Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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WITHIN TEMPTATION - Black Symphony (DVD
und/oder CD)
SonyBMG
Sprachlosigkeit und ehrfurchtsvolles Staunen breitet
sich aus, wenn man die neueste DVD von Within Temptation
in den Player legt! Die Band hat keine Mühen gescheut,
um "The greatest Show on Earth" auf die Beine zu
stellen, wie "Black Symphony" vom Kerrang Magazin
berechtigterweise genannt wurde. Präzisionsfeuerwerk,
der grösste Video Screen Europas (400qm), das Dutch
Metropole Orchestra sowie eine glänzende
Performance-Crew waren den Niederländern gerade mal gut
genug. Über die traumhaft dekorierte Bühne ging dieser
Event am 7. Februar diesen Jahres in der Rotterdamer
Ahoy Arena, die bereits Monate im Voraus ausverkauft
war. Die 10'000 Zuschauer kriegten allerhand Highlights
zu sehen, wie zum Beispiel Sharon's Duett mit Anneke van
Griesbergen (ex. The Gathering) beim Song "Somewhere",
die stimmliche Verschmelzung mit George Oosthoek (Orphanage)
bei "The Other Half" und natürlich das Duett mit Keith
Caputo (ex. Life Of Agony) bei "What Have You Done".
Sharon zeigt sich durch viele Kostümwechsel als echte
Verwandlungskünstlerin, denn jedes Outfit passt perfekt
zum jeweils gespielten Song. Das Orchester setzt sich
übrigens aus dem 60-köpfigen Dutch Metropole Orchester
und einem 20 Stimmen starken Klassik-Chor zusammen.
Within Temptation haben geschafft, was anderen Band mit
ähnlichen musikalischen Projekten weit weniger gut
gelungen ist: Die Songs werden durch das Orchester nicht
verfälscht, sondern veredelt! Bemerkenswert übrigens,
dass man bei insgesamt 14 Full HD Kameras nur ein
einziges Mal eine Kamera im Bild sieht! Nebst dem
Konzert enthält die DVD noch allerlei Schmankerl wie
einen Backstage Report oder Aufnahmen der letzten 24
Stunden vor dem Konzert. Ein Roadmovie aus Mitschnitten
der Welt-Tournee durch 35 Länder zeigt beispielsweise,
wie die Band in den U.S.A. in einem WalMart einkauft,
sowie ein paar andere Alltagsszenen des Tourlebens, was
sehr erheiternd wirkt. Weitere Goodies erscheinen in
Form von vier videoclips zu Songs des Albums "The Heart
Of Everything", nämlich "Frozen", "The Howling", "What
Have You Done" und "All I Need". Wer sich das Konzert
auch gerne mal rein akustisch geben möchte, der greift
am besten zur Doppel CD, denn beides wird von einer
Qualität überzuckert, wie sie nicht besser sein könnte!
Maiya R.B.
Punkte: keine Wertung Hier
DVD & 2 CD bestellen für 47.90 SFr.
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VOODOO SIX - First Hit For Free
Locomotive Records/Musikvertrieb
Eigentlich kam dieses Album ja bereits 2006 mit dem
Titel «Feed My Soul» heraus, wovon aber mehr oder
weniger keine Sau Kenntnis nahm. Davon liessen sich
Voodoo Six, 2003 gegründet, jedoch nicht unterkriegen
und letztes Jahr nahm man einen neuen Anlauf, liess Mike
Fraser (u.a. AC/DC, Van Halen, Aerosmith, Metallica) an
die Knöpfe und fertig ist das überarbeitete Debüt, das
nun unter «First Hit For Free» seine Anhänger, Fans und
letztlich Käufer sucht. Dass die Rechnung diesmal
aufgehen könnte, dokumentiert bereits der bärenstarke
Opener «Faith», der nach einem kurzen Intro mit
Donnergrollen sogleich ein Hardrock-Feuerwerk der
Währung Tesla, Kingdom Come und Spiritual Beggars
zündet. Die Bandmembers waren vorher bei Bands wie Dirty
Deeds (die gerade wegen Plagiatsvorwürfen in einem
Rechtsstreit mit Velvet Revolver stecken), Monterrey und
gar eine Pantera Tribute Band wird auf dem Info-Blatt
erwähnt. Dort spielte Gitarrist Chris Jones und sorgt
jetzt bei Voodoo Six für die härteren Einflüsse. Das
Grundkonstrukt ist jedoch Hardrock der alten Schule,
stets treibend und stampfend, sowie mit verspieltem
Songaufbau, Breaks und rasanten Soli. Dazu die
Top-Stimme von Henry Rundell, der alle Lagen bestens
beherrscht. «Feed My Soul» (der alte Titeltrack) steht
dabei für alles, was ich gerade beschrieben habe. Und so
folgt ein besserer Song nach dem anderen, die vor
schierer Power fast den Kopfhörer platzen lassen. Eine
in der Tat härtere Ausgabe von Kingdom Come, ergänzt um
die typische Stoner-Attitüde der ersten Spiritual
Beggars Alben. «I Am The Sun» ist dabei ein
Groove-Monster erster Güte und bei der Halbballade
«Saints & Sinners» unterstreicht Mr. Rundell seine
stimmlichen Fähigkeiten abermals. Der obergeile Refrain
stünde einem gewissen Lenny Wolf auch gut zu Gesicht
gehört zu den Highlights auf «First Hit For Free». Wer
hier allerdings schnelle Songs sucht, wird nicht fündig.
Bis auf den etwas flotteren Rausschmeisser «Slip Inside»
gibt es fast ausschliesslich rhythmisches Gepolter der
Extraklasse auf die Lauscher. Einen wesentlichen Anteil
am Druck dieser Scheibe hat auch der tolle Mix vom Bass,
den man schweinegut heraus rumpeln hört. Etwas feiner
gibt sich da die zweite Halbballade «Mistaken», die mit
akustischen Parts glänzt und wiederum sackstarke Vocals
auffährt. Alle zwölf Songs bewegen sich auf etwa dem
gleich hohen Niveau und es ist wirklich schwierig, da
einen eindeutigen Sieger zu küren. Etwaige
Gleichförmigkeiten beim Songwriting sind zwar nicht ganz
von der Hand zu weisen, aber da jeder Song für sich
steht, kann es gut sein, dass jeder Zuhörer seinen
eigenen Top-Song findet. Voodoo Six sind ab Ende Oktober
bis knapp mitte November als Support von Extreme in
Europa unterwegs. Leider ist da kein Schweizer Gastspiel
mit dabei. Mitunter ein Grund mehr, sich dieses
Hammer-Album zuzulegen!
Rockslave
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RC2 – Future Awaits
ProgRock Records
RC2 wurde gegründet in Caracas, Venezuela, unter dem
Namen Radio Clip. Die Band veröffentlichte dort vier
Alben und verkauften tausende von Alben und tourte durch
das ganze Land. Nach einigen Line Up-Wechseln zog die
Band inzwischen unter dem Namen RC2 nach Spanien,
Barcelona, und veröffentlichten von dort aus diese neue,
fantastische Prog Rock-Perle, "Future Awaits". Grob
gesagt praktizieren die Jungs von RC2 eine gesunde
Mischung aus älteren und neueren Prog Rock-Sounds. Die
klare, etwa hohe Stimme von Felix Duque klingt stark und
passt hervorragend zum Sound. Schon beim elfminütigen
Opener "Time Piece" wird das klar, einem fantastischen
Prog-Song, der von grosser Abwechslung und viel Gefühl
getragen wird, was vor allem auch bei den Gitarren-Soli
auffällt. Ein Auf und Ab, mal ganz zart und dann wieder
voller Energie, einfach toll. Und so geht das durch das
ganze Album hindurch. Ruhige Klavierpassagen werden
abgelöst durch wilde Prog-Einlagen, Gitarrenparts
ergänzen klasse Keyboard-Einsätze. Und ganz besonders
fallen die immer wieder lebendigen, knackigen Drums auf,
die genialen Wirbel und Breaks des Drummers Eduardo
Benatar, es macht sichtlich Spass, dieses Werk zu
entdecken und geniessen. und dass die Band Humor und was
auf dem Kasten hat, zeigt sich beim genialen
Instrumentaler "El Diablo Suelto", bei dem diverse
artfremde Stile eingebaut wurden. Und zum Abschluss
gibt's noch das zweiteilige "Voice Of The Storm" auf die
Lauscher, wer da nicht süchtig wird ist ganz klar kein
echter Proggie. Neben dem genialen "Wasted Time" der
Schweizer Appearance Of Nothing die zweite echte neue
Prog-Perle, die ganz oben im Soundhimmel mitspielt. Hier
kann der Prog Fan bedenkenlos zugreifen, dafür bürge ich
als alter Proghead.
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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LORD BELIAL – The Black Curse
Regain Records/Irascible
Es gibt Bands, welche durch ihre Vergötterung von
alten Black Metal-Grössen vergessen, eigene Musik zu
machen. Einige versuchen, durch schlechte
Aufnahmequalität ihre unmusikalische Spielweise zu
überdecken. Aber daraus besteht halt der Underground:
Aus viel Mittelmass, und Lord Belial gehörte meiner
Meinung nach nicht wirklich zu den Ausnahmen. Darum war
ich vom achten Werk der Schweden mehr als überrascht!
Schon textlich unterscheiden sie sich von all den
ausgelaugten Wikingergeschichten oder antichristlichem
Gedankengut. Bei "Pazuzu – Lord Of Fevers And Plagues"
wird einem der ältesten Dämonen gehuldigt, "Ascension Of
Lilith" setzt die Beschwörung Adam's erster Frau der
Vorgängeralben fort, und mit "Soulgate" wird der Tod und
die Welt danach besungen. Und Lord Belial arrangieren
das alles mit obligatorischem Geknüppel, zwischen denen
sich ganz natürliche Gitarrenmelodien abwechseln. Durch
ständig wechselnde Rhythmen bekommt die Geschwindigkeit
mehr Dramatik, was der gesamten Stimmung eine dunklere
Färbung gibt. Würde ich alle Punkte durchgehen, würde
ich den Rahmen eines Reviews sprengen, die Lieder sind
allesamt innovativ und abwechslungsreich. Zum Beispiel
die Sprachsamples bei "Antichrist Reborn", gefolgt von
Chören, oder aber das Piano- und Gitarrensolo bei "Soulgate",
jeder Song ist ein passendes Gefüge aus alten,
reissenden Gitarrenriffs, dazwischen geflochtenen
Akustikeinlagen, modernen Breaks, temporeichen Beats,
hasstriefenden Vocals und authentischer Qualität. "The
Black Curse" ist das Vermächtnis von Dissection, führt
den Krieg "Under The Sign Of Hell" weiter, bezeugt "The
Return Of Darkness And Hate", ohne dabei zu vergessen,
dass die Welt sich seit diesen Klassikern verändert hat.
Kurzum: Diese Platte ist schlicht die pure Essenz
einwandfrei gespielten, innovativen, kämpferischen
Schwarzmetalls! Für mich ganz klar Anwärter auf die 'CD
des Jahres', unbedingter Kaufzwang!
Tristan
Punkte:
9.0 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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QUEEN + PAUL RODGERS – The Cosmos Rocks
Heartstar Music/EMI
Eins vorweg liebe Freunde, dies hier sind nicht
Queen, sondern Queen + Paul Rodgers. Dies sei nur
gesagt, um all den notorischen Nörglern das Maul zu
stopfen. Also CD rein, alle Regler nach rechts,
zurückgelehnt und zugehorcht! Gehen wir hier doch Song
für Song einzeln durch und starten mit dem coolen Opener
"Cosmos Rocks", und eben die Regler nicht vergessen,
liebe Freunde. Also der erste Song rockt doch ganz gut
und gefällt relativ schnell, bei "Time To Shine" braucht
es schon etwas mehr Zeit, aber nach einigen Durchläufent
entpuppt sich "Time To Shine" als richtige Perle und
erzeugt sogar echte Gänsehaut. Der Gesang von Paul
allein tut dies schon, und das coole Solo von Brian gibt
dem Song noch den Rest. "Still Burnin" startet mit
geilen Drums und erinnert etwas an Bad Company, einfach
herrlich, wie Paul hier singt und dem etwas eckigen Song
so Leben einhaucht, das Ganze wird aber erst vollendet
mit dem typischen Queen-Chor im Refrain. "Small" ist
eine ruhige, akustische Gitarren-Ballade, die aber
schnell ins Ohr geht. "War Boy" gefällt schon beim
ersten Mal und ist ein cooler Mid Tempo-Song mit
Anleihen zu Bad Company, untermalt mit genialen Drums
von Roger und Brian lässt die Gitarre heulen, und der
Song endet Queen-artig chaotisch. wie es die Fans
lieben. "We Believe" braucht wieder einige 'Anhörungen',
kommt eher wieder ruhig daher, aber mit knackigen Drums
und wird gegen Ende etwas lebendiger und lauter, cooler
Song, und wieder glänzt Brians Solo-Gitarre, ahh ich
liebe es! Mit einem leichten Beatles-Touch und einem
geilen Chor kommt "Call Me" daher: "Lala call me if you
need my love lalala... ", und macht schon beim ersten
Durchhören an zum Mitsingen, und wieder gibt's Gänsehaut
bei Brians Solo, cool. "Voodoo" geht klar in die Paul
Rodgers-Ecke, sprich Bad Company, ein cooler Blues-Song,
den man einfach geniessen kann. Und dann endlich eine
Klavierballade, "Some Things That Glitter", ein Mix aus
Bad Company und Queen mit herrlich zarten Brian
May-Gitarren wie zum Teil bei "Innuendo“. Yeah, dann der
typische Queen-Rocker (Brian lässt die Gitarre krachen),
"C-lebrity", mit einem gewöhnungsbedürftigen Refrain,
kommt aber nach ein paar mal Reinziehen dann ganz gut.
Von dem Song gab's ja auf Youtube schon das Video zu
begutachten. "Trough The Night" startet mit (wieder mal)
einem klasse Solo von Brian, ist ein bluesiger, eher
ruhiger Song, der wieder mal was von Bad Company in sich
hat, ebenfall klasse. Danach das geniale "Say It's Not
True", gesungen von Roger Taylor, nicht mehr so
taufrisch, aber ein echter Gänsehaut-Song. "Surf's Up...
School's Out!", wieder ein Rocker, der recht abgeht, mit
viel Abwechslung glänzt und wieder etwas Zeit braucht,
um zu gefallen, aber dann umso mehr einfährt. Mit "Small
Reprise", einem starken Queen-Track, bei dem man, ich
weiss nicht wieso, irgendwie an Freddie denken muss,
klingt ein wirklich starkes Album aus. Hut ab vor Brian,
Roger und Paul, es funktioniert also doch! Queen + Paul
Rodgers verzaubern, unter der Voraussetzung, dass man
offen an das Album herangeht und keinen Queen-Aufguss
erwartet. "The Cosmos Rocks" ist ein hervorragendes
Werk, das einige Zeit braucht, um sich dem Zuhörer voll
zu erschließen. Und ich kann nach unzähligem Durchhören
nur sagen: "Ich liebe es!" (Fuck, hab ich wirklich ein
so langes Review geschrieben?!)
Crazy Beat
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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BURST - Lazarus Bird
Relapse
Records/Non
Stop Music
Wer wie ich Burst erst mit dem genialen Vorgänger "Origo"
für sich entdecken konnte, dem wird es beim erstmaligen
Anhören des neuen Silberlings "Lazarus Bird" ziemlich
sicher ähnlich ergehen: Ich musste erstmal tief Luft
holen. Die Vorgängerscheibe der vier Schweden überzeugte
trotz der Anleihen im Post-Hardcore vor allem durch
seine überwältigenden Flächen und Klanglandschaften, die
Band hatte sich damit gleich selber ein Denkmal gesetzt.
Und jetzt, drei Jahre später? Riffgitarren dominieren,
die Double Base kommt zum Einsatz, die Songs wirken
verwirrt und verirrt zugleich. Tatsache ist aber nach
dem mittlerweile wohl 20igsten Durchhören, dass hinter
dem grobschlächtigen Chaos durchaus System steckt: Wenn
ich mich am Ende der Platte nicht mehr an den Anfang
erinnern kann, dann liegt das einzig und alleine daran,
dass Burst mir zig feine Details in den Weg gelegt haben
- Einzelheiten und Konstrukte, welche auf Anhieb meine
komplette Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben, und es
mir deswegen auch schon mal die klare Übersicht
verschlagen hat. Dass die Songs dadurch an
Zielgeradigkeit verloren haben, versteht sich von
selbst. Dass Burst mit den mastodon-mässigen Riffs und
dem progressiveren Ansatz sich selber aus der Blamage
hieven, "Origo II" abliefern zu wollen, muss aber klar
erwähnt werden - ob beabsichtigt oder nicht, spielt
eigentlich überhaupt keine Rolle. Fakt ist, dass
"Lazarus Bird" als komplett eigenständigs Werk
daherkommt, und dabei auf genau so viel Versiertheit und
Kreativität wie sein vielfach gerühmter Vorgänger zählen
kann. Insofern also die richtige Voraussetzung für eine
weitere Klassiker-Trophäe der Band - ob sich "Lazarus
Bird" aber als genau das etablieren kann, wird sich
zeigen.
El Muerte
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ENSLAVED – Vertebrae
Indie Recordings/Irascible
Die norwegische Ausnahmeband ist zurück. Mit ihrem
zehnten Kunstwerk wollen sie erneut Akzente setzen und
der Black Metal Welt die Progressivität ein wenig näher
bringen. Der psychodelische, progressive und
experimentelle Black Metal wird beibehalten und man
erinnert sich bald an die Vorgänger Ruun und Isa.
Trotzdem ist „Vertebrae“ (zu deutsch: Der Wirbel) mehr
als nur ein weiterer Streich der Norweger. Die neuen
Songs sind absolut keine Moshgranaten geworden, sondern
eher ein wenig doomig. Zudem kommt der geniale cleane
Gesang, der dem Album einen vollkommen anderen Touch
verleiht. Die Growls kommen teilweise monoton daher, was
aber meistens ins Gefüge von „Vertebrae“ passt. Die
Songs ähneln nicht nur den Vorgänger-Alben sondern auch
von Song zu Song. Es kommt einem vor, ein ganzes Stück
zu hören und nicht viele verschieden Tracks. Das klingt
jetzt bestimmt langweilig, ist es aber nicht. „Vertebrae“
ist so vielfältig und trotzdem teilweise monoton. So
widersprüchlich das jetzt auch klingen mag. Enslaved
gehen mit der Zeit, der richtige Weg um auch in Zukunft
weiterhin so erfolgreich zu bleiben. Dass die Jungs
technisch vorzüglich sind, muss nicht noch extra erwähnt
werden. Wer auf Prog-Rock und Black Metal steht, hat
hier sowieso gewonnen, wer auf experimentellen Black
Metal steht, kann auch nichts Falsches mache und sowieso
gehört „Vertebrae“ in jede anständige Musiksammlung.
