Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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SAMAEL – Above
Galactical/Musikvertrieb
Nee… Das sind doch nie und nimmer Samael, die mir da
Roxx auf einer Watermarked-Scheibe übergeben hat. Das
war so ziemlich das erste Gedankengut, das sich durch
meine Hirnwindungen wälzte, und obwohl ich ja schon auf
der Myspace-Page zwei Songs probehören durfte
(„Illumination“ und „Black Hole“), so war ich trotzdem
nicht auf diesen Hammer gefasst. Samael haben es
geschafft und mit „Above“ etwas erschaffen, das sich aus
den tiefsten Untiefen erhoben hat, bereit, alles
bisherig Dagewesene über den Haufen zu schmeissen und
zumindest den musikalischen Kosmos neu auszurichten. Nix
mehr mit langsameren, gemächlicheren Passagen und
Keyboard-Spielereien, wie sie seit „Passage“, spätestens
aber seit „Reign Of Light“ üblich waren, oh nein, jetzt
wird alles weggeschmissen und neu organisiert. Nur schon
der Opener „Under One Flag“ zeigt unmissverständlich die
neue Marschrichtung auf: Melodische Gitarrenläufe in
rasend schnellem Tempo wetteifern mit den Drums darum,
als erste die Ziellinie durchlaufen zu können, dazu
kreischt, schreit und brüllt sich Vorph die Seele aus
dem Leib, wie er es seit den Anfangszeiten nicht mehr
getan hat. Gänsehaut erzeugt diese Mischung aus Schreien
und Sprechen spätestens bei „Earth Country“, wenn die
Zeilen „March, my people!“ aus den Boxen dröhnen. Dass
die Drumlines programmiert sind ist nicht weiter
tragisch, denn erstens bemerkt man dies nur, wenn man es
weiss, und zweitens bezweifle ich, dass ein normaler
Mensch dieses unmenschliche Tempo über längere Zeit
durchhalten könnte. Zwischendurch gibt es auch kürzere
Pausen, wie etwa zu Beginn von „Black Hole“, „In There“
oder auch „Dark Side“, welches ein extrem schönen
düsteren Touch aufweist und schon beinahe klassisch
anmutet, und „On The Top Of It All“ wartet sogar mit
leichten Flötenklängen auf. Danach ist aber auch schon
wieder Schluss mit niedlich, denn die Drums rasen wieder
wie zu Beginn der Platte. Samael haben es geschafft,
eine Platte zu verwirklichen, die sowohl befreiend wie
auch abrundend im Hinblick auf ihre Diskographie wirkt,
denn die Spielfreude der vier Herren merkt man vom
ersten bis zum letzten Beat. Wer sich noch an Mörk
Gryning und deren geniale Scheibe „Pieces Of Primal
Expressionism“ erinnert, der liegt musikalisch dem Werk
der sympathischen Schweizer sehr nahe. Eine vollständige
Rückbesinnung auf die Ursprünge ist „Above“ beileibe
nicht, und auch das quasi fehlende Bindeglied zwischen „Ceremony
Of Opposites“ und „Passage“ ist es auch nicht wirklich,
sondern ein für sich stehendes, schillerndes schwarzes
Universum, das sich mit brachialer Düsternis seinen
Platz im Metal erkämpft. Absoluter Anspieltipp für alle,
die es gerne rau und direkt mögen, aber auch die
Verfechter von Variabilität kommen auf ihre Kosten, denn
ein jeder Song will für sich entdeckt werden!
Toby S.
Punkte:
9.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 25.90 SFr.
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LUNATICA - New Shores
Napalm Records/Musikvertrieb
Vor fünf Jahren schickten sich die Schweizer
Vorzeige Symphonic Epic Metaller an, die hiesige Szene
mit ihrem damals zweiten Album «Fables And Dreams» zu
beglücken. In dieser Zeit dominierten eigentlich vor
allem Nightwish diese Stil-Ecke und darum war es umso
anerkennungswerter, dass Lunatica da kompositorisch
durchaus mindestens mithalten konnten, wenn auch
kommerziell gesehen auf einem sehr bescheidenen Niveau.
Nichtsdestotrotz scheute Bandleader/Songwriter Alex
Seiberl (keys) keine Mühen und konnte Top-Producer
Sascha Paeth (Kamelot, Edguy, Angra, u.a.m.)
verpflichten, der fortan ein gutes Pferdle mehr im Stall
haben sollte. Dank diesem Engagement konnten die Songs
richtig in Szene gesetzt werden, sprich bestachen durch
einen opulenten Mix und epische Arrangements. Veredelt
mit der schönen wie einprägsamen Stimme von Andrea
Dätwyler wurden auch auf dem nächst folgenden Album «The
Edge Of Infinity» (2006) entsprechende Trademarks
gesetzt, die nun auf dem neusten Werk «New Shores» eine
weitere, höchst erfreuliche Steigerung erfahren. Schon
der hammergeile Opener und Titeltrack «New Shores»
(diesmal ohne ausuferndes Intro!) gibt die gegenüber
vorher spürbar härtere Gangart umgehend preis. Getragen
von Ronnie Wolf's filigranem Drumming und dem herrlich
rumpelnden Bass von Emilio Barrantes lassen es Lunatica
gleich zu Beginn ordentlich krachen. Gleichzeitig sorgt
Neuzugang Marc Torretti (Contorsion) über alles gesehen
vor allem für deutlich mehr Guitar-Soli. Der Songtitel
ist dabei Programm und man kann getrost von einer Reise
zu neuen Ufern sprechen. Das gilt unter anderem auch für
die Key-Sounds, die nicht selten einige 80er-Vibes
verströmen und insgesamt mit weniger Bombast versehen
sind. Nebst den typisch eigenen Kompositionen wie «Two
Dreamers», «The Incredibles» oder «My Hardest Walk»
finden sich wiederum ein Track («How Did It Come To This?»)
des Hitschreiber-Gespanns Carl Falk/Sebastian Thott und
ein zweites Duett mit Asia's John Payne («Farewell My
Love») auf «New Shores» ein, die sich bestens in das
Gesamtbild einfügen. Darüber hinaus hinterliessen Sascha
Paeth und Michael A. Levine (ein Spezi von Hans Zimmer)
ebenfalls ihre jeweils eigene Visitenkarte. Für einige
kritische Lauscher ist die kommende Single «Heart Of A
Lion» womöglich zu poppig geraten. Diese werden jedoch
zum Schluss mit meinem persönlichen Album-Fave «The Day
The Falcon Dies» bestimmt wieder versöhnlich gestimmt.
Die weltweite Veröffentlichung lässt zudem keinen
Zweifel mehr offen, dass Lunatica es nun definitiv in
der Hand haben, einen Gang höher zu schalten.
Hoffentlich sehen das die verantwortlichen Medienleute
und Booker auch so! Für Genre-Fans gibt vorab nur eine
Devise: Kaufen das Teil!!
Rockslave
Punkte:
9.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TALETELLERS – Detonation
Point-Music/Hammersound
Die Heavy Metal-Szene lebt nicht nur von den alten
Bands! Denn wer so ein überzeugendes Album wie jetzt
Taletellers abliefert, dem steht Grosses bevor! Leider
hatte ich nicht das Vergnügen, auf der diesjährigen
Grave Digger-Tour die deutschen Taletellers im
Vorprogramm zu erleben. Denn was uns diese Gruppe mit
"Detonation" zu Ohren kommen lässt, entfacht wirklich
ein Feuerwerk der Begeisterung. Dies geschieht bereits
mit dem Eröffnungstrack "Rock'n'Roll Detonation". Frisch
von der Leber zelebrieren die Jungs eine eigenständige,
schwierig einzuordnende Mischung aus Hard Rock und Heavy
Metal. Die Arrangements sind spannend und die Produktion
fett, so dass man bald gezwungen wird, vom gutgelaunten
Mitwippen zum wilden Headbangen überzugehen. Die Songs
treiben gut nach vorne und haben diesen
unwiderstehlichen jungen, angriffigen und schelmischen
Charme, den man sich von einer hungrigen
Rock'n'Roll-Meute wünscht. Anders als Dark Forest (siehe
weiter unten) sind Taletellers nicht nur instrumental
stark, sondern auch gesanglich. Und das obwohl auch hier
ein Gitarrist die Vocals übernimmt. Trotzdem gibt es
hier den einzigen, winzig kleinen Vorwurf, denn die
Stimme könnte ruhig noch ein wenig mehr Volumen haben.
Die Tonalität des Gesangs unterstreicht aber insgesamt
die rauen Kompositionen und deren Attitüde, so dass
Songs wie "Mean Machine" oder "Bad Motherfucker" schon
nach kurzer Zeit im Ohr hängen bleiben. Taletellers
empfehlen sich mit "Detonation" definitiv als neuen
Stern am Hard Rock- und Heavy Metal-Himmel. Bleibt nur
zu hoffen, dass die Band dafür auch entsprechende
Aufmerksamkeit erhält und die nachfolgenden Alben das
Niveau des Debuts halten können.
Roger W.
Punkte:
9.0 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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CRUCIFIED BARBARA – 'Til Death Do Us Party
GMR
Music/Non
Stop Music
NWOSKA, New Wave of Swedish Kick Ass. In Anlehnung
an die NWOBHM Anfang der 80er wäre dies eine passende
Bezeichnung für das, was in Schweden musikalisch läuft.
Backyard Babies, Hardcore Superstar und Hellacopters
sind vielleicht das, was Judas Priest, Iron Maiden und
Saxon für die New Wave Of British Heavy Metal sind. Aber
auch Crashdiet oder Gemini Five sind längst keine
Geheimtipps mehr. Es war damals wie auch heute nur eine
Frage der Zeit, bis das weibliche Geschlecht in die
Männerdomäne vorstiess. Girlschool waren die Truppe
damals (so ganz nebenbei, deren aktuelles Album ist
allererste Sahne), Crucified Barbara sind es heute. Mit
dieser Girlband hat die Szene einen ganz heissen Act in
petto. Heiss bezieht sich aber nicht nur auf die Musik,
sondern auch auf die vier Mädels. Selbstverständlich
konzentrieren wir uns nun aber auf deren zweites Album
"'Til Death Do Us Party". Vier lange Jahre haben uns die
Damen nach dem Debut "In Distortion We Trust" warten
lassen. Doch das Warten hat sich gelohnt. Gute Ansätze
waren zwar schon vorhanden, doch nun konnte sich das
Quartett deutlich steigern. Mia Coldheart singt
routinierter, trotzdem aber extrem leidenschaftlich.
Waren auf der ersten Scheibe noch einige Ausflüge in
balladeske Gefilde vorhanden, wurde auch diesbezüglich
noch einige Scheite ins Feuer geworfen. Der Kick Ass
Rock'N'Roll wurde mit einer grossen Portion aggressiven
Metals angereichert. Mit der Halbballade "Jennyfer" ist
gerade mal noch ein Track vorhanden, der einen
verschnaufen lässt. Mit Songs wie "Killer On His Knees",
"Pain & Pleasure", der ersten Singleauskopplung "Sex
Action", "Dark Side" oder "Feels Like Death" rocken die
vier Ladies, was das Zeug hält. Da ist Party angesagt,
wenn die Truppe loslegt! Brachial und hart wird
musiziert, trotzdem bleibt der Charme konstant erhalten.
Starkes Stück!
Chris C.
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PENDRAGON - Pure
InsideOut Music/SPV
Unlängst, also im Herbst 2008, war die britische
Kult Prog-Band anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums
auch im Z7 in Pratteln zu Gast. Das stilprägende
Debüt-Album «The Jewel» kam allerdings erst sieben Jahre
später, also 1985 auf den Markt. Seither gelten
Pendragon bei ihren treuen und loyalen Fans als die
totalen Helden und werden fast gottgleich verehrt. An
mir ging diese Ehrerbietung jedoch lange Zeit und im
Nachhinein eigentlich unverständlich am berühmten Arsch
vorbei! Bis eben vor Kurzem und da musste ich klein bei
geben..., und zum Glück tat ich es endlich, denn es war
einfach unbeschreiblich! Gründer, Gitarrist und Sänger
Nick Barrett ist der Mittelpunkt der Band, begleitet vom
langjährigen Weggefährten Peter Gee (b) und Keyboarder
Clive Nolan, den man ja unter anderem von Arena oder
Shadowland her kennt. Drummer Scott Higham ist der
jüngste Zugang und löste eigentlich den langjährigen
Kollegen Fudge ab, nachdem dessen direkter Nachfolger
Joe Crabtree nur ein kurzes Gastspiel gab. Im Umfeld der
frühen Marillion und weiteren UK-Prog-Grüssen wie Pallas,
IQ oder Jadis haben sich in den letzten Jahren laufend
neue Konstellationen, respektive Bands/Projekte ergeben,
wie zum Beispiel Neo. Musikalisch bewegen wir uns bei
Pendragon im tiefsten Progrock-Sumpf mit gelegentlich
metallischen Ausbrüchen, wo oft Reminiszenzen der
übergrossen Pink Floyd und natürlich auch den frühen
Genesis sowie eben Marillion zu immer neuen,
faszinierenden Klangbildern führen, die echten Proggern
regelrechte Sturzbäche in die Augen treiben.
Studiomässig und auch live werden hier Nehmerqualitäten
vorausgesetzt, um die vielfach zeitlich ausufernden
Kompositionen verarbeiten zu können. Hier ist in sich
gekehrtes Zuhören gefragt, was beim Schliessen der Augen
unweigerlich dazu führt, dass man auch ohne
bewusstseinserweiternde Substanzen regelrecht zum
Abspacen kommt. «Pure» ist das mittlerweile achte
Studioalbum, das Live-Album «Live... At Last And More»
und die Mini-Alben nicht mitgezählt. Lange Zeit waren
die alten, originalen LPs (in möglichst gutem Zustand)
beinahe eine Investition für das Alter, ganz zu
schweigen von ein paar "speziellen Live-Aufnahmen".
Pendragon hatten/wollten generell keine Unterstützung
durch Major-Companies und vertickerten ihre Tonträger
stets über das eigene Label «Toff Records» und
merch-mässig an ihren Konzerten. Jetzt ist man offenbar
bei InsideOut Music gelandet, was sicher nicht schaden
kann. Genre-Fans können hier blind zugreifen und
bekommen so neues, zeitloses Lebenselixier.
Rockslave
Punkte:
8.9 von 10
Hier reinhören und bestellen für
23.90 SFr.
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SUBWAY TO SALLY – Kreuzfeuer
Nuclear Blast/Warner
Subway To Sally sind am bisherigen Höhepunkt ihrer
Karriere angekommen: Dreimal nacheinander schafften es
die Berliner Spielleute mit ihren Alben in die Top Ten
ihres Heimatlandes Deutschland, an Stefan Raabs
"Bundesvision Song Contest" überraschten sie mit einem
Erdrutschsieg, und mit einer Coverversion von
"Eisblumen" hat es die gleichnamige Band (einfach ohne
'n' am Schluss) auf Platz 3 der deutschen Charts
geschafft. Folgt nun der grosse Ausverkauf, wie man ihn
schon so oft erlebt hat? Der Prüfstein hört auf den
Namen "Kreuzfeuer", und auch wenn sich das Septett auf
seinem nunmehr 10. Output nicht neu erfindet, so kann
doch Entwarnung gegeben werden. Alles, wirklich alles,
was man von den Veteranen des Mittelalter-Rocks
erwartet, wird einem nämlich auch anno 2009 gegeben. Ihr
wollt rasante Nummern, fliegende Sackpfeifen und
Mitsingrefrains? In Form des treibenden Openers
"Aufstieg", dem hitverdächtig rockenden "Besser, du
rennst" oder der etwas anderen Liebeserklärung "Niemals"
bekommt ihr sie. Oder doch lieber düstere, hart riffende
Stampfer? Dann freut euch auf "Judaskuss" genauso wie
auf "Die Jagd". So weit sollte der metallische Teil der
Anhänger zufriedengestellt sein, doch keine Sorge, auch
die Freunde der zarteren Seite Subway To Sally's kommen
bei "Kreuzfeuer" voll auf ihre Kosten. Elegisch
melancholische Halbballaden wie "So fern, so nah",
"Angelus" oder das mit reichlich Streichern versehene
"Einsam" sind genauso Ohrenschmaus wie das im Duett mit
der Sängerin Rea von Eisblume vorgetragene "Komm in
meinen Schlaf" sind Ohren- wie Seelenbalsam, auch wenn
nicht gerade mit optimistischem Unterton versehen. Und
damit auch endlich mal wieder die
Mittelaltermarkt-Puristen zu meckern aufhören, besinnt
man sich in dem mit Akustikgitarre vorgetragenen
"Versteckt" auf seine Minnesang-Wurzeln und verzichtet
im orientalisch angehauchten "Krähenkönig" vollends auf
Verzerrung, um dafür Flöten und Violinen auszupacken.
Nicht überraschend ist die einmal mehr ausserordentliche
Gesangsleistung von Eric Fish, der wie gewohnt
eindringlich und passioniert die intelligenten Texte
vorträgt, die einmal mehr aus der Feder des Gitarristen
Bodenski stammen. Man führe sich als Beispiel dafür nur
einmal den ironischen und gleichzeitig
gesellschaftskritischen Abschluss "Vater" zu Gemüte. Wie
erwähnt: Viel Neues oder Überraschendes findet sich auf
"Kreuzfeuer" nicht, dafür 12 Nummern, die allesamt den
Erwartungen an Subway To Sally gerecht werden, weder
Trend noch Mainstream folgen und somit zeigen, dass
zumindest diese sieben Musikanten sich nicht von
Verkaufszahlen und TV-Auftritten verführen lassen.
Einmal mehr ein Meisterwerk des Genres!
Kissi
Punkte:
8.9 von 10
Hier reinhören und bestellen für
29.90 SFr.
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ISOLE – Silent Ruins
Napalm Records/Musikvertrieb
Die letzte Doom-Walze der Schweden dreht sich noch
immer im Player, da rollt schon der nächste Longplayer
daher. Kaum zu glauben, dass der Vorgänger erst ein Jahr
alt ist, die Songs haben sich in der Zeit tief
verwurzelt. Und auch in den stillen Ruinen verbreitet
sich eine epische Atmosphäre aus Einsamkeit und
Depression. Stampfend betritt man die Gänge, "From The
Dark" erklingen die Gitarren und die spät einsetzende
Stimme öffnet die Tür zum ehemals glänzenden Schlosshof.
Diese machen dabei auch bei den Growls eine gute Figur,
auch wenn der Rest vom Lied clean bleibt. Akustische
Melodien, verzerrte Lead-Gitarre und hämmernde Riffs, so
geht es auch beim zweiten Song weiter, auch wenn dieser
schon fast im Mid Tempo gehalten ist. Durch die
verlorene Schönheit der alten Gemäuer schleicht schon
bald einmal die Nacht, und auch das geht im schönen
Galopp vorwärts, was auch das Schlagzeug in den
Vordergrund drängt. Erst im letzten Drittel kommt mit
der Nacht auch die Stille, und durch das langsame Tempo
glänzt "Nightfall" mit der melancholischen Stimme.
