Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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I – Between Two Worlds
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Mitglieder von Immortal (Abbath und Demonaz),
Enslaved (Ice Dale) und Sahg (T.C. King) können durchaus
bewirken, dass ein Album mit einem riesengrossen Druck
an die Öffentlichkeit kommt. "Between Two Worlds" kommt
aber so knallhart geladen daher, dass es nicht
verwunderlich ist, dass viele Hörer die Zunge schon am
Boden haben, bevor sie überhaupt wissen, wer hinter
diesem Meisterwerk steckt. Der nicht sehr einfallsreiche
Name "I" verschlechtert das Konzept der vierköpfigen
Band keineswegs, denn ihre Absichten sind ganz klar:
Bathory, Bathory und noch einmal Bathory. Wer jetzt
denkt, ja Abbath und Co. kopieren hier fröhlich ein paar
Quorthon-Meisterwerke, der hat absolut falsch gedacht.
Was einem hier aufgetischt wird, ist absolute Klasse von
absoluten Klasse-Musikern. Epischer Black Metal vom
Allerfeinsten, langsame, druckvolle, aber harte Gitarren
und ein sehr simples Riffing, dass aber dem Sound sowas
von Druck abgibt, dass man abheben könnte. Der ebenfalls
sehr druckvolle Bass, die genialen Gitarrensoli und ein
abwechslungsreiches Drumming bringen "I" mit "Between
Two Worlds" an die Spitze der momentanen
Neuerscheinungen. Zusätzlich krächzt Abbath sowas von
geil ins Mikro, dass ein weiterer O(h)rgasmus fällig
wäre. Ich möchte jetzt gar nicht auf jeden Song einzeln
eingehen, denn jeder ist eine Klasse für sich. An diesem
Album gibt es nichts auszusetzen. Wer auf eine riesige
Ladung Power abfährt, 40 Minuten seine Mähne
durchschütteln oder doch lieber still vor sich hin Musik
aufsaugen möchte, für alle ist "Between Two Worlds" ein
Pflichtkauf.
Yannick S.
Punkte: 10 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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EKTOMORF - Outcast
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Metal hören ist kein Sport? Von wegen! Denn ich wage zu
behaupten, dass ein Durchlauf von "Outcast", dem
sechsten (dritten hier veröffentlichten) Album
Ektomorf's effizienteres Konditionstraining darstellt
als jede noch so anstrengende Turnübung. Es ist mir
nämlich unvorstellbar, wie irgendjemand es schaffen mag,
bei den tonnenschweren Riffs ("I'm Against"), den
treibenden Rhythmen ("I Choke") und eingängigen Refrains
("Red I") still sitzen zu bleiben und nicht völlig
durchzudrehen, in der heimischen Stube den Kopf kreisen
zu lassen und zu zucken wie gerade einem epileptischen
Anfall unterliegend. In diesem Punkt sind sich wohl die
meisten einig. Kommen wir also zur Streitfrage: Sind die
Osteuropäer einfach zweitklassige Sepultura/Soulfly-Kopien?
Meine Antwort: Nein, verdammt! Natürlich erinnern
Ektomorf auch auf "Outcast" des Öfteren an Max Cavalera
und Co. ("We Rise" = "Arise"?), doch können die Jungs um
Frontröhre/Klampfer Zoltan Farkas nun endgültig
behaupten, ihren eigenen, sicherlich von den
Brasilianern geprägten Stil gefunden zu haben. So
exzessiv wie noch nie zollen die Ungaren hier nämlich
ihren Zigeuner-Wurzeln Tribut, man höre sich nur mal das
grossartige "Ambush In The Night" oder "Who Can I Trust
(Prayer)" an, in welchem Zoltan seine ganze Wut
herausschreit, während Akustikgitarren ein
orientalisches Flair verbreiten. Nicht zu verleugnen ist
dabei auch die manchmal aufflackernde Punk-Seite, wie
sie in "Hell Is Here" oder dem The Prodigy-Cover "Fuel
My Fire" zu vernehmen ist. Und wer Ektomorf jetzt immer
noch als Soulfly-Klon abstempelt, den frage ich, was
denn so schlimm daran sei, wenn es so wäre, man
beschwert sich ja auch nicht, dass Trivium nach
Metallica, Hellfueled nach Ozzy oder Astral Doors nach
Dio klingen. Ektomorf machen auf jeden Fall mächtig
Spass, rocken was das Zeug hält und liefern mit
"Outcast" ihr bisher bestes Album ab, von welchem jeder
Track live ein Knaller sein wird. Also nichts wie kaufen
das Teil und loslegen mit der Fitnessstunde.
Kissi
Punkte: 9.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ANGRA - Aurora Consurgens
Steamhammer/Phonag
Seit Jahren schon veröffentlichen Angra, Brasiliens
einzig wirklicher Melodic Metal-Export, durchwegs
hochwertige Alben. Und doch werden Angra seit Jahren vom
breiten Publikum ignoriert. Ob sich dieser tragische
Umstand jetzt ändern wird ist einfach zu hoffen und
eigentlich auch zu erwarten, denn mit "Aurora Consurgens",
dem sechsten Langeisen, schaffen es die Südamerikaner
wiederum, ein anspruchsvolles, intelligentes und
äusserst abwechslungsreiches Album zu veröffentlichen,
dass zwar nicht sofort, dafür umso stärker zu fesseln
vermag, überraschen die Jungs aus Sao Paulo doch immer
wieder mit progressiven, unerwarteten Momenten, die sich
hervorragend in die angra-typischen Elemente wie
Ohrwurm-Licks oder üppig orchestrierte Mitsingrefrains
eingliedern lassen. Der Opener "The Course Of Nature"
überrascht in diesem Sinne mit thrashigen
Rhythmusgitarren in Strophe und geilen Breaks, während "The
Voice Of Commanding You" eine typische Speedhymne
darstellt, wie sie Helloween schon seit Jahrzehnten
nicht mehr geschrieben haben. Wie versiert Edu Falaschi
sein Stimmorgan einzusetzten vermag, zeigt sich bei "Ego
Painted Grey", welches mit seiner melancholischen
Grundstimmung glatt von Evergrey stammen könnte, sich
aber im Mittelteil dramatisch steigert und durch
Orchestrierung noch bedrohlicher wird. In eine andere
Richtung zielt da das lockere "Breaking Ties", welches
zwischen AOR und Prog Rock à la Spock's Beard hin und
her pendelt, dennoch unverkennbar den Stempel der
Brasilianer trägt, genauso wie das überschnelle "Salvation:
Suicide", in welchem das Gitarrenduo Kiko Loureiro und
Rafael Bittencourt den Speedfingern von Dragonforce
zeigen, dass zwischenzeitliches Zügeln des Tempos dem
Ganzen mehr als gut tut, was auch in "Window To Nowhere"
der Fall ist. Dass auch Drummer Aqualis Priester nicht
nur stumpf aufs Doublebass treten kann, zeigt sich beim
orientalischen "So Near So Far", welches voll ist von
einfallsreichen, exotischen Rhythmen, die dem ansonsten
eher unspektakulären Song den nötigen Drive geben, um
gegen das epische "Passion By" nicht dumm dazustehen,
das mit einigen Masterplan-Anleihen gespickt ist, welche
in "Scream Your Heart Out" noch klarer zum Vorschein
kommen, bevor zum Abschluss noch in bester Blind
Guardian Manier in "Abandoned Fate" Mittelalter-Flair
aufkommt. Top Musiker, Top Songs, Top Produktion (von
Pink Cream-Basser Dennis Ward). Was wollt ihr mehr,
Metaller?
Kissi
Punkte: 9.5 von 10
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DRAGONLAND - Astronomy
Century Media/EMI
Was wird uns von den Plattenfirmen nicht alles
vorgegaukelt, wie gut eine Band oder ein neues Album
ist. Bei Dragonland heisst es diesmal, dass sie eine
neue Dimension für den melodischen Metal öffnen. Und für
einmal stimme ich dem sogar zu. Mit "Astronomy" heben
sich die Schweden tatsächlich auf ein neues, nie da
gewesenes Niveau. Grund dafür ist ihr mit 13 Minuten
längstes Stück "The Old House On The Hill", welches
irgendwo in der Peripherie zwischen Klassik, Filmmusik
und Zeitweise Metal auskommt. Klar kennen wir das schon
von Rhapsody, Dream Theater oder Iced Earth. Dragonland
gehen aber noch einen Schritt weiter und verzichten hier
gänzlich auf den Gesang. Dieser darf bei den restlichen
neun Stücken brillieren. Mit "Supernova" startet man
schon mal mit voller Kraft irgendwo zwischen
Stratovarius und Thunderstone. Meine Vergleiche sollen
aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Dragonland ihren
eigenen Stil mit ihrem nun vierten Album längst gefunden
haben. "Cassiopeia" beginnt mit entspannten
Tango-Gitarren und brescht anschliessend mit harten
Gitarrenwänden nach vorne los. Mit dem Track sechs
wird's dann erstmals wirklich ruhig und
filmsoundtrack-artig und man wird auf das kommende
vorbereitet. Nach dem ruhigen Einstieg bietet "Beethoven's
Nightmare" von der Klassik beeinflussten harten Melodic
Metal, der wie öfters auf "Astronomy" durch doppeläufige
Gitarrensolos und abwechslungsreiches Keyboardspiel
geprägt wird. Eine tolle Frauenstimme im Duett mit Jonas
Heidgerts eigenem Organ findet man in dem als Ballade
getarnten "Too Late For Sorrow", welches für diese
Bezeichnung einfach zu hart klingt. "Astronomy" zeigt
eine Band in Höchstform, die sich sowohl spielerisch wie
auch kompositorisch auf hohem Niveau präsentiert. Fans
von Nightwish und den oben schon genannten Bands werden
in Dragonland einen wahren Schatz finden. Alle anderen
dürfen sich auf eine Band freuen, über die man selbst in
anderen Genres reden wird.
Roger W.
Punkte: 9.5 von 10
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GOD
DETHRONED - The toxic touch
Metal Blade/Phonag
Es gibt Alben, die noch Jahre nach ihrem erscheinen
hervorstechen. Weil sie besonders innovativ sind, weil sie
aussergewöhnlichen Musikern als Medium dienen, weil sie unter
Umständen eine ganze Stilrichtung begründen oder auf eine neue Art
interpretieren oder einfach Perfektion wiedergeben. Ich behaupte
nach dem mittlerweile etwa dreissigsten Hördurchgang von "The Toxic
Touch", dass hier eine Platte vorliegt, welche dieses Potential
besitzt. God Dethroned aus Holland sind eine Band, die dem zeitweise
stark stagnierenden Genre des Death Metal neue Impulse geben und
zwischen den grossen Zentren Schweden und Florida eine echte
Alternative mit hoher Eigenständigkeit bieten. Beginnend mit dem
straighten Introriff von "Faithless" und der ersten Granate "Hating
Life" zeigen die Herren um Henri Sattler klar vor, welchen Ansatz
sie in ihrer Interpretation des Todesbleis verfolgen. Ein auf
wesentliche Elemente reduzierter Sound, der ultrafett produziert ist
und durch cleveres Songwriting aus erwähnten Elementen eben mehr
macht als nur ihre Summe. "2014" und "Falling Down" bringen die
Wirkung dieser Methode zur vollen Entfaltung, nur um mit "On Wings
Of Pestilence" in einen potentiellen Livehit zu führen, dessen
Chorus sich sofort an alle Tromelfelle klammert – und das, ohne an
Härte zu verlieren. Das Gaspedal wird erstmals bei "Away From
Emptiness" gelockert und das Feld den akustischen Gitarren
überlassen, welche in ein, jawohl, Instrumental führen. Dieses ist
kurzweilig, grandios gespielt und wirkt keineswegs aufgesetzt. Den
eigenen musikalischen Wurzeln huldigen die Musiker im gleich
anschliessenden, blastenden "Macabre World", mit "Thyphoid Mary"
nimmt sich der Fünfer der Epik an und erzählt die Geschichte der
ende des 19. Jahrhunderts aus Irland in die USA eingewanderten
Köchin Mary Mallon, welche als nicht erkrankte Trägerin des
Typhus-Virus unzählige Menschen ansteckte und einem ihrer
Arbeitgeber so den Tod brachte. Grosses Kino, wirklich. Mit "Fail To
Exist" findet dieses grossartige Album seinen Abschluss und
verleitet dazu, einfach noch mal von vorne anzufangen. Ein
hochklassiger Output, meine neue Referenz in Sachen melodischen
Todesbleis und das beste Album der Niederländer.
Phil
Punkte: 9.2 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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DUSTSUCKER – Jack Knive Rendezvous
Limb
Music/Phonag
Das geiler Rotzrock nicht zwangsmässig aus Skandinavien
kommen muss, beweisen die Deutschen Dustsucker. Bereits
seit 1993 wirbeln die Jungs den Strassenstaub auf. Mit
"Jack Knife Rendezvous" erhöht sich die Ausbeute der
Band auf sechs Alben (wovon aber zwei EPs sind), mit
durchgedrücktem Gaspedal rotzen die Jungs durch zwölf
Bastarde, gemixt aus den vielen Facetten des
Kick-Ass-Rock n' Roll, vermengt mit einer anständigen
Portion Metal. Vor allem Motörhead sind für Dustsucker
offensichtlich Pate gestanden. Das liegt in erster Linie
am Bandgründer, Gitarristen und Sänger Max Count Farmer,
dessen Reibeisenstimme eine ernsthafte Konkurrenz für
den guten Lemmy darstellt. Na ja, eine wirkliche
Konkurrenz hat die lebende Legende Mr. Kilmister
natürlich nicht zu fürchten, obwohl der
Dustsucker-Vocalist keineswegs als billige Kopie
abzustempeln ist. Dafür besitzt er viel zu viel Power,
Coolness und Authentizität, wie übrigens auch der Rest
der Band. Genau das braucht es, um sich von der Masse
abzuheben und als eigenständige Band mit Charisma
durchzugehen. Was aber den Ausschlag für eine sichere
musikalische Zukunft geben könnte, ist das Talent für
ultra-eingängige Songs, für Refrains, die nach
einmaligem hören mitgegrölt werden können. Bei dieser
Band ist Party vorprogrammiert. Nach Psychopunch ist
Dustsucker der neue Geheimtipp für zukünftige
Biker-Festivals oder allgemein für alle, die
schweisstreibenden Rotzrock genauso gern konsumieren wie
Lemmy seinen Whiskey-Cola. Cheers!
Chris C.
Punkte: 9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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ZENO- Runway To The Gods
MTM
Music/Phonag
Der kleine Bruder von ex-Scorpions-Guitarrero Uli Jon
Roth meldet sich zurück und zeigt uns auch schon wieder
auf Anhieb, dass das Talent eindeutig in der Familie
liegt, nein - Der Typ weiss nicht "nur" wie man sich die
Gitarre umschnallt und sie einem gleichzeitig um die
Ohren schlägt. Als Beweis spielte er die Instrumente (Drums,
Keys, Gitarren und Bass) gleich als One-Man-Band ein und
wagte sich sogar bei einem zwar etwas triefenden Song
("Do you Feel The Time") nach vorn ans Mic. Ansonsten
gab er Michael Borman den Job, der meiner Meinung nach
den Nerv dann doch besser trifft. Sehr bombastisch,
abwechslungsreich und stets mit starker
Keyboard-begleitung kommt das ganze daher. Melodiös und
ausgeglichen, keinesfalls langweilig, oder übertrieben.
Beeindruckend frisch, und das nach einer langen Pause
(der macht ja in dem Sinn schon fast AC/DC
Konkurrenz...) zeigt sich das gute Stück. Das Songwriting ist komplex gehalten und verlangt viel vom
Zuhörer, und es gibt tatsächlich immer wieder neue
Feinheiten rauszuhören. Das muss man die Roths ja wohl
nicht mehr lehren. Zwei der Songs ("Sogno Di Angelo" /
"Sunset Birds Flying Home") sind sogar rein instrumental
und sehr gelungen. Wer Anspruchsvollen Sound nicht
scheut, sollte da wohl mal reinhören.
Seraina S.
Punkte: 9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BELPHEGOR - Pestapokalypse VI
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Pünktlich auf die kalten Tage beehren uns die
östereichischen Supreme Black Metaller mit der
heissersehnten neuen Langrille (inkl. neuem Label). Wer
Belphegor bis jetzt eh schon schätzte, kann ungehört
zugreifen und genüsslich in neun vibrierenden
Blutstürmen schwelgen. Der Opener "Belphegor - Hell's
Ambassador" zeigt gleich mal wo der Bartli den Most
holt, und dürfte ohne Probleme zur neuen Bandhymne
avancieren. Überzeugt der Track doch mit orientalisch
angehauchten Läufen und den typischen "gezogenen"
Vierteln, ein echter Livekracher! Mit "Seyn Tod in
Schwartz" eröffnen die Belphis dann das Thema um Pest,
Tod und Teufel, schlagen damit etwa in die gleiche Kerbe
wie der Opener und überzeugen ebenfalls durch
ausgereiftes Songwriting. "Angel Of Retribution" sowie "Bluhtsturm
Erotika" (Video auf der Homepage belphegor.at!) sind zäh
kriechende Monster im Stile von "Sepulture Of Hypocrisy"
vom Vorgängeralbum "Goatreich-Fleshcult", bevor mit "Chants
For The Devil" bandtypisches Bangerfutter geliefert
wird. Fronter Helmuth hat neuerdings ein paar
Textpassagen in deutscher Sprache am Start und sorgt
damit für wohlwollende Abwechslung. Das typisch
liebenswürdig-grosskotzige
Superlativankündigungsgeschwafel im Vorfeld der
Veröffentlichung kann man damit getrost mit "erfüllt"
abhaken, auch wenn der der Pegel dieses Mal zugunsten
der Musikalität erhöht wurde und die ungestümen
Blastsongs mehr in den Hintergrund verdrängt wurden. Da
Nuclear Blast die Promo mit einem göttlichen
"Kopierschutz" ausgestattet haben, der durchschnittlich
alle 20 Sekunden die Lautstärke ändert, kann ich die
Produktion nicht wirklich beurteilen, aber mit Andy
Classen (Stage One Studios) an den Reglern dürfte ein
solides Brett zu erwarten sein. Das Cover (von Seth Siro
Anton) ist toll umgesetzt und passt mit den new
school-Schnabeldoktoren in mittelalterlichen Pestmasken
perfekt zum Thema. Bephegor 2006 sind fies wie eh und
je, überzeugen mit musikalischem Können und haben
unbestritten ihr Meisterwerk vorgelegt. Odi profanum
vulgus et arceo.
