Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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EXODUS - The Atrocity Exhibition (Exhibit A)
Nuclear Blast/Musikvertrieb
This fucking record kicks ass! Jawoooohl und
Scheisse auch ist die Scheibe gut geworden!
Entschuldigung Leute für meine Worte, aber dieser
Befreiungsschlag musste ich einfach loswerden. Ja, denn
nach dem göttlichen wiedereinstieg ins Thrash
Metal-Geschäft mit der Scheibe "Tempo Of The Damned"
(2004) wurde der darauffolgende Silberling "Shovel
Headed Kill Maschine" schon wieder zum Prüfstein für den
San Fransisco-Fünfer. Denn es gab einige Line Up-Wechsel
auf nicht zu unterschätzenden Positionen. Doch meine
bedenken haben sich nach dem ersten Song im Nu in Luft
aufgelöst, denn mit "Riot Act" starten Exodus fulminant
auf ihrem neusten Werk. Verdammt nochmal, geile,
hammerharte und messerschafe Riffs, eines besser als das
andere, prägen die Anfangsphase von "The Atrocity
Exhibition". Auch bei Nummer zwei ist keine auflockerung
in Sicht, die Gitarristen Gary Holt und Lee Altus (Ex-Heathen)
schienen sich regelmässige Duelle an der Axt zu liefern.
Ja, und auch der wieder in die Band aufgenommende
Drummer Tom Hunting ist scheinbar in der Form seines
Lebens: Einfach unglaublich, was der Junge an Beats
draufhat. Ja, Track Nummer drei ist ein Highlight auf
der Scheibe: "Children Of A Worthless God" ist eine
Nummer, die man von Exodus so noch nie gehört hat. Der
Song ist im Mid Tempo gehalten und die Gitarren sind
richtig progressiv. Dazu kommt, dass der 'neue' Vocalist
Rob Dukes auf dem Song seine Meisterprüfung abschliesst.
Unglaublich, wie er in den aggresiven Passagen kreischt,
um dann beim Refrain clean zu singen wie in besster
Burton C. Bell-Manier (Fear Factory). Ja, mit dieser
Leistung macht er den Ex-Sänger Zetro Sousa schnell
vergessen. Auch der Rauswerfer "Bedlam 1-2-3" ist in
bester Exodus-Manier gehalten, will heissen: schnelle
Old School-Thrashriffs und Drumming mit coolen,
auflockernden Passagen. Und jetzt kommt's dicke mit
einem verdammt arschcoolen, extrem harten Sound. Andy
Sneap hat hier seine beste Arbeit abgeliefert und ein
Meisterwerk mit dieser Produktion erschaffen. Da kann
Rauschebart Rick Rubin (Slayer-Produzent) seinen Schwanz
einziehen, denn diese Produktion erschlägt einen von der
ersten bis zur letzten Sekunde. Zum Abschluss muss ich
noch erwähnen, dass das Artwork diesmal besonders gut
geworden ist, so dass somit eigentlich das Verdikt klar
ist: Sieger nach k.o.: Exodus! Dieses Werk gilt es, im
Thrash Metal zu schlagen. Da gibt es nur eins für die
folgenden Bands: Mission Impossible. P.S.: Exodus werden
scheinbar so rasch als möglich "Exhibit B"
veröffentlichen, denn man hat genug Songs für ein
weiteres Album am Start.
Daniel J.
Punkte:
9.4 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GAMMA RAY - Land Of The Free II
Steamhammer/Phonag
Eine der unsinnigsten Fragen dieses Monats lautet:
Welche CD ist besser, die neue Helloween oder die neue
Gamma Ray? Wer beide Bands kennt, weiss, dass sie zwar
eine gemeinsame Vergangenheit haben (Sänger und
Gitarrist Kai Hansen war wichtiges Mitglied der Kürbisse
bei deren ersten drei Alben) und gemeinhin der Sparte
Power Metal zugeordnet werden. Wer aber genauer zuhört,
merkt schnell, dass beide Bands für ihren ganz eigenen
Sound stehen: Gamma Ray klingen im Vergleich doch mehr
nach klassischem Speed/Heavy Metal, der immer wieder in
kleine Hymnen mündet. Auf "Land Of The Free II"
exerzieren sie diesen auf höchstem Niveau, dass es eine
wahre Freude ist. Diese Band kann, mal abgesehen vom
durchschnittlichen "Somewhere Out In Space"-Release,
keine schwachen Alben aufnehmen. Songs wie "To Mother
Earth", "Rain", "Into The Storm" oder das lange "Insurrection"
seien hier stellvertretende Anspieltipps für
wankelmütige Zeitgenossen. Bei mir selber ändern sich
die Lieblingssongs täglich, so dass ich euch auch
einfach die Trackliste auflisten könnte. Eine
Entwicklung ist auf "Land Of The Free II" trotzdem
ablesbar: Gab es auf "No World Order" immer wieder
Verbeugungen in Richtung Judas Priest und auf "Majesty"
solche an die eiserne Jungfrau, sucht man diese hier
vergebens. Auch wer befürchtet hat, dass Kai Hansens
Aktivitäten mit Stormwarrior, mit welchen er uns mit
Live-Songs der ersten Helloween-Platte "Walls Of
Jericho" verwöhnte, Einfluss auf die neue Platte haben,
liegt falsch. "Land Of The Free II" wirkt am Ehesten
durch frühere Gamma Ray-Platten inspiriert und klingt
trotzdem topaktuell. Ob diese Platte wohl deshalb nach
dem unter Fans als beste Gamma Ray-Platte gehandelten
95er Werk benannt wurde?
Roger W.
Punkte:
9.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HELLOWEEN - Gambling With The
Devil
Steamhammer/Phonag
Mit "Gambling With The Devil" schlagen Helloween ihr
letztes Werk "Keeper Of The Seven Keys Part III"! War
dieses an sich starke Album noch mit einigen
unangenehmen Füllern gespickt, fehlen diese Schwächlinge
auf der neuen Scheibe völlig. Und sogar der
Videoclip-Song "As Long As I Fall" will mir
ausnahmsweise gefallen. Insgesamt zeigen Helloween hier,
dass sie wirklich Eier haben. Schon die beiden
Eröffnungstracks "Kill It" und "The Saints" knallen,
dass es eine Freude ist. Auf Kinderlieder-Refrains muss
trotzdem niemand verzichten, nur sind diese nun in einen
kompakteren Gesamtkontext gestellt. Hört euch als
Referenz dazu "Final Fortune" an. Mit Schlagzeuger Dani
Löble hat sich endlich wieder die Bandbesetzung
gefestigt, was Helloween ohrenscheinlich gut getan hat.
Der Rhythmus sitzt und bereitet den Boden für
aberwitzige Gitarrenduelle zwischen Bandmitbegründer
Michael Weikath und Sascha Gerstner. Und auch Sänger
Andi Deris zeigt uns immer wieder, dass er nicht nur in
den schönen Melodien überzeugen kann, sondern nach wie
vor auch mit mehr Aggressivität in der Stimme geil
klingt. Spartanisch instrumentiert und mit einem
Sägewerk-Riff versehen kann "I.M.E." überzeugen, während
"Can Do It" fröhliche, typisch helloweensche Stimmung
ausstrahlt. Auf ein langes, episches Lied muss diesmal
leider verzichtet werden. Der Abschlusstrack "Heaven
Tells No Lies" schafft es dann aber doch noch auf knapp
7 Minuten. Ebenfalls nicht im Programm ist diesmal eine
ausgewachsene Ballade, die aber auch niemand vermisst.
Mit der Stärke eines "Gambling With The Devil" hätte ich
ehrlich gesagt nicht gerechnet. Und da ich mich nicht
entscheiden möchte, ob jetzt die neue, ebenfalls extrem
geile Gamma Ray besser als die der Kürbis-Köpfe ist,
erhalten beide die gleiche, sehr hohe Punktzahl. Ein
typisch schweizerischer Kompromiss also!
Roger W.
Punkte:
9.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SINAMORE – Seven Sins A Second
Napalm Records/Musikvertrieb
Knapp eineinhalb Jahre nach dem mehr als gelungenen
Debut-Album “A New Day” hauen uns die Finnen einen
Brocken um die Futterluke, dass erst mal Atemholen
angesagt ist. Was zum Henker soll das sein?! Gothic
Rock? Nee, zu hart. Gothic Metal? Auch nicht. Dark
Metal? Trifft’s schon eher, aber auch ned wirklich.
Schon bei der ersten Langrille war ich von der
Individualität der Jungs angetan, ist die doch
heutzutage vor allem im Düstermucke-Bereich spärlich
gesät. Aber eben nicht unmöglich, wie auch hier wieder
gekonnt demonstriert wird. Was sofort auffällt, ist die
alte neue Härte. Alt deswegen, weil sie eigentlich schon
immer dagewesen war, und neu, weil sie jetzt mehr als
nur vermehrt im Vordergrund die Nachbarschaft
durchpflügt. Nach dem sarkastischen „Outro“ als erstes
Stück wird gleich mit „Better Alone“ losgebrettert, was
das Balisto hergibt und sich Oma und Opa wundern, warum
ihre Schaukelstühle plötzlich den Metal-Takt
beherrschen. „Silence So Loud“ und „Dressed In White“
lassen den Fuss auf dem Härtepedal, während Sänger Mikko
seinen Stimmbändern sowohl schön cleane wie auch
geschrieene Töne abringt. Jaha, der gute Mann hat
definitiv dazugelernt, von eher tieferen zu höheren
Stimmlagen ist alles dabei, und schöner Schreien mit
Mikko geht allemal. Dass sich dabei noch alles im
Bereich der düsteren Soundart bewegt setzt allem die
Krone auf, denn da passt jetzt nun einfach wirklich
alles. „Frozen Mile“ geht die Sache ein wenig langsamer
an und wirkt dadurch schleppend-doomig, was dem
Gesamtbild einen weiteren Farbklecks verpasst. Bei „The
Burning Frame“ wird aber schon wieder der Keiler aus dem
Keller geholt und auf den Hörer losgelassen, fies
wechseln sich eher ruhigere mit drückend rasanten
Passagen ab. „Everything Ends“ glänzt mit schönen Double
Base-Attacken und gekonnt geschlagenen Melodiebögen und
ergänzt sich ab der Mitte mit ruhigeren Parts mit dem
folgenden „Unbreakable Calm“, das ab der Mitte mit
dunklen Screams ergänzt wird. „Far From A Dream“ wartet
mit gothisch rockenden Nackenbrechern auf, worin sich
gelungene Breaks wieder finden lassen. Schlussendlich
lässt man mit „Eyes Of May“ wiederum eher die ruhigere
Seite spielen, was man durchaus als sehr gelungenen
Abschluss eines Hammer-Albums ansehen kann. Waren
Sinamore für mich zuerst mehr wie der kleine Bruder von
Lacrimas Profundere, so haben sie mit „Seven Sins A
Second“ definitiv bewiesen, dass sie Eigenständigkeit
gross auf die Fahne geschrieben haben und sich
professionell wie engagiert zu behaupten wissen. Ein
grossartiges, erwachsenes Stück dunklen Metalls für
alle, die sich den Luxus erlauben, um mal über ihren
Tellerrand hinaus zu gucken. Unbedingt antesten, etwas
besseres wird zur Zeit schwerlich zu finden sein!
Toby S.
Punkte:
9.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LEECH – The Stolen View
Soma Studio Records
Es ist wiedermal an der Zeit, die sturen Metalköpfe
zu belehren und ihnen musikalisch mal was ganz Anderes
zu bieten. Es handelt sich um die Schweizer Band Leech,
die mit ihrem neuesten Werk so grandios daherkommen wie
ich es schon sehr lange nicht mehr gehört habe. Ambient/Space
Rock, der zwar keinen Gesang bietet, aber mit den
Gitarrenmelodien und Synthesizer-Effekten eine Stimmung
bietet, die ein wenig an Sigur Rós oder an die grossen
Anathema erinnert. Tatsächlich gibt es in der Schweiz
solche musikalischen Leckerbissen, die den Hörer in eine
andere Welt versetzen und ihn dahinschmelzen lassen. "The
Stolen View" enthält Musik für das Herz und die Seele,
die den Hörer mitreisst und ihn nachdenklich stimmt. Die
vier Aargauer, die hinter Leech stehen, verstehen ihr
Handwerk und zeigen auch nach sieben Jahren 'Verschnaufsspause',
dass sie zu den wohl besten Bands in der Schweiz
gehören. Es ist schon klar, dass Leech nicht Musik für
eine Party fabrizieren oder Nackenschmerzen verursachen,
aber das müssen sie auch nicht, denn "The Stolen View"
ist ein absoluter Oberhammer. Das Hauptmerkmal der
Schweizer ist die vorzügliche Gitarrenarbeit, die
sorgfältig und liebevoll eingespielt wurde. Stellt euch
das unendliche, ein wenig einsame Universum vor, umgeben
von hellen Sternen, dem gräulichen Mondschein und dem
Nichts, dem absoluten Nichts. Leech strahlen Einsamkeit,
Trauer, Enthaltsamkeit und gleichzeitig Wärme und
Freiheit aus, die jeder Hörer mit seinen eigenen Bildern
verfolgen darf. In meinen glasigen Augen zeigt sich
Zuversicht, denn Leechs Musik gibt Kraft, Kraft zu leben
und zu geniessen. "The Stolen View" ist ein grandioses
Album, und ich finde nichts, aber wirklich überhaupt
nichts, was ich in irgendeiner Art an diesem Werk
auszusetzen habe. Leech begeistern und bewegen, ich kann
jedem Musikfan die Scheibe ans Herz legen. Lasst euch
verzaubern und kauft diese wunderbare Scheibe.
Yannick S.
Punkte:
9.1 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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MYSTIC PROPHECY - Satanic Curses
Massacre Records/Musikvertrieb
Ich sag und schreib es seit Jahren, schreib es auch
jetzt wieder und werde es auch in Zukunft sagen, wenn es
sein muss: Das deutsch-griechische Metal-Konglomerat
Mystic Prophecy ist und bleibt eine der besten
reinrassigen Metal-Bands unseres Kontinenten und
kredenzt uns seit ihrem Erstling "Vengeance" von 2002 in
erfreulich kurzen Abständen mit US-lastigen Power
Metal-Scheiben par excellence. Angeführt von
Goldkehlchen und Sound-Garant R.D. Liapakis besticht
Song um Song durch eingängige Refrains, kitschlose
Gitarrenlicks, die sich sofort im Ohr verankern, und
intelligente Riffs, die keinen traditionellen Headbanger
kalt lassen. Auch Album Nummer vier, "Satanic Curses",
bietet dem Fan wieder alles, was man erwarten kann und
lässt sich mit dem hochgelobten "Regressus" (2003) und "Savage
Souls" (2006) ohne Schwierigkeiten auf eine Stufe
stellen, übertrumpft diese zeitweise sogar. Nur schon
der treibende Opener "Back From The Dark" stellt klar
und untermauert noch einmal, dass das Wegfallen von Gus
G. vor "Savage Souls" zwar nicht gerade wünschwenswert,
dennoch nicht weiter tragisch ist, das Gitarrenduo
Markus Pohl/Martin Grimm muss sich keines Falls
verstecken und kann mit den MP-typischen Licks und Soli
ohne Weiteres erfreuen. Ohne an Melodien einzubüssen hat
man so bei "Satanic Curses" den Härtegrad ein weiteres
Mal hochgeschraubt und zeigt sich in Songs wie "Sacrifice
Me", "Dark Forces" oder "Damnation" (Slayer lässt im
Riffing grüssen) von Speed bzw. Thrash Metal inspiriert,
lässt bei "Evil Of Destruction" sogar kurz Blast-Beats
einschieben. Den Fuss vom Gaspedal genommen wird dagegen
beim melancholischen "Demons Blood", während Nummern wie
"Rock The Night" (inklusive gehörigem Shout-Refrain) und
das unaufhaltsam stampfende "We Will Survive", bei
welchem Liapakis Stimmorgan Gänsehaut hervorruft,
einfach nur Spass machen! Bevor "Satanic Curses" dann
mit dem epischen, abwechslungsreichen "We Fly" sein
gebürendes Ende findet, serviert uns das Quintett noch
mit einem Augenzwinkern eine power-metallische Version
der Sabbath-Paradenummer "Paranoid", sicherlich die
schlechteste Nummer auf der Scheibe, die dafür mit einem
hammergeilen Solo versehen worden ist. Fast schon
selbstverständlich ist dabei der druckvolle, klare und
nie zu geschliffene Sound, für den sich Lia wie immer
selber verantwortlich zeigt. Und jetzt schreib ich es
wieder: Kauft euch die Scheiben von Mystic Prophecy!
Kissi
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GARY JOHN BARDEN - Love And War
Escape Music/Non
Stop Music
Zu dem neuesten Werk aus dem Hause Gary John Barden
lässt sich eigentlich nicht sehr viel sagen. Denn
bereits beim hören des Openers "Love And War" möchte man
einfach mehr: Mehr Gitarrensound, mehr Gefühl, mehr Hard
Rock. Denn genau in diese Sparte gehört das dritte Album
von Gary Barden. Das hohe Niveau, mit welchem er sein
Album eröffnet, kann er während der gesamten Spieldauer
halten, was das Ganze zu einem wahren Hörgenuss macht.
Man bemerkt, dass Barden durch und durch ein Musiker
ist. Wäre er dies nicht, könnte er nicht jeden einzelnen
Song mit so viel Gefühl und Leidenschaft präsentieren.
11 Songs haben es auf "Love And War" geschafft, und
jeder ist hörenswert. Gitarre und Stimme stellen jeweils
den Kern der Songs dar, der Aufbau darum unterscheidet
sich von Song zu Song. So liegt mit dem ersten Stück der
CD, "Creatures Of The Night", ein gutes Stück Rock vor,
das darauffolgende "Unchain Me" hingegen vereint gekonnt
Hard Rock und Metal mit einem Hauch von Pop. "When The
Lovin' Dies" hingegen weist diese gewisse Härte auf,
welche Hard Rock von Rock unterscheidet. Die
Vielseitigkeit der Songs sorgt dafür, dass während der
ganzen Spieldauer des Albums keine Langeweile auftritt.
Bald kann man die Refrains mitsingen, und der gute
Rhythmus der einzelnen Songs trägt schon bald dazu bei,
dass der Fuss zu wippen beginnt und gedankenverloren der
Takt mitgeklopft wird. Nach 10 Songs schliesst Barden
sein "Love And War" mit der (einzigen) Ballade "In Love
And War", welche selbst für eine Ballade mit auffällig
viel Leidenschaft gesungen wird und einem Gänsehaut über
den Rücken jagt. Ein gut gelungener Abschluss für ein
durchaus hörenswertes Album.
Miriam
Punkte:
9.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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ZICO CHAIN – Food
Hassle Records/Musikvertrieb
Ein Album zu benennen muss
für Musiker ähnlich sein, wie für Eltern, einem Baby
einen Namen zu geben. Warum also nicht nach etwas
benennen, das man liebt, täglich macht und
lebensnotwendig ist? Das Album natürlich, nicht das
Baby! Als Eltern freut man sich natürlich auch mit, wenn
sein Kind dann von Kameraden und Gesellschaft geliebt
wird. Das wird Zico Chain nicht anders gehen, denn
„Food“ ist wirklich ein liebenswürdiges Produkt.