Hypnotische Songstrukturen, komplexe Soli und die ganze
düstere Schönheit der Tracks machen Lust, die
Stopp-Taste zu drücken und sich in den verlassenen
Ruinen umzusehen, das Laub zu riechen und den Wind durch
die Gänge pfeifen zu hören. Diese dramatische Dichte
gibt dem Silberling ein schier unerträgliches Gewicht.
Nach dem kurzen "Peccatum" geht schliesslich die
Geschichte des einsamen Wanderers unter dunklen Wolken
weiter. Mit dem Abschluss des "Moonstone" und "Shadowstone"-
Tripletts ist auf diesem Album also nicht zu rechnen.
Das lässt aber auf ein weiteres Werk aus tiefer Trauer
schliessen, was den Fans nur zu recht sein kann. Die
Geschwindigkeit empfinde ich gesamthaft schneller als
auf "Bliss Of Solitude", dafür sind die Songs auf Grund
des Konzeptes vom Wanderer, der ohne Erinnerung in der
Ruine aufwacht, in sich viel geschlossener. Was
natürlich zur Folge hat, dass im direkten Vergleich zum
Vorgänger das aktuelle Album nicht so vielseitig
erscheint. Die beiden Platten sind wie zwei Bücher vom
gleichen Schriftsteller, sie erzählen andere Geschichten
mit dem ähnlichen Stil. Gefällt einem das eine, so wird
auch das andere Anklang finden.
Tristan
Punkte:
8.7 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SOLSTAFIR - Köld
Spikefarm Records/Musikvertrieb
Island aus dem hohen Norden ist ein schönes Land,
das mit seinen kargen Landschaften ein wirkliches
Highlight für jeden Reisenden ist. Aber was ist, wenn
man auf dieser gottvergessenen Insel leben und arbeiten
muss, die kurzen Sommer und langen Winter im Nacken hat?
Wenn man dann auch noch der Meinung ist, eine
Musikkapelle ins Leben zu rufen, um seinem Ärger freien
Lauf zu lassen? Tja, liebe Leute, dann klingt man wie
diese isländische Truppe namens Solstafir. Bei dieser
Band handelt es sich um im weitesten Sinne des Wortes
Black Metal als Stilrichtung, wobei Pagan Metal mit
Primordial-Einflüssen auch ins Gesamtkonzept des
Quartetts aus dem hohen Norden passt. "Köld" wird
eröffnet von der Nummer "78 Days In The Desert", die
zugleich ein Instrumentalstück ist und dann doch
verwundert, denn so anzufangen ist doch ziemlich
speziell. Doch das Stück zeigt schnell, wo die Isländer
hinwollen, nämlich in atmosphärische Sphären hinweg
gleiten. Klinisch kalt mit progressiven Schüben, dann
und wann ein wenig Black Sabbath mit einem Sänger, der
sein ganzes Leid in die Welt hinausklagt, so extrem habe
ich schon lange keine Truppe mehr zu Ohren bekommen.
Hier ist alles nicht vorgespielt, wie man zuhauf bei
anderen Bands hört: Uns geht's schlecht wir sind stark",
nein Leute, Solstafir bieten dem Hörer eine Reise nach
Island, wo man übers Land gleitet wie ein starker Wind
und an allem teilhaben kann, was so abläuft dort. Wer
nicht zu sehr mit Depressionen zu kämpfen hat, sollte
sich einen bequemen Platz bei sich zu Hause suchen, um
dann mit dem Kopfhörer in die Sphären von Solstafir
befördert zu werden. Ihr werdet sehen, es ist sehr
speziell, aber es lohnt sich allemal, auch mal mit
andersklingenden Tönen sich auseinanderzusetzen. Diese
Scheibe ist nur für Open Minded-Leute gedacht, die es zu
schätzen wissen, dass man sich halt man auch ein
bisschen Zeit nehmen muss, wenn die ersten Töne nicht
grad sofort in den Gehörgängen hängen bleiben. So genug
gelabert, Solstafir sind für mich die Band des Monats
und werden nochlange in meinem CD-Player rotieren.
Daniel J.
Punkte:
8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HERMAN FRANK – Loyal To None
Metal Heaven/Non
Stop Music
Der Name Herman Frank ist in der Metalszene
definitiv ein Begriff. Für die Accept-Alben "Restless
And Wild" und "Balls To The Wall" hat der Mann einen
gewichtigen Teil beigetragen. Später sorgte er mit
Vicotry für positive Resonanzen. Aber auch mit seiner
eigenen Truppe Moon Doc veröffentlichte er bereits drei
starke Alben. Eigentlich logisch, dass auch das erste
reinrassige Soloalbum "Loyal To None" nicht schlecht
herauskommen konnte. Mit dem Victory-Sänger Jiotis
Parachidis hat Herman einen begnadeten Vocalakrobaten
hinter das Mikro gestellt. Aber auch der Rest der Truppe
gehört zur Speerspitze des German Metals. Peter Pichl
von Running Wild bedient den Viersaiter und Ex-Helloween/Ex-Krokus-Schlagwerker
Stefan Schwarzmann schwingt die Stöcke. Nebst der
hochkarätigen Besetzung hat Mr. Frank aber auch zehn
geile Tracks verfasst, 'Straight in your face'-Titel,
die kaum Wünsche offen lassen. Mit Melodic-Granaten der
Marke Victory bis zu reinrassigen Metalhymnen, die an
Accept angelehnt sind, wird Abwechslung geboten.
Veredelt wird das Ganze natürlich durch die
hervorragende Gitarrenarbeit von H. Frank. Er wird
seiner Stellung durchs Band gerecht. Wer
Ego-Gitarrengedudel erwartet, liegt definitiv falsch.
Harte, knackige und groovige Riffs dominieren. Auch die
Produktion, ebenfalls von Herman, lässt keine Wünsche
offen. In seinem eigenen Studio wurden von ihm schon
Scheiben von Saxon, Molly Hatchet und Rose Tattoo ins
richtige Licht gerückt. Dementsprechend überzeugt "Loyal
To None" durch satte Power und enormen Druck. Der Metal
wurde zwar auf diesem Album nicht neu erfunden,
nichtsdestotrotz ist Herman Frank mit seinem Solo-Output
ein tolles Album gelungen.
Chris C.
Punkte:
8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BURNING POINT – Empyre
Metal Heaven/Non
Stop Music
Seit dem Jahre 1999 sind die Finnen von Burning
Point in wechselnder Zusammenstellung aktiv. Sie legen
mit "Empyre" ihren vierten Longplayer vor. Das Intro "The
Godfather Theme" beginnt mit einer
Kinderbettspieluhrmelodie. Dann jedoch setzen die
Gitarren ein und es geht los. Track zwei ist bereits der
Namensgeber des Albums: Nach einem Steelgitarren-Start
mausert sich das Ganze zu einem guten Mid Tempo-Rocker.
Satte Drums und harte Riffs geben dem Ganzen Drive und
Power. Zeitweise empfand ich die Melodieführung und den
Gesang etwas Ozzy-like im Ansatz. Der Track "Manic
Merry-Go-Round" ist dann für die Nackenmuskulatur
gemacht: Ein straighter Banger. Wuchtige Beats werden
von satten, treibenden Riffs unterstützt. Dazu der raue
Gesang von Pete Ahonen ergibt einen fetten Power
Metal-Knaller. Track 4 und 5 sind für mich die
Anspieltipps auf dem Album. Kein Song ist wirklich
schlecht, aber die beiden haben es mir angetan. Mid
Tempo-Powersongs, in denen sich alle Stärken der Band
vereinen. Melodischer und doch wenn von Nöten harter
Gesang, ein fetter Rhythmusteppich von Bass und Drums.
Dazu kreiert man Gitarrenriffs und Soli, dass es eine
Freude ist. Die Soli sind kurz und knackig gehalten,
machen aber richtig Freude in den Ohren. Mit "Was It Me",
dem sechsten Song, ist eine geniale Ballade am Start.
Schön zart und intensiv intoniert, eine Melodie, die
einem ins Herz geht. "Walls Of Stone" kommt dann wieder
im rockigeren Gewand daher. Der Song besitzt eine klasse
Melodie, die sich zum Mitfeiern eignet. Auch das Solo
kommt hier wesentlich rauer und rockiger daher. "Sacrifice"
ist dann die perfekte Rockhymne, die alles vereint.
Treibender Double Base in Verbindung mit der Stimme, die
von melodisch bis rau alles zeigt. Dazu ein fürs
Mitsingen gemachter Refrain. Danach geht's nochmals in
die balladeske Richtung: "Cruel World" ist eine
Powerballade par excellence. Sehr kraft- und gefühlvoll
dargeboten. Anschliessend geht's mit "Blinded By The
Darkness" und "Only The Wrong Will Survive" in die
letzten beiden Tracks des Silberlings. Das sind beide
nochmals gute Rocker von Mid Tempo bis Banger. Der
letzte Song ist eine absolut eingängige, mit tiefen
Riffs versehene Mitsinghymne. Die Jungs brauchen sich
kein bisschen hinter Genregrössen zu verstecken, mit
diesem Album im Gepäck ist alles drin.
André G.
Punkte:
8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LEGENDA AUREA - Ellipsis
Twilight/Non
Stop Music
Der überaus gute Auftakt vor rund zwei Jahren mit
dem Debüt «Sedna» liess berechtigt aufhorchen. Die junge
Band aus Zürich überraschte mit ausgewachsenen und
spieltechnisch hochstehenden Kompositionen aus der
Symphonischen Metal-Ecke mit progressivem Einschlag.
Gitarrist Odilo von Ins und Keyboarder Renato Trinkler
sind die songwriterisch bestimmenden Elemente, die viel
Energie in den Sound von Legenda Aurea einbringen und
damit deutlich in der Nähe von Nightwish (mit Tarja),
Epica oder After Forever anzusiedeln sind. Mit Frontfrau
Claudia Hofer hat(te) man zudem eine überaus hübsche wie
gleichzeitig talentierte Sängerin am Start, die das
ganze Paket erst vervollständigte. Was auf dem Tonträger
funktioniert, muss dann jedoch erst noch auf eine Bühne
gebracht werden können. Dieser ansich heikle Seilakt
wurde, wie man zum Beispiel 2007 beim «Metal Inferno IV»
in Lenzburg erleben konnte, mit Bravour gemeistert. Da
stellte sich einem natürlich die Frage, ob dieses Niveau
auch auf einer nachfolgenden Studio-Scheibe hochgehalten
werden kann. Die Antwort darauf erteilt nun «Ellipsis»,
wo als Erstes gleich mal auffällt, dass eine andere
Frontfrau mit von der Partie ist. Die nicht minder
attraktive Erscheinung heisst Simone Christinat und
steht ihrer Vorgängerin in Nichts nach. Während die
Songs auf der ersten Scheibe oft von einem dominanten
Keyboard-Sound geprägt wurden, klingen die neuen Tracks
deutlich gitarrenlastiger und darum eine ganze Ecke
härter. Der Opener «Reflections» unterstreicht dies
sogleich und das nachfolgende «The Root» lässt einen zu
Beginn gleich mal an Nevermore denken. Mehr in die
powermetallische Ecke zielt hingegen das groovige «Parasomnia»,
das mir sehr gut gefällt. Gleiches gilt für den
halbballadesken Beitrag «Discouraged», wo Simone ihre
absolut tolle wie variable und klare Stimme in allen
Lagen souverän in Szene setzt! Obwohl der Gitarren-Sound
um ein Vielfaches lauter als vorher ist, weiss
Keyboarder Renato dennoch, wie er sein Instrument
dienlich einsetzen kann. Bei «Outbreak» gibt es
ausserdem ein paar Growls als Beigabe und mit «Purgatory»
abermals, also wie schon bei «Sedna», ein Instrumental,
das aufzeigt, was die Jungs spielerisch alles auf dem
Kasten haben. Guter Zweitling, der das Debüt deutlich
hinter sich lässt und härtemässig sowie
produktionstechnisch einen ordentlichen Zacken zugelegt
hat. Dennoch fehlt es dann und wann etwas an der
Eingängigkeit, die aber mit jedem Durchlauf zunimmt,
sofern man sich intensiv(er) mit «Ellipsis» auseinander
setzt.
Rockslave
Punkte:
8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ENTWINE – Painstained
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Diese Jungs waren ja in meinen Augen immer ein wenig
die zu Unrecht weniger beachtete Formation neben
Genrekollegen wie den HIMbeeren, The 69 Eyes und
Konsorten. Mit „DiEversity“ und auch „Fatal Design“
konnten sich die Finnen allerdings langsam aber sicher
ihren Platz im Gothic Rock/Metal-Universum sichern, und
„Painstained“ stellt da keine Ausnahme dar. Auch wenn
die Vocals im Eröffnungstrack „Soul Sacrifice“ noch sehr
brav daherkamen und generell die Mucke mehr als nur ein
bisschen nach Mainstream und Charterfolg tönte, so
werden mit „Strife“ neuere Saiten aufgezogen. Rauh,
dennoch eingängig und sehr rockig kommt das Material
daher. Der erste Höhepunkt stellt aber das geniale „Dying
Moan“ dar, welches sowohl die alten Stärken als auch die
neueren Züge von Entwine in sich vereint: Mika
Tauriainen singt sich gefühlvoll durch eine
Power-Ballade, wie sie perfekter nicht sein könnte.
Viele werden nach wie vor bemängeln, dass sich Entwine
nicht wirklich weiterentwickelt sondern nur bestimmte
Details verändert hätten, und dem kann ich nicht
widersprechen – aber genau dies macht es eben aus:
Entwine geben den Zuhörern genau das, was sie erwarten,
und entwickeln sich dabei auf ihre eigene Art und Weise.
Man könnte dazu auch sagen, dass die Mucke der Jungs
erwachsen geworden ist. Mehr braucht man dazu eigentlich
nicht zu sagen, denn „Painstained“ spricht für sich (man
höre sich nur mal das absolut gelungene „Greed Of
Mankind“ an): Tiefer gestimmte, eher bratende Gitarren,
der unverwechselbare Gesang, catchy Melodien und eine
düstere Atmosphäre sorgen dafür, dass Entwine sich
endlich aus dem Schatten der ach so prominenten
Mitmusikern lösen können. Gut gemacht!
Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BLACKGUARD – Profugus Mortis
Nuclear Blast/Warner
Nach dem bereits Sonic Syndicate bei einem
Bandcontest von Nuclear Blast einen Labelvertrag
gewonnen haben, sind Blackguard die glücklichen Gewinner
des zweiten Wettbewerbs. Der kanadische Sechser, welcher
schon im Jahre 2001 gegründet wurde, hat einen
ziemlichen Umschwung hinter sich. Von der Umbenennung
(früher hiessen sie nämlich Profugus Mortis) über
Memberwechsel bis hin zum neuen Musikstil; Nichts davon
hat die Band ausgelassen. Wie es scheint, waren die
Veränderungen aber so gut, dass sie sich gegen 3000
andere Bands durchsetzen konnten und nun unter dem
mächtigen Metal-Label Nuclear Blast stehen. Spielten die
Kanadier früher noch progressiven Black Metal, hören sie
sich jetzt sehr nach skandinavischem Folk/Melodic/Death
Metal an. Schon beim Opener "Scarlet To Snow" wird man
ins mittelalterliche Reich der Ritter, Könige und
schönen Burgfräuleins versetzt. Das Keyboard ist recht
verspielt, aber nicht zu aufdringlich, dafür sind die
Riffs der beiden Klampfer Kim und Terry echt heiss und
erinnern stark an Alexi und Co. Frontmann Paul
unterstützt mit seiner keifenden Stimme die rasanten
Melodien, darunter auch ab und an die Klänge eines
Akordeons, und die Pedale bedient, nein, kein Tier von
einem Mann, sondern eine zierliche, junge Dame. Alles in
allem eine wirklich tolle, interessante und frische
Brise, die uns da von Kanada entgegen kommt. Einzig die
Produktion, die für meinen Geschmack etwas zu modern, zu
sauber für eine solche Band ist, trübt dieses sonst sehr
gelungene Debutwerk etwas. Wem jedoch eine epische
Mischung aus Korpiklaani, Children Of Bodom, Wintersun
und Ensiferum gefällt, sollte bei Blackguard definitiv
mal ein Ohr reinhängen, denn der Sechser aus Montreal
hat wirklich einiges auf dem Kasten!
Xenia
Punkte:
8.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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KINGDOM COME - Magnified
Planet Music/Non
Stop Music
Yes, Lenny ist wieder da, und nachdem eher etwas
schwächerem "Ain't Crying For The Moon" kommt der neue
Rundling wieder viel besser rüber. Schon der Opener "Living
Dynamite" zeigt die Marschrichtung auf, und die geht
ganz klar in die "Perpetual"- und "Independent"-Ecke.Die
Gitarren sind wieder tief, bedrohlich und megafett. Es
wird wieder mit allerlei Geräuschen experimentiert, so
wie man es kennt und liebt von Lenny. Natürlich sind
auch wieder wunderschöne Balladen mit dabei, unter
anderem "24 Hours", die sofort hängenbleibt und wieder
mal voll zu überzeugen vermag. Natürlich braucht es ein
paar Durchläufe, bis "Magnified" zündet, aber das war ja
schon mit einigen Kingdom Come-Alben so, aber dann
öffnet sich das Teil dem Zuhörer und macht unheimlich
Spass. Gerade Songs wie das düstere "When I was" oder
das mit starken Drums beginnende "Hey Mama" zeigen dann
ihre volle Wirkung. Und mit "Over You" und "Feeding The
Flame" hat der gute Lenny zwei weitere klasse, ruhige
Tracks auf das Album gepackt, wobei vor allem der zweite
zu den besten seines Schaffens gehört. Die Drums hat der
Meister diesmal von Hendrik Thiesbrummel einhämmern
lassen, und für die Gitarren-Soli ist mal wieder der
obercoole Eric Foerster zuständig gewesen. Alles in
allem hat Lenny meiner Meinung nach hier ein klasse Werk
abgeliefert, das perfekt an "Perpetual" anknüpft und
wieder richtig viel Freude bereitet.
Crazy Beat
Punkte:
8.4 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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DEREK SHERINIAN - Molecular Heinosity
InsideOut Music/SPV
Das neue Werk des ehemaligen Dream
Theater-Keyboarders beginnt mit "Antarctica", einem
recht jazzlastigen Prog-Gewitter, bei dem aber die
Gitarren im Vordergrund stehen. Das achtminütige "Ascension"
beginnt zwar ziemlich ruhig, steigert sich dann aber in
etwa die selbe Ecke, wilde Guitar- und Keyboard-Passagen
lösen sich ab und auch hier hat das Ganze eine jazzige
Note. "Primal Eleven" kommt da deutlich heavier,
schneller und härter daher, aber auch hier gibt's ein
Guitar-Keyboard-Duell nach dem anderen, untermauert mit
harten Gitarrenriffs. "Frozen By Fire" beginnt ganz
Rage-mässig mit einem Smolski-ähnlichen, tierisch geilen
Riff, das sich fast durch das ganze Stück zieht, echt
geiler Song. Dann wird's mit "The Lone Spaniard"
deutlich ruhiger, Klavier- und Wundeschöne Gitarrensoli
dominieren hier drei Minuten lang das Geschehen, bevor
dann ein kurzes Intro ("Molecular Intro") das nächste
Riff-Gewitter einläutet. Man sollte hier vielleicht noch
auf die Begleitband kurz eingehen, die da besteht aus
Zakk Wylde an den glühenden Saiten, der unverwüstliche
Tony Franklin am Bass und der Göttliche Virgil Donati
zerdeppert die Kessel und Becken. Und wenn ich das recht
raushöre, veredelt Zakk Wylde noch den düsteren
Rausschmeisser "So Far Gone" mit seiner Stimme, der
einzige gesungene und geilste Track des ganzen Albums.