HaRdY
Punkte: 9.1 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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VICIOUS RUMORS – Warball
Mascot Records/Disctrade
Vicious Rumors haben eine
bewegte Vergangenheit hinter sich. Gekennzeichnet ist
ihre bisherige Geschichte durch viele Hochs und Tiefs.
Gitarrist, Bandgründer oder kurz Mr. Vicious Rumors,
Geoff Thorpe, konnte den Karren aber immer wieder aus
dem Dreck ziehen und mit hervorragenden Alben seiner
Band zu Bay Area-Legendenstatus verhelfen. Wie schon so
oft musste für dieses aktuellste Werk ein neuer Sänger
gesucht werden. Mit James Rivera (Hellstar, Seven
Witches) konnte ein erstklassiger Vocalist ins Boot
geholt werden, der alleine schon durch seine Stimme
haarscharf ins Line-Up und zum Sound von VR passt.
Einzig die diversen, mit hoher Stimme gesungenen Parts,
die stark nach Rob Halford klingen, wollen einfach nicht
so recht ins kompakte Soundgewand passen. Dies könnte
aber einfach auch nur Geschmacksache sein und ist
deshalb nicht weiter relevant. Nach dem tragischen Tod
von Übersänger Carl Albert (R.I.P.) ist es jedenfalls
James Rivera, der uns einigermassen über den
musikalischen Verlust von Carl hinwegzutrösten vermag.
Mit Larry Howe (Drums) und dem zurückgekehrten Dave
Starr (Bass) ist auch die Rhythmussektion hochkarätig
besetzt. Erstmals hat Mainman G. Thorpe praktisch die
gesamte Gitarrenarbeit selber erledigt, mit Ausnahme
einiger weniger Solos, die von Brad Gillis (O. Osbourne,
Night Ranger) eingespielt wurden. Auf der aktuellen Tour
wird aber Thaen Rasmussen die zweite Gitarre bedienen.
Geoff hat eigentlich immer starke Songs verfasst,
richtige Ausfälle waren selten zu hören. Doch auch in
diesem Bereich konnte trotzdem die Qualität von "Digital
Dictator", "Vicious Rumors" und "Welcome To The Ball"
nie mehr ganz erreicht werden. Bis jetzt. "Warball" ist
nämlich wieder mit so starken Tracks bestückt, dass es
zum vierten (Studio-)Klassiker der Band avancieren
könnte. Der Schwachpunkt der letzten drei Alben, vor
allem des "Warball" Vorgängers "Sadistic Symphony", war
ganz klar die schwache Produktion, die kaum über
Demoqualität hinaus kam. Obwohl Geoff auch diesmal beim
Veredeln des Outputs seine Finger im Spiel hatte, bekam
die Scheibe einen hervorragenden Sound verpasst. Da
schein der gute Mr. Thorpe einiges aus der Vergangenheit
gelernt zu haben. Mit "Warball" halten wir das stärkste
Album der Truppe seit langem in den Händen. Fehlen darf
es definitiv in keiner gut sortierten Power
Metal-Sammlung.
Chris C.
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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THE HAUNTED - The Dead Eye
Century Media/EMI
Ziemlich genau zwei Jahre ist es her, seit The
Haunted mit dem letzten Album "rEVOLVEr" Thrash-Fans
rund um den Globus in Entzücken versetzten.
Originalvokalist Peter Dolving war wieder mit an Bord,
die Songs waren so abwechlsungsreich wie nie zuvor, und
die 350 Shows im Anschluss an den Release zeugten
schliesslich auch von den Livequalitäten der Band. Doch
was hat es nun mit der neuen Scheibe "The Dead Eye" auf
sich, kann sie in die Fussstapfen von "rEVOLVEr" treten?
Blöderweise lässt sich darauf keine schlüssige Antwort
geben - "The Dead Eye" ist einfach ein komplett anderes
Paar Füsse, das für die gewaltigen Kampfstiefel des
Vorgängers nicht geschaffen ist. The Haunted haben sich
mittlerweile viel mehr Einflüssen gegenüber geöffnet,
unzählige unerwartete Wendungen in den Songs zeugen vom
schöpferischen Talent des Fünfers rund um die ehemalige
At The Gates-Bass- und Saitenfraktion. Beim Durchhören
der Scheibe breitet sich eine unvergleichliche Vielfalt
an Tempis, Stimmungsschwankungen und Härtegraden vor dem
Hörer aus, die sich beinahe nur in der Intensität einig
sind. Und genau wie die Songs selber bedient sich auch
Peter Dolving seiner gesamten emotionalen Farbpalette,
schafft sich mit seinem lyrischen Erguss ein Denkmal
nach dem anderen, nur um sie allesamt von einem Moment
auf den Anderen selber wieder bis auf die Grundfesten
einzureissen. Der Mann keift, schreit, flüstert, spricht
und speit Gift und Galle, nur um uns keine Sekunde
später wieder zu umgarnen und uns endgültig in seine
Fänge zu reissen. Während "The Medication", «"The
Prosecution" und "The Shifter" eher klassische
Haunted-Walzen darstellen, wissen vor allem "The Flood"
durch seinen mitreissenden Akustik-Part im Mittelteil, "The
Fallout" durch Pete's erzählerischen Gesangsstil und das
abschliessende "The Guilt Trip" durch seinen
schleppenden und alles verschlingenden Groove und den
starken Chorus zu überzeugen. Gemessen an der
Gesangsleistung und der unglaublichen Vielfalt an Ideen
ist "The Dead Eye" seinem Vorgänger "rEVOLVEr" zwar
einen Schritt voraus, doch leider vermisse ich oftmals
eine gewisse Eingängigkeit. Im Endeffekt lässt sich also
höchstens noch konstatieren, dass "The Dead Eye" eine
klare Weiterentwicklung darstellt und sich The Haunted
damit erneut vom eintönigen Gebolze der restlichen Szene
distanzieren. Und genau solcher Wille zur
Eigenständigkeit wird von mir auch belohnt...
El Muerte
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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KAYSER - Frame The World... Hang It On The Wall
Scarlet Records/Musikvertrieb
Vor zwei Monaten habe ich gerade eben eine Review
über die EP "The Good Citizen" geschrieben, und nun
liegt schon die nächste Scheibe der Band um den
Ex-Spiritual Beggars-Vokalisten Spics bei mir auf dem
Pult - So muss das gehen! Auf "Frame The World... Hang
It On The Wall" wird uns in erster Linie eine ab und zu
etwas schwer nachvollziehbare Mischung aus groovendem
Hardrock, akustischen Gitarren und Thrash Metal der
schwedischen Sorte geboten. An und für sich also schon
mal prima Zutaten, glücklicherweise weiss die Band auch
was damit anzufangen. Während die ersten beiden Songs ("The
Cake" & "Lost In The Mind") hauptsächlich nach vorne
lospreschen, gelingt beim dritten Track "Evolution" der
Band mit ersten akkustischen Elementen und einem fetten
Chorus die erste Überraschung. "Absence" bildet sowas
wie den Spagatsprung zwischen den Hauptstilistiken
schlechthin, eine Powerballade, die gekonnt zwischen den
Härtegraden hin und her pendelt. "Cheap Glue" ist dann
wieder ein Groover vor dem Herrn, hier könnten gar etwas
zeitgenössischere Bands Pate gestanden haben. Mit "Everlasting"
haben Kayser einen äusserst straighten Rocker mit auf
die CD gepackt, ein Lehrstück in Sachen Aufbau, Spannung
und Auflösung. Im letzten Song ("Jack") zieht die Band
nochmal alle Register, und verarbeitet beinahe sämtliche
bereits aufgetauchten Facetten in einem schönen
Mid-Tempo Groover. Klarer Fall, Kayser haben nur den
Besten im Rockbusiness auf die Finger geguckt, ein
solches Songwriting findet sich heutzutage leider viel
zu selten in aktuellen Bands - Interessanterweise
besteht auch genau darin eine Verbindung zu den
Spiritual Beggars. Anyway, "Frame The World... Hang It
On The Wall" ist eine grundsolide Rock-/Metalscheibe
geworden, die gekonnt das Beste aus 30 Jahren
Stromgitarrenmucke vereint. Ebenfalls hoch anzurechnen
ist der Band Vokalist Spice, seine Stimme verkörpert den
Bandsound perfekt: rau, variabel, glaubhaft und vor
allem auf den Punkt genau.
El Muerte
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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AMPLIFIER Insider
Steamhammer/Phonag
Eins vorweg, die drei Briten von Amplifier haben
einen ungeheuren Druck auf ihr zweites Album gezaubert,
schon der Instrumentale Opener bläst den Staub mal
wieder aus den Boxen, klasse Produktion. Die Jungs haben
meiner Meinung nach ein grosses Potential. Und "Insider"
knüpft nahtlos an das Debüt-Werk an, nur noch etwas
moderner und fetter. Noch immer kommt mir beim Zuhören
ab und zu Tool in den Sinn, aber versteht mich nicht
falsch, ich will hier die Briten nicht als Klon
bezeichnen. Amplifier bieten hier ein sauberes Gemisch
aus harten, fetten Gitarren, unglaublich cooles, sagen
wir mal lebendiges Drumming und saustarken, melodiösen
Gesangslinien. Das Teil macht echt Freude und wirkt nach
jedem Durchhören noch stärker und besser. Ich denke,
wenn die Briten in diesem Stilweitermachen, haben wir es
hier bald mit einer Band zu tun, die in die oberen Ränge
des Rock-Zirkus aufsteigen wird, und zwar ziemlich
schnell! Klasse Album, das so schnell nicht langweilig
werden wird, hier lohnt es sich auf jedenfall ein Ohr zu
riskieren.
Crazy Beat
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TALISMAN- 7
Frontiers Records/Disctrade
Schlicht mit einer sieben betitelt hat das Album
meiner Meinung nach wohl mehr als eine 7 verdient.
Herausstechend ab dem ersten Stück ist die
vielschichtige, sichere Stimme vom Briten Jeff Scott
Soto - und das beeindruckende Songwriting. Zur Freude
der Bassisten kommt auch die Rolle von Marcel Jacob
nicht zu kurz, der wie die anderen zwei Mitglieder aus
dem ABBA-Land stammt. Seine anspruchsvollen Linien geben
dem Sound den richtigen Schwung und Charakter (...und
das sagt eine Gitarristin...). Das ganze würde ich als
sehr melodiösen Hardrock und AOR betiteln und ihm eine
relativ hohe Radiotauglichkeit einstufen, da die
Melodien gut hängen bleiben. Auch Balladen wie "The 1
I’m Living 4" überzeugen, ohne in den Kitsch
abzudriften. Auch Songs wie "Succomb My Desire"
überraschen mit teilweise eher beim Funk angewandter
Gitarrenrhythmik. Auch die Sechssaitensoli
unterstreichen den sauberen Fluss der Scheibe, und auch
das nicht zu verachtende Feingefühl hinter der Küche
bestätigt, dass es sich hierbei um Musiker handelt, die
was aufm Kasten haben.
Seraina S.
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SNAKESKIN – Canta’tronic
Hall Of Sermon/Musikvertrieb
Lacrimosa ist den meisten Metallern ebenso ein Begriff
wie ein Dorn im Auge. Nur wer sich wirklich für
alternative Musik, in diesem Fall aus dem Gothic-Sektor,
begeistern kann, weiss um das Genie von Tilo Wolff.
Snakeskin ist sein Nebenprojekt seit 2004, der
Unterschied zu Lacrimosa ist die andere
Herangehensweise. Tilo selbst sagt dazu: „Ursprung und
Mittelpunkt Lacrimosas ist, dass jeder Komposition eine
Lyrik zugrunde liegt. Diese Herangehensweise war damals
(Lacrimosa wurde 1990 gegründet – Anm. der Verfasserin)
genau das Richtige und daran hat sich bis heute nichts
geändert! Und damit sich daran auch in Zukunft nichts
ändern wird, musste ich für Kompositionen, die nicht
Folge der aus dem Wort gereiften Inspiration sind,
sondern losgelöst von diesem, eigene Geschichten und
Bilder erzählen und malen, einen neuen Rahmen schaffen.
So wurde Snakeskin geboren. Diese zweite Haut. Diese
stellt nun eine andere Oberfläche dar, so wie Snakeskins
musikalische Oberfläche – Arrangement und Produktion-
sich von jener Lacrimosas unterscheidet. Unter dieser
Oberfläche, unter dieser Haut schlägt jedoch das gliche
Herz.“ Und wie es schlägt, dieses Herz... Der Titel der
Scheibe umfasst bereits das ganze Konzept: gesungene
Elektronik. Auf dem Debüt „Music For The Lost“ versuchte
Tilo dieser Idee mit mehrfach elektronisch und analog
verfremdetem Gesang sowie viel Gekreisch und Geschrei
gerecht zu werden. Mir persönlich gefiel diese Scherbe
damals gar nicht. Wo Tilo Wolff drauf steht soll auch
Tilo Wolff drin sein. Ist er natürlich
auch, war ja alles seine Idee; aber was für mich Tilo
neben all seinen anderen Talenten ausmacht ist seine
Gänsehaut-Stimme. Die lässt er auf „Canta’tronic“ wieder
so erklingen, dass die Emotionalität nicht verloren
geht. Zusammen mit der grossartigen Sängerin Kerstin
Doelle. Hätte sie keine Opern-Ausbildung, ich würde ihr
höchstpersönlich eine attestieren. Zwei herrliche
Stimmen gepaart mit harten Elektrobeats, die jeden
Clubgänger tanzen lassen. Der rhythmische Schwerpunkt
will fast nicht zu den bewegenden Gesängen passen und
doch ist es Tilo gelungen, diese beiden Welten
miteinander zu vereinbaren. Wer es schafft, die
Verschmelzung von elektronischer Tanzmusik und
raumfüllendem, erstaunt und wehmütig machendem Gesang
zuzulassen, der erhält mit „Canta’tronic“ ein Album, das
keine Wünsche offen lässt. Zum Tanzen: „Etterna“ und „Bite
Me“ (beide auch als Clubmix auf der Platte), wenn das
keine Hits auf gotischen Tanzflächen werden, dann haben
die DJs keinen Geschmack *g*. Zum Geniessen: „Stonecold
Hands“. Aber noch mal zum Mitschreiben: Nicht wirklich
Metal, ihr müsst alternativen Industrial schon mögen, um
hier mitzureden.
Leandra
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MOB RULES - Ethnolution A.D.
Steamhammer/Phonag
Meine Einstellung zu den deutschen Melodic-Metallern Mob
Rules war und ist zwiespältig. Einerseits halte ich die
Band für eine der schlechtesten Live-Acts überhaupt, da
sich die Roadies vor und nach der Show mehr bewegen als
die gesamte Band während des Auftritts. Anderseits
stellte ich an den Metal Days fest, dass sie über ein
paar wirklich tolle Lieder verfügen. Ihr neustes Werk "Ethnolution
A.D." macht da keine Ausnahme. Die Songs knallen und
überzeugen durchgehend. Mit dem Titelsong wagt sich die
Band rund um Metal Hammer und EMP-Magazin-Schreiberling
Matthias Mineur gar an ein 25-minütiges Konzept-Werk -
und scheitert. Der Song, der in sechs einzelne Kapitel
eingeteilt ist und als Album-Einstieg dient, bietet zwar
durchaus tolle Einzellieder, kann aber nicht als Ganzes
bestehen. Den Übergang zum regulären Album bemerkt man
nicht. Als Konzeptwerk ist dieses "Ethnolution A.D."
schlicht nicht vorhanden. Betrachtet man die Songs aber
einzeln, so bieten sie tollen Melodic-Metal höchster
Güteklasse. Mob Rules haben definitiv ihren Stil
gefunden. "Day And A Liftime" bildet anschliessend den
regulären Einstieg ins Album und erinnert mit seinen
poppigen Melodien an Helloween's "If I Could Fly".