Erinnert teilweise stimmlich teilweise an Nirvana, für
die Schweizer auch an Shakra, wobei ich nicht behaupten
möchte, Shakra klängen wie Nirvana! Gefallen wird es
Menschen, die sich oft Queens Of The Stone Age und Stone
Temple Pilots anhören und sich manchmal wünschen, dabei
wäre ein bisschen mehr Metallica-Groove eingeflossen.
Zico Chain sind keine Riesencombo, sie sind gerade mal
zu dritt. Vermögen aber die nötige Intensität und Fülle
im Sound aufzubringen. Einige Qietschspielereien am Ende
von Songs müssten nicht sein, umso grösser ist dann aber
wieder die Freude, wenn ein neuer Song anfängt. „Where
Would You Rather Be“ ist definitiv ein
Anspieltippklsdghks Von der Attitüde her könnten Zico
Chains auch Punkfans gefallen. Die Tracks sind gerade
heraus gespielt und keiner erreicht die dreieinhalb
Minuten-Grenze. Perfekt für's Radio eigentlich; aber
welches Radio, das Zeitbeschränkungen vorgibt, spielt
schon coole Songs!? „Food“ ist der Band erstes Album und
wenn es so weiter geht, erwarte ich mit Freuden weitere
Babies!
Leandra
Punkte:
9.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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PAGAN'S MIND - God's Equation
Limb
Music/Phonag
2007 wird uns als hervorragendes Progressive
Metal-Jahr in Erinnerung bleiben. Haben bereits Dream
Theater, Symphony X und die Schweizer Ancient Season
wunderbar vertrackte Meisterwerke veröffentlicht, folgen
jetzt im Herbst auch die Norweger Pagan's Mind mit
Qualitätsstoff. Dieser ist nicht nur musikalisch,
sondern auch optisch ansprechend. Das Cover beweist,
dass grosse Titten, äh sorry, Frauenbrüste, auch
geschmackvoll auf einer CD landen können.
Geschmacksicher und eingängig sieht es aber auch auf der
musikalischen Seite aus. Den Melodien kann ich erstmals
bei einer Pagan's Mind-Scheibe folgen, die Refrains
sitzen und die Lieder sind schön abwechslungsreich
gestaltet. Nach der feinen Einleitung "The Conception"
dreht der Titelsong "God's Equation" mit prog-typischen
Elementen wie knallharten Gitarren-Riffs, verspielten
Zwischenteilen und einem hymnischen Refrain auf. Beim
nachfolgenden "United Alliance" fällt mir dann zum
ersten Mal auf, dass Pagan's Mind-Sänger Nils K. Rue in
den kurzen hohen Screams an Geoff Tate von Queenrÿche
erinnert. Passend zum Titel rast anschliessend "Atomic
Firelight" mit Vollgas durch die Boxen, bevor es mit
"Hallo Spaceboy" wieder spezieller wird. Diese David
Bowie-Coverversion glänzt mit exstatischen, paranoid
ruhigen Strophen, die sich mit sägenden Gitarren in
einen Rausch steigern. Weiss man nicht, dass es sich
hier um eine Adaption handelt, würde man "Hallo Spaceboy"
Pagan's Mind zuschreiben. So aber bildet es einen guten
Übergang zu den restlichen sechs eigenen Songs, welche
den ersten in nichts nachstehen. Zum Schluss wird's mit
dem fast 9-minütigen, durch das Instrumental "Farewell"
eingeleiteten "Osiris' Triuphant Return" bombastisch, ja
fast kino-mässig. Was dem Album schlussendlich für eine
Bewertung über 9 Punkten fehlt, ist der kleine Funke,
der aus einem sehr guten Album einen Klassiker macht.
Und dieser Funke sucht man nicht, sondern er springt
einen an. Mich hat er nicht getroffen, aber vielleicht
euch, meine lieben Prog-Schwestern und -Brüder?
Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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LIQUID HORIZON - Revolutions
Musicbuymail
Die deutschen Proggies aus Mannheim mischen hier ein
bisschen Savatage mit Vanden Plas, ein wenig Dream
Theater und natürlich auch eine Prise Eigenständigkeit,
was ja auch immer schwieriger wird bei der Bandschwemme
heutzutage. Sänger und Gitarrist Oliver Kilthau kann mit
seiner kräftigen Stimme aber auch wirklich voll
überzeugen und es macht irre Spass, dem Shouter
zuzuhören, erinnert der mich doch im weitesten Sinne
etwas an David de Feis (Virgin Steele), nur mit weniger
Effekten in der Stimme. Die Songs sind allesamt gut
durchdacht und interessant, sehr abwechslungsreich, mit
vielen harten Riffs, aber auch tollen Keyboards
untermalt. Und das macht "Revolutions" zu einem echten
Hörerlebnis. Das Herzstück des Albums ist ganz klar das
20-minütige "The French Revolutions Trikoly", das eben
das Thema französische Revolution behandelt. Ebenso
erwähnswert ist die Halbballade "Sacrifice", bei dem
Olivers Stimme echt Hühnerhaut zu erzeugen vermag,
klasse Leistung des Deutschen. Ich würde so zum Schluss
bemerken, dass "Revolution" ein herrliches
Prog-Scheibchen mit Tiefe ist, das schon an der oberen
Grenze des Prog-Universums zu kratzen vermag. Klasse
Leistung der Mannheimer!
Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10 Hier bestellen für 29.90 SFr.
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JADED HEART – Sinister Mind
Frontiers Records/Disctrade
Nach dem Ausstieg von Sänger und Aushängeschild
Michael Bormann musste man mit dem Ende dieser tollen
deutschen Melodic-Formation rechnen. Schliesslich hat
Michael, zusammen mit seinem Bruder Dirk, die Band 1990
in's Leben gerufen. Doch mit dem ehemaligen
Scudiero-Sänger Johan Fahlberg wurde ein würdiger
Nachfolger gefunden. Das Album "Helluva Time",
veröffentlicht vor zwei Jahren, war ein starker Beweis,
dass die Combo auch ohne Mr. Bormann funktioniert. Mit
"Sinister Mind" wurde der leicht veränderte Weg nun
konsequent fortgesetzt. Anders als zu Bormann-Zeiten hat
man das eine oder andere Scheit zusätzlich ins Feuer
gelegt. Das bedeutet: Von klassischem Melodic Rock hat
sich die Truppe zur echten Hard Rock-Band gemausert.
Heute ist Jaded Heart in einem ähnlichen Bereich zuhause
wie etwa die Landsleute Pink Cream 69 oder Axxis. Gleich
mit den ersten Klängen fällt die ultrafette Produktion
auf. Verantwortlich dafür sind, neben der Band, gleich
drei der wohl versiertesten Musikern/Produzenten aus
Germany, nämlich Chris Lausmann (Ex-Bonfire), Michael
Voss (Mad Max) und Dennis Ward (PC69). In diesem Bereich
ist eine Steigerung kaum mehr möglich. Doch die Truppe
um Bassist Michael Müller und Drummer Axel Kruse hat
auch ganz heisses Songmaterial am Start. Schon mit dem
ersten Track "Hero" schiesst Jaded Heart eine volle
Breitseite ab. Eine geile Hookline und eine ultra
eingängige Melodie lassen die Erwartungen in die Höhe
schnellen. Auch weitere Titel wie "Justice Is Deserved",
"Going Under", "See The Light" oder "My Eager's Red"
schlagen in eine ähnliche Kerbe und entpuppen sich als
echte Ohrwürmer, Füller sucht man auf der Scheibe
vergebens. Vor allem die vielen superben Melodien, die
treibenden Killerriffs und die satten Background-Vocals
begeistern vom Anfang bis zum Ende. Die Variabilität,
die bis in Bereiche des Power und Bombast-Metals
reichen, machen das Album für eine breite Schicht
interessant. Definitiv das bis dato beste Jaded
Heart-Werk.
Chris C.
Punkte: 8.9 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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ATARGATIS – Nova
Massacre Records/Musikvertrieb
Nach ihrem Debut-Werk
“Wastelands” war es um die Deutschen relativ ruhig
geworden, einige Auftritte hier und dort, aber gross in
den entsprechenden Medien waren sie nie anzutreffen.
Deswegen hat es mich umso mehr gefreut, als ich das
Nachfolgewerk in den Händen hielt, denn auch wenn ich
persönlich den Gothic Metal für ausgelutschter als ein
Ricola-Bonbon halte, so hatten Atargatis doch noch
ziemlich gute Ansätze und eine verdammt starke
Produktion vorzuweisen. Und nun? „Nova“ ist anders, und
zwar definitiv. Ruhiger, melancholischer, bombastischer,
kraftvoller... All diese Adjektive genügen nicht, den
Rahmen zu beschreiben, in welchem sich der Sound dieser
Scheiblette bewegt. Was noch sehr energisch und
stürmisch gibt („Ebon Queen“), flaut leicht ab („Riven“,
„Stars Are Falling“) und wird sehr ruhig, mystisch und
leicht („Green Lake’s Ground“ oder auch „When The Ice
Breaks“), nur um sich wieder in ruppigere Gefilde zu
erheben („Firebird“). Wer sich die Scheibe mit den
Bonustracks krallt, bekommt mit dem Zweiteiler „Comets
(Nova Part I)“ und „Watermight (Nova Part II)“ ein
extrem edles Stück gruftig-melodischen Metalls serviert.
Was soll jetzt diese Aufzählung bringen? Nun, zum Einen
will ich aufzeigen, wie individuell und eigenständig die
Tracks klingen, und zum Anderen soll hiermit gezeigt
werden, dass es immer noch Bands gibt, die sich dem ‚Gothic
meets Metal’-Thema seriös und mutig zuwenden, auch wenn
viele der Zutaten mehr als nur bekannt sind.
Antestenswert!
Toby S.
Punkte: 8.8 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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RIVERSIDE - Rapid Eye Movement
InsideOut Music/Phonag
Hier kommt nun schon das dritte Werk der polnischen
Progger, und es steht den beiden Vorgängern in nichts
nach. Wieder wird mit viel Gefühl geproggt was das Zeugs
hält, wobei mir auffällt, dass wie beim 3. Song "02
Panic Room" ein starker RPWL-Einschlag zu entdecken ist.
Aber man vermischt hier wieder alle Arten des Prog, so
findet man auf dem in zwei Parts aufgeteilten
Silberling, nämlich Part One - Fearless und Part Two -
Fearland, himmlische zarte Klavierbaladen, harte
Gitarren, düstere, manchmal melancholische, dann wieder
atmosphärische Momente, also eine gelungene Symbiose aus
Prog Rock, ruhigeren Momente und Prog Metal-Parts. Die
starke Stimme von Mariusz Duda gibt dem Ganzen noch die
Würze, die das Album der Polen zu einem ganz besonderen
Hörerlebnis macht, an dem wohl kaum ein Proggie
vorbeikommen wird.
Crazy Beat
Punkte: 8.7 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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IRIDIO - Endless Way
Standing Stone Records
Sollte es je eine Neuverfilmung des umwerfenden
Klassikers "The Mists Of Avalon" geben, dann müssten
Iridio den Soundtrack dazu liefern! Hinter diesem Namen
stehen Franz Zambon und Valentina Buroni, die vor drei
Jahren ihr Debut "Waves Of Life" veröffentlicht und
dafür auch sehr gute Kritiken eingeheimst haben. Mit "Endless
Way" sind sie nun wieder zurück, um einmal mehr Gehör
und Herz zu verzaubern. Diesmal dreht sich die
Albumstory um eine junge Frau, welche in den letzten
Jahren des 15.Jahrhunderts lebt. Sie befreit ihren
rastlosen Geist von den Ketten, welche ihn binden, indem
sie sich auf eine Reise begibt. Heimlich folgt sie ihrem
Vater, einem reichen Kaufmann, auf seinem Weg von Europa
in den mittleren Osten. Musikalisch begleitet wird sie
von wundervollen und interessanten Instrumenten wie zum
Beispiel Violine, Mandoline, Flöte, Fidel, Ukulele,
Drehleier, Saz (türkische Laute), Oud (mittelöstliche
Laute), um nur mal einige Beispiele zu nennen. Für eher
gewohnte, doch nicht weniger traumhafte Klänge sorgen
akustische und klassische Gitarren. Franz und Valentina
ist es wieder einmal traumhaft gelungen, die Elemente
unterschiedlicher Kulturen und Traditionen musikalisch
zu vereinen. Keltische, irische und mittelöstliche
Klänge bilden hier das Hauptmotiv eines Albums, welches
man zweifelsfrei als Gesamtkunstwerk bezeichnen kann,
das vor extrem guten Kompositionen und Arrangements
strotzt und sich mit einer piekfeinen Produktion rühmen
kann. Wer Libana, Loreena McKennitt oder Corona Borealis
mag, der wird auch Iridio mögen. Für Liebhaber solcher
Klänge birgt "Endless Way" allerdings ein hohes
Suchtrisiko, denn man will die CD gar nicht mehr aus dem
Player nehmen.
Maiya B.
Punkte: 8.7 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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THRESHOLD - The Ravages Of Time (Best Of - DCD)
InsideOut Music/Phonag
Das ging aber schnell! Kaum hat sich Sänger Andy
'Mac' McDermott kurz und schmerzlich (nicht schmerzlos!)
von den britischen Prog-Metallern verabschiedet, wird
nach den kürzlichen Re-Releases der alten Scheiben schon
ein Best-Of Album nachgeschoben. Bei genauerem Hinsehen
ist dem aber nicht so, nur der Zeitpunkt halt etwas
verwirrend. In der Tat werden auf dieser DCD alle drei
Sänger (Damian Wilson, Glynn Morgan und Mac), die auf
insgesamt neun Studio-Alben mitgewirkt haben, so zu
sagen gewürdigt. Wer bisher noch keinen Zugang zu
Threshold hatte, wird hiermit ganz gut bedient, obwohl
insgesamt zwanzig Songs nur einen Teil der Genialität
dieser Band abdecken. Während die erste CD die jüngere
Vergangenheit (nur mit Mac) berücksichtigt, kommen auf
dem zweiten Silberling auch noch die ganz frühen Tage
zum Zug. Aus Platzgründen wurden insgesamt vier Songs ("Slipstream",
"Pressure", "Pilot In The Sky Of Dreams" und "Exposed")
als gekürzte Radio-Edits draufgepackt, was vor allem bei
"Pilots In..." geradezu fahrlässig ist. Prog Metal ist
nun mal mitunter ausufernd wie ausladend und darum geht
so einige Magie der ursprünglichen Versionen flöten. Was
die grundsätzliche Auswahl der Songs im Sinne einer
"Best Of" angeht, so hat da jede(r) natürlich seine
eigene Meinung. Da meine Wenigkeit soweit eh (fast)
alles der Briten im Regal stehen hat, ist diesem
Doppel-Silberling höchstens ein zukünftiges Dasein im
Auto beschert, wenn überhaupt. Neueinsteiger erhalten
aber zumindest eine soweit annehmbare Auswahl des
Backkataloges und, wie alle anderen auch, die
Gewissheit, dass Threshold (da Damian Wilson nur für die
anstehende Tour eingesprungen ist!) ohne 'Mac' als
Kollektiv nie mehr das sein werden, was sie ab "Clone"
so einzigartig gemacht hat. Schade auch!
Rockslave
Punkte: keine Wertung Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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FEN – Ancient Sorrow (MCD)
Northern Silence/Non
Stop Music
In der letzten Zeit wurde es immer schwieriger, mit
komplizierter, progressiver Musik erfolgreich zu sein,
dabei gehören genau diese Punkte zum Wichtigsten im
Metal bzw. Musikbereich. Die Leute von heute mögen es
lieber tanzbar oder einfach ohrwurmlastig. Die Briten
Fen sind wohl absolut das Gegenteil von tanzbar, und
nicht zu Schweigen von ohrwurmlastig. Fen spielen
atmosphärischen Black Metal, der weder fröhlich noch
warmherzig zu Werke geht. Die Melancholie und
Traurigkeit ist unbeschreiblich spürbar und man merkt,
dass die vier Jungs viel Energie in ihre Musik stecken.
Natürlich kommt es nicht von ungefähr, dass sie bereits
mit den absoluten Ausnahmekönnern Negura Bunget spielen
durften und mit den Amerikanern Agalloch verglichen
werden. Vorerst schicken uns die Briten aber nur für
kurze Zeit ins atmosphärische Traumland, denn ihre MCD
geht lediglich 28 Minuten. Aber lasst den Kopf nicht
hängen, diese wenigen Minuten haben es gewaltig in sich
und versetzen den Hörer wahrlich in eine Art Trance. Ihr
Mid Tempo-Black Metal, der etwas monoton daherkommt,
entwickelt sich innert Sekunden zu einem genialen
Hörerlebnis. Es ist nicht einfach zu erklären, weshalb
Fen dieses unglaubliche Gefühl auslösen, aber ohne
Gänsehaut kommt man nicht durch diese Scheibe. Wie
bereits erwähnt kann man die Briten ohne Weiteres mit
Agalloch vergleichen, obwohl sie noch nicht so packend
sind und ab und zu härter zu Werke gehen. Man kann
jedenfalls sehr gespannt sein, was Fen in Zukunft noch
alles bringen werden. Auf jeden Fall sollten Fans von
etwas schwieriger Musik, die überhaupt nicht fröhlich
ist, unbedingt zugreifen und sich den Namen Fen dick
hinter die Ohren schreiben. Mit "Ancient Sorrow" ist
ihnen eine grossartige MCD gelungen, die mit Sicherheit
mit etwas Erfahrung und der dazugehörenden Lockerheit
noch einmal ein wenig verbessert werden könnte. Aber mal
ehrlich: Die Jungs haben alle Zeit der Welt, und ich bin
mir sicher, da wird noch einiges auf uns zukommen.
Yannick S.
Punkte: keine Wertung Hier
reinhören und bestellen für 19.90 SFr.