Yannick S.
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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NEAL MORSE – Sola Scriptura And Beyond (2 DVDs)
Bill Evans Media
Wer sich dieses Teil zulegt, wird mit einem fast
sechsstündigen Prog Rock-Marathon belohnt. So lange
dauern nämlich die beiden neuen DVDs "Sola Scriptura And
Beyond". Auf dem ersten Rundling findet man den
kompletten Auftritt des IO-Festivals vom Mai 2007 in
Holland. Göttersongs wie "The Creation", "The Door" und
das geniale Medey von "Testimoney" sind schon alleine
das Geld Wert für die Doppel-DVD. Die von Drummer Collin
Leijenaar zusammengestellte Neal Morse-Live Band
überzeugt auf der ganzen Linie, und Collin selbst setzt
das von Portnoy vorgelegte Material hervorragend um, was
ja beileibe nicht einfach ist. Neal selbst ist wie immer
bestens gelaunt und hat sichtlich Spass daran, sein
Material live darzubieten. Die erste DVD endet mit einem
bewegenden "We All Need Some Light/Wind In My Back", bei
dem die dargebotenen Chöre eine Riesen-Gänsehaut
erzeugen und vom Publikum aus voller Kehle mitgesungen
werden. Und so endet ein grandioses Konzert, das man
erst mal verdauen muss, bevor die zweite DVD den Weg in
den Schacht findet. Hier findet man ein Live-Konzert in
Berlin am 14. Juni 2006, unter anderem werden
dargeboten: "Sweet Elation", "In The Fire", "Solid As
The Sun", ein cooles Medley und einige mehr. Desweiteren
gibt es noch ein 108-minütiges Behind The Scenes von der
Sola Scriptura-Tour und eine Akustik-Version von "Bridge
Across Forever", die Neal alleine am Piano zum besten
gibt. Ich denke, damit ist erstens der Kaufpreis
gerechtfertigt und zweitens jeder Prog- und Neal
Morse-Fan vollumfänglich zufrieden gestellt. Besser kann
man Prog Rock nicht zelebrieren, da kann ich nur noch
sagen: kaufen und abheben!
Crazy Beat
Punkte:
keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 34.90 SFr.
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NEAL MORSE – Lifeline
Bill Evans Media
Nach dem überraschend rockigen 2007-Werk "Sola
Scriptura" schiebt Prog-Meister Neal Morse im Jahre 2008
schon das nächste Prog-Juwel nach, nämlich "Lifeline".
Und fast durch das ganze Album hindurch hat man das
Gefühl, man befinde sich irgendwo tief in den Anfängen
der Spocks Beard-Ära. Schon der Opener "Lifeline", ein
13-minütiges, kleines Wunderwerk, macht das klar. Ein
ruhiges Piano läutet den Song ein und entwickelt schon
kurz darauf ein amtliches Prog-Gewitter, dieses Auf und
Ab zieht sich durch den ganzen Track hindurch und
begeistert immer wieder mit klasse Gesangsmelodien. "The
Way Home" startet als ruhige Akustik-Ballade und
steigert sich dann in einen schönen Mid Tempo-Song, der
von wunderschönen Gesangsmelodien getragen wird.
"Leviathan" mischt Hard Rock-Grooves mit hektischen
Bläsereinsätzen und Double Base-Einlagen und steigert
sich am Ende in ein geniales Frickel-Erlebnis, klasse
Song. "God's Love" ist eine typische Neal Morse-Ballade
mit viel Gefühl und guten Melodien, hätte auch auf eine
ältere SP-Scheibe gepasst. Noch ein Song mit
Ohrwurmcharakter, "Children Of The Chosen One" wird von
akustischen Gitarren und schönen Pianoklängen getragen.
"So Many Roads", das 28-minütige Herzstück dieses
Albums, durchläuft alle erdenklichen Stimmungen und
Musikstile, also typisch Neal Morse, der, wie es
scheint, solche Göttersongs einfach nur so aus dem Ärmel
schütteln kann. Der letzte Song "Fly High" ist eine
epische Ballade, die mit Gitarrensoli von Neal und
Live-Gitarrist Paul Bielatowicz glänzt. Nach "Sola
Scriptura", das ja durch die Gitarren von Paul Gilbert
relativ hart ausfiel, ist "Lifeline" etwas ruhiger
geworden und mit einigen Balladen bestückt, was aber mit
den längeren Prog-Epen wieder einigermaßen ausgeglichen
wurde. Alles in allem kommt Neal Morse wieder mit einem
saustarken Album daher, welches das Niveau des
Vorgängerwerkes durchaus halten kann.
Crazy Beat
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DREAM THEATER – Chaos In Motion 2007/2008 (DVD)
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Es ist schon erstaunlich, da veröffentlichen Dream
Theater bereits ihre sechste Live-DVD, und trotzdem
halten sich die Song-Überschneidungen zu den restlichen
5 in bescheidenen Grenzen. Das liegt einerseits daran,
dass sich Dream Theater bei diesem Auftritt auf ihre
neueste Scheibe "Systematic Chaos" konzentrieren (5 von
13 Songs, die Lieder des Medleys nicht mitgezählt), zum
anderen aber auch, dass die Lieder der Progressive
Metal-Götter so lange sind, dass auch bei einem
dreistündigen Konzert schlicht nicht wirklich Platz für
Wiederholungen bleibt. Dass sich trotz all diesen Fakten
nur Hit an Hit reiht, spricht für die Band und für die
konstante Qualität, welche Dream Theater seit über 20
Jahren liefern. Kommen wir zu den harten Fakten dieser
üppigen DVD: Auf Disc 1 darf man einem dreistündigen
Konzert lauschen, welches, wie der Titel sagt, an
verschiedenen Orten aufgenommen wurde. Die Setliste ist,
sieht man vom Schwerpunkt "Systematic Chaos" ab, sehr
ausgeglichen und berücksichtigt fast jede Scheibe des
Dream Theater-Backkatalogs. Die Übergänge zwischen den
Songs sind so geschnitten, dass man das Gefühl hat, man
schaue ein einziges Konzert und nicht verschiedene,
zusammengewürfelte Live-Clips. Einzig die verschiedenen
Hallen und v.a. bei Gitarrist John Petrucci die
verschiedenen Frisuren machen einem deutlich, dass es an
mehreren Orten aufgenommen wurde. Zwischen den Songs
gibt es immer wieder kleine Interview-Kommentare, was
die Sache ziemlich auflockert. Auf Disc 2 kann man die
Band in 90 Minuten hinter die Bühne begleiten,
Kommentare sämtlicher Band- und Crewmitglieder lauschen
(ja, der Bassist kann tatsächlich sprechen!) und die
Vorbereitungen unmittelbar vor und während dem Konzert
sehen. Eine unterhaltsame Sache, wenn man ein wenig
englisch versteht. Wenn nicht, ist das schade, denn
leider sind die Untertitel vergessen worden. Zusätzlich
gibt es auf Disc 2 eine Fotogalerie mit Bildern jeder
(!) Show der "Systematic Chaos"-Tour, die aufwändigen
Video-Clips dieses Meisterwerks und drei Filmchen, die
während der Tour bei "The Dark Eternal Night", "The
Ministry Of Lost Souls" und "In The Presence of Enemies"
auf die Bühne projiziert wurden. Es gibt also viel zu
entdecken auf "Chaos In Motion". Nur, Quantität muss
nicht unbedingt Qualität bedeuten. In diesem Fall aber
schon. Denn das Teil ist genau so wie die Musik von
Dream Theater: Lange und trotzdem kurzweilig. Wer Dream
Theater mag und 6 Stunden erleben will, die einem wie 2
vorkommen, der muss hier zugreifen. Alle anderen sollen
gefälligst auf die Knie fallen und diesem audiovisuellen
Meisterwerk Tribut zollen.
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 39.90 SFr.
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LETZTE INSTANZ – Weissgold (2 DVDs)
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Dass Letzte Instanz eine beinahe schon bessere
Liveband als Studioband sind, das ist zwar eine gewagte
Behauptung, aber wenn man sich die auf obengenannter DVD
zu Gemüte führt, wird man nicht umhin kommen, zumindest
in dem Punkt zuzustimmen, dass die Band extrem
gefühlvolle und professionell arrangierte Konzerte gibt.
Auf der ersten DVD ist ein komplettes Akustikkonzert zu
finden, das in der Lukaskirche in Dresden aufgenommen
worden ist. Kameraführung, dezente Beleuchtung,
Abmischung – alles Punkte, die restlos überzeugen und
ein enorm intensives Feeling vermitteln, so als wäre man
effektiv dabei gewesen. DVD Nummer 2 beinhaltet nicht
nur das komplette Set vom Wacken Open Air, sondern auch
eine Art Tourguide mit amüsanten, nachdenklich machenden
und einfach nur schönen Momenten, Konzert- und
Backstage-Dokumentationen, die vor allem für Fans sehr
interessant sein dürften, sowie dem Videoclip zu „Wir
sind allein“. Der Hauptteil aber, die beiden im Ansatz
sehr unterschiedlichen Konzerten, beweisen, dass Letzte
Instanz sowohl im traditionellen als auch moderneren
Sinne der (musikalischen) Kunst exakt wissen, was sie
tun. Wobei, und diese Anmerkung sei gestattet, das
akustische Konzert gefühlsmässig noch einen Tick stärker
beim Hörer anschlägt wie das elektrisch verstärkte. Fans
können ohne nachzudenken zugreifen, allen anderen
empfiehlt sich dieses wunderschöne Werk deshalb, weil
Letzte Instanz schlichtwegs zu verzaubern wissen, auch
wenn ihre Art der Musik sehr kopflastig ist und zum
Nachdenken und Träumen anregt. Oder vielleicht gerade
deswegen.
Toby S.
Punkte:
keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 32.90 SFr.
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MISERY INDEX – Traitors
Relapse
Records/Non
Stop Music
"We never come in peace", ha, es ist Misery
Index-Zeit, meine verehrten Leser, und dies bedeutet
natürlich, dass Schluss mit lustig und Flaschenspielchen
ist, denn die äusserst sozialkritischen Amis lassen
einmal mehr die Erde beben. Stampfender, wütender Death
Metal trifft auf Grindcore, liebäugelt mit etwas
Punkeinflüssen und hat auch nichts gegen etwas Thrash
oder gar Hardcore einzuwenden. Dass die Herren ein
bemerkenswertes Händchen für kompromissloses und doch
äussert durchdachtes Songwriting verfügen, zeigt schon
mal der Einstieg "Theocracy", von mitreissendem Mid
Tempo-Riffing bis knüpellhartem Gebolze, ja selbst
melodische Leads finden ihren Platz, dabei lassen es
Misery Index gekonnt fliessen, nichts wirkt gekünstelt
oder abgehackt, nervtötend oder nicht nachvollziehbar.
Die Herren haben sich auf optimal aufeinander
angestimmt, die Musik ertönt wie aus einem Guss, egal,
ob es mal mehr auf die Punk-Schiene geht wie bei "Traitors",
bevor durch ein mächtiges Break das Genick gebrochen
wird, oder ein eher schleppendes und verspieltes "Ghost
Of Catalonia", Misery Index wandeln sich wie ein
Chamäleon, welches nur ein Ziel kennt: Gnadenlos in die
Magengrube zu treten. Natürlich gibt es noch komplexere
und extremere Bands, aber die Amis entfesseln auf "Traitor"
einmal mehr eine unglaubliche Intensivität, welche
Härte, Groove und Abwechslung unter einen Hut zaubert,
wie es sonst kaum eine Band in diesem Sektor schafft.
Zudem sorgt eine sehr gute Produktion dafür, dass dieser
Schmelztiegel so richtig fett die Membrane in
Einzelteile zerlegt. Die Grindelemente mögen etwas
zurückgeschraubt sein, davon profitiert natürlich der
Death Metal-Anteil, und selbst wenn das Tempo bei "Thrown
Into The Sun" erheblich gemässigt wird, tönt es noch
immer nach Misery Index. Leider wurde die Spielzeit von
knapp 38 Minuten auf Grindniveau gehalten, sehr schade,
denn von diesem Sound hätte man doch gerne sehr viel
mehr gehört. Naja, eigentlich ist schon alles gesagt,
und wer sich unter dieser Sonne als Death Metal-Jünger
schimpft, der muss in diese Scheibe reinhören, es ist
eine verdammte Pflicht!
R.K.
Punkte: 8.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TRIVIUM - Shogun
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Ohrenbetäubend laut war der Aufschrei der Fans, als
Trivium vor zwei Jahren ihr drittes Album "The Crusade"
veröffentlichten. Man beschrieb den neuen musikalischen
Stil der Band aus Florida als zu melodiös, und man
wetterte über Matt Heafy's allzu cleanen Gesang.
Tatsache ist jedoch, dass Heafy wegen seines damaligen
Gesangsstiles öfter mal mit Heiserkeit zu kämpfen hatte.
Auch wollten Trivium sich von den Metalcore-Bands
abheben, bei denen der Gesang ebenso kratzig klang.
Merkwürdig erscheint einem daher die Tatsache, dass die
Songs auf "Shogun" teilweise wieder im Metalcore-Stil
daher kommen und Heafy's Gesang manchmal wieder so wie
auf den ersten beiden Alben klingt. Wie auch immer, die
Musik weiss zu gefallen. Man könnte sagen, dass "Shogun"
die perfekte Verschmelzung aus "Ascendancy " und "The
Crusade" ist, was vor allem an den typischen Powerchords
liegt. Einen weiteren Faktor bilden die gewaltigen
Refrains, das haben Trivium wirklich drauf, vor allem
bei "Down From The Sky" und der Rezensentin liebstem
Song "Into The Mouth Of Hell We March". Liebhaber
klassischen Gegrunzes werden mit "Insurrection" und "Torn
Between Scylla and Charybdis" sicherlich etwas anfangen
können. An dieser Stelle sei erwähnt, dass "Shogun" über
auffällige Songtitel verfügt; bei "Scylla and Charybdis"
handelt es sich zum Beispiel um zwei Seeungeheuer aus
der Griechischen Mythologie. Bleibt eigentlich nur noch
zu erwähnen, dass die Produktion von Nick Raskulinecz (Rush,
Foo Fighters) sehr ansprechend geworden ist, und dass
Trivium diesmal wirklich brillante Arbeit geleistet
haben.
Maiya R.B.
Punkte: 8.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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TRAGEDIAN - Dreamscape
Musicbuymail/Non
Stop Music
Der nördliche Teil Germaniens, insbesondere Hamburg,
ist das neue Mekka für Bands, die dem Power Metal
frönen. Auch Mastermind Gabriele Palermo startet mit
seinen Jungs von Tragedian von Hamburg her, um die Welt
zu erobern. Auf "Dreamscape" befinden sich zehn Tracks
ganz im Stile der 80iger Power Metal-Zeit, welche in
erster Linie von Helloween dominiert wurde. Die Songs
auf "Dreamscape" bieten alles, was das Herz begehrt:
Satte Gitarrenriffs, die mit heissen, klaren und
virtuosen Soli brillieren. Dazu spielt die
Rhythmusfraktion tight und hart, damit das Ganze schön
mit Atmosphäre daherkommt. Der Gesang von Timo Behrens
ist relativ hoch, ganz im Stile von Michael Kiske bei
Helloween, aber er bringt die Power und Sphäre super ins
Gehör. Das Album beginnt mit einem Gewitterintro, um
dann mit Song eins "Eternal Flight" gleich in die Vollen
zu gehen. Die Marschrichtung wird bis zum 6. Song,
"Broken Dreams", beibehalten: Immer satt und kraftvoll.
Die Gitarre und das Keyboard wechseln sich ab mit den
Soli. Der oben genannte 6. Track ist die obligatorische
Ballade, sie kommt schön und gefühlvoll daher. Sie lädt
ein, mit den Gedanken aus dieser Welt zu entfliehen. Ab
dem nächsten Song "New Promised Land" geht's dann wieder
in die Vollen. Kraftvoller Power Metal dominiert den
Rest des Silberlings. Das Lied "Napoleon" wird
standesgemäss von Kriegsgeräuschen zur Zeit des grossen
Kriegsherren begonnen. Beim neunten Song auf der
Playlist, "Trials Of Fire", bietet die Rhythmusfraktion
einen groovenden Soundteppich, der von der Stimme gut
unterstützt wird. Im Mittelteil wird das Solo mit einem
Stakkatogeballer von den Drums eingeläutet. Song zehn
und elf sind, im Grundgerüst, die gleichen. Aber die
zweite Version wurde mit Streichern veredelt. Dadurch
erhält der Song noch mehr Hymnencharakter. "Conquerors"
ist die Hymne der Band schlechthin. Sie ist auch auf dem
Sampler "Power & Glory" von AFM vertreten. Was man bei
dem vorliegenden ersten Longplayer der Band nicht
vergessen darf, ist die Produktion von Uwe Lulis
(Rebellion, Ex-Grave Digger). Diese gibt dem Ganzen noch
mehr Power und Drive. Sie hebt die virtuosen,
kraftvollen Qualitäten der Combo sehr gut hervor.
André G.
Punkte: 8.7 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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HELSTAR – The King Of Hell
AFM Records/Musikvertrieb
Hell Yeah! Helstar, die US-Power Metal Koriphäen um
Sangesgott James Rivera sind zurück, und zwar
unterstützt von keinem Geringeren als dem Gehörnten
selbst: «The King Of Hell». Blutrot thront der Teufel
auf dem Cover der ersten regulären Scheibe der Band seit
dem 1995 veröffentlichten und enttäuschenden «Multiples
Of Black». Nachdem man sich vor einem Jahr auf der
Compilation «Sins Of The Past» noch mit der glorreichen
Vergangenheit beschäftigte und Bandklassiker von den
Perlen «Burning Star» (1984), «Remnants Of War» (1986),
«A Distant Thunder» (1988) und «Nosferatu» (1989) neu
einspielte, widmen man sich 2008, nachdem Rivera schon
letztes Jahr seinen Job neuem Material, wobei auch die
beiden neuen Tracks auf «Sins Of The Past», nämlich das
sowohl kompromisslose als auch dramatische «Tormentor»
und das vertrackte «Caress Of The Void» wiederum
Verwendung finden. Begonnen wird aber mit dem furiosen
Titeltrack, der stilecht theatralisch beginnt und dann
in ein stahlechtes Riff-Gewitter mündet, durch welches
sich Riveras übermenschliche Stimme schneidet, die noch
nichts von ihrem Biss verloren hat. Genauso geht es dem
ganzen Songwritting der Band, die zwischen musikalischem
Anspruch und Eingängigkeit (fast) immer den perfekten
Mittelweg finden. Zwar verliert man den roten Faden
während den Songs hier und da beinahe, die unzähligen
Riff- und Lickideen, gepaart mit solchen Vocals, lassen
dies aber ohne Schwierigkeiten verzeihen. Straighte,
erbarmungslose Kracher wie «The Plague Called Man», «Pain»
oder eben auch «Tormentor» funktionieren so ein
Stückchen besser als progressiv Ausuferndes, namentlich
«When Empires Fall» oder «Garden Of Temptation».
