Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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MACHINE HEAD - The Blackening
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Als Metal-Liebhaber sieht man sich zwangsläufig mit
der Frage konfrontiert, wie weit eine Band vorstossen
kann ohne den ureigenen Charakter und Klang zu
verlieren. Nun gibt es ja auf beiden grob eingeteilten
Seiten erfolgreiche und weniger erfolgreiche Bands -
Tatsache ist aber auch, dass nur sehr wenige der
erfolgreicheren Kategorie ihr Rad erneut neu erfunden
haben, oftmals trauen sich die Bands nach den
ursprünglichen Experimentierphasen nicht mehr über ihren
Tellerrand hinaus. Machine Head aus Oklahoma stehen in
sehr speziellem Bezug zu dieser Auflistung: Ihr Debut "Burn
My Eyes" aus dem Jahr 1994 reihte sich nahtlos in die
'neue Welle' des Metals ein, die Sepultura, Fear Factory
& Co. losgetreten hatten - mehr Aggression und
Brachialität, das war die Devise. Mit den darauf
folgenden "The More Things Change" & "The Burning Red"
verfeinerten Machine Head ihren Stil, bedienten sich
etwas simpleren, aber nichtsdestotrotz wuchtigen Riffs
und schafften damit endgültig den Durchbruch in Europa -
in Amerika allerdings wurde die Band völlig
ungerechtfertigterweise geschmäht wie die Pest. Das 2001
erschienene Album "Supercharger" bescherte ihnen nebst
schlechten Verkaufszahlen einen Split mit dem Label, und
Machine Head standen nach ein paar Touren und einer
Live-CD kurz vor dem Aus. Niemand wusste mehr weiter, am
wenigsten die Band - doch 2003 meldeten sie sich mit der
Überraschung schlechthin zurück: "Through The Ashes Of
Empires" war der Meilenstein schlechthin, tonnenschwere
Riffs, Soli und Doublebass-Attacken bescherten der
Metal-Community rund um den Globus euphorische Zustände,
restlos ausverkaufte Konzerte und eine energetische
Live-DVD aus der Brixton Academy zeugten vom
unglaublichen Enthusiasmus um die Band. Doch um wieder
auf meine Eingangsrede zurückzukommen: Wie um alles in
der Welt sollte sich eine Band weiterentwickeln, die zum
Höhepunkt der Karriere wieder zu ihren Wurzeln
zurückgekehrt ist? Nach einmaligem Durchhören der acht
Songs auf "The Blackening" wird die Antwort schnell
klar: Machine Head schiessen einfach über die Wurzeln
hinaus und bedienen sich zu allem Überfluss bei ihren
80er Idolen! "The Blackening", das ist "Through The
Ashes Of Empires" plus 80er Jahre-Soli, Moshparts und
Mitsing-Refrains pur! Mir ist schon klar, dass meine
Definition ziemlich unmöglich klingt, aber anders lässt
sich die auf CD gebannte Urgewalt nun mal nicht
klassifizieren. Vom Opener "Clenching The Fists Of
Dissent" (man höre sich nur den Solopart bei 05:45 und
die darauf folgenden "Fight, Fight... "-Schreie an!)
über das monolithische "Beautiful Morning", das harte "Asthetics
Of Hate", das schwere "Now I Lay Thee Down", das
groovende "Slanderous", das alles niederwalzende "Halo"
(Was für ein Chorus!) und das drückende "Wolves" bis hin
zum letzten sich aufbäumenden "A Farewell To Arms" an -
Machine Head haben sowas von einem Meisterwerk
abgeliefert, ich könnte direkt eine Schweigeminute dafür
einlegen - Würde mein Körper nicht nach Luftgitarre
schreien. Ich verbürge mich hier mit Haut und Haaren,
diese Scheibe liefert Antworten auf alle eure Fragen,
diese Band hat verdammt noch mal die Lorbeeren mehr als
verdient. Besonders herausheben möchte ich an dieser
Stelle den Track "Asthetics Of Hate", ein Song, den
Frontmann Rob Flynn einem religiösen Spinner gewidmet
hat, der den Mord an Dimebag Darrell (R.I.P.) als
Plattform zur Hassverbreitung benutzt, und die gesammte
Metal-Szene unter ein falsches Licht gestellt hat -
dieser Track ist für mich die Quintessenz für alles, was
Machine Head in ihrer Geschichte geschaffen haben:
Wuchtvoll, dynamisch und mächtig, aber gleichzeitig
zerbrechlich, emotional und melodiös. Und so lässt sich
dann auch eine Antwort auf meine eingangs gestellte
Frage definieren: Machine Head sind den Anforderungen
weit mehr als nur gerecht geworden, und zwar indem sie
einfach losgerockt und sich einen Scheiss um alles
andere gekümmert haben. Machine Head anno 2007, das ist
Adrenalin pur - Machine Head sind auch 2007
unaufhaltbar.
El Muerte
Punkte: 10 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 25.90 SFr.
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THRESHOLD - Dead Reckoning
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Yes, Threshold haben es mal wieder möglich gemacht und
sich nochmals gesteigert. Waren doch alle ihre letzten
Werke wie "Clone", "Hypothetical", "Critical Mass" oder
auch der Vorgänger "Subsurface" allesamt klasse Alben
und in den meisten Zeitschriften Alben des Monats. Und
ich denke, dass "Dead Reckoning" diese Tradition
fortsetzen wird. Die Briten um Multitalent Karl Groom
schaffen es einfach, einmalige Metal-Granaten mit
unglaublich schönen Melodien zu paaren, ohne aber ihre
Prog-Wurzeln zu verlieren. Schon der Opener "Slipstream"
bohrt sich gnadenlos ins Gehirn rein, und ebenso tut's
der zweite Song "This Is Your Life" und "Elusive" und so
weiter. Bei den ersten paar Tracks wird der Prog-Faktor
deutlich zurückgeschraubt, verglichen mit den älteren
Alben. Aber dies schadet dem Gesamteindruck keinesfalls,
und später wird dies ja eh noch nachgeholt, nämlich beim
Kracher "Pilot In The Sky Of Dreams" zum Beispiel. Und "Fighting
For Breath" ist ein Song, wie ihn halt wirklich nur
Threshold komponieren können und enthält genau die
Gitarrenriffs und Breaks, wie sie nur ein Karl Groom
herstellen kann, einfach genial. Und da leider sein
langjähriger Mitgitarrist Nick Midson vor kurzem die
Band verlassen hat, kommen diesmal alle Gitarren-Parts
von Karl. Ach ja, vergessen wir den guten Mac nicht, der
ehemalige Sargant Fury-Shouter liefert hier wieder einen
grandiosen Job am Micro ab. Übrigens: Die bei Tracks 1
und 3 gesungenen düsteren Parts sind von Dan Swano
beigesteuert worden. Zum Schluss bleibt mir nur noch zu
sagen, dass sich Threshold mal wieder selbst übertroffen
haben und ganz klar das Album des Monats auf uns
unwürdige Metalheads hernieder gelassen haben.
Crazy Beat
Punkte: 10 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NEAL MORSE - Sola Scriptura
InsideOut Music/Phonag
Ja, ich liebe es, wenn Neal Songs in Überlänge
komponiert, und auf seinem neuen Werk "Sola Scriptura"
gibts gleich drei davon. "The Door", 29 Minuten lang, "The
Conflict", 25 Minuten lang und "The Conclusion", 16
Minuten lang. Nur das ruhigere "Heaven In My Heart"
fällt mit 5 Minuten sehr kurz aus. Geboten wird hier
(wie gewohnt) fantastischer Prog Rock, der sehr in die
Ecke der älteren Beard-Songs anzusiedeln ist. Herrlich
verspielte Instrumental-Parts paaren sich mit gelungenen
Gesangseinsätzen, starke, zum Teil von Paul Gilbert
gespielte Guitar-Lines können genauso überzeugen wie die
ruhigen Passagen, da folgen auf zarte
Streicher-Einheiten saustarke Prog-Gewitter,
unterbrochen von göttlichen Drum-Attacken des Mike
Portnoy. Auch fehlen die pompösen Keyboards genau so
wenig wie die tollen Chöre, die einfach zu Neals Musik
dazugehören. Kurz und gut gesagt, hier wird der
anspruchsvolle Progger bis zum letzten Ton verwöhnt, ich
würde "Sola Scriptura" auf die gleiche Stufe stellen wie
die Götterwerke "Testymoney" und "One". Sagt von mir
aus, was ihr wollt, aber es ist einfach so.
Crazy Beat
Punkte: 9.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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EERINESS – Paths
Twilight/Non
Stop Music
Tja, werte Freunde der düsteren und melancholischen
Mucke, mit Gothic Metal-Bands ist das ja heutzutage so
wie mit dem Angebot aus dem aktuellen IKEA-Katalog: Sehr
vieles ist einfach nur billig produziert und beliebig
austauschbar, ohne dass man einen Unterschied bemerken
würde (bis auf die lustigen Bezeichnungen natürlich),
und doch kann man auch hier ziemlich gute Sachen
ergattern. Man mag sich jetzt fragen, warum ich diesen
zugegebenermassen an den Haaren herbeigezogenen
Vergleich angestrebt habe, aber das hat alles seinen
Sinn. Wie gesagt, der Markt wird nach wie vor von
Plagiaten der übelsten Sorte überschwemmt, und es ist
beinahe unmöglich, einen einigermassen passablen
Überblick zu behalten. Ab und an findet sich aber doch
in diesem ewigen Strom der Kopien und Trittbrettfahrer
etwas, das sich lohnt, entdeckt zu werden. Eeriness
dürfen hier ohne jegliche Übertreibung genannt werden,
denn nur schon ihr offizieller Erstling „A Life Beyond
The Shades Of Time“ hat sich aus der Masse
herausgehoben, und „Paths“ macht da keine Ausnahme und
knüpft genau dort an, wo der Vorgänger aufgehört hat.
Und doch hat sich einiges geändert, sowohl in der
Bandbesetzung selber (die weiblichen, sehr schönen
Vocals werden neu von Sirkka Skald übernommen und als
Fellgerber agiert Thomas Willareth) als auch im Sound:
Der ist versierter geworden, härter, druckvoller im
Aufbau, gleichzeitig auch sensibler, man möchte an
dieser Stelle das Wort zerbrechlich verwenden, denn
genauso kommen einige Passagen rüber. Beispielsweise die
Endsequenz von „The Cruelty Of Life“: Zuerst faden die
Gitarren, der Bass und das Schlagwerk aus, anschliessend
folgt eine einfühlsame Keyboard- und
Violoncello-Melodie, die zum Einen einfach sehr schön
ist, und zum Anderen zeigt, dass Eeriness darauf bedacht
sind, alle Instrumente zur Geltung zu bringen. Das
darauffolgende „Thanatos“ reisst einen jedoch sogleich
wieder aus den Träumereien, denn hier wird deftigst
gebolzt, ohne jedoch zu ruppig zu werden, denn das würde
meiner bescheidenen Meinung nicht passen. Absoluter
Anspieltipp ist aber der zweite Track, „Neurosia“:
Eingängig, wunderschöne Reibeisenstimme von Philipp Gnos
(absoluter Pluspunkt, was die gesamte Scheibe betrifft:
Es wird eher selten richtig gegrowlt, die meiste Zeit
sind die männlichen Vocals rau, düster und packend,
vergleichbar mit Stefan Hertrich, ex-Darkseed, SpiRitual),
extrem melodisch und dennoch dunkel, kraftvoll,
treibend… Worte reichen nicht aus um diesen Hörgenuss
standesgemäss beschreiben zu können, das muss jede/r
selber erfahren (gegen Schluss schimmern sogar leichte
Type O Negative- und November’s Doom-Einflüsse durch).
Um alles auf den Punkt zu bringen: Eeriness servieren
mit ‚Paths’ eingängigen und dennoch kantigen Gothic
Metal made in Switzerland, der garantiert die Gruft
erbeben lässt und jeden Schwarzkittel zum Tanzen bringt.
Geheimtipp!
Toby S.
Punkte: 9.7 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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DARK
MOOR - Tarot
Scarlet Records/Musikvertrieb
Die Verbindung von Heavy Metal mit klassischer Musik ist
definitiv keine Sache, die bald ausgelutscht ist. Dark Moor beleben
dieses Genre mit ihrem eindrücklichen sechsten Album weiter und
begeistern mich! Irgendwie schaffen sie es, sich exakt in die
stilistische Mitte zwischen Rhapsody Of Fire und Kamelot zu stellen
und dabei gleichzeitig so überzeugend und echt zu klingen, dass mich
die klaren Referenzen nicht stören. Als Vergleich kann man
vielleicht eine starke Blues-Band nennen, die auch bei jedem Song an
eine bereits existierende Band erinnert, und trotzdem überzeugt. "The
Star" ist einer dieser Kamelot-getränkten Songs, die durch den
Einsatz einer Frauenstimme wie ein Song aus dem "The Black
Halo"-Album klingt. Epische Rhapsody of Fire-Verweise mit
Anfangschören und Growls bietet "The Emperor". Absoluter Höhepunkt
auf "Tarot" ist aber das finale, zwölfminütige Lied "The Moon". Es
beginnt mit Beethovens "Requiem, die Fünfte" als Instrumental und
einem Gitarrensolo, bei dem schon mal die Kiefer nach unten klappen.
Danach folgt opernhafter Gesang mit Power/Melodic
Metal-Instrumentierung, die immer dramatischer wird, bevor sie in
eine liebliche, ruhige Melodie übergeht. "The Moon" steigert sich
danach wieder und endet in einem Grande Finale. Dark Moor schaffen
es, dass dieses Lied trotz seiner Länge als ein einziger Song
erkennbar bleibt. Grandios! Sollte euch je wieder mal jemand
vorwerfen, dass Heavy Metal stumpfsinnige, schwache, einfache Musik
ist, dann spielt ihm dieses Lied vor und er wird sich bei euch
entschuldigen. Es sei denn, er erstarrt vorher aus Ehrfurcht. Die
acht Lieder, die vor "The Moon" auf "Tarot" zu hören sind, sind alle
zwischen drei und sechs Minuten lang und bieten die bereits oben
beschriebenen Elemente. Insgesamt sind sie nicht ganz so stark wie "The
Moon", halten das Niveau aber trotzdem auf beachtlicher Höhe. "Tarot"
ist ein Album, das man so schnell nicht mehr vergisst und stellt
einen dringenden Pflichtkauf für all diejenigen dar, denen Heavy
Metal mit Opern und klassischen Elementen gefällt.
Roger W.
Punkte: 9.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DISBELIEF - Navigator
Massacre Records/Musikvertrieb
Die positive Überraschung des Monats kommt aus
Deutschland und drückte mich schon beim ersten scheuen
Antesten in den Sessel: Ein spezielles und magisches
Album, welches sich sowohl gefühlstechnisch wie auch vom
visionären Aspekt her für mich auf einer Stufe mit
Atrocity's Meisterwerk "Blut" befindet. Disbelief haben
langsam aber sicher eine ziemlich eigenständige Nische
entwickelt und kommen hörbar gereift daher. Der Begriff
Death Metal kann nur noch als annähernde
Stilrichtungsbeschreibung dienen, denn das brutale, aber
denoch variable Organ von Sänger Jagger wird von einer
erdverbunden groovenden Instrumentalabteilung getragen,
welche gekonnt mit treibenden Strukturen, laut/leise
Dynamiken oder herrlich arrangierten Cleanpassagen einen
höllischen Akustikteppich legen. Einzelne Songs
vorzuziehen ist Perlen vor die Säue geworfen, denn von
Produzent Michael Mainx (u.a. Böhse Onkelz) in ein
exzellentes Klanggewand geschneidert sind unterm Strich
nichts Anderes als 46 Minuten pures Metalkino zu
geniessen. Buy or die!
HaRdY
Punkte: 9.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MC QUEEN – Break The Silence
Demolition Records/Disctrade
Der Titel dieser Scheibe ist Programm. Mit Ruhe ist's
definitiv vorbei, wenn die vier Girls aus dem
südenglischen Brighton loslegen. Dass Kick Ass
Rock'n'Roll eine Männerdomäne ist, ist so wieso ein
altes, schon öfter widerlegtes Gerücht. Spätestens aber
mit "Break The Silence" sollte diese Diskussion ein für
allemal abgeschlossen sein. Mc Queen beschränken sich
aber nicht darauf, traditionellen Rotz Rock zu recyceln,
die Truppe zeigt sich äusserst innovativ. Das Fundament
besteht zweifellos aus 80er Rock'n'Roll mit einem
gehörigen Schuss Sleazy aus eben dieser Zeit. Ohne diese
Roots zu stark zu verlassen werden mit Punk und auch
modernen Nu Metal-Elementen weitere Zutaten hinzugefügt.
Als aufsummiertes Resultat haben wir ein siedendheisses
Gebräu namens Rotz Rock. In bester Punk-Manier
beschränkt man sich musikalisch auf das Wesentliche.
Keine überflüssigen Intros, keine langweiligen
Gitarrensoli, ergo keine Verschnaufpausen. Daraus
resultiert aber auch der einzige Wermutstropfen des
Albums: Obwohl zehn Songs auf der Scheibe verewigt
wurden, beträgt die Laufzeit leider nur 32 Minuten.
Losgelegt wird mit den zwei Tracks "Neurotic" und "Dirt",
die am Deutlichsten den modernen Touch beinhalten, dafür
aber mit herrlichen Schreien für Furore sorgen. Die
weiteren Songs überzeugen durch nachvollziehbare
Melodien, wuchtige Gitarrenriffs, treibende
Rhythmusarbeit und eingängige Gesangslinien, die im
Übersong "The Line Went Dead" den Höhepunkt erreichen.
Superb. Man kommt einfach nicht drum herum, den König
des Kick Ass Rotz'n'Roll Lemmy ins Spiel zu bringen.
Motörhead dürften auch für Mc Queen Pate gestanden
haben. All Girl-Bands stehen bei Mr. Kilmister ja
offensichtlich hoch im Kurs. Mit Girlschool wurde vor
vielen Jahren zusammen musiziert, Skew Siskin ist
bekannterweise Lemmy's Lieblingsband und Crucified
Barbara sind auf aktueller Motörhead Tour als Support
dabei. Wie lange geht's wohl, bis Lemmy Mc Queen
entdeckt? Kommt ihm zuvor und erfreut euch an diesem
Highlight des puren Rock'n'Roll.
Chris C.
