Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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CATHEDRAL – The Guessing Game
Nuclear Blast/Warner
Cathedral – eigentlich müsste man zu diesem Namen,
dieser unvergleichlichen Band, nichts mehr sagen,
ausser: Sie sind zurück, sie haben ein neues Album am
Start, und sie haben sich praktisch nicht verändert. Man
mag es hassen oder lieben. Aber das wäre doch ein wenig
ungerecht, immerhin sind die 4 Jungs quasi die
Speerspitze, wenn es darum geht, Doom Metal in alle nur
möglichen Richtungen zu beugen, zu drehen, zu wenden und
es dann ganz gemächlich dem verdutzten Zuhörer
genüsslich um die Ohren zu hauen. Oder anders gesagt:
Erwarte das Unerwartete. Ok ok, ist ja gut, genug des
Herumschleichens um den heissen Brei, Augen zu und volle
Kanne rein. Nimmt man nur schon das Cover, so lässt sich
eine gewisse Ähnlichkeit zum Vorgänger „The Garden Of
Unearthly Delights“ nicht nur nicht verleugnen, sondern
es symbolisiert meiner bescheidenen Meinung nach, dass „The
Guessing Game“ der grosse Bruder des eben erwähnten
vorhergehenden Albums darstellt. Der Opener „Immaculate
Misconception“ zeigt deutlich auf, dass Cathedral sowohl
immer noch die alten sind wie auch in gewissem Masse
neue Wege beschreiten (was allerdings das weinende Baby
gegen Ende des Intros soll, ist mir schleierhaft), aber
danach geht’s mit „Funeral Of Dreams“ geradeheraus los:
Man wird wie Alice in den Kaninchenbau geschleudert und
erwacht in einem bizarren, verdrehten und kranken
Universum wieder auf. Und nur schon dieser eine Track
beinhaltet sämtliche Trademarks, welche Cathedral
ausmachen: Lee Dorrians unverkennbare Stimme, sie
erzählt, flüstert und singt, während im Hintergrund mal
metallische, dann wiederum beinahe kirmesähnliche Klänge
zu vernehmen sind. Und so wechselt sich jeder Track auf
„The Guessing Game“ konsequent ab, keiner gleicht dem
anderen, und das ist auch gut so. Allerdings muss man
denjenigen, welche Cathedral noch nicht so gut kennen,
gleich eine Warnung aussprechen: Das Material auf „The
Guessing Game“ ist grösstenteils nicht leicht
verdaulich, ausser vielleicht „Painting In The Dark“
oder „Casket Chasers“, welche die straightesten Stücke
darstellen. Mir persönlich ist es nach einigen
Durchläufen der Scheibe so ergangen, dass ich mich erst
wieder neu orientieren musste, wo eigentlich oben und wo
unten ist, so sehr hat mich das Material in seinen Bann
gezogen. Als besonderes Schmankerl und Zeichen dafür,
dass die Jungs einen ganz eigenen Sinn für Humor haben
(typisch britisch eben), ist die kurze Ruhepause auf dem
letzten Song, „Journey Into Jade“: Nach der 8. Minute
fadet der Track aus, und nach der 9. Minute und knapp 20
Sekunden hört man im Hintergrund eine Gitarre sowie Lee
Dorrian, wie er etwas Unverständliches vorliest, und
nach einer weiteren knappen Minute ist der Spuk auch
schon wieder vorbei. Zusammenfassend lässt sich sagen:
Wo Cathedral draufsteht, da ist auch Cathedral drin, und
zwar nicht zu knapp! Extrem, verstörend, verwirrend,
direkt und doch wiederum subtil – englischer Sinn für
Humor in Musik, wenn man dem denn so sagen möchte, und
wenn es dieses Genre (hach, wie ich diese
Schubladisierungen doch so liebe) noch nicht gibt, so
haben Cathedral es erfunden: Progressive/Melodic/Doom
Metal/Rock mit einer Prise Ambient drinnen. Alles klar?
Mir auch nicht, aber ich weiss, dass „The Guessing Game“
etwas Grösseres darstellt, als es der menschliche
Verstand vielleicht jemals in seiner Gänze zu erfassen
vermag.
Toby S.
Punkte: 9.5 von 10
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27.90 SFr.
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UNLEASHED – As Yggdrasil Trembles
Nuclear Blast/Warner
Unleashed 2010 – was kann man da schon noch gross
schreiben, bei einer derart etablierten und beliebten
Band, wie die Schweden es nun mal sind, geschieht es nun
mal nicht sehr oft, dass die Qualität der Alben gross
voneinander abweicht. Nun, was bleibt, ist ein weiteres
und das mittlerweile zehnte (!) Album, einer Band, die
fast wie keine andere ihren Weg konsequent durchgezogen
hat. Abseits von allen Stil- und Genrewechseln anderer
Death Metal-Bands haben die im Jahre 1989 gegründeten
Unleashed gandenlos stur ihren Stil konstant verfeinert,
ohne dabei auch nur einen Millimeter von ihrer ureigenen
klassischen 90er Jahre Schweden-Death-Schiene
abzuweichen. Und wenn ihr mich nun fragt, was es auf "As
Yggdrasil Trembles" zu hören gibt, habe ich nur eine
Antwort: 12 weitere, klassische Unleashed-Songs mit der
gleichen Performance und dem gleichen Geist wie bisher.
Also wo sind dann die Dinge, die ein und dasselbe doch
voneinander unterscheiden können? Die Antwort liegt
abermals in den sensationell arrangierten Songs, die
wieder einmal mehr wirkliche Atmosphäre verbreiten:
Hämmernde Rhythmen, brutale Gesangslinien, groovige
Riffs par excellence, ausgewogenes Mid und Up Tempo, all
dies vereint in einer sehr transparenten und dennoch
fetten und organischen Produktion. Alte Männer machen
machen wirklich hier alles richtig, kann man sagen. Sie
machen einfach das, was sie am besten können, ohne
kommerziell zu werden, ohne zu catchy anmutende Songs,
ohne den ganzen unnützen Kram. Kraftvoll, echt und roh
sind die Attribute, die auch diese Unleashed-CD am
allerbesten umschreiben! Für alte Hasen wie auch für
Neueinsteiger ein absolutes Muss!
Ralf W.G.
Punkte: 9.5 von 10
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TREAT - Coup De Grace
Frontiers Records/Musikvertrieb
Ein Freudenschrei ging durch die Reihen der Hard
Rock-Fans und vor allem derjenigen der Sweden Rock
Festival-Besucher, als Treat 2006 eben dort ihre
Reunionshow gegeben haben. Und was für eine! Alles, was
man seither gehört hatte, ließ Hoffnungen auf ein
grandioses Comeback-Album aufkeimen. Nun ist es hier,
hört auf den Namen "Coup De Grace" und ist irgendwie in
meinem CD-Player festgeschmolzen. Insgesamt sind Treat
in den 18 Jahren seit ihrem letzten Studiowerk (den
grandiosen Bootleg/Unreleased-Output "Muscle In Motion"
zählen wir da mal nicht dazu) natürlich gealtert, sind
jetzt erwachsen geworden. Als Menschen, wie auch als
Musiker. Das hört man durchaus, heißt aber noch lange
nicht, dass sie irgendwie an Drive, an Partyfaktor oder
an Ideen verloren hätten. Zwar wird wohl nie wieder ein
"World Of Promises" zustande kommen, muss es aber auch
nicht. Die 13 Songs nach dem etwas zu langatmigen Intro
sind allesamt Hits, Ohrwürmer der Extraklasse, von denen
man so schnell nicht genug bekommt. Fette Gitarrenwände,
groovige Rhythmen und wunderbare, offene Melodien, die,
einmal im Ohr festgesetzt, da nicht mehr raus wollen.
Ganz besonders "Skies Of Mongolia" hat's mir angetan,
aber auch "Roar", "Tangled Up" oder "I'm Not Running"
dürfen sich in meine persönliche Treat-Best Of-Liste
einordnen. Ich seh mich am 29.4. schon in der ersten
Reihe mit einem festgetackerten Smile im Gesicht. "We
Own The Night" darf sich zu den ganz großen
Powerballaden zählen, wenn das in den 80ern geschrieben
worden wäre... Im Gegensatz ist die zweite Ballade, "A
Life To Die For", eher als Schwachpunkt des Albums zu
sehen. Ist aber allgemein gesehen immer noch ein starker
Song. Ebenfalls kann der Funke bei der vorletzten Nummer
"All For Love" nicht ganz überspringen, dafür endet das
Glanzstück des schwedischen Melodic Rock mit dem Kracher
"Breathless". Alles in allem kriegt die Forward-Taste
auf dem CD-Player Minderwertigkeitskomplexe, während die
Repeat-Taste durchaus schon Abnutzungserscheinungen
aufweist. Geniale Scheibe, Respekt, die Herren! So muss
es sein!
Joey Roxx
Punkte: 9.5 von 10
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27.90 SFr.
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VAN CANTO – Tribe Of Force
Napalm Records/Musikvertrieb
Schade schade, dass ich erst mit dem dritten Album
so richtig auf Van Canto aufmerksam werde. Denn
irgendwie geisterte der Name der deutschen A
Capella-Metal-Gruppe schon seit längerem in meinem
kleinen Universum herum. Aber wie sagt man so schön:
Besser spät als nie! Denn vielleicht ist es genau die
von Album zu Album gewonnene Reife, die aus "Tribe Of
Force" etwas Besonderes macht. Dabei spielt es nur eine
untergeordnete Rolle, dass Van Canto nur mit Schlagzeug
und fünf Stimmen ähnlich aus der Szene herausstechen wie
die Cellisten von Apocalyptica. Das ganze Theater
bräuchte es bei diesen Songs aber gar nicht, um Van
Canto aus dem Gros der Powermetallischen Konkurrenz
abzuheben. Van Canto haben schlicht 13 tolle Lieder
eingespielt, wobei sich nur zwei Coverversionen
eingeschlichen haben: Der Grave Digger-Klassiker
"Rebellion" und "Master Of Puppets" erleichtern A
Capella-Metal-Neulingen den Einstieg ungemein. Im
Vergleich zu Apocalyptica verzichten Van Canto aber nie
auf den Liedgesang, sondern bauen die Songs geschickt
darum auf. Für angenehme Härte sorgen aggressiv
gesungene 'Ratatatas' und 'Tatatatatams'. Dass Van Canto
mehr als ein lahmer kreativer Schnellschuss sind,
unterstreichen diverse Gastauftritte aus der Metalszene.
Rage-Gitarrenheld Victor Smolsky duelliert sich bei "One
To Ten" gegen eine Mundgitarre, Sonata Arctica-Shouter
Toni Kakko veredelt "Heartred" und Grave
Digger-Mastermind Chris Boltendahl singt die Strophen
seines Klassikers. "Tribes Of Forces" ist ein sehr
ausgewogenes Album geworden, welches mit verschiedenen
Stimmungen arbeitet und bis zum Schluss spannend bleibt.
Es reicht von nightwishartigen "Water Fire Heaven Earth"
über progressiv wirkende "My Voice" bis hin zu feinen
Klängen bei "Last Night Of The Kings". Van Canto haben
mit ihrem dritten Werk ein Album geschaffen, welches
definitiv die besten Voraussetzungen zum Klassiker
besitzt. Hier trifft eine innovative Idee auf
aussergewöhnliche Kompositionen. Wer sich davon ein Bild
machen möchte und zusammen mit der Band einen Metal-Song
singen möchte ("To Sing A Metal Song"), hat bei
zahlreichen Festivals die Gelegenheit dazu. Be There!
Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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27.90 SFr.
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AIRBOURNE - No Guts. No Glory.
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Die jüngere
Erfolgsgeschichte der vier Australier liest sich wie ein
modernes Märchen. Anders als ihre übermächtigen
Vorbilder AC/DC sind alle Bandmembers echte Landsleute
aus dem Küstenkäffchen Warnambool und gründeten die Band
2003. Schon ein Jahr später kam mit «Ready To Rock» ein
erstes Album heraus, von dem aber niemand gross Notiz
nahm. Damals dabei war noch der erste Bassist Adam
Jacobson, der nachher durch Justin Street ersetzt wurde.
Somit fanden die Gründerbrüder Joel (v/g) und Ryan
O'Keeffe (d) sowie der zweite Gitarrist David Roads den
idealen Mitstreiter. Das eigentliche Debüt kam dann 2007
zunächst mal nur in der Heimat heraus, respektive konnte
lediglich als Download erworben werden, trug den
treffenden Titel «Runnin' Wild» und schlug ab 2008 auch
bei uns wie eine Bombe ein. Optimal untertützt durch die
Major-Journaille pflügten sich Airbourne wie ein heisses
Messer durch die Szene-Butter hindurch und erarbeiteten
sich vor allem einen guten Namen als unschlagbare
Live-Band. Wer sich noch an den legendären Autritt im
Rohstofflager (07.12.2008) in Zürich erinnert, weiss,
welche Energie hier losgetreten wird. Das wird mit den
neuen Songs von «No Guts. No Glory.» nicht anders werden
und vor allem dürften die Konzerte jetzt definitiv
länger dauern. Allerdings braucht das frische
Studio-Material ein paar Umläufe, bis es richtig zündet.
Mein erster, skipmässiger Durchgang mündete gar in einer
Enttäuschung, die sich aber bald wieder legte. Die vier
Aussies legten sich für ihre neue Scheibe mächtig ins
Zeug und schliefen gar im Studio (!!) bei/mit ihren
Instrumenten, bis das Teil fertig im Kasten war! Zudem
wurde das Ganze live und erst noch analog eingespielt!
Wenn das kein Bekenntnis zu alten Tugenden des
Rock'n'Roll ist, weiss ich auch nichts mehr! Den Auftakt
ins neue Jahr macht der satte Groover «Born To Kill»,
gefolgt vom Video-Track «No Way But The Hard Way», wo
einmal mehr Joel O'Keefee's kraftvolle Stimme beinahe
lauter als die Gitarren ist. Dazu kommt ein traumhafter
und sehr transparenter Saiten-Sound, der alles wegbläst,
und zwar so, wie es Angus & Co. in jungen Jahren krachen
liessen. Dass Geschwindigkeit nicht alles ist, beweisen
beinharte Groove-Granaten wie «Blonde, Bad And Beautiful»
oder «Bottom Of The Well», wo noch eine andere Stärke
hervor tritt. Gemeint sind die spitzenmässigen
Backing-Vocals der Kollegen von Joel, ohne die echt was
fehlen würde. Natürlich dürfen Speedster wie «It Ain't
Over Till It's Over» oder «Back On The Battle» nicht
fehlen, aber der Reiz geht diesmal klar von den
Midtempo-Tracks aus, die so noch mehr Druck erzeugen.
Was aber fehlt, ist diesmal ein absoluter Killer-Song
wie «Hellfire». Trotzdem wird «No Guts. No Glory.» die
Karriere des australischen Quartetts mit Sicherheit
voran bringen und die Erwartungen an das eigentlich
dritte "make it or break it" Album schon jetzt mächtig
anheizen. Das Digi-Pack der «Special Edition» sei an
dieser Stelle aufgrund von nicht weniger als fünf (!)
Bonus-Tracks wärmstens empfohlen!
Rockslave
Punke:
9.0 von 10
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27.90 SFr.
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DEMONICA - Demonstrous
Massacre Records/Musikvertrieb
Nicht nur war und ist das metallische 21.
Jahrhundert voll von Reunionen und Wiederfindungen,
sondern auch das an sich nicht neue Phänomen der All
Star- bzw. Super-Groups greift seit einiger Zeit
vermehrt um sich. Über massentauglich rockende Combos
wie Audioslave, Velvet Revolver oder Them Crooked
Vultures hat es so auch im Metal Fuss fassen können.
Charred Walls Of The Damned im Power oder Ov Hell im
Black Metal sind nur zwei jüngere Beispiele dafür.
Schaut man sich die Besetzung von Demonica an, deren
erster Output mit Namen "Demonstrous" nun in den Regalen
steht, so gehört diese teuflische Kapelle ohne Zweifel
auch in diese Kategorie. Kein Geringerer als Hank
Sherman, bekannt als kreativer Saitenhexer von Mercyful
Fate, ist hier nämlich der Strippenzieher und wird dabei
unterstützt von den beiden Thrash-Veteranen Craig
Locicero und Mark Hernandez (beide Forbidden). Dazu
gesellen sich noch Marc Grabowski (Ex-Corruption) und
der etwas weniger illustre, aber nicht minder begabte
Klaus Hyr als stimmgewaltiger Fronter. Und so
wohlklingend wie die Namen, so wohlklingend ist auch das
Resultat. "Demonstrous" nämlich, das ist 45 Minuten
feinster Thrash Metal der alles anderen als simplen
Sorte. Abwechslungsreich verschmelzen so klassische Bay
Area-Riffs wie im furiosen Starter-Doppel "Demon Class"/"Ghost
Hunt" mit an Nevermore erinnernde, debile Progressivität
(z.B. in "Below Zero" und "Palace Of Glass") und dem
diabolischen Gezocke Shermans, wie es sich im
8-minütigen, instrumentalen Schluss-Epos "Astronomica"
nicht besser selbst inszenieren könnte. Was für ein
unterschätzter Gitarrist! Dabei macht man auch nicht vor
anderen Einflüssen halt, lässt in "Alien Six" den
Hardcore-Vorschlaghammer auf den Hörer niedersausen oder
groovt während "Summoned" zeitweise in bester
Pantera-Manier. Ein Killerriff jagt somit das nächste,
und das in fettem, druckvollem und brachialem Sound, und
auch der Testosteron-geschwängerte, mal an Chuck Billy
von Testament, mal an Tom Araya erinnernde Gesang Klaus
Hyrs überzeugt auf voller Linie. Hat man zu allem
Überfluss dann auch noch einen waschechten Hit, die
gnadenlose Mid Tempo-Walze "My Tongue", in petto, so
bleibt dem Rezensenten zu dieser durch und durch als
Supergroup zu bezeichnenden Truppe nur noch eines zu
sagen: Kaufen! Wer's nicht tut, verpasst eines der
Thrash-Highlights des Jahres!
Kissi
Punkte:
9.0 von 10
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27.90 SFr.
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PANDEA – Soylent Green
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Es ist doch immer wieder schön, wenn der Promozettel
den Nagel auf den Kopf trifft. Im Falle von Pandea sind
die aufgeführten Querverweise zu Ayreon, Savatage und
Power Metal à la Gamma Ray wirklich berechtigt. Ich
würde sogar noch Pink Floyd und vor allem beim
Schlusssong "Golden Gate" die leider unbekannten, aber
tollen Circle Of Pain dazufügen. Die Messlatte liegt
also hoch. Und tatsächlich erreichen die beiden
Pandea-Masterminds Dan Uhden und Mario Le Mol (beide
Mind Odyssey und Merlin) auch das Niveau der genannten
Bands. "Soylent Green" ist ein Ohrenkino, welches eine
Story mit Musik füllt. Die Songs sind meist leicht
progressiv, werden aber bei intensiver Beschallung
nachvollziehbar. Das verdanken die Lieder ihren klaren
Strukturen, bombastischen Refrains und songdienlichen
Gitarren-Soli. Eintauchen ist angesagt. Dass dabei noch
die drei Ostdeutschen Metalsänger Norbert Schmidt
(Formel1), Jacky Lee Man (Pharao) und Norbert Bode
(Biest) ein Stelldichein geben, gerät fast in
Vergessenheit. Ebenfalls dabei ist der Rage-Gitarrist
Victor Smolsky, der wohl hier seinen Ex-Mind
Odissey-Kameraden einen Gefallen tut. Wie bereits bei
Van Canto scheint der Weissrusse ein gutes Näschen für
erstklassige Songs zu haben, so dass ich hier ohne
Bedenken eine Antest- und Kaufempfehlung aussprechen
muss. Tobias Sammet wird sich mit seinem
Avantasia-Projekt warm anziehen müssen, wenn er etwas
ähnlich Gutes rausbringen will. Tut euren Ohren also den
Gefallen und lasst euch nicht durch den unbekannten
Namen von Pandea täuschen. Denn Gutes soll entdeckt
werden. Als kleiner Tipp zum Antesten empfehle ich das
vielfältige "Today's Tuesday", das ultraschnelle "Flesh
And Light" und die bereits erwähnte Schlusshymne "Golden
Gate".
Roger W.
Punkte:
9.0 von 10
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27.90 SFr.
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ECHOES - Nature/Existence
ProgRock Records
Dass aus Venezuela derart hochgradiger Progressive
Metal kommt, hätte ich nie für möglich gehalten.
Erfrischend und qualitiv hochwertig rocken die
Südamerikaner hier aus den Boxen. Gerade der zweite Song
"Rude Awakening" kommt mit einer derart sphärischen,
melancholischen Tiefe daher, wie ich es schon lange
nicht mehr gehört habe im Progressive Metal. Und hier
wird gezeigt, dass Prog auch durchaus relaxt dargeboten
werden kann. Aber die Jungs sind auch durchaus zu
härteren Klängen fähig, was "Lullady" beweist. Alle
zwölf Nummern unterliegen einem stetigen Fluss, und
trotz zum Teil langatmigen Parts geht die Spannung nie
verloren, Immer wieder werden Spannungsbögen aufgebaut,
die manchmal nie zu enden scheinen. Und ob hart Riffs
oder schwebende Keyboards, das Ganze wirkt trotz hoher
Eigenständigkeit im Umfeld unserer allseits geliebten
Dream Theater. Immer wieder kann man Breaks oder Riffs
hören, die aus der Feder von Mr. Petrucci stammen
könnten. Aber das schadet dem ganzen Werk überhaupt
nicht, da die Südamerikaner hier auf ganzer Linie
überzeugen. Mit solcher Frische und Spielfreude und dann
noch mit so geilen Songs im Rücken wird den Jungs alles
verziehen. Man beachte aber, dass "Nature/Existence"
keinesfalls ein Schnellzünder ist. Da braucht es schon
einige Durchläufe, bis sich die zwölf Perlen dem
aufmerksamem Zuhörer öffnen werden. Und nach jedem
Durchgang scheinen die Songs noch besser zu werden.
Jedenfalls kann man sich diesem Album dann kaum mehr
entziehen, mir jedenfalls geht es so, ich bringe den
Rundling einfach nicht mehr aus dem Player raus.
"Nature/Existence" ist jedenfalls sehr empfehlenswert
und ein Progressive Metal-Highlight des noch jungen
Jahres.
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
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29.90 SFr.
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AUTUMN HOUR – Dethroned
Cyclone Empire/Non Stop Music
20 Sekunden reinhören reichen schon, und so gut wie
alles ist klar. WOW! Was für ein Monat. Mehrere
hochkarätige Veröffentlichungen nach einer doch längeren
Durstrecke. Autumn Hour, die neue Band von Sänger Alan
Tecchio (u.a. Hades, Watchtower, Non Fiction) in
Zusammenarbeit mit Instrumentalmusikern von Hades, Seven
Witches und Painmuseum. Nun, allein der Name dieses fast
schon legendären Prog Metal-Vokalisten birgt schon seit
jeher für Qualität. 2008 gegründet, zeigen die Herren
hier ganz grosse Kunst vom Feinsten, eben Prog Metal mit
diversen leichten Thrash Einflüssen abseits jeglicher
Normen und Regeln. Die als Konzept angelegte, lyrische
Seite des Albums basiert zu weiten Teilen auf dem Buch "The
Singularity Is Near" von Ray Kurzwell. Um es kurz zu
machen: kein leicht verdaulicher Stoff. Kompliziert und
intelligent werden Themen wie Nanotechnologie,
künstliche Intelligenz und die Auslöschung der
Menschheit in den 13 Songs verarbeitet plus die wirklich
sehr gut gelungene Coverversion von Eurythmics, "Here
Comes The Rain Again". Die sehr progressiven Strukturen
wirken aber nie aufgesetzt und gewollt, sondern flechten
sich im Dienste der einzelnen Songs in die Arrangements
mit ein. Die Songsstrukturen sind bei aller Komplexität
stets nachvollziehbar und machen trotz aller
melancholischen Gefühlstiefe wirklich Laune.