Weiter geht's mit dem Mid-tempo-Song "River Of Pain",
welchem das orientalisch angehauchte "Ain't The One"
folgt. Abwechslung wird hier gross geschrieben, und
tatsächlich schaffen es Mob Rules, einem zu keiner
Sekunde zu langweilen. Nach elf Liedern wird das Album
mit dem ruhigen, melancholischen "Better Morning"
passend abgeschlossen. Mob Rules sind 2006 eine Band,
die über ihre Stärken Bescheid wissen und diese im
Songmaterial gezielt einsetzten. Was fehlt, ist leider
nur noch eine packende Live-Show. Auf CD überzeugen sie
jedenfalls.
Roger W.
Punkte: 8.8 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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EUROPE – Secret Society
Sanctuary
Records/Musikvertrieb
Spätestens vor zwei Jahren erwies es sich als falsch, wenn man
Europe jemals auf "The Final Countdown" reduzierte. Nun, die
Achtziger sind definitiv vorbei, für die Fans wie auch für die Band.
Die Schwedische Truppe hat nämlich vor zwei Jahren, anlässlich der
Reunion das einzig Richtige getan: Mit "Start From The Dark" wurde
ein zeitgemässes, modernes Melodic Rock-Album veröffentlicht, dass
durchs Band für positive Resonanzen sorgte. "Secret Society" heisst
die Fortsetzung, die in die gleiche Kerbe schlägt wie der Vorgänger
und somit als nahtlose Weiterführung betrachtet werden kann.
Zugegeben, mit Songs wie "Cherokee", "Carry", "Rock The Night" oder
eben "The Final..." im Hinterkopf sind die "neuen" Europe im ersten
Moment gewöhnungsbedürftig. Doch wie schon mit "Start.... " können
Joey Tempest und seine Mitstreiter ganz gross auftrumpfen. In der
Vergangenheit wurde die Truppe völlig unterschätzt und auf einen
kleinen Bereich ihres musikalischen Umfangs reduziert. Jetzt steht
der Band nichts mehr im Weg, um zu beweisen, zu was man fähig ist.
Nach wie vor brilliert J. Tempest mit seiner grossartigen Stimme.
John Norum beweist an der Sechssaitigen sein vielseitiges Können mit
virtuosen Riffs und filigranen Solos. Die Kompositionen sind zwar
nicht mehr so eingängig wie in der Vergangenheit, trotzdem sind sie
alles Andere als sperrig. Das Grundgerüst besteht immer noch aus
klassischen Soundelementen, die sich dem Hörer schnell erschliessen.
"Secret Society" ist eine starke Melodic Rock-Scheibe, die Europe
auf dem Weg, den sie beschreiten, bekräftigen. Das hat aber
definitiv nichts mehr mit Europe der Achtziger zu tun. Somit ist
klar, wer die Finger von diesem Output lassen sollte, für alle
anderen Melodic-Fans gilt: unbedingt antesten.
Chris C.
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THUNDER - Robert Johnson's Tombstone
Frontiers Records/Disctrade
Eigentlich müssten die Briten schon lange Millionäre sein, mit
dicken Schlitten in der Gegend rumcruisen und reihenweise hübsche
Chicks spazieren fahren! Seit dem starken Debüt "Backstreet
Symphony" von 1990 und weiteren Top-Alben, rennt diese Ausnahme-Band
dem grossen Erfolg aber immer noch hinterher! Warum, weiss
eigentlich keiner so recht, denn Tourneen zusammen mit Iron Maiden,
Extreme, Bon Jovi und zuletzt Deep Purple sowie unzählige
Festival-Auftritte müssten eigentlich reichen, um eine nachhaltige
Karriere auf die Beine stellen zu können. Weil das in der Folge dann
eben nicht passierte, führte dieser Zustand schliesslich zu einem
von Frust begleiteten Split zwischen 2000 und 2002, bevor ein
Auftritt beim legendären "Monsters of Rock" das Feuer wieder neu
entfachte. Die europäischen Great White veröffentlichten seither
wieder drei Alben, wovon das aktuelle mit dem etwas sonderbaren
Titel schnörkellos und herrlich frisch zugleich daher kommt. Davon
konnten wir uns Schweizer schon diesen Sommer überzeugen, denn
Thunder traten, nebst anderen Festivals, auch in Tufertschwil am
Open-Air auf. International gesehen wird der bereits bestätigte
Auftritt bei der zwölften Auflage des BYH!!!-Festivals im nächsten
Jahr zum Karriere-Höhepunkt gereichen, wenn es so kommt, wie heuer
bei Foreigner. Dabei wird mit vier der fünf ursprünglichen
Band-Members sichergestellt, dass die alten Vibes auch weiterhin
Bestand haben. Die überzeugende Eigenproduktion von Gitarrist Luke
Morley verleiht den insgesamt elf Songs zudem den nötigen Glanz und
Drive, den viele andere schon lange nicht mehr hinkriegen. Die
musikalische Bandbreite zwischen der Ballade My Darkest Hour" und
dem Groove-Monster "Andy Warhol Said" zeigt deutlich auf, was diese
Band auch heuer noch auf dem Kasten hat. Angus Young & Co. könnten
sich davon auf jeden Fall 'ne dicke Scheibe abschneiden. Das klingt
jetzt womöglich etwas nach Hype, aber der ist absolut
gerechtfertigt, denn Thunder haben mit "Robert Johnson's Tombstone"
wiederum ein heisses Eisen im Feuer, das sie jetzt hoffentlich
dorthin bringt, wo sie schon lange hingehören (und in der
Vergangenheit auch schon waren!), nämlich an die Spitze!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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KAMELOT - One Cold Winter's Night
Steamhammer/Phonag
Es war mal in einer kalten Winternacht Anfang 2006, als
fünf talentierte Musiker mit ein paar Freunden ein
grosses Konzert spielten. Ort war die Rockefeller Music
Hall in Oslo. Und während Kamelot im Innern das Publikum
anheizten, tobte draussen ein bitterer Schneesturm. Ende
Oktober ist es nun erneut bitterkalt, und ich halte das
Ergebnis in Form dieser Doppel-CD in den Händen und
lausche den Klängen aus der Stereo-Anlage. Ich lasse
mich einlullen in diese Klangwelt, in das Geschrei des
Publikums, in die zum Teil auf norwegisch gehaltenen
Ansagen und in die schlicht tolle Atmosphäre, welche man
so noch am Ehesten auf der "End Of An Era"-Live-Scheibe
von Nightwish findet. Dies liegt vielleicht aber nur an
den ähnlichen Liedern, die diese beiden Gruppen
schreiben. Wie auf der regulären "Black Halo"-Tour
dürfen wir auch hier ab und zu Simone Simons von Epica
hören (z.B. bei "Center Of The Universe"). Im Vergleich
zum Vorgänger-Live-Album "Live-Expedition" fadet man
hier nicht nach jedem Lied aus, sondern lässt dem
Publikum Platz. So entsteht wirklich Live-Atmosphäre.
Die Setlist überschneidet sich nur beim Band-Klassiker "Nights
Of Arabia", den sie einfach spielen muss. Ansonsten
konzentrieren sich Kamelot auf "One Cold Winter's Night"
klar auf ihr aktuelles Studio-Werk "The Black Halo",
welches mit acht von insgesamt 18 Titeln übervertreten
ist. Hier wären durchaus noch ein paar Songs der
früheren Alben wünschenswert gewesen. Allerdings
versucht die Band, das dadurch auszugleichen, dass sie
das gesamte "Elisabeth"-Werk interpretiert. Das
Keyboard- und das Drumsolo sind lobenswert kurz
ausgefallen. "One Cold Winter's Night" liefert uns eine
Live-Show im perfekten Sound ins heimische Wohnzimmer,
welche über viele Höhepunkte verfügt und mal hart, mal
fein, mal brachial, mal zart, mal schnell, mal langsam
einem in eine andere Welt entführt. Für Kamelot-Neulinge
ist sie ebenso geeignet wie für Kamelot-Fanatiker und
Live-Alben-Fans. Ein schönes Album, bei dem die Frage
nach nachträglicher Bearbeitung der Aufnahmen erst gar
nicht aufkommt.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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TO-MERA – Transcendental
Candlelight Records/Irascible Distribution
Blick aufs Cover: Gothic Metal, klar doch… Nur ganz so
klar wird es dann doch nicht, denn To-Mera werkeln
massiv progressiv durch die Welten, welche Nightwish,
Elis, Within Temptation & Co. zugeschrieben werden. Oft
werde ich immer wieder an Dream Theater erinnert, auch
bei den Jazz-Ausbrüchen. Es ist wahrlich nicht immer
einfach, den komplexen Strukturen folgen zu können, und
vielleicht könnte man To-Mera unterstellen, zu viele
Ideen verarbeiteten zu wollen (sprichwörtlich: zuviel
des Guten), dennoch ist wohl genau dies der Indikator
für dieses interessante "Nischenprodukt".
"Nischenprodukt" deswegen, weil wohl für die Gothic
Metal-Anhänger "Transcendental" zu verworren und für
Proggis zu düster sein könnte. Ist man aber befreit von
der Schubladisierung, eröffnet To-Mera doch ein
reichhaltiges Erlebnis, welches auf eine
Entdeckungsreise durch die musikalischen Welten einlädt.
Wer sich auf die Reise wagt, sollte über die nötige Zeit
verfügen und sich nicht von Wechselspielen zwischen
jazzigen und Schwarzwurzel-Parts einschüchtern lassen.
Oder damit rechnen, von feinen akustischen Passagen auf
eine symphonische Breitwand zu stossen, bevor das Schiff
wieder auf typische DT-Parts zusteuert, welches auf
klirrenden BM-ähnlichen Riffs aufläuft bevor es Richtung
Powermetal geht. Wie erwähnt, fast schon abartig, was da
an Ideen verarbeitet wurde, jedoch was mich stört ist
nicht die Suche nach dem roten Faden, sondern die Stimme
der ansehnlichen Frontdame Julie Kiss. Nicht dass sie
unbegabt wäre, im Gegenteil, ihren Job verrichtet die
Dame ausgezeichnet, jedoch passt ihre Stimme nicht immer
zu den dargebotenen Klangesstrukturen. So wirkt ihr
Gesang gerade bei den heftigeren und abgedrehten Parts
ermüdend, wenn nicht sogar manchmal störend. Da wäre
eine männliche Stimme durchaus die bessere Wahl gewesen.
Dennoch, To-Mera operieren fernab jeglicher 08/15
Goth-Truppen und offerieren uns mit "Transcendental"
eine kleine Perle, die ich hier mal als so was wie ein
"Geheimtipp"
einstufen möchte.
R.K.
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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A.C.T. - Silence
InsideOut Music/Phonag
Die Schweden machen es dem Zuhörer gar nicht so einfach,
jedenfalls sind A.C.T. gar nicht so einfach irgendwo
einzuordnen. Nach eigenen Worten nennen die Schweden
ihren Sound Prog-Rock-Pomp-Pop. Nun ja, so kann man das
ja auch nennen. Man hört hier zum Beispiel Saga raus, ab
und zu etwas Spock's Beard, ja und sogar Queen-Anleihen
sind auszumachen. Fakt ist, dass auf diesem Album immer
wieder die Liebe zu den Siebzigern durchschimmert und
zwar Prog- wie auch Pop-mässig, was aber keinesfalls
negativ gemeint ist, da ja in den Siebzigern gegenüber
der heutigen Pop-Szene noch echte Musik gemacht wurde.
Man findet also auf "Silence" coole Prog-Spielereien,
schöne Chöre, gute Gesangs-Melodien... also sehr viel
Abwechslung. "Silence" ist ein solides, interessantes
Album, dass mal wieder einige Durchläufe braucht um zu
zünden. Übrigens, welche Songs welche Einflüsse haben,
könnt ihr ja diesmal selber rausfinden, was für echte
Proggies ja eh kein Problem sein dürfte.
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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CHILDREN OF BODOM - Stockholm
Knockout Live
Spinefarm/Universal Music
Geschlagene sieben Jahre mussten die Fans auf diese
Veröffentlichung warten, nun ist es endlich soweit: Mit
"Stockholm Knockout Live" veröffentlicht Finnlands
Metalband Nummer 1, Children Of Bodom ihre erste
Live-Scheibe seit "Tokyo Warhearts - Live in Japan" von
1999. Der Doppeldecker umfasst das ganze Konzert der am
5. Februar dieses Jahres stattgefundenen Show im
Stockholmer The Arenan, einer Show vor ca. 2000
frenetischen Fans. Dabei spielen die Jungs um Front-Kind
Alexi Laiho (voc/git) ein 18 Songs umfassendes Set, das
so ziemlich jede Nummer beinhaltet, die man von den
Finnen kennen muss: "Hate Me!", "Silent Night, Bodom
Night", "Angels Don't Kill" oder "Follow The Reaper"
kommen dabei ebenso zum Zuge wie "Needled 24/7", "Hate
Crew Deathroll", "Lake Bodom" oder "Everytime I Die", um
nur einen Bruchteil dessen zu nennen, was hier zu hören
ist. Authentisch wirkt dabei der Sound des Ganzen, der
zwar nicht immer perfekt, dafür zeitweise rauer und
aggressiver daherkommt und das nötige Live-Feeling, samt
Sprechchören und aberwitzigen Ansagen des Herrn Alexi "Fucking"
Laiho vermittelt. Egal ob Hardcore-Fan oder
Neueinsteiger, die Scheibe lohnt sich für absolut Jeden,
der beim Nennen des Bandnamens nicht gleich vehement
abwinkt.
Kissi
Punkte: keine Wertung
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und bestellen für 31.90 SFr.
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UNLEASHED – Midvinterblot
Steamhammer/Phonag
Auf in den Krieg mit Unleashed und ihrem neuen
Knüppelwerk "Midvinterblot". Bereits das achte Mal
beehren uns Johnny Hedlund und Co. mit ihrem
schwedischen Death Metal. Beim Opener "Blood Of Lies"
geht’s gleich mal mit Vollgas zur Sache, eigentlich eher
untypisch für die Schweden. Das ist aber auch eine der
einzigen Veränderungen im Bezug auf die älteren Alben.
Johnny Hedlunds Stimme (immer wieder ein Hörgenuss)
passt vorzüglich in die Klangwelt von Unleashed.
Gesungen wird auch wieder vermehrt über die germanischen
Götter, und auch ein Song über die wunderbare Welt von
J.R.R. Tolkien hat es auf die Scheibe geschafft. Das
ganze Album ist sehr vielseitig, denn jeder Song hat
seine persönlichen Stärken. Besonderes Augenmerk kann
man auf den Titeltrack "Midvinterblot" richten. Ein
Song, der grösstenteils im Midtempo abläuft, aber einen
gewaltigen Druck auf den Hörer abwirft. Sehr geil! Es
ist nicht die Art von Unleashed, technischen Death Metal
abzuliefern, der von Song zu Song gleich klingt, die
Schweden haben in dieser Scheibe einfach alles drin, was
sich ein Old School Death Metal-Liebhaber nur wünschen
kann. Ihre "groovige", aber andererseits auch sehr
rhythmische und epische Ader, verleihen "Midvinterblot"
ganz grosse Abwechslung. Wer sich alle Songs einmal
angehört hat, wird zugeben müssen, dass es schwer ist
einen Favoriten herauszufiltern, denn wie bereits
erwähnt hat jeder Song seine persönlichen Stärken und
zum Teil auch Schwächen. Der wohl grösste Schwachpunkt
der Scheibe ist, dass sie zwar abwechslungsreich ist,
aber auf die Dauer nicht mehr interessant wirkt. Von
Hammersong zu Hammersong "switchen" muss nicht unbedingt
spannend sein, ein wenig einfacher ausgedrückt:
Unleashed präsentieren zwar geniale Songs, aber ein nur
durchschnittliches Gesamtbild, weil es im Grund genommen
gar keines gibt. Ihre grösste Stärke, und die ist wohl
auf jedem Song herauszuhören, sind die hammermässigen
Leadgitarren. Da läuft einem manchmal fast der Sabber im
Mund zusammen! Alles in allem ist "Midvinterblot" von
Song zu Song recht unterhaltsam, hat man sich das Album
aber ein paar Mal angehört wird man es im CD-Regal
verstauen.
Yannick S.
Punkte: 8.4 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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UFO - The Monkey Puzzle
Steamhammer/Phonag
Ja ja, die alten UFO sind
einfach nicht totzukriegen, und das beweisen die Briten
um den charismatischen Sänger Phil Mogg, dessen Stimme
einfach nicht zu altern scheint, mit ihrem neusten
Output "The Monkey Puzzle". Wieder mit dabei im Boot ist
Ur- Drummer Andy Parker, und das hört man auch. Das neue
Werk ist unglaublich knackig produziert, so dass Songs
wie das geile "Heavenly Body" drücken wie Sau. Vinnie
Moore spielt hier ein wirklich cooles Brett. Auch beim
Rest des Silberlings hält sich alles im Mid
Tempo-Bereich, und man schielt auch hie und da etwas
Richtung Blues, was dem Album aber keineswegs schadet.
Der Fan findet jedenfalls alles, was er so an UFO liebt,
tolle Solis die typischen Mogg-Gesangslinien, die eben
den Stil von Ufo schon ewig ausmachen und den trockenen,
rockigen Sound. Ufo schaffen es, das alte siebziger
Jahre-Feeling in dieses Jahrtausend zu transportieren,
ohne jedoch altbacken zu klingen, eben wie UFO halt. Und
Vinnies Gitarrenspiel unterscheidet sich sicherlich dem
von Schenker, passt aber trotzdem hervorragend zu UFO.
