Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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CRADLE OF FILTH – Godspeed On The Devil's Thunder
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Endlich! Wie sehr habe ich die hässlichste Band der
Welt vermisst... Allerspätestens durch ihren Majordeal
mit "Damnation And A Day" hinterlassen die Briten
gespaltene Geister. Und auch wenn "Nymphetamine" ein
weiterer Schritt in Richtung Gothic Metal war, so hat
das Nachfolgewerk "Thornography" nicht nur mich
überrascht. Die seltsamen Grooves, ziemlich abgedrehte
Melodieführungen und minimalistisch anmutende
Arrangements liessen sich mit Besatzungswechsel
begründen, aber natürlich auch mit der Stärke der
Truppe: Eigenwillen. Und so war ich mehr als nur ein
wenig gespannt auf "Godspeed... ", vor allem, da die
Vorankündigungen in Richtung "Cruelty And The Beast"
wiesen. Von meiner Seite aus also die meisterwartete
Platte dieses Jahres. Und so beginnt die Reise mit einem
typischen Intro, nur um dann mit Blastbeats, Dani's
Gekreische und reissenden Gitarren das Tempo anzuziehen.
Ziemlich eingängiger Song, nachvollziehbare Strukturen,
aber trotzdem auch beim 10. Mal Hören wird "Shat Out Of
Hell" nicht langweilig. Mit "The Death Of Love" wird die
Geschwindigkeit gedrosselt, und auch die engelsgleichen
Vocals machen das Lied zur typisch morbiden
Cradle-Nummer. Dann folgt erneut ein kurzer
Zwischenteil, um das Konzept des achten Werks zu
verdeutlichen: Die Geschichte um den französischen
Satanisten Gilles de Rais, der in dieser Inrerpretation
ein Liebesverhältnis zu Jeanne d'Arc hat. Den Charakter
lasse ich mal weg, das würde den Rahmen einer Review
überlasten. Aber welche andere Band könnte die Dramatik
einer Persönlichkeit, die für 140 Morde verantwortlich
gemacht wurde, besser beschreiben? So melodisch, so
düster, nekrophil, lustvoll und exzessiv kann keine
andere Band Stimmung erzeugen. Dem Thema entsprechende
Überraschungen wie Dani's Tochter, die ein Gedicht
aufsagt, ein Bass-Solo, sachte eingeflochtene
Keyboardpassagen und natürlich die unverwechselbare
Stimme, alles vermischt sich zu einem smaragdgrünen (Alp-)Traum.
Cradle erregen entweder Libido und Destrudo
gleichzeitig, oder aber lassen einen sich mit Ekel
abwenden. Weit weg von Genregrenzen nutzen sie ihre
Fähigkeiten, um zeitlose Lieder wie den Titeltrack oder
"Ten Leagues Beneath Contempt" mit seinem erotischen
Schlagzeug zu kreieren. Um mit den Worten der Band zu
enden: "This is the moment I go to god!"
Tristan
Punkte:
9.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MARSHALL LAW - Razorhead
Demolition Records/Disctrade
Das letzte tonträgermässige Lebenszeichen der
Britischen Power Metaller geht zurück auf das Jahr 1999,
sprich zum damaligen Album «Warning From History». Im
Fokus von Judas Priest, Metal Church und Helstar holzten
Marshall Law damals eine fette Metal-Scheibe ein. Das
Gründer-Duo mit Sänger Andy Pyke und Gitarrist Dave
Martin bildet auch neun Jahre später den harten Kern.
Seit dem Start der Band im Jahr 1987 haben sich einige
Musiker die Klinke in die Hand gegeben. Mit Jack Frost (Seven
Witches, Ex-Savatage & Ex-Metalium) und Bev Bevan
(Ex-Black Sabbath) waren auch zwei berühmtere Namen kurz
involviert. Ich mag mich noch an mein persönlich erstes
BYH!!!-Festival von 1999 erinnern, denn da spielten die
Briten letztmals live in unserer Nähe. Das neue Album
mit dem Titel ist «Razorhead» ist bereits die sechste
Veröffentlichung und soll an die alten Zeiten anknüpfen.
Nach einem Intro, das glatt von den Oberpriestern
stammen könnte, donnert der Opener gleich volle Kanne
los, als wären gerade Grave Digger am Werk. Treibend und
abwechslungsreich zugleich kommen neu orchestrale
Keyboard-Klänge mit etwas Dimmu Borgir Touch dazu, die
man vorher so noch nie bei Marshall Law gehört hat.
Geblieben sind freilich die Trademarks der fetten Riffs
und flinken, doppelläufigen Soli. Eine üppige Soundwand
kennzeichnet nachfolgend «Premonition» und spätestens
bei «Headtrap» wird überdeutlich, wie vergleichsweise
schwach die Instrumentierung und auch das Songwriting
von Priest's «Nostradamus» ausgefallen ist. Je länger
sich diese (offiziell gebrannte) Promo in meinem Player
dreht, desto erstaunter werde ich. «Gods Of Deception»
ist zum Beispiel in seiner Ganzheit ja sowas von
affengeil und weckt urwüchsige Banger-Gelüste in mir.
Nicht minder beeindruckend präsentiert sich das zu
Beginn halbballadeske «Night Terror», ehe ultraschwere
Riffs losbrüllen, die wiederum von unheilschwangeren
Keyboard-Schwaden begleitet werden. Ich sehe in meiner
Vorstellung ein grosses, altes Schloss in Transsylvanien
und eine Menge blutrünstiger Vampire, die mir an die
Gurgel wollen. Mit sieben Minuten Spielzeit deuten
Marshall Law bei «The Chamber» schliesslich an, dass sie
hiermit in so zu sagen progressive Gefilde vorstossen
und auch stilistisch eine Scheibe davon abschneiden.
Würde hier übgrigens Dimmu's Shagrath mittun, käme es
ebenso gut heraus. Ich bin wirklich positiv überrascht,
denn kaum eine Band ist so lange weg vom Fenster und
kann danach solche Briketts nachlegen! Man höre sich nur
mal «Nothing Last Forever» an - einfach genial! Das
nenne ich ein 71-minütiges Comeback mit Stil und keinen
seelenlosen Schnellschuss, nur um einfach eine neue CD
auf den Markt zu schmeissen. Tipp!
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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HEAVENWOOD – Redemption
Recital Records/Non
Stop Music
Auch wenn Portugal am westlichsten Ende Europas
liegt, so heisst dies noch lange nicht, dass die Leute
dort in metallischer Hinsicht totale Hinterwäldler sind,
bestes Gegenbeispiel sind ganz klar Moonspell. Aber auch
Heavenwood haben sich bewährt, und nach zehnjähriger
Abstinenz sowie etlichen Rangeleien bei verschiedenen
Bandpositionen liegt endlich der neueste Output vor.
Offensichtlich haben die Jungs einen guten Draht zu
verschiedenen anderen Musikern, denn es konnten sowohl
Gus G. von Firewind, Tijs Vanneste von Oceans Of Sadness
und auch Jeff Waters von Annihilator dazu gebracht
werden, ihren Part bei „Redemption“ beizusteuern. Das
Endergebnis ist sehr melodisch, hart und düster zugleich
ausgefallen, bestes Beispiel mag hierbei der Opener
„13th Moon“ sein: Da wird gleich von Anfang an die
Marschrichtung bekanntgegeben, welche frappant an die
letzte Darkseed-Platte erinnert. Cleaner, dennoch rauer
Gesang trifft auf Growls, die auch im Duett gut
voneinander zu unterscheiden sind, die Gitarren brettern
schön hart und die Rhythmussektion unterstützt das
Klanggerüst sehr gut. Über die Qualität der Scheibe
braucht man keine weiteren Worte zu verlieren, denn der
Sound kommt klar und deutlich aus den Boxen, und die
Instrumente sowie der Gesang lassen sich gut auseinander
halten. Ab und an sind auch Anleihen an End Of Green
auszumachen, wie in „Me & You“ oder in „One Step To
Devotion“ zum Beispiel, jedoch ist hier von Inspiration
und nicht von Plagiat die Rede. Gegen Ende der Scheibe
werden die Jungs dann noch einen Zacken härter und legen
bei „Her Scent In The Spiral“ deutlich mehr Wert auf
Death Metal-Vocals, was die Abwechslung unterstreicht.
Alles in allem lässt sich zu Heavenwood sagen, dass sich
die lange Pause mehr als nur gelohnt hat: „Redemption“
ist ein dreckiger, rockender, grunzender Bastard aus
Gothic/Dark/Death Metal geworden, der auch melodische
Passagen nicht scheut und damit einen wohltuenden
Gegenpol zu all den Trällerliesen-Kapellen darstellt,
die heutzutage die Musiklandschaften überfluten.
Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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BLOODBATH - The Fathomless Mastery
Peaceville Records/Irascible
Bloodbath können 2008 locker als das umtriebigste
Jahr der ganzen Bandgeschichte bezeichnen. Die
Allstar-Death-Combo um Opeth-Fronter Mikael Akerfeldt
brachte nicht nur endlich die mit Spannung erwartete
Live-CD/DVD vom Wacken-2005-Gig heraus, sondern spielte
endlich ihr zweites und drittes (!) Konzert und
veröffentlichte zudem noch eine EP mit dem Titel "Unblessing
The Purity" sowie ihr viertes Album "The Fathomless
Mastery". Kein Wunder also, ist das Quintett momentan in
aller Munde – wenn bei all der Präsenz auch noch die
Qualität stimmt, steht einem amtlichen Aufstieg halt
nicht mehr viel im Wege. Dass Bloodbath wie ein
Querschnitt durch nordländische Death Metal-Kunst
klingen, hat sich mittlerweile rumgesprochen: Gäbe es
eine ultimative Best Of, wären die Songs genau so
zusammengebastelt. Glücklicherweise ist die Band dabei
aber nicht so bescheuert, sich auf traditionellen Werten
auszuruhen, sondern geht trotz den überpräsenten Wurzeln
eigene Wege. "The Fathomless Mastery" macht da keine
Ausnahme, Bloodbath klingen darauf überraschend
organisch – der aktuelle Auftrieb hat sich da
zweifelsohne niedergeschlagen. Mikael grunzt sich erneut
in die vordersten Reihen, während die
Instrumentalfraktion siegessicher die Fäden des
Gemetzels zieht. Auch wenn der Fortschritt diesmal nicht
so stark Einzug gehalten hat, trägt auch diese Scheibe
den Stempel des 'Hier und Jetzt', und Bloodbath
untermauern damit eindrücklich ihren Status: Zwar waren
sie 'damals' nicht dabei, schwingen aber dafür heute
ihre Klingen an vorderster Front.
El Muerte
Punkte:
9.0 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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GOJIRA - The Way Of All Flesh
Listenable Records/Irascible
Wer gedacht hat, dass Umweltschutz und Metal nichts
gemeinsam haben, hat bestimmt noch nichts von Gojira
gehört. Die vier Franzosen, welche meiner Meinung nach
noch nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die sie
eigentlich bekommen sollten, sind nämlich sehr
engagierte Greenpeace-Unterstützer. Dies hat man vor
allem auf ihrem letzten, wirklich grandiosen Album "From
Mars To Sirius" gehört. Auf ihrem neuesten Streich geht
es eher um uns Menschen, woher wir kommen und wohin wir
gehen. Durch Joe’s (Gitarre, Vocals und Songwriting)
Arbeit mit Cavalera Conspiracy hat sich der Release des
neuen Albums "The Way Of All Flesh" etwas
hinausgezögert, und die Fans mussten geschlagene drei
Jahre auf den neuen Silberling warten. Dann war es aber
soweit, und die neue CD mit dem doch recht viel
düstereren und selbstgezeichneten Cover von Joe lag in
meinem Briefkasten und wartete nur darauf, entdeckt zu
werden. Da ich Gojira schon kenne, nahm ich an, dass es
mehr als einen Durchgang braucht, um das Album wirklich
beurteilen zu können. Mit dieser Einschätzung hatte ich
mehr als Recht, denn ich brauchte deutlich länger, um
den Einstieg zu "The Way Of All Flesh" zu finden als bei
den letzten Alben. "Oroborus" fängt dort an, wo "Global
Warming" auf der letzten Scheibe aufgehört hat, und zwar
nicht nur sprichwörtlich: Die Gitarren dröhnen zwar
etwas tiefer, doch rifftechnisch genau gleich wie auf
dem letzten Lied von "From Mars To Sirius", was beim
Einstieg in die verwirrende Welt der Franzosen doch sehr
hilfreich ist. Allgemein ist zu sagen, dass die neue
Scheibe genauso schwer verdaulich ist wie die älteren
Werke von Gojira (was übrigens Godzilla auf Japanisch
heisst). Durch ihre Variabilität kann man Gojira nur
schwer in eine Schublade stecken, zu komplex und
anspruchsvoll ist ihr Musikstil. Eine Mischung aus Death
und Progressive Metal mit doomigen Ansätzen (vor allem
auf der neuen Scheibe), zerstörerisch, gewaltig und
sicherlich nichts, was man so nebenbei zur Unterhaltung
hört. Die technische Präzision der Jungs, gerade von
Mario an den Pedalen, jagt einem Schauer durchs
Rückgrat. Bei "Adoration For None" nimmt auch die
Frontsau von Lamb Of God, Randy Blythe, das Mikro in die
Mangel, und "Art Of Dying" startet mit spirituellen
Klängen und bombardiert einem dann mit so aggressiven
Drumparts, dass es einem beinahe übel wird. Am Schluss
der Scheibe befindet sich "The Way Of All Flesh",
welcher nebst einem versöhnlichen Ende auch noch mit
einem Hidden Track auftrumpft. Alles in allem würde ich
diesem Album ne glatte 10 geben, wenn da nicht "From
Mars To Sirius" wäre, welches meiner Meinung nach doch
noch ein kleines Stückchen besser und kompakter war.
Also Leute, lasst euch das nicht entgehen!
Xenia
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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PREY FOR NOTHING – Violence Divine
Rusty Cage Records
So mancher Musiker, auch metallischer Natur, betet,
sei es für mehr Talent, bessere Technik, einen besseren
Produzenten oder mehr Groupies. Vier Herren aus Israel,
bekanntlich eines der am meisten durch Religion(en)
verseuchten Länder dieser Erde, beten für... gar nichts!
Und führt man sich "Violence Divine" von Prey For
Nothing auch nur ein einziges Mal zu Gemüte, dann weiss
man auch, warum: Die Jungs haben es schlicht nicht
nötig. Sie scheinen von den Metalgöttern schlicht
gesegnet zu sein, denn ihr Debut ist eine einzige
Riff-Offenbarung, ein Stück Melodic/Death Metal, das die
Gebete all jener erhört, denen die letzten In
Flames-Scheibletten zu ausgelutscht und denen Bands der
Stunde wie Sonic Syndicate zu vorhersehbar sind.
Abwechslungs- und einfallsreich, zeitweise schon fast
progressiv ("The Maw") animiert das Quartett aus dem
Nahen Osten zum Headbangen in der heimischen Stube.
Nicht nur die Göteborger Schule ("Cowardice") wird
zitiert, wie es so oft der Fall ist, sondern auch
traditionelle Ami-Death-Einflüsse werden verarbeitet,
alles mit einem Hauch Wahnsinn der Marke Strapping Young
Lad ("Breach") angereichert. Dabei glänzt Fronter Yotam
Afni mit einer Kehle, die jede Schreiart des extremen
Metals beherrscht, sei es good old Growling oder
schwarzmetallisches Gekeife. Der stimmliche Hybrid von
Tompa Lindberg und Alexi Laiho (erstaunlich ähnlich bei
"Breach") bringt die richtige Frasierung im richtigen
Moment, was bei einem so tighten Drummer wie Iftha Levy
auch nicht verwunderlich ist. Da sich Basser Amir
Solomon und Klampfer Yaniv Aboudy zuvor in Paul Di'Annos
Backing Band verdingt haben, so wird auch klar, welch
ausserordentliche Saitenakrobatik diese beiden an den
Tag legen können, die fräsenden Soli im gnadenlosen "Tearing
The Fabric" oder in "Averting Your Eyes" sind nur einige
Belege unter vielen dafür. Wäre dem nicht genug, hat man
daneben auch noch ein goldenes Händchen für Dramatik,
nachzuprüfen am mit klassischen Elementen versehenenen,
melancholischen Intermezzo "Summoning Sickness" und der
abschliessenden, drohenden Titeltrack-Apokalypse, die
genauso Fans von symphonischem Black Metal (Dimmu Borgir)
zu fesseln vermögen sollte wie Pagan-Recken oder eben
Melodeath-Jünger. Prey For Nothing sind, ohne sich dabei
zu weit aus dem Fenster lehnen zu müssen, die
Shootingstars des melodiösen Extreme Metals. So blickt
man mit zusammengefalteten Händen gen Himmel und betet:
Bitte lieber Gott, mach, dass die Jungs auf Tour kommen,
bald den Zweitling nachliefern und nicht aus Versehen
von einem Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt
werden. Amen!
Kissi
Punkte:
9.0 von 10
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RISE AGAINST – Appeal To Reason
Interscope/Universal Music
Mit "Appeal To Reason" bringen die vier Jungs aus
Chicago bereits ihr fünftes Album auf den Markt. Gleich
bei den ersten Tönen der Platte wird klar: Es handelt
sich hier definitiv um eine ziemlich punkig angehauchte
Band. Ja, zum Teil habe ich mich sogar gefragt, wie die
Platte bei Metal Factory landen konnte... Egal. Immer
wieder schleicht sich eine gewisse Härte, welche man
durchaus als Metal bezeichnen könnte, wie etwa das
schnelle und harte Spiel der Gitarren und des
Schlagzeugs, in die einzelnen Songs ein. Die Texte von
Rise Against sind politisch, extrem (gesellschafts-)kritisch,
kämpferisch und intelligent, was ich von einer
amerikanischen Band eher nicht erwartet hätte... So
regen sie zum Nachdenken an und sind, genau wie die
eigentliche Musik, dennoch gesellschaftstauglich.
Zugegeben, etwas mehr Biss hätte dem Album nicht
geschadet, wer aber gerne mal eine gelungene Mischung
aus Punk und Metal aufs Ohr möchte, der kann "Appeal To
Reason" ohne gross nachzudenken in den Player schieben.
Miriam
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 21.90 SFr.