Anspieltipps: "Oblivion", "Rebirth", u.a. der
unglaubliche Refrain von "Unbelievable" plus viele
andere Gänsehautmomente. Ein starkes Riff jagt das
andere, grossartige Gesangsharmonien (wie sollte es auch
anders sein) und weltklasse Drum- und Bassarbeit machen
dieses Album zu einem wirklichen Stück Kunst mit Seele
und echter emotionaler Tiefe. Für Musikliebhaber, die
nicht nur auf reinen, schnellen Konsum aus sind, sei
diese CD wärmstens empfohlen. Und für alle anderen:
Reinhören ist hier schon fast obligate Pflicht.
Ralf W.G.
Punkte:
9.0 von 10
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27.90 SFr.
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SNEAKY SAINTS - Losing Your Mind
Hard Attack Record/Musikdome
Sneaky Saints entstanden aus der Formation Kei-Plan
welche von 2003 - 2007 ihr Unwesen trieb. Die 6 Jungs
aus den Kantonen Bern und Solothurn bezeichnen ihre
Musik als Mix aus Rock, Punk und Hip Hop. Einig mit
dieser Beschreibung bin ich aber nur mit Punk. Dafür ist
dieser richtig geil gelungen. Die rauchige Stimme von
Alain Stoll, gepaart mit den kreischenden Gitarren und
dem old school klingenden Drumming (vor allem das Snare)
aus der Hinterhof-Garage machen echt viel Freude. So
legen Sneaky Saints gleich mit dem Titelsong "Losing
Your Mind" richtig geil los. Auch "Twin" erinnert mich
an die alten Zeiten zu Beginn von Green Day oder
Pennywise. Die Songs haben durchwegs sehr eingängige
Refrains. Auch bei dem eher ruhig beginnenden "Not
Afraid" oder dem Hammersong "You Shine Thru". Der
letztgenannte Song kann einerseits als beendete
Beziehung oder auch als Kritik an der Gesellschaft
verstanden werden. Super gemacht, Jungs! Die vorgängig
erwähnte Hip Hop-Richtung kommt nur bei "Superficial"
zur Geltung. Dies ist aber auch gut so. Der Song ist
zwar ok, kommt aber bei Weitem nicht an die restlichen
Songs ran. Ein wenig aus dem Rahmen fällt "Letter To You".
Die Country-Ballade kann für mich leider nicht
überzeugen. Es zeigt zwar, dass Sneaky Saints viele
Richtungen beschreiten wollen. Vielleicht wäre es aber
besser, sich wie die letzten drei Songs auf die
Punkrichtung zu beschränken. Wenn ich nicht schon im
Fanclub der Berner Excelsis wäre, würde ich bei euch
mitmachen. Ihr hättet es absolut verdient, und somit
treffen wir uns zumindest an einem eurer Konzerte.
Weiter so Jungs, oder wie die Berner zu sagen pflegen:
Ir sit geili Sieche!
Timo K.
Punkte:
9.0 von 10
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23.90 SFr.
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ANDRE MATOS - Mentalize
Steamhammer/SPV
Nach dem Debutalbum "Time To Be Free" beglückt uns
Andre Matos mit "Mentalize". Der Brasilianer hat bisher
bei Angra, Shaman oder Viper mitgewirkt. Das Album ist
ein Hammer-Power Metal-Album mit extrem viel Melodie.
Die stimmliche Nähe zu Tobias Sammet und dessen
Avantasia-Projekt lässt sich definitiv nicht von der
Hand weisen. Wer Andre Matos und Tobias nacheinander
hört, denkt sich unweigerlich, dass ist entweder ein und
die selbe Person oder es sind zumindest Zwillingsbrüder.
Auch der Sound von "Mentalize" ist extrem ähnlich.
Unsere Gehörgänge werden mit stampfenden Beats,
kreischenden Gitarren, choralen Passagen und super
Refrains beglückt. Nun aber der Reihe nach: Der Opener "Leading
On" beginnt mit einem kurzen Schlagzeug-Feuerwerk und
geht über in die erwartete Power Metal-Hymne. Auch das
folgende "I Will Return" schlägt in die gleiche
Richtung. Mit "Back To You" und "A Lapse In Time"
versucht sich Andre Matos an den zwei einzigen Balladen.
Diese sind aber für mich zu seicht und verleiten zum
Weiterdrücken. Ganz geil kommt "The Myriad" rüber. Zu
Beginn besticht er durch einen geil stapfenden Beat, der
kurz ruhig wird, bevor er sich immer besser entfaltet.
Perfekt ist auch "Mirror Of Me". Ein perfekter Power
Metal-Song. So soll es sein! Andre Matos erfindet
bestimmt nichts Neues in diesem Bereich, aber jeder Fan
von Edguy oder Avantasia kann problemlos zugreifen. Zum
Glück passt der Name im alphabetisch geordneten CD-Regal
fast perfekt zu Avantasia, und so ist Abwechslung
vorprogrammiert.
Timo K.
Punkte:
9.0 von 10
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27.90 SFr.
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BATTALION - Underdogs
Silverwolf Production
Gibt es auf Facebook einen Test namens "How old
school are you?" Falls ja, so würden Battalion ohne
Zweifel die volle Punktzahl kriegen, denn was uns die
Zürcher dieser Tage mit ihrem Zweitling "Underdogs" vor
den Latz knallen, ist die Essenz feuchter Träume jedes
80er Jahre-Headbangers, nur ohne Kurven. Stand das Debut
"The Fight For Metal" von 2006 dabei noch voll und ganz
im Zeichen des amerikanisch geprägten Power Metal, so
übernimmt auf "Underdogs" der Thrash vermehrt das
stilistische Zepter, ohne dass dabei auf "Trueness"
verzichtet werden muss. Dass das Quartett sich darauf
genauso gut versteht wie auf stählerne Hymnen, das
beweist gleich zu Beginn das programmatisch betitelte "Thrash
Maniacs", ein eingängiger Up Tempo-Bastard aus frühen
Slayer und Exodus. "Running Alone" und "Bullets & Death"
schlagen in die gleiche Kerbe, und man kommt nicht
umhin, den Gesang Silvan Etzenspergers mit dem des
jungen Tom Araya zu vergleichen. Eher an Annihilator
denkt man hingegen beim mit Jeff Waters-Gitarren
ausgestatteten "Dictators Of Stone", und beim schnellen
"Beggar's Right" und dem Stampfer "Wings of Demon"
träumt man sich zurück zu den Anfangstagen Metallicas.
Noch stärker ist diese Reminiszenz beim marschierenden "Headbangers".
Findige Kenner der Band werden sich nun fragen: Hatten
Battalion nicht schon einmal eine Nummer mit diesem
Titel? Ganz richtig, und hier handelt es sich um den
selben Track, denn neben den sechs neuen Songs hat man
auch vier alte Tracks neu aufgenommen und mit einem
Spritzer Thrash attraktiviert, sodass sich jetzt zu dem
an ihre Landsmänner Drifter erinnernde "T.F.F.M."
(ehemals "The Fight For Metal") und "Defenders" noch
besser für unsere aller Lieblingsmucke kämpfen lässt.
Denn nicht nur der Sound ist auf "Underdogs", wenn auch
nicht über alle Zweifel erhaben, so doch merklich
druckvoller als auf dem Vorgänger, sondern auch in
Sachen Präzision, Gitarrensoli und Gesang hat man einen
deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Schade nur, dass
man sich dabei nicht dazu hat überwinden können, den
kitschigen Teil der Schlachten-Hymne "Stalingrad" zu
streichen. Das Intermezzo inklusive deutschem
Krieger-Monolog schlägt in Sachen pathetischer
Peinlichkeit sogar Manowar, auch wenn es nicht ganz
ernst gemeint sein sollte. Ernst zu nehmen ist hingegen
das folgende Schluss-Statement: Battalion haben mit
"Underdogs" ein erstklassiges und reinrassiges
Metal-Album für jeden tradtionsbewussten Metaller
geschrieben und sind somit schon jetzt, erst Tage nach
der Veröffentlichung unseres Jahres-Polls, ein heisser
Anwärter auf den ersten Platz in der Kategorie "CH-Album
des Jahres 2010".
Kissi
Punkte:
9.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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MORTEMIA – Misere Mortem
Napalm Records/Musikvertrieb
Sirenia sind zurück! Ach nein, sind sie nicht?
Schade, aber der Mainman hinter Mortemia ist derselbe
wie hinter der Kapelle, die ich einst für genial befand,
heute aber nur noch eine weitere Hure der ewig
geldgierigen Musikindustrie darstellt. Gut, genug des
Ablästerns, was erwartet einen auf „Misere Mortem“? Ganz
einfach: Einen Querschnitt aus Sirenia zu „At Sixes And
Sevens“- und „An Elixier For Existance“-Zeiten sowie
einer deutlich dunkleren Einfärbung, was die Vocals und
das gesamte Soundgewand betrifft. Gibt sich „The One I
Once Was“ noch recht klassisch Sirenia-mässig (man
könnte hierbei auch denken, dass dies eine Anspielung
auf alte Zeiten wäre), so kommt „The Pain Infernal And
The Fall Eternal“ schon derber rüber, allerdings immer
noch nicht so ganz düster, wie es dann beispielsweise „The
Eye Of The Storm“ oder als Paradebeispiel „The Malice Of
Life’s Cruel Ways“ aufweist: Hier tobt sich der gute
Morten Veland so richtig aus und lässt auch stimmlich
gesehen den düster-derben Keiler aus dem Keller
ausbrechen. Weiter muss man dazu eigentlich nicht sagen,
denn „Misere Mortem“ ist im Grunde genommen die ideale
Schnittmenge aus Bombast, Gothic-Anleihen und düsteren,
brutalen Ansätzen, welche aber nie in sinnlosem Geprügel
ausarten sondern sich ins beinahe schon klassische
Soundgewand einfügen. Dieses Album hätte ein würdiger
Nachfolger für die beiden erwähnten Sirenia-Alben werden
können, und vielleicht hat sich Morten Veland hiermit
eben dies auch erschaffen. Selbst wenn dies nicht so
sein sollte: Diese wunderbar dunkle, harmonische,
Verderbnis bringende und alles verschlingende Mischung
muss man einfach mal probiert haben, deshalb kann ich
dieses Album mit mehr als nur gutem Gewissen
weiterempfehlen. Wenn schon moderner Gothic Metal, dann
bitte mehr hiervon!
Toby S.
Punkte: 8.9 von 10
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27.90 SFr.
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THE GENERALS - Stand Up Straight
Metalcentral Records/Non
Stop Music
Achtung Entombed-Fans denen es besonders "Wolverine
Blues" angetan hat, hier sind die Generals am Drücker,
die auch aus Schweden sind und mit "Stand Up Straigt"
ein verdammt heisses Eisen im Feuer haben. Fucking ja,
geiler Death'n'Roll sprudelt aus den Lautsprechern
meiner Anlage, richtig schön dreckig und fies mit
heruntergestimmen Gitarren, so muss es klingen in meinen
Ohren! Von wem stammt die Produktion? Dreimal dürft ihr
raten, ok wir machen's schnell: Thomas Skogsberg von den
Sunlight Studios hat sich der Generälen angenommen und
ihnen einen verdammt druckvollen, dreckigen, räudigen
und natürlich fast identischen Sound verpasst wie
dazumals auch Entombed. Jetzt werden viele von Kopie
spechen, aber das wäre in der Situation falsch, den
Entombed sind mehr oder weniger Geschichte und The
Generals haben ein beachtliches Songwriting an den Tag
gelegt, so dass sie anscheinend Schwedens hoffungsträger
geworden sind in dieser Sparte von Metalmusik. Auch beim
Cover überliess man nichts dem Zufall, es wurde ein
bekannter Künsler engagiert, der den Namen Kristian
Wahlin trägt und schon coole Arbeiten erschaffen hat für
Bathory, At The Gates und King Diamond, und ich kann
euch sagen: Das Cover-Artwork ist richtig geil geworden.
Also ihr seht, hier haben wir es mit dem nächsten
grossen Ding zu tun, wenn nichts falsch läuft, aber das
ist in diesem Business eigentlich nie richtig
vorhersehbar. Doch soviel kann ich verraten: Die
Generäle stellen für mich Entombed mit ihrem letzten,
mehr als schlechten Werk eindeutig in den Schatten. Ihr
habt's sichelich schon gemerkt, die Euphorie ist riesig,
"Stand Up Straight" ist ein saugeiles Album geworden,
hier heisst es sofort zugreifen und abrocken!
Daniel J.
Punkte: 8.9 von 10
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27.90 SFr.
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IMMOLATION – Majesty And Decay
Nuclear Blast/Warner
Im Death Metal gibt es nur sehr wenige Bands, welche
ausserhalb des Genres bekannt sind. Eine davon ist
Immolation. Die Combo aus New York treibt ihr Unwesen
bereits seit 1986 und beglückt die Fangemeinde
regelmässig mit neuen Werken. Nachdem mich ihre beiden
letzten Alben nicht mehr so richtig packen konnten, war
ich gespannt, wie es mit ihrem neuen Silberling "Majesty
And Decay" so aussehen wird. Also rein in den Player und
ab geht die rasante Höllenfahrt. Die düstere Atmosphäre
packt einen schon beim Intro, und die wummernden Bässe
dröhnen drückend aus den Lautsprechern. Was dann folgt,
ist ihr gewohnt hochstehender technische Death Metal mit
einer Prise Morbid Angel gepfeffert und auf
blutgetränktem Tablett serviert. Etwas, was jedem
Anhänger dieses Genres schmecken wird. Mit "A Glorious
Epoch" und "A Thunderous Consequence" hat das Quartett
zwei ausserordentliche Glanzstücke erschaffen, welche
noch einmal mehr reinhauen. Immolation haben es
geschafft, eine Platte aufzunehmen, welche konstante
Leistung erbringt und sich keine Durchhänger erlaubt.
Die finstere Produktion ist da nur die Kirsche auf dem
Sahnehäubchen. Im Gegensatz zu ihren zwei letzten Alben
hört sich "Majesty And Decay" gradliniger und
kraftvoller an, ein Zeichen dafür, dass den Herren auch
nach über zwanzig Jahren noch nicht die Luft ausgegangen
ist. Dieses Album ist somit für jeden
Immolation-Anhänger und Fans von düsterem Tech/Death
Metal Pflicht. Der Rest sollte aber die Finger davon
lassen, denn sonst könnten sie auf dem Opfertisch
landen.
Xenia
Punkte: 8.9 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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VOTUM - Metafiction
Mystic Production
Es ist ja kein Geheimnis, dass Votum sich
musikalisch eng an ihre polnischen Kollegen von
Riverside angelehnt haben mit ihrem Debut "Time Must
Have A Stop". Nur kamen Votum damals etwas härter daher.
Nun, mit "Metafiction" hat sich das ein wenig geändert.
Man hat sich eher in eine atmosphärische Richtung
entwickelt. Was schon der neun Minütige Opener "Falling
Dreams" zeigt. Man zeigt sich wahrlich ruhiger mit
geschmackvollen, fetten Keyboards, melodischem
Gitarrenspiel, fliegenden Gitarrensoli und zum Teil aber
auch kurzen, heftigen Ausbrüchen. Das Ganze lebt dann
unter einem melancholischen, auch etwas düsteren Gewand.
Und man vermag das Feeling, das Riverside auf ihrem
Debut verbreiteten, perfekt zu erzeugen. Sänger Kosinski
passt da perfekt ins Bild und überzeugt mit seinem
warmen Gesang und macht auch eine gute Figur, wenns mal
härter wird. So werden Dynamik und Dramatik in fast
jedem Song aufgebaut und fallen wieder in sich zusammen,
um das Spiel wieder von neuem beginnen zu lassen. Trotz
der zum Teil komplexen Songs schaffen es die Polen, ihre
Strukturen recht kompakt zu halten und die Zuhörer nie
zu langweilen mit ihren Songs. Dieses Werk ist sehr
emotional geworden und gefällt dadurch schon nach dem
ersten Durchlauf. Ich denke mal, wer auf Bands wie
Riverside, RPWL, Porcupine Tree oder auch Sylvan steht,
wird überaus gerne eintauchen in die Welt von Votum,
aber Vorsicht, es besteht Suchtgefahr!
Crazy Beat
Punkte: 8.9 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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DREAMTONE & IRIS MAVRAKI's NEVERLAND - Ophidia
AFM
Records/Musikvertrieb
Bei Neverland handelt es sich um Musiker der
Progressive Band Dreamtone und der griechischen Sängerin
Iris Mavraki. Dies ist bereits das zweite Album dieser
bunten Mischung. Dazu hat man noch einige Gastmusiker
wie Edu Falaschi von Angra, Urban Breed von Tad Morose
und den Mountain King Jon Oliva eingeladen. Die
griechisch-türkische Band ordnet sich selbst dem
Symphonic/Progressive Metal zu, was man so stehen lassen
kann. Dass hier mehrere Sänger am Start sind, verleiht
dem Ganzen viel Lebendigkeit, hat man abgesehen von den
Gastsängern doch mit Iris und Oganalp Canalan gleich
zwei Leadsänger, wobei der männliche Anteil überwiegt.
Alle elf Songs können durchwegs überzeugen und bieten
große Abwechslung, von ruhigen Passagen bis hin zu
harten Riffs wird hier alles geboten. Ganz besonders
gefällt mir natürlich das von Oliva dargebotene "Invisible
War", ein klasse Powersong. Im Ganzen wird auf "Ophidia"
großen Wert auf Melodien gelegt, und so gibt es auch
viele Wechselspiele bei den einzelnen Songs, ein auf und
ab der Tempi und Gefühle. Meine Anspieltipps sind das
eingängige "Speak To Me" und das sehr abwechslungsreiche
"Into The Horizon". Aber einen schlechten Song sucht man
hier sowieso vergebens. Starkes Werk dieser relativ
unbekannten griechisch-türkischen Gemeinschaft, sollte
man als Proggie unbedingt antesten!
Crazy Beat
Punkte: 8.8 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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WHITE WIZZARD – Over The Top
Earache/Non Stop Music
Keep It True und H.O.A. Festival-Gänger aufgepasst!
Auf ihrem ersten Longplayer machen die kalifornischen
NWOBHM-Fans hier fast alles richtig. Ein absolutes
Schmankerl für alle Kuttenträger und für die, die es
werden wollen. Und auch ich fühle mich stellenweise
wieder in meine Mid-80er Vergangenheit zurück versetzt.
In einer Zeit, als jede Veröffentlichung stunden-,
tage-, wochen- und monateweise abfeiert wurde und sich
alles noch so echt, neu, aufregend und frisch angefühlt
hat. Technisch gesehen darf man hier natürlich keine
Ultra-Tech-Vituosität erwarten. Aber darum geht es hier
auch nicht. Eingängigkeit, Klischees und Ohrwurmmelodien
am Laufmeter sind hier angesagt. Das Rad haben White
Wizzard auch nicht neu erfunden, ist doch ihre Mischung
aus hochmelodischen Judas Priest und rockigen Iron
Maiden usw. klar als Hommage auszumachen. Aber Sänger
Wyatt Anderson kann zudem noch allen alten Hasen ganz
stark Konkurrenz machen. Metal hoch zehn ist angesagt!
Die Spielfreude springt förmlich und buchstäblich aus
den Boxen beim Hören dieser kurzweiligen, zu jedem
Zeitpunkt Freude verbreitenden CD. Die Rhythmussektion
ist schön in den Vordergrund gemischt, was das Ganze
zudem noch recht hart und knackig macht. Somit gehören
White Wizzard für mich schon jetzt zur Topkategorie der
jungen 'Old-School'-Hommage-Bands, die wohl aus ihrer
eigenen Sicht vermutlich viel zu spät geboren wurden.
Zudem macht das Ganze noch eine weitere Tatsache sehr
sympathisch: White Wizzard nehmen sich auch nicht ganz
bierernst, wie das Video zum Titelsong (auf der
MySpace-Seite der Band zu begucken) beweist.
Ralf W.G.
Punkte: 8.8 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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LAST AUTUMN'S DREAM – A Touch Of Heaven
Escape Music/Non
Stop Music
Wer hätte gedacht, dass sich aus einem irrelevanten
Europe-Ableger ein so konstant starker Melodic-Act
entwickelt? Bereits seit 2003 beglückt die
schwedisch/deutsche Formation die Fangemeinde mit tollen
Alben. Mit Ausnahme von 2004 erschien jedes Jahr ein
neues Studiowerk, 2008 zusätzlich noch ein Live- und ein
Best Of-Album. Das Melodic-Genre ist leider bekannt für
kurzlebige und immer öfter zweitklassige Projekte. Umso
erfreulicher, gibt es noch Bands wie LAD. Was macht es
aus, dass die Herren Mikael Erlandsson, Andy Malecek,
Jamie Borger und seit dem Tod von Marcel Jacob, Nalley
Pahlsson besser sind. Rein musikalisch sind bei dieser
Band erstklassige Musiker am Werk, doch dies ist bei den
meisten Konkurrenten ebenfalls der Fall. Der Unterschied
ist definitiv das Songwriting. Das Duo Erlandsson/Malecek
beherrscht es. Nicht nur auf diesem neuen Output reihen
sich die eingängigen Melodien aneinander. Diese mit
harten Riffs und satten, aber sparsamen Keyboardklängen
kombiniert ergeben starke Songs, und die überzeugen ohne
nennenswerte Ausfälle. Der Ehrlichkeit halber muss aber
auch erwähnt werden, dass auf "A Touch Of Heaven" auch
zwei Coverversionen aufgenommen wurden: "See My Baby
Jive" von Wizzard und "Surrender" von Cheap Trick. Doch
auch diese fügen sich perfekt ins eigene Songmaterial
von Last Autumn's Dream ein. Was der Band noch zum ganz
grossen Wurf fehlt, ist ein Ohrwurm der Marke "Eye Of
The Tiger" oder "Wheels In The Sky". Wir sind gespannt.
Chris C.