Punkte: 9.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TYPE O NEGATIVE - Dead again
Steamhammer/Phonag
Die Männer aus Brooklyn sind endlich zurück, um ihr
siebtes Studioalbum zu präsentieren! Die vier Jahre
Wartezeit sind es aber allemal wert! Wir hören
Frauenschwarm Peter Steele und seine Kollegen in
gewohnter Manier, denn sie bewegen sich wieder einmal
zwischen tragisch melancholischem Doom, rockigen Riffs
und tempogeladenen Ohrwürmern, die einen bis in den
Schlaf verfolgen. Es ist doch eigentlich sehr
verwunderlich, wie eine Band im Grunde genommen seit
Jahren dasselbe macht, und es dennoch immer wieder wie
neu hinkriegt. Man kann es im Grunde genommen eine
Restaurierung früherer Werke nennen, als ob man aus den
selben Mosaiksteinen ein neues Bild erschafft, nur eben
wieder genauso faszinierend schön. Für die Produktion
dieses Kunstwerkes waren Peter Steele und Josh Silver
(Keyboards) verantwortlich, und sie haben makellose
Arbeit geleistet! Wie kriegen sie das bloss immer wieder
hin? Wer weiss, vielleicht stand ihnen der Spirit von
Russlands oberstem Schamanen zur Seite, der verehrte und
geächtete Grigori Jefimowitsch Rasputin, welcher das
Cover dieses Albums ziert. Irgendwie scheint Rasputins
Konterfei das öffentliche Image von Type O Negative zu
repräsentieren: Prügelknaben, die für ihre provokativen
Texte gerne zertrampelt werden, gerade eben, weil sie
die Wahrheit sprechen. Nicht viel anders erging es
Rasputin, der kein Gehör beim Zaren fand, als er diesen
vor dem ersten Weltkrieg warnte. Der Name Rasputin
bedeutet übrigens "liederlich", doch dieses Werk ist
alles andere als das! Wer frühere Sachen von Type O
Negative mag, der wird auch "Dead again" mögen! Hört mal
rein bei "Tripping a blind man", "The profits of doom"
und dem herrlichen langsamen Stück "September sun".
Listen and enjoy!!
Maiya B.
Punkte: 9.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NAGLFAR – Harvest
Century Media/EMI
Über zehn Jahre ist es her, als eine Band namens Naglfar
das Album "Vittra" auf den Markt brachte und einen
Klassiker in Sachen schwedischem Black Metal hinlegte.
Jetzt, über zehn Jahre später, sind die Schweden mit
ihrem sechsten Werk "Harvest" am Start und versuchen,
den Erfolg des Vorgängers "Pariah" zu überbieten.
Weiterhin beschränkt sich die fünfköpfige Band nicht
bloss auf Black Metal, sondern verwendet
Todesmetallelemente, und kann so eine gewisse
Eigenständigkeit erzeugen. Black Metal, der sich auch
noch episch nennen kann, gibt es leider nicht mehr allzu
viel, aber auf Naglfar trifft Epik vollkommen zu, vor
allem der Titeltrack "Harvest" zeigt eine ganz neue
Spielart von Naglfar auf. Ihr wutentbranntes, dunkles,
gewaltiges und düsteres Werk zeigt nirgendwo Grenzen
auf, die Gitarristen Andreas Nilsson und Marcus Norman
zaubern auf ihren Saiten wahrhaftige Spektakel, Mattias
Grahn donnert mit seinem Schlagzeug alles zu Boden und
lässt keine Wünsche offen, Sänger Kristoffer W. Olivius
kreischt und growlt mit viel Gift seine Worte in die
Gesellschaft und kann mit seiner Stimme Naglfar das
i-Tüpfchen aufsetzen. Die Keyboard-Elemente verstärken
die düsteren Momente des Silberlings vorzüglich und
werden im richtigen Mass eingesetzt. Die Schweden zeigen
mit viel Aufwand und Liebe für das Detail, wie
vielseitig Black Metal sein kann. Wer sich mit den Death
Metal-Elementen nicht auseinandersetzen kann, dem sei
vergeben, aber dies gehört nun mal zu Naglfar. Songs wie
Titeltrack "Harvest" dürfen noch mehr verwendet werden,
um die Abwechslung von Stück zu Stück noch weiter zu
erhöhen, ansonsten ist an "Harvest" nichts auszusetzen.
Grosses Daumenhoch!
Yannick S.
Punkte: 9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NIGHTRAGE - A New Disease Is Born
LifeForce Records
Die Metalgötter müssen
wirklich Mitleid mit jenen Bands verspürt haben, deren
Line Up letztes Jahr durch den Ausstieg von
Gitarrenvirtuose Gus G. durcheinander gewirbelt worden
war. Denn zuerst überzeugen Mystic Prophecy mit "Savage
Souls", dann Dream Evil mit "United" und nun noch die
griechisch/schwedischen Nightrage mit einem
hervorragenden, den Vorgängern in nichts nachstehenden
Scheibe. Doch neben seinem Sparringpartner musste
Bandkopf und Klampfer Marios Iliopoulos vorher schon
Brüllfronter Thomas Lindberg (Ex-At The Gates, Disfear,
The Great Deceiver) abspringen sehen, dessen Ersatz,
Jimmi Strimell schon auf der letztjährigen Tour mit Bolt
Thrower vorgestellt wurde und damals schon eine mehr als
befriedigende Figur machte. Auf "A New Disease Is Born",
dem Nachfolger vom gefeierten 2003er-Debut "Sweet
Vengeance" und dem zwei Jahre später erschienenen und
ebenso starken "Descent Into Chaos" macht Strimell Tompa
dies nun endgültig vergessen, schreit er sich auf den 12
von Jacob Hansen produzierten (vor allem Alex
Svenningsons, ebenfalls neu an Bord und knallt tighte
Drumparts) Melodic Death-Songs alle Wut, Verzweiflung
und Abscheu aus dem Leib, die sich in einem Leben halt
so ansammeln. Einzig seine cleanen Vocals klingen mir
dann doch ein wenig zu stark nach Metalcore, wobei sich
Nightrage diesem mir verhassten Genre nur dezent nähern
("A Condemned Club"). Melodic Death-Metal nach alter
Göteburger Schule überwiegt nach wie vor. Ob in
"Spiral", "Reconcile", "Death-Like Silence", "De-Fame"
oder "Encircle": Granatenschwere Riffs paaren sich
perfekt mit griffig melodiösen Gitarrenläufen und frönen
so dem guten alten Göteburg-Sound, und mit "Scathing"
(zu welchem auch ein Clip gedreht wurde) hat man sogar
einen richtigen Hit parat. So muss sich "A New Disease
Is Born" vor seinen Vorgängern nicht im Geringsten
schämen, denn auch mit dem Drittling haben es Nightrage
geschafft das eingängigste Melo Death-Album des Jahres
zu schreiben. Wann werdet ihr mir das endlich glauben?
Kissi
Punkte: 9.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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DOMINICI - O3 A Trilogy–Part 2
InsideOut Music/Phonag
Tja, hier liegt er nun vor
mir, der zweite Teil der Trilogy des ehemaligen Dream
Theater-Shouters Charlie Dominici. Und liess der erste
Teil noch etwas zu wünschen übrig, knallt der zweite
Teil gnadenlos rein. Natürlich klingt der Silberling an
allen Enden und Ecken nach Dream Theater, jedoch ohne
als Klon abgetan zu werden. Der Junge hat wirklich tolle
Ideen, die musikalisch von der italienischen Band Solid
Vision umgesetzt werden. Schon der Instrumentale Opener
"Monster" haut voll rein, hier wird geproggt auf Teufel
komm raus. Ob Ballade oder Prog-Nummer, Dominici
überzeugen mit einer Frische, dass es richtig Spass
macht, sich das Teil immer wieder reinzuziehen. Auch
Charlies Stimme kommt voll gut rüber. Wem die guten
alten Dream Theater in den letzten Jahren etwas zu glatt
und vorhersehbar rüberkamen, wird mit "Part 2"
Freudensprünge machen und so schnell nicht genug kriegen
von diesem Scheibchen. Mein Vorschlag: Schenkt euch das
Teil am besten doch selbst zum Geburtstag oder zu sonst
einem Jubeltag eurer Wahl.
Crazy Beat
Punkte: 9.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BLACK HORIZONS – A Dream's Funeral
Twilight/Non
Stop Music
Germanische
Schwarzwurzel-Krieger wandeln auf Pfaden von Dissection
und knallen eine ordentliche Black Metal-Suppe auf den
Tisch, welche zwar nicht als neuartige Kreation in die
Annalen eingeht, aber saugut schmeckt. Grund dafür ist
die Fähigkeit von Black Horizons, die nordländisch
winterliche Atmosphäre in die Köpfe zu transferieren und
dabei äusserst verspielt vorzugehen. Kein stupides
Durchgeballere, sondern wohlstrukturierte Songs in
diversen Tempoformationen mit eingebundenen
Akustik-Parts und einer durchwegs sehr guten Produktion.
Der Opener "Frozen Blood" zeigt eindrücklich, wie
Highspeed-Attacken, treibende Riffs und melodische
Akustikgitarren zu verweben sind. Aggression, Härte und
Melodie im Einklang mit Väterchen Frost. Natürlich lässt
sich Black Horizons 'vorwerfen', etwas zu arg sich an
seinen Vorbildern zu orientieren (böse Zungen würden
wohl von abkupfern sprechen), aber ich muss auch
zugeben: Selten hat mich in letzter Zeit eine Black
Metal-Scheibe so rasch in den Bann gezogen wie "A
Dream's Funeral". Jeder Song beinhaltet eine enorme
Spannung, zeichnet sich durch viele Details aus, brennt
sich gnadenlos in die Hirnwindungen ein, und dies schon
bei der ersten Umdrehung. Gespannt wie eine Feder
lauscht man Track für Track und bekommt nie das Gefühl,
von der Langeweile gefressen zu werden, im Gegenteil:
Man verliert sich in den Melodien, Soli, Drums und
möchte mehr, mehr... MEEEHHHRRR! "A Dream's Funeral" ist
ein verflucht verteufelter Suchtbrocken, dem ich ohne zu
zögern die Höchstnote gegeben hätte, wäre da nicht die
Erinnerung an Dissection dauernd zu Gast.
R.K.
Punkte: 9.2 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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ZOO ARMY - 507 (Limited Edition,
DCD)
Echozone
Im vergangenen März, also schon ein Jahr her, sorgte
eine deutsche Band für Furore in der Rockszene. Die
Münchner mit ihrem Jungstar Jil Ofarim, der auch im
deutschen Fernsehen (auf RTL in der "Sturmflut") zu
bestaunen ist, legen uns hier eine Scheibe mit 13 Tracks
und zwei neuen Songs vor, die es in sich hat. Dieser
Alternative Rock braucht sich nämlich gar nicht zu
schämen, denn er ist sehr gut in Szene gesetzt worden.
Die Gitarren braten ein wenig in Nu Metal-Manier, was
nicht weiter tragisch ist, denn bei den Melodien
bekommen die Herren Gitarristen Gil Ofarim und Roland
Söns die volle Punktzahl. Auch der Gesang von Ofarim ist
eine richtige Wohltat, denn er klingt in keinster
Sekunde etwa kitschig oder zu modern daher gebracht,
nein der Mann ist ein richtiges Gesangstalent. Auch die
Songauswahl ist klug arrangiert ausgewählt worden, beim
Opener "Tell Me Something" rockt man sich die Seele aus
den Leib, oder bei einer Schmuseballade wie "Feel"
dürfte es kein Problem darstellen, das andere Geschlecht
davon zu überzeugen, miteinander Körpersäfte
auszutauschen. Also Leute, ihr seht, bei "507" hat es
für jedermann oder -frau etwas, um die geschundene Seele
zu erwärmen. Ich bin verdammt positiv überrascht vom
Sound der "Zoo Army", und kann das Teil den Leuten mit
etwas Toleranz, die auch mal über den Tellerrand
schauen, nur wärmstens empfehlen. Von der Band wird man
noch hören, versprochen!
Daniel J.
Punkte: 9.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THUNDERSTONE - Evolution 4.0
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Thunderstone konnten sich mit ihren ersten drei
Alben und viel Live-Präsenz einen guten Namen im Power/Melodic
Metal-Genre erarbeiten. Angefangen als starke, aber an
Stratovarius erinnernde Truppe schafften sie etwas, was
vielen ähnlichen Combos auch nach dem x-ten Album nicht
gelingt: Eigenständig zu klingen. Thunderstone haben
spätestens mit dem letzten Album "Tools Of Destruction"
ihre eigenen Trademarks gefunden. Dass diese ausbaubar
sind und für mehr als nur ein Album genügen, beweist
jetzt "Evolution 4.0". Ein Album, das genau so geworden
ist, wie man es erwartet: Mit starken Melodien,
mächtigen Chören, mal schnellen, dann wieder stampfenden
Riffs und mit einer Anziehungskraft versehen, der man
nur schwer widerstehen kann. Das melancholische "Down
With Me" sticht dabei besonders hervor. Ein Lied, das
sich langsam steigert und im Mittelteil ein Deep
Purple-artiges Hammond Orgel/Gitarren-Soloduell bietet.
"Face The Mirror" ist danach ein Mid Tempo-Song, der vor
allem durch seinen starken Refrain und der Stimme von
Pasi Rantanen zu gefallen weiss. Ebenfalls in diese
Richtung steuert der Opener "Forever More". Aber was
schwärme ich euch da noch vor: Wer Thunderstone am Metal
Inferno III in Lenzburg gesehen hat oder die Band sonst
kennt, wird bei diesem Album sowieso zuschlagen. Allen
andere sei diese vorbildliche Tat zur Nachahmung
empfohlen.
Roger W.
Punkte: 9.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GALAR – Skogskvad
Heavy Horses Records
Aus dem Norden was Neues, und zwar die dreiköpfige
Band Galar, welche mit ihrem Debut-Album "Skogskvad"
gleich so richtig auf den Putz hauen: Pagan Metal mit
schwarzmetallischen Einflüssen und wunderbaren
Pianoeinsätzen. Der Gesang ist die absolut grösste
Stärke der Norweger, Slagmark (Kreisch-Vocals) und
Fornjot (Clean-Vocals) wechseln sich mit Gesangseinlagen
vorzüglich ab und haben dazu auch noch
Prachts-Stimmbänder. Das Keyboard, welches ebenfalls ab
und zu zum Einsatz kommt, weiss auch sehr zu gefallen,
da es nicht die Führung übernimmt, sondern eher im
Hintergrund gespielt wird. Im Vordergrund hört man neben
den brachialen Gitarren und dem Schlagzeug auch des
öfteren das Piano, das sich sofort im Ohr festsetzt und
den Song unvorbereitet in eine ganz andere Richtung
führt. Die Texte sind norwegisch und handeln von der
nordischen Mythologie. Ihre Landessprache schenkt dem
Hörer eine noch festere Beziehung zu den alten Sagen des
Germanentums. Ob Galar jetzt nun brachiale Pagan/Black
Metal-Elemente spielen oder die sanften Töne des Piano
klingen lassen, sie bleiben immer wunderschön. Die
majestätischen Melodiebögen, welche von den Stimmen noch
verstärkt werden, können auf ganzer Ebene überzeugen.
Trotzdem ist "Skogskvad" keine leichte Kost, man muss
das Album hören und hören, erst nach mehrmaligem
Durchhören wird man die Schönheit dieser Songs erkennen
können. Der einzige Kritikpunkt ist das Schlagzeug:
Nicht weil es schlecht ist, sondern weil es nicht
positiv auffällt, es ist bloss da, aber ohne wirkliche
Top-Parts. Die Scheibe ist mit Sicherheit eine
Bereicherung für die Paganszene und den Namen Galar wird
man sich in Zukunft mit Bestimmtheit merken müssen.
Yannick S
Punkte: 9.0 von 10
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LETZTE INSTANZ – Wir sind Gold
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Ich gehöre ja zu den Leuten, die sich mal 'ne CD von
Deine Lakaien kaufen um dann ein paar Monate später
Letzte Instanz live zu sehen – wegen der CD wohlgemerkt.
Nähere Erklärungen werden peinlichkeitshalber nicht
abgegeben. Nun aber zur neuen Scheibe der 7 Zwerge, äh
Mitgliedern der deutschen Band. Ein anderer Rezensent
hat sich beim Titel des Outputs an die Bild-Schlagzeile
„Wir sind Papst“ erinnert gefühlt; bei mir hingegen
taucht das Bild einer goldenen Schallplatte auf. Die
Aussage wäre im Grundtenor zwar ähnlich vermessen, wie
ein ganzes Volk zum katholischen Oberhaupt zu erheben,
aber wisst ihr was? Der Band sei mit dieser Scheibe
jegliches Edelmetall vergönnt. Über den neuen oder den
alten Sänger will ich keine Vergleiche anstellen,
Tatsache ist, dass Holly nun singt und es meiner Meinung
nach verdammt gut macht. Mir fehlt zwar bei den 16 Songs
diese „Hüpf-Athmosphäre“, die live so viel Spass macht.
Trotzdem gehen die Melodien sofort ins Ohr. Es gibt zwar
in der ersten Hälfte keine Überraschungen, das
abgesteckte Feld ist rasch zu erkennen. Doch die
deutsche Sprache macht in diesem Fall vieles wett und
sorgt für genügend Abwechslung. „Worte brennen gut“ ist
ein vergleichsweise harter Song und hat diese
Rap-Attitüde. „Maskenball“ ist ein Tipp für Gothic-DJs
und „Mein Ton“ ist eine Art Geschichte über das
Komponieren und/oder Drogenerlebnisse, die nur schwach
instrumentalisiert wurde. Ansonsten sind die Lieder
eingängig und gut verdaulich, ohne langweilig zu werden.
Alles in allem ist dieser Silberling Gold wert – nur zu,
überzeugt euch selbst.
Leandra
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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BERSERK FOR TEA TIME - Ink... And Paper
Saïko Records/Get A Life Records
Man fragt sich bisweilen schon, in wie fern man die
Schere im Vergleich zwischen lokalen/nationalen und
internationalen Bands auseinander reissen darf. Meiner
Ansicht nach sollten beide Extreme mit gleichem Massstab
angegangen werden, auch wenn man damit den nationalen
Formationen ungleich mehr Schaden zufügen kann - aber
gute Musik ist schliesslich nicht territorial begrenzt.
Berserk For Tea Time aus Bulle/Fribourg müssen dann auch
den Vergleich mit internationalen Grössen nicht scheuen,
hier kann definitiv kein Schaden angerichtet werden -
die 45 Minuten Post-Hardcore auf dem Erstling "Ink...