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EDGUY – Tinnitus Sanctus
Nuclear Blast/Warner
Nach Avantasia III ist Tobias Sammet wieder zurück
mit seinen Jungs von Edguy. Und als ob dieses
Avantasia-Projekt gewisse Ideen gebündelt hätte, gibt es
heute wieder eine Band, die sich zwar anders, aber
trotzdem irgendwie typisch nach Edguy anhört. Klingt
komisch? Ist es auch! Denn Veränderungen sind nur schwer
zu finden. Vergleicht man "Tinnitus Sanctus" mit seinen
beiden Vorgängern "Rocket Ride" und "Hellfire Club",
fällt auf, dass heuer die Kitsch-Single fehlt. Auch
Streicherarrangements gehören, zumindest vorläufig, der
Vergangenheit an. Geblieben sind die mächtigen Chöre und
ein gewisser unschuldiger Charme, die sich vor allem in
Songtiteln wie "Sex Fire Religion", "929" oder "Thorn
Without A Rose" bemerkbar machen. Der Schlusstrack "Aren't
You A Little Pervert Too" stellt sich gar als lustige
Country-Nummer heraus, für welche ich bete, dass diese
auch mal live zu hören sein wird. Ebenfalls geblieben
sind die Hard Rock-Elemente à la "Fucking With Fire",
welche bei "Tinnitus Sactus" bei "Dead Or Rock"
auftauchen. Mit 7 Minuten der längste Song ist "Speedhoven",
der sparsam viele Register zieht. Ein weiteres Highlight
stellt "Dragonflies" dar. Der Libellen-Song glänzt mit
einem klassischen Aufbau und einem unwiderstehlichen,
mächtig stampfenden Refrain, zu dem man gar nicht anders
kann als einfach nur loszubangen. Edguy liefern mit "Tinnitus
Sanctus" ein beachtliches Werk ab, welches in dieser
Qualität mittlerweile von den Fuldaern einfach zu
erwarten ist. Ob es diese Scheibe allerdings schafft,
mein absolutes Götter-Edguy-Album "Hellfire Club" vom
goldenen Thron zu stossen, wird sich erst in ein paar
Monaten zeigen.
Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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AXEL RUDI PELL – Tales Of The Crown
Steamhammer/SPV
Axel Rudi Pell klingt auch mit seinem x-ten Album
noch nach Axel Rudi Pell. Und auch wenn einige Kritiker
Recht haben, wenn sie dem Deutschen vorwerfen, dass alle
seine Alben sehr, sehr ähnlich klingen, ist mir das
schnurzegal. Denn Pell gelingt es immer wieder, mit
unwiderstehlichen Liedern und fähigen Mitmusikern zu
verzaubern. So auch dieses Mal, auch wenn die Songs
heuer ein, zwei Durchgänge mehr brauchen, bis sie
sitzen. Und so gibt es wieder einmal typischen Axel Rudi
Pell pur. Da sind die Hard-Rocker à la "Ain't Gonna Win"
und "Crossfire", die Metaller "Higher" und "Buried Alive"
und die epischen, langen Dinger wie "Tales Of The Crown".
Sogar ein Instrumental hat sich dieses Mal
eingeschlichen in Form des fünfminütigen "Emotional
Echoes". Für mich den Höhepunkt bildet aber die sich
langsam steigernde Halbballade "Touching My Soul".
Sänger Johnny Goeli schafft es mit diesem Track,
wirklich Seelen zu streicheln und stöhnt vor
Leidenschaft. Pell selber hat für dieses Album ein paar
moderne Elemente angekündigt, welche es vorher noch nie
von ihm zu hören gab. Diese webt er aber so geschickt in
den Gesamtsound ein, dass sie kaum wahrnehmbar sind.
Lange Rede, kurzer Sinn: Pell hat erneut ein
Meisteralbum aufgenommen, welches nicht nur seine
bisherigen Anhänger begeistern sollte.
Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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GIRLSCHOOL – Legacy
Steamhammer/SPV
Girlschool feiern Geburtstag! Und wie bei Doro tun
sie das auch mit einer ganzen handvoll Gästen und einer
neuen CD, die sich mehr als nur hören lässt. Zum 30.
Geburtstag geben sich die beiden Twisted Sisters J.J.
French und Eddie Ojeda und Dio zusammen mit Tony Iommi
die Klinke in die Hand. Dass zwischen Girlschool und
Motörhead nach wie vor ein sehr gutes Verhältnis
herrscht (die beiden Bands waren bereits 1979 zusammen
auf Tour), beweisen sie mit diversen Aktionen auf dieser
CD. So covern Girlschool den Motörhead-Klassiker
"Metropolis", während Lemmy den Girlschool-Track "Don't
Talk To Me" intoniert. Ebenfalls dabei sind
Motörhead-Gitarrist Phil Campbell und Ex-Drummer Fast
Eddie Clark. So viel Prominenz garantiert aber noch
lange kein gutes Album. Dieses steuern Girlschool mit
schönen Rocktracks à la "Spend, Spend, Spend", "Everything's
The Same" oder "I Spy" bei. Gegenüber früher sind die
Mädels ein klitzekleinwenig ruhiger geworden, haben aber
an Lautstärke nichts verloren. Vielleicht an Fitness?
Denn mir ist ein Rätsel, wieso Girlschool Ende Oktober
als Headliner im Z7 bereits nach einer Stunde von der
Bühne verschwunden sind. Diese traurige Tatsache
verdirbt aber nicht den Spass am neuen Album, welches
komplett der letztes Jahr verstorbenen
Original-Gitarristin Kelly Johnson gewidmet ist.
"Legacy" überzeugt durch seine Kurzweiligkeit, seinen
Charme und durch die Erfahrungen der dienstältesten
All-Girl-Band der Welt. So lässt sich wirklich prima
Geburtstag feiern!
Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THEOCRACY – Mirror Of Soul
Ulterium Records/Disctrade
Epic/Melodic/Power Metal mit progressiven Anleihen,
so bezeichnen Theocrazy ihre musikalische Ausrichtung.
Und genauso kann man es auch stehen lassen. Songs wie "Laying
The Demon To Rest", das zehn Minuten lang voll zu
überzeugen vermag, beinhaltet genau das oben Genannte.
Sehr viel Melodie und eine geniale
Refrain/Gesangsmelodie, die sich schon nach dem ersten
Durchgang im Gehirn festfrisst. Dazu ein Killerriff,
saustarke Instrumentalparts, tolle zweistimmige
Gitarrensoli und ein Tempo, das von low bis very fast
das Ganze zu einem ganz besonderem Song macht. Mit
"Bethlehem" hat man auch eine klasse Powerballade am
start, wie sie Firewind nicht hätten besser machen
können, Zart beginnend mit akustischen Gitarren steigert
sich der Song in eine wuchtige Powerballade mit
ebenfalls einer genialen Gesangsmelodie. Auch die
schnellen Tracks der Marke "Absolution Day" können sich
absolut sehen lassen. Und das 22-minütige Titelstück
geht dem Power Metal-Freak runter wie Öl. Dieser Song
glänzt mit guten Gitarrenriffs, Abwechslung, einem
überzeugenden Gesang, vielen tollen Instrumentalparts
und vor allem mit wirklich genial gespielten Drums, man
kann sich an diesem Song einfach nicht Satthören.
Theocrazy brauchen sich ganz sicher nicht hinter Bands
wie Firewind, Avantasia, Edguy oder Rhapsody Of Fire zu
verstecken. Klasse Album, checkt das Teil mal an, es
lohnt sich!
Crazy Beat
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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CRYSTAL EYES – Chained
Metal Heaven/Disctrade
"Die Welt ist und bleibt ungerecht!" Dieses
Statement markierte ich bei der letzten Platte der fünf
Schweden im Angesicht, dass diese
Vollblut-Heavy-Metaller nicht mehr Erfolg einheimsen
können. Und was damals galt, gilt heute umso mehr. Denn
mit "Chained" haben Crystal Eyes noch einen gewaltigen
Schritt nach vorne gemacht. Waren früher noch
vereinzelte Füller auszumachen, muss man heute schon
sehr genau suchen, um diese zu finden. Songs wie "Ride
The Rainbow" oder das hardrockige "The Devil Inside"
beweisen nicht nur die stilistische Vielfalt der Band,
sondern auch deren sicheres Gespür für echte Ohrwürmer.
Mit "The Fire Of Hades" hat man sich gar an ein
progressives Stück gewagt und glänzt trotzdem. Sänger
Nico Adamsen veredelt das Stück mit seiner variablen
Stimme zusätzlich. Wie früher ist der Shouter nach wie
vor schwierig einzuteilen und klingt wie eine Mischung
aus Tyr, Helloween und Powerwolf. Und gerade dieses
Spannungsfeld macht das Ganze interessant. So auch in
der von Blind Guardian inspirierten Schlussnummer
"Guardian". Diese erinnert an "The Bard's Song" und
bietet beste Lagerfeueratmosphäre. Bleibt nur noch die
Frage, wann denn endlich der verdiente Ruhm und Lohn in
Form eines anständigen Support-Slots durch Europa
Wirklichkeit wird? Das Warten hat hoffentlich bald ein
Ende!
Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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UNITOPIA – The Garden (2 CDs)
InsideOut Music/SPV
Heya, Unitopia, noch ziemlich unbekannt, aber das
wird sich glaube ich nach der Veröffentlichung dieses
Doppeldeckers schnell ändern. Jedenfalls unter den
Proggies dieser Erde. Die Australier schieben uns hier
ein ganz starkes Stück Prog Rock in den Schacht. Startet
die erste CD noch mit einem soften Klavierstück, wird
mit Song 2, dem 22-minütigen "The Garden" ein
Prog-Feuerwerk der Sonderklasse nachgeschoben. Selten
hat man ein so vielseitiges Werk gehört, das den Zuhörer
auf eine faszinierende Reise durch Raum und Zeit nimmt.
Die Songs passen einfach zusammen und fliessen
wunderschön ineinander. Einflüsse von den Flowerkings,
Van der Graaf, King Crimson bis älteren Genesis werden
hier gefunden. Fliessende Tracks, die zum Träumen
einladen, gibt's hier genauso wie rockige Abschnitte,
die trotz der vielen Wechsel nie aneinandergeklebt
wirken, sondern eben ineinander fliessen und den Zuhörer
total gefangen nehmen in der Welt der Unitopia. Grob
gesagt handelt es sich bei "The Garden" darum, zunächst
in unserem eigenen Leben Ordnung zu schaffen, bevor wir
andere kritisieren. Was muss ich bei mir selbst
verbessern, um eine positive Veränderung bei andern
hervorzurufen. Eine wahrhaft sensible Frage, die sich in
jeder Note dieser wunderbaren lyrischen Musik
widerspiegelt. "The Garden" ist eine zeitlose Reise
durch die fantastische Welt des Prog Rock.
Crazy Beat
Punkte: 8.9 von 10
Hier bestellen für
33.90 SFr.
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MONSTERS OF METAL - Vol.6 (2 DVDs)
Nuclear Blast/Warner
Regelmässig beschenkt uns (okay, man muss es schon
kaufen) Nuclear Blast mit dieser wunderbaren Sammlung an
Clips von diversen Metalbands. Es werden aber nicht nur
Bands aus dem eigenen Stall berücksichtigt. Auch
Künstler von anderen Labels finden auf diesem über
270-minütigen Zweier-DVD-Set mit 66 Clips Platz.
Abgesehen von gestandenen Bands wie Nightwish, Dimmu
Borgir, Hammerfall oder Iced Earth findet man auch
diverse Newcomer darauf vertreten. Ganz positiv daran
ist auch der Anteil an Schweizer Bands. Vertreten sind
Eluveitie mit "Inis Mona", Samael mit "Slavocracy" und
Requiem mit "Premier Killing League". In Zeiten, wo es
kaum brauchbare Videoclips am heimeigenen TV-Gerät gibt,
kommt die sechste Auflage von "Monsters Of Metal" wie
gerufen. Ob für Partys, ganz gemütlich zuhause oder beim
nächsten, vielgehassten Weihnachtessen mit den
Schwiegermonstern, hier gibt's wieder mal richtig was
fürs Geld. Pflichtkauf!
Roxx
Punkte:
keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 34.90 SFr.
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KNORKATOR – Weg nach unten (DVD)
Tubareckorz/Phonag
Die meiste Band der Welt hört auf! "Endlich", werden
einige sagen, die das Gezappel des Sängers, die schrägen
Texte und das umherschmeissen von Lebensmitteln auf der
Bühne nie verstehen konnten. "Wieso jetzt schon", werden
sich die anderen fragen, welche den heftigen und doch
feinen Sarkasmus von Knorkator verstanden und hinter den
vordergründigen Blödeleien die tiefsinnigen Gedanken
gesehen haben. Ich gehöre klar zur letzten Gruppe. Und
so geniesse ich dieses Abschluss-Release, das mir auf
fast 3 Stunden das in die Stube bringt, was die
Menschheit in Zukunft schmerzlich vermissen wird. Auf
DVD 1 wird man Zeuge eines Akustik-Gigs im Frannz Club
in Berlin. Ein sehr spezielles Konzert, in dem sämtliche
Songs in ein neues Soundgewand gekleidet wurden. So ist
der "Werwurm" plötzlich eine Blues- und "Ich will nur
ficken" eine Country-Nummer. "Böse" wird als Tango
vorgetragen, während aus "Für meine Fans" ein
Boogie-Rock'n'Roll-Stück wird. Da dies nicht
MTV-Unplugged ist dürfen die Musiker stehen, was für
attraktive Bewegung sorgt. Wer die Unplugged-Songs mit
den Originalen vergleichen will, der muss nur die DVD 2
einschieben. Auf der "Vatiproduktion" überschneiden sich
viele Lieder der DVD 1. Hier tanzt der (Berliner-)Bär
nochmals so richtig los, denn Publikum und Band geben
richtig Gas. Zu den optischen Highlights zählen "Weg
nach unten" (mit kritischer 9/11-Aussage), "Ich hasse
Musik" (mit der aufblasbaren Orgel, die im Publikum
tanzen darf) und "Geld" (mit Geldregen). Auf das von
früher bekannte Zerhacken eines Tasteninstruments wurde
leider verzichtet. Dafür kommt man bei der Nationalhymne
"Wir werden alle sterben" in den 'Genuss' von zwei
zarten Stimmchen der Knorkator-Kinder. Niedlich, aber
definitiv nichts für Musikstudenten. Den lieben
Kinderlein darf man ebenfalls auf DVD 1 lauschen. Das
letzte Lied und gleichzeitig das letzte Musikvideo von
Knorkator hört auf den Namen "Kinderlied", wird komplett
von deren Bengeln gesungen und lässt einen nochmals in
typischen Knorkator-Texten schwelgen. Ebenfalls auf DVD
1 ist ein Interview mit Knorkator zu sehen, bei welchem
die Band ungewöhnlich ernsthaft zurück und nach vorne
schaut. Leider wird dabei auf Filmeinspielungen
verzichtet, weshalb ich geschichtsinteressierten Fans
die Live-DVD "Zu alt" ans Herzen legen möchte. Knorkator
geben in diesen Tagen ihre endgültig letzten Konzerte,
leider ohne Abstecher in die Schweiz. Wer die Berliner
aber noch einmal erleben will, kann dies mit dieser DVD
tun. Danke Knokator, dass es euch gab, ihr wart mir
definitiv nicht egal!
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
Hier
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THUNDER – Bang!
Frontiers Records/Disctrade
Wenn es eine Band gibt, die das Flair der 70er
authentisch durch die 90er ins 21. Jahrhundert gerettet
hat, dann Thunder. Ganz in der Tradition ihrer
Landsleute von Led Zeppelin oder Deep Purple widmen sich
Danny Bowes (Vocals), Luke Morley (Guitar) und
Mitstreiter dem klassischen Hard Rock. Einen
Kreativitätspreis werden die Briten zwar keinen
gewinnen, dafür aber einen für Zeitlosigkeit. Eigentlich
machen die fünf Jungs auch auf "Bang!" nichts anderes,
was sie seit Ende der 80er tun, nämlich starke Songs
schreiben, diese in ein knackiges Blues Rock-Gewand
verpacken und auf Tonträger bannen oder ebenso versiert
live zum Besten geben. Nur Anfang des neuen Jahrtausends
pausierte die Truppe für zwei Jahre. Dies hat der Band
aber offensichtlich gutgetan. Denn "Bang!" ist nach "Shooting
At The Sun", "The Magnificent Seventh" und "Robert
Johnson's Tombstone" bereits das vierte Werk in Folge,
das in allen Belangen allerhöchstes Niveau erreicht.
Ohne Ben Matthews (Guitar, Keyboards), Chris Childs
(Bass) und Harry James (Drums) Unrecht tun zu wollen,
sind aber Morley/Bowes die aussergewöhnlichen,
musikalischen Köpfe der Formation. Luke sticht einmal
mehr durch gefühlvolle, aber kräftige Gitarrenparts
heraus, ebenso auch als Produzent des Silberlings. Danny
zeigt wieder, dass nebst David Coverdale oder Robert
Plant auch er den Blues in der Stimme hat. Kritiklos ein
tolles Stück Musik einer nach wie vor zu Unrecht
unterbewerteten Band.
Chris C.
Punkte: 8.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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DEAR SUPERSTAR – Heartless
Demolition Records/Disctrade
Emo ist so eine Stilbezeichnung, die sehr variabel
definiert werden kann. Egal wie ich's versuche,
wahrscheinlich würde mir eh jeder widersprechen. Zudem
klingt nur schon das Wort bescheuert. Ich muss dabei
sowieso immer an den Emu denken, und dieser ist
bekannterweise ein Vogel. Also lassen wir das Ganze. Das
Problem ist nun aber, dass genau dieser Stil der Band
Dear Superstar zu 50% attestiert wird. Beim anderen Teil
handelt es sich um Kick Ass. Also gehen wir die Sache
anders an und benennen die Musik des Fünfers mit dem
bekannten, bewährten und vor allem coolen Begriff Sleazy.
Eine Mischung aus Bullet For My Valentine und Mötley
Crüe soll es gemäss Label sein. Erstgenannte gehören
eben dem Subgenre an, dessen Bezeichnung ich nun nicht
mehr in den Mund nehme. Ebenso waren sie als Support
schon mit ihnen unterwegs. Doch auch der Vergleich mit
den Herren Lee, Sixx, Neil und Mars trifft den Nagel
nicht vollständig auf den Kopf. Stellenweise erinnern
die Engländer (es ist wirklich keine skandinavische
Truppe) an die legendären Hanoi Rocks. In erster Linie
der Sänger Micky Satiar weist Parallelen zu Michael
Monroe auf, in Bezug auf die leidenschaftlichen, sehr
emotionalen Vocals. Eine weitere Stärke von Dear
Superstar sind die grossartigen Chöre, die ganze Band
scheint gesangliches Talent zu besitzen. Die zehn Songs
machen durchs Band viel Spass mit eingängigen
Gesangslinien und grossartigen Refrains. Ein paar
Schreie zwischendurch sind als moderner Touch zu werten.
Wenn überhaupt kritisiert werden muss, dann höchstens,
weil die Songideen manchmal ein bisschen abgegriffen
sind. Doch das Resultat des Endprodukts lässt diesen
Punkt in den Hintergrund rücken. Lieber starke Songs mit
dem einen oder anderen schon gehörten Riff als kreative
Durchschnitt-Tracks. "Heartless" ist ein tolles Album,
nicht nur perfekt für Backyard Babies-Anhänger.
Chris C.
Punkte: 8.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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OMNIUM GATHERUM – The Redshift
Candlelight Records/Irascible
Was haben Insomnium und Omnium Gatherum gemeinsam?