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SWORN AMONGST - Severance
Rising Records
Hail Of Bullets, Bonded By Blood, Warbringer,
Hatched oder unsere Landsleute Total Annihilation - die
Liste blutjunger, ungestümer Newcomer, welche sich
traditionellem Thrash Metal verschrieben haben, ist
lang. Auch in diesen Reigen des New Wave Of Thrash Metal
gehören Sworn Amongst aus England. In ihrer Heimat durch
das Gewinnen des prestige-trächtigen
Kerrang-Unsigned-Wettbewerb alles andere als ein
unbeschriebenes Blatt, wurde man abseits der Insel
bisher kaum wahrgenommen. Ändert sich das nicht mit
ihrem Zweitling "Severance", so trifft Sworn Amongst
dabei einzig die Schuld, auf Massenkompabilität zu
verzichten und noch aggressiver, kompromissloser und
zielstrebiger zu Werke zu gehen als auf ihrem Debut "And
So It Begins" von 2008. Das Allerlöblichste daran:
Anders als viele ihrer jungen Thrash-Kollegen kopieren
Sworn Amongst ihre Bay Area-Helden aus den 80ern nicht
eins zu eins, sondern leimen traditionelle Kutten-Riffs
mit einer Portion Eigenständigkeit zusammen, die dem
ganzen einen harscheren, vielleicht sogar
englisch-düsteren Touch verleihen, dabei aber auch nicht
auf Hardcore-Einflüsse verzichten, was das Ganze auch
moderner wirken lässt. So denkt man beim dramatisch
einleitenden Titeltrack "Scratch The System" mit seinen
galoppierenden Passagen oder "The Storm" schnell mal an
Testament, hört in den Shout-Chören von "Denounced" und
"Exploited (Systematically)" die Assi-Mentalität früher
Exodus heraus oder schüttelt (im positivsten aller
Sinne) den Kopf ob der an Onslaught erinnernde
Brachialität von Songs wie "Out Of Line (Scathing
Injustice)", "Darkness" oder dem fulminant
marschierenden Schlusspunkt "Numb". Überzeugen die Jungs
dazu noch allesamt musikalisch (insbesondere Drummer
Jonny Harper erinnert an einen jungen Paul Bostaph oder
Dave Lombardo) und ist die Produktion, wenn auch etwas
aufdringlich, doch klar und druckvoll, so hält mich
nichts davon ab, Sworn Amongst eine rosige Zukunft zu
prophezeihen, denn mit dem auf "Severance" zu findenden
Mix hauen sie ihre anfangs genannten Mitstreiter klar in
die Pfanne.
Kissi
Punkte: 8.6 von 10
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29.90 SFr.
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PERSEFONE - Shin-Ken
Kolony Records/Non
Stop Music
Passend zum japanischen Albumtitel ist sowohl der
düstere Coversamurai wie auch das gesamte Artwork in
zarten, aber eindrücklichen Wasserfarben gehalten und
gibt damit schon mal die erste Steilvorlage in Richtung
Intellektualität vor. Das spanische Sextett ist
technisch wirklich fit und vereint keyboardlastigen
Progressive Rock mit flotten Metalriffs, guten Soli und
einer leichten Tendenz zu technischem Death Metal. Auch
die zwei Sänger bieten von poppigem Cleangesang über
Todes- bis hin zu Schwarzstahl ein breites Spektrum.
Dazwischen immer wieder ruhige Momente mit
Akustikgeklimper, Wasserplätschern und Pianoeinlagen.
Das Prädikat 'abwechslungsreich' ist damit schon mal
mehr als erfüllt. Basierend auf dem japanischen
Ehre/Kampf/Verantwortungs-Film "Miyamoto Musashi" (von
1954 - sic!) versuchten Persefone, ein musikalisches
Pendant dazu einzuspielen und das Endprodukt finde ich
persönlich ziemlich gelungen. Etwa so stelle ich mir
Dream Theater vor, wenn sie etwas versoffener und
bekiffter wären. Mehrere Kollaborationen mit Künstlern
aus dem Land der aufgehenden Sonne untermauern die
Ernsthaftigkeit ihres Schaffens und das Gesamtkonzept
geht mindestens für mich auf... auch wenn sich partout
kein japanisches Flair einstellen will. Darf man aber
nur schon aufgrund ihres musikalischen Anspruches als
durchaus gelungen betiteln. Reinhören.
Hardy
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FUELBLOODED - Off The Face Of The Earth
My Kingdom Music/Non
Stop Music
Holland hat nicht nur Tulpen und Käse oder guten
Fussball zu bieten, nein sie haben eine kleine aber
feine Metalszene, die immer wieder tolle Bands zum
besten gibt. Definitiv auch dazu zählen Fuelblooded,
eine Melodic/Death-Truppe, die es in sich hat. Schon vom
technischen Standpunkt aus sind die Holländer echte
Könner an ihren Instrumenten, das beweisen sie
eindrucksvoll auf ihrem zweiten Longplayer. Ob in den
beiden Instrumentals oder auch auf den anderen Tracks,
hier haben wir grosses Kino. Der Gesang variiert von
clean zu den bekannten Growls hin und her, was ja
eigentlich nicht neu ist aber gleich gut ins Szene
gesetzt wurde und einem nie langweilig wird. Das Pedal
wird selten durchgedrückt, was aber nicht nötig ist,
denn die starken Gitarrenriffs, die im Mid Tempo-Bereich
anzusiedeln sind, machen einen guten Job. Jetzt kommt's:
Die Produktion ist der Hammer geworden! Klar wie eine
schöne Sommernacht und brutal wie ein Betonwalze, die
alles nieder macht. Chapeau für die Arbeit am Mischpult,
etwas vom besten in diesem Jahr. Fuelblooded gefallen
mir ausserordentlich gut. Bitte mehr davon!
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
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27.90 SFr.
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CRAZY LIXX - New Religion
Frontiers Records/Musikvertrieb
Die Crazy Lixx dürften inzwischen jedem, der sich
irgendwie mit Hard Rock, Sleaze Rock oder Schweden
beschäftigt, ein Begriff sein. Seit 2002 mischen sie bei
dem mit, das sich als 'New Wave Of Swedisch Sleaze'
bezeichnen lässt. 2007 haben sie mit "Loud Minority" ein
Debutalbum auf den Markt gebracht, das eingeschlagen hat
wie eine Bombe. Eine ziemlich hohe Vorlage also für das
wegweisende zweite Album. Ob sie es schaffen, den
Erwartungen gerecht zu werden? Nun, nicht ganz, meiner
Meinung nach. Die Songs sind erwachsener, ausgereifter,
professioneller. Man geht fast ganz weg vom typischen
Sleaze-Sound, hin zu gemäßigteren Hard Rock Klängen.
Kracher wie "Death Row" oder "Boneyard", die am ersten
Album vorhanden sind, fehlen eigentlich ganz. Der
Ohrwurmfaktor ist zwar noch gegeben, aber nicht mehr so
ausgeprägt wie noch drei Jahre zuvor. Nichts desto trotz
machen die neuen Songs Spaß und eigenen sich nach wie
vor toll als Soundtrack für die nächste Rockparty. Und
immerhin kann man dem Quartett nicht vorwerfen, es würde
sich selbst kopieren oder sich nicht weiterentwickeln.
Auch wenn die Band etwas an ihrer ursprünglichen
Unbeschwertheit verloren hat, so hat sie immer noch
genügend Drive und Arschtritt-Potential. "Rock And A
Hard Place" eröffnet die Scheibe gebührend, mit "My
Medicine" wird gleich weitergerockt. Dann folgt mit
"Till I Die" mein persönlicher Favorit, bevor erst mal
die eher schwächeren Songs an der Reihe sind. Mit
Ausnahme von "Children Of The Cross", da ist den
Schweden ein ernsthafter, nachdenklicher Song gelungen.
"She's Mine" kann sich auch noch hören lassen, das kurze
Instrumental "Desert Bloom" finde ich einfach genial als
Auflockerung und "Voodoo Woman" gibt dem Ganzen noch
einen tollen Abschluss. Die Ballade "What Of Our Love"
hat definitiv zu viel Schmalz, das würde besser gehen.
Alles in allem jedoch kann man sich "New Religion" ohne
weiteres zulegen und auszugsweise zur Gemütserhellung
abspielen.
Joey Roxx
Punkte: 8.5 von 10
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27.90 SFr.
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DE PROFUNDIS – A Bleak Reflection
Kolony Records/Non
Stop Music
Acht Songs, fast 70 Minuten Spielzeit, zwei Stücke
mit gut zweieinhalb Minuten (Intro) und fünfeinhalb
Minuten (Instrumental "Longing"), somit bleiben dann
noch eine Stunde für 6 Tracks - das heisst, alle
überschreiten die zehn Minuten-Marke. Da mag manch einer
Angst bekommen, dass sich die einzelnen Lieder etwas
verlieren und in Langeweile verfallen könnten. Aber dies
ist ein Irrtum – ich kann nur sagen NEIN – das tun sie
nicht! Die Engländer vermischen hier zähflüssigen Doom
mit Death Metal-Elementen, dazu der sehr gutturale
Gesang von Craig, der sogar in gewissem Masse im Black
Metal zuhause ist. Da kann keine Langeweile aufkommen.
Hauptaugenmerk ist klar der Doom, aber es wird auch
nicht mit High Speed-Passagen wie in "Nocturnal
Splendour" oder schön gefühlsschwangeren Phrasen wie in
"Cease To Be" gegeizt. Dadurch bietet sich dem
aufmerksamen Zuhörer immer die nötige Abwechslung und
Spannung. Für den Sound von De Profundis braucht man
Zeit. Die Stücke wollen in Ruhe aufgesogen werden. Wenn
sie drin sind, sollte man sie in sich wirken lassen,
damit man sie verstehen und geniessen kann. Der Bandname
heisst 'aus der Tiefe', ihre Musik klingt auch, als käme
sie von ganz unten, um die Welt in ihren Bann zu ziehen.
Was die musikalischen Fertigkeiten angeht, ist alles auf
ziemlich hohem Niveau angesiedelt. Die Musiker
beherrschen ihr Handwerk und zeigen es auch
eindrücklich. Die Gitarren harmonieren mit der
Rhythmusbastion. Diese legt den Grundstein so hart und
auf den Punkt, dass sich die anderen Musiker keine
Sorgen machen müssen und darauf aufbauen können.
Mastermind Craig singt und geifert meist sehr guttural.
Der Hörer muss Freude haben an überlangen Tracks, die
eine breite musikalische Fächerung zu bieten haben aber
doch simpel und einfach von dem immer anwesenden Death
Metal zusammengehalten werden. Zähflüssiger Doom/Death
Metal auf hohem Niveau, das ist wohl eine doch ziemlich
zutreffende Beschreibung.
André G.
Punkte: 8.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SUPERCHARGER - Handgrenade Blues
VME
Group
Seit Volbeat versucht hin und wieder eine dänische
Band, auf den Rock'n'Roll-Zug aufzuspringen und mit in
den Rest Europas vorzudringen. Die aktuellen wären da
Supercharger. Und denen könnte es durchaus gelingen! Ihr
Debut "Handgrenade Blues" riecht nach Whiskey, Motoröl
und der nächsten Barschlägerei. 11 Arschtritte,
gesammelt auf einer kleinen silbernen Scheibe. Das ist
ihnen gelungen! "Handgrenade Blues" hält nicht nur als
Albumtitel und Opener hin, sondern passt eigentlich auch
ganz gut als Bezeichnung für den Musikstil von
Supercharger. Denn auch wenn das Ganze noch so rotzt,
fällt die feine, durchdachte Handarbeit auf, die die
Band an den Tag legt. Teilweise für diesen Stil recht
aufwändige Backingvocals ("Gotta Get It"), ein überlegt
eingesetztes Barpiano ("Handgrenade Blues"),
Mundharmonika ("If You Wanna Rock"), und zwischendurch
hört man eine echte Hammondorgel ("Borderline") heraus.
Natürlich stehen immer noch der fette Gitarrensound, die
krachenden Riffs und die dreckigen, aber dennoch
melodiösen Vocals im Vordergrund. Die Detailverliebtheit
macht "Handgrenade Blues" zu einem abwechslungsreichen
Album, bei dem Langeweile zum Fremdwort wird. Von Anfang
bis zum Ende fesselnd, kommen die Highlights sogar eher
zum Schluss. Abgesehen vom Titeltrack zählen dazu "Shame
Baby" oder "Hell Motel", "Dog Town" groovt wie selten
etwas und "Scorched" legt zum Schluss noch mal einen
drauf. Insgesamt klingt "Handgrenade Blues" nach
durchzechten Nächten in abgefuckten Bars mit schrägen
Typen, Bier und heißen Bräuten. Ganz genau so! Und das
gefällt uns doch, oder?!
Joey Roxx
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für
32.90 SFr.
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DRIVHELL - A Journey As A Life
Casket Music
Ehrlich gesagt hatte ich zu Beginn grosse Mühe mit
dem neuen Album von Drivhell. Nach der 5. Endlosschleife
und viel Aufmerksamkeit kann ich jetzt schon vorweg
nehmen, dass die Italiener besser sind als zuerst
vermutet. Drivhell spielen typischen Progressive Metal.
Dieser ist bekanntlich nicht sehr eingängig und zeigt
sich auch auf "A Journey As A Life". Wer auf klassische
Songstrukturen steht, ist hier absolut fehl am Platz.
Jeder der 9 Songs hat seine eigene Geschichte. Die
Strophen und Refrains werden jeweils durch diverse
Bridges oder auch gesprochene Texte auf Italienisch
unterbrochen. Zur Musik ist zu sagen, dass die 5 Jungs
ihr Handwerk auf dem Debut nach zwei Demos durchaus
verstehen. Erstaunt war ich, dass die Band über zwei
Keyboarder, aber nur über einen Gitarristen verfügt.
Dieser Umstand macht sich teilweise auch bemerkbar: Das
ganze Album bekam seine Inspiration vom Roman "Le citta
invisibili di Italo Calvino". Ich muss gestehen, dass
dieses Buch mir nichts sagt und die Songtexte leider
nicht zu finden sind. Gerne würde ich hier auf einzelne
Songs eingehen, aber jeder Prog-Fan sollte diese
Erfahrung selber machen. Bitte versteht das nicht als
Kritik an Drivhell. Die Jungs verstehen absolut ihr
Handwerk und sind für mich extrem kreativ. Wirklich
jeder Song klingt anders, und mit jedem Mal kriegen
meine Lauscher viel mehr Details mit. Also, seid offen
und hört euch "A Journey As A Life" an.
Timo K.
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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ELDORADO - Golden
Bad Reputation/Non
Stop Music
Die Spanier von Eldorado versuchen, durch ihr
Zweitlingswerk "Golden" nicht nur die Einheimischen,
sondern auch die restliche Welt zu beglücken. So gibt es
nebst meist englischen Songs zum Schluss auch 4
Bonustracks auf Spanisch. Diese sind nicht neu, halt
einfach auf Spanisch gesungen. Der Opener "The House Of
The 7 Smokestacks" haut mächtig rein. Vor allem ist bei
Eldorado Jesus Trujillo am Gesang und und Nano Paramio
an der Gitarre zu erwähnen. Beide machen diesen Song zu
einem absoluten Klassiker. Auch "The Rocket Song" als
Mid Tempo-Song kann sehr gut überzeugen. "Antlantico"
hat extrem viel von einem 70er-Song und hat sehr viel
Ähnlichkeit zu Deep Purple. Nach der Ballade "The Worst
Of Myself" gibt's für mich den absoluten Knaller,
nämlich "Free (A Chain Reaction)". Der Song ist so geil,
da verschlägt es mir fast die Sprache. Airbourne lassen
grüssen. Mit "Tarot TV" und "The Jakarta Club" beenden
Eldorado ihr reguläres Album. Auch diese Songs können
überzeugen. Danach folgen noch, wie erwähnt, 4
Bonustracks auf Spanisch. Diese braucht der
Mitteleuropäer zwar nicht, ist aber eine tolle Geste an
die Heimat. Also bleibt mir nichts weiter zu sagen, als:
Zieht euch Eldorado rein.
Timo K.
Punkte:
8.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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SHYLOCK– Rockbuster
Metal Heaven/Non Stop Music
Nach zweieinhalb Jahren erscheint endlich ein neues
Lebenszeichen der deutschen Melodic-Band Shylock. Ein
Blick auf das Line Up liefert eine mögliche Erklärung
für die Pause. Von der klassischen Besetzung sind nur
Sänger Matthias Schenk und Drummer Achim Thiergärtner
übrig geblieben. Zusätzlich an Bord geholt worden sind
zwei Gitarristen. Ein Keyboarder und Bassist sind
offiziell nicht dabei. Toll, dass sich die zwei
verbliebenen Musiker dazu entschlossen haben, die Band
noch nicht ad Acta zu legen. Die bisherigen vier Alben
rechtfertigen dies allemal. Der Vergleich von Shylock
mit Bonfire ist nicht neu. Ausser, dass Beide in Bayern
beheimatet sind, klingen auch die beiden Sänger Schenk
und Lessmann sehr ähnlich, sprich beide sind mit einer
kraftvollen, ausdrucksstarken Stimme gesegnet. Doch auch
musikalisch bewegen sich beide Gruppen im selben Metier
des klassischen Melodic/Hard Rocks. Auf "Rockbuster"
wurden aber auch einige moderne Riffs eingearbeitet.
Perfekt harmonieren die starken Vocals mit den beiden
(neuen) Gitarren bzw. Gitarristen. Vor allem, wenn die
Band ein bisschen härter zu Werke geht kommt Stimmung
auf. "Dawn", "Just For U", "Rose Of Cairo" (mit
orientalischen Klängen) oder "Somebody Else" sind
Paradebeispiele wie klassischer, melodiöser und
gleichzeitig zeitgemässer, gitarrenorientierter Hard
Rock klingen muss. Gut gemacht!
Chris C.
Punkte:
8.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ROOTWATER - Visionism
Mystic Production
Die Polen haben gute Skispringer (wir noch die
besseren, geil Simi!), ja Olympia ich noch
allgegenwärtig. "Jetzt nur nicht abfdriften!" wird jetzt
der eine oder andere brüllen, klar Leute, wir bleiben
beim harten Sound unserer Begierde, die Einführung
deshalb, weil hier unsere Helden von Rootwater aus Polen
stammen und mit ihrem neuesten Werk "Visionism" den
Grossteil ihrer Konkurrenz hinter sich gelassen hat, nur
an einer Truppe kommen sie nicht vorbei, gemeint ist
System Of A Down. Ja Leute, die vier Osteuropäer spielen
hier einen schrägen Mix aus Thrash, Hardcore und weiss
Gott nicht was, und der bunte Mix aus verschiedenen
Stilen macht es dem Hörer nicht einfach (ich krieg
demnächst ein Kind wenn das so weitergeht... ), sich zu
konzentrieren. Also schwerverdaulich, dafür belohnen
einem die Warschauer, die Zeit, die man sich nehmen
muss, um dieses Werk zu verstehen, nachher, wenn das
grosse Aha-Erlebnis kommt und man die Scheibe nicht mehr
los wird. Tja Leute, hier haben wir wieder was für
Freaks, die sich bei komplizierten Songstrukturen und
verrücktem Gesang pudelwohl fühlen, alle anderen
konservativen Metaller (von denen gibt es viele) sollten
hier die Finger von lassen. Die Anlaufzeit ist lang,
aber dann zündet das Ding gut, aber nicht überragend.
Daniel J.
Punkte:
8.3 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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ABSCESS – Dawn Of Inhumanity
Peaceville Records/Irascible
Bevor ich über das neue Album der amerikanischen Old
School-Death Metal-Band etwas sagen werde, möchte ich
kurz eine kleinen Ausflug in die Geschichte von Abscess
und somit auch des Death Metals machen. Es war einmal
eine Band (ok, dieses Jahr spielen sie
interessanterweise wieder am Maryland Deathfest in den
Staaten, aber trotzdem – WAR) mit dem schönen Namen
Autopsy. Diese Band wurde von Chris Reifert gegründet,
welcher zuvor bei einer noch bekannteren Band spielte,
nämlich Death. Alles wichtige Grössen im Death
Metal-Genre und deswegen erwähnenswert, denn einige
dieser Musiker haben sich kurz vor der Auflösung von
Autopsy zusammen getan und die Band Abscess gegründet,
welche nach wie vor besteht. Dies ist mittlerweile schon
sechzehn Jahre her, doch musikalisch eben immer noch
genau in der Zeitzone. Natürlich ruhen sich aber die
Bandmembers nicht auf ihren bekannten Namen aus, sondern
liefern auch etwas, was sich wirklich hören lassen kann!
"Dawn Of Inhumanity" ist dreckiger, arschtretender Old
School-Death Metal der Extraklasse. Abwechslungsreich
und authentisch, auch wenn wie gesagt nicht viel Neues
dazu kam, was aber durchaus gewollt ist. Reiferts
unverkennbare Reibeisenstimme bringt die gewünscht
düstere Atmosphäre, für welche bereits Autopsy bekannt
waren und bietet einen tollen Kontrast zu den melodiösen
Riffs. Für Triggerfans, Dresscore- ähm
Deathcore-Anhänger und sonstiger Modetussis sicherlich
nichts, aber die Old School-Gemeinde wird sich wieder
wie die ausgehungerten Geier auf dieses Album stürzen.
Im Getöse der immer moderneren Musik eine wirklich
wunderbare Abwechslung, welche sich niemand entgehen
lassen darf, der sich selber als Anhänger der alten
Schule bekennt.
Xenia
Punkte:
8.3 von 10
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KALMAH – 12 Gauge
Spikefarm Records/Musikvertrieb
Die Herren der finnischen Sümpfe sind zurück, und
dies gleich mit einem Paukenschlag. "Rust Never Sleeps"
startet zwar mit ein paar ruhigen akustischen Tönen,
doch was danach abgeht, ist Kalmah wie zu ihren besten "They
Will Return"-Zeiten. Tempo, Tempo, Tempo,
Saitengefrickel, Tastenakrobatik, eingängige Melodien
und mächtig Druck lassen einen Freudenschrei in mir
aufkeimen. "One Of Fail" lässt keine Zeit für eine
Atempause, das Tempo bleibt auf Bleifuss, der Sound
drückt, drückt und drückt. Kalmah legen einen Traumstart
hin, lassen die Sau raus, strotzen vor Spielfreude und
lassen die Kinder Bodoms erbärmlich und ohne Biss auf
einer Sandbank links liegen. Was ich nicht erwartet
hätte, dass Kalmah ihren Referenzsong "They Will Return"
mal überflügeln könnten, doch mit "Bullets Are Blind"
haben sie eine Granate im Gepäck, welche das Zeug hat,
zum unbestrittenen Kalmah-Klassiker zu werden. Erstmal
wird das Tempo bei "Swampwar" etwas gedrosselt, Zeit, um
nach Luft zu schnappen und ein wenig zu entspannen.
Dabei ist "Swampwar" zweifellos kein schlechter Song,
beherbergt ein tolles Solo, doch mit dem explosiven
Start der Dreierformation kann dieser Song nicht
mitziehen. Ähnlich ergeht es da mit "Better Not To
Hell", hier wird mehr auf Melodie denn auf Tempo
gesetzt, ein Song zum Mitschunkeln und ein kühles Bier
Trinken. War es das nun, verkümmert "12 Gauge" nach
seinem fulminanten Start zum Kuscheltiger? Nun, "Hook
The Monster" lässt das Tempo glücklicherweise wieder
anziehen und ist durch seinen Refrain zum Live-Kracher
auserwählt, doch weder der starke Titelsong "12 Gauge"
noch das abschliessend schleppende "Sacramentum" können
dem Starttrio die Zähne zeigen. Zugegeben, ich bin etwas
enttäuscht, hätte mir gewünscht, dass gegen Ende hin
nochmals so richtig die Post abgeht, andererseits haben
Kalmah mal wieder ein starkes Album abgeliefert, welches
Finnischen Melodic/Death Metal in seiner vollen
Blütenpracht mit einer äusserst fetten und druckvollen
Produktion repräsentiert. Innovativ sind zwar Kalmah
schon längst nicht mehr, doch wenigstens versuchen sie
nicht, einem Trend hinterher zu hecheln und ziehen ihr
Ding durch. Ich frage mich natürlich, ob es Kalmah mit
diesem Output endlich schaffen werden, auch in unseren
Breitengraden auf Gehör zu stossen, verdient hätte es
die Band schon längstens.