And Paper" entpuppen sich nach anfänglichen
Annäherungsschwierigkeiten als schlichtweg zu intensiv
und emotional. Obwohl gleich der erste Song "A Fresh
Tear Of Innocence" die Lärm-Toleranz-Messlatte für jeden
Wald-und-Wiesen-Metalhead verdammt hoch ansetzt, wird
schnell klar, dass hier weit mehr als nur oberflächliche
Lärm-Mucke auf Platte gebannt wurde. Die Band zieht
während des Songs sämtliche Register ihres Könnens,
Tempi- & Stimmungswechsel werden zu einem homogenen
Ganzen verwoben, und ähnlich wie die oftmals zum
Vergleich zitierten Refused verstehen sich Berserk For
Tea Time auf das augenblickliche Zerschmettern der zuvor
mühselig aufgebauten Spannungen und Strukturen -
abenteuerlich, aber vollends gelungen! Tracks wie "Mr.
Liar", "Ink... " und "Serotonin Addiction" zehren
beinahe über die ganze Dauer vom emotionalen
Spannungsfeld zwischen der Ungewissheit über kommende
Chaosattacken und mantramässig repetierten und
zerbrechlichen Momenten, ohne dabei auch nur im Ansatz
langweilig zu werden. Meine ganz persönlichen Höhepunkte
sind aber klar das knappe "A Living Puzzle" und das
getragene "Wrecked", welches in Sachen Spannungsaufbau
ein kleines Meisterwerk für sich alleine darstellt.
Obwohl sich die musikalische Ausdruckpalette vor allem
in den harten Momenten etwas limitiert präsentiert, ist
mir dieser kleine Rotzlöffel von einer Platte direkt ans
Herz gewachsen. Keine Frage, mit "Ink... And Paper"
treten Berserk For Tea Time mit verdammt viel Schwung
auf's Parkett, doch wer die Vorzüge von intensiver und
vor allem herausfordender Musik zu schätzen weiss, der
erkennt schnell, dass die Band damit erst am Anfang
steht...
El Muerte
Punkte: 9.0 von 10 Hier bestellen für 29.90 SFr.
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REQUIEM - Premier Killing League
Massacre Records/Musikvertrieb
Was kann man über die eidgenössischen Requiem
eigentlich noch gross Neues sagen... Von einem
Stilrichtungswechsel kann man überhaupt nicht sprechen,
denn noch immer fräst der langsam etablierte old school
Ami-Death Metal frontal auf einen zu. Man hat aber auch
nichts Anderes erwartet/gewünscht und wird daher bei
passendem Geschmack einmal mehr mit einer mörderisch
groovenden Schlachtplatte belohnt. Solche Hämmer wie "I,
Terrorist" oder "Isolated" kannte ich bis anhin
höchstens von den Vorbildern Malevolent Creation zu
ihren besten Zeiten. Da der Teufel ja bekanntlich im
Detail steckt, muss die Band einen guten Draht zum
dunklen Lord haben, denn trotz der relativ geradlinigen
Songstrukturen vermag das dynamische, an den richtigen
Stellen mit Details versehene Riffing, das arschtretende
Drumming und der brutale Gesang zu glänzen. Und auch
Meister Classen verfügte über ein bleiangereichertes
Händchen und mixte die Songs zu einem Pfundsbrett
zusammen, Genickbruch ahoi! Wer Requiem liebt, wird die
Jungs ab diesem Album heiraten wollen. Der König ist
tot, lang lebe der König.
HaRdY
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LAST
AUTUMN'S DREAM – Saturn Skyline
Escape Music/Non
Stop Music
Als sehr fleissig entpuppt sich die AOR Band mit dem merkwürdigen
Namen Last Autumn's Dream. Seit 2004 wurde jedes Jahr ein neues
Album publiziert, somit ist "Saturn Skyline" Output Nummero vier.
Gegründet wurde die schwedisch/deutsche Verbindung von Vocalakrobat
Mikael Erlandsson und Fair Warning-Gitarrist Andy Malecek. Zu Beginn
wurde die Band komplettiert durch Ian Haugland (Drums), Mic Michaeli
(Keys) und John Leven (Bass), alle drei von Europe. Nach der Reunion
deren eigener Band fanden Mikael und Andy Ersatz in der
Rhythmussektion von Talisman. Marcel Jacob bedient nun den Bass und
Jamie Borger fungiert als Schlagzeuger. Die Voraussetzungen für ein
weiteres grossartiges Album standen also ausgezeichnet. Melodic Rock
bzw. AOR war schon immer zuständig, um die Metalfraktion zu spalten.
Doch dieser Standpunkt soll hier ausser Acht gelassen werden. Für
einmal sollen also Verben wie kitschig, schnulzig oder gar
kommerziell nicht zum Zuge kommen. Bei Last Autumn's Dream handelt
es sich in der Tat um reinrassige Melodic-Mucke. Also muss in diesem
Bereich auch nach Vergleichen Ausschau gehalten werden, Bands dazu
gibt es zuhauf. Doch nur eine Hand voll sticht aus dem Gros heraus:
Die immer wieder erwähnten Survivor, Foreigner oder Journey sind
drei davon. Die meisten AOR-Bands verblassen in der
Durchschnittlichkeit. Alle paar Jahre schafft es aber eine Truppe in
Richtung der Grossen auszubrechen. Last Autumn's Dream gehört dazu.
Der grosse Pluspunkt der Formation sind die grandiosen Songs, und
davon stehen eine Menge auf "Saturn Skyline". Leider kann das hohe
Niveau aber nicht durchgehend gehalten werden, ab und zu kommt man
gefährlich Nahe an Fahrstuhlmusik heran. Da diese Momente aber
selten sind, kann das Album als eines der grösseren Genre-Highlights
der letzen Jahre stehen gelassen werden.
Chris C.
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HELLOWEEN - Live In Sao Paulo
Steamhammer/Phonag
Eine CD zum Mitschwärmen und Philosophieren, im Stile von "was wäre
gewesen, wenn am Schweizer Konzert im Februar vor einem Jahr
draussen kein Schneesturm gewütet hätte und die Fans zahlreicher
erschienen wären". Wäre dann die Stimmung genau so euphorisch
gewesen wie auf diesem Live-Album aus Sao Paulo? Die
Rahmenbedingungen waren ansonsten schliesslich dieselben: Eine Band,
die fern von Peinlichkeiten eine sagenhafte Show spielte, inklusive
identischer Setliste. Nur der zweite Keeper 3-Monstersong "Occasion
Avenue" wurde in Sao Paulo nicht gespielt und wird auf diesem
Live-Album quasi als Bonus-Track zusammen mit dem Keeper 1-Klassiker
"Halloween" auf der zweiten CD angefügt. Im Gegensatz zu den
restlichen Liedern handelt es sich hier um Live-Aufnahmen aus Tokyo
und Tschechien. "Live In Sao Paulo" vereint somit nicht nur erstmals
alle vier überlangen Keeper-Songs, sondern bietet auch dem Motto
entsprechend viele Lieder aus diesen drei Alben: "Eagle Fly Free"
mit gewaltigen Puplikumschören, die zuckersüsse Keeper 1-Ballade "A
Tale That Wasn't Right", "The Invisible Man", "Mrs God", "I Want
Out" und natürlich die beiden Überflieger "Future World" und "Dr.
Stein". Ewigen Kiske-Verehrer oder standhaften Fans der Deris-Ära
wird das ganze natürlich nicht munden, doch Helloween scheint dies
nicht zu stören, denn sie rocken was das Zeug hält. Immerhin
schaffen es doch noch vier Songs aus den nicht Keeper-Alben auf die
Live-CD, wobei "The Dark Ride" mit zwei Songs sogar leicht
übervertreten ist. Dies erstaunt mich, ist doch bekannt, dass
Helloween diese Platte nicht besonders mögen. Schade auch, dass
sowohl auf "Walls Of Jericho", "Pink Bubbles Go Ape", "Chamaleon",
"Master Of The Ring" und "Better Than Raw"-Songs verzichtet wurde.
Aber man kann halt nicht alles haben, und die CD ist an und für sich
schon sehr zweckdienlich, so dass wir auf die zwar lustigen, aber
für reine Tonträger unpassenden Gitarren- und Drum-Soli verzichten
müssen. Wer diese sehen und hören möchte, kann sich die parallel
erscheinende Doppel-DVD besorgen, die ansonsten in etwa das bietet
was auf "Live In Sao Paulo" zu hören ist. Einen Vergleich zu dem
ähnlich starken "High Live" kann ich im Moment noch ziehen, ist es
doch eines jener Live-Alben, welche mich massgeblich beeinflusst
haben. Zwar überschneiden sich einige Klassiker, aber die
Grundstimmung ist trotzdem eine komplett andere. Wer also in
Erinnerungen schwelgen möchte oder wissen will, wie Helloween live
vor einem ausrastenden Publikum klingen, kommt an diesem Live-Album
definitiv nicht vorbei.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
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MIDDIAN – Age Eternal
Metal Blade/Musikvertrieb
Wie heisst es so schön in der Werbung: "2 Rennie
genügen". Nun, beim Anhören von "Age Eternal" muss mit
dem Verzehr von einigen Packungen gerechnet werden, will
man verdauen, was uns Middian auftischen. Kräftiger
Stoner Doom fliesst durch die Eingeweide, welcher die
gesamte Aufmerksamkeit und den Hang, ein
Melancholie-Junkie zu sein, erfordert. Ein Album nicht
für jedermann und jederzeit, stimmen aber die
Voraussetzungen, verschlingt "Age Eternal" die Seele in
einem Strudel zu den Abgründen der Dunkelheit. Die
durchschimmernden psychedelischen Ansätze lassen den
Wunsch aufkeimen, bewusstseinsverändernde Drogen zu
konsumieren und in jahrhundertelange Meditation über das
tiefe Schwarz zu fallen. Diese emotional negative
Intensität, welche "Age Eternal" zu Tage bringt,
verdrängt sämtliche Freude aus dem Leben, sorgt aber im
Gegenzug für ein sehr tiefgründiges Hörerlebnis. Ein
äusserst interessantes Werk, welches mit seinem Tiefgang
nichts mit den alltäglichen
Strophe/Refrain/Strophe-Veröffentlichungen zu tun hat,
welche bis zum Erbrechen die CD-Regale füllen. Hier wird
aber auch das Problem liegen, da "Age Eternal" nichts
mit Eingängigkeit am Hut hat und keine schnulzigen
Melodien präsentiert, somit wird dieses Werk nicht auf
den Anklang der breiten Masse treffen. Für die am Rande
des Wahnsinns beheimateten Geschöpfe, welche sich die
Zeit nehmen können, heisst es: Eintauchen, abtauchen und
der Oberflächlichkeit des Alltages entfliehen. Middian,
welche aus den Überresten von Yob entstanden sind,
stehen für mich als Hoffnung gegen die zunehmende
Mainstream-Orientierung und Oberflächlichkeit 'böser'
Musik und "Age Eternal" als 'Futter für die, welche
anders sind'.
R.K.
Punkte: 8.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CORNERSTONE – Two Tales Of One Tomorrow
Massacre Records/Musikvertrieb
Wer hätte das gedacht, dass nach dem im Jahr 2000
erschienen Debütalbum "Arrival" bis heute noch drei
weitere Scheiben folgen sollten. Denn Cornerstone war
ursprünglich nichts anderes als das Soloalbum von
Ex-Royal Hunt-Bassist Steen Mogensen. Er engagierte
dafür den ehemaligen Rainbow- und Yngwie
Malmsteen-Sänger Dougie White. Die beiden verstanden
sich so gut, dass das Projekt als fixe Band bis heute
fortgesetzt wurde. Verstärkt wurde das Duo durch Drummer
Allen Sorensen, der ebenfalls schon bei Royal Hunt in
Diensten stand und Gitarrist Kasper Damgaard. Seit
letztem Output "Once Upon On Yesterdays" verstärkt
zusätzlich Keyboarder Rune Brink das Line Up. Steen und
Dougie haben sich als ausgesprochen begnadetes
Songwriting-Duo entpuppt. Dies stellen sie einmal mehr
auf "Two Tales Of One Tomorrow" eindrücklich unter
Beweis. Wie schon auf den letzten zwei Scheiben (das
Debut setzen wir mal in Klammern) besticht die Band
durch grossartige Songs mit Ohrwurmfaktor, mit Melodien
und Gesangslinien, die nach einmaligem Hören
mitgeträllert werden können. Füller sind auf breiter
Ebene nicht zu finden. Da der Sound als Classic Rock
bezeichnet werden kann, ist klar, dass wirklich
Innovatives nicht zu erwarten ist. Das ist aber auch
nicht nötig, wenn altbewährtes so stark zum Besten
gegeben wird. Die Truppe hat es fest im Griff, das
Heisseste, dass die 70er und 80er zu bieten hatten, mit
einer aktuellen, fetten Produktion in der aktuellen Zeit
glaubwürdig umzusetzen. Da werden Erinnerungen an die
glorreichen Rainbow wach und selbst hinter den
unzerstörbaren Rockdinosauriern Deep Purple braucht sich
Cornerstone nicht zu verstecken.
Chris C.
Punkte: 8.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CENSORED – In-Existence
Eigenvertrieb
Die Schweizer Censored spielen Death Metal, und das
machen sie ziemlich gut. Obwohl ich nicht mit der Wahl
des Openers "Down By Law" einverstanden bin, den ich je
länger je mehr als den schwächsten Song des Albums
betrachte, entschädigt alles Spätere zu hundert Prozent.
Todesblei, wie es sein soll: Kritische Texte ('Life
Metal' at it's best), die abgrundtief gegrunzt über
konstantem Gitarrenstakkato und fliessend zwischen Blast
und Mid Tempo wechselnden Drums thronen. Das Ganze ist
überzeugend produziert, so dass die Wirkung über meinen
sauteuren Sennheiser-Kopfhörer nicht meilenweit über der
meiner Aktivboxen liegt, sondern ähnlich durchschlagend
ist. Das alles gilt für "Prone To Kill And Torture As A
Strategy To Overthrow Governments" ebenso wie für "Microsleep",
"Threatened With Extinction" und das mit einem Kofi
Annan/George Bush-Zitat gekonnt eingeleitete "Suicide
Machine" (das übrigens kein Death-Cover ist, sondern der
beste Song dieses Albums). Häufig erinnert mich der
Sound der Schweizer an die lange Riege der grossen
Florida Death Metal-Bands, jedoch aber an die besten
Momente, ohne einen simplen Abklatsch darzustellen. Die
Musiker sind der Produktion und der Songs mehr als
würdig, was die Rhythmusfraktion beispielsweise bei "Stop
For Death" abliefert, ist grosse Oper. Wenn diese Band
alle Songs auf das Level erwähnter Granaten hieven kann
und ihre Songstrukturen ein wenig strafft, haben wir
Grosses zu erwarten.
Phil
Punkte: 8.8 von 10
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WAKE - Tremor
Phonag Records
Bei den fünf Schweizern aus dem schönen Kanton Zug
(niedriger Steuersatz) können wir nur staunen: Im Jahre
2004 ist man über den grossen Teich geflogen, um das
Debut-Album "You Are Safe" an der Sonne Kaliforniens
aufzunehmen. Die Scheibe hat hierzulande enorm
gepunktet, hat dann aber mit einer Plattenfirma im
Rücken, die die Band wie eine heisse Kartoffel fallen
gelassen hat, einen herben Rückschlag erlitten. Es
braucht schon enorm Courage, um wieder aufzustehen, aber
wenn man eine verschweisste Einheit ist wie die fünf
Innerschweizer, hat man dann umso mehr Wut im Bauch um
dann mit einem neuen Label eine Topscheibe zu
veröffentlichen. Und diese Scheibe heisst "Tremor"
bietet 16 Songs aus einem Mix aus Alternative Rock und
Grunge. Wer sich bei Pearl Jam langweilt, sollte mal das
neue Werk von Wake in sich aufnehmen und in die Welt von
"Tremor" eintauchen. Man wird dann richtig gemütlich von
angenehmer Rock-Musik besäuselt, die in keinster Weise
nervig ist oder langweilig daherkommt. Die vielfalt der
16 Songs ist so gross, dass auch hier für jeden ein
Schmankerl dabei ist. Ja, "Tremor" ist einfach eine gute
Laune-Platte geworden, das geile CD-Booklet bringt dann
auch noch seinen Part mit, um die neue Scheibe von Wake
zu einem Erfolg zu machen, auf das die Band stolz sein
kann. Bravo Jungs und weiter so!
Daniel J.
Punkte: 8.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SCELERATA - Darkness And Light
MTM-Music/Phonag
Aus Brasilien kommen nicht nur Sepultura und Angra,
sondern auch die Power-Metaller Scelerata. Und auch
diese lassen uns aufhorchen, wenn auch noch nicht in dem
Masse wie die anderen beiden Bands. Auf ihrem Debut
zelebrieren sie das, was wir als 'Good Old German
Power-Metal' kennen, also Helloween- und Gamma
Ray-getränkten Metal. In ein paar wenigen Passagen
erinnert Carl Cassagrandes Gesang sogar an Michael Kiske.
Scelerata können aber durchaus mit ihrem eigenen
Material kleine Akzente setzen: Mal sind sie eher
progressiv, dann wieder kraftvoll und direkt, mit
schnellen Gitarrenteilen und grossen Chören. Zuweilen
erinnert das Ganze an Dragonforce, ohne dabei auf
Dauergeholze und Dauerspeedsoli zu setzen. Der
Titeltrack "Darkness And Light" zum Beispiel ist zu
Beginn verträumt melancholisch und stampft danach dem
Ende entgegen. Die Melodien sind schön und immer
nachvollziehbar. Am Speziellsten ist aber das Lied "Endless",
bei welchem man immer wieder ein Akkordeon hört. Die
Jungs verstehen ihr Handwerk definitiv. Dies weiss auch
Angra-Sänger Edu Falaschi, der Scelerata schon seit
Jahren unterstütz und auf "Darkness And Light" den Song
"The Spell Of Time" eingesungen hat. Dies ist zwar eine
nette Geste, wäre aber nicht nötig gewesen, überzeugt
der Original-Sänger doch schon selber. Scelerata können
begeistern, schwimmen mir persönlich aber insgesamt zu
sehr im schon oft erwähnten grossen Becken guter, aber
nicht ausgezeichneter Power-Metal-Bands. Wird das
nächste Album aber noch ein Spürchen eigenständiger,
wird einer Note über 9 nichts mehr im Wege stehen.
Roger W.
Punkte: 8.6 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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SYMPHORCE - Become Death
Metal Blade/Musikvertrieb
Seit dem Debüt "Truth To Promises" von 1999 sind
mittlerweile auch schon wieder acht Jahre vergangen, in
denen sich Symphorce laufend weiter entwickelt,
respektive ihren verdienten Platz an der Sonne erspielt
haben. Die Zeit, während der man sich mehr oder weniger
im Gefolge von Brainstorm befand, ist definitiv vorbei.