Richtig, beide Bands kommen aus Finnland, praktizieren
Melodic/Death Metal mit einer Prise Melancholie gewürzt,
hauen gute Alben raus und kein Schwein merkt es. Ob sich
das für Omnium Gatherum mit "The Redshift" ändert, wage
ich zu bezweifeln, wobei das nicht an der Qualität des
Songmaterials liegt, sondern wohl mehr an der Ignoranz
der Leute, die sich lieber nur die ganz grossen
Veröffentlichungen reicher, grosskotziger Rockstars
kaufen, damit sich diese noch einen Privatjet mehr
leisten können (nein, der Neid spricht nicht aus mir,
aus dem Alter bin ich raus). Aber so ist die Welt, hart
und ungerecht, wobei wir gleich beim Thema sind, denn "The
Redshift" setzt im Vergleich zu den Vorgängern etwas
mehr auf die Melodien und Eingängigkeit zu 'Ungunsten'
der Härte, was aber das Album nicht abwertet sondern es
in einem dunklen Licht der perfekten Symbiose erstrahlen
lässt. Eins muss man den Nordländern lassen, sie
beherrschen es einfach, Melodien hervorzuzaubern, welche
weder abgelutscht noch kitschig erscheinen, sondern mit
diesem Anstrich von Melancholie direkt in der Seele
ihren Platz finden und perfekt zu der jetztigen
Jahreszeit passen. Was den Reiz an "The Redshift"
ausmacht, ist dieses Gefühl von zeitloser Musik, es wird
nicht versucht, einem Trend hinterher zu hecheln oder
ach so modern zu tönen, selbst wenn hie und da ein paar
Keyboardtöne auszumachen sind. Falls ihr ein paar Namen
braucht um es sich besser vorstellen zu können, so
fallen mir spontan Dark Tranquillity, At The Gates,
Amorphis, Sentenced und Before The Dawn ein, wobei ich
Omnium Gatherum keinesfalls fehlende Eigenständigkeit
unterstellen möchte, aber eine Mixtur aus den genannten
Bands kommt so in etwa hin. Wie erwähnt ist "The
Redshift" nicht die Quelle der Aggression, auch wenn es
sich um Melodic/Death Metal handelt, viel mehr erfreut
man sich gierig an den Harmonien und Leads, von denen
man kaum genug bekommen kann. So zum Beispiel "Chameleon
Skin", welches zwar bei der Eröffnung stark an At The
Gates erinnert und für munteres Nackenschütteln sorgt,
jedoch mit einem Refrain besticht, welcher sich sofort
im Kleinhirn einnistet und man förmlich in der
Schlussminute geistig an den Saiten klebt und kaum genug
bekommen kann von der Melodie, welche sich durch den
Raum erhebt. Wenn ich mir "The Return" anhöre, dann muss
ich gestehen, so einen 'Hit' hätte ich von manch anderer
Band sehnsüchtig erwartet, bevor diese in die Trendhölle
des Modern Metal abgerutscht ist und die Flammen im Ofen
aus waren. So geht es weiter, jeder Song ist eine Perle
für sich und Omnium Gatherum schaffen es, mit den leicht
progressiven Ansätzen die Songs interessant zu
gestalten. Bezüglich des Gesangs könnte etwas mehr
Abwechslung nicht schaden, da dieser zeitweise etwas
eindimensional wirkt, ansonsten habe ich an "The
Redshift" nicht sonderlich viel zu meckern. Klar, die
Scheibe ist nicht ein Meilenstein in der Musikgeschichte
oder ein noch nie da gewesenes Klangerlebnis, jedoch
hauen die Jungs hier eine kleine Melodic/Death-Perle aus
der Asche, welche sich nicht zu verstecken braucht und
einiges besser tönt als mancher Major-Release von
gestanden Superstars.
R.K.
Punkte: 8.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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STORMRIDER - Fate Of The Hunter
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Nanu? Wurden Iced Earth etwa geklont? Das ist der
unweigerliche erste Eindruck beim Durchhören dieses
Albums, denn Sänger Stefan Hebes klingt stark nach Matt
Barlow, die Musik könnte ebenso aus Florida stammen, und
die Brücke zwischen "Iced Earth" und "Stormrider" dürfte
ebenfalls schnell geschlagen sein. Werden Stormrider von
anderen Kritikern gerne als eintausendste unnötige True
Metal Band verpönt, so kann diese Kritikerin hier nicht
einmal den feinsten Partikel sogenannten klischeehaften
True Metals heraus hören. Eher schon heben Stormrider
sich von anderen Bands ihres Metiers ab, denn wie
bereits vom Vertrieb absolut richtig angepriesen, werden
hier episch-melodische doppelte Gitarrenläufe und
Harmonien grossartig in Szene gesetzt und laden
definitiv zu einer Zeitreise in die Achtziger Jahre ein,
ohne die Gegenwart aussen vor zu lassen. Meistens in
einem angenehm galoppierenden Tempo gehalten, mit
treibenden Gitarren versehen und von einer unfassbar
starken Stimme gesegnet stellt "Fate Of The Hunter"
einen erfrischenden und erfreulichen Hörgenuss dar, der
durch einen immer wieder überraschenden Melodienreichtum
zu bestechen weiss. Nach der Mini CD "Vengeance" (2003)
sowie der Full Length CD "Shipwrecked" (2004) ist "Fate
Of The Hunter" nun wirklich aussergewöhnlich gut
geworden, und so manch andere Band kann nur davon
träumen, schon fünf Jahre nach ihrem ersten kleinen
Release einen solchen Hammer zu veröffentlichen - Hut
ab!
Maiya R.B.
Punkte: 8.8 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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DOOM:VS – Dead Words Speak
Firedoom Music/Non
Stop Music
Was geschieht, wenn ein Musiker aus einer Band
beschliesst, sich einem Nebenprojekt zu widmen? In den
meisten Fällen gibt es genau zwei Szenarien: Entweder
macht er etwas völlig neues, das er in seiner Stammcombo
nicht verwirklichen konnte, oder er verfolgt die
gleichen Pfade und verändert nur marginal etwas.
Letzteres ist der Fall bei „Dead Words Speak“, denn was
hier Draconian-Gitarrist Johan Ericson aus seinem
düsteren, melancholischen Geiste auf CD gebannt hat, ist
im Grunde genommen eine verlangsamte, erdrückendere und
absolut hoffnungslose Variante der eh schon
beklemmenden, tragischen Draconian. Wobei jedoch der
Unterschied auf der Tatsache basiert, dass bei Doom:Vs
nur männliche Vocals, sowohl gegrunzt wie auch clean und
voller Verzweiflung gesungen, zum Zuge kommen. Der Rest
ergibt sich praktisch von selbst, wenn einem Bands wie
die eben schon genannten Draconian, Saturnus, Dolorian
oder auch Hanging Garden etwas sagen: Schleppend, zäh
und alles gnadenlos niederwalzend ergiesst sich aus den
Brüllwürfeln eine Masse, die schwärzer als schwarz ist,
jenseits aller Hoffnung ihr Dasein fristet und nicht
einmal mehr Tränen zulässt, weil es schon lange keine
mehr gibt, um das zu betrauern, was auf „Dead Words
Speak“ angesprochen wird. Einen Wermutstropfen gilt es
aber dennoch anzumerken, welcher wohl bei den meisten
Doom-Bands zu finden sein wird: Nach ein oder zwei
Tracks kann sich eine gewisse Verschleisserscheinung
einstellen, und die einzelnen Songs wirken in sich sehr
ähnlich. Das hängt aber wohl vom Gemütszustand des
Hörers ab, wie er die gesamte Scheibe auf sich wirken
lässt. Zum schwermütig Träumen und auch Trauern eignet
sich dieser Silberling aber allemal hervorragend.
Toby S.
Punkte: 8.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GAMMA RAY - Hell Yeah!!! The
Awesome Foursome (DCD)
Steamhammer/SPV
Eigentlich ist der Zug für Live-Alben in CD-Form
längst abgefahren! Im mp3-, respektive
Download-Zeitalter ist es wohl nach dem Rippen eher
ärgerlich, wenn es immer einen (wenn auch kurzen)
Unterbruch zwischen den Stücken gibt. Mindestens meiner
Wenigkeit geht das ziemlich auf den Sack. Weiter ist zu
bedenken, dass bei der gegenwärtigen
Veröffentlichungsflut Live-Alben wie dieses hier sicher
nicht oberste Priorität bei den Fans besitzen. Die sauer
verdiente Kohle geht schliesslich bei unzähligen
Konzerten drauf, ganz zu schweigen von der Merchandise.
Darum werden in der letzten Zeit vermehrt audiovisuelle
Packages geschnürt, die zwar nicht gerade billig sind,
dafür ordentlich was bieten. Dabei verkommen die jeweils
beigelegten Audio-Versionen oft zu reinen Goodies und
enthalten nicht selten nur einen Zusammenschnitt auf
einer CD, während die DVD das ganze Konzert bereit hält.
Bei Gammy Ray sieht das allerdings etwas anders aus,
denn nebst der separat erhältlichen Doppel-DVD (plus
Bonus-DVD) wurde die Audio-Version als DCD ausgelegt.
Damit erhält der geneigte Fan das komplette Konzert von
Montreal 2006, ergänzt um vier Tracks von Barcelona
2008. Da DVDs zwar insgesamt ansprechender sind, aber eh
kaum einer Zeit hat, das Teil mehr als einmal ganz
anzuschauen, empfiehlt sich daher die Sound-Variante,
die sich im Auto, Zug, mobil auf dem Laptop und zu Hause
auf dem PC oder der heimischen Stereo-Anlage bestens
macht. «Hell Yeah!!! The Awesome Foursome» ist für Gamma
Ray Fans natürlich ein Muss, ergänzt «Skeletons In The
Closet» (2002) optimal und ist somit bereits ein
valabler Anwärter für unter den Weihnachtsbaum, sofern
man sich noch ein wenig gedulden kann! Persönlich
gefallen mir natürlich (wie immer) die langsameren,
groovigeren Songs und speziell «Heavy Metal Universe»,
wo im zweiten Teil ein paar originale wie originelle
Sprengsel von Judas Priest und Deep Purple gekonnt
eingeflochten werden.
Rockslave
Punkte: keine Wertung
Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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CENTURY MEDIA – Covering 20 Years Of Extremes (2 CDs)
Century Media/EMI
Etwas skeptisch war ich ja zu Beginn schon, als ich
diesen Sampler ausgepackt habe, denn schon zu oft musste
ich miterleben, wie verhunzt und schlecht gemacht
Kompilationen sein können. Aber hierbei muss ich sagen:
Hut ab, Century Media, „Covering 20 Years Of Extremes“
ist wirklich eine schwarze Perle geworden. Nicht nur,
dass sich die Künstler teilweise untereinander covern
(was eine nette Idee ist, so interpretieren
beispielsweise Arch Enemy „The Book Of Heavy Metal“ von
Dream Evil neu, während ebenjene „Let The Killing Begin“
durch den metallischen Fleischwolf drehen), es werden
auch Stücke von Bands gecovert, die einst bei Century
Media unter Vertrag waren und es nun nicht mehr sind,
wie Bloodbath Samael. Erfreulich ist auch die Tatsache,
dass man keine bestimmte Linie festgelegt hat sondern
Bands von so ziemlich allen Genres, die ebene bei
Century Media zu finden sind, die Gelegenheit bekommen,
ihr musikalisches Können unter Beweis zu stellen. Dass
dies in allen Fällen mehr als nur gelungen ist, muss ich
hier nicht unbedingt noch anführen, auch wenn Anhänger
bestimmter Gruppen eventuell hier oder da doch noch
einen Kritikpunkt zu finden vermögen. Aber es allen
recht zu machen ist schliesslich ein Ding der
Unmöglichkeit, und somit bleibt nur zu sagen: Geht zum
Händler eures Vertrauens und kauft euch diesen Sampler,
denn ausnahmsweise ist er das Geld auch wirklich wert!
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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reinhören und bestellen für 23.90 SFr.
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NEVERMORE - The Year Of The Voyager (2-DVD & DCD)
Century Media/EMI
Oftmals ist es lohnenswert, sich etwas in Geduld zu
üben! Das sagten sich wohl auch Nevermore und warteten
erst mal ab, bevor sie, wie viele andere Bands zur Zeit,
einfach mal so auf die Schnelle irgendwo 'ne Show
aufzeichnen, um sie dann kurz darauf als hippe Live-DVD
auf den Markt werfen. Das fette Package mit dem Titel «The
Year Of The Voyager» enthält in der Tat zwei DVDs und
auch eine DCD. Darauf verewigt ist zum einen der
komplette Gig aus der Bochumer Zeche vom 11. Oktober
2006. Mit Liebe zum Detail werden im Intro ein paar
Szenen vom Aufbau und Soundcheck gezeigt. Danach geht es
gleich los mit dem Konzert, das offensichtlich vor
ausverkaufter oder zumindest sehr gut besuchter Kulisse
statt fand. Nevermore waren da gerade auf der «This
Godless Endeavor»-Tour und präsentierten sich in gewohnt
tighter Manier. Ein hammergeiler Sound wurde zu einer
nicht allzu nervösen Bildführung festgehalten und lässt
jedes Metaller-Herz entsprechend höher schlagen. Nur
noch selber an einem Nevermore Konzert mit dabei sein,
kann dieses wertige Bild- und Tondokument noch toppen!
Als hier auf jeden Fall sinnvolle Zugabe, gibt es das
Ganze auch noch audiomässig als DCD. Auf der zweiten DVD
sind weitere Live-Auftritte aufbereitet worden, unter
anderem von der «Gigantour 2005», «Metal Mania 2006» und
«Wacken 2006». Dazu kommen noch alle Promo-Videos (inkl.
Trailer), ein etwas älterer Teil-Gig von 2001 (Los
Angeles) und ein Interview mit Warrel Dane. Die
Menü-Führung ist einfach und schlicht, aber zweckmässig.
Beigelegt ist auch ein schönes Booklet mit Fan-Fotos,
das soweit gut aufgemacht, wenn auch etwas dünn
ausgefallen ist. Trotzdem: Mehr geht für den geneigten
Fan eigentlich gar nicht. Da trifft der
Allerwelts-Spruch «Value for money» vollends zu. Darum:
Bye or die, auch wenn erst zu Weihnachten!!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 39.90 SFr.
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PAIN - Cynic Paradise
Nuclear Blast/Warner
Der Herr Tägtgren ist wieder mit einer neuen Scheibe
zurück - die Frage, ob er denn je kurz aus dem Blickfeld
verschwunden war, ist an dieser Stelle allerdings mehr
als gerechtfertigt: Obwohl die letzte neue
Hypocrisy-Scheibe schon drei Jahre zurück liegt, hatte
der grosse Maestro himself in unzähligen Projekten die
Finger im Spiel – unter anderem auch bei der aktuellen
Childen Of Bodom- und notabene der letztjährigen
Pain-Scheibe "Psalms Of Extinctions". Dabei kann es
zwischenzeitlich durchaus als legitim erscheinen, ein
durchgend hohes qualitatives Niveau anzuzweifeln – aber
wo andere Künstler den harten Einsatz irgendwann mit
einem Tiefflug quittieren, prescht Peter einfach weiter.
Wahrscheinlich hebelt er damit auch gleich irgendwelche
kosmischen 'Gesetze der Balance' aus, aber Tatsache ist,
dass Pain auch mit dem vierten Album "Cynic Paradise"
beinahe komplett überzeugen können. Klar, dass da der
Zynismus überhand nimmt – das hat sich nicht nur im
Album-Titel niedergeschlagen, immerhin erzählt Peter im
Song "Have A Drink On Me" auch gleich selbst, auf was
man alles anstossen kann, wenn man es erst mal soweit
geschafft hat. Im übrigen pendelt "Cynic Paradise" klar
zwischen ebensolchen Werten ("Monkey Business",
"Generation X", "Feed Us") und direkten Kampfansagen ("Don't
Care", "Live Fast/Die Young", "Not Your Kind"), während
die Synthies wie eh und je ein dickes Klangkonstrukt
bilden und darunter die Bratgitarren ordentlich drücken.
Laut Eigenaussage drückt sich der Herr Tägtgren
neuerdings gerne auf Raves rum, dass sich dieses
Verhalten in riesigen Mördergrooves ausdrückt, hätte
eigentlich vermutet werden können. Songs wie der Opener
"I'm Going In" und das bereits erwähnte "Monkey
Business" preschen aufgrund dieses Inputs ordentlich
nach vorne, während etwa "Reach Out (And Regret)" und "No-One
Knows" am ehesten an ältere Werke wie "Nothing Remains
The Same" erinnern. Mir persönlich kommt "Cynic Paradise"
streckenweise fast etwas zu poliert rüber, aber dem
Spass an der Scheibe tut das klar keinen Abbruch:
gestreckte Daumen auch von meiner Seite – wenn der Tag
kommt, an dem ich das Tanzbein schwinge, dann wird das
garantiert zu Pain geschehen.
El Muerte
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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UNEARTH – The March
Metal Blade/Musikvertrieb
Nur die Stärksten überleben, wie man so schön sagt.
Bezieht man dies auf das Genre Metalcore, welches in den
vergangen Jahren eine Flut von Veröffentlichungen ans
Tageslicht gebracht hat, so werden wohl viele von euch
spontan an Killswitch Engage oder As I Lay Dying denken.
Nun, ich möchte nicht abstreiten, dass die erwähnten
Bands sozusagen zu der Speerspitze gehören und wohl auch
die Augen ihrer Plattenfirmen-Manager feucht aufblitzen
lassen, doch müsste man Unearth einen Platz ganz vorne
frei halten, denn die Jungs hauen seit Jahren eine
Killerscheibe nach der Anderen aus dem Fels, jedoch ohne
die grosse Aufmerksamkeit zu ernten, welche Anderen
beigemessen wird. Nun, vielleicht liegt es ja daran,
dass die Herren auf jegliches Emo-Gesülze und ach so
süssliche Kindermelodien in den Refrains verzichten, was
sie auch auf dem neuen Output "The March" gnadenlos
durchziehen. Zudem wird es immer schwieriger, noch
Hardcore-Anteile in dem Sound von Unearth zu finden,
einzig die typischen Breakdowns und die Stimme von
Trevor Phipps enthalten noch 'HC-Grundzüge', ansonsten
mischen hier eine ordentliche Portion Thrash und
typische In Flames-, sprich Maiden-Leads mit. Gerade dem
melodischen Aspekt wurde im Vergleich zum direkten
Vorgänger ("III: In The Eyes Of Fire") wieder mehr
Gewicht beigemessen sowie auch das Tempo merklich
gedrosselt. Somit schwimmen Unearth wieder vermehrt im
Gewässer von ihrem Meilenstein "The Oncoming Storm", was
auch gleich mit dem Opener "My Will Be Done"
eindrucksvoll umgesetzt wird. Ein Einstieg nach Mass,
unverkennbar Unearth, und doch spürt man an, dass die
Band an den Feinheiten geschraubt hat. Thrashriffs und
Melodeath-Harmonien gehen Hand in Hand, zwischendurch
ein Breakdown, gefolgt von einem verspielten Solo,
nichts bleibt dem Zufall überlassen, alles sitzt so, wie
es muss. Dies zieht sich durch das gesamte Album durch,
was zwar eindrucksvoll beweist, dass Unearth ihren Sound
praktisch perfektioniert haben, jedoch wirkt durch dies
das Album auch eher überraschungsarm. Sprich viel hat
sich grundsätzlich bei Unearth nicht verändert und die
Evolution geht auf "The March" auch nur einen kleinen
Schritt voran, doch die Jungs praktizieren ihren Sound
auf einem solch hohen Niveau, dass es zu schade wäre,
diese Platte einfach zu ignorieren. Nur schon die ersten
30 Sekunden von "Grave Of Opportunity", "We Are Not
Anonymous" oder das Solo von "Crow Killer" sollten jedem
alten In Flames-Veteranen Freudentränen in die Augen
zaubern. Insbesondere die Saitenfront leistet einmal
mehr Überstunden und zaubert für dieses Genre äusserst
verspielte Soli und Leads hin, was bei genauem Hinhören
einige erfreuliche Momente und den Songs einen Grad an
Abwechslung besorgt, wie man ihn eher selten bei
Metalcore-Veröffentlichungen zu hören bekommt. Eine
kleine Überraschung ist dann Unearth doch noch gelungen,
denn der Song "The Chosen" erinnert mehr an einen
dreckigen Rocksong, der zwar den Unearth-Stempel trägt,
aber im Vergleich zu den restlichen Songs in einem total
anderen Gewand erscheint und wohl live für gute Laune
sorgen wird. Abschliessend bleibt zu sagen, wer bis
anhin auf Unearth gesetzt hat, kann hier blind
zugreifen, wer noch nie was von der Truppe gehört hat,
sollte endlich mal Notiz von der Band nehmen und sich
eine ordentliche Dröhnung gönnen. Wohl bekommt's.
