Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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INTO ETERNITY - The Scattering Of Ashes
Century Media/EMI
Da sind sie wieder, die "verrückten"
Kanadier, welche nun nach ihrem Meilenstein "Buried In
Oblivion" ihren Nachfolger auf die hungrige Gemeinde
hetzen. Die Besetzungswechsel scheinen die Jungs etwas
aggressiver gemacht zu haben, denn die Scheibe knallt
voll durch. Fast keine "sanften" Töne mehr, sondern es
darf gemeuchelt werden. Oh ja, es rast, es frickelt, es
knüppelt, es schreit und grunzt und das auf gewohnt
technisch hohem Niveau. Die Kerle verstehen es einfach,
brutale Death Metal Parts mit hochmelodischen Refrains
zu paaren und alles aus einem Guss zu präsentieren:
Prog-/Death Metal der obersten Güteklasse. Nur schon die
unzähligen Soli werden jedem Saitenzupfer eine
Freudenträne entlocken, die Wutausbrüche jeden
Nackenwirbel zerteilen und die Refrains nisten sich
unaufhaltsam in der Grosshirnrinde ein. Die besondere
Stärke welche Into Eternity ausmacht, ist wohl neben dem
technischen Können, die Fähigkeit zu besitzen, Songs
unters Volk zu mischen, welche auf der einen Seite zwar
hart und schnell sind, jedoch mit soviel Melodie
angereichert, dass sie ein enormes Suchtpotenzial
aufweisen. Das Verweben von Anspruch, Komplexität und
Eingängigkeit funktioniert auf "The Scattering Of Ashes"
einmal mehr wie ein Schweizer Uhrwerk. Nach dem kurzen
Intro, fegt der Opener "Severe Emotional Distress"
gleich wie ein Wirbelsturm durch eine Kleinstadt und
lässt den Suchtfaktor empor steigen, welcher anhält bis
zum bitteren Ende. Müsste ich den schwächsten Song
küren, würde die Wahl auf den längsten und moderatesten
Song "Surrounded By Night" fallen. Dieser ist für Into
Eternity-Verhältnisse zu einfach gestrickt und
angesichts der anderen Knüppelsongs viel zu schnulzig
ausgefallen. Viel zu kritisieren gibt es wahrlich nicht,
bei den hohen Screams schmerzen meine Eier, aber das ist
mal wieder Geschmackssache. Was ich als negativ taxieren
möchte, ist die kurze Spielzeit, denn lassen wir das
Intro weg, kommt "The Scattering Of Ashes nicht mal auf
40 Minuten, das schmerzt das Suchtzentrum. Zudem ist der
Klang des Schlagzeuges etwas gewöhnungsbedürftig, meiner
Ansicht nach etwas zu flach ausgefallen. Hier hätte man
seitens der Produktion noch mehr herausholen können.
Anyway, auch wenn der Vorgänger vielleicht etwas
eingängiger war, mir gefällt der angezogene Härtegrad
und wahrlich das Teil hat nur ein Rating verdient:
Strong Buy!!
R.K.
Punkte: 9.8 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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THE AWAKENING – Razor Burn
Massacre Records/Musikvertrieb
Und da soll noch einer sagen, aus Südafrika käme keine
anständige Musik im Nachtschattenbereich! Doch
spätestens seit Seether hätte man aufhorchen müssen, und
bei den Jungs von ‚The Awakening’ ist es eindeutig: Die
Leute verstehen was von guter Musik! Und dies nicht erst
seit Kurzem, denn ‚Razor Burn’ ist schon das achte
offizielle Album von The Awakening, im gesamten Afrika
haben die Jungs schon längst Kultstatus erreicht und
spielten auch schon im internationalen Bereich Shows,
doch mit dem neuesten Output werden sie garantiert ihren
festen Platz in den Herzen der Gothic-Hörern aller
Länder finden. So, genug mal darüber wie toll die Jungs
sind und was sie schon erreicht haben, kommen wir
endlich zum eigentlichen Thema: das neue Langeisen.
Erstes Stück ‚Arrow’ (nach einem Gänsehaut
verursachenden Intro ‚Outside The Asylum’) angehört und
mit heruntergefahrenem Kinnladen dagesessen: Sisters Of
Mercy? The Cure? Dreadful Shadows? The 69 Eyes? Alles
vorhanden! Das und noch viel viel mehr, eigentlich
Ur-Gothic-Rock mit modernem Touch. Düster,
melancholisch, rockend, tiefe dreckige Vocals, gewaltig…
Worte reichen nicht aus, um diesem Kunstwerk gerecht zu
werden. Der Düsterzug brettert auch ungebremst weiter
und setzt bei ‚The Neon Sky’ mit druckvollem
Doublebase-Einsatz weitere Akzente, ohne in Geprügel
auszuarten, das hätte echt nicht gepasst. ‚Razor Burn’
überrascht mit leicht schrägen Sounds und genialen
Songstrukturen, die stellenweise an Secret Discovery
erinnern. ‚Darkness Calls (Razor Burn Part II)’ schleppt
sich mit kriechenden, doom-lastigen Riffs heran und
bietet Ashton Nyte die ideale Grundlage, um beinahe
schreiend seine vielschichtigen Vocals zum Einsatz
bringen zu können… Man könnte hier seitenlang über die
einzelnen Songs und das Gesamtwerk schreiben und käme
dennoch nie auf den Punkt. Fakt ist, dass The Awakening
mit ‚Razor Burn’ alles richtig gemacht haben und ein
extrem schönes Stück gothischen Dunkelrocks erschaffen
haben. Vielleicht mag die Vielfältigkeit und Vielfalt
der Sound-Arrangements einigen Hörern zu viel des Guten
sein, doch dies soll selbst entschieden werden. Von mir
bekommen die Jungs definitiv beide Daumen hoch!
Toby S.
Punkte: 9.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CATAMENIA - Location:COLD
Massacre Records/Musikvertrieb
Endlich sind sie wieder da! Mit ihrem bereits siebten
Werk "Location:Cold" stürzen sich Catamenia in die
eisige Kälte von Finnland. Wie bei jedem Album schmücken
Wölfe das Cover der Finnen. Nun also los und das geht es
dann auch wirklich, denn ohne langes Intro wird sofort
losgebrettert. Mit dem Song "Tribe Of Eternity" versetzt
die Band dem Hörer gleich einmal das Gefühl, als sässe
er in einer Tiefkühltruhe. Verdammt kalt und verdammt
schnell verlassen die Wölfe von Catamenia ihre Höhle und
beissen sich tief ins Gehör. Melodien, die man von
Catamenia schon lange kennt, bombastische Riffs und
einen knallharten Bass. Abgerundet wird das Ganze mit
intelligenten Übergängen. Bereits nach zwei Minuten wird
einem bewusst, dass dieses Album im
Melodic-Black-Metal-Genre kaum mehr zu toppen sein wird.
Wer nach diesem Song immer noch behauptet, Catamenia
seien die Children Of Bodom des Black Metal, der hat
eindeutig die Ohren mit allerlei Gemüse verstopft. Das
Stück "Gallery Of Fear" geht in der selben Manier
weiter, temporeich, knüppelharte Drums und bezaubernde,
nordische Melodien. Was Veikko Jumisko hier mit seinem
Schlagzeug anstellt, ist wahrlich eine Kunst. Bei "Coldbound"
ist Sänger Olli Mustonen, der übrigens kurzfristig wegen
kaputten Stimmbändern nach vier aufgenommenen Songs von
Antti "Hape" Haapsamo ausgewechselt wurde, auf seine
Scream- und Cleanstimme angewiesen, was der Finne
vorzüglich meistert. Der Song ansich ist noch eine Spur
melodischer und auch ein wenig ruhiger ausgefallen. Die
nächsten drei Songs, die allesamt wieder wie ein
Schneesturm alles, was nicht niet-und nagelfest ist,
zerfetzen, bringen eine gewaltige Spannung auf. Das
Keyboard, welches grandios im Hintergrund gehalten wird,
ist teilweise kaum mehr zu hören. Die perfekte
Produktion des Albums verleiht dem Hörer zusätzlich ein
noch grösseres Hörerlebnis. Beim Titeltrack kommt das
Keyboard mehr und mehr in den Vordergrund und mischt
sich fantastisch mit der cleanen, aber dennoch ein wenig
rau klingenden Stimme des Sängers. Das Stück hat neben
melodiösen Schwarzmetall-Elementen auch Power Metal
Parts, was sich überaus interessant anhört. Mein Favorit
auf der Scheibe ist "The Day When The Sun Faded Away",
ein Stück, das von der Vielfältigkeit der Lead-Gitarren,
der Stimme des Sängers und der vorzüglichen Atmosphäre
lebt. Wenn Antti "Hape" Haapsamo den Refrain in das
Mikro schreit, gefriet einem das Blut in den Adern. Zum
Schluss gibt es auch noch einen Cover-Song von W.A.S.P.:
"I Wanna Be Somebody" rundet das meisterliche Album
perfekt ab und stolziert hymnisch in die gefrorene Welt
von Catamenia.
Yannick S.
Punkte: 9.7 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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CIRCLE II CIRCLE - Burden Of Truth
AFM-Records/Musikvertrieb
Man könnte nach den letzten Veröffentlichungen von Zak's
neuer Hammer-Band und Jon Oliva's Pain hingehen und sich
locker lässig fragen, ob es Savatage daneben überhaupt
noch braucht. So ist es nun auch wieder nicht, aber
nachdem Zak Stevens zum Glück all seiner Fans wieder
anhaltend metallisches Blut geleckt hat, gelingt es
seinem ehemaligen Chef mehr oder weniger solo, ebenso
wieder an beste Sava-Zeiten anknüpfen zu können. Im Fall
von Circle II Circle muss man attestieren, dass die
ersten zwei Alben so oder so ordentlich Staub
aufgewirbelt haben und deshalb die Erwartungen an das
berühmte dritte Album entsprechend hoch sind. Der
saugeile, aktuelle Internet-Auftritt zeigt überdies
deutlich auf, dass man jetzt definitiv auf die
Überholspur gewechselt hat. "Burden Of Truth" nennt sich
das neuste Werk, das mit "Who Am I To Be" mit
ergänzenden Piano-Klängen überraschend "ruhig" beginnt
und damit umgehend Sava-Touch ausstrahlt. Das
nachfolgende "A Matter Of Time", auch nicht allzu hart,
lebt vor allem von Zak's Wunder-Organ und der wiederum
blitzsauberen Arbeit der 6-Saiten Fraktion Lee &
Christopher. Eine Bemerkung wert ist auch die Tatsache,
dass das ursprüngliche Line-Up immer noch Bestand hat,
was ein weiterer Beweis für qualitative Kontinuität bei
Circle II Circle ist. Während "Heal You" sich in den
Regionen des Openers bewegt, bollert "Revelations" rauer
daher, aber nicht minder melodiös. "Your Reality"
verströmt dank dem Einsatz von Acoustic-Guitars
balladeske Momente, wartet abermals mit genialen Vocals
auf und legt im zweiten Teil optimal zu. Eine
eigenständige Verneigung vor Black Sabbath markiert "The
Black", Gänsehaut-Faktor inklusive und eines der
Album-Highlights. Ausfälle sucht man hier vergebens und
trotz etwas reduzierter Härte im Gesamten gegenüber den
beiden Vorgängern, überzeugt "Burden Of Truth" auf der
ganzen Linie. Die Höchstwertung dieser auch
produktionstechnischen Meisterleistung wird nur durch
die mittlerweile sattsam bekannte Unart der AFM-Promos
mit gekürzten Songs verhindert!
Rockslave
Punkte: 9.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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AMON
AMARTH - With Oden On Our Side
Metal Blade/Phonag
Setzt die Segel, schnappt euer Schild mit Schwert und springt
zurück in das Drachenboot, denn die Wikinger sind wieder da! Amon
Amarth beehren uns mit ihrem sechsten Album "With Oden On Our Side"
auf eine Art und Weise, wie wir es uns von ihnen nicht gewohnt sind.
Nach dem viel kritisierten Album "Fate Of Norns" haben die bärtigen
Schweden ihr ganzes Können umgesetzt und ein absolutes Hammer-Album
aufgenommen. Die raue Stimme von Sänger Johan Hegg, die fantastisch
melodiösen Lead-Gitarren, die eiskalten Riffs, die grandios in Szene
gesetzten Drumparts und die wunderbare Wikinger-Stimmung verleihen
dem Hörer das Gefühl zum Abheben. Der Silberling beginnt mit dem
Song "Valhall Awaits Me" und "Runes To My Memory", welche auch die
brachialsten und schnellsten Stücke auf dem Album sind. Die Fans der
ersten Amon Amarth-Scheiben werden Freudensprünge machen, wenn sie
diese Mucke zu Gehör bekommen. Mit dem Song "Asator" wird den
Kritikern, die die Vielseitigkeit der Band in Frage gestellt hatten,
die Spucke wegbleiben, denn von schleppenden Death Metal hinüber zu
melodischen Passagen, hin zu brachialen Viking-Death-Parts/Riffs ist
alles vorhanden. Mit "Hermod's Ride To Hell" und "Gods Of War Arise"
schalten die Jungs den Gang ein wenig hinunter und präsentieren
epischen und hymnischen Viking Metal vom Feinsten. Die letzten vier
Songs auf dem Album sind genauso vielseitig, beispielsweise haben
die Schweden mit "Under The Northern Star" das wohl melodiöseste
Stück der Band auf die Scheibe gepackt. Amon Amarth's neustes Werk
ist nicht nur das Beste, sondern auch das Abwechslungsreichste. Die
Schweden haben es fertig gebracht, ihre Härte im Drumming, im Bass
und in Johann's Stimme mit der Schönheit der königlichen
Lead-Gitarren und den tollen Melodiebögen zu verbinden. Alles in
allem ist "With Oden On Our Side" ein absoluter Pflichtkauf für
jeden Metal-Anhänger.
Yannick S.
Punkte: 9.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ILLUMINATE – Zwei Seelen
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Deutschland hat sich in Sachen Düstermucke in den
letzten Jahren ja enorm gewandelt, und Bands wie
Rammstein, Xandria, Darkseed oder End Of Green sind
keine unbekannten Begriffe mehr. Aber dass sich dort
auch der finstere Bruder der Popmusik gegründet und
etabliert hat, das ist vielen noch immer unbekannt,
trotz hervorragenden Formationen wie Wolfsheim oder Das
Ich. Illuminate gehören eindeutig zu den
Gründungsvätern, und doch sind sie irgendwie immer ein
wenig ein Geheimtipp geblieben, trotz sich vor Lob
überschlagenden Szenezeitschriftenartikeln und genial
inszenierten Auftritten mit panthomimischer Darstellung
der Musik… Nun, seit kurzer Zeit ist endlich ein neues
Opus entstanden: ‚Zwei Seelen’, so haben Illuminate ihr
neues Werk genannt, und der Titel beschreibt mehr als
treffend das Gefühl, das sich beim Hören bemerkbar
macht. Zuerst eher genretypisch wird der Hörer bei
‚Geist Aus Der Vergangenheit’ mit einer Spieluhr, die
aufgezogen wird, symbolisch begrüsst, bevor man mit
schönen Gitarren-Riffs, begleitet durch sanfte
Pianoklängen, beinahe schon metal-mässig in das
eigentliche Lied übergeleitet wird. Die Vocals sind mehr
als nur gelungen, Johannes Berthold versteht es
ausgezeichnet die düstere Grundstimmung zu
unterstreichen und markante Akzente zu setzen, mal weich
und schmeichelnd, dann wieder zynisch, und auch wütend,
verbittert, erbost (bestes Beispiel: ‚Es Brennt Die
Welt’)… das Spektrum ist enorm! Einziger Kritikpunkt an
dieser Stelle: Die weibliche Stimme wirkt zu aufgesetzt,
zu künstlich als dass sie sich ins Gesamtbild
vollständig einfügen könnte, man hätte auf sie besser
verzichtet. Ein wunderbarer Ohrwurm ist auch ‚Wer Lieben
Will…’, der sich durch mitreissende Gitarrenparts
auszeichnet. Und genau damit wird die eine Seite, die
eine Seele beschrieben: Eher hart, zuweilen wütend,
drängend, abgrundtief niederziehend. Die andere Seele
wird durch die ‚hellen’ Parts ausgezeichnet, schöne
Keyboard-Passagen, ruhiger Gesang, weniger wütend dafür
mehr traurig und verzweifelt, beispielsweise in ‚Tote
Gärten’ oder ‚Bevor Du Gehst’. Taschentücher sind an
solchen Stellen Pflicht, so wunderschön und tieftraurig
sind die Songs komponiert… Illuminate haben es
geschafft, den ewigen Kreislauf von sich immer
wiederholenden Konzepten, die zwar allesamt aufgegangen
sind aber sich in der Grundstruktur sehr ähnlich waren,
zu durchbrechen und sich so weit es gewollt ist neu zu
erfinden. Vor allem auf die metallischeren Parts wurde
verstärkt gesetzt, und dieser Aspekt verleiht dem
Gesamtwerk beinahe schon eine Gothic-Metal mässige Note,
ohne in Pathos zu ertrinken, nur schon alleine deswegen
weil die Texte viel zu anspruchsvoll dafür sind und ohne
Klischees auskommen. So schön kann deutsche
Schaffenskunst in der Musik sein, so variabel und
eigenständig… zieht euch ‚Zwei Seelen’ rein und lasst
euch in die Tiefe der Melancholie ziehen, ihr werdets
nicht bereuen!