Sänger und Mainman Andy B. Franck hat es geschafft, sich
musikalisch freizuschaufeln und kann sich nun in beiden
Bands voll entfalten. Auch wenn Symphorce insgesamt eher
sperriger daher kommen, so sind es immer wieder die
töften Vocal-Lines, die auch ziemlich düstere Songs
ungemein bereichern. "Become Death", dem neuen und
insgesamt sechsten Album bekommt das besonders gut. Die
beklemmende Vorahnung, die das optisch "beunruhigende"
Cover mit dem nicht minder deprimierenden Titel
ausstrahlt, wird bereits beim Opener "Darkness Fills The
Sky" bestätigt. Was sich zu Beginn wie eine gängige
Melo-Death Scheibe anhört, geht sodann über in
nahrhaftes Double Bassdrum Geknüppel, bevor ein
rhythmisches Riffing wuchtig Fahrt aufnimmt. Kaum später
setzt der Refrain ein und spätestens jetzt erkennt
jedermann die unvergleichlichen Trademarks, die von
Andy's Gesang ausgehen. "Condemned", mit für Symphorce
ebenso typischen Elektro-Sounds, geht den gleichen Weg
wie zuvor, wenn auch etwas gemächlicher. Aus der Reihe
tanzt darauf "In The Hopes Of A Dream", da hier erstmals
auf "Become Death" die Gothic-Ecke gestreift wird.
Gleiches gilt insbesondere für "Inside The Cast", wo man
glatt an HIM erinnert wird. Tonnen schweres Riffing bei
"No Final Words To Say", gepaart mit der entsprechenden
Stimmlage, huldigt hingegen Type O Negative's Pete
Steele. Man ist wahrlich etwas geneigt, hier von einem
vermeintlichen Trend-Rip-Off sprechen, was jedoch völlig
haltlos ist. Gegen Schluss macht die Scheibe wieder den
eigentlich erwarteten Schwenk ins härtere Lager, bevor
das abschliessende "Lies" nochmals die Güte des Gesangs
und auch die generell gute Gitarrenarbeit unterstreicht.
Mein persönliches Highlight der Diskographie bleibt aber
immer noch "Twice Second" von 2002, dem bisher letzten
Werk, das Producer Achim Köhler unter seinen Fittichen
hatte. Nach mehreren Durchläufen öffnet sich "Become
Death" als Einheit allerdings immer mehr und wer über
genug Geduld und/oder Musse verfügt, kriegt noch einen
kurzen, leicht schrägen Hidden-Track oben drauf.
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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WITHIN TEMPTATION – The Heart Of
Everything
SonyBMG
Album Nr. 1 nach der Babypause von Hollands bekanntesten
Mädchenmetal-Vertretern. Nun, um es gleich vorweg zu
nehmen: Within Temptation liefern auf "The Heart Of
Everything" das ab, was man erwartet und führen ihren
Bombast-Gothic Rock/Metal in gewohnter Manier fort. Die
Tulpenformation verfeinert ihren Stil vom Vorgänger "The
Silent Force" und füttern die Fans mit gewohnten
Ohrwurmrefrains. Da hätten wir die Single-Auskopplung "What
Have You Done" mit Keith Caputo, einstiger Frontmann von
Life Of Agony, wobei ich zugeben muss, dass sein Organ
zu der L.O.A.-Zeit wesentlich eindrücklicher war, und
hat man seine damalige Stimme im Ohr, ist der
Wiedererkennungswert eher tief angesiedelt. Dennoch,
dies ist ein Song, welcher wohl den Äther fluten wird,
zumal eine grosse Ähnlichkeit zum einstigen Hit "Bring
Me Back To Life" von Evanescence besteht. Wie schon im
Vorgänger wird die Dramatik der Songs besonders durch
die Abwechslung Leise- kontra Bombastparts platziert,
eingewebt in das Strophe/Refrain/Strophe-Konzept. Die
Songs wirken ausgereifter, sind dank dem Orchester auch
mit Feinheiten versehen und Sharons Stimme steht wie
immer im Zentrum, doch Überraschungsmomente sind keine
ersichtlich. Within Temptation gehen auf Nummer sicher,
wagen keine Experimente und sind sehr vorhersehbar.
Positiv erachte ich, dass man den Gitarren genügend
Gewicht beigemessen hat und sie nicht von dem Orchester
verschluckt werden, oder infolge Erfolges minimiert
wurden, um eine grössere Käuferschar anzulocken. Zudem
kann der düstere Grundtenor von Anfang bis Schluss
aufrecht erhalten werden, wohl auch durch die nochmals
qualitativ gesteigerte Integration der Klassikfront.
Einmal mehr zeugt der längste Song "The Truth Beneath
The Rose", dass auch Within Temptation fähig sind,
längere und abwechslungsreichere Tracks zu erstellen,
doch leider fährt man auch hier in zu gewohnten Bahnen.
Natürlich wird auch wieder mit "All I Need", "Forgiven"
und "Frozen“ auf die Tränendrüse gedrückt, wobei „All I
Need" Potential besitzt, auf dem nächsten
Kuschelschocker-Release aufgenommen zu werden,
'grässlich' diese Schnulze, aber wohl von Nöten bei
einem Major-Release. Der Rest der Songs darf als
qualitativ hoch stehende WT-Stangenware abgeschmettert
werden. Versteht mich nicht falsch, "The Heart Of
Everything" ist ein gutes Album, welches sicherlich
Anklang bei den WT-Fans finden (denke dabei an die "The
Silent Force"-Liebhaber) und kommerziell ausgeschlachtet
werden wird, aber mir fehlt hier der Tiefgang und die
Abwechslung, um von einem Werk für die Ewigkeit zu
sprechen.
R.K.
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MARY'S CREEK – Some Kind Of Hate
MTM-Music/Phonag
80er Jahre Hard Rock aus Schweden, sehr melodiös und
ohrwurmig. So würde ich das ganze in einem Satz
definieren! Sie standen schon vor Uriah Heep und From
Behind auf der Bühne und überzeugten anscheinend sehr
als routinierte, tighte Live-Band, und schon ihre Demos
sorgten in Schweden für Aufruhr. Produziert wurde ihr
Erstling von Frederik Nordstrom, der schon mit Bands wie
in Flames, Dream Evil oder The Haunted gearbeitet hatte.
Bobby Ho's Gitarrensound überzeugt sehr und erinnert
teilweise an Mötley Crüe und ihre haarigen Freunde. Auch
eine Ähnlichkeit mit Soundgarden, teilweise auch mit den
Kollegen Whitesnake ist nicht von der Hand zu weisen.
Dennoch ist das ganze weniger aggressiv als
beispielsweise die Crüe und dafür sehr melodiös und
hardrockig. Die tiefe Stimme Matt Nilssons wirkt eher
ruhig und nimmt dem Ganzen teilweise fast zuviel Elan.
Das Album enthält aber viele sehr gute Tracks, auch wenn
sich das Ganze manchmal dann doch etwas in die Länge
zieht.
Seraina S.
Punkte: 8.5 von 10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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DRIFTER - The Demos: 1985 & 1986
Stormspell Records
Vor über 20 Jahren veröffentlichten fünf wilde
Eidgenossen zwei Demotapes, die ihnen neben
Plattenverträgen und Konzerten mit u.a. Motörhead und
Manowar Legendenstatus verschafften. Die Rede ist von
der Zürcher Trash/Power Metal-Kappelle Drifter, die mit
"Tales Of Dragonia" und "Beyond The Burning Circles"
1985 bzw. 1986 zum ersten Mal von sich Reden machten.
Die famosen Alben "Reality Turns To Dust" (1988) und "Nowhere
To Hide" (1989) folgten, und Drifter wurden zu einer der
erfolgreichsten Metalbands der Schweiz, nur um schon
1991 die Bandkarriere zu beenden. 2006 juckte es die die
Originalmitglieder Peter Wolff, Ivano Marcon (beide
Gitarre) und Frontmann Tommy Lion wieder in den Fingern,
und so reformierte man Drifter. Nicht ganz ein weiteres
Jahr später kann sich der geneigte Fan nun endlich die
Power und Dynamik dieser Kultcombo ins traute Heim holen
(die Originalalben sind schon seit langem vergriffen und
kaum mehr auffindbar), und zwar in Form der hier zu
rezensierenden Scheibe "The Demos: 1985 & 1986", die die
eben schon genannten ersten Aufnahmen Drifters,
natürlich remastert, enthält. Eine Scheibe randvoll also
mit urwüchsigem, rauhem Metal, eben genau das, was
Drifter auch heute noch live zu zelebrieren wissen,
wobei es heute lediglich noch die beiden Übernummern
"Banners On The Battlefield" und "Burning Circles" (von
welchem zusätzlich noch eine Liveversion vom
letztjährigen, ersten Gig seit 15 Jahren im Rock City
Uster auf der Scheibe erhalten ist) in die Setlist
schaffen. Doch auch beinahe in Vergessenheit geratene
Tracks wie "Fire Of Dragonia", das progressive "Dark
Kingdom" oder "The Elder" zeigen die Stärke und
Intensität Drifters, vor allem von Sänger Tommy Lion,
der mit seinem charismatischen, wenn vielleicht auch
etwas gewöhnungsbedürftigen Organ zu fesseln vermag.
Dass dabei die Soundqualität bei weitem nicht auf dem
heutigen Level agiert, das versteht sich von selbst und
spielt schlussendlich auch keine Rolle, verleiht es dem
Ganzen im Gegenteil sogar noch einen zusätzlichen
Nostalgie-Touch. "The Demos: 1985 & 1986", ein
gelungener Appetit-Anreger auf das hoffentlich noch
dieses Jahr folgende, neue Album.
Kissi
Punkte: keine Wertung
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SOUNDS LIKE VIOLENCE - With Blood On My Hands
Burning Heart Records/Phonag
Mit ihrer EP "The Pistol" sorgten die vier Schweden
schon im Jahre 2004 für Aufsehen und schieben jetzt ihre
erste LP nach. Was die Jungs darauf bieten, klingt auch
wirklich nach Gewalt. Man kann das klebrige Blut
förmlich riechen. In Selbstmitleid zerfliessend, den
Herzschmerz herausdrückend und das Zerstörerische,
Dunkle nach Aussen gesetzt gelingt es ihnen, mit sauber
strukturierten, gefühlvoll arrangierten Songs zu
überzeugen. Geschickt gehen sie mit dem traurigen Thema
der Schattenseite der Liebe um. Die Scheibe ist sehr
intensiv und drückt stark auf das EMOtionale. Deshalb:
Wer Alternative mit einem unüberhörbaren EMO-touch mag
sollte sich die Scheibe mal reinziehen.
Seraina S.
Punkte: 8.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DRONE - Head On Collision
Armageddon Music/Musikvertrieb
Das norddeutsche Label Armageddon Music entwickelt
sich immer mehr zu einem Gewinn für die Thrasherliga.
Davon profitieren nicht nur die Bands, sondern natürlich
auch die Fans schlussendlich. Auch diesmal haben die
Deutschen mit Drone eine Band unter Vertrag genohmen,
die in der Zukunft garantiert noch den einen oder
anderen Impuls geben kann. Die elf Songs sind dann auch
wirklich anspruchsvoll gehalten, sprich die Gitarren
spielen komplexe Harmonien, die in die 80er Jahren
zurückgehen, aber im Handumdrehen wieder sehr moderne
Presslufthammerriffs aus den Saiten hevorzaubern. Das
alles ist eher im Mid Tempo-Bereich gehalten, das
Gaspedal wird nur hie und da durchgetreten. Für das
berühmte Pünktchen auf dem I sorgt dann noch die
lupenreine Produktion von Andy Classen, der mal wieder
einen druckvollen Sound der Extraklasse aus dem Ärmel
geschüttelt hat. Also summa summarum ist "Head On
Collision" eine beachtliche Scheibe geworden, die mit
superber Technik, geilen Harmonien und einer gesunden
Härte ausgestattet ist. Bei mir ist "Head On Collision"
gut in die Gehörgänge aufgenommen worden, dafür sorgte
auch mein neuer Kopfhörer, bei dem ich voll aufdrehen
kann und somit meinen neuen Nachbar überlistet habe.
Daniel J.
Punkte: 8.2 von 10
Hier
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DANNY VAUGHN – Traveller
Frontiers Records/Disctrade
Obwohl es sich bei "Traveller" bereits um das dritte
Soloalbum von Danny Vaughn handelt, ist es dennoch ein
Neuanfang. Danny ist nämlich von Amerika nach Irland
umgesiedelt. Dementsprechend hat er auch eine komplett
neue Band um sich geschart. Unter anderem wäre da
Drummer Lee Morris (ex-Paradise Lost) oder Bassist Steve
Mc Kenna von Ten. Doch Mr. Vaughn hatte
selbstverständlich ein musikalisches Leben vor seiner
Solokarriere, nämlich als Sänger von Waysted, später von
Tyketto. Die Zeit, als die Tracks, die Danny sang, auf
MTV liefen, sind natürlich längstens vorbei. Doch das
liegt keineswegs an diesem begnadeten Sänger, im
Gegenteil. Der Mann kann definitiv zu den allerbesten
Vokalakrobaten überhaupt gezählt werden. Klar bezeichnet
er "Traveller" als bisher bestes Album seiner Karriere,
aber diese Aussage ist als sehr subjektiv einzuordnen.
Fact ist jedenfalls, dass die Scheibe durch ein paar
starke Hard Rock-Songs besticht. Der Schwerpunkt liegt
aber klar im Balladen- und halbakustischen Bereich.
Einige Tracks wären durchaus radiotauglich, obwohl sie
in Zeiten von Casting-Shows und anderem Pop-Müll
ziemlich sicher nie im Radio gespielt werden. So bleibt
als Zielpublikum die AOR- und Melodic-Gemeinde. Diesen
Fans wird mit Garantie Musik auf höchstem Niveau
geboten, die aus weit mehr Highlights besteht als der
Ausnahmestimme von D. Vaughn, nämlich aus starken
Hooklines und spannenden Melodien. Einzig der nicht
immer fühlbare Tiefgang kann zum Vorwurf gemacht werden.
Der Unterhaltungswert ist aber jederzeit gewährleistet.
Chris C.
Punkte: 8.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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286 - Profiled
Guerilla Underground Production
Rock'n'Roll's not dead. Wie wahr - denn die Jungs
geben alles! Die Bandmitglieder stammen aus Argentinien,
New Jersey und Pittsburgh, und bringen viele Einflüsse
mit sich und mischen die Clubszene von L.A. gehörig auf!
Die Band besteht aus den Brüdern Martin und Nickee Verry
(Gitarre und Bass), Pete Pace (Drums) und Adam Joad am
Mik. Wie sie selbst sagen, ist ihr Produkt ehrlich und
direkt. Sie stellen sich gegen vorfabrizierte,
vergegenständlichte Musiktrends und produzierten
vielleicht genau deshalb diese EP gleich selbst. Von old
school-Metal und Punk- zu tighten Hard Rock- und sogar
Crossover- Elementen findet sich hier alles. Direkt in
die Fresse, und dies mit dem Fuss auf'm Gaspedal! Für
eine EP ist die Scheibe recht tauglich, ich hoffe nur,
dass die LP nicht langweilig wird...
Seraina S.
Punkte: keine Wertung
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PURE REASON REVOLUTION - The Dark Third
InsideOut Music/Phonag
Als erstes fällt mir die starke musikalische
Verbindung zu Pink Floyd auf. Die aus London stammenden
Engländer können diese Verbindung kaum leugnen. Nur
gehen die Briten noch etwas weiter und wirken lebendiger
und vielseitiger. Der Mix aus progressiven
Soundspielereien, vermischt mit spacigen Teilen, kommen
saustark rüber. Dazu noch eine gute Mischung aus
rockigen Teilen und wunderschönen Melodien, meistens
vorgetragen von Sängerin Chloe, die mit ihrer
zauberhaften Stimme noch das Tüpfelchen auf dem i
beisteuert. Auch die tollen Chöre und Kanons überzeugen
den Zuhörer relativ schnell. Hier gibt's Kraftfutter für
Pink Floyd-Fans, die ihre Lieblinge gerne auch mal ab
und zu etwas härter und abwechslungsreicher gesehen
respektive gehört hätten. Klasse Rundling der Engländer.
Unbedingt anchecken, ihr Freunde und Liebhaber der
gehobener Musik.
Crazy Beat
Punkte: 8.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SVARROGH – Kukeri
Heavy Horses Records
Bereits zum dritten Mal beehrt uns Dimo Dimov mit
seinem speziellen Black Metal, der immer wieder in
bulgarische Neofolk-Passagen eintaucht und von der
wahnsinnig schönen bulgarischen Landessprache begleitet
wird. "Kukeri" heisst das neue Werk von Svarrogh, und
mit einer Spielzeit von 70 Minuten kommt so einiges auf
den Hörer zu. Fakt ist, die Scheibe wird zu keiner Zeit
langweilig, denn man weiss nie, was Dimo Dimov noch in
seine voll gepackten Songs gewurstelt hat. Teilweise
klingt die Zusammensetzung zwischen Black Metal und
Folk-Elementen ein wenig aufgesetzt oder unpassend, aber
unterhaltsam ist es allemal. Die Black Metal-Parts sind
nicht der Oberhammer, aber Svarrogh hat andere, sehr
viel wichtigere Strukturen, die den Sound ausmachen. Die
bulgarische Folklore ist unbeschreibbar, denn man kann
sie niemals einschätzen, es bleibt stets ein
Fragezeichen, welches Instrument nun wohl eingesetzt
wird. Die Stimme von Dimo Dimov ist sehr vielseitig, er
kann growlen, kreischen und clean singen, was dem Album
noch mal Aufwind gibt. "Kukeri" ist ein interessanter
Silberling, der niemals langweilig wird, aber auch ein
bisschen wirr durch die Gegend hämmert. Dimo Dimov ist
ein Multitalent, und darum kann jeder, der einmal eine
etwas wildere, geheimnisvollere CD kaufen möchte,
getrost zugreifen.
Yannick S.
Punkte: 8.2 von 10
Hier
bestellen für 31.90 SFr.