R.K.
Punkte: 8.5 von 10
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und bestellen für 23.90 SFr.
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SERUM 114 - Serum 114
Bodog Music/Phonag
Aha, die Jungs beweisen Geschmack im Bezug auf
Filme. Der Titel kommt vom Serum aus Stanley Kubrick's
Klassiker "Clockwork Orange": Es macht aus den bösen
Menschen gute. Aber am Ende versagt es. Der Film ist
Punk mit deutschem Gesang, und auch das Video mit der
weißen Kleidung und den schwarzen Zylinder auf den
Köpfen sticht heraus. Die Jungs könnten die Nachfolger
von deutschen Combos wie Die Toten Hosen oder den Donots
werden. Sie rocken straight und ohne Umschweife los. Sie
knallen ihre knackigen, kurzen Punk-Songs in die
Hörmuschel. Im Song Nummer 8 "Las Vegas" verneigen sie
sich vor den grossen Dead Kennedys. Auch das mit dem
nötigen Respekt, aber immer mit viel Fun. Sie gehen sehr
direkt und grob zur Sache, was die Texte betrifft. Aber
es lohnt sich durchaus, die Texte genau zu lesen/hören.
Sie greifen oft sehr ernste und schwierige Themen auf.
Sei es Magersucht in "Du bist zu fett" mit eingespieltem
Erbrechen, oder auch Kindsmissbrauch durch Priester in
"Spiel mit mir". Auch die peinlichen, prolligen
Provinz-Hip Hopper kriegen in "Alphatier" ihr Fett weg.
Das Cover macht klar, dass man es auf Provokation
angelegt hat. Vier verdorbene Jungs, die sich Dosenbier
reinziehen und dazu einen Porno auf dem TV gucken. Kann
es noch mehr Klischee geben? Serum 114 werden aber damit
und natürlich mit ihrer Mucke sicherlich die neue
Generation von Punks ansprechen. Die Rhein-Hessen-Combo
wird, meiner Meinung nach, live echt arschtreten. Ihre
Musik mit den treibenden, rockenden Gitarren und den
knallenden Drums rockt immer straight nach vorne los.
Auch der Gesang von Frontmann Esche ist wild und
zeitweise sogar schön rau. Die Vier Jungs passen
zusammen wie die Faust aufs berühmte Auge. Knackige
Songs mit Ohrwurmcharakter, treibende, nach vorne
rockende Gitarren und knackige Drums, was braucht es im
Punkrocksektor noch mehr? Textlich überzeugen die Tracks
durchaus, auch wenn zeitweise etwas dick aufgetragen
wird wie im ersten Track "114". Man nimmt ihnen den
Sprung von der Gosse auf die grosse Bühne nicht ganz ab.
Aber Spass macht "Serum 114" sehr. Bin gespannt, wie sie
live rüberkommen.
André G.
Punkte:
8.5 von 10
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27.90 SFr.
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NEGLIGENCE - Options Of A Trapped Mind
Rock It Up
Achtung Leute aus dem Thrash Metal-Gebiet! Hier ist
Kraftfutter für die geschundenen Ohren von den
alltäglichen Problemen. Negligence stammen aus Slowenien
und bescheren uns schon jetzt weihnachtliche Stimmung.
Hier wird Bay Area-Thrash Metal vom feinsten zelebriert.
Bei den 10 Nummern, die äusserst fein zusammengestellt
wurden, wird Melodie und Technik gross geschrieben. Die
Vocals von Alex brauchen sich nicht zu vestecken, denn
der gute Mann erreicht locker die Leistung eines der
vielen Bay Area-Stimmwunder, die die Thrash-Welle
geprägt haben und es noch heute tun. Death Angel,
Exodus, Forbidden, Testament, Heathen usw., wenn man mit
diesen Bands in einem Atemzug genannt wird, dann hat man
es geschafft, zumindest bei den Thrash Metal-Fans. Ich
hoffe, dass eine grössere Plattenfirma sich den Slowenen
annehmen wird, denn diese Band kann es sehr weit
bringen. Für mich ein Highlight in diesem Monat!
Daniel J.
Punkte:
8.5 von 10
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29.90 SFr.
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KARMAKANIC – Who's The Boss In The Factory?
InsideOut Music/SPV
Karmakanic sind das Sideprojekt von Flower
Kings-Basser Jonas Reingold, und eins grad vorweg: Ich
schätze die Flokis und auch Roine Stolt wirklich sehr,
aber dieses Werk schlägt die letzten beiden Floki-Alben
um Weiten. Schon der Opener "Send A Message From The
Heart" dauert knapp 20 Minuten und hebt jeden Prog-Fan
in den Himmel. Natürlich kann der geübte Proggie
Parallelen zu den Flower Kings ausmachen, aber nicht
nur. Hier hört man sich quer durch die Prog-Szene. Da
werden Spocks Beard-rtige Klänge ausgemacht, genau wie
Pink Floyd, Arena und viele mehr. Und trotzdem genießt
der Silberling noch genug Eigenständigkeit. Grade das
etwas härtere, lebendige "Let In Hollywood" gefällt ganz
besonders durch seine härte und das geile Synthie-Solo.
Die Band setzt auch auf eingängige Songs wie das
sphärisch-hardrockige "Two Blocks From The Edge". Es ist
unglaublich, wie scheinbar mühelos die Jungs um Jonas
packende Songs mit grossartigen Instrumentalparts und
schönen Gesangsmelodien aus dem Ärmel schütteln. Man
schafft mühelos die Verbindungen zwischen Prog, Rock,
Pop und Jazz, ohne sich in endlosem Gefrickel zu
verlieren. Man höre sich nur das geniale Klaviersolo
beim Titel-Track an. Und das Ganze wird noch von Sänger
Göran Edman vergoldet, der perfekt zum Sound passt. Als
Gastmusiker finden sich unter anderem noch Andy Tillison
am Moog, Tomas Bodin an den Keys und Theo Travis am Sax.
Der Nachschub an genialen Prog Rock-Bands scheint im
Moment nicht abzureissen, und ich bin ja mal gespannt,
was als nächstes kommt, diese Scheibe ist mal wieder
jedem Prog-Fan wärmstens zu empfehlen.
Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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REDCHARLY – Shot By The Muse
Gadget Records/Phonag
Mit "Shot By The Muse" stellt uns die Zürcher Band
Redcharly ihren Erstling vor. Und bald wird klar: Die
Jungs haben echt etwas drauf! Ihr Album ist geprägt von
gutem altem Rock. Die Texte sind Kritisch, die Songs
fahren ein, die Refrains verleiten zum Mitsingen und die
rockig-poppigen Melodien laden dazu ein,irgendein
Körperteil im Takt mitwippen zu lassen. Die Songs sind
sowohl emotional als auch melancholisch, nachdenklich,
und neigen zum Teil schon bald dazu, Depressionen
hervorzurufen. Dennoch ist die ganze CD melodiös, und
Langeweile entwickelt sich bald zu einem Fremdwort.
Gerne hört man die CD mehrere Male, obwohl sich nach dem
etwa 10ten Mal eine Pause anbietet, da diese Musik mit
doch recht poppigem Einfluss ungefähr zu diesem
Zeitpunkt anfängt, etwas auf die nerven zu gehen.
Miriam
Punkte: 8.4 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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JIMI JAMISON – Crossroads Moment
Frontiers Records/Disctrade
Obwohl nicht der Originalsänger ist die Karriere von
Jimi Jamison eng mit Survivor verbunden. Diese Band
hatte zahlreiche Hits, wird aber meistens auf die zwei
Bekanntesten reduziert. Für den Soundtrack des dritten
Teils des Boxerdramas Rocky schrieb die Truppe den
weltweiten Smash-Hit "Eye Of The Tiger". Dieser wurde
aber noch von Dave Bickler eingesungen. Für Rocky IV
komponierte die Band einen weiteren Nr. 1 Hit, "Burning
Heart". Da in der Zwischenzeit D. Bickler die Band
verlassen hatte, war dessen Nachfolger, eben Jimi
Jamison, für die Vocals zuständig. Wie bei keiner
anderen Band gaben sich bei Survivor immer mal wieder
die gleichen Musiker die Klinke in die Hand. Schon die
beiden Sänger waren jeweils zweimal dabei. Dass das
Ganze nicht ohne Streitereien ablief, ist
offensichtlich. Jimi trieb das Ganze aber auf die
Spitze, indem er zwischen seinen beiden Gastspielen als
Jimi Jamison's Survivor unterwegs war. Das merkwürdige
Spiel wurde sogar gerichtlich abgesegnet. Dass
Streitereien unter Musikern meistens von kurzer Dauer
sind, ist nicht neu. Trotzdem ist erstaunlich, dass mit
Jim Peterik ausgerechnet der Survivor-Originalkeyboarder
und Hauptsongwriter auf "Crossroads Moment" Partner von
J. Jamison ist. Dieser war schon immer Garant für
1A-Songs. In gemeinsamen Unterhaltungen hat Jim
sozusagen den Soundtrack für Jimi's Leben geschrieben.
Nebst dem Hauptbetätigungsfeld der Beiden, dem AOR,
wurde aber auch der Hard Rock-Bereich nicht
vernachlässigt. So besitzt das Album einen anständigen
Drive, obwohl auch der radiotaugliche Mainstream nicht
zu kurz kommt. Ganz besonders erwähnenswert und
sozusagen das Tüpfelchen auf dem I ist der Track "When
Rock Was King". Eine ganze Horde begnadeter Sänger gab
sich die Ehre. Nebst Jimi Jamison, Jim Peterik und, man
höre und staune, Dave Bickler gaben sich Don Barnes (.38
Special), Joe Lynn Turner (u.a. Rainbow), Mickey Thomas
(Starship) und Mike Reno (Loverboy) das Mikro in die
Hände. Stark!
Chris C.
Punkte: 8.3 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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THYRFING - Hels Vite
Regain Records/Irascible
Nach dem einige Zeit Unsicherheit im Fanlager der
schwedischen Viking Metal-Band Thyrfing geherrscht hat,
welche vor allem durch den Ausstieg von Thomas Väänänen
(Vocals) und Henrik Svegsjö (Gitarre) und die
Trennungsgerüchte ausgelöst wurde, kehrt jetzt wieder
Ruhe ein. Thyrfing haben nämlich eine neue Scheibe mit
dem wohlklingenden Namen "Hels Vite" draussen, und
natürlich auch einen neuen Sänger. Jens Rydén (Ex-Naglfar)
ersetzt seinen Vorgänger ohne grosse Schwierigkeiten und
wird wohl von der Fangemeinde gut aufgenommen werden,
auch wenn Sängerwechsel allgemein immer kritisch
beobachtet werden. Auf einen zweiten Gitarristen wird
wohl in Zukunft verzichtet, und Lindgren meistert seinen
Alleingang an der Klampfe ausgezeichnet. Passend zum
kommenden Winter dröhnt "Hels Vite" mit einer
unglaublich kalten, bedrohlichen Atmosphäre, stampfenden
Rhythmen und passenden Chören a la Bathory aus den
Boxen. Die mitreissenden, schleppenden Melodieparts
können schnell begeistern, und der neue Anteil an Black
Metal wird bestimmt auch neue Zuhörer anlocken. Die
Schweden haben es geschafft, ein spannendes,
mitreissendes und ohne unnötigen Kitsch beladenes Album
zu schaffen, das mit seinen Feinheiten schnell
begeistern kann. Die Scheibe beherbergt nur sieben
Lieder, doch diese sind allesamt über fünf Minuten lang,
und so kommt man dennoch in den Genuss von fast einer
Stunde ausgezeichneter Musik. Ein Muss für jeden Fan von
nordischen Klängen und düsteren Atmosphären.
Xenia
Punkte: 8.3 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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CALLEJON - Zombieactionhauptquartier
Nuclear Blast/Warner
Nach dem vielgerühmten Vorgänger "Willkommen im
Beerdigungscafé" haben Callejon einen neuen Silberling
aus der Quarantäne geholt. Dieses Mal wurde auf die
extremen Breakdowns verzichtet, und Callejon haben sich
trotz Trendbewegung etwas vom typischen Metalcore
abgewandt. Dass die fünf Jungs aus Düsseldorf etwas
morbid angehaucht sind, sieht man nicht nur dem Cover
an, welches mich stark an Saw (der Film) erinnert. Die
Texte des neuen Albums "Zombiehactionhauptquartier"
drehen sich, oh was für eine Überraschung, hauptsächlich
um Zombies, Epidemien, Infizierungen und den Tod, und
das natürlich alles auf Deutsch. Hört sich alles sehr
böse und aggressiv an, ist es auch, nichts desto trotz
gibt es auch traurige und verzweifelte Gefühlsregungen.
Rifftechnisch erinnern mich Callejon (spanisch:
Sackgasse) an die alten In Flames, und wie sie selbst
auch sagen gibt es auch einige Iron Maiden-Griffe zu
geniessen. Durch den deutschen Text wird man ab und an
ein wenig an die Terrorgruppe oder die Ärzte erinnert,
aber dies hat eher damit zu tun, dass man einfach nicht
allzu oft deutsche Texte an den Kopf geworfen bekommt.
Nebst dem knüppelharten Gemetzel gibt es auch zwei
Balladen auf der Platte, welche mir aber ziemlich fehl
am Platz vorkommen. Ansonsten überzeugt
"Zombieactionhauptquartier" mit wirklich exzellenten
Riffs, schnellen, aggressiven Texten und viel Power. Die
Refrains sind definitiv dazu gemacht, um mitzugrölen,
was live bestimmt jede Menge Spass macht. Wer dem
Metalcore also nicht abgeneigt ist, sollte auf jeden
Fall ein Ohr riskieren.
Xenia
Punkte: 8.2 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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TESLA - Forever More
Frontiers Records/Disctrade
Endlich! Die Amerikanischen Hardrock Götter sind mit
einem neuen Album am Start! In unseren Breitengraden zu
Unrecht längst nicht so bekannt wie sie es verdient
hätten, haben Tesla bei uns kürzlich zwei hammergeile
Konzerte im Z7 (31.7.07 und 10.6.08) gespielt! Wer
mindestens an einer dieser genialen Dröhnungen war, wird
das nächste Mal bestimmt wieder kommen! Aushängeschild
der Amis aus Sacramento (Ca) ist Sänger Jeff Keith,
dessen eigentümliche Reibeisen-Stimme frappant der von
Aerosmith Chief Steven Tyler oder auch Dille Diedricson
(Don Patrol) ähnelt. Selbst unseren Fernando Garcia (Godiva
& Ex-Victory) höre ich zwischendurch heraus. Das
unglaubliche Debüt «Mechanical Resonance» von 1986,
sowie die zweite Scheibe «The Great Radio Controversy»
(1989) gehören mitunter zum Besten, was je unter der
Flagge von Hardrock eingespielt wurde. Darüber hinaus
waren Tesla mit dem mittlerweile längst legendären «Five
Man Acoustical Jam» Album von 1990 die Blaupause aller
nachfolgenden Akustik-Scheiben! Zur Hauptsache wird
jedoch gerockt, dass sich die Balken biegen und so hört
sich auch «Forever More» an. Allerdings vermittelt das
düstere Cover einen anderen Eindruck als sonst, der, man
mag erstaunt darüber sein, tatsächlich vorhanden ist!
Der Opener und Titeltrack verströmt dabei schon mal
einen Hauch von Düsterheit, während das nachfolgende «I
Wanna Live» mit einem catchy Refrain punktet. Leicht
punkig und etwas alternativ gefärbt rotzt «One Day At A
Time» daher. Nicht fehlen darf natürlich die Abteilung
Balladeskes mit Schmackes, die zum Beispiel mit «Just In
Case» und «Fallin' Apart» in gewohnter Qualität
vertreten ist. Meine Highlights sind allerdings das
schleppende und eher untypische «Breakin' Free» und «All
Of Me», das Saga (!) zu ihren frühen Zeiten nicht besser
hingekriegt hätten. Die insgesamt zwölf knackig
produzierten Songs gehen jedoch nicht sofort ins Ohr und
brauchen ein paar Umläufe, um sich zunehmend entwickeln
zu können. Fans der alten Alben könnten gar etwas Mühe
mit dem leicht modernen Anstrich von «Forever More»
bekunden, werden aber gegen Schluss, zum Beispiel beim
mit herrlichem Südstaaten-Touch ausgestatteten «Pvt.
Ledbetter» allfällige Zweifel überzeugt ablegen. Tesla
Ausgabe 2008 sind definitiv eine heisse Truppe, die es
neu oder wieder zu entdecken gilt!
Rockslave
Punkte: 8.0 von 10
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und bestellen für 23.90 SFr.
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DARKNESS ABLAZE - Darkness Ablaze
Black Bards Entertainment
Begonnen haben die Jungs im Jahre 2002 als Quartett
ohne Drummer, ihr erstes Demo haben sie mit Hilfe eines
Drumcomputers eingetütet. Obwohl ja mittlerweile mit dem
Computer viel zu machen ist, haben sie gemerkt, dass ein
Drummer aus Fleisch und Blut her muss. Den fanden sie
auch in Gestalt von Attila Fischer im April 2003.
Darkness Ablaze hatten leider viele Wechsel innerhalb
des Bandgefüges. Was sicher dazu beigetragen hat, dass
man erst im Jahre 2006 ins Studio gehen konnte, um den
ersten Longplayer einzuspielen. Die Musik von Darkness
Ablaze ist als melodischer, aber harter Death/Black
Metal zu beschreiben. Das Ganze wird getragen von
treibenden, schnellen Double Base und auch brutalen
Blastbeats. Dazu kommen immer wieder verspielte
Melodien, die eine düstere Stimmung aufkommen lassen.
Durch den Einsatz des Keyboards werden in den Songs
immer mal wieder richtig schön sphärische Momente
erzeugt. Was die Band zu etwas Speziellem in dem Genre
werden lässt, ist sicherlich die Tatsache, dass sie auch
immer wieder Pagan- oder auch Folk-Einflüsse in ihren
Songs verarbeiten. Das growlende bis kreischende Organ
von Vokalist Theo Georgitsaros klingt wütend und böse.