Toby S.
Punkte: 9.4 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DREAM EVIL - United
Century Media/EMI
Willkommen zur grossen Metal-Schlachtplatte. Nachdem die
Koch-Équipe Dream Evil in Vergangenheit einige
Personalprobleme (Aussteigen von Gitarrist Gus G. und
Schlagwerker Snowy Shaw) zu bewältigen hatte,
präsentieren die Schweden, welche schon mit dem
schwerfälligen "Evilized"-Eintopf (2003) und dem 2004
geschriebenen "The Book Of Heavy Metal-Kochbuch für
Furore sorgten, unter der Führung von Chefkoch Frederik
Nordström, gestärkt durch die Neuzugänge Mark Black (g)
und Pat Power (d) ihre neuste Feinschmeckerkreation
"United". Durchwegs besticht diese Köstlichkeit nämlich
durch fette Gitarren-Riffs, eingängige Hooklines und
Mitsing-Refrains und alles garniert mit schmackhaften
Gitarren-Soli. Bestes Beispiel dafür ist gleich der
mitreissende Salat "Fire! Battle! In Metal!", auf
welchen die stampfende Suppe Namens "United" folgt. Der
spritzige Weisswein, der darauf serviert wird, hört auf
den Namen "Blind Evil" und könnte wegen seinem
fröhlichen Party-Geschmack auch vom Edguy-Weingut
stammen. Ein wahres Highlight liefern die fünf Köche
auch mit der Vorspeise, bestehend aus den Tracks "Evilution"
und "Let Me Out" ab. Ein Headbanger-Gericht bester Güte,
dessen Mid-Tempo keinen kalt lässt und bei welchem sich
vor allem Gesangs-Cuisinier Niklas Isfeldt hervortut.
Dass der Fünfer auch vom Kultkoch Dio beeinflusst wurde,
zeigen sie bei den nächsten beiden Gängen, den langsam
groovenden "Higher On Fire" und "Love Is Blind", die vom
etwas etwas kitschigen Rotwein "Kingdom At War" gekonnt
in Szene gesetzt werden. Rasanter geht man dann bei "Falling"
zu Werke, die scharfe Sauce besitzt dazu einen
unabstreitbaren Helloween-Nachgeschmack, der ja
bekanntlich nicht gerade mein Fall ist, da schmeckt mir
das herb galoppierende "Back From The Dead" und das
etwas dramatische "Doomlord" schon eher. Zum Schluss
wird dem geneigten Metal-Gourmet "My Number One" als
Nachtisch vorgesetzt, ein Überbleibsel aus der Zeit mit
Gus G. und Snowy Shaw. Dabei handelt es sich um eine
verspielte und nicht ganz Ernst zu nehmende Adaption des
Eurovision Cook Contest Gewinnersongs der griechischen
Köchin Helena Paparizou. Wer dann nach diesem delikaten
Metal-Menü noch nicht genug hat, kann sich gerne auch
die Deluxe-Edition davon bestellen, denn diese kommt
noch mit ganzen fünf weiteren, noch nie veröffentlichten
Gerichten heraus. Und nun Schluss mit dieser
Küchenmetapher: Dream Evil liefern auf ihrer vierten
Studioscheibe schlicht und einfach puren Heavy Metal ab,
der auch ganz klar ohne Innovationen auskommt.
Kissi
Punkte: 9.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TOURETTES SYNDROME – Sick Sense
Armageddon Music/Musikvertrieb
Ganz ehrlich, als ich meinen CD-Player mit ‘Sick Sense’
gequä... ääääh gefüttert habe, bin ich erst mal vom
Hocker gefallen. Dafür gibt’s mehrere Gründe (unter
Anderem dass ich zuerst hätte nachsehen müssen ob das
gute Teil überhaupt hält), ein gewichtiger davon ist der
Vocal-Part: Meiner Meinung nach sang da ein Mann, ganz
klar, tief und rauh schrie und raunzte diese
Reibeisenstimme unheilvoll ins Mikro… tjaha, und dann
entdeckte klein Toby das Inlay der Scheibe und staunte
nicht schlecht: Da quält sich definitiv eine Frau ab.
Gut, ist ja im Prinzip nix Neues, Holy Moses
beispielsweise haben ja ebenfalls eine ‚tiefergestimmte’
Frontfrau, dennoch haut es einen (und mich besonders)
immer wieder aus den Socken, wenn einem in
Nightwish-Opernträller-Zeiten solche Stimmgewalt
begegnet… Jaja is ja gut jetzt, hab mich genug über die
Vocals ausgelassen. Was ich als Letztes in der Richtung
noch erwähnen möchte: Sie sind sehr vielfältig, was beim
Opener ‚Good Morning’ (definitiv perfekt für den Start
in den Tag geeignet *gg*) noch sehr rauh und schroff
klingt, verwandelt sich spätestens bei ‚Glad’ in einen
sehr schönen, cleanen Gesang (hier hört man eher dass ne
Frau zugange ist). Überhaupt kann man das ganze Album
der Aussies (da kommt wirklich mehr zu uns rüber als nur
AC/DC) mit einem einzigen Wort sehr gut beschreiben:
vielfältig. Das reicht. Ehrlich. Alles Andere würde zu
weit führen, da müsste man diese und jene Einflüsse
nennen, dort an der Stelle x wird auf das Album y der
Band z angespielt und so weiter und so fort.
Grunge-Parts treffen auf hämmernden Thrash-Metal der
Marke Kittie, Rage Against The Machine geben sich
genauso wie The Exies die Ehre, und über Allem thronen
Alice in Chains zusammen mit Otep… Verdammt jetzt hab
ich doch eine Auflistung gemacht, zwar nur eine
klitzekleine aber dennoch *grummel* Ach, ich sage nur
noch bevor ich mich weiterhin ab absurdum führe: Sauber
produziert ist das Ganze auf jeden Fall, tönt alles sehr
professionell und ist mit seiner Vielfältigkeit wirklich
ein Ohrenschmaus sondergleichen. Manchmal könnte man
eventuell das Gefühl bekommen, dass hier versucht wurde
so viel wie möglich reinzukriegen ohne sich auf einen
bestimmten Part festzulegen, es fehlt ein wenig der
‚rote Faden’, der ‚Sick Sense’ noch höher als eh schon
hinauskatapultiert hätte. Aber, wie gesagt, wer sich für
verschiedene Musikstile begeistern kann und gewisse
Experimente (ich sag da nur ‚Rail’) nicht scheut, der
betritt mit dem Sound von Tourettes Syndrome
verschiedene, düstere, beängstigende Welten… Geheimtipp!
Toby S.
Punkte: 9.3 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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HIGHFISH - Suck Push Bang Blow
Little Jig Records
"Suck Push Bang Blow" ist eine einleuchtende, kurz
zusammengefasste Beschreibung der Funktionsweise eines
Düsentriebwerks - und soll sinnbildlich für den Sound
der Luzerner Rocker Highfish stehen. Dass das Trio
wesentlich mehr draufhat, als witzige Wortspielchen zu
treiben, ist bereits nach den ersten Takten des Openers
"Sun Flavored Chili" klar. Highfish bringen sehr gekonnt
die Wüste ins Wohnzimmer/das Auto/den Kopfhörer:
Staubtrocken treiben Drums und Gitarren, unterlegt von
einem herrlich knurrigen Bass das von Elmar Müller (b/vox)
mit lakonischem Gesang versehene Songmaterial durch die
Membranen. Jede Minute versprüht diese Mischung aus
Coolness, Motoröl, Tequila und Wüstenstaub, wie sie
schon bei ZZ-Top gekannt und geliebt wird - und rockt
dabei dermassen unbekümmert ab, dass der Griff nach
Bierchen und Liegestuhl logische Konsequenz des Hörens
wird. Und das Beste am Ganzen: Trotz aller Eingängigkeit
geht der Rotz nie verloren, nicht nur einmal fühlt man
sich an die Backyard Babies zu seligen "Total 13"-Zeiten
erinnnert. Originell ist hier wenig, aber fachmässig
umgesetzt! Die Produktion bietet dazu genau jenes
Quäntchen fehlender Perfektion, das für Musik dieser Art
eine immense Aufwertung bedeutet. Alle Daumen hoch für
Highfish, hätte ich ein Auto, würde diese Scheibe jetzt
schon Dauerrotation auf sicher haben! Die Krönung ist
ein Cover in kultigen "Cadillac"-Farben, aber das ist
wohl stark Geschmackssache.
Phil
Punkte: 9.2 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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DRACONIAN - The Burning Halo
Napalm Records/Musikvertrieb
Die schwedische Doom Metal Sensation ist zurück mit
ihrem dritten Werk "The Burning Halo". Das Album
beinhaltet drei absolut neue Songs, welche gleich zu
Beginn zu hören sind, drei Neuaufnahmen von der Demo-CD
"The Closed Eyes of Paradise" sowie zwei
Cover-Versionen. Die Scheibe beginnt mit dem Track "She
Dies", der alles bietet was man sich wünscht. Die
todmetallische Stimme des Sängers Anders Jacobsson, eine
Prise Gothic Metal, die vor allem den göttlichen Gesang
von Sängerin Lisa Johansson ausmacht und die grandiose
Doom-Kulisse versehen "She Dies" mit einem
unwiderstehlichen Hörgenuss. Die raue Stimme Jacobsson's
führt den Hörer grösstenteils durch die ersten beiden
Songs und der Frauengesang, der mich immer wieder
umhaut, wird nur selten und kurz eingesetzt. Auf "My
Dying", dem dritten Stück, kann Sängerin Lisa endlich
ihr ganzes Können zeigen und ihre wunderschön
dramatische Stimme klingen lassen. Einfach mitreissend!!
Der Song, der von sanften bis zu harten Doom-Passagen,
fantastischen Melodien und schier unbändiger Vielfalt
alles bietet, was das Herz begehrt, kann vollumfänglich
überzeugen. Bei "Serenade Of Sorrow" geht es im
ähnlichen Stil weiter, obwohl das Stück bereits sieben
Jahre alt ist. Auch "The Morningstar" und "The Gothic
Embrace" knüpfen dort an, wo die ersten drei Songs
aufgehört hatten. Ich kann nur wiederholt die Stimme von
Sängerin Lisa loben, sowas habe ich noch nie gehört,
jedesmal kriege ich Gänsehaut. Mit "On Sunday They Will
Kill The World", einem Ekseption-Cover (klassischer
Doom-Metal der Extraklasse), und dem Pentagram-Cover "Forever
My Queen"(Death Gothic Metal, der absolut nicht auf das
Album passt) beenden eine wirklich tolle Scheibe, die
zwar nicht vollkommen neu ist, aber sicherlich im Doom
Metal Bereich ein absolutes Highlight darstellt.
Yannick S.
Punkte: 9.2 von 10
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MICHAEL BORMANN - Conspiracy
Twilight/Non
Stop Music
Seit Michael Bormann bei seiner Band Jaded Heart
rausgeworfen wurde, sind rund zwei Jahre ins Land
gezogen. In der Zwischenzeit veröffentlichte seine
Ex-Band, mit neuem Sänger, "Helluva Time". Dieser Output
konnte recht gute Kritiken einheimsen, obwohl Michael
als Sänger, aber auch als Songwriter eine deutliche
Lücke hinterliess. Nun holt Mr. Bormann mit "Conspiracy"
zum Gegenschlag aus. Dies ist aber bereits der zweite
Solostreich des sympathischen Duisburgers. Zur Zeit des
ersten eigenen Albums stand Michael noch bei Jaded Heart
in Diensten. Dem entsprechend verarbeitete der Sänger
damals sein softes Material. Jetzt auf "Conspiracy"
knüpft er aber praktisch nahtlos an JH-Alben wie "Trust"
oder "IV" an, das heisst knackiger, melodiöser Hardrock
steht im Vordergrund. Da der Stil von M. Bormann eben
ganz eigene, individuelle Züge besitzt, ist der
Vergleich mit Jaded Heart die logische Folge. Das A und
O sind natürlich seine grossartigen Vocals, eine Stimme
die auch den Vergleich mit den grössten und besten, wie
Joe Lynn Turner oder Jeff Scott Soto, nicht zu scheuen
braucht. So ganz nebenbei wurden natürlich auch ein paar
exzellente Songs verfasst. Zum Beispiel der Titelsong, "It's
Only Physical", "Two Of A Kind", "Ain't Just A Bit" oder
"So This Could Be You" bleiben hartnäckig in den
Gehirnwindungen hängen. Michael hat einmal mehr
bewiesen, dass er den Dreh raus hat für feurige,
eingängige Melodien. Zudem glänzt er auch als Produzent.
Ultrafett hat er die Scheibe veredelt. Sowieso hat
Michael die ganze Arbeit selber erledigt. Im Booklet
steht jedenfalls "Produced and everthing by Michael
Bormann". Einzig bei einigen Songs und beim Mastering
liess er sich unter die Arme greifen. Bormann vs. Jaded
Heart steht im Moment somit 1:0.
Chris C.
Punkte: 9.0 von 10
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DISILLUSION - Gloria
Metal
Blade/Phonag
Als Disillusion 2004 mit ihrem Album "Back To The
Times Of Splendor" erstmals auf dem internationalen
Tanzparkett auftauchten, wollte mir die Mischung aus
progressivem Songwriting und modernem Death nicht
wirklich gefallen - ich hielt die Songs bei allem
Respekt für zu unausgereift und irgendwie überhastet.
