt. Das Aussergewöhnliche zuerst: Am Gesang haben wir keinen Bock, nein eine zarte
Lady brüllt sich hier die Seele aus dem Leib, und das mit grossem Erfolg. Die aggressiven Vocals
nerven zu keiner Zeit (sorry Girls, aber bei anderen Kapellen mit Frauengesang ist es einfach nicht
zum Aushalten). Auch bei den cleanen Passagen ist Frontfrau Alexis Brown Herrin, und der Mix aus den
drei Stilen passt hervorragend zu ihrer Stimme. Die elf Songs sind allesamt sehr abwechslungsreich
gestaltet, mal rasend Schnell mit einem coolen Break oder schon fast eine Ballade mit Hitfaktor.
Leute, hier habt ihr eine Perle in der Hand, jetzt liegt es an euch, die Band mal zu checken und ihr
eine Chance zu geben. Ich für meine Verhältnisse habe die Platte in meine Top 10 der Jahresbestliste
eingetragen. Coole Scheibe!
Daniel J.

Punkte:
9.0 von 10
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IN SOLITUDE – The World. The Flesh. The Devil
Metal Blade/Sony Music
Traurig darüber, dass King Diamond seines Gesundheitszustands wegen weder mit seiner Solokapelle
noch mit Mercyful Fate regulär arbeiten kann? Es mag vermessen klingen, doch In Solitude schaffen
Abhilfe. Die Schweden, die mit ihren Demos und dem vor drei Jahren erschienenen, selbstbetitelten
Debüt den Underground in Aufruhr versetzten, empfehlen sich trotz einer Reihe von Besetzungswechseln
mit ihrem lang erwarteten Zweitling nämlich endgültig als legitime Nachfolger des Dänen. Zu verdanken
ist dies vor allem Pelle Åhman, dessen wehklagende, unheimliche Stimme derer King Diamonds verdammt
nahe kommt. Gepaart mit der virtuosen, klassischen Riff-Arbeit des Gitarren-Duos Niklas Lindström und
Henrik Palm wird "The World. The Flesh. The Devil" so zu einer Scheibe, die gerade so gut 1984 hätte
erschienen sein können. Und zwar mit Erfolg, denn auch das Songwriting stimmt. Vom mit frühen
Maiden-Anleihen gespickten, einleitenden Titeltrack über "Serpents Are Rising" mit seinen sich
festkrallenden Gitarren-Hooklines und das hymnische, mit Chören ausgestattete "Demons" bis zum
stampfenden "To Her Darkness" und dem treibenden "Dance Of The Adversary", jeder Track bietet
80er-Metal britisch/dänischer Coleur auf höchstem Niveau, der mit dem über dreizehn Minuten dauernden
Epos "On Burning Paths" ein furioses, verdientes Ende findet, inklusive stürmischem
Steve-Harris-Galopp, kreischenden Doppel-Leadgitarren und psychedelischen Ausschweifungen. Zugegeben:
Die Schweden kupfern unverschämt deutlich beim King ab. Das aber machen In Solitude mit einer solchen
Inbrunst und gekonnt, dass – es mag vermessen klingen – der King selbst wohl nichts dagegen hätte,
wenn sein Name auf "The World. The Flesh. The Devil" prangen würde.
Kissi 
Punkte:
9.0 von 10
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THROUGH YOUR SILENCE – The Zenith Distance
Twilight/Non
Stop Music
Meine Entdeckung des Monats ist "The Zenith Distance", da es sich anfangs mit Argwohn belauscht
eher nach nervig-modernem Metalcore anhörte, aber mit der Zeit schleichend zu einem anspruchsvollen,
gut riechenden Schmetterling mutierte. Denn die Italiener vermischen moderne Elemente mit einem
kompositorisch orchestralen Grundgedanken und vermischen schwarzmetallisch angehauchten Death Metal
locker mit hochmelodischen, bis fast schon ins poppige Gefilde reichenden Samenlöserparts. Die
Fremdinstrumente kommen zwar vom Band, tönen aber super. Violine, Klavier und dezente elektronische
Spielereien werten das Gesamtkunstwerk angenehm auf und bilden Ruhepausen in den ansonsten
hochenergischen Songstrukturen. Es gibt Aufnahmen, die einfach okay sind und es gibt Aufnahmen, bei
denen man das Gefühl hat, dass jede Note mit Herzblut eingespielt wurde, das komplette Album
vermittelt mir grösstenteils das zweitere. Die Gastsänger Oddleif Stensland (Communic) und Stefano
Fiori (Graveworm) hinterlegen astreine Visitenkarten, eines der Produkte davon ist die eingängige
Hymne "Worthless", anhören. Weitere Pluspunkte sind die bei aller modernen Studiotechnik relativ warme
Produktion, der fast perfekte Mix und vor allem die spürbar unbändige Kreativität, die dieses Album
versprüht. "Through Your Silence" gehören zu den Anwärtern auf das "Bat Out Of Hell 2011"-Abzeichen
der aktuellen Generation. Manchmal zwar fast schon ein bisschen zu cheesy, aber auch harte Männer haben
ihre Tage. Reinhören!
Hardy 
Punkte:
9.0 von 10
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WHITESNAKE – Live At Donington 1990 (DCD)
Frontiers Records/Musikvertrieb
Obwohl die Margen bei den offiziellen Tonträgern ins Bodenlose gefallen sind, rüstet sich die
Musik-Industrie offenbar in einer etwas an Verzweiflung anmutenden Art und Weise zur Schlussoffensive!
Damit einher geht nun, dass nebst aktuellem Live-Material, wie zum Beispiel bei Uriah Heep, auch
ältere Konzerte verwertet werden. Dazu gehört unter anderem der Auftritt der weissen Schlange am
legendären «Monsters Of Rock» in Donington (UK) am 18. August 1990. Als Bootleg-Fan der ersten Stunde
erfreute ich mich an der italienischen Szene, die bereits 1991 den (als Original) lange Zeit kultigen
und später ziemlich gesuchten CD-Doppeldecker des Radiomitschnittes auf den Markt brachte. Es sollte
nicht lange dauern und die damals üblichen rund 60 Franken für solche Teile waren schnell ausgegeben.
Die Qualität (bis auf ein paar digitale Kratzerchen vom Master oder dem Pressen) war absolut
hochstehend und da es nebst einem schönen Vinyl-Bootleg dieser Tour nicht gerade viel abzugreifen gab,
umso wertvoller für den geneigten Sammler und Jäger. Die vorliegende Review bezieht auf die
Audio-Seite, will sagen, dass es davon auch die Filmaufnahmen auf DVD gibt! Diese sind womöglich, da
vorher kaum bis gar nicht im Umlauf, sogar vorzuziehen. Trotzdem bereiten die spürbar überarbeiteten
Aufnahmen für die Ohren ebenso Freude, obwohl, wie oft halt, die Reaktionen des Publikums was die
Intensität angeht, leider zu laut in den Vordergrund gemischt wurden. Des Weiteren sprechen wir hier
von der «Slip Of The Tongue»-Tour, die mit dem kurzlebigen Lineup Coverdale / Vai / Vandenberg / Sarzo
/ Aldridge aufwartete und von vielen Fans als die "metallischste" überhaupt eingestuft wurde. In der
Tat geht es da ziemlich bombastisch zu und her und wenn sich einer fragt, wann der gute David seine
Stimme zerschlissen hat, findet er hier die Antwort darauf. Nichtdestotrotz gehört «Live At Donington
1990» klar ins Regal gestellt und mir bleibt abschliessend noch die etwas irritierende Erkenntnis,
dass Steve Vai und Adrian Vandenberg gegenüber dem DCD-Bootleg seitenverkehrt zu hören sind! Was ist
nun also korrekt? Doch das soll, kann und wird den Hörgenuss nicht schmälern!
Rockslave

Punkte: keine Wertung
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STATUS QUO – Quid Pro Quo
Ear
Music/Phonag
Vier Jahre nach ihrem letzten Album "In Search Of The Fourth Chord" legt uns die bald 50-jährige
britische Legende das neue Werk "Quid Pro Quo" vor. Quid pro quo ist ein Rechtsgrundsatz, nach dem
jemand, der etwas gibt, dafür eine angemessene Gegenleistung erhalten soll. Und nachdem wir diese CD
gekauft haben, werden wir hier eine klasse musikalische Gegenleistung erhalten. Ich als alter Quo-Fan
bin total positiv überrascht vom neuen Rundling der Briten. Man spürt ab dem ersten Song "Two Way
Traffic" sofort die gewaltige Energie, die "Quid Pro Quo" versprüht. Hier wird gerockt wie in alten
Zeiten. Der Zuhörer wird unweigerlich in die Zeiten von Alben wie "Never Too Late", "Whatever You
Want" und "Just Supposin'" zurück katapultiert. Quo rocken wieder, und zwar durch das ganze Album
hindurch. Ob die neue Single "Rock'n'Roll'n'You", "Dust To Gold", das von Parfitt gesungene "Let's
Rock" oder auch "Movin' On" - man kann hier einfach nicht still sitzen. Quo überzeugen mit rockigen
Riffs, tollen Gesangslinien und mit ganz klar härteren Riffs als bei den vorherigen Alben. Hat man das
Teil mal im CD-Schacht, bringt man es so schnell wieder raus. "QPQ" beweist mal wieder, dass die
älteren britischen Herren es noch voll drauf haben. Übrigens wird das neue Werk wohl das dreissigste
(!) Album (und das wird es), das in der Bandgeschichte in den Top 20 in England und Deutschland zu
finden ist. Und live drücken Quo wohl nach wie vor viele junge Bands noch locker gegen die Wand.
Jedenfalls versprühen die neuen Songs eine Energie, wie man es lange nicht mehr gehört und gespürt
hat, das heisst nicht, dass die Alben der Vergangenheit nicht gut waren, nur dass eben "Quid Pro Quo"
noch um Einiges mehr rockt. Nur die etwas abgeänderte neue Verson von "In The Army Now" am Ende wäre
nun wirklich nicht nötig gewesen. Als Zugabe gibt's übrigens noch eine Zusätzliche CD mit 10
Livesongs, aufgenommen auf der 2010-Tour in Melbourne und Amsterdam. Unter anderem Live-Versionen von
"Ice In The Sun" und "Pictures Of Matchstick Men" in einer sehr guten Soundqualität. Zum Schluss kann
ich nur noch sagen: Quo melden sich mit einem sehr starken Album zurück, das ich so sicher nicht
erwartet habe. "Let's rock til we drop!"
Crazy Beat 
Punkte:
8.9 von 10
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SAXON – Call To Arms
Militia Guard Music/Musikvertrieb
So sicher wie das Amen in der Kirche, so sicher ist, dass man sich alle zwei Jahre eine neue
Saxon-Scheibe kaufen kann. Kaufen muss, sollte ich schreiben, denn fast so sicher kann der Silberling
ordentlich überzeugen. Bei Saxon stellt sich nicht die Frage, ob das neue Album gut ist, sondern wie
gut. Wie gut ist also "Call To Arms", der sage und schreibe 19. Studio-Output der Briten? Eines
jedenfalls ist schon nach dem ersten Hören klar: Biff Byford, immer noch bestens bei Stimme, und seine
Mannen lassen es (bis auf das epische "When Doomsday Comes (Hybrid Theory)") gut sein mit den
bombastischen Elementen der letzten Scheibe "Into The Labyrinth" und besinnen sich wieder auf ihre
rockigen Wurzeln. Davon zeugt der mehr als gelungene Einstieg "Hammer Of Gods", ein rasanter Up
Tempo-Riffer ebenso wie das langsamere "Back in '79", eine stampfende Mitsing-Hymne, deren Refrain
Saxon eine Truppe von Kumpels und Fans hat eingröhlen lassen wie schon 30 Jahre zuvor bei "Denim &
Leather". Während dieser Song sein Potential erst nach einigen Durchläufen entfaltet, setzen sich die
Nackenwirbel beim kraftstrotzenden "Surviving Against The Odds" unverzüglich in Bewegung und man kann
fast nicht glauben, dass hier gestandene Männer über 50 am Werk sind. Vollziehen Saxon 2011 also die
totale Rückbesinnung auf ihre Wurzeln? Nicht voll und ganz, wie das elegische "Mists Of Avalon" oder
das düstere "No Rest For The Wicked" beweisen, die ebenso gut auf "Killing Ground" (2001) oder
"Lionheart" (2004) hätten stehen können. Gute Songs, aber nicht überragend. Gleiches gilt für den
Titeltrack, eine typische Krieger-Hymne, wie sie Saxon schon früher und besser gemacht haben, trotz
einem Gast-Auftritt von Don Airey (Deep Purple, Ex-Ozzy, Ex-Rainbow). Mit dem unbeschwerten Mid
Tempo-Rocker "Chasing The Bullet", der fast schon als AC/DC-Nummer durchgehen könnte, dem rasanten
"Afterburner" (der härteste Track der Scheibe) und dem beschwingt galoppierenden "Ballad Of The
Working Man" dominiert auf "Call To Arms" jedoch klar die Rückkehr zu alten (Hard Rock-) Stärken.
Wiederum ist Saxon eine gute Scheibe gelungen. Wie gut? Sehr gut!
Kissi 
Punkte:
8.9 von 10
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JERUSALEM – She
Pierced Records
Jerusalem kommen aus Schweden und treiben ihr Unwesen als 'White Metal'-Band schon sage und
schreibe 30 Jahre lang. Das neue Werk "She" müsste ungefähr deren sechstes sein. Die Schweden
schmeissen meines Wissens nach nicht gleich mit Bibeln um sich wie damals ihre Glaubensgenossen
Stryper, verbreiten in ihren Texten aber auch biblische Botschaften. Aber damit kann man leben, wenn
dafür die Musik stimmt. Und bei Jerusalem stimmt sie auf jedenfall. Das fängt schon an mit der
starken, ausdrucksvollen Stimme von Ulf Christiansson, dessen starkes Organ voll zu überzeugen vermag.
Auch instrumental stimmt das Gesamtpacket, pumpende Bässe, klare, nach vorne treibende Drums, klasse
Gitarrenarbeit und viele schwebende Soli dazu, Tempo und Stimmungswechsel in den einzelnen Songs. Das
Trio hat genau die richtige Zusammensetzung gefunden und damit ein starkes Album produziert. Was mir
sehr schnell klar wurde, ist, dass die Jungs grosse U2-Fans sind. Und so klingen die Schweden dann
auch wie eine härtere Version der Iren. Das stört aber keinesfalls, diese Mischung aus Hard Rock und
U2 klingt im Gesamten sehr frisch und durchaus interessant. Gerade durch die vielen Spielereien der
Gitarren, weniger Riffs, mehr einzelne Töne, klingt das Ganze sehr abwechslungsreich und spannend. So
hat jedes Instrument genügend Platz für Spielereien, die sonst sicher im Gesamtsound untergehen
würden. So ist "She" ein überdurchschnittlich gutes Album geworden, das sich vom 'normalen' Hard Rock
abhebt und sicherlich in diesem Genre eine echte Überraschung darstellt.
Crazy Beat 
Punkte:
8.9 von 10
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RIVAL SONS – Pressure & Time
Earache Records/Non
Stop Music
Die Amis beehren uns hier mit ihrem 2. Album "Pressure And Time". Viel weiss man nicht über die
vier Musiker, da sie bei uns noch weitgehend unbekannt sind. Im Grossen und Ganzen schippern die Amis
hier im Ende 60er, Anfang 70er Rock-Gewässer. Der grösste Einfluss der Jungs dürfte wohl Led Zeppelin
sein. Hin und wieder kann man auch Parallelen zu The Doors und Aerosmith ausmachen. Leider hab ich
weder eine Songliste noch die Namen der Musiker gefunden, so dass ich nicht auf die einzelnen Songs
eingehen kann. Also Quatschen wir halt einfach über die Musik. Besonders gefallen mir die druckvollen,
an John Bonham erinnernden Drums, die richtig wuchtig daherkommen, so dass es eine Freude ist, den
Drums zu lauschen. Aber auch die Gitarren rocken ganz ordentlich und die Hammonds unterstreichen das
Ganze noch wesentlich. Der Gesang erinnert nicht an Robert Plant, klingt aber trotzdem saugut. Der
Junge hat eine klasse, charakteristische Stimme, die hervorragend zu dieser Art von Retro-Rock passt.
Die Songs sind sehr lebendig und sprühen so richtig. Die Band kommt daher mit einer enormen
Spielfreude und es macht einfach Spass, den Amis zu lauschen. Viele der Songs sind vom Aufbau und der
Spielweise her Zeppelin-orientiert, klingen aber nicht altbacken und aufgewärmt, sondern frisch und
sehr interessant. Man kupfert nicht bei den alten Helden ab, sondern führt mit eigenen Ideen einfach
eine fast ausgestorbene Musik weiter. Ich find das Teil einfach geil und kann so "Pressure & Time" nur
weiter empfehlen.
Crazy Beat

Punkte:
8.8 von 10
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ALESTORM – Back Through Time
Napalm Records/Musikvertrieb
Zufall oder nicht: Die neue Scheibe der schottischen Piraten-Metaller kommt etwa zeitgleich wie
"Pirates Of The Caribbean 4" raus. Ob die erhöhte Aufmerksamkeit dadurch effizient genutzt werden
kann, wird sich zeigen. An der Musik sollte dieses Vorhaben nicht scheitern. Denn auch auf dem dritten
Album zelebrieren die Schotten erstklassigen Schunkelmetal zum Poltern, Saufen und Schiffe Entern.
Nach den ersten Hördurchgängen bastelte ich mir die These, dass Alestorm live das zigfache besser als
auf CD sind. Und siehe da: Plötzlich machte es klick und ich musste meine Meinung revidieren. Zwar
findet sich auf "Back Through Time" kein Überhit wie die Cover-Version "Wolfes Of The Sea" vom
Vorgänger-Album. "Barret's Privatees" oder "Shipwrecked" kommen aber extrem nahe daran und werden wohl
für noch grössere Circle Pits und Walls Of Death als bisher sorgen. Lustig auch, dass Alestorm einen
Songs "Swashbuckled" genannt hatten. Denn auf der Paganfest-Tour hiess eine der Vorbands Swashbuckle.
Diese bot ebenfalls optisch das Piraten-Primbim, versuchte aber mit extrem sperrigem Thrash-Metal Fans
zu erobern. Alestorm haben es mit ihren tanzbaren, leicht folkigen Liedern einfacher. Insgesamt
scheint die Bands auf "Back Through Time" noch einen Härtegrad zugelegt zu haben. Wer Alestorm bisher
mochte, wird das auch weiterhin tun. Und wer's noch nicht tut, sollte sich dieses Album gönnen. Für
Leute, denen das ganze Piraten-Zeugs langsam auf die Eier geht, haben Alestorm in "Scraping The
Barrel" die passende Antwort: "Viele haben uns erzählt, dass wir dieses Konzept nicht lange
durchziehen können. Aber wenn ihr es nicht mögt, startet doch eure eigene Band!" Das zeugt von wahrem
Freibeuter-Geist.
Roger W. 
Punkte:
8.8 von 10
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SIXX A.M. – This Is Gonna Hurt
Eleven Seven Music
Musiker, Songschreiber, Autor und Modedesigner - dennoch nicht der Traum aller Schwiegermütter,
das ist Nikki Sixx! Vor vier Jahren veröffentlichte der gute Mann die CD "Heroin Diaries" als
Soundtrack zu seinem gleichnamigen Buch, welches 350'000 Mal über den Ladentisch ging. Nun folgt mit
"This Is Gonna Hurt" sozusagen Teil zwei. Die deutschsprachige Ausgabe wird voraussichtlich im
Spätherbst erscheinen, doch die musikalische Untermalung liegt jetzt schon vor, und sie hört sich
ausgesprochen gut an! Man sollte nicht den Fehler begehen, hier etwas in der Art von Mötley Crüe zu
erwarten. Zwar steckt natürlich hinter beiden Bands der gleiche Songschreiber, doch die Musik
unterscheidet sich doch ein wenig. Im Gegensatz zu den pompös aufgebauschten und peitschenden Songs
von Mötley Crüe bekommt man bei Sixx A.M. eher straighten Hard Rock zu hören, der sich durch die
Stimme von James Michael mittlerweile eine ganz eigene und markante Note erarbeiten konnte. Besonders
interessant ist, dass hinter jedem Song eine eigene Story steht, somit werden hier keine leeren
Phrasen gedroschen, sondern Geschichten aus dem spannenden, traurigen und verrückten Leben von Nikki
Sixx erzählt, der sich zwischen Himmel und Hölle bisher auf allen Ebenen bewegte. James Michael
schafft es mit seinen sehr flexiblen Stimmbändern perfekt, den Texten eine bewegende und glaubwürdige
Note zu verleihen. Doch auch DJ Ashba soll nicht unerwähnt bleiben! Der mittlerweile auch bei
Guns'n'Roses tätige Gitarrist poliert die Songs durch seine eingängigen Riffs auf Hochglanz! Alles in
allem ist "This Is Gonna Hurt" ein besonders gutes, vielfältiges und solides Album geworden, das die
Messlatte seines bereits enorm erfolgreichen Vorgängers locker erreicht!
Maiya R.B.