Die textliche Seite von "Darkness Ablaze" ist sicherlich
in der Mythologie anzuordnen, aber sie nimmt sich auch
immer mal wieder Themen der Gegenwart zur Brust. Trotz
düsterer Grundstimmung wirkt das Album lebendig und
greifbar. Mit den Akustikoutros wie zum Beispiel bei "Once
Called For Redemption" oder den akustischen, ruhigen
Intros wirken die Songs speziell und bieten eine hohe
Abwechslung zu den schnellen Parts des Longplayers.
Darkness Ablaze haben mit ihrem Debut eine Perle im
Bereich des Melodic Death/Black Metals abgeliefert. Dank
der Vermischung mit Pagan- und Folk-Elementen bieten sie
dem Hörer eine gute Abwechslung und auch Originalität.
Weiter so, Jungs!
André G.
Punkte: 8.0 von 10
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29.90 SFr.
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ECLIPSE - Are You Ready To Rock
Frontiers Records/Disctrade
Wenn man ein "Album nach Cover"-Käufer ist, würde
man bei "Are You Ready To Rock" eher nicht zugreifen.
Aber wenn man reinhört und ein Liebhaber von
rifforientiertem Hard Rock der Marke Whitesnake, Europe
oder Talisman ist, wird man das dritte Album von den
Schweden Eclipse sofort kaufen müssen. Sie stellen die
Frage im Album Titel gleich selbst: "Are You Ready To
Rock", und es gibt nur eine Antwort darauf: Yes we are!
Die vorherigen Alben waren mehr dem melodischen Rock
verschrieben. Aber auf dem neuen Tonträger ist klar der
rifforientierte Rock der tragende Part. Schon beim
ersten Durchhören wippte mein Fuss erfreut mit.
Melodische, rhythmische Songs, die heavy aus den Boxen
kommen. Dazu Background-Chöre, die ins Ohr gehen. "Breaking
My Heart Again" und "To Mend A Broken Dream" sind
Anspieltipps in dem Bereich. Wem mehr die gemächlicheren
Rocksongs zusagen, wird mit "Hometown Calling" oder auch
"Hard Time Loving You" voll bedient. Der Track "Under
The Gun" beginnt ganz gemächlich mit einem Klavierintro,
um dann richtig straight rockend in die Vollen zu gehen.
Die Band, welche aus zwei, offiziellen, Mitgliedern
besteht, das sind Erik Martensson (Gesang, Bass,
Gitarre, Keyboard) und Magnus Henriksson (Gitarre),
beweist hohes Können auf dem vorliegenden Longplayer.
Sie verstärken sich für die Aufnahmen wie auch für
spätere Liveaktivitäten mit Johan Berlin an den
Keyboards und Henric W. Erikson an den Kesseln. Eclipse
bieten traditionellen Hard Rock der Güteklasse 1A. Sie
wissen, was das Melodic-Herz der Hörer will. Erdige
Riffs, heavy Drums und raue, aber melodiöse Vocals. Das
ist endlich wieder mal eine gute Hard Rock-Scheibe, die
Jung und Alt begeistern wird und Eclipse, hoffentlich,
zum lange ersehnten Durchbruch verhelfen wird. Sie
besitzen das Können und Wissen, um einen deutlichen
Sprung nach oben verdient zu haben.
André G.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DEADLOCK – Manifesto
LifeForce Records/Phonag
Untätigkeit kann man Deadlock auf keinen Fall
vorwerfen, hallte doch erst "Wolves" durch meine
Gehörgänge, und jetzt, ein gutes Jahr später, folgt
bereits der Nachschlag "Manifesto". Und wie sagt man so
schön, Deadlock knüpfen dort an, wo sie aufgehört haben.
Wobei das technoide Intro erst mal für tiefe Furchen auf
der Stirn sorgt. Diese Furchen werden aber sogleich bei
den ersten Takten von "Martyr To Science" förmlich
weggeblasen. Deadlock fahren wie gewohnt die Melodic/Death-Riffwand
hoch, diese wird dezent von elektronischen Geräuschen
begleitet und mündet in dem melodischen Refrain,
vorgetragen durch Frau Sabine Wegner, welche mit ihrem
Gesang als Gegenpart zum aggressiven Gegrunze für die
netten Melodien und Abwechslung sorgt. Übt der Opener
Anfangs recht Druck aus, wird es beim folgenden "Slaughter's
Palace" noch heftiger, und die kurze Prügelattacke lässt
mein Herz höher schlagen, bis dieser zuckersüsse Refrain
durch meine Ohren quillt und die ganze Spannung des
Songs zerstört. Hier liegt jedoch auch das Konzept
vergraben, welches sich nahezu durch jeden Song zieht:
Einerseits üben fette Riffs einen enormen Druck aus und
sorgen für eine gesunde Portion Härte, dazu gesellen
sich klasse Soli, welche auch auf "Manifesto" runter
fliessen wie flüssige Butter, andererseits sind die
oftmals als Refrain eingesetzten, melodischen Einschübe
ausschliesslich von Sabine gesungen, der Keil, welcher
sich zwischen die Brachialität und Dynamik schiebt und
für einen gewissen Pop-Appeal sorgt. Dazu experimentiert
die Band noch mit ein paar elektronischen Einflüssen
oder lässt mit dezenten Keyboard-Teppichen den
Hintergrund tapezieren. Einerseits ein Segen, denn
Deadlock sind für mich in dieser Konstellation noch
immer eine Ausnahme, zumal die Band auf "Manifesto"
offener und besser arrangiert zu Werke geht als je
zuvor. Der Fluch steckt für mich darin, dass es die Band
nicht zulässt, einfach mal ein oder zwei gnadenlose
Nackenbrecher einzutrommeln, wo auf Spielereien,
Harmonien und den weiblichen Gesang verzichtet wird.
Denn zwischendurch brettern die Herren so schweinegeil
ab und klatschen Soli hin, dass man einfach mehr davon
haben möchte ohne das 'lästige Beigemüse'. Da wäre ich
auch gleich beim Gesang von Sabine angelangt, welcher
auf "Manifesto" noch mehr Gewicht erhält als auf "Wolves",
was nicht erstaunlich ist, denn gerade durch den
weiblichen Gesang können sich Deadlock gekonnt von
Anderen absetzten. Ja weiter noch, Deadlock erreichen
dadurch einen enormen Wiedererkennungswert und stechen
aus dem Einheitsbrei empor. Aber zwischendurch ist es
einfach zu viel der holden Weiblichkeit, und ich würde
um einen Stimmbruch bei Frauen beten, zumal Frontgrunzer
Johannes Prem über ein mächtiges Organ verfügt, neben
dem Sabine's Stimme wie ein zerbrechlicher Hauch von
Nichts wirkt. Dafür passt die Stimme von ihr wieder bei
dem ruhigen Song "Altruism" wie die Faust auf das Auge.
Etwas schräg erscheint mir das abschliessende Cover "Temple
Of Love" von den Sisters Of Mercy, erstaunlich nur
schon, dass sich Deadlock ausgerechnet diesen Song
erwählt haben, dabei kann man eigentlich nur
durchfallen, was auch hier der Fall ist. Ok, den
Tiefpunkt können sie nicht überflügeln, so halten
Crematory noch immer die Trophäe für die absolut
mieseste Version in Händen, doch wirklich zu überzeugen
weiss die 'Deadlock-Version' auch nicht. Davon abgesehen
sind Deadlock mit "Manifesto" einen Schritt vorwärts
gegangen, zeigen sich offen, blicken über den Tellerrand
und schalten glücklicherweise nicht komplett in den
Weichspülergang, was aus meiner Sicht insbesondere den
Saitenmeistern zu verdanken ist, welche hier einen
äussert guten Job abliefern, sowie der starken
Produktion.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
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23.90 SFr.
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CRYONIC TEMPLE – Immortal
Metal Heaven/Disctrade
Manche Labels haben das Problem, dass deren Küstler
selten bis gar nie über den Status einer Vorband
hinauskommen. Limb Music ist ein solches. Bis auf
Rhapsody (ja, damals noch ohne 'Of Fire' dahinter) und
vielleicht noch Pagan's Mind hat es keine der Bands
höher als in die dritte, vielleicht auch nur vierte Liga
des Metals geschafft. Ob dies der Grund für die Schweden
Cryonic Temple war, ihren vierten Silberling "Immortal"
durch ein anderes Label unter die Leute zu bringen,
entzieht sich meinem Wissen. Fakt ist lediglich, dass
der skandinavische Fünfer (nun ohne Keyboarder Jan
Söderlund) anno 2008 um einiges frischer, kompakter und
einheitlicher klingt als noch auf "In Thy Power" (2005).
Soundtechnisch setzt man aber immer noch auf das
Altbewährte: Knackiger Power Metal, der den Spagat
zwischen den USA (Metal Church, Iced Earth) und Europa
ohne wirkliche Mühe schafft. So eröffnet man mit dem
Titeltrack an Metal Church erinnernd, dasselbe bei "Beg
Me". "Freedom Calling" weckt Assoziationen zu Iced
Earth, genauso wie das galoppierende "Where Sadness
Never Rests", in welches gleichzeitig aber auch
Teutonenstahl der Marke Hammerfall eingeflossen ist und
den Song somit zu einem der hymnischsten und mitunter
auch besten der Scheibe macht. Diese Zutat findet
wiederum in "Time" und im Up Tempo-Track "Fear Of Rage"
Verwendung. Ähnlich rasant geht's auch bei "Standing
Tall" zu und her, jedoch stammen die Vorbilder aus
Deutschland: Helloween sind als Einfluss unverkennbar.
Trotz den massenhaften Reminiszenzen, die auf "Immortal"
gezogen werden, so schaffen es Cryonic Temple, anders
als auf ihren Vorgängern, besser, eine eigene Linie zu
kreieren, welche neben dem knackigen und vollen
Gitarrensound, der bei Up Tempo-Bands zu oft nicht
vorhanden ist, in der passenden Stimmgewalt von
Neuzugang Magnus Thurin ihren zweiten Pfeiler findet.
Meist vergleichsweise tief singend, zeigt der Glatzkopf
im glorios furiosen "Train Of Destruction", dass sein
Stimmorgan, welches des Öfteren an eine klarere Version
von R.D. Liapakis (Mystic Prophecy) erinnert, auch hohe,
schrille Passagen ohne Weiteres handlen kann. Eine
andere Seite zeigt er darauf im elegischen "As I Sleep":
Melancholisch, emotional und zeitweise doch etwas
kitschig ist die obligatorische Ballade, auf die nur
noch ein überflüssiges Gitarrenintermezzo folgt, welches
"Immortal" abschliesst. Richtige Hits haben Cryonic
Temple zwar auch diesmal wieder nicht hingekriegt, eine
der besten Power Metal-Scheiben Schwedens und somit auch
besser als die Werke dessen In-Metallern Sabaton ist "Immortal"
aber auf jeden Fall.
Kissi
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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INFINITE HORIZON – Soul Reducer
Black Bards Entertainment
"Soul Reducer" ist bereits das dritte Album der
deutschen Band Infinite Horizon. Dabei handelt sich um
ein Werk, welches einerseits sehr gute Ansätze aufweist
und es zum Teil auch mit 'den Grossen' aufnehmen kann,
und anderseits noch eine Menge Defizite aufweist. Durch
das ganze Album hindurch zieht sich eine eher düstere
Stimmung, was dem Album schon mal eine eigene Note
verleiht. Ausserdem trumpft Sänger Marc Lemler mit
seiner Stimme auf, und er versteht es, jedem Song eine
eigene Note zu geben. Ausserdem behandeln sie in ihren
Songs auch kritische, zum Teil politische Themen wie
etwa der Religionskrieg in Jerusalem oder den Drang der
Menschheit zur Selbstzerstörung. Leider weist das Album
jedoch auch Defizite auf. So gibt es immer wieder
Passagen, welche mit Synthie-klängen gespickt sind.
Diese passen erstens nicht in die Songs und gehen
zweitens so ziemlich auf die Nerven. Alles in allem
können Infinite Horizon noch etwas an ihren Songs weiter
feilen und verbessern, dem Album "Soul Reducer"
gegenüber sollten sich jedoch vor allem Prog-Fans nicht
abgeneigt zeigen.
Miriam
Punkte: 7.8 von 10
Hier bestellen für
23.90 SFr.
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IT BITES – The Tall Ships
InsideOut Music/SPV
Die britischen Prog-Rocker um Schlagzeuger Bob
Dalton und Keyboarder John Beck gründeten It Bites
bereits 1982 und veröffentlichten von 1986 bis 1991 drei
hervorragende Alben. Nun, einige Jahre später melden
sich die Herren mit Neu-Basser Lee Pomeroy und Gitarrist
John Mitchel, bekannt von Arena, Kino und Frost, mit
einem saustarken Werk namens "The Tall Ships" zurück.
Und starten mit dem sehr melodischen "Oh My God" in ein
abwechslungsreiches Prog/Rock/Pop/Fusion-Album. Man
findet hier vielschichtige Nummern wie "Playground", "Ghosts",
"Lights" sowie das rhythmische und sehr harmonische "Memory
Of Water". Ganz gut gefällt "Lights", welches mit einer
starken Gesangsmelodie glänzt und ziemlich locker und
frisch daherkommt. Genau so wie das dreizehn Minütige "This
Is England", das ruhig startet und dann durch
experimentelle Parts glänzt und hie und da etwas an Yes
erinnert, ein klasse Prog-Song also. Überhaupt klingt
das ganze Album sehr frisch und macht gute Laune. Es ist
It Bites gelungen, ein gutes Prog-Scheibchen
abzuliefern, das sich nie in Gefrickel verliert und an
erster Stelle auf gute Melodien setzt, was den Briten
durchaus gelungen ist.
Crazy Beat
Punkte: 7.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SATYRICON – The Age Of Nero
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Weit zurück liegt "Mother North", und diese Zeiten
werden wohl nie mehr kommen. Satyricon haben sich seit
ihrem Erstling "Dark Medieval Times" stetig weiter
entwickelt, mal in grösseren, mal in kleineren
Schritten. Vom letzten Album zum inzwischen siebten Werk
von Frost und Satyr ist es ein kleiner. Mit langsameren,
atmosphärischen Gitarren durchzogener Black Metal mit
eindeutigem Wiedererkennungswert. Wer die EP "My Skin Is
Cold" schon gehört hat, weiss, was ihn da erwartet. Das
als Black'n'Roll zu bezeichnen finde ich ziemlich
passend, weil es meiner Meinung nach vieles schon
erklärt: Stampfende Rhythmen und erdige Verzerrungen,
mit leicht verzerrter Stimme. Aber nun zur Neuerung:
Denn anders als bei "Now, Diabolical" ist die Platte mit
viel mehr Spannung aufgebaut, was sicherlich an den
unterschiedlichen Tempi liegt. Wie bereits erwähnt
bleiben die doomigen Parts, aber Double Base-Parts wie
beim Opener oder "Den Siste" schaffen mehr Dynamik.
Gerade in diesem Lied ist das Bass-Solo mit der sich
langsam einschleichenden Gitarre erwähnenswert, das
passt wie der Papst zur Kirche. Durch diesen
Minimalismus fallen diese kleinen Extras umso mehr ins
Gewicht, genauso wie die vereinzelten Chöre. Nur das
Wesentliche, dafür perfekt in Szene gesetzt. Und auch
durch mehrmaliges Hören nimmt die Qualität nicht ab, im
Gegenteil, man wird von Kleinigkeiten überrascht, die
einem beim vorherigen Mal nicht aufgefallen sind. Und
genau das macht aus den eigentlich vorhersehbaren Tracks
ein wirklich solides Gesamtwerk.
Tristan
Punkte: 7.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TOTAL ANNIHILATION – Total Annihilation (EP)
Quam Libet Records/Non
Stop Music
Testament, Death Angel, Overkill, Exodus und sogar
die neue Metallica-Langrille, alle sind sie Beweis
dafür, dass der Thrash Metal auf dem besten Weg dazu
ist, wieder zu alter Grösse zu finden. Neben den alten
Titanen sind es auch junge Truppen wie Bonded By Blood,
Hatchet oder Warbringer, die das Subgenre wiederbelebt
haben. Aber nicht nur das Ursprungsland Amerika hat in
Sachen Thrash Metal neue Ware anzubieten: Total
Annihilation heisst die Schweizer Antwort auf die neue
Welle an kuttentragenden Headbangern, die ein
schmetterndes Riff, rasende Drums und wütender Gesang
jedem noch so melodiösen und eingängigen Liedchen, sei
es noch so metallisch, vorziehen würden. Über Quam Libet
hat das nordwest-schweizerische Quartett nun seine
Debut-EP am Start, und jeder der 6 Songs ist vor allem
eines: Urwüchsiger Thrash Metal, rauer und
kompromissloser, als ihn viele der alten Recken heute
noch zocken. Irgendwo zwischen ganz, ganz alten Death
Angel zu "The Ultra-Violence"-Zeiten, frühen Slayer und
ebenso alten Testament knüppeln der Opener "Nuclear
Annihilation", "The Last War" oder "Creature Of Evil"
die letzten Gedanken an Sommer und Sonnenschein aus den
Gehirnen und versprühen eine Stimmung aus Untergang und
Zerstörung. Daniel Altwegg bellt hier mal an Joey
Belladonna erinnernd, da wieder einen heiseren Tom Araya
imitierend wie ein Verrückter, während Gitarrist
Fernando Ortega ein ordentliches Riffgewitter vom Stapel
lässt. Dabei lässt er Licks wie Soli leider ein bisschen
zu stark ausser Acht, was dem Ganzen etwas an
Abwechslung nimmt. Einzig in "War, Death, Suffering" und
dem abschliessenden "Tyranny" zeigt der Junge, was er
auf der Klampfe eigentlich zu bieten hat. Beim furiosen
und seinem Namen alle Ehre machenden "Thrash Is Not Dead"
stört dies aber wenig, eher fragt man sich, ob ein
bisschen mehr Einfallsreichtum in Sachen Lyrics möglich
gewesen wäre. Handkehrum werden dies andere wieder als
so richtig old school empfinden, genauso wie der
verdammt krachende Sound, den V.O. Pulver und Kollege
Franky Winkelmann dem Ganzen in ihrem Little Creek
Studio passenderweise verliehen haben. Nachdem die
Schweiz in Sachen Pagan mit Eluveitie eine Band an
erster Stelle plazieren konnte, ist mit Total
Annihilation die Chance, dasselbe im Thrash Metal
hinzubringen, mehr als zuversichtlich.
Kissi
Punkte:
keine Wertung
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LORDI - Deadache
SonyBMG
Seit dem Genie-Streich von 2006 beim «European Song
Contest» in Athen sind bereits über zwei Jahre
vergangen, in denen die finnischen Grusel-Rocker vor
allem live unterwegs waren. Gleichzeitig hat man aber
auch an neuen Songs gefeilt, die nun in Form des neuen
Albums «Deadache» auf die Menschheit losgelassen werden.