Jetzt, genauer gesagt im Oktober 2006, schiebt die
Trio-Formation nach 18-monatiger Bastelei den Nachfolger
"Gloria" hinterher, der gleich zu Beginn sämtliche
negativen Vorahnungen im Keim ersticken lässt. Denn weg
sind die Death-Growls, weg sind konventionelle
Songstrukturen, weg ist ein durchs Band gültiges
Klangmuster. Disillusion haben den Schritt nach vorne
gewagt, und sich in erstaunlich epischen und manchmal
gar ambient-lastigen Welten wiedergefunden. Gleich der
Opener "The Black Sea" weist im Hauptteil überraschende
Parallelen zur aktuellen Samael auf (inkl. Frauen-stimme
im Chorus), bei "Dread It" wird der Hörer zum ersten Mal
mit elektronisch zerhackten Streichern konfron-tiert, "Don't
Go Any Further" weist im Chrous zwischen Synthi-Flächen
ein unglaublich tanzbares Tempo auf, "Aerophobic"
besteht beinahe komplett aus gesampelten Streichern,
Loops und zaghaften Gitarren, "Too Many Broken Cease
Fires" könnte genauso aus der Feder von Lacuna Coil
stammen, und "Untiefen" schliesslich bildet einen
würdigen Abschluss, der Parallelen zu beispielsweise The
Gathering's "Souvenirs" oder gar Katatonia's "The Great
Cold Distance" aufblicken lässt. Keine Frage, "Gloria"
ist ein verdammt spannendes wie abwechslungsreiches
Album geworden. Manch ein Fan der Vorgängerscheibe wird
sich zuerst wohl verwundert die Gehörgänge säubern -
aber Tatsache ist, dass Disillusion mit der Einbindung
der elektronischen Elemente und den malerischen
Chören/Streichern endlich ihre eigene Nische ausbauen
konnten. Obwohl ich mir an manchen Stellen wünsche, die
Vocals ein wenig abwechslungsreicher serviert zu
kriegen, liegt meine Hauptkritik eigentlich beim Klang
der Platte: Ich werde das Gefühl nicht los, dass man
beim Mix noch viel mehr Druck wie auch Klarheit hätte
rausholen können. Nichtsdestotrotz bleibt "Gloria" aber
eine überraschend innovative Scheibe mit viel Liebe zum
Detail, einem gesunden Mass an Selbstvertrauen und nicht
zu letzt einem extrem glaubhaften, theatralischen Flair.
El Muerte
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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REDEEM - Eleven
Point Music/Musikvertrieb
Aber hallo! Was hören denn meine sonst so arg
strapazierten Lauscher für einen wuchtigen, geilen Sound
aus meinen Lautsprechern? Es ist die neue oder besser
gesagt die Debüt-Scheibe "Eleven" der Schweizer "Redeem".
Fangen wir beim Cover an: Da ist ein Typ mit
mittellangen, blonden Haaren, der wie Kurt Cobain
aussieht, abgelichtet. Die Soundrichtung sollte darum
klar sein. Das Trio besinnt sich auf New Rock à la Creed,
mit Audioslave vermischt. Klar ist die Mucke von Reedem
nicht neu. Böse Zungen werden von einem Abklatsch oder
auf sicher gehen sprechen, wenn wir uns das Songwriting
zur Brust nehmen. Ich finde das keine negative Stimmung,
die in den "Eleven" Songs herrscht, auch von einer
Weinerlichkeit wollen wir hier nicht sprechen. Nein, im
Gegenteil, die Nummern sind verdammt groovig und positiv
ausgerichtet, mit viel Tiefgang und Emotionen und ein
wenig vertreuter Melancholie. Was einem sofort auffällt,
ist der wuchtige Sound der von Tommy Vetterli (früher
Coroner) produziert wurde. Der Mann hat hier wirklich
einen hervorragenden Job abgeliefert. Hört nur mal den
Bass im ersten Song "Splendid", da ist ein Druck
vorhanden, wie er normalerweise da sein sollte. Etwas,
was bei vielen Produktionen nicht der Fall ist. Auch die
Gitarren weisen hier locker internationales Niveau auf.
Sie fügen sich nahtlos in das Soundgewand von Redeem ein
und wirken nie langweilig. Also Leute, wer von der
letzten Scheibe von Pearl Jam enttäuscht (wurde wie ich)
oder das Ende von Creed noch nicht verdaut hat, der
sollte sich unbedingt das Debüt-Album von "unseren
Schweizern" Redeem an den Nagel reissen, denn hier wurde
ein Meisterwerk geboren. Nein, ich übertreibe
keinesfalls, darum verteile ich hier fette neun Punkte!
Basta.
Daniel J.
Punkte: 9.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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HAMMERFALL - Threshold
Nuclear Blast/Musikvertrieb
HammerFall sind eine Band, die man spätestens mit ihrer
neuen Scheibe "Threshold" auf die gleiche Ebene wie
AC/DC und Motörhead stellen kann. Wie diese,
veröffentlichen auch HammerFall Alben, die sich kaum vor
ihren Vorwerken unterscheiden. Neue Elemente findet man
da nur selten. Was aber, wie bei den oben erwähnten
Bands, auch keine Rolle spielt und überhaupt nicht
stört. Im Gegenteil! HammerFall nehmen ihre gegebenen
Elemente und basteln daraus Lieder, die das Niveau der
frühen Werke mindestens halten können. Und so klingt
dann "Threshold", wie man sich's von den Schweden
gewöhnt ist. Als Hits werden sich spätesten bei ihrer
Tour nächstes Jahr das an "Hearts On Fire" erinnernde "The
Fire Burns Forever", das für Publikumsingspielchen
prädestinierte "Rebel Inside" und das schleppende und
mit sechs Minuten längste Stück "Carved In Stone"
entwickeln. Fragt sich nur, welche Klassiker denn
diesmal im Live-Programm für die neuen Stücke weichen
müssen? Der erste Videoclip-Song "Natural High" wiederum
steht ganz im Zeichen von "Blood Bound" vom letzten
Album "Unbent, Unbowed, Unbroken" und findet ebenfalls
Gefallen. Wie eigentlich jeder Song auf "Threshold". Mit
"Reign Of The Hammer" bekommen die Fans dann das
traditionelle Instrumental, dass genauso wie ihr
Maskotchen "Hector" auf jedem Werk zu finden ist. Einzig
die obligatorische Ballade fehlt auf dem nun sechsten
Album. Insgesamt liefern uns also HammerFall das
erwartete starke Album ab, welches für mich aber eine
Spur schlechter ist, als der sehr geile Vorgänger "Unbent,
Unbowed, Unbroken". Aber was soll's, denn auch hier wird
die Tradition weitergeführt, was wiederum heisst: Die
Fans werden "Threshold" lieben, HammerFall-Hasser nicht.
Freuen wir uns also über diese Konstante.
Roger W.
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BATTALION - The Fight For Metal
Quam Libet
Records
Wer sagt, dass einen das Aussteigen eines Bandmitgliedes nicht
weiterbringen kann? Nachdem sich Battalion, die früher unter dem
Namen Corpus Delicti die Schweizer Bühnen unsicher machten, von
ihrem Basser Roland Isken verabschiedeten, blieb ihnen nichts
anderes übrig, als notgedrungen eine Livepause einzulegen. Diese
Zeit nutzten die Jungs, um neue Songs zu schreiben und was dabei
herauskam, liegt nun in Form ihres ersten Longplayers "The Fight For
Metal" vor. Und der Name ist hier auch Programm, denn was das
Quartett hier abliefert, ist schlicht und einfach eines: Purer,
urwüchsiger 80's Metal. Angefangen beim thrashigen Titeltrack über
das stampfende "Headbangers" zum treibenden, an Maiden erinnernde "The
Raven", nur schon die ersten drei Tracks stellen klar, dass
Battalion auf alle Trends und Erneuerungen scheissen und uns ohne
Kompromisse in die Blütezeit der Lederjacken, Kutten und des
Headbangens zurück versetzen wollen. Da überrascht es auch nicht,
dass auf fast jedem Song ein air-guitar-taugliches, von Cyril
Etzensperger gezocktes Solo erklingt, so auch bei "Gods Of Metal",
dem wohl inoffziellen Nachfolger von Judas Priest's "Metal Gods",
wobei Sänger und Rhythmus-Gitarrist Silvan Etzensperger eine weitaus
rauere und ein wenig tiefere Stimme als Halford besitzt, die er auf
der nachfolgenden, nur mit Akustik- und Sologitarre begleiteten
Ballade "Through The Night", überraschend gekonnt und variabel
einsetzt. Nach dem etwas belanglos dahin gallopierenden "Find Our
Way", das wiederum an Priest erinnert, drehen die Eidgenossen mit
"Stalingrad" noch mal richtig auf und marschieren irgendwo zwischen
Iced Earth und Metal Church auf dem Metalkriegspfad, um mit dem
schnellen "Defenders" zum Schluss noch Manowar-Anleihen deutlich zu
machen, und dabei meine ich die starken Manowar zu "Gods Of Metal"
und "Hail To England". Diesem gelungenen Finale folgt dann einzig
noch eine alternative Version von "Headbangers", die eigentlich
völlig überflüssig ist, da sich lediglich der Gesang unterscheidet,
der nun aus Gegrunze von Cyril besteht. Schliesslich lässt auch
Produzent Thomas Schilling die 80er mit seinem Sound aufleben. Soll
heissen, dass die Scheibe leider etwas dünn und mit zeitweise
matschigen Drums aus den Boxen dröhnt. Dies macht das kultige,
farbenfrohe Cover von Raymond Gregory jedoch allemal wett und so
kann man, nein, muss man Battalion als die trueste und
traditionellste Schweizer Metalband anerkennen. Also: Platte kaufen,
Kutte auspacken und losschütteln den Kopf!
Kissi
Punkte: 8.8 von 10
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und bestellen für 23.90 SFr.
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LOVECHILD – Soul Collector
Escape Music
Nach dem vielversprechenden ersten Lebenszeichen in Form
einer vier-Track Maxi Single der Liechtensteiner
Formation Lovechild liegt nun endlich das full-lenght
Debüt-Album vor. Satte drei Jahre mussten die Fans zwar
warten, bis die Jungs "Soul Collector" in die
Verkaufsregale hieven konnten, aber das Warten hat sich
definitiv gelohnt. Zwischenzeitlich hat man einen
Plattendeal ergattert, andererseits musste man sich mit
personellen Problemen herumschlagen. Nebst Bandgründer
Roger Kaufmann (Guitar) ist nur noch Sänger und
Aushängeschild Werner "Wänä" Schweizer mit von der
Partie. Die Rhythmus-Sektion wurde ausgewechselt. Nun
spielt Sven Sieber den Bass, hinter der Schiessbude
sitzt jetzt Danny Zimmermann. Somit sind mit Wänä und
Danny gleich zwei Musiker dabei, die Anfang der 90er
einigen Erfolg verbuchen konnten, nämlich mit Satrox,
die damals auf bestem Weg zu inter-nationalem Erfolg
waren. Wie dem auch sei, Lovechild besteht jetzt aus
einer ganz starken Mannschaft, die musikalisch
offensichtlich hervorragend harmonieren. Einen passenden
Vergleich zu finden erweist sich als schwer. Die Bands,
die im Infoblatt erwähnt werden, wiederspiegeln
Lovechild nicht wirklich. Dies sollte aber ein
Kompliment sein, da die Jungs einen ganz individuellen
Sound erschaffen haben. Logisch, das Rock-Rad wurde auch
von dieser Formation nicht neu erfunden, aber eigene
Akzente können definitiv gesetzt werden. Über allem
thronen die hellen, klaren und warmen Vocals von Wänä.
Vielleicht kommt der sympathische Ostschweizer nicht an
die stimmliche Power eines Ronnie James Dio, Blackie
Lawless oder Marc Storace heran, dafür glänzt er durch
grossen Wiedererkennungswert. Die Gitarren verleihen dem
Sound den harten Aspekt, mit knackigen Riffs und
unauf-dringlichem modernen Touch. Untermalt wird das
Ganze durch die tighte Arbeit der Rhythmus-Fraktion.
Auch mit der Produktion wurde keine halbherzige Arbeit
abgeliefert. Aufgenommen wurde das Album bei Tommy
Vetterli, gemastert wurde es in den legendären Finnvox
Studios in Helsinki. Lovechild ist es gelungen, ein
zeitgemässes Album aufzunehmen. Die 80er Wurzeln sind
unverkennbar, unnötiger Ballast wie kitschige Keyboards
wurden aber komplett ignoriert. Genau so muss ein
modernes Hardrock-Album klingen. Zudem haben Wänä und
Konsorten erstklassiges Songmaterial komponiert. Die
Tracks kommen ohne schnulzige Refrains aus, sind aber
trotzdem eingängig und tiefgreifend. Tolles Album der
ersten relevanten Hardrock-Band aus Lichtenstein.
Chris C.
Punkte: 8.7 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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RAISING FEAR - Avalon
Dragonheart/Musikvertrieb
Raising Fear überraschen mich! Klang ihr letztes Album
"Mythos" noch wie eine sehr gute Grave Digger-Kopie,
haben sie sich diesmal scheinbar meine Kritik zu Herzen
genommen. "Avalon" klingt nicht wie die Deutschen und
kommt so eigen daher, wie ich es niemals erwartet hätte.
Klar, der Raising Fear-Sänger Rob klingt nach wie vor
über weite Strecken wie Chris Boltendahl, bemüht sich
aber, die Parallelen zu reduzieren. Auch den Musikstil
haben sie nicht verändert. Raising Fear spielen nach wie
vor Heavy Metal. Aber die Lieder sind variabler geworden
und klingen facettenreich und eigenständig. Als
Höhepunkt kann man auf "Avalon" das fast 14-minütige
Titelstück nennen, welches den Bombast da einsetzt, wo
er nötig ist und auch mit vielen Instrumentalteilen
überzeugen kann. Zudem hat man sich eine Gastsängerin
ins Studio geholt. Bei anderen Songs hört man
zwischendurch ebenfalls illustre Gäste: So leihen Chris
Broderick (Jag Panzer), Terence Holler (Eldritch) und
Nick Savio (White Skull) an passenden Stellen ihre
Stimme. Ob der positive Wandel nur an den Gaststimmen
liegt, kann ich nicht beurteilen, glaube es aber nicht.
Denn auch die Melodien und Gitarren-Soli sind um Welten
besser, als auf dem Vorgänger-Album. Hört Euch nur mal "Where
Past And Future Unite" an. Da überzeugen Raising Fear in
typischer Speed-/Heavy Metal Tradition, was nicht
selbstverständlich ist. Auch aus dem unsäglichen
CD-Cover vom letzten Album hat man gelernt und
präsentiert heute ein schlichtes und schönes Bild. Die
Italiener Raising Fear liefern mit "Avalon" ein starkes
Stück Heavy Metal ab, das jedem Fan dieser Sparte
gefallen wird und beweist, dass man sich als Band von
einem zum nächsten Album enorm steigern kann. Beide
Daumen hoch für eine Gruppe mit Zukunft!
Roger W.
Punkte: 8.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE SCOURGER - Blind Date With Violence
Stay Heavy Records
Thrash? Finnischer Thrash?!? Die Jungs haben es im
letzten Jahr bereits zweimal geschafft, mit einer Single
in die hochkarätigen Top-Ten ihres Heimatlandes
einzusteigen (!!) und präsentieren nun die erste
Langrille: "Blind Date With Violence". Finnen können
nichts anderes als Keyboard-Gewichse zu Tanzmeloldien
abspulen? So explain me that. Bereits der Opener "Grading
Deranged" liefert Mördergrooves, Gitarrengewitter und
einen Chorus, der sich sofort dauerhaft an den
Trommelfellen festbeisst! Besonders Shouter Jari
Hurskainen erweist sich schnell als ausgesprochen
fähiger Vertreter seiner Zunft und keift sich in der
Schnittmenge zwischen Rob Dukes (Exodus) und Mille
souverän durch die Tracks - und lässt dabei sogar die
Texte zur Geltung kommen. Und die Intensität lässt
keineswegs nach: "Hatehead" erweist sich als mehr als
würdig, die Veröffentlichungen der finnischen Grössen
vom Spitzenplatz gedrängt zu haben (#1 im Juli in
Finnland), bei "Maximum Intensity" gibt's einen ersten
Ansatz in Richtung Mid-Tempo, der in seiner Wirkung in
keiner Weise abfällt. Die folgenden Songs bleiben
durchwegs der eingängigen Ausrichtung treu, ausser dem
etwas platten "The Oath & The Lie" durchwegs mit
Single-Potenzial (!) ausgestattet. Auf "Pain Zone"
tauchen sogar die wohl unvermeidlichen Keyboard-Wände
auf und übersetzen Thrash sehr gekonnt ins "finnische" -
der Bodumsee ist überall! Das abschliessende "Feast Of
The Carnivore" beschäftigt sich mit der Thematik des
Kindesmissbrauchs und mündet in einem hübschen
Piano-Outro. Hinzu kommt ein geniales Coverartwork
jenseits jedes Klischees und eine mächtige Produktion.