Punkte: 8.6 von 10
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ROXXCALIBUR – Lords Of The NWOBHM
Limb Music
Die deutsche Band Roxxcalibur konnte schon mit ihrem ersten Album "NWOBHM For Muthas" auf sich
aufmerksam machen. Auf diesem Debut musizierten sich die Jungs munter durch die New Wave Of British
Heavy Metal und machten so manchen jungendlichen Musikliebhaber auf eine der interessantesten Epochen
der Metal-Geschichte heiss. Dabei gingen die Jungs von Roxxcalibur aber nicht den einfachen Weg und
spielten Songs von Iron Maiden, Saxon, Judas Priest oder Black Sabbath nach, sondern huldigten unter
anderem Grim Reaper, Clooven Hoof, Savage oder Witchfinder General. Auch auf dem zweiten Album "Lords
Of The NWOBHM" ist dies nicht anders. Bands wie Tokyo Blade, More, Satan, Sparta, Saracen, Tygers Of
Pan Tang oder Venom kommen hier zu Ehren. Was besonders interessant ist, wie Roxxcalibur allen diesen
Klassikern ihren eigenen Stempel aufdrücken und trotzdem das Flair der jeweiligen Truppen nicht
zerstören. Klar kann man bei einer solchen Darbietung das Haar in der Suppe suchen und zum Beispiel
beim Tokyo Blade-Kracher "If Heaven Is Hell" die damals prägende Gitarrenarbeit als nicht ganz so
authentisch bezeichnen. Dafür erklingt die Produktion roh, erdig, als Mischung aus dem Hier und Jetzt
und dem Damals. Produzentenlegende Chris Tsangarides hatte dabei sein Händchen gefühlvoll und effektiv
im Spiel. Leute, welche zu Beginn der 80er mit diesen Bands gross wurden, werden an dieser Scheibe
ebenso Gefallen finden wie neue Fans, die sich neben den ganz Grossen aus dieser Zeit, auch von den
vermeintlich Kleineren und teils nicht mehr Existierenden, beeinflussen lassen können.
Tinu

Punkte:
8.5 von 10
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MARIENBAD – Werk I: Nachtfall
Massacre Records/Musikvertrieb
Genau solche Sachen sind extrem cool! Ehemalige
Mitglieder von Panzerkreutz sowie der Sänger von
Eisregen, M. Roth, haben sich daran gemacht, die
schaurigen Geschichten um das tschechische Städtchen
Marienbad (nach Erzählungen der Grossmutter von M. Roth)
zu vertonen. Wem jetzt da The Grotesquery in den Sinn
kommt, der liegt mit dem Konzept schon verdammt nahe: Es
sind mehrere Geschichten, aufgeteilt in die Tracks der
Scheibe, welche alle Stationen von Marienbad
beziehungsweise seiner Bewohner innehaben. Darin geht es
sowohl um Deportationen im zweiten Weltkrieg sowie der
Überschwemmung des Städtchens selber, wobei 12 Bewohner
den Tod fanden, weil sie sich weigerten, den Ort zu
verlassen. Im Gegensatz zu Eisregen aber, wo eher noch
die brachiale Keule geschwungen wird, regiert in
Marienbad eher eine gothische Note, durchsetzt mit Dark
Metal der epischeren Art. Jedoch ohne ausufernd zu sein,
was eine angenehme Abwechslung zu sonstigen Kapellen
darstellt. „Werk I: Nachtfall“ wird es in einer
deutschen und einer englischen Variante zu kaufen geben,
wobei die deutsche Fassung deutlich mehr an Atmosphäre
beinhaltet, da hier Sänger Roth besser aus sich heraus
gehen und auf Deutsch besser Akzente im Text setzen
kann. Zwischendurch werden gewisse Passagen ein wenig
arg gestreckt und wirken so ermüdend, jedoch ist dies
glücklicherweise nicht allzu häufig der Fall. Diese
erzählerische Scheibe ist ein Muss für alle, welche eine
gut vertonte Horror-Geschichte metallisch umgesetzt
hören wollen!
Toby S.

Punkte:
8.5 von 10
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ORIGIN – Entity
Nuclear Blast/Warner
Wer auf technischen Death Metal steht, kommt mindestens um das Probehören irgendeines
Origin-Albums nicht herum. Und wer nach dem Durchhören des Vorgänger "Antithesis" ebenfalls ein
amtliches Zelt in der Hose hatte, sollte ebenfalls nicht enttäuscht sein, wenn "Entity" nicht als
Quantensprung daherkommt, sondern einfach ein weiteres sehr gutes Album geworden ist. Denn die Jungs
verstehen definitiv ihr Handwerk und überzeugen erneut mit homogenem Ami-Death Metal, der gewohnt
freakig bis erdig anmutenden, tighten Instrumentierung und einer edel anzuhörenden, angenehmen
Produktion. Alle Extreme wurden noch ein bisschen weiter vertieft, der Sänger ausgetauscht (hört man
nicht), das Label gewechselt und der technische Faktor an den neuralgischen Punkten in die Höhe
geschraubt. Und auch wenn der US-Vierer dem Gros der Konkurrenzbands in Sachen instrumenteller
Beschlagenheit locker ein Bein stellt, verkommt das Material nie zum reinen Selbstzweck, sondern ist
songdienlich unterwegs und versprüht Flair und Intelligenz. Origin haben alles; die plattmachenden
Walzen, unaufgesetzte Epik, Experimente, die hart an der Grenze zum noch Anhörbaren liegen und
natürlich auch die guten, alten Gesichtsabreisser-Riffs. Kompakt, rund, gut. Mindestens ein
konzentriertes Reinhören sollte darum echt drinliegen.
Hardy

Punkte:
8.5 von 10
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THE ANSWER – 412 Days Of Rock'n'Roll (CD & DVD)
Spinefarm Records/Universal
Es gibt zwei junge Rock'n'Roll-Bands, welche in den letzten Jahren einen steilen Aufstieg
hinlegten und immer noch dabei sind, die alte Garde abzulösen: Airbourne und The Answer. Klingen
erstere sehr ähnlich wie ihre Landsmänner AC/DC, konnten letztere die Australier auf der "Black
Ice"-Tour begleiten. In 412 Tagen standen rund 118 Konzerte auf dem Programm. Die nun vorliegende DVD
gibt Zeugnis dieser Tour ab. Sie stellt gleichzeitig klar, wieso die jungen Iren den Support-Slot
erhalten hatten. Denn das was The Answer täglich auf der riesigen AC/DC-Tour abzogen, war eine
schlichte, dafür umso leidenschaftlichere Rock'n'Roll-Show. Auf der DVD gibt es nun eine 70 Minuten
lange Dokumentation über die Reise, 60 Minuten Live-Musik, aufgenommen an verschiedenen Orten sowie
sämtliche bisherigen Video-Clips zu sehen. Die Dokumentation ist dabei eine zweischneidige Sache: Sie
ist mit ihren Zitaten und Backstage-Szenen spannend für Fans der Band und zeigt vier Musiker, die ihr
Glück kaum fassen können. Der irische Akzent der Musiker sorgt für Atmosphäre, sollte aber für
Englisch-Anfänger nur mit Untertiteln angesehen werden. Die Dokumentation schafft es aber nicht, die
Spannung bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Für Nicht-Fans fehlen die Hard-Facts zur Bühne, Interviews
mit Angus und Malcom Young (nur AC/DC-Sänger Brian Johnson kommt zu Wort), aussergewöhnliche
Erlebnisse und Kommentare von Fans, Veranstalter und Crew. Das hatten Knorkator oder Gun Barrel mit
deutlich kleinerem Budget viel besser hingebracht. Die Doku ist aber nicht alles, was die DVD zu
bieten hat. Sehenswert für wirklich ALLE Rock- und Metal-Fans sind die Live-Aufnahmen. Für die
Lehrstunde in Sachen Rock'n'Roll reichen The Answer gerade mal zwei Marshall-Türme, ein
Bassverstärker, ein kleines Schlagzeug und ein Banner aus. In ihrem Minimalismus erinnern sie an die
Schweizer Hartrocker The Order, welche ähnlich spartanisch vorgehen. Und wie die Schweizer füllen auch
The Answer den Rest der Bühne nicht mit Brimborium, sondern mit einer grandiosen Energie. Wie oft
musste ich mich in den letzten Jahren mit unmotivierten Vorbands die Zeit totschlagen? Ich verlange,
dass sich künftig JEDE Band diese DVD anschaut und lernt, bevor sie sich auf die Bühne wagt. Wer sich
und der Welt also was Gutes tun will, der hole sich dieses Teil und lerne.
Roger W.

Punkte: keine Wertung
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AXXIS – 20 Years Of Axxis – (2 DVD
& 2 CD)
Phonotraxx Publi/Musikvertrieb
20 Jahre hat es gedauert bis Axxis ihre erste
Live-DVD veröffentlichen. Zwei Jahrzehnte sind vergangen
seit die damalige Newcomerband Black Sabbath das Leben
auf der Bühne schwer machte und zu spüren bekam, welches
die Rechten und Pflichten eines Supports sind.
Bandleader und Sänger Bernhard Weiss hat sich in all den
Jahren einen bekannten Ruf erarbeitet, als begnadeter
Entertainer und Quasseltante auf der Bühne. Dies kommt
logischerweise auch auf dieser Doppel-DVD zum Tragen.
Eine, die mit dem Untertitel «Official Bootleg»
angeschriebenen ist und trotzdem einen sehr
professionellen Touch an den Tag legt. Logisch, die
Jungs haben nicht das Budget renommierter Truppen wie
AC/DC, Kiss, Metallica oder Iron Maiden. Dafür sprüht
jede Sekunde voller Hingabe und mit viel Spass aus den
Ton- und Bildspuren. Axxis steht noch immer für tollen
melodischen, aber auch heftigen Heavy Rock, der sein
Wohl in den tollen Arrangements und fantastischen
Refrains findet. Wie es sich bei einem Konzert zu einem
Bandjubiläum gebührt, wird die komplette musikalische
Geschichte abgehandelt. Dass dabei schon mal
unverzichtbare Tracks wie «Talisman», «Take My Hand»,
«Eyes Of Darkness», oder «Love Doesn’t Know Any
Distance» fehlen, muss man verzeihen und zähneknirschend
zur Kenntnis nehmen. Dafür gesellen sich zu den 31 Songs
und zwei Solodarbietungen auch viele ehemalige Musiker,
die sich im Laufe der letzten 20 Jahre die Klinke in die
Hand gaben. Interessant zu sehen, wie sich dabei in den
letzten Jahren der Ur-Gitarrist Walter Pietsch oder
Bassist Kuno Niemeyer optisch veränderten. Gewürzt
werden die beiden DVDs mit Interviews der aktuellen
Besetzung (Bernhard Weiss, Keyboarder Harry Oellers,
Bassist Rob Schomaker, Gitarrist Marco Wriedt und
Trommler Alex Landenburg), sowie vielen bekannten, aus
dem engeren Umfeld der Band stammenden, Personen, was
dem Ganzen einen sehr intimen Anstrich verleiht. Die
zeitgleich erschienene Doppel-CD muss aus Spielzeit
technischen Gründen auf «Save Me» und «Tears Of Trees»
verzichten, bietet aber trotzdem einen fantastischen
Einblick in die Welt von Axxis und überzeugt mit vielen
Hits wie «Lady Moon», «My Litle Princess», «Wind In The
Night», «Flashback Radio», «Brother Moon», «Stay Don’t
Leave Me», «Little Look Back», «Kingdom Of The Night», «Living
In A World» und der akustischen Darbietung von «Kings
Made Of Steel», «Waterdrop», «Heaven In Black», «Little
War» und «Touch The Rainbow». Kompliment Herren, was ihr
da in Eigenregie auf die Beine gestellt habt. Das Ganze
gibt es auch als Box mit den beiden DVDs und CDs.
Tinu

Punkte: keine Wertung
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ANGELI DI PIETRA – Anthems Of Conquest
CCP Records
Beim zweiten Album "Anthems Of Conquest" von Angeli di Pietra denke ich in erster Linie an eine
weitere italienische Band. Aber weit gefehlt, beim Sextett handelt es sich um Belgier. Was die 'Engel
des Steins' mit diesem Namen aussagen wollen, bleibt wohl ein Rätsel, ist aber auch nicht weiter von
Bedeutung, da es bekanntlich um die Musik geht. Uns erwartet mit der zweiten Veröffentlichung guten
Power/Folk Metal. Viele verwerfen wohl gleich wieder die Hände, da es diese Kombination in den letzten
Jahren zu oft schon gegeben hat. Natürlich erfinden Angeli di Pietra das Rad nicht neu, und vieles
klingt auch wie bei allen anderen Bands. Trotzdem soll hier ihrem Schaffen gehuldigt werden. Schon der
Opener "Last Flight Of The Valkyries" bietet uns eine tolle Folk-Stimmung mit perfekt gespielten
Riffs, treibenden Rhythmen und einem Wechselspiel von Clean-Vocals und Growls. In die gleiche Kerbe
schlägt natürlich auch beispielsweise "Buccaneers". Gerade die gesanglichen Leistungen von Frontfrau
Sjoera Roggemann mit den Clean-Parts und Guy van Campenhout mit seinen Growls verleihen den Songs ein
super 'Beauty and the Beast'-Atmosphäre. Beide sind meist gleichberechtigt in den einzelnen Songs
vertreten. Zwischendurch erleben wir nebst den vielen Viking-Einflüssen auch orientalische Klänge wie
bei den beiden instrumentalen Songs "The Desert" und dem Titelsong "Anthems Of Conquest". Insgesamt
reihen sich Angeli di Pietra zu Grössen wie Rhapsody of Fire, Equilibrium oder entfernt durch die
Viking-Einflüsse auch Ensiferum ein. Die Vorbilder der Band sind nicht von der Hand zu weisen, und
daher fehlt auch ein wenig die Innovation. Trotzdem ist das Album sehr gut gelungen und macht durchaus
Spass beim Zuhören. Also überwindet die Vorurteile und hört rein.
Timo K.

Punkte:
8.5 von 10
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THEATRE OF TRAGEDY – Last Curtain Call (live) (2 CDs)
AFM
Records/Musikvertrieb
Was schon seit längerem irgendwie unterschwellig
durchsickerte, ist nun seit einiger Zeit Gewissheit: Das
Theater der Tragödien hat mehrere letzte Vorstellungen
geboten, und lässt nun den finalen Vorhang für
(scheinbar) ewig fallen. Scheinbar deswegen, weil wir ja
alle zu gut wissen, dass Comebacks heutzutage an der
Tagesordnung sind. Nun gut, zur Rezension sind alle
Tracks der zwei CDs vorhanden, die als solches auch in
den regulären Handel kommen. Es sei an dieser Stelle
noch erwähnt, dass es eine DVD-Version gibt mit mehr
Songs drauf (unter anderen das geniale „Cassandra“, was
schon beinahe ein Frevel ist, dass es auf der 2
CD-Version nicht mit dabei ist) sowie einer abgespeckten
CD. Klingt komisch, ist aber so. Die Qualität der
Live-Aufnahmen ist definitiv ohne Mängel, das Publikum
wird ebenfalls gut eingebunden und ist immer wieder zu
hören (vornehmlich vor und nach jedem Song), und die
Musiker können gut auseinander gehalten werden. Nell
singt gut, aber nicht direkt überragend – was für eine
unverfälschte Live-Aufnahme spricht. Vermutlich ist es
auch die doch sehr bewegende Situation, welche die
Stimme ab und zu ein wenig zittern lässt. Raymond singt
auch ein wenig anders als auf den normalen CDs, rauh,
eher kratzend als flüsternd wie sonst auch, aber die
Growls bringt er immer noch nicht schlecht rüber – halt
für TOT-Verhältnisse. Auch die älteren Songs werden
nicht schlecht dargeboten, man merkt einfach, dass sie
für Liv Kristine und nicht für Nell geschrieben wurden.
So gesehen bleiben einem wunderschöne Erinnerungen an
eine Gothic Metal-Band, welche diesen Namen auch zu
Recht getragen hat. Und auch wenn TOT nun offiziell
getrennte Wege gehen, so bleibt vielleicht ein kleiner
Hoffnungsschimmer, dass sie eines Tages zurückkommen
könnten. Wollen wir wetten?
Toby S.

Punkte: keine Wertung
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WOLFHEAD – Wolfhead
Doomentia Records
Immer öfter scheinen Death- und Black-Metaller nicht ganz befriedigt zu sein von ihrem Sound und
sich nach mehr Melodie zu sehnen und rufen deswegen neue Combos ins Leben. Audrey Horne, Sahg oder
Ghost sind Beispiele dafür. Erweitert wird der Reigen dieser Tage mit Wolfhead aus Barcelona, deren
Mitglieder allesamt in lokalen extremen Metalbands zocken, mit ihrem Debutalbum nun aber ordentlich
andere Genres im Kochtopf vermischen. Herausgekommen ist dabei ein urwüchsiger Stoner/Doom-Auflauf
verschiedenster Ingredienzen. So beginnt man mit "Journey By The Shaman's Hand" psychedelisch, an
Monster Magnet erinnernd, steigert sich aber bald zum mächtigen Riff-Gewitter mit Fuzz-Gitarren. Bei
"Cul de Sac" hingegen heult der Harley-Motor auf und das Gaspedal wird rotzig-punkig mit Lemmy im
Nacken durchgetreten. Mehr nach Langboot und Wikinger als nach Motorrad und Biker schreit danach "Sons
Of Asgard". Die stürmische Pagan/Doom-Nummer könnte ebenso gut von Grand Magus stammen und entfesselt
wahrlich die Kraft unerbitterlicher Nordwinde. Überzeugend zwischen Monster Magnet's Dave Wyndorf und
Grand Magus' JB Christoffersson röhrt dabei Fronter Ivan Arrieta (bis auf einen Brüll-Abstecher in
"Doomed Faith"), und umso beklagenswerter ist daher der Umstand, dass die Stimme im manchmal gar
dröhnenden Gitarrensound zeitweise unterzugehen droht. Da die Qualität jedoch stimmt, insbesondere bei
der grossartigen Bandhymne "Wolfhead", welche verdrogt-entrückt beginnt, bald aber in eine an The
Sword erinnernde Riff-Orgie umschlägt, schaut man über solche Kinderkrankheiten gerne hinweg und freut
sich schon darauf, Wolfhead bald auf den einschlägigen Festivals live zu Gesicht zu bekommen. Nur die
mit Akustikgitarre und Mundharmonika vorgetragene Version von Pink Floyd's "Wish You Were Here" hätte
man sich getrost sparen können. Die Nummer war, ist und bleibt ein musikgewordenes Narkotikum.
Kissi

Punkte:
8.2 von 10
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SUBORNED – Hazardous Substances (EP)
Eigenvertrieb
Ohne ihre Sängerin Lucie hätten die Deutschen Suborned einen Altersdurchschnitt von gerade Mal 20
Jahren. Doch die 29-Jährige Sängerin hebt diesen merklich an, und ihrer Verantwortung trägt sie gleich
mit dem Frontplatz Rechnung. Diese Aufgabe meistert sie mirakulös. Suborned hören sich sehr
Ur-Deutsch-Thrashig an, und das ist absolut positiv. Auch erinnern sie leicht an die brasilianischen
Underground-Grösse Torture Squad. Leider ist "Hazardous Substances" nur eine EP und mit "You Down" und
einer Gesamtlänge von 22 Min. schon wieder vorbei. Gerne würde man noch viel mehr von Suborned hören,
dass nach so kurzer Zeit die geniale Stimme und die sehr gut pointierten Soli schon zu Ende sind, ist
wirklich Schade. Aber zum Glück gibt's ja den Wiederholen-Button auf dem MP3-Player oder den Repeat
-Knopf auf der Stereo-Anlage.
Steve Butcher
Punkte: keine Wertung
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THE GLORIA STORY – Shades Of White
Rambo Music/Non
Stop Music
Wie kommt man bloss auf die Idee seiner Band den bescheuerten Namen "The Gloria Story" zu geben?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Metalhead getraut, auf seine Kutte den Namen dieser
Gruppe zu schreiben. Anyway, die Jungs kommen aus einem kleinen Kaff in Schweden und musizieren gerade
mal zwei Jahre zusammen. Nach eigenen Angaben sind sie ambitioniert, die Spitze der Musikindustrie zu
erreichen. Als musikalische Anhaltspunkte nennen sie eine ganze Reihe Bands: Kiss, Cheap Trick, Mott
The Hoople, Rolling Stones und David Bowie. Dadurch ist die musikalische Ausrichtung von The Gloria
Story definiert. Man legt den Schwerpunkt auf 70er-Hard Rock. Dies zieht man kompromisslos durch. Die
Jungs nennen zwar auch The Hellacopters als Einfluss. Der Grund wird aber wahrscheinlich sein, weil
Anders 'Boba Fett' Lindström, der bei den Hellacopters mitwirkte, "Shades Of White" produzierte.
Musikalisch bieten die Jungs einen typischen 70er-Mix aus Kiss, Sweet und Thin Lizzy. Das bedeutet,
man spielt erdigen Hard Rock, adaptiert aber immer mal wieder Glam- und Blues-Einflüsse. Klingt nicht
sonderlich spektakulär, hat aber viel Charme. Der entscheidende Punkt ist aber, dass die Truppe
richtig starkes Songmaterial in petto hat. Ein cooler Refrain folgt dem anderen, praktisch jeder Song
hat Mitsingpotential. Die eine oder andere Textpassage klingt zwar ein bisschen kitschig, doch das
verzeiht man gern für Tracks, die schnell ins Ohr gehen. The Gloria Story gewinnen mit Sicherheit
keinen Kreativitätspreis, doch zeitloser 70er-Hard Rock von einer aktuellen Band hat schon lange nicht
mehr so viel Spass gemacht.
Chris C.