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SHYLOCK – Devotion
Musicbuymail
Seit bald zehn Jahren geistert die Deutsche
Melodic-Formation Shylock in der Szene herum. Vor allem
durch die vielen Live-Auftritte haben sich die Jungs
einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Aber auch auf
Tonkonserve machen sie eine tolle Figur. Mit "Devotion"
beweisen sie dies bereits zum vierten Mal. Der optische
Eindruck des neuen Outputs ist zwar eher fragwürdig und
täuscht über den Inhalt hinweg, denn der ist richtig
gut. Eine übliche Arbeitsaufteilung beim Komponieren
ist, dass der Gitarrist die Musik verfasst, der Sänger
die Texte komponiert. Bei Shylock ist es
interessanterweise genau umgekehrt. Sechsaiter Johannes
Löhr und Vocalist Matthias Schenk haben die Band nicht
nur gegründet, sondern sind auch für das Songmaterial
verantwortlich. Dieses Metier beherrschen die Beiden
schon beinahe perfekt. Zumindest im Bereich des
klassischen 80er-Melodic/Hard Rocks muss man der Truppe
nichts mehr vormachen. Von den 14 Tracks kann man mit
gutem Gewissen 13 als Highlights kategorisieren. Einzig
"Music" kann nicht so wirklich begeistern. In der
Vergangenheit wurde Shylock immer mal wieder mit Bon
Jovi verglichen. Heutzutage ist dies zwar eher eine
Beleidigung denn ein Kompliment, das frühe Schaffen der
Band aus New Jersey weist aber durchaus Parallelen auf
mit dem Sound der Deutschen. Auf "Devotion" ist aber
auch ein dezent moderner Anstrich vorhanden, der das
Album in ein zeitgemässes Gewand hüllt. Die druckvolle
Produktion unterstreicht dies noch zusätzlich, obwohl
der Drum-Sound sehr steril ausgefallen ist. Die
eingängigen Melodien und der satte Groove, die
intensiven Vocals und die knackigen Riffs auf der
Scheibe machen Shylock nebst Jaded Heart, Bonfire und
Pink Cream 69 zu einem nicht mehr zu ignorierenden
Aushängeschild der deutschen Melodic/Hard Rock Szene.
Chris C.
Punkte: 8.6 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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RICHIE KOTZEN – Return Of The Mother Head's Family
Reunion
Frontiers Records/Disctrade
Der Mann mit dem für Deutschsprechende amüsanten
Nachnamen gehört definitiv zu den Fleissigeren seiner
Zunft. Auf über dreissig Alben hat er schon mitgewirkt.
Obwohl Richies Betätigungsfeld relativ klein ist (er war
Gitarrist bei der Glam-Band Poison, bei Jazz-Legende
Stanley Clarke und bei den Megasellern Mr. Big),
schaffte er den Sprung als etablierter Solokünstler.
Sicher nicht zuletzt wurde der (Solo-)Karriereschub
durch den Mr. Big-Smashhit "To Be With You" gepusht.
Irgendwas über ein dutzend Scheiben müssen es
zwischenzeitlich sein. Die Allererste erschien 1994
unter dem Banner "Mother Head's Family Reunion". Nun,
nicht einmal ein Jahr nach dem letzten Streich folgt an
Anlehnung der erwähnten Scheibe "Return Of The Mother
Head's Family Reunion". Trotz der grossen Anzahl an
Veröffentlichungen schafft es Richie, die Qualität und
Individualität konstant hochzuhalten. Der Mann gilt
nicht nur als einer der besten Gitarristen, er verfügt
auch als Sänger über aussergewöhnliche Fähigkeiten und
kann auch in diesem Bereich zu den ganz Grossen gezählt
werden. Auf "Return Of The... " widmet sich der
begnadete Musiker für einmal wieder mehr dem
bluesgeschwängerten Hard Rock. Gekonnt kombiniert er
knackige Hard Rock-Riffs mit bluesigen Gitarrensoli, die
aber nie in Gedudel ausufern. Untermalt werden die Songs
durch Hammond-Orgelklänge, die dem Sound zusätzlich
Charisma verleihen und sympathisches 70er-Flair
versprühen. Zu guter Letzt verleihen die geilen Vocals
den Tracks Intensität und Lebendigkeit. Das eine oder
andere Mal wird man an David Coverdale erinnert. Da
Richie auch mal Soul- und Funk-Elemente dezent
einfliessen lässt, gilt auch Glen Hughes als
sachdienlicher Hinweis. Die zwölf Songs wurden in einer
rohen Form belassen, inklusive Ecken und Kanten. Ein
tolles Album.
Chris C.
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MOONSPELL – Under Satanae
Steamhammer/Phonag
Moonspell lassen die Korken knallen und servieren
uns zum 15-jährigen Bestehen ein Stück
Vergangenheitsbewältigung. Die Portugiesen pressen
hierfür die Werke der Pre-Wolfheart-Zeit neu arrangiert
auf einen Silberling. Obwohl ich zugegeben kein gosser
Anhänger von Re-Release-Geschichten bin, muss ich "Under
Satanae" die Existenzberechtigung anerkennen, denn es
wurde nicht bloss lieblos was zusammengeschustert,
sondern Fernando & Co gaben sich sichtlich Mühe, die
alten Perlen unter neuem Glanze erstrahlen zu lassen.
Die gesammelten Werke von "Under The Moonspell", "Anno
Satanae" und dem Song "Serpent Angel" (als Moonspell
sich noch Morbid God nannten) kommen äusserst druckvoll
daher, ohne von ihrer Dunkelheit und Rohheit einbüssen
zu müssen. Besonders die Songs der "Under The
Moonspell"-EP versprühen diese mediterrane, dunkle,
romantische und erotische Stimmung, wie sie einst auf "Wolfheart"
mit "Vampiria" zu hören war. Das in zwei Parts geteilte
"Tenebrarum Oratorium" bildet dabei das Herzstück und
erstrahlt mit der neu gewonnen Aufnahme den blutroten
Abendhimmels und zeugt davon, wie kreativ,
abwechslungsreich und voller Herzblut die Portugiesen
schon zu ihren frühen Zeiten waren. Härter wird es mit
den Songs des "Anno Satanae"-Demos, herrlich dabei das "Wolves
From The Fog"... bedrohlich, düster und fast schon
klaustrophobisch wirkend. Das finale "Serpent Angel"
zeigt deutlich die Black Metal-Wurzeln auf, und selbst
wenn der Song 15 Jahre auf dem Buckel hat, so ging
nichts von seiner Fastination verloren. Wer die alten
Werke bereits besitzt, sollte sich die Frage stellen, ob
eine Anschaffung von "Under Satanae" sich lohnt, obwohl
die Songs neu arrangiert sind. Wer jedoch "Wolfheart"
als das Beste Moonspell-Album verehrt und von den
Wurzeln nichts mitbekommen hat, dem ergibt sich hier
eine ausgezeichnete Gelegenheit, das Versäumte
nachzuholen.
R.K.
Punkte: keine Wertung
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SHAMAN - Immortal
Scarlet Records/Musikvertrieb
Beim letzten Release "Reason" dieser brasilianischen
Band habe ich der Truppe zwei Dinge vorgeworfen: 1.
Sänger Andre Matos (Ex-Angra) klingt mir zu sehr nach
Tobias Sammet von Edguy. Und 2. Da die Songs zusätzlich
nicht den normalen, bereits hohen Power Metal-Standart
überfliegen, klingt das Ganze belanglos und
austauschbar. Die gute Nachricht: Beide Probleme haben
sich gelöst. Allerdings nicht ohne Personalverlust, denn
von diesem Quartett sind genau drei Musiker
ausgewechselt worden. Darunter auch der Gesang, der
jetzt von Thiago Bianchi übernommen wird und die Songs
jetzt endlich knapp unter die Superliga hebt. Geblieben
ist nur Ex-Angra-Schlagzeuger Ricardo Confessori.
Musikalisch haben Shaman ihren Stil noch verfeinert.
Zwar dominieren über weite Teile noch immer mächtige
Hammond-Orgeln und Keyboard-Sounds, diese untermalen die
oft progressiv angehauchten, treibenden harten Lieder
aber mehr, als dass sie diese einfach zukleistern. Wo
viel Wut ist, gibt es bei Melodic/Power Metal aber auch
immer wieder entspannte Momente. So bei Shaman mit "In
The Dark". Dazwischen wird das Genre bis an die Grenzen
ausgereizt mit mal an Film-Musik erinnernden Elementen,
folkigen Teilen, zart schmelzenden Gefühlen, dann wieder
mächtig auf die Fresse gehauenen Komponenten. "Immortal"
schlägt seinen Vorgänger um Längen, und hätten diesen
Monat Helloween und Gamma Ray nicht zwei klar stärkere
Alben am Start, könnte sich der geneigte Power Metal-Fan
auch die neue Shaman auf den Einkaufszettel schreiben.
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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TED NUGENT - Love Grenade
Eagle Records/Phonag
Bei anderen Künstlern oder Bands können fünf Jahre
Album-Abstinenz das Aus bedeuten oder zumindest die
Karriere entscheidend bremsen. Nicht so beim bekennenden
Jagd-Freak Ted Nugent, der wieder mal ein Studio
aufgesucht hat und mit "Love Grenade", wenn ich richtig
gezählt habe, das etwa zwanzigste Album (Compilations
ausgenommen) seit dem Debüt von 1975 am Start hat. Meine
erste Scheibe von Nuge war "Scream Dream" von 1980.
Schon damals hatte man das Gefühl, dass der gute Mann
irgendwie immer unter Voll-Strom steht. Seine Art des
Gitarrenspiels und Gesangs ist auch heute noch
unverwechselbar. Dazu kamen auch einige Live-Auftritte
in der letzten Zeit, wo jede(r)mann (-frau) sehen und
hören konnte, dass Ted Nugent noch lange nicht zum alten
Eisen gehört. Dass er daneben eine Affinität für das
Killen von Wildtieren (in seinem eigenen Reservat nota
bene!) hat und patriotisch der US-Army die ideologische
Stange hält ist, ist nix Neues. Davon abgesehen vermag
seine Musik nach wie vor zu begeistern. "Craveman" (mit
Marco Mendoza am Bass) brachte Ted Nugent definitiv
wieder zurück in die Szene, was durch nachfolgende Gigs
in Europa untermauert wurde. 2007 wird nun die
"Liebes-Granate" mit viel Getöse gezündet, und dies
gleich in mehreren Ausgaben (Japan inklusive). Während
die Euro-Version nebst einem eher sexistischen Cover mit
zwei Live Bonus-Tracks vom diesjährigen "Sweden Rock"
daher kommt, muss sich der Ami mit einer konformeren
Ausgabe mit der Handgranate zufrieden geben. Der Opener
und gleichzeitig Titeltrack verströmt sogleich angenehme
Rose Tattoo Vibes und auch "Still Raising Hell" geht
ordentlich ab. Zodiac Mindwarp (And The Love Reaction)
würden das genau so bringen. Danach "glänzt" meine
(Euro-) Promo mit einer komplett falschen Reihenfolge
der Tracks! Nun ja..., als Nächstes folgt mit "Funk U"
auf jeden Fall ein abgedrehterer Song, der zu polternden
Drums mit einem zügellosen Rumgeschreie aufwartet.
Danach geht's wieder gewohnt rockig zu und her. Dem
40-jährigen (!) Amboy Dukes Classic "Journey To The
Center Of The Mind" wird neues Leben eingehaucht und
überhaupt stellt man erfreut fest, dass "Love Grenade"
von vorne bis hinten einfach nur rockt! Selbst ein
Instrumental wie "Eagle Brother" wirkt eher bereichernd
als störend und das ruhigere "Spirit Of The Buffalo"
setzt entsprechende Akzente. Ganz in der Tradition der
alten Kracher präsentiert sich "Stand", wo man gar nicht
anders kann, als lauter zu stellen. "Lay With Me" lässt
"Love Grenade" schliesslich mit bluesigen Tunes
bedächtig ausklingen. Insgesamt dürften hier die älteren
Semester die Zielgruppe sein, was aber niemandem davon
abhalten sollte, mal ein Ohr davon zu nehmen!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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YOG - Years Of Nowhere
Get A Life-Records
Die aus La-Chaux-De-Fonds stammende Abrissbrine um
Multi-Instrumentalist Fabien Bedoy und Sänger Yonni
Chapatte konnte bisher eher durch durchgeknallte
Live-Shows als durch CD-Veröffentlichungen auf sich
aufmerksam machen. Mit "Years Of Nowhere" sollte sich
das aber schlagartig ändern, denn nebst 13 heissen Songs
kann die Scheibe auch einen Mix von Julien Feldmann und
Masteringarbeit von den West Side Studios New York (Mastodon,
Pig Destroyer) vorweisen, was dem Projekt definitiv den
letzten Feinschliff verpasst. YOG setzen auf ihrem
ersten Longplayer alles auf eine Karte, doch der Einsatz
hat sich meiner Ansicht nach definitiv gelohnt - "Years
Of Nowhere" ist eine starke Platte, ein Geschoss, das
die Bubis gleich im Ansatz von den wahren Männern
trennt, ja gar ein Tonträger der alten Schule, der
glorreichen 'alles oder nichts'-Tage. Nebst
erstklassigen Songs wie "Love Failure Process", "A Light
Scent Of Wreck", "Secrets" und "Kal-El" schiesst vor
allem das abschliessende 9-minütige "Death By Silent
Tyrants" den Grindvogel ab - obwohl sich YOG meistens
auf hyperaktive Frickelarbeit irgendwo zwischen The
Dillinger Escape Plan und Pig Destroyer konzentrieren,
wird hier zusätzlich mit Lärmcollagen und offenen
Akkorden noch mal ordentlich der Untergang zelebriert -
feine Sache! Wenn also jemand unter euch noch den
optimalen Soundtrack für den nächsten Amoklauf sucht,
hier meine Einschätzung: Wenn sich beim Abhören der
Platte eine Motorsäge in meiner nächsten Nähe befunden
hätte, wäre ich damit nackt durch die Innenstadt von
Fribourg gerannt und hätte wahllos Hackfleisch am
Laufmeter produziert, um mir darauf aus den
übriggebliebenen Hautfetzen ein hübsche Maske zu nähen.
Nicht sonderlich kreativ, aber dennoch in etwa ein
präziser Ausdruck der Energie, die "Years Of Nowhere"
verströmt. Kaufen!
El Muerte
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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CRYSTAL BALL - Secrets
AFM
Records/Musikvertrieb
Crystal Ball sind zurück! Und dies nicht nur mit
neuen Liedern, sondern auch mit neuer Plattenfirma und
neuen Musikern. Von Nuclear Blast ging es diesmal direkt
zu AFM. Der schwerste Einschnitt stellt aber die
Neubesetzung der Schweizer dar, denn vom Original-Line
Up sind genau Sänger Mark Sweeney und Leadgitarrist
Scott Leach geblieben. Mögliche musikalische
Auswirkungen davon sind auf "Secrets" aber noch nicht in
Sicht- oder Hörweite. Denn mit "Secrets" bleiben sich
Crystal Ball treu und bieten das, was der geschätzte Fan
von seinen Lieblingen erwartet: eingängige,
abwechslungsreiche Songs zwischen Hard Rock und Heavy
Metal. Eröffnet wird die CD durch "Moondance", das mit
Einspielungen von Original-Zitaten die erste Mondlandung
behandelt und so eine Brücke zum Vorgänger-Werk "Time
Walker" schlägt. Ebenfalls durch dieses Album inspiriert
scheint der Rocker "It's Not Love" zu sein, dessen
Zwischenteil Erinnerung an die Britney Spears-Adaption "Crazy"
vom letzten Album aufkommen lässt und mit Frauengesang
glänzt. Cool gelungen ist der sehr harte Titeltrack "Secrets".
Songs in dieser Art passen hervorragend zu Crystal Ball
und lösen bei mir den Wunsch nach 'mehr davon' aus.
Dieser Wunsch bleibt mir aber verwehrt, und so freue ich
mich über die schöne Standartballade "Dreaming On You",
die zwar keine Aha-Erlebnisse auslöst, aber trotzdem ein
gutes Gefühl vermittelt. Die grösste Schwachstelle
dieses Albums ist zugleich seine Stärke: Die nur
schwache bis fehlende Weiterentwicklung. Crystal Ball
wollen und müssen sich nicht mehr verändern und bieten
uns mit "Secrets" ein tolles Album, welches bisherige
Fans begeistern, neue ins Boot holen und die ewigen
'Nörgler' nörgeln lässt. Und so soll es auch sein!
Roger W.
Punkte: 8.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 25.90 SFr.
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MAROON - The Cold Heart Of The Sun
Century Media/EMI
Mit einem ordentlichen Brüller aus Andre Morawecks
Lungen schaltet diese CD schon beim ersten Song "[Reach]
The Sun" von null auf hundert, um auch gleich im selben
Tempo in den nächsten Song "Only The Sleeper Left The
World" zu rasen. Doch, doch, das hört sich wirklich
alles interessant an! Ganz gezielt wurden diesen elf
Tracks schimmernde Highlights gesetzt, wie zum Beispiel
herrliche, doppelstimmige Gitarrenleads. Folgt man dem
Klischee, dann gehören Maroon in die Metalcore-Schublade.
Doch folgt man seinem Gehör, dann beginnt die Schublade
zu wackeln. Zwischendurch gibt es immer wieder Parts,
die ein wenig an Black Metal oder auch klassischen Metal
der 80er erinnern. "Steelbath Your Heart" dagegen ist
eher ein Song mit hardcoretypischen Breakdowns. Wie dem
auch immer sein mag, die Kombination all dieser
Metal-Elemente ist wirklich hörenswert und bietet mit "Some
Goodbyes Are Farewells" einen wunderbar passenden
Abschluss. Bei diesem Stück scheint Andre nacheinander
sämtliche menschlichen Gefühlslagen zu besingen. Der
Song beginnt verspielt akustisch und ruhig, verziert von
umschmeichelndem Sprechgesang, der schon bald sein
flauschiges Bild in wütendes Geschrei verwandelt, um
dann taktvoll langsam wieder in ruhige Ebenen
abzuflauen. Zwar haben Maroon mit diesem Album nicht den
Metalcore neu erfunden, aber gut gelungen ist "The Cold
Heart Of The Sun" allemal!
Maiya B.
Punkte: 8.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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SHATTER MESSIAH - God Burns Like Flesh
Dockyard1/Musikvertrieb
Curran Murphy hat also Wort gehalten und ein zweites
Album eingespielt. Das Debut "Never To Play The Servant"
konnte überall gute Kritiken einfahren, und ich bin
froh, dass es nicht bei diesem einen Werk blieb wie so
oft in der Szene, wenn ein begnadeter Musiker meint, er
müsse auf die schnelle eine Soloscheibe zusammenbasteln
mit einem auf die schnelle zusammengewürfelten Haufen.
Doch auf "God Burns Like Flesh" hört man der Truppe
sofort an, dass die Scheibe mühevoll auf sehr aufwendige
Art komponiert wurde. Dass der alleinige Verdienst dem
amerikanischen Gitarrenmeister Curran Murphy gebührt,
versteht sich von selbst. Die Lehrzeit bei Nevermore und
Annihilator hat sich für Murphy ausbezahlt. Auf der
neuen Scheibe hört man komplexe Songarrangements,
schnelle Thrashparts und melodischen Power Metal mit
einem Gesang von Greg 'Wags' Wagner, der, man höre und
staune, sich wie Warrel Dane von Nevermore anhört. Ob
jetzt gewollt oder nicht, die Anleihen zu Nevermore sind
frappant, aber man würde Murphy unrecht tun, ihn als
eine Kopie zu verdammen. Nein, der Junge war mal Teil
von Nevermore und hat somit die Berechtigung, auch
solchen Sound zu spielen. Ich bin der Meinung, dass
Shatter Messiah ihren Weg gehen werden und sich mit
solch einem superben Werk in der Metalszene einen
Stammplatz erkämpfen werden.
Daniel J.