R.K.
Punkte:
8.2 von 10
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BOON - The Almighty Love
Noisehead Records
Clawsfinger-Shouter Zak Tell gefällt die
östereichische Band Boon offenbar, denn auf dem
Infoblatt heisst es: It's the kind of music that would
make me want to bang my fucking head on the dancefloor
down another beer or ten and scream "Fuck yeah!" Doch
wenn der alte Schwede Boon gut findet, soll das noch
lange nicht heissen, dass wir es mit einer Toptruppe zu
tun haben. Ok, der gute Zak hat nicht übertrieben, schon
der erste Song "The Growing Black" hat ein dermassen
starkes Gitarrenriff, dass es einem fast die Sprache
verschlägt. Vom melodischem Refrain spechen wir gar
nicht, boah was für ein Einstieg in dieses Werk, das wir
dem Alternative Metal zuschreiben können! Auch bei den
folgenden Tracks geht es melodiös zu und her, und der
Gesang erinnert zwischendurch an Linkin Park, was aber
kein Nachteil sein soll, zu eigenstänig klingen Boon.
Tja, hier haben wir zehn geile Alternative Rock-Nummern,
die einen nie auf den Senkel gehen, nein im Gegenteil:
Boon versprühen viel Gespühr für abwechslung und ein
feines Näschen für ein perfektes Songwriting. "The
Almighty Love" kann sich sehen lassen. Cooles Ding!
Daniel J.
Punkte:
8.1 von 10
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POISONBLACK – Of Rust And Bones
Century Media/EMI
Nach der gesamten Entwicklung über „Escapextacy“,
„Lust Stained Despair“ und dem grossartigen „A Dead
Heavy Day“ war ich natürlich sehr gespannt, wie sich
Poisonblack nun anno 2010 anhören würden. Und irgendwie
ist es seltsam: Der Weg, welcher auf der letzten Scheibe
eingeschlagen wurde, ist konsequent weitergegangen
worden, und dennoch, oder vielleicht gerade deshalb,
wurde ich das Gefühl nie so richtig los, hier eine Art
Light-Version von „A Dead Heavy Day“ vor mir zu haben.
Aber alles der Reihe nach: „My Sun Shines Black“, der
Opener, brettert auf jeden Fall schon mal ordentlich los
und macht klar, dass Poisonblack deutlich mehr rocken
als noch zu Beginn. „Leech“ ist dasselbe in Schwarz, nur
ist die Hülle des Balistos anders und man merkt zwar den
Unterschied, aber die Grundzutaten sind immer noch
dieselbe, weshalb sich auch ein leichtes Gefühl
einschleicht, die Jungs um Ville Laihiala hätten sich
wie eine Art selbst kopiert. Da kann nicht mal das
metallische Solo etwas daran ändern, auch wenn es
verdammt geil tönt und sich gut in den musikalischen
Rahmen einfügt. „My World“ zeigt dann die Entwicklung
auf, die ich am Bemerkenswertesten an „Of Rust And Bones“
finde: Zuerst wird per akustischer Gitarre der Song
eingeleitet, der dann doch noch ziemlich heavy-rockig
wird, aber diese, wie soll ich sagen, Weichheit, welche
sich gegen Ende des Albums noch stärker bemerkbar machen
wird, zeigt sich hier schon deutlich. „Buried Alive“ hat
dagegen schon fast Sentenced-Charakter, gewisse Merkmale
lassen sich auf jeden Fall nicht von der Hand weisen,
rockt aber deutlich straighter daher als noch der Song
bevor. „Invisible“ ist dann mit knapp 8 Minuten DIE
Ballade schlechthin, „Casket Case“ verwirft die ganze
Stimmung wieder und rockt sich gnadenlos durch die
Gehörgänge, während Ville sich deutlich angepisster
anhört als auch schon. „Down The Drain“, „Alone“ und „The
Last Song“ spielen allesamt in derselben Liga, es sind
nämlich balladeskere Songs mit rockigen Versatzstücken,
stellenweise durch metallischere Klänge leicht
aufgelockert. Vor allem der letzte Track weist gegen
Ende eine sehr deutliche, beinahe schon klassische
Metal-Schlagseite mit kreischenden Soli auf. Was dies
nun mit eingangs erwähnter Weichheit zu tun hat? Ganz
einfach: Durch das ganze Album ist wie eine Art
Verwirrung zu spüren, als wüsste man nicht so recht, ob
man nun soft oder hart sein sollte. Zudem ist die
Anhäufung eher langsamerer Songs gegen Ende für mich ein
Schwachpunkt, da dies den unbedachten Hörer dazu
verleiten könnte, weiterzuzappen, ohne die wirklich
superben Zwischenparts zu hören. Und es hinterlässt,
zumindest in meinem Fall, einen seltsamen Geschmack,
wenn eine Scheibe sehr langsame Tracks am Ende aufführt
und auch so endet. Nun ja, Fakt ist: Poisonblack werden
für „Of Rust And Bones“ keinen Innovationspreis
abstauben, aber ihr Handwerk verstehen die Jungs nach
wie vor, und Ville hat glücklicherweise seine rauen
Vocals nicht geändert, was ebenfalls der Atmosphäre
zugute kommt. Bleibt nur zu hoffen, dass auf dem
nächsten Album, so denn eines entstehe, die Herren mehr
Veränderungen in ihren Sound einbauen, sonst wird das
Ganze relativ anstrengend, selbst für Fans.
Toby S.
Punkte:
8.0 von 10
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POPA CHUBBY - The Fight Is On
Provogue Records/Musikvertrieb
Jawoll, der große, unübersehbare (Ja, so kann man's
doch auch ausdrücken, oder?) Blueser bringt wieder ein
Album raus! Unermüdlich, denn immerhin ist es das 20.
Studioalbum in 19 Jahren - Best Of Compilations und
Live-Releases sowie Mitwirkung auf CDs von anderen
Künstlern (Paul Camilleri, Big Ed Sullivan und einigen
mehr) mal nicht mit einbezogen. Das muss dem
Vollblutmusiker mal einer nachmachen! Aber so sind sie,
diejenigen, die den Blues haben. Voller neuer Licks,
voller neuer Songs. Und die recorden einfach alles, was
ihnen in den Sinn kommt. Selten einer schafft es
allerdings, über die Jahre wirklich das Niveau zu
halten. Popa Chubby ist einer davon. Nicht zu Unrecht
zählt er zu den Größen dieser Szene. Auch "The Fight Is
On" hat alles, was ein Rock'n'Roll-Blues-Album braucht:
Dreckige Gitarren, direkt aus der Gosse, eine noch
dreckigere Stimme, einen Groove, der jedes Bein zum
Mitwippen bewegt. Und Ehrlichkeit. Allem voran
Ehrlichkeit, mit einer geballten Portion Sarkasmus und
Witz. Die 11 Songs klingen irgendwie nach live
eingespielten First Takes, von Musikern der oberen Liga,
versteht sich. So wie sie sind, sind sie halt, da wurde
nichts gebastelt, nicht geschoben. Track Nr. 12 ist als
Bonus Track zu sehen - ein Live-Cover von Motörhead's "Ace
Of Spades", das in der bluesigen Version noch ganz
lustig klingt und durchaus Spaß macht. Ein zweites
Fast-Cover hat den Weg auf "The Fight Is On" gefunden: "NYC
1977 Ti... " ist auf Lou Reed's "Walk On The Wild Side"
aufgebaut und Popa hat es gekonnt auf sich und seinen
Stil umarrangiert. Auch die Eigenkompositionen sind auf
der ganzen Linie gelungen, schon der Opener "The Fight
Is On" bleibt gut im Ohr. Bei "We Got Some Rocking To
Do" und "Rock & Roll Is My Religion" ist der Titel
Programm, und mit "Steelhorse Serenade" fehlt auch das
auf Blues-Scheiben obligate Instrumental nicht. "Greedy
For Gold" geht richtig ab, "It's Over" ist der
groovigste Song auf dem Album und die Bluesballade "Locked
In A Memory" berührt ungemein. Popa Chubby präsentiert
uns hier einmal mehr ein tolles, abwechslungsreiches
Album mit Tiefgang.
Joey Roxx
Punkte:
8.0 von 10
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TIMESWORD – Chains Of Sin
7Hard
Christlicher Progressive Metal aus Italien! Schauert
es euch bei dieser Bezeichnung bereits? Falls ja, kann
ich gleich eine Entwarnung geben. Denn Timesword singen
zwar über Gott und die Sünden dieser Welt, klingen aber
niemals missionarisch. Ebenso verhält es sich mit dem
Progressive Metal, der immer nachvollziehbar bleibt. Von
ausschweifenden Gitarren-Soli oder verfrickelten
Instrumentalparts wird der Hörer verschont. Dafür
regieren in den immer über sechs Minuten gehaltenen
Songs die Melodien. Einzig beim 20 Minütigen "Real
Mystery" lassen sich Timesword etwas gehen, wobei sie
immer knapp an der Klasse von Dream Theater
vorbeischlittern. Zwischen den progressiven Elementen
flechten die Italiener immer wieder solche aus dem
Melodic Metal sein, so dass sich Querverweise zu den
Franzosen Manigance aufzwingen. Kommt wie beim Song "A
New Way" noch die Klassik hinzu, fühlt man sich in eine
der neuen Domain-Scheiben versetzt. "Chains Of Sin" ist
also ein tolles Album? Ja, auch wenn noch Raum gegen
oben offen ist. So will bei mir das 20 Minütige
Herzstück immer noch nicht zünden. Zudem ragen Timesword
mit "Chains Of Sin" einfach zu wenig aus der Masse
ähnlicher Bands heraus, was für eine unbedingte
Kaufempfehlung nötig wäre. Progressive Metaller mit
einer Vorliebe für Melodic Metal oder Melodic-Metaller
mit einer Vorliebe für progressive Klänge können aber
bedenkenlos zugreifen. Dasselbe gilt für eingefleischte
Christ-Metaller, die mit "Chains Of Sin" ein schönes,
klischeefreies Stück Musik erhalten.
Roger W.
Punkte:
8.0 von 10
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AETERNAM - Disciples Of The Unseen
Metal Blade/Musikvertrieb
Chapeau, die fünf Franko-Kanadier legen mit ihrem
Debut einen derart astreinen Senkrechtstart hin, dass du
gute Chancen haben wirst, dem Namen Aeternam in Zukunft
noch öfters zu begegnen. Sogar mit dem mitgelieferten
Lobhudelei-Wisch des Labels bin ich weitestgehend einig,
denn "Disciples Of The Unseen" schafft es, extremen
Metal mit massenansprechender Hitdichte zu vermischen,
ohne dabei allzu wimpig rüber zu kommen. Das Material
ist zwar mit der Zeit etwas über-straight (ein bischen
zu geradlinig für meinen Geschmack, ein paar Ecken und
Kanten dürften zur Auflockerung schon sein), aber das
druckvolle Riffing, die eingängigen Melodien und die
epischen Momente mit orientalischem Ägypten-Einschlag
gehen auf Anhieb gut ins Ohr. Melechesh, Dimmu Borgir
und neuere Behemoth dürfen als Mischvorlage herhalten
und Aeternam mixen daraus einen wirklich leckeren, wenn
auch langfristig gesehen etwas unspektakulären Cocktail.
Nichts desto trotz eine coole Scheibe, die ihre Stärken
aufs Trefflichste vereint. Reinhören.
Hardy
Punkte:
8.0 von 10
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ABADDEN – Sentenced To Death
Rising Records
Das Magazin Metal Hammer lancierte einen
Nachwuchswettbewerb. An diesem nahmen auch die
UK-Thrasher von Abadden teilnahmen. Die Band sendete ihr
Demo den Verantwortlichen zu. Und siehe da! Bald darauf
konnten sie den Sieg für sich verbuchen und durften mit
Producer Mark Daghorn (u.a. Cradle Of Filth) ins Studio
gehen, um ihren ersten Longplayer "Sentenced To Death"
einzutüten. Das Resultat kann sich in allen Belangen
sehen lassen. Produktionstechnisch gibt es sowieso keine
Mängel - 1A Qualität, die dem Sound noch einen
zusätzlichen Energie-Schub verpasst. Der Vierer
orientiert sich, was Namensgebung, Albumtitel und auch
Soundstil betrifft, am Old School-Bereich, Viele werden
jetzt sagen: "Nicht schon wieder eine Band, die sich dem
Old School-Thrash verschrieben hat!" Dennoch orientieren
sich die Jungs daran, klingen jedoch absolut nicht
altbacken oder kopierend. Sie verbinden den neuen Thrash
mit den alten Elementen sehr gut. Die Band kann sich
sehen und hören lassen und trägt sicher im positiven
ihren Teil zum momentanen Thrash Metal-Revival bei. Wenn
die Gitarren im Vordergrund sind, können diese den Hörer
voll überzeugen. Verzerrt ballernde Riffs und flinke
Soli, die meist etwas überlang sind, treiben den
Frontmann voran. Dieser brüllt seine rauen und evil
klingenden Lyrics wütend aus den Boxen. Bei den Refrains
wird er oftmals von den anderen Unterstützt und sie
brüllen mehrstimmig. Die Rhythmusfraktion legt den Beat
vor und treibt die anderen unaufhaltsam voran. Manchmal
wirken die Songs richtig galoppierend. Knallharte
Thrashgranaten im Up Tempo-Bereich, die den Nacken
schlicht und einfach zum Brechen bringen. "The Hand That
Feeds" an fünfter Stelle ist sehr stark an Annihilators
"Alice In Hell" angelehnt, gerade zu Beginn mit den
cleanen Gitarrenmelodien fühlt man sich zu Jeff Waters
zurück versetzt. Die Songs sind eher einfach gestrickt
und folgen dem gleichen Muster, aber ohne langweilig zu
werden. Sie haben alles, was ein amtlicher Thrasher
braucht. Wer diesem Genre zugetan ist, sollte sofort zum
CD-Dealer seines Vertrauens eilen und sich das Teil ohne
zu zögern zulegen.
André G.
Punkte:
8.0 von 10
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ASTRAL DOORS - Requiem Of Time
Metalville/Musikvertrieb
Als ich 2003 das geniale Debüt-Album «Of The Son And
The Father» in die Finger kriegte, konnte ich einfach
nicht glauben, was ich da hörte! Der perfekte Bastard
aus Ronnie James Dio und Black Sabbath zu ihren besten
Tagen mit dem damaligen Sänger Tony Martin. Unfassbar,
wie geil solche Hämmer wie der Titeltrack oder «The
Trojan Horse» auch heute noch sind und es immer bleiben
werden. Keinen Deut schlechter war zwei Jahre später das
zweite Album «Evil Is Forever», das wiederum viel Freude
bereitete. Aufgrund eines aufgetauchten Demos und
bestätigenden Statements dazu nahm der geneigte Fan
erstaunt zur Kenntnis, dass Sänger Nils Patrik Johansson
diese charakteristische Stimme früher gar nicht so
anwendete, sprich erst darauf gebracht wurde, sie so zu
intonieren. Bereits im Jahr darauf, also 2006 kam dann
bereits das dritte Album auf den Markt, das dann aber
deutlich mehr in Richtung Power Metal abdriftete. Die
Trademarks blieben freilich erhalten und somit wurde die
immer grösser werdende Anzahl Fans nicht enttäuscht. Der
Schweizer Publikumsaufmarsch anlässlich der «Astralism-Tour»
im Herbst 2007 war allerdings ziemlich ernüchternd und
sprach Bände. Das bedeutet somit, dass Astral Doors
trotz guten Alben bisher kaum vom Fleck gekommen sind
und mitunter auch klar ist, warum Shouter Nils zum
Beispiel noch bei Lion's Share mittut. Mit Album Nummer
Vier und neuem Label im Rücken wollen es die Schweden
jetzt nochmals wissen! «Requiem Of Time» nennt sich der
Silberling und der Opener «Testament Of Rock» hört sich
ja schon mal gut an und gibt ein ordentlich flottes
Tempo vor. Auch «Power And The Glory (kein Saxon-Cover!)
geht gut ins Ohr und trägt alle Markenzeichen von Astral
Doors. Nicht weniger als vierzehn Songs haben den Weg
auf's Album gefunden es spielt eigentlich keine Rolle,
wo man hinskippt. Es klingt einfach gut und von den
Tempi her wechselt man genügend ab, dass keine
Langeweile aufkommt. Trotzdem hat es ein paar "Filler"
drauf, die mehrheitlich zu den schneller gespielten
Stücken gehören. Das mag jetzt vielleicht etwas komisch
klingen, aber auf «Requiem Of Time» fehlen mir die
Überraschungsmomente und die zwingenden Killer-Songs,
die einen aus den Latschen kippen lassen. So plätschert
die aktuelle Mucke zwar auf durchgehend hohem Niveau,
aber ohne "Wow-Effekt" fast belangslos an einem vorbei.
Die Rückbesinnung auf grundsätzlich (hard-) rockigeres
Material kann schon nachvollzogen werden, aber die Magie
der ersten Alben ist ziemlich flöten gegangen.
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10 Hier reinhören
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ENTHRONED – Pentagrammaton
Regain Records/Irascible
Der Name ist Programm, da muss ich ja kaum noch was
dazu schreiben. Das gewohnt unheimliche Intro geht
fliessend in den ersten Track über, kreischende Gitarren
und druckvolles Schlagzeug, da haben sich die Belgier
auch über die Jahre nicht geändert. An den Sänger konnte
ich mich beim Vorgänger nur schwer gewöhnen, da Sabathan
die eingängigere und für diesen Sound passendere Stimme
hatte. Beim neuesten vertonten Ritus wünschte ich mir
auch hin und wieder ein bisschen mehr Gequieke anstelle
von wütendem, heiseren Schreien, aber die wenigen
Stellen mit ebendiesem wirken so auch besser in Szene
gesetzt. Über die Arbeit der anderen Satansbraten kann
man einfach immer wieder staunen, obschon man eine
gewisse Entwicklung in den Platten entdeckt (innovativer
Zwischenteil bei "Magnus Princeps Leopardi" als
Beispiel), so bleibt die eigentliche Linie ziemlich
erbarmungslos. Und dennoch hört man einfach zu wenig
Musik auf diesem hohen Niveau, als dass man genug davon
bekommen könnte. Auch der Titeltrack gleicht einer
Materialschlacht sondergleichen, der chaotische Riff am
Anfang lässt den Nacken kaum ruhen, während der
stampfende Teil in der Mitte des Songs zum Marschieren
durch die dunklen Gänge unterirdische Katakomben passt.
Die Platte ist dennoch alles andere als alltäglich, auch
für eingefleischte Schwarzwurzeln. Zum Kuscheln eignet
sie sich zum Beispiel eher weniger, wohl aber, um den
Nachbarn so richtig die Laune am Feiern zu verderben
oder bei überlangen Busfahrten den Platz neben sich
immer schön frei zu halten. Aggressivere Individuen
finden sicher noch ganz andere Tätigkeiten, für was sie
die belgische Artillerie sonst noch so gebrauchen
könnten.
Tristan
Punkte:
7.8 von 10
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BROTHER FIRETRIBE – Live At Apollo (2 DVDs)
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Im Gegensatz zu vielen Melodic-Acts haben es Brother
Firetribe doch schon auf zwei Studioalben gebracht.
Dafür, dass die Band schon acht Jahre existiert, ist
dies aber nicht gerade viel. Der Gitarrist der Finnen,
Emppu Vuorinen, ist hauptamtlich bei Nightwish tätig,
was der Grund dafür sein könnte. Einen Nightwish-Member
in den Reihen zu haben hat aber auch Vorteile. So wurde
bereits auf dem letzten Album "Heart Full Of Fire" für
den Titeltrack Anette Olzon als Duettpartnerin von
Sänger Pekka Ansio Heino hinzugezogen. Auch auf
vorliegender DVD "Live At Apollo" wurde für diesen Song
Frau Olzon auf die Bühne gebeten. Im digitalen Zeitalter
ist es natürlich relativ einfach, eine DVD zu
produzieren, in anständiger Qualität wohlgemerkt. Aber
ob nach nur zwei Studioalben bereits eine DVD
gerechtfertigt ist, oder anders ausgedrückt, ob die
Truppe schon einen genügend grossen Bekanntheitsgrad
besitzt, um die Scheibe auch an den Mann/die Frau zu
bringen, muss bezweifelt werden. Trotzdem, die Band
liefert einen tollen Live-Job ab, bietet einen
Querschnitt durch ihr bisheriges Schaffen inklusive der
starken Singles "Runaways", "One Single Breath", "I'm On
Fire", das bereits erwähnte "Heart Full Of Fire" und "I
Am Rock". Zusätzlich gibt's noch eine Fotogallerie, eine
Doku der Europatour und das Video zu "One Single Breath".
Unterm Strich absolut ok.
Chris C.
Punkte:
keine Wertung
Hier DVD bestellen für 26.90 SFr.
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INHUME – Moulding The Deformed
War
Anthem Records/Non
Stop Music
Ja, die Niederlande sollte man eigentlich in
Grinderlande umbenennen. Wie es aussieht inspirieren die
vielen Tulpen und das flache Land die Landsleute zu
chaotischer Musik, so auch die Band Inhume, welche
bereits seit sechzehn Jahren die Ohren ihrer Fans mit
ihrem puristischen Grindcore malträtiert. Drei Jahre
nach ihrer Scheibe "Chaos Dissection Order" liefern die
Holländer einen neuen Silberling ab, dieses Mal unter
dem Label von War Anthem Records. Wie jeder Fan des
Genres weiss, darf man bei solchen Scheiben keine
Unterhaltung für eine Stunde erwarten, und mit 36
Minuten auf 14 Songs verteilt ist "Moulding The Deformed"
schon beinahe lang für eine Grind-Scheibe. Nun aber zum
Inhalt, welcher sich im Vergleich zu den älteren
Ergüssen irgendwie erwachsener anhört. Ernster als
bisher und doch mit frischen Riffs, netten Double
Base-Salven und vielen Tempowechseln. Die Mr. Uken von
Soundloge hat auf Ostfriesland mal wieder ganze Arbeit
geleistet. Seine Produktion ist passend zum Sound
gehalten – so richtig dreckig, so macht es eben noch
Spass! Eine Scheibe, welche bei Grindern sicherlich auf
Anklang stossen wird, und Death Metal-Fans dürfen auch
ruhig ein Ohr reinhängen, denn es kann gut sein, dass
die abwechslungsreichen Songs auch ihnen gefallen
könnten.