Punkte: 8.1 von 10
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RHAPSODY OF FIRE – From Chaos To Eternity
Nuclear Blast/Warner
Es gibt immer wieder Stilrichtungen in der Musik, die man bestimmt 1000 Mal am Tag zu hören
bekommt, aber diese passen alle nicht wirklich, um Rhapsody of Fire zu umschreiben. Bereits seit 1997,
nachdem das hochumjubelte Debut-Album "Legendary Tales" erschien, bleiben sie ihrem unverkennbarem
Stil treu und gehen ihren eigenen Weg. Auch auf der neuen Veröffentlichung "From Chaos To Eternity"
zelebrieren sie erneut auf typische ROF-Weise die Verbindung von Elementen des Power Metal mit
orchestralen, besonders an Filmmusik erinnernde Arrangements. Ebenso findet man folkloristische
Anleihen in den Liedern. Auffällig sind auch die überaus mächtigen Chöre und das virtuose
Gitarrenspiel von Luca Turilli, der unter seinem Namen 4 spannende Solo-Alben veröffentlicht hat.
Charakteristisch und unverkennbar für die Musik ist aber immer noch die Soundtrack-artige
Grundstimmung, die sich in allen Liedern widerspiegelt. Der Erzähler, den man zum Beispiel im fast 20
Minuten langen Schluss-Song "Heros Of The Waterfalls' Kingdom" zu hören bekommt, ist kein anderer als
der Meister des Schauspiels: Christopher Lee. Das rockig barocke "Tempesta Di Fuoco" oder das
opernhafte "Anima Perduta" erhalten dadurch, dass sie in italienischer Sprache gesungen werden, eine
edle Note. Bei "Aeons Of Raging Darkness" wird man aufgrund atemberaubendem Speed und ungewöhnlich
aggressiven, bellenden Vocals überrascht. Und überhaupt: Ich bin tatsächlich sehr überrascht! Für mich
klingt das neue Album nicht mehr so extrem überladen und überproportional bombastisch wie sonst. Dafür
eher etwas rockiger, aber immer noch sehr ROF-typisch. Ganz nach dem Motto "Never change a winning
team" hat man den Mix erneut an die Herren Paeth/Miro in die Wolfsburger Gate Studios abgetreten. Für
das Songwriting zeichnet sich das ROF-Gespann Turilli/Lione/Starpoli verantwortlich. Aus den Boxen
klingt die Musik gewaltig und stellenweise richtig spektakulär, leider sieht das live etwas anders
aus, wie ich finde. Und wenn ich einen Wunsch frei hätte: mehr, mehr, mehr in italienischer Sprache!
Das klingt phantastisch!
Liane P. 
Punkte:
8.0 von 10
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SEVEN WITCHES – Call Upon The Wicked
Massacre Records/Musikvertrieb
Das ist eine Überraschung. Nicht, dass Bandleader Jack Frost mit einem neuen Album aus dem Quark
kommt, sondern dass der Gitarrist wieder zusammen mit James Rivera (Helstar, Malice, ehemals Vicious
Rumors, Distant Thunder) musiziert. Es ist noch nicht so lange her, da hat der quirlige Bühnenderwisch
kein gutes Haar am kleinen Sänger gelassen und geschworen, welch verschworene Einheit er mit dem
Hades-Shouter Alan Teechio ist. Diese Gemeinschaft gehört nun leider auch der Vergangenheit an... Was
bietet uns nun die achte Scheibe der Hexe? Wie immer stechen die fetten Riffs aus dem Gesamtbild
heraus. Dabei schreit sich Mister Rivera schon mal locker die Seele aus dem Körper (Titelsong).
Allerdings, und das muss man leider so sagen, ist "Call Upon The Wicked" eine gehörige Portion von den
Hammerscheiben "Xiled To Infinity And One", "Passage To The Other Side" und "Year Of The Witch"
entfernt. Auch wenn das Material dank der Produktion von Jack und dem tollen Mix von Armored
Saint-Bassist Joey Vera metallisch aus den Boxen dröhnt, der grosse Hit, die Hymne, wie man sie von
Seven Witches kennt, fehlt auf "Call Upon The Wicked". Jack verwendet wieder alle seine musikalischen
Facetten, aber diese Klangbilder benötigen dieses Mal einfach mehrere Durchläufe, bis sie sich in der
Gedankenstube festgekrallt haben. Da helfen auch der Ideenreichtum von "End Of Days", das Slayer-artig
startende "Mind Games" oder das pfeilschnelle "Harlot Of Troy" nicht viel. Das limitierte Digipack
geht mit drei Bonustracks an den Start. Die Live-Versionen von "Metal Tyrant", "Metal Asylum" und
"Jacob" klingen extrem roh und vermitteln ein richtiges Live-Feeling.
Tinu

Punkte:
8.0 von 10
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SISTER - Hated
Metal Blade/Sony Music
Okay, soviel mal vorweg: Beim ersten Durchhören dieser CD entfuhr mir der Satz "Und das soll ein
Debut sein?!" - in der Tat, dieser Arschkicker von einer CD ist das erste Studioalbum der vier
schwarzhaarigen Sleazerocker von Sister! Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Band, die in den
1970ern von Blackie Lawless, Nikki Sixx und Lizzie Grey gegründet und bald wieder aufgelöst wurde. Die
aus Stockholm stammenden Sister formierten sich im Jahre 2006 und taten das einzig Richtige, das eine
junge Band tun kann: Sie spielten und sangen sich in kleinen Clubs (vorwiegend in Schweden und
Deutschland) die Finger bzw. die Stimmbänder wund und machten sich auf diese Art einen Namen. 2009
erschien die EP "Deadboys Making Noise" sowie ein Video zum Track "Too Bad For You". Die Kritiken
waren dermassen gut, dass auch Alan Averill von Primordial auf die Band aufmerksam wurde. Er arbeitete
damals seit kurzem als Assistent in der A&R-Abteilung von Metal Blade Records, stellte Sister dem
Label vor und verhalf ihnen zu einem Plattenvertrag. In Tobias Lindell (Hardcore Superstar, Crashdïet,
Europe) fand man den perfekten Mann für die Abmischung dieses herausragend guten Albums. Weitere
Mitarbeiter waren Calle Fäldt (Deranged) und Martin Sweet (Crashdïet). Letzterer stellte für die
Aufnahmen der Vocals sein Studio in Stockholm zur Verfügung. Die erste Single heisst "Bullshit And
Backstabbing" und kommt auch gleich mit einem Videoclip daher. Die Band selbst sagt, es sei einer
ihrer liebsten Tracks auf "Hated". Weitere Anspieltipps sind definitiv "Body Blow" und "Drag Me To The
Grave". Es ist äusserst erfrischend, dass trotz treibendem und peitschendem Spieltempo dieses
wunderbaren, punk-beeinflussten Sleaze Rocks niemals ein Einheitsbrei entsteht, sondern stets auf
wachhaltenden und eingängigen Melodien aufgebaut wird. Die Backing Vocals machen übrigens sehr viel
aus und werden stets perfekt eingesetzt. Unglaublich, was diese vier jungen Stockholmer aus ihren
Instrumenten herausgekitzelt haben! Für dieses brillante und nicht zu übertreffende Debütalbum wird
hoffentlich so manch einer den Hut vor Sänger Jamie und seinen Kollegen Lestat, Rikki und Cari ziehen
- Respekt!
Maiya R.B.

Punkte:
8.0 von 10
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SKANSIS – Leaving You
Escape Music/Non
Stop Music
Seit dem Release des Debüts «Take Your Chance» sind mittlerweile auch schon wieder vier Jahre ins
Land gezogen. Höchste Zeit also für eine Rockband, sich ihren Fans wieder mit neuem Material zu
präsentieren. Die Berner Rocker Skansis, die wie ihre Kollegen von Shakra aus dem Emmental stammen,
mussten sich in der Vergangenheit immer wieder anhören, dass sie ziemlich wie diese klingen. Diesen
Eindruck gewinnt man vom Opener «Next To Mine» nicht, dafür haut dann nachfolgend der Titeltrack voll
in diese Kerbe. Doch Skansis haben ihre Hausaufgaben mehrheitlich gemacht und ihren Sound mindestens
um ein paar Elemente erweitert. Meist sind es Vibes aus der Alternative Rock Ecke und auch die
Arrangements, die sich nicht mehr flächendeckend im Shakra-Fahrwasser bewegen. «I Don't Believe» und
«Rock All Night» (mit Ami-Rock Prägung) sind beste Beispiele dafür. Zu den Highlights auf «Leaving
You» gehören ausserdem die beiden sackstarken Halb-Balladen «Carry You On» und «Anything» als
Schlusstrack. Dazwischen befinden sich immer noch einige und auch ganz ordentliche Rocker, wo der
Schatten der bekannteren Band aus der gleichen Region jedoch eindeutig nicht abgestreift werden
konnte. Immerhin weist der Gesang von Reto Reist eine eigene Note auf und das ist schon mal die halbe
Miete bei Skansis. Ich bin mir jetzt aber nicht sicher, ob «Leaving You» wirklich den Nerv des
Schweizer Publikums trifft, aber das Potenzial ist klar gegeben. Allerdings würde man sich schon einen
Gefallen machen, künftig noch weniger nach Thom Blunier & Co. zu klingen. Das dieser nach dem Debüt
auch die zweite Scheibe in den Powerride Studios aufgenommen und gemixt hat, mag ja mitunter noch ein
halbwegs plausibler Grund für eine gewisse Ähnlichkeit der Musik sein. Wie gesagt, drauf haben es die
Jungs auf jeden Fall und es wird sich zeigen, wie die Resonanz der Klientel ausfallen wird. Fakt ist,
dass mir Skansis immer dann am besten gefallen, wenn sie nicht nach Skakra klingen.
Rockslave

Punkte:
8.0 von 10
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REECE KRONLUND – Solid
AOR Heaven/Non
Stop Music
Die Protagonisten dieses Projekts, David Reece und Martin Kronlund, haben schon
2008 zusammengearbeitet und dabei mit der Formation Gypsy Rose die Scheibe "Another World"
aufgenommen. Das Duo harmonierte so gut, dass sich die Beiden entschlossen, zusammen ein Album zu
machen. David trat vor über 20 Jahren einmal gross in Erscheinung, nämlich als kurzfristiger Ersatz
von Udo Dirkschneider bei Accept. Erst kürzlich erschien zudem das Reunion-Album von Bangalore Choir.
Schon da machte er mit seiner bluesgetränkten Powerröhre einem David Coverdale Konkurrenz. Auch mit
Partner Martin Kronlund ist seine Stimme ein echtes Highlight. D. Reece ist definitiv ein
Top-Vocalist. Doch auch M. Kronlund ist schon mit Dockface und eben Gypsy Rose als Gitarrist positiv
in Erscheinung getreten. Auch auf "Solid" trumpft er mit astreinen Riffs und Solos auf. Was das Duo
aber ausmacht, sind vor allem die starken Songs. Man bewegt sich gekonnt zwischen Hard Rock und Heavy
Metal, bleibt dabei aber konstant sehr melodiös. Die Zwei haben Tracks verfasst, die Substanz und
Tiefgang haben. Da scheinen sich zwei gefunden haben, die richtig gut zusammen funktionieren. Es
handelt sich hier zwar nur um ein Projekt, doch das Potential würde sicher für eine richtige Band und
weitere Alben reichen. Das einfachste wäre natürlich, mit Gypsy Rose auf diesem Level weiterzumachen.
So oder so, die Namen Reece und Kronlund muss man sich merken.
Chris C.

Punkte: 7.8 von 10
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BARN BURNER – Bangers II: Scum Of The Earth
Metal Blade/Sony Music
Man kennt es, das nette Düftchen nach einem Rockkonzert. Basis ist Schweiss und Bier, mal kommt
Urin dazu, mal Marihuana, mal beides. Genau diesen Geruch glaubte ich zu riechen, nur Sekunden,
nachdem ich "Bangers II: Scum Of The Earth" in die Anlage geschoben hatte. Was Barn Burner schon auf
ihrem Debut "Bangers" zelebrierten, wird auf Album #2 noch gesteigert: der riffgewordene Absturz.
Unverschämt verrührt das Quartett aus Kanada hier Stoner Rock ("Gate Creeper") mit punkigem HC und
spuckt auch gleich noch einige klassische Metal-Elemente mit hinein. Was dabei herauskommt, ist ein
energiegeladener Rotzrock-Cocktail, der sowohl richtig reinhaut, dabei aber nicht mit geschmacklichen
Finessen in Form von aberwitzigen Gitarrenläufen geizt. So muss man sich zusammenreissen, bei Songs
wie dem arschtretenden Titeltrack, den schwer rollenden und dabei The Sword grüssenden "Keg Stand And
Deliver" und "Quest For The Cube" oder dem groovenden "Brother Fear" nicht zum Kühlschrank zu laufen
und das sich darin befindliche Six-Pack Bier auf der Stelle leer zu saufen, um dann reichlich
angeheitert in der Wohnung umherzubangen und mit der wider aller Vorsätze angezündeten Zigarette
Brandlöcher ins Sofa zu brennen. Das Wort 'Mässigung' scheinen Barn Burner auf jeden Fall nicht zu
kennen, denn nahe am Überschlagen kräht sich Kevin Keegan auf "Bangers II" ohne Pause die Seele aus
dem Leib, Verzerrer und Fuzz bleiben permanent voll aufgedreht und auch das Tempo drosselt man nur
kurz, zu Beginn von "Crushing Defeat". Man kennt das, wenn man wieder einmal zu viele Tequila-Gläser
geleert hat: Spass gemacht hat es, doch so schnell möchte man es nicht wiederholen. Barn Burner sind
eine Band, die in Massen konsumiert werden will.
Kissi

Punkte: 7.8 von 10
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SUPREME PAIN – Divine Incarnation
Massacre Records/Musikvertrieb
Aus den Niederlanden kommt der eine oder andere interessante Death Metal-Export, so auch Supreme
Pain. 2006 von ehemaligen und aktuellen Mitgliedern von Sinister gegründet, ist dies der dritte
Streich von Sinister-Frontmann Adrie Kloosterwaard's zweiter Spielwiese. Es regiert nach wie vor das
kompromisslose, ultrabrutale Old School-Death Metal-Brett. Nichts für schwache Nerven also. Und eben
genau deswegen sehr geil. "Divine Incarnation" ist mindestens genau so heftig wie Sinister's letztes
und neuestes Album "Legacy Of Ashes". Die Produktion trägt ganz klar die Handschrift von Jörg Uken
(u.a. God Dethroned) und passt hervorragend zu den 10 Death Metal-Granaten. Spieltechnisch und
kompositorisch sind hier ganz klar alte Hasen am Werk. Etwas mehr Abwechslung bei den Arrangements,
vor allem beim zweiten Teil des Albums, hätte dem Gesamtwerk durchaus aber nicht geschadet.
Eine sehr gute alte Schule Death Metal-Platte, welche aber zum Teil daran leidet, dass einige,
ungefähr die Hälfte, der Songs sich zu ähnlich sind. Die andere Hälfte ist aber dafür wirklich
grossartig. Da liegt bestimmt noch mehr drin das nächste Mal.
Ralf W.G.

Punkte: 7.5 von 10
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U.D.O. – Rev-Raptor
AFM
Records/Musikvertrieb
Seit «Mission N°X» (2005) sind nun im regelmässigen Abstand von zwei Jahren neue Alben erschienen.
Nun schreiben wir das Jahr 2011 und mit «Rev-Raptor» haben Udo Dirkschneider und seine Jungs ihr
mittlerweile 13. Studioalbum am Start. Zudem wird es 2012 ein Vierteljahrhundert her sein, seit das
Debüt «Animal House» das Licht der Welt erblickt hat. Nicht jeder Metalhead hätte damals wohl gedacht,
dass der musikalische Alleingang des ehemaligen Accept-Sängers (trotz zwischenzeitlicher Reunion) von
Erfolg gekrönt sein wird. Obwohl die stilistische Nähe zur Solinger Metal-Schmiede zwangsläufig immer
wieder (mal mehr, mal weniger) vorhanden war, wurde über die Jahre eine treue Fanbase aufgebaut und
live kriegte man immer wieder mal ein paar alte Hämmer der Vergangenheit geboten. Mittlerweile ist der
ehemalige Metal-Koloss jedoch wieder richtig zum Leben erweckt worden und hat seither einen
beispiellosen Siegeszug angetreten, den beide Parteien nicht so auf dem Plan hatten. Für U.D.O. hiess
das natürlich nichts anderes, als dass man sich fortan an «Blood Of The Nations» messen lassen musste.
Die Messlatte wurde damit ziemlich hoch geschraubt und, um es vorweg zu nehmen, kann «Rev-Raptor» hier
nicht gleichziehen! Aber braucht es diesen quasi internen Konkurrenzkampf überhaupt? Eher nicht, denn
die U.D.O.-Fangemeinde weiss genau, was sie von ihren Lieblingen kriegen und wem es nicht gefällt, hat
genügend Ausweichmöglichkeiten, die natürlich auch Accept betreffen können. Auf jeden Fall ist auf
«Rev-Raptor» wieder das ganze Spektrum zwischen den typischen Stampfern, schelleren Nummern und
balladeskeren Klängen vorhanden, als für jeden was. Was mir persönlich nicht so mundet, ist der
drucklose, fast plärrende Gitarren-Sound und der kaum hörbare Bass! Zieht Euch mal «Holy» von 1999
rein und ihr werdet sofort merken, was ich meine. Das ist insofern schade, dass das Ganze ziemlich
"kalt" klingt und das ewig gleiche, gebetsmühlenartige Drumming ist auch nicht wirklich innovativ,
Markenzeichen hin oder her. Ältere Alben, die halt mehr Accept-typische Midtempo-Stampfer enthalten,
sind unter dem Strich unterhaltsamer, ausser die Songs sind, wie bei «Mission N°X», einfach einen Tick
besser. Darum werde ich hier trotz geiler Guitar-Soli nicht richtig warm und empfehle ein
unvoreingenommenes Antesten.
Rockslave

Punkte: 7.5 von 10
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WILLIAMS FRIESTEDT – Williams Friestedt
AOR Heaven/Non
Stop Music
Bei diesem Projekt begegnen dem geneigten AOR-Fan zwei alte Bekannte. Zum einen ist da Gitarrist,
Komponist und Produzent Peter Friestedt. 2002 und 2008 veröffentlichte er zwei Soloscheiben, "L.A.
Projekt" und "L.A. Projekt II", die in der Szene auf reges Interesse stiessen. Zum anderen wäre da
Joseph Williams, der zweifellos zu den besten Melodic-Sängern gehört. Bekannt wurde er als Frontmann
von Toto in der zweiten Hälfte der 80er. Die Alben "Fahrenheit" und "The Seventh One" gehen
gesangstechnisch auf sein Konto. Doch auch mit einigen Solo-Outputs und in diversen Projekten glänzte
er. Einer grossen Masse wurde nicht er, aber seine Stimme bekannt. Er sang im Disney-Streifen "König
der Löwen" die Songs von Simba. Für die Backing Vocals schloss sich ein weiterer erstklassiger Sänger
dem Duo an, nämlich Chicago's Bill Champlin. Ebenfalls an Bord ist Tommy Denander, der
zwischenzeitlich bei jedem zweiten Melodic-Projekt seine Finger im Spiel hat. Somit sind absolute
Profis am Werk, was man zu jedem Zeitpunkt auch hört. Jeder Ton scheint komplett durchdacht. Dadurch
wirkt das Album aber auch stellenweise steril. Die Nähe zu Toto ist offensichtlich. Logischerweise
durch die Hammer-Vocals von Joseph, aber auch durch die Songs selber. Durch die musikalische
Ausrichtung wird zwar die potenzielle Fangemeinschaft stark eingeschränkt, denn reinrassiger AOR hat
einfach nicht mehr viel mit Hard Rock zu tun. Wer aber ein Album mit Niveau zum Relaxen oder Kuscheln
kaufen möchte und schon sämtliche Toto-Scheiben im Schrank stehen hat, dem kann das Debut von
Williams/Friestedt kompromisslos empfohlen werden.
Chris C.