Wer die Briten mag, kann hier absolut nichts falsch
machen. Rock on Dudes!
Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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WAYLANDER – Reawakening Pride Once Lost
Midhir Records
Das bereits 1998 erschienene Album "Reawakening
Pride Once Lost" wurde von Midhir Records neu auf den
Markt gebracht. Als Zusatz erhält man zwei Demo-Songs.
Von den Iren "Waylander" hörte man seit 2001 gar nichts
mehr Neues, und dies, obwohl sie kurz zuvor noch ihre
zweite Vollzeitscheibe auf den Markt brachten. Mit ihrem
"remastered" Debütalbum wollen die Jungs noch einmal
richtig durchstarten. Der erste Song "Sunrise" ist es
wahrhaft bereits wert, sich diese CD zuzulegen.
Flötenspiel vom Allerfeinsten, einfach grandios. Der
zweite Song "Born To The Fight" erinnert stark an Stücke
von "Cruachan". "With Veins Afire" geht im gleichen Stil
weiter, nur hat das Ganze jetzt noch einen überaus
tollen Tanzrhythmus. Beim vierten Stück "Emain Macha"
legen die Iren erstmals richtig los. Celtic Black-Metal
der wirklich schrägen Art. Richtig verzogene Instrumente
und eine Stimme, die einfach nur speziell klingt. Weiter
geht es mit meiner absoluten Lieblingsnummer "Gaelic
Dawn". Feine Flötenspielereien und eine tolle Atmosphäre
machen diesen Song zum absoluten Traumwerk. "Once Upon
An Era" geht dann wieder einiges härter zur Sache.
Krächzende Stimme und schnelle Celtic-Folk-Parts werden
uns hier aufgetischt. Mit "Hero`s Lament" kommt ein Song
dazu, der bei mir gewisse Fragen hinterlässt. Die Flöte
klingt ein wenig amateurhaft, aber auch die Stimme ist
nicht wirklich sonderbar stark. Bei Waylander könnte
sowas durchaus Absicht sein, jedoch vorteilhaft für den
Hörer ist es nicht. Die Lieder "King Of The Fairies" und
"Keen Of Knowledge" können nochmals sehr überzeugen.
Abwechslungsreiche keltische Folksmusik, vermischt mit
leicht schwarz angehauchten Metalpassagen. Zum Schluss
gibt es noch zwei Demosongs, die aber bereits auf diesem
Album neu aufgenommen wurden und so nicht wirklich etws
Neues repräsentieren. Alles in allem haben uns Waylander
ein gutes Album vor die Türe gelegt. Vor allem die
langsamen Stücke können wirklich überzeugen.
Yannick S.
Punkte: 8.4 von 10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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FLOWER KINGS - Instant Delivery CD&DVD
InsideOut Music/Phonag
Am 19. April 2006 spielten die Jungs um Roine Stolt
im holländischen Tilburg, und jetzt gibt’s das Konzert
schon auf DVD, das nennt man fix. Und was uns hier 165
Minuten lang geboten wird, ist feinster Prog. Acht Songs
vom letzten Output "Paradox Hotel", und sonst wird quer
durch fast alle Alben der Kings geproggt. Es ist einfach
herrlich den Jungs zuzusehen, vor allem bei den
Longtracks "In The Eye Of The World", klasse
Gitarrenarbeit von Roine und Hasse, "Love Supreme", "The
Truth Will Set You Free" und der Überhammer "I Am The
Sun". Roine Stolt hält sich als Sänger gegenüber früher
sehr zurück und überlässt die Rolle lieber dem
grossartigen Hasse Fröberg. Der Mann ist einfach great
am Mikro und ebenfalls an der Gitarre. Auch der
Neuzugang, Drummer Marcus Liliequist, bringt hier einen
hervorragenden Job und hat sich bestens in die Band
eingefügt. Die Flower Kings bieten hier keine grosse
Show, ja eigentlich gar keine, denn hier wird mehr auf
musikalische Qualitäten gesetzt, und genau das tut man
hier auch. Fantastische Songs, dargeboten von fünf
unglaublichen Musikern, die es schaffen, die Songs
kompakt und locker darzubieten, wie man es wirklich
selten hört. Klasse Konzert, das jedem Proggie gefallen
wird.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
Hier
reinhören und bestellen für 67.90 SFr.
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BACKWASH – Kick Ass
Perris Records
"Kick Ass" nennen die
Zürcher Jungs ihr erstes Baby. Und dieser simple, aber
äusserst treffende Titel ist Programm. Schon mit einer
EP, erschienen vor drei Jahren, kündigten Backwash an,
dass zukünftig mit ihnen zu rechnen ist. Auch optisch
lassen die Musiker schnell erkennen, wo die Wurzeln
ihres Sounds liegen, nämlich im Hollywood mitte der
achtziger Jahre, als Bands wie Guns n' Roses oder Mötley
Crüe die Könige des Sunset Strips waren. Doch Backwash
machen nicht den Fehler, krampfhaft irgendjemand
kopieren zu wollen, vielmehr leugnen sie eben einfach
nicht, wo die Wurzeln ihrer Musik liegen. Aber auch
weitere, nicht irrelevante Einflüsse lassen sich
deutlich heraushören, nämlich in erster Linie AC/DC.
Somit handelt es sich beim Backwash-Sound um simplen,
aber wirksamen, klassischen Hardrock. Die Songs haben,
trotz den einfachen Strukturen, viel Pfeffer und
begeistern mit Charme. Trotzdem haben sich ein paar
Tracks eingeschlichen, die nicht so recht zünden wollen,
die unausgegoren klingen und das Niveau des restlichen
Materials nicht halten können. Doch diese
Songwriting-Schwachstellen können nicht den
Gesamteindruck trüben. Dieser wird durch eine
ausgesprochene Spielfreude und eine unverkennbare
Coolness wieder Wettgemacht. Für die Produktion konnte
man Tommy Vetterli (Coroner, Kreator und seit neuestem
auch Lovechild) gewinnen. Dieser scheint im Moment hoch
im Kurs zu stehen, was auch völlig berechtigt ist. So
hat er "Kick Ass" mit ordentlich Druck und Power
ausgestattet. Die Truppe hat somit ein Album vorgelegt,
das zwar noch nicht vollständig ausgereift ist aber
dennoch anständig rockt. Mit Garantie wird man noch
einiges von dieser Band hören.
Chris C.
Punkte: 8.3 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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SUBWAY TO SALLY - Nackt (CD + DVD)
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Endlich kann das Verpasste nachgeholt werden!
Nachdem ich es im Frühling dieses Jahres versäumt hatte,
an das einzige Akustik-Konzert Subway to Sally's im
Rohstofflager in Zürich zu pilgern, kann man sich das
Set der "Nackt"-Tour nun endlich zu Hause zu Gemüte
führen, nämlich mit Hilfe der rundum gefüllten CD+DVD
mit dem selben Titel. Ganze 27 Tracks umfasst dabei das
in der Berliner Passionskirche mitgeschnittene Konzert
der Spielleute, welches in gehobenem Gothic-Ambiente
(efeuberankte Holzthrone, getränkt in melancholisches
Licht) stattfand. Dabei lässt nur schon der Blick auf
die Setlist, die viele lange oder noch gar nie live
performte Songs birgt, das Wasser im Munde zusammen
laufen. Uralte Nummern wie "Carrikfergus" und "Arche"
vom 95er Album "MCMXCV", vernachlässigte Perlen wie "Ein
Baum", "Element des Verbrechens" oder "Ohne Liebe"
erfreuen dabei eben so wie Dauerbrenner à la "Sag dem
Teufel", "Kleid aus Rosen" oder "Maria", die im neu
arrangierten Akustik-Gewand dieser Tour ebenso ungewohnt
wie wunderschön klingen, was sicherlich auch an der
makellosen Produktion liegt. Als Bonusmaterial liefert
das Septett dann gleich noch eine umfassende, über 30
Minuten dauernde Tourdokumentation mit, die mit allerlei
Infos glänzen darf, was die haspelige Camcorder-Qualität
verschmerzen lässt. Dazu kann der geneigte Fan auch noch
seinen Disc-Man (werden diese Dinger heute überhaupt
noch benutzt, ausser von mir?) mit der dazugehörenden CD
füttern, die immerhin noch stolze 15 Titel zu bieten hat
und einem auch unterwegs die ersehnte Portion
Herzschmerz gibt. "Nackt" zeigt STS von ihrer ruhigen,
nachdenklichen Seite und steht somit in krassem Kontrast
zum letzten Live-Output der Band, der 2003 erschienenen
DVD "Subway To Sally Live", die das volle Party-Programm
bot.
Kissi
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für 31.90 SFr.
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THE TEENAGE KINGS – Desperate As Fuck
Subversive Records
Wer kennt das nicht, dass überlang aufgenommene,
komplizierte Scheiben nerven, wenn es darum geht sich
eine coole CD in die Autostereoanlage zu schieben? Hier
habt ihr eine super Scheibe wenn ihr am morgen nicht
länger als 20 Minuten unterwegs seid, den so lange
dauert der erste Longplayer von den Teenage Kings. 13
Punkrock-Songs werden in einem durchschnitt von zwei
Minuten heruntergebrettert. Kurz, schnell, dreckig, das
sind die Lieblingsattribute von den Teenage Kings, so
heisst es auf dem Promozettel, und so kann man es locker
so stehen lassen. Zwei Riff-Stücke und Refrains, coole
Parolen, dreckige, staubige, in Bier gebadene Akkorde
dringen in unsere sensible Gehörnerven ein und lassen
uns richtig gut verwöhnen. Bei dem Song zehn "Lovemachine"
könnte man meinen, dass er auf dem "Pulp
Fiction"-Soundtrack war, so geil klingt das Stück. Ja,
die erste offizielle Scheibe von den Teenage Kings aus
good old Switzerland lassen keine Zweifel aufkommen,
dass der Punk noch lange nicht am Ende ist. Ich muss
jetzt morgens immer aufpassen, dass ich nicht zu schnell
unterwegs bin mit diesem herrlichen Punkgewitter. Kurze
rede langer Sinn: Es gibt in der Schweiz zwei Bands, die
sich um den Punkthron duellieren: "Hukedicht" und eben
unsere Helden von den "Teenage Kings". Klasse Album!!
Daniel J.
Punkte: 8.2 von 10
Hier bestellen für 23.90 SFr.
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NEBELHEXË – Essensual
Candlelight Records/Irascible Distribution
Hmm… Irgendwie kommt mir
doch der Name Andrea Haugen bekannt vor. Also nix wie
hin zum allmählich spinnweben ansetzenden Bücherregal
und gesucht (jaha liebe Leutels, es gibt sie immer noch,
diese komischen, aufklappbaren Dinger namens Bücher und
nicht nur allseits bekannte Suchmaschinen in der
weltweiten Wundertüte *g*). Und da isses ja auch schon:
Andrea Haugen, Frontfrau der Neofolk-Band Hagalaz’
Runedance. So weit so gut. Wer sich aber noch ein
bisschen näher mit dieser Truppe beschäftigt hat, wird
den Spitznamen erkennen, den die gute Frau Haugen
dazumals trug: Nebel. Und jetzt kommt die ganz grosse
Überleitung zu Nebelhexë, dem ambitionierten
Folk-Pagan-Ethno-Projekt und dessen neuestes Werk: ‚Essensual’.
Eines muss man gleich vorausschicken: Andrea Haugen geht
hierbei sehr sehr vielschichtig zu Werke, und man mag
ihren Worten auf der Homepage auf jeden Fall glauben
schenken, dass jedes Lied von ganz tief Innen kommt und
sie mit ihren Gedanken reflektiert. Ein breites
musikalisches wie geistiges Spektrum wird hierbei
abgedeckt, mal gefühlvoll und intensiv (‚Underworld’
beispielsweise oder auch ‚Erzulie’s Charm’), wobei man
sich beim intensiveren Hören wirklich in die
angesprochenen Zeiten oder Sphären hineinversetzt fühlt,
oder auch mal ein wenig rockiger (‚Invisible Entity’
oder auch ‚The Wish’), wobei ganz klar Parallelen zu den
Sisters Of Mercy oder auch den Dreadful Shadows
erkennbar werden. Diese sind aber weder störend noch
wirken sie wie eine billige Kopie, nein, die gute Frau
Haugen kreiert ihr eigenes Universum mit absolut
eigenständigen Ideen und Visionen. Also Leute, wer
Hagalaz’ Runedance gut findet und allgemein
aufgeschlossen gegenüber ethnischen Folk-Klängen mit
einem leichten Rock-Touch ist, der wird mit ‚Essensual’
total glücklich werden, allen anderen sei zumindest mal
ein Ohr voll in einigen ruhigen Minuten empfohlen, denn
man wird den Player, ohne dass man es merkt, immer
wieder erneut auf ‚Play’ stellen…
Toby S.
Punkte: 8.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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BRAND NEW SIN - Tequila
Century Media/EMI
Joe Altier und seine vier
syracusischen Kumpanen stehen bei uns mit dem dritten
Album vor der Tür - und schlagen diese mit dem Opener
auch gleich ein, auch wenn der mit sachten Geräuschen
beginnt. Schwere metallische Gitarren und südstaatlich
anmutende, bluesig-leichte Elemente prallen hier
aufeinander und verschmelzen zu einem guten alten
Hardrocksound, der mit Joe's kräftiger Stimme so richtig
zum Tragen kommt. Jungs, das passt! Stimmige
Mitsingmelodien sind toll auf das ganze Werk verteilt
und werden durch gekonnt eingestreute,
dreissig-sekündige Tracks eingeleitet. Gelungene Songs
wie "Motormeth" oder "Spare The Agony" zeigen das
Spektrum und Potential dieser Band ziemlich gut auf, und
auch der Hammertrack "Reaper Man" - gesanglich
unterstützt von Peter Steele (Type O Negative) vermag zu
überzeugen! Witzig und sicher anspielenswert ist das uns
allen nur zu gut bekannte "House Of The Rising Sun",
welches einen ziemlich unerwarteten Schluss der Scheibe
bildet. Gemastert wurde das Ganze von George Marino, der
ja zuvor genug Zeit zum Üben hatte - bei Bands wie
AC/DC, Metallica oder den Gunners. Als Vorprogramm von
Zakk dem Blonden und seinen Black Label-Jungs, C.O.C.
oder Motörhead dürften sie sich zumindst in der Ecke
schon mal Aufmerksamkeit eingeheimst und Fans gefunden
haben, welche die Entdeckung sicher nicht für sich
behalten werden. Alles in allem ein ziemlich gelungenes
Werk, dem als einziger Negativpunkt in meinen Augen in
einzelnen Songs eine stimmliche Eintönigkeit anzukreiden
wäre.
Seraina S.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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DOMAIN - Stardawn
Limb
Music/Phonag
Was ist bloss los mit der Melodic Metal-Szene? Neben Mob
Rules und Dragonland veröffentlichen diesen Monat auch
Domain ein Album, welches über ein überlanges
Konzeptwerk verfügt. Das Lied heisst diesmal "Shadowfall"
und ist, anders als bei Mob Rules, am Ende des Albums
platziert. Aber auch hier gilt: Das war zu viel des
Guten. Die 25 Minuten plätschern vor sich hin, bieten
verschiedene Stimmungen mit Tempiwechseln, wollen aber
insgesamt keinen grossen Sinn zu ergeben. Okay,
zugegeben, vielleicht habe ich mir dafür auch zu wenig
Zeit genommen. Aber bei insgesamt fünf Alben, die ich in
zwei Wochen intensiv hören muss, kann das vorkommen. Für
mich macht dieses Lied aber einen zu zerfahrenen
Eindruck. Da hätte man besser Einzellieder draus
gemacht. Dass Domain ihr Handwerk beherrschen, beweisen
sie zumindest mit den ersten acht Liedern. Diese gehören
mit zu den Tollsten und Abwechslungsreichsten, die ich
diesen Monat zu bewerten habe. Der Eröffnungstrack "All
In The Name Of Fire" beginnt mit einem
High-Speed-Gitarrensolo und rüttelt einem schon mal
richtig auf. "Temple Of The Earth" nimmt das Tempo
bewusst zurück und stampft vor sich hin. Darauf folgt
die Chris De Burgh-Coverversion von "Don't Pay The
Ferryman", welche so gut ins Metalgewand gekleidet wird,
dass ich ohne fremde Hilfe nicht bemerkt hätte, dass es
sich hier um kein Domain-Original handelt. Toll! Ganz
ruhig wird's bei "I Ain't No Hero", das vor allem durch
Carsten Lizard Schuld's Stimme geprägt wird und sich
immer wieder in extreme Gefühle steigert. Mein
Lieblingstrack ist aber das herrlich blues-hard-rockige
"Headfirst Into Desaster", bei dem einfach fröhlich
drauflos gerockt wird und welches am Schluss mit
Keyboard und Gitarrensolos endet. Leider schliesst das
Lied, indem es einfach ausgeblendet wird, was für einen
solchen Kracher einfach der falsche Abschluss ist. Ich
bin gespannt, wie dieses Lied live wirkt. Mit
Hammond-Orgeln und Bass-Intro beginnt anschliessend der
Titeltrack "Stardawn", der das Album langsam in Richtung
überlangen Song steuert. Domain machen einem die
Bewertung nicht einfach. Wer die Band schon kennt, kann
blind zugreifen, allen anderen sei ein dringendes
Reinhören empfohlen. Lasst euch durch das eher
abschreckende CD-Cover nicht verwirren!