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HELRITT – Trotzend dem Niedergang
Det
Germanske Folket/Non
Stop Music
Wenn eine Band Pagan Metal spielt und Mitglieder von
Surturs Lohe, Menhir und XIV Dark Centuries aufweisen
kann, dann ist es wohl gerechtfertigt, ein Meisterwerk
zu erwarten. Mit "Trotzend dem Niedergang" wollen die
Thüringer Helritt das im Moment vollkommen verwöhnte
Heidenpublikum überzeugen. Das Debut-Album beginnt mit
dem Song "Das Mahl", welcher bereits die Problematik des
beinahe ganzen Albums aufzeigt: Dem Gekreische von
Sänger Leki kann nur mühsam gefolgt werden, wobei dann
aber die feinen Chorpassagen eingängig in die Ohrmuschel
wandern. An der Gitarrenarbeit ist nichts auszusetzen,
sehr schöne Melodiebögen, welche aber nicht allzu oft
bewundert werden können. Die Oberhand behält das
Schlagzeug und seine brachiale, epische Gewalt. Mit dem
Song "Brennende Stürme" schlägt das treue Heidenherz
erstmals auf Hochtouren. Sehr abwechslungsreiches Stück
mit genialer cleaner Stimme und Gitarrenmelodien der
ganz grossen Klasse. Potential hat die Band allemal,
auch die Songs "Wotans Esch" und "Ehrvoller Weg" können
den Hörer mitreissen und lassen den laschen Beginn des
Albums zum Glück ein wenig vergessen. "Trotzend dem
Niedergang" klingt zwar sehr episch und auch die schönen
Melodien sind bewundernswert, aber der langweilige
Kreischgesang schmälert dies leider wahnsinnig. Mit
"Windsang", einem traumhaften Outro, verlässt der Hörer
die Welt von Helritt und kommt noch einmal voll auf
seine Kosten. Mit dem Song "Brennende Stürme" zeigen die
Thüringer, dass sie zu einem Meisterwerk fähig wären,
auch "Wotans Esch", "Ehrvoller Tod" und das Outro
"Windsang" blicken in eine sehr zufriedenstellende
Richtung, aber die restlichen Songs sind einfach zu
wenig spannend. Eine Band mit Potential und ein gutes
Album, welches aber noch in vielen Teilen und besonders
im Kreischgesang zulegen kann.
Yannick S.
Punkte: 8.0 von 10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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WALTARI – Release Date
Dockyard1/Musikvertrieb
Waltari. Die Typen, die in den Krisenjahren des Rock
zu den abgedrehtesten Experimentalmusikern überhaupt
gehörten und mit
Kartoffelsack-Mercedes-Kührlerhaubensignet-Turnschuh-Outfit
und ihrem Disco-hit (!) "So Fine" auch international
bekannt wurden. Die überhaupt irgendetwas in Richtung
Rockmusik machten, als es in Finnland gerade mal die
Hanoi Rocks und eventuell die Leningrad Cowboys gab (ja,
solche Zeiten gab es... ich erinnere mich an einen
Artikel in einem Touristenführer irgendwann in den
90ern, der zu Recht feststellte: "In der Rockmusik
existieren in Finnland keine Bands, welche international
von Bedeutung sind"... so kanns gehen). Und die mit
ihrer "Yeah! Yeah! Die! Die! Death Metal Opera in Deep
C" einen kruden Stilmix erzeugten, der so ziemlich alles
vorwegnahm, was sich im Jahrzehnt danach in der
Populärmusik entwickeln sollte – und begeisterte. Nun
waren dummerweise die letzten Outputs der Band um Kärtsy
Hatakka eher mässig, weil bemüht innovativ und
entsprechend konzeptlos. Die neue Scheibe beginnt
jedenfalls gut, "Get Stamped" ist ein Rocker vor dem
Herrn, das folgende "Big Sleep" klingt leider wie
poppige Sentenced mit Falsettrefrain, also schlecht, "Let's
Puke Together" sprüht vor Witz und Energie und macht
einfach nur Spass. Was die Band sich jedoch mit dem gut
acht Minuten langen "Cityshamaani" gedacht hat, ist mir
schleierhaft. Die Musik von Waltari an sich ist meiner
bescheidenen Meinung nach einfach zu seltsam, um sie
halbwegs angenehm über solche Zeiträume zu hören: Was
die Band wohl auch erkannt hat und weshalb sie die
Komplexität merklich zurückgeschraubt hat – was die
ganze Angelegenheit sehr schnell belanglos macht.
Schade, denn zumindest der Mixpart aus Death Metal-Riffs
und dissonantem Pianogeklimper am Schluss ist durchaus
ähnlich genial wie vergangene Grosstaten. "Hype" und "THD"
sind beides flotte Rocker mit dem üblichen
Techno-meets-Jahrmarkt-Touch, der Waltari seit "So Fine"
auszeichnet. Den Sommerhit schlechthin liefern Waltari
schon jetzt mit dem heavy groovenden "Sex In The
Beergarden", der sich bestimmt hervorragend am Strand im
Ghettoblaster macht. Der Abschluss, eine Kooperation mit
dem Frauen-Folk-Gesangstrio Värttinä (deren Scheiben ich
übrigens jedem wärmstens ans Herz lege, der sich auch
nur eine Spur wirklich für finnischen Folk interessiert,
ihr letztes Album "Iki" ist in der Schweiz erhältlich)
ist zwar klar aufs Radio zugeschnitten, die drei Damen
machen sich aber hervorragend an der Seite der Chaoten.
Alles in allem gibt es auf dieser Scheibe meiner Meinung
nach um einiges mehr Lichtblicke als zum Beispiel auf
der Letzten, viel wirkt aber zu durchzogen und
belanglos, um wirklich auf dem Level zu sein, welches
diese Band selber definierte. Aber die Tendenz stimmt,
ich sehe für Waltari grün!
Phil
Punkte: 8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MESSIAH'S KISS - Dragonheart
Steamhammer/Phonag
Wenn es eine Liste der einfallslosesten Metal-Albentitel
aller Zeiten geben würde, dann wären die Power-Metaller
Messiah's Kiss auf jeden Fall drei Mal vertreten, und
das mit genau drei veröffentlichten Alben: Nämlich mit
dem Debut "Prayer For The Dying" (2002, hatte nicht
schon mal eine britische Combo 12 Jahre vorher einen
fast identischen Titel?), mit "Metal" (2004) und dem in
diesen Tagen erscheinenden Drittling "Dragonheart".
Dabei sind diese Titel auch ziemlich bezeichnend für das
Material, welches sich auf den Scheiben der
amerikanisch/deutschen Truppe befindet: Traditioneller
Heavy Metal, versehen mit einer heftigen US Power
Metal-Schlagseite und garniert mit einigen deutschen,
soll heissen Accept/Grave Digger-Einflüssen (ganz
deutlich zu hören bei "Thunders Of The Night").
Lächerlich also, zu glauben, Messiah's Kiss würden vor
Innovation, Kreativität und Eigenständigkeit nur so
strotzen. Doch wie schon das Promo-Schreiben verkündet:
Was Messiah's Kiss machen, machen sie anständig. Ob in
Up Tempo-Dio-Manier ("The Ancient Cries", "Babylon"), à
la Priest zu Painkiller-Zeiten ("Steelrider", "Dragonheart")
oder doch lieber in der epischen "Sabbath mit Tony
Martin"-Art (das Highlight der Scheibe: "City of Angels"),
die Songs krachen. Ein Mitsing-Refrain reiht sich an den
nächsten, und mit schneidenden Gitarrensoli Georg Krafts
wird auch nicht gegeizt. Also die volle Metal-Ladung.
Was der Combo einzig zu einem eigenen Charakter
verhilft, ist die charismatische, kernige Stimme von Ami
Mike Tirelli, der sich auf "Dragonheart" einmal mehr
anhört wie eine Mischung aus Dio, Tony Martin, R.D.
Liapakis (Mystic Prophecy) und einem etwas weniger
reibeisenartigen Chris Boltendahl (vor allem bei "Dragonheart"
oder "Nocturnal") und somit sicherlich dem oberen Feld
der Metalshouter zuzuordnen ist. Wie relevant solches
Material wegen fehlender Innovation und
Selbstständigkeit ist bleibt fraglich, doch knallen tut
die Scheibe allemal. Souveräner, klassischer Power
Metal, der dank der druckvollen Produktion nicht zu sehr
verstaubt klingt.
Kissi
Punkte: 8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ALMAH - Almah
AFM
Records/Musikvertrieb
Als ich das erste Mal von
diesem Album Notiz nahm, war ich ziemlich aus dem
Häuschen, da das Line-Up mit Edu Falaschi (v - Angra),
Emppu Vuorinen (g - Nightwish), Lauri Porra (b -
Stratovarius) und Drummer Casey Grillo (Kamelot) eine
neue Metal Super-Group ankündigte. Noch ganz benebelt
von Tarot's Meisterwerk "When Crows Fly Black" (mit
Nightwish Bassist Marco Hietala) erwartete ich gleich
den nächsten Kracher vor dem Herrn. Dazu muss eingangs
erwähnt werden, dass es sich hierbei um die erste
Solo-Scheibe von Edu Falaschi handelt, der sich für die
Realisierung einfach die Dienste von namhaften Kollegen
aus der Szene gesichert hat. Darum kann man hier nicht
wirklich von einer Band sprechen. "King" eröffnet den
Metal-Reigen mit ziemlicher Düster-Note, die diesen
Monat auch Symphorce ihren Fans vorsetzen. Edu lässt
dabei nichts anbrennen und legt geile Vocals drüber, die
unweigerlich an einen gewissen A.B.F. erinnern. In
meinen Augen (und Ohren) aber nicht unbedingt als Opener
geeignet, das nachfolgende, (zu) speedige "Take Back
Your Spell" ebenso wenig. Dass darauf mit "Forgotten
Land" schon eine Ballade folgt, liegt in der Freiheit
von Herrn Falaschi; ist für mich zu früh dran, obwohl
top. Das gilt auch für "Scary Zone", das sich gesanglich
sehr nahe bei Bruce Dickinson einreiht. Nach einem
getragenen Beginn mit World Music Touch à la Deep Forest,
setzt sich darauf der progressive Zug von "Children Of
Lies" unaufhaltsam in Bewegung und markiert gleichzeitig
den Höhepunkt des Solo-Erstlings. "Break All The Welds"
könnte derweil auch von Circle To Circle stammen,
während "Golden Empire" massig Melodic-Vibes der 80er
verströmt, die sehr ansprechend klingen, wie die fette
Produktion. Diese verleiht nicht nur lauten Passagen den
nötigen Dampf, sondern lässt auch ruhigere Momente wie
bei "Primitive Chaos" in bestem Licht erscheinen. Darin
steht Angra's Shouter ohnehin, denn auch er gehört ohne
Zweifel zur Zunft der besten Sänger im Heavy-Business.
Dass er sich bei "Breathe" in den tieferen Lagen
zufälligerweise nach dem einstigen "Starsearch"-Sieger
Martin Kesici anhört, ist eine persönliche Note von
meiner Seite, die nicht soviel zu Sache tut. Ein
absoluter Überhammer ist "Almah" auf jeden Fall nicht
geworden (da schlagen sich Tarot deutlich besser),
obwohl sich das Gesamtwerk, wie oft, erst nach
mehrmaligem Anhören entfaltet. Das limitierte Digipak
enthält übrigens noch zwei Bonus-Tracks!
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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CODEON – On My Side
Dies Irae Records
Siehe da, eine weitere junge, finnische Band, die in
ein völlig überfülltes Haifischbecken hinein geboren
wurde. Diesmal nicht in jenes, wo die Haie auf krass und
vegan machen, sondern in das andere, dort wo man noch
Elche zwischen die dreifachen Zahnreihen kriegt. Für die
Leser mit weniger Fantasie: Codeon sind eine Melodic
Death-Truppe. Manche vergleichen sie mit Children of
Bodom – ohne Keyboard. Sie sind schnell, der Sänger
knurrt ordentlich (ein Gruß an Fräulein Gossow), wenn
der Rest der Melo Death-Szene am Abdanken wäre, ich
würde Codeon ohne Zögern als Nachfolger vorschlagen. Der
Budenmann kesselt, die Solifinger flitzen nur so über
die Saiten, das eine oder andere Break vermag auch zu
überraschen. Jedoch geht es der melodischen Todesfront
sehr gut, da wartet niemand sehnsüchtig auf einen
Thronfolger. Und auch wenn In Flames, die alten Helden
der Göteborger Schule lansgam ihren Biss verlieren...
die neuen Könige sind meiner Meinug nach eh schon lange
gekrönt: An Dark Tranquillity mit ihrer Entwicklung und
der daraus resultierenden Erfahrung kommen auch diese
jungen Wilden nicht vorbei. Nun stellt sich die Frage:
Was müssten die Jungs denn noch besser machen? Und die
für die Finnen tragische Antwort lautet: Eigentlich gar
nichts. Denn die 5 Songs auf der halbstündigen „On My
Side“ sind einwandfrei, da gibt es nichts zu meckern. In
diesem Sinne haben sie alles richtig gemacht. Wenn sie
jetzt noch nach oben wollen, dann hilft nur Geduld und
Hartnäckigkeit.
Leandra
Punkte: 8.0 von 10
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LEGENDA AUREA - Sedna
Eigenvertrieb
Ein umfassender Blick auf die aktuelle Schweizer
Hard- und Heavy Szene zeigt, dass unser kleines Land
auch auf diesem Gebiet sehr wohl mit dem Rest der Welt
mithalten kann. Bestes Beispiel dafür ist die 2005
gegründete Symphonic Metal Band Legenda Aurea (schon der
Name allein klingt geil!), die gemäss ihrem Infoblatt
zwangsläufig den Bereich von Nightwish (als noch die
liebe Tarja Turunen mit dabei war) ins Feld führt. Dass
dabei schnell einmal der Vorwurf auftaucht, bloss ein
Abziehbild des Originals zu sein, liegt nahe, schiesst
aber am Ziel vorbei. Vielmehr wird ein anderer Vergleich
möglich, nämlich der zu Lunatica, vor allem auf der
musikalischen Seite. Nach einem verhältnismässig langen
Intro, das genretypisch gehalten wird und auch einen
Sprechpart enthält, geht es mit "Vengeance" bereits ganz
schön flott los und man wähnt sich umgehend bei Lunatica,
als diese 2001 ihren ersten Tonträger "Atlantis" am
Start hatten. Die tolle Gesangsstimme von Claudia Hofer,
die in der Tat der von Tarja Turunen gleicht, macht
jedoch erstmal den Unterschied, da Andrea Dätwyler das
opernhafte Element nicht ausübt. Weiter fällt sogleich
auf, dass Legenda Aurea technisch absolut auf der Höhe
sind und das lässt bei einem Durchschnittsalter von
gerade mal 20 Jahren echt aufhorchen. "War Victim" und "Sedna"
sind nachfolgend sehr ähnlich gestrickt, das heisst
schnelles Guitar-Riffing, eingebettet in dominanten
Keyboards und treibenden Drums, trifft auf die
elfenhafte Gesangs-Stimme, die mich an dieser Stelle
(wie auch die Musik), nebst Lunatica, an Sabine
Edelsbacher, respektive Edenbridge verweist. Der erste
richtige und genau genommen einzige solche Kontrast ist
die Top-Ballade "It's Over", ein harmonisches Duett mit
Christian Graf, dem quasi sechsten Mitglied und
gleichzeitig Mentor wie Producer der Band. Dass man hier
zu Beginn etwas wehmütig an die glorreichen Momente von
Guns n'Roses denkt und auch Gotthard zur "Defrosted"-Phase
Pate hätten sein können, soll nur ein Detail am Rande
sein. Nichtsdestotrotz sind Legenda Aurea bemüht, die
für sie typischen Songs abwechslungsreich zu gestalten,
wofür "Years Of Coldness" ein weiteres gutes Beispiel
ist, wo sich die blutjunge Sängerin wirklich perfekt in
Szene setzen kann. Das Instrumental, das einerseits die
unbestrittene Fingerfertigkeit der 6-Saitenfraktion und
andererseits präzises Speed-Drumming demonstriert, ist
allerdings unnötig. Ein zusätzlicher, eigener Song oder
eine gekonnt interpretierte Cover-Version wäre besser da
gewesen. Ein weiteres Manko (über das ganze Album
gesehen), ist das Fehlen eines echten Ear-Catchers im
Sinne von Nightwish's "Nemo". Kaum ein Song bleibt vom
Refrain her wirklich hängen, aber "Sedna" als ganzes
Werk, das übrigens im Rahmen der jetzigen Möglichkeiten
sehr ansprechend produziert wurde, darf getrost als
guter Einstand bezeichnet werden, der berechtigte
Hoffnungen auf mehr macht. Das Potenzial ist auf jeden
Fall da und wer weiss, wenn eines Tages ein neuer
Silberling aus den "Finnvox Studios" angetanzt kommt,
dann ist fertig mit lustig! Seit Kurzem weiss man ja,
dass Nightwish (offiziell) ab Mai 2007 wieder komplett
sein werden. Gut, hat Mastermind Tuomas Holopainen diese
Ausnahme-Stimme von Claudia Hofer nicht noch vorher zu
hören bekommen, da sonst beide Bands echt ein Problem
gehabt hätten! Die CD-Taufe des gelungenen Erstlings
geht übrigens am 14. April 2007 in Zürich im Dynamo über
die Bühne. Weitere Infos können unter
www.legenda-aurea.com eingeholt werden.
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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REBELLION - Miklagard: The History Of The Vikings
Volume 2
Massacre Records/Musikvertrieb
Verrammelt die Fenster, verschliesst die Türen, die
Wikinger sind zurück! Und zwar in Form der neuen und
somit vierten Scheibe der deutschen Teutonen-Metaller
Rebellion. 2005 begannen die Jungs um die beiden
Ex-Grave Digger-Kracher Uwe Lulis (g.) und Tommi
Göttlich (b.) mit ihrem ambitionierten Vorhaben, einen
dreiteiligen Zyklus über die Geschichte der wilden
Nordmänner zu komponieren. Den Anfang machte "Saga Of
Iceland: The History Of The Vikings Volume 1" in
ebenjenem Jahr. Und nun, nicht ganz zwei Jahre später,
wird der True Metal-Gemeinde das nächste Kapitel dieses
umfangreichen Unterfangens kredenzt. Dabei lässt sich
der textliche Inhalt wie folgt zusammenfassen: Eine
Gruppe wagemutiger Wikinger begeben sich auf eine
fiktive Reise nach Miklagard alias Byzanz alias Istanbul
und werden so in verschiedene, historische belegte
Ereignisse verstrickt. Neue, wirklich filmreife Story
also, doch in musikalischer Hinsicht setzt das deutsche
Quintett lieber auf Altbewährtes, sprich auf
rifflastigen, sich zwischen Mid und Up Tempo bewegendem
Germanenstahl der Marke Accept und vor allem Grave
Digger, wobei von den Letzteren (für einen Teil ja
frühere Arbeitgeber) mehr als unverschämt abgekupfert
wird, was sich nur schon in Michael Seiferts Imitation
der typischen Boltendahl-Reibeisenstimme manifestiert.