Punkte: 7.5 von 10
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TORNADO – Amsterdamn Hellsinki
Listenable Records/Irascible
Die Band Tornado besteht aus Mitgliedern verschiedener Länder wie Holland, Finnland und Amerika
(daher wohl auch der Albumtitel) sowie diverser anderer Bands wie Amoral oder Fuelblooded. Der
Bandname Tornado besteht noch nicht allzu lange, da sich die fünf Jungs früher Nemisis Divina nannten.
Zudem muss erwähnt werden, dass sich der allseits bekannte Peter Tägtgren sich der Band angenommen und
das neue Album "Amsterdamn Hellsinki" mit Tornado aufgenommen hat. Tornado spielen klassischen
Thrash-Metal aus den 80er und 90er Jahren. Nach eigenen Aussagen spielen Tornado eine Mischung aus
Slayer und Mötley Crüe. Dies kann ich zwar nicht ganz nachvollziehen und lasse es darum im Raum
stehen. Zum Album kann nicht viel Aufschlussreiches gesagt werden. Es ist wie erwähnt Thrash-Metal wie
allseits bekannt. Das Drumming schlägt die volle Breitseite und die Gitarren kreischen erbarmungslos,
leider passt für mich Sänger und selbsternannter Superstar Joey Severance nicht ganz zum gespielten
Sound. Trotzdem merkt man den Einfluss von Peter Tägtgren und dadurch die perfekte Produktion. Daher
ist natürlich kein Fehler zu hören und die 12 Songs halten absolut, was sie versprechen. Für alle
Thrash-Fans heisst es somit unbedingt reinhören, wenn nicht sogar blind kaufen. Dem Rest ist wie
üblich geraten, eine kurze Hörprobe abzuhalten.
Timo K.

Punkte: 7.5 von 10
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FALCONER – Armod
Metal Blade/Sony Music
Die Nordmänner haben mit "Armored" ein ganz besonderes Album aufgenommen. Nämlich eines, das
ausschliesslich auf Schwedisch eingesungen wurde und die bisher immer vorhandenen Folkeinflüsse noch
weiter heraus schält. Laut Band handelt es sich dabei um eine einmalige Sache. Und so darf sich der Fan
in eine mystische Welt entführen lassen, die geprägt vom etwas merkwürdigen Klang der Sprache und der
Vermischung von Folk- und Power Metal-Elementen eine ganz eigene Atmosphäre schafft. Falconer klingen
tanzbar und dann wieder knallhart. Die Gesangsmelodien lehnen sich an mittelalterliche Melodien an.
Und so hat man doch immer wieder das Gefühl, althochdeutsch heraus zu hören. Was den elf Liedern
fehlt, sind Ohrwürmer. Nehme ich das Album als Ganzes, wirkt es rund, trödelt aber vor sich hin.
Einzelne Songs lassen sich schlecht herausfiltern, auch wenn Falconer auf Abwechslung setzen. So ist
"Griftefrid" eine traditionelle Speed Metal-Nummer, während "O, Tysta Ensamhet" zum grossen Teil ruhig
ist und zum Schluss davonstampft. Das Konzept an sich wirkt erfrischend, ambitioniert und wird wohl
jeden Falconer-Fan in Begeisterungsstürme versetzen. Für Nicht-Falconer-Kenner muss die Punktzahl aber
nach unten korrigiert werden. Unverbindliches Reinhören kann wärmstens empfohlen werden.
Roger W.

Punkte:
7.5 von 10
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THE CATAMARAN – 51 ¼
Dirty & Weird Music
"Ocean Inspired Stoner Bluesrock", so etikettiert das Label den Sound der Berner Newcomer The
Catamaran. Analysieren wir das mal: Das "ocean inspired" lässt auf fliessenden Sound schliessen,
tiefgründig, vielleicht auch etwas psychedelisch. Hört man sich "51 ¼", das Debut von The Catamaran
an, so bewahrheitet sich dieser Teil der Beschreibung schon mit dem einleitenden Doppel "Diamond
Water" und "Jungle Soul". Die tänzelnden Drumrhythmen lassen zwar eher an einen sprudelnden Bergbach
denken, doch hat das schon was, insbesonderen die eingängigen, etwas an Queens Of The Stone Age
erinnernden Melodien, die von Sänger Saul de Angelis mit einer angenehm unaufdringlichen Stimme
vorgetragen werden. Bei "Stoner" hingegen denkt man an verzerrte, stark verzerrte Gitarrenwände,
treibend, brachial. Auf "51 ¼" wird dieses Versprechen leider nicht eingelöst: Zu brav abgemischt
bleiben die Gitarren, zu verhalten wird in die Saiten gegriffen. Nummern wie "Summer Ride" oder "A EM"
sind zwar klar stoner-mässig gestrickt, doch fehlt die Brachialität. Wo Stoner-Paradebeispiele wie
Kyuss Riff-Infernos lostreten, da drücken The Catamaran auf die Bremse und entscheiden sich für
sphärische Klangcollagen. Nicht, dass Songs wie das schleppende "Barracuda" mit seinen leichten
Muse-Anleihen oder das etwas unbefangenere "Please Be Wicked" keine guten Songs wären, die Hooklines
sind da, doch schreit etwa das abschliessende "Bonafide" nach der Entfesselung von Riff-Gewalten, die
aus unerfindlichen Gründen unterdrückt bleiben. Dieser Umstand und dass Drummer David Lozer den
eingangs erwähnten, tänzelnden Drumrhythmus beinahe in jedem Song beibehält, ist es, was verhindert,
dass The Catamaran mit "51 ¼" nicht ein überragendes, sondern nur ein ziemlich gutes Debüt
gelingt.
Kissi

Punkte:
7.5 von 10
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FINNR'S CANE - Wanderlust (Re-Release)
Prophecy Productions/Non
Stop Music
Die Amerikaner und Kanadier scheinen nun nachzuholen, was die Europäer vor zwanzig Jahren gemacht
haben: die extreme Musik vorantreiben. Während bei uns die Entwicklung eher stagniert und etliche
krampfhaft geborene Klone von Black Metal auf die Welt gesetzt werden, mischen die Menschen auf der
anderen Seite des Deiches die stählerne DNA mit diversen alternativen Musikrichtungen. Heraus kommen
keine kurzlebigen, schlechtgelaunten Pandas, sondern ziemlich (post) moderne Musiker. Von Nachtmystium
über Agalloch lassen sich hier einige Einflüsse nennen, von den schneidenden, rumpelnden Nordeuropäern
ist bei "Wanderlust" nicht viel zu hören. Lieder wie "Snowfall" verzaubern viel eher durch polyphone
Gitarrenwände als durch schneidende Riffs, auch wenn diese vor allem mit dem doomigen Schlagzeug
stellenweise zum Headbangen animieren. Die Vocals sind mit sehr viel Hall unterlegt, was die Texte
schwer verständlich macht und der Musik den bekannt melancholischen Klang verschafft. Dabei kann man
gleich noch erwähnen, dass Tendenzen zum Depressive Black Metal ebenfalls auszumachen sind, wie
"Eternal" mit nur 7 Minuten Spieldauer beweist. Wiederholende Riffs, keine Vocals, stampfendes
Schlagzeug, dezent verzierte Gitarrenmelodien, wogende Rhythmen und eine finstere, erdrückende
Atmosphäre. So hat wahrscheinlich auch das neue Label Freude an der Musik gefunden und einen
Re-Release gepresst. Bei Frostcald gibt es das Album aber noch in Original, Fans von Post Rock/Metal
müssen mindestens ein Ohr riskieren!
Tristan

Punkte: keine Wertung
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ALCEST – Le Secret (Remastered)
Prophecy Productions/Non
Stop Music
Sechs Jahre nach der Debüt-EP hat sich Neige, Gründer von Alcest, zu einem Remastering derselben
Platte entschieden. Über den Werdegang und den weitreichenden Einfluss des Franzosen muss ich nicht
viele Worte verlieren, viel interessanter scheint für die Fans doch zu sein, warum man eine solche
Platte kaufen soll. Neben der Tatsache, dass "Le Secret" damals nur in limitierter Stückzahl verkauft
wurde, spricht auch die liebevolle Sammleredition in der Holzbox wohl dafür, sich die Scheibe noch in
das Regal zu stellen. Und wenn es dafür nicht reicht, bleibt immer noch die Jewelcase, gefüllt mit den
neu gemasterten und den alten Originalen, welche doch für fast eine Stunde traumhafter Musik sorgen.
Eine gute Gelegenheit, sich mit der Band (und ihrer Entwicklung) auseinander zu setzen, wenn das bis
jetzt nicht der Fall war.
Tristan

Punkte: keine Wertung
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ELECTRIC BOYS – And Them Boys Done Swang
Escape Music/Non
Stop Music
"All Lips And Hips" hiess der grösste Hit, denn die Electric Boys beim Erscheinen ihres
Debütalbums im Jahre 1990 hatten. Zwei Jahre später folgte "Funk-O-Metal Carpet Ride", und nochmals
zwei Jahre später "Freewheelin'". Danach war erst mal Ruhe um die schwedische Funk Metal-Combo. Nun
hat man sich zu einem Comeback zusammengetan und macht mit "And Them Boys Done Swang" dort weiter, wo
man damals aufgehört hat. Eingängige Melodien, schrille Riffs, ein beschwingendes Klangkostüm und ein
ordentlicher Klacks Funk machen diese Musik zu einer richtigen musikalischen Freude! Fetzige Songs wie
"Father Popcorns Magic Oysters" und gemütliche Schunkler wie "Ten Thousand Times Goodbye" (Jimi
Hendrix) zeugen von angenehmer Abwechslung, doch die funkigen Tracks überwiegen doch sehr, was
dem Album mächtig Potenzial für DIE ultimative Party-CD des kommenden Sommers verleiht. Wahrlich, das
schwedische Quartett hat hervorragende Arbeit geleistet und ein Comeback hingelegt, das aufrichtigen
Respekt verdient!
Maiya R.B.

Punkte:
7.3 von 10
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KING OF HEARTS – 1989
Avenue Of Allies
Music
Anscheinend wurde das Album schon 1989 aufgenommen und sollte damals von einem Major Label
veröffentlicht werden, wurde dann aber kurzfristig auf Eis gelegt. Und erst jetzt durch Avenue of
Allies am 24. April 2011 weltweit veröffentlicht. Sehr erstaunlich ist, dass man das den Songs nicht
anhört. Alle elf Nummern klingen zeitlos und gefallen durchaus gut. Musikalisch bewegen sich Kings Of
Heart im Fahrwasser von Journey, Foreigner und dergleichen, also lupenreiner AOR. Die Stimmen von
Tommy Funderbruck und Kelly Keagy klingen angenehm und sehr melodiös. Besonders gut kommen die etwas
rockigeren Nummern wie "Smack Dab", die schon etwas an Foreigner erinnern, aber trotzdem sehr gut
gefallen. Wie das im AOR so üblich ist, wird auch hier sehr viel Gewicht auf die Melodien gelegt, so
sind alle elf Songs sehr melodiös ausgefallen und alle Melodien können schon beim zweiten Durchlauf
mitgesungen werden. Die einzelnen Tracks werden auch noch untermauert von tollen Gitarrensoli. Als
angenehm empfinde ich auch, dass die Keybords grösstenteils im Hintergrund gehalten werden und so die
Verkitschung der Songs verhindert wird. King Of Hearts erfinden hier ganz bestimmt nichts Neues,
spielen nur ihren AOR und tun aber damit bestimmt auch niemandem weh. Wer diese Art von Musik mag,
kann hier ruhig mal reinhören.
Crazy Beat

Punkte:
7.1 von 10
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HARM – Demonic Alliance (CD & DVD)
Battlegod Productions/Non
Stop Music
Etabliert seit 1997 und aus Norwegen stammend, sind die Jungs von Harm zurück mit einem zweiten
Album, das sich "Demonic Alliance" nennt. Hier gibt es für Thrasher neues Kraftfutter. Die neun Songs
sind allesamt im Geschwindigkeitrausch aufgenommen worden mit den dazu gehörenden Breaks. Dazu kommt
noch, dass man eine Death Metal-Schlagseite im neuen Werk der Skandinavier vorfindet. Ich habe mir die
Scheibe mehrmals reingezogen, aber es wollte kein Song sich so recht festsetzen in den
Gehirnwindungen. Als Gesamtes klingen die Norweger kompakt, aggressiv und technisch nicht schlecht,
nur fehlt einfach das Überriff oder auch ein Song, von dem man sagen kann: Mann ist das geil!
Ansonsten tümmeln sich die Jungs eher im Durchschnitt herum. Thrasher, die alles haben müssen, sollten
die Band aber dennoch mal abchecken.
Daniel J.

Punkte:
7.1 von 10
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STORMWARRIOR – Heathen Warrior
Massacre Records/Musikvertrieb
Speed/Power Metal aus Hamburg? Das kann nur eine Band sein. Denn nach dem sich Running Wild
aufgelöst und Helloween bereits ab dem zweiten Album in andere musikalische Richtungen entwickelt
haben, sind es seit 1999 Stormwarrior, die die Flagge des Speed Metal stolz auf die Bühne tragen.
Bewundernswert ist dabei vor allem die Konsequenz, mit denen die Hamburger vorgehen. Denn was einem
auf "Heathen Warrior" zu Ohren kommt, ist tatsächlich purer Heavy Metal. Auf mich wirkt das selbst
auferlegte Korsett aber relativ schnell langweilig und ermüdend. Den Ohren wird keine Verschnaufpause
gegönnt. Auch wenn im Detail doch einiges passiert. Auf CD zu anstrengend, könnte "Heathen Warrior"
live umso mehr Spass machen. Gerade die Refrains mit ihren Schlachtrufen werden für Furore sorgen.
Wirklich hervorragende Songs sind aber keine auszumachen, auch wenn einzelne wie "Fyre & Ice" über ein
gewisses Potential verfügen. Das neue Stormwarrior-Album wird seine Anhänger wohl in Ektase versetzen.
Alle anderen seien vor der Kompromisslosigkeit der Hamburger gewarnt.
Roger W.

Punkte:
7.0 von 10
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KARMA TO BURN – V
Napalm Records/Musikvertrieb
Diese Truppe ist etwas eigenwillig, und Verweigerung scheint hier Programm zu sein. Grundsätzlich
nicht negativ zu werten. Zudem würde ich mal sagen verstehen Karma To Burn es soundtechnisch, meiner
Lieblings-Stoner Rock-Band Kyuss am ehesten das Wasser reichen zu können. Aber warum weigert man sich
nur um Himmels Willen so vehement dagegen, einen festen Sänger in die Band zu holen? Zum ersten Album
hat die Plattenfirma die Jungs dazu gedrängt, das Mikrophon zu besetzen. Hat aber nicht so richtig
funktionieren wollen, daher trennte man sich wieder von Jason Jarosz. Danach produzierte man rein
instrumentale Alben, trennte sich 2002 ganz, um dann 2010 wieder mit neuem Album, auf dem auch John
Garcia (Kyuss) den Titel "Two Times" einsingen durfte, durchzustarten. Ein Jahr später braten die
Gehörgänge wieder feurig durch, denn Album Nummer V ist da! Produziert wurde das riffgewaltige Teil
von John Lousteau in Dave Grohl's (Nirvana, Foo Fighters etc.) Studio 606. Auf 3 Titeln darf Daniel
Davies (Year Long Disaster) gütigerweise singen. Diese 3 Titel tragen einen Namen, wobei das Black
Sabbath-Cover "Never Say Die" noch zu erwähnen wäre. Alle anderen Titel haben einfach nur eine Nummer.
Wirklich starker, wummriger Stoner-Sound, aber mir fehlt halt der Gesang! Zwei bis drei
Instrumentalstücke würde ich gelten lassen, aber mehr ist auf Dauer einfach zu eintönig.
Liane P.

Punkte:
7.0 von 10
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MANIC DEPRESSION – Impending Collapse
MDD Records/Max Music
Manic Depression aus Moskau/Russland sind eine 1998 gegründete Formation, welche sich unüberhörbar
dem Thrash amerikanischer Bay Area-Prägung verschrieben hat. Aus alt mach neu sozusagen. Manic
Depression wissen anscheinend ganz genau, was sie wollen und setzen dies mit routiniertem
handwerklichen Können sehr gut um. Stilmittel von Vorbildern wie Testament kommen bei den
Eigenkompositionen deutlich durch, obwohl gerade angesichts des rotzigen Gesangs einem auch die eine
oder andere deutsche Thrash-Grösse einfällt. Manic Depression schaffen es sogar auch zum Teil
wirkliche Atmosphäre durch fast schon hypnotische Melodien aufzubauen. Diese Momente sind aber leider
recht selten. Frontmann Max sollte auch hier und da den cleanen Gesang lieber bleiben lassen, da dies
offensichtlich absolut nicht zu seinen Stärken gehört. Vieles auf "Impending Collapse" hat man zwar
schon oft woanders gehört, dennoch schaffen es die Russen, Altbewährtes geschickt neu zusammen zu
stellen, um damit ein wirklich anständiges, gutes Album auf den Markt zu werfen.
Ralf W.G.

Punkte:
7.0 von 10
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THE SOULLESS – Isolated
Earache Records/Non
Stop Music
The Soulless aus dem Vereinigten Königreich haben sich auf ihrem Debut hier (das erste unter
diesem Namen) dem melodischen Deathcore verschrieben. Schon nach den ersten Takten kommen einem sofort
Namen wie z.B. Unearth in den Sinn. Schnelle Riffs, eingängige Melodien usw. Was eher auffällt, ist,
dass die jungen Engländer mit den genretypischen Breakdowns eher sparsam umgehen, was dem allgemeinen
prozentualen Anteil an Melodien zu Gute kommt. Alles ordentlich gespielt, sauber produzierte, gute
Songs, öfters zu berechenbar, aber absolut bodenständig. Alles aber ohne Überraschungen oder wirklich
eigenständige Note, meiner Ansicht nach. Durchhschnittlich eher gut, aber ohne "Wow"-Effekt.
Ralf W.G.