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DIECAST – Internal Revolution
Century Media/EMI
"Metalcore" war wohl so etwas wie der letzte grosse Hype,
der unsere Szene betraf. Eine Unzahl von Bands, die dem
ultraschweren, brutalen Nachfolger des zum Unwort
verkommenen Nu-Metal frönen, überschwemmten den Markt
mit im Schnitt durchaus hochklassigen Veröffentlichungen
und tun dies immer noch. Eine Band, welche sich aus
dieser Flut stets durch besondere Klasse hervorheben
konnte, ist Diecast aus Boston. Mit "Internal
Revolution" liegt nun der Nachfolger zum
richtungsweisenden dritten Album "Tearing Down Your Blue
Skies" vor. Nach dem ersten Durchlauf steht fest, dass
sich nicht allzu viel Markantes geändert hat. Immer noch
zelebrieren die fünf Amerikaner kraftvollen, mit sehr
viel Dynamikwechseln versehenen, modernen Metal mit
brutalsten Growls und kontrastierendem Gesang. Dynamik,
besonders im rhythmischen Sinne, ist das Stichwort, denn
hier glänzen Diecast besonders durch unheimlich tightes
Zusammenspiel und sehr viel Experimentierfreude sowie
Kreativität. Dass ein Riff zweimal nacheinander genau
gleich gespielt wird, stellt hier die absolute Ausnahme
dar. Unterstützt wird das ganze durch eine Produktion,
welche eben gerade im Bereich der Drums Grosses leistet
und der Leistung von Knüppelknecht Dennis Pavia
angemessen ist. Das Songwriting ist trotz seines
verschachtelten, komplexen Grundcharakters immer
nachvollziehbar und perfekt auf die rhythmischen
Spielereien abgestimmt. Im Gegensatz zu vielen
Vertretern desselben Genres wirken Diecast nie plump
oder dumpf, während anderswo der ewige Vorschlaghammer
durchgezogen wird, traktieren Diecast den Hörer mit
cleveren, gezielten Attacken – hier sind Leute am Werk,
die etwas von Spannungsbögen in Songs verstehen.
Endgültig klar wird dieser Umstand mit der Powerballade
"The Coldest Rain" am Ende des Albums, auch wenn Sänger
Paul Stoddard hier bei weitem nicht so
überdurchschnittlich performt wie als Schreihals. Die
cleane Gesangsstimme ist auch der einzige Wermutstropfen
in diesem ansonsten superben Gemisch, diese Schwäche ist
beispielsweise auch im Chorus von "Out Of Reach" klar
hörbar. Trotzdem: Gute Arbeit, bis auf die Freunde
ausladender Gitarrensoli (von denen es nämlich keine
wirklich Nennenswerten gibt... ) wird hier wohl jeder
für moderne Klänge offene Metalhead mindestens
anerkennend mitnicken müssen.
Phil
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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MANOWAR - The Sons of Odin (EP)
Magic Circle Music/Phonag
Seit jeher polarisieren Manowar. Seit jeher vergöttert
man die selbstbetitelten Kings of Metal oder sieht in
ihnen das Peinlichste und Niveauloseste, was die
Metalwelt je hervorgebracht hat. Dies wird sich auch
jetzt mit der Veröffentlichung der EP "Sons Of Odin"
nicht ändern, denn was die Muskelprotze um Chefmacho
Joey DeMaio hier abliefern, ist genau das, was alle von
ihnen erwarten, ob sich freuend oder nervend. Beginnen
tut diese Mini-CD mit zwei Livetracks, die eigentlich
nur einer sind, denn "The Acension" ist lediglich ein
längeres Intro zum neuen, erstmals auf der im
letztjährigen Sommer erschienenen DVD "Hell on Earth
Part IV" veröffentlichten Song "King Of Kings", einem
überschnellen, treibenden Track in bester True
Metal-Manier, hier in der Liveversion vom
Earthshakerfest '05 enthalten. Die Aufnahme glänzt dabei
leider nicht in bester Aufnahmequalität, soll heissen,
zeitweise zu leiser Gesang und zu lauter Bass, wie es
vor Ort eben auch der Fall war. Als neue Nummer gibt
sich auch "Odin" aus, die wiederum nichts anderes ist
als eine Keyboard/Orchester-Einleitung zu "Gods Of War".
Auch diese epische, üppig orchestrierte Schlachthymne
folgt den bekannten Manowar-Trademarks und erinnert mit
seinen Chören an alte Hits der Band wie "Valhalla" oder
"Battle Hymns" und trieft nur so von märtyrerischem
Krieger-Pathos (nein Joey, ich sterbe nicht für Metal...
). Den Abschluss macht "The Sons Of Odin", welches eher
an "Kings Of Metal" erinnert und mit reichlich
Schwerterklirren, Windheulen und marschierenden Legionen
unterlegt ist und nur danach schreit, von verschwitzten,
nach Bier riechenden Männern mit langen Haaren
mitgesungen zu werden. Wem diese drei neuen, netten,
aber belanglosen Songs noch nicht genug sind, der kauft
sich gleich die "Immortal Edition" der ganzen Chose, die
kommt nämlich als schmuckes Digipack daher und enthält
eine 45-minütige Bonus-DVD, auf derer man unter Anderem
eine halbstündige Dokumentation über die erste
offizielle Manowar-Fanconvention finden kann. Da darf
man dann zusehen, wie sich hunderte Manowar-Fans aus
allen Ländern dieser Erde abzocken lassen und so
aufregende Dinge erleben wie einen Armdrückkontest, eine
Wahl zur Miss Manowar oder Autogrammstunden mit dem
Tourmanager oder dem Typen, der für die Bikes der Jungs
zuständig ist. Abgerundet wird das Ganze mit einer
Proberaum-Version von "Hearts Of Steel (mit Orchester)
der ganzen EP in Dolby 5.1. Sound und einem Trailer zur
in diesen Tagen erscheinenden "Live At The
Earthshaker"-DVD. Somit für alle Manowar-Fans der
Wahnsinn, für alle True Metal-Fans nett und für alle
Anderen... Warum lest ihr das überhaupt?
Kissi
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SUNSTORM - Sunstorm
Frontiers Records/Disctrade
Dieser Sonnensturm, der mit dem Gesang von Altmeister
Joe Lynn Turner (Ex-Rainbow, Ex-Deep Purple) antanzt,
schien sich für mich bereits beim stark 80er-lastigen
Opener "Keep Tonight" verflüchtigt zu haben.
Verantwortlich dafür sind natürlich die Keyboards, die
in der heutigen Zeit nicht (mehr) für jedermanns Ohren
genehm sind. Auch das nachfolgende "Fame And Fortune"
fängt ähnlich an, aber bereits ab jetzt wird deutlich,
dass hier offensichtlich mehr drin steckt. Spätestens
nach der ersten Ballade "Heart Over Mind" kracht es bei
"This Is My Heart", trotz etwas poppiger Attitüde, recht
ordentlich im Gebälk! Dies ist in erster Linie der
Verdienst von Gitarrist Uwe Reitenauer (Place Vendome,
Pink Cream 69 - Live) und PC-69 Bandkumpel, Bassist und
Produzent Dennis Ward, der das Material überaus
transparent und knackig zugleich produziert hat. Und
dann wäre da natürlich noch Joe, "der alte Mann" in der
Runde, der hier seine langjährige Erfahrung und Stärke
in beeindruckender Art und Weise ausspielt, unter
anderem gut nachzuhören bei "Another You" oder "Danger
Of Love". Ganz auf der Schiene von PC-69 (oder ohne Keys
Shakra zu deren Blütezeit) brettert "Fist Full Of Heat"
prächtigst durch die Speaker und markiert gleichzeitig
den Höhepunkt des Albums. Dahinter steckt übrigens keine
Band im eigentlichen Sinne, sondern ein Projekt, das
typisch für Frontiers ist. Wie gut das Ganze wirklich
ist, zeigt auch "Night Moves". Bei den insgesamt zwölf
Songs, zu denen, nebst JLT, Dan Huff (Giant), Jim
Peterik (Pride Of Lions) sowie John Parr ihr
songwriterischer Können beigetragen haben, kommt mit
jedem Replay dieser soliden Genre-Scheibe immer mehr
Freude auf!
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HENCHMAN – Unmistaken
N-Gage
Productions/Musikvertrieb
Der Stern von Henchman beginnt seinen Aufstieg im fernen
Kalifornien. Nicht weiter ungewöhnlich, da haben
schliesslich noch einige andere Bands ihren Ursprung.
Aber Henchman sind drei Schweizer Jungs, die im Sommer
2003 genau ein Konzert im US-Bundesstaat in Aussicht
hatten. Das hinderte sie jedoch nicht daran, für drei
Monate zu bleiben. Das zahlte sich aus; eine Liveshow im
amerikanischen TV, 15 weitere Konzerte von Los Angeles
bis Seattle und das Beste: einen Vertrag mit der
Plattenproduzentin Sylvia Massy (System Of A Down, Tool
etc.). Bei ihr wird „Unmistaken“ aufgenommen. Wenig
später hat auch N-Gage Productions den Braten gerochen
und nimmt die Jungs unter seine Fittiche. Wie das Ganze
klingt? Wie Rock. Spass beiseite, es ist ein bisschen
Faith No More, ein bisschen Helmet und ganz viel
Eingängigkeit. Henchman eröffneten schon für Seether,
Dog Eat Dog und Favez und dazu passt ihr Sound auch ganz
Wunderbar. Die Hooklines laden zum Schwofen ein, die
Riffs halten jedoch wieder davon ab. Keine wahnsinnig
innovative Platte aber dennoch erfrischend und etwas,
das vielen gefallen wird. Sozusagen fast etwas für etwas
für einen Blindkauf. Vor allem für unentschlossene
Leute, die nie recht sagen können, was sie genau für
Präferenzen in unserem Musikuniversum haben.
Leandra
Punkte: 8.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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KINGDOM COME - Ain`t Crying For
The Moon
Frontiers Records/Disctrade
Lange hat’s gedauert, bis uns Lenny wieder mit seiner
einmaligen Stimme beehrt. Lenny hat ja erzählt, das neue
Album werde wieder rockiger und bodenständiger. Das
stimmt leider nur bedingt. Aber kommen wir zuerst zur
Ballade "Ain`t Crying For The Moon", eine wundervolle,
typische Lenny-Ballade, so wie er sie auf allen Kingdom
Come-Werken hat, allerdings wird der zweite Teil des
Songs zum gnadenlosen, schwerfälligen Stampfer und somit
zu einem Highlight des Albums. Und mit "Not Here To Be
Your Friend" gibt’s sogar ne echt coole
Doublebass-Nummer. Aber eben, kommen wir zum oben
erwähnten bedingt zurück. "Perfect Citizen", das coole "This
Is My life" oder "Friends In Spirit" hätten auch gut zu
"Perpetual" gepasst, da hier immer noch eine Prise
Experimentierfreudigkeit seitens Lenny auszumachen ist.
"Removed The Sting" kommt mit einem Led Zeppelin-Touch
daher und "Bon Scott" klingt wie eine etwas moderne
AC/DC-Version. Beide oben genannten Songs tragen aber
auch Lennys Handschrift und kommen echt gut rüber. Zum
Schluss gibt’s noch ne Neuauflage von "Get It On", das
Original ist auf dem Debüt zu finden, der Song klingt
etwas moderner durch die härteren Gitarren auch gut,
kommt aber nicht ganz ans Original ran. Also
abschliessend bleibt zu sagen, dass es Lenny gelungen
ist, ein Album zu kreieren, das sowohl ältere und neuere
Einflüsse zu verschmelzen vermag. Ich denke, Kingdom
Come-Fans werden "Ain`t Crying... " mögen, bedenkt aber,
dass man Lennys Alben immer einige Male durchhören muss
bis sie zünden.
Crazy Beat
Punkte: 7.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BORKNAGAR – Origin
Century Media/EMI
*Kram* *wühl* *schepper* *krach* Also... nach meinen
Recherchen zufolge is das Thema mit den Stilwechseln und
allem drum und dran ja so ziemlich n alter Hut, ne? Ich
meine, wie viele Bands haben inzwischen auch n
Akustik-Album auf den Markt geworfen? Eine, zwei, drei…
naja ziemlich viele halt, zu viele auf jeden Fall um sie
alle aufzuzählen. Und wisst ihr, wer ganz neu
dazugekommen ist? Wer die Überschrift lesen kann ist
ganz klar im Vorteil… Nun, Borknagar spielen ja im
Prinzip Black Metal, jedoch dermassen versiert und mit
Pagan- und Viking-Anleihen versehen sowie Chören und
verschiedenen Stimmen, so dass man sie eigentlich als
Progressive Black Metal-Band bezeichnen müsste, wenn man
den unbedingt eine Schubladisierung gebrauchen möchte.
Nun, es ist ja schon mehrfach bewiesen worden dass
extremere Formen der Musik nicht zwingend einen
unüberwindbaren Gegenpart zu klassischer oder
akustischer Musik darstellen muss (Salem beispielsweise
haben da ein wunderbares Beispiel abgeliefert), und
Borknagar reihen sich jetzt auch in diese Tradition mit
ein… aber wie! Hier machen sich vier gestandene
Extrem-Metaller daran, ihre Visionen und Ideen in ein
stromloses Werk einfliessen zu lassen und zu
verfestigen, und das Experiment kann man getrost mehr
als nur geglückt betrachten. ‚Origin’ ist jedoch nichts
für einen einmaligen Hörgenuss, denn hier ist es
sozusagen Pflicht, die Scheibe mehrmals rotieren zu
lassen um Gehör für all die Feinheiten zu finden, welche
sich in allen Tracks verstecken. Stellenweise fühlt man
sich ziemlich stark in Wikingerzeiten versetzt, auch
hätte ‚Origin’ locker im Soundtrack zu ‚Herr der Ringe’
seinen berechtigten Platz gefunden… Beispiele oder gar
Anspieltipps zu nennen fällt mir echt schwer, da jeder
Song für sich gesehen absolut individuell seinen Charme
versprüht, stellvertretend für das Gesamtwerk können
aber ‚Grains’ oder auch ‚White’ genannt werden. Wie
gesagt, Borknagar haben nie Musik gemacht, die leicht in
die Gehörgänge gegangen wäre, aber mit ‚Origin’ haben
sie wahrlich noch eins drauf gesetzt und meiner
bescheidenen Meinung nach ein absolut komplexes
Meisterwerk abgeliefert. Gestandenen Black-Metallern
dürften allerdings die Haare zu Berge stehen und das
Corpsepaint zerlaufen, denn eines sind Borknagar nach
wie vor nicht: Massenware.
Toby S.
Punkte: 7.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DEKADENT – Manifestation Of Seasonal Bleeding
Schwarzmetall Musikproduktionen/Non
Stop Music
Wieder einmal etwas Neues aus dem Lande Slowenien. Nicht
bloss eine neue Band ist hier entstanden, sondern auch
ein neue Art von Musik. Die vierköpfige Band "Dekadent"
spielt nämlich sehr progressiven und melodischen Black
Metal, den man bisher bestimmt von keiner anderen Band
kennt. Ihre Musik ist sowas von zweiseitig, dass es
sogar gut klingt. Auf der einen Seite die überharte,
teilweise sehr monotone Black Metal-Stimmung, die auch
recht roh produziert daherknüppelt und zusätzlich die
spezielle "kratzige" Stimme des Sängers Artur Felicijan.
Auf der anderen Seite, und genau diese Seite macht
Dekadent aus, ist ihre Musik von Melodien geprägt, die
mich einfach glücklich stimmen, dazu kommt noch die
glasklare Stimme von Sängerin Valentina Lacovich, welche
eher im Hintergrund zu hören ist. Es ist schwierig zu
sagen wieso, aber dieses Gleichgewicht der Gewalt und
Dunkelheit auf der einen Seite und die atmosphärischen
Melodiebögen auf der anderen Seite machen Dekadent zu
einem Hörerlebnis, dass man sich kaum vorstellen kann.
Trotzdem gibt es einiges, dass die Band noch verbessern
kann, so zum Beispiel die immer gleich klingende Stimme
des Sängers und die teilweise völlig langweiligen
Drum-Parts. Fakt ist, dass Dekadent eine überaus
interessante Band ist und ihr Album "Manifestation Of
Seasonal Bleeding" durchaus seinen Reiz hat. Jedenfalls
haben die Slowenen etwas erschaffen, was noch keine Band
auf diese Art und Weise versucht hat.
Yannick S.
Punkte: 7.9 von 10
Hier bestellen für 23.90 SFr.