So drängt sich natürlich nicht nur der Vergleich zum
eigenen Backkatalog, sondern auch zu den
Veröffentlichungen der Grabschaufler auf. Und dabei
zeigen Rebellion gerade in Sachen Ohrwurm-Songwriting,
dass Grave Digger berechtigt einen höheren Stellenwert
innehalten. Schlussendlich ist "Miklagard" also nichts
anderes als ein etwas schwächeres Digger-Album:
Doublebass-Speed-Banger ("Sweden", "Aifur", "Our Back To
The Wind") reihen sich an galoppierende Kriegshymnen
("On The Edge Of Life", "Ulfberth" & "The Uprsinig") und
werden komplettiert durch epische Mid Tempo-Stampfer wie
die groovend bedrohlichen "The Rus"/"God Of Thunder" und
die beiden Highlights "Kiew" und "Miklagard", die
wirklich auch von Grave Digger stammen könnten. An alle,
die nach "Liberty Or Death" immer noch Gelüste nach
ruppigem Kriegerstahl haben: Hier gibt's die B-Version!
Kissi
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ROSE TATTOO - Blood Brothers
Armageddon Music/Musikvertrieb
Wenn es denn eine australische Band neben AC/DC gibt,
die annähernd an den Kultstatus von Angus Young & Co.
heran reicht, dann heisst diese ohne Zweifel Rose Tattoo.
Nach einem guten Start Ende der 70er mit den legendären
ersten zwei Alben, die im Übrigen vom AC/DC
Hausproduzenten-Gespann Vanda/Young veredelt wurden, kam
eine der besten Rock'n'Roll Bands mit schwächeren
Outputs und geändertem Line-Up mitte der 80er unter die
Räder. Sänger und Tattoo-Monster Angry Anderson
versuchte sich in dieser Zeit unter anderem als
Schauspieler und wirkte beim Endzeit-Klassiker "Mad Max
III" mit. Anfangs der 90er kommt die erste Reunion in
die Gänge, die im Sog von Guns n'Roses ganz gut geriet.
Kurz darauf war leider wieder Ende Feuer und erst 2002
(nach einem Live-Album von 2000) starteten die Tatts
wieder voll durch und spielten auch wieder massig
Konzerte. Nachdem 1989 Drummer Dallas Royal an Krebs
starb, erlitt Gitarrist Pete Wells im März 2006 das
gleiche Schicksal wie auch Ex-Bassist Ian Rilen, der im
letzten Herbst ebenfalls das Zeitliche segnete. Diese
Schicksalsschläge haben aber Angry Andersen und seine
jetzigen Mitstreiter jedoch nicht davon abhalten können,
mit "Blood Brothers" ein neues Album einzuspielen, das
wiederum erstklassischen Street Rock'n'Roll bietet. Als
Live-Band sind die Aussies eh unschlagbar. Obwohl die
Songs von der Machart her oft das gleiche Muster mit
kräftiger Schlagseite zu AC/DC aufweisen, steckt seit je
her viel "Dräck" und Herzblut drin. Dazu kommt, dass
sich Angry manchmal etwas nach dem guten Bon Scott (R.I.P.)
anhört, was diesen im Rock-Himmel sicher freuen wird.
Die neuen Songs wirken soweit kompakt und kommen auf den
Punkt, ohne jedoch einen grösseren Flächenbrand
auszulösen. Bei "Once In A Lifetime" zum Beispiel wurde
ein sehr ähnliches Riffmuster wie beim Classic "Rock'n'Roll
Outlaw" verwendet. Trotz allem bleibt die Authenzität
erhalten, weil sie es eben waren, die diesen Sound
erfunden haben. Eine Schweizer Band wie Sideburn oder
die (leider vergessenen) Divin' Ducks aus Norwegen
springen halt mehr oder weniger originell auf diesen Zug
auf. Ohrwurm-Faktor liefern hingegen Songs wie "Sweet
Meat", "Man About Town" oder "Creeper", die allesamt
ordentlich grooven! Mehr aber auch nicht (mehr).
Rockslave
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BERSERKER – Cries Of Blood And
Hate
Unexploded Records/Non
Stop Music
Ein ruhiges Intro. Trommeln. Akustische Gitarren. Ein
Chor, der an schamanische Gesänge erinnert. Plötzlich
einsetzender, kehliger Kratzgesang. Rumpelnde Drums.
Sägende Gitarren. Ganz eindeutig: Berserk spielen Black
Metal mit einer mehr oder minder starken
Pagan-Schlagseite – sofort als solcher erkennbar an
typischem Riffing, typischer Aufmachung und typischem
Gerumpel. Ab und zu einsetzende, klar singende Chöre
sorgen dabei für Auflockerung, was in den relativ langen
und zeitweise extrem monotonen Stücken (ein einzelnes
Riff wird gerne mal über mehrere Minuten hinweg
wiederholt) auch bitter notwendig ist. Nach kurzer Zeit
wird auf jeden Fall klar, dass die Herren die
Schwarzwurzel-Basics gehörig studiert haben: Alles, was
aus den Boxen dröhnt, passt ins selbstauferlegte
Stilschema wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Das
einzig wirklich atypische ist die durchaus hörbare
Produktion, die sogar die Unterscheidung der einzelnen
Instrumente erlaubt. Trotzdem: Wer Originalität sucht,
wird hier bestimmt nichts Bewegendes finden. Aber als
das, was die Band ist und sein will, kann sie mit
atmosphärischem Geprügel wie "Treason In The Clan", dem
mahlenden Mid Tempo-Titeltrack und dem sogar einige
rhythmische Spielereien enthaltenden Rausschmeisser "Wound
Of Death" durchwegs überzeugen. In ihrer Disziplin
sicher Konkurrenzfähig und für Fans hörenswert!
Phil
Punkte: 7.5 von 10
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STEEP – Silence Is Not Golden
Dies Irae Records
Finnen waren mir schon immer sympathisch. Ich bin
auch eine von denen, die mehr auf's Plappern geben, als
die Stille zu vergolden. Den Texten nach geht es Steep
aber mehr um die Bekämpfung von Ungerechtigkeit und dass
die Unterdrückten ihre Stimme erheben. Auch hier
schliesse ich mich gern an. Das Thema wird zwar in
hunderten von Core-Bands behandelt, aber so lange es
noch Ungerechtigkeiten gibt, dürfen die Missstände auch
tausendfach angeprangert werden. Ungewöhnlich hierbei,
dass sich die 5 Jungs bei der Umsetzung ihrer Wut nicht
auf die Death-Schiene begeben haben, wie es eigentlich
in ihrer nordischen Umgebung Brauch wäre. In einer
globalisierten Welt kommt eben auch mal HC aus Finnland,
warum auch nicht... Das vorliegende Scheibchen wurde
zwar schon im April 2005 aufgenommen und erschienen ist
es auch schon vor einem Jahr, durch die lustige
Trendwelle HC olé und das unkaputtbare Thema ist „Silence
Is Not Golden“ trotzdem brandaktuell. Bei der ganzen
Flut an Veröffentlichungen aus diesem Sektor ist es zwar
des Öfteren schwer, noch etwas Individualität
auszumachen. Auch Steep heben sich nicht durch
irgendwelche Neuerungen ab, das Album wurde jedoch gut
produziert, der Sound drückt ordentlich – was will der
Core-Fan mehr? Somit ist die Platte defintiv für HC-Fans
und mit winzigem Vorbehalt auch für alle anderen Freunde
der härteren Musik geeignet – die sollen halt kurz
reinhören. Bei der Trackwahl kann man kaum etwas falsch
machen, wenn man einen Song mag, mag man alle. Und oh
Wunder, die Langeweile lässt auf sich warten, dies dank
super Gitarrenarbeit und etwas Abwechslung bei den
Intros/Outros. Kurz, die finnische Variante von HC
gefällt!
Leandra
Punkte: 7.5 von 10 Hier bestellen für
29.90 SFr.
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DODSFERD – Fucking Your Creation
Moribund Records/Non
Stop Music
Black Metal-Einmann-Projekte gibt es ja zur Genüge,
aber nur die wenigsten können sich in der schwarzen
Szene auch festsetzen. Der Grieche Wrath versucht es nun
mit seinem Album "Fucking Your Creation" bereits zum
zweiten Mal, die Hörerschaft an sich zu reissen. Sein
Debut-Album "Desecrating The Spirit Of Life" ist ohne
Aufsehen an uns vorbeigezogen, aber "Fucking Your
Creation" sollte dies nicht wiederfahren. Ohne Frage
kann sich der Sound von Dodsferd hören lassen, die Musik
ist sehr abwechslungsreich aufgebaut und auch textlich
hat der Grieche mehr zu bieten als 'Satan' und 'Hell'.
Wer sich jetzt ein typisches Black Metal-Inferno
vorstellt, wird enttäuscht sein, denn Wrath lässt auch
andere Einflüsse in seine Musik fliessen. Die sehr
rockigen und auch punkigen Elemente in seinen Songs
verleihen eine gewisse Abwechslung und Individualität.
Fünf Songs und eine Spielzeit von knapp 40 Minuten sind
zwar nicht besonders viel, aber eigentlich würde eine
längere 'Dodsferd-Scheibe' nicht viel mehr mit sich
bringen. Wrath hat alles in seine Songs verpackt und so
zusammengewürfelt, dass man von einem guten Album
sprechen kann. Seine Stimme ist nicht sehr vielseitig
und teilweise zu drucklos, und der letzte Song ist bloss
doofes Rumgekreische, aber ansonsten hat Dodsferd mit "Fucking
Your Creation" ein ansprechendes Black'n'Roll-Album
abgeliefert.
Yannick S.
Punkte: 7.5 von 10
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29.90 SFr.
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KAOS KREW – Devour
Top Records
Industrial aus Finnland. Bereits der erste Song "Trust
Me" markiert die Baustelle des Trios klar, Reminiszenzen
zu KMFMD, Marilyn Manson und zeitweise Rammstein sind
dominant und auf Anhieb hörbar. Dass dieser Sound auch
gerne mal die eine oder andere Tanzfläche sehen wird,
zeigt "Inflamed", dessen Wechsel aus überbombastischem
Refrain und monoton stampfender Strophe zum Bewegen von
Hüften prädestiniert ist. Dass Rammstein in Finnland
schwer angesagt sind, lässt sich bei "Devour"
exemplifizieren, obwohl der Refrain so was von posig
ist, dass sich mir die Haare wellen ("Briiiiing on the
niiiiiiiiiiiiiight..."). So geht das ganze von Stück zu
Stück weiter, ab und zu schmückt auch ein durchaus
gefälliges Gitarrensolo das Riffgewitter ("Fat Chance").
Am besten Gefallen mir mit Abstand die drei Tracks,
welche die Krew von ihrem letzten Promo übernommen hat,
da hier nicht nur der Stampfer regiert, sondern viel
Atmosphäre mit Samples generiert wird, welche eine
alternative Melodiespur einbringen. Der Zenit wird
schliesslich mit "Pain" erreicht, welches nicht nur gut,
sondern durchgehend eigenständig klingt – nur darf der
Hörer keine Aversionen gegen quietschende, blubbernde
Synthis haben, denn diese regieren hier. Für die
Tanzflächen, für welche dieses Material grösstenteils
eindeutig geschrieben wurde, ist die Kaos Krew sicher
Bestandteil der ersten Wahl, da ihr Verständnis für das
geschickte Aneinanderreihen abwechslungsreicher Beats
ohne den exzessiven Einsatz von Breaks gut ist. Für den
'Musikhörer' im klassischen Sinne aber sicher häufig
viel zu einfältig – was aber nicht zuletzt Verdienst der
Sparte ist. In diesem Sinne: Mission erfüllt, wenn so
gewünscht.
Phil
Punkte: 7.4 von 10
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FALL OUT BOY - Infintiy On High
Island Records/Universal Music
Könnt ihr euch an den Fall Out Boy aus den
Simpsons-Serien erinnern? Der Name taucht da im
Zusammenhang mit der Batman-Parodie Radioactive-Man auf
und steht für Batmans Partner Robin. Und tatsächlich
greift der Name dieser amerikanischen Punk-Band auf
diese Figur zurück. Ob ihre Musik darum nach
Plastik-Punk à la Blink 182 oder Green Day klingt, weiss
ich nicht. Wer allerdings dachte, dass besagte
vermeintliche Vorbilder schon den Gipfel des Schreckens
erreicht hätten, wird hier eines Besseren belehrt: Fall
Out Boy klingen derart zahnlos, massen- und vor allem
teeny-tauglich, dass sich wohl jeder europäische Punk
davon abwenden würde. Schlimmstes Beispiel dafür ist "This
Ain't A Scene, It's An Arms Race", das in den Strophen
verdächtig nach den Backstreet Boys klingt. Die Scheibe
ist trotzdem alles andere als schlecht. Die Songs sind
eingängig, abwechslungsreich und verfügen über lustige
lange Titel wie zum Beispiel "I've Got All This Ringing
In My Ears And None On My Fingers". Ab und zu wird mal
gerockt, dann gibts ein schmissiges kleines Gitarrensolo
und immer schöne Refrains. Nur wird das Ganze leider mit
einer grausig klebrigen Popschicht überzogen und wirkt
mir zu glatt und zu konstruiert. Für Teenies sicher
keine schlechte CD, zumal im CD-Büchlein die vier Jungs
von Fall Out Boy niedlich abgebildet werden. Vielleicht
können dadurch sogar ein paar Kinderchen in die Welt der
härteren Klänge gezogen werden. Wer aber auf
authentischen amerikanischen (Punk-)Rock steht, darf, ja
muss einen weiten Bogen um Fall Out Boy machen, denn
hier herrscht eindeutig Plastik-Alarm!
Roger W.
Punkte: 7.4 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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NIKKI PUPPET- Militant Mother
Armageddon Music/Musikvertrieb
Na ja, zugegeben, ich höre selten Musik mit
Frauenstimmen. Doch gespannt war ich schon wie 'n Bogen,
als ich hörte, dass die Band, von der die Hälfte
weiblich ist, mit MSG und Victory auf Tour war.
Produziert von Herman Frank (Saxon, Molly Hatchet, Rose
Tattoo) lässt sich die Scheibe auch anhören. Ich höre
zwar nicht wirklich Nu Metal raus, wie die Band
schreibt, dafür ziemlich rotzige Tracks, die teilweise
auch wirklich überzeugen mögen. Für meinen Geschmack
etwas zu viele Punk-Elemente. Einige Songs habens nur
der Gitarre zu verdanken, dass sie interessant wirken.
Manchmal erinnert mich das Ganze etwas an Skunk Anansie,
und sogar Elemente von Guano Apes drücken 'n bisschen
durch. Ihre Stimme fand ich zuerst noch recht
interessant, doch mit der Länge der Scheibe kriegte ich
dann doch etwas Mühe, besonders deshalb, weil sie meiner
Meinung nach nicht immer rein klingt. Den Billy
Joel-Song "We Didn’t Start The Fire" zu covern finde ich
auch etwas überflüssig, denn da sollte man sich schon
besser ans Original halten. Alles in allem aber sicher
hörenswert, denn die "Militant Mother" nimmt man Nikki
ohne Frage ab!
Seraina S.
Punkte: 7.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ICON - Blindzone
Eigenvertrieb
Die deutsche Band Icon hat das Licht im Jahre 1998
erblickt. 2002 hatte man dann die richtigen Leute
beisamen und konnte unbeschwert von der Leber rocken. Im
November 2005 wurde dann in Eigenregie der Silberling
"Blindzone" produziert, auf dem man 8 Tracks plazierte.
Mit dem Material im Rücken tourte man regional und
überregional in der Gegend herum und konnte so etwas an
Live-Erfahrung sammeln. Kommen wir nun zu den Songs auf
"Blindzone": Die acht Nummern sind hauptsächlich im
Thrash und Death Metal-Kostüm gehalten. Da die Songs
schon ein oder zwei Jahre auf dem Buckel haben, kann man
das ganze genussvoll hören, ohne dass es etwa altbacken
klingt. Was ein wenig zu bemängeln wäre, ist die
Spieltechnik. Death Metal-Musiker sind hochbegabte
Könner an ihren Instrumenten,
was man bei Icon ein bisschen vermisst. Doch anscheinend
basteln die fünf Jungs aus dem Saarland an neuen Songs,
die nächstens dann auf CD gepresst werden und sicher ein
wenig reifer klingen werden als auf "Blindzone". Wer auf
Obituary, Six Feet Under oder Bolt Thrower steht, sollte
sich die CD mal zu Gemüte führen.
Daniel J.
Punkte: 7.1 von 10
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CHIMAIRA - Resurrection
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Wie sich einige unter euch vielleicht noch erinnern
können, versprach ich Chimaira bei der Review zu ihrer
letzten, selbstbetitelten Platte, die damals übrig
gebliebenen Punkte für diese oder die nächste Scheibe zu
reservieren, quasi als Bonus obendrauf. Doch bevor ich
hier beginne, die Scheibe auseinander zu nehmen, sollte
ich eventuell die Umstände etwas erläutern - Chimaira
heute, das bedeutet vor allem zwei Sachen: Erstmal die
Rückkehr von Originaldrummer Andols Herrick (der im
Laufe des letzten Jahres den dritten Aushilfstrommler
Kevin Talley wieder abgelöst hat), und zudem das laut
Sänger Mark Hunter neue Bandgefühl, das scheinbar
während der Touren zu der letzten Platte weitgehend
abhanden gekommen und nun wieder völlig imstand sei.
Nun, schön und gut für Chimaira - aber wie hat sich denn
das alles auf "Resurrection" ausgewirkt? Zuerst muss mal
festgestellt werden, dass sich "Resurrection" und "Chimaira"
klangtechnisch verblüffend nahe stehen, ein äusserst
klarer und druckvoller Sound bringt die Songs zur
Geltung. Scheinbar wurden diese im Gegensatz zu "Chimaira"
diesmal grösstenteils von der gesamten Band entworfen,
auch wenn sich so direkt im Vergleich jetzt nicht so
viele Unterschiede feststellen lassen. Der Anteil an
Frickelgitarren wurde zwar erneut etwas gehoben und
zudem darf vor allem der Elektro-Mann Chris Spicuzza
etas dominanter zu Werke gehen, aber alles in allem ist
vieles beim Alten geblieben: Chimaira frönen leider
immer noch den oftmals etwas unkontrolliert wirkenden
Tempiwechseln, durch die die Songs manchmal chaotisch
wirken, zudem lassen sich die Stücke durch die
omnipräsenten und überzähligen Riffs auch nach dem
fünften Durchgang nur sehr schlecht auseinanderhalten.