Punkte:
7.0 von 10
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SERGEANT STEEL – Lovers & Maniacs
Refused Records
Für Musik dieser Spielart gibt es nur eine passende Bezeichnung: Schwanzrock! Was sich wie das
Ergebnis einer wilden Paarung von Mötley Crüe und Poison anhört, das kommt in diesem Falle nicht aus
Los Angeles, sondern aus dem schönen Oberösterreich. Sechs Herren mit den Namen Phil Vanderkill, Jack
Power, Chuck Boom, Ben Bateman, Ronny Roxx und Kevin King bestätigen es wieder mal: Nomen est omen,
denn schon ihre Namen klingen nach wildwachsendem Brusthaar, strotzender Männlichkeit und
testosterongetränkem Bühnenschweiss. Fetzige Rocksongs wie "Hammer Of Love", Schmachtfetzen wie "Still
In Love" oder Metalsongs wie "Taking The World By Storm" zeugen von der musikalischen Vielfalt dieser
Band, die dafür sorgt, dass es einem beim Durchhören dieses Albums sicher niemals langweilig wird. Man
kommt nicht umhin, bei Sergeant Steel ein wenig an Manowar zu denken. Nicht der Musik wegen, sondern
eher wegen des schwanzgesteuerten Touchs dieser Truppe. Dies soll keineswegs eine böse Unterstellung
sein, sondern eher eine lustige Tatsache, um die man spätestens bei einem Song mit dem wohlklingenden
Namen "Nuts Of Steel" nicht umhin kommt. Im Grunde könnte man Sergeant Steel als "Steel Panter meets
Manowar" bezeichnen, was natürlich durchaus amüsant ist! Trotz des humoresken Anstrichs nehmen dieses
Jungs ihren Job sehr ernst, denn musikalisch haben sie es absolut drauf und beherrschen ihre
Instrumente astrein! Wenn man diese Band mit einem Augenzwinkern nimmt, dann kann man mit "Lovers &
Maniacs" eine Menge Spass haben. Verbohrte Feministinnen dagegen werden bei dieser CD an die Decke
gehen, daher hier ein wegweisender Tipp: Man nehme Sergeant Steel mit dem gebührenden Humor an, und
man wird mit ihrer Musik eine tolle Party feiern können!
Maiya R.B.

Punkte:
7.0 von 10
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IN FLAMES - Sounds Of A Playground Fading
Century Media/EMI
Schwedischer Todesmetal, Königsklasse: Wer In Flames nicht kennt, hat die letzten 10 Jahre
verpennt. Das Quintett aus Götheborg/Schweden hat sich dank der Pionierarbeit von At The Gates & Co
mit mehr oder weniger stilsicheren Releases und soliden Live-Shows einen amtlichen Platz im
Metal-Zirkus erobert - kaum ein Konzert-Saal um die Welt blieb von ihrer typischen Kombination aus
fetten Riffs & Hooks verschont, die Fans strömen in beachtlichen Scharen heran. Glücklicherweise ruhen
sich In Flames aber nicht auf den (verdienten) Lorbeern aus, sondern geben sich Mühe, ihre eigenen
Grenzen zu sprengen - dass da der eine oder andere Fan kapituliert, versteht sich gerade in der
Metalszene von selbst. "Sounds Of A Playground Fading" hält sich insofern perfekt an diese Formel:
Während die Produktion etwas erdiger und weniger poliert herüberkommt, hat die Band Detailarbeit
geleistet und in die elektronische Trickkiste gegriffen - was schon beim Release der ersten Single
"Deliver Us" für das erwartete Kopfschütteln sorgte. Dass die Band dabei im selben Streich mal wieder
einen amtlichen Nachsing-Hit in die Welt gesetzt hat, ging da schon fast etwas unter. Tatsächlich
wiederspiegelt "Sounds Of A Playground Fading" genau dieses Prinzip schon fast bis zum Umfallen: Man
sollte das Quintett nie auf ihre Hitfähigkeit unterschätzen, auch wenn es hin und wieder mal kurz den
Fokus verliert und so pseudo-zerbrechliche Songs wie "The Attic" abliefert. Die Platte ist garantiert
kein Überflieger, aber dafür in sich stimmig und nach vorne schauend. Mit einem konkreteren
Rotstift-Ansatz wäre da ziemlich sicher noch mehr gegangen, 13 Songs ohne Durchhänger hat schon lange
kaum wer mehr geschafft.
El Muerte

Punkte:
7.0 von 10
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DAVID MARK PEARCE – Strange Ang3ls
AOR Heaven/Non
Stop Music
Das Cover dieser Scheibe sticht schon mal ins Auge. Ein Engel in Form einer heissen Blondine, die
sich an Zigaretten und Jack Daniels gütlich tut. Sicher keine neue Idee, hier aber sehr schön
umgesetzt. Das Stichwort 'keine neue Idee' kann aber auch für den musikalischen Inhalt der Scheibe
gleich stehen gelassen werden. David Mark Pearce ist zweifellos ein erstklassiger Gitarrist, Produzent
und Sound-Engineer. Immerhin hat er am London College of Music and Media studiert und ein Abschluss in
Music Technology gemacht. Leider ist er aber nur ein durchschnittlicher Songwriter. Die Sache mit den
Melodien hat er zwar ziemlich im Griff, denn diese flutschen im Grossen und Ganzen angenehm ins Ohr.
Doch Songstrukturen, die hängenbleiben, sucht man mehr oder weniger vergebens. David hat in der
englischen Melodic-Szene einige Erfahrung gesammelt, die hier zum Tragen kommt. Erwähnenswert ist
sicher seine Zusammenarbeit mit dem Yes-Keyboarder Oliver Wakeman, der auf "Strange Ang3ls" als
Special Guest mitwirkt. Für den Gesang konnte er ebenfalls zwei Könner ihres Fachs verpflichten: Göran
Edman (Ex-Yngwie Malmsteen, John Norum, Talisman) und John Payne (Asia) wechseln sich am Mikro ab.
"Strange Ang3ls" ist also ein Album, das durch hohe Qualität besticht. Es fehlen aber wirkliche
Highlights. Irgendwie hat man das Gefühl, alles schon einmal gehört zu haben. Innovation ist also ein
Fremdwort für David Mark Pearce und seine Mitstreiter. Das Album tut aber definitiv niemandem weh, im
Gegenteil, Melodic/AOR-Fans könnten, nicht zuletzt durch die hochkarätigen Sänger, Gefallen daran
finden.
Chris C.

Punkte:
7.0 von 10
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EARTHRIDE – Something Wicked
Doomentia Records
Tja, eigentlich hätte diese
Scheibe wie auch die von True Widow in dieser Ausgabe
bereits 2010 zu uns kommen sollen, da wären sie nämlich
noch neu gewesen. Nun ja, mit diesen Irrungen und
Wirrungen im Musikbusiness muss man halt umgehen können,
kein Thema. So, und damit zu den Amis von Earthride, die
einen doomigen Rock der abgespacten Sorte präsentieren,
mit einem Sänger, von dem man meinen könnte, er hätte
Zeit seines Lebens nur geraucht, so kratzend-dreckig
tönt seine Stimme. Erinnert leicht an Moss – und nicht
nur die Vocals, sondern der gesamte Sound ist verdrogt,
vernebelt, man kann die Substanzen förmlich aus dem
Sound heraus riechen. Ne gute Sache, wenn man schon was
intus hat, könnte man da glatt behaupten. Technisch
gesehen tut das der ganzen Sache keinen Abbruch, und es
ist echt erfrischend, mal nicht einen derb glatt
polierten Sound auf die Lauscher gedonnert zu bekommen.
Authentizität als Stichwort drängt sich hier einem
geradezu auf. Also, wer auf drogengeschwängerten,
beinahe schon hippiesken Sound der düsteren Gangart
steht, kann mit Earthride nix falsch machen. Kann aber
auch sonst zu später Stunde nach einem ordentlichen
Grillgelage mit viel Bier genossen werden, keine Frage.
Toby S.

Punkte:
7.0 von 10
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EPSILON – Truly Yours And In Love
Refused Records/Non
Stop Music
Epsilon kommen aus unserem Nachbarland Österreich und wurden 2003 gegründet. Anfänglich
kombinierte man noch Hip Hop-Elemente mit Thrash Metal, ehe man nach einem Line Up-Wechsel voll auf
die Sparte Death/Thrash setzte. "Truly Yours And In Love" ist ein absoluter Kracher. Das Intro wägt
einen an einer Tequila-Bar in Mexiko zu sitzen und nur auf das Massaker zu warten. Und man wird nicht
enttäuscht, Epsilon wirken wie eine funkige Version von Six Feet Under oder Debauchery. Das Album ist
trotz einiger Monotonie und relativ schwacher Produktion sehr erfrischend, macht richtig Stimmung.
Abzüge gibt es lediglich für die eben ewähnten Punkte, aber auch für manchmal ideenloses Songwriting.
Man darf sehr gespannt sein auf die zukünftigen Veröffentlichungen!
Steve Butcher

Punkte:
7.0 von 10
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PHARAOH – Ten Years (EP)
Cruz Del Sur Music/Non
Stop Music
Bis zur Veröffentlichung des nächsten Full Length-Albums schicken die US-Power-Metaller Pharaoh
eine EP an den Start, welche die Fans bei der Stange halten soll und wahrscheinlich auch wird. Allzu
neu ist das Material zwar nicht, entstammen doch die bisher unveröffentlichten Songs "Ten Years" und
"When We Fly" den Recording-Sessions ihres 2008er-Releases "Be Gone", "Reflection And The Unevitable
Future" sowie "Nothing I Can Say" waren hingegen bisher nur auf einer Vinyl 7" erhältlich.
Komplettiert wird das ganze durch zwei Coverversionen, "White Light" von New Model Army und, man
staune, "Tormentor" vom Slayer-Debüt. Die Eigengewächse bewegen sich auf gewohnt bewährtem Terrain,
eben typisch amerikanischer Power Metal, der Genrefans vollends zufrieden stellen dürfte. Über der eh
schon starken Darbietung der Instrumentalfraktion thront wie üblich das kraftvolle und ausdrucksstarke
Organ von Sänger Tim Aymar (u.a. Ex-Triple X, Ex-Control Denied), das sich weitab von der sonst in
dieser Nische so beliebten Kastratenstimme bewegt. Dank dem druckvollen und sauberen Mix kommt jedes
Instrument zur Geltung, und insbesondere Chris Black's Powerdrumming bollert sich gnadenlos durch die
Nackenmuskulatur. Eher eigenartig, weil völlig artfremd, mutet hingegen das New Model Army-Cover
"White Light" an. Einen solchen Track zu covern muss man zwar als durchaus mutig und ehrgeizig
bewerten, aber er will trotz metallischer Umsetzung nicht so ganz zum Rest der EP passen. Ganz
amtlich hingegen knallt die Adaption von Slayer's "Tormentor". Da wird einem wieder mal klar, wie
klassisch–metallisch die Schlächter um Tom 'die Frisur' Araya in ihren Anfangstagen klangen. Alles in
allem ein gelungener Appetizer, der zweifelsfrei Lust auf mehr macht.
Mirko B.

Punkte: keine Wertung
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TRUE WIDOW –
As High As The Highest Heavens And From The Center To
The.....
Kemado
Records
Wie soll man einen Sound
beschreiben, der einen zuerst extrem einschläfert, aber
beim zweiten Hinhören doch irgendwie fesselt? Sehr viele
Passagen des Zweitlings dieser Ami-Combo sind sehr
langsam, schleppend, Stoner-mässig, dazu die
omnipräsente, ruhige Stimme – Post Rock oder
entsprechender Metal mit einem Schuss Alternative kommt
einem da in den Sinn. Oder ein Soundtrack zu einem
experimentellen Film, das würde ebenfalls noch passen.
Es ist echt schwierig, den Sound und die Stimmung von
True Widow zu beschreiben, das muss man schon selber
erlebt haben. Den einen wird’s sofort gefallen, die
anderen werden die Nase rümpfen, so einfach kann man es
sich machen. Was aber sicher ist: Mindestens einmal
hinhören hat die Truppe verdient, denn gut sind sie, das
steht ausser Frage. Und eben, auch wenn die
musikalischen Welten eventuell doch sehr speziell sind,
so tut es einem auch gut, hin und wieder mal über den
Tellerrand zu schauen, um zu sehen, was sich sonst noch
so da draussen tut. Gewagt, nicht direkt eingängig, aber
eine feine Sache, die entdeckt werden will.
Toby S.

Punkte:
7.0 von 10
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A FOREST OF STARS – Opportunistic Thieves Of Spring (CD & DVD)
Lupus Lounge
Die Interviews mit den Herren von der Insel hörten sich ziemlich interessant an: Dem Hörer das
Universum näherbringen sei ein Ziel dieser Band. Zudem schien das viktorianische Auftreten für weitere
spannende Elemente zu stehen. Ziemlich gespannt lauschte ich also den Klängen von "Sorrow's Impetus"
und war über den harschen Black Metal-Klang erstaunt. Die Growls wichen aber dann langsam den
disharmonischen Violinen, was einiges an Atmosphäre erschuf, bis diese durch die erneut einsetzenden
Vocals und Gitarren unterbrochen wurden. Atmosphäre kommt vor allem durch die Streichinstrumente oder
die akustischen Gitarrenparts auf, Delay oder andere Effekte sind kaum zu vermerken ("Thunder's
Cannonade", "Raven's Eye View"). Damit lassen sie sich zwar nicht eindeutig in ein Genre einordnen und
die Vergleichsmöglichkeiten schrumpfen auf ein Minimum, aber leider werden sie ihrem Ziel nicht ganz
gerecht. Das Universum ist mir nicht näher, die Songs entschwinden leider auch immer wieder. Nehmen
wir das bereits erwähnte "Thunder's Cannonade": Zu Beginn spürt man förmlich die klebrige
Hochsommerhitze, während sich am Himmel die Gewitterwolken zusammenziehen. Aber nach einsetzendem
(Gitarren-) Regen zerbricht die Stimmung, wenn das Schlagzeug plötzlich drauflos prügelt und die
Gitarren an die schwarzmetallischen Wurzeln erinnern müssen. Atmosphäre dahin, da hilft weder der
nette Rettungsversuch mit Cello noch der ansprechende Text. Und vom Ende wollen wir gar nicht
anfangen. Einem so eigenständigen Werk eine Kritik zu geben gefällt mir überhaupt nicht, aber hier ist
definitiv mehr möglich! Unkonventionell, eigen, aber die Summe der fehlenden Kleinigkeiten lässt sich
nicht kaschieren. Als Beweis gilt "Delay's Progression": So sollte das ganze Album klingen. Veränderte
Vocals, dezent eingesetzte Synthies, fesselnde Songstruktur. "Opportunistic Thieves Of Spring" ist ein
noch ungeschliffener, roher Diamant.
Tristan

Punkte: 6.8 von 10
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BLACK OATH – The Third Aeon
I Hate Records
Schon gefühlte tausend Mal habe ich bei einer Doom-Scheibe von Trostlosigkeit geschrieben, von
Grau in Grau, nebligen Landschaften, Tristesse, Kälte, Einsamkeit. Oder man greift das Okkulte in den
Texten auf, singt das Hohelied vom Teufel, von Hexen und Untoten. Auch beim ersten Langeisen (nach EP,
Split und Single) der Italiener Black Oath drängt sich sowohl der eine als auch der andere
Bilderreigen unweigerlich auf. Was das Trio auf "The Third Aeon" nämlich bietet, das ist lupenreiner
Doom oder "traditional Epic Doom", wie es auf dem Beipackzettel heisst. Übersetzt bedeutet das
tonnenschwere Riffs im Zeitlupentempo, flehende Vocals, überlange Songs (mit sechs Nummern kommt man
auf 44 Minuten). Dass die Jungs das Nonplusultra dieses Genres, die Schweden Candlemass, bis zum
Überdruss konsumiert haben, merkt man dabei schon beim Opener "Death As Liberation", dessen Harmonien
ebenso nach Leif Edlings Soundvorstellungen klingen wie die Gesangsmelodien, wobei Fronter und
Gitarrist A.th (echt jetzt!) irgendwo zwischen Messiah Marcolin und Rob Lowe, nur blasser klagt und
weint. Zwar könnten also schleppende Verzweiflungs-Hymnen wie "Growth Of A Star Within", das in der
Strophe etwas, aber nur etwas anziehende "Evil Sorcerer" und das brodelnde "Horcell The Temple"
durchaus von Candlemass stammen, doch hätten die Schweden an diesen Songs noch reichlich gefeilt und
geschliffen, an manchen Stellen gestrafft und den eher belanglosen Titeltrack wohl gleich ganz
gestrichen. Nicht nur in Sachen Nebel- und Teufelsassoziationen gleichen sich viele Doom-Scheiben,
sondern auch im Umstand, dass man sie während dem Hören zwar toll findet, sich nur Minuten danach kaum
mehr differenziert daran erinnern kann.
Kissi

Punkte:
6.8 von 10
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PEQUOD – Forgotten
Twilight/Non
Stop Music
Pequod aus Deutschland nennen ihren Stil selber "Vortic-Death-Thrash Metal". Klingt komisch, ist
aber so. So Modern wie die Stilbezeichnung ist auch die Soundausrichtung. Obligate Breakdowns wechseln
sich mit Stakkato-Riffs ab, während zwischendurch wieder mal ein Gitarrengewichse reingeschoben wird.
Zwischenzeitlich klingen Pequod wie Heaven Shall Burn auf Crack. Hervorzuheben ist jedoch, dass man
das Wörtchen Thrash, welches auch irgendwo in der Stilbezeichnung anzutreffen ist, recht
hervorgehoben hat. Zwischenzeitlich klingen Pequod wie moderne Versionen von Testament oder Exodus.
Leider hat man zu wenig auf diesem guten Ansatz aufgebaut. Pequod lassen aber erahnen, dass man das
Songwriting an sich beherrscht, leider wurde dies auch von der Produktion zu wenig hervorgehoben, eine
so moderne Band kann auch ruhig 'überproduziert' sein.
Steve Butcher

Punkte: 6.5 von 10
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WALDGEFLÜSTER – Femundsmarka
Einheit Produktionen/Non
Stop Music
Was sich im ersten Augenblick nach einer Wald- und Wiesenkombo anhört, stellt sich beim Erklingen
der Musik als ein melodisches, melancholisches Stück Black Metal heraus. Keine Akkordeon oder Flöten,
sondern akustische und elektrische Gitarren erzählen von einer Wanderung durch die norwegische
Femundsmarka. Wer das Land kennt, fühlt beim Prolog schon die Vorfreude auf die menschenleeren Wälder.
Bei "Seeland" kommt dann die Distortion, die Gitarren werden aufgedreht, der Sänger schreit ins Mikro
und am Drumkit wird ein stampfender Rhythmus angeschlagen. Nie aber verliert die Musik an Melodie oder
Atmosphäre, auch bei einsetzender Double Base bleibt der Song kompakt und träumerisch. So wechseln
sich über die 52 Minuten Spielzeit Interludien und Songs ab, wobei immer wieder Einflüsse aus dem
Depressive Black Metal rauszuhören sind. Da die Melodien aber doch mehr als drei oder vier Töne
beinhalten und die Songs immer wieder mit Gedonner oder Vogelgeschrei verziert werden, kann die Band
tatsächlich ein ziemlich eigenständiges Werk präsentieren. Und wenn die Zeit um ist, ähnlich wie bei
einer Reise durch Norwegen, blickt man ein wenig reumütig zurück und freut sich bereits auf den
nächsten Ausflug in die Wildnis. Wer an Burzum's "Filosofoem" Freude gefunden hat, soll doch mal das
liebevoll symphonierte "Femundsmarka" anhören.
Tristan

Punkte: 6.5 von 10
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VRANI VOLOSA – Heresy
Einheit Produkionen/Non
Stop Music
Das Label steht ja für einige kleine Juwelen im Bereich Pagan/Black Metal. Neben Finsterforst,
Trimonium und anderen deutschsprachigen Bands zeigen sie sich auch verantwortlich für exotische
Importe wie die russischen Alkonost oder eben die Bulgarier von Vrani Volosa. Genau darum war ich
ziemlich überrascht, als ich weder vom einen noch vom anderen Genre irgendwelche Stilmerkmale finden
konnte. Die Vocals sind klar, die Gitarren mehr mit Overdrive denn Distortion verzerrt, die Rhythmen
eher klassisch-rockig als extremer Metal. Die Gesangslinien machen den grössten Teil der Atmosphäre
aus, da die Gitarren sich eher am treibenden Schlagzeugspiel orientieren und die Lieder begleiten.
Unterstützt wird das epische Element durch offene Akkorde und mehrstimmige Chöre ("Sun", "The Rising
Red"), trotzdem bleiben die Jungs auf ihrem zweiten Werk im Bereich des folkigen Rocks. Für die NWoBHM
reicht es nicht, da zu wenig Höhen und Gitarren allgemein im Sound zu hören sind und die Stimme im
Allgemeinen eher tief singt. "Heresy" ist ein Album, das eigentlich zur Begründung der Pagan
Metal-Szene hätte existieren können. Es erinnert stellenweise an die erste Demos von Darkest Era oder
die letzten Alben von Root. Wenn man auf der Suche nach einem ruhigen, angenehmen Stück Gitarrenmusik
jenseits von extremem Metal ist, könnte man sich mit Vrani Volosa durchaus die Zeit vertreiben.
Tristan

Punkte: 6.5 von 10
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ELEVENER – Symmetry In Motion
AOR Heaven/Non
Stop Music
Im Jahr 2005 gründeten die zwei Jugendfreunde Johan Bergquist und Andreas Broden die Gruppe
Elevener. Man konnte zwar nicht von Band im eigentlichen Sinne sprechen, da das Debut "When
Kalaidoscopes Collide" als Duo eingespielt wurde. Nichts desto Trotz gab`s dafür anständige Kritiken.
Das Nachfolgewerk, "Symmetry In Motion" ist die logische Fortsetzung. Dafür formierte Johan eine
richtige Band. Kumpel Andreas war bereits ausgestiegen, dafür schlossen sich die Herren Magnus
Lindqvist, Anton Roos, Pierre Wensberg und Robert Garnold Elevener an. Die Jungs machen keinen Hehl
daraus, auf welche Musik sie stehen. Kompromisslos huldigt man dem 80er-AOR und Melodic Rock. Die
Truppe beweist ein gutes Gespür für Melodien. Mit den ersten drei Tracks stellen sie dies unter
Beweis. Leider mangelt es danach an Individualismus. Nur noch selten wird man hellhörig. Musikalisch
wird alles richtig gemacht: tolle Stimme, knackige Gitarren, Produktion mit Hand und Fuss. Leider
scheitert es aber wieder einmal am Songmaterial. Man findet zwar den richtigen Weg zwischen
schmalzigen Balladen und knackigem Melodic-Stoff. Die Tracks haben aber wenig Wiedererkennungswert. Es
fehlt an wirklichen Highlights. Durchschnitt.
Chris C.