Gelingen tut die Komplexität hingegen beim
abwechslungsreichen «Wicked Disposition» genauso wie bei
der ergreifenden Semiballade «In My Darkness», bei
welcher Rivera nochmals seine Überlegenheit gegenüber
dem Gross der Metal-Gesangsgesellschaft untermauert.
Dazu die druckvolle, agressive Produktion und Helstar
melden sich zurück, wie es sich für eine Band mit
solchem Kultstatus gehört: old-school und true. Helstar
– The King Of Hell – Hell Yeah!
Kissi
Punkte: 8.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FUNERAL FOR A FRIEND – Memory And Humanity
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Auf den Tag genau fünf Jahre nach dem erscheinen
ihres Debuts "Casually Dressed And Deep In Conversation"
bringen die Waliser nun ihr neues Album "Memory And
Humanity" heraus. Und auf diesem beweisen sie, was sich
in fünf Jahren so alles verändern kann. So sind sie
heute wohl keine Metal-Band im eigentlichen Sinne mehr.
Zwar lassen sie die Gitarren immer noch krachen, es ist
jedoch kein bisschen Hass, welcher meiner Ansicht nach
für den Metal-Sound prägend ist, mehr zu spüren. Die
Texte sind emotional, genauso wie die Musik. Man könnte
sagen: Es grenzt beinahe an Kitsch. Löst man sich nun
jedoch nur für einen kurzen Moment von dem berühmten
'Schubladendenken', so erkennt man, dass Funeral For A
Friend trotz ihrer Veränderungen immer noch mit ihrem
eigenen Sound überzeugen und sich selbst und ihren
Einstellungen treu bleiben, was sie durch und durch
authentisch wirken lässt. Wer Funeral For A Friend zu
ihren Anfangszeiten mochte, der sollte sich an diese CD
wohl eher langsam herantasten, aber wer die Briten
bisher noch nicht kennt oder auf emotionalen Sound
steht, der sollte in die CD sicher mal reinhören.
Miriam
Punkte: 8.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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REVOLTING COCKS - Sexo Olympico
13th Planet Records/Musikvertrieb
Jawoll, Kenner wissen jetzt schon bescheid: Bei
dieser Band handelt es sich um ein Nebenprojekt des
Wundermannes Al Jourgensen. Nachdem er seine Hauptband
Ministry begraben hat, kümmert er sich nun unter anderem
um sein eigenes Label "13th Planet Records", unter
welchem er auch "Sexo Olympico" veröffentlicht hat. Wer
bei der Abschiedstour dabei war, der wird sich
vielleicht noch daran erinnern, dass als Einstimmung
erst einmal der Song "I'm Not Gay" lief, bevor Ministry
auf die Bühne kamen. Dieses Stück finden wir nun auch
auf diesem siebten Album der Revolting Cocks, welche im
Jahre 1985 ihren Erstling "Big Sexy Land" veröffentlicht
haben. Man bemerkt beim Durchhören sehr schnell, dass
hier dichte Qualität herrscht, aber wen mag das
verwundern, schliesslich steht Meister Jourgensen
dahinter. Revolting Cocks werden in Kennerkreisen schon
lange als wohlklingender Cocktail aus Ministry und KMFDM
gehandelt, somit braucht der Musikstil gar nicht mehr
gross beschrieben werden - Industrial Metal mit starken
Riffs und einer wohlschmeckenden Elektronika-Glasur
halt. "Sexo Olympico" ist ein wirklich gutes Album
geworden, das man sich immer wieder sehr gerne anhört.
Maiya R.B.
Punkte: 8.6 von 10
Hier bestellen für
31.90 SFr.
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DIABLO - Icaros
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Nachdem die neueste Scheibe von Diablo bereits vor
einer ganzen Weile in Finnland die Charts bombardierte,
kommen jetzt auch wir in den Genuss des finnischen
Quartetts. Nach den beiden Vorgängern "Eternium" (2004)
und "Mimic47" (2006) war die Fangemeinde gespannt, was "Icaros"
zu bieten hat, und sie werden wohl kaum enttäuscht sein.
Die Jungs haben ihre Eigenständigkeit beibehalten und
fahren auch weiterhin mit einem Rad auf der Göteborger
Schiene, doch dieses Mal mit ins bodenlose gestimmten
Gitarrenklängen und viel mehr modernen Thrash-Elementen,
als man bisher von ihnen kannte. Die starken Melodien
und ohrwurmartigen Refrains waren sicherlich nicht ganz
unbeteiligt an ihrem Erfolg in Skandinavien, und man
darf gespannt sein, wie Diablo mit "Icaros" im
restlichen Europa ankommen wird. "Trail Of The King"
fängt als Opener mit einem mittelalterlichen Leierspiel
an, verwandelt sich zum Glück dann nach der ersten
Minute in einen mitreissenden Song mit
dampfkolbenartigen Riffs, welche sich in die nächsten
Stücke weiterziehen. Leider haben einige Songs meines
Erachtens nach etwas zu lange im Weichspüler gebadet und
erinnern mich schwer an den Abstieg von In Flames in die
Kuschelecke, doch immer mal wieder gibt's es Up
Tempo-Parts, die ordentlich reinhauen. Die Spielfreude
bei den Jungs ist auf jeden Fall immer noch vorhanden,
wie man bei dem technischem Gehölze vom "Hammer" und "Through
Difficulties To Defeat" hören kann. Wer also auf
melodiösen Metal mit vielen Thrash-Einflüssen steht, die
Nase voll von In Flames hat, sollte sich bei Zeiten mal
etwas von diesen finnischen Jungs reinziehen.
Xenia
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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UNDEROATH - Lost In The Sound Of Separation
Tooth&Nail Records/EMI
Der Metal ist ein grosses Spektrum wie wir alle
wissen. Da gibt es verschiedene Stilrichtungen, und ich
finde, mit dem Schubladisieren finden wir schneller den
Draht zu unserer Lieblingsmusik. Also, seid ihr bereit?
Schon mal was von 'Postcore' gehört? Ja, auch bei mir
stellte sich ein grosses Fragezeichen nach dieser
Stilrichtung, aber was soll's, die Jungs von Underoath
sind Amerikaner und anscheindend auch sehr gläubig, was
sich anhand der Texte widerspiegelt. Nun, dieser
Postcore ist so eine Art Explosion in einem Vulkan. Der
Gesang von Shouter Spencer Chamberlain bewegt sich von
Wutausbrüchen bis hin zum cleanen Gesäusel. Auch der
Rest der Truppe schliesst sich ihrem Frontmann an und
bollert ein Bauwerk von zentnerschweren Riffs, die sich
aber recht simpel ausdrücken und dann und wann auch sehr
warm und sensibel daherkommen. Man höre sich nur mal die
sensationelle Schlagzeugarbeit mit dem dazu gehörenden
Supersound an. Also reden wir nicht lange um den heissen
Brei herum: Underoath sind im Postcore/Hardcore eine
Macht und nicht mehr wegzudenken. Gefällt mir
ausserordentlich gut!
Daniel J.
Punkte: 8.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DUFF MC KAGAN'S LOADED – Wasted
Heart (EP)
Century Media/EMI
Duff McKagan ist Ende 80iger/Anfang 90iger zu
Weltruhm gekommen, war er doch Bassist der berühmtesten
Band dieser Zeit, Guns'N'Roses. In den letzten Jahren
spielte er mit seinem GNR-Kumpel Slash bei Velvet
Revolver. Diese Truppe steht bekannterweise im Moment
ohne Sänger da. Chef-Junkie Scott Weiland hat nämlich
seine Combo Stone Temple Pilots wieder reaktiviert.
Wie's mit Velvet Revolver weitergeht, ist noch offen.
Blondschopf Duff jedenfalls nutzt die Zeit, seine
Pre-GNR-Band Loaded wiederzubeleben. Immerhin schon zwei
Alben gehen auf das Konto der Truppe. Ein nächstes ist
schon in der Mache. Um die Zeit zu überbrücken, wurde
nun eine EP mit fünf neuen Tracks veröffentlicht. Mr. Mc
Kagan spielt hier nicht sein Hauptinstrument mit den
vier dicken Saiten, er hat sich wieder einmal die
Gitarre umgehängt und beweist seine Qualitäten als
Sänger. Mit den Songs, die er verfasst hat, wird klar,
dass er auch bei Guns'N'Roses einen gewichtigen Teil zum
Songwriting beigetragen hat. Die fünf Titel hätten auch
auf "Appetite For Destruction" oder "Use Your Illusion"
hervorragend gepasst. Die Mischung aus Glam und Punk
wurde von Duff leicht Richtung Punk verschoben. So wird
der Mann seiner eigenen Vergangenheit gerecht, die
damals in der Punkszene von Seattle Anfang 80iger
startete. Dementsprechend klingen die Songs sehr roh und
erdig, mit klasse Refrains, dreckigen Gitarren,
schnörkellos, echter Rock'n'Roll eben. Nehmen wir ihm
(und auch Slash) den Schrott, der mit Velvet Revolver
produziert wurde, nicht übel, er kann's besser und auch
als Sänger übertrumpft er S. Weiland spielend. Loaded
machen definitiv Spass, fast soviel wie eben damals auch
Guns'N'Roses. Nur Slash, Steven, Izzy und Axl fehlen
halt... Man darf doch noch träumen und hoffen!
Chris C.
Punkte: keine Wertung
Hier
reinhören und bestellen für 17.90 SFr.
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FIGHT - Into The Pit (3 CD & 1 DVD)
Metal God Entertainment/Phonag
Nach der «Painkiller»-Tour von 1990/91 hatten sich
der Metal God und seine langjährigen Kollegen
überworfen, sodass dieser das einstige Heavy Metal
Flaggschiff zum Schrecken vieler Fans tatsächlich
verliess. Nachdem sich die Wogen etwas geglättet hatten,
meldete sich Rob Halford 1993 mit einer neuen Band und
Mannschaft (mit dabei war da übrigens von Anfang an
Scott Travis!) zurück: Fight waren geboren! Das
Debüt-Album «War Of Words» (eher weniger) und «A Small
Deadly Space» (eher mehr) zeigten sich in ordentlich
rüdem Gewand. Ein relativ thrashiges Riff-Gewitter
untermalte die immer noch typischen Screams des
Altmeisters, ergänzt um neue Vocal-Varianten. Die
Gitarren-Arbeit der Jungspunde Brian Tilse und Russ
Parish (später Mark Chaussee) hörte sich dabei roher und
wilder als bei Tipton/Downing an. Ich mag mich noch gut
erinnern, dass mich dieser Sound damals, also vor 15
Jahren nicht besonders beeindruckt hatte und ich Fight
deshalb links liegen liess. Und das obwohl ich zu der
Zeit Sepultura mit «Chaos A.D.» entdeckte und das
Machine Head Debüt «Burn My Eyes» Einzug hielt. Und nun,
eineinhalb Dekaden später, erinnert uns die superbe und
fett bestückte Box «Into The Pit» daran, dass Fight wohl
unter ihrem Wert marschierten. Während die inzwischen
(längst) vollzogene Reunion von Judas Priest nicht
überall gleich gut angekommen ist, überraschen diese
alten Songs nicht nur wegen der aufnahmetechnischen
Frischzellenkur. Erstens ist es nicht nur dröges
Geschredder, sondern recht abwechlungsreich gespielter,
harter Heavy Metal und zweitens passt die Mucke perfekt
in die heutige Szene-Landschaft hinein. Somit wiederholt
sich ein weiteres Mal die wundersame Geschichte, dass
vermeintlich verschmähte oder im Regal verstaubende
Metal-Mucke durch einen Re-Release wiederbelebt wird. In
Falle dieser wunderbar aufgemachten Box mit 3 CDs und 1
DVD ist es des Metallers verdammte Pflicht, sich
(nochmals) mit dem Thema Fight auseinander zu setzen,
zumal diese Wiederveröffentlichung eigentlich alles
beinhaltet, was es zu dieser Band zu sagen gibt. Dazu
gehört nebst dem Debüt das Remix-Album «Mutations» und
die zweite Studio-Scheibe «A Small Deadly Space». Auf
der DVD ist eines der einzigen Bilddokumente eines
Konzertes aus dieser Zeit (Live in Phoenix) verewigt.
Gefilmt wurde mit lediglich zwei Kameras, das
überarbeitete Resultat kann sich jedoch in Bild und Ton
sehen wie hören lassen. Mit geilen Überblend-Effekten
ausgestattete Menüs leiten zudem über auf diverses
Bonus-Material wie eine Übersicht aller Releases,
erhältliche Merchandise, einen Studio-Bericht, eine
Presse-Konferenz zum Erstling und gar einen
Bungee-Sprung des Metal-Gods in Australien, wovon böse
Zungen jetzt behaupten könnten, den Grund für den jetzt
gebrauchten Teleprompter zu kennen. Wer auch mit
Halfords Solo-Phase danach, also nach Fight was anfangen
kann, muss hier unbedingt zugreifen!
Rockslave
Punkte: keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 46.90 SFr.
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GODSPLAGUE – H8
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Godsplague klingen wie... Ja, wie was? Die Suche
nach einer vergleichbaren Band war leider zum Scheitern
verurteilt, also lässt sich wohl nur sagen, Godsplague
klingen wie Godsplague, und das klingt super. Mit "H8"
bringen die Finnen ihr drittes Album auf den Markt und
überzeugen mit ihrer eigenen, ziemlich speziellen und
vor allem ziemlich harten Musik. Der Versuch, den Sound,
welchen man auf "H8" um die Ohren geschlagen bekommt, in
eine Genre einzuordnen, endet in der Erkenntnis, dass
sich auf "H8" Thrash, Alternative, Melodic und auch der
gute alte Rock beinahe übergangslos vermischen. Was
jedoch trotz allem auffällt, ist die Aggressivität des
Albums. Diese gibt dem Album wohl die nötige Härte,
hinterlässt nach dem Hören aber auch einen etwas
bitteren Nachgeschmack. Denn neben Godsplague erinnern
selbst Bands wie Metallica zum Teil eher an
Kuschelrock... Dementsprechend ist das Album nichts für
sanfte Gemüter, aber es wird wohl bei all jenen, die es
wirklich hart mögen, auf offene Ohre treffen.
Miriam
Punkte: 8.6 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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ALMAH - Fragile Equality
AFM Records/Musikvertrieb
Was bei unterbeschäftigten Musikern oft als
Nebenprojekt gestartet wird, endet dann und wann in
einer amtlichen Konstellation, sprich Band. Gleiches ist
dem brasilianischen Fünfer Almah widerfahren, der nun
von Angra Sänger Edu Falaschi ins Leben gerufen wurde.
Für das (Projekt-) Debüt von 2007 scharte er bekanntlich
erstmal drei gestandene Grössen um sich: Nightwishs
Emppu Vuorinen (g), Strato-Basser Lauri Porra und
Kamelot-Drummer Casey Grillo. Dazu kamen noch
Gastauftritte von Mike Stone (Queenrÿche) und Edu
Ardanuy (Dr. Sin). Da sich nun die aktuellen Aktivitäten
von Angra im Moment auf einem tiefen Niveau befinden,
suchte sich Edu nebst seinem Angra-Kollegen Felipe
Andreali (b) drei neue Mitstreiter, darunter den
sackstarken Gitarristen Marcelo Barbosa. Beflügelt durch
sehr erfolgreiche Live-Aufrtitte nahm die Truppe nun das
erste gemeinsame Album mit dem Titel «Fragile Equality»
in Angriff. Das Resultat ist eine Power Metal Scheibe
vom Feinsten, die einen gelungenen, mitunter progressiv
ausgerichteten Mix aus Angra, Primal Fear, Yngwie
Malmsteen, Kamelot, Edguy, Nightwish und auch den alten
Ivanhoe, respektive Charisma bietet. Der Opener «Birds
of Prey» zeigt gleich mal eindrücklich auf, was Mr.
Barbosa auf seiner Klampfe alles ausrichten kann. Der
Junge hats definitiv drauf und würde den guten alten
Yngwie locker herausfordern können. Der Gesang ist hier
dem von Ralf Scheepers (Primal Fear) ähnlich, aber das
soll nur eine Randnotiz sein. Mit «Beyond Tomorrow»
folgt dann bereits mein persönliches Highlight.
Charisma, Ivanhoe und Nightwish gehören hier in den
musikalischen Suppen-Eintopf, der nur eines verlangt:
Mach ma laudder hier Mama! Die erhöhte Lautstärke
bekommt auch dem rasanten «Magic Flame» sehr gut und
zerzaust gleichzeitig die unsäglichen DragonForce, die
zwar auch verdammt schnell spielen, aber wegen ihrer
überwiegenden Endlosbolzerei todlangweilig sind. Das
pure Gegenteil davon ist dann die (Halb-) Ballade «All I
Am», wo Edu Falaschi seine stimmlichen Qualitäten voll
ausspielen kann. Die akustische Note von «Invisible
Cage» passt hier perfekt und bereichert die Bandbreite
von «Fragile Equality». Der Titeltrack fordert derweil
auch Drummer Marcelo Moriera, der hier einen Mega-Job
hinlegt, alles ab! Überhaupt fegt die fette (Eigen-)
Produktion glatt die Gläser vom Tisch. Nach diesen
Maschinengewehr-Salven beruhigt das schöne und getragene
«Shade Of My Soul» die Gemüter wieder, bevor es nochmals
was Speediges auf die Lauscher gibt. Und hier setzt
meine einzige Kritik an, da man hier mit einem
epischeren Track die bessere Schlussnote hätte setzen
können. Seis drum, der gute Gesamteindruck wird dadurch
kaum bis unwesentlich geschmälert und das gute Debüt
unter dem Strich überholt!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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DRAVEN – Tomorrow
Kunz Soundproduction/Non
Stop Music
Mit ihrem Debutalbum "Paradiseisnowhere" sorgten
Draven 1999 für grosses Aufsehen, ebenso wurde das 2002
erschienene Album "Desire" bis heute in der Schweiz rund
3500 mal verkauft. Danach wurde es jedoch ruhig um die
Berner Formation. Aber nun melden sie sich mit voller
Wucht und neuem Sänger zurück. Ihr drittes Werk heisst "Tomorrow"
und überzeugt vor allem mit den gut gelungenen Melodien,
welche auch mal an Bands wie Stone Sour erinnern. Das
Album lässt sich jedoch vor allem in die Sparte Nu Metal
einordnen, so wird die CD unter anderem auch von
dominierenden Gitarren geprägt und die früher noch
vorhandenen, leicht funkigen Einflüsse sind nun gänzlich
verschwunden, an ihrer Stelle treten nun jedoch zum Teil
Parts auf, welche sich eindeutig dem Pop zuordnen
lassen, was sich aber als durchaus nicht als störend
erweist. So kommt die Platte "Tomorrow" energiegeladen
daher und wird sicher nicht das letzte Mal den Weg in
meinen CD-Player gefunden haben.