Mark Hunter hat diesmal wieder an einigen Stellen die
cleanen Vocals ausgepackt (Was manchmal, wie etwa bei "Six",
in etwas fragwürdigen Melodiebögen ausartet), darf dafür
aber auch mal geilerweise den Grunzer/Keifer machen
(unter anderem zu hören auf "Kingdom Of Heartache",
leider nur als Bonustrack!). Ihr seht schon, in bin
durchaus etwas irritiert über diese Scheibe - da gibt es
zum einen recht fette Songs wie etwa die erste Single "Resurrection",
"Worthless", "No Reason", "Empire" (dessen Intro
übrigens auch von der aktuellen Cradle-Scheibe stammen
könnte), und das bereits erwähnte "Kingdom Of Heartache",
aber andererseits fehlt den restlichen Songs und
teilweise auch den gerade aufgezählten der unglaubliche
Elan des Erfolgsalbums "The Impossibility Of Reason". "Resurrection"
ist deswegen noch lange keine schlechte Scheibe, aber
Chimaira sind damit meiner Meinung nach erneut doch
ziemlich heftig am Ideal vorbeigesegelt. Die
aufgesparten 1.5 Punkte vom letzten Mal kann ich hier
bei gutem Gewissen einfach nicht austeilen, ich werde
wohl oder übel noch etwas unter die letztjährige
Punktzahl gehen müssen - denn "Resurrection" kommt
unterm Strich weder an "Chimaira» noch an "The
Impossibility Of Reason" ran.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 25.90 SFr.
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DOMINE - Ancient Spirit Rising
Dragonheart/Musikvertrieb
Wirtschaftsregel Nr. 223: Wenn ein Geschäftskonzept
nicht genug Ertrag abwirft, muss das Problem aussondiert
werden. Nehmen wir nun an, eine Metalband, hier als
passendes Beispiel die Italiener Domine, sei als
wirtschaftlich zu betrachten. Zwischen 1997 und 2004 hat
diese Firma nun vier Produkte, allesamt auf ziemlich
gleiche Art und Weise, in diesem Falle im Segment Speed/Melodic
Metal (hier Marktführer: Helloween) entwickelt. Problem:
Es gibt Dutzende anderer B(r)ands, welche dasselbe
Produkt auf einem besseren und innovativeren Stand
vermarktet haben, was Domine nie richtig gross werden
liess. Problem also: Keine Eigenständigkeit und zu
grosse Konkurrenz. Wirtschaftsregel Nr.224:
Problemstelle durch neue, kreative Einflüsse ersetzen,
um sich eine Marktnische aufzutun. Fussnote: Dennoch
alte Erkennungsmerkmale beibehalten und zeitweise an
Konkurrenz erinnernde Merkmale einbauen, um ungewollte
Bekanntheitsgefühle hervorzurufen. Domine werkeln und
stellen den Metalkonsumenten 2007 ihr neues Werk mit dem
Namen "Ancient Spirit Rising" (auch wichtig: Einen
passenden Namen finden) vor. Grosser Unterschied zu den
Vorgängerelementen: Haufenweise AOR ("The Messenger", "Tempest
Calling") und Prog-Einflüsse ("Ancient Spirit Rising", "The
Lady Of Shalott"). Um die Fussnote zu beachten, ergänzte
man kurzerhand noch zwei reinrassige Melodic
Speed-Tracks ("Sky Rider", "I Stand Alone, after the
Fall") und lässt immer wieder, am stärksten beim
äusserst pathetischen, mit Klassik-Zitaten verzierten
"On The Wings Of The Firebird" erkennbar,Rhapsody-Zitate
aufleuchten. Weitere Verbindungen zur alten Domine-Linie:
Mit Farbstiften gemaltes Fantasy-Cover und die ölig
warme Frosch-Stimme von Vorarbeiter Morby. So kommt das
Produkt dann, wie in diesem Falle, ohne viel Werbung auf
den Markt und wird von der Stiftung Metaltest eingehend
geprüft. Das Urteil: Angenehm schöne Melodien machen "Ancient
Spirit Rising" zu einem hübschen AOR/Melodic Metal-Album
mit Wohlfühlfaktor, welches leider zu oft zu
Hintergrundmusik zerfällt und auch etwas breiig
produziert ist.
Kissi
Punkte: 6.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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EVERGRACE – Evergrace
Ulterium Records
Das erste was ich gedacht habe, als ich die Scheibe von
Evergrace und den Beipackzettel beaugapfelt habe, war:
Endlich mal ne Truppe, die nicht künstlich finster aus
der Wäsche schaut! Somit war ich natürlich schon mal
leicht voreingenommen und hab im Hinterkopf angefangen,
die Bonuspunkte-Strichliste zu führen, aber als ich dann
den Silberling eingeschmissen und das erste Mal den
Komplettdurchlauf gewagt habe, kehrte die gute alte
Objektivität zurück, klopfte in meinem Hinterstübchen an
und machte es sich gemütlich. Evergrace spielen sauber
produzierten, eher düsteren Heavy Metal, der gut in die
Gehörgänge flutscht und sich dort breit macht. Ein
Vergleich zu finden fällt da eher schwer, denn immer
wenn eine Band genannt werden sollte, müsste dieses oder
jenes abgezogen oder hinzugefügt werden. Das Einzige,
wobei ein Vergleich am Ehesten hinhaut, sind die Vocals:
Man nehme einen Teil HammerFall, eine Prise alte
Queensrÿche und vermische das mit Judas Priest’s Rob
Halford, ohne jedoch den ‚gequetschte Eier’-Anteil in
der Stimme. Und dann passt’s. Der wirkliche Minusanteil,
den sich Evergrace mit ihrem Debut-Album einbringen,
besteht aus der meiner Meinung nach nicht wirklich
passenden Stimme (schlichtwegs zu fest old
school-orientiert, das müsste tiefer und rauher klingen,
dann wär’s perfekt) und der zu homogenen Song- und
Soundstruktur. So im Stile von: Kennt man einen, kennt
man alle. Auch wenn Evergrace versuchen, Abwechslung
durch beispielsweise Keyboard-Einschübe oder
mehrstimmigen Gesang einzubringen („Alive“ oder auch „I
Am You“), so richtig wollen sich die einzelnen Tracks
nicht voneinander unterscheiden. Damit man mich hier
nicht falsch versteht, schlecht sind Evergrace beileibe
nicht, in dieser Truppe steckt viel Potential, es ist
einfach noch nicht ganz ausreichend. Aber vorhanden sind
sehr gute Ansätze, sowohl beim Sound als auch bei den
Lyrics, die nicht klischeebehaftet sind sondern
interpretiert werden wollen. Bin gespannt, wie sich die
Jungs entwickeln werden…
Toby S.
Punkte: 6.8 von 10
Hier bestellen für
31.90 SFr.
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TORTURED CONSCIENCE – Blinded
Bombwork Records/Non
Stop Music
So ihr elenden Sünder, der Tag des jüngsten
Gerichtes ist gekommen, und der Herr wird über euer
Haupte richten. Wer bis anhin dem Glauben verfallen war,
nur richtig finstere Kerle würden harte Musik unter den
Pöbel mischen können, der erhält durch Tortured
Conscience einen gehörigen White Metal-Arschtritt
verpasst. Bis anhin war wohl Mortification der Fels in
der finsteren Brandung, wenn es um
Nackenbrecher-Soundtrack ging, doch die Jungs aus
Übersee lassen diese wie nette Kirchenchorknaben
aussehen. Grindcore meets Florida-Death heisst das
Rezept, um die Lämmchen von der Schlachtbank
fernzuhalten. Und wahrlich, es knallt auf brutalste
Weise, Ansätze der Chaostheorie inklusive, sprich es
lässt sich schwer den Songs folgen. Zwar weben die
Herren groovende Riffs in die Songs ein, doch bevor man
genüsslich seinen Nackenwirbel im Takt brechen kann,
wird wieder aufs Derbste reingeprügelt. Eine kleine
Ausnahme bildet dabeidas Bloodgood-Cover "Crucify" und
das etwas 'gemässigtere' "No Ambiguity". Ansonsten eine
derbe Pracht, was uns da Tortured Conscience vorwerfen,
welche ich nur Freunden der extremen Klänge empfehlen
kann und bei Musik von beispielsweise Kataklysm erst so
langsam wach werden. Solide ist "Blinded" allemal, hält
auch gerne mal eine Überraschung parat, und sei es nur
ein kleiner melodischer Teil wie in "Apostate Return",
doch es braucht schon Nerven, wenn man sich das Teil
gönnen möchte. Also, erst reinhören und dann zur
nächsten Kirchenmesse pilgern. Amen.
R.K.
Punkte: 6.8 von 10
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ONE MAN ARMY AND THE UNDEAD QUARTET - Error In
Evolution
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Wenn ich ehrlich bin, kämpfe ich gerade mit einer
kleinen Enttäuschung. Denn das Debüt "21st Century
Killing Machine" war ja schon (wenn auch gut) nicht
gerade der absolute Überflieger und konnte sich aufgrund
seiner etwas kraftlosen weder-Fisch-noch-Vogel Attitüde
bei mir längerfristig nicht durchsetzen. Und obwohl ich
den ollen Johan Lindstrand während seiner Zeit mit The
Crown (R.I.P.) mit Hingabe als DIE Frontsau schlechthin
vergötterte, ist seine Präsenz mit OMAATUQ nur ein
Schatten seiner gewohnten Qualitäten. "Error In
Evolution" ist sicherlich kein schlechtes Album
geworden, da eine fette Produktion und die melodischen
Leads zu überzeugen wissen. Jedoch vermisse ich die
haarigen Eier im Sound, die eine Stimme wie Johan's für
mein Erachten einfach verlangt. Zu poliert, zu süss
erklingen die zehn Songs und kommen genau deshalb nicht
richtig aus dem Kreuz. Auch die Songstrukturen kommen
mir trotz sauber ausgeführter Technik zu vorhersehbar
daher und Aha-Effekte sind darum weitestgehend spärlich
gesät. Gelungen finde ich jedoch das Alice Cooper Cover
von "He's Back (The Man Behind The Mask)", das in einem
metallischeren Gewand amtlich rockt, wenn auch hier
sogar der tolerante Todesröchlerfan einen unüberhörbaren
Kitschfaktor attestieren wird. Ausser dem
herausstechenden "Knights In Satan's Service" gehen mir
die weiteren acht Songs zu einem Ohr rein und
verflüchtigen sich irgendwo auf dem Weg zum anderen, ich
könnte heulen. Anhänger melodischen Death Metals,
gepaart mit einer gesunden Portion Theatralik, dürften
an diesem Werk jedoch ihre helle Freude haben und
sollten darum auch ihre Lauschlappen zum Testhören
freigeben.
HaRdY
Punkte: 6.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GROUND CONTROL – Insanity
Punishment 18 Records
Die Wurzeln dieser italienischen Combo reichen zurück
bis ins Jahr 1996, als die beiden Gitarristen Fabio
Cavallaro und Alessio Garavello (der auch als Sänger
fungiert) eine Coverband gründeten, um Bay Area
Metal-Hits von Gruppen wie Metallica oder Megadeth zu
spielen. Nach diversen Besetzungswechseln liegt nun das
Debut-Album vor, selbstverständlich mit eigenen Songs
der Truppe. Nach wie vor orientiert man sich an US-Power
Metal und gibt mit Anthrax und Testament noch zwei
weitere Verweise zu Protokoll. Doch die Band beschränkt
sich nicht auf diesen Stil, sondern integriert gekonnt
auch Melodic Metal in grossem Umfang. Zusätzlich hat man
dem Sound einen dezenten, progressiven Touch verpasst.
An musikalischem Können mangelt es der Truppe mit
Sicherheit nicht. Das zeigen auch die Songs, die
geschickt arrangiert und durchdacht umgesetzt wurden.
Auch versteht man es, harten Sound mit Melodien so zu
kombinieren, dass eine breite Schicht angesprochen
werden könnte. Eigentlich hätte Ground Control durchaus
das Zeug, eine fixe Position in der Metalszene zu
erreichen. Wäre da nicht der grauenvolle Gesang. Wenn
der gute Alessio in einer mittleren Stimmlage singt,
klingen seine Vocals gar nicht mal schlecht. Leider
versucht er andauernd, hohe Lagen zu erreichen. Genau
das tönt schrecklich nervend. Das anhören der ganzen
Scheibe entwickelt sich zur eigentlichen Tortur. Da
gibt's nur eine Lösung: Schnellstens einen anderen Mann
hinter das Mikro stellen und einen zweiten Anfang
starten.
Chris C.
Punkte: 6.5 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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KULT – Winds Of War
Debemur Morti Production/Non
Stop Music
Unleserlicher Schriftzug, zerbombte Landschaft auf dem
Cover und das Wort Krieg im Gepäck erinnert natürlich an
norwegische Gehörntenbrüder, doch hier handelt es sich
um Pizza Diavolo-Vertreter aus unserem südlichen
Nachbarlande. Nichtsdestotrotz scheint es mir so, als
hätten Kult schon mal Richtung Norden geschielt und die
eine oder andere Satyricon & Co.-Platte verzehrt.
Anfangs hatte ich erwartet, mit vernichtender
Geschwindigkeit zerschmettert zu werden, jedoch ertönt
der Titeltrack nach einem uninteressanten Intro
überraschend gemässigt. Simples Mid Tempo-Riffing
eröffnet den Reigen der Zerstörung, hinterlässt eine
typisch nordländische Melodie, untermalt mit den
obligatorischen heiseren Kreisch-Vocals. Der Song haut
mich zwar nicht vom Hocker, aber die wiederkehrende
Schrummelmelodie macht Appetit auf mehr. Mehr gibt es
mit folgendem "Il Crepuscolo", wo die Temposchraube
etwas mehr angezogen wird und das Gefühl aufkommt: So,
jetzt kommen die Jungs so richtig in Fahrt. Gepaart mit
einem stimmungsvollen Break mitten im Song kommt die
'Endzeit-Stimmung' hoch, welche sich aber in den
Black'N'Roll-Ansätzen von folgendem "Torture" wieder
verliert. "Seven Blades (Of The Reaper)" rumpelt so
uninspiriert durch die Gehörgänge, dass das innerliche
Bild von bizzar verbombten Landschaften endgültig den
Bach runtergeschickt wird. Nun, zu diesem Zeitpunkt
hatte ich Kult schon abgeschrieben, doch mit angezogenem
Tempo knallen die Herren mit "Enstrangement" ein
Instrumental hin, welches durch seine frostigen Melodien
für den stimmungsvollen Höhepunkt von "Winds Of War"
sorgt. Die folgenden Songs können diesen nicht mehr
übertrumpfen, jedoch sorgt "Final Embrace" mit
schleppendem Riffing für einen weiteren Höhepunkt der
Scheibe. Kult haben gute Ansätze, ohne Frage, können
Stimmung erzeugen, diesen Level jedoch nicht über die
gesamte Länge aufrecht erhalten. Doch wie heisst es so
schön: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Und
wie es scheint, auch nicht aus der Hölle aufgestiegen.
Jedenfalls besitzen die Herren Potential, und wer Black
Metal mag, sollte mal mit einem Auge nach Italien
schielen.
R.K.
Punkte: 6.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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30 SECONDS TO MARS – A Beautiful Lie
Virgin
Records/EMI
Jared Leto. Kennt den jemand? Der war mir nur schwach
ein Begriff aus den Paparazzi-Seiten der Tussen-Magazine.
Er hing da vor ein paar Jahren an einem der drei Engel
für Charlie, weiss nicht mehr, ob's Cameron Diaz oder
Drew Barrymore war – ich tippe auf erstere auf die
Gefahr hin, dass euch das eh alles völlig egal ist. Der
Zusammenhang ist aber folgender: Der hübsche Junge (34)
spielte schon in Filmen wie „Requiem For A Dream“ und
„Fight Club“ mit – kann aber auch singen! Und genau das
tut er hier, auf dem zweiten Album seiner Band 30
Seconds To Mars. Da ist übrigens auch noch sein Bruder
Shannon dabei – ist das nicht ein Mädchenname? Egal, bei
diesen Emos weiss man ja nie so recht wie das gehandhabt
wird mit der Geschlechterfrage. Ja, Emo. Oder
Alternative Rock, wie ihr wollt. Auf jeden Fall erinnert
mich das 2 Jahre alte Werk etwas an My Chemical Romance,
aber nur ein wenig. Das erste Album war härter,
sperriger und hatte deshalb auch mehr Persönlichkeit.
Aber auch dieses hier ist nicht schlecht gelungen, der
Junge kann wirklich singen und songwriten. Auf jeden
Fall radiotauglich, poppig und gut produziert. Und aus
den ersten beiden Gründen etwas fehl am Platz bei
Metalfactory. Als Metallerin warne ich euch, Finger weg,
das hier ist zu sauber, zu leicht. Als Musikliebhaberin
sage ich, riskiert ruhig mal ein Ohr. Und wenn ihr das
tut, dann gleich nochmal 'ne Warnung: Es wurden Hidden
Tracks gesichtet. Und der zweite ist im Original von
Björk...und da hört's bei mir langsam aber sicher auch
auf.
Leandra
Punkte: 6.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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CHOSEN - Fragment (Piece III)
Eigenvertrieb
Wer meint, dass Irland nur für Fussball, schlechtes
Wetter und knorrige Leute steht, muss sein Spektrum
erweitern, denn von dort gibt es auch amtlichen Metal!
Gary Moore oder Thin Lizzy kennt man als (Rock-)
Classics, aber der generelle Länderaufruf bei
rockdetector.com bringt es an den Tag, dass die
ewiggrüne Insel eine ganze Menge Bands am Start hat.
Eine davon nennt sich Chosen. Der Vierer aus Dublin
huldigt einer Art progressivem Power Metal mit etwas
Schlagseite zu Death Metal, vor allem was den (einen)
Gesangsstil von Carl King angeht. Wie dem Titel zu
entnehmen ist, könnten da noch zwei weitere Teile von
"Fragment" herum schwirren. Dem ist in der Tat so, denn
Fragment (Piece I) erschien im Herbst 2005, der zweite
Teil im April 2006 und die vorliegende CD bildet als
dritter Teil (der bereits im August 2006 veröffentlich
wurde, aber erst jetzt den Weg zum Rezensenten gefunden
hat) den Abschluss der Trilogie. Daraus erklärt sich
auch die ansich magere Anzahl von gerade vier Tracks mit
einer Spielzeit von nicht mal zwanzig (!) Minuten. Die
werden verteilt auf insgesamt vier Songs. Der Opener "Sinner"
(hat nix mit dem Priest-Klassiker gemein!) bollert in
der Art von Communic vertrackt los und fällt durch
cleane sowie gegrowlte Vocals auf. "Inside Solution"
hämmert ähnlich in der Gegend rum, während sich "Black
Sun Black Sky" gemächlicher und erstaunlicherweise sehr
kurz präsentiert. Somit folgt schon der Abspann, der
sich "Into The Dephts" nennt und vom Drumming her
zumindest etwas in die Ecke von Black Metal zielt. Der
Rest ist wieder annähernd bei den ersten zwei Songs
angesiedelt und auch hier höre ich am ehesten noch
Communic heraus, wobei die wiederum geteilten Vocals
kein einheitliches Bild hinterlassen. Trotz der fetten
Produktion und dem filigranen Drum-Spiel von David
McCann wirkt die Mucke weitgehend uninspiriert und warum
man in diesem kurzen Zeitraum seit dem ersten Release
daraus drei Teile gemacht hat, weiss ich echt nicht.
Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
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THE SHOWDOWN - Temptation Come My Way
Century Media/EMI
Laut Lexika ist 'der Biss' ein 'Vorgang, wenn ein
Mensch oder ein Tier seine Zähne in einem Gegenstand
schnell zusammenklappt. Das Beissen ist eine zentrale
Aufgabe des Kiefers. Auch das Verwenden von anderen
Mundwerkzeugen als Zähnen, etwa von Mandibeln, wird oft
als Biss bezeichnet. Lebewesen beissen normalerweise, um
mundgroße Portionen von Nahrung abzutrennen, Nahrung
oder Beute festzuhalten, um sie dann zu verspeisen oder
einem anderen Lebewesen Verletzungen zuzufügen. Dabei
werden andere Lebewesen getötet oder vergiftet (etwa bei
einem Schlangenbiss oder Spinnenbiss).' Laut meiner
persönlichen Definition ist 'der Biss' allerdings ein
mehr oder weniger schwer greifbarer, emotional
bestimmter Faktor im Zusammenhang mit Rock- und
Metal-Mucke - und in diesem Fall auch genau das, was The
Showdown grundlegend fehlt. Keine Frage, ihr äusserst
gelungener Mix aus Velvet Revolver-mässigem Stadionrock
und neumodischer Gitarren- & Drumarbeit à la Bullet For
My Valentine beweist oftmals eine unglaubliche
Mitswing-Kompatibilität, aber dennoch lässt sich nach
Stücken wie "I Victim", "Head Down" (achtung, die
Gitarrenarbeit erinnert ordentlich an Van Halen), "Temptation
Come My Way" (Extrem Down-like!) und "Six Feet Under"
ein äusserst zahmer Beiklang nicht abstreiten - die fünf
Jungs aus Tennessee könnten streckenweise als kleine
Brüder von Nickelback durchgehen, wenn auch mit etwas
stärkerer Schlagseite zu klassischen Maiden-Melodien.
Jede brave Hausfrau wird sich beim Anhören von solcher
Mucke zweifelsohne die wildesten Rockfantasien
fabrizieren, mit dem Bügelbrett durchs Wohnzimmer rocken
und ihr Fleisch dem Gehörnten vorwerfen - uns Metalheads
hingegen wird diese Mucke zweifelsohne am Hinterteil
vorbeigehen. Versteht mich nicht falsch, solide ist das
Ganze definitiv - aber verdammt noch mal, wo sind die
Ecken und Kanten?
El Muerte
Punkte: 5.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MECHANICAL ORGANIC – Flat Earth Society
Eigenvertrieb
Hmm… Tja, selbst nach mehrmaligem Durchhören bin ich
mir immer noch nicht sicher, was ich zu „Flat Earth
Society“ sagen soll, oder noch besser: Wie ich es sagen
soll. Denn eines ist mal ganz sicher: Schubladisieren
lassen sich die drei Jungs aus Down Under absolut nicht,
da stecken zu viele Einflüsse drin. Das macht die ganze
Sache gleichzeitig extrem faszinierend wie auch eher
sperrig, denn diese Sounds wollen definitiv mehr als nur
einmal gehört werden. Da sind teilweise Sundown zu „Glimmer“-Zeiten
vertreten wie auch Nine Inch Nails, ergo
Industrial-Anleihen mit vielen elektronischen Anteilen,
ergänzt durch eher synthetisch klingende Gitarren im
Hintergrund… Und genauso konspirativ wie die Website der
Aussis sind auch ihre Lyrics, die allesamt nach
Verschwörungstheorien klingen und somit eigentlich nicht
schlecht wären (zumal wirklich ernsthafte Themen wie die
‚Kollateralschäden’ bei Kriegen oder die
Gleichgültigkeit der ‚reicheren’ Ländern gegenüber
Drittweltstaaten angesprochen werden), aber das Ganze
erzeugt einfach den Anschein, als hätte hier Jemand zu
viele Tom Clancy- oder Dan Brown-Romane gelesen… Anyway,
die ganze Scheibe ist eh nichts für Leute, deren
Aufmerksamkeitsspanne nur bis zu den ersten dreissig
Sekunden eines Songs reicht, hier muss sich wirklich
reingehört werden. Als Einstiegstheorie empfehle ich „Hacking
Humanity“, bevor man sich den Kopf weiter mit „Nostalgia“
zerbricht und schliesslich bei „The Bitter Truth“ stehen
bleibt, nur um sich zu fragen, warum einem die Birne so
schwirrt. Sehr verwirrend die Scheibe, dennoch eingängig
und komplex, einfach und schwierig zugleich… Ich bin mir
ziemlich sicher, dass dies alles mit Absicht geschehen
ist. Nehmt euch die Zeit und hört mal in „Flat Earth
Society“ rein, wenn ihr metallisch-elektronische
Experimente nicht scheut.
Toby S.
Punkte: 5.3 von 10
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ARCANUM - Bloody Wings Of Comback (Demo)
Eigenvertrieb
Ich habe mir das Teil wirklich einige Male reingezogen,
und es hat auch tolle Ansätze darauf, zum Beispiel
gefällt mir der Chor bei "Victim" ganz gut. Aber
irgendwie habt ihr bei Arcanum keine Metal-Stimme am
Start, und leider wird hier auch nicht jeder Ton
getroffen. Gerade "Patricks Day" ist so ein Song, bei
dem einige Töne etwas daneben sind, leider. An den
Gitarren und am Bass gibt's nix zu meckern, die machen
ihre Sache im Ganzen recht gut, man findet hier ein paar
wirklich tolle Riffs. Und die Drums, na ja, achtet mal
auf die Wirbel der einzelnen Songs: Bei "Once Upon A
Time" zieht sich durch den ganzen Song immer wieder der
gleiche Wirbel, und das Ganze passt nicht zu den tollen
Riffs, da klingen die Snare einfach zu weich. Dafür
gibt's hier übrigens einen klasse Refrain. "The Trip",
einer der besseren Songs, hat ein tolles Solo. Oder auch
das Riff von "Back" ist echt klasse. Aber ich denke, ihr
habt noch einen weiten Weg vor euch, und so hart es auch
klingen mag: Sucht euch eine Metal-Stimme, das würde
schon einiges verbessern.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
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GRINDERMAN - Grinderman
Mute Records/Musikvertrieb
„Old/New Nick Cave Band“ steht da auf einer schlichten
weissen Etikette auf einem schlichten schwarzen Cover.
Mit Nick Cave assoziiere ich eine herrlich morbide
Stimme und todtraurige Songs. Aber Grinderman zeigen
mir, dass dies ein Trugschluss ist. Der erste Song macht
gleich klar, wo der Hammer hängt: Kaputte Gitarren, wie
ich sie zuletzt nur bei den Jolly Jumpers gehört habe.
Dazu singt der gute Mann ja nicht mal, sondern spricht
viel mehr – ich habe Fragezeichen in den Augen und
beschliesse, Stück für Stück vorzgehen. Der zweite Song
handelt von einem Mädchen, das einfach nicht will – was
auch immer. Wer auch immer du sein magst: Ich versteh
dich, ich finde diese Musik auch nicht besonders
anregend. Der Track beschert der Welt auch noch ein Solo
der Marke „Ich-steck-mal-eben-die-Gitarre-ein-und-tue-als-wäre-ich-ein-Rockstar“.
Einzig der Titel vermag mir ein angedeutetes Lächeln auf
die Lippen zu zaubern: „No Pussy Blues“. Eine kleine
Andeutung meinerseits für dich, Nick: Auch Groupies
haben Ohren! Der dritte Song unterscheidet sich dadurch,
dass gesungen wird, was der wüsten Instrumentalisierung
etwas ihren Schrecken nimmt. Leider beschränkt sich
dieser Gesang auf 2 Sätze, was sich nicht wirklich
lohnt. Tataaa, und schon sind wir beim Titelstück der
Platte angekommen. Wieder kann man von Gesang sprechen,
die Gitarren beschränken sich auf ein Minimum und es ist
gar nicht mal so übel – die gute Stimme kann man ihm
einfach wirklich nicht absprechen. Ausserdem erinnert
sie mich an den versoffenen Tom Waits und der ist
sowieso Kult. Weiter geht es mit dem bekannten Schema,
das da lärmig und sperrig ist. Das Album erinnert mich
von der Attitüde her an das letzte der Revolting Cocks
um Al Jourgensen; die machten auch einfach Krach ohne
auf das Harmoniebedürfnis etwaiger Zuhörer Rücksicht zu
nehmen. Für solche Sounds sehe ich nur eine Lösung:
Soundtrack zu einem Tarantino-Film daraus machen, dann
gibt es noch Chancen auf Verkaufszahlen. Von meiner
nicht vorhanden Empfehlung können sie ja nur schwer
kommen. Einzig die Ballade „Man In The Moon“ bewegt mich
zu einem fetten Pluspunkt, da ist wirklich Nick Cave
drin, leider ist es auch der kürzeste Song der ganzen
Scheibe. Der Rest ist leider mehr so eine Art räudiger
Klang-Hund...und diese bildhafte Beschreibung gefällt
mir nun viel besser als das Album – ist leider so.
Leandra
Punkte: 4.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TOMBTHROAT - Bloodred History
Twilight/Non
Stop Music
Eher stumpfer Death Metal amerikanischer Prägung aus
deutschen Landen, wie er für mich belangloser nicht sein
könnte. Nicht dass die Jungs nicht zocken könnten, aber
Tombthroat gehören für mich zu der Sorte Bands, bei
denen einfach gar nix hängen bleibt. Das völlig
übertriggerte Schlagzeug nagelt zwar amtlich und enthält
einige coole Ideen, aber der sterile C64-Konservensound
nervt von Anfang bis Ende und wäre für mich nur als
Metronom zu gebrauchen. Die Gitarren drücken da schon
besser, vermögen aber nur dann und wann wirkliche
Akzente zu setzen. Und wenn sich schon einer der
Mannschaft mit 'Lead Guitar' ausweist, erwarte ich mit
Sicherheit mindestens ein Solo und nicht 'nur' zweite
Stimmen und gelegentliche Quietscher. Sänger Evil Ass
(Pseudonym galore!) verfügt grundsätzlich über ein
brutales Grindorgan, doppelt die Vocals aber fast
durchgehend mit gepitchter zweiter Stimme, was zwar
einen gewissen dämonischen Coolheitsfaktor aufweist,
sich jedoch auf Dauer totläuft. Weniger wäre da wieder
mal mehr gewesen. Mir im Ohr hängen geblieben sind
eigentlich nur "Resignation" und "Bloodstained", die
jedoch mit ihren schwedischen Melodieanleihen und gut
platzierten Breakdowns für das elf Tracks umfassende
Gesamtwerk nicht repräsentativ sind. Optisch kann das
verdächtig durch LSD inspirierte Booklet auch nicht
punkten, und den angepriesenen Groovefaktor bemerkte ich
ebenfalls höchstens dann und wann. Mühsam zum Anhören,
handwerklich zufriedenstellend, aber eine fiese
Produktion und der letzte Arschkick fehlt ebenfalls.
Knapp genügend.
HaRdY
Punkte: 4.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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NINE – It's Your Funeral
Spinefarm/Musikvertrieb
Das Cover lässt auf den ersten Blick an eine Funeral
Doom-Band denken. Aber obwohl die vergleichsweise
melodische Gitarrenarbeit und das eher gemässigte
Drumming dies kaum vermuten lassen, bestätigen die
Stimmen von Johan Lindquist und Benjamin Vallé schnell:
Hier wird straight auf die Instrumente gedroschen und
die Stimmbänder malträtiert, sprich: Nine spielen
Hardcore. Dabei bleiben sie die meiste Zeit im Mid
Tempo-Bereich, spielen punkige Schunkel-Riffs (für die
sich The Exploited schon seit Jahren zu schade wären)
und lassen ihr ganz im Sinne der Musikrichtung sehr
eindimensionales Gebrüll darüber hinwegkratzen. Das
Textverständnis bleibt dabei dem Zufall überlassen. Es
macht wenig Sinn, die Stücke einzeln zu besprechen:
Durchgehend an den Downbeats orientiertes Riffing, keine
Abwechslung, klare, allzuklare Struktur... Refrains, die
durch das durchgehende Geschrei bei Ansätzen von Melodie
einfach nur lächerlich wirken, so wie bei "Line Of
Crosses". Unter Umständen sind Nine in irgendeinem
Untergrund eine ganz grosse Nummer, ich persönlich, der
ich Musik höre, um Spannungsbögen zu erleben, bin nur
masslos gelangweilt. Hätten sie doch trotzdem Funeral
Doom gespielt…
Phil
Punkte: 4.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TESTAMENT - The Spitfire Collection (Best Of)
Spitfire Records/Phonag
Testament haben in der Heavy Metal-Szene eigentlich
einen exellenten Ruf, doch dieser könnte schon bald mal
mit Schmutz beworfen werden. Warum dies? Tja Leute, wenn
man vor nicht allzulanger Zeit schon eine Live-DVD und
-CD ans Volk brachte, wieso zum Henker brauchen wir
jetzt eine Best Of-Scheibe?! Ok, die letzten Jahre von "Spitfire"
werden hier dokumentiert, sagen wir mal die letzten zehn
Jahre mit Alben wie "Demonic", "Low", "The Gathering", "The
First Strike Deadly" (wiederaugenohmene Klassiker der
vergangenden Jahre, Hit!), "Live At The Filmore" und das
angekündigte "Live In London". Versteht mich nicht
falsch Leute, ich liebe diese Band, aber mit so
zweifelhaften Veröffentlichungen schadet das der Band
enorm. Ich könnte auch darauf wetten, dass die
Plattenfirma diese Scheibe ohne gross mit den Musikern
abgesprochen zu haben auf den Markt gebracht hat, wie es
manchmal halt so üblich ist. Dann gibt es auch die Sorte
Musiker, die sich über solche sinnlosen Scheiben nerven,
oder die andere Richung Stars, denen es völlig egal ist,
hauptsache es kommt Kohle hinein. Testment haben jetzt
das Kontingent Best Of oder Live-CDs erschöft bis zum
Gehtnichtmehr. Verdammt, wir wollen neue Songs und nicht
immer verstaubtes Material hören, das jeder Hardcore-Fan
schon auf etlichen Werken besitzt! Nehmen wir nur einen
der besten Songs wie "Over The Wall": Auf wie vielen
Platten ist der schon veröffentlicht worden? Ich mag es
schon gar nicht mehr zählen, so sauer macht mich diese
gewaltige Fanverarschung. Sorry Testament, ihr habt es
nicht nötig, solche Ladenhüter ans Volk zu verscherbeln,
das euch in den ganzen letzten Jahren treu geblieben
ist, auch damals, als es nicht so gut gelaufen ist. Ich
hoffe, dass das neue (!) langersehnte Album noch in
diesem Jahr erscheint, um mich wieder ein bisschen
versöhnlich zu stimmen. Jetzt brauche ich aber einen
doppelten irischen Whiskey, um das Magengeschwür
abzutöten, das mir diese Best Of verpasst hat. Diese CD
ist pure Rohstoffverschwendung. Punkt und Aus.
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LOVEX – Divine Insanity
G.U.N. Records/SonyBMG
Dies ist die Geschichte von sechs kleinen Jungs und
ihrem Traum, Musik zu machen, Kohle zu scheffeln und
endlich ordentlichen Bartwuchs zu bekommen... Und
nebenbei auszusehen, wie wenn sie in Grossmuttis
Kleiderschrank gewühlt hätten (inklusive Schminkset).
Nachdem sie im Fernsehen, ihrem treuen Dauerbegleiter,
auf den üblichen Schrottkanälen (‚Musik’ läuft dort ja
seit Jahren nicht mehr, ihr wisst welche Sender ich
meine) verschiedene Videos von den Rasmus-Boys, den
Negative-Tucken und Tokio-Bordell gesehen haben, dachten
sie sich: Mensch, genau das machen wir auch! Und so
pilgerten sie auf ihren Dreirädern (Mutti hatte ihnen
wegen unerlaubtem Kaugummi-Naschen die Zweiräder
weggenommen) zum nächsten Kommerz-Produzenten. Mit
grossen Augen starrten sie ihn an und brachten ihr
Anliegen vor. Seine Augen waren ebenfalls gross, nämlich
mit extrem grossen Euro-Zeichen versehen. Er fragte gar
nicht erst nach ihrem Intrumental-Wissen, denn dies war
erstens nicht nötig, und zweitens würden die getreuen
Lakaien an den Reglern den ‚Sound’ dermassen aufpimpen,
dass er nichts mehr mit einem eventuellen Original zu
tun hätte und sich absolut spitzenmässig verkaufen
liesse. Und zwar an kreischende Teenies, die nicht
wählerisch sind, eh zu viel Taschengeld kriegen und sich
genau in der Phase zwischen Japan Hotel und den
Rasmus-Guys befinden. Doch was ist mit Negative?
Richtig, Lovex tönen zum Verwechseln ähnlich, sehen
gleich aus (richtig, der Second Hand-Shop ist schon
wieder geplündert worden) und vermarkten sich ebenfalls
so wie sie. Schätze mal, ich werde dieses Phänomen nie
verstehen, aber vielleicht bin ich auch schlichtwegs
schon zu alt dafür: Die Lyrics sind immer dieselben, der
Sound ebenfalls, und man merkt die Lieblosig- und
Phantasielosigkeit hinter diesen Produkten so deutlich,
als würde sie sich einem räkelnd auf dem Schreibtisch
präsentieren. Klar, man kann das Rad nicht mehr neu
erfinden, aber ist denn ein wenig Innovation und
Eigenständigkeit zu viel verlangt? Schätze mal ja, wenn
man dies rein aus der Sicht der Multis betrachtet, die
einen weiteren Weg gefunden zu haben scheinen, Geld mit
inhaltslosen Produkten zu machen und in der Lage sind,
ihre ‚Newcomer’ so zu pushen, dass sie zwangsläufig
überall präsent sind und dementsprechende Absatzzahlen
vorweisen können. Nur damit das klargestellt ist: Ich
habe die gesamte Scheibe mehrmals durchgehört (trotz
akuten Kopfschmerzen und dauerndem Brechreiz), und
selbst dann hat sich meine Meinung nicht verändert. Die
absolute Krönung ist aber das liebliche kleine Poster,
das in der Digipack-Version beiliegt. Wird sich
garantiert gut in jedem Kinderzimmer machen, in dem
‚rebelliert’ wird und kleine Mädchen obengenannte
‚Gruppen’ anhimmeln.
Toby S.
Punkte: 1.0 von 10
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