Punkte: 6.5 von 10
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CHAOS BEYOND – Confessions Of A Twisted Mind
Terrasound Records
Unsere Nachbarn aus Wien, Österreich, von Chaos Beyond gibt es jetzt schon seit 2006. Eine lange
Zeit bis jetzt könnte man meinen. 2010, als man an einem Wettbewerb beim Metalcamp teilnahm und es um
einen Deal mit der Plattenfirma Terrasound ging, schlug die Stunde der fünf Ösis. Sie gewannen zwar
den Wettbewerb nicht, wurden aber stolze Zweite und haben anscheinend die Labelbosse mit ihrer schier
spektakulären Liveshow überzeugen können, den Jungs einen Plattenvertrag zu schenken. Daraus wurde
"Confessions of A Twisted Mind", und man spielt einen Mix aus Death Metal und Metalcore mit
Wechselgesang. Alles klar, Leute? Ja, viel neues bekommen wir hier nicht serviert, hauptsächlich
solide hausmänische Kost, die eigentlich ganz gut schmeckt und man auch gut verdaut hinterher. Für
junge Metalcore-Anhänger geeignet, älteren Semestern wie dem Schreiber dieser Zeilen ist die Kost
weniger zu empfehlen.
Daniel J.

Punkte: 6.5 von 10
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DOCTOR MIDNIGHT & THE MERCY CULT – I Declare: Treason
Season Of Mist/Irascible
Ach herrrjeh, was soll denn das bitte sein?! Eine
Anspielung auf die Sisters Of Mercy? Nee, der Sound ist
fern von jeglichem Gothic Rock. Gut, Gothic ist
stellenweise vorhanden, aber der Rest tendiert mehr in
Richtung Punk. Hektisch, irgendwie unorganisiert und
dennoch mit einem gewissen Konzept, so präsentiert sich
hier die Truppe um Hank von Helvete (ehemals Turbonegro).
Die Vocals kommen verzerrt aus den Brüllwürfeln, die
musikalische Fraktion wälzt sich durch dreckigen
Rock’n’Roll, vermischt alles mit einem Schuss Punk,
Gothic, Alternative, Progressive und so weiter. Man
könnte an dieser Stelle noch weiter versuchen, die Mucke
zu beschreiben, aber das würde schlussendlich doch nicht
funktionieren. Deswegen wird an dieser Stelle auch
abgekürzt. Fazit: Wer die alten Werke von Manson
(allerdings weniger Industrial-lastig) vermisst hat,
Turbonegro geliebt hat und generell einfach mal ein
musikalisches Durcheinander geniessen will, ist hier
genau richtig. Allen anderen wird aber doch eher ein
Bogen um dieses Werk empfohlen, denn dann müsste man
sich so richtig reinhören wollen, und wenn dieses
Material hier eines ist, dann sperrig.
Toby S.

Punkte: 6.5 von 10
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GRIEF OF EMERALD – The Devil's Deep
Twilight/Non
Stop Music
Auch die schwedischen Grief Of Emerald wollen es nach zehn Jahren Kaffeepause noch einmal wissen
und wetten mit "The Devil's Deep" entweder auf ihre Eier oder den Alltag. Ehrlich gesagt habe ich mich
schon in jüngeren Jahren nicht unbedingt von dieser Band faszinieren lassen, und heutzutage ist es
eigentlich auch nicht viel anders. Denn es ist gut gemacht, jedoch einfach nicht meine Musik. Aber wie
immer liegt das im Auge des jeweiligen Betrachters, denn die Label-Info-Verweise liegen mit "... immer
im Schatten von Dimmu Borgir, Old Man's child, Dissection/eine Mischung aus Dimmu Borgir und Morbid
Angel" nicht mal falsch... Obwohl, das mit dem "... im Schatten von... " ziemlich alles sagen sollte.
Das Songwriting zeugt von Intelligenz, von technisch beschlagenem Gebretter bis hin zu rhythmischer
Keyboardhintergrundmusik und halbweissdunklem Gebrülle mit ein paar Klargesangseinlagen wird jegliche
Dynamik verwendet und ein paar wenige Riffs sind ganz ehrlich auch für mich echte Perlen. Dummerweise
verwendet das Quintett für meinen Geschmack aber zum grössten Teil nur die wirklich NICHT gelungenen
Bestandteile der genannten Einflüsse und ist für mich deshalb nicht persönlich greifbar. Schlichtweg
nicht meine Baustelle, aber ich könnte mir vorstellen, dass einige von euch Grief Of Emerald eine hohe
Punktzahl verleihen würden. Reinhören ist angesagt.
Hardy

Punkte: 6.5 von 10
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GEORGE & G. – So Much To Say
Avenue Of Allies
Music
Schon das Cover lässt mich erschaudern, denn es ähnelt auf erschreckende Art und Weise dem Artwork
von "Hotel California", jenem Überalbum der Eagles, dessen entspannte Klänge mich schon immer in die
Flucht getrieben haben. Songtitel wie "Save My Love", "Have I Lost My Girl" oder "I'm Emotional" tun
dabei ihr Übriges, denn sie sind so was von käsig, dass sich das Lesen des Infosheets und das Anhören
des Albums schon fast erübrigt, aber so verbohrt und inkooperativ will ich dann doch auch nicht sein.
Unter den Fittichen des kleinen aber feinen Indielabels Avenue Of Allies, das durchaus schon so manche
Melodic Rock-Perle hervorgezaubert hat, veröffentlicht der aus Polen stammende und in Schweden lebende
Multiinstrumentalist George (Jerzy) Grunwald, unterstützt von einer halben Armee von Sessionmusikern,
ein Westcoast-Pop-Album, welches in erster Linie Fans von The Eagles, Chicago, Cristoffer Cross und
Konsorten ansprechen dürfte. Viele entspannte Klänge, sehr viel Melodie, Schmalz und Harmonie,
Saxophon, dezente Pianoklänge, Congas und Bongos, eine sehr saubere Produktion - die Scheibe hat
alles, was den Westcoast-Fan begeistern kann und wird, nur zähle ich mich nicht zu dieser Population.
Zudem hat das Album schon einige Jährchen auf dem Buckel, kam es doch bereits 2006 in Fernost auf den
Markt, woraufhin 2007 noch eine leicht abgeänderte, japanische Version folgte, die mir hier vorliegt.
Musik zum Träumen, Entspannen und Longdrinks am Pool Schlürfen, somit für 99% der MetalFactory-Leser
uninteressant und für mich nicht bewertbar, weil fehl am Platz. Wer sich trotzdem dafür interessiert,
sei gewarnt: Vermutlich wird dieses Album selbst AOR-Fans zu seicht sein.
Mirko B.

Punkte: keine Wertung
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DJERV – Djerv
Indie Recordings/Irascible
Djerv sind wahrlich ein Phänomen – gegründet Anfang 2010, hat das Trio bereits an mehreren grossen
norwegischen Festivals gespielt, eine EP ("Headstone") veröffentlicht und nun steht das Debütalbum der
Kombo an. Die nur 9 Songs auf der 40-minütigen Platte haben's allerdings in sich – eine Mischung aus
Rockröhre und Düster-Stahl mit einem Hauch Black Metal machen den Charme dieser Band aus. Gleich zu
Beginn wird man von Powerfrau Agnete Kjølsruds Stimmgewalt ("Animal Alpha") umgehauen, und zwar
wortwörtlich: Mit "Madman" schreit sie ihre Herausforderung an die Metalwelt raus, sich auf etwas
gefasst zu machen – denn Djerv sind nicht leicht zu überhören. Im Mittelpunkt der Musik steht ihre
Stimme, die in allen Lagen überzeugt. Das fanden offensichtlich auch Dimmu Borgir und holten sie für
ihr neues Album "Abrahadabra" gleich für 3 Songs als Gastsängerin mit ins Boot. Djerv kommen mal
melodisch, mal punkig rotzfrech, aber immer sehr 'Metal' daher. Ein paar gekonnte Gitarrenriffs von
Stian Kårstad (Gitarrist von Trelldom) und Drums von Erlend Gjerde (Wardruna) runden das Bild ab, doch
viel Spektakuläres ist leider nicht wirklich dabei, und Höhen und Tiefen sucht man vergeblich.
"Headstone", das bereits auf der EP Platz gefunden hat, ist allerdings ein sehr gelungener Song, und
auch "Amuse" gefällt ganz gut. Djerv haben jedenfalls viel Potential und sind auf dem richtigen Weg.
Sehr zu empfehlen für alle, die die Schnauze voll haben von den üblichen, opernhaften Frontfrauen des
Genres und lieber etwas mit Biss mögen.
Patricia

Punkte: 6.4 von 10
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SHRAPHEAD – Blind & Seduced
Metalville/Musikvertrieb
Shraphead von Eidskog aus Norwegen stammend existieren schon seit 2004. Aus dieser Zeit sind dann
unetliche Liveshows mit bekannten Band gespielt worden, und man hat sich soweit auch einen Namen in
der Szene erarbeitet. Im Jahre 2007 hat man sich dann entschieden, ein Demo zu veröffentlichen, das
dann auch prompt Demo des Monats im Metal Hammer wurde. Das gab der Band einen rechten Schub, und man
bekam einen Plattenvertrag und die Chance, beim schwedischem Sonisphere Festival, bei dem auch
Metallica dabei waren, zu spielen. Ihr seht, eine steile Karriere, ach ja, die Jungs spielen so eine
Art Heavy Rock/Modernen Metal mit sehr melodischem Gesang. Die 13 Tracks reihen sich nahtlos
aneinander, so dass "Blind & Seduced" sehr kompakt ausgefallen ist. Aber auch hier fehlt mir das
überraschende Element, das den Hörer sofort in eine Art Ekstase versetzt oder in andere Sphären
gleiten lässt. Purer Durchschnitt, man könnte sicher mehr leisten.
Daniel J.

Punkte:
6.2 von 10
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ARKONA – Stenka Na Stenku (EP)
Napalm Records/Musikvertrieb
Aus Russland kommt ja so einiges, was das Leben versüsst: Vodka, Kaviar und nun auch die
Pagan/Folk-Band Arkona. Mit ihrer EP "Stenka Na Stenku" will die Kombo um Frontfrau Masha 'Scream'
Arhipova die Wartezeit bis zum neuen Album im Spätsommer überbrücken, denn neben einem Song des
kommenden Albums haben die Russen auch 5 neue Non-Album-Songs auf den Silberling gepackt. Klingen tut
das Ganze wie eine Mischung aus Piraten, Speed und Pagan Metal mit ganz viel russischem Folk. In ihrer
Heimat schon längst bekannt, wollen Arkona nun auch den deutschsprachigen Raum erobern. Mit ihrem
Trinksong "Skal", einer Zusammenarbeit mit Varg, werden sie zumindest die Bars und Pubs rocken:
Eingängige Melodie, ein etwas belämmerter Text (Hau wech die Scheisse!), den man selbst im grössten
Suff noch mitträllern kann und ganz viel leilalalei im Refrain – die Trinkhymne der Openair-Saison
2011! Spass macht die Scheibe auf jeden Fall, und wie bei Korpiklaani fällt es schwer, sich von so
viel Power nicht mitreissen zu lassen. Doch Arkona haben sich nicht nur stilistisch auf die Seite der
schwedischen Folk-Meister gestellt: Der Song "Noviy Mir" ist eine russische Coverversions eines Songs
von Frontmann Jonne Järvelä mit seinem Solo-Projekt Shaman. Nach dem starken Anfang mit "Stanka Na
Stenku" und "Valenki" lässt's allerdings etwas nach, und "Duren" hat ziemliche Anlaufschwierigkeiten.
Nach diesem Appetizer darf man jedenfalls gespannt sein, was das neue Album "Goi, Rode, Goi!" mit sich
bringen wird. Na dann: Nastrovje!
Patricia

Punkte: keine Wertung
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MINSK SECURITY – Reign Of Iniquity
Quam Libet Records/Non
Stop Music
Minsk Security aus dem Zürcher Oberland holen zum Zweitschlag aus, wenigstens, sofern man das
2005er-Demo "S.A.F.E. I.N. M.I.N.S.K." nicht als reguläres Album mitzählt. Auf "Reign Of Iniquity"
zelebrieren sie melodischen Thrash Metal, der aufgrund der Einflechtung anderer Hartwurststile sehr
vielschichtig und spannend klingt. Fit an ihren Instrumenten sind die Mittzwanziger sowieso, aber
besonders Sänger Marc Reichen liefert hier mit seinem angenehm tiefen, rauen und vielseitig
einsetzbaren Organ eine top Leistung ab. Diese manifestiert sich darin, dass auf dem heftigen, aber
nicht sinnlos drauflosbollernden Soundteppich immer wieder Platz genug ist für melodiöse, zuweilen
zweistimmige, cleane Gesangsparts, die neben den obligat derben Vocals so gelungen klingen, dass sie
Marc in Zukunft ruhig noch mehr einsetzen und ausbauen sollte. Dass dabei auch die Gitarrenfront hin
und wieder mit doppelläufigen Leads daherkommt, wertet das Ganze umso mehr auf, und ich komme nicht
umhin, zu behaupten, dass Minsk Security zum Besten gehören, was die Schweizer Thrash Metal-Szene
momentan zu bieten hat. Die Songs gehen gut in Ohr und Nacken, sind nicht zu komplex und nicht
durchgehend schnell, so dass dem Hörer neben dem typischen Gebolze immer wieder angenehme Mid
Tempo-Parts angeboten werden, welche den Gesamtsound härtetechnisch nur noch intensivieren.
Aufgenommen und gemischt wurde das Album durch den Gitarristen und ausgebildeten Tontechniker Oliver
Schneider im bandeigenen Tonstudio, und auch hier wurde für eine Eigenproduktion wirklich
hervorragende Arbeit geleistet, was wieder mal beweist, dass eine saubere, druckvolle und doch
natürliche Produktion keine Frage des Geldes ist, so lange man den Mix einer kompetenten Person
überlässt, die mit Herzblut dabei ist. "Reign Of Iniquity" kann ich allen Thrash-Fans nur ans Herz
legen, da steckt ihr euer Geld in die richtige Band.
Mirko B.

Punkte:
6.0 von 10
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BURIED IN BLACK – Black Death
AFM
Records/Musikvertrieb
Die Hamburger Death Metal-Band Buried In Black wurde Anfang 2008 durch Ben Liepelt (Ex-Mad Doggin)
und Ron Brunke (Ex-Nayled) gegründet. In den Folgemonaten schlossen sich Torsten Eggert (Ex-Dark
Age), Sören Teckenburg und Etienne Belmar (Ex-Undercroft/Lobotomy) der Band an und komplettierten die
Besetzung. Nach einer ersten, mit Achtungserfolg heraus gegebenen Demo "Arms Of Armageddon" (2009)
folgt nun mit "Black Death" das erste reguläre Album. Und mit "The Bait" wird das Album auch gleich
wegweisend eröffnet. Die Allstar-Jungs haben sich das Label straighter Death/Thrash hinter die Ohren
tätowiert. Leider bleibt danach der Überraschungseffekt aus, die Lieder sind absehbar und es gibt nun
wirklich gar nichts Neues, geschweige denn Erfrischendes zu entdecken. Zu gut, um es schlecht zu reden,
und zu schlecht, um es gut zu reden. Project Possible wurde zur Mission Impossible.
Steve Butcher

Punkte:
6.0 von 10
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DIBBUKIM – Az A Foygl Un A Goylem Tantsn
Grand Master Music
Ui, jüdischer Folk Metal. Was soll man dazu sagen. Erstens ist es bestimmt einzigartig, zweitens
klingt es ganz interessant. Dibbukim schaffen es, genau diese Punkte mit ihrem Erstling "Az A Foygl Un
A Goylem Tantsn" zu vermitteln. Speziell zu erwähnen ist noch, dass es sich beim Quartett um Schweden
handelt (wohl aber jüdische Wurzeln haben) und alle Songs auf jüdisch gesungen werden. Nun zum Album:
Es handelt sich wirklich um eine Folk-Scheibe. Teils sind die Songs ziemlich schnell ("Hinter Dem Tol"
oder "Yidl Mitn Fidl"), teils ziemlich episch und langsam wie bei "A Mol Iz Geven A Mayse". Jeder Song
wird im Duett von Ida und Niklas Olniansky gesungen. Teilweise klingen dadurch die Songs aber noch
spezieller, als sie sonst schon sind, und es wäre wohl besser gewesen, die Songs schlichter zu halten.
Die Produktion ist gut gelungen, die Riffs stimmen, nur die Stimme von Frontfrau Ida wird mit der Zeit
für mich lästig. Ich bin auch nach mehrmaligem Reinhören noch nicht schlüssig geworden, ob mir
Dibbukim gefallen. Es ist weder Fisch noch Vogel. Alles ist sehr speziell, und daher bleibt wohl jedem
selbst überlassen, was er damit anfangen soll.
Timo K.