Stark, was die Finnen hier abliefern! Wenn das schönste
Land der Welt weiterhin dermassen kompetente Outputs der
brutaleren Art abliefert, könnte sich das Klischee der
orchestersüchtigen Melancholiker bald abgenutzt haben.
Die Scheibe erscheint im restlichen Europa übrigens als
16-Track-Album mit je einem Cover von Slayer und
Testament, drei Livetracks sowie einem neuen Song.
Phil
Punkte: 8.7 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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FALCONER – Northwind
Metal
Blade/Phonag
"Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung", so
heisst es doch, oder? Ob wahr oder nicht, Stefan
Weinerhall, Kopf der Melodic/Folk-Metaller Falconer,
schien sich diese Redewendung zum Leitsatz zu machen,
als man sich Anfang dieses Jahres an die Aufnahme des
nunmehr fünften Studiooutputs "Northwind" machte. So gab
Weinerhall im Frühling '06 bekannt, dass Originalsänger
Mathias Blad, der 2002 wegen Zeitmangels das Mikro an
Kristoffer Göbel abgab, seinen alten Posten wieder
belegen und auch der Kurs Falconers wieder auf den alten
Weg gerückt werde. Soll heissen: Massig Folk-Einflüsse,
verbunden mit melodiösem Speed-Metal und der
gefühlvollen Stimme Blads. Nicht gerade eine unwichtige
Rolle bei dieser Kehrtwende werden die eher
durchschnittlichen bis enttäuschten Reaktionen der Fans
auf die letzte Scheibe "Grime vs. Grandeur" (2004)
gespielt haben. Auf "Northwind" jedenfalls besinnt man
sich wieder auf die alten Stärken und liefert der
Fangemeinde genau das, was sie von ihren
Lieblingsskandinaviern serviert haben wollen: folkige
Licks und Rhythmen, gepaart mit Speed Metal-Riffsalven
und Mitgröhlrefrains à la Hammerfall oder Helloween,
gleich zu Beginn alles enthalten im Titeltrack
"Northwind". Ein weiteres Merkmal der Band:
schunkeltauglicher ¾-Takt, wie man ihn mal
doomig-melancholisch in "Waltz With The Dead", mal
balladesk in "Long Gone By" oder eben im Opener
antrifft. Dabei tänzelt das Quartett immer wieder
haarscharf am Kitschabgrund vorbei, was auch nur daran
liegt, dass man sich im Folk-Metier ein wenig mehr davon
leisten darf. Dabei sind es genau die verspielten,
rhythmisch abwechslungsreichen Songs, die auf
"Northwind" überzeugen können, wohingegen altbekannte up
tempo-Rasereien wie "Prejury And Sanctury" oder "Spirit
Of The Hawk" ziemlich belanglos wirken. "Home Of The
Knave" zum Beispiel groovt sich stonermässig durch
orientalische Gefilde, während das schwedisch
dargebotene "Himmel Sa Trind" pure Wikingerlaune
verströmt und nicht wenig an In Extremos "Villeman Og
Maghild" erinnert. Wer von solchen Tracks nicht genug
kriegen kann sollte sich daher unbedingt die Limited
Edition dieser abwechslungsreichen Scheibe zulegen, da
darauf noch vier weitere, schwedische Traditionels zu
finden sein werden. Falconer sind zurück, zwar nicht
weltbewegend oder innovativ, dafür eigenständig und den
Fans treu, so wie das sein muss.
Kissi
Punkte: 8.6 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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WOLF - The Black Flame
Century Media/EMI
Aus Schweden kommen nicht nur ABBA und Roxette, sondern
anerkanntermassen Tonnen an geilen Rock- und Metal-Acts.
Dazu gehören mit Sicherheit auch Wolf, die seit ihrem
selbstbetitelten Debüt von 2000 von vielen Leuten als
die aktuellen Grals-Hüter des traditionellen Heavy Metal
der 80er gelten. Obwohl zu Beginn noch stark, aber
durchaus gekonnt in den Gewässern von Iron Maiden
fischend, ist der übermächtige Schatten der NWOBHM-Ikone
spätestens mit dem neuen Werk "The Black Flame"
definitiv Geschichte! Klares Aushängeschild der
schwedischen Retro-Metaller ist Sänger Niklas Stålvind,
der sich interessanterweise auf der "Black
Wings"-Scheibe noch Niklas A. Olsson genannt hat...,
warum auch immer?! Gleiches gilt offenbar für Gitarrist
Johannes Losbäck, der dort unter Johan Bülow figurierte,
sofern das überhaupt stimmt! Hier passt auf jeden Fall
alles optimal zusammen, obwohl die Sache dennoch einen
kleinen, nicht zu umgehenden Haken hat. Wie gesagt sind
die Einflüsse der eisernen Jungfrauen praktisch weg,
dafür schimmern aber jede Menge weitere Kollegen der
Sorte Savatage, Mercyful Fate, Primal Fear/Sinner, Metal
Church, Marshall Law oder auch Rawhead Rexx durch. Die
Zielgruppe wird hiermit optimal bedient und nachdem die
letzten zwei Alben von Meister (Peter) Tägtgren veredelt
wurden, durfte jetzt Fredrik Nordström ran und auch der
machte seine Arbeit sehr gut, indem er den Wölfen einen
zeitgemässen Sound verpasste. Nicht alle der insgesamt
zehn Songs sind zwar absolute Spitze, aber das
grundsätzliche Level liegt klar durchgehend über dem
Durchschnitt (deshalb auch keine Empfehlungen an dieser
Stelle!) und "The Black Flame" gewinnt mit jedem
Durchgang an Profil. Was hingegen fehlt, sind ein oder
zwei wirklich markdurchdringende Killer-Songs, die alles
andere überragen. Trotzdem dürfte dieses Teil nicht so
schnell in der stets anhaltenden Flut von
Veröffentli-chungen untergehen und erhebt dank leicht
"modernen Arrangements" womöglich gar den Anspruch, zu
den zehn besten Alben des laufenden Jahres gezählt
werden zu dürfen!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
Hier
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WINTERDOME - Weltendämmerung
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Band Winterdome gründete sich bereits im Jahre
1996 in Hannover. Ihr Debüt-Album "Weltendämmerung" ist
kein gewöhnliches Album, denn nebst den Songs wird dem
Hörer eine spannende Geschichte aus alter Zeit erzählt.
Die Geschichte, wie auch die Lieder handeln vom Volk der
Elasaj, die von den Göttern aus ihrem geliebten Land der
Nacht verbannt wurden. Um die Götter zu besänftigen,
versuchen die Krieger der Elasaj, vor allem der Anführer
Ashaj, Kriege zu führen und für sich zu entscheiden. So
viel mal zur Geschichte von "Weltendämmerung". Das
Sextett musiziert nicht nur mit Gitarre, Schlagzeug,
Bass und Gesang, auch eine Geige wird eingesetzt. Am
ehesten ist die Band mit Haggard zu vergleichen, obwohl
auch hier gewisse Unterschiede bestehen. Starke
Gitarren, eher verhaltene Drumpassagen, geniales
Geigenspiel und zwei sehr abwechslungsreiche Stimmen
machen "Weltendämmerung" zu einem fantasiegeladenen
Mittelalter/Gothic-Spektakel. Die Geschichte, welche
übrigens von Dr. Bernd Seestaedt erzählt wird, wird von
vielen Geräuscheffekten unterstützt und so das
Hörerlebnis verstärkt. Die Stimme von Henrik Warschau,
die bei cleanen Gesang wie auch bei den Growls immer
deutlich zu verstehen ist, verleiht dem Album einen
gewissen mittelalterlichen Touch. Zusätzlich hilft die
hohe Stimme und das starke Geigenspiel von Lisa
Hinnersmann diese altertümliche Zeit noch mehr
hervorzuheben. So ist es nicht verwunderlich, dass die
Band bereits mit In Extremo getourt hatte. Das
30-seitige Booklet ist ebenfalls ein Pluspunkt, denn so
kann man nicht nur jeden Song, sondern auch die
Geschichte ununterbrochen mitverfolgen. Natürlich hat so
ein Hörspiel auch seine negative Seite, denn wenn man
nicht die ganze Scheibe hört, ist sie nur halb so gut
und darum ist es gut möglich, dass das Interesse am
Album rasch nachlässt.
Yannick S.
Punkte: 8.5 von 10
Hier
bestellen für 27.90 SFr.
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HELL YEAH - Luzern Rock City Sampler 2006
Little Jig Records
In letzter Zeit ist viel los in unserer heimischen
Musikszene. Schon wieder kommt ein Schweizer
Rock-Sampler auf den Markt, um uns zu zeigen, was in
unserem Ländle so alles läuft. Und was bei meinen
Kritiken von solchen Zusammenstellungen schon fast zur
Tradition geworden ist, muss auch hier weiter gezogen
werden. Nämlich, dass ich sowohl die Bands wie die
Initianten loben kann. Unsere Musikszene ist im Moment
sehr stark! Das beweist in diesem Falle "Hell Yeah" mit
insgesamt 23 Bands und Songs eindrücklich. Dass dies nur
ein Bruchteil der Szene rund um Luzern ist, wusste ich
als Aargauer und Metaller bisher nur von Gerüchten. Und
jetzt habe ich hier den Beweis in Form dieser CD. Luzern
Rockt! Und das nicht zu knapp. Auf "Hell Yeah" bietet
man Platz für fast alle Rock-Stile. Nur einen vermisse
ich schmerzlich: Den Metal in all seinen Variationen.
Die Lieder auf diesem Sampler rock?n?rollen und
deutschrocken, sind fies, roh, alternativ, punkig,
poppig, elektronisch, massentauglich, folkig,
countrylastig, düster, verzweifelt, voller Lebensfreude,
aber nie metallisch! Es stellt sich die Frage, ob "Hell
Yeah!" wirklich für unsere Metal Factory-Leserinnen und
Leser interessant ist? Jain! Metal-Puristen oder reine
Death- und Black Metaller dürfen einen grossen Bogen
darum machen. Wer allerdings Metal als nur eine weitere
Art von Rock'n'Roll betrachtet und auch softeren Tönen
aufgeschlossen gegenüber steht, wird einen wahren Schatz
finden. Beispiele nenne ich jetzt bewusst keine, weil
jeder seine Favoriten finden soll und wird. Lobenswert
ist, dass neben unbekannten Gruppen auch die wohl
bekannteste Luzerner Band Dada Ante Portas vertreten
ist. Ein weiterer Pluspunkt stellt die Songreihenfolge
dar, die einem das Gefühl gibt, ein richtiges Album zu
hören, bei welchem die Songs nicht zufällig da stehen,
wo sie sind. So ist der Track "Beer'n'Wine" der
Rausschmeisser, der auf jeden Fall ans Ende einer CD
gehört. Dass Luzern das Recht auf das Logo "Rock City"
hat, wird dank diesem Sampler allen klipp und klar! Mit
Ausnahme der Metaller und der Mundartrocker vielleicht,
denn auch diese Art Rockmusik wurden links liegen
gelassen. Aber dies kann uns als Metaller ja egal sein.
Roger W.
Punkte: keine Wertung
Hier
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ALLHELLUJA - Pain Is The Game
Scarlet Records/Musikvertrieb
Nach dem Debüt-Album "Inferno Museum" der Mannen um
Leadsänger Jacob Bredahl (Hatesphere) und seinen drei
italienischen Kollegen muss ich zugeben, dass ich nicht
damit gerechnet habe, noch mal etwas von Allhelluja zu
hören. Zu belanglos klang dazumal ihr Death'n'Roll. Die
Stilrichtung ist zwar beim neuen Silberling "Pain Is The
Game" die gleiche geblieben, doch geht man neuerdings
etwas abgeklärter zur Sache. Das heisst im Klartext: Die
elf Songs sind dynamischer geworden und Jacob's Stimme
ist um einiges variabler gestaltet, als noch beim
Erstling der Combo. Mal schreit er, was das Zeug
hergibt, und im Gegensatz dazu hat der Däne auch eine
exzellente cleane Stimme, mit der er auf internationaler
Basis zur Elite gehört. Der Rest der Truppe besinnt sich
auf einen dreckigen und rockigen Soundteppich, der sich
mit Bands wie Kyuss, Black Sabbath, Down, Corrosion Of
Confirmity" und Entombed locker messen lässt. Vielleicht
noch was zu den Lyrics von "Pain Is The Game": Die
handeln sich um Serienmörder und sonstige pervers kranke
Gestalten, die sich auf unserer Erde tummeln. Ich für
mein Teil bin von der neuen Scheibe positiv überrascht
und Allhelluja ist definitv eine Band und nicht ein
weiteres Projekt von Musikern, die sich unterbeschäftigt
fühlen. Ich werde die Band auf jeden Fall im Auge
behalten. Fans von oben genannten Bands sollten mal ein
Ohr für die Scheibe riskieren, schaden tut es auf jeden
Fall nicht.
Daniel J.
Punkte: 8.4 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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AHAB – The Call Of The Wretched
Sea
Napalm Records/Musikvertrieb
Also wenn es ein dickes Buch gibt, das man sich
unbedingt mal reinziehen sollte (vorausgesetzt man hat
genügend Zeit), dann ist es ‚Moby Dick’ von Herman
Melville. Schön und gut, aber was hat das mit einem
Silberling zu tun? Keine Panik, wir machen hier keine
Buchbesprechungen. Aber Ahab ist der Name des Kapitäns,
der die Pequot kommandiert und auf der Jagd nach einem
grossen weissen Wal ist, der Moby Dick genannt wird.
Spätestens jetzt sollte es ein leises ‚Klick’ geben.
Genau, Ahab haben auf ihrem Erstlingswerk ‚The Call Of
The Wretched Sea’ quasi die Grundstimmung dieses Buches
eingefangen und zelebrieren laut Informationsblättchen
‚Nautik Funeral Doom-Metal’. Mal abgesehen von der
meiner bescheidenen Meinung nach ziemlich behämmerten
Schubladen-Bezeichnung (irgendwann werden wir Alben
haben, die mit ‚Epic Hollywood Pagan Fairy True Evil
Pandabären Black Death/Doom-Metal’ bezeichnet werden,
aber das ist eine andere Geschichte) machen die beiden
Midnattsol-Mitglieder Chris Hector und Daniel Droste
zusammen mit Stephan Adolph eine ganz bestimmte Sorte
von Doom-Metal, die schleppender und düsterer nicht sein
könnte. Dagegen ist ein Lavastrom direkt
hochgeschwindigkeitsrennentauglich! Brutal, unerbittlich
und alles in den Tiefsee-Schlund ziehende
Soundstrukturen, Vocals, die stellenweise nicht mehr als
solche zu erkennen sind so verzerrt und entstellt sind
sie, brummende Gitarren und Bässe, wenige
orchestrierende Keyboard-Einlagen zur Untermalung dieser
hoffnungslosen und deprimierend-zerfressenden
Geschichte… der Worte sind viele, und doch lässt sich
damit keineswegs die Gesamtheit von dem, was Ahab da auf
die Menschheit loslassen werden, voll und ganz
beschreiben. Je mehr man der Musik lauscht, desto tiefer
wird man in sie eingesogen und schlussendlich
verschlungen, in einen Strudel der Verzweiflung und des
Schmerzes gesogen und nicht wieder freigegeben. Im
Prinzip sind Ahab auf dem besten Weg zum Doom-Thron,
wenn nicht die Vocals grundsätzlich zu arg verzerrt und
unkenntlich gemacht wurden, denn dies trübt die Stimmung
ein wenig da man grösstenteils fast gar nichts versteht.