Miriam
Punkte: 8.6 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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BOB CATLEY – Immortal
Frontiers Records/Disctrade
Es war einmal auf einer Insel im Nordwesten Europas
ein Mann, der mit einer Musikgruppe namens Magnum durch
die Welt reiste und mit Alben wie «On A Storyteller's
Night», «Vigilante» oder «Wings Of Heaven» und seiner
warmen, unverwechselbaren Stimme Fans melodischer
Rockmusik erfreute. Der Geschichtenerzähler Bob Catley.
Während er zusammen mit seiner Hauptband durch die
beiden letzten Alben «Brand New Morning» und dem
letztjährigen «Princess Alice And The Broken Arrow» zu
neuer Stärke fand, veröffentlichte der Rock-Veteran mit
«Spirit Of Man» 2006 eine superbe Soloscheibe. Mit «Immortal»
überbrückt Catley jetzt erneut die Zeit bis zur nächsten
Magnum-Scheibe und auch dieses Mal zeigt der
Westen-Träger, dass er auch ohne Tony Clarkin wunderbar
musikalische Geschichten erzählen kann. Nach einem dazu
passenden epischen Intro überrascht zuerst der Melodic
Metal Track «Dreamers Unite», welcher genauso gut auf
einer der beiden letzten Masterplan-Scheiben hätte
stehen können. Verantwortlich dafür mag auch
Mitkomponist (oder eher heimlicher Hauptsongwritter)
Magnus Karlsson sein, der mit Projekten wie Starbreaker
oder Allen/Lande ja genau in diesem Metier arbeitete.
«Open Your Eyes», «One More Night» und «War In Heaven»
stossen ins selbe Horn und sind gleichzeitig einige der
stärksten, der 12 Songs. Noch einen Stückchen härter und
ebenso gut ist «Haunted», dass mit deftigen Gitarren und
einem superben Refrain aufwartet. Durchwegs mit
prägnanten Keys und der charakteristischen Stimme
Catleys ausgestattet fehlt der Bezug zu Magnum dann aber
doch nicht, was auch die Semiballade «The Searcher», dem
in der Strophe pures Clarkin-Writting kopierenden «Light
Up My Way» oder dem abschliessenden, emotional
berührenden «Heat Of Passion» und dessen schreiendem
Gitarrensolo äussert (für die Saitenarbeit zeichnete
sich übrigens Mr. Pink Cream 69 Dennis Ward
verantwortlich). «Immortal» ist somit die wohl
epischste, wenn auch nicht überragendste
Veröffentlichungen Catley's geworden, was auch das an
alte Comics erinnernde Cover aus der Feder von
Magnum-Stammzeichner Rodney Matthews verbildlicht. Für
Fans von Magnum genauso für jene von Masterplan oder
deren Ex-Sänger Jorn Lande jedoch sicherlich ein
Leckerbissen.
Kissi
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MEGALITH – Gipfelstürmer / Storming The Summit
Artcaz Records
Zu Beginn war ich ob des sehr viel versprechenden
Infoblättchen sehr skeptisch, denn wie schon oft wurde
sehr viel versprochen und doch nur so wenig gehalten.
Megalith haben jedoch etwas erschaffen, das erstens
ebenjenen Worten mehr als nur gerecht wird und zweitens
jeglichen Rahmen sprengt, welchen man zwecks
Kategorisierung gewollt oder ungewollt verwendet hat.
Philosophie und Metal, kann das funktionieren? Und wie!
Allerdings fordern Megalith den Zuhörer nicht nur dazu
auf, sich mit der Musik zu beschäftigen, sondern auch
die Lyrics genau anzuschauen und mitzudenken. Denn dies
ist für ein besseres Verständnis von „Gipfelstürmer /
Storming The Summit“ unabdingbar. Genauer auf die
einzelnen Lieder einzugehen würde nichts bringen, denn
jeder muss selbst die Texte lesen und sich seine
Gedanken dazu machen. Und auch wenn die einzelnen Themen
wie Religion beziehungsweise die Hinterfragung derselben
(im aktuellen Zeitkontext), die Beschäftigung mit der
eigenen Identität und der Frage, ob man mit der Masse
mitschwimmen oder sich alleine auf die Reise seines
Lebens begeben will, Krieg in verschiedenen Aspekten
oder die Frage nach dem Umgang mit ethnischen
Minderheiten wie den Ureinwohnern Amerikas, so geben
Megalith nicht einfach platte Statements von sich
sondern laden den geneigten Zuhörer dazu ein, ein Aspekt
aufzugreifen und darüber nachzudenken. Dazu kommen noch
verschiedene musikalische Einflüsse, die von Black Metal
über Folk hin zu einer einzelnen akustischen Gitarre
reichen (Es ist extrem, was man mit einem einzelnen
Instrument sowie einer guten Stimme erreichen kann!),
sehr variable Vocals, die fieses Knarzen, Schreien,
Flüstern, Erzählen und clean Singen beinhalten und ein
originelles, weil schwer fassbares Konzept… Megalith
sind schlichtwegs nicht fassbar und zwingen die grauen
Zellen, endlich wieder was zu unternehmen, und genau das
ist es, was ihr neuester Output so originell und genial
wie auch schwer verdaulich macht. Diese Scheibe benötigt
neben einem freien, offenen Geist auch jede Menge Zeit,
denn gewöhnliche Tracks wird man hier garantiert nicht
finden!
Toby S.
Punkte:
8.5 von 10
Hier bestellen für
32.90 SFr.
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IN THIS MOMENT – The Dream
Century Media/EMI
Mit "The Dream" präsentieren uns In This Moment ihr
zweites Album. "The Dream" erscheint zwar nur ein Jahr
nach dem Erstling "Beautiful Tragedy", dennoch ist die
Veränderung der Band enorm. So kommen In This Moment auf
ihrer zweiten Platte ruhiger daher, und nur der Track
Nummer 10 erinnert an die alten Zeiten und fällt somit
auf der Platte "The Dream" auch als einziger etwas aus
dem Rahmen. So haben sich In This Moment während diesem
Jahr von ihrem Ursprung, welcher wohl eher im
Metalcore-Bereich lag, entfernt und gehen mit ihrem
zweiten Album nun einen grossen Schritt Richtung Melodic
Metal. Und genau durch diesen Schritt hat die Band an
Grösse gewonnen. Denn dadurch brechen sie aus der
grossen Masse aus und werden einzigartig. Die Sängerin
Maria verzichtet während der meisten Zeit auf zu hohes
oder ohrenbetäubendes Gekreische, aber auch auf
furchterregendes Gebrülle. Was Maria uns bietet, ist
angenehmer Gesang, welcher schnell in die Gehörgänge
eindringt und sich von dort auch so schnell nicht wieder
verabschiedet. Passend zu Marias Gesang lassen In This
Moment die Gitarren krachen und bieten durch diverse
Soli auch Abwechslung.
Miriam
Punkte:
8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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ORDER OF ENNEAD – Order Of Ennead
Earache/Non
Stop Music
FLORIDA!! Nicht nur ein sehr schöner Flecken,
sondern auch eine Hochburg des Todesmetalls. Genau aus
diesem Örtchen kommt Order of Ennead her. Steve Asheim
und Kevin Quirion, zwei der vier Mitglieder, sind
bereits aus Deicide bestens bekannt. Das Debüt der Amis
ist mit Sicherheit ein Highlight für jeden Extreme
Metaller. Brutal Death Metal gemischt mit, aufgepasst,
mit Black Metal. Florida Tod mit Schwarzmetall und einer
verdammt fiesen Stimme. Geil! Als wäre das schon alles,
was die Jungs können. Geile Gitrarrenriffs, hammerharte
Drums und groovige Elemente werden hier sensationell in
Szene gesetzt. „Order of Ennead“ ist eine Wucht und auch
die Liebe fürs Detail geht nie verloren. Die
Schwarzmetall-Einflüsse passen perfekt ins Konzept geben
dem Album einen weiteren Punkt Abwechslung. Ja, ohne
Frage Steve Asheim hat mit diesem Projekt, Deicide in
den Schatten gestellt, so hart es auch klingen mag.
Yannick S.
Punkte:
8.5 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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RAVENHEART - Valley Of The Damned
Twilight Zone Records/Non
Stop Music
Was denn, Schweizer machen Power Metal??? Ja klar,
warum denn nicht? Der Fünfer von Ravenheart hat damals
nach seinem Demo "Timeless Knights" auch schon den
ersten Longplayer gestartet, allerdings wurde die
Produktion vorübergehend gestoppt, als Bassist Luca
Lafranchi gerade erst 28jährig verstarb. Die Aufnamhen
wurden zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt, um Mitte
2007 zu einem Ende zu kommen. Ravenheart hatten die
Ehre, mit Gastmusikern wie Chris Bay (Freedom Call) und
Cede Dupont (Symphorce) zu arbeiten. Abgemischt wurde
"Valley Of The Damned" von einer Persönlichkeit, deren
Name Ehrfurcht zu erzeugen vermag, es handelt sich dabei
nämlich um Victory-Gitarrist Tommy Newton, der nebst
Bands wie Steeler und Ayers Rock auch schon Helloween's
"Keeper Of The Seven Keys" produziert hatte. Soviel zur
Entstehungsgeschichte des Albums, doch wie klingt die
Musik? Nur schon der erste Song "Valley Of The Damned"
lässt durch seine Stärke und stabile Struktur erahnen,
dass auch der Rest der Trackliste einfach traumhaft sein
muss, und so ist es auch! Ob schnellere Arschtreter wie
"Watcher In The Sky" oder Balladen wie "In Memory", hier
wird ausgezeichneter Power Metal aus der Heimat geboten.
Ravenheart haben eindeutig das Zeug dazu, ganz gross zu
werden, deshalb sollte man ihre Karriere im Auge
behalten.
Maiya R.B.
Punkte: 8.4 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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JESUSMARTYR - The Black Waters
Rusty Cage Records
Ich muss zugeben: Ich habe noch nie etwas von
Jesusmartyr gehört. Dabei beschallen die Jungs schon
seit 1994 die Metalszene, haben aber mit "The Black
Waters" ihr erstes Album unter neuem Bandnamen (vorher
hiessen sie bloss Martyr) und mit neuer
Labelunterstützung draussen. Schande über mich, denn so
ist mir und auch einigen anderen Metelheads doch
wirklich etwas entgangen. Wenn man sich "The Black
Waters" anhört, merkt man schnell, wer die Vorbilder der
Südamerikaner sind, so findet man auf der Platte viele
Einflüsse von Lamb Of God, Fear Factory, Slayer und
Machine Head. "Moonvalley" rockt als wunderbar moderner,
thrashiger Schlaghammer mit absolut geilem, melodiösem
Refrain zum Mitsingen durch die Boxen. Auch sonst bolzen
die drei Argentinier aus Buenos Aires mit brachialer
Gewalt und viel Energie durch die Gehörgänge. Schade
ist, dass den Jungs etwas die Abwechslung abhanden geht
und die Mid Tempo-Nummern, welche versuchen, einige
Breaks nebst den dröhnendschnellen Riffs zu schaffen,
klingen etwas gekünstelt. Ansonsten verschaffen
Jesusmartyr dem Hörer eine gehörige Portion Energie mit
ihrem Sound und lassen sicherlich auch live die Köpfe
rollen. Wann dies aber der Fall sein wird steht noch in
den Sternen, doch ich werde da sein.
Xenia
Punkte: 8.4 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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BLEEDING THROUGH – Declaration
Nuclear Blast/Warner
Nach dem letzten eher enttäuschenden Album "The
Truth" habe ich ehrlich gesagt nicht mehr viel von der
Truppe erwartet. Auch wenn man Bleeding Through
vielleicht zu unrecht, oder nur teilweise, in die
Metalcore-(Un-)Schublade stecken konnte, so schwang
zumindest bei mir immer so ein fahler Beigeschmack mit,
wenn ich über den Bandnamen stolperte. Doch Vorurteile
sind ja bekanntlich dazu da, sie über Bord zu werfen,
und ehrlich gesagt kann sich dies auch wirklich lohnen.
Nun gut, das Intro "Finnis Fatalis Spei" sorgt mit
seinen Synth-Geigen für einen etwas verwirrenden
Einstieg, doch spätestens als beim Ende eine
verzweifelte Stimme ankündigt "Tonight, we die in hell"
lässt dies erahnen, dass gleich mit dem Titelsong "Declaration"
der Himmel auf die Erde stürzt, und wahrlich, es ist ein
verdammtes Gewitter, welches dieser Song mit den ersten
Takten lostritt. Blastattacke, hinterlegt mit einem
finsteren Klangteppich, abwechselnd mit schnellem Death-
und Trashriffing und aufgelockert natürlich mit einem
Breakdown. Dazu gesellt sich eine düstere, ja
unheimliche Atmosphäre, und ich musste echt zweimal
schauen, ob ich wirklich die richtige CD eingelegt
hatte. Auch folgendes "Orange County Blonde And Blue"
erinnert mehr an ein Highspeed-Massaker als an
Sonnenschein und Schirmchendrinks. Bei "Germany" wird
zwar die Geschwindigkeitsschraube etwas zurückgedreht,
doch an Metalcore wird man nur selten erinnert, mehr
dominiert ein Death Metal-Riffing. Mitschunkeln ist bei
"There Was A Flood" angesagt, welches sehr entspannt
beginnt, das Tempo aber zusehends andreht und mit einem
clean gesungenen Refrain den Song aus der sehr düsteren
Grundnote reisst. Eindrücklich auch der Song "Reborn
From Isolation", welcher schleppend und bedrohlich
beginnt, zwischendurch an symphonischen Black Metal
erinnert, darauf wieder Breaks nachschiesst, Luft holt,
um gleich mit einem Riff voll in die Rübe zu klatschen.
Bei "Death Anxienty" ziert zwar wieder ein clean
vorgetragener Refrain, doch der fällt bei weitem nicht
so penetrant aus wie bei vielen anderen Bands, dazu
lässt man auch nie die enorm düstere Grundnote des
gesamten Werkes ausser Acht und rattert gnadenlos durch
die Refrains. "Beneath The Grey" und "Seller's Market"
lassen dann doch die Wurzeln zu Metal- und Hardcore
durchblitzen, sorgt dadurch aber auch für Abwechslung,
bevor es dann mit dem abschliessenden "Sister Charlatan"
nochmals über 8 Minuten durch die Soundbotanik von
Bleeding Through geht, welche in diesem Track total
ausgeweidet wird und eindrücklich aufzeigt, dass die
Band nicht wirklich in einer Genre-Schublade abgelegt
werden kann. Ich muss gestehen, "Declaration" hat mich
mehr als nur überrascht, wobei vielleicht Produzent
Devin Townsend auch nicht ganz unschuldig daran ist.
Wenn es etwas zu motzen gibt, dann sicherlich, dass der
Sound teilweise etwas zu matschig ertönt und man die
Gitarren vielleicht auch mal von den Tastenklängen mehr
abheben hätte lassen dürfen. Abgesehen von dem ist
Bleeding Through mit "Declaration" ein spannendes und
intensives Album gelungen, welches durchaus eure
Beachtung verdient hat.
R.K.
Punkte: 8.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PSYCROPTIC - Ob(Servant)
Nuclear Blast/Warner
Aufgepasst, liebe Fans von technischem Todesblei,
Psycroptic stürmen mal wieder durch Europa, und im
Gepäck haben sie die neue Scheibe "Ob(Servant)" mit
dabei. Die Jungs aus Tasmanien (nein, sie sind nicht aus
'nem Bugs Bunny-Film, sondern aus Australien) sind kein
unbeschriebenes Blatt mehr, waren sie doch schon mit
Bands wie Hate Eternal, Kataklysm und Cannibal Corpse
auf Europatournee. "Ob(Servant)" ist die bereits vierte
Platte, und schon auf ihrer alten Scheibe "Symbols Of
Failure" haben sie es ordentlich krachen lassen. Genauso
hart und verwegen geht es auch auf ihrem neuesten Werk
zu und her, welches nun unter dem Label von Nuclear
Blast läuft. Der technische Death Metal mit viel Groove
und hohem Tempo heizt schon von Anfang an ordentlich ein
und überzeugt durch beeindruckende Gitarren- und
Drumparts. Die brutalen, gefrickelten Songs werden immer
mal wieder durch sphärische, ruhigere Teile abgefangen
und verschaffen dem Zuhörer so kleine Verschnaufpausen,
doch man braucht ordentlich Kondition, um mit den Jungs
mithalten zu können. Die thrashlastigen Parts werden
sicherlich auch das Livepublikum begeistern können, und
wer dies nicht glaubt, kann sich im Februar nächsten
Jahres selber davon überzeugen. Einziger Negativpunkt
für mich sind die teils sehr cleanen Drums, was aber
momentan in Sachen technischem Metal sehr im Trend
liegt. Ansonsten sind Psycroptic wirklich jedem zu
empfehlen, der auf technischen, brutalen Death Metal mit
hohem Spielniveau steht.
Xenia
Punkte: 8.2 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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S.S.S. The Dividing Line
Earache Records/Non
Stop Music
Kennt jemand von euch etwa die göttlichen D.R.I. (Dirty
Rotten Imbecills) oder die für ein neues Genre, nämlich
den Crossover, verantwortlichen S.O.D. (Stormtroopers Of
Death), das frühere Nebenprojekt von Scott Ian (Anthrax)?