Punkte: 8.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FALL OF SERENITY - The Crossfire
LifeForce Records
Auf sieben Releases in acht Jahren bringen es Fall
Of Serenity aus Deutschland. Ihr letztes Werk "Bloodred
Salvation" liegt nun anderthalb Jahre zurück und
erweckte durch seine Qualität grosse Erwartungen an den
Nachfolger. Das sollte kein Problem sein, denn schon das
erste Stück "Immortal Kingdom" tritt gnadenlos in
Hinterteile. Es ist unschwer zu erkennen, dass hier
nebst exzellenten Musikern auch Profis am Werk waren.
Produziert wurde die Scheibe nämlich von Ralf Müller im
Rape Of Harmonies Studio. Fürs Mixing und Mastering war
Dan Swanö im Unisound Studio verantwortlich. Doch wir
sind längst nicht fertig mit grossen Namen! Keine
Geringere als Sabina Classen (Holy Moses) leiht den
Deutschen ihre Stimme! Die Kombination all dieser
eindrücklichen Faktoren führt dazu, dass "The Crossfire"
zu einem wirklich guten Album wurde, welches seinem
Namen absolut gerecht wird: Ein musikalisches
Kreuzfeuer, bestehend aus herrlich thrashigem Metal, der
sich von interessanten Melodien durchzogen davor rettet,
im monotonen Death Metal-Brei unter zu gehen. Die tollen
Songarrangements werden auf der bevorstehenden
Herbst-Tournee durch ein paar europäische Städte sicher
überzeugen!
Maiya B.
Punkte: 8.1 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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STEVE GRIMMET – Personal Crisis
Metal Heaven/Disctrade
Ja helau, da meldet sich der alte Haudegen Steve
Grimmet mit einem Paukenschlag in der Metal-Szene
zurück, kennt man den Shouter doch noch bestens aus
seinen glorreichen Tagen mit Grim Reaper. Und er macht
immer noch Metal und seine Stimme klingt immer noch
geil. Immer noch komponiert Steve Songs mit einer
Kombination aus Härte und Melodie. "Wait For Ever" ist
so ein Track, der sofort ins Ohr geht, viel Potential
hat und mit einer geilen Melodie und einem tollen
Refrain besticht. Mein Lieblingssong ist ganz klar das
harte, treibende "Freedom". Weitere Highlights: das
saustarke "Lonely" und der Mid Tempo-Kracher "Strenght".
Alles in allem bietet Steve hier nicht nur 11 Starke
Metal-Songs, sondern auch noch eine klasse Produktion,
von Dennis Ward gezaubert. Hier findet der gemeine
Bürger ein zeitloses Metal-Album. das aber schon über
dem Durchschnitt zu finden ist. Also let's rock dudes.
Es lebe Steve Grimmet!
Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PRONG - Power Of The Damager
13th Planet/Musikvertrieb
"Beg To Differ" war mein Einstieg bei dem Trio
Prong, auch Dreizack genannt. Die Scheibe gefiel mir auf
Anhieb gut, denn das Gitarrenspiel eines gewissen Herrn
Tommy Victor hatte es verdammt in sich. Sein Stil an der
Rhytmusgitarre ist bis heute einzigartig geblieben, nur
bei den Scheiben, die das amerikanische Trio auf die
Menschheit loslässt, variert es immer wieder von sehr
gut ("Force Fed" (1988), "Beg To Differ" (1990), Prove
You Wrong" (1991)), die alle im sogenannten
Hardcore-Bereich angesiedelt sind mit einem wütenden,
trockenen, legendären Gesang von Tommy Victor, bis zu
den zwei weniger hardcorigen Alben "Cleansing" (1994)
und "Rude Awakening" (1996), die mehr im
Industrialbereich sind. Danach war erst mal schluss mit
lustig, denn der erhoffte Erfolg blieb aus und Victor
legte Prong erst mal auf Eis. Es wurde ruhig um den
Klassegitarristen und Sänger, bis ein gewisser Danzig
sich Herr Victor annahm, um ihn aber nach einer gewissen
Zeit wieder vor die Haustüre zu setzen. Tommy Victor
wollte es wieder packen, und es gab die Reunion, die das
Werk "Scorpio Rising" (2003) in die Welt setzte. Nur war
das Resultat so schlecht ausgefallen, dass die Zukunft
des Trios wieder ungewiss war. Es klopfte wieder ein
grosser Mann der Szene an die Türe Victors, diesmal war
es kein Geringerer als die Industrialikone Al Jourgensen
(Ministry), der Tommy Victor wieder aufbaute und in
seine Band aufnahm. Soviel zur Historie, die einfach
sein muss, denn diese Band hat Kultstatus. Das neue Werk
"Power Of The Damager" wurde dann auch unter den
Fittichen von Al Jourgensen aufgenommen und hat, um es
vorweg zu nehmen, einen brutal guten Sound. Ja, die neue
Scheibe hat die Kurve nochmals gekriegt, und mit Prong
ist wieder zu rechnen. Wer auf geile
Hardcore-Thrashriffs mit ein wenig Industrial (wirklich
nicht viel drin) steht und dazu einen trockenen Gesang
ohne Effekte bevorzugt, der wird mit "Power Of The
Damager" glücklich. Der Schreiber dieser Zeilen ist es
auch und jubelt. Uffffff!
Daniel J.
Punkte:
8.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MASALA - The Drifter
Metalfreak Records
Zufälle gibt's: Da hauen die Franzosen von Masala an
einem schönen Sonntag Abend im Fribourger Nouveau Monde
beinahe den Headliner Underschool Element von der Bühne,
und keine zwei Wochen später flattert mir schon die
aktuelle Platte des sympathischen Trios ins Haus -
perfektes Timing! Live konnte die Band vor allem mit
seiner ungestümen Spielfreude, einer arschtighten
Technik und gnadenlosen Grooves auftrumpfen, aber leider
ging dabei der rote Faden etwas verloren. Dieser erste
Eindruck lässt sich leider auch nach mehrmaligem
Durchhören von "The Drifter" nicht vom Tisch weisen, im
Gegenteil: Durch die fehlende visuelle Komponente fällt
es dem Hörer schwer, sich auf die Flut an Details zu
konzentrieren - Masala gehören offensichtlich zu der
Sorte Mucker, die schon im zartesten Alter mit dem
Besteck auf dem Tisch getrommelt und das Essen
schleudertechnisch auf die ganze anwesende Verwandschaft
verteilt haben. Dass dies nicht zwingend ein negatives
Attribut sein muss, haben unter anderem auch schon die
Jungs von Primus und (bis zu einem gewissen Grad)
Incubus bewiesen, deren Sound durchaus in die gleiche
Richtung zielt. Nicht dass ich hier falsch verstanden
werde, Masala holen durchaus Bravour-Zensuren ab, aber
wer diese Sorte von Musik geniessen will, der muss früh
aufstehen. Die Songs "The Drifter II", "Shining", das
Breakbeat-orientierte "Planet Earth" und das
instrumentale "School Staff" vermögen dabei noch am
Ehesten aus der Formel auszubrechen, sie repräsentieren
die ansonsten tendenziell unterdrückte 'lineare' Seite
des Songwritings und gehen noch am Ehesten in den
Schädel. Ebenfalls hervorheben möchte ich an dieser
Stelle den Song "Out Of Time", der aufgrund des
dominanten 3/4-Taktes extrem an "Peephole" von System Of
A Down erinnert, aber bei weitem filigraner daherkommt
und im Mittelteil zudem über einen wunderschönen
Violinen-Teil verfügt - eine kleine Perle zwischen all
den grobschlachtigen Crossover-Dampfern. Masala liefern
mit "The Drifter" ein erstaunlich progressives und
durchdachtes Werk ab, das sich nicht vor Vergleichen zu
verstecken braucht - für meinen Geschmack müsste aber
bei weitem nicht so geklotzt werden, denn die Songs
selber werden somit leider etwas zu oft in den Schatten
gerückt.
El Muerte
Punkte:
8.0 von 10
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PALMER – This One Goes To Eleven
Czar Of Cricket Productions
Palmer sind ein Kapitel Schweizer Musikszene für
sich – aber eines der besseren. Mit „Indie-Core“
wahrscheinlich am wenigsten falsch beschrieben sind sie
seit sieben Jahren unterwegs und haben uns hier mit „This
One Goes To Eleven“ ihr Debüt vorgelegt. Besser spät als
nie ist so ein geflügeltes und deshalb furchtbar
abgedroschenes Wort. Trotzdem wahr. Das Album geht zwar
auf den ersten Blick nicht bis auf elf, doch eigentlich
schon. Denn vor dem letzten, offiziell dem neunten und
eben mit „Eleven“ betitelt, sind noch zwei hidden tracks
auf die Scheibe gepresst worden. Also alles in Butter,
niemand wurde angelogen, nur zu einem zweiten Blick
herausgefordert. Und der lohnt sich, denn wer Palmer von
den Konzerten her kennt, wird sich auch an der CD
erfreuen. Steve Diener brüllt gemächlich vor sich hin,
derweilen Gitarrist Wälchli, Bassist Heiniger und
Schlagzeuger Röschli ein Soundbett kreieren, das
manchmal ganz bewusst von Misstönen geprägt ist. Diener
klingt nach dem klassischen Core-Shouter, hat aber auch
Variationen drauf, die es sich zu entdecken lohnt. Keine
Angst, zum Chorknaben mutiert er nicht. Besonders
schnell sind Palmer ja nicht, gezerrte Nackenwirbel
wegen hastiger Bangbewegungen sind nicht zu befürchten.
Doch zwingt sich das Kopfnicken zwangsweise auf, da die
Songs einfach Groove haben. Ein reifes Debüt, man könnte
fast sagen, ein überreifes. Bitte, liebe Palmerboys,
lasst euch mit der nächsten Platte, nur dann soviel
Zeit, wenn ihr in weniger einfach nicht was ähnlich
Gutes hinkriegt.
Leandra
Punkte:
8.0 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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V8 WANKERS – Hell On Wheels
Rude Records
Die Wankers sind ja bekannt für dreckigen,
schnörkellosen, geilen Rock, und genau das tun sie auch
auf ihrem neuesten Output. Der Opener "Hell On Wheels"
rockt in bester AC/DC-Manier, oder besser gesagt, wem
die Young-Brüder etwas zu fad geworden sind in den
letzten Jahren, wird begeistert sein von den Wankers.
Jeder, aber wirklich jeder Song auf diesem Album rockt
einfach ab. Alles irgendwo zwischen AC/DC und Motörhead.
Die Offenbacher rocken nun schon eine ganze Weile und
wissen genau, wie dreckiger Rock zu klingen hat. Ganz
geil kommt der Party-Song "Son Of A Gun", da kann man
einfach nicht ruhig bleiben, oder das etwas nach älteren
DAD klingende "Patience My Ass", klasse, genau wie "We
Control Rock'n'Roll" mit unverkennbarem Motörhead-Touch.
Wer auf oben genannte Bands oder auch Rose Tatoo steht,
der kriegt hier die absolute Vollbedienung in Sachen
Dirty Rock, die Wankers machen keine Gefangenen und
rocken durch alle 13 Tracks, ohne Schwachstellen oder
Ausfälle. Hier wird einfach gerockt was das Zeug hält
und nichts anderes. Cool!
Crazy Beat
Punkte:
8.0 von 10
Hier bestellen für
33.90 SFr.
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TANK BUSTER JACK - Rock'n'Roll
Never Dies
Mausoleum Records/K-Tel
Auf den ersten Blick würde man es der Truppe echt
nicht geben, dass sie aus Deutschland stammen..., aber
sie tun's! Tank Buster Jack entdeckte ich eines schönen
Tages auf einem Steifzug durch die MySpace-Welt, als mir
in irgend einem Fan-Profil der Song "A Part Of The Show"
entgegen donnerte und ich sogleich hellhörig wurde. Tank
Buster Jack spielen stark AC/DC getränkten Biker-Rock
vom Feinsten! Unter der Mitarbeit von Hermann Frank (Ex-Accept
und Produzent von TBJ) wurde "Rock'n'Roll Never Dies"
bereits Ende 2006 fertig gestellt. Die breite
Öffentlichkeit bekommt jetzt, knapp ein Jahr später,
endlich auch die Gelegenheit, sich von dieser Soundwalze
erfassen lassen zu können. Genau das passiert nämlich
beim treibenden Opener "High Heels", der gleich volle
Kanne nach vorne losballert. Sofort kommen mir Zodiac
Mindwarp (And The Live Reaction), Circus Of Power oder
die leider verblichenen The Almighty in den Sinn.
Allerdings stört die unentwegt gleiche Kadenz des
Drumspiels gleich von Anfang an und in zunehmendem
Masse. "Long Legs" verbeugt sich erstmals von Angus
Young & Co. und auch das bluesige "Love's Hot"
vermittelt genau das richtige Feeling, wo und bei wem
solcher Sound besonders gut ankommt. Dann folgt der
Killer-Track des Albums und mein klarer Favorit: "A Part
Of The Show"! Genau so einen Song muss man einfach
bringen, um ein klares Ausrufezeichen setzen zu können!
Feeling pur mit scharf gezückter Air-Guitar...,
herrlich! Sänger Mark Städtler lässt hierbei mit seinem
rauen Gesang wehmütige Erinnerungen an Gary Holton
(Heavy Metal Kids) aufkommen. "Straight Cats In A Mad
Dog" City wartet derweil mit etwas Dio-mässigem Riffing
(!) der 80er auf. Gar leicht metallisches Flair
verströmt "Nobody Ride's For Free", wo The Almighty
wiederum als Anhaltspunkt herhalten müssen.
Selbstverständlich darf eine (Halb-) ballade nicht
fehlen, die mit "Hard Times" stimmig umgesetzt wird. Der
Titeltrack unterstreicht darauf die Qualitäten des
Fünfers aus dem hohen Norden von Germanien. Wie ein
kräftiger Schluck Southern Comfort hört sich zum Schluss
"It's True" an. Eine sehr schöne Nummer mit akustischer
Klampfe und anderer Stimmlage. "Rock'n'Roll Never Dies"
ist ein absolut feines Debüt geworden, das sich
eigentlich nur durch den mittelmässigen Opener Abzüge
gefallen lassen muss!
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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SAGA - 10,000 Days
InsideOut Music/Phonag
Im Normalfall ist ein neues Album ja eine gefreute
Sache für die Fans und die Band(s) gleichermassen. Das
ist auch hier der Fall, nur mischt sich jetzt noch eine
ordentliche Portion Wehmut mit dazu, denn Sänger Michael
Sadler hat nach drei Dekaden offenbar genug und wird
nach der Tour im Dezember die Band freiwillig verlassen!
Damit geht ein weiteres erfolgreiches Kapitel in der
Musikgeschichte zu Ende, denn ohne Sadler wird es die
Canucks nicht mehr geben. Der Abgang von Ur-Drummer
Steve Negus deutete 2004 ja bereits an, dass nichts ewig
währt. Ok..., die Rolling Stones mal ausgeklammert. Saga
begleiteten mich durch meine ganz Jugend hindurch und
haben auch heute kaum was vom Glanz der alten Tage
eingebüsst. "Worlds Apart" von 1981 wurde bei mir ebenso
häufig gespielt wie Platten von Iron Maiden oder AC/DC.
1986 vermochten Saga gar das Hallenstadion in Zürich zu
füllen und dieses Hammer-Konzert blieb mir noch lange in
guter Erinnerung. Die Live-Scheibe "In Transit" setzte
1981 digitale Aufnahme-Massstäbe und darum wurde das
Drum-Solo zum Beispiel an der Zürcher Messe "FERA" immer
wieder als Bewährungsprobe für neue Lautsprecher-Systeme
verwendet. Gegen Mitte der 90er schlichen sich dann
jedoch ein paar schwächere Alben in die Diskographie
ein, bis man nach der guten Tour von 1998 ("Detours")
spätestens mit dem nachfolgenden Release "Full Circle"
wieder den Anschluss fand. Danach folgte kein wirklich
schlechtes Album mehr bis heute, obwohl die ganz grossen
Melodien kaum mehr geschrieben wurden. Die berühmten wie
über all die Jahre geheimnisumwitterten "Chapters",
insgesamt 16 an der Zahl, wurden 2005 auf einer DCD
verewigt. Mit dem 17. Studio-Album "10,000 Days" geben
sich Saga letztmals traditionell und frisch. Schon der
Opener "Lifeline" ist sowas von typisch, das nicht zu
kopieren ist. Gleiches gilt für das nachfolgende "Book
Of Lies", wo Sadler's Stimme, zusammen mit dem Key-Sound,
nichts anbrennen lässt und einem alles wie in einem Film
an sich vorbei gleiten lässt. Während das Instrumental "Corkentellis"
nochmals die progressive Seite betont, entpuppt sich das
ruhige und stimmige "More Than I Deserve" als textlicher
Dank an Fans, Kollegen und Freunde. Den Abschluss bilden
der melodische Titeltrack und das schmissige "It Never
Ends", dessen Titel man gerne als bare Münze nehmen
möchte. Doch es wird anders kommen, denn Michael Sadler
gab nach dem Einsingen des letztes Songs ein seltsames
Gefühl zu Protokoll, das er gegenüber dem hierzu
zustimmenden Gitarrist Jim Chrichton mit folgenden
Worten ausdrückte: "Das war's wohl". Danke und Goodbye
Saga.., es war eine schöne Zeit! Am 2. Dezember 2007
werden die Kanadier wohl das letzte Mal in dieser
Formation dem Z7 und der Schweiz nochmals ihre
Aufwartung machen. Ihr wisst also, was Ihr zu tun habt!
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ROCK S'COOL - A Spanking Good Song Collection (DCD)
Steamhammer/Phonag
Nach der DVD von letztem Jahr, die quasi als Vol. 1
gilt, legt man nun etwa ein Jahr später mit Vol. 2
nochmals eine Runde nach. Im Sinne der Heranführung der
jungen Generation an diesen Stil, respektive einiger
ihrer Interpreten, darf diese Reihe durchaus als
geglückt bezeichnet werden. Nebst der DVD mit den
entsprechenden Videos gibt es nun auch einen Audio
Doppeldecker mit dazu! Die Nonne mit dem Zucht-Stecken
ist auch wieder dabei und behauptet sich diesmal
mindestens als optische Hüterin von sechs Kapiteln,
ergänzt mit einem würdigen Finale. Diese Lektionen sind
unterteilt in Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal,
Thrash Metal, Hardcore und Alternative. Zum Schluss gibt
es noch Motörhead's Alltime Classic "Ace Of Spades" in
einer neueren Live-Version. Selbstverständlich ist die
jeweilige Song-Auswahl eine ziemlich zusammen gewürfelte
Angelegenheit und, was natürlich sonnenklar ist, alles
Vertreter aus dem eigenen Rennstall. Was deshalb
allenfalls als Abzocke oder fiese Bereicherung der
Plattenfirma tituliert werden könnte, entpuppt sich als
durchaus unterhaltsamer Streifzug durch die harte
Musikgeschichte. Dabei wurden auch ganz neue Scheiben
von 2007 berücksichtigt wie Saxon's "Inner Sanctum" bei
"Need For Speed" oder Annihilator's "Metal" bei "Clown
Parade". Ob allerdings die Sektion 'Alternative' da
wirklich hingehört, überlasse ich dem Urteil unserer
geschätzten Leserschaft. Für Neueinsteiger ist "Rock
s'Cool" auf jeden Fall lohnenswert, wenn dadurch das
allgemeine Interesse am geilsten Sound der Welt geweckt
werden kann. Gestandene Rocker und Metaller haben
hingegen eh schon (fast) alles im Regal stehen.