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WHITE SKULL - The Ring Of The Ancients
Dragonheart/Musikvertrieb
Es mussten einige musikalisch düstere Jahre
vergehen, bis sich die italienische Metal-Szene von
ihren selbst geschaffenen Klischees mehr oder weniger
befreien konnte. Die 80er waren unter dem Strich
schlicht grauslig und die 90er lange Zeit geprägt von
Rhapsody, Labyrinth und Konsorten. Mittlerweile sieht es
aber stilübergreifend bedeutend besser aus und dazu
gehören nebst The Dogma als Überraschung dieses Jahres
sicher auch White Skull, die das Damokles-Schwert "einer
typischen Italo-Band" erfolgreich ablegen konnten. Seit
dem Einstieg des Argentiniers Gustavo Gus Gabarrò vor
vier Jahren, geht es stetig aufwärts, obwohl die Band
aufgrund gesundheitlicher Gründe längere Zeit weg vom
Fenster war. Diese Einschränkungen bestehen nun nicht
mehr und mit "The Ring Of The Ancients" will die Truppe
um Gitarrero und Producer Tony "Mad" Fontò wieder voll
durchstarten. Bereits der mit einer hämmernden
Doublebass-Drum versehene Opener "Ninth Night" haut
ordentlich rein, aber wo habe ich bloss dieses Riff
schon mal gehört...?!! Power Metal mit etwas Flair
vergangener Zeiten und zeitgemässer Attitüde ist
angesagt. Der Titeltrack überzeugt durch seinen
abwechslungsreichen Aufbau und auch die Baustelle
"schleppender Groove", wie bei "Half Moon Path", kann
durchaus punkten, ganz zu schweigen von Danilo Bar's
bemerkenswerten Soli und Licks. Von den Texten her
beackert man zwar wiederum die bereits tausendfach
verarbeitete Fantasy-/Mittelalterschiene, aber die Musik
steht klar im Vordergrund. Einzig die schmalbrüstige
Produktion schmälert die Freude etwas und das Black
Sabbath Cover "Valhalla" hätte es nicht wirklich
gebraucht. Bester Beweis für die eigenen Stärken ist das
8-Minuten Epos "Marching To Alesia", das zuerst flott
beginnt, mit einen akustisch geprägten Mittelteil
überrascht und zum Schluss hin nochmals alle
Genre-Register zieht.
Rockslave
Punkte: 7.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BLEED INTO ONE – Birth. struggle. death
Dead
Serious Recordings
Hardcore auf meinem Schreibtisch, da fühle ich mich doch
gleich 10 Jahre jünger, als Biohazard und Propain meine
Lauscher entzückten. So verzeiht mir liebe Leser, wenn
meine Knowledgebase in Sachen HC nicht mehr auf dem
topaktuellsten Stand ist. Jedoch wenn ich mir "Birth,
Struggle, Death" so anhöre, scheint in Sachen Innovation
nicht viel passiert zu sein... mindestens nicht, was
Bleed Into One angeht. Zwar erschimmern immer wieder
Fragmente metallischer Herkunft in den Songstrukturen
und metalcore-typische Breakdowns, jedoch baut man hier
auf einem soliden NYC HC-Grundgerüst auf, selbst wenn
die Combo aus Germanien stammt. Die Temporegler sind
grösstenteils auf Midtempo fixiert, sprich wirkliche
Knüppelausbrüche sind nur spärlich gesät, dennoch wirkt
die Platte abwechslungsreich und unterhaltsam. Da
ertönten bei "Betrayal" die Hells Bells und Anflüge
doom-ähnlicher Strukturen, bevor der Song in die
handelsüblichen HC-Strukturen zurück fällt, dazu
trällert auch noch "Fedi" von Cataract mit. Solche
Feinheiten, welche ausserhalb des HC-Tellerrandes zu
finden sind, ist es zu verdanken, das es auf "Birth,
Struggle, Death." einiges zu entdecken gibt. Wobei durch
die tempomässige Handbremse der Aggressionsfaktor etwas
leidet, dennoch bin ich überzeugt, Bleed Into One sorgen
für Schweissausbrüche unter den Achselhöhlen, denn die
Songs grooven sehr anständig durch die Gehörgänge und
animieren den inneren Schweinehund zu unkontrollierten
Körperbewegungen. Keine Innovation, dennoch anständiges
Futter für die Frühgymnastik... gut so.
R.K.
Punkte: 7.8 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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RAY WILSON & STILTSKIN - She
Steamhammer/Phonag
Im Jahre 1994 legten Stiltkin mit "The Minds Eye"
und der Dauerrotations-Single "Inside" einen Traumstart
hin, dessen zweite Raketenstufe aber nicht mehr zünden
wollte. Sänger Ray Wilson, mit einer unverwechselbaren
Stimme gesegnet, beschritt darauf bescheidenere
Solo-Pfade, ehe er 1997 etwas versuchte, was vornerein
zum Scheitern verurteilt war. Phil Collins, seines
Zeichens begnadeter Songwriter, Drummer und Frontmann
des Prog-Rock Urgesteins Genesis liess seine Kumpels
Paul Rutherford (g) und Tony Banks (keys) damals hängen
und widmete sich fortan seiner nicht minder
erfolgreichen Solo-Karriere. Der frei gewordene Posten
mündete im Album "Calling All Stations", wo mit der
daraus ausgekoppelten Single "Congo" durchaus ein
Ohrwurm kreiert wurde, der aber nicht mehr viel mit
Genesis zu tun hatte. Entsprechend schwach war dann auch
die zugehörige Tour besucht worden. Die ist nun schon
ein paar Jährchen her und nun, nebst dem, dass es 2007
eine bereits bestätigte Genesis-Reunion (!!!) mit fixen
Konzertdaten im Juni gibt, kehrt auch Ray Wilson (mit
neuer Mannschaft) zu seinen Wurzeln zurück und
präsentiert auf "She" durchwegs gute Songs, die mal
rockiger oder poppiger daher kommen. Das Gütesiegel
dieses Charakter-Organs ist wiederum das zentrale
Element auf diesem überaus gelungenen Comeback. Schon
der Opener "Fly High" geht, untermalt mit einer satten
Gitarrenwand und mächtig Ohrwurmfaktor, runter wie Öl.
Gleiches Potenzial versprühen auch die leiseren Töne, wo
Wilson eh seine stärksten Momente hat. Die vergangenen
Jahre zwischen dem Debüt und dem neusten Werk sind
deutlich spürbar, vor allem was die (etwas zu) fette
Produktion der Drums angeht. Die Songs sind aber zu gut,
um nicht beachtet zu werden und gehören deshalb immer
wieder mal gespielt!
Rockslave
Punkte: 7.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TO/DIE/FOR – Wounds wide open
Spinefarm/Musikvertrieb
Anhänger der To/Die/For–Truppe können gleich unten auf
den Bestell-Link klicken und sich erfreuen an Elf neuen
Düster-Rockern und werden kaum enttäuscht sein. Ein
Weiterlesen der Review ist für diese Mitmenschen nicht
von Nöten. Schaut man der Lady jedoch mal unter den
Rock, so wird sich herausstellen, dass auch im Jahre
2006 alles beim Alten blieb. Kurzes Intro und ein
dynamischer Opener "Wicked Circle" eröffnen das
düster-rockige Treiben der Nordländer, gefolgt von dem
ersten Ohrwurmrefrain in "Guilt Ridden State". Was
positiv auffällt ist die Tatsache, dass die
gewöhnungsbedürftige Stimme von Fronter Jaro Perätalo
einiges homogener und dezenter in den Sound eingebunden
wurde als auch schon. Dazu kommen natürlich auch wieder
weibliche Vocals, die für eine angenehme Abwechslung
sorgen, gutes Beispiel dafür "Liquid Lies", einer der
besten Songs von "Wounds Wide Open". To/Die/For sind
zwar bestrebt, etwas mehr Abwechslung und Spannung in
die Songs zu transferieren, jedoch läuft dies auf
gewohnten Schienen ab, sprich Überraschungen sind nicht
zu erwarten. Gute Ansätze sind zwar vorhanden, wie der
Schluss von "Scar Diary", aber die Geradlinigkeit siegt
mit Abstand auf dem neuen Silberling. So präsentieren
uns die Finnen gewohnte Gothic Rock-Kost, welche nicht
wirklich schlecht ist, jedoch das Salz in der Suppe
vermissen lässt. Mir fehlen hier die "Killersongs",
welche den Output aus der Masse herausheben lässt. Klar
ist "Wounds Wide Open" besser als jede neuliche
HIM-Veröffentlichung, jedoch im Vergleich zur neuen
Poisonblack oder Entwine fehlen hier einfach die Ecken
und Kanten. Wie erwähnt, die Fans werden die Scheibe
lieben, jedoch für mehr als guter Durchschnitt reicht es
bei mir nicht.
R.K.
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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WINGER - IV
Frontiers Records/Disctrade
Fans der frühen Neunziger sollten jetzt ihre Partyhüte
aufsetzen, denn die grandiosen Winger sind zurück, und
das nach dreizehn Jahren! Damals wurde die Band auf Eis
gelegt, was viele Fans nicht verstaden, denn immerhin
haben Kip Winger und seine Jungs in den Staaten zweimal
Platin eingesackt. Wir erinnern uns an das letzte Werk
"Pull", ein richtig delikates Melodic Rock-Schmankerl.
Ich verspreche nicht zuviel mit der Behauptung, dass
"IV" recht nahtlos an "Pull" anknüpft. Manche Songs
erinnern aber auch an die äusserst beliebte 1990er
Veröffentlichung "In the heart of the young". Hört man
sich die neuen Stücke an, so wird man gleich beim ersten
Song "Right up ahead" verführerisch von rockigen Klängen
umschmeichelt, während der enthusiastische Refrain sich
einem in die Gehörgänge schlängelt, um dort zu
übernachten. Das balladeske "On a day like today"
besticht mit wunderbarer Gitarrenarbeit, während "Short
flight to mexiko" und "Livin' just to die" rockiger
daher kommen. Was man eigentlich schon als tragisch
bezeichnen könnte, ist der letzte Song "Can't take it
back". Der Song an sich wäre eigentlich sowas von toll,
denn er steigert sich mehr und mehr, bis kurz vor der
Explosion! Und dann,plötzlich: dort wo der ultimative
Höhepunkt sein sollte, sackt alles in sich zusammen.
Verdammt! So muss es für Teenager sein, wenn sie mit
ihrem ersten Sexualpartner im Bett sind, und kurz vor
dem Abschuss klopft die Mutter an die Türe, brrrr! Darum
möchte ich "Blue suede shoes" als Anspieltip empfehlen,
denn hier ist alles so, wie es sich für Winger gehört!
Trotz ein paar Schlenkern ist "IV" ein gelungenes
Comeback-Album geworden, und es wird mit jedem
Durchhören noch besser!
Maiya R.B.
Punkte: 7.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SLIT - Ode To Silence
Anticulture/Non
Stop Music
Schon interessant, zu sehen,
wie weit sich Bands aus dem Fenster trauen. Die
Sicherheit eines angetrauten Musikstils aufzugeben und
neue Wege aufzusuchen, dies verlangt eine Riesenportion
Selbstvertrauen - manche Bands schaffen dabei den Spagat
und klingen sogar bei etwas abwegigeren Experimenten
immer noch nach sich selber, während andere dabei gleich
unter einem anderen Namen weitermachen könnten. Slit aus
Malta finden sich genau irgendwo dazwischen. Der Opener
"Final Stance" etwa macht zuerst mal auf Nummer sicher
und groovt Metalcore-mässig durch die Gefilde. Technisch
zwar sehr anspruchsvoll, aber nicht wirklich speziell.
Auch der zweite Track ("...Of Serpents") schlägt zu
Beginn in die selbe Kerbe, weckt dann aber durch einige
äusserst dominante Bassfiguren mein Interesse. Bei "Down
The Gut" werden dann zum ersten Mal die Blastbeats
ausgepackt, während "Omerta" beinahe komplett zum
ausgewachsenen Prügelfest mutiert. Und plötzlich ist er
da: Der Sprung vom 10-Meter Brett schlechthin hört auf
den Namen "White Shotgun" und ist überraschenderweise
über die ersten 1.5 Minuten äusserst atmosphärisch
instrumentiert - Slit bauen hier erstmal cleane Vocals
ein und wenden sich gänzlich einem repetitiven Muster
zu, dass gegen Ende des Songs erneut auftaucht. Drei
Songs lang muss der verwunderte Hörer warten, um erneut
auf diese zweite Seite der Band zu stossen, "La Mano
Nera", "The Bleeding Rose Of Faith" und "To Blood And
Vendetta" ähneln in ihren Strukturen und dem
Prügelfaktor wieder stark der ersten Hälfte der Scheibe
- Erst "Catharsis" weiss den Kreis erneut zu brechen,
Hall-lastige Gitarren flirren wirr im Hintergrund,
während über den perkussiven und abstrakten Drumrhythmen
ein verzerrter Bass Figuren einstreut. Beim letzten Song
"Il-Halfa" schliesslich übernimmt der Bass
schlussendlich das Parkett und kämpft gegen verschiedene
Samples und Zitate an, nur um knapp zwei Minuten später
vor dem rauschenden Meer in die Knie zu gehen. Klingt
interessant? Ist defintiv mal eine Erkundungstour wert.
Slit mögen vielleicht über die grössten Strecken die
Puristen beinahe komplett zu überzeugen, ihr Deathcore
bleibt aber leider nur im Kontrast zu den progressiveren
und abgespaceteren Elementen wirklich spannend. Und
davon dürfte es meiner Meinung nach auf dieser Platte
ruhig noch einige mehr haben.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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X.TRUN.K – All Comes To An End
Eigenvertrieb
Um den Weg für ihre für
Jahresbeginn 2007 geplante Langrille zu ebnen, schicken
die Franzosen X.Trun.K (was sich offensichtlich
"X-Trunk" liest...) ein erstes Appetithäppchen in Form
der EP "All Comes To An End" voraus. Und tatsächlich,
bei einer ersten Hörprobe erweist sich der Output als
alles andere als uninteressant. Der überwiegend aus
Mitgliedern der aufgelösten MEDUSA bestehende Vierer
liefert modernen Thrash mit starken Pantera-Einflüssen
und (inzwischen hinlänglich bekannten)
Growl-Clean-Gesangswechselspielchen. Diese Schiene wird
auch durchaus kraftvoll und variabel verfolgt, wenn auch
die leicht unsaubere Produktion häufig die cleane
Gesangsstimme im Riffgewitter untergehen lässt. Dasselbe
gilt leider, leider einmal mehr für das Sorgenkind aller
Metalproduktionen: die Drums. Hat man als Hörer erst
einmal erfasst, wie dünn und gleichförmig das Schlagwerk
aus den Boxen dröhnt, nervt man sich nur noch darüber,
wie viel besser das Ganze klingen könnte. Ansonsten ist
zumindest technisch alles im grünen Bereich, die Songs
sind amtlich geschrieben, mit zünftigem Groove
ausgestattet und verfügen über anständiges Riffing. Die
solistischen Eskapaden der Sechssaitenfraktion sind zwar
unspektakulär, fügen sich aber gut ins Gesamtbild ein.
Am Auffallendsten ist hierbei der eingängigste, letzte
Track der Scheibe, "Pilou Song" genannt, der mit
zahlreichen Hooklines so etwas wie den "Radiohit"
darstellt und schnell im Langzeitgedächtnis hängen
bleibt. Artwork und Aufmachung sind professionell und
durchaus posterreif. Unter dem Strich: Mein Interesse
ist geweckt, den Sinn dieser zwiespältigen
Veröffentlichung sehe ich aber nicht ein. Trotzdem, wird
hier in soundtechnischer Hinsicht noch etwas geschraubt,
so sehe ich für das angekündigte Album alles andere als
schwarz – allen Interessierten empfehle ich aber, auf
dieses zu warten.
Phil
Punkte: keine Wertung
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BLACK RAIN – Promo CD
Eigenvertrieb
Vier Titel sind auf dieser
in Eigenregie aufgenommener Scheibe zu hören. Songtitel
wie "Kill Em All" oder "Gods Of Metal" und "No Life Till
Metal", nicht zu vergessen den Schlusssong "Crystal
Night", geben dem Ganzen einen faden Nachgeschmack, wenn
man sich das Booklet ansieht. Doch beim Inhalt der vier
Songs verschwinden alle Klischees schnurstracks, denn
Black Rain haben einiges zu bieten. Angefangen vom
ersten Streich "Kill Em All", sogleich auch die stärkste
Nummer, zeigen die vier Amis, dass sie flotten Heavy
Metal aus den Achzigern zelebrieren. Nach einem kurzen
Intro setzen die Gitarren ein und lassen den Fuss sofort
wippen. Sänger und Gitarrist "Swan" kann man am Ehesten
mit Kai Hansen von den früheren Helloween vergleichen,
melodiöse Gesangslinien und Harmonien vom Feinsten. Nach
ein paar Durchläufen will man die CD partout nicht mehr
aus dem Player nehmen, so ist es jedenfalls mir
passiert. Viel mehr gibt es eigentlich zu diesen vier
Songs nicht zu sagen, ausser das alle gut sind und
manchmal die Qualität vor der Quantität steht. Es wäre
den Jungs zu gönnen, wenn sie einen Plattenvertrag
bekämen. Black Rain sind verdammt noch mal "Metal" und
in keine Schublade zu stecken, und das gefällt mir
ausgezeichnet.