Nein? Dann solltet ihr schnell mal in einen Plattenladen
sprinten und euch diese geilen Bands reinziehen, dann
nämlich könntet ihr auch Freude an den englischen S.S.S.
(Short Sharp Shock) haben, die jetzt gerade eine neue
Platte herausgeben, die gerade mal 30 Minuten lang ist
und 20 Songs beinhaltet. Ja, dieses Werk ist definitiv
nichts für Anhänger von vertrackten, langen Nummern, die
nie zu einem Nenner kommen, nein hier wird drauflos
geprügelt mit herrlichem Thrash/Hardcore/Skate Metal.
Mal rasend schnelle Riffs, die dann in geile Passagen
hinüber gleiten so nach dem Credo der 80er Jahre, genau
da ist nämlich "The Dividing Line" angesiedelt. Bei mir
altem Sack kommen da schöne Erinnerungen mit diesem
Silberling an eine eben grosse Epoche in der Geschichte
des Metals auf, bei der ich Stolz bin, dass ich das so
erleben durfte. Ich weiss, das hört sich für die
jüngeren Leser scheisse an, aber auch ihr werdet älter
und erinnert euch gerne an die gute, alte Zeit, wo noch
alles besser war. So mein Statement an die 80iger, denn
dort sind S.S.S. steckengeblieben und fühlen sich wohl.
Geile Scheibe!
Daniel J.
Punkte: 8.1 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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MIKKEL SCHACK BAND – ... About To Destroy Something
Beautiful
Trechoma Records
Als ich das Promoblättchen zu „… About To Destroy
Something Beautiful“ gelesen habe, stellte ich mich
innerlich schon auf einen Sound der Marke Silvery ein,
denn die haben die Stilrichtung ‚Dark Pop’ mehrheitlich
definiert. Aber wie so oft im Leben kann man sich nicht
auf Äusserliches oder fremde Meinungen verlassen, denn
Mikkel Schack Band spielen alles andere, nur keinen Dark
Pop. Was möglicherweise den Ausschlag dazu gegeben hat,
diese Bezeichnung abzuliefern, mag die Prägnanz und die
Gewichtung der Vocals sein. Die sind weder versteckt
noch unwichtig für die ziemlich spezielle Art von Musik,
die hier dem geneigten Hörer vorgespielt wird.
Gitarrenlastige Mucke in einem verdammt breiten
Spektrum, von poppig angehauchten Songstrukturen beim
Opener „Doing Time“ über Dark/Hard Rock/Metal bei
„Anthem Of The Different“ zu alternativ rockigerem
Material der Marke Staind oder Seether bei „Nothing“, so
könnte eine erste Analyse lauten. Und sie wäre niemals
komplett, denn bei jedem einzelnen Track lassen sich
nach mehrmaligem Hören immer noch Details heraushören!
Und auch wenn manche Nummern sehr radiotauglich sind,
wie etwa „As Good As It Gets“, so wird dieser Eindruck
sehr schnell revidiert, wenn man sich die wirklich
hervorragenden Lyrics zu Gemüte führt: Diese Kost ist
eindeutig zu schwer für 0815-Hörer, womit auch gerade
der Knackpunkt dieses Debuts aufgezeigt wird. Dies wird
dazu führen, dass manche wohl den Kopf ob dieser Scheibe
schütteln werden, und andere werden fasziniert den
Klängen lauschen und sich in diesem nonkonformen Strudel
der Emotionen mitreissen lassen. Wenn doch nur alle
Erstlingswerke so sauber, professionell und mit solchem
Herzblut produziert würden wie „… About To Destroy
Something Beautiful“!
Toby S.
Punkte: 8.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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CANDLEMASS – Lucifer Rising
Nuclear Blast/Warner
«Ich bin sicher, wir werden nächstes Jahr ein neues
Album machen» beteuerte Doom-Papst Leif Edling vor ein
wenig mehr als einer Sonnenumrundung im Interview mit
Metalfactory. Mit «Lucifer Rising» kriegt der
Kerzenmessen-Jünger nun die angekündigte Scheibe von
Cnadlemass. Dabei handelt es sich aber nicht wie
eigentlich gedacht um einen Longplayer mit komplett
neuem Material, sondern um eine bunte Mischung aus
Neuem, Neugemachtem und Altem. Zwei neue Tracks, eine
Neueinspielung und ganze 9 Live-Tracks, was rund 70
Minuten zähes Doom-Futter für die Ohren bedeutet. Das
titelgebende «Lucifer Rising» schlägt dabei ein wie eine
Bombe: Infernalisch treibend mit sowohl stampfenden als
auch kreischenden Gitarren und von einem perfekt
eingängigen, von Rob Lowe diabolisch intonierten Refrain
kann man sich sicher sein, einer der besten und
heftigsten Tracks der ganzen Bandgeschichte überhaupt
serviert bekommen zu haben. Durch und durch Candlemass
und somit durch und durch Doom ist auch «White God», das
sich tonnenschwer dahinschleppt und wiederum einen
Refrain besitzt, der von solcher Wucht ist, dass jede
andere Doom-Band vor Neid zergehen muss. «Demon's Gate»,
original auf dem Erstling «Epicus Doomicus Metallicus»
von 1986, ist dann die Neueinspielung, die mit etwas
tieferen und wärmeren Gitarren und dem unverwechselbaren
Organ Lowes zwar nicht unbedingt besser ist als das über
20 Jahre alte Original, mit diesem aber durchaus
mithalten kann. Der 50-minütige Livepart, aufgenommen
bei einem Gig in Athen auf der «King Of The Grey
Island»-Tour vor einem Jahr, präsentiert dann in zwar
nicht lupenreiner, dafür umso authentischerer
Sound-Qualität eine eingespielte Band (inklusive einem
in seinen Ansagen etwas betrunken wirkenden Lowe), die
aktuelle Tracks wie «Emperor Of The Void», «Devil's Seed»
oder «Of Stars And Smoke» sowie auch Klassiker der Sorte
«Solitude», «Under The Oak», «Mirror Mirror» oder «Samarithan»
vor einem enthusiastischen Publikum souverän
herunterzocken. «Lucifer Rising» ist Doom pur, kein
schlechter Song, keine Sekunde, die sich nicht zu hören
lohnt, und doch leidet man. Daran nämlich, dass man
unbedingt noch 10 neue Tracks mehr kredenz bekommen will
von Candlemass, die mit «Lucifer Rising» einerseits
ihren Status als unstürzbare Könige des Dooms und
andererseits die Unwichtigkeit eines gewissen Messiah
Marcolin manifestieren.
Kissi
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 17.90 SFr.
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WALTARI – The 2nd Decade - In The
Cradle
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Die Finnen um den charismatischen Sänger Kärtsy Hatakka
bewerfen uns hier mit ihrem 2. Best Of-Album, wobei mit
"In The Cradle" auch ein neuer Song mit dabei ist.
Berücksichtigt wurden die Werke "Release Date", "Blood
Sample", "Rare Species", "Radium Round" und "Torcha".
Dass Waltari ja keine musikalischen Grenzen kennen,
weiss der Kenner der Finnen ja bestimmt, und so tummeln
sich jede Menge geile Songs auf dem Silberling, so auch
das saugeile "Get Stamped", welches einfach voll
drauflos rockt. Oder "Not enough", das mir besonders
gefällt und für Waltari-Verhältnisse schon simpel
daherrockt. Ebenfalls sehr melodiös, das starke "One
Day", das am Anfang stark mit zweistimmigen Gitarren
glänzt. Und ob das zum Teil auf Finnisch gesungene
"Helsinki" oder auch das Spacig startende "System" mit
unglaublich geilen Frauengesangs-Einlagen, das reisst
den Zuhörer voll vom Hocker. "Dreamworld", "Atom Angel"
und "Wish I Could Fly" braucht man da eh keinem
Waltari-Fan mehr vorzustellen. Den regulären Schluss
macht das etwas spezielle "Life Without Love". Als
Bonus-Tracks gibt's noch Unplugged-Versionen von "Death
Party", "Dream" und dem echt witzig dargebotenen "Rag
Your Body Beat", die wirklich gelungen daherkommen. Ich
denke, dass sich Die Hard-Fans das Teil eh zulegen
werden, ansonsten ist dieser coole Rundling all denen zu
sehr zu empfehlen, die Waltari bisher noch nicht
kannten, horcht da rein - ihr werdet das Teil nach ein
paar Durchläufen lieben!
Crazy Beat
Punkte: keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DARKANE – Demonic Art
Massacre Records/Musikvertrieb
Drei Jahre mussten die Sandkörner den Stein der Zeit
schleifen, bis nun endlich mal wieder neues dämonisches
Kraftfutter aus dem Hause Darkane die gierigen Schlünde
zu stopfen weiss. Dabei komme ich jedoch nicht herum,
Darkane mit "Demonic Art" als zweischneidiges Schwert
einzustufen, doch wenden wir uns erst mal den Fakten zu:
Mit dem Intro "Variation Of An Eyerush" eröffen die
Schweden schon mal sehr düster-symphonisch und lassen
meine Gedanken nicht los, dass so ein Stück auch
problemlos eine Dimmu Borgir-Scheibe einstimmen könnte.
Natürlich verlassen mich diese sofort beim Auftakt des
folgenden "Leaving Existence", hier wird die
Thrash-Fahne mit stolzer Brust hoch gehalten, die
messerscharfen Riffs durchtrennen mühelos jeden
Nackenknochen und die treibenden Drums sorgen für den
obligaten Tritt in den Allerwertesten, bis im Mittelteil
wieder diese düsteren Keyboard-Harmonien ertönen und die
Stimmung von aggressiv auf Gehörnten-Huldigung kippt und
wieder zurück. Das Titelstück "Demonic Art" beginnt zwar
mit ein paar Düsterakkorden, wendet sich aber zum
Thrasher hin, mit einem fast schon melodiösen Refrain,
gepaart mit einem einem sauberen Flitzefinger-Solo im
Mittelpart. Spätestens beim Chorus von "Absolution"
fällt mir dann spontan Soilwork in den Schoss, wobei
Darkane hier viel ernergiegeladener nach vorne preschen
als ihre Landsmänner. Bei "Execution" kippt jedoch
dieser Vergleich rasch wieder um, naja wenigstens bis
zum Refrain, den Start könnte man jedoch durchaus als
Symphonic-Thrash umschreiben, was sich jetzt vielleicht
etwas merkwürdig liest aber durch die breiten
Synth-Teppiche durchaus seine Berechtigung findet. "Impetious
Constant Chaos" kickt dann sogleich mächtig in die
Eingeweide, bis dieser fast schon erzwungene melodische
Refrain den Wind aus den Segeln nimmt. Schade, denn
zwischendurch machen Darkane bei diesem Song mächtig
Tempo, und wäre nicht dieser rosa-homosexueller Chorus,
dann wäre dies eine absolute gnadenlose Thrash-Granate
gewesen. Bevor ich nun jeden Song einzeln zerpflücke
kann ich euch verraten, es geht im Schema F so weiter.
Auf der einen Seite grandiose, pfeilschnelle, aggressive
Thrash-Riffs die mir wahrlich eine Freudenträne in die
Augen treiben, dazu coole Soli, Breaks und
abwechslungsreiches Prügelspiel, auf der anderen Seite
diese düsteren Synth-Einschübe und melodischen Refrains,
welche aus "Demonic Art" wohl so was wie ein 'Modern/Thrash'-Album
machen und von mir aus gesehen die Suppe bei einigen
Songs mehr als nur versalzen, zwischendurch aber auch
wieder gut harmonieren wie beispielsweise beim Bonussong
"Wrath Connection". Die Moderne, Segen oder Fluch, ist
wohl hier die Frage, für Anhänger von Soilwork und Scar
Symmetry, welche nichts gegen eine fette Protion Thrash
haben, wird "Demonic Art" eine Offenbarung sein, wer
sich jedoch Slayer auf seinen Frauenbeglücker eingeritzt
hat, der wird sich an einigen Stellen einen amtlichen
Testosteron-Schub abholen können, jedoch zwischendurch
über Erektionsstörungen klagen müssen. Mir fällt es sehr
schwer, hier ein abschliessendes Urteil zu bilden, zumal
mich Darkane oftmals vor ihrer Brachialität auf die Knie
fallen lassen, jedoch meine Hoffnung auf ein gnadenloses
Durchpeitschen der Songs immer wieder zerstören.
R.K.
Punkte: 7.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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END OF GREEN – The Sick’s Sense
Silverdust Records//Musikvertrieb
Was waren das noch für Zeiten, als diese deutschen
Jungspunde noch völlig unbekannt im Untergrund vor sich
hin werkelten und zwar grossartigen Sound
hervorbrachten, sie aber kein Schwein kannte. Und dann
kam mit dem Cover des Type O Negative-Klassikers „Black
No. 1“ auf dem „Blood, Sweat And Tears“-Tribute-Album
die ganz grosse Wende: Ebendieser Track, der sich auch
auf dem Silberling „Songs For A Dying World“ befindet,
verhalf End Of Green zu einer bis dato unerreichten
Resonanz in den Weiten des Metal-Universums. Das
nachfolgende Werk „Dead End Dreaming“ fiel dann auch
spürbar massentauglicher aus, was nicht zuletzt an dem
ersten Video der Band überhaupt, „Dead End Hero“, lag:
Düsternis und Härte, Melancholie und Verzweiflung trafen
auf rockigere Arrangements und ohrwurmtaugliche
Refrains. Soweit so gut, mag man sich denken. Doch die
grosse Frage blieb natürlich bestehen: Wohin wird der
Pfad jetzt neuerdings führen? Wird der ‚Depressive
Subcore’, wie die Band einst ihre Mucke liebevoll
nannte, ein Revival erleben oder werden komplett neue
Wege eingeschlagen? Die Antwort liegt irgendwo
dazwischen. Tatsächlich sind noch Spuren der ‚alten’
Arrangements und Herangehensweisen an die Songs zu
erkennen wie beispielsweise bei „My Crying Veins“ oder „Let
Sleepings Gods Lie“ (eine nette Abwandlung des
ursprünglichen Zitats, by the way), während „Killhoney“
etwa oder auch „Die Lover Die“ die neuartigere
Handschrift tragen. „Dead City Lights“, welches schon
auf „Dead End Dreaming“ hätte Platz finden sollen, ist
im Grunde genommen der perfekte Spagat zwischen
althergebrachten Traditionen und neueren Methoden. Neben
den abwechslungsreichen Tracks, welche einerseits
mehrere Anläufe benötigen werden („Sunday Mourning“, „Bury
Me Down (The End)“) und andererseits sofort ins Ohr
gehen („Killhoney“, „Die Lover Die“), fällt auch die
gewachsene Variabilität der Vocals auf: Michelle
Darkness flüstert, schreit, erzählt und wimmert sich
durch die Strophen, und bei „The Sickness Crown“ packt
er auch erstmalig die Death Metal-Growls aus, was im
Kontext mit dem Song auch ganz gut passt und eben eine
nette Abwechslung darstellt. Alles in allem lässt sich
konstatieren, dass „The Sick’s Sense“ ein gutes Dark
Rock-Album mit einigen sehr schönen Liedern geworden
ist, aber mit dem ursprünglichen Spirit von End Of Green
hat diese Scheibe leider nicht mehr wahnsinnig viel
gemeinsam. Reinhören lohnt sich aber allemal, gerade
dann, wenn man die alten Scheiben nicht kennt!
Toby S.
Punkte: 7.8 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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RED TO GREY - Admissions
Badland Records
Von dieser Deutschen Combo, die 1998 gegründet
wurde, hatte ich bisher noch nie was gehört! «Circle Of
Pain» nannte sich die erste Demo-CD, die noch im
gleichen Jahr veröffentlicht wurde. Die erste richtige
Langrille kam drei Jahre später und erntete gute
Kritiken, die aber offenbar wenig fruchteten, weil es
danach geschlagene sieben Jahre nichts mehr von Red To
Grey zu sehen und hören gab. «Admissions» beendet diese
Phase der Ruhe und wenn da von Bay Area Thrash
gesprochen wird, muss man hellhörig werden, zumal das
gute Teil von Achim Köhler produziert wurde. Nach einem
verhaltenen, aber soweit mindestens etwas Spannung
aufbauenden Intro legt darauf sogleich der Titeltrack
brachial los. Als erster Vergleich können gleich mal
Nevermore her halten, bevor nachher in der Tat typische
Elemente von Death Angel ausgemacht werden können. Diese
beiden Bands werden nebst Exodus denn auch als Einfluss
genannt. Sänger Andy Pankraz gebärdet sich derweil zwar
nicht als Warrel Dane (Nevermore), besitzt aber dennoch
ein variables Organ. Der vielschichtige Opener vermag
mich jedoch nicht unbedingt zu fesseln. Besser ins Ohr
geht «Cast The First Stone», wo in erster Linie der
harte Sound mit dem herrlich polternden Bass von Stefan
Hendel auffällt. Dies gilt auch für «Free», wo die
Tassen im Küchenschrank alsbald kollektiv zu tanzen
beginnen. Je länger das Teil dreht, desto mehr gehen die
Songs in die Death Angel/Exodus Ecke. Trotzdem schaffen
es Red To Grey ganz gut, den Hörer bei der Stange zu
halten. Dies geht unter anderem auch auf die
überzeugende Darbietung der beiden Gitarristen Tino
Bergamo und Frank Pané zurück, die nicht nur gekonnt
riffen können, sondern auch einige töfte und zum Teil
doppelläufige Soli mit etwas Maiden-Vibes vom Stapel
lassen. Und wenn wir den Musikern gerade Lorbeeren
verteilen, darf Drummer Elmar Nüsslein nicht übergangen
werden, denn sein aktives Spiel gehört eindeutig zu den
Stützen des RTG-Sounds. Was mir bis anhin fehlt, ist
aber eine oder besser die Killer-Nummer auf diesem
Album. «The Cheated One» als Schlusstrack kommt dieser
Vorstellung jedoch sehr nahe und holt so ein paar
verlorene Kastanien wieder aus dem Feuer. «Admissions»
braucht indes mehrere Anläufe, bis die Lunte brennt. Wer
allerdings einige Tonträger der Einfluss nehmenden,
respektive zuvor genannten Bands im Regal stehen hat,
wird womöglich nicht so warm mit dem Thrash-Fünfer aus
Germanien. Dennoch sollte man den Jungs vorurteilfreies
Interesse entgegen bringen, was bei der starken
Konkurrenz gar nicht so einfach sein wird.
Rockslave
Punkte: 7.7 von 10
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27.90 SFr.