Also, "Molecular Heinosity" ist alles andere als leichte
Kost und braucht schon einiges Verständnis für
anspruchsvolle Musik, kann aber für Kenner schon einige
Male hintereinander reingezogen werden, ohne Schäden zu
bekommen. Geiles Teil!
Crazy Beat
Punkte:
8.4 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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HAMMERFALL - No Sacrifice, No Victory
Nuclear Blast/Warner
Da hüpft das Herz des Power Metal Fans vor Freude!
Endlich, endlich ist die neue Hammerfall da! Das
Coveralbum "Masterpieces" vor einem Jahr war ja wohl nur
ein Appetitzügler, doch mit "No Sacrifice, No Victory"
stehen die Schweden gut gerüstet und selbstbewusst in
den Startlöchern, um ihren Fans (und die es noch werden
wollen) zu zeigen, wie Laune machender Power Metal zu
klingen hat. Im Gegensatz zu anderen Bands ihres Metiers
kommen Hammerfall mittlerweile ganz ohne übertriebene
Elemente jeder Art aus; wen wundert es, irgendwann wird
man erwachsen. Das Schöne bei Hammerfall ist, dass man
mit dem Kauf einer ihrer CDs immer ziemlich genau weiss,
was man kriegen wird. Berechenbar und langweilig wird
die Musik dadurch jedoch nicht, eher schon solide und
zuverlässig. Gleich zu Beginn ihrer Karriere haben die
Göteborger mit Songs wie "Hammerfall", "At The End Of
The Rainbow" oder "Templars Of Steel" tonnenschwere Hits
gelandet, die man in ihrem strahlenden Glanz nüchtern
betrachtet nicht wiederholen, geschweige denn überbieten
kann. An diesem Punkt ihrer Karriere trauen manche Bands
sich gerne aus ihrem sicheren Hafen heraus und bauen
neue Elemente in ihr musikalisches Schaffen ein. Nicht
so Hammerfall! Einerseits mag es natürlich schade sein,
dass eine Band diesen Potenzials dermassen in
altbewährten Strukturen stagniert, andererseits aber
vermag es auch zu überraschen und zu erstaunen, dass sie
es schaffen, nach zwölf Jahren und sieben Studioalben
immer wieder packende und überwältigende Melodien zu
schreiben, die sich als fiese Ohrwürmer gnadenlos bis
ins musikalische Herz hinunter fressen. So auch auf "No
Sacrifice, No Victory", denn nur schon der erste Track "By
Any Means Necessary" zaubert einem gleich berittene
Warriors vors geistige Auge, die siegesgewiss und hoch
erhobenen Hauptes in die Schlacht ziehen. Ein langsames
Stück zur Fütterung des im Herzes hausenden
Melancholie-Monsters darf auf einem Hammerfall-Album
natürlich auch nicht fehlen; hier und heute heisst es "Between
Two Worlds"und wird von Joacim Cans hervorragend
dargebracht. An dieser Stelle sei angemerkt, dass das
schwedische Stimmwunder es tatsächlich geschafft hat,
sich sogar noch zu steigern! Auch Pontus Norgren hat
seine Feuerprobe als neuer Gitarrist bestanden. Der
sympathische Klampfer verliess die mittlerweile recht
erfolgreichen The Poodles, um bei Hammerfall den Platz
von Stefan Elmgren einzunehmen. Dieser quittierte seinen
Dienst in der Band, um als Pilot arbeiten zu können.
Einen kleinen Höhenflug gibt es dann auch als Abschluss
in Form eines Cover Songs. Hammerfall haben sich bei The
Knack bedient und deren grössten Hit "My Sharona"
nachgespielt, allerdings mit mässigem Erfolg, denn dem
Stück geht ein wenig seines natürlichen Charmes
verloren. Da haben die Italiener von Eldritch nun
wirklich bessere Arbeit geleistet. Zusammegefasst: "No
Sacrifice, No Victory" ist ein für Hammerfall typisches
Album, welches trotz vertrauter Elemente und Strukturen
einfach nicht langweilig wird, einfach eine so richtig
schmucke und nette Scheibe!
Maiya R.B.
Punkte: 8.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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SNIPER – Your World Is Doomed (Re-Release)
CMR Records
Wer sich immer schon gefragt hat, was einem
Heckenschützen im Kopf rumfliegt, wenn er schiesst oder
anders gesagt, was er für einen Soundtrack auf dem iPod
hat, der hat die Antwort, wenn er sich das Re-Release
des inoffiziellen Debuts von den deutschen
Extrem-Metallern Sniper zu Gemüte führt. Die Band ist
seit 2003 aktiv und bietet dem Freund der harten Klänge
eine extreme Mischung aus diversen Spielarten des
Metals. Das Ganze wird immer mit einer Kraft und
Aggression dargeboten, die seinesgleichen sucht.
Filigranität, Melancholie und Wut gibt die einzigartige
Mischung, welche Sniper ausmacht. Da das Album von 2004
ausverkauft war, wurde es jetzt nochmals auf den Markt
geworfen. Das Ganze wurde soundtechnisch überarbeitet
und von Andy Classen neu veredelt. Die, leider nur sechs
Songs kommen in einem knallharten Gewand daher.
Highspeed-Geballere von Drummer Christoph Hoppe, dazu
einen fetten Bass, der von Stanislav Tschernow bedient
wird, ergeben schon mal einen guten Boden. Oder sollte
man sagen: eine gute Hecke? Die Gitarren von Sergej
Tschernov und Rupert Nieger jagen ultraharte und extrem
schwere Riffs aus ihren Sechssaitern. Aber auch wenn sie
noch so hart sind, ist da immer ein gewisser
Groove-Faktor in den Songs. Bei den Soli können sie auch
ohne weiteres voll Punkten. Das sind die Geschosse,
welche den Lauf verlassen. Die Stimme, für die sich auch
Gitarrist Rupert Neiger verantwortlich zeigt, gibt auch
nicht wirklich Anlass dazu, Klagen anzubringen. Er
growlt sich den Kehlkopf wund, um dann immer mal wieder
in fieses Gekreische und Gekeife zu verfallen. Dank der
neuen Produktion ist das Teil ein absolutes Geschoss
geworden. So brutal und doch eingängig sollte Todesblei
immer sein!
André G.
Punkte:
keine Wertung
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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LAST AUTUMN'S DREAM – Dreamcatcher
Escape Music/Non
Stop Music
Die schwedisch/deutsche Koalitionsleute Last
Autumn's Dream sind bereits alte Hasen im hart
umkämpften Melodic-Sektor. "Dreamcatcher" ist nämlich
bereits deren sechstes Album. Beinahe im Jahresrhythmus
erscheinen neue Outputs. Auch die beteiligten Musiker
gehören zu den herausragenden des Genres. Mikael
Erlandsson ist nicht nur ein begnadeter Sänger, sondern
macht auch als Keyboarder eine ausserordentlich gute
Figur. Beim Deutschen der Band handelt es sich um Andy
Malecek, der mit Fair Warning grosse Erfolge verbuchen
konnte. Die Rhythmusabteilung Marcel Jacob (Bass) und
Jamie Borger (Drums) verdienen ihre Brötchen auch bei
Talisman. Eine hochkarätige Truppe also, die ihrem
Status auch gerecht wird. Die Anfangstage der Band, als
gleich drei Europe-Members bei LAD spielten, sind schon
fast vergessen. Die grosse Erfahrung ist deutlich
herauszuhören. Die Tracks entpuppen sich als sehr
solide, das Resultat von versierten Songwritern. Viele
starke Melodien und diverse eingängige Hooklines wurden
verfasst. Das grosse Highlight fehlt zwar, trotzdem
überzeugen die Titel auf "Dreamcatcher" mehr als bei so
manchen anderen AOR-Truppen. Nebst den satten Rhythmen
von Marcel und Jamie begeistert vor allem
Gitarrenakrobat Andy. Die warmen Klänge, die er der
Sechssaitigen entlockt, harmonieren perfekt mit den
klaren, aber kräftigen Vocals von Mikael und dessen
spärlich, aber eben treffend eingesetzten Keyboards.
Erfreulich, dass LAD nach wie vor eine der wenigen
(neueren) AOR Bands sind, die aus der Masse
herausstechen.
Chris C.
Punkte: 8.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SALIVA - Cinco Diabolo
Island Records/Universal
Wer kennt den Blockbuster "Back Into your System"
von Salvia nicht, der im Jahre 2003 das Licht der Welt
sah? Ja genau, das US-Quintett aus Memphis Tennesse, das
im Jahre 1996 geründet wurde und mit der oben genannten
Scheibe sofort einschlug wie eine Bombe. Ihr Hard Rock
ist geschwängert mit wenig Nu Metal und Hip-Hop, wobei
diese zwei Elemente dazumals noch da waren, aber heute
sucht man sie auf "Cinco Diabolo" vergeblich. Und das
ist auch gut so, denn Saliva wissen, wie man gute Songs
schreibt, und das ist ja nicht immer so einfach, wie man
glaubt. Bei den zehn Nummern findet man nach den harten
Klängen auch zwei langsamere Songs, auf denen der
Frontmann Josey Scott sein können beweisen kann, ja
eigentlich muss er das ja nicht mehr, denn welcher
Kinogänger erinnert sich nicht an Spiderman mit dem
Soundtrack "Hero", wo Josey im Duett mit Chad Kroeger
von Nickelback singt, und diese Nummer wurde ja
bekannlich ein Hit. Also kurzes Fazit: Wir haben einen
tollen Sänger und eine Band, die radiotaugliche Hitsongs
am Laufmeter schreibt, die einfach eine gute Laune
verbreiten nach einem beschissenem Arbeitstag und auch
den Schreiber dieser Zeilen auf ihre Seite kriegen. Ein
solides Werk!
Daniel J.
Punkte: 8.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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OBSCURA - Cosmogenesis
Relapse Records/Non
Stop Music
Tolle Scheibe. Fast schon überirdische
Fretlessarbeit von der Bassfront, filigrane
Gitarrenarbeit und harmonisches Drumming. Das Mitwirken
von zwei Ex-Musikern von Pestilence (Bass) und
Necrophagist (Gitarre) ist auf den ersten Hinhörer
offenkundig. Wer auf Cynic, Death oder die erwähnten
Ex-Bands steht, könnte darum eigentlich blind zugreifen,
auch wenn mir persönlich die (solide) Gesangsleistung so
rein gar nicht unter die Haut gehen will. Hätte die
Produktion noch ein bischen mehr Eier, gäbe es zwei
fette Daumen nach oben, aber alle Aussagen stützen sich
auf einen einmaligen Reinhörer. Wäre gerne intensiver
und mit Kopfhörern in "Cosmogenesis" eingetaucht, aber
die Tracksplittung in 99 Fragmente inkl.
Lautstärkeschwankungen gingen mir derartig auf den Sack,
dass ich ausnahmsweise schon nach einem Durchlauf
abbrechen musste. Aber da die Band für diese Umstände ja
wirklich nichts dafür kann, ich das
Preis-/Leistungsverhältnis unterm Strich mehr als fair
einschätze und Obscura das gewisse Etwas haben könnten,
verweise ich auf www.obscuracosmogenesis.com oder
www.myspace.com/realmofobscura, um sich einen ersten
Appetithappen zu holen. Reinhören!
HaRdY
Punkte: 8.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SEPTEMBER MURDER – Agony In Flesh
Maintain Records
Nach ihrer erste EP "After Every Setting Sun",
welche im Jahre 2007 für einiges Aufsehen gesorgt hat,
bringt die deutsche Death Metal-Truppe September Murder
nun ihr erstes Album auf den Markt. "Agony In Flesh"
lautet der Titel des Silberlings und sticht mir mit
einem toll gestalteten Albumcover sofort ins Auge. Der
Bandname hört sich ja eher nach Metalcore an, das Logo
erinnert mich an Brutal Death-Bands, und wenn man die
Scheibe dem Player verfüttert, dröhnen einem als erstes
fette Double Base-Salven entgegen. Scheint so, als wären
die Jungs für Überraschungen gut, und die vier Deutschen
starten schon von Beginn weg so richtig durch. Die
mörderischen Gitarrenriffs von Emanuel fallen immer mal
wieder in thrashige Gefilde, brillieren mit
skandinavischen Melodien oder lassen die Boxen mit
groovigen Soli vibrieren. Frontsau Olli erinnert mich
mit seinem Grunz-Geschrei an die alten Cannibal Corpse,
und die Kreischparts sind kontrolliert und nicht zu
übertrieben. In den 35 Minuten Spielzeit bläst einem ein
Blastbeat nach dem anderen um die Ohren, hämmert Drummer
Clemens wie ein Verrückter auf die Felle und lässt so
eine ordentliche Todesbleiwalze aus den Boxen erklingen.
Die Brücke zwischen Old School-Death und neuen,
innovativeren Tönen gelingt den noch recht jungen
Burschen ausserordentlich gut. Fans von Immolation,
Cannibal Corpse, Suffocation, At The Gates und Krisiun
sind mit der Platte von September Murder gut bedient.
Headbangen erwünscht, denn dies hier ist eine wirklich
spannende Neuentdeckung, die da auf uns zu kommt!
Xenia
Punkte: 8.2 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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PYLON – Doom
Quam Libet/Non
Stop Music
"Doom hat Zeit. Denn es gibt nichts, wonach zu
streben es sich lohnt", postulieren Pylon, der Schweiz
Garanten für Riffs und Headbangen in Zeitlupentempo. Ein
trister Leitsatz, der in mehr als einer Weise auf das
Aargauer Duo zutrifft. Über zwei Jahre hat man nach dem
letzten Langeisen "The Eternal Wedding Band" ins Land
ziehen lassen, um nun mit "Doom" zum passend schlicht
betitelten, dritten Streich auszuholen. Zeit braucht
auch der Hörer dieser Scheibe, denn mit einer Spielzeit
von über 70 Minuten und Songs, die meist die 6
Minuten-Marke erreichen, verlangt man vom Konsumenten
einige Ausdauer. Diese ist auch gefordert, will man sich
dem zähflüssigen Sound erst einmal erschliessen, denn
wie so oft in diesem Subgenre entfaltet sich die
hypnotische Wirkung der exzessiven Klangwelten erst nach
mehrmaligem Zugemüteführen. Das Problem, das bei vielen
Bands diesem Umstand auf den Fuss folgt: Die Gefahr,
schnell einmal in Monotonie und Langeweile abzurutschen.
Nicht, dass "Doom" nun eine Achterbahnfahrt der Gefühle
auszulösen vermöchte, in Melancholie, Nebelschwaden und
Düsterheit ist jeder einzelne der 13 Songs gehüllt.
Durch den Einsatz von Flöten ("Deadlove") und dezenten
Keyboardteppichen bringt man aber dankenswerterweise
etwas Abwechslung in die fast durchgehend ultra-langsam
(Ausnahme: das etwas schnellere "Hors De Sentiers Battus")
vorgetragenen Nummern, sodass nicht nur moderne
Doom-Grössen wie Candlemass ("Doomstone") oder Solitude
Aeternus als Patenonkel angesehen werden können, sondern
oftmals eine Verbindung zu psychedelischen Momenten von
Black Sabbath zu "Masters Of Reality"-Zeiten ("Ho Theos
Erchestei", "In The Shade") oder auch Trouble ("Psych-Icon")
gezogen werden kann. Die Produktion ist derweil nicht
über alle Zweifel erhaben: Hier mal etwas zu wenig
Druck, da mal ein wenig zu matschig und undurchsichtig.
Und auch wenn die Vocals von Matt Brand an
Eindringlichkeit nicht mit denen eines Rob Lowe oder
Messiah Marcolins mithalten können, so hält "Doom", was
sein Name verspricht und ist absolut empfehlenswert für
Fans, und nur für Fans, jenes Genres. Es ist noch ein
weiter Weg zurückzulegen, um mit den ganz Grossen auf
einer Ebene zu stehen, aber die Richtung stimmt. Das
Weinen im abschliessenden "The Void Thereafter" ist also
unbegründet. Man hat ja noch Zeit.
Kissi
Punkte: 8.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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MANTIC RITUAL – Executioner
Nuclear Blast/Warner
Nuclear Blast geht zurück zu seinen Wurzeln. Mit den
Amis von Mantic Ritual haben sie eine der wichtigsten
Bands der New Wave Of Ami Thrash Metal gesignet. Die
Jungs haben den Old School-Thrash von Bands wie Exodus,
Metallica und Megadeth verinnerlicht wie keine andere.
Sie bieten die volle Granate an raffinierten
Riff-Attacken und rasend schnellen Double Base-Beats zu
einem brutalen wie auch genialen Mix. Die
thrashig-brutalen Riffs hätten genauso gut auf "Bonded
By Blood" von Exodus oder auf "Killing Is My Business"
von Megadeth ihren Platz gehabt. Es ist erst der erste
Longplayer der Amis, aber garantiert nicht der letzte.
Freunde des gepflegten Thrashs im alten Gewand kommen
hier total auf ihre Kosten. Die Drums sind rasend
schnell und hart. Die Gitarren bieten, abgesehen von
unglaublich heissem Riffgewitter, auch Soli, welche
vielfach den Songs die gewisse Note verpassen. Bei den
Vocals gibt es einfach den rauen Thrash Metal, den man
von einer Band, die sich dem Old School verschrieben
hat, erwartet. Leider werden die Songs mit der Zeit
etwas eintönig, da es doch immer im ähnlichen
Schnittmuster abläuft. Die Produktion kann sich auch
durchaus sehen lassen. Sie gibt dem Sound zusätzliche
Power, ohne dabei den rohen und unverfälschten Klang zu
verwässern. Sie ist bewusst dreckig belassen worden. Von
den Songs her gibt es Mid Tempo-Banger wie auch
ultrabrutale Nackenbrecher, bei denen man einfach die
Matte kreisen lassen muss. Mantic Ritual wären mit
diesem Album in den glorreichen Jahren in den Olymp
aufgestiegen. Heute ist es schwerer, aber sicherlich
nicht unmöglich, wenn sie in diesem Stile weitermachen.
Dazu kommt, dass sie mit dem Donzdorfer Label eine
Grösse im Rücken haben, die sie pushen kann und wird.
Man wird noch einiges von den Amis hören!
André G.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DEPRESSED MODE – For Death
Firebox Records/Non
Stop Music
Streichermelodien im Mid Tempo-Bereich, das Ganze
für etwa 16 Sekunden durchgehalten – und dann fällt der
Vorhang für ein absolut hartes, tiefschwarzes und alles
verzehrendes Brett mit fetten Gitarren und Blastbeats.