Umso stärker aber stechen die gesprochenen Passagen und
die Effekt-Einlagen wie Windstürme und
Wasser/Meer-Geräusche hervor, was den vorher erwähnten
Kritikpunkt ein wenig abschwächt. Leider wirkt ‚The Call
Of The Wretched Sea’ auf die Dauer gesehen zu eintönig,
um sich wirklich vollständig entfalten und absolut
tödlich wirken zu können. Für Anhänger des Todesbleis
eine sinnvolle Anschaffung, alle anderen sollten einfach
mal ein Ohr voll Salzwa… ääääh Musik nehmen und Ahab auf
sich wirken lassen. Aber gebt mir nicht die Schuld wenn
ihr schlussendlich das Buch kauft oder Alpträume von
weissen Walen habt!
Toby S.
Punkte: 8.2 von 10
Hier
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RECKLESS TIDE - Helleraser
Armageddon Music/Musikvertrieb
Die Hannoveraner Reckless Tide bringen mit "Helleraser"
ihr zweites Werk unter die Schar von Metallern. Ihr
Erstling "Repent Or Seal Your Fate", den ich rezensieren
durfte, war recht zwiespältig, ja eben nicht schlecht,
aber auch nicht der Überhammer. Doch in der Zwischenzeit
hat das Sextett einige gute Live-Auftritte hinter sich,
wie zu Beispiel auf dem Wacken Openair, was doch schon
mal ein Achtungserfolg ist. Das hat der Band scheinbar
gut getan, denn man ist das Songwriting nun mit einer
gewissen Erfahrung angegangen. Erfahrene Gastmusiker wie
Jeff Waters von Annihilator und Hendrik Bache von Dew
Scented haben den Deutschen bei den Hausaufgaben
geholfen. Man merkt auch schnell beim ersten
Hördurchgang, dass die Songs besser zünden, ja eine
Steigerung ist auf jeden Fall da. Groovige Stampfer,
eingängige Ohrwürmer und rasende Thrash-Riffs beinhalten
auf "Helleraser" das Grundgerüst der zehn Thrash-Titel.
Hervorzuheben gibt es eigentlich keine Nummern, alles
ist im Durchschnitt gehalten, was vielleicht ein
bisschen das Problem auf "Helleraser"ist. Es fehlt
einfach ein Übersong, der das Album von der übrigen
Masse abhebt. Aber auch so werden die Hannoveraner
sicherlich ein Bestandteil der deutschen Thrash-Szene
sein, wenn auch die grossen Drei, nämlich Kreator, Sodom
und Destruction für sie im Moment noch in weiter Ferne
sind. Alles in allem jedoch eine nette Scheibe.
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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PRIMAL FEAR - Metal Is Forever-The Very Best Of
Primal Fear (DCD)
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Nanu?! Eine "Best Of" von Primal Fear! Braucht das
die Metal-Welt? Eigentlich nicht, denn ein echter
Metaller nach altem Schrot und Korn hat eh jede der
sechs Scheiben von Ralf Scheepers & Co. im Regal stehen.
Wozu also das Ganze? Die Auflösung dieser Frage ist
denkbar einfach: Primal Fear haben einen neuen Deal
bei..., und jetzt kommt's dicke: Frontiers Records!! Das
italienische Top-Label, das sich bisher eigentlich eher
in der melodischen Rock- und Metalwelt einen Namen
gemacht hat, kriegt hiermit eine der töftesten Heavy
Metal Kapellen überhaupt ins Haus. Darum darf Nuclear
Blast als abtretende Company nochmals richtig Kohle
scheffeln. Soviel zum Business, wobei der geneigte
(jüngere) Metal-Fan mit dieser Doppel-CD ganz gut
bedient wird. Der Querschnitt aus den sechs bisherigen
Alben, verteilt auf total sechzehn Songs, kann als
durchaus gelungen bezeichnet werden. Wohl als eine Art
Goodie gedacht ist dann die zweite, mit "Metal Classics"
betitelte CD, auf der neun eingespielte Covers von
namhaften Szene-Vertretern wie Gary Moore, Rainbow, Deep
Purple, Black Sabbath, Judas Priest, Accept, Metallica,
Iron Maiden und noch Led Zeppelin vertreten sind. Die
dazu gehörigen Titel heissen dann entsprechend "Out In
The Fields", "Kill The King", "Speed King" oder "Metal
Gods". Selbst "Seek & Destroy" (!) und "Two Minutes To
Midnight" (!!) wurden gewürdigt oder doch eher verhunzt?
Wie dem auch sei, das muss jeder für sich selber
entscheiden. Ich finde gerade mal Zep's "The Rover"
cool, und das auch nur, weil ich das Original eigentlich
kaum bis gar nicht präsent habe. Alles andere bleibt für
mich klar aussen vor. Für Einsteiger aber alleweil eine
runde Sache, darum ruhig mal reinhorchen!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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MIDWINTER - Between Wisdom And Lunacy
Twilight/Non
Stop Music
Etwas ins Dilemma führen mich Midwinter. Diese
praktizieren so was wie "Black Heavy Metal", wobei ich
das Klanggebilde mal als Schnittmenge zwischen Graveworm,
Battlelore, Equilibrium und einer Portion
Eigenständigkeit definieren möchte. Die zehn
Eigenkompositionen strotzen nur so vor Ideen und man
fühlt sich flugs auf ein mittelalterliches Schlachtfeld
versetzt. Stampfende Refrains, viel Atmosphäre und
Abwechslung, zügige Songs, die nach vorne dreschen und
Fantasy-Elemente, die blendend eingebunden wurden.
Obwohl mit viel Pathos um sich geschmissen wird (toller
Songtitel: "Where Steel Is Born", wird jedes
Manowar-Herz höher schlagen lassen), stört dies
eigentlich nicht, wirken die Songs aus einem Guss und
lassen bei jedem Durchlauf immer wieder Neues entdecken,
darunter auch stimmige Melodien, die schnell mal ins
Blut überfliessen. Selbst das Ramones Cover "Pet
Sematary" ist doch mal herrlich mit keifender Stimme
anzuhören. Ich war über "Between Wisdom And Lucany"
wirklich sehr positiv überrascht und erfreut über die
stampfenden Metalsongs in "Black-Färbung". Nun zu meinem
Dilemma: Obwohl die Scheibe sehr unterhaltsam ist, geht
mir mal wieder eines auf den Sack und zwar so wie immer:
Der Keyboard-Einsatz! Nein, es ist schon ok, das
Tasteninstrument hier zu hören und überdominant sind sie
auch nicht, aber wieso wird die Melodieführung immer auf
die Keys gelegt? Warum sind die Saitenzupfer meist nur
zur Begleitung degradiert? Die wenigen Soli, die man
hört, reichen nicht aus und wieso nicht mal 'ne
Akustik-Einlage? Zudem wirken die Songs phasenweise
etwas überladen, hier wäre an manchen Stellen etwas
weniger wohl mehr gewesen. Die Riffs, welche man zu
hören bekommt, fallen nicht in die Kategorie:
"Einzigartig, noch nie gehört", jedoch machen dies
Midwinter mit viel Abwechslung und stimmigen Songs
wieder wett. Black Metal-Puristen werden an diesem Werk
kaum Freude haben, aber wer gerne mal etwas über den
Tellerrand schaut und sich auf alten Schlachtfeldern zu
Hause fühlt, der sollte dieses Werk unbedingt mal
anchecken.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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EVANESCENCE - The Open Door
SonyBMG
14 Millionen verkaufte "Fallen"-Alben und zwei Grammy's
sprechen wohl dafür, dass Evanescence anno 2003 den Nerv
vieler Musikkonsumenten getroffen haben. Nun man kann
über die Band denken was man will, aber diesen Erfolg
muss man den Amis anerkennen. Viel Erfolg bedeutet aber
auch viele Erwartungen und viel Druck auf den
Nachfolger. Zudem kommt, dass mit dem Weggang von
Songschreiberling Ben Moody eine Lücke entstand, die Amy
Lee, zusammen mit Tery Balsamo ausfüllen musste. Dieser
Umstand bedeutet jedoch nicht eine Kehrtwendung, im
Gegenteil. Evanescence setzen ihr Treiben auch auf "The
Open Door" wie gewohnt fort. Melancholischer
Goth-Pop-Nu-Metal über Herzschmerz, mal rockig, mal
sanft. Klar getragen durch Amy's Stimme, die jederzeit
im Mittelpunkt steht. Die männlichen Sprechgesänge,
welche noch auf "Fallen" vorhanden waren, sind ersatzlos
gestrichen worden, jedoch wirklich vermissen tut man
diese nicht, dafür macht Amy ihren Job zu gut. Ja, ich
würde sogar behaupten, einiges variabler als noch auf
dem Vorgänger. Variabler und etwas experimenteller
wurden auch die Songs, wobei der Nerv des Massenmarktes
vielleicht nicht mehr so perfekt wie auf dem Vorgänger
getroffen wurde, aber dennoch werden die meisten "Normalos"
die Scheibe wohl mögen. Etwas farblos wirkt der Opener "Sweet
Sacrifice", der etwa so interessant ist, wie ein leeres
Glas Hopfensaft und von mir den Preis "schlechtester
Song" von "The Open Door" erhält. Die Single-Auskopplung
"Call Me When You're Sober" ist genau das, was man von
der Truppe erwartet: Ein eingängiger, simpel gestrickter
Song im gewohnten Klanggewand. Den besten Eindruck
hinterlässt mir der Song "Lacrymosa": Schleppend und mit
einem Chor angereichert, wirkt doch sehr düster und
schafft es ein wenig Gänsehaut-Stimmung aufkommen zu
lassen. Viele werden wohl die Aussage kundtun: "The Open
Door" ist gut, aber "Fallen" war besser". Nun, dem kann
ich nicht so ganz zustimmen, das neue Werk ist nicht
schlecht und zudem finde ich den aktuellen Output doch
interessanter, ausgereifter und abwechslungsreicher,
auch wenn vielleicht nicht so viele potenzielle Hits
darauf vorhanden sind wie anno 2003.
R.K.
Punkte: 7.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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MTM-Music, 10th Anniversary -
Various Artists (DCD)
MTM-Music/Phonag
Eines der absoluten Spitzen-Labels aus dem Melodic Rock
Bereich feiert bereits die erste Dekade ihres Bestehens!
Was mal als Idee von ein paar Freaks begann, mauserte
sich zu einem Hort feinster Rock-Musik und hat,
rockgeschichtlich bedingt, viele Top-Acts wiederbelebt
und teils aus tiefster Versenkung rausgeholt. Daneben
hat man aber auch viele renommierte Acts der Neuzeit
unter Vertrag nehmen können, womit einen das Lesen der
aktuellen Artist-List glatt das Augenwasser in den
Tränenkanal schiessen lässt. Eine ausgedehnte Aufzählung
von Bands erspare ich mir an dieser Stelle, aber auf dem
vorliegenden Jubiläums-Doppeldecker glänzen Namen wie
Zeno, Fate, Vengeance, Shiva, Dare, Axe, Danger Danger,
Harlan Cage, Steelhouse Lane, HTP, TNT, Jaded Heart,
Tony Martin oder Warrant. Die meisten der soeben
genannten Interpreten zieren die zweite CD, die fünfzehn
bereits veröffentlichte Titel im Sinne "Best Of
MTM-Music" enthält. Interessanter ist die erste und mir
vorliegende Promo-CD, die ausschliesslich sechzehn neue,
respektive unveröffentlichte Titel enthält. Den Reigen
eröffnen Zeno mit "Stand Of Illusion", die hier aber
mehr nach Foreigner meets Aldo Nova klingen. Fate,
dessen letztes Album "V" sehr gute Kritiken einheimsen
konnte, bringen mit "Sweet Angel" einen groovigen und
catchy Genre-Titel, der sich gewaschen hat. Vengeance
verbraten mit "Down Down Down" einen passablen und
rock'n'rolligen B-Titel, der ohne Brat-Gitarren auskommt
und dafür gar noch Bläser (*sic*) enthält. Bestes
AOR-Futter der gleichnamigen Band AOR bietet "Desperate
Dreams", das über alle stiltypischen Zutaten verfügt.
Mit fast ein wenig zittrigen Fingern startete ich dann "The
Chameleon" des schwedischen Duos Shiva, das nebst
Songwriter und Gitarrist Mats Edström mit Anette
Johansson eine der besten weiblichen und eigentlich
unterbewertesten Rock-Stimmen der ganzen Szene am Start
hat. Und ja..., die Freude auf das kommende dritte Album
"The Curse Of The Gift" wurde mit diesem Titel weiter
angeheizt. Leider scheint aber immer noch eine
Drum-Machine für den Rhythmus zuständig zu sein. "No
Pleasure Without The Pain" der norwegischen
Namensgeberin Aina offenbart ein weiteres Sangestalent.
Ein paar Filler komplettieren diese insgesamt fette
Ansammlung aus dieser Stilecke. Einzig die beiden
"Tribute to..."-Covers ("I Can't Stand The Rain" von
Alannah Myles/Jeff Healey und Jani Lane's "Lay Your Hand
On Me" hätte es nicht gebraucht.
Rockslave
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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GOV`T MULE - High And Mighty
Blue Rose Records
Yeahh, Gov`t Mule sind so was von cool, auf jedenfall
soundmässig betrachtet. Hier regiert eindeutig der
Blues-Rock, vermischt mit einer Portion Jam, Southern
Rock und Boogie. Dieser Sound lebt und steckt sofort an
mit guter Laune. Zieht euch nur mal "Brand New Angel"
rein, da kann man einfach nicht still sitzen, das Teil
hat einfach einen Mega-Groove. Auch die ruhigeren
Nummern wie "So Weak, So Strong" und "Child Of The
Earth", das an Bad Company erinnert, mögen durchaus zu
gefallen. Mit "Unring The Bell" wagt man sogar einen
Abstecher ins Reggae-Gebiet. Der Ex-Allman
Brothers-Recke Warren Haynes versteht es einfach, Songs
mit Tiefe und Seele zu schreiben. Auch die Slide-Parts,
die man so von den alten Whitesnake noch kannte, sind
geil. Blues-Nummern der Marke "Nothing again" treffen
den Zuhörer einfach direkt ins Musikherz. Ob Ballade,
Rocksong oder Blues, die Herren aus New York
präsentieren uns wirklich starkes Material, das
mitreisst, und, mir geht es jedenfalls so, immer wieder
auf die Play-Taste drücken lassen, wenn das Teil fertig
rotiert hat, um sich wieder von Neuem in die Welt der
Mules zu katapultieren. Wirklich cooles Album der Amis,
sehr empfehlenswert.