Weitgehend erhalten geblieben sind die Masken, die,
nicht etwa wie bei Slipknot, immer noch mehr oder
weniger gleich daher kommen. Ein gewichtiger Wechsel
fand hingegen beim Label statt, denn Lordi sind jetzt
bei SonyBMG untergekommen und haben Drakkar adieu
gesagt. Gleiches gilt auch für das Wesen der seltsam
langen Intros, die jeweils für Stirnrunzeln gesorgt
hatten. «SCG IV» bricht mit dieser Tradition und kommt
auf nicht mal mehr eine Minute Spielzeit. Gut so, denn
der Opener «Girls Go Chopping» lechzt sogleich danach
gespielt zu werden und vereint umgehend alle Trademarks,
die man von Lordi kennt. Gleiches lässt sich über «Bite
It Like A Bulldog» sagen, wovon es bereits ein Video auf
Youtube anzuschauen gibt. Ungewohntere Klänge erklingen
alsdann zu Beginn bei «Monsters Keep Me Company», wo es
fast zu ruhig zu und her geht, bevor wieder die bekannte
Struktur weiter gesponnen wird. Was zunehmend auffällt,
ist die überraschend an den Tag gelegte
Experimentierfreudigkeit auf Seite der Key- und
Piano-Sounds, die mehr im Vordergrund agieren als auf
den vergangenen Alben. Teilweise wähnt man sich, wie bei
«The Rebirth Of The Countess», halbwegs bei King
Diamond, um nach dieser in Französisch (!) gesprochenen
Überleitung bei «Raise Hell In Hell» das volle
Rock-Brett vor den Latz geknallt kriegt, bevor der
Titeltrack wiederum mit dominantem Key-Sound aufwartet
und einen mit auf eine Zeitreise in die 80er mitnimmt.
Gar poppig mit ein bisschen Flair der Buggles und
Zitaten aus «Das Phantom der Oper» wird «Devil Hides
Behind Her Smile» ausgeschmückt. In die gleiche (Melodic
Rock) Ecke geht auch «Missing Miss Charlene» und lässt
abschliessend erkennen, dass «Deadache» zwar unter der
Vakanz eines Hits à la «Hardrock Hallelujah» leidet,
aber musikalisch, sofern man dazu bereit ist, eine
grössere Vielfalt in Richtung 80er Melodic Rock bietet.
Rockslave
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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IMPURE WILHELMINA - Prayers And
Arsons
Get a Life! Records
Impure Wilhelmina, eine Band aus Genf, bringt mit
ihrem Stilmix aus Alternative Rock, Hardcore und vielen
doomigen Klängen frischen Wind in die Schweizer
Musikszene. Das neue Album, welches diesen Herbst in die
Regale kommt, trägt den Namen "Prayers and Arsons" und
ist nicht die erste Schandtat der vier Genfer, denn die
Band gibt es seit 12 Jahren. Nach unzähligen
Memberwechseln, zuletzt 2007, haben sich wieder vier
Jungs zusammen gefunden, um ein neues Werk zu basteln.
Die Scheibe startet mit dem Opener "Continental Breed",
welcher mich stark an Muse erinnert. "Hide Your Anger,
Give Your Mounth" geht dann schon eher in Richtung
Neurosis, mit aggressiveren Vocals und härteren Riffs.
Auf technische Spielereien wird glücklicherweise
verzichtet, was den Sound ehrlich und bodenständig
macht. Teilweise sind die Tracks extrem schleppend,
düster und melancholisch, so richtig passend zu dieser
Jahreszeit. Michael legt mit seiner Stimme eine
unglaubliche Varietät an den Tag, welche von den Clear
Vocals bis hin zu den Shoutings eine hohe Qualität
beibehält. Gitarrenmässig arbeiten Impure Wilhelmina mit
wunderbaren Riffs, welche teilweise aus dem üblichen
Konzept ausbrechen wie ungezügelte Pferde. Christian und
seine Klampfe sind die wahren Helden in dieser
Konstellation und übertrumpfen dabei teilweise sogar
Michael mit seiner starken Stimme. Viel zu nörgeln gibt
es an der Scheibe nicht, und Fans von individuellem,
alternativem Rock können sich sicher am einen oder
anderen Lied erfreuen. Mit Metal haben Impure Wilhelmina
aber nicht wirklich viel am Hut, nur um dies als Warnung
vorauszusagen.
Xenia
Punkte: 7.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DAWN OF WINTER - The Peaceful Dead
Massacre Records/Musikvertrieb
Spricht man die Begriffe "Doom Metal" und
"Ludwigsburg" in einem Atemzug aus, so denkt man
normalerweise gleich an die schier unvergleichliche und
meisterhafte Musik der Doom-Zauberer von Doomshine. Doch
die wunderschöne Barockstadt birgt auch eine andere
Perle: Dawn Of Winter! Leider gerieten sie schon fast in
Vergessenheit, da es nun schon fünf Jahre her ist, dass
sie zuletzt etwas veröffentlicht haben. Waren es seit
1990 vor allem Demos, so handelt es sich bei "The
Peaceful Dead" wieder mal um ein komplettes Album. Da
freut sich das Gehör des Fans von gepflegtem
Zeitlupen-Headbanging natürlich! Wollen wir doch mal
hören, welcher Qualität dieser Ludwigsburger Doom Metal
denn ist! Der Opener "The Music Of Despair" scheint vom
Text her eine Ode an Doom Metal zu sein. Und schon hier
fällt ein erstaunliches Qualitätsmerkmal auf: Der Song
geht nahtlos in das nächste Stück "A Lovelorn Traveller"
über, was natürlich für besonderen Hörgenuss sorgt.
Vorwiegend in perfekten Tempo geht die Fahrt durch das
Album, macht dann allerdings auffällige Manöver bei
Songs wie "Burn Another Sinner" (für Doom Metal schon
rasantes Tempo) oder "Throne Of Isolation" (enorm
balladesk). Herrje, die Band wird mich wahrscheinlich
dafür hassen, aber das Stück klingt dermassen nach
Manowar! Das tut dem Album allerdings keinen Abbruch,
sondern sorgt für interessante Abwechslung, denn in
Sachen Doom Metal kann man über ein ganzes Album
hindurch schnell mal im Einheitsbrei ersaufen. Fazit:
Den Black Dwarf-Award gibt es für "The Peaceful Dead"
nicht, aber für eine pompöse Medaille reicht es allemal!
Maiya R.B.
Punkte: 7.6 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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HONEYMOON SUITE – Clifton Hill
Frontiers Records/Disctrade
Immerhin schon 26 Jahre hat die kanadische Truppe
Honeymoon Suite auf dem Buckel. In den 80ern waren die
Jungs um Sänger Johnnie Dee und Gitarrist Derry Grehan
ziemlich erfolgreich. Vor allem in ihrem Heimatland,
aber auch in den USA konnten mehrere Songs in die Charts
vorstossen. Auch für Filmsoundtracks wurden Titel von
der Band verwendet, so z.B. "Bad Attitude" für Miami
Vice oder "Lethal Weapon" für den gleichnamigen Film mit
Mel Gibson. In den 90ern mussten deutlich kleinere
Brötchen gebacken werden. Obwohl die Band viel tourte,
wurden keine neuen Scheiben veröffentlicht. Zudem
wechselte des Öfteren das Line Up. Erst im Jahre 2002,
nach elf Jahren, wurde mit "Lemon Tongue" (in Europa "Dreamland")
ein neues Studioalbum publiziert. Letztes Jahr gab's die
Reunion in Originalbesetzung, und nun ein neues Album.
Eines muss man der Truppe attestieren, nämlich extremen
Durchhaltewillen. Der Sound hat sich zwar in den Jahren
verändert, dies, obwohl mit Tom Treumuth exakt der
Produzent engagiert wurde, der schon für das Debut
verantwortlich war. Heutzutage ist die Band dem
AOR-Genre zuzuordnen. Die knackigen Hard Rock-Aspekte
sind zwar immer noch vorhanden, könnten aber öfters in
Erscheinung treten. Trotzdem wird genug Abwechslung
geboten. Die verschiedenen Facetten des Melodic Rock
werden ausgelotet. Eine deutliche Steigerung vom letzten
Output zu "Clifton Hill" ist unverkennbar. Das Album ist
zwar nicht das Highlight in der Karriere der Kanadier,
aber ein guter Start für die Reunion.
Chris C.
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ISKALD – Revelations Of Reckoning Day
Indie Recordings/Irascible
Norwegischen Black Metal geniesse ich meist mit
Vorsicht, da der Marktwert der Musik grösstenteils durch
die Herkunft angehoben wird. Nicht so bei Iskald, die
ihr zweites Werk eigentlich in einer Gefriertüte
verschicken müssten. Denn die beiden Herren der jungen
Band verstehen es, ihre heimatliche Kälte in Tönen zu
präsentieren. Ob das an den geifernden Vocals oder
eisigen Riffs liegt, die Songs lassen einem den Atem
gefrieren. Die Melodien erinnern an "Dark Medival Times"
oder Setherial, auch wenn Iskald auf Keyboard verzichten
und durch mehr Abwechslung im Drumming sehr interessante
Breaks erzeugen. Die Qualität ist kein Thema, genau so
muss es klingen um die Atmosphäre glaubhaft zu machen.
Bei "Tartarus" wird das Tempo ein wenig gedrosselt, was
der Stimmung aber keinen Abbruch tut. Die knurrende
Stimme kommt dabei genauso gut zur Geltung wie die
abwechslungsreichen Gitarrenmelodien. Besser als vieles
andere, aber wirklich einzigartig ist die eigenständige
Stimme. Wer melodisches Schwarzmetall wie Dissection
oder Immortal mag, wird Iskald sicherlich mögen. Diese
Band hat tatsächlich die Bezeichnung Black Metal
verdient, da kann man auf viele nachkommende Alben
hoffen.
Tristan
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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MUDVAYNE - The New Game (4
Track-Promo)
Epic/SonyBMG
Hach, die guten alten Zeiten... Anno 2000 reichte es
völlig aus, ein paar quere Takte, ordentlich Make Up,
ein paar aufgezeichnete Kopfschüsse, wirre Theorien über
Drogen und Religion und vier Vollblut-Mucker in einen
Topf zu werfen, um die Öffentlichkeit ordentlich
durchzurütteln. Was auf "L.D. 50" als Konzept eingeführt
wurde und mit "The End Of All Things To Come" 2002 ein
Alien-ähnliches Stadium durchmachte, verpuffte 2005 in
einem überraschend geradlinigen "Lost And Found" – die
Zeiten hatten sich geändert, und nicht zuletzt Slipknot
mal eben die Metalwelt auf den Kopf gestellt. Kurz
darauf mottete die halbe Mudvayne-Belegschaft ihre
Instrumente ein, während Gitarrist Greg Tribett und
Sänger Chad Gray mit Hellyeah auf die Überholspur
wechselten. Mittlerweile ist das Quartett aber wieder
auf dem Weg zur Besserung, die neue Scheibe "The New
Game" steht an, und Sony verteilt schon mal ordentlich
vorab Promos mit vier Songs darauf. Dass vier Stücke
nicht wirklich auf das komplette Album zurückschliessen
lassen, sollte eigentlich soweit klar sein – deswegen an
dieser Stelle auch ganz unbefangen ein lockerer Überflug
des darauf dargebotenen Schaffens: Hübsch ist das Ganze
geworden. Nette Chord-Changes, interessante Refrains,
ordentlich Groove... aber heilige Scheisse, haben
Mudvayne nicht mal mehr abgedrückt? Dass die Band nach
"Lost And Found" sicher keine 180°–Wendung machen wird,
war mir schon klar – und gegen solides Songwriting lässt
sich auch nicht wirklich was einwerfen. Aber so
profillos wie sich das Ganze auf dieser Promo darbietet,
kommen ernsthafte Zweifel ob dem anstehenden Werk auf.
Einzig "A New Game" vermag da wirklich zu überzeugen,
die anderen Songs wirken etwas zu aufgeblasen und um
ihre Aussage gebracht. Zudem steigt schon jetzt die
Gewissheit auf, dass Sänger Chad Gray diese massiven
Chöre live niemals so wird darbieten können. Alles in
allem also ein sehr durchwaschenes Fazit, warten wir mal
auf das Gesamtwerk...
El Muerte
Punkte:
keine Wertung
Hier bestellen für 23.90 SFr.
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MENCEA - Dark Matter - Energy Noir
Indie Recordings/Irascible
Mencea stammen aus Griechenland, welches bekannt für
seine schönen Inseln ist, und als überraschender
Europameister im Fussball hat man sich definitiv ein
Denkmal gesetzt. Aber wie steht es mit metallischen
klängen so im Buche? Da sind zuerst mal die
heissblütigen Fans, jede Band, die schon mal ein Konzert
in Griechenland absolviert hat, kann bestätigen, dass es
dort voll zur Sache geht. Sprechen wir doch ein wenig
über Mencea selber. Wem In Flames ein Begriff ist, muss
hier sicher weiterlesen, oder auch eine Prise Meshugga
reingemixt und fertig ist der Sound von Mencea. Leider
ist das Niveau der beiden Haupteinflüsse zu hoch für die
Griechen, doch man zieht sich mehr als nur gut aus der
Affäre. Bei den Songs wäre sicher noch mehr drin
gewesen, der Sound ist jedoch tadellos. Sicher ein
verdienst von Daniel Bergstrand, der sich schon als
Produzent von In Flames einen Namen gemacht hat. Mencea
müssen sich noch steigern, wollen mit den Grossen
mitmischen.
Daniel J.
Punkte: 7.3 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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MEMORY GARDEN – Carnage Carnval
Vic
Records/Irascible
'Schnell' ist ein relativer Begriff: Meine Wenigkeit
macht im Vergleich zu einer Schildkröte sicherlich keine
schlechte Figur, würde gegen Usain Bolt hingegen eher
lächerlich wirken. Auch AC/DC sind in Sachen
Albumrelease schnell, vergleicht man ihre Arbeitsweise
mit der von Guns'N'Roses. Im Kontrast mit dem restlichen
Musikbusiness wäre das Wort 'lahm' aber angebrachter.
Auch bei den Schweden Memory Garden sind acht Jahre
vergangen, seit ihr letzter Rundling "Mirage" das Licht
der Welt erblickte. In musikalischer Hinsicht aber darf
man die Band gerne als schnelle Band bezeichnen.
Insofern schnell, als dass die Truppe um Saitenvirtuose
Simon Johansson für das Genre Doom Metal, welche sie
ganz offensichtlich angehören, einige flottere Tracks in
petto haben. Stampfendes Mid Tempo leitet ihren vierten
Streich "Carnage Carnival" nämlich ein, und so versprüht
man gleich mit dem dramatischen Titeltrack, "The Bitter
End" und "The Beast Within2 einen Hauch amerikanischen
Power Metals. Danach heisst es Zeitlupen-Tempo, so wie
Anhänger des Dooms es gern haben. Immer wieder erinnern
Tracks wie "Endless Fear" oder "Beggar's Anthem" mehr
als nur ein wenig an die Landsgenossen und Doom-Götter
Candlemass, nicht zuletzt durch den theatralischen
Gesang Stefan Berglunds. Dieser kann in Sachen
Stimmgewalt zwar weder mit Messiah Marcolin noch mit
Robert Lowe mithalten, in Sachen Phrasierung und Melodie
ist die Orientierung am Metalmönch aber unüberhörbar.
Hat man sich an die etwas ungewöhnlichen Vocals, welche
zeitweise verdammt nach einer Frau klingen (nicht nur
deswegen fühlt man sich des Öfteren auch an Benedictum
erinnert), einmal gewöhnt, steht dem Genuss von
schleppenden Nummern wie "Another Night" oder dem
abschliessenden und besten Track "Nameless" nichts mehr
im Wege. "Carnage Carnival" dröhnt zwar unglaublich fett
aus den Boxen, den Gitarren fehlt streckenweise aber
leider ein wenig der Wumms und rohe Gewalt, was der
Detailreichtum des Spiels von Johansson wenigstens
weitgehend zu kompensieren vermag. Auch wenn Memory
Garden mit "Carnage Carnival" sicherlich eine der besten
Doomscheiben des Jahres abgeliefert haben, so bleibt
doch immer der fahle Beigeschmack, dass es eine Band
gibt, die dies alles noch um ein grosses Stück besser
macht: Candlemass. Und mit denen muss sich halt jede
Doomband messen lassen.
Kissi
Punkte: 7.2 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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NETHERBIRD - The Ghost Collector
Pulverised Records
Die schwedischen Band Netherbird ist nicht wirklich
eine normale Truppe, besteht diese doch eigentlich nur
aus den beiden Mitgliedern Nephente (Vocals) und Bizmark
(Gitarre, Keyboard). Dafür haben sie eine ganze 'Gilde'
von Leuten, welche bei ihnen mitmischen, darunter
bekannte Namen wie Adrian Erlandsson (Cradle Of Filth),
Mojjo (Lord Belial) und Janne Saarenpää (The Crown).
Jetzt fragt man sich natürlich, was bitteschön drei
Schlagzeuger auf einer Platte verloren haben. Naja, ganz
einfach: "The Ghost Collector" sammelt nicht nur
Geister, sondern auch Songs. Netherbird haben schon eine
Single und zwei gratis EPs draussen, und von dort haben
sie alle Lieder übernommen und auf dieses erste Album
geschmissen. Dazu noch drei neue Lieder, und fertig ist
"The Ghost Collector". Nicht ganz alltäglich, aber das
System hat geklappt. Die Scheibe hört sich trotz
unterschiedlicher Tonqualität, welche sicherlich davon
kommt, dass die Tracks leider über drei Jahre in sechs
verschiedenen Studios aufgenommen wurden, sehr
abgerundet an. Netherbird erinnern mit ihrem Mix aus
Symphonic und Melodic/Black Metal sehr an Cradle Of
Filth, welche sicherlich auch einen grossen Einfluss auf
die Jungs haben. Netherbird haben das Rad nicht neu
erfunden, und wirkliche Überraschungen gibt es auf der
gesamten Scheibe nicht, dennoch keine schlechte Leistung
für eine solch spezielle und junge Konstellation. Die
unterschiedlichen Gesangsparts machen die Scheibe
abwechslungsreich, die eingespielten Frauenstimmchen
waren nicht ganz mein Ding, geben aber dem Ganzen eine
dramatische Note, und die teilweise knüppelharten
Drumparts lassen es ganz schön krachen. Die Platte an
sich ist nichts Neues, aber definitiv interessant für
Fans dieses Genres.