Voll auf die Zwölf und mitten rein in die Gruft, so
beginnt der zweite Output von Depressed Mode, „Death
Multiplies“ ist schlichtwegs DER herausragende Track in
perfekter Mischung aus depressiven, düsteren und
brachialen Klängen, zwischendurch unterbrochen durch ein
Intermezzo aus Keyboard-Samples und den Drums, welche
dann durch den Bass und die unheimlich growlenden Vocals
ergänzt werden. Wenn man sich das so anhört, dann denkt
man unweigerlich an die Altmeister November’s Doom, denn
die haben auf den neueren Scheiben ebenfalls einen
solchen Groove am Start. Doch leider sinkt das
Hypermeter beim folgenden Track „She’s Frozen“ um einige
Nuancen ab, denn die langsameren Passagen mit den Keys
im Vordergrund und weiblichen Vocals sind zwar nett,
aber sie passen wie nicht vollständig ins Gesamtbild von
„For Death“, offensichtlich sind sie ein Überbleibsel
aus der „Ghosts Of Devotion“-Ära. Wenn man aber von
diesen leichten Rückschlägen absieht, die es beinahe in
jedem Track zu finden gibt, dann bietet sich einem eine
Soundlandschaft, die dunkler und gleichzeitig härter
nicht sein könnte (auch wenn die Übergänge nicht immer
sinnvoll sind und manchmal eher ob der Abruptheit eher
stören als geschickt weiterleiten). Mit „Prologue To The
Thousand Skies“ hat sich auch ein reines Instrumental
eingeschlichen, das hier aber gut in „Tunnel Of Pain“
mündet, auch wenn der Track eher schon Richtung
Symphonic/Doom Metal geht. „A Glimpse Of Tomorrow“
hingegen ist wieder ein absoluter Emotionskracher, der
stellenweise sogar an My Dying Bride erinnert, die
geschickte Verwebung von orchestraler Beschallung und
gekonntem Wechsel zwischen Growls und cleanen Vocals
erzeugt wohlige Gänsehaut im Dauertakt. Der
abschliessende Track „For Death“ ist eine gnadenlose
Doom-Walze, wie sie im Buche steht. Als Fazit bleibt in
diesem Sinne zu sagen, dass Depressed Mode einige
gewaltige Schritte nach vorne gemacht haben, aber leider
mit gewissem Ballast, der nicht zwingend sein müsste
(vor allem nicht in der Form, in welcher er auftritt)
und beim Hörer ein Gefühl der Unzufriedenheit
zurücklassen könnte. Vielleicht wollte man als Band
experimentieren und sich nicht nur auf den Doom-Sektor
beschränken, was absolut begrüssenswert wäre, aber dann
muss das Ergebnis auch schlüssig sein und die
Hörerschaft ohne Fragezeichen dastehen. Nichtsdestotrotz
ist „For Death“ ein gutes Album mit vielen brauchbaren
Ansätzen und mindestens zwei Hammertracks geworden, die
den neuen Weg der Band sehr gut aufzeigen. Möge sie ihre
eigenen Schlüsse ziehen und einen Nachfolger
veröffentlichen, der weniger bis keine Altlasten in sich
birgt.
Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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REDEMPTION - Frozen In The Moment - Live In Atlanta (DVD
+ CD)
InsideOut Music/SPV
Am 5. Oktober '07 wurde dieses Konzert am Prog Power
Festival in Atlanta aufgezeichnet. Und die Jungs, die ja
unter anderem mit Dream Theater in den USA tourten,
legten sich hier aber voll ins Zeugs. Nahezu perfekt
wird hier der lebendige Prog Metal der Amis zelebriert.
Vor allem der nun kurzhaarige Ray Alder ist kaum
wiederzuerkennen, singt der gute Ray doch hier mit
Redemption meiner Meinung nach viel stärker und
vielseitiger als bei seiner Stammcombo Fates Warning.
Und der Rest der Band erinnert vor allem bei den
Instrumental-Parts wie bei "Bleed Me Dry" stark an Dream
Theater. Das heisst, dass sich Redemption nun wirklich
nicht hinter dem grossen Bruder zu verstecken brauchen.
Geniale, zweistimmige Gitarrensoli paaren sich hier mit
starken Keyboard-Soli, und Schnelle Riffs werden
abgelöst von zarten Klavierparts. Auch sehr
beeindruckend ist die Arbeit von Drummer Chris Quirate,
der seine Drums perfekt bearbeitet, und die ganze Band
hat sichtlich Spass und glänzt mit grosser Spielfreude.
Redemption bedienen ihre Fans hier mit einem wirklich
grossartigen Konzert, das auf der ganzen Linie
überzeugt, und auch die Kameraführung ist sehr gut
gelungen sowie auch die Produktion. Als Bonus gibt's
noch ein starkes Video und Foto-Tagebuch, untermalt mit
einem unveröffentlichten, 11-minütigen
Instrumental-Song, sehr interessant. Und dazu noch das
Video von "Bleed Me Dry". Also die volle Fan-Bedienung.
Und der DVD liegt noch eine Live-CD bei mit allen 9
Songs, die auch auf der DVD zu finden sind.
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 32.90 SFr.
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RAGNARÖEK – Rache
Trollzorn/Non
Stop Music
Ragnaröek sind eine Mittelalter/Metal-Gruppe, bei
denen die Metal-Elemente deutlich wichtiger als
irgendwelche Pfeifen sind. Diesen Eindruck kriegt man,
wenn man das neue Album "Rache" hört. Damit man die
Jungs trotzdem noch in die gleiche Ecke wie Schandmaul,
In Extremo und Subway To Sally stecken kann, haben sie
uns einen Gefallen gemacht und singen nicht nur
ebenfalls in Deutsch, sondern bedienen sich auch bei den
Liedernamen bekannter Klischees. Irgendwie kommen mir
nämlich Titel wie "Spielmann", "Feuertanz" oder "Küss
mich" sehr bekannt vor. Abgesehen davon bieten uns
Ragnaröek eine bunte Mischung aus tanzbaren Rocksongs
und unterhaltsamen Rock'n'Roll, die jede
Mittelalterparty zum Kochen bringen sollte. Das
musikalische Handwerk beherrscht die Truppe definitiv.
Nicht mehr und nicht weniger. Mühe habe ich da schon
eher mit gewissen Texten. Diese sind mir zum Teil zu
plakativ oder zu vulgär. Man darf dann auch darüber
streiten, ob Songs wie "Fleisch" oder "Totentanz" die
Liebe so darstellen, wie man sie selber sieht. Ich
persönlich bevorzuge anstelle der puren Gier doch eher
die romantische, zärtliche Vorstellung der innigen
Zuneigung. Dies kann das Vergnügen am Album aber nur
wenig schmälern. Ragnaröek haben durchaus das Zeug, zu
den ganz Grossen in der Mittelalter-Szene aufzusteigen.
Was bisher noch fehlt, ist der ganz grosse Hit. Ich bin
mir aber sicher, dass der bei einer weiteren
konsequenten Entwicklung der Band spätestens auf dem
nächsten Album zu hören sein wird. Songs wie das
Rammstein-artige "Totentanz" oder die Bandhymne
"Ragnaröek" spuren den Pfad jedenfalls schon mal vor.
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CRIMFALL – As The Path Unfolds...
Napalm Records/Musikvertrieb
Pagan Metal ist in. Symphonic Metal ist in. Warum
also nicht einen Bastard daraus zeugen? So treibt Vater
Humpa also Unzucht mit Mutter Orchester, und neun Monate
später erblickt eine vielschichtige Ausgeburt das Licht
der Welt, dem ein Pate namens Black Metal zur Seite
gestellt wird: Sein Name lautet Crimfall. Schluss mit
der Zeugungsmetaphorik, reden wir Klartext: Auf seinem
Debut "As The Path Unfolds... " vereint ein Finne namens
Jakke Viitala die genannten metallischen Subgenres, um
epische Klangwelten mit vielen überwältigenden Momenten
zu schaffen, die in Sachen Bombast denen aus dem Hause
Rhapsody Of Fire oftmals wenig bis gar nicht nachstehen,
jedoch düsterer und härter daherkommen. Doch damit nicht
genug der Einflüsse: Nicht nur die herausragende,
opernhafte Stimme von Helena Haaparanta erinnert mehr
als einmal an eine Dame Namens Tarja Turunen, sondern
auch in Sachen Arrangements scheint man sich von deren
früheren Arbeitgebern Nightwish inspiriert zu haben, was
"The Crown Of Treason" oder "Shadow Heart" beweisen. Den
Kontrast zur elfenhaften Stimme Haaparantas findet sich
im bitterbösen Gekeife Mikko Häkkinens, sodass gerade
härtere, aber dennoch orchestrierte Passagen wie in "Where
Waning Winds Lead" oder "Non Serviam" glatt von Dimmu
Borgir's "Death Cult Armaggedon" stammen könnten. Für
den Trinkhornfaktor sorgen derweil das mit Flöten und
Akkordeon angereicherte "Hundred Shores Distant" und "Wildfire
Season", das mit seiner Mischung aus Epik und Folk nicht
weit entfernt vom typischen Ensiferum-Sound ist. "Ascension
Pyre", das Highlight der Scheibe, verweist mit
orientalischen Skalen und Phrasierungen aber gen
Morgenland, kann mit progressiven Parts ebenso aufwarten
wie mit heftigem Geriffe und zeigt, dass Haaparanta ohne
weiteres mit den grossen Stimmen ihres Genres mithalten
kann. Eingewickelt und versetzt ist dies alles mit
ausgiebigen Orchesterparts, die, falls sie aus der
Konserve kommen sollten, zumindest wie echte klingen und
sich mehr als dreist bei berühmten Hollywood-Soundtracks
wie jenen von Gladiator oder Herr der Ringe bedienen.
Zwar haben Crimfall auf ihrem Debut noch nicht die
grossen Songs ans Tageslicht befördert, dafür fehlen die
grossen Refrains, als epische Reise in eine andere Welt
funktioniert "As The Path Unfolds... " ohne Weiteres,
und so kann der Bastard Crimfall auf eine
vielversprechende Zukunft blicken.
Kissi
Punkte:
7.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RAGE – Gib dich nie auf (EP)
Nuclear Blast/Warner
Die neue Rage-Single ist eine zwiespältige Sache.
Denn neben drei bereits bekannten Songs bietet sie drei
neue Lieder, die sich in ihrer Qualität sehr stark
unterscheiden. Von den Letztgenannten wirkt vor allem
der Schluss-Track "Home" belanglos und austauschbar. In
diesem wird Peavy's Stimme alleine durch Streicher
getragen. Bei gewissen mag dies Gänsehaut auslösen, bei
andern auch nur ein müdes Gähnen. Viel spannender ist
dafür der Titel-Song dieser Single-CD. "Gib dich nie
auf" stammt vom letzten Album "Carved In Stone" und
hiess darauf "Never Give Up". Ging dieser Songs damals
im qualitativ hochstehenden Sound- und Songgewand der
Scheibe ein wenig unter, entfacht nun die in Deutsch
gesungene Version ihre wahre Sprengkraft. Textlich
brillant umgesetzt und mit eingängiger Stimme fragt man
sich plötzlich, wieso im Heavy Metal nicht öfters auf
Deutsch gesungen wird. Damit man die englische mit der
nun vorliegenden Version vergleichen kann, gibt's das
Original ebenfalls zu hören. Als zweites deutsches Lied
dröhnt danach das von der "Speak Of The Dead" bekannte
"Vollmond" aus den Boxen, das aber nicht ganz so stark
ist wie "Gib dich nie auf". Als dritter neuer Songs
gibt's mit "Terrified" den gewohnten aggressiven,
schnellen Song von Rage. Dieser kann das Niveau zwar
halten, wird aber wohl im musikalischen Katalog der Band
untergehen. Zum Schluss wird "Lord Of The Flies" in
einer orchestralen Version dargeboten, die aber an das
Original nicht herankommt, obwohl sie sich nur wenig
davon abweicht. Nimmt man an, dass Rage eigentlich nur
die deutsche Version von "Never Give Up" und dazu "Home"
und "Terrified" veröffentlichen wollten und die Single
deshalb noch aufgestockt haben, ist diese CD eine faire
Sache. Zumal man dafür nicht extra die neue Version von
"Carved In Stone" kaufen muss, sondern die knapp
26-minütige Scheibe für 10 Euro über die Rage-Homepage
beziehen kann. Als Bonus für die treue Fanschar ist
diese EP also durchaus geeignet. Alle anderen können
sich aber auf die regulären Alben konzentrieren. Denn so
extrem viel verpasst man ohne diese Single nicht.
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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BLACK MESSIAH – First War Of The
World
AFM
Records/Musikvertrieb
Gute Nachrichten für Fans der deutschen Pagan
Metal-Szene: Black Messiah und somit eine der wohl im
Moment angesagtesten Bands in diesem Genre melden sich
mit ihrem vierten Album zurück. Zwei Dinge vorneweg: Das
Cover des Albums ist gewöhnungsbedürftig, aber wohl
typisch für die Gelsenkirchner und zum ersten Mal
überhaupt versuchen sich Zagan und Co. an einem
Konzeptalbum. "First War Of The World" handelt von der
Hexe Gullveig, einer Figur aus der nordischen
Mythologie. Jeder Song handelt von dieser Hexe, ab und
zu werden die Geschichten in Englisch und manchmal in
Deutsch erzählt. "Oath Of A Warrior", das zweite Album
der Deutschen, welches ich noch immer als Bestes
erachte, kann wieder nicht übertrumpft werden, denn
trotz einiger sehr starken Songs sind auch ein paar
ziemliche Nieten dabei. Bereits beim Vorgänger hat sich
dieses hin und her zwischen Klassestück und
Durchschnittsware ein wenig aufgezeigt. Doch bei "First
War Of The World" kommt dies relativ krass zur Geltung.
Black Messiah sind ohne Frage ihrem Stil seit dem
zweiten Album treu geblieben, vermischen germanische und
russische Folklore mit Black Metal, wobei dieser nie
wirklich stark zum Tragen kommt. Epische, heldenhafte
Melodien, bestückt mit einer druckvollen Produktion und
einem beeindruckenden Gesang machen Black Messiah zwar
nicht einzigartig, aber in ihrem Genre zu einer der
besten Bands überhaupt. Leider kann diese obengenannte
Perfektion nicht immer standhalten, und es gibt Stücke,
die sich zu sehr ähneln oder einfach nicht die nötige
Stimmung mit sich bringen. Es ist schwer, den Jungs eine
faire Note zu geben, jedoch steht eines fest: Black
Messiah hätten das Zeug, ein Album mit Kultstatus
herauszubringen, sie hätten das Zeug, ein Meisterwerk zu
fabrizieren, leider ist ihnen das mit "First War Of The
World" nur halbwegs gelungen.
Yannick S.
Punkte: 7.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE BLACK SHEEP - Not Part Of The
Deal
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Wow! Eine All-Girl-Band, das ist für meinereiner
eine Premiere, noch nie hatte ich in meiner Metal
Factory-Zeit als Rezensent, und das sind ja auch schon
ein paar Jahre, eine Truppe, die ausschlisslich aus
Damen besteht. Da sieht man, wie schwer es das weibliche
Geschlecht in der Männerdomäne Heavy Metal hat, Fuss zu
fassen. Doch das Eis schmilzt, den die Old School-Truppe
Girlschool sind wiedererstarkt zurück und die
Schwedinnen von Crucified Barbara zeigen, dass mit ihnen
zu rechnen ist. The Black Sheep aus Deutschland, genauer
genommen aus Köln, sind Roadrunners jüngstes Signing,
und die Plattenfirma ist ja bekannt dafür, dass sie auf
talentierte Bands setzt und nicht jedem billigen Trend
hinterher rennt. will heissen: Die Girls haben es
faustdick hinter den Ohren. Die 13 flotten Tracks
dringen einem sofort in die Gehörgänge hinein, und ein
angenehmes Gefühl offenbart sich. Der Gesang erinnert
zwar für meine Verhälnisse zwischendurch an Avril
Lavigne, aber das soll nicht abwertend sein. Charlotte
Klauser weiss zu überzeugen und besteht mit Bravour.
Aber auch die Instrumentenabteilung besticht durch ein
energisches Spiel, von dem ich echt überrascht bin, nein
ganz im Ernst: Die Gitarren knallen amtlich und auch die
Drums holzen, dass einem die Freudentränen kommen. Tja
Leute, ich meine, die Mädels hätten eine Chanche
verdient, dass man sich ihrer annimmt und mal in die
neue Scheibe hineinhört, denn es gibt da draussen zig
hunderte Männer-Truppen, die ein solches Album wie "Not
Part Of The Deal" nie auf die Reihe gekriegt hätten.
Vollgas Metal, yes!
Daniel J.
Punkte: 7.8 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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THRONE OF KATARSIS – Helvete – Det
Iskalde Morket
Candlelight Records/Irascible
Hass, Kälte, Misanthropie und Tod waren in den 90ern
im Black Metal Alltag, heute, 19 Jahre später, setzen
genau dieselben Bands auf punkigen oder rockig frechen
Black Metal, nur noch vereinzelt findet man die
Hässlichkeit der alten Schule. Throne Of Katarsis sind 4
Norweger, welche diese Zeiten bestimmt noch nicht
vergessen haben. Die Mitglieder rund um Throne Of
Katarsis sind auch bekannt aus den Bands Evig Natt,
Thundra oder Einherjer, welche sie sicherlich einigen
hier einen Begriff ist. Zurück zur Musik: "Helvete – Det
Iskalde Morket" ist ein waschechtes Old School-Black
Metal-Album. Wer Mayhem, Immortal, Darkthrone, Satyricon
und Enslaved in den Entstehungsjahren mochte, kann mit
diesem Werk hier nichts falsch machen. Auf der anderen
Seite ist aber auch nichts Neues dazugekommen. Es ist
und bleibt eine Art Abklatsch der 90er. Ich bin mir aber
sicher, dass dies für viele Fans dieser Musik nicht
weiter tragisch ist und sie das Album trotzdem kaufen.
Ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.
Yannick S.
Punkte: 7.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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THE ANSWER – Everyday Demons (CD&DVD)
Steamhammer/SPV
Die Nordirische Truppe The Answer hat im Moment
einen der wahrscheinlich begehrtesten Jobs für eine Band
inne. Nämlich den als Support von AC/DC auf deren
Welttournee. Was für eine Chance. Doch der Vierer hat
auch schon mit The Who und The Rolling Stones die Bühne
geteilt. Ob da aber nicht über das Ziel herausgeschossen
wird, die Band zu schnell und zu stark gepusht und somit
frühzeitig verheizt wird? Hoffentlich nicht, denn die
Jungs haben grosses Potential. Schon vor drei Jahren
liessen die Jungs nämlich mit ihrem Debut aufhorchen. "Rise"
nannte sich das Teil und wurde geradezu mit positiven
Resonanzen überhäuft. Selbst mit Led Zeppelin wurde die
Band verglichen. "Everyday Demons" ist die logische
Fortsetzung des ersten Outputs. Zwar gereifter,
musikalisch aber identisch. Das heisst, The Answer
bleiben streng auf dem eingeschlagenen Weg. Das aber ist
gut so, denn der Blues- und Folk-getränkte Hard Rock ist
zeitlos, da muss nichts mehr adaptiert oder weggelassen
werden. Die bereits erwähnten Led Zeppelin, aber auch
Deep Purple oder Thin Lizzy sind durchaus auf dem selben
Dampfer zu Hause (gewesen). Der Unterschied zwischen den
Youngstern und diesen Legenden ist aber doch sehr gross.