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EMPYRIOS - The Glorious Sickness
Scarlet Records/Musikvertrieb
Das italienische Label Scarlet Records macht sich
die Mühe, nach talentierten Bands Ausschau zu halten und
wird immer wieder fündig dabei. So wie auch hier bei
Empyrios, die mit ihrem zweiten Album einen Mix aus
gesunder Härte und feinen Melodien zelebrieren. Zumal
das Ganze sich noch recht im progressiven Bereich
befindet, wo man dann auf Gruppen aufmerksam macht wie
etwa die grossen Dream Theater oder auch Nevermore.
Herausheben möchte ich zwei Personen, mal zuerst den
Sänger Silvio Manchini, der wirklich eine tolle,
abwechslungsreiche und melodische Stimme hat, und
zweitens den superben Leadgitarristen Simone Mularoni,
der so geniale Soli zelebriert, wo sogar noch John
Petrucci (Dream Theater) neidisch werden könnte. Leute,
ihr seht, der Untergrund ist reich an guten, unbekannten
Bands, die nur drauf warten, um von euch entdeckt zu
werden. Empyrios werden mit ein wenig Glück ihren Weg
machen, aber eben der Grat ist schmal, von dieser Sorte
Bands gibt's halt schon recht viele, und dann wird sich
die Spreu vom Weizen trennen, und nur die besten werden
überleben. Achtungserfolg!
Daniel J.
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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PUNISHABLE ACT - Rhythm Of Destruction
Street Justice Records
Auferstanden aus Ruinen, begonnen haben Punishable
Act als Punk-Band in Ost-Berlin. Damals noch unter dem
Namen Reasorrs Exzesz. Unter dem neuen Namen Punishable
Act haben sie sich im Jahre 1993 dem Hardcore
verschrieben. Sie sind ihrem Stil bis heute knallhart
treu geblieben. Für Fans der alten New York Bands ist es
Unterhaltung, und für die jüngere Generation bieten die
deutschen Jungs einen Einblick in die alten Werte. So
muss Hardcore klingen! Hart, groovend, basslastig und
mit brutalen Vocals. Keine Anbiederung an heutigen Emo-
oder Metalcore-Trends. Das ist der Soundtrack für die
Zerstörung. Strassenfeeling pur. Im gesprochenen Intro
wird gemahnt: wenn du solche Musik hörst, renn um dein
Leben! Das sollte sich der Zuhörer indirekt zu Herzen
nehmen. Mike, der Mann am Mikro, brüllt seine Messages
ins Mikro, dass es einem den Kiefer von selbst
einschlägt. Auch die Rhythmusfraktion um Drummer Hermann
und Bassmann Mario macht keine Gefangenen. Das treibt
und groovt vom Feinsten. Mann sieht den Moshpit bei den
Konzerten richtiggehend vor dem inneren Auge. Auch die
beiden Männer an den sechs Saiten jagen ihre Riffs aus
den Boxen, dass es einen mitreisst. Das wurde mit der
fetten Produktion richtig gut untermalt und kommt mit
brutaler Härte daher. Die Songs gehen von schleppend bis
rasend, aber immer mit dem nötigen Groove. Mit Track
Nummer zehn, "Für Immer", ist sogar ein Lied mit
deutschem Text drauf. Ob auf Deutsch oder Englisch
gesungen/gebrüllt, die Songs haben meistens eine Message
drin. Sie haben sich den Politik- und Strassenthemen
verschrieben. Fans von Bands wie Biohazard und Agnostic
Front werden auf "Rhythm Of Destruction" sehr gut
bedient. Alle Macht der Strasse könnte das Motto lauten.
Sie haben trotz dem Hardcore die gewisse Punkattitüde
nie ganz abgelegt, was auch gut ist. Damit kommt das
Ganze roh und mit dem richtigen Strassenkampf-Flair
daher.
André G.
Punkte: 7.6 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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STONEGARD - From Dusk Till Doom
Indie Recordings/Irascible
Die norwegische Band Stonegard macht es den
Genredenkern nicht gerade leicht, denn ihr neuester
Streich "From Dusk Till Doom" kann man wirklich in keine
Schublade stecken. Der Titelsong, welcher auch gleich
die Platte eröffnet, erinnert irgendwie an Gojira und
Dark Tranquillity und übt schon mal richtigen Druck auf
die Boxen aus. Nebst alternativem Rock prägen auch
Melodic/Death-Einflüsse den Silberling, was dazu
beiträgt, dass einem keinesfalls langweilig wird. Die
starken Gesangparts mit unterschiedlichem Lead- und
Backgroundgesang sind wirklich überzeugend und verleihen
durchs Band weg ein angenehmes Gefühl in der Hörgegend.
Der durchgehend melodiöse Song "Rescue" erinnert
irgendwie an Tool, und "Blade" ist wohl das einzige
Stück auf der gesamten Platte, welches das 'Doom' im
Titel rechtfertigt, denn sonst rasseln die Songs zu
schnell übers Parkett. Dass "From Dusk Till Doom"
bereits vor zwei Jahren in Norwegen erschienen ist und
nun für eine europaweite Ausgabe neu überarbeitet und
gemixt wurde, ist lediglich schade, denn so sind wir
nicht schon früher in den Genuss dieser Platte gekommen.
Zu bemängeln gibt es nicht viel, ausser dass der Platte
die absoluten Highlight-Songs fehlen, doch dies ist erst
Stonegards zweites Werk, und somit haben die Jungs noch
etwas Zeit, um sich noch weiter auf ihre Stärken zu
konzentrieren. Wer Stonegard live erleben möchte, kann
dies im Dezember im Z7 tun, denn dort eröffnen die
Norweger die Bühne für Enslaved, und ich bin mir sicher,
dass wir dann sicherlich noch mehr von dem Quartett
hören werden.
Xenia
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SIDEBURN - Cherry Red
Hang Loose Records/Irascible
Die letzte Compilation «Best Of 1990 - 2005»
ausgeklammert, die ja auch die beiden Genocide-Alben von
1992 und 1994 berücksichtigt, bringen die Schweizer
Rocker aus dem Kanton Waadt nun ihre mittlerweile vierte
Studio-Langrille heraus. Abermals durch Jürg Nägeli
(Ex-Krokus) unterstützt, wurden elf (meist)
partytaugliche Nummern auf die neue CD gepackt. Diese
decken wiederum die bekannte Bandbreite zwischen den
alten AC/DC, Rose Tattoo und (den alten) Krokus ab. Der
Opener «Gimme The Way» geht dabei schon ganz ordentlich
ab und trägt gar etwas die Handschrift von Airbourne,
den gegenwärtigen Senkrechtstartern aus dieser Stilecke.
«Hurricane Race» wirkt darauf fast etwas brav, besitzt
jedoch gute Refrain-Passagen. Gleiches in Sachen
mehrstimmiger Gesang gilt für das schleppende «Six Feet
Under», wo Angus & Co. die untrüglichen Paten sind. Bei
«Lane» werden schliesslich meine nostalgischen
Erinnerungen an die Steve Whitney Band geweckt. Soweit
so gut? Nun, trotz ein paar guten Songs und der nötigen,
respektiven vorhandenen Abwechslung wird man einfach den
Eindruck nicht los, dass Sideburn auch mit «Cherry Red»
keinen entscheidenden Karriere-Sprung nach vorne machen
werden. Klar werden Airbourne entsprechend, jedoch
berechtigt gehypt, aber diese besitzen eben das gewisse
Etwas, das sie im Moment, neben den Königen selber (die
ja bald mit «Black Ice» aufwarten können) unschlagbar
macht. Live können Sideburn hingegen meist erhobenen
Hauptes von der Bühne gehen, allerdings überwiegend
(nur) als Support-Band und daran wird sich so schnell
wohl auch nichts ändern. Handwerklich ist «Cherry Red»
sonst (bis auf das halbgare Cover) ohne Makel versehen
und mit der entsprechenden Lautstärke gespielt, bewegt
sich noch jeder Fuss zur angenehm knackigen Produktion
im Takt. Besonders «Wild Boy» (Tipp!), zeigt auf,
welches Potenzial ohne Zweifel da ist! Darum, wie schon
unsere Michelle Hunziker vor Jahren mal am TV zu sagen
pflegte: Dranne bliibe, dranne bliibe, dranne bliibe!!
Rockslave
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
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CROWN OF THORNS – Faith
Frontiers Records/Disctrade
Satte sechs Jahre musste sich die Melodic-Fraktion
gedulden, bis Jean Beauvoir sein Projekt Crown Of Thorns
wieder reaktivierte. Der Amerikaner mit haitianischen
Wurzeln ist mit Sicherheit einer der charismatischsten
und talentiertesten Musikern des gesamten Genres.
Erstmals wurde man auf Jean aufmerksam, als er einen
blonden Iro auf dem Kopf hatte und Bassist der
Skandal-Band Plasmatics war. Mit seiner Combo Voodoo X
und dem Album "Volume I - The Awakening" (leider folgte
nie "Volume II") hat der Mann eines der grössten
Melodic-Highlights ever fabriziert. Weiter ging's mit
Crown Of Thorns. Auch mit dieser Formation konnte Jean
grosse Erfolge verbuchen. Auch live, als Support von Van
Halen, Bon Jovi und Tina Turner. In den letzten Jahren
veröffentlichte die Truppe immer mal wieder starke
Melodic-Scheiben. Nach der längeren Pause, stellt sich
nun die Frage, ob Mr. Beauvoir an die Erfolge, die er in
den 90igern hatte, anknüpfen kann. Die Antwort vorweg:
nur teilweise. Klar, etwas wirklich Schlechtes kann von
COT nicht kommen. Vor allem die Vocals sind
sensationell. Die leidenschaftliche Stimme sticht hervor
und besitzt enormen Wiedererkennungswert. Die Trademarks
von COT waren immer die ausgewogene Mischung aus
knackigen Hooks und eingängigen Melodien. Auf "Faith"
sind diese zwar auch vorhanden, doch regelmässig verirrt
sich das Schiff in ganz seichte Gewässer. Gut die Hälfte
der Tracks sind sehr balladesk, teilweise sogar richtig
schnulzig ausgefallen. Für ein weiteres Highlight sind
die satten Gitarren einfach nicht zahlreich genug. Sechs
Jahre Bandpause waren wohl zu lang. Die Chance ist aber
gross, dass sich das beim nächsten Output wieder
einrenken wird.
Chris C.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
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HOLY MARTYR – Hellenic Warrior Spirit
Dragonheart/Musikvertrieb
Deutsche singen über Schottische Kriege (Grave
Digger), und die Italiener Holy Martyr über diejenigen
der griechischen Antike. Genau genommen handelt es sich
hier um ein Konzept-Album über Sparta. Dieser Stadtstaat
bietet mit seiner Kultur und seinen Kriegen genug Stoff
für dieses fast stündige Album. Wer Battle Metal à la
Sabaton oder Turisas mag, kann hier eigentlich nichts
falsch machen. Die Italiener versuchen gar, ihrem
klassischen True Metal mit griechischen Texten und
Folklore anzureichern. Dies gelingt teilweise gut, wird
aber insgesamt nicht konsequent genug durchgesetzt. Holy
Martyr vergeben mit diesem Album die Chance, was
wirklich Neues zu machen. Zu sehr orientieren sie sich
an klassischen True Metal-Strukturen und verstecken
schon fast ihre genialen Ideen. "Hellenic Warrior Spirit"
lässt ein grosses Potential einer neuen Musik-Spielwiese
erahnen, die sich von mir aus Hellenic Folk/Heavy Metal
nennen darf. Würden ausschliesslich griechische Texte
verwendet und die Folklore besser eingebunden, hätte man
gar einen einmaligen Genre-Klassiker. So aber darf man
sich 'nur' über gutklassigen Heavy Metal freuen, der in
verschiedenen Tempi recht abwechslungsreich daherkommt.
Neben kurzen Intermezzos sind die meisten Songs deutlich
über 6 Minuten lang, werden aber nie langweilig. Von der
Idee bis zum Album brauchten die Italiener 5 Jahre.
Hoffen wir, dass sie den eingeschlagenen Weg weiter
verfolgen und sie nicht von einer griechischen Band
überholt werden. Denn was da als nächstes auf uns
zukommen könnte, verspricht grossartig zu werden!
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10
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27.90 SFr.
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OOMPH! – Monster
GUN/SonyBMG
Mir ist bewusst, dass sich jetzt einige fragen,
wieso die Review zu "Monster" erst jetzt bei Metal
Factory erscheint, da ja das Stück schon seit Ende
August legal erwerblich und auch bereits wieder aus
unseren Charts verschwunden ist. Das liegt nicht daran,
dass wir so aktuell sind wie die Entjungferung von Paris
Hilton, sondern wir von den Vertrieben mit aktuellem
Promo-Material beliefert werden sollten, und wenn dies
wie im Falle Oomph! so spät eintrifft, dann hat der Sinn
und Zweck von unseren Reviews schon mal viel eingebüsst.
Trotzdem möchte ich natürlich einige Gedanken zu
"Monster" loswerden, zumal Oomph! schon seit einigen
Jahren die Fusion von EBM und NDH munter unter das Volk
mischen. Erstaunlich am 'Phänomen' Oomph! ist wohl die
Tatsache, dass die Herren bereits mit "Plastik" (1999)
und "Ego" (2001) zwei hervorragende Werke abgeliefert
hatten (von mir aus gesehen der Zenit ihres Schaffens),
jedoch erst mit dem sehr kommerziellen "Wahrheit oder
Pflicht" aus dem Jahre 2004 von der breiten
Öffentlichkeit wahrgenommen wurden. Nun liegt mit
"Monster" das 10. Werk der Band vor, und ich muss
gestehen, der Opener "Beim ersten Mal tut's immer weh"
überraschte mich schon mal äusserst positiv. Treibende
Beats, kritischer Text, EBM-lastig wie schon lange nicht
mehr und doch rockt der Song, lässt die Glieder
unaufhaltsam zucken und schlägt gekonnt eine Brücke aus
den 'alten Oomph!-Tagen' in die Neuzeit. Mit "Labyrinth"
folgt dann wieder eine typische Oomph!-Hymne, welche
sich sofort in den Gehörgängen festsetzt, jedoch auch
wie ein Abklatsch von "Wach auf" tönt und somit für
keine Überraschung sorgt. Mit einem zuckersüssen Refrain
wartet auch "6 Fuss tiefer" auf, jedoch gefällt das
schleppende Tempo und sorgt damit für eine angenehme
Abwechslung. Äussert gelungen ertönt auch "In deinen
Hüften", welches den Refrain im Tango-Takt ertönen lässt
und dabei die Thematik Aids auf seine Art in Dramatik
taucht. Auch wagen sich Oomph! auf "Monster" in die Welt
der balladesken Töne und lassen "Auf Kurs" mit einer
sanften Brise Melancholie über die Seele reisen, ohne
dabei Schiffbruch zu begehen. Stapfend und herrlich
ironisch wird mit "Wer schön sein will muss leiden" mit
dem Schönheitswahn unserer Gesellschaft abgerechnet, und
mit "Lass mich raus" haben die Herren einen etwas
anderen Geburtssong auf Lager. Oomph! brechen mit
"Monster" sicherlich nicht in ein neues Klanguniversum
auf, doch der Silberling überflügelt in meinen Augen
seine beiden Vorgänger, kann jedoch nicht ganz mit den
älteren Werken mithalten, zu sicher wollte man hier die
Schäfchen ins trockene bringen, sprich die grosse Masse
ansprechen und damit auch mal in den üblichen
Durchschnitt abrutschen. Doch "Monster" bietet
schlussendlich viel gelungene Unterhaltung mit
kritischen Texten, ohne dabei gleich primitiv oder plump
zu wirken. Wer dies nach über 15 Jahren Band-Bestehen
immer noch schafft, hat durchaus Respekt verdient.
R.K.
Punkte: 7.5 von 10 Hier reinhören
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NEONDAZE – Neondaze
Musicbuymail/Non
Stop Music
Definitv, in Schweden gibt's ein Nest, dem täglich
begnadete Musiker entsteigen. Einer davon ist Lars
Loquist, Ex-Gitarrist von Reptilian und Pole Postition,
der immerhin schon im 'Guitar Player' zu Ehren kam.
Ausgerechnet bei der schwedischen Version der TV-Show
'Star Search' wurde er auf seinen jetzigen Side Kick,
Sänger Marcus Lundgren, aufmerksam, als dieser Bon Scott
imitierte. Obwohl seine Stimme wenig Ähnlichkeit mit der
des legendären AC/DC-Shouters hatte, erkannte Lars die
hohe Qualität des Vocalisten und lud in kurzerhand zum
Jammen ein. Es folgte das Debut-Album, mit einer edlen
Produktion versehen, aufgenommen in Mr. Loquist's
eigenem Studio. Musikalisch geht bei Neondaze, wie der
Name erahnen lässt, die Reise zurück in die 80iger. Will
heissen: Catchy Melodien werden mit fetten Gitarrenriffs
untermalt und das Ganze in ein Glam-Gewand gehüllt, wie
es Ratt oder Britney Fox damals auch machten. Trotz
einiger guter Songs auf dem Album ("Intoxicated" oder
"Million Miles") erreichen sie das Niveau der
80iger-Aushängeschilder aber nicht. Ein wirkliches
Highlight fehlt, und der Wiedererkennungswert ist nicht
besonders hoch. Für ein Debut ist die Scheibe aber mehr
als gelungen.
Chris C.
Punkte: 7.3 von 10
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29.90 SFr.
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SANGUIS – Ascension
Bloodred Horizon Records
Oha, schon das Booklet wirft mit soviel Farbe und
soviel Weiss irgendwie Fragen auf. Und erinnert an
Immortal. Was die Coverversion von "Unsilent Storm In
The North Abyss" erklärt. Und genau so präsentieren sich
die Österreicher mit ihrer dritten Platte: Mit ganz
vielen Einflüssen der Unsterblichen, vor allem bei der
Leadgitarre. Aber auch eigenen Färbungen sind zu hören,
vor allem bei den stellenweise groovigen Gitarrenparts
bei der Begleitung. Musikalisch besonders eigenständig
präsentiert sich das deutsche "Unter Feinden", dafür ist
der Text von Nietzsche. Innovativer, moderner
Schwarzmetall mit gewissen Death Metal-Annäherungen,
aber immer melodisch und meist im bekannten Rahmen.
Genau das ist aber auch der Punkt, warum eine höhere
Bewertung verwehrt bleibt: Zu oft hat man das Gefühl,
sowas schon gehört zu haben. Das macht die Musik noch
lange nicht schlecht, Spass macht "Ascension" darum noch
immer. Nur springt der letzte Funken halt nicht über.