Xenia
Punkte: 7.7 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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ANTARES PREDATOR – Twilight Of The Apocalypse
Battlegod Productions/Non
Stop Music
Todesengel aus Stahl auf dem Cover, Apokalypse im
Albumtitel, drei Herren, welche ihre Brötchen auch schon
bei Keep Of Kalessin, Scariot, Harm und Belphegor
verdient haben, hier muss es knallen. Und ja es knallt,
groovt und prügelt durch die Eingeweide, doch nicht
blind vor Hass, sondern äusserst schmackhaft und
abwechslungsreich präsentiert. Antares Predator bedienen
sich dabei bei Trash Black und Death Metal, schrecken
auch nicht davor zurück dezent symphonische Keys
einzusetzen, welche wohl dosiert zum kalten Sound
beitragen, niemals jedoch die Songs überladen ertönen
lassen. Was sich sofort beim anhören von "Twilight Of
The Apocalypse" festbeisst, ist erstmal der Trasher "Wasteland",
dessen Riffs rasierklingenscharf und gnadenlos das
Fleisch von den Knochen trennen oder die Prügelsymphonie
"Mark 13", welche die Apokalypse knüppelhart in das Hirn
ballert. Der Titelsong, ein Symphonic-Epos über 7
Minuten, erinnert zwar zwischendurch ein wenig an Dimmu
Borgir, kann aber eine schön bedrohliche Atmosphäre
aufbauen. Als Vorgeschmack auf den kommenden
Weltuntergang ist dieses Werk absolut gelungen und
sollte für jede Session einer Endzeitsekte eine
respektable Beschallung abliefern. Was mit der Zeit ein
wenig monoton wirkt, ist der Gesang von Steffan Schulze,
hier wäre wünschenswert, wenn neben dem Gegrunze ein
wenig mehr an Abwechslung geboten würde. Ansonsten ist "Twilight
Of The Apocalypse" ein abwechslungsreicher Hassbrocken,
fett produziert, fies bis auf die letzte Zahnlücke und
sicherlich frei von Liebe zur Menschheit... 2012 kann
kommen!
R.K.
Punkte: 7.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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NIHIL NOVI SUB SOLE – Jupiter Temple
My Kingdom Music/Non
Stop Music
Ich habe ja in meiner bisherigen Zeit bei Metal
Factory schon einige Scheiben rezensiert, bei denen ich
eingestehen musste, dass ich kein eindeutiges Urteil für
mich fällen konnte. Entweder waren die Soundstrukturen
zu verstörend, zu wirr oder auch schlichtwegs nicht von
dieser Welt, als dass ich sie in vollem Umfang hätte
begreifen können. „Jupiter Temple“ ist wieder einmal so
ein Werk. Es existiert kein wirklicher Gesang, nur eine
weibliche, jammernde Stimme ist ab und an im Hintergrund
zu vernehmen, in der Regel sind gesprochene Samples aus
diversen Reden zum oder über das Thema Krieg zu
vernehmen. Am ehesten liesse sich der Sound noch mit
einer Art von Ambient umschreiben, allerdings ist die
Stimmung, welche erzeugt wird, schlichtwegs fesselnd und
mitreissend. Und selbst wenn man kein Wort von den
Samples zu verstehen mag, selbst wenn sie auf Deutsch
gehalten sind (mit viel Anstrengung vermag man
vielleicht, ein paar Satzfetzen herauszuhören), so ist
in Kombination mit der Musik eindeutig, dass es hier
nicht um Friede, Freude und schon gar nicht um
Eierkuchen geht. Was bleibt einem da noch zu sagen? Ein
Soundtrack zum Weltuntergang, so könnte man das Debut
von Nihil Novi Sub Sole“ bezeichnen, verstörend,
beängstigend, aber gleichzeitig so unheimlich
realistisch, dass man sich kaum davon losreissen kann.
Toby S.
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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PROGHMA-C – Bar-Do Travel
Mystic Production
Mit Proghma-C steigt vielleicht eine der ersten
Metalbands aus dem Ostblock seit Decapitated in den
Ring, die das Zeug für Grösseres hat. Grob irgendwo im
modernen, progressiven Metal angesiedelt, bietet "Bar-Do
Travel" alles, was eine zeitgenössische Platte
eigentlich so mitbringen muss: Eigener Groove, Tightness,
Eigenständigkeit und dazu noch eine Prise Charme. Doch
der Reihe nach: Grundsätzlich bauen Proghma-C ihre Musik
um einige simple Themen auf, die meist mit den typischen
Mitteln von Drums, Bass und Gitarre umgesetzt werden.
Während die Delay-Gitarren oftmals an aktuelle Tool
erinnern, hat die Einfachheit der Riffs etwas
Meshuggah-mässiges - durchaus amtliche Referenzen.
Bindend bei den neun Songs auf "Bar-Do Travel" wirken
dabei zusätzliche (zugegeben etwas gar simple)
elektronische Spielereien sowie einige flächige
Gitarren. Über all dem schliesslich thront der flexible
Gesang von Piotr Gibner, der von cleanen und gepressten
Vocals bis hin zu kehligen Shouts eine beeindruckene
Stilbreite an den Tag legt. Die Hauptproblematik der
Scheibe liegt dann auch nicht in der musikalischen oder
stilistischen Sicherheit des Quartetts, sondern an der
latenten Zurschaustellung dieser beiden Elemente.
Während den neun Songs gibt es oftmals langatmige
Momente, während deren die Instrumente respektive die
technischen Fähigkeiten der Musiker klar zu stark im
Vordergrund stehen - hier hätte ich mich im Zweifelsfall
für den Song entschieden und etwas abgespeckt. Ebenfalls
erweckt einiges des Materials auf der Scheibe nach
mehrmaligem Durchspielen einen etwas erzwungenen
Eindruck, in etwa auf Progteufel-komm-raus. Ich wünsche
mir an dieser Stelle speziell, dass die Band mal den
Fuss von der Bremse nehmen und sich austoben würde - das
Resultat wüsste mit ziemlicher Sicherheit das Material
auf der hier vorliegenden Platte zu übertrumpfen. Bis zu
diesem Zeitpunkt vergebe ich aber dennoch gerne 7.5
Punkte und erwähne noch mal kurz die Produktion positiv:
Ein äusserst klares und druckvolles Gesamtbild, bei dem
vor allem das Low-End effektiv zwischen Bass, Gitarre
und Drums aufgeteilt wurde - bravo! Ach ja: Proghma-C
legen sogar noch das vielleicht einzige wirklich
gelungene Cover von Björk's "Army Of Me" drauf...
El Muerte
Punkte: 7.5 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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COMMANDMENT – No Mercy
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Eine CD für Nostalgiker. Ganze 20 Jahren nach dem
Aufnehmen der Songs erscheinen diese in einer hübschen
CD mit reichlich Bonustracks. Die Geschichte hinter
dieser Verzögerung ist eine traurige, die aber wohl
vielen Bands wiederfahren ist. 1987 gewannen die
Amerikaner Commandment einen Contest und erhielten einen
Plattenvertrag inklusive Airplay und tingelten durch die
Lande. Das erste Album "Engraved In Stone" wurde
veröffentlicht und erhielt gute Kritiken. Zwei Jahre
später entstanden die Demo-Aufnahmen von "No Mercy",
welche jetzt endlich in den Plattenläden stehen. Die
Pleite der frühen Plattenfirma, die Verbreitung eines
anderen Musikstils und schliesslich die Bandauflösung
1990 lösten sämtliche Veröffentlichungsträume in Luft
auf. Somit ist der kleine Geschichtsexkurs bereits zu
Ende, und wir können uns aufs Album konzentrieren.
Darauf ist ein guter, klassischer Heavy Metal zu hören,
der heute nichts Neues bietet und es damals auch nicht
tat, sich aber durch viel Spielwitz auszeichnet. Zudem
haben diese remasterten Aufnahmen einen ganz besonderen
Charme. Dies liegt sowohl an der Klangqualität wie auch
am ruppigen Heavy Metal der Band, der Querverweise zu
schnellen Judas Priest aufweist. Die Gitarren-Arbeit ist
virtuos und wurde wohl stark von Yngwie Malmsteen
beeinflusst, während Sänger David Nava wie eine Mischung
aus Rob Halford und Goeff Tate (Queensrÿche) klingt. "No
Mercy" ist ein Album für Sammler und Liebhaber, aber
garantiert keines für die Masse. Dafür entspricht die
Klangqualität nicht mehr den heutigen Gewohnheiten.
Trotzdem erkennt man das Potential sogar dann noch, wenn
sich die Songs bei den vier Bonustracks mehr erahnen als
hören lassen. Somit ist "No Mercy" ein würdiges Album,
welches den verstorbenen Sänger ehrt und auch für Fans
einiges bietet. Kinder der 80er Jahre können bedenkenlos
zugreifen, alle anderen verpassen aber bei Commandment
nichts.
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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TRIDENT - World Destruction
Regain Records/Irascible
Auf Schwedens Death/Black-Nebenspielwiese Trident
verausgaben sich Mucker von Soul Reaper (git),
Necrophobic (vox/bass), Grief of Emerald (dr) plus einem
Frischling (sologit) und sind schlussendlich der letzten
Necrophobic-Scheibe "Death to all" gar nicht mal so
unähnlich. Denn wenn auch produktionstechnisch etwas
moderner in Szene gesetzt als besagtes Album, brauen
auch Trident ihre Songs nach den bewährten nördlichen
Riffreinheitsgeboten und kredenzen am Ausschank ein
kräftiges Dunkles mit viel old school Vibes, tollen
Soli, dezent-morbider Orchesterunterstützung und einem
satanischen letzten Abgang. Zumindest eine coole
Scheibe, auch wenn ich mir noch nicht sicher bin ob
Trident wirklich gut oder einfach nur guter Durchschnitt
sind. Aber das liegt auch nicht in meinem Ermessen
sondern nur an deinem eigenen Bauchgefühl. Reinhören ist
darum angesagt.
Hardy
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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LIVING CORPSE - Metalphysical Collapse
Coroner Records/Non
Stop Music
Italien hat in letzter Zeit immer wieder gute Bands
an den Tag gebracht. Bei Living Corpse ist es nicht
anders, hier wird schon brutal gethrasht, was das Zeug
hält und man mixt noch ein wenig Hardcore und Death
Metal dazu. Die Gitarren drücken amtlich, sind eher im
Hochgeschwindigkeitssektor zu finden und man bremst aber
zwischenzeitlich ein wenig ab, um gute Breaks in die
Songstrukturen zu bringen. Die Produktion ist amtlich,
nur der Gesang von Sänger Rafael ist immer in der selben
Tonlage anzutreffen, was auf die Dauer einem ganz schön
auf den Sack geht. In der vorderen Hälfte von "Metalphisycal
Collapse" haben wir auch ein paar komlexere
Songstrukturen, die mir recht gut gefallen, die zweite
Hälfte ist dann für die Speedfanatiker gestaltet worden.
Fans von Arch Enemy, Brutal Truth oder Brujeria können
mal ins Debutalbum von den Südländern schnuppern und
sich selbst eine Meinung bilden. Non c'e male, ragazzi!
Daniel J.
Punkte: 7.2 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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TAKING DAWN - Time To Burn
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Die vier jungen Typen aus Las Vegas müssen entweder
selber aus gutem Hause stammen oder einen potenten
Geldgeber gefunden haben. Wie sonst könnte man so ein
Debüt wie das von Taking Dawn auf den Markt bringen? Das
hat vor allem mit der oberfetten Produktion von «Time To
Burn» zu tun, die entsprechend teuer klingt. Somit wären
wir gleich zu Beginn bei einem der wichtigsten Merkmale
dieser jungen Band. Irgendwie klingt das Ganze wie ein
Bastard aus frühen Nickelback, Puddle Of Mudd, alten Bon
Jovi und rockigen Mötley Crüe. Über allem thronen
Casting Band artige Vocals, respektive opulente Backing
Vocals à la Back Street Boys. Man hat da eigentlich
nichts dem Zufall überlassen! Wirklich nichts? Nun, das
Wichtigste sind ja die Songs und diese zünden allerdings
erst nach der zweiten, dritten Session. Primär wird man
von der (zu) üppigen Produktion beinahe zu Boden
gedrückt. Daneben blitzen aber immer wieder mal flinke
Guitar-Soli auf, ohne die einiges fehlen würde. Über
alles gesehen fehlen jedoch echte Hits, die den Hörer
dazu bringen, einen oder mehrere Tracks mit wiederholtem
Abspielen zu belohnen. Will sagen, klingt alles ganz
nett auf klanglich exzellentem Niveau, jedoch mit wenig
Tiefgang. Die stärksten Momente vermitteln die
Midtempo-Sachen wie «Close Your Eyes» oder der
Crüe-artige Stampfer «Fight 'Em With Your Rock». Was
hingegen komplett fehlt, ist eine waschechte, schmalzige
Ballade, die bestimmt von den unbestrittenen
Gesangsqualitäten hätte profitieren können. Das gilt zum
Beispiel auch für das melodiöse «Endlessly», wo die
Vibes der goldenen 80er voll durchbrechen. Der stimmige
Rausschmeisser «The Chain» bedient dann nochmals Bon
Jovi & Co., respektive Jon's Solowerk «Blaze Of Glory».
Wem Nickelback inzwischen zu weich geworden sind und wer
grundsätzlich auf Ami-Rock steht, kann ja ruhig mal ein
Ohr voll riskieren.
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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HIGH ON FIRE – Snakes For The Divine
Century Media/EMI
Der erste Februar 2003 sollte sich für mich als
äusserst geschichtsträchtig erweisen - an diesem Tage
machten nämlich Mastodon und High On Fire auf der
aktuellen Tour im Dachstock in Bern halt. Ich kannte
damals beide Bands überhaupt nicht, und war
zugegebenermassen in erster Linie wegen meiner damaligen
Herzensdame am Start. Anfangen konnte ich mit beiden
Bands nicht viel anfangen, aber ich kann mich bis heute
noch daran erinnern, dass mir die Gitarrenmelodien von
Mastodon ziemlich eingefahren sind - High On Fire
verblassten aber relativ schnell wieder zum dunklen
Fleck in meinem Erinnerungsvermögen. 2010 sind die
Rollen um einiges klarer geworden: Mastodon haben sich
schon lange vom Untergrund-Dasein abgeknöpft, während
sich High On Fire nach wie vor zähnefletschend den Weg
freischaufeln. Dank Alben wie "Blessed Black Wings" und
"Death Is This Communion" hat das amerikanische Trio
zwar die letzten Jahre schwer Boden gutgemacht – aber
richtig gross ankommen wird die Band nie. Zu kaputt
klingen Matt Pike's Vocals, als dass auch nur ein
Massenmedium die Erwähnung dieser Band rechtfertigen
könnte. Deswegen wird der folgende Satz die Szenejünger
in Ekstase versetzen: An Pike's Stimme hat sich auch bei
"Snakes For The Divine" nix geändert – der gute krächzt
sich die Seele aus dem Leib, als würde es ans
Eingemachte gehen. Mal davon abgesehen rumpelt die
Instrumentalfraktion nach wie vor umher, als wenn es
keinen Morgen geben würde. Einzelne Songs stechen weder
heraus noch halten sie sich hinter dem Schnitt auf – die
Platte scheint offensichtlich aus der Hüfte heraus
geworfen worden zu sein. Ich persönlich finde High On
Fire auf "Snakes For The Divine" immer dann am besten,
wenn sie kurz mal die Verzerrung zurücknehmen und mit
wenigen grundsätzlichen Mitteln den Aufbau eines Songs
einleiten - Momente, deren es auf der aktuellen Scheibe
unter'm Strich etwas gar wenige gibt. Ich muss hier klar
sagen, dass die Band meiner Ansicht nach acht Songs lang
durchschnittliches Mittelmass pflegt anstatt einige
starke Elemente zu konzentrieren und darauf aufzubauen –
klar groovt die Scheibe ohne Ende, aber das können
andere auch. "Snakes For The Divine" markiert relativ
simpel gehalten den Übergang vom ursprünglich doomigen
Sound der Band hin zu riff-lastigerem, thrashigerem
Material – bloss kommt das etwas gesichtsloser daher,
als ich es mir vorgestellt hätte.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 19.90 SFr.
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BLACK RIVER - Black'n'Roll
Mystic Production
"Black'n'Roll" ist bereits der zweite Output der
polnischen Allstar-Band. Mitglieder von Behemoth, Dimmu
Borgir und Rootwater haben sich zusammengetan, um ein
bisschen etwas anderes zu machen. Einen Schritt weg vom
Black/Death Metal. Black River ist natürlich immer noch
düster und böse, keine Frage, aber mit einer gehörigen
Portion Rock'n'Roll. Stoner Rock, vergleichbar mit
Monster Magnet oder streckenweise Velvet Revolver und
Danzig kommt heraus, wenn sich die fünf polnischen
Musik-Größen bei ein paar Flaschen Vodka zusammensetzen.
Was mir allgemein an Stoner Rock nicht zusagt (Ausnahmen
bestätigen die Regel), trifft aber leider auch hier zu.
Die Produktion ist eher auf der billigen Seite gehalten,
man tut sich nicht wirklich viel an. Ansonsten ist die
Platte jedoch handwerklich gut eingespielt, die Songs
lassen sich auch ohne weiteres hören. Für meinen
Geschmack fehlt es jedoch etwas an Abwechslung und an
Eingängigkeit. Es macht schon Spaß, die CD zu hören,
jedoch kann ich mich auch nach dem x-ten Mal Hören immer
noch nicht an die Songs erinnern. Dabei wären sie ja
wirklich nicht schlecht, genug Melodie hätten sie auch,
ganz besonders "Morphine" oder "Loaded Weapon", "Like A
Bitch" weist auch ganz anständige Riff-Arbeit auf und "Black'n'Roll"
rockt auch ganz gut. Doch nichts desto trotz fehlt der
Wiedererkennungswert. Sollte mir die Scheibe mal in
einer Bar unterkommen, stelle ich mir die Situation wie
folgt vor: "Hmmmmm guter Song, schön dreckig. Was ist
das denn?" - "Black River." - "Ach ja, auch schon
gehört... " Ich kann mir gut vorstellen, dass die Sache
live um einiges besser ankommt, und ich kann mir auch
vorstellen, dass mir das Album, wenn ich es später mal
wieder aus dem Regal hole, von neuem gefällt. Hat doch
auch etwas Gutes, immerhin nutzt es sich nicht ab. Eine
wirklich lustige Idee ist aber doch noch drauf: "Jumping
Queenny Flash" ist eine Art Medley/neu arrangiertes
Cover von "God Save The Queen" und "Jumping Jack Flash".
Sehr gelungen!
Joey Roxx
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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SIX MAGICS – Behind The Sorrow
Coroner Records/Non
Stop Music
Die chilenische Band Six Magics sind ein schwieriger
Fall. Denn "Behind The Sorrow" bietet eine Mischung aus
anspruchsvollem Heavy Metal mit Frauengesang und
belanglosem Industrial-Pop. Die Scheibe beginnt mit
"Run" vielversprechend. Zwar sind auch hier bereits
elektronische Spielereien in den Gesamtsound eingebaut,
der Song entwickelt aber spätestens bei den
eingestreuten Radionachrichten eine Spannung, die noch
lange nachhallt. Thematisch setzt sich der Song mit den
inoffiziellen Wahrheiten zum Anschlag auf das World
Trade Center in New York auseinander. Was nach diesem
Lied kommt, kann die Klasse leider nicht mehr halten.
Verschiedene Songaufbauten (mal ruhig, dann knallt es
mächtig) führen zu immer gleichen klingenden Refrains.
Kann das Vorgeplänkel noch gefallen, kommen bei den
Refrains die besagten Pop-Rhythmen zum Einsatz. Einziger
Ausblick in dieser Eintönigkeit ist der siebte Song "They".
Hier verzichten Six Magics auf die zigfach exerzierten
Elementen und schleppen sich einer Welle gleich mächtig
durch die Gehörgänge. Die Herrlichkeit ist danach schon
wieder vorbei und Six Magics schlagen wieder die
bekannten Pfade des Industrial/Pop Metals ein. Ähnlich
verhält es sich beim Fast-Schlusssong "It's Not The
Way". Die kritisierten Lieder sind für sich genommen
alles andere als schlecht, sondern gut durchdacht und
zeugen von einer grossen Musikalität der Chilenen. In
der Masse beginnen sie aber zu nerven. Im Zeitalter der
elektronischen Abspielmöglichkeiten und der
individuellen Playlisten gerät dieses Manko in den
Hintergrund. Als Album zum Durchhören kann ich "Behind
The Sorrow" aber nicht empfehlen.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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AIRLINES OF TERROR - Blood Line Express
Rising Records
Ein frischer Wind bläst aus Richtung Italien, denn
der Blood Line Express ist aus dem Bahnhof Rom gerollt
und mit ihm der Spaghetti-Western-Metal des aus
Mitgliedern von Novembre und Fleshgod Apocalypse
bestehenden Trios. Die Jungs nehmen ohrenscheinlich
nicht gerade alles bierernst und zaubern schon lyrisch
mit viel Sarkasmus und Ironie ein Lächeln ins Gesicht,
Songs wie "Disorient Express", "Blood stained Bananas"
oder "Once upon a time in Nagasaki" geben dabei die
Richtung vor. Die Instrumentierung ist ebenfalls
unvorhersehbar geraten, schleichen sich doch dauernd
irgendwelche Country, Blues oder Flamenco-Anleihen in
das ganze Gefüge ein. Das Prädikat "Technischer
Death'n'Roll" würde soweit ganz gut passen, die
Produktion ist jedoch leider zu sauber und digital
geputzt worden um echtes Groovefeeling vermitteln zu
können. Unter dem Strich darum weder Fisch noch Vogel,
denn für ein Partyalbum fehlen flächendeckende Gags und
Mitsingparts und für ein technisches Gütesiegel ist das
Songwriting trotz hohem Tightnessgrad etwas zu
geradlinig und langatmig. Irgendwie italienisch halt.
Trotzdem ungeniert mal reinhören wer auf der Suche nach
etwas Frischem ist.
Hardy
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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A HERO A FAKE – Let Oceans Lie
Victory Records
Charlotte in North Carolina - Hauptsitz der Bank Of
America und 19. grösste Stadt der USA, das ist der
Heimatort der Band namens "A Hero A Fake", welche mit "Let
Oceans Lie" ihren zweiten Longplayer vorlegt. Man muss
sagen, sie hat eine markante Steigerung durchgemacht.
Hier merkt man deutlich, dass die Jungs viele Stunden an
ihren Instrumenten sassen und geübt haben. Auch die
Songstrukturen sind sehr gekonnt, gerne mal verstrickt
und nicht einfach zu begreifen. Was das Drumming
betrifft, das ist ein Killer! Da werden High Speed-Beats
rausgeprügelt, dass einem der Nacken zu zucken beginnt,
und im nächsten Moment wird ohne einen Unterbruch des
Songs in pumpende, groovende Elemente gewechselt. Auch
der Bass, obwohl er sich meist im Hintergrund hält,
unterstützt das Ganze nach Kräften. Bei den Gitarren
gibt es absolut nichts zu bemängeln. Filigrane und
melodiöse Soli und Läufe wechseln sich gekonnt mit
brutalen Riffs und pfeilschnellem Gefrickel ab.
Kompositorisch sind die Tracks keine leichte Kost, wie
schon erwähnt. Zeitweilen sind sie einfach zu
kompliziert und darauf bedacht, ihr Können unter Beweis
zu stellen. Der Gesang von Frontmann Justin ist auf der
Länge eines ganzen Albums, wie oft in diesem Genre,
einfach etwas ermüdend. Klar brüllt er ordentlich und
kommt gut rüber, dennoch: Auf Dauer überwiegt eben die
Eintönigkeit. In gewissen Zwischenteilen der einzelnen
Lieder singen auch mal Bassist Matt und Gitarrist Dan,
aber die sind dann für die cleanen, melodischen
Gesangsparts zuständig. Die ersten Stücke des Albums
sind eher enttäuschend und zu sehr in der Emo-Ecke
zuhause. Im Verlaufe der Zeit werden die Songs immer
stärker und etwas härter, Ausnahme ist die doch sehr
kitschige Ballade "Images", die dann ganz seichtes
Gewässer ansteuert. Die Jungspunde sollten sich meiner
Meinung nach auf dem nächsten Tonträger mehr in Richtung
Core orientieren und das Emo-Zeugs aussen vor lassen.