Musikalisch muss man den Briten zwar nichts mehr
vormachen. Vor allem den Groove haben sie raus. Aber
beim Songwriting hapert es noch. Während die Grossen
Hits am Laufmeter geschrieben haben, sucht man auf "Everyday
Demons" vergeblich ein Highlight. Nicht, dass die Tracks
schlecht wären, im Gegenteil, aber ein "Black Dog",
"Highway Star" oder "Cold Sweat" ist definitiv nicht
dabei. The Answer sind eine ganz starke Band, sie aber
überzubewerten ist falsch.
Chris C.
Punkte: 7.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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CENTAURUS-A - Side Effects
Expected
Listenable Records/Irascible
Für alle Anhänger des progressiven Death Metals
scheint der Frühling bereits begonnen zu haben. Denn
zusammen mit den ebenfalls dieser Tage ein Album
veröffentlichenden und aus Deutschland stammenden
Obscura helfen auch Centaurus-A tatkräftig am (Wieder-)Aufbau
dieses Subgenres mit. Wem Necrophagist oder Punish ein
bischen zu frickelig sind, dürfte sich mit Centaurus-A
mehr als wohl fühlen. Obwohl genretypisch äusserst fit
und anspruchsvoll an den Instrumenten und mit zum Teil
verschachtelten Songstrukturen ausgestattet, verliert
man auf "Side Effects Expected" so gut wie niemals den
roten Faden. Eher erwartet euch detailverliebtes, aber
bangerkompatibles High-End-Material mit vielen
Variationen. Aufgenommen im dänischen Hansen-Studio ist
auch die Produktion mit einer gesunden Mischung aus
Druck und Transparenz mehr als gelungen und verhilft der
Band zu einem starken Auftritt. Buy or die!
HaRdY
Punkte: 7.7 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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EKTOMORF – What Doesn't Kill Me
AFM
Records/Musikvertrieb
Totgesagte leben länger. Mit "Outcast"
veröffentlichten Ektomorf 2006 ihren fünften und bis
anhin besten Klumpen wütenden Groove-Thrashs mit
Hardcore-Neigung. Danach wurde es ruhig, zu ruhig um die
Ungaren, denen nicht ganz zu Unrecht vorgeworfen wurde,
sich etwas zu dreist an Max Cavaleras Soulfly zu
orientieren. Es schien, zumindest für meine Wenigkeit,
als hätte das Quartett um Schreihals Zoltan Farkas
unerwartet früh das Zeitliche gesegnet. Falsch gedacht:
Mit "What Doesn't Kill Me" strecken die Osteuropäer nun
nämlich ein weiteres Mal den Mittelfinger aus, und das
mit einer fetten Menge Wut im Bauch und Riffs im Gepäck.
Während das Label und der Mann am Bass gewechselt haben,
ist dabei in musikalischer Hinsicht alles beim Alten
geblieben: Simple Songstrukturen, tief gestimmte,
vollverzerrte Gitarren, eingängige Hooklines und ein
berühmtes Wörtchen namens 'Fuck', welches in jedem Song
gefühlte dutzendmal seine Verwendung findet. Soulfly und
der gute Max sind immer noch die dominierenden
Vorbilder, wobei man sich leider seltener als in der
Vergangenheit getraut, die ungarische Abstammung durch
folkloristische Versatzstücke zu betonen (einzige
Ausnahme: der dadurch vielleicht auch beste Track "Scream"),
denn so wirkt das Ganze noch etwas weniger eigenständig,
als es in der Vergangenheit der Fall war. Als einziges
Novum präsentiert sich einzig der Einsatz von gerappten
Vocals bei "Sick Of It All", was seit über 10 Jahren
aber auch nicht mehr wirklich zu überraschen vermag.
Klar, jede einzelne Nummer wird live die Clubs zum
Kochen bringen, Ektomorf verstehen es nämlich auch 2009,
Agression, Groove und Härte ohne Weiteres zu einer
explosiven Mischung zu vereinen, doch wollen Zoltan
Farkas und seine Mannen noch einmal wirklich mitmischen
im Metalmarkt, so ist es höchste Zeit für mehr
Risikobereitschaft und Individualität. Dass das
Potential da wäre, bewies man vor drei Jahren mit
"Outcast".
Kissi
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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HERMH – Cold + Blood + Messiah
Regain Records/Irascible
Die Polen haben anscheinen mit ihren Landesvettern
von Behemoth eine Tour hinter sich. Interessant, aber
für die Musik absolut nicht erwähnenswert. Denn weder
brutalen Black/Death Metal der neuen Ära noch sonstwas
trues wird einem da um die Ohren gehauen. Im Gegenteil,
mit den Einflüssen ganz nahe bei älteren Dimmu Borgir
schert sich die fast schon 20-jährige Band nicht um
Genregrenzen. Dafür würzen sie das Riffing und die
Keyboardpassagen mit mächtig viel Chorgesang nach, womit
man Shagrat's Stimmumfang kompensiert. Und es
funktioniert prächtig. Eigentlich fehlt nur noch der
Film zur Platte, denn die wechselnde Stimmung und die
tolle Dramatik in den einzelnen Tracks könnte man
durchaus mit einer Story verbinden. Das symphonische
Keyboard ist dabei nicht so sehr im Vordergrund wie sich
befürchten lässt, aber hat natürlich als Begleitung eine
wichtige Funktion zur Untermalung der Gitarren. Die
Sechssaiter haben dabei ihre Hausaufgaben gut gemacht,
eingängige Melodien und scharfe Riffs geben dem Werk die
nötige Härte, und dennoch scheint überall etwas
Erhabenes, Gewaltiges hinter der Schwärze zu stehen.
Zwar nichts neues, aber gute Unterhaltung.
Tristan
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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VELVETCUT – Hussshhh (The Sound Of Sorrow And Silence)
Firebox Records/Non
Stop Music
Als die ersten Klänge von Velvetcut meine Boxen
verliessen, war ich stark versucht, die 4 Jungs aus
Finnland in die Indie-Ecke zu pfeffern und dort
verrotten zu lassen. Aber soll ich euch mal was sagen?
Nachdem ich die Scheibe mehrmals gehört und vergeblich
versucht habe, im Netz irgendwas Gescheites zu finden,
hat sich meine Meinung geändert. Nicht grundlegend, so
dass ich jetzt mit einem riesigen Smile im Gesicht und
je einem Balisto pro Hand durch die Bude hüpfen würde,
aber „Hussshhh“ ist nicht nur wegen dem ungewöhnlichen
Titel mindestens ein aufmerksames Anhören wert. Die
Vocals sind nur oberflächlich gesehen dem elenden
Indie-Eunuchen-Geschwuchtele zuzuordnen, denn spätesten
im weiteren Verlauf vom ersten Track „Chameleon“ ist
klar: Der Junge hat noch einiges mehr zu bieten, was
sich dann bei „Who Are You To Put Your Finger Around Me“
endgültig manifestiert, denn hier wird in schönster
Entwine-Manier rauh und clean abwechselnd das Mikro
traktiert. Auch ist der Sound keineswegs soft und
kommerziell ausgerichtet, sondern rockt sich angenehm
durch die Lauscher. Über die Qualität muss auch kein
Wort verloren werden, denn auch wenn „Hussshhh“ erst der
zweite ‚richtige’ Output ist, so erklingt doch alles
professionell abgemischt und produziert. Nach all dem
Lob muss doch aber noch irgendwas zu bemängeln sein,
nicht? Richtig, aber nichts wirklich Gravierendes:
Velvetcut bewegen sich auf einem schmalen Grat zwischen
unabhängigen Rockern und Mainstream-Nonsense, der immer
wieder leicht in den einzelnen Songs durchblickt, sei es
in allzu gefälligen Arrangierungen oder Melodien, die
zwar gut klingen, jedoch ein wenig die Ecken und Kanten
vermissen lassen. Dennoch kann man sich die Jungs ohne
schlechtes Gewissen antun, wenn man wieder
rockig-leichte Nummern mit einem Schuss Melancholie
geniessen will, allerdings muss man vielleicht ein wenig
Zeit mitbringen, sich in die Atmosphäre von „Hussshhh“
einzuleben.
Toby S.
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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TARDY BROTHERS – Bloodline
Candlelights Records/Irascible
Als ich die CD in den Händen hielt, hatte ich keinen
Plan, um welche Band es sich hier handelt. Aber dann
habe ich den Player gestartet und mir war eigentlich
sofort klar, mit was ich die Tardy-Brüder in Verbindung
bringen muss: Das sind die Brüder, die normalerweise bei
Obituary zocken! Auf der Homepage der Band habe ich dann
gesehen, dass sie dieses Projekt schon lange in ihren
Köpfen trugen aber einfach die Zeit fehlte, da sie in
ihrer Hauptband genug zu tun hatten. Jetzt endlich haben
sie sich daran gemacht und das Album "Bloodline"
eingeprügelt. Sie haben sich diverse Gitarristen
dazugeholt, unter anderem den neuen
Obituary-Klampfenmann Ralph Santolla und auch den ersten
Original-Executioner-Gitarrist Jerry Tidwell, als
weiteren Mann an den Sechs Saiten ist da der erst
19-jährige John Li und der langjährige Freund der Tardys,
Scott Johnson. Also mit 4 Gitarren bewaffnet kann das
Teil ja nur fett werden. Wie schon gesagt, ich hörte
gleich raus, welche Combo dahintersteckt. Die Band sagt
zwar auf ihrer Page, dass es ihr Sound ist und absolut
nichts mit Obituary zu tun hat, ausser vielleicht ein
paar Gesangsparts oder Drumtakte. Ich finde, es geht
schon von Beginn weg Obituary-mässig in die Vollen.
Schleppende, düstere Gitarren, böse Vocals und ein
hartes sowie tightes Drumming. Es entsteht eine
unheimlich düstere und bedrohliche Stimmung. Auch Song
zwei und drei gehen im ähnlichen Stil weiter. Düster,
schwarz, schleppend, aber immer kraftvoll. Beim vierten
Track erschrickt man fast. Der reisst einen mit harten
Beats und schnellen Gitarren aus der Lethargie raus. Der
Nacken beginnt zu zucken und die Haare fangen an zu
fliegen. Ein Nackenbrecher vom feinsten. Im fünften Teil
der CD ist dann das pure Gegenteil der Fall: Das ist ein
wunderschönes, melodisches Kleinod in 3 Minuten-Länge.
Ein geniales Instrumental-Stück. Ab dann geht es im Mid
Tempo-Bereich weiter bis zum Schluss des Silberlings.
Auch wenn Gesang, Bass und Drums tight und hart
daherkommen und einen auch packen, sind die Gitarren das
absolut tragende Element dieser Band: Von harten Riffs,
klasse Breaks bis hin zu genialen Soli lassen sie keine
Wünsche offen. Fazit: Es ist Obituary, und eben doch
nicht Obituary.
André G.
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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CRIMINAL - White Hell (CD&DVD)
Massacre Records/Musikvertrieb
Wie schon das letzte Album ("Sicario") der von Chile
nach England übergesiedelten Band bietet auch "White
Hell" sauberst gespielten und produzierten
Stadion-Thrash im Stil von etwas technischeren Machine
Head und glänzt mit zwölf relativ straighten, aber dank
der speziellen Machart niemals langweiligen
Nackenbrechern. Die Band verfügt zwar Umstände halber
über einen Exotenbonus, kommt in ihrer kompakten Einheit
aber derart sympathisch rüber, dass diese Jokerkarte
nicht mal gezückt werden muss, um Criminal einen hohen
Suchtfaktor attestieren zu können. Zwar sind einige
Riffs aus der Abteilung 'Schon mal gehört' entliehen
worden, aber die Umsetzung in Kombination mit echt
geilen Soli und dem charismatisch-hasserfüllten Gesang
von Mastermind Anton Reisenegger macht einfach Laune und
wird auch auf den ersten Hinhörer für amtliche Bewegung
im Pit sorgen. Reinhören!
HaRdY
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für
39.90 SFr.
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UNDERSCHOOL ELEMENT - Live
Acoustic
Saïko Records
Ich weiss, Unplugged-Scheiben sind so eine Sache. Da
lehrt man eine Band schätzen, zelebriert ihr
Songmaterial und ihre ganz eigene Dynamik, und dann
fällt der liebgewonnenen Mannschaft nix besseres ein,
als ihre Stücke lieblos und neumodisch auf
Lagerfeuerklampfen runter zu schrammeln. Wie so oft in
solchen Situationen bin ich ungemein überrascht, von
nationalen Acts eines besseren belehrt zu werden.
Zugegeben, die Buller von Underschool Element sind mir
schon seit geraumer Weile ans Herz gewachsen, aber so
einen starken Ausruf nach Eigenständigkeit hätte ich in
meinem Leben nicht erwartet. Die Songs auf "Live
Acoustic" stammen zwar aus den beiden vorhergehenden
Studio-Alben "Rien de plus" und "Tango", wurden aber bis
auf ihre Grundstrukturen komplett nieder gerissen und
für dieses Projekt sorgfältig Stein um Stein zu weit
grösseren und fulminanteren Werken zusammengesetzt. Klar
weichen die elektrischen Gitarren den akustischen, und
die Drums werden durch Perkussion ersetzt - aber
Underschool Element belassen es noch lange nicht dabei:
Von orientalischer Perkussion und Flamenco-mässigen
Handclaps über filigrane Hackbrett-Einsätze (!),
elektronische Spielereien und langsam pulsierenden
Geräuschcollagen bis hin zu mehrstimmigen
Gesangsharmonien - die Band scheut sich nicht, die Reise
bis zu den entferntesten Horizonten ihres musikalischen
Universums zu führen. Songs wie "Petit Tom" erinnern
dabei plötzlich an die Elektro-Grössen The Young Gods, "Sirènes"
schleicht sich unaufhaltsam grooved ins Gehörzentrum,
"Tango" und "El Dragón Negro" kommen so zart
zerbrechlich wie noch nie zuvor daher, "Les Tournesols"
beschwört manisch den Verstand der Menschheit, und "Psalmatic"
wurde endgültig zum Country-Smasher umfunktioniert. Auf
"Live Acoustic" findet sich vor allem aber ein Song, bei
dessen Intonation Metalheads verwundert die Ohren
spitzen werden: Underschool Element wagen sich an den
Sepultura-Klassiker "Roots Bloody Roots" und verpassen
ihm ein völlig manisches und bedrohlich waberndes
Gewand, dessen schwerer Groove dem Original an
Intensität in nichts nachsteht - der reine Wahnsinn! Das
Publikum verhält sich dem dargebotenen Schaffen
entsprechend äusserst ruhig und zurückhaltend, nur um
nach scheinbar endlos lange ausklingenden Songs jedes
Mal aufs Neue in tosendem Applaus auszubrechen. Auch die
Produktion an sich scheint mit dem Geist dieser Kreation
Hand in Hand zu gehen, die langjährige Kollaboration mit
dem Produzenten Sacha Ruffieux hat hier klar Früchte
getragen. Mit "Live Acoustic" untermauern Underschool
Element ihre musikalische Brillianz erneut und
unanfechtbar - und zeigen zudem beeindruckend, wie
kreativ man ein Unplugged-Konzept wirklich umsetzen
kann, wenn der Wille und der Mut zur Selbstsezierung
vorhanden ist.
El Muerte
Punkte:
keine Wertung
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BLUT AUS NORD – Memoria Vetusta II: Dialogue With The
Stars
Candlelight Records/Irascible
Die Franzosen scheinen ein Übermass an Chaos in sich
zu tragen. Ein wenig mehr als ein Jahr nach dem
verstörten "Odinist" legen sie gleich das nächste
Schlachtwerk nach. Was sich beim Intro noch nach Melodie
anhört, geht gleich beim ersten richtigen Track böse in
die Sparte avantgardistisches Schwarzmetall. Einiges
weniger an dissonanten Akkorden, dafür nachvollziehbare
Gitarrenläufe und ein direkteres Schnellfeuer aus dem
Schlagzeug machen den Sound um einiges greifbarer. Womit
wir aber noch lange nicht beim Verstehen angelangt sind,
denn der neunminütige Einstieg in das dunkle All-Chaos
ist Titelgerecht ein Sich-selber-verlieren. Ganz lange
Delay und ein sphärischer Synthesizer ermöglichen einen
Sound, der sich anhört, als ob das Echo direkt von den
Sternen kommt. So schleicht sich das paranoide,
mystische Selbst durch die Klänge hindurch Richtung
Erleuchtung. Zum Glück haben die Tracks allesamt
erklärende Titel, damit der Reisende auch gleich weiss,
wo er sich befindet. Der eigentliche Dialog mit den
Sternen ist mit 10 Minuten im Durchschnitt der anderen
Songs, aber schliesslich weiss ja jeder, dass der Weg
das Ziel ist. Und nach dem ziemlich archaischen Gespräch
mit längst totem Licht am Himmel geht es schliesslich
durch das Schlafgemach der Engel zum "Antithesis Of The
Flesh: ...And Then Arises A New Essence", was wohl mit
dem Äther zu tun hat. Mit welchen Aspekten der Magie und
des Okkultismus sich Blut Aus Nord beschäftigen, eine
treibende Kraft ist sicherlich das sehnsüchtige Streben
nach Grösse und Vollkommenheit, eine schier nicht
auszuhaltende Spannung zwischen Wahnsinn und Wahrheit.
Wahrhaftig viel wird da geboten, und auf besser
bekömmliche Art als auf dem Vorgänger. Aber das Urteil
bleibt gleich Schwierig, wem kann ich das schon
empfehlen? So eigenständig, so verstörend, da gibt es
keine Vergleiche. Es wiederspricht meinem
Melodieverständis, solche Musik als 'schön' zu
bezeichnen, aber das Erlebnis ist einmalig. Wer die
Franzosen noch nicht kennt, könnte sie damit kennen
lernen. Wer aber nicht das Bedürfnis nach total
einmaliger und missverständlicher Musik hat, der sollte
sich hüten, auch nur in Nähe von "Memoria Vetusta II" zu
kommen. Denn die Atmosphäre dringt über das CD-Format
hinaus und bleibt immer irgendwo an einem haften.
Tristan
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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FINSTERFORST – ... Zum Tode hin
Trollzorn/Non
Stop Music
Direkt aus dem Schwarzwald marschieren sieben
Wikinger mit ihrem zweiten Album im Gepäck. Nach der
starken EP haben sich Finsterforst an "Weltenkraft" ein
wenig schwer getan und nicht überall nur Lob kassiert.