Crazy Beat
Punkte: 7.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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STONED HILL- Arising Of Utter Darkness
Eigenvertrieb
Da werden sich unsere heimischen Kirchenvertreter
kaum erfreuen, denn mit Stoned Hill ist unsere Heimat um
eine Black Metal Band reicher. Wobei ich mich beim
Anhören von "Arising Of Utter Darkness" schon frage, ob
denn die Herren nicht auch gerne mal 'ne Death Metal
Scheibe einverleiben. Denn wer damit rechnet, nordisch
geprägtes High-Speed Geschrummel erdulden zu müssen,
liegt falsch. Klar geben die Jungs auch gerne mal Gas
und lassen die Saiten schrummeln, aber genau so gerne
wandert das Gaspedal in Richtung Midtempo. Gutes
Beispiel dafür ist der Titeltrack, welcher in
siebeneinhalb Minuten eine Symbiose aus Black- und Death
Metal schafft, welche zu munden weiss. Sicherlich einer
der Höhepunkte der Scheibe, wobei ich sehr angetan bin
von "Nosferatu", ein klasse Song, der mit
stimmungsvoller akustischer Einlage und typischen,
nordischen Melodien zu beeindrucken vermag. Auch "Living
For Self-Destruction" mag mein Herz erwärmen, wobei mir
hier die Death Metal orientieren Parts am besten
gefallen. Was ich Stoned Hill auch zugute halten kann:
Für eine Black-Truppe sind die Jungs sehr verspielt,
sprich es gibt viele Soli, Breaks und sogar ein
Instrumental ist mit "Symphony Diabolical" vertreten,
was jedoch stellenweise etwas holprig tönt. Mein
positiver Eindruck wird gestärkt durch das, dass Stoned
Hill nicht auf Teufel komm raus knüppeln, sondern
strukturiert vorgehen und versucht sind, technische
Fingerfertigkeiten einzuarbeiten, sprich sich einige
Gedanken zum Songwriting gemacht haben und für ein
kurzweiliges Hörvergnügen sorgen. Auch die Qualität der
Eigenproduktion ist durchaus gelungen und darf sich
hören lassen. Einmal mehr wage ich es zu behaupten, da
steckt Potenzial drin und wenn die Jungs sich nicht auf
den faulen Hintern setzen, hoffe ich doch bald wieder
positiv überrascht zu werden.
R.K.
Punkte: 7.7 von 10
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RHAPSODY OF FIRE – Triumph Of Agony
Magic Circle Music/Phonag
Tja, selbst Schuld, wenn man den Papierkram nicht
korrekt und vorbildlich durcharbeitet. Nach nunmehr neun
Jahren Bandgeschichte sah sich Italiens grösste
Metal-Band Rhapsody doch wirklich genötigt, einen neuen
Namen zu suchen, da der alte rechtlich nicht mehr
zugänglich war. Äusserst einfallsreich nennt man sich
seither Rhapsody of Fire und macht auch noch nach dem
Etikettenwechsel das, was man immer getan hat: Klotzen
statt Kleckern. Mit "Triumph Of Agony" veröffentlichen
die Klassik-Junkies um Gitarrenflitzer Luca Turilli und
Tastenraser Alex Staropli ihren siebten
Fantasy-Soundtrack, der wieder einmal vor allem eines
enthält: Bombast. Während sich soundtechnisch nicht
wirklich etwas verändert hat, verwundern die
Kitsch-Metaller dadurch, dass das Quintett seine Kraft
diesmal lieber in die Songs als in riesige Konzepte oder
namhafte Gastsänger etc. steckte, was der Scheibe hörbar
gut tat. So kommt "Triumph Of Agony" zwar immer noch mit
üppiger Orchestrierung und einem Storykonzept daher,
welches von Tolkien stammen könnte, steigert sich in
Sachen Songwriting jedoch merklich im Gegensatz zum
Vorgänger "Symphony Of Enchanted Lands Pt. II", ohne
dabei auch nur eine Erneuerung einzuführen. Eingängige
und mitreissende Bombast/Speed-Granaten wie der
Titeltrack "Heart Of The Darklands" oder "Silent Dreams"
wechseln sich mit renaissance-artigen Akustikballaden
namens "Old Age Of Wonders" (ist da jemand Blackmore's
Night-Fan?) oder "Son Of Pain" ab, um sich dazwischen
auch mal in Form von Halbballaden wie "The Myth Of The
Holy Sword" (trieft vor Pathos…) und "Il Canto Del Vento"
zu ergehen. Das Herzstück der Scheibe aber ist das über
16 Minuten dauernde "The Mystic Prophecy Of The Demon
Knight", ein typischer Rhapsody-Epos, der alle Gesichter
der Band in einem Song einfängt und für Fantasy-Fans ein
Hochgenuss werden wird, nicht zuletzt wegen des für
Rhapsody typischen klaren und druckvollen Sounds, für
den sich wie immer die Herren Staropli und Turilli
verantwortlich zeichnen dürfen. Für Fans die Scheibe des
Jahres, für Fantasy/Symphonic Metal-Liebhaber kein
schlechter, wenngleich waghalsiger Kauf und für alle
Anderen wohl absolut nicht geeignet. Eines braucht man
einfach, um Rhapsody hören zu können: Eine Riesenfreude
an Kitsch, die ich ziemlich, aber nicht komplett, teilen
kann.
Kissi
Punkte: 7.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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INTRONAUT - Void
LifeForce Records
Intronaut aus L.A. haben sich "technischer,
abstrakter und melodischer Musik" verschrieben. Void ist
nach ihrer Debüt-EP "Null" nun der erste Longplayer des
Quartetts. Der erste Eindruck ist schräg: Seltsame
Zählzeiten von Seiten der Drums in Verbindung mit
ähnlich schrägen Harmonien und den Growls der beiden
Gitarristen Leon del Muerte und Sacha Dunable ergeben
eine chaotische Wirkung. Da der Groove bei aller
Spielerei nie verloren geht, hält den Finger dennoch
vehement von der Skiptaste fern. Am besten wirken
Intronaut eindeutig, wenn der Fuss sachte vom Gaspedal
genommen wird ("Fault Lines", "Nostalgic Echoes", "Iceblocks")
und getragene Passagen den Raum durchfluten. Clever
mitten in den Songs platzierte Samples lockern die
Angelegenheit auf und dienen gekonnt der Abwechslung.
Das einzige, das wirklich nach kurzer Zeit unangenehm
auffällt, ist der merkwürdig kraftlose Drumsound, der
den Songs viel von ihrer Wirkung raubt. Auch sind die
Tracks mit ihren durchschnittlich sechs Minuten bezogen
auf die Länge das eine oder andere Mal schon hart an der
Grenze, kompaktere Arrangements hätten da viel
ausgemacht. Aber ganz klar: Wer gerne mit Kopfhörer und
Booklet konzentriert seinen Metal hört, wird mit Void
eine gute Abendbeschäftigung finden, die weder langweilt
noch überfordert und durchaus gekonnt den Spagat
zwischen progressiv und hörbar steht.
Phil
Punkte: 7.6 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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HYDE – Faith
Ki/oon Records/Universal
Music
Hyde sind irgendwie...man muss sich mit „Faith“
beschäftigen um es zu verstehen. Da sind Japaner, die
wie gewohnt aus dem Land des Lächelns, etwas androgyn
daher kommen und sehr religiös sind. Christlich religiös
wohlgemerkt. Ihr Cover wurde vom Künstler Kuniyoshi
Kaneko gestaltet, wie übrigens das ganze Booklet, und
stellt einen weiblich wirkenden Jesus mit Dornenkrone
dar. Der erste Song der CD heisst dann auch
passenderweise „Jesus Christ“. Dann gibt es da noch
weitere, „göttlich“ anmutend betitelte Stücke wie „Made
In Heaven“, „Mission“ und natürlich den Titelsong
selbst. Textlich die grösste Leistung stellt für mich
aber „Dolly“ dar. Wir erinnern uns alle: 1996, die
Wissenschaft feiert einen Triumph, die Wolle hält! Dolly
ist ein geklontes Schaf und entfacht ethische
Diskussionen auf der ganzen Welt. Auch in Japan. Auch
zehn Jahre später. Dolly ist übrigens schon längst tot,
aber Hyde setzen ihr ein musikalisches Vermächtnis in
dem sie sie ihren Schöpfer nach dem Grund ihrer
Entstehung fragen lassen. Genug aber von Hintergründen
und Textinterpretationen. (Ach ja, man kann übrigens
Japanisch lernen, alle Texte sind sowohl in Englisch als
auch in Japanisch abgedruckt.) Vor dem Sänger verneig'
ich mich zutiefst; seit Bill von Tokio Hotel hab' ich
keinen mehr so hoch singen hören. Aber der Junge hier
hat's auch noch drauf (und 'ne gehörige Portion Gel
weniger drin (in den Haaren)). Nein, im Ernst, man
könnte schon fast eine klassische Ausbildung vermuten,
so selbstbewusst kommen die Vocals teilweise daher.
Dafür ist die Stimme aber wieder zu ungeschliffen und zu
zart auch. Trotzdem beeindruckend! Die Musik variiert
von ambientmässigem Sound über Poprockattitüden zu ein
paar härteren Riffs. Ausserdem ein paar U2-Anleihen,
aber Bono wird’s verkraften. Wer die Zeit hat, wird mit
Hyde viel Freude haben, wer keine Lust auf Experimente
hat, lässt es besser sein.
Leandra
Punkte: 7.5 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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BEGGARS BRIDE - Boulevard Of
Broken Hearts
MTM-Music/Phonag
Hinter Beggars Bride steckt der Schweizer Produzent,
Sänger und Songwriter Holggy Begg. Ja, mir geht’s genau
so, ich hör den Namen auch zum ersten Mal, aber das ist
ja auch nicht so wichtig. Zählt doch, was der Mann auf
den Silberling gepackt hat, und das würde ich mal grob
irgendwo zwischen Rock und Hardrock einordnen. Für die
eher rockigen Songs "Broken Hearts" und "First Way Out"
hat Holggy den unzerstörbaren Marc Storace an Land
gezogen. Gut kommen auch die von Gary Barden (Ex-MSG)
dargebotenen beiden Tracks "Dreams" und "The open Sea".
Gary hat immer noch ein tolles Organ. Desweiteren findet
man noch Michael Voss am Mikro, bei "Footprints In The
Sand" sogar im Duett mit Dorkas Kiefer, ja die kann echt
singen, man staune. Also im Gesamten gesehen ist
"Boulevard Of Broken Hearts" ein tolles Album, das mit
tollen Melodien, guten Stimmen und starken Songs zu
überzeugen vermag, ohne kitschig zu wirken. Mir gefällt
das Teil echt gut, vor allem die Produktion kommt echt
knackig rüber, was man besonders bei den Drums raushört.
Zum Teil dringt hier sogar die Coolness der alten Bad
Company durch, und das klingt schon ziemlich klasse.
Crazy Beat
Punkte: 7.4 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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TACERE – I Devour
Eigenvertrieb
Hmm… ok mal sehen wie weit wir mit Vorurteilen
kommen: Also das Cover sieht schon mal stark nach
Nightwish aus (Zufall?), der Bandnamen ausnahmsweise mal
auf Latein statt immer nur Englisch (Pluspunkt!), die
Mucke selbst hört sich verdammt ähnlich wie ein Bastard
aus Gothic- und Power/Melodic-Metal an. Soviel mal zu
den oberflächlichen Fakten, aber die sind meines
Erachtens nach nur Beilage, den Hauptgang machen die
persönlichen Erfahrungen sprich Hörerlebnisse aus. Und
die sind mehr als positiv, wenngleich auch einem die
Gesamtkonstruktion sehr bekannt vorkommen mag, doch wer
erfindet in der heutigen Zeit das Rad schon wirklich
neu? Eben, und deshalb wird darauf auch nicht weiter
herumgereitet. Aber ‚schweigen’ (das bedeutet tacere auf
Deutsch) wird diese hoffnungsvolle Band, von der ‚I
devour’ den ersten Single-Output darstellt, garantiert
nicht. Solide produzierten, gut gemachten Sound mit
druckvollen Gitarrenwänden und gekonntem Wechselgesang
zwischen cleanen weiblichen und männlichen Vocals, die
aber sehr dreckig und stellenweise ‚growlig’ klingen,
das Schlagzeug zimmert eine ordentliche Rhythmus-Wand
und das obligatorische Keyboard zaubert einen Hauch von
Leichtigkeit auf den ansonsten recht schwer lastenden
Musikteppich. Für Abwechslung sorgen stellenweise ruhige
Passagen mit Mönchsgesängen und Bass-Soloeinlagen.
Fazit: Tacere legen mit dieser wirklich sauber
geschmiedeten Single einen wichtigen Grundstein für die
eher steil prognostizierte Karriere, da mit ihrem Sound
nicht nur eine, sondern gleich mehrere Anhänger
glücklich gemacht und vereint werden können. Das
eigentlich schon fixfertig gebackene Album ‚Beautiful
Darkness’ soll laut Band-Homepage anfangs 2007
veröffentlicht werden. Unbedingt mal reinhören, es lohnt
sich!
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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XICON - Theogony
Aurora Music/K-Tel
Aus der Band The Nightshade werden Xicon. So oder
mindestens so ähnlich ist es in der Biographie der
welschen Formation Xicon niedergeschrieben. Fünf Romands
wollen also die Welt mit ihrer Musik erobern. Der
Bandname klingt für meine Verhältnisse zwar etwas
futuristisch und auch der Sound von Xicon ist recht
elektronisch angehaucht. Rammstein oder auch Samael
kommen als Paten in Frage. Der erste Höreindruck von "Theogony"
ist eigentlich recht angenehm. Die fett produzierten
Gitarren fräsen sich im Rekordtempo in die
Gehirnwindungen rein und lassen einen sofort angenehme
Glücksgefühle aufkommen. So spontan fällt mir auch
Modern Melodic Metal à la Soilwork ein. Der Gesang
erinnert, wie schon oben erwähnt, an Samael und der Rest
der Truppe kommt mit einem angenehmen Soundgerüst daher,
das sich nicht zu verstecken braucht. Was zu bemängeln
wäre, ist für mich das Songwriting. Ja, ich weiss, es
ist immer das selbe Theater: Ich meckere über die Songs,
wie sie so in der Entstehung aufgenommen wurden. Ein
klasse Album will man immer wieder hören, aber Lieder,
die einem nichts sagen oder keine Emotionen auslösen, da
wird es schwierig. Der Sound ist gut (produziert wurde
von Patrick Aeby und Dominique Favez von Krokus), der
Wille für gute Songs ist vorhanden. Jetzt aber noch ein
wenig beim Zusammenschustern der Riffs besser arbeiten
und schon bald werden sich Xicon in der europäischen
Liga etablieren. Für ein Debüt-Album kann man es so
stehen lassen.
Daniel J.
Punkte: 7.3 von 10
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SHINETH - 11 Of 10
Musicbuymail
Shinet ist ein klassisches Projekt, dessen Zukunft als Band,
zumindest als Live-Act, doch eher ungewiss ist. Dies hat aber
keineswegs mit der musikalischen Qualität zu tun, denn die ist hoch.
Vielmehr besteht die Band eben nur aus zwei Members. Zum einen aus
Sebastian Roos (v, g & b) zum andern aus Anders Berlin (d & keys).
Die Beiden sind auch für's Songwriting verantwortlich und haben die
Scheibe, ebenfalls im Alleingang, produziert. Das Debüt-Werk der
zwei Schweden schlicht als AOR einzuordnen, wäre zu einfach. Der
melodiöse Hardrock erweist sich aber als Fundament des Shineth
Sounds. Die zwei Akteure haben sich dennoch links und rechts einigen
Spielraum offen gelassen und stossen so auch in seltener betretenem
Boden des grossen Genres Melodic vor. Brit-Pop ist so ein Gebiet,
das dem kommerziellen, mit modernen Zügen versehenen und vielleicht
sogar radiotauglichen Teil der Truppe treffend wiederspiegelt.
Knackiger 80er Hardrock mit diversen kernigen Hooks und frischen
Riffs ist eine andere Seite. Durch die vielschichtigen Sounds des
Duos wirkt das Album zwar nicht gerade homogen, dafür bietet es mehr
Abwechslung als so manches Konkurrenzprodukt. Auch die Songs sind
legitim, obwohl ganz grosse Hits fehlen. In diesem Bereich liegt die
Truppe, zusammen mit dem Gros der Szene, im Mittelfeld. Unter dem
Strich sind Ansätze vorhanden, um sich einen Platz in der
Melodic-Szene zu sichern. In diesem übersättigten Markt haben aber
bekannte und bewährte Namen einfach bessere Chancen auf Erfolg.
Trotzdem sollten Fans von Enuff Z'Nuff, Cheap Trick oder Goo Goo
Dolls das Album unbedingt antesten.
Chris C.
Punkte: 7.2 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 31.90 SFr.