Wünschenswert fände ich mehr Lieder mit so toll
eingesetzten Effekten wie die synthetische Stimme bei "I
Decline", was meiner Meinung nach das reissendste Lied
auf der ganzen Platte ist. Sanguis machen gute Musik, es
fehlt nur noch ein klein wenig mehr Mut zur
Eigenständigkeit.
Tristan
Punkte: 7.3 von 10 Hier reinhören
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CODEON – Source
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
Dass Geknüppel und technische Versiertheit hier und
da enge Verbindungen eingehen, um überlegte Riffgewitter
loszutreten ist seit Jahrzehnten nichts neues mehr. Ob
die irren Gitarrenflitzereien von Morbid Angel, das
schon fast kranke Songwritting von Meshugga oder die
Extrem-Progger von Necrophagist sind nur einige zu
nennede Combos dieses Stils. Letztere in Verbindung mit
Codeon ausdrücklich, denn Saitenhexer Sami Raatikainen
ist seit einiger Zeit auch bei jener Kapelle aktiv. Im
Ähnlichen Sektor, jedoch ein Stück traditioneller,
organischer und weniger kaltblütig, was unter anderem
auch den eher unsauberen, aber bitterbösen Vocals von
Vesa Matilla zu verdanken ist, die ab und zu in den
überverzerrten Riffwänden unterzugehen drohen. Nichts
desto trotz wird mit «The Shrike» gleich mal ordentlich
aufs Gaspedal geklotzt. Erbarmungslos und mit reichlich
Shredd-Einlagen werden keine Gefangenen genommen,
genauso in «Deception», in welchem aber auch noch ein
Stückchen Black Metal Flair um die Ecke schaut.
Wahnwitziges Solieren dominiert darauf «Betrayer In Me»,
die Samis Einstellung bei Necrophagist mehr als
rechtfertigen. Doch auch der Rest der Truppe, Samis
Klampfer-Verstärkung Asko Sartanen, Tieftöner Lauri
Mailasalo und Speed-Trommler Joni Varon bieten technisch
weitaus mehr, als man von einer debütierenden Band
normalerweise erwarten kann. Und so staunt man über die
Schnelligkeit und Verspieltheit der Finnen nur noch,
wenn diese bei Nummern wie «Humanity Inspection», dem
tollwütigen «Envy Machinery» oder der Blastbeat-Salve «Sick
From The Inside» zelebriert werden. Lobenswerter Weise
wird bei allem jugendlichen Leichtmut aber nicht
vergessen, den Bleifuss hier und da zurückzufahren, was
«Shattermind» oder auch «Death Is All We Get» gut zutage
steht. Ob man bei einer solchen Spielart überhaupt von
Hits reden sollte ist fragwürdig, in Richtung
Eingängigkeit tendiert der Vierer jedoch selten bis gar
nie, sodass nach der Riff- und Lickschlacht letztlich
doch nicht so viel hängen bleibt, wie man bei diesem
kreativen Abwechslunsgreichtum gehoffte.
Kissi
Punkte: 7.3 von 10 Hier reinhören
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ONE MAN ARMY AND THE UNDEAD
QUARTET – Grim Tales
Massacre Records/Musikvertrieb
Was schrieb da einst unser Hardy über das letzte
OMAATUQ-Album "Error In Evolution"? "Jedoch vermisse ich
die haarigen Eier im Sound." Nun, die Eier sind auf "Grim
Tales" zwar nicht glatt rasiert, jedoch zu viel mehr als
einem intimen Dreitagebart reicht es mir auch nicht.
Dabei macht "Grim Tales" beim ersten Eindruck mächtig
Laune. Erstmal: Die ultra fette Produktion (ich glaube,
viel besser geht es kaum noch) bläst die Thrash- und
Deathriffs knochenhart aus den Boxen, dazu die markante
Stimme von Johan Lindstrand und zur Auflockerung immer
ein paar melodische Leads von den Saitenhexern zaubert
ein obligates heftiges Nicken in den Nacken. Besonders
die Up Tempo-Nummer "Cursed By The Knife" und das
thrashige "Saint Lucifer" knallen und grooven dermassen
rein, dass man sich schlichtweg nicht zurückhalten kann.
Auch das schnelle und eher Death Metal-lastige "The
Frisco Reaper" sowie der im Mid Tempo getragene
Rausschmeisser "Bastards Of Monstrosity" geben Schub,
bis die Hölle qualmt. Nicht zu vergessen sei das
treibende "Bonebreaker Propaganda", und natürlich der
alles niederwalzende Opener "Misfit With A Machinegun",
der ein wahrlicher Prachtsbrocken an Trash- und Death
Metal-Riffings darstellt und das Zwerchfell gnadenlos
zertrümmert. Als schwächste Nummer stufe ich hier "Death
Makes It All Go Away" ein, das zwar mit einem netten,
melodischen Lead hinterlegt vorgetragen wird, jedoch
völlig uninspiriert wirkt. Nun, die bereits erwähnte,
voll fette Produktion sorgt für einen extremen
Energieschub, welcher "Grim Tales" eine gnadenlose
Durchschlagskraft beschert und die Zuhörer wie einen
Orkan mitreisst. Sitzt man aber gemütlich im
Schutzbunker und hat die erste Angst der enormen
Zerstörungskraft abgeschüttelt, fällt auf, dass "Grim
Tales" sehr überraschungsarm eine Schneise der
Verwüstung in die Landschaft malt. Es fehlt mir hier an
Ecken und Kanten sowie einer Prise Komplexität, welche
auf Dauer "Grim Tales" mehr Langzeitmotivation bescheren
würde. Natürlich könnte man anbringen, der erste
Eindruck ist der entscheidende, und hier schneiden
OMAATUQ verdammt gut ab, aber wer auf Tiefgang Wert
legt, der wird wenig belohnt. Ja, ich höre schon ein
einige aufschreien, ob ich noch alle Sinne beisammen
hätte, doch ich wette darauf, dass "Grim Tales" weder
der Vergesslichkeit trotzen kann noch jemals Kultstatus
erreichen wird. Inwiefern euch das wichtig ist in der
heutigen Zeit, ist natürlich jedem selbst überlassen,
und für einen amtlichen und heftigen
Kurzzeit-Energieschub gibt es vermutlich momentan kaum
was besseres, doch wie gesagt: "Ich vermisse die
haarigen Eier im Sound".
R.K.
Punkte: 7.2 von 10 Hier reinhören
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JAYCE LANDBERG – Break The Spell
Escape Music/Non
Stop Music
Das Cover von "Break The Spell" lässt nichts Gutes
erahnen. Offensichtlich wurde hier bei Yngwie Malmsteen
abgeguckt. Ein Blick ins Infoblatt bestätigt diesen
ersten Eindruck. Der Schwede Jayce Landberg, der
übrigens auch einen grossteil seiner Kindheit in der
Schweiz verbracht hat, ist wie sein Landsmann Malmsteen
als Gitarrenvirtuose zu bezeichnen. Doch wer denkt, er
versucht auf Teufel komm raus Meister Yngwie zu
imitieren, täuscht sich. Eine Gemeinsamkeit haben die
Beiden aber doch noch. Wie auf "Fire And Ice" und "Eclipse"
stellt Göran Edman auch auf Mr.Landberg's Debut sein
aussergewöhnliches Talent als Sänger zur Verfügung. Doch
auch ein starker Vocal-Akrobat kann seine Trümpfe nur
ausspielen, wenn er auf das richtige Songmaterial
zurückgreifen kann. In diesem Bereich liegt, neben dem
Gitarrespielen, das zweite grosse Talent von Jayce. Er
hat nämlich einige heisse Tracks verfasst, mit grossen
Melodien und eingängigen Hooks. "Break The Spell", "Burning
Bridges" und "Black Magic" sind die Highlights des
Albums. Der eine oder andere Song kann diesem hohen
Niveau zwar nicht gerecht werden. Ein grosses Plus ist
aber, dass J. Landberg sich sehr selten zu ausuferndem
Gitarrengedudel hinreissen lässt. Vielmehr stellt er
seine Arbeit an der Sechssaitigen in den Dienst der
Songs. Bloss ein einziges Instrumental fand den Weg auf
die Scheibe. Zudem wurde ein einminütiger Track
ausschliesslich mit weiblichem Gesang aufgenommen. Mit
wenigen Abstrichen ein tolles Album.
Chris C.
Punkte: 7.2 von 10
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ARTAS - The Healing
Napalm Records/Musikvertrieb
Dass Österreich musikalisch mehr zu bieten hat als
DJ Ötzi wissen wir spätestens seit Abigor, doch nun hat
unser Nachbarland eine neue, sehr vielversprechende Band
aus dem Keller gelassen. Noch unter dem Namen Staub &
Schatten haben die fünf Wiener im Jahre 2007
Metalcamp-Nachwuchs-Wettbewerb für sich gewonnen und
stehen seitdem unter dem Banner von Napalm Records. Nach
dem Namenswechsel zu Artas kam jetzt auch ihre erste
Platte "The Healing" auf den Markt und überzeugt schon
mal durch eine richtig fette Covergestaltung. Stilmässig
bewegen sich die Jungs zwischen Neo-Thrash und Metalcore,
und auch die Produktion ist sehr modern geworden, was
auch nicht weiter erstaunlich ist bei einer solch jungen
Band. Speziell sollte erwähnt werden, dass Artas nicht
etwa nur in Englisch singen, nein die Jungs bringen doch
glatt drei Sprachen in einem Album unter (deutsch,
spanisch und englisch), was der Sache einen wirklich
interessanten Beigeschmack gibt und die Band aus dem
Schatten ähnlicher Produktionen heraustreten lässt. Der
Opener "Barbossa" heizt schon mal heftig ein und
ermutigt die Zuhörer zu allerhand Schandtaten ("Zündet
die Lunte"). Der spanische "Bastardo" überzeugt durch
starke Growl- und Gesangsphasen, die vom dröhnenden
Schlagzeug und nettem Refrain zum mitgrölen unterstützt
werden. Allgemein zu sagen ist, dass Artas mit einem
wirklich guten Frontmann überzeugen können, welcher eine
breite Palette anzubieten hat, jedoch sollte man bei den
Gitarrenriffs noch etwas mehr in die Trickkiste greifen,
damit es nicht zu monoton wird. Mit Coolio's (ja, genau
DER Coolio ist gemeint) "Gangsta's Paradise" haben die
fünf Recken ein Cover gebastelt, welches man allenfalls
für die Disco im Metaltrain nach Wacken verwenden kann,
obwohl der Song eigentlich ganz lustig ist, ist er doch
etwas gewöhnungsbedürftig für verwöhnte Metalohren.
Weiter geht's mit dem Titeltrack, welcher mit fettem
Double Base-Kick durch die Türe kracht und "Rhagenfels"
lässt durch geile Riffs die Köpfe rollen. Alles in allem
ein wirklich gelungenes Debutalbum, und man darf
gespannt sein, wie es mit den Wienern weiter geht.
Xenia
Punkte: 7.2 von 10 Hier reinhören
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CARNAL DECAY – Chopping Of The
Head
Fastbeast Entertainment
Wer hat's erfunden? Naja wohl nicht wir Schweizer,
aber wieso sich nicht auch mal aus heimischen Ländereien
ein feines Grindcore/Brutal/Death Metal-Süppchen
auftischen lassen? Hatte ich schon am Vorgänger "Carnal
Pleasure" meine Freude, so war ich doch gespannt, wie
sich die Eidgenossen auf ihrem neuesten Erguss so
schlagen. Dabei überrascht, besser gesagt überrollt mich
der Opener "Mary And The 3 Kings" im wahrsten Sinne des
Wortes. Was für ein verdammter Blast-Bastard mitten in
die Eingeweide, gewürzt mit den gewohnten Breakdowns,
spielerisch hörbar fortgeschrittener als noch auf dem
Vorgänger werde ich in meine Einzelteile zerlegt.
Fasziniert von diesem Einstiegsriff und auch schon Blut
geleckt wage ich mich an "Shotgun Facelift" heran, was
etwas chaotischer wirkt doch durchaus seine Faszination
versprüht. "Sind die angepisst", schiesst es mir durch
den Kopf und ich lausche weiter den morbiden und
brutalen Klängen, welche "Chopping Of The Head"
versprüht. Abgrundtief kotzt sich Michael Kern seine
Seele aus dem Leib, und es ist immer wieder erfrischend,
wenn die Chaos-Truppe aus den Prügelorgien in herrlich
groovende Mid Tempo-Parts abdriftet. Schwergewicht ist
jedoch Väterchen Blast in Anlehnung an Ami-Death Metal,
und den haben Carnal Decay wohl in ihrer Muttermilch
zugeführt bekommen. Neben dem Opener überzeugt mich auch
das finale "Predatory Instinct", welches gekonnt die
Balance zwischen Blast und Mid Tempo hält. Natürlich,
Carnal Decay machen nicht Musik für jedermann, und in
einem Altersheim würde wohl beim Abspielen von "Chopping
Of The Head" die Sterberate in unendliche Höhen
schnellen, doch wer es gerne mal etwas heftiger mag
sollte sich diesen deftigen Spass keinesfalls entgehen
lassen. Erfreulich auch, dass sich die Truppe hörbar an
ihren Instrumenten und am Songwriting weiterentwickelt,
dabei jedoch nichts von ihrer rohen Art eingebüsst hat.
Nun, vielleicht könnte man ja Carnal Decay vorwerfen,
dass sie sich auf zu gewohnten Bahnen bewegen, und
vielleicht etwas mehr Mut zeigen dürften, den eigenen
Klangkosmos zu erweitern, doch was nicht ist kann ja
noch werden. Für eine deftige Portion Hausmannskost
reicht es auf jeden Fall, Verdauungsbeschwerden
inklusive.
R.K.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
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SHADOWMAN – Ghost In The Mirror
Escape Music/Non
Stop Music
Bereits vor vier Jahren traten die Briten von
Shadowman mit ihrem Debut "Land Of The Living" erstmals
in Erscheinung, und konnten auf Anhieb durchs Band gute
Kritiken einfahren. Dies ist nicht unbedingt
erstaunlich, da die Bandmembers allesamt auf
umfangreiche Erfahrung zurückgreifen können. Bei den
beiden Köpfen der Truppe handelt es sich um den Sänger
Steve Overland von FM und Steve Morris von Hartland an
der Gitarre. Für den zweiten Output "Different Angels"
konnten die Zwei die Rhythmussektion von Thunder
gewinnen: Chris Childs spielt Bass und Harry James
bearbeitet die Drums. Komplettiert wird die Allstar-Band
vom dritten 'Steve', Steve Millington (Sad Cafe, 10cc,
Wax) am Keyboard. In dieser Formation wurde nun zum
dritten Mal ein hochkarätiges Melodic Rock/AOR-Album
aufgenommen, "Ghost In The Mirror". Dabei wurden die
Trademarks von FM und Hartland mit denen von Thunder
verschmolzen. So ist ein typisch britisches
Melodic-Album entstanden. S. Overland drückt den Songs
seinen eigenen, individuellen Stempel auf. Mit seiner
bluesigen Stimme verleiht er der Musik angenehm warme
Vibes. Passend untermalt werden die Tracks mit knackigen
Gitarren und satten Keyboard-Klängen. Einzig das
Songmaterial ist durchzogen. Nebst vielen Highlights mit
eingängigen Melodien und leicht ins Ohr gehenden
Refrains stehen dazwischen doch ab und zu bloss
08/15-Tracks. Freunde von gepflegtem Melodic Rock von
der Insel liegen mit Shadowman aber mit Sicherheit
richtig.
Chris C.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
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EDEN'S CURSE – The Second Coming
AFM Records/Musikvertrieb
Kein einfaches Werk legt uns die Multikulti-Truppe
um den amerikanischen Sänger Micheal Eden vor. Denn die
zweite Scheibe bietet zwar nette Songs mit
Ohrwurmcharakter an, schlittert aber sowohl musikalisch
wie auch textlich immer wieder in die heikle Kitschecke.
Ebenfalls zu reden gibt Micheal Edens Stimme, welche für
diesen Bastard aus Hard Rock und symphonischem Melodic
Metal passt, aber mit ihren penetrant hohen Tönen den
Spass zu verderben droht. Zwar versucht Micheal Eden
immer wieder, durch tiefe Töne und verzerrte Stimmen das
Ganze so vielseitig wie möglich zu gestalten, der
Grundtenor bleibt aber immer zuckersüss und sehr hoch.
Zeitweise erinnert mich die Truppe aufgrund des Gesangs
an Powerworld, wobei Eden's Curse dabei hardrockiger und
dafür weniger progressiv zu Werk gehen. Mit "Masquerade
Ball" startet "The Second Coming" schon mal
vielversprechend. Hier darf Ferdy Doernberg (auch bei
Axel Rudi Pell) einige Hammond-Orgel-Klänge beisteuern,
was dem Ganzen einen kleinen 70iger-Jahre-Touch gibt.
Songs wie "Lost In Wonderland", der Ohrwurm "Angels &
Demons" oder das abschliessende "Ride The Storm" rocken
sich auf hohem Niveau durch das Album und könnten durch
ihre Einfachheit vor allem live für Furore sorgen.
Richtig kitschig wird es bei der wunderschönen Ballade
"Man Against The World". Was schliesslich fehlt, sind
die überragenden Songs. Irgendwie ist auf diesem Album
alles nett, alles schön, aber irgendwie auch alles schon
mal da gewesen. "The Second Coming" ist also ein Album,
das mich nicht zu begeistern vermag, weshalb 7 Punkte
genügen müssen. Wie viele Punkte dabei die miesen
Voice-Overs der Promo-CD gekostet haben, kann ich leider
nicht sagen, da Musik etwas mit Gefühlen zu tun hat und
diese mit dem Reingequatsche unnötig gestört werden.