Auch mir war das Vorgängeralbum zu langatmig und
schwächelte vor allem am Gesang. "... Zum Tode hin" ist
das neue Werk der Freiburger, und was man bereits am
Anfang sagen muss: Die Jungs sind ihrem Stil treu
geblieben. Viking Metal, Pagan Metal oder Folk Metal, es
passt alles irgendwie, und trotzdem kommt mir eine Band
in den Sinn, mit der sich "... Zum Tode hin" am besten
widerspiegeln lässt: Moonsorrow! Es ist nicht so, dass
Finsterforst mit den Finnen gleichziehen könnten, aber
musikalisch sind da doch einige Parallelen, angefangen
bei der Epik der Songs, mit dem Bombast oder auch mit
den Folklore-Anteilen. Das Akkordeon ist wieder sehr
stark vertreten, dieses Mal aber um Längen besser
umgesetzt als noch auf dem Vorgänger. "... Zum Tode hin"
wirkt allgemein sehr viel reifer und ausgefeilter. Wer
heroische, heidnische Musik mag, ist mit Finsterforst
sicherlich gut bedient. Es wird auch geknüppelt und ab
und zu ruhig, was dem Unterhaltungswert der Scheibe
sicherlich sehr gut tut. Nun aber zum grossen
Kritikpunkt: Die langen Stücke werden immer von
derselben, kreischenden Stimme begleitet, diese Stimme
ist 5 Minuten in Ordnung und absolut hörenswert, aber
danach geht sie einem bloss noch auf den Sack. Zu
einfallslos, zu standardmässig, teilweise auch
unpassend. Bereits auf dem Vorgänger war die Stimme das
Problem, und auch heute hat man sich in dieser Beziehung
kein bisschen verbessert. Schade eigentlich, denn
musikalisch gefällt das Album und könnte die Paganszene
im Nu erobern, aber eben nur mit mehr Abwechslung beim
Gesang.
Yannick S.
Punkte: 7.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LAMB OF GOD - Wrath
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Die fünf Südstaaten-Metaller sind zurück - mit der
neuen Langrille "Wrath" im Gepäck sollen alte Fehler
ausgemerzt, neue Fans dazugewonnen und endlich auch
europäischer Boden beackert werden... Soviel zum
Missionsziel. Zwei der Richtlinien können Lamb Of God
beinahe bereits von der Liste streichen: Erstens werden
sie mit "Wrath" definitiv neue Fans für sich gewinnen,
und zweitens stehen sie allein diesen Sommer zweimal im
Abstand von zwei Wochen auf Schweizer Boden - einmal als
Headliner in der Luzerner Schüür, und einmal als Vorband
für Metallica im Hallenstadion in Zürich. Aber wie
verhält es sich denn mit Punkt Nummer drei auf der
Liste, können Lamb Of God die Geister der Vergangenheit
endlich hinter sich lassen? Ich würde mal spontan in den
Raum stellen, dass die Band auch auf "Wrath" die
üblichen Tendenzen an den Tag legt - es gibt eine
handvoll typische Lamb Of God-Thrasher, dazu jede Menge
Frickelarbeit an sämtlichen Instrumenten, aber leider
auch einige Füll-Nummern. Die Band hat sich nach eigenen
Aussagen bei den letzten beiden Scheiben "Ashes Of The
Wake" und "Sacrament" zu stark vom Produzenten Machine
beeinflusst gefühlt, aber meiner Meinung nach brachte
genau der interessante Details und Variationen ans
Tageslicht - Songs wie "Descending" und "Blacken The
Cursed Sun" zählen sicherlich zu den ambitioniertesten,
weil wagemutigsten Stücken der Bandgeschichte, aber
solche Versuche zeigen sich auf "Wrath" eher verhalten.
Klar hätte die Band melodische Tracks wie etwa den
Opener "The Passing" oder das wunderbare "Grace" vor
einigen Jahren noch nicht zustande gebracht, aber mit
der Ausnahme einiger kleiner Ideen und Riffs setzt die
Band auf Altbewährtes – da hätte ich bei weitem mehr
erwartet. Während sich etwa "In Your Words" und "Fake
Messiah" als direkt aber zu langatmig, "Dead Seeds" als
zu Standardmässig oder "Choke Sermon" als höhepunktelos
herausstellen, so fühle ich mich aus guten Grund um ein
mögliches Meisterwerk betrogen. Mit "Wrath" liefern Lamb
Of God ein erneut solides und starkes Lehrstück in
Sachen modernem Metal vor, das seinen Höhepunkt aber
leider eher in der instrumentalen und gesanglichen
Ausführung als in den Songs selber findet - und sich
nach "Sacrament" insofern leider nur tiefer einstufen
lässt.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DOMAIN – Chronicles Of Love, Hate And Sorrow
Limb
Music/SPV
Wieder ausschliesslich symphonischen, ja eigentlich
neoklassischen Melodic Metal frönen Domain auf ihrem 9.
Album. Gab es auf dem Vorgänger-Werk "Stardawn" noch
einige Querverweise in Richtung Hard Rock und
Rock'n'Roll, fehlen diese auf "Chronicles Of Love, Hate
And Sorrow" nun völlig. Wobei dies auch nicht so schlimm
ist, passt das Soundgewand doch prima zum textlichen
Konzept des Albums. Dieses widmet sich Johann Wolfgang
von Goethes Klassiker "Die Leiden des jungen Werther".
Der tieftraurige Briefwechsel in Buchformat handelt
davon, wie sich ein unglücklich Verliebter am Ende der
Geschichte das Leben nimmt. Zu Goethes Zeiten liessen
sich nicht wenige junge Herren davon inspirieren, es dem
Roman-Helden gleich zu tun. Mehr als 230 Jahre später
haben nun Domain diese Erzählung in ein so komplexes
Soundgewand verpackt, dass es mehrere Durchläufe
braucht, um nur ein wenig mit der Materie warm zu
werden. Die Musik unterstreicht dabei wieder einmal
eindrücklich, dass Gitarrist Axel Ritt und seine
Mitstreiter mittlerweile ihren eigenen, unverkennbaren
Sound kreiert haben. Der neue Sänger Nicolaj Ruhnow gibt
sich keine Blösse und leidet sich durch zehn von Goethe
inspirierte Lieder und einen Bonustrack. Es kann dabei
nicht verwundern, dass die Lieder der Intensität des
Buches nicht ganz gerecht werden, zu majestätisch
scheint die Vorlage zu sein. Mir persönlich fehlt vor
allem der theatralische Aspekt, welcher zum Beispiel in
Alben wie Savatages "Streets – A Rock Opera" oder in
Tobias Sammets "Avantasia – A Metal Opera Part I" zu
tragen kommt. Die fehlende Dynamik könnte aber auch am
engen Soundgewand liegen, in dass sich Domain freiwillig
zwängen. War das Vorzeige-Konzeptalbum von Domain mit
dem Namen "Last Days Of Utopia" noch sehr
abwechslungsreich, herrscht hier immer ein ähnlicher
Grundton vor. Damit befindet man sich aber definitiv in
einem Zwiespalt, denn: Passt Goethe überhaupt zu Hard
Rock, oder soll man sich dafür doch lieber auf den
Melodic Metal konzentrieren? Spannend hätte ebenfalls
sein können, wenn man Goethes intensive Sprache 1:1 auf
Deutsch in den Songs umgesetzt hätte. So aber bleibt ein
ambitioniertes Melodic Metal-Album, welches diejenigen
Fans begeistern wird, denen der Hard Rock-Anteil bei
Domain bisher immer zu hoch war.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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PSYOPUS - Odd Senses
Metal Blade/Musikvertrieb
Kaum eine andere Band kreiert Chaos auf einem
musikalisch derart hohen Niveau wie die amerikanischen
Sickos von Psyopus. Schon die erste Scherbe "Ideas Of
Reference" (2004) trieb mich mit seinen durchgeknallten
Songs (und meinem Versuch, darüber was Gescheites zu
schreiben) fast in den Wahnsinn, und offensichtlich ist
man im Hause Psyopus mittlerweile zwar etwas älter, aber
im Gegenzug noch immer keinen Scheissdreck ruhiger
geworden, im Gegenteil! "Odd Senses" ist noch einen
Schritt wirrer und abgedrehter geraten, als es die
vergangenen Releases ohnehin schon waren. Neben Drums,
Gitarre, Bass und Stimme haben Samples mittlerweile fast
den Platz eines fünften Instruments eingenommen und
werden oft und gerne als weitere Zutat eingestreut, um
dem ohnehin schon angeschlagenen Zuhörer noch endgültig
das Hirnwasser zum Kochen zu bringen. Zehn Songs lang
frönt das Quartett um Gitarrist und Mainman Christopher
Arp brutalem, grindigem Freejazz auf höchster Ebene.
Jeder Ton ein grosser Mittelfinger, jeder Song ein
Schmelztiegel von dissonanten Versatzstücken, hohe
musikalische Ausbildung trifft auf ausgevögelte
Crackhure, das Genie kugelt mit suppentellergrossen
Pupillen über violette Samtwiesen, während der getimte
Wahnsinn in einer kofferfarbigen Staubblase schon auf
halbem Weg gen Horizont gallopiert ist. Eigentlich ist "Odd
Senses" nichts anderes als ein einziges, langes Solo der
alptraumhaften Sorte. Abschliessend 'gekrönt' durch eine
traumatisierend-debil-amüsant gestaltete
20-Minuten-Collage aus Jam-Musik, erfundener
Pillen-Werbung und Jesus-Witzen ("Hey Jesus, is that an
Adam's apple or is your throat pregnant?!"), während dem
auch die tolerantesten Testhörer am Geisteszustand der
Band zu zweifeln beginnen. Fazit: sehr speziell, aber
ruhig mal reinhören. Nur schon die erwähnte Klangcollage
sollte sich jeder wenigstens einmal im Leben angetan
haben. Längerfristig aber definitiv nur was für richtig
harte Kerle oder Inhaber eines
Ritalin-Generalabonnements.
HaRdY
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MARILLION - Happiness Is The Road (DCD)
Intact Records
Besser hätte es wohl nicht kommen können, dass es
mir neben der neuen Pendragon auch gleich die neue
Marillion Scheibe reingeschneit hat! Für mich ist diese
neuerliche Begegnung eh interessant, da die stilprägende
Band der 80er für mich und weltweit nicht wenige andere
Fans nach dem Abgang von Ur-Sänger Fish "gestorben" war.
Nun höre ich gleichzeitig Ex-Metalworld Kumpel und Spezi
Olivier "Rocksofa" Clausen aufschreien, der die Band
erst vor Kurzem in Hamburg oben gesehen hat und
natürlich in den höchsten Tönen von diesem Auftritt
berichtet hat. Wie dem auch sei..., ich fange also
praktisch wieder bei Null an und lausche nun der Musik,
die der so genannten «Steve Hogarth Ära» angehört, seit
dieser 1989 als Nachfolger von Fish zur Band stiess und
mittlerweile schon zwei Dekaden dabei ist. «Happiness Is
The Road», ein Doppelalbum, ist allerdings noch ein
Release von 2008 (Herbst), der aber auch 2009 mit
Konzerten bedacht wird. Diese finden zunehmend in
kleineren Locations statt und es kommt immer wieder vor,
dass das Publikum den jeweilig nächstfolgenden Song
auswählen darf. Die erste CD trägt die Überschrift «Essence»,
während der zweite Silberling «The Hard Shoulder»
benamst wurde. «Dreamy Street» startet als kurzer Opener
mit sanftem Gesang und ein paar Piano-Klängen, die zu «This
Train Is My Life» überleiten, einem eigentlich rockig
ausgerichteten Song, den man aber locker am Radio
spielen kann. Mit den alten Marillion hat das aber nix
mehr am Hut. Auch «Essence» klingt für mich oft nach
einer Mischung von etwas alten Genesis und den längst
verblichenen Talk Talk (Erfolgreiche Pop-Band aus den
80ern). Gelegentlich, vor allem im zweiten Teil fallen
mir hier auch Coldplay ein. Auf der ersten CD dominieren
ruhigere Songs, mit Ausnahmen wie dem soweit noch
groovigen «Woke Up» und einem vergleichsweise lauten
Hidden-Track, der ganz auf der Linie von U2 fährt. «Thunder
Fly» eröffnet CD zwei ordentlich rockig und huldigt
dabei den Fab Four, also den Beatles. Mit funkiger
Rhythmik und eher poppiger Ausrichtung schliesst sich «The
Man From The Planet Marzipan» an. Mit zunehmender Dauer
wird offensichtlich, warum es zwei Lager von Marillion
Fans gibt. Ich sehe mich bei «Happiness Is The Road»
bestätigt, weiterhin und auch bleibend zum ersten Lager
zu gehören. Wer zum Fankreis von Steve Hogarth zählt,
wird sicher nicht enttäuscht. Ich bevorzuge aus dieser
Stil-Ecke mehr die oben genannten Vergleiche.
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SIN STARLET- Call To The Punisher
Quam Libet Records/Non
Stop Music
Die Schweizer Formation Sin Starlet legen hier ein
ordentliches Album vor. Sänger Eli oder auch die ganze
Truppe tummelt sich hier musikalisch in ganz altem
Priest-Fahrwasser. Eli klingt teilweise ganz ähnlich wie
Rob Halford so in den alten "Rocka Rolla"-Zeiten, nur
halt nicht ganz so gut wie Rob. Aber das soll keine
Beleidigung sein, es ist ja auch kaum möglich, so gut
wie Rob zu singen, jedenfalls nicht in diesen Zeiten.
Die Songs rocken allesamt ganz ordentlich, vor allem die
beiden Gitarren gefallen mir echt gut. Die zweistimmigen
Gitarren-Soli machen echt Spaß, und auch die Riffs wie
bei "Overtaker" rocken wie Sau. Für Abwechslung sorgen
die ab und zu eingestreuten, akustischen Gitarren-Parts,
und auch die teilweise progressiven Breaks kommen gut. "Resurrection
Of Death" glänzt mit einem starken Anfang und steigert
sich in einen coolen Metal-Song, der in der Mitte in
einen ruhigen Akustikpart übergeht und dann am Ende
nochmals Vollgas gibt, geiler Song. Der Bass fügt sich
bestens und songdienlich in den Sound ein und die Drums
sind ebenfalls klasse gespielt. Und da sind wir schon
beim einzigen Negativ-Punkt angelangt. Naja, die Becken
und das Snare klingen einfach nur Scheisse, mal
ausgenommen vom Ride, da hat der Produzent wohl heftig
gepennt. Aber das betrifft ja nicht die Spielweise der
Band, und auch wenn das Album schon seit dem Oktober '08
zu haben ist, riskiert trotzdem mal ein Ohr, es lohnt
sich.
Crazy Beat
Punkte: 6.9 von 10
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AUGRIMMER– Autumnal Heavens (EP)
Northern Silence Productions/Non
Stop Music
Satan, Nord und Draug sind die Namen der drei
Mitglieder von Augrimmer, einer deutschen Black
Metal-Band, die mit "Autumnal Heavens" ihre zweite
Mini-CD herausgibt. Augrimmer stehen für eiskalten,
alten Black Metal, der engstirniger nicht sein könnte.
So hat der Schwarzmetall zu früheren Immortal- und
Mayhem-Zeiten geklungen und so sollte er auch heute noch
klingen. "Autumnal Heavens" macht nicht gerade glücklich
und ist auch nicht für jedermann geeignet. Kein Kitsch,
keine Zeit für Experimente und vor allem absolut echt.
Klar kann man jetzt sagen: Billige Kopie von früheren
Immortal, blablabla. Ich gebe diesen in puncto Musik
recht, aber bitte sehr, wer möchte auf diese Art und
Weise heute noch viel Geld verdienen? Fakt ist, der
Dreier liebt die alte Schule und schliesst sie auch
dementsprechend ab. Man kann gespannt sein, was aus dem
Keller Augrimmer noch so alles hervorgezaubert wird,
aber eines ist klar: Am Black Metal wird nichts
vorbeiführen. Old School-Black Metal gefällig? Dann
kauft euch diese Scheibe!
Yannick S.
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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BURIED INSIDE - Spoils Of Failure
Relapse Records/Non
Stop Music
Mit "Spoils Of Failure" legt das amerikanische
Quintett Buried Inside den Nachfolger zu "Chronoclast"
vor. Man könnte jetzt darüber diskutieren, ob acht Songs
für ein komplettes Album nicht gerade etwas wenig sind,
aber immerhin schlägt die Gesamtdauer mit knapp 53
Minuten Spielzeit zu Buche - insofern alles im grünen
Bereich. Wenn mich meine Erinnerungen nicht trügen, so
kommt "Spoils Of Failure" dabei um eines flächiger daher
als der konzeptuelle Vorgänger, die Band hat sich für
die neue Scheibe offensichtlich etwas nach innen
gekehrt. Hier klingen klar Kultplatten wie etwa Isis' "Panopticon"
durch, wenn auch Buried Inside den Fuss nie so stark vom
Gas nehmen. Leider erreicht "Spoils Of Failure" dabei
auch nicht die Intensität, die nötig wäre, um solche
Musik wirklich tragend zu präsentieren. Songs wie "II"
oder "IV" funktionieren in sich zwar ordentlich, aber
letztendlich fehlt nach wie vor ein entscheidender
Schritt in Richtung Selbstständigkeit, um etwaige
Vergleiche hinter sich zu lassen. Mit "Spoils Of Failure"
legen Buried Inside ein gelungenes Werk vor, das aber
leider im Nachhinein nicht nach Replay schreit.
El Muerte
Punkte: 6.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MIND ODYSSEY – Time To Change It
Napalm Records/Musikvertrieb
Satte zehn Jahre war es still um Mind Odyssey. Man
vermutete die Band eigentlich bereits in den ewigen
Jagdgründen. Doch das neue Label veröffentlicht nicht
nur das aktuelle Lebenszeichen "Time To Change It",
sondern gleich auch noch den Back-Katalog. Da spielt
sicher der zwischenzeitlich bekannte Name Victor Smolski
eine entscheidende Rolle. Vor allem durch seine
herausragende Arbeit mit der Sechssaitigen für Rage kam
der Mann verdienterweise zu Ruhm und Ehren. Zusammen mit
dem Sänger Mario Le Mole und dem Drummer Dan Uhden gehen
Mind Odyssey nun in die nächste Runde. Dem
Gitarrenvirtuosen Mr. Smolski muss man sicher nichts
mehr vormachen. Die wunderschönen, filigranen Soli in
Kombination mit harten Riffs sind definitiv ein
Highlight. Auch die starke Stimme mit enormem
Wiedererkennungswert überzeugt auf der ganzen Linie. Das
Keyboard wurde sparsam, aber sehr zweckdienlich
eingesetzt. So wurden zehn Tracks eingespielt, die in
der Schnittmenge von Epik- und Bombastmetal anzusiedeln
sind. Leider fehlen dem Songmaterial die überragenden
Hooks. Mehr als einmal verfährt sich die Truppe in den
uninspirierten Sackgassen. Trotzdem kann das Album
Smolski-Fans ans Herz gelegt werden. Meine Wenigkeit
bevorzugt die Rage-Scheiben, obwohl auch diese nicht
immer kritiklose Highlights sind.
Chris C.