Punkte:
6.0 von 10
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ARCH ENEMY – Khaos Legions
Century Media/EMI
Ein Blick auf den Kalender bestätigt das latent Vermutete: Drei Jahre ist es her, seit Arch Enemy
ihre letzte Platte mit neuem Material ("Rise Of The Tyrant", 2007) veröffentlicht haben. Zwischendurch
folgte mit "The Root Of All Evil" zwar eine Wiederveröffentlichung einiger Songs älteren Datums in
neuem Gewand, aber so richtig reinhauen wollte das Teil nicht wirklich. In der Zwischenzeit war die
Band zwar nicht untätig, aber auch die Konzertreisen haben sich im Vergleich zu früher eher auf ein
Minimum beschränkt - die Frage nach neuen Songs stand also schon eine Weile im Raum. "Khaos Legions"
sollte laut Info die gnadenlose Antwort darauf sein, und soweit kann ich das auch bestätigen - Arch
Enemy ziehen ihr Ding erneut ziemlich kompromisslos durch: zweistimmige Gitarrenleads aus dem Hause
Amott, Angela Gossow's gurgelnde Vocals, treibende Grooves & Blasts von Adrian Erlandsson an der
Schiessbude, alles da. Aber auch hier wurde somit noch nicht das letzte Wort gesprochen: Die erste
Single "Yesterday Is Dead And Gone" und der dazugehörige Clip entpuppten sich als überraschend
beiläufig, wenn auch gut ausgeführt. Der erste zwiespältige Eindruck bekräftigt sich dann beim
Durchhören der ganzen Platte - "Khaos Legions" hat Mühe, mehr als ein blosses Verballern der oben
aufgezählten Band-Trademarks zu sein. Songs wie "Under Black Flags We March", "City Of The Dead" und
"Cruelty Without Beauty" funktionieren dann auch prächtig, hinterlassen aber kaum Spuren im Gehörgang.
Hätte nie gedacht, dass es mal soweit kommt - Arch Enemy's "Khaos Legions" ist leider nicht viel mehr
als ein Sturm im Wasserglas. Nach "Rise Of The Tyrant" hätte mehr drin liegen müssen.
El Muerte

Punkte:
6.0 von 10
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GRABAK – Sin
Twilight/Non
Stop Music
Als ich den Albumtitel und die Liednamen las, habe ich mich gefragt, warum noch nie eine Band auf
diese Idee gekommen ist (oder klärt mich auf wenn doch). Ein Konzeptalbum über die sieben Todsünden,
wie naheliegend! Was für Möglichkeiten sich in diesen Wörtern finden, und noch nie hat jemand daraus
geschöpft. So habe ich mit einiger Erwartung die inzwischen vierte Scheibe der seit '95 agierenden
Band eingelegt. Und wie es mit hohen Erwartungen häufig ist, leider wurde die Realität ihnen auch hier
nicht ganz gerecht. Der Prolog erinnert an Lord Belial, vor allem auch durch den Frauengesang am Ende.
Ansonsten setzt das Quartett auf schnelles schwedisches Schwarzmetall, aufgepeppt mit vereinzelten
Interludien aus dem Keyboard. Die Lieder sind allesamt nachvollziehbar aufgebaut, zeitweise erinnern
sie an die Band Unlight. Aber da die Songs untereinander zu einheitlich und gleich klingen, verpassen
sie das Konzept der verschiedenen Sünden. "Sloth" zum Beispiel hätte durchaus noch viel monotoner und
schleppender sein dürfen, genauso reicht ein wenig Gestöhne bei "Lust" einfach nicht aus. Kurzum: Die
Idee finde ich super, die Band spielt solide, aber leider haben sie das Potential des Konzeptes nicht
so umgesetzt, dass es speziell bemerkenswert wäre. Ein gutes, modernes Stück schnellen Black Metals.
Nicht mehr, und nicht weniger.
Tristan

Punkte:
6.0 von 10
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YGGDRASIL – Irrbloss (Neuerscheinung); Kvallningsvindar Over Nordront Land / Vedergllning (Re-Releases)
Grand Master Music
Mit dem neuen Album kommt auch ein neues Label und ein neuer Schriftzug. Was sich bei den Schweden
auf dem dritten Album sonst noch ändert, da war ich gespannt darauf. Der Klang zeigt sich nun einiges
klarer, es sind weniger Tiefen zu hören und die Stimmung hat sich seit dem doomigen Debut zu einem
schnelleren, typischeren Pagan Metal entwickelt. (Über das Debüt kann man die Rezension im Dezember
2007 nachlesen, die neue Version unterscheidet sich durch einen kühleren Klang.) Das Nachfolgewerk hat
schon einiges an Tempo zugelegt, weg waren die hypnotischen Riffs. Das Augenmerk lag mehr auf
epischen, symphonischen Melodien, gepaart mit trolligem Gesang und Gitarren. Und dabei scheint es zu
bleiben. Gleich zu Beginn von wird dies mit Geigen und stiltypischem Drumming gezeigt, die schwarz
angehauchten Vocals und Gitarren verbinden sich gekonnt mit den Songstrukturen. Chöre wie bei
"Skaldefader" werden genau wie die Keyboards immer wieder für die epischeren Teile gebraucht, welche
ausgebaut wurden. Damit gehören die Jungs nach wie vor nicht zur Partymucke, Mitsingen und Schaukeln
kann man einzig bei "Uppakra". Sechs Jahre nach dem Erstwerk kann man sagen, dass man durchaus einige
Wandel im Schaffen der Schweden erkennen kann. Die Songs haben an Eigenständigkeit abgegeben, sind
kürzer und klingen (auch durch mehr Technik) nicht mehr ganz so charmant wie die Vorgänger. Trotzdem
bleibt "Irrbloss" ein starkes Album, das Fans von folkigem Pagan Metal gefallen wird.
Tristan

Punkte:
6.0 von 10
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FAIR TO MIDLAND – Arrows & Anchors
Season Of Mist/Irascible
Serj Tankian, Sänger bei System Of A Down, entdeckte die Band Fair To Midland und nahm sie bei
seinem Label Serjic Strike unter Vertrag. Mit "Arrows & Anchors" bringen die Amerikaner ihre 5.
Scheibe auf den Markt, und etwas irritiert und durcheinander bin ich immer noch. Jetzt höre ich das
Album zum 6. Mal und kann es immer noch nicht richtig einordnen. Ist das mal wieder zu viel des Guten?
Meint man das wirklich so, wie man das hier präsentiert? Das musikalische Potpourri lässt wohl keinen
Musikstil, den es je auf dieser Welt gegeben hat, aus. Und weil man sich ja unbedingt hervorheben
muss, wird alles schön durcheinander gemischt und sekündlich im Wechsel vorgetragen. Ich finde das ja
grundsätzlich ansprechend, aber nicht so, wie man das hier auf diesem Album verarbeitet. Der erste
Song "Heavens To Murgatroyd" startet mit Kirchenorgelgeplänkel, um kurz danach durch Teufelsgebelle
wach zu rütteln. Diese Methode zieht sich fast durch das ganze Album. Es klingt wie ein musikalisches
Spiel zwischen dem Teufel und einem Engel. Eine Taktik, die wohl dem Zwecke dient, den Hörer durch
andauernden, wenn auch ineffektiven Beschuss aus der Ruhe zu bringen. Mich macht diese Musik recht
nervös und durcheinander. Vorsicht bei Track 10 "Rikki Tikki Tavi"! Hier treibt man es mit dem
Wechselspiel Teufel und Engel auf die Spitze, und hört man das Lied schön laut auf Kopfhörer, ist ein
Herzinfarkt so sicher wie das Amen in der Kirche. Erinnert stellenweise ein bisschen an 30STM.
Unbedingt vorher reinhören, bevor man zur Kasse geht.
Liane P.

Punkte:
6.0 von 10
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BLACK WATER RISING – Black Water Rising
Metalville/Musikvertrieb
Hier haben wir eine Lieferung aus dem Hause Chris Boltendahl (Grave Digger), welcher vor 16 Jahren
die Agentur Flying Dolphin Promotion gegründet hatte und u. a. fleissige Journalisten mit Hörproben
beglückt. Der ehemalige "Dust To Dust"-Sänger Rob Traynor schloss sich 2 Jahre lang in seinem
Aufnahmestudio in Brooklyn, NY, ein, um diese 11 Songs auszubrüten, welche die Grundlage für die
Debüt-Scheibe der Band Black Water Rising ausmacht. Hier bekommt man schweren Heavy Rock, der in
Richtung Down oder auch Corrosion Of Conformity geht. Sehr zugänglicher, bluesig-sumpfiger Sound, der
jedoch nichts Neues oder Aufregendes bietet. In den Texten behandelt man politische, sozialkritische
Themen und berichtet darüber, in welch dunklen Zeiten wir doch leben. Die Jungs haben einen High Times
Doobie Award in der Rubrik Best Rock/Alternative Artist gewonnen und sich gegen The Mars Volta, The
Eagles Of Death Metal, Staind, Danko Jones und Warrior Soul durchsetzen können. Bedeutet also, dass
grundsätzlich Interesse besteht an dieser Produktion. Mich persönlich macht die Scheibe allerdings
nicht sehr glücklich.
Liane P.

Punkte:
6.0 von 10
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TÝR – The Lay Of Thyrm
Napalm Records/Musikvertrieb
Die färöischen Viking-Metaller behandeln auf ihrem neuen Album die Geschichte von König Thyrm, der
Thor's Hammer Mjölnir stahl. Musikalisch verfolgen sie dabei die bereits eingeschlagenen Pfade weiter.
Mehrstimmige Strophen und Refrains, begleitet von einer Melodie spielenden Gitarre, prägen das
Klangbild. Mal episch ("Evening Star"), dann schnell und leicht an Blind Guardian erinnernd ("Hall Of
Freedom") oder stampfend ("The Lay Of Thyrm") gehen Týr ziemlich abwechslungsreich ans Werk. Über
weite Strecken klingt für mich das Album aber trotzdem sehr eintönig. Es löst bei mir schlicht nicht
das aus, was es sollte: nämlich Begeisterung. Stattdessen halte ich es aus und hoffe, dass mich die
Faröer live mehr überzeugen können. Die Chancen stehen gut. Denn zusammen mit den alten Hits ergibt
"The Lay Of Thyrm" eine runde Sache. Das Album alleine für sich genommen wird es aber schwer haben,
ausserhalb des bereits bestehenden Fankreises neue Leute zu begeistern. Dafür fehlt schlicht das
Gespür für herausragende Melodien, zwingende Ohrwürmer und prägnante Gitarrenriffs. Eine spezielle
Band mit eigenem Sound sind und bleiben Týr aber auch auf diesem Album.
Roger W.

Punkte:
6.0 von 10
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PAIN – You Only Live Twice<
Nuclear Blast/Warner
Na endlich, war ja auch an der Zeit - Die neue Pain-Platte, frisch ins Haus geliefert. Der hohe
Output von Chefkräher Tägtgren würde wahrscheinlich jedem anderen Künstler wie das Damoklesschwert
über dem Nacken hängen, aber unser Vorzeige-Schwede macht sich da wohl schon länger keine Sorgen mehr:
Pain und seine Hauptformation Hypocrisy schmeissen mit hübscher Regelmässigkeit neue Werke auf den
Markt, plus der Gute fühlt sich dazu noch verpflichtet, nebst all dem auch noch andere Bands zu
produzieren. Bleibt nur noch die Qualität als Quelle möglichen Übels übrig, und genau hier werden sich
die Geister scheiden: Während Scheiben wie "Nothing Remains The Same" nebst den üblichen
Haudrauf-Nummern die Waage mit nachdenklicheren Songs halten konnten, hat sich über die letzten
Platten eine Tendenz in eine simplere und eingängigere Richtung entwickelt - Pain lassen sich
mittlerweile immer mehr Richtung Partyband schieben, was die Sache für mich definitiv einen Tick zu
weit an den Rand des Erträglichen schiebt. Blöderweise bregenzt sich der Einfluss auf den sich
androhenden Punkteabzug nicht nur auf die songwriterische Leistung, auch in Sachen Sound wurde eher
ein Schritt zurück gemacht: "You Only Live Twice" ist so steril wie lange keine Pain-Platte mehr, man
hört dahinter richtiggehend den Rechner durchdrehen. Da hätte Peter wohl besser einfach mal den Fuss
vom Gaspedal genommen, würde ich meinen - Rock'n'Roll war auch schon mal spannender.
El Muerte

Punkte:
6.0 von 10
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SCORCH – Encephalic Decay
Eigenvertrieb
Scorch, 2001 in der Innerschweiz gegründet, haben sich dem technisch versierten Brutal/Death Metal
verschrieben, welcher in dieser Form recht populär ist angesichts bekannter Genrekollegen wie Origin,
The Faceless, Necrophagist usw., obwohl man hier bei ihrer in Eigenregie produzierten CD "Encephalic
Decay" sicherlich keine direkten Vergleiche zu diesen Namen ziehen kann. Man merkt den Songs
weitgehend an, dass man sich kreativ noch auf der Suche befindet. Noch wird zu sehr auf technische
Effekte gesetzt anstatt auf durchdachtes Songwriting mit entsprechend nachvollziehbaren Arrangements.
Kein Problem damit, das ist absolut legitim. Die vier Jungs wollen hier wohl noch ihre instrumentalen
Grenzen kennenlernen, was man ihnen sicherlich positiv anrechnen kann. Der Gesamtsound der 8 Songs
kann aber nur teilweise einfangen, was die Band wohl beabsichtigt hatte. Zu undifferenziert ist schon
alleine der Drumsound, welcher gerade bei dieser Stilrichtung immens wichtig ist. Auch die Gitarren
und der Bass kommen leider selten wirklich transparent rüber. Dies hat auch das Mastering im bekannten
Iguana Studio (D) nicht gross verändert. Wie dem auch sei. Es ist den 8 Eigenkompositionen sicherlich
anzuhören, dass man hier mit Herzblut bei der Sache ist. Gelegentliche spieltechnische Schwankungen
seien verziehen angesichts der Bemühungen, den genannten Genregrössen nachzueifern. Wie ich hier schon
an anderer Stelle geschrieben habe, ist Brutal/Death nicht unbedingt meine Baustelle, abgesehen von
ein paar Ausnahmen. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass mich der uninspirierte Gesang, besser
gesagt das röchelnde Gebrummel, nach einer Weile ziemlich nervt. Wenn einige Bands (und so auch
Scorch) mal endlich aus den genormten Zwängen und Standards dieses Genre ausbrechen würden und ihrem
Sound noch nachvollziehbare und anständige Gesangs/Brüllpassagen verleihen würden, wäre meiner Meinung
nach die Wirkung der Songs weitaus interessanter. So bleibt aber abschliessend nur zu sagen, dass das
alles zwar bodenständig und ordentlich gemacht ist, aber die Band von einer eigenen Identität und
wirklicher musikalischer Kreativität noch weit entfernt ist. Aber was noch nicht ist, kann ja noch
werden, oder? Wie auch immer. Für Genrefreunde sicherlich interessant. Für alle anderen Metalfreunde
höchstwahrscheinlich zu sehr Durchschnitt.
Ralf W.G.
Punkte:
6.0 von 10
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JANE REACTION – Red Blade Of The Innocent
Eigenvertrieb
Ich erinnere mich, als wäre es erst gestern gewesen: Als in den frühesten 80ern die Modebewegung
der Mittelklasse-Kids, genannt Punk, in seinen letzten Todeszuckungen am Boden lag, eroberten
zahlreiche junge Bands im Zuge der NWOBHM mit mehr oder minder obskuren Veröffentlichungen den wild
pulsierenden Metal-Underground. Gemessen an damals bereits auf dem Weg zum Metal-Thron befindlichen
Acts wie Judas Priest, Motörhead, Iron Maiden oder Saxon war der Sound dieser kleinen Bands ruppiger,
weit weniger ausgefeilt und zuweilen sogar etwas holprig eingespielt, aber sie besassen wegen der
spürbaren Unbekümmertheit und Spielfreude einen ganz eigenen Reiz. Genau dies habe ich beim Anhören
des ersten Jane Reaction-Albums nach all den Jahren wieder mal empfunden. Die seit 2002 zusammen
musizierenden Bärner Giele bieten uns straight nach vorne rockende Songs, welche völlig unkompliziert
sofort zum Bangen und Mitwippen animieren. Der Opener "Nobody Knows" ist meines Erachtens zwar etwas
unglücklich gewählt, weil etwas zu voraussehbar und nicht ganz so energiegeladen wie der Rest, aber
die folgenden Songs kompensieren diesen kleinen Fauxpas problemlos. Zwar versucht man sich bei
"Suicide" auch an etwas moderneren Klängen, und dies durchaus gelungen, aber klassischer Hard Rock und
Metal sind ganz eindeutig jene Spielwiesen, auf denen sich die Jungs am wohlsten fühlen. Ein feines
Gespür für schöne, aber unkitschige Melodien ("Piece Of My Heart", "Final Thoughts") lockert dabei das
Ganze angenehm auf, und man hat einen ausgewogenen Mix aus riffbetontem, geradlinigem Metal,
melodischen Rocksongs und selbst dezent von The Who inspirierten Songperlen wie "Ice Cold November".
Jane Reaction sind mit ihrem Sound weit davon entfernt, die nächste Sensation aus der Schweiz zu
werden, dafür geht dieses Land einfach zu stiefmütterlich mit dem laut musizierenden Volk um, aber man
hört ihnen den Spass an der Musik an, und das ist jene authentische Einstellung, die vielen grossen
Schweizer Acts abhanden gekommen ist. Eben diese Spielfreude, die fehlende Perfektion auch in Bezug
auf das nicht ganz akzentfreie Englisch von Sänger/Gitarrist Raff Dähler sowie die absolut
unprätentiöse Attitüde der Band macht den besonderen Charme dieser Scheibe aus. Gebt den Jungs eine
Chance, sie haben sie sich verdient.
Mirko B.
Punkte:
5.8 von 10
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COILCRY – Music For The Ugly People
Eigenvertrieb
'Flash Metal' nennt sich der Mix aus Metal, Rock, Bluesrock, Hard-, Sludge- und Emocore, den die
Basler Band Coilcry auf ihrem ersten Album zusammengeschustert hat. Klingt zwar etwas wirr, entspricht
aber in groben Zügen den Tatsachen. Jedenfalls würde ich als Haupteinfluss mal zu 50% Pantera nennen,
dem man zu gleichen Teilen noch oben genannte Zutaten beigemischt hat. Glücklicherweise haben sich die
Basler Jungs nicht darum bemüht, sämtliche Stile im Giesskannenprinzip in jedem einzelnen Song zu
verwursten, sie haben eher den Weg der Einzelabfertigung gewählt, wodurch sich die einzelnen Tracks
stilistisch zuweilen sehr stark voneinander unterscheiden. Die eröffnenden "A Star Avoids The Light"
und "Sleepless Sleepwalking" wissen sofort mit ihrer Sludge–Schlagseite zu gefallen, wohingegen das
darauf folgende "No Rest" eher von seinem emotionalen Vibe lebt, was auch durch Alex Büches diesmal
cleaneren Gesang unterstrichen wird, und im darauf folgenden "My Girlfriend Is A Jesus–Freak" geht's
hingegen stark in Richtung Hardcore, dies nur um kurz zu beschreiben, was den Hörer auf dieser Scheibe
erwartet. Positiv an der ganzen Sache ist, dass die Jungs instrumental wie auch gesangstechnisch die
verschiedenen Stile recht gut beherrschen, jedenfalls kann ich die in einem deutschen Online–Magazin
angebrachte Kritik, der Sänger habe Mühe, schwierigere Noten zu treffen und läge oft dermassen neben
der Spur, dass es dem Rezensenten den Eindruck bis zum Ende des Albums gehörig versaut, nicht
nachvollziehen, denn von cleanen Vocals über rauen Gesang und Shouts bis hin zu Growls kriegt Sänger
Alex eigentlich alles auf die Reihe. Ich reagiere normalerweise sofort auf schiefe Klänge, und auf
"Music For The Ugly People" kann ich solche beim besten Willen nicht ausmachen. Hört Euch
diesbezüglich nur mal "Drinking Keeps Me From Drowning In This Desert Called Life" an, mit diesem
Zehnminüter hat sich die Band meines Erachtens ein kleines Denkmal geschaffen, das vor allem live zum
regelmässigen Abräumer werden dürfte. Zudem beweisen Coilcry einen gewissen Sinn für Humor. Ein Album
"Music For The Ugly People" zu nennen und dabei das Cover in schlichtem, glänzenden Silber zu halten,
damit sich der (potenzielle) Käufer selbst darin spiegelt, ist durchaus als augenzwinkernde Anmache
seitens der Band aus Basel zu verstehen, und eine Textzeile wie "Holy ghost, resurrection, I care more
for my erection" (aus "My Girlfriend Is A Jesus–Freak") mag ja nicht gerade der Gipfel der Lyrik sein,
sorgt aber allemal für ein Schmunzeln. Insgesamt also nichts Weltbewegendes, aber immerhin der solide
Einstand einer jungen Schweizer Band, welche insbesondere der stilistisch vielseitigen und offenen
Hörerschaft gefallen dürfte.
Mirko B.
Punkte:
5.7 von 10
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GARAGE DAYS – Dark And Cold
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Österreicher Garage Days schreiben sich die Symbiose aus Power Metal und 80er-Thrash auf die
Fahnen. Mit dieser Umschreibung liegen sie nicht mal so schlecht, denn hört man sich den flotten
Opener "Last Breath" an, dann müssen sich die Tiroler Burschen eine zünftige Portion alte Testament
reingepfiffen haben. Leider ist mit dem ersten Song schon recht viel Pulver verschossen, denn
kompositorisch vermögen die folgenden Tracks das eingangs vorgelegte Level nur noch teilweise zu
halten. Man ist zwar um Abwechslung bemüht und serviert mit "Father" und "Four (Horsemen)" gleich zwei
Songs mit balladesken Tönen, welche beide etwas an Metallica's "Fade To Black" erinnern, aber
insbesondere zweitgenannte Nummer offenbart zu deutlich, dass einerseits Gitarrist/Sänger Marco Kern
über keine Balladenstimme verfügt und andererseits die Band als Ganzes noch am Songwriting arbeiten
muss. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt, denn genau ab der Albummitte reissen
Garage Days das Ruder radikal um, indem sie mit dem rasanten "I'm Your Hate" und dem Mid Tempo-Monster
"Piece Of Shit" gleich zwei aufeinander folgende Abrissbirnen servieren, die es wirklich in sich
haben! Leider folgt danach mit dem (wieder) mit balladesken Zwischenparts versehenen "Conscience" und
dem kurzen, wohl als Intro für den Abschluss-Song gedachten "Black Bridges" erneut nicht allzu
Weltbewegendes. Immerhin gelingt den Tirolern mit dem finalen "Dark And Cold" doch noch der
abschliessende Tritt in den Arsch des Hörers, und der über die gesamte Länge dieses Debüts
vorherrschende Gedanke bleibt bestätigt: Garage Days sind eine junge, aufstrebende Band, deren Songs
teilweise noch etwas simpel (Was nicht kategorisch schlecht ist!) und unausgegoren klingen, vor allem
in den ruhigeren Momenten, die aber gleichzeitig auch das durchaus vorhandene Potenzial der einzelnen
Musiker wie auch von der Band als Ganzes in einzelnen Augenblicken immer wieder offenbaren. Nicht die
Sensation des Jahren, aber durchaus hörbar, nicht zuletzt dank dem druckvollen Mix, den der grosse
Andy La Rocque dem Album verpasst hat.
Mirko B.