Dann werden sie auch besser punkten.
André G.
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BARN BURNER - Bangers
Metal Blade/Musikvertrieb
Barn Burner? Noch nie von denen gehört, um ehrlich
zu sein. Was man in einem solchen Moment macht? Man
begibt sich zwecks Aufklärung ins Internet, landet auf
der offiziellen Myspace-Seite und liest dort unter
Genre: Metal/Rock/Comedy. Comedy? Noch bevor man den
ersten Ton gehört hat, erklärt sich die dritte
Bezeichnung durch die Tracklist, denn dort liest man
Titel der Sorte "Brohemoth", "Medium Rare" (lecker
blutend!) und - mein persönlicher Favorit - "Beer Today,
Bong Tomorrow". Dann geht's ans Eingemachte, die Scheibe
wird eingelegt und schnell wird der durch die Worte
"Beer" und "Bong" hervorgerufene Verdacht bestätigt:
Hier wird gefeiert, getrunken und nicht ganz Legales in
Luft aufgelöst, was das Zeug hält. "Holy Smokes" (Von
welchem Rauch hier wohl die Rede sein mag?), "Fast Woman"
und "The Long Arm Of The Law" sind räudige Riff-Rocker,
irgendwo zwischen Stoner, Sludge und rotzigem Punk. Mal
simpel, mal verwickelt gestrickt, selten eingängig,
dafür umso versiffter lassen es also die vier Kanadier
rumpeln, scheinen beim schon erwähnten und doomigen
"Beer Today, Bong Tomorrow" und beim instrumentalen "Old
Habits" gleich mehrere Tüten inhaliert zu haben und
können - das abgehackt hektische "Half Past Haggard" und
das rhyhtmisch verwirrte "Tremors" verleiten mich zu
diesem Schluss - auch zu weissen Pülverchen oder
Tabletten nicht nein sagen. Dazu noch mit Retro Rock
angereicherte Nummern wie das spannend dynamische "Wizard
Island", der sich zur exzessiven Stoner-Hymne mit
starken Schreien steigernde "Brohemoth" (bester Song der
Platte) und das zwischen Up Tempo-Punk und -Doom
schwankende "Runnin' Red" und fertig ist der
Drogen-Coktail. Während stoner-fremde Metaller an "Bangers"
wohl weder dem Material, dem matschigen Sound noch der
eher unscheinbare Stimme von Sänger Kevin Keegan etwas
abgewinnen werden, wird das eingefleischte Fans von
Bands wie Fu Manchu, den Melvins oder auch Electric
Wizard kaum stören. Länger als ein paar Durchgänge wird
der Trip aber auch bei ihnen nicht anhalten, und so
bleibt der ironische Name von Barn Burners Myspace-Seite
wohl bitter Wahrheit: "theinfamousbarnburner"
Kissi
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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KENOS – X-Torsion
My Kingdom Music/Non
Stop Music
Mit "X-Torsion" legen die italienischen
Todesmetaller ihr drittes Werk vor, welches gleich schon
mal erwähnt nicht ganz einfach verdauliche Kost bietet.
Der Einstieg mit "Room Sexteen" gestaltet sich erst mal
noch relativ human, schleppend beginnend artet der Track
in einem At The Gates-Riffgewitter aus, dazwischen
ertönen weibliche Vocals und breiten sich melodische
Einschübe aus. Eine durchaus sehr interessante Mischung,
welche eine schöne, düstere Atmosphäre herzaubern kann
und Interesse weckt, den Jungs weiter Aufmerksamkeit
schenken zu wollen. Diese Aufmerksamkeit wird dann auch
dringend benötigt, denn schon folgendes "2010 Omega
Assimilation" geizt nicht mit Breaks und einem
Wechselspiel verschiedener Tempoakrobatik, dazu gesellen
sich cleane Volcals im Refrain, welche glücklicherweise
die düstere Grundnote aus dem Opener weiter tragen
können. Mit "Encounter" scheint dann die letzte Hürde
der homogenen Klanglandschaft gefallen zu sein und das
organisierte Chaos beginnt langsam, die Oberhand zu
gewinnen. Dieser Song zeigt auf, woran "X-Torsion"
leidet, denn er erweckt den Eindruck, dass die Jungs
einfach zu Viel wollten. Viele Ideen werden verarbeitet,
jedoch wirkt das Ergebnis nicht wie aus einem Guss
sondern mehr wie die Aneinanderreihung einzelner
Elemente. Dabei muss gesagt werden, die Scheibe knallt
anständig, es gibt viele Parts, die wunderbar grooven
oder einfach nur explosionsartig vor den Latz geknallt
werden und für beste Unterhaltung sorgen, jedoch über
die gesamte Strecke gesehen fehlt es an intelligenten
Verknüpfungen der progressiven Ausbrüche. Doch obwohl
einiges erzwungen wirkt, das Werk ist durchaus auch
bemerkenswert, z.B. schrecken die Italiener auch nicht
davor zurück, mal einen Gang zurück zu schalten und auf
ruhigere Töne zu setzen, so könnte "Erocktica (Desert
Dancing Raven Queen)" fast als Ballade durchgehen und
zeigt das grosse Spektrum auf, in dem sich Kenos
bewegen. Wer auf anspruchsvollen Todesstahl steht, der
bekommt mit "X-Torsion" eine interessante Ladung mit
Ecken und Kanten geliefert. Dies ist in der heutigen
Zeit der 08/15-Veröffentlichungen durchaus lobenswert,
wenn auch teilweise anstrengend und schwer verdaulich.
R.K.
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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SERPENTINE – A Touch Of Heaven
AOR
Heaven/Non
Stop Music
Das ist ein Label-Infoblatt! Brauchbare
Informationen sind praktisch keine vorhanden, nicht mal
einen Hinweis auf die Herkunft der Band. Eine
vernünftige Page hat die Truppe auch nicht, bloss eine
MySpace-Seite. Auch gibt es keine Hinweise auf frühere
Betätigungen der Musiker. Die Chancen auf eine
längerfristige Zukunft stehen von Anfang an nicht
besonders gut. Drei Typen (Gitarrist, Keyboarder,
Bassist) haben ein paar durchaus passable Melodic-Songs
geschrieben. Doch dies haben schon viele gemacht. Wie
kann man also aus der Masse der Melodic-Bands
herausstechen? Richtig, man holt einen mehr oder weniger
bekannten, oder zumindest etablierten, Sänger ins Boot.
Zuerst war dies der Kamera-Sänger Greg Flores.
Angeblich, weil die Distanz zum Amerikaner zu gross war,
wurde Tony Mills angeworben. Das war sicher ein schlauer
Schachzug und schlussendlich der entscheidende Punkt.
Tony Mills Stimme besitzt enormen Tiefgang und
Wiedererkennungswert. Zudem hat sich der Mann über die
Jahre mit seiner Stammband Shy und seit nicht allzu
langer Zeit auch mit TNT einen ausgezeichneten Ruf
erarbeitet. Doch was wären Serpentine ohne Tony? "A
Touch Of Heaven" würde ein handwerklich einwandfreies
Album bleiben, ohne wirkliche Höhepunkte. Somit ist die
Zielgruppe, die die Scheibe kaufen wird, definiert: Tony
Mills-Fans. Da kann der Rest der Truppe nur hoffen, dass
er ihnen noch eine Weile erhalten bleibt.
Chris C.
Punkte: 7.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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AURAS – New Generation
Frontiers Records/Musikvertrieb
Eine neue Melodic-Band, die beim italienischen Label
Frontiers ein Debutalbum veröffentlicht. Dies ist etwas,
das bald jeden Monat geschieht. Dementsprechend werden,
selbst bei eingefleischten AOR-Fans, die Freudensprünge
ausbleiben. Frontiers nimmt bekannterweise so ziemlich
jede Band unter Vertrag, die einigermassen etwas auf dem
Kasten hat und natürlich im Melodic-Sektor zu Hause ist.
Doch selbst unter diesen Voraussetzungen ist im
Zusammenhang mit Auras etwas neu für Frontiers: Diese
Band ist die erste aus Südamerika, die unter Vertrag
genommen wurde. Wie die Musiker selber sagen, ist schon
dies ein Erfolg, da in deren Heimat ihre Musik keine
grossen Fankreise hat. Nichts desto trotz nennt die
Truppe das Album "New Generation". Obwohl die
skandinavische Konkurrenz grundsätzlich nicht besser
ist, ist der Titel doch ziemlich hochgestochen. Die
Brasilianer liefern einen akzeptablen Job ab. Ihre
Hausaufgaben haben sie definitiv erledigt. Oberflächlich
gesehen klingt man in diesem Genre musikalisch schnell
mal nach Journey. Doch bei Auras klingen Gul Olivers
Vocals schwer nach dem Aushängeschild der Szene. Auch
produktionstechnisch hat man einen Trumpf ausgespielt:
Dennis Ward (Pink Cream 69) hat das Teil veredelt. Aber
beim Songwriting kann die Truppe nicht herausstechen
(genauso wie beim Grossteil der Konkurrenz). Den Tracks
fehlt der Wiedererkennungswert und die grossen Melodien.
Wir werden die Band im Auge behalten und hoffen auf eine
Steigerung.
Chris C.
Punkte: 6.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MARTY FRIEDMAN - Tokyo Jukebox
Mascot Records/Musikvertrieb
Marty bringt uns hier mit Tokyo Jukebox eine
Ansammlungvon J-Pop-Songs was soviel heißt wie
japanische Pop-Songs. Die Songs wurden zum Teil von
Nikkei Entertainment und zum Teil von Marty ausgewählt.
An den Drums sitzt meistens Jeremy Colson oder Mr.
Drum-Computer, ansonsten wird Friedman noch von einigen
Japanern unterstützt. Sämtliche Kompositionen sind
ursprünglich von Japanern. Die neuen Versionen sind
allesamt von Marty produziert. Soviel zum
Organisatorischen. Kommen wir zur Musik: Das ganze Album
ist Instrumental, ohne jeglichen Gesang, und genau da
liegt das Problem. Ein, zwei oder sogar drei sängerlose
Lieder geht ja noch, aber hier wird's dann sehr schnell
langweilig. Natürlich ist Friedman ein begnadeter
Saitendehner und natürlich hat's auch tolle Songs auf
dem Album wie das melodiöse "Gift" oder das schöne "Polyrhythm",
man stelle sich diesen Song mit einem Johnny Gioeli vor,
ein herrlicher Gedanke. Aber so verliert sich die
Scheibe im Instrumental-Dschungel und wirkt trotz aller
guten Ideen irgendwie leblos. Ich denke, "Tokyo Jukebox"
wird schlussendlich nur ein Werk, an dem Gitarristen
Freude haben werden. Also noch mal: Tolle Ideen, ein
genialer Gitarrist, klasse Riffs und Soli, aber es fehlt
der Sänger.
Crazy Beat
Punkte: 6.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CATAMENIA – Cavalcade
Massacre Records/Musikvertrieb
Wie es scheint, haben die Wölfe bei Catamenia auf
den Covern ausgeheult, doch dies ist nicht die einzige
Änderung bei den Finnen, denn Studio Album Nummer Neun
lässt die Schwarzen Wurzeln beinahe links liegen. Eine
Entwicklung, die zwar nicht total überrascht, jedoch
einen gespaltenen Eindruck hinterlässt. Obwohl es auch
mal etwas knüppelt ("Quantity Of Sadness", "A Callous
Mind" oder zwischendurch bei "The Path Lies Behind Me")
und somit die melodischen Black Metal-Momente nicht ganz
vergessen gehen, bewegen sich die meisten Songs im
mittleren Tempobereich, mit Einflüssen aus Melodic/Death,
Heavy Metal und den obligaten finnischen Melodien. Auch
der cleane und melodische Gesang wurde massiv ausgebaut,
dabei geistern immer wieder bekannte Namen wie Sentenced,
Amorphis oder entfernt In Flames durch die
Hirnwindungen. Beispielsweise der Titelsong "Cavalcade"
oder "Reincarnation" hätten ohne Probleme auf einem
Amorphis-Album stehen können, zudem das schleppende "The
Vulture's Feast" oder der flotte Opener "Blood Trails"
wäre sicherlich bei Sentenced auch unter die Haube
gekommen. Ja, auf "Cavalcade" wird mehr das fröhliche
Mitsummen gefördert als das Trübsal Blasen und die Welt
auf Ewigkeit Verdammen. Sozusagen ein "feel good"-Album,
welches sicherlich für Anhänger der Band erster Stunde
mehr als gewöhnungsbedürftig sein dürfte. Warum sich nun
Catamenia zu diesem Kurswechsel hinreissen lassen haben,
ist mir nicht bekannt, vielleicht auch, um sich einer
breiteren Masse präsentieren zu können, dabei bleibt
aber auch stellenweise die Eigenständigkeit auf der
Strecke. Nun, Veränderungen müssen nicht immer schlecht
sein, vielleicht brauchte es dieses Album, um die Finnen
auf einen neuen Pfad ihres Schaffens zu lenken,
vielleicht geht es ja aber auch plötzlich wieder back to
the roots. Fleissig sind ja die Herren, und ob die Wölfe
wieder heulen dürfen, werden wir sicherlich in
absehbarer Zeit erfahren.
R.K.
Punkte: 6.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VIRGIN SNATCH - Act Of Grace
Mystic Production
Eindeutig: Man muss sich auf ein bitterböses
Gewitter einstellen, wenn sich die metallische
Wetterprognose auf ein Line up stützt, welches aus
aktuellen oder ehemaligen Mitgliedern von solch
illustren Todesblei-Bands wie Death Sea, Anal Stench,
Decapitated, Behemoth und Vader besteht. Und nicht mal
20 Sekunden spannungsaufbauendes Intro vergehen, bis
Virgin Snatch mit dem Titeltrack ihres nunmehr schon
vierten Silberlings "Act Of Grace" einen Sturm
entfachen, welchen stilistisch einzuordnen nicht gerade
leicht fällt. Von der ersten Nummer an verquirrlt der
polnische Jungfrauengriff (so etwa die deutsche
Übersetzung des Bandnamens) nämlich zu ihrem Background
passenden Death Metal mit Thrash, Hardcore und auch
schon mal melodiösen Passagen. Letztere klingen in ihren
besten Momenten, so etwa in "Slap In The Face" oder
"Walk The Line" nicht wenige nach einer Mischung aus
gehärteten Disturbed und Nevermore, was vornehmlich dem
cleanen Gesang Zielonys (Death Sea, Anal Stench)
zuzuschreiben ist. Bis auf diese Ausnahmen, die
manchmal, wie in "M.A.D. (Make A Donation)" und "Through
Fight We Grow" nur mit Biegen und Brechen ins ansonsten
vornehmlich death-lastige Song-Schema reinpassen wollen.
Zu sehr auf Abwechslung, Ideenreichtum und Kreativität
versessen wirken Virgin Snatch so hier und da. Darunter
leidet also nicht nur "Daniel The Jack", dessen
treibenden Schweine-Rock-Strophe mit den
Hardcore-Einsprengseln und dem an sich spannend
vertrackten Mittelteil inkl. an Jeff Loomis erinnernden
Solo von Zielonys Bandkollege Grysik so gar nicht
zusammenzuhalten schafft. So manövrieren sich Virgin
Snatch aller ordentlicher Produktion und technischem
Können zum Trotz in eine unbequem wechselhafte
Wetterlage, welche auch die Ruhe nach dem Sturm, das
melancholisch balladeske "It's Time", nicht aufzureissen
weiss.
Kissi
Punkte: 6.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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HUMAN TEMPLE - Murder Of Crows
Escape Music/Non
Stop Music
Vielfach frönen Bands aus Finnland speedigen und
bombastischen Sounds und suhlen sich nicht selten auch
in progressiven Gefilden. Human Temple gehen aber,
unterstützt durch tragende Keyboards, ziemlich
80er-lastig ans Werk und rufen vielmehr altgediente
Combos wie die alten Europe, frühen Treat oder Danger
Danger auf den Plan. Auch gesanglich liegt Sänger Janne
Hurme voll im grünen Bereich und bringt den knackigen
Opener «Not My Fault sogleich genretypisch in Fahrt. Im
selben Fahrwasser bewegt sich «Empty Stages» und lässt
hier bekannte Elemente von Royal Hunt sowie die
Gitarrenarbeit von Kee Marcello (Ex-Europe) erkennen.
Das beinahe epische und stimmlich langsam aufbauende «Promised
Land» ist ebenso gut gelungen und trieft dank der
Hammond Orgel nur so vor den guten, alten Vibes. Ein
Song übrigens, der der Baselbieter Band Kirk auch gut zu
Gesicht gestanden hätte. Während das nachfolgende «Lie»
die Europe-Fahne weiter und wacker im Wind hält, wird
man durch das viel zu poppig und plüschig gehaltene «Yours
Cold Blooded» regelrecht aufgeschreckt. Dass Human
Temple aber auch richtig hart rocken können, beweist das
herrlich stampfende und groovende «Emily», wo der
Keysound-Sound zum Glück deutlich spärlicher eingesetzt
wird. Wer auch heutzutage gerne meist
synthiegeschwängerten AOR hören möchte, sollte hier mal
unverblümt rein hören. Mir fehlt hier trotz der
ansprechenden Produktion erstens der berühmte
Killer-Song und zweitens reisst die unnötige, viel zu
schwülstige Popnummer den Gesamtschnitt entscheidend
nach unten! Eigentlich schade...
Rockslave
Punkte: 6.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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(HED) P.E. - New World Orphans
Suburban Noize Records
Die fünf Jungs von (Hed) P.E. stammen aus
Kalifornien und sind in der Kategorie Rap-Metal zuhause.
Body Count und Konsorten lassen grüssen, würde man
meinen, aber was soll's, die 20 Tracks von "New World
Orphans" sind bunt gemischt mit Rap, Hip Hop, Hardcore
und vielleicht noch eine Prise Funk. Sehr schwer
verdaulich für den Hörer, der eher in seinem Territorium
bleiben will. Ein aufgeschlossener Musikliebhaber, der
auch mal in fremden Gefilden wildert, könnte an der
Mucke der Amerikaner gefallen finden, denn wie schon
erwähnt: Hier wird Abwechslung grossgeschrieben und
Langeweile kommt hier bestimmt nicht auf. Doch für einen
Metalhead wie mich, der sich gar nicht zu den
Szenewächtern zählt, auch das Wort 'true' ist mir fremd,
nein Leute, ich habe doch meine liebe Mühe mit dem
Rap-Gesang von Shouter Jared Shane. Die
Instrumentenfraktion trägt das Ihrige bei, dass auch
hier keine Euphorie bei mir aufkommt, doch bekanntlich
ist die Musik auch Geschmackssache und wird es immer
bleiben. Sonst ist eigentlich alles paletti für die
Amis, die sicher ihre Zielgruppe finden werden - ich
muss leider passen.
Daniel J.
Punkte: 6.2 von 10
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STAGE DOLLS – Always
AOR
Heaven/Non
Stop Music
Wenn man vom Debut-Album "Soldier's Gun" her
rechnet, haben die Stage Dolls schon 25 Jahre auf dem
Buckel. Beheimatet ist die Melodic-Band in Trondheim,
Norwegen, und da kann die Truppe auf eine grosse
Popularität bauen. Im Rest der Welt war und ist die Band
ein Insider-Tipp. Ausnahmen waren Ende 80er/Anfang 90er
drei Single-Auskopplungen, die es bis in die US
Billboard Charts schafften. "Love Cries", "Still In
Love" und "Love Don't Bother Me" hiessen die Tracks.
Unschwer zu erkennen, dass es sich bei allen um Balladen
handelt. Da haben wir auch gleich den Haken in der
Geschichte. "Always" besteht nämlich zu gut der Hälfte
aus sehr softem Material. Nichts gegen eine gute
Ballade, aber richtig gut ist eben keine Einzige. Auch
der Rest des Materials lockt mit Sicherheit niemanden
hinterm Ofen hervor. Richtig gute Melodien sind zwar
vorhanden, aber Mangelware. Viele der Tracks wurden mit
weiblichen Background-Vocals aufgepeppt und einige mit
Bläsern angereichert. So klingt die Band immer mal
wieder interessant. Doch unterm Strich ist "Alway"
hochkommerzielle Radiokost. Der Glam-Touch der
Vergangenheit ist komplett verschwunden. Fakt ist, die
Scheibe muss im Genre Pop/Rock zugeordnet werden, was
wiederum bedeutet, dass sie selbst für Melodic/AOR-Fans
nur sehr bedingt ansprechend sein dürfte. Wer immer noch
Bon Jovi-, Brian Adams- oder Gotthard-Alben kauft sollte
ungeniert mal reinhören.
Chris C.
Punkte: 6.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RISE TO FALL - Restore The Balance
Coroner Records/Non
Stop Music
Das Quintett Rise To Fall aus Spanien liefert mit "Restore
The Balance" seinen internationalen Erstling ab. Ihr
moderner Metal mit elektronischen Einflüssen erinnert
nicht zuletzt an In Flames und Konsorten, zumal das
Riffing oftmals eine ziemlich ähnliche Richtung
einschlägt. "Restore The Balance" brilliert dann auch
wie so oft nicht in den harten Momenten, weil sie
wirklich zu ähnlich wie das schwedische Quintett
klingen, sondern immer dann, wenn die Band an den
Grundpfeilern rüttelt und mal die cleanen Gitarren und
dergleichen auspackt. Songs wie "Inner Scream", "Prophet
Of Doom" und "Infected Wound" machen sich mit ziemlicher
Sicherheit live wunderbar, können auf Platte aber kaum
ein müdes Augenbrauenhochziehen provozieren. Das Problem
beläuft sich dabei aber genau so gut auf das restliche
Material der Platte, diese drei Songs summieren den Kern
einfach ziemlich präzise: Rise To Fall präsentieren ein
solides Stück Metal, in dem zweifelsohne viel Herzblut
steckt, aber das alleine kann und wird niemals das
ausschlaggebende Kriterium sein.
El Muerte
Punkte: 6.0 von 10
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27.90 SFr.
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WORLD TO ASHES – In Contemplation Of Death
Whirlwind Records/ProfiMusic
Melodischer Death Metal aus Freiburg (D), gegründet
2005 veröffentlichten World To Ashes 2007 ihr erstes
Lebenszeichen in Form der EP "Of What There Is To Come".
Das hier vorliegende Debutalbum bietet all das, was ich
schon tausend und aber tausend Mal gehört habe: Typische
Schweden-Riffs, Grooves, ein Sänger mit rauer, z.T.
kreischender, überdrehter Stimme, Core-Anleihen und all
die anderen Zutaten, die man landläufig von modernen
Bands dieses Genres zur Genüge kennt. World To Ashes
bemühen sich wirklich, alles richtig zu machen. Doch ein
paar gute Riffs und Melodien machen noch nicht den
wirklichen Unterschied zur massiven Konkurrenz aus. Zu
austauschbar klingen die 11 Songs, die wiederum recht
ordentlich produziert sind. Mal abgesehen vom Sound des
Drumkits: Völlig hölzern, zu wenig lebendig und rund
klingen Snare und Toms, von den Kicks ganz zu schweigen.