Punkte: 6.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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EVIL MASQUERADE – Fade To Black
Escape Music/Non
Stop Music
Die Jungs aus Dänemark um Sänger Apollo Papathanasio,
welcher sonst bei Firewind seine Stimmgewalt beweist,
haben sich dem technisch speziellen Power Metal
verschrieben. Es ist kein Weichspül-Metal, denn die
Jungs gehen auf ihrem vierten Longplayer "Fade To Black"
hart zur Sache. Die Gitarren überzeugen eigentlich am
besten: Mit ganz fetten Riffs und guten, meist schnellen
Soli erfreuen sie die Gehörgänge. Auch bei der
Rhythmusfraktion wird mit Tightheit nicht gegeizt. Die
Drums legen mit ihrem kraftvollen Spiel in Verbindung
mit dem Bass einen wirklich starken Teppich. Auch beim
Gesang ist nichts wirklich Negatives zu bemängeln. Man
kennt es ja schon von Firewind her: Apollo besitzt
einfach eine grosse Stimme. Diese geht von tiefen und
dunklen, fast growligen Ansätzen über richtig rockige
Klänge bis hin zu schönen Melodien, die ins Ohr gehen.
Also für jeden was dabei! Aber trotz allem bleibt die
Art, wie er singt und die Umsetzung in den einzelnen
Tracks doch sehr gewöhnungsbedürftig. Es ist mir auch
etwas zuviel mit Verzerrer und sonstigen
Stimmverfremdungsgeräten gearbeitet worden. Der Sound
ist im Power Metal-Gewand: Hier und da sollte einfach
die Kraft und die Melodien dominieren. Gerade im achten
Song "Desire And Pain" ist das ganz extrem: Da wird die
Stimme sehr verzerrt und gibt dem Ganzen einen sehr
schrägen Touch. Passt zwar vielleicht ins Thema des
Songs, aber ich finde, weniger wäre mehr. Die Songs sind
im knackigen 3 bis 4 Minuten-Muster gehalten, was
wiederum positiv ist. Bei den letzten zwei Songs
"Diamond Dust" und "I Believe In Sin" wird es dann
wieder etwas einfacher. "Diamond Dust" ist ein von
Synthiesound getragener Powersong, und zum Schluss
gibt's dann noch eine kraftvolle Ballade, die einen
mitreisst.
André G.
Punkte: 6.8 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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TXS - Transmission X
Escape Music/Non
Stop Music
Der rockige, frische Opener "Who Will You Run To"
kommt gut aus den Boxen und macht gute Laune. "Chameleon
Man" und "Breathe You Out" hauen so etwa in die selbe
Kerbe, rockig-flockig. Auch das etwas ruhigere, coole
"Rat Trap" kommt gut, "Bad Reputation" erinnert etwas an
die älteren Extreme. Das war's dann mit den rockigen
Songs, der Rest befindet sich dann allesamt im
Balladenbereich, wobei das an Bon Jovi erinnernde "Time
To Say Goodbye" noch recht akzeptabel daherkommt. "Unbelievable"
hat dann schon Def Leppart-Balladen-Schlagseite, geht
aber auch noch durch. So bleiben noch "Kicking Leaves",
"Turn Back Times" und der Rausschmeisser "Stay":
Allesamt Balladen, die nicht besonders beeindrucken aber
auch keinem wehtun. So haben die vier Norweger
eigentlich ein solides Rock/Hard Rock-Scheibchen von
Norden gegen uns abgefeuert, das man gut reinziehen
kann, ohne Schaden zu nehmen. Solide gespielt, gut
gesungen und ganz ordentlich produziert, obwohl meiner
Meinung nach noch ein, zwei härtere, schnellere Tracks
dem Album ganz gut getan hätten.
Crazy Beat
Punkte: 6.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE HAUNTED - Warning Shots (2 CDs / Compilation)
Earache
Records/Non
Stop Music
The Haunted's Label aus alten Tagen, Earache
Records, veröffentlicht mit "Warning Shots" eine
Compilation aus der Pre-Century Media-Phase der Band.
Die Tatsache, dass die fünf Schweden in letzter Zeit
lieber geschwiegen haben als zu ihren Earache-Tagen
einen Kommentar in die Runde zu stellen, spricht wohl
für sich – die erste CD des Doppelpaketes wird sich
jeder The Haunted-Fan eh nicht zwingend antun müssen,
sämtliche Songs befinden sich auf einer der drei CDs aus
der erwähnten Phase. Die Stücke wurden hier allerdings
quer durcheinander gewürfelt, eine erkennbar sinnvolle
oder gar chronologische Reihenfolge gibt es nicht.
Richtig interessant wird da erst CD Nummer Zwo, hier
haben die Earache-Leutchen allerhand Bonus-Material
angesammelt - so finden sich etwa alte
Proberaum-Aufnahmen, nie veröffentlichte Live-Recordings
und B-Seiten wie etwa das Candlemass-Cover "Well Of
Souls", oder einige Left-Overs aus vergangenen
Album-Sessions. Ich weiss zwar unterm Strich nicht
wirklich, wem ich diese CD nun empfehlen soll, aber
glücklicherweise lässt sich auch trotz der wirren
Trackzusammenstellung der ersten Hälfte von "Warning
Shots" die Entwicklung dieser einzigartigen Band
nachvollziehen – von Klassikern wie "Hate Song" und "Trespass"
über Songs wie "Hollow Ground" und "Forensick" bis hin
zu aktuellerem Material von "D.O.A." ist es ein weiterer
Schritt und lässt die Konkurrenz beim klaren Überblicken
ein weiteres Mal ziemlich eintönig erscheinen.
El Muerte
Punkte:
keine Wertung
Hier bestellen für
36.90 SFr.
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STURCH - The Green Album
Swell Creak Records/Non
Stop Music
"The Green Album" heisst die Scheibe der aus Hamburg
stammenden Truppe von Sturch. Die Farbe Grün scheint
schwer in Mode zu sein, anders kann ich mir das nicht
erklären, dass sowohl jeder Depp in einem grünen T-Shirt
rumrennt als auch Alternative-Rocker ihr neustes Werk
'das grüne Album' nennen. Na ja, lassen wir die
Modetrends beiseite und konzentrieren wir uns auf das
uns hier vorliegende neue Werk der Deutschen, die nach
dem Debut-Album "Beauty, Anger & Aggression" so richtig
losgestartet sind. War vor allem die erste Scheibe noch
zu sehr nach den Jammerlappen von Staind oder Alter
Bridge ausgerichtet, hört man solche Elemente nicht mehr
im grünen Album, und das ist gut so, denn
eigenständigkeit ist das A und O im harten Business der
Musikbranche. Frontmann Dennis Wending singt
mehrheitlich aggresiv, aber die cleanen Vocals sind ein
Bestandteil des Gesamtsoundes von Sturch. Bei mir
bringen die Deutschen das Adrealin leider nicht so
schnell in Wallung, da ihr Alternative Rock einfach zu
schnell durchschaubar ist und ich dieser 'Laut und
leise'-Mucke einfach nichts mehr abgewinnen kann. Mir
sind diese Soundstrukturen einfach zu viel durch den
Fleischwolf gezogen worden, ausgeleiert kann man das
Ganze auch nennen. Das ist meine Meinung, aber ihr könnt
und solltet euch eure eigene Meinung bilden, wenn es um
das Werk "The Green Album" von Sturch geht. Ich kann
dazu nur sagen: "Die Hoffnung stirbt zuletzt."
Daniel J.
Punkte: 6.7 von 10
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27.90 SFr.
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THIS ENDING - Dead Harvest
Metal Blade/Musikvertrieb
Nach dem Debutalbum "Inside The Machine" vor zwei
Jahren bringen This Ending dieses Jahr ihre nächste
Scheibe auf den Markt. "Dead Harvest" heisst das Werk
und fährt in gewohnter Melodic Death/Thrash Metal-Manier
dort weiter, wo die Band rund um Amon Amarth-Drummer
Fredrik Andersson aufgehört hat. Es haben sich aber
zusätzlich ein paar Industrialnoten eingeschlichen,
welche dazu beitragen, dass "Dead Harvest" doch
abwechslungsreicher klingt als der Vorgänger. Beim
Opener "Trace Of Sin" merkt man schon deutlich, dass
Fredrik neben Amon Amarth wohl etwas brauchte, bei dem
er sich so richtig austoben konnte. Er bearbeitet seine
Becken mit zerstörerischer Kraft, und so dreht der
Schwede seine vier Mitstreiter gehörig durch die Mangel.
Nebst elektronischen Zaubertricks und melodiösen Riffs
wertet Sänger Mårten Hansen die ganze Sache mit seinen
unterschiedlichen Gesangsarten auf. Ob Sprachgesang,
Growls oder hymnische Refrains, nichts bleibt aus und so
wird definitiv für Unterhaltung gesorgt. Man merkt, dass
der Fünfer ziemlich genau weiss, was er da tut und auch
die Produktion kommt ziemlich fett daher. Alles in allem
keine üble Sache, aber es fehlt etwas an Innovation und
man braucht einige Anläufe, bis man sich wirklich auf
den Sound einlassen kann. Für Fans der obengenannten
Sparten lohnt es sich aber, einmal reinzuhören.
Xenia
Punkte: 6.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE BURNING - Rewakening
Massacre Records/Musikvertrieb
The Burning aus Dänemark sind dem Thrash Metal
zuzuordnen laut ihrer Plattenfirma. So einfach ist es
aber nicht, denn die Vocals von Jonny Haven sind alles
andere als Thrash-kompatibel, will heissen die Growls
sind für mich schon mehr Death Metal. Auch der Rest der
Truppe zockt eher im Mid Tempo, als dass das Gaspedal
hinuntergedrückt wird. Das machen sie eigentlich sehr
gut, doch diese 'Wir sind die Brutalsten und
Besten'-Attitüde ist mir nicht so geheuer. Man sollte
mehr versuchen, seine Energie zu kanalisieren und ein
bedachteres Soundwriting auf die Beine zu stellen. Denn,
sorry Jungs, aber es ist einfach gemacht, einen brutalen
Brüller aufzustellen und den Gitarren im Aufnahmestudio
die ganze Macht zu übertragen. Es klingt klinisch kalt
und es beibt einem nichts hängen, auch nach zig
Durchläufen, und das ist für mich erschreckend, denn
eigentlich kann man sich eine schwache Scheibe guthören,
indem man sie wie schon erwähnt in der Dauerrotation im
CD-Player hat. Lange Rede kurzer Sinn: Das Ouartett aus
dem hohen Norden ist brutal wie ein Panzer, doch der
Scheibe fehlt es an Seele. Leider gibt es zig von diesen
Combos, die auf Brutalo machen, um dann wenig später in
den ewigen Jagdgründen zu verschwinden. Ich bezweifle
nicht, dass dieses Schicksal auch den Dänen von The
Burning passieren wird. Eigentlich schade.
Daniel J.
Punkte: 6.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GENERAL SURGERY – Corpus In Extremis – Analysing
Necrocriticism
Listenable Records/Non
Stop Music
Die schwedische Grindcore- und Death Metal-Truppe
General Surgery hat mal wieder rumgetobt und ein neues,
blutiges Werk steht kurz vor der Entlassung aus der
Intensivstation. Die fünf Doktoren, welche als die
ersten Klone von Carcass gelten, metzeln sich schon seit
1988 durch die Eingeweide dieser Welt, wobei vom
Gründungsstamm keiner mehr anwesend ist. Ihr neuester
Streich strotzt immer noch vor Härte, extremen Breaks,
grunzenden Vocals, hämmernden Beats und wuchtigen Slams,
jedoch rutschen die Schweden mehr ins Melodiöse und
etwas weg vom Grind. Die Songs sind zwar immer noch alle
in Grindlänge, beinhalten nun aber auch etwas
atypischere Gitarrensoli, welche den einen passen
werden, den Grindern aber definitiv zu melodiös sein
werden. Die Aufnahmen wurden zwar wieder im OffBeat
Studio in Stockholm abgewickelt, jedoch dieses mal unter
Eigenregie. Dafür ist die Produktion gar nicht einmal so
übel ausgefallen: Die Basslines werden wunderbar
hervorgehoben (z.B. bei "Necroticism"), auch die Drums
sind sauber aufgenommen, nur bei den Vocals wird es
teilweise etwas schwammig, was man aber bei dem Genre
getrost akzeptieren kann. Viel Neues haben die
Linkshänder-Pathologen auf "Corpus In Extremis –
Analysing Necrocriticism" aber leider nicht zu bieten.
Das Album ist zwar solide und die Songs könnten live
sicherlich einiges zu bieten haben, aber in
Begeisterungsstürme werden wohl auch die eingefleischten
Fans nicht ausbrechen. Deswegen: Nur etwas für
hartgesottene Fans. dieses Genres.
Xenia
Punkte: 6.2 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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SYMPATHY – Anagogic Tyranny
Bombwork Records
Das ehemalige Soloprojekt Sympathy von Gitarrist und
Sänger Derek James Dharok From hat Zuwachs bekommen. Auf
der dritten Scheibe "Anagogic Tyranny" wird der Kanadier
nun von Jim Austin (Schlagzeug, Ex-Into Eternity) und
Jeff Lewis (Gitarre, Ex-Mortification) unterstützt.
Daraus geworden ist eine Platte im Bereich des
Tech-Death Metals, welche sich anhört, als wäre sie
unter der Sonne Floridas gereift. Dazu kommt aber auch
eine Prise Black, und eine grosse Portion
Thrash-Elemente fehlen nicht. Dharok's Vorbild scheint
kein geringerer als Chuck Schuldiner zu sein, und so
könnten Fans des verstorbenen Gitarrengottes sicherlich
ihre Freude an diesem Trio haben. Von Anfang an wird dem
Zuhörer stark gefrickelter, technischer und äusserst
brutaler Sound geboten. Gesangstechnisch bewegt sich
Dharok im Black Metal-Bereich, doch die Texte sind
allesamt christlich angehaucht, was wieder einmal
beweist, dass es nicht nur Schwarz und Weiss gibt. Die
Produktion finde ich persönlich nicht ideal. Es scheint
alles etwas dumpf, die Vocals stechen zu wenig heraus
und die wirklich geilen Gitarrenriffs gehen neben den
Drums teilweise fast unter. Für Fans von Death,
aktuellen Nevermore-Scheiben und Morbid Angel kann
Sympathy aber durchaus sympathisch sein.
Xenia
Punkte: 6.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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OBSCURITY – Vàrar
Trollzorn/Non
Stop Music
Das Quartett aus Deutschland versucht nun bereits
mit ihrem vierten Werk, den Anschluss an die Viking
Metal-Spitze zu finden. Mit ihrem letzten Werk haben
Obscurity zwar bewiesen, dass sie draufhauen können und
sicherlich etwas auf dem Kasten haben, aber der ganz
grosse Hit war es nicht. Mit "Vàrar" geht die Geschichte
jetzt weiter, und so leid es mir tut, auch mit diesem
Werk werden es die Deutschen nicht an die Spitze
schaffen. Schwedischer Todesmetall trifft auf eine
Scheibe Schwarzmetall, vermischt mit Gitarrenmelodien.
Der growlige Gesang ist durchschnittlich und passt daher
auch ins Konzept. Denn Obscurity können an ihrem Idol
Amon Amarth bei Weitem nicht anknüpfen, im Gegenteil.
Ihre schwache Kopie ist zudem eine Frechheit. Ideenlos
spielen sie ihre sichwiederholenden Gitarrenmelodien und
lassen das Schlagzeug krachen. Sicherlich ist das nicht
absolut das Schlechteste, aber es gibt viele Bands, die
das besser können und darum kann man "Vàrar" auch ohne
schlechtes Gewissen im Regal stehen lassen. Wer aber
trotzdem auf den Kleber 'Für Fans von Amon Amarth'
reinfällt, kann sich auf 40 Minuten durchschnittlichen
Melodic/Black/Death Metal gefasst machen.
Yannick S.
Punkte:
5.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ARTHEMESIA – Deus Iratus
Spikefarm Records/Musikvertrieb
Was haben Wintersun, Ensiferum und Korpiklaani
gemeinsam? Genau, Finnland. Und wenn man noch Moonsorrow
und Lordi dazu zählt, dann ergibt das Arthemesia. Denn
aus all den aufgezählten Bands haben einige Jungs sich
gefunden, um in ihrer freien Zeit was auf die Beine zu
stellen. Dass Marko Tarvonen bei Moonsorrow die Schläger
schwingt, hört man den Tracks gleich an, der doomige
Groove kommt doch sehr bekannt rüber. Das dreiminütige
Intro hätte man ruhig streichen können, die Platte
beginnt eigentlich erst mit dem zweiten Track. Wobei
'beginnen' fast zu hoch gegriffen ist: Es dauert
nochmals zwei Minuten, bis sowas wie ein Basslauf
anfängt und eine weitere Minute, bis dann endlich die
Gitarren durch das seichte Keyboard hallt. Genau dieses
ist die restliche Zeit über zum einen im Hintergrund für
die Atmosphäre nötig, zum anderen an den
melodieführenden Stellen auch für die Abwechslung.
Gitarre und Bass sorgen mehrheitlich nur für den groove,
können aber nicht hoch punkten. Und anstelle gleich mit
dem dritten Track weiterzumachen, geben die Jungs
nochmals ein Intro von 3 Minuten drauf, was den
Musikfluss so ganz gewaltig stört. Nichts gegen ruhigere
Parts oder hypnotische Musik, aber das ist einfach in
keinem Gleichgewicht und auch nicht in einer
interessanten Spannung. Es ist einfach störend. "Draconis
Infernum" zieht an Geschwindigkeit an, durch das
Keyboard und die wiederholenden Gitarren erinnert der
Song stark an Ajattara. Und gerade, als Stimmung
aufkommt, ertönt das zweitletzte Lied. Wieder langsam,
wieder langweilig, daran ändern weder die lahmen
Akustikparts noch der gesprochene Text was. Es ist ja
nicht so, dass die Songs schlecht wären, nur hört es
sich an, als ob die Herren um jeden Preis eine Platte
mit 51 Minuten füllen wollten und darum jeden Part
vierfach wiederholten. Nein, da gibt man lieber Geld für
anderes aus. Zu offensichtliche Einflüsse, aber leider
ganz schlecht umgesetzt. Da bleibt man lieber bei den
eingangs angesprochenen Bands.
Tristan
Punkte:
5.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ANGRY BASTARD – Night On Fire (EP)
Eigenvertrieb
Die Mitstreiter beim letztjährigen Metalinferno in
Lenzburg, die Aargauer Jungs von Angry Bastard, legen
mit "Night On Fire" ihre neue EP vor. Sie haben schon
letztes Jahr gezeigt, dass sie rocken können. Auf der EP
sind vier Songs zwischen vier und fast sieben Minuten
vertreten. Der erste Song, zugleich derTiteltrack, ist
ganz im schleppenden Mid Tempo-Bereich zuhause. Die
Gitarren haben gute Ansätze, sind aber zeitweise zu
wenig definiert. Beim Drumming fehlt mir etwas die
Kraft, es treibt zwar die Songs an, aber mit etwas mehr
Energie gäbe es dem Ganzen noch mehr Drive. Der Gesang
vom Frontmann Dim ist echt nicht schlecht, dennoch fehlt
noch der eine oder andere Farbtupfer. Im Mittelteil
zeigen sie dann, dass sie gut aufeinander eingespielt
sind. Beim zweiten Song wird der Thrash/Punk rausgeholt.
Die Voice mag hier um einiges mehr zu gefallen, aber es
reicht noch nicht ganz. Die Gitarren steigern sich bei
dem Track auch und wissen mit guten Läufen zu gefallen.