Xenia
Punkte: 7.2 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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THE GATHERING – Downfall (2 CDs)
Vic
Records/Irascible
Wie so viele andere Bands auch haben The Gathering
mehr als nur einmal einen Stilrichtungswechsel
vollzogen, welcher einerseits alte Fans vergraulte,
jedoch aber neue Anhänger anzog. Interessant ist aber
die Vergangenheit dieser Truppe, denn vor dem Einstieg
von Anneke van Giersbergen bewegten sich die Jungs mit
wechselndem weiblichem Gesang zwischen verschiedenen
Fronten, versuchten den Spagat zwischen Gothic, Dark,
Doom und auch Death Metal (bezüglich der Growls, weniger
wegen der Spielweise, die ging eher Richtung Doom/Gothic
Metal). Wie dem auch sei, eigentlich ist „Downfall“
schon einmal erschienen, unter einem anderen Label und
mit nur einer Scheibe. Nun, interessant ist es schon, zu
hören, wie sich The Gathering zu ihren Anfangstagen
angehört haben, denn das Material ist nicht nur sehr gut
neu gemischt worden und ertönt glasklar, und der gesamte
Spirit ist wirklich sehr intensiv, melancholisch und
traurig. Jedoch stellt sich hierbei die berechtigte
Frage, ob hier nicht nur reine Abzocke betrieben wird,
da ja eben die eine Scheibe schonmals im Handel
erschienen ist. Die Entscheidung, ob man nun wirklich
alle Tracks dieser Truppe braucht und dementsprechend
bereit ist, Geld auszugeben, die muss jeder für sich
selber treffen. Zurück bleibt sicherlich ein seltsames
Gefühl, einerseits genährt durch die Freude ob der raren
und zauberhaften Tracks, andererseits beeinflusst durch
den Verdacht, wieder einmal von der Musikindustrie über
den Tisch gezogen worden zu sein. Für Fans und Sammler
jedoch sicherlich einen Blick wert...
Toby S.
Punkte: keine Wertung
Hier
reinhören und bestellen für 31.90 SFr.
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BOWTOME - Killer
Eigenvertrieb
Der erste Longplayer der süddeutschen Bowtome nennt
sich "Killer". Ob es ein Killer-Album wird, wage ich
doch zu bezweifeln. O.K., man hat sich ein Konzept
erarbeitet, indem man sich textlich an einen
Serienmörder, der Ted Bundy hiess, heranwagt und sich
dessen Geschichte annimmt. Aber leider ist diese Mucke
bei den Death-Metallern nicht neu und es haut mich
erlich nicht von den Socken, dass ich zum X-ten Male die
Geschichte eines Serienmörders hören muss. Na ja, bei
dem Gesang von Sänger Marc Etter versteht man eh kein
Wort, denn hier wird richtig gegrunzt. Beim Rest der
Truppe, die für das Instrumentalische zuständig ist,
kann ich auch keinen Persilschein ausstellen. Normaler
Death Metal mit Blastspeed-Attacken, lansamen Passagen
und sogar zwischendurch progressive Einflüsse, die sich
wie die unvergessenen Death anhören. Also Leute, hier
liegt sicher noch mehr drin. Ein Killeralbum sicher
nicht, aber doch schon mal ein Achtungserfolg.
Daniel J.
Punkte: 7.1 von 10 Hier bestellen für 29.90 SFr.
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SILVER - Wolf Chasing Wolf
Rodeostar Music
Nach zirka einer Dekade im norwegischen
Punkunderground haben sich Silver etwas neu orientiert,
ohne dabei ihre musikalische Vergangenheit ganz zu
vergessen, und bieten eine Mischung aus verschiedenen
Musikrichtungen an. Auf dem neuen Album "Wolf Chasing
Wolf" haben sie sich, wie der Titel schon sagt, der Jagd
nach den Wölfen in unserer Gesellschaft verschrieben.
Was braucht es dazu? Treibende Drums, schrammelnde
Gitarren und einen wütenden Sänger. Einst durchgestartet
als blutjunge und bis zum Anschlag auf Exzess
programmierte Glam-Punk-Combo, sind die norwegischen
Silver mit ihrem dritten Album "Wolf Chasing Wolf" zur
narkosefrei operierenden Noise/Industrial-Kapelle
mutiert. Fans dieser unschlagbaren Live-Band werden auf
der neuen Platte so herrlich melodiegespickte Hymnen wie
"Personal Decay" oder "Only Boring People Get Bored"
vermissen, dafür haben Silver einen Klanggarten
geschaffen, in dem man selbst als Ortskundiger noch
frische Früchte pflücken kann. Damit treibt man die
Wölfe in die Enge. Silver bieten einen Mix aus
Industrial, Punk und rohen Ami-Hardcore. Am stärksten
schlägt die brachiale Kraft des deftigen Punks durch.
Der Gesang ist häufig im Industrialbereich angesiedelt.
Bei den Gitarren wird mir leider etwas zuviel nur
geschrammelt. Es gibt den Songs zwar einen rauen
Charakter, kann aber auch ermüdend werden mit der Zeit.
Textlich gehen sie klar in die Sozialkritische Richtung.
Aber nicht direkt und unverblümt, sondern eher aus der
Sicht von alten Dichtern und Philosophen. Die Songs
gehen von räudig hart und roh über Mid Tempo-Rocker bis
hin zu einer kurzen, aber schönen Instrumentalnummer,
die nur von Streichern getragen wird, namens "Norge
Kneler". Was man sehr viel antrifft in den Songs, sind
knackige Refrain-Shoutings. Die Gitarren brillieren auch
immer mal wieder mit unerwarteten Riffwechseln. Als
Anspieltipp würde ich jetzt mal den Song Nummer drei "Where
Vultures Gather" anbringen, der im Mid Tempo-Gewand
daherkommt, melodische Parts im Gesang vorzuweisen hat
und heisse Gitarrenriffs zum Besten gibt. Was sicherlich
live gut kommt, ist der Track "Drenched In Comfort": Er
beginnt langsam mit einem, von Trommeln unterstützten,
gesprochenen Part und steigert sich dann in einen wahren
Streetrock-Knaller. Schreddernde Gitarren und treibende
Drums werden sicher zu einem guten Moshpit verhelfen.
Meiner Meinung nach ist "Wolf Chasing Wolf" ein gutes,
rohes Album, das man sich durchaus in gewissen Momenten
zu Gemüte führen kann.
André G.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RAMOS / HUGO – The Dream
Frontiers Records/Disctrade
Es ist offensichtlich, dass Ramos / Hugo einen
Projektstatus besitzen. Bei den beiden Protagonisten
handelt es sich um versierte Musiker, die schon öfters
im Melodic-Genre in Erscheinung getreten sind. Gitarrist
Josh Ramos schwang sein Instrument schon bei The Storm
und bei Two Fires, aktuell auch bei Hardline. Für diese
Scheibe suchte er einen geeigneten Frontmann und fand
ihn im Ex-Sänger von Open Skyz und Valentine, eben Hugo
Valenti. Zur Vervollständigung des Line Up's wurde Eric
Ragno (Ex-Takara, China Blue) als Keyboarder und John
Macaluso (Riot, J. Malmsteen, Starbreaker, Ark etc.) als
Drummer engagiert. Den Job des Bassisten und Produzenten
wurde vom Italiener Fabrizio Grossi übernommen.
Schlussendlich wurde das Album von Dennis Ward (Pink
Cream 69) in dessen Studio gemixt. Rein musikalisch
wurde also nichts dem Zufall überlassen. Durch all diese
Top-Musiker ist "The Dream" auf sehr hohem Niveau
angesiedelt. Vor allem mit "The Storm" kam Josh Ramos
vor ein paar Jahren sehr nahe an Journey heran. Auch
dieses mal kann die AOR-Legende als direkter Vergleich
dienen. Noch vor wenigen Jahren hätten Ramos / Hugo
diese praktisch eingeholt. Doch aufgrund des aktuellen,
grandiosen Journey-Outputs ist das ein Ding der
Unmöglichkeit. Der Unterschied zwischen einer kompakten,
eingespielten Band und eines zusammengewürfelten
Projektes wird aufgezeigt. Ramos / Hugo fehlt es an
Homogenität und an konstant hohem songwriterischem
Niveau. Vergleicht man zudem die gesanglichen Qualitäten
von H. Valenti mit den bisherigen Journey-Sängern, steht
dieser hinten an. Es fehlt ihm oft an Charisma und
Power. Trotzdem ist "The Dream" kein schlechtes Album,
es gibt aber eben in diesem Genre einfach doch noch
bessere Werke.
Chris C.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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JOE LYNN TURNER - Live in Germany
Frontiers Records/Disctrade
Und schon wieder nistet sich ein Live-Album in
meinem CD-Player ein! Joe Lynn Turner, bekanntlich mal
in Diensten von Rainbow, Yngwie Malmsteen, Deep Purple,
Brazen Abbot und Hughes/Turner Project hat in all den
Jahren bis heute auch eine beachtliche Solo-Karriere
hingelegt und dabei einige ganz gute Melodic Rock
Scheiben raus gehauen. Vor allem die vorletzte Scheibe «The
Usual Suspects» ist ein Genre-Juwel höchster Güte und
auch der aktuelle Longplayer «Second Hand Life» weiss zu
überzeugen. «Live in Germany» markiert nun die erste
Live-Scheibe als Solo-Musiker und wurde am 30. September
2007 in Ludwigsburg anlässlich des Events «United Forces
Of Rock» mitgeschnitten. Die Einzel-CD deutet aber
gleich an, dass hier wohl nicht der komplette Gig
vorhanden sein dürfte. Die dabei verwendeten Tracks sind
nicht unerwartet ein Streifzug durch die glorreiche
Vergangenheit, im Wesentlichen Rainbow. Und genau hier
liegt der Haken, denn (Tour-) Gitarrist Karl Cochran (Ace
Frehley) verströmt das nötige Blackmore-Flair vielfach
nur im Ansatz. Dazu kommt eine eher fade, klinische und
überwiegend drucklose Produktion, die «Live in Tokyo» (HTP
- 2002) das Wasser in Sachen Lebendigkeit zu keiner Zeit
reichen kann. Joe's Gesangsleistung ist aber stets im
grünen Bereich, was hartgesottene Fans von Ian Gillan
und/oder Ronnie James Dio jedoch kaum interessieren
dürfte. Wer vor allem die alten Songs mag, orientiert
sich besser am Material mit dem «Man in Black» an der
Klampfe, von denen es ja schon damals unzählige, gute
Bootlegs gab, die heute alle im Netz verfügbar sind. Als
mein persönliches Highlight wird (vermutlich als Zugabe)
der Purple'sche Obersmasher «Burn» überraschend gut
interpretiert, was für eine versöhnliche Schlussnote der
Band mit den restlichen Members Michael Sorrentino (d),
Gregg Smith (b) und Carmine Giglio (Keys) sorgt. Nice to
have, aber nicht unentbehrlich!
Rockslave
Punkte:
keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BISON B.C. – Quiet Earth
Metal Blade/Musikvertrieb
Es gibt Promo-Zettel, die zu kurios sind, um sie der
Öffentlichkeit vorzuenthalten. Deswegen ein Zitat aus
jenem der Kanadier Bison B.C.: "Ihre Message heisst:
Revolution mit Verneigung vor dem weissen Zauberer, dem
König der Schweine und einem mystischen Biest namens
Stokasaurus". Zugedröhnt ist bei Bison B.C. nicht nur
Textliches, sondern auch der Sound. Hier trifft
Hardcore-Wut auf Stoner-Zugedröhntheit und flirtet mit
ein wenig Kick Ass-Attitüde. Riffgewalt zählt dabei mehr
als Filigranität oder hübscher Gesang, was sich
einerseits in den eher unspektakulär gebellten Vocals
der beiden Gitarristen James Farewell (Ex-S.T.R.E.E.T.S.)
und Dan And manifestiert, andererseits auch in derer
eher leisen, zeitweise untergehenden Abmischung
manifestiert. Auch wenn nicht gerade allzu viele Vocals
Verwendung finden, so hätte man sich mit ihnen schon
mehr Mühe geben können. Haut man bei "Primal Emptiness
Of Outer Space" und dem thrashig-harschen "Dark Towers"
noch vergleichsweise straight auf die 12, taucht man mit
"Slow Hand Of Death" titelpassend in zähe Doom-Lava ab
und kann mit einem psychedelischen Zwischenteil glänzen.
Sphärisch eingeleitet von Streichern und noch einen Tick
abgedrehter wummert "Wendigo Pt. 1 (Quest For Fire)" aus
den Boxen. Irrwitzige Up Tempo-Passagen wechseln sich
danach nämlich mit Stampf-Rhythmen ab, und so ganz
nebenbei bekennt man sich nach 6 Minuten endlich dazu,
dass man eigentlich auch verdammt geil Solo-Gitarren
zocken könnte. Hier findet sich eines der besten Solos
des Jahres! Nachdem man den Füller "These Are My Death
Clothes" übersprungen hat, darf man sich dann schon "Wendigo
Pt. 2 (Cursed To Roam)" inhalieren, der stürmischer,
aber nur zeitweise so intensiv wie der erste Teil ist,
obwohl auch hier wieder eine kurze Saitenflitzerei der
guten alten Schule ihre Verwendung findet. Ganz ohne
Gebelle (was keinesfalls schadet!) kommt darauf der
Stoner/Doomer "Medication" daher, und mit dem Titeltrack
vereint man noch schnell all das vorhin beschriebene in
5 Minuten. Würde der Gesang nicht so weit unter dem
Niveau der Riffs liegen, die hier in ruppiger Produktion
dahindonnern, so könnten sich Bison B.C. mit ihrer
ersten Langscheibe (die Debut-EP "Earthbound" erschien
letztes Jahr) sofort in die durch Rauschmittel
verseuchten Herzen der Stoner-Gemeinde rocken, sofern
man gegen ein wenig härtere Gangart hin und wieder
nichts einzuwenden gedenkt. Aber auch ohne diese wird
klar, dass man hier die perfekte Vorband für Truppen der
Marke High On Fire gefunden hat.
Kissi
Punkte: 6.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ADORNED BROOD – Hiltia + Wigand
Black Bards Entertainment
Adorned Brood sind in Deutschland anscheinend schon
seit 1993 aktiv und haben da bei der Entwicklung von
Pagan Metal mitgearbeitet. So zumindest auf dem Papier,
von den besagten Erfolgen wusste ich hier nichts. Auch
die Zusammenarbeit mit Fish von Subway To Sally ist mir
entgangen, genauso wie die guten Rezensionen zum letzten
Album. Aber man lernt ja ständig dazu. Diese Doppel-CD
entstand, weil die ersten beiden Alben so schnell
ausverkauft waren, dass die Nachfrage nicht gesättigt
werden konnte, und so haben die Jungs und das Mädel
unter neuem Label die alten Songs bearbeitet. Vom Sound
her also nichts auszusetzen, die einzelnen Spuren sind
alle gut abgemischt. Nun zum eigentlichen Teil, wie hört
sich denn die Musik an? Und genau an diesem Punkt glaube
ich ihnen sofort, dass sie schon seit über 10 Jahren
Musik machen, denn man hört ganz deutlich die Heavy
Metal-Einflüsse, gerade beim Riffing. Der Gesang ist mal
klar, dann Growls, mal weiblich, mal männlich, und auch
die Sprache ist gemischt. Akustische Gitarren und Flöten
sind die Elemente, welche den restlichen Teil ausmachen.
Ziemlich eigenständig und vor allem weit weg von all den
Pagan-Bands heute, die sich fast schon alle gleich
anhören. Wer sich an Eluveitie erinnert, als sie noch in
kleinen Schuppen wie dem Sedel Auftritte gaben, oder
wenn man die schnelleren Songs von Tyr mag, der wird an
"Hiltia + Wigand" seine Freude haben. Ursprünglich und
ohne überflüssige Instrumentierungen, mit eigenständigem
Charakter. Aber dennoch ist es für mich zu
durchschnittlich, einzelne Lieder gefallen mir zwar ganz
gut ("Sons of The Damned", der Bonussong, dem man eine
gehörige Veränderung anhört, da auch ein Piano
mitspielt, die Flöte gedoppelt wurde und die Gitarren
einiges kälter klingen, oder das spannende, etwas
melancholische "Spiritual Weaponary" mit dem tollen
Intro), aber die grosse Menge mag bei mir keine
Freudensprünge auslösen. Als besondere Belohnung für die
Fans gibt's obendrauf noch ein Interview und drei
Liveauftritte auf der Scheibe, damit die Wartezeit bis
zum nächsten Album ein wenig verkürzt wird.
Tristan
Punkte: 6.8 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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BLACK RAIN – License To Thrill
Manitou Music/Non
Stop Music
Werfen wir einen Blick, ziemlich genau 20 Jahre,
zurück in die letzten Jahre der 80er. Guns'N'Roses stand
an der Spitze der blühenden Glam- und Sleazy-Bewegung.
Aber auch Poison konnten sich etablieren. Wollte man
zwischen Glam und Sleazy unterscheiden, dann sind die
genannten Acts die perfekten Beispiele. Doch nicht nur
die Fans waren nicht immer der gleichen Meinung, auch
zwischen den Bands gab's Differenzen. Nun, wer hätte
gedacht, dass im neuen Jahrtausend dieser Stil ein
eigentliches Revival erlebt? Black Rain sind da nur eine
von vielen. Offensichtlich stehen sie Poison näher als
GNR. Was war aber der Unterschied der beiden
80er-Legenden? Bei Bret Michaels und seinen Mitstreitern
wirkte alles arg aufgesetzt und kitschig. Beispiel: Der
Albumtitel "Open Up And Say Ahh" – einfach bescheuert. "License
To Thrill" – genauso doof. GNR waren (oder sind) ein
Original, Poison und eben auch Black Rain ein Abklatsch.
Black Rain kupfern ab, wo sie können, die
Eigenständigkeit bleibt auf der Strecke. Hörbar sind die
Songs der französischen Formation aber trotzdem. Rein
musikalisch machen die Jungs ihre Sache gar nicht
schlecht. Sänger Swan's Stimme ist zwar sehr
gewöhnungsbedürftig, macht er doch mit seinen hohen,
grellen Vocals jedem Eunuchen Konkurrenz. Die knackige,
frische Instrumentalisierung lässt aber doch Freude
aufkommen. Auf die lyrischen Ideen der Jungs müssen wir
nicht näher eingehen. Poser sind mit Black Rain
jedenfalls auf dem richtigen Dampfer. Sleazy-Fans können
das Teil aber auch ungeniert antesten und gegen Bands
wie Hardcore Superstar oder Crashdiet abwägen.
Chris C.
Punkte: 6.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CORONATUS – Porto Obscura
Massacre Records/Musikvertrieb
Gestärkt mit einem 2. Gitarristen und einem Wechsel
am Mikro (Ada Flechtner ersetzte Viola Schuch) machen
Coronatus ein Jahr nach dem Debut "Lux Noctis" Nägel mit
Köpfen und präsentieren bereits den Nachfolger "Porto
Obscura". Grundsätzlich hat sich nicht sonderlich viel
verändert, noch immer hisst die Band die Flagge des
Symphonic/Gothic Metals, gestützt von den zwei
Frontdamen, dabei hat sich das Verhältnis und
Wechselspiel zwischen der Sopran- und Rockröhre etwas
ausgebessert, doch der Sopran wirkt noch immer sehr
dominierend. Die Errungenschaft eines zweiten
Gitarristen steigert die Wuchtigkeit nicht extrem, aber
hinterlässt doch hörbare Spuren. Diesbezüglich ist es
erfreulich, dass Coronatus die Saitenklänge noch immer
über die Keys stellen, nur die simplen Soli überzeugen
nicht wirklich, und zwischendurch wäre etwas mehr
Spielfreude wünschenswert, damit die Songs aus ihrer
Vorhersehbarkeit mal ausbrechen könnten. Bezüglich dem
Songwriting wurden auch kleine Fortschritte erzielt, so
wirken die Songs etwas abwechslungsreicher, und, grosses
Plus, "Porto Obscura" kann mich bis zum Schluss bei der
Stange halten, welche beim Vorgänger nach 4 Songs
bereits abgebrochen war. Bei den Songs hervorheben
möchte ich "Der vierte Reiter", welcher mit dem
Mittelaltertouch und dem zwischendurch gesteigerten
Tempo richtig Spass macht sowie die Ballade "In Your
Hands", welche mit einem Touch Melancholie auch mal eine
gefühlvolle Seite von Coronatus ans Tageslicht
befördert. Mit dem treibenden Opener "Exitus" haben
Coronatus einen bemerkenswerten Symphonic-Brocken
erschaffen, "Cast My Spell" kann durch die etwas
aggressiveren Gitarren punkten, und mit dem schleppenden
"Strahlendster Erster" haben Coronatus einen guten
Abschluss gefunden (ok, beim Digipack gibt es noch 2
Bonustracks dazu). Auch wenn die Band keine riesigen
Vorwärtsschritte gemacht hat und auch das Genre nicht
neu definiert, eine positive Entwicklung ist allemal
auszumachen. Wer sich gerne die Zeit mit Elis, Leave's
Eyes oder Vision Of Atlantis vertreibt, der wird mit
"Casa Obscura" bestens bedient sein.