Anspieltipp: Sekunde 10 von "Pale Cold Water". Nun ja,
dies ist sicherlich noch ausbaufähig und nur ein Detail
von Vielen. Diese CD hier besitzt jedenfalls noch nicht
die Relevanz und Klasse, wodurch sich World To Ashes
eventuell hätten absetzen können im Dschungel der "At
The Gates-und-was-zudem-noch-so-relevant-ist"- Modern
Metal-Klone. Noch zu wenig wirklich echte starke Songs
sind hier vertreten. Aber um mal fair zu bleiben, darf
man sicherlich dennoch gespannt sein auf die Dinge, die
da kommen, ganz im Sinne des Titels ihrer ersten EP.
Ralf W.G.
Punkte: 6.0 von 10
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27.90 SFr.
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DIARY ABOUT MY NIGHTMARES (D.A.M.N.) – Forbidden
Anger
Unexploded Records/Non
Stop Music
Nach dem instrumentalen Eröffnungssong "Urt La Bu
Tal" wollte ich die zweite Scheibe von der deutschen
Band Diary About My Nightmares am liebsten gegen die
Wand schmeissen. So was käsiges, schulbandmässiges,
langweiliges habe ich schon lange nicht mehr gehört. Ich
konnte mich aber zurückhalten und habe meine
Stereoanlage nicht verhauen, da ich ja schliesslich
vorher schon gelesen habe, dass bei dieser melodiösen
Death Metal-Truppe eine Frau am Mikro steht, und so
etwas lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Ich muss
zugeben, dass ich kein grosser Fan von Sängerinnen im
Death Metal-Genre bin, da diese meist zu wenig Druck
erzeugen können und die Growls einfach nie an die
wunderbare Tiefe einer Männerstimme herankommen.
Antonie, die Frau an der Front, bringt zwar einiges an
Power hin, aber so ganz reicht es eben doch nicht.
Musikalisch kann ich mich auch nicht ganz mit dem Fünfer
anfreunden. Es sind zwar einige technische Spielereien
dabei, schwedischer Groove hört man auch heraus, aber
die Riffs sind (noch) zu wenig abwechslungsreich.
Ausserdem passt das Gesamtkonzept der Band nicht
zusammen. Namen und Cover lassen eher auf Metalcore
schliessen, musikalisch sind die D.A.M.N. aber eher im
traditionelleren Death Metal mit einigen
Thrash-Einflüssen und Schweden-Death-Melodien
anzusiedeln. Alles in allem ok, aber halt auch nicht
viel mehr. Man wird sehen, ob die Band das Potential
hat, sich selber noch weiter zu entwickeln und ihren
Sound abwechslungsreicher zu gestalten.
Xenia
Punkte: 6.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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CARNIFEX - Hell Chose Me
Victory Records
Gerade mal fünf Jahre sind der Gründung des
amerikanischen Quintetts vergangen, und bereits sind die
Jungs in aller Munde. Ihr 2007 veröffentlichtes Album "The
Diseased And The Poisoned" verschaffte ihnen einen Platz
an vordester Front der Deathcore-Welle, und die
Kalifornier tourten im Laufe der darauf folgenden Jahre
rund um den Erdball. "Hell Chose Me" sollte dann auch
dementsprechend einschlagen, die Promomaschinerie lief
monatelang auf Hochtouren, gepriesen wurde dabei vor
allem der Wandel hin zu 'klassischeren' Death
Metal-Elementen - eine Tatsache, die sich beim
Durchhören von "Hell Chose Me" relativ schnell
bestätigen lässt: Die Blastbeats haben diesmal klar
überhand gewonnen, Breakdowns sind etwas rarer geworden.
Aber Carnifex wären nicht Carnifex, wenn die Musik nicht
auf eine optimale Einschlagskraft hin optimiert wurde,
und da steht die aktuelle Platte den beiden früheren
Machwerken in Nichts nach – hier wird solide abgeholzt,
so viel ist klar. Die Problematik der ganzen Sache kommt
dabei aber Hand im Hand mit dem neuen Credo: schneller,
härter, höher – Das kann auf die Dauer nicht gut gehen.
Zwar schafft es die Band, über eine weite Strecke
ziemlich vielschichtig zu arbeiten und es finden sich
sogar einige Akustik-Gitarren auf "Hell Chose Me", aber
dabei wird kaum einmal eine wirkliche Persönlichkeit
aufgebaut. Viele Riffs auf der Scheibe sind komplett
austauschbar, und die dazu gehörigen Songs entwickeln
nur in äussersten Situationen ein eigenes Profil.
Kurzum: Geballer ohne Tiefgang und Identität. Das mag
zwar ordentlich Spass machen, aber am Ende der zehn
Songs hatte ich A) das Gefühl, eine X-beliebige Band
gehört zu haben, und konnte mich B) nur an einige
marginale Stellen erinnern. Beides Faktoren, um die sich
viele Leute da draussen keinen Deut scheren, für mich
aber klar die Richtung der Punkte-Wertung beeinflussen.
El Muerte
Punkte: 6.0 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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METSATÖLL – Äio
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Wie man beim Label kaum anders erwarten kann, kommt
natürlich auch diese Band aus den Wäldern des Nordens.
Die Estländer tummeln sich seit 1999 durch die
Weltgeschichte und bringen in regelmässigen Abständen
ihre eigenwillige Mischung aus Folk und Metal unter die
Menschen. Tatsächlich hört man der Musik aber die
Erfahrung der Jahre an, und im Gegenzug zu so vielen
unechten und billigen Kopien schaffen es die Jungs,
Metal und Folk gut dosiert zu mischen. So kommen die
headbangtauglichen Parts und die Mitgröhlteile genauso
zur Geltung wie die Eigenständigkeit der untypischen
Instrumente. Natürlich sind die Texte auch dieses Mal in
der Landessprache verfasst, über den thematischen Inhalt
kann ich also nicht wirklich Auskunft geben. Aber die
Stimmung ist ziemlich abwechslungsreich, von den eben
angesprochenen Partyliedern gibt es auch zwischendurch
auch mal was Nachdenklicheres oder überraschend Sanftes
("Vaid Vaprust" oder "Vinhatôbine"). Die Songs punkten
vor allem durch ihren Abwechslungsreichtum und den
Exotenbonus. Doch ähnlich wie bei Tyr empfinde ich genau
das auch als den grössten Nachteil der Platte. Denn so
durchdacht und eigenständig, so atmosphärisch und echt
die Musik auch klingen mag: Auf Dauer können einem die
Unregelmässigkeiten auch ein wenig den Spass rauben.
Lieber eine gute Idee zweimal häufiger spielen. Dann
wäre nicht immer nach 5 Minuten schon das nächste Lied
an der Reihe, wo man sich zuerst mal wieder
zurechtfinden muss, bevor man Freude daran bekommt. Nach
60 Minuten hat man immerhin einen Eindruck vom wirklich
rauen Norden, aber Geld zurück gibt's nicht. Darum
vorher lieber mal ein Ohr riskieren!
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
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27.90 SFr.
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FREYA - All Hail The End
Victory Records
Schon ein Phänomen, diese Straight-Edge-Bewegung.
Nicht in musikalischer Hinsicht, denn das Gemisch aus
Hardcore, Death und Thrash Metal wird wohl kaum jemanden
mehr überraschen können. Vielmehr staunt man immer noch
über die Werte, welche Straight-Edge-Bands propagieren
und die alles andere sind als "Sex, Drugs & Rock'n'Roll":
null Drogen, (meist) null Alkohol, weder Zigaretten,
Kaffee noch ausschweifendes Sexualleben. Will man es
noch gesünder und cleaner, dann ist man
Vegan-Straight-Edge, macht dem Namen nach also einen
grossen Bogen um alles, was aus Tier besteht oder von
ihm stammt. Zu diesem Subgenre, welches durch Bands wie
As I Lay Dying und anderen in den letzen Jahren wieder
grössere Aufmerksamkeit erhaschen konnte, zählen auch
Freya, Zweitband von Brüllaffe Karl Buechner, in der
Szene berühmt geworden als Fronter von Earth Crisis. In
ihrer Heimat Amerika kein kleiner Name mehr, hat von
Freya hier zulande noch kaum jemand Notiz genommen. Mit
ihrem dritten Langeisen "All Hail The End" soll sich das
nun ändern, was dabei aber wohl kaum geschehen wird. Zu
allgegenwärtig ist er eben, der Mix aus Hardcore und
Metal, wie er in Songs wie "The Wanderers", "The
Guardian", "Deities Of Wrath" und "The End Of The End"
in groovendem Mid Tempo oder mit "The Light That Reviled
The Sun", "Iron Locust" oder "The Remnants" etwas
schneller geboten wird. Die die Regel beständigenden
Ausnahmen: "Human Demons" lässt mit seinem
vielschichtigen Arrangement atmosphärische Welten der
Sorte Mastodon oder Baroness erahnen, in "Labyrinth Of
The Ant People" röhrt Buechner wie ein brünftiger Elch
über eine triste Funeral Doom-Klanglandschaft, und die
eingängigen "Sons of Yamir" können sogar noch mit etwas
aufwarten, was einer Gesangslinie verdammt nahe kommt.
Versteht mich nicht falsch: Freya werden mit dem
Material von "All Hail The End" live sicherlich
unzählige Körper zum Transpirieren und Nackenwirbel zum
Bröckeln bringen. Die Brieftasche zücken werden hier
wohl aber nur diejenigen, die ihre Kohle sowieso nicht
für Bier, Zigaretten, den Kaffee am Morgen oder das
Schinkensandwich zu Mittag ausgeben.
Kissi
Punkte: 6.0 von 10
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MICHAEL GILL - Blues For Lazarus
ProgRock Records
Michael Gill ist Hauptberuflich Pianist für
TV-Werbung, Planetarien-Shows und Theater-Musik. Mit 12
Musikern hat Gill nun ein Album auf ProgRock Records
veröffentlicht. Nur, mit Ausnahme des Openers "Merlins
Journey", das einige Progressive Rock-Einflüsse zeigt,
hat das Ganze nicht viel mit der Königsklasse der Musik
zu tun. Das Ganze tummelt sich irgendwo zwischen der
Schnittmenge Blues light, Jazz Pop und Pop herum mit
relativ viel Saxophon (die nach oben gebogene Tröte).
Allerdings hat man mit Rick Ellis, Calline Thomas und
Dave Cowden drei wenig bekannte, aber starke Sänger am
Start. Herauszuheben wäre da noch das Peter
Gabriel-Cover "Here Comes The Flood", mit einem jazzigen
Touch. Zum Teil wird man schon stark an die
hauptberuflichen Aktivitäten von Gill erinnert. Dies ist
sicher kein Album für wahre Rockfans, und trotz einiger
guter Songs hängt man hie und da etwas durch und so wird
der Interessent dieses Rudlings vor dem Kauf unbedingt
zum Reinhören gebeten, da "Blues For Lazarus" wirklich
nicht jedermanns Sache sein wird.
Crazy Beat
Punkte: 5.7 von 10
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29.90 SFr.
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O.M.T. – Anamantium
Rising Records
O.M.T. oder ausgeschrieben Our Malevolent Tyranny
aus England präsentieren ihr Debut "Anamantium", ein
Silberling, welcher grundsätzlich viel (Retro-)Trash
Metal beinhaltet, darüber hinaus mit seinen melodischen
Refrains rasch mal in die Metalcore-Ecke gedrängt werden
könnte, jedoch die im Chorus vorgetragenen Refrains
lassen mehr Gedanken an Power Metal aufblitzen als an
Heulsusen-Emo-Gejammer. Maiden trifft auf Bay Area
Thrash, dabei lassen die Saitenmeister ein paar coole
Soli vom Stapel und sorgen rasch mal für gute Laune. Bei
ihrem Schaffen erinnert mich die Jungtruppe von O.M.T.
ein wenig an Trivium, wobei dies kein Vorwurf ist, dass
O.M.T. nur eine Kopie der erfolgreichen Amis darstellen
soll. Es geht hier mehr darum, wie unbekümmert und
voller Spielfreude der Fünfer an die Sache geht und
rotzfrech ihr Programm präsentiert, als wären sie
bereits alte Hasen im Business. Klar, "Anamantium" wird
nicht in die Geschichte des Heavy Metal eingehen, doch
die Scheibe versprüht einen gewissen Charme und als
Mahlzeit für zwischendurch durchaus schmackhaft. Was
stört, ist die zu laut geratene Gesangsspur und das
teilweise magere Schlagzeugspiel. Nicht alles Gold was
glänzt und ertönt, doch für ein Debut eine ordentliche
Vorstellung, welche durchaus das Potential der Band
aufzeigt. Ob sich O.M.T. vom Rohling zum glänzenden
Diamanten der Metalszene hocharbeiten können, wird sich
noch zeigen, Spass machen sie jedenfalls bereits jetzt
schon, auch wenn nicht jeder Song eine Granate ist.
R.K.
Punkte: 5.8 von 10
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27.90 SFr.
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SARAH JEZEBEL DEVA - A Sign Of Sublime
Rising Records
Die Dame von der Insel sollte den meisten als
stimmgewaltige Rubens-Background-Chanterette von Cradle
of Filth bekannt sein. Da sie zudem auch in
Nebenprojekten wie dem orchestralen Metalkonglomerat
Angtoria tätig ist oder über die Jahre für Bands wie u.a.
Covenant, Therion, Mortiis, The Gathering oder Lake of
Tears als Gastmusikerin in Erscheinung trat, wird wohl
der Grossteil aller Metalheads zumindestens unterbewusst
schon mal ihre Stimme vernommen haben. Und ich darf
sagen, dass "A sign of sublime" ziemlich genau so
geworden ist wie ich mir ihre erste Soloscheibe immer
vorgestellt habe. Ein stetes Auf und Ab von göttlichen
Momenten und schrecklichem Durchschnitt. Das Riffing von
Neuling Ken Newman reicht von technisch/fett mit
Hammersolo bis stabile aber strunzlangweilige Notlösung,
der Ex-Trigger-The-Bloodshed Drummer Max Blunos bietet
öfters mal spezielle Beinarbeit, tönt aber
stimmungstötend digitalisiert und auch CoF Bandgefährte
Dave Pybus vermag sich mit seiner grundehrlichen
Bassarbeit nicht gerade als Unterhaltungstalent
vorzustellen. Ex-CoF's Martin Powell hat da mehr Platz
um sich zu entfalten und beweist sein unbestreitbar
klassisches Talent an den Tasten von pompös bis
kitschig. Auch die Stimme von Madame bringt mein Herz
erst wild zum schwingen um danach von einem fiesen
Viertelton daneben wieder auf Null geschmettert zu
werden. Ein durchwachsenes Album, dass für mich wie noch
nicht fertig oder eine Demoaufnahme klingt. Bei allem
Respekt den ich dem gesamten Schaffen von Sarah Jezebel
Deva entgegenbringe, muss ich empfehlen vor einem Kauf
reinzuhören, ist es doch ein schmaler Grat zwischen
"Gut" und "Schlecht".
Hardy
Punkte: 5.8 von 10
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GORATH – MXCII
Twilight/Non
Stop Music
Zwar habe ich von diesem Namen schon mal was gehört,
konnte es aber nicht gleich einordnen. Wie auch, im
grossen Teich des Metals schwimmen noch einige Fische,
die den gleichen Namen tragen. So gehört auch das
Vierergespann aus Belgien wohl eher nicht zu DEM grossen
Fang, ansonsten würde sich wohl eine ganze Spezies
danach benennen. Nach wie vor heisst der Musikstil aber
Black und nicht Gorath Metal. Aber widmen wir uns mal
dem Inhalt: Zeitgemäss und solide wirkt die Scheibe ab
der ersten Hörprobe. Vom düsteren Einklang über die
lateinischen Gebetsfetzen, die Stimmung wirkt durch die
ganzen 50 Minuten finster und atmosphärisch. "Tomeveld"
sei genauso ein Anspieltipp wie etwa "Heidewake". Nur
werden die Lieder mit mehrmaligem Hören dann leider
langweilig, da gerade an den Gitarren zu häufig das
Selbe gespielt wird. Und wenn ein Lied dann aus zwei
Riffs besteht, die über 6 Minuten langezogen werden,
wirkt das nicht sonderlich interessant. Da helfen auch
die schön eingeschobenen Zwischenteile nichts, weil man
eben weiss, wie es danach weitergeht. In einem Schwarm
von Bands der neuen Zeit schafft das Werk allerdings,
die alten Wurzeln würdig und ohne Kopie zu huldigen,
während doch genügend Platz bleibt, um den nächsten
Schritt in der Evolution zu begehen. Für die Mutation
zur nächsten Spezies reicht es also noch nicht ganz.
Nichts desto trotz beweisen sie Eigenwillen, und das
macht sie in den tiefen Gewässern des schwarzen Meeres
wenigstens nicht zu einer Beute oder, noch schlimmer,
einer toten Hülle, die mit den Wellen mit schwimmt.
Vielleicht schaffen sie es mit der nächsten Platte,
einen ausgewachsenen Jäger zu präsentieren.
Tristan
Punkte: 5.5 von 10
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27.90 SFr.
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EMBRYO – No God Slave
Rising Records
Die CD reingeschoben und schon wurde ich umgemäht.
Die Double Base bläst einem ohne Warnung den Schädel
weg. Die Italiener haben schon mit unzähligen Auftritten
im Land von Pasta, Pizza und Amore wie auch im nahen
Ausland auf sich aufmerksam gemacht. Mit "No God Slave"
haben sie ihren zweiten Silberling eingeprügelt und
hoffen, sich damit den Fan-Kreis zu vergrössern. Der
Sound zermalmt alles, was sich ihm in den Weg stellt.
Ich glaube sogar, dass der Vatikan Risse im Gemäuer
kriegt, wenn die Jungs auf der Bühne zu zocken beginnen.
Was den Gesang betrifft, ist es ein Wechselspiel
zwischen wütendem Gebrüll und unverständlichem Gegrowle.
Bei der Axt, von der leider nur eine da ist, müsste man
sich überlegen, ob eine Verstärkung dem Sound nicht
zuträglich wäre. Sie ballert ihre brutal harten Riffs
aber auch so ohne Vorwarnung ins Gedärm. Der Sound
erinnert mich etwas an eine Faust eines
Schwergewichtsboxers, die mit voller Wucht auf dem
Gesicht des Gegners aufschlägt. Die Combo hat, was
andere meiden wie der der Teufel das Weihwasser:
Keyboards. Ich höre die Leser schon schreien "Das geht
doch nicht, das passt nicht zusammen!" Und doch, es
passt! Das Tasteninstrument, nur dezent und zur
Unterstützung der Stücke eingesetzt, verleiht den Songs
zusätzliche Strukturen. Das Schlagzeug ballert mit
unheimlicher Wucht und gipfelt vielfach in absolutem
High Speed, aber doch etwas akzentlos. Es orientiert
sich etwas zu sehr an den Anschlägen der Gitarre. "No
God Slave" hat ein grosses Manko: Hat man den Opener und
Titeltrack in einem gehört, kennt man das Album. Und
spätestens nach dem dritten Song ist man satt. Die
gleichen Strukturen werden immer und immer wieder
aufgewärmt. Einzige Ausnahme ist "The Scarecrow" an
sechster Stelle. Da holt die Gitarre die Melodiebögen
hervor, und siehe da: Der Song bleibt einem im
Gedächtnis hängen. Embryo kommen unheimlich wuchtig,
aggressiv und brachial daher, aber die Originalität und
Wiedererkennung fehlt, was sicherlich an der fehlenden
Variation der einzelnen Tracks liegt.
André G.
Punkte: 5.0 von 10
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MUTINY WITHIN – Mutiny Within
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Ehrlich gesagt, noch nie etwas von dieser
amerikanischen Band gehört, und der erste Höreindruck
beantwortet mir auch gleich die Frage nach dem "Warum
denn noch nie was gehört von denen". Typischer
US-Mega-Bombast-Radiofreundlicher-'Nett-Metal'. Wenn da
noch eine Sängerin dabei wäre, könnte das Ganze
beispielsweise auch Evanescence heissen. Kommerziell ist
es zweifelsohne, und verkaufen wird sich dieses Produkt
bestimmt auch, mit dem richtigen Marketingplan
natürlich. Gesichtslos, uninspiriert, glattgebügelt mit
ultra-catchy Sahne-Schmalz-Refrains sind die
Bezeichnungen die mir spontan einfallen. Absolut nicht
mein Ding. Unglaublich (über)produziert ist das Ganze.
Und ja, ich muss zu gestehen, dass der zum Teil fiese
Gitarrensound (wenn eine der Gitarren ein Riff alleine
vorspielt) durchaus seine Wirkung auf mich hat. Aber
wenn dieses kleine Detail schon alles ist, ist das ja
auch nicht so sehr viel. Technisch können die Musiker
was, das hört man. Oder aber das Ganze wurde verdammt
gut im Studio nachbearbeitet. Der Sänger ist auch
wirklich gut, da gibt es nichts daran auszusetzen. Das
Ganze ist aber in etwa so klinisch wie die Praxis meines
Zahnarztes um die Ecke: null Seele. Und dann natürlich
auch noch die obligatorischen Keyboards, als wenn alles
andere nicht schon genug gewesen wäre. Tja, sorry Jungs,
in den Vereinigten Staaten mag so etwas funktionieren.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass dies hier in
Europa der grosse Reisser werden wird. Zu gewollt und
aufgesetzt klingen alle 11 Songs. Gute Ansätze hier und
da, aber eben ohne eigene Identität.
Ralf W.G.
Punkte: 5.0 von 10
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IGNEOUS HUMAN – Pyroclastic Storms
Tractor Productions/Non
Stop Music
Wenn man den schwedischen Fünfer auf die
Musikrichtung anspricht der sie folgen, kommt ein klares
Statement: "The hardest rock ever!" Dass ihr Sound in
gewissem Masse hart ist, ist bekannt. Aber mit Rock hat
es nur im weitesten Sinne etwas zu tun. Extreme Metal,
sprich eine weitere skandinavische Death Metal-Band, die
sich irgendwo im Göteborg-Dunstkreis bewegt, wäre meine
Beschreibung. Sie kredenzen ein Bild mit tief gestimmten
Äxten, eher heiseren Growls und tiefem, wuchtig
groovendem Rhythmus. Das Drumming klingt meist etwas
sehr blechern und einfach gestrickt. Auch die
Tempiwechsel fallen sehr sporadisch aus. Und wenn sie
dann eintreffen, reissen sie den Soundfluss eher
auseinander und wirken deplatziert. So ähnlich verhält
es sich auch mit den öfters erscheinenden, speziellen
Vocalparts oder sonstigen Sequenzen, die meist sehr
schlecht ins Gesamtbild passen. Sicher sind bei den
Gitarren sehr gute Elemente auszumachen, dennoch gerade,
was das Riffbrett betrifft, können die tiefer gestimmten
Instrumente doch einiges an Wucht und Power vorweisen.