Rockslave
Punkte: keine Wertung Hier reinhören
und bestellen für 16.90 SFr.
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INTOXICATE - The Truth (Live)
Eigenvertrieb
Intoxicate ist ein weiterer Beweis, dass es auch in der
Schweiz Leute gibt, welche etwas von Metal verstehen!
Auf ihrem neuen Album servieren uns die Schweizer 7
Songs, 5 davon live. Ich persönlich bin gegenüber
Live-Aufnahmen immer etwas skeptisch und war daher sehr
erfreut über die gute Tonqualität der Live-Songs.
Bereits im ersten Song "Deafman" geben die 5 Jungs
Vollgas und nutzen jede Sekunde, um zu zeigen, was in
ihnen steckt. Geschickt lassen sie ihre heftigen Beats
in kurze, ruhigere Parts übergehen, nur um danach sofort
wieder zurückzuwechseln. Mit derselben Energie geht es
weiter zu "Sexual Violence", welches einen etwas eher
düsteren Touch hat. Das ganze Stück zeichnet sich durch
seine zum Teil eher schleppenden Parts aus, welche aber
gekonnt von guten, schnellen Einlagen abgelöst werden.
Ebenso lebt das Stück von der Vielseitigkeit des
Gesangs. "Intoxicated" überrascht am Anfang mit eher
ruhigeren Beats und Sprechgesang, welche aber kurz
darauf verschwinden und der gewohnten Härte weichen, für
einen kurzen Moment. Das ganze Stück ist eine gelungene
Mischung zwischen diesen beiden Komponenten und sorgt
damit dafür, dass keine Langeweile auftritt. Dies
spiegelt recht gut wider, was auf die ganze CD zutrifft.
Obwohl "The Truth" eine Gesamtspieldauer von nur 29
Minuten hat, fehlt es bei den 7 Songs nicht an
Abwechslung, und die ganze CD ist gezeichnet von
Intoxicates eigenem Stil. Dieser sorgt für einen hohen
Wiedererkennungswert der Band und verhindert gekonnt,
dass Intoxicate zu sehr mit anderen Bands verglichen
werden. Trotz des abwechslungsreichen und souveränen
Aufbaus der Songs hätte es nicht geschadet, wenn die
Jungs zwischendurch mal einen Gang zurückgeschaltet und
so die Zeit gefunden hätten, auch mal eine Atempause
einzulegen.
Miriam
Punkte: keine Wertung
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DEMIRICOUS - Two (Poverty)
Metal Blade/Musikvertrieb
"Wer 'eins' sagt, muss auch 'zwei' sagen", so lautet
doch ein Sprichwort, nicht? Die Amis Demiricous halten
sich jedenfalls daran; hiess ihr Debut-Rundling von
Anfang letzten Jahres schlicht "One", so schmeisst man
uns nun mit "Two (Poverty)" die zweite Portion
Headbang-Futter vor die Füsse. Grosse Veränderungen hat
man sich dabei verkniffen, was also nichts Anderes
heisst, als dass der Name Demiricous auch anno 2007 für
druckvollen Thrash Metal steht, der sich nicht wenig an
der glorreichen Zeit dieses Genres, den wilden 80ern,
orientiert. Namentlich Slayer sind dabei zum
wiederholten Male Pate gestanden (bestes Beispiel:
"Expression Of Immunity To God"). Einen vehementen
Unterschied zeigt sich aber dennoch: Hakten sich die
Songs auf "One" von der ersten Sekunde an im Ohr fest
und schenkten dem Hörer sogleich einen Hörgenuss der
Aggressions-Güteklasse 1, so gestaltet sich der Zugang
zum neuen Material um einiges schwerer. Unzählige
Tempo-Wechsel und Breaks, wie sie an sich ja auch bei
Slayer gefunden werden können, wirken zu Beginn zwar
ziemlich sperrig, stellen dabei aber auch sicher, dass
man das zu rezensierende Stück nicht gleich nach dem
dritten oder vierten Durchgang gelangweilt weglegt, denn
die Dynamik vertrackter Songs wie "Leprosaic Belief"
oder "Language Of Oblivion" eröffnen sich eben erst nach
einer Mehrzahl von Anläufen. Klar, mit dem straighten
Opener "Never Enough Road" und dem lockeren "Knuckle
Eye" zum Beispiel finden sich immer noch Nummern, die
auch gleich vom Fleck weg den Kopf zu ruckartigen
Bewegungen drängen, doch gerade die rhythmisch
abwechslungsreichen Stücke wie das harsche "Celebration
Of Damage", das dazu noch mit einer gewissen
Hardcore-Kickass-Attitüde versehen ist, machen wirklich
Lust auf mehr. Und wie kann man schon einer Band
widerstehen, die endlich wieder einmal ein passendes
Gitarrensolo in jedem einzelnen Track kredenzt, sind
diese bei all den Metalcore-Truppen doch wirklich
langsam zu Mangelware verkommen? Nicht weniger fesselnd
und immer noch regiert von tonnenschweren Riffs
beschliesst das Instrumental "Blackish Silver"
(überraschend doomig!) dann diese musikalische Symbiose
von neuer und alter Wut bzw. Aggression, wobei gerade
die Produktion von Erik Rutan (u.a. Cannibal Corpse) das
ja eher altbackene Material auf von Demiricous mit einem
frischen, modernen und druckvollen Sound ausgestattet
hat.
Kissi
Punkte: 7.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HELSTAR - Sins Of The Past
AFM
Records/Musikvertrieb
Manche Dinge dauern halt etwas länger! Viele Jahre
waren James Rivera und die Band Helstar nur was für
Untergrund-Fetischisten. Obwohl zur damaligen Zeit, also
in den 80ern, gesanglich kaum schlechter als der Metal
God der Oberpriester, fristete Master Rivera (wie zum
Beispiel Jag Panzer auch) ein eher karges Musikerdasein
im Schatten, während Halford & Co. den Sonnenplatz
beanspruchen konnten. Das Metal-Revival der letzten
Jahre spülte nun aber den kleinen Mann mit der
Hammerstimme (gilt natürlich auch für Ronnie James Dio)
wieder zurück an die Front. Dabei waren es aber nicht
zwingend Helstar, die jetzt im Vordergrund standen,
sondern Engagements bei Bands und/oder Projekten wie
Seven Witches oder Killing Machine. Spätestens seit dem
Einstieg bei Vicious Rumors kommt, respektive kam der
Fan verschiedentlich in den livehaftigen Genuss dieser
Mörderröhre. Deshalb erstaunt es auch nicht, dass man
nun versucht, die Vergangenheit nochmals in bare Münze
zu verwandeln. Ob es dabei wirklich darum geht, alte
Perlen neu erstrahlen zu lassen, sei mal dahin gestellt.
"Sins Of The Past" ist, wie es der Titel schon treffend
rüber bringt, eine Ansammlung von alten Songs, die für
den Kaufanreiz noch um zwei 'neue' Kompositionen ergänzt
wurde. So stammen "Burning Star", "Witch's Eye" und
Dracula's Castle vom 84er Debüt "Burning Star", während
"Suicidal Nightmare", "Evil Reign", "Angel Of Death" und
"Face The Wicked One" die 86er Pladde "Remnants Of War"
zierten. "Distant Thunder" (1988) wurde derweil nur mit
"Tyrannicide" bedacht. Weitere zwei Tracks stammen
schliesslich von "Nosferatu" (1989). Die neuen Songs
"Tormentor" und "Caress Of The Dead" sind ganz auf der
Linie der alten Schoten. Wenn man sich das Material
allerdings etwas eingehender anhört, bleibt ausser den
genialen Vocals oftmals nicht wirklich viel übrig, da
einprägsame Riffs (und falls doch, klingt es nach den
alten Metallica oder Megadeth) und catchy Melodien
insgesamt nicht dominieren und das Ganze in metallischem
Einerlei, wennauch auch hohem Niveau, untergeht. Ein
anderes Erklärungsmodell könnte freilich sein, dass die
Welt damals einfach nicht bereit für Helstar war.
Jedenfalls entsteht die Erkenntnis daraus, dass der
(kommerzielle) Erfolg einer Band in erster Linie von
gutem Songwriting, Glück und den richtigen Leuten im
Hintergrund ausgeht. Nichtsdestotrotz gibt es mit "Sins
Of The Past" ordentlich was auf die tinnitusgeplagten
Lauscher. Mindestens reinhören ist hier für beinharte
MetallerInnen Pflicht!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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AGNOSTIC FRONT - Warriors
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Dass Agnostic Front Kult sind, sollte eigentlich
jeder gut informierte Metaller wissen. Wenn nicht, wird
man bei der MetalFactory aufgeklärt (mal ein bisschen
Eigenwerbung schadet ja nicht). Nein im Ernst, die
Truppe aus New York City hat den Hardcore vor genau 25
Jahren mit vielen anderen Bands (Crumbsuckers, Sick Of
It All, Cro Mags, D.R.I. etc.) ins Leben gerufen und,
wie ich meine, mitentscheident geprägt. Szenelegende und
Bandboss Roger Miret hat somit auch alle Hochs und Tiefs
durchgemacht, die man so in einer 25-jährigen
Musikerkarriere erlebt: Vom Knast bis zu einer der
besten Hardcore-Band auf diesem Planeten. Ihr seht, bei
Miret war viel los, es wurde dem 'Krieger' nicht
langweilig. Nun, der Hardcore von Agnostic Front hat
sich natürlich die Jahre durch ein wenig vermetallisiert
wie so bei den meisten Bands von der Szene, die noch am
Leben sind. Die dreckigen Vocals sind geblieben, nur
beim Geknüppel ist man ins Thrashlager gewechselt, was
man den 14 Tracks auch anhört: Fullspeed-Attacken mit
den bekannt geilen Moshparts prägen das Klangspektrum
von Agnostic Front. Ich meine doch, dass es die alten
Säcke noch faustdick hinter den Ohren haben und so
manchem jungen Möchtegern-Metalcorehüpfer zeigen, wo's
langgeht. Nein, peinlich wird's bei Roger Miret nicht,
denn nach all den Querelen der vergangen Jahre sind
Agnostic Front umso stärker zurückgekommen und zeigen
uns deutlich mit dem geilen neuen Werk "Warriors", dass
mit den New Yorkern noch lange zu rechnen ist.
Daniel J.
Punkte: 7.6 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SWORN ENEMY - Maniacal
Century Media/EMI
New York City strikes Back! Eine von New Yorks
führenden Crossover/Metalcore-Bands zeigt auf ihrem
neuen Longplayer eindrucksvoll, was guter, brutaler
Metalcore ist. Nach ihrer Gründung 1997 in New York (wo
auch sonst?), damals noch unter dem Namen Mindset und
Touren mit so namhaften Bands wie Slipknot, Slayer,
Hatebreed, Sepultura, Unearth, Arch Enemy sowie
Auftritten auf dem Ozzfest, etablierte sich die New York
Hardcore-Band Sworn Enemy schnell als eindrucksvoller
Liveact und Garant für harte Klänge, die jedem Trend
trotzen und ein neues Metal-Zeitalter einläuten. Nach
der Mitarbeit auf einer Compilation und einer 3-Track
Mini-CD wurde der Name in Sworn Enemy geändert. Die Band
hatte sich rasch die Aufmeksamkeit der Grossen der Szene
erspielt. In der Härte und Kompromisslosigkeit ihres
Sounds erinnern sie an die alten Testament, Megadeth und
auch Exodus. Ihr unverfrorenes Talent und ihre
knallharten Rhythmen beeindrucken! Auf Ihrem Album "Maniacal"
gehen sie mit unheimlich powervollen und harten Sounds
voll nach vorne los. Die Rhythmussektion um Drummer
Jerad Buckwalter und Bassmann Sid Caballero geben dem
Sound den nötigen hammerharten Beat vor, welchen die
Gitarristen Jamie Hunt und Lorenzo Antonucci dann noch
mit ihren Riffs veredeln und mit Volldampf ins Gehör der
Fans ballern. Der Gesang von Sal LoCoco ist roh und
brutal gehalten. Man merkt "Maniacal" deutlich an, dass
da erstklassige Jungs hinter den Reglern im
Aufnahmestudio saßen. Die beiden Produzenten waren
niemand geringeres als Manager Tim Lambesis (von As I
Lay Dying) und Joey Z (von Life Of Agony). Sworn Enemy
schaffen auf dem Album, einen äusserst ansprechenden Mix
aus brutalen Lyrics und hartem Thrash Metal, gepaart mit
dem Spirit des New York City-Hardcores von der Strasse.
Wem das Album zusagt, sollte es sich nicht entgehen
lassen die Jungs live erleben. Sie werden ab Dezember
die europäischen Hallen, auf der Persistence Tour mit
den NYHC-Legende Agnostic Front und Hatebreed plus
diversen anderen Bands, zum Erzittern bringen.
André G.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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THE MACHETE - Untrue
Spinefarm Records/Musikvertrieb
Don't try to understand 'em: Just feed, drink and
drive them. So heisst es auf der Homepage der Finnen.
Zur Band: Tuomo Saikkonen und Juha Javanainen gründeten
die Combo The Machete im Frühjahr 2003, in Finnland, als
Plauschprojekt. Das hin und wieder zusammenfindet, um
ein bisschen Metal zu jammen. Wie es so geht, standen
plötzlich Songstrukturen und Riffs, die ausgearbeitet
werden wollten. Also musste ein komplettes Line Up her.
Als selbiges zusammen war und die Songs standen, wollte
man in Eigenfinanzierung die erste CD auf den Markt
bringen. Die Jungs hatten aber das Glück, dass Spinefarm
Records auf sie zu kamen und Ihnen vor der Produktion
schon einen Majordeal anboten. Mit jenem in der Tasche
machten sie sich gleich daran ihr Debut, welches im
August 2005 auf den Markt kam, einzuspielen. Nach der
Veröffentlichung von "Regression" gab es einen Wechsel
am 4-saitigen Instrument. Der neue Mann, der die tiefen
Töne aus dem Instrument rausholte, hört auf den Namen
Antti. Ab da stand die heutige Besetzung, und man merkt
deutlich, dass sie heiss darauf sind, noch viel von sich
reden zu machen. The Machete, bestehend aus Tuomo
Saikkonen (Vocals), Santtu Hämäläinen (Guitar), Juha
Javahainen (Guitar), Antti Vajento (Bass) und Teemu
Saikkonen (Drums) haben sich ganz dem Thrash
verschrieben. Denselbigen zelebrieren sie auf sehr hohem
Niveau. Wie der Bandname schon verlauten lässt und auch
schon zigfach angesprochen wurde, holzen die fünf Mannen
alles weg, was sich ihnen so in den Weg stellt. Thrash
Metal ist es, was man sich ganz groß auf die Fahne
geschrieben hat, und so weiß man eigentlich schon die
Richtung, in die es mit dem zweiten Album "Untrue" gehen
wird. Hier werden rasende, satte Hammerdrums gepaart mit
harten, präzise gespielten Gitarrenriffs und
schreienden, kraftvollen Vocals zu einer Mischung der
Extraklasse verschmolzen. Das Schöne ist, dass The
Machete nicht nur einfach losbolzen, sondern auch
ruhige, schleppende Songs und Parts haben, wie zum
Beispiel Track 3, "Shatters", oder auch Song 11, " Lie
Agreed Upon", der mit 6.10 Minuten auch der längste Song
der Langrille ist. Dadurch, dass man ausser dem Thrash
noch andere Einflüsse verarbeitet, wirkt das Ganze zu
jeder Zeit abwechslungsreich und interessant.
André G.
Punkte: 7.5 von 10 Hier bestellen für 27.90 SFr.
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DEADBORN – Stigma Eternal
Massacre Records/Musikvertrieb
Mit Stigma Eternal debütiert eine neue Hasskapelle
aus unserem nördlichen Nachbarlande und lässt den
Knüppel aus dem Sack, welcher nach 8 Songs und
vergangenen 30 Minuten Zerstückelung bluttriefend wieder
eingepackt wird. Deadborn liefern keine Musik für die
traute Zweisamkeit, mehr ein Soundtrack für den
Scheidungskrieg, welcher unter unzähligen Blastattacken
den Inventar jeder Behausung vernichtet. Grundsätzlich
führen die Herren ihren Sound unter dem Banner des
Technical Death Metal, verlieren sich aber nicht in
exzessivem Gefrickel sondern bündeln ihre Songs zu
kraftvollen Knüppel-Hybriden, welche auch Freunde der
'bodenständigen' Extrem-Unterhaltung ansprechen dürfte.
Das Gaspedal wird ordentlich durchgedrückt und jeder
Blitzkasten in seine Einzelteile zerlegt, jedoch spreizt
Deadborn dabei auch mal das Händchen für den Groove, wie
der Opener "Pain Is God" beweist. Dieses 'lockern' des
Gaspedals und geschickt eingepflegte, jedoch etwas
spärliche gesäte Gitarrenleads sorgen für das Salz in
der Suppe. Stigma Eternal ist anspruchsvoll, dies sollte
man sich bewusst sein, kein lockeres Vergnügen oder
simples Schreddern der letzten Hirnzellen. Die Kehrseite
der Medaille offenbart sich, indem ich das Gefühl nicht
loswerde, dass Deadborn auf ihrem Erstlingswerk auf
Teufel komm raus brutal tönen wollen, sich dabei jedoch
selber in ihrer Kreativität einschränken. Beweis dafür
liefern Deadborn gleich selbst mit den Songs "Back To
The Blackness" und besonders mit dem Abschluss "The
Crack Of Doom", dem meiner Ansicht stärksten Song der
Scheibe, welcher 6.66 Prozent weniger brutal als der
Rest erdröhnt, dafür den Saitenmeistern mehr Raum lässt
und mit tollen Leads mitreisst. Insgesamt ist "Stigma
Eternal" ein starkes Debut, welches aber das Potential
von Deadborn noch nicht ganz ausreizt... Da kommt noch
mehr, da bin ich mir sicher!
R.K.