Punkte:
5.5 von 10
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ARBALEST – Harbingers Of Devolution
Twilight/Non
Stop Music
Arbalest ist der Begriff für eine spätmittelalterliche Armbrust oder so, wenn man das dem Internet
so entnehmen kann. Ganz so alt ist dann der Sound der Oberösterreicher nicht. Auf dem Promo-Zettel
steht bei Genre: Progressive Metalcore! Was für ein schöner Wortbegriff. Beim Anhören der Scheibe
kommt dann auch schnell die Erleuchtung: Verschiedene Stile vermixen sich und man baut Elektro ein, so
eine Art Techno mit Metal vermischt. Das hat bei mir dann auch sofort ein übles Magenbrennen
ausgelöst. Nein Leute, innovativ ist das noch lange nicht, auch wenn es sicher nicht viele gibt, die
so einen Mischsound zum Besten geben. Aber einen kreischenden, üblen Schreihals zu hören in einem
apokalyptischen Techno Metal-Wischwas-Sound ist für jeden Rezenten eine grosse Herausforderung. Ich
habe mich der Sache gestellt und bin gestärkt aus der Schlacht gekommen. Nur für Leute mit einem
extrem grossen Herzen, auch mal einer schlechten Band eine Chance zu geben.
Daniel J.

Punkte:
5.4 von 10
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RISE AND SHINE – Empty Hand
I Hate Records
Wird Sängerin Josabeth Leidi im Infoblatt gleich als das Ass im Ärmel der schwedischen Doomster
Rise And Shine genannt, ist sie in meinen Ohren eher der kleine Störfaktor in der ansonsten wirklich
starken Band. Das Problem ist paradoxerweise nicht, dass sie etwa zu schwachbrüstig und dünn klingen
würde, sondern dass sie über eine naturgegeben dominante Stimme verfügt, die leider auf dem Album
dermassen nach vorne gemischt worden ist, dass ihr übertriebenes Vibrato beinahe gleich penetrant
wirkt wie damals bei Ex–Candlemass-Frontkoloss Messiah Marcolin. Davon abgesehen liefert die seit 1993
aktive Truppe aus Stockholm auf ihrer vierten CD feinsten Retro/Doom Rock mit dezenten
Psychedelic-Anleihen, der die gesamte Krautraucher- und Schlaghosenfraktion wie auch Flower
Power–Nostalgiker begeistern dürfte. In ihren besten Momenten erinnern Rise And Shine an Black Sabbath
zu seligen "Master Of Reality"-Zeiten ("Empty Hand", "I Don't Belong", "King Cliff", "Harmony And
Noise"), denn Songstrukturen, Riffing und die erdige, urwüchsige Brachialität der ersten drei
Sabbath-Scheiben betrifft, haben die Schweden die Lektion der Genre–Urväter offensichtlich komplett
verinnerlicht. Die Songs grooven ganz gut, sind naturgemäss soundtechnisch ganz auf die 70er Jahre
abgestimmt, wobei durch Songaufbau und speziell Josabeth's Timbre gewisse Assoziationen zu den ganz
frühen Jefferson Airplane nicht abzustreiten sind, man höre sich nur mal den Track "Empty Words" an.
Dass die Truppe bereits seit 18 Jahren im Doom- und Stoner Rock-Underground rumlärmt, was ihr eine
kleine, aber solide Fanbasis beschert hat, spricht sicher für die Qualitäten von Rise And Shine.
Wer sich also nicht so wie ich an Josabeth Leidi's zweifellos originellen und ausdrucksstarken Stimme
stösst und auf Bands wie Black Sabbath, The Obsessed oder Spirit Caravan steht, könnte hier seine
CD-Sammlung der obskuren Kategorie um ein weiteres wertiges Exemplar bereichern.
Mirko B.

Punkte:
5.4 von 10
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REINXEED – 1912
Liljegren Records
Das Intro lässt auf Musik zurückschliessen, die an die guten Manowar-Zeiten erinnert. Aber, weit
gefehlt. Galoppierende Rhythmen, mehrstimmiger Chorgesang und ein stark dominantes Keyboard mit einem
an Blind Guardian erinnernden Gesang, das sind Reinxeed. Angeblich sollen die Japaner absolut auf die
Schweden stehen. Kann man verstehen, da die Gitarre Malmsteen-artig filigriert, aber leider niemals
das Charisma und Talent von Yngwie hat. Reinxeed sind mir persönlich zu unstrukturiert. Hier ein
bisschen Schwedenrock, da ein bisschen Pathos von Nightwish und das Ganze mit einer Spur purem Metal
und dem Flair von Sonata Arctica serviert... Eigenständigkeit? Mit dem auf die Nerven gehenden Gesang
und den polternden Double Bass-Attacken reissen die Jungs auch nicht gerade Türen ein... Ach Gott,
eine weitere Band, die ich nicht verstehe, aber vielleicht bei vielen jungen Fans die kommende
Supertruppe sein könnte. Wo ist die Seele? Wo sind die Hits? Wo sind die packenden Momente? Sucht
selber, ich finde sie nicht...
Tinu

Punkte:
5.0 von 10
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IPSISSIMUS – The Way Of Descent
Metal Blade/Sony Music
Wenn eine Band schon für das Debut einen Vertrag bei Metal Blade bekommt, könnte man das schon
fast als Qualitätsmerkmal interpretieren. Auch das Artwork sieht ganz ansprechend aus, aber wie so
häufig trügt auch hier der Schein: Die Aufnahmequalität ist für eine Black Metal-Band ganz in Ordnung,
aber das Mastering lässt sich für ein so grosses Label schlecht entschuldigen. Das Schlagzeug scheint
wie ausserhalb der Gitarren und dem Gesang zu agieren, was allerdings auch durch das ungenaue Spiel
verstärkt wird. Und die einzelnen Lieder wirken ebenfalls ziemlich unausgegoren, während die Double
Bass Drum fast durchgehend zu hören ist, verschwinden die melodischen Gitarrenläufe in dem
unorganisierten Wechsel zu dissonanten Parts. Peinlich auch der offensichtlich geklaute Riff bei
"Second Secret Of Fatima". Die Jungs wollten wohl ein wenig Abwechslung in ihr Soundchaos bringen und
einen langsameren, doomigen Song einbauen und haben ganz fleissig Black Sabbath gehört. Warum da aber
die ganze Zeit die Bass-Drum penetriert werden muss, ist mir nicht klar. Eigenständig sind die Amis
auch nicht, Musik wie diese hier gibt es massenhaft. Von Haradwaith über alte Enthroned, jeder Fan von
Black Metal hat mindestens eine Platte zu Hause stehen, welche sich mit nach einer besseren Version
von dieser Scheibe hier anhört. Zu chaotisch, um damit feiern zu können. Aber zu lieblos kreiert, um
Gefühle zu wecken. Was auch immer Metal Blade an dieser Band findet, ich finde es nicht.
Tristan

Punkte:
5.0 von 10
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IN LEGEND – Ballads'n'Bullets
Steamhammer/SPV
Piano-Metal spielen In Legend. Super! Herzlichen Dank, genau auf das habe ich all die Jahre
gewartet... - Würde man In Legend das Klavier wegnehmen und durch ein anderes, Metal-artfremdes
Instrument ersetzen, könnten die Jungs auch Pagan Metal spielen. Hier gibt es nur Piano, Bass,
Schlagzeug und Gesang. Metal ohne Gitarren, das geht schon mal überhaupt nicht! Da können sich Musiker
noch so verwirklichen, wie sie wollen, aber das ist ein absolutes NO GO! Logisch, ist das was Neues...
Alleine etwas Neues in der Musikszene zu kreieren ist schon revolutionär, und dafür zolle ich dem Trio
Respekt. Aber für einen alten Sack, wie ich es bin, gibt es gewisse Reinheitsgebote, und die werden
hier leider mit den Füssen getreten. Sorry, wer auf neue Sounds steht, sich immer neuen Ufern öffnen
muss und keine vorgefasste Meinung hat, der kann hier bedenkenlos reinhören und wahrscheinlich auch
zugreifen. Ich gebe mir jetzt eine Portion Saxon, Maiden, Priest, Krokus und Thin Lizzy!
Tinu

Punkte:
5.0 von 10
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SARAH JEZEBEL DEVA – The Corruption Of Mercy
Listenable Records/Irascible
Diese Dame müsste eigentlich mittlerweile den Meisten geläufig sein: Kollaborationen mit Cradle Of
Filth, Therion, Mortiis und vielen anderen, doch Sarah Jezebel Deva will's auch solo wissen. Ihre
Stimme ist unbestritten grossartig in allen Lagen. Egal ob in opernhaften Höhen oder in tiefen
Gothic-Melodien, sie ist ganz klar eine fantastische Sängerin. Allerdings kann man das von den
Kompositionen auf der Platte ganz und gar nicht behaupten. Der erste Titel "No Paragon Of Virtue"
prescht im Hardcore-Takt daher und hämmert die in der Luft hängenden Orchester- und
Backgroundchor-Fetzen in Grund und Boden, während Sarah stoisch über das Chaos hinweg singt,
melodische Sequenzen schlicht ignorierend. Leider scheint dieser unmögliche Mix aus Hardcore-Drums und
symphonisch-melodiösem Gedudel eher die Regel zu sein. Die gelegentlichen Synthie-Einlagen kippen das
Ganze dann jedoch von 'interessant' auf 'völlig überladen'. Mit dem zweiten Song "The World Won't Hold
Your Hand" kommt ein wenig mehr Struktur rein, und auch ein klassisches Gitarrensolo ist dabei – was
sich zwar eigentlich gut anhört, aber halt eben nicht richtig in die Komposition reinpassen will. Was
eine Sängerin ist, die was auf sich hält, scheut sich auch nicht davor, einen Klassiker zu covern – in
diesem Fall "Zombie" von The Cranberries. Der Song ist zwar rockiger geworden, doch kommt das Cover
leider nicht mal in die Nähe des Originals. Während die etwas langsameren Nummern eine schöne
Abwechslung bilden, ist der Grossteil einfach zu nervös und pompös. Wirklich schade, denn die Stimme
ist da...
Patricia
Punkte:
3.6 von 10
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CATALEPSY – Bleed
Bastardized Recordings
Oh, Deathcore, ich versuche, meinen negativen Gedanken wegzustreichen und mich neutral an das
Album heranzuwagen. Und tatsächlich, der industrialmässige Anfang des ersten Liedes lässt aufhorchen,
doch nach nicht einmal eineinhalb Minuten wurden meine Zweifel bestätigt: Es wird nur noch im Mid
Tempo bis Geschrudel-schnellem Bereich herumgedudelt. Ohne Zusammenhang und ohne Idee. Die Typen haben
erstens den Hype und zweitens die Tatsache, dass man etwas mit Händen und Füssen heraus bringen
muss, verschlafen. Auch dass die Must-Have-Breakdowns heutzutage defintiv gut verpackt werden müssen,
scheint nicht in der Catalepsy-Version der unheiligen 10 Deathcore-Geboten vorzukommen. Nun ja, es
kann ja nur noch besser kommen!
Steve Butcher
Punkte:
3.5 von 10
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DRAKAR – Let Draka/Flight Of The Dragon (Re-Release)
I Hate Records
Wir schreiben das Jahr 1990. Bereits vor knapp zwanzig Jahren gab es bereits diese Tschechische
Band Drakar. Damals veröffentlichten die Jungs ihr Debutalbum. Und was passiert nun 2011? Die Band ist
soweit, ihr Debutalbum neu aufzunehmen, und dies nicht nur auf Tschechisch, sondern bringen dazu eine
zweite Scheibe auf Englisch raus. Über diese Kreativität sage ich hiermit kein Wort mehr. Damals mag
womöglich "Let Draka/Flight Of The Dragon" in Tschechien Kultstatus erlangt haben, hierzulande
interessierte das Album wohl die Wenigstens. Und wenn ich in diese Neuproduktion reinhöre, weiss ich
auch warum. Die Produktion ist einfach nur schlecht. Die Songs bieten kaum irgendwas Interessantes und
sind dermassen langweilig, dass nicht nur meine Füsse einschlafen. Ich weiss echt nicht, was Drakar
damit bezwecken wollen. Aber wenn die Jungs in den letzten knapp 20 Jahren nichts Kreatives auf die
Reihe gebracht haben, dann sollen sie es doch einfach lassen. Wieso hat das noch niemand den Herren
gesagt? Es ist einfach nur schlecht. So, Schluss und aus.
Timo K.
Punkte: keine Wertung
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SANCHEZ – Run The Streets
7Hard
Oje, was soll denn das sein?! Sänger und Band Namensgeber Jose Sanchez (sagte ich gerade Sänger?!)
versucht hier mit seinen Bandkollegen, musikalisch auf Ami-Metal der 80er zu machen. Das Ganze klingt
furchtbar. Vor allem der Gesang ist einfach nur schrecklich, sehr dünn und ohne jeglichen Charakter.
Instrumental ist das Ganze ja in Ordnung, aber hier gibt's nicht einen Song, der nur ansatzweise
eigenständig klingt. Alles hat man schon irgendwo gehört und wurde hier nur ziemlich billig kopiert.
Die Songs haben keinen Drive, die Gesangsmelodien sind langweilig, vorhersehbar und die Gitarren
klingen wie aus einem Blecheimer. Auf dem Infoblatt steht denn da tatsächlich "One of Sweden's finest,
Sanchez are finally back with a melodic Rock'n'Roll package". Und dann noch "für Fans von Firehouse,
White Lion und Danger Danger". Ich denke, dass Sanchez nicht die geringste Ähnlichkeit mit diesen
Bands haben. Sorry, aber ich finde diese CD eine reine Rohstoff-Verschwendung und es gäbe sicher viel
bessere Bands, die diesen Plattendeal verdient hätten.
Crazy Beat
Punkte:
2.0 von 10
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DEGRADEAD – A World Destroyer
Metalville/Musikvertrieb
Es ist immer wieder ein Übel,
mitansehen zu müssen, wie sich gewisse Bands selbst
demontieren. War meine Rezension zum Debut „Til Death Do
Us Apart“ noch extremst positiv, so kann ich dies für
den dritten Streich effektiv nicht mehr machen. Keine
Chance. Ich meine, ich habe den zweiten Teil „Out Of
Body Experience“ nicht gehört, deswegen kann ich hier
nur Mutmassungen anstellen, wie dieser Absturz zustande
gekommen ist. Geldgeilheit? Kommerz, verursacht durch
die Plattenheinis? Man weiss es nicht, und
schlussendlich ist es auch egal. Tatsache ist, dass sich
die Schweden mit „A World Destroyer“ absolut keinen
Gefallen tun. Das Riffing zu „Human Nature“ ist zwar
noch ganz nett und treibt auch die Melodic/Death-Sau
durch den Acker, aber der Sprint währt nur kurz, die
üblichen Blaupausen kommen zum Vorschein und der Rest
ist Schweigen. Keinerlei Innovation während der
restlichen Tracks, keine brauchbaren Neuerungen, einfach
nichts, das nicht schon irgendwie da gewesen wäre. Mag
logisch sein, da sich alles ab einem bestimmten
Zeitpunkt wiederholt, aber da liegt dann eben die Kunst
des Könnens darin, aus diesen Kreisen auszubrechen. Wird
hier nicht erreicht, wen wundert’s. Aber mal im Ernst:
Diese cleanen Vocals, die so derb nach Boyband schreien,
dass es weh tut und Ohrenkrebs verursacht, die hätte man
komplett einstampfen können. Der Sound ist dermassen
steril und ohne Ecken und Kanten, dass man sich glatt in
einem Operationssaal wähnt. Alles auf Erfolg und
Massentauglichkeit getrimmt, so kommen Degradead 2011
daher. Wem’s gefällt, bitte, aber man darf hier weder
Niveau noch anspruchsvolles Songwriting erwarten.
Toby S.
Punkte:
2.0 von 10
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CALIBAN – Coverfield
Century Media/EMI
Ich glaube, die Jungs von Caliban aus Deutschland muss ich euch nicht mehr gross vorstellen. 1997
gegründet hat man sich schnell zur Speerspitze der Metalcorebewegung, vor allem in Europa, gesellt.
Anscheinend will man sich bis zur Veröffentlichung der nächsten Platte mit einer Cover-EP, bestehend
aus vier Songs, die Wartezeit verkürzen. In meinem Infoblatt heisst es von diesen vier Tracks, dass
sie als Haupteinflüsse von der Band zu zählen sind. Fangen wir mit Song Nummer eins an, eine Band, die
es leider nicht mehr gibt, weil ihr Sänger und Songwriter gestorben ist. Es handelt sich um Type O
Negative. Die Nummer "My Girlfriend's Girlfriend" ist interessant gestaltet, mehr aber auch nicht. Der
zweite Streich ist dann um Längen besser: Rammsteins "Sonne", ein geniales Stück. Hier ist der Gesang
von Andreas Doerner sehr cool gestaltet. Die brachialen Gitarren sind auch gut rübergekommen, aber
auch hier: An Rammsteins Härte sind Caliban meilenweit davon entfernt, diese zu erreichen. Nummer
drei, At The Gates' "Blinded By Fear", ist fast eins zu eins wiedergeben worden, das Original ist hier
auch der Sieger. Der letzte Track der EP stammt von den britischen Fab Four, den Beatles: "Helter
Skelter", das Mötley Crüe schon früher zum Besten gegeben haben, und das mit grossem Erfolg. Auch hier
ist ein fader Nachgeschmack zu spüren. Auf der einen Seite sind die Songs cool, auf der anderen sind
die Originale einfach besser. Und ehrlich gesagt braucht diese Cover-EP kein Schwein. Wer will denn
das alles bezahlen bei der grossen Vielfalt an Veröffentlichungen?! Für Caliban-Fans, die alles haben
müssen, der Rest Finger weg! Die nächste Platte wird sicher wieder interessanter werden.
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
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CD Reviews Archiv
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