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
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MORSE PORTNOY GEORGE - Cover To Cover
InsideOut Music/Phonag
Wie der Titel schon sagt, haben sich die drei Herren
Neal Morse, Mike Portnoy (Dream Theater) und Randy
George hier den Covers verschrieben. Und zwar Bands, die
so manch einer noch nie gehört hat oder zumindest die
gecoverten Songs nicht kennt. Da wären so zum Beispiel "Maybe
I'm Amazed", im Original von Paul Mc Cartney, oder "Badge"
von den urzeitlichen "Cream", David Bowie's "Rock`n`Roll
Suicide", "I'm Free" von den Who oder sogar U2 sind
vertreten mit "Where The Streets Have No Name". Weiter
das flotte "I'm A Man" von Joe Jackson und Badfinger's
"Day after day". Ebenfalls gibt’s noch Covers von Blind
Faith, George Harrison, The Monkeys und Chicago. Es ist
mir nicht möglich, den Vergleich zu den Originalen zu
machen, da auch ich die meisten Originalversionen nicht
kenne. Die Songs sind alle bei Studio-Sessions
entstanden, während den Aufnahmen zu den letzten Neal
Morse-Scheiben zwischen 2002 bis 2006, und sieben Songs
davon sind unveröffentlicht. Insgesamt ist "Cover To
Cover" eine coole Zeitreise durch die Geschichte des
Rock. Übrigens gibt Mike Portnoy im Booklet noch zu
jedem Song einen persönlichen Kommentar dazu. Neal
Morse-Fans werden das Teil mögen.
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
Hier
reinhören und bestellen für 23.90 SFr.
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THE SHOWDOWN – A Chorus Of Obliteration
Century Media/EMI
Das Debütalbum dieser jungen US-amerikanischen Band aus
Tennessee bietet laut Labelerklärung "eine brutale und
ehrliche Hymne für die Jugend von heute". Um
herauszufinden, was darunter zu verstehen ist, führe ich
mir den Opener "A Monument Encased In Ash" zu Gemüte.
Eine knallige Mischung aus Death Metal, Hardcore und
(vor allem in den Strophen und dank dem sauberen
Sprechgesang von Sänger David Bunton) Punk lässt meine
Trommelfelle hüpfen. Als nach rund einer weiteren halben
Minute mein Finger unvermittelt zur Skiptaste wandert,
geht es mit "Hell Can’t Stop Us Now" im gleichen Sinne
weiter... klingt fett, aber nicht viel anders. Was haben
wir noch... ah, "Epic: A Chorus Of Obliteration", den
Titeltrack. "Epic... " klingt vielversprechend. Kaum bin
ich beim Chorus angekommen, überprüfe ich kurz, nicht
doch versehentlich die neue Trivium erwischt zu haben.
Fehlanzeige... weiter also. Was alle Songs auf dieser
Scheibe verbindet: Sie klingen alle geil. Wirklich! Was
aus den Staaten in den letzten Jahren an absoluten
Hammerproduktionen kommt, ist markant. Diese Gitarren,
fett! Diese Drums, dieser Punch! Was aber ebenfalls auf
alle Songs zutrifft: Irgendwie hat man alles schon
einmal gehört. Entweder anderswo oder eine Minute vorher
auf derselben Scheibe. The Showdown paaren munter
Punkrock (Opener), DM-Blastbeats ("Your Name Is Defeat"),
"klassischen" Heavy Metal ("A Proclamation Of Evil’s
Fate") und bringen mit "Laid To Rest" auch eine
Akustikballade ins Spiel, welche absolut zu gefallen
weiss. Für den gelegentlichen Schwermetall-Hunger und
als eine gut hörbare "Zusammenfassung" erwähnter Stile
für jedermann mag dieses Werk perfekt geeignet sein,
nicht zuletzt, weil es wie erwähnt einfach nur so
richtig schön deftig knallt. Das Cover zeigt diese
Tendenz der Gefälligkeit ebenfalls schön auf, kombiniert
es doch "true-metallische" Elemente wie den gehörnten
Reiter, Feuer und eine Burg im Hintergrund mit einem
beispielsweise von Bullet For My Valentine bekannten,
typisch "verschnörkelten" Bandlogo. Was aber fehlt, ist
eine eigene Note, eine Identität, welche einem das
Gefühl geben könnte, eben The Showdown und nicht sonst
was zu hören. Dann würden die durchwegs beachtliche
Instrumental-Leistung und die spürbare Energie weitaus
mehr zuwege bringen, als dieses leider durchs Band
auswechselbare und somit belanglose Album. Reinhören.
Phil
Punkte: 7.0 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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LUCKY STRIKER 201 – Lucky Striker 201
Eigenvertrieb/Download
„Music is art, art is not
for sale!“ Die Franzosen von Lucky Striker 201 machen
mir Angst. Ihre Idee, ein ganzes Album einfach so
kostenlos für jeden zugänglich ins Netz zu stellen,
klingt für mich wie eine Horrorvision der Zukunft. Ist
ja nett und so, aber bitte bitte liebe andere Bands
dieses Planeten: Bleibt geldgeil und helft meiner
CD-Sammlung beim Wachsen! Lucky Striker 201 möchten zwar
eigentlich nicht darauf reduziert werden, die Band zu
sein, die ihr Album zum freien Download zur Verfügung
stellt, aber ganz drum rum werden sie wohl nicht kommen.
Was der Name bedeuten soll ist jeder Fantasie selbst
überlassen. Biographien finden sie übrigens ganz
furchtbar langweilig, darum gibt es auch keine auf ihrer
Homepage. Aber der geübte Internetuser findet’s doch
heraus. Ich musste zwar mein Schulfranzösisch
hervorkramen aber folgendes fand ich heraus: Da gibt es
drei Personen, der Mastermind nennt sich Caedes. Der war
in grauer Vorzeit mal bei einer Melodic Black Metal-Band.
Der hatte dann mal und hat immer noch die Vision, den
Metal mit Industrial, Electro und Gothic zu verheiraten.
Das ist ihm übrigens auch gar nicht schlecht gelungen.
Von geflüsterten düsteren Passagen, die sich zäh in die
Gehörgänge schleichen bis zu anständig rummsenden
Metalriffs gibt’s hier alles. Das Album kann durchaus
als „abwechslungsreich“ bezeichnet werden. Es gab vor
drei und sechs Jahren schon mal Outputs, die damals ganz
ordentliche Kritiken erhalten haben. Für ein ganzes
Album und die geplante Tour in nächster Zeit tat sich
Caedes dann aber doch lieber mit einem Basser und einem
Drummer zusammen. Und das hat sich gelohnt, das
Scheibchen rotiert des Öfteren bei mir zu Hause. Ach ja,
und die Frage, die alle bewegt: Wie kann man sich das
als Band leisten, kein Geld für die Mucke zu verlangen?
Ganz einfach: „Merchandise ain’t art, merch is for sale!“
Leandra
Punkte: 7.0 von 10
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STONEMAN – Sex. Drugs. Murders
Twilight/Non
Stop Music
Da schreibt doch die
Sonntagsausgabe eines grossen Schweizer Tagesblattes,
ich zitiere: "Dagegen erscheinen Celtic Frost, unsere
frühen Helden der Dunkelheit, wie Chorknaben". Abwohl
ich wiederstrebt bin, Zitate anderer Schreiberlinge hier
wiederzugeben, muss ich mich fragen, ob dieser
Schreiberling jemals ein Celtic Frost-Album gehört hat.
Halte ich Celtic Frost's "Monotheist" entgegen dem
Silberling von Stoneman, so erreicht "Sex. Drugs. Murder"
niemals die atmosphärische Dichte, die abgründige
Dunkelheit und die schleppende Verzweiflung, welche "Montheist"
ausstrahlt. Doch ich möchte mich hier wegbewegen von dem
Vergleich mit Celtic Frost, da er meiner Ansicht nicht
angebracht ist. Die Schubladisierung von "Industrial
Gothic Rock", welche propagandiert wird, hält durchaus
stand. Der Opener "In My Arms" wiederspiegelt dies
ausgezeichnet, vermag er durchaus mein Interesse zu
wecken, auch wenn der Refrain jede Zuckerwatte zum
Schmelzen bringt. Nach dem guten Start ertönt "Devil In
A Gucci Dress", ein Song, dessen Refrain unfreiwillig
kindisch ertönt und mir wie ein Versuch vorkommt,
Sisters of Mercy mit Rammstein zu kreuzen. Neue Deutsche
Härte auch beim Song "Schlaf mein Kind", der spannend
beginnt, jedoch sich nicht zu steigern vermag. "Protect
Me" welcher von Sabine Dünser (R.I.P.) supportet wird,
wirkt ausgereifter und lässt sich als gelungen
bezeichnen, sprich für mich einer der Höhepunkte auf
dieser Scheibe. Hörenswert auch das schleppende "I Am
Taking Your Life (And You Are Taking Mine)", welches in
mir Erinnerungen an Crematory heraufbeschwört. Der
Coversong "Cocaine" beginnt spannend, kann sich aber
über die gesamte Strecke nicht in meinen Gehörgängen
etablieren. So geschieht es mit einigen Songs von "Sex.
Drugs. Murder", sprich mir fehlt es an Tiefgang und dem
nötigen Schuss an Faszination, wobei ich mir vorstellen
kann, dass Stoneman bei der jungen Plastik-ähm
Viva-Generation (13-22 Jahren) ausgezeichnet ankommen
sollte, da deren Ansprüche vollauf bedient werden und
auch in Düsterclubs für Stimmung sorgen sollten. Mir
wirkt die Sache zu künstlich und noch etwas frühreif,
vielleicht liegt das an meinem vorgeschrittenen Alter,
jedoch werde ich Celtic Frost ganz klar den Vorzug
geben.
R.K.
Punkte: 6.8 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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SYCRONOMICA – Gate
Armageddon
Music/Musikvertrieb
Nachdem ihr Debütalbum zwar ein gewisses Potential
aufzeigte aber dennoch nicht wirklich überzeugen konnte,
hoffte ich natürlich auf eine Steigerung von Sycronomica.
Die Deutschen spielen seit ihrer Gründung 1996
atmosphärischen, epischen, aber auch progressiven Black
Metal (im Grund genommen eigentlich Symphonic Black
Metal mit ein wenig Folk– und Pagan-Elementen). "Gate"
beginnt mit einem bombastischen Intro, was mir aber
irgendwie unpassend erschien. Der erste "wirkliche" Song
ist dann "Beyond The Gate Of Life", der mich leider in
die alten Zeiten von Sycronomica zurückwarf. Es tönt
alles zu künstlich, die Instrumente klingen aufgesetzt
und nicht gut abgemischt. Dass die Jungs ihre
Instrumente beherrschen, haben sie uns auf ihrem
Debütalbum bereits bewiesen. Auch die Stimme des Sängers
ist sehr vielseitig. Trotzdem wird die Scheibe aber auch
bei den folgenden Stücken nicht besser. Die vielen
Keyboard-Elemente sind zum Teil recht mühsam anzuhören,
weil sie schlicht und einfach zuviel sind. Die
Drum-Parts sind zwar nicht eintönig, aber dennoch
teilweise langweilig. Die deutschen Songs wie zum
Beispiel "Für die Ewigkeit" klingen um einiges
unterhaltsamer, als die englischgesungenen, dennoch
fehlt auch bei ihnen einen roten Faden. Immer wieder
gibt es auch feine folkige und epische Teile, die sich
seit "Paths" (Debütalbum) wirklich verbessert haben. Das
Sextett wurde mit den Avantgarde-Metal-Götter Borknagar
wie auch mit Dimmu Borgir verglichen. Ich bin mir
sicher, die Instrumente beherrschen sie alle in etwa
gleich gut, aber es fehlt an der Umsetzung. "Gate" ist
keinesfalls ein schlechtes Album, aber es braucht mehr
Eigenständigkeit, die Instrumente sollten als "Ganzes"
daherkommen und der Einsatz des Keyboards ein wenig
gebremst werden.
Yannick S.
Punkte: 6.7 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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WARPIG - Warpig
Relapse Records/Irascible Distribution
Im Jahre 1973 hatte diese
Band aus Kanada womöglich das Potenzial, das Deep Purple
kurz zuvor auf dem Rock-Meilenstein "Machine Head"
vorgelegt hatten. Ihr erstes Album wurde dank eines
neuen Deals mit "London Records" und Neuaufnahmen der
Songs "Flaggit" sowie "Rock Star" wieder aufgelegt. Im
Sommer vor 33 Jahren figurierten die beiden Singles dann
tatsächlich in den Top 100! Die Weichen für eine
Karriere im Music-Biz wären somit mindestens vorgespurt
gewesen, aber völliges Miss-Management liess dieses
Rock-Schiff schon kurz darauf kläglich absaufen. Und
jetzt, wo die Protagonisten von damals alle um die 60
rum sind, will man es offensichtlich, respektive wohl
ein letztes Mal nochmals wissen! Doch viel mehr als ein
nostalgisches, rentenaufbesserndes Aufbäumen wird es
wohl nicht mehr geben. Das liegt in erster Linie daran,
dass Warpig zwar über einige gute Ansätze verfüg(t)en,
aber zum Beispiel meilenweit von der Purple'schen
Genialität entfernt sind. Der Song "Rock Star" liegt
zwar ganz knapp auf der Höhe von "In Rock", wurde
womöglich auch davon inspiriert, mehr ist da aber nicht.
Das teils etwas psychedelisch angehauchte Material mit
gelegentlichen Zitaten in Richtung Urian Heep ist
einfach viel zu zahm, um richtige Emotionen wecken zu
können. Zudem muss Sänger/Leadgitarrist Richard Bradley
Donmoyer alleine gegen das übermächtige Killer-Duo
Gillan/Blackmore oder Osbourne/Iommi antreten, was eine
klar zu hohe Hürde darstellt(e). Retro-Freaks und
gemässigte Wolfmother-Jünger können ja trotzdem mal 'ne
Prise dieses Re-Releases der kriegerischen Schweine
reinziehen, die, im alten Line-Up wieder vereinigt, zur
Zeit an einem neuen Album (!) dran sind.
Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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TANGORA - Day
Anticulture/Non
Stop Music
Ich habe mich lange darin
geübt, für diese Scheibe einen anderen passenden
Vergleich zu finden - die gute alte Definition
"Hirnfick" kommt dem Ganzen aber leider dennoch am
Nächsten. Tangora servieren uns eine frickelige
Soundcollage irgendwo zwischen Deathgebolze, Dillinger
Escape Plan-Vertracktheit, Ambient-Elementen und leider
auch einer grossen Portion Eintönigkeit. Denn auf Grund
der schieren Masse an Breaks, Beats, Riffs, Soli und
weiteren X-beliebigen Details bleibt einfach nix im
Gehörgang hängen. Ob dies bewusst sein soll oder eben
nur von schlechtem Geschmack zeugt, lässt sich so nicht
defintiv klären. Klasse zeigt die Band immerhin mit der
Wahl der Songtitel, "Vietnamese Killing Queens" hält
knapp den ersten Rang, direkt dahinter folgt "Ugly
People Breed Fast" und gleich darauf "Organ Donor
Required". Ok, textlich liegt das Werk wohl auch nicht
all zu weit vom Hirnfick entfernt...
El Muerte
Punkte: 6.0 von 10
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RESURRECTED – Endless Sea Of Loss
Morbid Records/Non
Stop Music
Seit über zehn Jahren beackern die deutschen
Ressurected nun schon Europa mit ihrem nach eigener Aussage
"brutalen und kompromisslosen" Death Metal. "The Endless Sea Of Loss",
ihr mittlerweile viertes full-length-Album, beginnt dementsprechend
deftig: Nach einem mit angsterfülltem Schluchzen, lecker
Kettenrasseln und beklemmender Kerkeratmosphäre kokettierenden Intro
gibt’s mit "Hidden By Disguise" erst mal so richtig eins in die
Fresse. Dauerblast, selbst für DM-Verhältnisse extrem tiefe Grunzer
und Gitarrensounds aus den tiefsten Tiefen der Tonleiter. Genau
gleich setzt "Seducer Of Mankind" das Programm fort, bis bei "Bloodmarked"
wieder Schmerzensschreie kombiniert mit Bohrgeräuschen (dentist of
hell... bööööse) eingespielt werden, der Song selber ist ein rund
siebenminütiger Prügler, der viele Ausflüge ins Mid-Tempo enthält.
Die extrem basslastige Produktion verleitet hier häufig zum
runterdrehen der Lautstärke, da ansonsten nur ein dumpfes Wummern
den Raum und die Gehörgänge ausfüllt – nicht dass dadurch viel von
den Arrangements verloren ginge, besonders komplex sind die nämlich
nicht. "Until You Kill Yourself" erinnert am Stärksten an die
offensichtlich stets präsenten Cannibal Corpse und treibt das sich
durch das ganze Album ziehende Riffschema "rumpel, rumpel,
quiiiiietsch, rumpel, rumpel, quieeeetsch" auf die Spitze. Den
Mittelteil des Albums bilden die beiden textlichen Aussetzer "Smouldering
Human Compost" sowie Resurrected's Ode an das schöne Geschlecht "
...And She Loves It Anal". Jetzt mal im Ernst: Wer braucht sowas?
Trotzdem: Gerade letzterer groovt ganz ordentlich und ist zumindest
in instrumentaler Hinsicht mein persönlicher Favorit auf dieser
Scheibe. Am Ende der Scheibe stehen zunächst zwei weitere
durchgebolzte Todeshymnen, welche den Eindruck bestätigen, den man
eigentlich das ganze Album hindurch nicht loswird: "Endless Sea... "
könnte problemlos etwa mitte/ende der Neunziger entstanden sein,
derart "klassisch" ist der Todesstahl der Deutschen. Zum Abschluss
gibt’s mit dem Outro gleichzeitig den "Titeltrack", der aus vierzig
Sekunden Wassergeplätscher mit ein wenig Gitarrengezupfe besteht...
na ja. Gestaltung und Artwork schliesslich versetzen den
Hörer/Betrachter endgültig in das Ende des letzten Jahrhunderts.