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KIJU
- Demon(C)racy
Hardebaran
Habt Ihr mal wieder Lust auf was Spezielles? Dann
hätte ich hier einen anständigen Appetit-Anreger für Euch. Und zwar
bieten Euch die italienischen Wochen ein fünfteiliges Knabberangebot
an, mit dem Schriftzug brutal groovy metalcore auf der Verpackung.
Na, das zergeht einem doch auf der Zunge, oder sehe ich das falsch?
Schmecken tut das Ganze wie warmer Apfelkuchen, um Eure Fantasie
etwas anzuregen. Gesungen wird hauptsächlich clean, zum Teil zwei-
bis dreistimmig, was dem Ganzen einen höheren Level als normal
verleiht, weil es zu allem noch gut klingt. Auch die so hoch
angepriesene brutale, groovige Seite lässt uns nicht im Stich und
paart sich perfekt mit den Shouts und Singalongs auf dem fast
einstündigen Zweitwerk unserer Nachbarn. Schade ist nur, dass es
nach den ersten acht Tracks (von zwölf) den Anschein macht, als
wären die Jungs in ein kreatives Loch gefallen und hätten noch
notdürftig den Silberling etwas gefüllt, um ein langes Album zu
backen. Ab da wird es etwas brutaler und schneller, aber auch
eintöniger und wie schon mal gehört. Aber ich habe schon oft
feststellen müssen, dass dieser Fehler häufig begangen wird, nur
damit man auf seine Stunde bolzen kommt. Fazit: Wäre die Scheibe nur
acht Lieder lang, hätte ich auf Knien danke gesagt für ein weiteres
sehr gutes Werk in meiner Sammlung. Doch sind es die Kleinigkeiten,
die Vielem unverhofft einen dunklen Schatten auferlegen können.
Wenigstens scheint zu Anfang die Sonne.
Sven
Punkte: 7.2 von 10
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CRADLE OF FILTH - Thornography
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Waren die Engländer früher dank
ihrem ruchlosen Auftreten und den durchschlagskräftigen
Songs noch problemlos mit selbstgebranntem Absinth
vergleichbar, zeichnete sich mit dem letzten Album "Nymphetamine"
eine Verlagerung Richtung schwerer Rotwein an. Dieser
Weg wurde mit der neuen Scheibe sukzessive
weiterverfolgt und mündet hiermit in einem
künstlerischen Spagat, der die Fans in mindestens zwei
Lager spalten wird. Die erwähnte Kurskorrektur würde den
neuen, vampirisch angehauchten Songs wie "Cemetery And
Sundown" oder "Under Huntress Moon" eigentlich noch gut
zu Gesichte stehen, jedoch liebte ich COF vor allem auf
Grund ihrer zwischen Paranoia und Schizophrenie
pendelnden Eruptionen aus Genialität, Wahnsinn,
In-die-Fresse-Parts und den enorm variablen,
poetisch/blasphemischen Vocals. COF machten es den
Kritikern zwar schon immer schwer, was die stilistische
Schubladisierung ihrer Werke anbelangt, machen mit "Thornography"
aber nun endgültig den Schwenk von symphonischem Black
Metal mit Gothic-Touch zu Heavy Metal/Gothic mit
leichtem Black Metal Einschlag. Das Material wurde
dieses Mal fast komplett von Gitarrist Paul Allender
komponiert und kommt reichlich "erwachsener" und
einheitlicher daher als bis anhin gewohnt. Dummerweise
wirkt diese Vereinheitlichung derart dröge, dass sich
mir partout kein einziger Song ins Gedächtnis fräsen
wollte und ich mit konstanter Müdigkeit zu kämpfen hatte
(verdammte Tsetse-Fliegen!). "Highlights" der Platte
sollten wohl das Duett mit Ville Vallo (HIM) bei "Byronic
Man" (langweilig) und das mehr oder weniger gelungene
(und vor allem mutige!) Cover der 80er Gay-Dark Waver
Heaven 17 namens "Temptation" sein, verzetteln sich aber
in schwülstigen Anbiederungen an die breite Masse und
lassen die messerscharf organisierte Kakophonie
vergangener Tage schmerzlich vermissen. Auch Sänger Dani
setzte vermehrt auf "gesungene" Parts und setzt dadurch
dem entspannten Songwriting leider keinerlei
überraschende Gegenpole entgegen. Gothic-Fans mit einem
Hang zum Brutalen und alle die auf flüssiges Songwriting,
die typischen COF-Zwillingsgitarrenmelodien und einer
zwar erdigen aber dennoch klinisch anzuhörenden
Produktion Gefallen finden, dürften mit dieser
Scheiblette bestens bedient werden. Die Fans der ersten
Stunde werden sich jedoch ungewohnt tief bücken und hart
schlucken müssen, da die aktuellen Ergüsse für meinen
Geschmack einfach zu kommerzielle Vibes ausstrahlen und
von mir aus gesehen nicht mehr viel mit dem Image der
Band zu tun haben. "Thornography" ist alles andere als
eine schlechte Platte, aber was sie mit Cradle Of Filth
zu tun haben soll, da bin ich mir selbst noch nicht so
sicher...
HaRdY
Punkte: 7.1 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 25.90 SFr.
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TRIVIUM - The Crusade
Roadrunner
Records/Musikvertrieb
Trivium aus Florida sind so was wie die Band der Stunde im
zeitgenössischen Metal-Universum. Sämtliche Bandmitglieder sind
gerade mal knapp über 20 Jahre alt, und bereits liegt mit "The
Crusade" ihr drittes Album vor. Aufgrund ihrer Rückbesinnung auf
klassische Bay Area-Sounds der Marke Metallica & Testament konnten
sie bisher auf starken medialen Rückenwind zählen, und dank
aktueller Prognosen wird sich das garantiert nicht stark ändern. Im
Dezember bestreiten die Jungs im Vorprogramm von Iron Maiden eine
Europa-Tournee, und bereits im Frühling nächsten Jahres werden sie
nochmal als Headliner auf unseren Kontinent zurückkehren, um die
Saat zu ernten, die sie im Rahmen der vielen Touren der letzten zwei
Jahre gesät haben. Man sieht schon, die Zukunft der Band sieht
vielversprechend aus - aber wie steht's denn nun mit der neuen
Platte, bietet sie das Fundament, auf dem solche Pläne wirklich
bestand haben? Wir wollen zunächst mal einige Neuerungen durchgehen,
bevor wir unsere Zähne in die Songs schlagen, und schliesslich unser
Endurteil durchkauen... Was gleich beim ersten Durchgang auffällt,
sind die beinahe komplett fehlenden Schreigesänge von Matt Heafy,
dafür hat die Band ordentliche Riffmonster zusammengeschustert und
im Vergleich zu Beispielsweise "Ascendancy" (2005) dafür etwas an
Gradlinigkeit verloren. Muss nicht zwingend schlecht sein, die Songs
büssen dafür aber einiges an Eingängigkeit ein. Desweiteren fällt
vor allem der wirklich starke 80er-Touch einiger Songs auf, "Anthem"
beispielsweise hätte so auch auf dem offiziell verleugneten
Pantera-Erstling (die Haarspray-Phase!) stammen können - Der Song
kommt sogar inklusive stadiontauglicher "Ohoo"- und "Yeeha"-Mitsing-Parts.
Der Opener "Ignition" weiss im Chorus durch einzelne gezupfte
Klampfen und einer schönen Melodie zu gefallen, "Entrance Of The
Conflagration" bietet minutenlange Solo-Orgien, der Riff von "Unrepeatent"
weist Parallelen zu "Don't Tread On Me" vom schwarzen Album von
Metallica auf, "Becoming The Dragon" wird in der letzten Minute von
einem etwas eintönigen Bass-Solo dominiert, "The Rising" versprüht
zu Beginn irgendwie "Eye Of The Tiger"-Feeling und der
abschliessende Titeltrack verliert sich spätestens nach fünf Minuten
im mindestens 82sten neuen Riff. Klarer Fall, Trivium haben sich
stark Richtung 80er entwickelt. Während der Aufenthalt in der
Metallica-Bronx offensichtlich etwas experimentellere Ansätze (vor
allem Gesanglich!) zum Vorschein gebracht hat, hat der junge Vierer
im Vorgarten von Dave Mustaine auch die eine oder andere Handvoll
Unentschlossenheit mitgehen lassen. So weiss "The Crusade" zwar über
kurze Distanz duchaus zu gefallen, aber wirklich innovativ oder gar
richtungsweisend, wie eine beachtliche Anzahl an Medienvertreter in
der letzten Zeit immer wieder gerne behauptet hat, sind sie deswegen
bestimmt nicht. Würde man die Situation etwas abschätzend
betrachten, könnte man sagen, dass "The Crusade" eine laue
Schnittmenge zwischen dem schwarzen Album von Metallica, "Peace
Sells..." von Megadeth und der einen oder anderen Maiden-Platte
bildet - aber wir stattdessen gönnen den Jungs den Erfolg, und
warten lieber weiterhin auf kommende Glanzleistungen.
El Muerte
Punkte: 7.0 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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SILKENFINE – Market Street
Merz
Records
Silvio Rätzer singt in einer Art, die ich mit „Moll“
umschreiben möchte. Viele Menschen empfinden
Molltonarten als ungewohnt, als wenig eingängig und
vielleicht sogar anstrengend. Vor allem natürlich die
auf Dur getrimmte Radiogesellschaft. Ach Quatsch, er
kann einfach nicht singen und ich versuche diese
Tatsache in freundliche Worte umzuwandeln. Nehmt von den
Aussagen, welche ihr wollt; Fakt ist, dass der Mann
keine Stimme hat, die sofort begeistert. Ausser wenn er
die Kurt Cobain-Masche anwendet, in die er etwas Trent
Reznor mischt, um die ultimative Depression zu
verkörpern. Und das soll der Soundtrack zum Leben in der
Stadt Bern sein? Nein Jungs, „Log8“ gefällt mir wirklich
gut, aber mit unserer schönen Hauptstadt hat das nichts
zu tun. Dabei kommen die Jungs doch von da oder aus den
anliegenden Dörfern. Der kluge Leser folgert
blitzschnell, dass Silkenfine dann ja des
Schweizerdeutschen mächtig sein müssten. Richtig und das
wird mit „Jakob“ auch bewiesen. Der wohl härteste Song
auf „Market Street“ kommt riotmässig daher und erzählt
auch inhaltlich vom Steine schmeissen. Trotzdem oder
gerade darum sehr schmissig. Dann gibt es aber auch
wieder Lieder, die erwecken Bilder von Anzug tragenden
Männern in Lounges, die für Hintergrundgeräusche
zuständig sind...Ich würde das Album nicht als
„ausgereift“ im Sinne von „durchdacht und homogen“
bezeichnen. Aber es ist ein mutiges Album von einer
Rockband, die sich nicht für ihr überdurchschnittlich
breites Spektrum schämt. Durch eben jenes wird es
schwierig mit den Empfehlungen, wie immer gilt: Je
weniger Scheuklappen am Zaumzeug, desto mehr Freude an
unkonventionellen Dingen. Aber zuerst mal Song für Song
antesten, ich garantiere für nichts.
Leandra
Punkte: 7.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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NECROID - Natural Disharmonies
Eigenvertrieb
Hier haben wir das Debüt-Album der schwäbischen Death/Thrash
Metal Combo Necroid. Jetzt denkt Ihr: Aha! Aber ich bin
ja dazu da, die Unwissenden unter Euch aufzuklären oder
zu informieren, um es nicht so besserwisserisch
auszudrücken. Ein 12-Teiler, der von dem nicht ganz
unbekannten Achim Köhler (u. a. Primal Fear, Sinner und
Brainstorm) abgemischt und gemastert wurde. Der Sound
selber lässt sich aufteilen in Bands wie Hypocrisy, Bolt
Thrower, Death und einer grossen Portion des eigenen
Ideen-Haufen. Ich habe den Eindruck, dass hier besonders
auf eine Nicht-Schubladisierung wert gelegt wurde, da
die sonst so Klischee-Death artigen Songs meistens eine
unerwartete Wendung nehmen, oder seltsame, aber gute
Seitensprünge wagen, die halt in keine Schublade passen.
Etwas monoton bleibt aber das ganze Paket trotzdem, ob
jetzt die Hirsche ab und zu bellen oder nicht. Die
Vocals sind auch nicht die frischesten, obwohl das ja
nicht die Absicht ist bei einer Grunzband. Aber
vergleichbar mit tausenden. Am Gesamteindruck lässt sich
jedoch nichts verwerfen, der bleibt gut.
Sven
Punkte: 7.0 von 10
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MENNEN - Freakalive
Armageddon
Music/Musikvertrieb
Die Tätigkeit als Reviewer bringt es dann und wann mit sich,
dass man auf etwas trifft, von dem man bisher keine Ahnung hatte. So
erging es mir beim Anblick dieser CD, die ich zwar in einem
Metal-Zine schon irgendwo mal gesehen hatte, aber das war auch schon
alles. Die Recherche zeigt, dass Sänger, Mainman und Namensgeber
Joss Mennen mal bei einer Combo namens Zinatra (ebenso nie gehört
zuvor!) zockte und dass letztes Jahr ein Studio-Album mit dem Titel
"Freakazoid" als mittlerweile viertes Album veröffentlicht wurde.
Die vorliegende CD ist quasi die Live-Ausgabe davon. Warum Mennen,
die hierzulande wohl keine Sau kennt (obwohl sie im August in Wacken
gespielt haben), diese Live-Scheibe in den Staaten, genauer in
Cincinnati aufgenommen haben, mutet mindestens am Anfang doch
seltsam an. Hört man sich aber die Mucke mal etwas genauer an, dann
fällt der Groschen schon bald, denn eine Band, die sich primär
schwer einordnen lässt (gut, Metal isses klar nicht, sondern
Hardrock), nach einem Klon aus Extreme (mehr), White Lion (hört mal
den Track "Wicked White" an!) und Van Halen (weniger und ganz grob
beschrieben!) anhört, ist schon klar, warum die Amis (allenfalls)
darauf abfahren. Würden Mennen zum Beispiel jetzt bei uns in
Pratteln im Z7 angesagt, würden wohl keine fünf Tickets oder noch
weniger im Vorverkauf abgesetzt. Wie gut die Amis diese Band
mittlerweile kennen oder finden, entzieht sich meiner Kenntnis. So
bleibt uns Europäern ein Album übrig, das insgesamt zwar ganz
ordentlich daherkommt, aber nicht wirklich aus der Masse heraus
ragen kann. Völlig missraten ist zudem die Cover-Version (wen
wundert's?) des Supertramp Überhits "School" (offensichtlich kein
Album-Track, aber schon auf der ersten Live-Scheibe verbraten), der
hier rein gar nichts ausstrahlt, einfach Müll! Der Rest ist
wiegesagt nicht von schlechten Eltern, aber Mennen, die übrigens aus
den Niederlanden stammen (!) werden bei uns nie und nimmer Fuss
fassen können. Somit ist der Gang über den Teich in diesem Fall wohl
das einzig Richtige gewesen, aber ob sich das letzten Endes
auszahlen wird, wage ich zu bezweifeln.
Rockslave
Punkte: keine Wertung
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THE
PANIC CHANNEL - (ONe)
Capitol Records/EMI
Den guten Dave Navarro, der hier bei Panic Channel die Klampfe
bedient, den kennen die meisten da draussen nur flüchtig als
Mitbringsel. Die Chilli Peppers hatten ihn mal als Ersatz für John
Frusciante in ihren Reihen, bei Jane's Addiction durfte er im
Schatten von Perry Farrell in die Saiten hauen und jüngst spielte er
im Scheidungskrieg mit Carmen Elektra die Nebenrolle - Der Mann
hat's nicht leicht. Und nun steht er nach zig Projekten mit seiner
ersten richtigen Band seit Jane's Addiction endlich wieder an der
Front. Kunststück, zwei der drei Mitmusiker (Chris Chaney/Bass,
Stephen Perkins/Drums) haben auch schon bei der gleichen Kapelle
gezockt. Richtig von eben genau dieser Vergangenheit distanzieren
will sich die Mucke dann auch nur selten, denn genau so wie
Audioslave immer an Rage Against The Machine erinnern werden, so
können auch The Panic Channel ihre Wurzeln nicht verstecken.