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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A TORTURED SOUL - Kiss Of The
Thorn
Northern Silence/Non
Stop Music
Warum hat mir niemand gesagt, dass King Diamond
seine Stimme hat klonen lassen? Auf diesen Gedanken
könnte man auf jeden Fall kommen, führt man sich "Kiss
Of The Thorn", die Debut-Scheibe der Amis A Tortured
Soul zu Gemüte. Rick Black nämlich, Fronter dieser
Kapelle, beherrscht den eindringlich weinerlichen
Eunuchengesang, wie man ihn von Mercyful Fate oder eben
King Diamond kennt, wie schon lange keiner mehr und
verleiht A Tortured Soul unweigerlich Schlagseite in
Richtung der beiden genannten Kultbands, was keinesfalls
als negativ gewertet werden darf, denn Mr. Black kann
auch mit anderen Schattierungen seiner Stimme glänzen:
So verbleibt er während des Openers "Tommorow's Door"
meist in tieferen Gefilden oder lässt im eher
gemächlichen Stampfer "Not Tonight" Assoziationen an
Ozzy Osbourne wach werden. Doch nicht nur die Vocals,
sondern auch die Gitarrenarbeit von Gründer Nate Gorenc
weiss durch präzises Riffing und gepflogene 80er-Soli zu
gefallen und erinnert dabei wohl nicht von ungefähr an
King Diamonds Weggefährten Andy la Rocque. Zwar sind das
eine oder andere Mal die Songstrukturen noch nicht ganz
so schlüssig wie man es sich wünschen würde, Songs wie
"Nocturne", "Little Girl", "Altar Of Sangria" oder der
an Nasty Savage erinnernde Titeltrack machen dennoch
reichlich Spass. So schaut man auch grosszügig über die
(vielleicht nur für meinen Geschmack) zu rohe Produktion
hinweg, die gerade den (manchmal zu langen)
Instrumentalpassagen den nötigen Druck fehlen lässt.
Alles in allem ist A Tortured Soul mit "Kiss Of The
Thorn" ein überraschendes Debut gelungen, welches
gleichzeitig auch die erste Veröffentlichung des noch
taufrischen Labels 'Eyes Like Snow'-Records darstellt.
Das Highlight der Scheibe ist übrigens "Parasite", der
an Theatralik und Dynamik wirklich aus der Feder alter
Mercyful Fate stammen könnte, genauso wie das
abschliessende, doomig stampfende "13".
Kissi
Punkte: 7.3 von 10 Hier bestellen für 27.90 SFr.
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MONSTER MAGNET - 4-Way Diablo
Steamhammer/Phonag
Dave Wyndorf, seines Zeichens Bandleader der
Psychedelic Rock-Truppe Monster Magnet, ist kein Engel.
Dass er gerne mit bewusstseinserweiternden Substanzen
experimentiert, weiss der hinterste und letzte Metalfan
in der Szene. Die ersten Alben seiner Karriere waren
dann auch recht vernebelt, wie etwa "Monster Magnet"
(1990), "Spine Of God" (1991), "Superjudge" (1993) und
"Dopes To Infinity" (1995). Jetzt ist Mister Wyndorf
scheinbar wieder über dem Berg, und es gab wieder
Gerüchte wegen einer Schlaftablettensucht. Und diese
Sucht hat auch das neue Werk "4-Way Diablo" beinflusst.
Der Retro-Rock des Vierers ist harmloser und weniger
psychedelisch geworden. Die 13 Songs, darunter eine
Coverversion von den Rolling Stones ("2000 Lightyears
From Home"), sind alle mehr oder weniger im Garagenrock
angesiedelt. Es fehlt mir ein wenig an Pfeffer, auch
nach ein paar Durchläufen ist kein wirklicher Hitsong
erkennbar. Sorry Leute, aber wenn sich ein so begnadeter
Weltklassesänger wie Dave Wyndorf Schlaftabletten
einpumpt kann einfach kein kraftvolles Album entstehen.
Nein, wirklich schlecht klingt die Platte nicht, aber
für die Ansprüche an eine Band wie Monster Magnet ist
das einfach zu wenig, und das weiss Mister Wyndorf, denn
der Chef ist anscheinend schon wieder an der Arbeit für
ein kommendes Album. Wir hoffen doch alle, dass der gute
Dave wieder gesund wird und gute Platten veröffentlicht,
den die Band hat das Potential dafür.
Daniel J.
Punkte: 7.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TED POLEY – Smile
Frontiers Records/Disctrade
Dem Einen oder Anderen dürfte der Name Ted Poley
durchaus ein Begriff sein. Für alle Übrigen die
Erklärung: Der Mann war von '88 - '94 Sänger von Danger
Danger. Das Ergebnis dieser Zeit war drei Alben und
weltweite Tourneen mit Kiss, Alice Cooper, Extreme und
einigen mehr. Dies alles mit beachtlichem Erfolg, was
der Band auch eine Treue Fanbasis bescherte. Diese war
natürlich auch begeistert, als Ted 2004 wieder bei
seiner alten Band einstieg. Doch der ehemalige Drummer
hat sich noch ein zweites Standbein aufgebaut. Nach "Collateral
Damage" erscheint mit "Smile" knapp ein Jahr später
bereits der zweite Solo-Output. Nicht nur den
potenziellen Fan wird's freuen, denn was Ted und damit
auch Danger Danger ausmacht, ist seine unverkennbare,
charismatische, warme Stimme. Logisch, dass sich diese
ausgezeichnet macht, egal in welcher Formation. Von
diesem Standpunkt ist also eine Poley-Solokarriere
nebenbei absolut legitim. Danger Danger sind bekannt für
äusserst knackigen Hard Rock mit deutlichem 80er-Flair
(die Band wurde schliesslich auch in diesem Jahrzehnt
gross). Im Gegenzug dazu sind die Alleingänge Teds
deutlich AOR-lastiger. Für "Smile" wurde die Mithilfe
des Gitarristen J.K. Northrup (King Kobra, Shortino) in
Anspruch genommen, der mit harmonischen Klängen die
ideale Ergänzung der tollen Vocals darstellt. Obwohl auf
der Scheibe ganz starke Tracks mit wundervollen Melodien
stehen, fehlt dem Album der letzte Kick. Ab und zu
verliert sich Ted sogar in belanglosem Melodic Rock.
Trotzdem hebt sich "Smile" immer noch vom
AOR-Durchschnitt deutlich ab. Songs wie "Waiting Line",
der Titeltrack, "What If She Knew" oder "If I Can’t
Change Your Heart" haben alle Trademarks, sprich catchy
Hooklines und eingängige Melodien, um dem Album den
verdienten Respekt und hoffentlich auch Erfolg zu
bescheren.
Chris C.
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MELY – ... Leave And Enter Empty Rooms...
Black Bards Entertainment
Was die nordischen Brüder können, das vermögen auch
unsere Nachbarn. Genauer gesagt in Österreich, da kommen
nämlich Mely her. Und verstecken brauchen sie sich auch
nicht, denn ihr Sound, der nach Melodic/Gothic Metal
tönt, ab und zu auch dezent zu rocken vermag (wie in „Fail
While I Try“) und allgemein sehr melodisch-melancholisch
daherkommt, ist zwar nicht unbedingt leicht verdauliche
Kost, aber 08/15-Lückenfüller haben wir ja zur genüge
vorgesetzt bekommen. Mely begnügen sich glücklicherweise
nicht eines bestimmten Rezeptes, um ihre Vision von
Traurigkeit umzusetzen, sondern gehen immer wieder
anders an die Thematik heran, sehr gut zu sehen an „What
Am I Doin’ Here“ oder auch „I Still Ask Why“. Mit „You
Smell Like After“ werden eher ruhigere Töne
angeschlagen, wobei aber Die Vocals extrem gut zur
Geltung kommen. Die sind sowieso ein Thema für sich,
denn man könnte sie ebenfalls in irgendeiner old school
Hard Rock-Band verwenden, so rauchig und durchdringend
schreit sich Sänger Andreas durch die Zeilen, nur um
anschliessend in cleane Gefilde zu wechseln. Passt
perfekt! Was aber der grösste Pluspunkt bei Mely ist,
muss leider ebenfalls als ihr grösster Schwachpunkt
herhalten: Die Abwechslung ist dermassen gross, dass man
die Stücke auch gut und gern in mindestens fünf weitere
hätte aufteilen können, und somit ist man als Zuhörer
gezwungen, sich sehr viel Zeit für die Langrille zu
nehmen, denn oberflächliches Mithören geht gar nicht.
Sollte es aber die Sparte ‚progressiver Gothic
Rock/Metal’ noch nicht geben, Mely sind hier in ihrem
Element. Wer ein Ohr voll riskiert und auf die Details
achtet, der wird auf gar keinen Fall enttäuscht werden,
alle anderen werden wohl auf leichtere Kost
zurückgreifen müssen. Aber euch entgeht da was, das kann
ich euch versichern!
Toby S.
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SYRACH – Days Of Wrath
Napalm Records/Musikvertrieb
Ganz taufrisch ist die norwegische Combo Syrach nun
auch nicht mehr, jedoch wurden in den 14 Jahren Bestehen
mit Veröffentlichungen gegeizt und das
Besetzungskarussell ordentlich bedient. So spärlich die
Anzahl der Release-Kandidaten (abgesehen von ein paar
Demos ist "Days Of Wrath" erst Werk Nummer 2... selbst
Microsoft ist da schneller), so spärlich das Tempo auf
"Days Of Wrath", denn man stellt sich mutig der Bestie
Doom Metal entgegen, mindestens steht Doom Metal auf der
Rückseite meiner Promo-CD, eine Klassifizierung, die ich
jedoch nicht mit Blut unterschreiben würde. Zu 'hoch'
das Tempo mancher Stücke und Abschnitte, so dass man
eher von zählflüssigem Death Metal sprechen sollte. Auch
stimmlich zieht man die Todes-Karte, indem Herr Ripper
(nein, nicht der Kehlkopfkreischer) sich den Grunzvocals
hingibt, welche sporadisch durch weiblichen Gesang der
Dame Silje Wergeland von Octavia Sperati ergänzt werden.
Während ich mich durch die 8 Songs und über 60 Minuten
Spielzeit durchlausche, kommen mir Namen wie My Dying
Bride (dessen Sänger Aaron sich für das Cover
verantwortlich zeigt), Paradise Lost (zu den "Shades Of
God"-Zeiten) und Bolt Thrower mit angezogener Handbremse
spontan in den Sinn, ohne jedoch hier gleich von
Abkupfern sprechen oder Syrach auf eine Stufe mit den
genannten Bands stellen zu wollen. Dennoch, Syrach
zaubern hier einige interessante Songs aus dem Feuer. "The
Twilight Enigma", "Stigma Diabolikum" und "The Firm Grip
Of Death" stellen für mich die Höhepunkte von "Days Of
Wrath" dar, die mit ihrem rohen Charme, variablem Tempo
und einigen guten Ideen den Kopf in die Welt von Syrach
eintauchen lassen. Allgemein kommt dieses Feeling auf,
sich zeitlich in den frühen 90ern zu befinden, und wäre
damals Syrach mit dieser Scheibe angetreten, so wären
sie wohl in einem Atemzug mit Anathema, My Dying Bride
und Paradise Lost genannt worden. Ich möchte dem Werk
hier aber keine 'Verstaubtheit' anheften, sondern mehr
die Stimmung beschreiben, welche "Days Of Wrath"
ausstrahlt, wobei die 'dunkle' Zeit der 90er eingefangen
und in ein Heute transferiert wird. Für Leute, die sich
mit den Entwicklungen der genannten Bands nicht
zufrieden geben können (ja, Anathema hatten wirklich mal
Eier) und früher alles besser schmeckte, die sollten
sich die Zeit nehmen, hier mal einen Halt einzulegen.
Reine Doom-Jünger, welche sich jedoch ohne tonnenschwere
Portion Melancholie nicht in den Schlaf wiegen können,
sollten eher die Finger von der Scheibe lassen... Oder
zumindest kein Rasierklingen-Epos erwarten.
R.K.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
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MANIAC SAINT - One
Terrasound
Österreich startet die Offensive auf die Heavy
Metal-Front. Was Maniac Saint, eine neue Band aus Wien,
auf ihrem schlicht "One" betitelten Debutalbum (über
Terrasound veröffentlicht) bieten, ist powervoller,
eigenständiger und konservativer Heavy Metal ohne
Schnickschnack. Dabei wechseln sich Mid Tempo-Songs und
harte Double Base-Nummern ab. Das Ganze wird vermischt
mit modernen Loops und Samples. Über reine Metalsongs
wie zum Beispiel Song 7 "Sanguine" zu wunderschönen
Powerballaden mit Hitcharakter wie Track 3 "Anybody Seen
My Baby" hat das Album viele gute Songs zu bieten. Randy
Resch (Vocals, Samples), Tom Zamec (Bass), Mäx Radinger
(Vocals) und L.X (Drums) konnten sich live schon viele
Male als Vorband von namhaften Acts wie Doro, Dokken,
Bonfire, Krokus, Rage etc. beweisen. Auf dem
vorliegenden Silberling befinden sich neun
Eigenkompositionen und zwei Coversongs. Die Drums sind
satt und druckvoll gespielt und produziert. Die Gitarre
weiss mit Breaks und Riffs zu gefallen. Der Bass
unterstützt das Drumming wunderbar. Die Band legt einen
gitarren- und rhythmusbetonten Teppich unter den Gesang
von Mäx. Die Vocals finde ich vor allem bei den rauhen
Parts absolut klasse. Den Cleanvocals fehlen mir
manchmal etwas die Kraft und das Eingängige für diesen
Musikstil. Durch die Breaks, Riffs und Double
Base-Attacken wirkt das Ganze nie langweilig und macht
Freude beim Zuhören. Die Samples und Loops geben dem
Ganzen sicherlich eine eigenständige Note. Aber meiner
Meinung nach sollten die Jungs von Maniac Saint mehr auf
den traditionellen Heavy Metal setzen. Trotz allem, wer
bis anhin meinte, in Österreich gäbe es ausser Mozart,
Falco und DJ Ötzi nichts Anderes am musikalischen
Horizont, der ist auf dem Holzweg. Gekoppelt mit den
brachialen Nummern ist "One" im Großen und Ganzen ein
ziemlich starkes Debut geworden. Ich kann nur wärmstens
empfehlen, sein Gehör Maniac Saint und ihrem Debut "One"
zu schenken und sich eines besseren belehren zu lassen.
André G.
Punkte: 7.0 von 10
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31.90 SFr.
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I-REMAIN - Brutality Of Terror
Goldencore
2003 gründete sich während einer Jam-Session unter
Freunden die Band I-Remain. Das ganze war am Anfang eher
als Spass gedacht, wurde für die Jungs aber richtig
ernst, als sich nach diversen Live-Auftritten ihre
Fangemeinschaft immer weiter vergrösserte. 2004 nahmen
sie dann ihr erstes Demo auf und marschierten 2005
erneut ins Studio, um mit den Aufnahmen für ihr nun
veröffentlichtes Debutalbum "Brutality Of Terror" zu
beginnen. Bereits der gleichnamige Opener des Albums
macht seinem Namen alle Ehre. Die Drumbeats sind hart,
schnell, aggressiv, die Gitarren drohen zu zerbersten.
Zanders Gesang ist genauso aggressiv wie die Musik und
perfektioniert somit das Gesamtbild. I-Remain halten
ihre Musik 'natürlich' und verzichten zum grössten Teil
auf Effekte. Einzige Ausnahmen bilden ein paar
gesprochene Parts, bei welchen die Stimme etwas verzerrt
wird, was dem Ganzen einen etwas mystischen Touch
verleiht. Während der ganzen CD bleiben I-Remain auf
demselben Niveau und preschen mit konstanter
Geschwindigkeit durch das Album. Jeder Song hat seine
eigenen Gitarrensoli, welche durchaus hörenswert sind.
Aber leider fehlen I-Remain noch das gewisse Etwas,
welches sie von den vielen anderen Bands, welche sich
ebenfalls einen Platz an der Sonne sichern wollen,
unterscheidet. I-Remain bezeichnen sich selber als eine
Mischung aus Slipknot und Slayer. Beim Hören entsteht
jedoch das Gefühl, dass sie sich zu fest darauf
konzentrieren in diese von ihnen gewählte Sparte zu
passen. Etwas Mut, von diesen 'Normen' abzuweichen und
etwas mehr 'I-Remain-Eigenheiten' hätten dem Album nicht
geschadet. Aber trotz allem sind sehr gute Ansätze
vorhanden, auf denen die Jungs für ihr nächstes Album
hoffentlich aufbauen. Man darf wohl auf die Fortsetzung
gespannt sein.
Miriam
Punkte: 7.0 von 10
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27.90 SFr.
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PANYCHIDA – Paganized
Folter Records/Non
Stop Music
Nach zwei Demos und einer Live-CD bringen die
Tschechen Panychida ihr Debutalbum heraus. Mit Folter
Records haben sie den passenden Partner gefunden, und
man hofft auf Anklang in der Pagan/Black-Gemeinde. "Paganized"
startet pagantypisch mit einem aufbauenden Keyboardintro,
das man so ziemlich überall gehört hat. Zum Glück wird
die 08/15-Masche dann aber bald weggelegt und die fünf
Tschechen geben Gas. Pagan Metal, der einmal nicht
vorwiegend mit Flöten, Dudelsäcken und dergleichen
vollgepackt daherkommt, sondern sich viel mehr um harte
Gitarren- und Schlagzeugarbeit kümmert. Hin und wieder
kommen Gastmusiker zum Zug, die dann doch die Dudelsäcke
und Flöten gebrauchen, welche aber gekonnt und für
einmal völlig im Masse ins Klangbild eingefügt wurden.
Die Stimme des Sängers ist noch ausbaufähig, aber auch
er macht einen relativ guten Eindruck. Kratzig und
solid, nicht mehr und nicht weniger. Die Chorpassagen
sind ebenfalls kein Überflieger, kommen aber flott daher
und sorgen für Abwechslung. "Paganized" macht eigentlich
ziemlich Spass, da die Musik den richtigen Weg zwischen
Kitsch und Härte geht. Trotzdem gibt es noch
Verbesserungspotential, zum Beispiel wirkt die Scheibe
oft zu überbeladen und wirkt durcheinander. Ebenfalls
ein Problem ist die Abwechslung der Gitarrenmelodien:
Die Band hätte sich lieber ein wenig mehr Zeit gelassen,
um noch mehr Melodien zu fabrizieren anstatt bloss die
Struktur abzuändern. Allgemein könnte man meinen, die
Tschechen wollten einfach mal eine Scheibe rausbringen,
und dies so rasch wie möglich. Trotzdem stimmte mich "Paganized"
positiv, und ich möchte da auch noch erwähnen, dass es
sich um ein Debutalbum handelt, was die Problematik der
Geduld angeht. Die Jungs haben ein interessantes Pagan
Metal-Album herausgebracht, welches mit Bestimmtheit
nicht Höchstnoten verdient hat, aber ein guter Anfang
für eine junge Band darstellt.
Yannick S.
Punkte:
6.9 von 10
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SERGE - Defy The Clan
Irrascible
Die Fribourger von Serge halten Einzug bei der
MetalFactory: Erst das Interview, und nun das Album...
Das kann noch heiter werden! Das Quintett um Sänger Kéké
hat sich Mitte August ins Little Creek-Studio der
Gurd-Jungs begeben, um endlich ihr langersehntes
Debutalbum einzuspielen. Denn obwohl die Formation nun
schon um die fünf Jahre aktiv ist, hat's bisher gerade
mal für ein Demo und einen dazugehörigen Videoclip
gereicht - und genau da setzt "Defy The Clan" nun an:
Elf Songs finden sich auf der Platte, das schlichte,
aber effektive Artwork wurde vom Gitarristen Michèl
kreiert, und das Album ist nun über den
Irascible-Vertrieb in der ganzen Scheiz erhältlich - es
geht also ordentlich was ab. Doch wer Serge kennt, der
wird sich bei all der Seriösität des Projektes durchaus
einmal kräftig kneifen... In der Tat ist der Schalk, der
Serge bisher permanent im Nacken sass, beinahe nur für
das aufmerksame Auge erkennbar. Das Sudoku-Rätsel hinter
der CD ist dafür noch der augenscheinlichste Beweis,
vielmehr spielt sich der Humor mittlerweile auch in den
Texten ab - etwa, wenn Kéké was von "I eat my fish with
rice" oder "Serge takes the train back to hell" gröhlt.