Der nächste Song "Orbit" ist dann sehr schleppend-doomig
aufgebaut. Eine richtig düstere Kraft baut sich auf. Mit
tiefem Gesang, den sich Dim und Dr. Doom teilen, klingt
es schon abwechslungsreicher als in den vorhergegangenen
Songs. Aber über 6.54 Minuten wirkt es trotzdem etwas
ermüdend. Im Mittelteil des Liedes setzt ein guter
Akustikgitarrenpart ein, was ein besonders Highlight
darstellt. Beim letzten Song legen die Jungs nochmals
beherzt los und zeigen, dass sie es durchaus drauf
hätten. Für mich ist der Song unbestritten der beste auf
"Night On Fire": Er ist räudig und roh und liefert satte
Breaks und Riffs, gepaart mit fetten Gesangsparts. Der
Silberling ist sicherlich ein gutes Werk, aber das Ganze
ist durchaus noch ausbaufähig.
André G.
Punkte: keine Wertung
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SILENTIVM – Amortean
Dynamic Arts Records/Non
Stop Music
Nachdem ja anno 2005 die Scheibe „Seducia“ auf den
Markt und mir zu Ohren kam, da war ich mehrheitlich
begeistert von der Art und Weise, wie Silentium zu Werke
gingen. Die von mir in Befürchtung gestellte Rotation
der Besetzung hat sich nicht Bewahrheitet, und somit war
ich gespannt, wie sich der neueste Output anhören würde.
Ehrlich gesagt hat sich nicht wirklich wahnsinnig viel
verändert, die Strukturen der Songs sind nach wie vor
Schema F und grössere Überraschungen bleiben aussen vor,
Sängerin Riina bleibt in angenehm tieferen Tonlagen und
wurde noch präsenter in den Vordergrund gerückt, die
Gitarren bleiben mehrheitlich im Hintergrund und lassen
den Keys sehr viel Spielraum, was nicht schlecht aber
auch nicht absolut neu ist. Doch ist „Amortean“ deswegen
schlecht? Keineswegs, denn die Arrangierung sowie die
Produktion lässt in diesem Sinne keine Wünsche offen,
der Sound ist klar und deutlich, die Instrumente lassen
sich voneinander unterscheiden, selbes gilt für die
weniger als auch schon vorhandenen Gesangsduelle
zwischen männlichen und weiblichen Vocals (aber die
versuchten Growls auf beispielsweise „Embrace The Storm“
sollten besser unterlassen werden, das klingt einfach
nur schlecht). Summa summarum lässt sich sagen, dass „Amortean“
ein gutes Stück Gothic/Melodic Metal ist, aber leider
total vorhersehbar und überraschungsarm daherkommt, auch
wenn der letzte Track „La fin du monde“ mit kleineren,
netten Effekten wie geflüstertem Gesang und dichterer
Atmosphäre daherkommt. Aber das wär’s dann auch schon
gewesen. Wer mit seiner Kohle nichts Besseres anzufangen
weiss und eh jede Platte in vorhin erwähnte Richtung
braucht, der ist hiermit ganz gut bedient. Wer aber auf
Innovation und Ideenreichtum steht, der dürfte ziemlich
enttäuscht werden.
Toby S.
Punkte:
5.5 von 10
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31.90 SFr.
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IRRBLOSS – Bloodline
Twilight/Non
Stop Music
Ein weiterer Hammer Thors, schon wieder Äxte.
Irgendwie werden immer mehr Bands durch die nordische
Mythologie genährt. So auch die ziemlich jungen Schweden
mit ihrem Debut, wobei man ihre Wurzeln eindeutig hört.
Solides, schwedisches Schwarzmetall, meist im eher
langsamen Tempo. Dafür mit der einen oder anderen
schönen Melodie geschmückt. Und bei gerade diesen kommen
die Äxte ins Spiel, denn die Gitarren zaubern
zwischendurch auch mal akustische Parts oder versuchen
sich mit frühen Enslaved-Riffs in epischeren Gefilden.
Grösstenteils aber prügelt man im Stile von Amon Amarth,
auch wenn der Gesang mehrheitlich nur aus Screams
besteht. Schade, da hätte man aus der ansonsten guten
Aufnahme sicher noch ein wenig mehr Druck rausholen
können. Bei "As We Lived" zum Beispiel fröstelt es einem
bei dem eisigen Riffing, aber die Vocals können dann
beim Einsatz leider nicht ganz mithalten. Aber was
nörgle ich hier auch immer rum, die Jungs spielten mit
ihrem Debut schon am Ragnarök-Festival. Die eingängigen
und dennoch spannenden Songs werden dabei sicher einige
Fans finden, sowohl Junge als auch Fans der ersten Welle
in den 90ern. Gerade das ist ein Punkt, warum die Punkte
eher im Durchschnitt liegen: zu viel schon zu oft
gehört. Aber wie bereits gesagt, es ist ein Erstwerk.
Und bei dieser Qualität kann man noch einiges erwarten.
Tristan
Punkte: 5.3 von 10
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27.90 SFr.
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COLDSPELL – Infinite Stargaze
Escape Music/Non
Stop Music
Eine weitere Melodic Metal-Band aus Schweden, die
mit ihrem Debut auf der Matte steht. Der Sound der
Truppe, genauso wie die Infos des Labels, hat man aber
leider schon oft gehört. Da ist ein Gitarrist und
Songwriter (Michael Larsson), der irgendwann in den
90ern schon zwei Alben herausbrachte mit einer Band, die
sich R.A.W. nannte. Gemäss Label bedienen sich Coldspell
dem Groove der 70er, den Melodien der 80er, mixen das
Ganze mit dem 'Aufregenden' der 90er und veredeln ihren
Sound mit einer zeitgemässen Produktion. Querverweise
werden zu Blue Murder, Gotthard, Whitesnake und Treat
hergestellt. Spätestens jetzt bilden sich diverse
Fragezeichen vor dem geistigen Auge des Schreibers. Denn
eigentlich handelt es sich bei "Infinite Stargaze" um
durchschnittlichen Melodic Metal mit 80er-Schlagseite.
Die genannten Bands sollten also schnell wieder
vergessen werden. Denn diese besitzen alle eine eigene
Identität, was man von Coldspell einfach nicht behaupten
kann. Die Truppe macht es einem nicht einfach. Rein
Handwerklich gibt's nämlich nichts zu kritisieren. Manch
einer wäre mit Sicherheit glücklich, ein Instrument nur
halb so gut spielen zu können wie die Musiker dieser
Band. Auch die Produktion geht voll in Ordnung. Aber
heutzutage reicht dies einfach nicht. Coldspell schaffen
es nicht, auch nur mit einem Song für Aufsehen zu
sorgen. Es besteht die akute Gefahr, im
Melodic-Einheitsbrei gnadenlos unterzugehen.
Eingefleischte Genre-Fans sollten trotzdem nicht zögern,
die Scheibe anzutesten.
Chris C.
Punkte: 5.2 von 10
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27.90 SFr.
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THORN.ELEVEN - Circles
MusCon
Das deutsche Quartett Thorn.Eleven veröffentlicht
mit "Circles" bereits sein viertes Album. Die Mucke
orientiert sich erst mal drastisch an modernem,
amerikanischem Rock mit einer metallischen Schlagseite.
Wie so oft an dieser Stelle verraten sich auch
Thorn.Eleven blöderweise durch den überambitionierten
Gesang, Sänger/Gitarrist David Becker versucht dabei zu
amerikanisch zu wirken, und wirkt dabei wie eine
überskizzierte Kopie der belangten Vorbilder. Richtig
schade ist zudem, dass er seine Stimme nicht stärker
belastet - denn wenn er etwa wie in "Circles", "Misery",
und "Control" an die Grenzen geht, kriegt er eine breite
Schlagseite in Richtung Drowning Pool & Konsorten. Auch
songwriterisch verlassen sich die Jungs auf bereits
gepflügte Pfade und liefern mit "Circles" zwar
ambitioniertes, aber nichts desto trotz
durchschnittliches Material ab. Mit "Do You Miss Me"
gibt es am Ende der Scheibe die obligate Halb-Ballade,
während die restlichen elf Titel allesamt zwar mehr
abrocken, aber leider ebenfalls auf recht unspektakuläre
Strukturen zurückgreifen. "Circles" von Thorn.Eleven
lässt sich ohne Bedenken in die Reihen der zahllosen Nu
Rock-Scheiben einordnen, mit so einer Scheibe lässt sich
nun wirklich nix reissen. Für Liebhaber von leichter
Kost zu empfehlen, alle anderen können getrost die
Finger davon lassen.
El Muerte
Punkte: 5.0 von 10
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23.90 SFr.
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PURE REASON REVOLUTION - Armor Vincitomnia
Superball Music/SPV
Fand man beim Debut der Engländer noch reichlich
musikalische Verbindungen zu Pink Floyd, sind diese
gänzlich verschwunden. Der Opener "Les Malheur" stösst
den Zuhörer heftig vor den Kopf und klingt wie ein
Depeche Mode-Song, bei dem die Elektronik dominiert. Man
wühlt hier heftig im Rave Rock und Elektro Metal, oder
"Deus Ex Machina" beginnt so elektronisch, bevor man in
der Mitte des Songs doch noch die Gitarren ziemlich
heftig schwingt und in die Indie Metal-Ecke abdriftet. "Bloodless"
ist eine belanglose Brit Pop-Ballade, die fünf Minuten
vor sich herdümpelt. "Disconnect" könnte genauso gut auf
einem alten Kraftwerk-Album zu finden sein. Hier
verschmelzen derart viele Stile wie Brit Pop,
Elektronik, Postrock, etwas Psychedelic, so dass man PRR
einfach nirgends einordnen kann. Ich muss zugeben, dass
mir das Debut um einiges besser gefallen hat, auch nach
mehrmaligem Durchhören werde ich kein bisschen warm mit
dem Teil, dies ist sicher nicht jedermanns Sache.
Crazy Beat
Punkte: 5.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DARK FOREST – Dark Forest
Eyes Like Snow/Non
Stop Music
Mit extrem geilen Instrumental-Parts ziehen die
jungen Briten von Dark Forest die Aufmerksamkeit auf
sich. Warum ich diesem Album trotzdem nicht allzu viele
Punkte gebe, liegt vor allem am Gesang. Aber fangen wir
von vorne an: Dark Forest zeigen bereits mit den ersten
Takten des Eröffnungssongs "The Battle Of Badon Hill",
dass sie nicht nur ein gut eingespieltes Team sind,
sondern dass sie auch sehr coole Riffs und Melodien
schreiben und spielen können. Die zehn Songs sind
abwechslungsreich arrangiert und lassen kaum Langeweile
aufkommen. Schaut man sich zudem die Fotos der Jungs auf
ihrer Myspace-Seite an, wird der Eindruck bestätigt,
dass es sich hier um echte Fans des 80er-Heavy Metals
handelt. Im Sound sind dann auch diverse Querverweise zu
den Giganten Iron Maiden und Metallica auszumachen.
Zudem sieht Sänger und Gitarrist Christian Horton wie
eine junge Variante von Adrian Smith (Iron Maiden) aus.
Allerdings macht Horton einen Fehler, der seiner Zeit
Smith vermied: Er singt und macht damit den positiven
Gesamteindruck zunichte. Ohne Lästern oder den jungen
Metal-Fan in die Enge treiben zu wollen, hätte er sich
besser ausschliesslich auf seine Gitarren-Arbeit
konzentrieren sollen. Denn Hortons Stimme klingt
ziemlich schräg und verfehlt immer wieder die richtigen
Töne. Da hilft es auch nur wenig, dass zumindest die
Backing-Vocals ziemlich stark sind. Auf der
Myspace-Seite gibt es ein Video, auf welchem der Sänger
nur tief singt und gewinnt. Mit dem Schritt in die
normalen und höheren Stimmlagen versagt er aber
kläglich. Dies wirkt umso tragischer, wäre dieses Album
ansonsten eine Hit-Scheibe von Sonderklasse. Wer mir
nicht glaubt, soll doch mal das Instrumental "Hollow
Hills" antesten. Meine Empfehlung an die Band lautet
darum: Sucht euch einen fähigen Sänger und nehmt mit ihm
diese Scheibe nochmals auf. Die Metal-Welt wäre um eine
junge hoffnungsvolle Band reicher.
Roger W.
Punkte: 4.5 von 10
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29.90 SFr.
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DEAD MAN'S HAND - The Combination
Agonia Records/Non
Stop Music
Grundsolide vorgetragener Thrash/Death schwedischer
Prägung. (Vielleicht etwas zu) Sauber und druckvoll
produziert, cool rifflastig und durchsetzt von stabilen
Röchelvocals mit Growlschlagseite. Der erste
Gesamteindruck dieses Debuts würde ich ohne Wenn und
Aber als positiv einstufen. Und wäre der Schlagzeuger
nicht derart arg limitiert, würde die Wertung sogar zu
einem dicken 'Genügend' tendieren. Aber nach einer
halben Stunde 'Uffta'-Drumming bin ich geneigt, "The
Combination" in die Sparte der Top 20 der langweiligsten
Platten einzureihen. Mit ein paar ebenfalls
sturzbetrunkener Kollegen im Schlepptau könnten Dead
Man's Hand live vielleicht noch ein paar Frisuren gerade
föhnen, ist mir auf Konserve aber viel zu eintönig.
HaRdY
Punkte: 4.5 von 10
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27.90 SFr.
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AUTUMN - Altitude
Metal Blade/Musikvertrieb
Seit nunmehr sechs Jahren und drei Alben fahren die
Niederländer von Autumn in den Spurrillen ihrer weit
berühmteren Kollegen von The Gathering oder Evanesence.
Mit der bereits dritten Sängerin und dem hier
vorliegenden vierten Album soll nun kräftig nachgeholt
werden. Die neue Stimme an Bord heisst Marjan Welman und
hat als Gastsängerin für Ayreon unter Beweis gestellt,
dass ihre Stimme durchaus publikumstauglich ist. Jedoch
scheint hier das mehr oder weniger bekannte Phänomen
aufzutreten, das man auch schon bei anderen Bands
bemerken konnte: Die Stimme passt nicht zum Musikstil.
Die meisten Songs hier kommen in recht rockigem und
schnellem Tempo daher, was Marjan's sanfter Stimme
enormen Abbruch tut. Nun könnte man natürlich einwenden,
dass dies gewissermassen auch bei Sharon Den Adel der
Fall ist, doch da liegt der Fall anders. Sharon hat eine
höhere Stimme, aber die ist ordentlich gepfeffert.
Marjan ihrerseits passt stimmlich einfach nicht zu
Gitarrenrock, was man beinahe durch das ganze Album
hindurch immer wieder schmerzlich zu hören kriegt. Es
ist schade um eine im Grunde wirklich solide und
angenehme Stimme, wenn sie durch unpassende
instrumentale Begleitung verschandelt wird, besonders
dann, wenn die Keyboards sich teilweise anhören wie die
Pet Shop Boys auf Drogen. Drei umwerfend gute Tracks
kann dieses Album dennoch bieten, und zwar die beiden
sehr balladesken Songs "Synchro-Minds" und "Answers
Never Questioned", sowie das letzte Stück "Altitude".
Tja, wie soll man hier bloss zu einem Fazit kommen? Am
besten wird es durch die Worte ausgedrückt, welche
bereits mein Teamkollege Toby benutzte, um den Vorgänger
"My New Time" zu beschreiben: Autumn spielen ohne Kanten
und Ecken, da ist kein Dreck dahinter, keine ‚richtige’
Seele. Es wirkt einfach derb mechanisch,
vorausberechnet, eiskalt kalkuliert und
massenkompatibel. Schade, dass die Band sich nicht mal
einen Schritt über die Grenze ihres musikalischen Genres
traut.
Maiya R.B.
Punkte: 4.2 von 10
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27.90 SFr.
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JOHN FRUSCIANTE - The Empyrean
Record Collection/EMI
Die Band Red Hot Chili Peppers ist sicher allen von
euch ein Begriff. John Frusciante ist der Gitarrist von
den Peppers und stellt uns hier sein Solo-Album "The
Empyrean" vor. Mit den Soloergüssen von bekannten
Musiker ist das so eine Sache, der Artist fühlt sich
meistens eingeengt in seiner Hauptband und muss mit
seinem Alleingang meistens seine Kreativität ausleben,
die er mit seiner Truppe nicht haben kann weil eben noch
andere das Sagen haben. Auch hier im Falle des guten
John ist unbestritten, dass er ein sehr guter Gitarrist
ist und mit seinem Spiel massgeblich am Erfolg der Chili
Peppers beteiligt ist. Doch wehe, wenn John allein das
Sagen hat, dann kommen sehr seichte Töne heraus:
Klaviergeklänge, Akustikgitarren und Violine. Auch den
Gesang übernimmt der Meister persöhnlich, und hier
hapert's doch sehr. Das Gejammer geht einem sehr schell
auf den Sack, und auch seine Songs können gar nicht
überzeugen, denn zu wirr gestaltet sich das Songwriting.
Dieser Alleingang ist definitiv ein Reinfall und
unterstreicht meine These, dass ein guter Musiker in
einer Topband noch lange nicht ein gutes Album alleine
auf die Reihe kriegt. Schuster, bleib bei deinen
Leisten, denn das hier ist pure Rohstoffverschwendung.
Daniel J.
Punkte: 4.1 von 10
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COLD RUSH – The Illness
Musicbuymail/Non
Stop Music
Ui, da kommt grauenhaft böse Mucke auf uns zu. Da
erzählt eine PC-Stimme was von HIV-Systemen und
Überwachung von Lebenszeichen und Munitionsvorräten. So
weit, so lachhaft. Was danach geboten wird, ist Sound
der Marke ‚Rammstein für Arme’ in Kombination mit dem
Versuch, den Spirit von Megaherz kopieren zu wollen.
Über die Lyrics braucht man nicht wirklich ein Wort zu
verlieren, denn jeder 5-Jährige bringt bessere Texte
zustande. Nächstes Stück: Da wird mittels elektronisch
und schwach klingender Double Base ein schwacher Sänger
mit bemüht gebrüllten Vocals untermauert, ab und an
erklingen blecherne Stimmen im Hintergrund. „Fields Of
Glass“ könnte sogar als brauchbarer Elektronik-Rocker
durchgehen, wenn nicht die nervigen Synthies und der
immer noch bemüht böse klingende Sänger wären, der aber
bei der cleanen Stimme einen relativ guten Job
abliefert. Danach folgt gleich die Ernüchterung:
Techno-Beats en masse, Metal kaum bis gar nicht mehr
wahrnehmbar, immer dasselbe kindische Gebrülle. Und so
geht es durch die ganze Scheibe hindurch weiter, ohne
dass je wirkliche Abwechslung ins Spiel kommen würde.
Als Soundtrack für irgendeinen billigen Ego-Shooter, bei
dem eh nur der Drive und nicht der Inhalt zählt, wäre „The
Illness“ die perfekte Untermalung des Geschehens, aber
als CD sind schlichtwegs zu wenige gute Ansätze
vorhanden (und noch weniger ausgeführt), als dass es zu
wenigstens einer anständigen Wertung reichen würde. Ein
weiterer Fall für die Abteilung ‚netter Versuch,
Experiment fehlgeschlagen, Patient tot’.
Toby S.
Punkte: 2.5 von 10
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CD Reviews Archiv
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