Interessanterweise klingt die Band immer dann am überzeugendsten,
wenn sie kompromisslos das tut, was man schon immer von ihr kannte:
Geschmackvolle Alternative-Rock-Tunes mit allerlei feinen Details
und Zugaben unter's Volk bringen. Dummerweise kann Neuzugang und
Vokalist Steve Isaacs diese Schiene nur bedingt mitfahren, seine
Stimme ist gegenüber dem Bandsound wesentlich eingäniger und
direkter - Was an und für sich durchaus ein Plus wäre, den Songs
aber leider sehr viel Eigenständigkeit raubt. The Panic Channel
liefern mit "(ONe)" eine prima Party-Scheibe ab, die durchaus
tiefgängige und intensive Momente bietet, aber im Endeffekt leider
in das gleiche Regal wie etwa der Velvet Revolver-Erstling gehört.
Das Regal mit der Aufschrift «Ach ne, die Jungs gibt's noch? Die
waren aber mal kreativer!».
El Muerte
Punkte: 6.8 von 10
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SAGITTA - Bad Signs
Eigenvertrieb
Sagitta, so lautet das lateinische Wort für "Pfeil". Dazu
bezeichnet es eine Gruppe von Sternen, welche von der nördlichen
Hemisphäre aus zu betrachten ist. So liest man es jedenfalls auf der
offiziellen Bandhomepage. Dass diese brasilianische Combo das Wort
"Pfeil" als Namen wählte, lässt sich nach dem barocken
Keyboard-Intro ziemlich schnell nachvollziehen, denn der erste Song
"Take On" besticht vor allem durch eines, nämlich dem sehr hohen
Tempo. Nicht schwer, bei diesen Attributen (schnell und barock)
gleich an eine Band zu denken: Rhapsody (Of Fire). Die Italiener
scheinen auf Sagitta grossen Einfluss ausgeübt zu haben, denn auch
Sänger und Initiator Ricky Wychovaniec kann eine gewisse Ähnlichkeit
mit Rhapsody-Stimme Fabio Lione nicht abstreiten, obwohl er als
grosses Vorbild Michael Kiske (Ex-Helloween) angibt, was
schlussendlich auch nicht allzu weit hergeholt ist, ist doch auch
das Kürbiskopf-Flair unübersehbar. Etwas abwechslungsreicher klingt
darauf der Titeltrack "Bad Signs", dessen getragener Anfang dann
auch wieder in Höchstgeschwindigkeiten übergeht, jedoch variieren
die Südamerikaner hier ein wenig ausgiebiger. Dass auch Gitarrero
Jean Silvestro und nicht nur Tastenflitzer Robson Martin, der bisher
den Virtuosen-Part übernommen hat, was auf dem Kasten hat, zeigt
sich beim epischen "Angel Guide", welches trotz der atmosphärischen
Strophe wieder im Up-Tempo Bereich endet. Zum Abschluss darf dann
auch der rhapsodische Kitsch in Form von "With Or Without You" nicht
fehlen, also eine lupenreine Power-Ballade mit haufenweise
Gitarren-Soli und emotionalen Vocals. Hinter den Reglern sass
übrigens Bassist Alex Neves, der bis auf den Drumsound (Mann...,
nerven diese blechernen Cymbals!) einen souveränen Job absolviert
hat und dieses Demo somit für alle Fans der schon erwähnten Rhapsody
oder Helloween äusserst interessant macht. Denn hier kriegt man eine
halbe Stunde lang typischen Melodic Speed Metal geliefert.
Kissi
Punkte: 6.8 von 10
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YOG
- Grindcore Deluxe
Eigenvertrieb
Netter Album-Name, gefällt mir. Und auch drin ist,
was gut ist. Kalt brodelnder, wütend reissender Grind à la
Discrètion und das aus der Schweiz. Ja, wie soll man Grindcore am
besten in seine Einzelteile zerlegen? Anders formuliert, wie erklärt
man die Unterschiede zwischen anderen Knüppel-Bands? Das ist beinahe
ein Ding der Unmöglichkeit. Es ist einfach die ganze Kombination in
der richtigen Dosierung, zwischen Geschwindigkeit, Shouts, Pausen,
Aggressivität und Schweinequieken. Genau diese Mischung stimmt hier
fast auf's Gramm genau! Es nervt auch nicht schon nach zehn Minuten,
und man kommt regelmässig zum Atmen. Ja, das ist dann auch schon
alles, ich kann auch an der Lautstärke der einzelnen Instrumente
nichts aussetzen. Leider nur sechs Lieder, aber sonst ist alles
erste Sahne. Ich wünsche also noch fröhliches Geknüppel, Euch Guts
and Gore-Fans!
Sven
Punkte: 6.8 von 10
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BLACKSHINE - Lifeblood
Dockyard1/Musikvertrieb
Mann-o-Mann, die Jungs haben ja Durchhaltevermögen! 1988 unter
dem Namen Hetsheads aus der Taufe gehoben, können die Stockholmer
Blackshine heute auf gerade mal drei Scheiben zurückblicken, daneben
noch auf zwei ausgestiegene Drummer und zwei Labelwechsel. Dennoch
scheint das schwedische Quartett, das in der Vergangenheit schon mit
U.D.O., Lacuna Coil und Bruce Dickinson tourte, in keiner Weise ans
Aufgeben zu denken. Ob ihnen der Durchbruch nun mit "Lifeblood"
gelingen will, mag ich mal bezweifeln, aber rocken tut die Scheibe
allemal. Mit ihrem nicht selten an lockere Entombed erinnernden
Death/Thrash'n'Roll verbreitet die Truppe nämlich gute
Party-Stimmung, jedoch ohne wirkliche Ohrwürmer abzuliefern, was bei
einem solchen Stil doch von Wichtigkeit wäre. So thrasht man munter
in "Cure In The Shape Of Noise", "Second Rate Of Blasphemer", dem
Titeltrack oder "Burn The World", groovt im Sepultura-Takt durch
"Born A Dernier", "Stonefog" sowie beim grandiosen "Powerghoul" und
macht bei "Unbroken" und "Face The Bastard God" einen auf Sentenced.
Dies alles vermischt, ergibt die Songs "Dwell In Black" und "Denial
of Pain" - fertig ist "Lifeblood". Am besten befolgt man während dem
Hören den Rat, den Blackshine auf ihrer Homepage verkünden und dann
macht die Scheibe schlussendlich doch noch Spass: "Tu dir selber
einen Gefallen: Hol ein Bier, dreh die Anlage auf und blas dir dein
Gehirn weg!", wobei das Letzte nicht wirklich ernst zu nehmen ist,
denn so schlecht sind sie nun auch wieder nicht.
Kissi
Punkte: 6.7 von 10
Hier bestellen für 31.90 SFr.
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NOVEMBERS FALL - Mythaeon
Eigenvertrieb
Die vier jungen Herren aus Neukirchen (D) haben sich
dem melodischen Todesblei verschrieben und legen mit "Mythaeon"
ihre mittlerweile dritte Demo innerhalb von drei Jahren
vor. Beim ersten Hördurchgang wird deutlich: Hier wird
experimentiert. Mit latenten Gothic- und auch
Folkelementen (Harmonika!!) wird versucht, einen eigenen
Stil zu finden. Der Sound ist für ein Demo einer derart
jungen Band durchaus in Ordnung und entspricht der
Erwartungshaltung an ein solches mit links. "Questions
Of Eternity" (8 Minuten!) und die umwerfende
Titelkreation "Angst im Wald" (sic!) sind zwischen Mid-
und Uptempo gespielte, düster angehauchte Songs mit
mahlenden Gitarren und erwähnten Folkeinflüssen. "Coral
Island" ist ein über zwölfminütiges Epos, welches clean
beginnt und sich kontinuierlich steigert. Soweit, so
gut. Positiv fällt das solide Songwriting mit vielen
Dynamikwechseln, Growl/Clean-Parts und atmosphärischen
Zwischenparts. Besonders die Gitarrenfraktion kann in "Coral
Island" durchaus schon glänzen. Die Basis für eine
Weiterentwicklung ist also gelegt und durchaus
vielversprechend..., wenn nur die cleanen Gesangsparts
nicht wären. In dem mächtigen Soundteppich kann eine
Stimme mit derart bescheidener Tondefinition (Betonungen
immer am Ende) und mässigem Volumen nur untergehen. Der
eigentlich gute Eindruck wird bei diesen Passagen
jeweils stark in Mitleidenschaft gezogen. Fazit: Für ein
Label ist es definitiv noch zu früh, aber die guten
Ansätze zusammen mit einigen Gesangsstunden könnten für
die Zukunft von Novembers Fall Wunder wirken.
Phil
Punkte: 6.1 von 10
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MONA FOR NOW – Kiss My Fetus
Charco Records
Die Guano Apes sind tot, es leben Mona For Now! Die
vorliegende EP gibt einen Vorgeschmack darauf, wie man
das Erbe der Deutschen in Hollywood weiterführt.
Sängerin Shey-la ist stimmlich der unbekannte Zwilling
von Sandra Nasic. Grundsätzlich interessant am Sound der
drei Kalifornier finde ich, dass die Gitarre „hinter“
das Schlagzeug gemischt wurde, wenn denn jemand
verstehen sollte, was ich damit meine. Der Drumsound
kommt einfach besser zur Geltung, während der
Saitenzupfer in einer Ecke des Studios gestanden haben
muss. Das wird aber schon beim zweiten Song besser, nun
klingen beide Instrumente leicht hintergründig. „Election
Day“ heisst das gute Stück und greift die Thematik der
aktuellen US-Politik auf. Mona For Now zeigen sich
frustriert darüber, wie weit es mit der Korruption
gekommen ist. Shey-la lässt den Tiger in ihrer Stimme
raus und knurrt ins Mikro, dass es keine Revolution
gäbe. Angeblich sind neben den Guano Affen auch Pantera
und System Of A Down Pate gestanden. Davon höre ich
persönlich aber herzlich wenig. Für Pantera ist der
Sound zu nett und für SOAD strukturell zu einfach. Das
Anfangsriff beim vierten Song „Must Feel Good To Be You“
freut das Bangerherz, leider hält es nicht den ganzen
Song durch. Der letzte Song ist ein Freudenfest für
solche, die Becken das Beste an einem Drumkit finden.
Der Gitarrist bedenkt hier, dass es auch langsame Banger
gibt und das Fräulein gönnt sich auch die eine oder
andere Pause. Für Fans von Guano Apes geht es hier fast
nahtlos weiter, für andere würde die Platte mehr in die
Kategorie „eine mehr im Regal“ fallen.
Leandra
Punkte: 6.0 von 10
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SCAPEGOATS - Madness Of Mind
Rockseed Records
Scapegoats sind aus unserer gemütlichen Westschweiz und
stehen nun mit ihrem ersten Album in der Warteschlange
zu konstruktiver Kritik. Sie beschreiben ihren Sound
selbst als modernen Black Metal, vereint mit wütendem
Metalcore. Ist jetzt nicht böse gemeint, aber die so
genannten Black Metal Gitarren-Melodien klingen wie der
traurige Soundtrack eines italienischen 70er-Jahre
Splattermovie. Vielleicht ist auch nur das Effektpedal
kacke, ich weiss es nicht. Die Aufnahme selber ist bis
auf ein paar Verspieler und Geschwindigkeits-Differenzen
nicht zu bemängeln. Auch das ganze Bandkonzept ist
vielversprechend, aber eben ausbaufähig. Mit etwas
Gesangsunterricht und ein paar guten Songs mehr, lässt
sich bestimmt mehr rausholen, doch hier reicht es für's
Erste nicht, die Konkurrenz trohnt noch zu hoch.
Sven
Punkte: 5.8 von 10
Hier
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MORTAL LOVE - Forever Will Be Gone
Massacre Records/Musikvertrieb
Neues für Freunde des "Mädchenmetal" präsentieren uns
Mortal Love auf ihrem nun dritten Album. Nach dem
erstmaligem Antesten ist die Scheibe bei mir voll
abgekackt, sprich "Forever Will Be Gone" ist etwa so
innovativ, wie ein Salami-Sandwich und die Riffs so
abgegriffen wie der Vibrator von Pamela Anderson.
Schublade "aus dem Norden nichts Neues" auf und rein
damit. Nachdem ich mich nun gezwungen habe, der Scheibe
etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken und mich etwas
vertieft mit "Forever Will Be Gone" auseinander zu
setzen, kann ich wenigstens der Band positiv zugute
halten, dass Mortal Love es schaffen, eine schwermütige
Atmosphäre mit ihren Songs aufzubauen. Die Songs leben
von den Feinheiten und sind nicht sonderlich heftig
ausgefallen. Sprich, das Album eignet sich als
Soundtrack für einen gemütlichen und entspannenden
Abend, bei dem man keinerlei Anspruch auf kreative und
komplexe Unterhaltung legt. Stimmlich gesehen erinnert
mich Cat manchmal an Liv Kristine, aber deren Level
erreicht die Dame nicht ganz. Die männlichen meist clean
vorgetragenen Gegenparts wirken nicht sonderlich
berauschend, aber auch nicht störend, was schon mal als
positiv bezeichnet werden kann (schlechte Beispiele gibt
es da ja genügend). Wären Mortal Love vor zehn Jahren
mit diesem Album an den Start gegangen, wäre sicherlich
mehr Lob angefallen, aber heutzutage ist es schwierig im
Gothic Bereich herauszustechen und die Band schafft dies
definitiv nicht. Wer alles sammelt, was mit Gothic Metal
zu tun hat, darf gerne zugreifen, ich empfehle aber ein
Probehören und dies in der richtigen Stimmung mit
genügend Zeit.
R.K.
Punkte: 5.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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AGRO - Ritual 6
Armageddon Music/Musikvertrieb
Als markttauglicher Wald- und Wiesenrezensent hört
man sich ja eigentlich Platten mindestens zweimal durch,
bevor man sich ans Tippen der Kritik macht - war ja bei
Agro's "Ritual 6" auch nicht anders geplant. Aber nach
drei Sekunden vom ersten Track sehe ich mich bereits
gezwungen, gleich den ersten Eindruck hier
wiederzugeben: Waaah, Leute, lasst die Finger von
Streicher-Samples aus Casio-Keyboards! Schlimmer als in
"Thukutela" geht's einfach nicht mehr... über die
geloopten Beats im Hintergrund brauche ich gar nicht
erst zu referieren. Anyway, zurück zur eigentlichen
Scheibe - wenn das Intro abschmiert, muss das ja nicht
zwangsläufig heissen, dass der Rest schlecht ist, oder?
Und tatsächlich, als wirklich schlecht kann ich "Ritual
6" nach gehörten zwei Durchgängen nicht bezeichnen -
eine all zu höhere Platzierung liegt leider aber auch
nicht drin. Agro tümmeln sich in groovigen
Metal-Gefilden, ohne wirklich Akzente zu setzen -
geschweige denn, Geschmack an den Tag zu legen. Nebst
etlichen Stuck Mojo-Zitaten finden sich leider immer
wieder tonnenweise peinliche Keyboard-Leads der oben
beschriebenen Gattung im recht übersichtlichen
Soundgewand. Einzig der Song "Tr333" sticht durch seine
zahme und harmonische Gitarrenmelodie sowie den Piano-
und Percussions-Elementen aus dem Brei heraus, ansonsten
herrscht klangliche Einöde. Schade um die Musiker,
schade um meine Zeit.
El Muerte
Punkte: 4.5 von 10
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CD Reviews Archiv
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