Die Mucke an sich hat sich hingegen seit der Anfangszeit
nicht gross verändert, grundsätzlich können Serge mit
den Begriffen Hatebreed, Betzefer und Pantera immer noch
zielsicher umschrieben werden. Bei dieser
Trio-Konstellation wird schnell klar, dass die Musik
nicht gerade was für Avantgardisten darstellt, denn hier
werden in erster Linie Nägel mit Köpfen gemacht.
Herausstechend wirken dabei eigentlich vor allem das
Hatesphere-beeinflusste "Lamppost", das überraschend
melodische "Inner Mayhem" und das gradlinige "Soultrip"
- das restliche Material glänzt vor allem durch seine
auf den Punkt gebrachte Einfachheit, allen voran
natürlich die Live-Klassiker "N. O. T. N" und "Farmers
From Hell". Das Produzenten-Duo V. O. und Franky indes
hat für den Sound von Serge ein amtliches Klanggewand
gebastelt, die Produktion kann akustisch gesehen locker
auf internationalem Niveau mithalten. Also nochmal zum
Mitschreiben: Serge = Sergecore, durch und durch. Dies
ist keine Musik, um sich damit die einsamen Stunden
totzuschlagen - zu "Defy The Clan" will der Bolide
geritten, die Kehle geölt und das Haupthaar geschüttelt
werden. Wem das für's Leben reicht, der wird damit
glücklich - alle anderen sollten sich den Griff zum
Geldbeutel noch ein zweites Mal überlegen.
El Muerte
Punkte: 6.9 von 10
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29.90 SFr.
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VOYAGER - Univers
Dockyard1/Musikvertrieb
Ich hatte schon lange keinen Exot mehr zum
Rezensieren. Dieser ist jetzt eingetroffen und nennt
sich Voyager. Das Quintett kommt aus Perth vom enfernten
Australien. Ja, aus dieser Region hört man recht wenig
über die dortige Metalszene, umso grösser ist daher die
Leistung von Voyager einzustufen, einen Plattenvertrag
in good old Europa zu ergattern. Was bringen uns Voyager
aus dem fernen Australien an Sound mit? Auf jeden Fall
keine Didgeridoo-Klänge, sondern harten, progressiven
Melodic Metal. Klar klingt die Mucke von Voyager ein
wenig nach Nightwish, aber wir sprechen klar nicht von
einer Kopie, sondern von musikalischen Einflüssen. Was
ein wenig schade ist, ist der Gesang von Daniel Estrin,
der mir einfach zu soft klingt. Ja geradezu poppig ist
das Gesülze, das Herr Estrin da rauslässt. Sonst hören
wir flotten Keyboard-Metal mit anspruchsvollen
Songarrangemnts und einer guten Portion Atmosphäre.
Macht summa summarum noch keinen Meilenstein, aber
sicher einen Achtungserfolg haben sich Voyager mit "Univers"
verdient. Mal schauen, was die Zukunft bringt. Noch
verbesserungswürdig.
Daniel J.
Punkte: 6.8 von 10
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EILERA - Fusion
Spinefarm Records/Musikvertrieb
In den vergangenen vier Jahren konnte die Französin
Eilera ein Album und eine EP vorweisen, für die sie von
den Medien auch gleich mit Blumen überhäuft wurde.
"Fusion" ist ein wahrlich treffender Albumtitel,
verschmelzen doch hier Rock und Celtic Folk auf
angenehme Weise. Man braucht bei dieser CD ein paar
Anläufe, um das Fundament zu entdecken. Wenn einem das
aber gelingt, dann findet man darauf aufgebaut ein paar
glänzende Songs. Für den letzten Schliff und das
Mastering sorgten Hiili Hiilesmaa und Mika Jussila in
den Finnvox Studios. Mika bewies auch schon bei unseren
Schweizern von Excelsis, dass er etwas von solcher Musik
versteht. Es handelt sich hier zwar um teilweise etwas
zarte und emotionale Stücke, doch werden diese durch
treibende Gitarren vor dem Kitsch-Stempel bewahrt. Hört
sich zwar alles ganz nett an, aber der ultimative
Überflieger ist es nicht. Diese Songs wurden eindeutig
für eine bestimmte Zielgruppe geschrieben, die
hoffentlich viel Freude damit haben wird.
Maiya B.
Punkte: 6.8 von 10
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27.90 SFr.
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ROAD II RUIN – Road To Ruin
Metal Heaven/Disctrade
Bereits 1995 erschien das Debut-Album der
schwedischen Combo Lion's Share. Dieses Jahr wurde nun
der fünfte Longplayer herausgebracht. Dafür wurden von
Gitarrist Lars Chriss und Bassist bzw. Keyboarder Sampo
Axelsson einige Songs geschrieben, die für diese Band
nicht passend gewesen sein sollen. Kurzerhand gründeten
die zwei ein Sideproject, um die überschüssigen Tracks
zu verbraten. Vervollständigt wurde die Truppe durch den
ehemaligen Glen Hughes-Drummer Thomas Bromann und den
Sänger Matti Alfonzetti. Somit landeten die Songs
glücklicherweise nicht in irgendeiner Schublade. Der
erste Höreindruck vermittelt nebst einer ansprechenden,
satten Produktion eine gewisse Sperrigkeit. Zwei, drei
Durchgänge werden benötigt, bis die Qualitäten zum
Vorschein kommen. Die musikalischen Vorbilder der
Musiker und die Inspirationen für "Road To Ruin" sind
offensichtlich und werden auch nicht verheimlicht. Die
Zeitreise der Truppe reicht tief in die 70er, zumindest
aber bis in die frühen 80er. Led Zeppelin, Black Sabbath,
Deep Purple und Whitesnake heissen die legendären
Combos, die RIIR Pate gestanden haben.
Selbstverständlich braucht es mehr als ein
zusammengewürfeltes Bandgefüge, um den genannten Acts
das Wasser reichen zu können. Für einen ähnlichen Erfolg
reicht das Album jedenfalls bei weitem nicht aus.
Trotzdem sind den Schweden einige Tracks ganz gut
gelungen. "Face Of An Angel", "Pleasure And Pain" oder
"Walk The Line" sind kleine Highlights geworden.
Eingängige Refrains sind genauso vorhanden wie flotte
Melodien und schwere, groovige Gitarren. Die Vocals
erinnern das eine oder andere Mal an Ronnie James Dio.
Solange man also nicht zuviel erwartet, kann der
klassische Hard Rock von RIIR durchaus für Stimmung
sorgen. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall.
Chris C.
Punkte: 6.8 von 10
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DEVIAN – Ninewinged Serpent
Century Media/EMI
Aus schwedischen Gewässern wird eine neue Band
angespült, jedoch lässt die Besetzung aufhorchen, haben
sich die Ex-Marduk-Herren Legion (Vocals) und Emil
Dragutinovic (Drums) unter Devian zusammenrauft. Wer nun
eine 'Neuauflage' von Panzer Division Marduk erwartet,
den muss ich sofort enttäuschen, denn Devian versprühen
zwar noch einen Hauch an Black Metal-Attitüde, doch
pflegt man auf "Ninewinged Serpent" mehr eine
Mischkultur aus Elch-Tod und Trash Metal. Selbst
melodische Leads halten Einzug ins Geschehen und
besorgen uns einen Bastard, der in allen Feldern der
Härteklassen wildert. Nach kurzem Intro stampft der
Opener "Dressed In Blood" im Schwedentod-Anzug durch die
Gedärme, gestärkt durch folgendes "Heresy", welches
zwischendurch stark an die Viking-Krieger von Amon
Amarth erinnert. Während "Scarred" mit einem schon fast
'melodischen' Refrain aufwartet, besorgen "Suffer The
Foods" und "Instigator" es der Thrashfraktion. "Gemeni
Is The Skane" wuchert erst auch im Garten des Thrash,
wird aber mit zunehmender Spielzeit mit Black
Metal-Riffing gewürzt, kann aber nicht so überzeugen wie
der abschliessende Titeltrack, welcher sich auch diesem
Mischverhältnis bedient und wohl am Stärksten den Namen
Marduk ins Kleinhirn transferiert. Devian stellen mit "Ninewinged
Serpent" eine solide wie interessante Platte auf den
Markt, jedoch ohne dabei gross Glanzleistungen, sprich
Übersongs erzeugen zu können, vielleicht erwartet man
bei der Besetzung auch zuviel. Man wird jedoch das
Gefühl nicht los, den einen oder anderen Part schon mal
irgendwo aufgeschnappt zu haben, mindestens sollte man
jedoch keine 'Einzigartigkeit' erwarten.
R.K.
Punkte: 6.5 von 10
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MALFEITOR – Union Mystica Maxima
Scarlet Records/Musikvertrieb
Italiens neueste Black Metal-Band Malfeitor bringt
ihre erste Scheibe auf den Markt. Malfeitor sollten wohl
jedem BM-Anhänger ein Begriff sein, da Sänger Malfeitor
Fabban auch bei der Band Aborym mitwirkt. Musikalisch
bewegen sich die Italiener in bekannten Regionen. Da
wäre mal sicherlich Gorgoroth, die aus meiner Sicht wohl
die deutlichsten Ähnlichkeiten mit Malfeitor aufweisen.
Aber der Dreier hat sich auch bestimmt etliche Male
Darkthrone- und Mayhem-Scheiben angehört, denn die Musik
klingt oft nach diesen beiden legendären Black
Metal-Bands. Malfeitor haben mit Union Mystica Maxima
nichts Neues in die Schwarzmetallwelt gebracht, aber ihr
Werk findet sehr wohl Anklang. Fabbans Stimme ist kalt
und böse, wie man es gerne hört, und auch riffmässig
geben die drei Italiener ziemlich Gas. Ansonsten kann
man aber auch die älteren Gorgoroth-Silberlinge anhören
und wird kaum einen gewaltigen Unterschied bemerken.
Malfeitor sind zwar etwas rockiger, aber im Endeffekt
sind das nur Details, die keine Rolle spielen. Auch die
Texte handeln vom achso bösen Herrn Satan und dem
hilflos ausgelieferten Jesus Christus. Anders hat man es
aber auch nicht erwartet. Interessant ist der letzte
Track "Black Magic Mushrooms", der eigentlich ein Cover
von der norwegischen Industrial/Black Metal-Band
Mysticum ist, aber so verändert wurde, dass er
vollkommen ins Werk der Italiener passt. Insgesamt
bieten Malfeitor soliden Black Metal, der sich aber
nicht besonders herausheben kann und so bloss eine Band
unter Vielen darstellt. Ein wenig mehr Innovation hätte
der Band mit Bestimmtheit nicht geschadet.
Yannick S.
Punkte: 6.5 von 10
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ENGEL - Absolute Design
Steamhammer/Phonag
Die schwedische 'Allstar'-Formation rund um
Gitarrist und Songwriter Niclas Engelin (Ex-Gardenian,
Ex-In Flames, Ex-The Passenger) existiert mittlerweile
schon seit etwa zwei Jahren, aber bisher hat's nur für
einige Vorab-Tracks und ein Video für die Homepage
gereicht. Nun sind Engel aber offiziell am Start
(aktuell mit Dimmu Borgir & Amon Amarth auf Tour), ihre
Scheibe "Absolute Design2 wurde vom Band-Kumpel Anders
Fríden (In Flames) produziert und sollte mittlerweile
rund um den Globus erhältlich sein - beste Vorzeichen
also, um die Metalwelt mit einer guten Platte zu
beglücken. Leider stellt sich aber heraus, dass
"Absolute Design" genau nur das ist: eine gute Platte,
aber eben Mittelmass. Auch wenn "Casket Closing", "Next
Closed Door", "Propaganda" und "Trial & Error" solide
Songs mit ordentlichem Mitsing-Faktor sind, so reicht es
doch nicht über den Durchschnitt hinaus. Fronter Mangan
Klavborn gibt sich zwar redlich Mühe (er punktet meiner
Meinung nach vor allem mit seinen verzweifelt klingenden
Parts), aber die Songs plätschern grösstenteils aufgrund
hohem Austauschfaktor einfach nur am Hörer vorbei. Auch
die Samples und Synthies vermögen dies nicht mehr zu
verhindern, obschon sie strategisch gesehen durchaus
schlau eingesetzt wurden. Hinzu kommt der Fakt, dass
auch der Klang von "Absolute Design" kaum über Ecken und
Kanten verfügt, hier wurden beinahe sämtliche Details
unnötig aufgeplustert. Bleibt zu hoffen, dass sich das
bisherige Studio-Projekt bei den folgenden Touren
ordentlich Inspiration einfängt, denn das Potential für
grösseres Schaffen ist definitiv vorhanden.
El Muerte
Punkte: 6.0 von 10
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JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE - Rauchen und Yoga
Bastardised Records
Was uns die 1998 in Krefeld gegründete Band mit dem
meiner Meinung nach eigenartigsten Namen der Musikszene
auf ihrem aktuellen Longplayer "Rauchen und Yoga" in die
Gehörgänge jagt, ist Grindcore pur. Obwohl die Band
ihren Stil auf dem aktuellen Album als Popgrind und
nicht mehr als Grindcore bezeichnet haben will. Das
könnte aber viele Fans von den Japanischen
Kampfhörspielen verunsichern, und sie würden durchaus
das Gefühl bekommen, dass die Band jetzt
hitparadentauglich wird. Aber ich kann alle beruhigen:
Es geht immer noch!! Das volle Grindcorebrett wird
gefahren. Das ganze Album wird mit einem verhunzten "We
Will Rock You" von Queen gestartet, um danach in eine
richtige Prügelorgie zu verfallen. Die Songs sind trotz
der hohen Geschwindigkeit und rasendschnellen Drums
abwechslungsreich und gepaart mit lustigen Samples. Auch
die Songlyrics sind wieder politisch, aber mit dem von
JAKA gewohnten Sarkasmus und Humor. Was die Japanischen
Kampfhörspiele ausmacht, ist sicherlich, dass sie nicht,
wie ihre Berufskollegen von Excrementory Grindfuckers,
einfach nur Nonsens und Schwachsinn vom Stapel lassen.
Die Produktion ist sicherlich eine der fettesten und
brutalsten der Bandgeschichte. Der Gesang verläuft von
schreiend bis zu ganz tiefen, bösen Growls wie in Song 9
"Das Experiment", welcher zur Abwechslung schleppend und
ruhig daherkommt. "Rauchen und Yoga" ist sicherlich eine
schräge Krachplatte, die aber nicht nur Gebolze zu
bieten hat. Grindcore-Fans sollten unbedingt zugreifen.
André G.
Punkte: 6.0 von 10
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SEVERE TORTURE – Sworn Vengeance
Earache Records/Non
Stop Music
Neben den bekannten Gothic Metal-Exporten, gibt es
in Holland natürlich auch bodenständigere Bands, welche
sich in härteren Gärten die Knie aufschürfen. Severe
Torture zertrampeln die Tulpen unter ihrem Death
Metal-Schuhwerk, jedoch wohlportioniert, ohne gleich in
blinder Zerstörungswut den Acker umzupflügen. Das
Startduo "Dismal Perception" und "Serenity Torn Asunder"
erheben sich in leicht erhöhten Tempo, kratzen dabei
aber nicht an der Schallmauer. Väterchen Blast muss
draussen bleiben, dennoch zeugen Severe Torture von
ihrem Können und servieren amtlichen, technisch
versierten Death Metal. "Fight Something" drosselt das
Tempo, wirkt aber neben der Schlussminute etwas
uninspiriert, dafür reisst das groovende "Repeat
Offender" den Erntekarren wieder aus dem Matsch. "Redefined
Identity" und der Titeltrack "Sworn Vegeance" sorgen
dafür, dass sich dieser auch auf dem Weg der gepflegten
Nackenstrapazen zu halten vermag. Dieser Weg ist jedoch
sehr geradlinig, denn obwohl die Jungs handwerklich ohne
Fehl und Tadel zu Werke gehen, bleiben die grossen
Überraschungsmomente aus. Vom Tempo her rangieren sich
Servere Torture in zu engen Bahnen, denn meist verlässt
man die Spur des erhöhten Mid Tempo nicht. Wie erwähnt
keine wirklichen brutalen Blast Parts, selten Down Tempo
und die Karte 'hasserfüllter Druck' wird auch kaum
ausgespielt. Für mich das grösste Problem bei "Sworn
Vengeance" ist genau die Situation, dass es an den
instrumentalen Fähigkeiten der Mitstreiter kaum was zu
meckern gibt, bei den Songs keinen der abfällt, aber
auch kaum einen, der aus der grossen Masse hervorsticht.
Solide ist die Scheibe auf jeden Fall, und wer auf den
ultimativen Aggressions-Kick verzichten kann und sich
gerne anspruchsvollen Death Metal reinzieht, darf ruhig
ein Ohr riskieren.
R.K.
Punkte:
6.0 von 10
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27.90 SFr.
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INGRIMM - Ihr sollt brennen
Black Bards Entertainment
Stimmt schon, Sackpfeifen und Drehleier, gepaart mit
dem gängigen Rock-Instrumentarium und deutschen Vocals
obendrauf, ist seit 10 Jahren nichts Neues mehr, aber
dennoch: Innovation und Eigenständigkeit lässt sich den
Regensburgern Ingrimm auf keinen Fall absprechen, oder
ist sonst schon jemandem eine fröhliche
Dudelsack-Melodie, unterlegt mit rasend schnellen
Doublebass-Salven zu Ohren gekommen, während jemand "Ihr
sollt brennen" durch die Gegend schreit bzw. growlt? Für
Letzteres verantwortlich zeigt sich Fronter Stephan
Zandt, der leider nicht immer einen erfreuenden Eindruck
hinterlässt. Kann seine Reibeisen-Stimme (mit einem
Touch Micha Rhein von In Extremo) in normaler Stimmlage
noch überzeugen, wirken die Growls eher schlecht als
recht, und die höheren Schreipassagen zehren schon nach
wenigen Durchläufen an den Nerven, wirkt Zandt dabei
doch regelrecht überfordert. Wirklich schade, denn
dieses angestrengt wirken wollende Gesangsorgan mindert
das ansonsten partytaugliche Songmaterial doch
erheblich. Auch die abgehalfterten Texte sind dabei
keine Hilfe, ganz im Gegensatz zu den in musikalischer
Hinsicht abwechslungsreich gestalteten Songs: Mal
genre-typisch ("Spielmann", "Rattenstadt"), dann wieder
an deutsche Bands der Marke Onkelz ("Ihr sollt brennen",
"Lumpenpack" und die harte Version von "Skudrinka") oder
Die Apokalyptischen Reiter erinnernd ("Wolf"), oftmals
sogar thrashig wie in "Dein Meister" oder "Sag mir
nicht", die Jungs von Ingrimm rocken frisch fröhlich
drauflos und legen eine lockere Energie an den Tag, die
ab und zu richtig anzustecken vermag. Das Highlight ist
aber unbestreitbar die epische "Letzte Reise", die
balladesk-atmosphärisch und groovend-bombastisch den Weg
eines gefallenen Kriegers nach Walhalla nachzeichnet. Da
kann die undurchsichtige Produktion, für welche sich das
Necrophagist-Studio Aexxys zu verantworten hat,
überhaupt nicht mithalten; zu chaotisch, zu verwirrenden
wirkt dieses Klangmischmasch. Das Adjektiv 'speziell'
darf hier endlich wieder einmal verwendet werden,
inwieweit dies jedoch positiv gemeint ist, sollte man
beim Reinhören selbst entscheiden, denn ohne intensives
Anchecken sollte man sich Ingrimm nicht anschaffen.