Fazit: Trotz einiger lichter Momente durchschnittliches, äusserst
Konservatives Todesblei. Wer’s mag, soll aber ruhig ein Ohr
riskieren.
Phil
Punkte: 5.8 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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PYLON - The Eternal Wedding Band
Quam Libet
Records
Pylon spielen Doom-Metal. So einfach ist das. Und
wer überhaupt nichts mit Doom anfangen kann, darf an dieser Stelle
schon aufhören mitzulesen. Nun gibt es Doom in verschieden populären
Variationen: In der von Black Sabbath oder in einer ihrer vielen
indirekten Sprösslinge, die z.B. auf den Namen Candlemass, Spiritual
Beggars oder Entombed hören. Pylon ordnen sich eher Ersteren unter,
weil man Death Metal-Teile nur selten hört. Für mich persönlich
sollte Doom vor allem eines auslösen: Das Gefühl, dass da eine Band
ist, die langsam aber beständig Eier tritt, und dafür ist der Gesang
verantwortlich. Und genau da liegt bei diesem Album das
Hauptproblem. Obwohl die Musiker fleissig den Gesang unter sich
aufteilen, will sich dieser Eindruck bei mir nicht einstellen.
Lieder wie "Anaconda" oder "The Cold Mirror" verfügen über tolle
doomige Melodien, kränkeln aber an der Stimme. "In From The Futile
Fields" beginnt mit Maschinen-Gewehr-Salven und Geschrei, und
schleicht dann langsam in Richtung Songende. Der Gesang versucht
verzweifelt zu klingen. Später versucht das verhältnismässig schnell
gespielte "Checkmate 64", aus dem zähflüssigen Schema auszubrechen.
Die Produktion ist ziemlich trocken und zum teil fast breiig
gehalten. Wie sehr das Absicht ist, kann ich nicht beurteilen und
ich bin im Zwiespalt, ob ich das gut finden soll oder nicht. Was ich
gut finde, ist das ganze Coverartwork, welches sich wirklich sehen
lassen kann. Hier dominieren geschmackvolle Fotografien von
Kathedralen und Friedhöfen. Insgesamt bieten Pylon mit "The Eternal
Wedding Band" ein Album, welches nur von Doom-Freunden angetestet
werden sollte. Für die Zukunft der Band wäre es gut, wenn sie einen
fähigen Sänger finden würde. Bis dahin muss ich mit den Punkten
leider unten bleiben.
Roger W.
Punkte: 5.5 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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LYCOSIA – Apokalipstik
Equilibre Music
Jaja, die Franzosen… da werden keine halben Sachen
gemacht, ich mein das gibt’s Labels die Bands unter
Vertrag haben, welche sogar unsere nordischen
Pandabären-Fraktion das Fürchten lehren könnten (ob das
jetzt im positiven oder negativen Sinne gemeint ist soll
jeder selbst entscheiden: you know what I mean). Leider
sind unsere westlichen Nachbarn sonst nicht so bekannt,
was metallische Exporte anbelangt, und auch Lycosia
waren bis jetzt eher ein Geheimtipp, auch wenn ich das
selbst nicht so recht verstehen kann. Warum? Weil zwar
nie regelmässige Outputs von denen zu verzeichnen waren,
aber was produziert wurde hatte Hand und Fuss… oder so
ähnlich. Auf jeden Fall haben Lycosia immer grundsolide
Arbeit abgeliefert, und mit ‚Apokalipstik’ sich quasi
selbst ein kleines Denkmal gesetzt. Glam-Goth-Deluxe, so
wird der Stil der beiden Franzosen ‚MC Christi Scythe’
und’MC Don Ragno’ bezeichnet… ich persönlich finde, dies
wird dem Sound absolut nicht gerecht. Weil es sich im
Prinzip um eine Mischung aus Depeche Mode, The Cure und
Manson handelt, eigenwillig aufbereitet und mit
provokanten Songtexten und Titeln garniert (man nehme
nur einmal die beiden metal-lastigen Tracks ‚Hard
Dressed Bitch’ und ‚Say Fuck Yeah!’). Von Glam ist nicht
wahnsinnig viel zu merken, ausser man nehme die
Kleidungsweise der Jungs sowie das Cover-Artwork als
Beispiel. So weit so gut… Das eigentliche Problem an der
ganzen Sache ist nur, dass die Musik von Lycosia zwar
sehr gut produziert ist und auch sonst stimmungsmässig
ordentlich klingt, aber man wird das Gefühl nicht los,
dass man nicht so recht wusste welchen Stil, welche Art
von Musik man machen wollte. Das hört man sehr gut an
gewissen Stellen, bei welchen George Michael um die Ecke
guckt (beispielsweise bei ‚Leftover’). Man könnte auch
das Etikett ‚massentauglich’ auf die Scheibe pappen, das
hätte denselben, wesentlich direkteren Effekt. Die
Quintessenz aus allem ist, dass ‚Apokalipstik’ zwar sehr
gut tönt und dem Geist von Lycosia mehr als nur gerecht
wird, aber einfach zu glatt und zu sprunghaft zwischen
grundverschiedenen Genres tönt, als dass man von einer
wirklich guten Scheibe sprechen kann. Wer mit Glam-Goth
was anzufangen weiss ist gut bedient, allen anderen
empfehle ich, das Werk mit Vorsicht zu geniessen. Meiner
Meinung nach nur was für Hardcore-Fans.
Toby S.
Punkte: 5.2 von 10
Hier
bestellen für 29.90 SFr.
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ANTAGONIST - Demons
Eigenvertrieb
Die Bremer von Antagonist konnten als Gewinner eines
regionalen Bandcontests einen Auftritt beim W:O:A 2005
abräumen und veröffentlichen nun mit "Demons" ihr erstes
Demo. Die Klangqualität hält sich leider in Grenzen, vor
allem die Gitarren sägen ohne Ende - schade, aber
tolerierbar. Was die Combo auf "Demons" abliefert, lässt
sich vielleicht noch am Ehesten mit dem Begriff "Power
Metal" definieren. Glücklicherweise schlagen die Vocals
dabei nicht in die allseits beliebte Eunuchenkerbe,
sondern erinnern eher etwas an gepresste Gesänge der
Marke Kreator oder meinetwegen auch Dave Mustaine.
Blöderweise lässt sich aus den 9 Songs kein wirklicher
Höhepunkt herauspellen, sämtliche Songs wechseln mit
schöner Regelmässigkeit Tempi und Stimmungen,
Frickelsoli gehören dabei genauso zur Grundausstattung
wie ewige Doublebass-Passagen. Angesichts der konstant
ähnlichen Energie- und Dezibel-Level könnte ich mich
jetzt damit bemühen, positive Attribute umzumünzen, aber
da ich stattdessen lieber etwas kreativere Mucke in den
Player schieben will, gebe ich nun mal eben schnell noch
mein Urteil ab: solide und sauber, aber mindestens
genauso beiläufig und nichtsaussagend.
El Muerte
Punkte: 4.5 von 10
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HYMNS OF THE WICKED – Never See The Sun Again
Obelisk Entertainment
Und wieder eine Band aus den USA, die uns mit einem Debüt-Album
beehren. Genauergenommen aus Plymouth P.A. kommen die vier Jungs.
Niemals wieder die Sonne sehen oder so ähnlich ist die Übersetzung
vom Albumtitel dieser Scheibe, und so kann man dieses Werk auch
sehen. Moderner, apokalyptischer Metal prasselt hier auf uns nieder.
Nichts für zartbesaitete Nerven, denn nach einigen Anläufe verstehe
ich diese Scheibe immer noch nicht so recht. Da wird in bester
Neurosis-Manier gerockt, das heisst schleppende Parts, die sich mit
schellen Breaks abwechseln und einen schrei Gesang, der sogar die
besten Metalcore-Sänger alt aussehen lässt. "Marilyn Manson" (ist
dagegen ein Chorknabe), Korn und Mudvayne sind die musikalischen
Einflüsse von Hymns Of The Wicked. Es gibt auch zwei, drei
langsamere, ruhige Nummern mit cleanem Gesang für die strapazierten
Nerven, was dem Hörer gut tut. Sonst ist das Ganze sehr schwerfällig
und mühsam. Ich wiederhole: nichts für Leute mit Depressionen. Die
Scheibe wird bei mir Staub ansetzen.
Daniel J.
Punkte: 4.1 von 10
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BLACKED OUT – Blacked Out
Eigenvertrieb
Uäh, das mag ich nicht! Helene, so kann das nicht weiter gehen, nimm
Gesangsstunden! Es sind Ansätze vorhanden aber das Ganze klingt
recht quäkig. Mit einigen Profitipps ginge das sicher schon sauberer
vonstatten, die Stimme hättest du wahrscheinlich schon. Nur hat man
bei jedem Ton Angst, dass du ihn nicht triffst. Und die
„Hintergrundmusik“ dazu will mich auch nicht vom Hocker reissen.
Jungs, wisst ihr, was ein Riff ist? So eins, das knallt und rummst?
Eins oder zwei, die ihm Ohr bleiben pro Platte sollten schon drin
liegen. Das am Anfang von „Feelin’Fine“ zum Beispiel, das ist
ausbaufähig. Auch „I’ve Seen You Cry“ wartet im Mittelteil mit einer
hübschen Schrammeleinlage auf, wie wär’s, wenn ihr das öfters machen
würdet? Toll ist auch das gegen Ende des fünften Songs, aber dass
das geklaut ist, wisst ihr ja wohl selbst. Nur weil Kurt seit Jahren
im Grab liegt, heisst das nicht, dass man Nirvana-Riffs ungestraft
in eigene Songs einbauen darf. Das Schlagzeug wurde zu dumpf
aufgenommen, es entsteht ein breiartiger Sound. Und die rege
Benutzung der Becken macht das Ganze in diesem Fall kein bisschen
besser. Da klingt es in einem Ohr dumpf und ihm andern scheppernd.
So und hier noch für die Leser: Da sind sechs Songs von vier
Menschen, die es sicher gut gemeint haben. Aber wenn ich es auch gut
meinen will, dann schicke ich sie zurück in den Proberaum um
auszubauen, was da mit guten Intentionen begonnen wurde. So im
Allgemeinen passt hier wohl der Ausspruch, der auch oft in
Bandräumen zu hören ist: „Das üben wir wohl noch ein-, zweimal“.
Leandra
Punkte: 4.0 von 10
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MHORGEN – Promo CD 2005
Eigenvertrieb
Es gibt Promo-Scheiben, die gut ins Szene gesetzt sind, will heissen
schönes Booklet, eine richtig gute Aufmachung. Dann gibt es Bands
wie hier Mhorgen, die amateurhaft ein Cover zusammenschnippeln, eine
CD vom Discounter kaufen und auf diese drei Nummern aufnehmen.
Versteht mich nicht falsch Leute, mir fehlt es hier eindeutig an
Herzblut. Schnell etwas herzimmern und dann glauben, man wäre schon
bei den Grossen dabei. Einige werden jetzt auch brüllen, dass es auf
den Inhalt ankommt und nicht auf das Äussere (hatten das wir nicht
schon mit einer bekannten Schokoladenmarke?). Ich wäre sicher ein
wenig milder mit den fünf Jungs, die aus Italien stammen, aber die
drei Stücke sind sehr schlecht aufgenommen und auch beim Songwriting
muss man vielleicht ein Handbuch dazu nehmen "wie-schustere-ich-meinen-Song-zusammen".
Powermetal kann man den Brei auch nennen, aber das kennen wir ja
schon von unseren südlichen Nachbarn. Summa summarum von diesem
kurzen Intermezzo, fussballerisch kann man den Italienern nichts
anhaben, aber im harten Musiksektor sind sie immer noch ein
Entwicklungland.
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
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ZANDELLE - Vengeance Rising
Limb
Music/Phonag
Ab Mitte der 80er bis Anfang der 90er galten die USA als
die Schmiede für rifflastigen, mitsingtauglichen Power
Metal mit Eiern zwischen den Beinen. Dann kam Grunge,
dann kam die Wende, Metal zog sich auf den alten
Kontinent zurück und seit dieser Zeit haben die Staaten
wohl keine anständige, traditionelle Metalband mehr
hervorgebracht. Dies soll sich laut Promotext nun
ändern, denn Zandelle sollen die Retter des guten alten
US-Metal sein. So schön das auch klingen mag, stimmen
tut's nicht wirklich. Das Quartett aus Brooklyn nämlich
veröffentlicht mit ihrem Zweitling "Vengenace Rising"
nämlich nichts Anderes als eine altbekannte Mischung aus
fröhlichem, helloweenschen Speed Metal, gepaart mit
Maidenlicks, Blind Guardian-Melodien und reichlich
Manowar-Pathos. Zwar funktioniert diese Rezeptur beim
einen oder anderen Track ("Ancient Tale Of Valor", "Cry
For Vengeance" oder bei "Prophecy"), meistens jedoch
wirkt das ganze Gemisch leider einfach nur belanglos und
langweilig. So plätschern Melo Speed-Tracks der Marke "Blood
Red Shores" oder "The Final Hour" munter vor sich hin,
während "Queen Annes Revenge" oder "Dragon's Hoard", die
eigentlich nicht schlecht wären, vor allem am Gesang von
George Tsalikis scheitern, der wie ein elanloser Tobi
Sammet/Kai Hansen klingt. Wäre das nicht genug, kredenzt
man uns mit "Necromancer" noch einen 9-Minüter, der
einfach nicht vorübergehen will, besteht er doch zur
Hälfte aus dem sich immer wiederholenden, nervenden
08/15-Riff. Die Rettung des US-Metal? Eher ein Zeichen
dafür, dass dieses Genre in den Staaten keine grosse
Zukunft zu haben scheint, werden Grössen wie Jag Panzer
oder Metal Church erst einmal von der Bildfläche
verschwinden.
Kissi
Punkte: 3.1 von 10
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MARYGOLD – Dare, Dare… Surrender
Little Jig Records
Als ich die Scheibe von Marygold in den Händen hielt,
war ich mir absolut nicht sicher was ich davon halten
sollte, aber in einem Punkt war ich mir sicher: Gold und
Schwarz lösen bei mir absoluten Widerwillen aus, und so
hatte ich meine liebe Mühe mit ‚Dare, Dare… Surrender’.
Aber man sollte sich ja nicht vom ersten Anblick
verschrecken lassen, und so gab ich der Platte eine
zweite Chance und hörte sie mir intensiv an. Das
Ergebnis war, dass mein Widerwillen geblieben ist. Eher
noch mehr gefestigt durch einen Sound, der zwar rockige
Elemente enthielt und im Prinzip ganz ok tönte (mal
abgesehen davon dass sich Marygold stark bei aktuellen
Indie-Zugpferden wie Coldplay oder Mando Diao bedient
haben), aber der Sänger tönt eher wie ein Eunuch denn
wie der gestandene Rocker, welchen man im
Beiblatt-Beschrieb und auf den Photos zu sein versucht.
Schweizer hin oder her, aber das weinerliche Getue und
die eher verunglückte Kombination aus Indie-Rock und
zaghaften elektronischen Anleihen zeugen eher von
billigstem Plagiat denn einer eigenständigen Truppe.
‚Ein absolutes Muss für Ohren und Seele’, so stehts im
Beiblatt von Little Jig Records. Ich kann dem absolut
nicht zustimmen. Und pfeife Marygold zurück auf die
Ersatzbank, um sich mal klar zu werden, was man
eigentlich erreichen will und mit welchen Stilmitteln
dies geschehen soll… und vor allem: Individualität
entwickeln statt abzukupfern!
Toby S.
Punkte: 2.2 von 10
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ETERNAL MAJESTY – Wounds of hatred and slavery
Candlelight Records/Irascible Distribution
"Wer hat's erfunden? Die Franzosen? Nööö… Aber wie es den
Anschein macht, haben sie alle Patentrechte aufgekauft." Jedenfalls
bekomme ich langsam das Gefühl, wenn ich schon wieder ne "Froschfresser"-Black
Metal Scheibe zu sezieren habe. Anscheinenden hat der Pferdefuss
hier einen tiefen Abdruck in unserem Nachbarlande hinterlassen,
wovon Eternal Majesty gerne profitieren möchten. Obwohl ich gestehen
muss, bei Merrimack (Review August '06) positiv überrascht worden zu
sein (verflucht es geht doch!!), fallen diese Pandajünger mal wieder
unten durch. Da hätten wir mal erst diese miese Produktion, die zwar
"oh, man staune" die Basslinien erstaunlich sauber auf den
Musikgeniesser transferiert, den Rest aber total vergessen lässt.
Die Drums tönen so fahl, als wäre Luzifer mit Schneewittchen am
Liebe machen und der Gitarrensound tönt dermassen lasch, als würden
10 Dämonen ne Tupperware-Party feiern, natürlich in rosa Strapsen.
Spannend wie die 666ste Wiederholung aller Lindenstrasse-Folgen
werkeln hier die Jungs durch ihre 8 Songs (exkl. Intro und Outro),
welche nur selten gute Ansätze enthalten. Also durchschnittliche
schwarze Suppe, die durch die miese Produktion in den Abfluss
verdammt wurde. Schade um die Herren, welche nun seid einer Dekade
des Teufels Werk huldigen, und schade um jeden Franken, den ihr da
investieren würdet.
R.K.
Punkte: 2.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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