Auch die Growls von Andreas können gut rüberkommen. Vor
allem, wenn sie richtig harmonisch mit der
Rhythmusmaschine zusammen rocken. Das Album der
'feurigen Menschen' hat auch gute Tracks zu bieten. Der
Opener "Birth" - gibt es einen passenderen Titel für den
ersten Song auf einem Debut-Album? Er kommt mit
unerwartet gutem Refrain um die Ecke, der einem richtig
ins Ohr braust. Auch der Titelsong bringt es wirklich
klasse auf den Tisch. Bei "Mute" wird man dann durch
melodische Gitarrenarbeit entzückt. Aber welcher Track
für mich der Anspieltipp auf dem Album ist, ist
definitiv Song Nummer 7, "Deceived". Dieser beginnt
verhalten und brettert dann richtig mit Kraft in die
Ohrmuschel. Auch die Vocals kommen mit wirklichem Death
Metal-Klang und -Groove daher. Die Combo sollte sich
mehr an solchen Elementen orientieren als irgendwie zu
viele Stile miteinander zu vermischen. Ein bisschen
wirken sie wie die skandinavischen Vetter von Slipknot.
Klar gibt es die erwähnten Passagen, die Freude machen,
aber der Rest verschwindet irgendwie in Monotonie. Fans
von unkonventionellem und speziellem Extreme Metal:
Hängt ein Ohr rein, der Rest sollte sein Geld besser für
eine andere der zahlreichen Neuerscheinungen dieses
Monats im Metal-Sektor aufheben.
André G.
Punkte: 5.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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CORROOSION – Punish The Mind
Rising Records
Ok... Was haben wir hier? Eine norditalienische
Brutalo-Kapelle, die hier ihren dritten Silberling
vorstellt. Eine sehr fette, dichte, ultrabrutale
Produktion, schon mal gut. Ein Sänger, der grunzt,
schreit, Pig Squeals miteinbringt und wirklich
ausgezeichnet zu den 12 Songs passt, die sich grob
zwischen Thrash und Deathcore mit einer starken Prise
unkontrolliertem Chaos einordnen. Mit den schon
standardisierten, typischen Breakdowns, Hardcore-Shouts,
Geknüppelparts und der (über)produzierten
Brachialenergie ohne Dynamik tut man sich sicherlich
keinen Gefallen. Immer am Anschlag bewegt sich alles,
und dabei geht sehr, sehr oft die Abwechslung flöten.
Entsprechend wird das Gesamtwerk nach dem ersten Drittel
schon extrem langweilig mit stark nervenden Tendenzen.
Die Songstrukturen und Arrangements verzetteln sich zu
oft. Die wirklich starken Riffs sind sehr dünn gesät,
und auch diese gehen in den zu stark gewollt klingenden
Chaospassagen immer wieder unter. Chaos ist ja was sehr
Tolles, wie dies viele andere Bands (z.B. Converge und
andere Relapse-Kapellen) beweisen. Leider funktioniert
es hier nicht. Da bleibt nur eins: Abschalten, sind doch
mindestens 90 % aller Songs massiv anstrengend, aber
leider nicht auf eine interessante Art und Weise,
sondern einfach nur auf eine nervtötende. Live kommt so
was 10 Minuten gut, danach reicht es dann auch schon und
dann ist Bier holen angesagt. In diesem Sinne: Prost!
Ralf W.G.
Punkte: 5.0 von 10
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THE RETALIATION PROCESS - Downfall
Silverwolf Productions
Die fünf Hamburger von The Retaliation Process
veröffentlichen mit "Downfall" ihr Debutalbum. Ihr
extremst groovig angehauchter, moderner Metal kann von
der ersten Note an zwar technisch komplett überzeugen,
aber fügt dem grossen Buch des Metals nicht wirklich
eine neue Seite hinzu. Denn obwohl sich die Band
immerhin die Mühe macht, nicht komplett in Plattitüden
zu versinken, geht auf "Downfall" vieles altbekannte und
festgetrampelte Wege. Egal ob gnadenlosere Thrasher der
Marke "Uprising" und "Blindfolded", melodischere Momente
wie in "Four Seasons Of Self-Mutilation" oder flächigere
Arrangements und dahinterliegende Synthies wie in "On
The Way Back" - Soilwork & Co. scheinen an allen Ecken
durch. Das sind zwar keine schlechten Referenzen,
stecken aber den Spielraum von The Retaliation Process
ziemlich eng ab. Alles in allem bleibt "Downfall" also
klar eine sauber ausgeführte, aber ziemlich kantenlose
Angelegenheit - Metal war meines Wissens auch schon mal
spannender.
El Muerte
Punkte: 5.0 von 10
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ANIMA – Enter The Killzone
Metal Blade/Musikvertrieb
Nach dem die Jungs von Anima mit "The Daily Grind"
2008 ihr Debut unter Metal Blade rausgebracht haben,
waren sie ganz schön fleissig. Nebst vielen Shows haben
sie bereits an ihrer zweiten Platte gebastelt, welche
Ende Februar wieder unter Metal Blade erschienen ist.
Laut Pressetext soll diese neue Scheibe einen ganz neuen
Weg einschlagen, einen strukturierten mit viel Dynamik
und brachialen Riffs. Leider finde ich davon nicht
gerade sehr viel auf "Enter The Killzone". Die Riffs
sind zwar brachial, aber auch nur, wenn man sie mit den
Riffs einer Rockband vergleicht und ob dieser
einheitliche Brei aus Geschrei und Gegrunze dynamisch
ist, kann man wohl als Geschmackssache ansehen.
Inhaltlich gesehen bewegt sich die Band ebenfalls in den
bereits viel befahrenen Gewässer der Deathcore-Welt.
Einzige Verbesserung zu "The Daily Grind" ist die
Produktion, welche satter und passender zum modernen
Sound der deutschen Truppe daherkommt. Ansonsten eine
weitere Scheibe, welche man unter dem Titel 'Modetrend'
einordnen kann.
Xenia
Punkte: 5.0 von 10
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JELONEK - Jelonek
Mystic Production
Ein auf den ersten Blick etwas spezielles Album des
polnischen Violonisten Michal Jelonek entpuppt sich bei
näherer Betrachtung tatsächlich als rein instrumentales
Werk! Das ist für unsereins natürlich eher "schwere"
Kost und für mich besonders, weil ich eigentlich mit
reinen Instrumental-Alben kaum was bis gar nichts
anfangen kann. Dazu kommt, dass ich trotz mittlerer
Reife den Zugang zu klassischer Musik insofern (noch)
nicht gefunden habe, solange ich mir lieber «Highway To
Hell» rein ziehe. Da erstaunt es nicht, dass mir der
Opener «BaRock» wie eine rockigere Version von Rondo
Veneziano vorkommt. Ganz anders das nachfolgende «B.
East», wo zum tragenden Instrument mit orientalischem
Schlag recht satte Gitarren-Riffs einen lauten Kontrast
bilden. Doch bereits ab dieser Stelle könnte man sich
gut eine weibliche Stimme aus der Gothic-Ecke dazu
vorstellen. Spätestens bei «Vendome 1212» muss man Herrn
Jelonek schliesslich neidlos attestieren, dass er sein
Instrument exzellent beherrscht. Fragt sich nur, für wen
diese Mucke gedacht ist? Die Herkunft, also Polen,
erklärt dann auch den folkloristischen wie heimatlichen
Touch dieser Musik, die man zum Beispiel kaum im Radio
spielen kann. Oder etwa doch? Fakt ist, dass gewisse
Kombinationen schon was hergeben. 1999 hat dies zum
Beispiel ein gewisser José Ángel Hevia bewiesen, als
sein instrumentaler Song namens «Busindre Reel» vom
Album «No Man's Land» die (Pop-) Charts erklomm. Das
eingesetzte Instrument war ein elektrisch verstärkter,
spezieller Dudelsack, der über MIDI angesteuert werden
und so auch andere Töne erzeugen konnte. Am Schluss der
CD wurde mit «Corri Corri» darüber hinaus ein unerwartet
gutes, stimmiges Stück im Stil von Alan Parsons Project
und Genesis als Hidden Track platziert. Das gibt es bei
Jelonek hingegen nicht, aber eine Gemeinsamkeit, die
umgehend bessere Resonanzen erzeugt. Das ist immer dann
der Fall, wenn es ruhiger wird, wie bei «Akka» und
«Steppe», wo die Geige die Melodien sanft voran treibt
und es einem gleich warm ums Herz wird und die Ausritte
in poprockige Gefilde gleichwohl passen. Mit dem Rest,
also harten Gitarren und nervösem Gefiedel werde ich
nicht warm. Eine wirklich spezielle Platte für spezielle
Leute sag ich mal. Wer Rage mit Orchester und so Zeug
mag, kann es ja mal wagen.
Rockslave
Punkte: 5.0 von 10
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NOCTIFERIA – DeathCulture
Listenable Records/Irascible
CD rein und frisch losgehört. Aha, aus Slowenien
kommen die Jungs, öfter mal was Neues, aus der Ecke
kommt (noch) nicht viel, was Mucke härterer Gangart
betrifft. Nach einigen Demos, einem Live-Album und zwei
regulären Releases, welche den schleichenden Stilwechsel
von Black Metal hin zum Industrial aufweisen, folgt nun
der endgültig technisch-industrielle Nachschlag mit
melodischen, beinahe schon symphonischen Einsprengseln.
Doch halt, zwischendurch machen sich auch
todesmetallische Einsprengsel bemerkbar, was einen
weiteren Pluspunkt einbringt und für Kurzweiligkeit
sorgt. Was nervt, ist der Sänger: Selten habe ich einen
dermassen uninspirierten Schreihals gehört. Ab und zu
versucht er zwar, mit elektronischen Spielereien den
Vocals ein wenig mehr Eigenständigkeit abzuringen, aber
über kurz oder lang funktioniert das einfach nicht und
die Chose wird, um es mal nett auszudrücken,
anstrengend. Der Sound an sich ist wirklich nicht
schlecht, stellenweise werden Erinnerungen an alte In
Flames wach, trotzdem bin ich von der Produktion nicht
vollständig überzeugt, denn die Verhältnismässigkeit der
verschiedenen Instrumente scheint nicht immer
gewährleistet zu sein, sprich: Es sind immer wieder
andere Instrumente im Vordergrund, was zusätzlich
ermüdend wirkt. Wenn man dann auch noch bedenkt, dass
nur die wenigsten Songs wirkliche Individualität
aufweisen, wie etwa „Demoncracy“ oder auch „Catarsis“,
so stellt sich die Frage nach der Berechtigung der
restlichen Tracks. Wie dem auch immer sei: Wer auf
relativ unspektakulären Industrial mit Melodie drin
steht und einen monotonen Mikrophonwürger sucht, der
darf bei Noctiferia’s neuestem Erguss mal reinhören,
alle anderen werden sehr wahrscheinlich eine bessere
Alternative zum Kopfabschrauben finden.
Toby S.
Punkte: 4.5 von 10
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VOICES OF DESTINY – From The Ashes
Massacre Records/Musikvertrieb
Ehrlich gesagt erstaunt es mich, dass sich praktisch
jeden Monat eine neue Formation aus den Sümpfen des
Gothic/Symphonic Metal erhebt und hofft, auf dem
übersättigten Markt noch ein Stück vom Kuchen erhaschen
zu können. Gerade in dem Keyboard geschwängerten Bereich
wurde doch schon längst alles gesagt. Wer also neben
Nightwish, Within Temptation, Evanescene, Edenbridge,
Leaves' Eyes und Konsorten bestehen will, müsste mal was
Neues hervorzaubern, mitreissende Songs präsentieren und
sicherlich auch mit einer starken, unverkennbaren
weiblichen Stimme an den Start gehen. Nun, diese Aspekte
treffen auf die Neulinge Voices Of Destiny aus
Ludwigsburg nicht zu. Sängerin Maike hat zwar eine
liebliche Stimme, welche zwischendurch auch mal an
Sharon von Within Temptation erinnert, doch sie ertönt
viel zu brav, dazu fehlt das Volumen und einfach das
gewisse Etwas, um aussergewöhnlich und unverkennbar zu
sein, da nützen auch die Grunz-Vocals wenig, welche
zwischendurch mal für etwas Abwechslung sorgen sollten.
Überrascht bin von der guten und druckvollen Produktion,
gerade die schnelleren Nummern wie "Return From Ashes",
"Endeavour To Life" oder "All Eyes On Me" haben
anständig Wumms in den Strophen, doch leider erleidet
dabei der sanfte Gesang von Maike Schiffbruch, da zu
wenig Power von ihrer Seite her kommt. Besser wirkt die
Balance bei den ruhigen Parts von "Icehold" und "Apathy"
oder der Ballade "Bitter Visions". Hört man sich die
Kompositionen an, so liefern Voices Of Destiny
eigentlich alles, was das Herz der Genre-Freunde
begehrt, doch leider schafft es die Band auch nicht, aus
der breiten Masse herauszustechen. Für ein Debut mag die
Leistung ausreichend sein, doch wenn sich die Band
weiter auf dieser Schiene bewegen will, muss noch
einiges an Arbeit investiert werden, um die Reise zum
Olymp des Gothic/Symphonic Metal bestehen zu können.
R.K.
Punkte: 4.5 von 10
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LAMENTS OF SILENCE - Restart Your Mind
My Kingdom Music/Non
Stop Music
Geiler Stoff für pinke Shirts tragende
Wochenendmetaller, metallisch gestylte H&M-Miezen,
hörnige Ganzjahresmetaller ("... wegen den geilen Miezen
an den Konzerten!" - ja klar) und angetrunkene
Junggesellenabend-Absolvierer. Mich jedoch macht das
getriggerte Schlagzeug mit der Zeit aggressiv, die
Stakkato-Gitarre ist purer Hintergrund auf
Anfängerniveau und die omnipräsenten
Elektronikspielereien gehen mir meistens gewaltig auf
den Sack. Der Sänger hätte während der Grunts eigentlich
ein Hammerorgan, ist aber auf Zeit furchtbar eintönig
und wechselt zudem viel zu oft in einen fabelhaften
Cleangesang mit Fremdschämfaktor 08/15. Harter Bravo-Pop
in Reinkultur, wuchtig produziert und tanzbar ohne Ende.
Absolut gar nicht mein Ding.
Hardy
Punkte: 4.0 von 10
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RAGNAROK – Collectors Of The Kings
Regain Records/Irascible
Ob's am vergriffenen Bandnamen oder aber am
kitschigen Namen der Platte liegt, ich hatte schon meine
Bedenken, als ich die Scheibe in Richtung meines Players
bewegte. Aber entgegen meiner Erwartung klangen nicht
latexgekleidete Power Metal-Salven aus dem vorletzten
Jahrzehnt durch die Boxen gekreischt, sondern eher Black
Metal derselben Epoche. Das Intro ist tatsächlich mal
auf seine Art unterhaltsam, aber danach ist fertig mit
Lustigsein. Das Schlachtwerk hinterlässt keine
Gefangenen, "Burning The Earth" wird ernst genommen. Das
Lied erinnert am Anfang tatsächlich an Dissection,
erreicht aber nie die gleiche Dimension. Zu wenig
melodisch, aber für einen räudigen Ableger der
gepflegten Schwarzkultur reicht es dann auch nicht. So
bewegen sich die Norweger nach sechs Jahren Pause in
einem Bereich der Musik, den sie wohl auch hätten sein
lassen können. Wen genau diese Scheibe ansprechen soll,
obwohl es qualitativ mehr als nur eine Handvoll bessere
Bands gibt, ist genauso ungeklärt wie die Frage, wen
genau das pseudo-satanistische Gehabe denn beeindrucken
soll. Eventuell hätte die Musik Chancen, wenn sie in den
80ern gespielt worden wäre. Für mich aber heute nicht
wichtig, und genauso unwichtig für den grossen Teil vom
Rest der Welt. Denn für die paar Lichtblicke lohnt sich
ein Kauf definitiv nicht.
Tristan
Punkte: 4.0 von 10
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MORMANT DE SNAGOV – Rise From The Void
Wintersun Records/Non
Stop Music
Während beim Auftakt des Debuts noch die Langeweile
herrscht, kann man beim zweiten Lied schon von sowas wie
progressiven Einfluss sprechen. Zumindest, wenn es um
das klassische Verständnis von Black Metal geht.
Ungewöhnliche Tonfolgen und dezente, aber gewählt
eingesetzte Effekte machen die ansonsten altbackenen
Songstrukturen interessanter, wenn auch nicht neuzeitig.
Aber so viel wollen die Norweger nach dem Beipackzettel
auch gar nicht. Und wenn wir schon dabei sind, trve
halten sich die Herren auch beim Booklet: alles im
obligaten Schwarz und Weiss, gehalten auf vier Seiten.
Leider macht die Musik tatsächlich auch nicht mehr her,
denn obwohl Lieder wie "Inquisition" oder "Secluded
Sleeper" einigermassen zu gefallen wissen, bleibt der
Rest nichts weiter als die tausendste Kopie einer Kopie
einer Kopie von alten Genregrössen, deren Namen ich
nicht im selben Review wie dieser schreiben will. Schade
um das Potential, macht aber einfach keinen Spass, wirkt
emotionslos und riecht nach Ausverkauf. Lasst euch die
paar guten Ideen lieber ins neue Jahrtausend
transferieren, anstelle alten Idealen nachzueifern und
doch nie auch nur annähernd erreichen zu können. Dann
könnte das auch mal was werden, aber diese Platte hier
ist nichts als Rohstoffverschwendung.
Tristan
Punkte: 3.5 von 10
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BLACK WREATH – A Pyre Of Lost Dreams
VME
Group
Seltsam, eigentlich wäre das Release-Datum dieses
Debuts auf den 16. November letzten Jahres datiert
gewesen, bei uns war die Scheibe aber erst am 15. Jänner
zu kaufen. Welche Irrungen und Wirrungen hierbei eine
Rolle gespielt haben mögen sei mal dahingestellt, es ist
einfach wieder mal interessant, welche Umwege eine CD
nehmen kann. Dies alles tut aber eigentlich nicht
wirklich etwas zur Sache, denn hier geht’s ja nicht um
Kleinkrämereien in Sachen Zeit, sondern um Mucke (wer
hier eine Abhandlung zu irgendwelchen mathematischen
Theoremen erwartet hatte, dem ist nun wirklich nicht
mehr zu helfen). Black Wreath aus Dänemark haben sich
dem ultra zähflüssigen, pechschwarzen Doom verschrieben,
der sich mühsam aus den Brüllwürfeln ins Gehör quetscht.
Was dabei sofort auffällt, ist die seltsam unterdrückte
Produktion, die mal knapp die Lead-Gitarre sauber
heraushören lässt, alles andere bewegt sich im
Hintergrund. Die Vocals reichen genreüblich von Flüstern
über Growlen, bieten also nicht wirklich Neues. Die Nähe
zu Saturnus, welche nach wie vor unterschätzt werden,
und Blazing Eternity ist nicht von der Hand zu weisen.
Generell lässt sich sagen, dass „A Pyre Of Lost Dreams“
keinen Meilenstein darstellt, alles ist schon zigfach
dagewesen, jedes Break, jeder Loop, jegliche Bemühungen
um Atmosphäre und Eindringlichkeit... Ich weiss auch
nicht, aber Black Wreath haben bei mir einen
Zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Klar verstehen die
Jungs ihr Handwerk, und es klappt auch mit der Düsternis
(der Anfang von „Nocturnal Dominion“ ist Hammer), aber
aus dem Sarg auferstehen lassen wird dieses Werk
niemanden, zu bekannt sind die Strukturen, zu
vorhersehbar sind die überlangen Samples. Schade um
vergeudetes Talent, Zeit und Material.
Toby S.
Punkte: 3.0 von 10
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SHEMHAMPHORASH – Sulphur
Erzsebet Records/Non
Stop Music
Einen Bandnamen zu finden ist nicht immer einfach.
Warum man aber auf sowas unaussprechliches kommt wie die
Spanier mit ihrem Projekt Shemhamphorash stellt mich vor
ein Rätsel. Hebräische Bedeutung des Namens hin oder
her, wirklich okkult wirkt der Sound dann doch nicht.
Zwar könnte das Riffing als einschläfernd bezeichnet
werden, das hat aber wenig mit Selbstfindung oder
Huldigung eines (dunklen) Gottes zu tun. Man mag sich
nach einigen Minuten zwar aufrichtig fragen, warum man
sich das antut, aber auch dieses Gefühl soll nicht mit
wahrem Hinterfragen der eigenen Existenz verwechselt
werden. Wer das zweite Lied bis zum nötigen,
französischen Sprachsample durchhält, wird sich
tatsächlich eher fragen, was genau der Sinn dieser
Platte sein soll. Voraussehbare Riffs, schnell gespielt
über dem anhaltenden Sperrfeuer des Schlagzeuges und der
heisere Gesang ist auch nicht wirklich das, was man
gemeinhin als hörbar bezeichnen könnte. Erst beim
vierten Track höre ich etwas interessierter zu, da hier
in den Bereich von Ambient ausgewichen wird. Schade,
dass es nur noch ein solches Interludium gibt, denn der
Rest der Spielzeit gelingt es den Südländern tatsächlich
kein einziges Mal, trotz der hohen Geschwindigkeit sowas
wie Spannung aufzubauen. Warum die Jungs ein ganzes Jahr
am Mastering herumgewerkelt haben, ist mir ein Rätsel,
das macht die Musik auch nicht besser. Wenn die Ideen
nur dürftig sind, dann wird das mit besserer Qualität
auch nicht hörbarer. Black Metal zu produzieren, nur
damit produziert wurde. Das ist ein Fazit, und bringt
ebenso wenig Punkte, wie dieser Name im Gedächtnis
bleibt.
Tristan
Punkte: 2.5 von 10
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GAVIN PORTLAND – Hand In Hand With Traitors, Back To
Back With...
Cargo Records
Es ist eben schon so, dass in Reykjavik die Winter
und die damit verbundene Kälte und die Dunkelheit
grösser sind als hierzulande. Ich kann mir einen solchen
Album-Titel wie diesen und auch die Musik, die in dem
Teil drin ist, nur so erklären. Dunkle und lange Nächte,
die einen einfach depressiv und melancholisch machen
müssen. Die Band wurde 2005 zum Leben erweckt, aber die
Frage drängt sich mir auf: Braucht es sie überhaupt?
Schon bei der Produktion wurde wohl darauf geachtet, das
alles einen richtig dumpfen Klang erhält. Musikalisch
geht es genauso dumpf zu: Die Vocals sind meist nur ein
böses Gebrüll und werden so richtig aus dem Leib
gekotzt. Die Gitarren Schrammeln da irgendwie im
Hintergrund etwas rum. Sehr farblos und nicht gerade zur
Freude des Gehörs. Dem Drumming fehlt, trotz lautem
Hören auf der Anlage, die Power und Energie. Der
Hauptteil der Lieder ist sehr zähflüssig und sehr
langsam gespielt. Auch gewisse 70er-Akzente sind nicht
von der Hand zu weisen. Ich würde die Stücke insgesamt
in die Screamo-Ecke einordnen. Obwohl das Einordnen
recht schwer wird, gewisse Songs wie vielleicht der
Opener versuchen, das Level nach oben zu ziehen, werden
aber sogleich von Stücken wie "Tempest", wo bei mir das
Gefühl aufkam, dass es wohl nie enden will, runter
gerissen. Das Album kann ich wirklich nur als
gleichgültig, langweilig und nicht empfehlenswert
beurteilen.
André G.
Punkte: 1.0 von 10
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