R.K.
Punkte: 6.6 von 10
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SCRATCHED SURFACE - Nine Novembers Fall
Dr. Music
Nach einer EP, die im Jahre 2005 erschien, hat man
sich zusammengerauft, um den ersten Longplayer, der sich
"Nine Novembers Fall" nennt, zu veröffentlichen. Die
fünf Schwaben aus Göppingen bemühen sich redlich, auf
den neun Tracks dem Hörer Abwechslung zu bieten.
Soundtechnisch hat man sich in die Hände von Andy
Classen (Holy Moses) begeben, der sich schon lange mit
Thrash-Bands einen guten Namen gemacht hat und auch hier
das Optimum herausgeholt hat. Die Einlüsse wären sicher
bei Machine Head zu finden, aber auch Slayer, Sepultura
und Metallica sind im Gesamtgefüge anzutreffen.
Scratched Surface knallen einem schnelle, aggressive
Gitarrenriffs um die Ohren, und die Vocals von Sänger
Michael Babic fügen sich gut in den Gesamtsound der
Deutschen ein. Bleibt somit eigentlich nicht mehr viel
anzufügen bei dem Erstling von Scratched Surface, der
nicht schlecht ist, aber auch nicht richtig zu
überzeugen vermag. Zwiespältige Angelegenheit.
Daniel J.
Punkte: 6.5 von 10
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CRONIAN – Enterprise
Indie Recordings/Irascible
Vintersorg und Oystein G. Brun von den Bands
Vintersorg und Borknagar haben sich hier gefunden und
zusammen "Enterprise" kreiert. Herausgekommen ist ein
sehr schwieriges Album, das auch nach vielen Durchgängen
nicht zu zünden vermag, bei mir jedenfalls nicht. Es
gibt einfach keinen roten Faden. Cronian scheinen sich
überall etwas zu bedienen, wollen sich aber nirgends
festlegen. So fällt "Enterprise" irgendwie zwischen die
Stühle. Ein ständiger Wechsel zwischen Growls und klarem
Gesang steht im Mittelpunkt der Songs und wird oft durch
Filmmusik-ähnliche Parts untermalt, und musikalisch geht
es quer durch viele Stile, die von balladesk-melodiös
bis brutal-hart reichen, aber irgendwie chaoslike, so
dass einfach keine Einheit der Songs entstehen kann. Ihr
könnt das Teil gerne mal anchecken, aber ich sag euch
gleich, ihr werdet sehr viel Geduld mitbringen müssen,
mich kann "Enterprise" trotz mehrmaligem Durchhören
einfach nicht recht überzeugen, obwohl: An der
Bearbeitung der Instrumente liegt es keinesfalls.
Crazy Beat
Punkte: 6.1 von 10
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HARMONY – Chapter II: Aftermath
Metal Heaven/Disctrade
Wie der Name "Chapter II" bereits erahnen lässt,
handelt es sich bei der Platte um den zweiten Streich
der schwedischen Band Harmony. Und die Schweden sind ja
eigentlich bekannt für guten Melodic/Progressive
Metal... Aber leider gibt es auch hier Ausnahmen. Mit
ihrer CD beweisen Harmony, dass sie als Musiker zwar auf
einem hohen Niveau stehen, aber die CD könnte eine von
vielen sein und wird wohl bald aus dem Gedächtnis
verschwinden und in den Regalen verstauben. Die Songs
haben definitiv keine Höhepunkte und regen weder zum
Mitsingen noch zum Nachdenken an, was beim Hörer bald
Langeweile aufkommen lässt. Leider hilft es auch nichts,
dass sie sich für das Album die Unterstützung von
Kristoffer Gildenlöv (Pain Of Salvation) und Daniel
Heiman (Lost Horizon) holten. Trotzdem fallen die Jungs
auf... Und dies durch ihre Power. Auch wenn die Songs
das Gefühl von 'schon 1000 Mal gehört' hervorrufen,
strahlen sie bzw. die Musiker dennoch eine Kraft aus,
welche man nicht unterschätzen darf. Es bleibt zu
hoffen, dass die Jungs von Harmony diese Power das
nächste Mal besser umzusetzen verstehen und sich so von
den vielen Anderen abheben werden.
Miriam
Punkte:
5.5 von 10
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THIS OR THE APOCALYPSE - Monuments
LifeForce Records/Phonag
Bei so vielen Metallern, die den Begriff Metalcore
hören, geht jeweils ein Zucken durch den Körper. Bei mir
ist das auch so, muss ich gestehen. Halt! Wenn die Band
was taugt und Instrumentalisch was zu bieten hat, kann
man nicht alles in den gleichen Topf werfen. Leider ist
das nicht so bei den Amis um This Or The Apocalypse. Der
Fünfer will die härteste und brutalste Band des
Universum sein, und so klingt leider "Monuments" nicht.
Von Sänger Ricky Armellino versteht man absolut gar
nichts. Ich bin mal geneigt zu sagen, dass jeder von uns
so rumbrüllen kann. Beim Rest ist auch weit und breit
kein Sonnenschein zu erkennen. Die Songarrangements sind
so chaotisch, dass der geneigte Hörer nach wenigen
Minuten die Schauze gehörig voll hat. Wem das gefällt
ist seine Sache, um so besser für ihn. Nichts für
schwache Nerven!
Daniel J.
Punkte:
5.3 von 10
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19.90 SFr.
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ABIGAIL WILLIAMS - In The Shadow Of 1000 Suns
Vic
Records/Irascible
Wer sich mit dem Thema Hexenverfolgung auseinander
gesetzt hat, dem ist Abigail Williams ein Begriff. Die
damals Elfjährige spielte eine grosse Rolle bei den
Hexenprozessen von Salem Ende des siebzehnten
Jahrhunderts. Eine noch grössere Bekanntheit erlangte
die Story ausserdem durch das Theaterstück "Hexenjagd"
von Arthur Miller, sowie durch die Verfilmung, beides im
letzten Jahrhundert. In diesem Falle hier handelt es
sich bei Abigail Williams aber um eine US Band, die auf
ihrer EP vor zwei Jahren noch dem Metal Core frönte,
sich nun aber merklich dem Melodic Black Metal zugewandt
hat. Keyboards und Doublebass bilden hier das
Hauptmuster; erstere klingen recht annehmbar, während
das Schlagzeug generell etwas zu steril durch die Songs
hämmert. Die Gitarrenwand bröckelt ebenfalls porös
dahin, um nur noch den Eindruck eines keifenden Sängers
zu hinterlassen. Schade, denn mit James Murphy
(Ex-Testament, Death und Obituary) als Produzenten hätte
man durchaus mehr von diesem Album erwarten dürfen.
Allerdings muss gesagt werden, dass einige Songs
akzeptabel klingen. So hört man sich "Into The Ashes"
oder "The Departure" sehr gerne öfter mal an, doch für
Freudensprünge reicht das leider nicht aus.
Maiya R.B.
Punkte:
5.2 von 10
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ALL THAT REMAINS – Overcome
Prosthetic Records/Irascible
All That Remains hatten bis anhin eher einen
schweren Stand, wurden sie doch oftmals als Killswitch
Engange-Kopie betitelt und verschrien. Dabei gab es doch
einige gute Songs von den Amis, wie zum Beispiel "This
Calling" oder "Not Alone", welche das Potential der Band
gekonnt aufzeigten, doch KSE zu überflügeln blieb den
Jungs bis jetzt verwehrt. Ob dies mit dem neuen Album "Overcome"
klappt wage ich zu bezweifeln, zumal die
Metalcore-Grundpfeiler so schmal wie noch nie in den
Boden gerammt werden. Vielleicht möchten sich ja All
That Remains auch ein wenig umorientieren, so wie es
Trivium bereits getan haben. Wobei sich die Band auf "Overcome"
weniger dem 80er-Thrash verschrieben hat, sondern mehr
Gewicht auf die Elchtod- und Metal-Trampelpfade legt,
dazu haben auch die cleanen Vocals gegenüber dem
wütenden Gegrunze deutlich an Gewicht gewonnen. So frage
ich mich denn auch, wohin geht es denn mit der NWOAHM?
Gut, mit dem groovenden Opener "Before The Damned" wird
erst mal noch etwas Vergangenheitsbewältigung betrieben,
'es brätscht', wie man so schön sagt, bis der lieblos
clean gesungene Refrain einsetzt, welcher mir die Freude
an den Schmetterriffs raubt. "Two Weeks" setzt dann
praktisch nur auf cleane Vocals, wobei zwar
zwischendurch ein paar Schwedenriffs aufblitzen, aber
man könnte den Track getrost als 'modernen' Metal-Song
betiteln. Nicht unbedingt schlecht, aber irgendwie
gewöhnungsbedürftig, wenigstens schmettern die Jungs
noch ein respektables Saiten-Solo hin. Bei "Undone"
sitzt dann endlich mal ein Refrain, welches beim warm
Duschen gerne nachgesungen werden darf. "Forever In Your
Hand" hat schlichtweg keinen Biss, dümpelt mit der rosa
Brille durch die Soundlandschaft, wirkt einfach nur
belanglos. So ist es ein leichtes Spiel für "Chiron", zu
Punkten, wird doch das Tempo bei diesem Song mal wieder
etwas angezogen und hätte den Stempel Metalcore noch am
Ehesten verdient. So geht es weiter, das gesamte Album
ist ein stetiges Auf und Ab. Wirklich positiv sind die
Soloeinlagen der Gitarrenfraktion, die wirklich gute
Arbeit leistet. Die Stimmung hebt sich immer dann, wenn
All That Remains ordentlich aufs Gaspedal drücken und
sich Philip Labonte seine Seele aus dem Leib kotzt. Die
cleanen Parts, speziell die Refrains, wissen nicht immer
zu zünden, wirken teilweise billig und so vorhersehbar
wie das Ende einer Seifenoper. Auch die Songstrukturen
wiederholen sich praktisch in jedem Titel, was sich
vielleicht auf dem Ami-Markt gut verkaufen lässt, aber
einem durchschnittlichen Mitteleuropäer doch zu simpel
erscheinen sollten. Naja, Augen zu und durch, Schmerzen
bereitet dieses Album nicht aber sorgt auch nicht für
die Erlösung von dem Bösen.
R.K.
Punkte:
5.0 von 10
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THE UGLY – Slaves To The Decay
Dental Records
Ich mag Bands mit eingängigem Namen, vor allem, wenn
sie so bezeichnend sind. The Ugly machen keine schöne
Musik, nein. Schon im ersten Song prügelt der
Schlagzeuger auf sein Kit, als gäbe es keinen Morgen,
und die Gitarren machen den Sound nicht gerade
langsamer. Ein riesiges Brett aus Death und Black Metal
der schwedischen Variante schlägt dem Hörer hier ins
Gesicht, aber genauso schnell verschwindet der Eindruck
auch wieder. Zwar ist die Produktion klar, die Riffs
modern und auch die Stimme ansprechend, aber wäre der
Name nicht so einprägsam, dann hätte ich ihn schon
wieder vergessen. Genau das haben wir schon gehört von
Marduk, Endstille, Fleshless, von mir aus sogar Vader
und Morbid Angel. Von allem ein wenig, und dann hat man
als Ergebnis "Slaves To The Decay". Was soll man dazu
mehr sagen? Inhaltlich gibt's nicht mehr, zwischendurch
einmal ein Sample, dann wieder Hochgeschwindigkeit, ein
Mid Tempo-Part, wieder Losprügeln... Ziemlich
vorhersehbar, einfach zu bekannt. Wer 50 Minuten
Presslufthämmern mag und noch nichts Ähnliches zu Hause
rumstehen hat, kann (oder muss sogar!) zugreifen, mir
fehlt die Eigenständigkeit und Abwechslung. Da kann das
Label noch so sehr glauben, sie seien Anwärter auf das
Black Metal-Album des Jahres, Lord Belial haben letzten
Monat gezeigt, was innovatives, brutales Schwarzmetall
ist. The Ugly spielen in einer anderen Liga.
Tristan
Punkte: 4.5 von 10
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THE AMENTA – N0N
Listenable Records/Irascible
Grundsätzlich hatte ich mich um diese CD bemüht, da
ich vor 4 Jahren das Erstlingswerk "Occasus" der
durchgeknallten Australier bewerten durfte und mir
damals die kalte Industrial-verseuchte Atmosphäre
gefallen hat. Nun liegt der Nachfolger "N0N" auf dem
Schreibtisch, und ich frage mich nach dem ersten
Hördurchgang: Warum habe ich mir das angetan? Nun, die
Noise- Industrialanteile wurden drastisch erhöht und die
Death Metal-Klänge wirken nur noch als
Hintergrundbegleitung. Als absolut nervtötend wirkt das
flache Drumgeballer, wobei das oftmals stark nach
Drumcomputer riecht. In den ersten vier Tracks herrscht
eine grausame Monotonie, welche sich in der zweiten
Hälfte des Albums etwas auflockert, da The Amenta etwas
mehr Dynamik und Abwechslung einfliessen lassen, das
Tempo zwischendurch auch mal etwas zurückschrauben und
sogar Ansätze von Melodien sich bemerkbar machen.
Trotzdem bleibt "N0N" ein recht verstörtes Werk, welches
mich nicht gerade vom Hocker reisst. Dass ein Extreme
Metal-Werk nicht zum Mitsingen geeignet ist, ist selbst
mir bewusst, doch problematisch ist die sich schnell
einschleichende Sättigung, welche sich beim Zuhören
breit macht. Aber es ist nicht alles schlecht auf diesem
Werk, besonders "Dirt" besticht durch seine epische
Endzeitatmosphäre und dem gedrosselten Tempo, und "Spine"
macht richtig Laune. Auch "Slave" und "Whore" rumpeln
anständig durch die Gehörgänge, doch oftmals wirken die
Songs mit Noise zugemüllt, dass die Bedeutung von
'weniger ist mehr' hoch im Kurs steht. Hätten The Amenta
sich mehr auf die handwerklichen Parts konzentriert,
wäre ein ganz passabler Brocken dabei entstanden, so
wirkt das Werk mehr wie eine endlose Baustelle, auf der
die Presslufthämmer den Ton angeben.
R.K.
Punkte: 4.0 von 10
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31.90 SFr.
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SNATCH CLUB - True Kids Superbrawl
Bastardised Recordings
Der Elephant Man ist zurück. Das ist kein komischer
Künstler, der sich so nennt, sondern 5 Jungs aus dem
Harz. Unter Elephant Man lärmten sie früher, und heute
nennen sie sich Snatch Club. Auf dem vorliegenden Album
"True Kids Superbrawl" vermischen sie Grindcore und
Death Metal mit einer Prise Hardcore. Elf Songs mit
einer totalen Spielzeit von 32 Minuten zeigen deutlich,
dass sich Snatch Club lieber kurz fassen. Die Vokals von
Tobi sind eigentlich das Beste an dem Longplayer: Er
schreit, grunzt und growlt, was das Zeug hält. Leider
kann der Rest der Band nicht wirklich mithalten: Das
Gitarrenspiel von Butte und Fatih geht von tausendmal
gehörten, relativ eintönigen Riffs bis hin
zuGeschreddere, das ohne grosse Abwechslung und
Originalität rüberkommt. Die Drums haben einerseits doch
recht Power, aber sie klingen meistens etwas zu roh
respektive zu sehr nach Proberaum. Selten brechen die
Jungs aus der Wuchtphase aus und versuchen, etwas
Abwechslung reinzubringen, indem sie am Tempo oder
Groove was verändern. Bei Song eins "Welcoming
Snatchclub" bietet gegen Ende des Tracks ein Einspieler
von Mortal Kombat Abwechslung. Auch Track Numero 3,
"Iron Rod At Toothlevel", beginnt mit einer Einspielung
aus einem Film und geht dann richtig voll los. Das fette
und gute an "True Kids Superbrawl" ist sicher die
Produktion: In den berliner Daily Heroe Studios wurde
dem Sound von Snatch Club richtig Dampf und Power
verliehen. Die Platte könnte man beinahe als vertonte
Penetranz titulieren, denn eine andere Bezeichnung für
die wirklich ständige, beinahe pausenlose Verwendung
derselben, langweiligen Riffs fällt mir in diesem Moment
nicht ein. So wie es jetzt ist, wird es eine wahre
Aufgabe werden, jemanden dazu zu bringen, sich diese
Schlaftablette freiwillig einzuschenken.
André G.
Punkte: 3.0 von 10
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23.90 SFr.
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OHGR – DIMD
Synthetic Symphony/SPV
Hmm... Irgendwie bin ich mit diesem Side-Project von
Skinny Puppy auch nach mehrmaligem Hören einfach nicht
warm geworden. Schuld daran mag sein, dass ich
technoidem Zeugs sehr skeptisch gegenüber eingestellt
bin (wobei ich mich auch gerne angenehm überraschen
lasse), aber Ohgr bietet mit Devils In My Details (auf
der Scheibe selbst steht nur die Abkürzung wie auch oben
vermerkt) nicht wirklich etwas, was mir das Balisto aus
der Hand schlägt. Elektronische Spielereien, dumpfe
Bässe, geflüsterte und gesproche Textzeilen sowie eine
sehr sterile Atmosphäre lassen diese Scheibe eher wie
der Soundtrack eines schlechten Horrorfilms anmuten, der
nicht mal einer C-Klasse würdig wäre. Zudem ist die
ganze Scheibe ohne Unterbruch hörbar, da sie eigentlich
von Anfang an nur einen einzigen Track beinhalten
sollte, der aber schlussendlich in 11 aufgesplittet
wurde, ohne irgendwelche klaren Abgrenzungen. Für Die
Hard-Fans der erwähnten Combo sprich deren Auswüchse
vielleicht einen kleinen Blick wert, aber generell
bleibt hierzu nicht mehr zu sagen, als: Alles schon mal
dagewesen, und dazu noch in originellerer,
abwechslungsreicherer Art und Weise. Langweilig.
Toby S.
Punkte: 2.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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