Kissi
Punkte:
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27.90 SFr.
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FUCKING BEAUTIFUL – Here Comes The Pain Again
Beautiful Records
Britpop ist scheisse. Man möge mir diese harte
Aussage verzeihen, obwohl mir die meisten Rock'n'Roller
und Metalheads recht geben werden. Dementsprechend wird
auch die Formation Lovebugs nicht zu den Lieblingsbands
unserer Szene zählen. Nun, wo liegt der Zusammenhang
zwischen Fucking Beautiful und den Lovebugs? Der Sänger,
Gitarrist und Mainman Sebastian Hausmann war mal
Mitglied bei den Lovebugs. Glücklicherweise hat er sich
entschlossen, sein Schaffensfeld komplett zu ändern. "Here
Comes The Pain Again" nennt er sein viertes Werk. Wie
gewohnt wird auch dieses mal ordentlich gerockt. Als
sehr eigenwillig entpuppt sich der Sound, der eine
exakte Einordnung unmöglich macht. Die verwendeten
Zutaten sind nebst Rotz'n'Roll auch eine ordentliche
Portion Punk und Glam. Bedingt sind die New York Dolls
ein Anhaltspunkt. Oft bietet uns die Truppe schillernde,
eingängige Party-Mucke. Leider haben sich nebst starken
Tracks, wie "This Is It", "(Still) Waiting For Miracles",
"Freespace" oder "No More Rock'n'Roll" auch einige
Füller eingeschlichen, die das Niveau dann doch
beträchtlich senken. Vor allem macht sich mit
fortschreitender Spieldauer eine gewisse Eintönigkeit
breit. Die Highlights sind definitiv die rotzigen,
dreckigen Momente. Schade sind sie nicht zahlreicher.
Als zusätzliche Stimme ist die Sängerin Milk Framboise
(was für ein dämlicher Name) mit dabei. Durch die
Mischung der beiden Stimmen gibt's einige weitere
positive Aspekte. Geschmacksache, trotzdem ist ein
Anchecken empfehlenswert.
Chris C.
Punkte:
5.5 von 10
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29.90 SFr.
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MICHELLE DARKNESS – Brand New Drug
AFM
Records/Musikvertrieb
Irgendwann kommt immer der Zeitpunkt, in welchem
mindestens ein Member einer Band zu der Schlussfolgerung
kommt, dass er oder sie noch andere Sachen in petto hat
als das, was man schon jahrelang zu tun pflegt. Und dann
erscheinen so schöne Solo-Alben, die nicht zwingend gut
sein müssen und den Anforderungen, die jeder Anhänger
der Ur-Combo an das Projekt stellt, nicht unbedingt
gerecht werden. Nuja... Da sitzt man also in seinen vier
Wänden und schmeisst die brandneue Droge des Herrn
Darkness ein, und was passiert? Nicht wirklich viel, um
ehrlich zu sein. „My Sweet“ ist neben „Brand New Drug“
das einzige Stück, das von Anfang an zündet und den
Eindruck hinterlässt, dass hier ohne Ende die Düsternis
gerockt wird. Spätestens aber mit der Coverversion von
Joy Division’s „Love Will Tear Us Apart“ zeigt sich
deutlich, was angesagt ist: Sisters Of Mercy-Flair im
Kuschelgewand, leicht rockig, ab und an um wenigstens
ein bisschen Härte bemüht („Darklandcity“ etwa oder „The
Sound Of Silence“). Oder etwa doch nicht? „Shine On“
erinnert da schon eher an End Of Green mit den typischen
Strukturen und der düsteren, erdrückenden Stimmung. Auch
der Ramones-Klassiker „Pet Semetary“ ist nicht schlecht
interpretiert, allerdings hätte ein wenig mehr Wagnis
den Staub vom Grabtuch effektiver weggewischt, somit
bleibt der Track eine mehrheitliche Kopie. Nicht
schlecht, mehr aber auch nicht. Und irgendwie kann man
diese Erkenntnis auf die gesamte Scheibe ausweiten: Dass
sich „Brand New Drug“ von den Tracks der Urband entfernt
und Monsignore Darkness etwas Neues versucht ist zwar
lobenswert und auch wünschenswert, aber alles erscheint
zu wenig wagemutig, alles kommt bekannt und nur marginal
abgewandelt vor. Dass auch vermehrt die verletzliche und
emotionalere Seite gezeigt wird ist ebenfalls ein guter
Ansatz, aber man hätte ihn konsequenter anwenden müssen
hätte dies das Motto der Scheibe werden sollen. Diese
Unentschlossenheit kostet Punkte und veranlasst mich
dazu, wieder End Of Green hervorzukramen, denn DIESER
Sound vermag restlos zu überzeugen.
Toby S.
Punkte:
5.3 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SVARTSOT – Ravnenes Saga
Napalm Records/Musikvertrieb
Kaum zu glauben, aber der Pagan Metal boomt wie nie
zuvor und beinahe jede zweite Neuveröffentlichung klingt
nach Flöten –und Wikingermusik. Svartsot aus Dänemark
machen da keine Ausnahme und besiegeln ihr Schicksal mit
ihrem Debutalbum "Ravnenes Saga". Die Dänen, welche mit
Napalm Records bereits ein gewaltiges Kaliber als Label
vorweisen können, haben auch musikalisch einiges auf dem
Kasten. Pagan/Folk Metal, der sicherlich nicht völlig
neuartig daherkommt, aber durchaus seine Eigenheit
besitzt. Das Besonderste an Svartsot ist ohne Frage die
growlende Stimme, die mir gar nicht in den Kram passt
und kaum Abwechslung mit sich bringt. Heidnischer Folk
Metal mit Death Metal-Gegröhle wird nicht viel verwendet
und bringt Svartsot so die nötige Individualität, die
sie brauchen, um im vollgefüllten Paganzirkus einen
Platz zu finden. Trotzdem ist aber genau diese Stimme
der grosse Schwachpunkt der Band, denn es passt einfach
nicht zusammen. Die Musik kommt frischfröhlich daher und
zeigt sich oft mit Flötenparts und feinen
Humppa-Anleihen. Die Stimme macht alles so böse und
unglaublich hart. Das Sextett hat trotz dieses Problems
Power unterm Arsch und gibt sich nicht zerbrechlich. Ich
habe selten so leichtfüssigen und unterhaltsamen Pagan/Folk
Metal gehört. Svartsot erinnern ein wenig an Korpiklaani,
sind aber dann eher wieder zu deathlastig und ist eher
eine Mischung aus Amon Amarth und dem Finnen-Wald-Clan.
Die Musik ist zwar fröhlich und eine Zeit lang wirklich
unterhaltsam, aber dann kommen diverse Parts immer und
immer wieder vor. „Legt doch mal die Flöte weg, verdammt
nochmal, oder hört einfach auf zu singen!“ So ging es
mir etliche Male beim Durchhören, und leider ist es
tatsächlich so. Zu viel Geflöte und totlangweiliges
Gegrowle nerven nach kurzer Zeit und machen die Scheibe
zur Qual. Was bringt es, wenn man sich von anderen Bands
unterscheidet, selber aber null Abwechslung mit sicht
bringt? Schade, eigentlich war ich am Anfang der Scheibe
sehr zuversichtlich, leider ging der Schuss nach hinten
los und die Dänen präsentieren ein Album, das nach 10
Minuten bereits mehr als durchgehört ist.
Yannick S.
Punkte:
5.0 von 10
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27.90 SFr.
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AJATTARA – Kalmanto
Spikefarm Records/Musikvertrieb
Bereits mit dem fünften Studioalbum starten die fünf
Finnen von Ajattara ins Rennen. Bisher glänzte ihre
Musik mit etwas eigenwilligem Black Metal mit Dark
Metal-Anleihen. Doch mit dem neuesten Werk haben
Ajattara eine doch sehr fragwürdige Stilrichtung
ausgewählt. Ich würde "Kalmanto", wenn ich es nicht
besser wüsste, stellenweise mit den heutigen
Chartsrocker in Verbindung bringen. Zum Glück sind sie
wenigstens menschlich und auch kommerziell noch
meilenweit davon entfernt. Aber musikalisch klingen die
Finnen wie Korn. Traurig aber wahr, trotz der sehr
aggressiven Stimme und der elektronischen Finessen gerät
die neue Ajattara-Scheibe völlig aus dem Ruder, und ich
kann einfach bloss den Kopf schütteln. Wie kann eine so
talentierte Band sich so gehen lassen und solchen
Riffmatsch mit Abwechslung gleich null bieten? Klar,
Neueinsteiger werden Gefallen am Ajattara-Stil finden,
da die Musik einfach und sehr druckvoll daherkommt. MTV
und Viva servieren wohl bald die finnischen Korn und
krönen sie als absolut innovativ und toll, und ja, ich
mag gar nicht daran denken. Schrecklich! Ich bin mir
sicher, dass sich einige Leute auf die neue Scheibe
gefreut haben, aber leider werden die von Kopf bis Fuss
enttäuscht. Um aber einmal ein wenig zu differenzieren:
Wer Korn und Co. mag wird Ajattara ebenfalls mögen, und
wenn man dann noch ab und zu gerne Kreischgesang hört,
ist "Kalmanto" sicherlich ein geeigneter Kauf. Für alle
Anderen, und dazu zähle ich auch alle die, die ihre
alten Alben besitzen und gerne hören, empfehle ich, die
CD einfach nicht anzuhören, denn Ajattara hat sich mit "Kalmanto"
gleich selbst zur Lachnummer der Black Metal-Szene
gemacht.
Yannick S.
Punkte: 4.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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AMERICAN STEEL - Destroy Their Future
Fat Wreck Chords/Phonag
Es gibt Reunions, die gut sind für die Musikwelt,
auf welche man mit Freude wartet. Es gibt aber auch
welche, die die Welt nicht unbedingt braucht. Die
Reunion von der 2002 auseinander gegangenen Band
American Steel gehört eher in die zweite Kategorie.
Eingelegt und gelangweilt! Die Jungs haben sich einem
Mix aus 3-Akkorde-Punk und Irish Folk Rock verschrieben.
Das ganze Album ist zwar sauber produziert, aber es
fehlt die nötige Power, die den Sound heiss machen
würde. Nun, nach ganzen sechs Jahren musikalischer
Abstinenz taucht mit "Destroy Their Future" urplötzlich
das vierte American Steel-Album quasi wie aus dem Nichts
auf. Die Jungs Rory Henderson (Vocals), John Peck (Bass,
Vocals), Ryan Massey (Guitar, Vocals) und Scott Healey (Drums)
bieten simpel gehaltene, schon ein paar mal dagewesene
Songs im Ami-Punk-Gewand. Das Ganze kann vielleicht live
mehr zünden, aber mit dem vorliegenden Comeback-Album "Destroy
Their Future" zerstören sie nicht viel, ausser eventuell
ein paar Nerven der Zuhörer. Das Album wurde in
Eigenregie von Gitarrist Ryan Massey in den Sharkbite
Studios produziert und abgemischt. Als Anspieltipp für
alle Punk- und Irish Folk Rock-Fans kann sicher Track 7
"Old Croy Road" herhalten. Er rockt straight mit
Mitsingpart daher. Der Song macht an Livegigs der Amis
sicher Lust, sich in den Moshpit zu begeben und richtig
loszupogen. Freunde des simplen, schnörkellosen Punks
können mal reinhören, dem Rest empfehle ich lieber, die
CD im Regal stehen zu lassen.
André G.
Punkte:
4.0 von 10
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MAGICA - Hereafter
AFM
Records/Musikvertrieb
Schon mal von miesem Timing gehört? Als
Schokoladefabrikant im August Osterhasen zu produzieren
zum Beispiel. Oder metallisch gesehen: Eine
mittelmässige Symphonic Metal-Kapelle mit weiblichem
Gesang veröffentlicht just ein paar Wochen nach
Nightwish, den unbestrittenen Meistern dieses Genres,
ihren eigenen Silberling, um im unausweichlichen
Vergleich gleich doppelt so offensichtlich abzustinken.
Wie kommt man auf eine solch desaströse Idee, kann man
sich jetzt fragen, doch die Antwort werden wohl nicht
mal Magica aus Rumänien wissen, die mit ihrem dritten
Silberling "Hereafter" just diesen vernichtenden Fehler
begangen haben. Ich geb zwar zu: Die zierliche Stimme
von Madame Ana Mladinovici, die irgendwo zwischen Tarja
Turunen und Sharon Den Adel (Within Tempation) trällert,
hat schon was, aber damit wäre das Kapitel über
Pluspunkte von "Hereafter" auch schon ausgeschöpft und
wir kommen zum unbequemen Teil des Negativen: Platte
Melodien, unausgereifte Arrangements, mehr störende als
interessante Rhythmus-Spielereien und plastik-kitschige
Keyboardsynthies und Konservenorchester, all das ist
omnipräsent bei Magica. Kann das eröffnende "All Waters
Have The Color Of Drowning" zwar noch überraschend gut
an (alte) Nightwish erinnern, plätschert der Rest des
Material in belanglosen, oft richtig langweilenden
Gefilden dahin, die ohne Weiteres als metallische
Fahrstuhlmusik betitelt werden darf. Songs wie "Turn To
Stone", "No Matter What" oder "Entangled" sind
unbestreitbar handwerklich makellos, wirken aber zu oft
unscheinbar, wie schon ein dutzend Mal gehört oder
schlicht und ergreifend zu skizzenhaft unausgearbeitet.
Da hilft auch die im Vergleich zu den Vorgängern "The
Scroll Of Stone" (2002) oder "Lightseeker" (2004)
verbesserte Produktion nichts, denn auch die wirkt für
ein Release aus diesem Sektor immer noch zu amateurhaft.
So lässt "Hereafter" zwar erahnen, welches Potential
hier theoretisch vorhanden wäre, praktisch aber nicht
zum Zuge kommt. Wenn man sich dann noch vor Augen führt,
dass auch in der Schweiz Truppen dieses Genres,
namentlich Lunatica und Legenda Aurea, vorhanden sind,
die zweifellos bessere Alben veröffentlicht haben, gibt
es auch für Hardcore-Fans weiblicher Feen-Stimmen nur
wenig Grund, sich "Hereafter" zuzulegen.
Kissi
Punkte:
4.0 von 10
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NOVEMBER-7 – Angel (Maxi-CD)
Dark-S Records
Hmm... Was mir da aus meinen Brüllwürfeln
entgegenschallt, erinnert stark an eine der letzten
Theatre Of Tragedy-Scheiben, als die gute Frau Kristine
noch das Mikro anhauchte, vor allem aber an „Assembly“.
Wer diese Scheibe kennt, kann sich nun ein ziemlich
exaktes Bild davon machen, wie November-7 tönen:
Industrial-mässig eingefärbte Gitarrenwände,
elektronische Spielereien, eher kühl und steril... Joa,
und was die Vocals anbelangt, so kann Annamaria Cozza
leider nicht wirklich überzeugen, zu dünn und verhalten
klingt ihr Organ und kann sich nur schwerlich gegen die
restliche Band behaupten. Nicht dass sie schlecht singen
würde, absolut nicht, aber agiert zu sehr im
Hintergrund. Mag vielleicht auch ein Resultat der
Produktion sein, aber ob gewollt oder nicht, überzeugen
tut’s nicht. Möglicherweise liegt das auch daran, dass
„Angel“ zu sehr den musikalischen Paten nachschlägt,
seien dies nun die genannten TOT oder streckenweise auch
Rammstein, gepaart mit einem Schuss Sundown...
November-7 sind weder gut noch schlecht, sie erfüllen
das schweizerische Klischee: Neutral sein um jeden
Preis, nur nirgends anecken. Dass aber eben genau diese
Farblosigkeit dem Hörer jegliches Verlangen versagt, den
Sound nochmals hören zu wollen, das ist der definitive
Gnadenschuss. Schade, denn mit ein wenig mehr
Selbstvertrauen sowie Eigenständigkeit und
Experimentierfreudigkeit könnte sicherlich einiges
wettgemacht werden, so aber versinkt „Angel“ sang- und
klanglos.
Toby S.
Punkte:
2.3 von 10
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X-TRACTOR – Gehirnkonflikt
Twilight Zone Records/Non
Stop Music
Ach du heilige Makkaroni... Als ich das erste Mal
den “Gehirnkonflikt” angetestet habe, riss ich nach
kurzem Antesten der ersten paar Tracks die Scheibe aus
dem Player, nicht wissend, ob ich über diesen grausamen
Scherz, der sich Musik zu nennen schimpft, lachen oder
weinen sollte. Schlussendlich hab ich nur den Kopf
geschüttelt ob so viel aufgesetzten Gehabes und
Möchtegern-Böseseins. Später, nachdem ich mich doch noch
dazu durchringen konnte, alle Tracks durchzuhören,
stellte ich zwei Sachen fest: Gewisse Leute sollten
definitiv die Finger davon lassen, unschuldige CDs mit
ihrem Müll vollzustopfen... Ja, und dann kam dann noch
dazu, dass einem auch der heissgeliebte Kaffee wieder
hochkommen kann, es ist alles nur eine Frage des
musikalischen Gequältwerdens. Jetzt mal ernsthaft: Wie
soll ich eine ‚Band’ ernst nehmen, die irrigerweise
glaubt, mit ihren ach so gequält und bitterbös
vorgetragenen ‚Texten’ authentisch wirken zu können? Was
soll dieser lächerliche Versuch, Samples von
Industrial-Techno mit Kinderkeyboard-Einlagen zu
vermischen? Da springt doch nicht einmal der
deprimierteste und einsamste, alles und vor allem sich
selbst hassende Möchtegern-Gruftiekiddie darauf an. Ich
meine, man muss sich nur mal die Heiterkeitsanfälle
produzierenden ‚Songtitel’ wie „Elend Mensch“ und
„Genickschuss“ oder „Baller-Laika“ zu Gemüte führen,
dann muss man nicht mal den ‚Inhalt’ kennen, um zu
wissen, dass hier Schwachsinn hoch 666 produziert worden
ist. Diese Scheibe beinhaltet nur haufenweise Müll, mehr
gibt’s dazu nicht zu sagen.
Toby S.
Punkte:
0.666 von 10
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CD Reviews Archiv
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