Roger W.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
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BATTLELORE – Last Alliance
Napalm Records/Musikvertrieb
Es gibt viele Bands, die J.R.R Tolkien’s Werke
besingen, aber nur eine offizielle: Battlelore. Die
sieben Finnen sind zurück mit ihrem fünften Album. “Last
Alliance” ist reifer als sein Vorgänger “Evernight”,
aber ob das im Endeffekt eine bessere Scheibe ausmacht,
werde ich jetzt ein wenig erläutern. Die Musik ist noch
immer eine Art Gothic Metal, die sehr episch, dann
wieder dunkel, beinahe schwarzmetallisch, dann eher
wieder todmetallisch daher kommt. Schlussendlich bleibt
man aber bei den nicht allzuviel sagenden Namen: Epic
Metal. Wer die Vorgänger-Alben kennt, kennt auch die
neue Scheibe, denn diese beinhaltet von allen Werken
gewisse Teile. Man konnte den Druck von “Swords Songs”
und die Härte aus “The Third Age of the Sun” mitnehmen,
dazu die Fehler von “Evernight” ausbaden und somit ein
weiterer Schritt in Richtung der Perfektion machen. Was
aber leider noch immer bleibt, ist die fehlenden
Abwechslung von Song zu Song. Die Stücke an sich zeigen
viele verschiedene Strukturen, die aber immer wieder
gleich in jedem Song vorkommen. Epischer Aufbau, ähnlich
klingende melodische Gitarren, gemischter Mann/Frau
Gesang, harte Riffs und ein starkes, zum Kopfschütteln
anmachendes Schlagzeuggewitter. Das ist Battlelore von
A-Z. Langsam aber sicher hat man Battlelore aber auch
gehört, es fehlt eindeutig am Unterhaltungswert, so dass
ich nach 54 Minuten den Silberling gelangweilt aus dem
Player nehme und irgendwie nicht ganz schlüssig bin.
Eigentlich ein solides Album, aber leider auf die Dauer
zu eintönig und seit fünf Alben grundsätzlich dasselbe.
Yannick S.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SYLOSIS - Conclusion Of An Age
Nuclear Blast/Warner
Die Jungs aus dem vereinigten Königreich haben sich
dem groovenden Thrash Metal mit einem gewissen Hardcore-
und Death Metal-Einschlag verschrieben. Der Silberling
wird durch ein Intro von der Akustikgitarre inklusive
Meeresrauschen eröffnet. Wer sich aber im falschen Film
wähnt, dem wird sogleich gezeigt, dass er am richtigen
Ort ist. Der zweite Song "After Lifeless Years"
beinhaltet alles, was das gesamte Album ausmacht. Das
Album bewegt sich im Up Tempo-Bereich. Donnernde Double
Base-Kracher werden vom harten Rhythmus des Basses
unterstützt und bringen die Härte, aber auch den
absoluten Groove, um die Matte kreisen zu lassen, in die
Tracks. Die Gitarren jagen ein Riffgewitter aus den
Boxen, dass man gar nicht mehr anders kann, als sich
einfach zum Sound zu bewegen. Die Stimme von Frontmann
Jamie brüllt und growlt, was das Zeug hält. Der Mann
weiss, wie harte Thrash Metal-Voices zu klingen haben.
Zeitweise haben die Vocals sogar gewisse
Hardcore-Anleihen aufzuweisen. Das macht die Songs noch
etwas aggressiver. Als Abwechslung sind sicher die
kurzen, ruhigeren Zwischenparts oder auch die hellen
Soli der Gitarren anzusehen. Sylosis bieten sicher keine
Neuerfindung des von Death beeinflussten Thrash Metals,
aber sie können sich sicher mit anderen Bands des Genres
messen, ohne Angst zu haben. Wer sich von den
Livequalitäten der Combo überzeugen will, hat in Kürze
Gelegenheit dazu: Die Jungs befinden sich momentan auf
ausgedehnter Europatour und beehren im Februar des
nächsten Jahres auch unser Land. Sie touren mit Black
Dahlia Murder.
André G.
Punkte: 7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE CUMSHOTS - Just Quit Trying
Rodeostar Music
Wie schon der Bandname aufzeigt, hat man es hier
nicht mit einer ganz ernsten, bösen Truppe zu tun. Die
Norweger greifen zwar in ihren Texten ernste Themen auf,
verarbeiten diese aber immer mit einer Portion Ironie.
Aber es regiert auch nicht nur der Spass. Musikalisch
sind die Songs auf "Just Quit Trying" im Mid
Tempo-Bereich angesiedelt. Gerade die Gitarrenarbeit von
Mister El Doom und Mister Freddie Tennessee kommt satt
und als richtig fette Wand aus den Boxen. Auch der Bass
drückt gut ab, gerade im fünften Track "Bitter Erection"
groovt er schön fett. Der neunte Track "Black Silence"
ist der abwechslungsreichste auf "Just Quit Trying", er
bietet von schleppenden bis powernden und dann wieder
akustischen Parts alles, was es braucht. Der einzige
Wermutstropfen ist der Gesang: Er ist zwar tief und
böse, bringt auch streckenweise gute Growls, aber die
Art, wie Max Cargo singt, wirkt auf Dauer ermüdend und
wird etwas langweilig. Er klingt wirklich bei jedem Song
gleich. Die Jungs gewannen im Jahre 2002 die World Rock
Championsship in Bilbao. Und im Jahr darauf waren sie
sogar für den norwegischen Grammy nominiert. Sie haben
sich auch live auf ausgedehnten erfolgreichen Touren
einen Namen erspielt. Einmal hatten sie sogar ihr ok für
eine Live-Pornoshow während einem ihrer Konzerte
gegeben. Aber der Schuss ging nach hinten los, und der
Band wurde eine Busse von 10'000 Dollar aufs Auge
gedrückt. Sänger Max ist im norwegischen Fernsehen schon
fast ein Star mit seiner Show um die sieben Todsünden.
Zurück zur Musik. Auf dem aktuellen Longplayer bieten
sie klar guten, erdigen Heavy Rock, der mit harten Riffs
und gewaltigen Soundwänden daher kommt, aber leider mit
einer etwas gewöhnungsbedürftigen Stimme.
André G.
Punkte:
6.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DECADENCE - 3rd Stage Of Decay
Massacre Records/Musikvertrieb
Das Quintett aus Schweden rund um die Sängerin Kitty
werden hierzulande wohl nicht all zu viele Leutchen
kennen - die Band hat's bisher konzerttechnisch noch
nicht mal halb so tief in den Süden geschafft. Die
aktuelle Veröffentlichung "3rd Stage Of Decay" stellt
dabei höchstens sowas wie einen Teaser auf kommende
Schweinereien dar, handelt es sich dabei doch um einen
Re-Release auf dem von der Sängerin gleich selber
betriebenen Label HTI Records - mittlerweile ist laut
Aussage der Band bereits der Nachfolger im Endstadium
der Produktion angelangt. Die Mucke selber lässt sich
grob irgendwo unter dem Banner 'technischer Death/Thrash'
platzieren, wobei instrumentaltechnisch zwischendurch
durchaus die eine oder andere Nordländer-Melodie
durchschimmern darf. Die Vocals hingegen setzen komplett
auf klassische Keif-Techniken und erinnern nicht zuletzt
an eine Mischung aus Arch Enemy-Frontfrau Angela Gossow
und The Black Dahlia Murder-Sänger Trevor Strnad -
unterm Strich also eine amtliche Portion Testosteron,
die da aus den Boxen ballert. Aber obwohl die Mucke
durchaus funktioniert und ordentlich Bangfutter liefert,
heben sich Decadence damit nur marginal aus der Masse
heraus. Der progressive Aspekt wird bei ihnen zwar gerne
und wiederholt betont, aber ansonsten weiss "3rd Stage
Of Decay" keine wirklichen Besonderheiten vorzuweisen.
Insofern also eine amtliche Promo für bevorstehende
Taten, und sicher auch eine Berechtigung, die Band mal
live ankucken zu gehen - mehr aber blöderweise auch
nicht.
El Muerte
Punkte: 6.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE SEVENTH POWER - Dominion & Power
Retroactive Records
Man nehme Musiker wie Robert Sweet (Stryper) und den
Stil von Ozzy, und siehe da - die Musik versprüht ein
ordentliches Heavy Metal-Kleid. "King Of Kings" ist
einfach der Knüller auf diesem Album. Aber bekanntlich
kann sich ja jeder sein eigenes Urteil bilden - denn das
macht ja die Sache erst spannend. Es ist ja immer extrem
cool, wenn man unbekannte Songs im wahrsten Sinne des
Wortes reinziehen darf. Ein absoluter Knüller ist das
Album sicherlich nicht - aber einige Perlen sind
durchaus vorzufinden. "Dominion & Power", "Everlasting
Fire" und "Sea Of Galilee" sind gelungene Heavy
Metal-Songs. Textlich lässt sich darüber diskutieren, ob
man den Inhalt für gut befinden kann. Hierfür möchte ich
kein Urtei abgeben. Aber im Zentrum steht ja wirklich
der HEAVY-Sound - und der macht Freude. Die Produktion
des Albums ist absolut einwandfrei.
Patrick D.
Punkte: 6.9 von 10
Hier bestellen für
31.90 SFr.
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KAMPFAR – Heimgang
Napalm Records/Musikvertrieb
Schön zu sehen dass die Norweger nicht wieder 7
Jahre auf sich warten lassen. Und auch wenn
Veränderungen immer auch Verbesserungen sein können, ist
es schön zu sehen/hören, dass sich gewisse Dinge eben
nicht ändern. So bleiben Kampfar natürlich und folkig,
ohne aber dabei auf Keyboard oder Flöten
zurückzugreifen. Gitarren und Gesang, das reicht mit
einem passenden Rhythmus durchaus, um Stimmung zu
erzeugen. Dabei wirkt die Musik bei gewissen Liedern ein
wenig minimalistisch ("Inferno"), dann wieder
abgeklärter ("Dodens vee"). Die Songs leben von sich
wiederholenden Teilen, durch die Monotonie, und
natürlich die Vocals. Das Tempo bewegt sich zwischen Mid
Tempo wie beim melodischen "Vansinn" und wenigen
Blastbeats ("Inferno"), was die melancholische Stimmung
auf eine lebendige Art unterstützt. Hört sich alles
nicht schlecht an, aber eben auch nicht zwangsläufig wie
ein Meilenstein. Was wirklich immer wieder erstaunt, ist
einfach die Tatsache, dass eine Band mit relativ
klassischem Line Up so viel natürlicher nach Folk Metal
klingen kann als viele andere aus dieser Sparte. Aber
das ist wahrscheinlich der Vorteil einer Band dieser
Grösse, und mit "Heimgang" beweisen sie diesen Status zu
Recht. Wer Kampfar mag, wird von "Heimgang" nicht
überrascht sein, aber wie schon anfangs gesagt: Nicht
alles muss sich ändern, es darf auch einfach gut
bleiben.
Tristan
Punkte: 6.8 von 10
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RANDY PIPER'S ANIMAL - Virus
Locomotive Records/Musikvertrieb
Die Band des ehemaligen W.A.S.P.-Gitarristen Randy
Piper wirft ihr drittes Album auf den Markt, welches
schlicht und einfach nach Heavy Metal klingt, ganz von
der Sorte "W.A.S.P. meets Mötley Crüe". Natürlich
gestaltet es sich nicht sehr leicht, in diesem Bereich
das Rad neu zu erfinden, weshalb ein hoher Prozentsatz
der Songs sich im mittleren Level aufhält, in welchem
grundsätzlich nur noch die Geschmäcker zu urteilen
vermögen. Rich Lewis klingt am Mikro so richtig schön
achtzigerhaft, und auch instrumental hat man mehr oder
weniger gut gearbeitet. Allerdings wäre eine
Coverversion von "Zombie“ (The Cranberries) nun wirklich
nicht nötig gewesen, da das Stück durch die Verwandlung
in einen Metalsong sein ganzes Feeling verliert. Mit dem
Song "Crying Eagle" gibt es auch einen Abstecher in
Richtung Melodic Metal, was allerdings so gar nicht auf
dieses Album passen will. Die Rettung für "Virus" kommt
in Form von eingängigen Refrains und satten Melodien,
was das Gesamtbild doch noch aus dem Sumpf der
Mittelmässigkeit ziehen kann, und die Frau Kritikerin
zustimmend nicken und mitsummen lässt. Der Kauf von
"Virus" lohnt sich wahrscheinlich vor allem für Fans der
früher 80er Jahre Stils, dennoch sollte man vorher
reinhören.
Maiya R.B.
Punkte: 6.8 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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DIMENSION ZERO - He Who Shall Not Bleed
Vic Records/Irascible
Wem beim Durchhören dieser Scheibe der Name In
Flames ins Gedächtnis geholt wird, der hat damit den
Kern dieser Band schon im ersten Anlauf erfasst. Nicht
nur das Soundgewand erinnert an die Schwedentod-Grössen,
immerhin zockt sogar ihr Rhythmus-Klampfer Jesper
Strömblad dabei mit. Dimension Zero klingen in etwas so,
wie wenn In Flames nach "Clayman" ihrem bisherigen Weg
treu geblieben wären - für nicht wenige von euch da
draussen also klar gefundenes Fressen. Die latente
Schlagseite zu At The Gates-Riffings und Keif-Vocals tut
der Musik natürlich auch keinen Abbruch, Songs wie "A
Paler Shade Of White", "Going Deep" oder "Deny" würden
ansonsten kaum funktionieren. Bei Tageslicht betracht,
entpuppen sich diese Elemente aber zugleich auch als
Achilles-Ferse der Band: Sie sägen nähmlich zu keinem
Zeitpunkt am At The Gates-Thron, und liefern somit
eigentlich plusminus fast nur aufgekochtes Material.
Dass das zum Bangen ordentlich Spass machen wird und
sich in den Plattenregalen durchzusetzen weiss, steht
somit ausser Frage - aber ehrlich gesagt: Ich wage zu
bezweifeln, dass sich eine Platte wie "He Who Shall Not
Bleed" auf die Dauer zu verteidigen vermag. Zu
kalkuliert, zu klischeehaft und vor allem ohne jegliche
Weitsicht.
El Muerte
Punkte: 6.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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SCAMP - Mirror Faced Mentality
Scarlet Records/Musikvertrieb
Die Dänen um Scamp haben nach zwei scheinbar nicht
üblen EPs jetzt den ersten grossen Tonträger am Start.
Der moderne Metal, den die Nordländer spielen, ist
natürlich aktuell recht angesagt. Man schaltet die
herunter gestimmten, auf brachiale Gewalt klingenden
Gitarren gezielt auf einem technisch hohen Niveau ein.
Die ultrafette Produktion trägt natürlich auch ihren
Beitrag an dem modernem Soundgewand von Scamp bei. Also,
ihr seht, bei der Instrumentierung haben wir ein Gemisch
von den Erfindern dieses Genres, nämlich die Götter von
Meshuggah und auch die anderen, nicht minder bekannten
Erfindern vom Cyber Metal Fear Factory. Aber ob das
reicht, sich an diesen Bands zu messen, wage ich doch
schwer zu bezweifeln. Die Songarrangements haben nicht
die Klasse von den oben genannten Bands, und mir ist ihr
Sänger ein Dorn im Auge. Der Kerl legt so ein monotones
Geschrei hin, dass mir die Platte so recht schell auf
den Senkel geht. Schade, denn seine Kollegen bemühen
sich ordentlich auf "Mirror Faced Mentality", so dass
man den 'schwarzen Peter' an Mikael, so heisst der
Knabe, geben muss. Aber die unter euch, die auf harten,
technischen Modern Metal stehen, können sich Scamp ja
mal zur Probe reinziehen, ich für meinen Teil bevorzuge
die Originale. Klingt hart, ist aber die Realität.
Daniel J.
Punkte: 6.6 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TNT – Atlantis
Metal Heaven/Disctrade
Die norwegische Hard Rock-Institution TNT serviert
uns mit "Atlantis" einen ganz schwierig einzuordnenden
und somit auch schwierig zu beurteilenden Brocken.
Unvergessen sind Alben wie "Tell No Tales" (1987), "Firefly"
(1996) oder "My Religion" (2004), melodiöse Hard
Rock-Alben in Vollendung, Scheiben, die in keiner
Sammlung fehlen dürfen. Leider musste die Truppe vor
zwei Jahren den Ausstieg ihres Sängers Tony Harnell
hinnehmen. Tony hat mit seiner Wahnsinnsstimme einen
gewichtigen Teil zum Erfolg der Truppe beigetragen.
Seine Vocals waren ganz individuell und sorgten für
enormen Wiedererkennungswert. Eine äusserst schwierige
Situation, mit der TNT konfrontiert waren. Als Lösung
wurde der Sänger der britischen Band Shy, Tony Miles,
ins Boot geholt. Zweifellos verfügt auch er über eine
tolle Stimme, obwohl er nicht ganz an seinen Vorgänger
heranreicht. Die Truppe hat aber noch ein zweites
Aushängeschild in seinen Reihen, nämlich Gitarrist und
Mitbegründer Ronni Le Tekro. Genauso individuell wie Mr.
Harnell ist Ronni am Instrument mit den sechs Saiten,
grandios. Vor gut einem Jahr erschien mit "The New
Territory" der erste Longplayer mit dem neuen Mann am
Mikro. Dass mit dem neuen Territorium scheinen die
Skandinavier ernst zu nehmen, den nur gut die hälfte der
Tracks war im für TNT typischen Bereich anzusiedeln.
Doch nun zu "Atlantis": Da wird's nämlich noch
abstrakter. Eröffnet wird das Album zwar mit einem
eigentlichen Übersong: "Hello, Hello" glänzt mit einem
ultra eingängigen Refrain. Auch die nächsten zwei Titel
passen einigermassen ins Schema der Band. Doch von da an
folgen nur noch Tracks, die irgendwie an ABBA meets
Beach Boys, aufgepeppt mit einigen modernen
Gitarrenriffs, erinnern. Alles andere als schlecht, aber
eben sehr, sehr gewöhnungsbedürftig. Also auch für
eingefleischte TNT-Fans gilt: Vor dem Kaufen unbedingt
anhören.
Chris C.
Punkte: 6.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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MISERATION - Your Demons - Their Angels
LifeForce Records/Phonag
Fans von Scar Symmetry sollten jetzt gleich mal
weiterlesen, denn hier singt Christian Älvestam! Bei
Miseration handelte es sich ursprünglich um ein
Einmannprojekt von Jani Stefanovic (Divinefire, Essence
of Sorrow und Mehida). Christian Älvestam wurde ans
Mikro gestellt, während Rolf Pilve (Drums), Johan
Ylenstrand (Bass) und Marcus Bertillson (Gitarre) sich
um die Arbeit an den Instrumeten kümmern. Bei so einer
beeindruckenden Besetzung sollte eigentlich nichts mehr
schief gehen, oder? Tja, da muss ich den geneigten Leser
leider ernüchtern, denn die Musik kommt trotz herrlicher
Melodylines manchmal etwas zu steril rüber, und man hört
hier und da mal Doublebass, wo einfach keiner rein
passt. Allerdings sind noch ein paar Gastmusiker dabei,
wie zum Beispiel Plec (Unmoored) oder Barry Halldon (Ex-Renascent),
die das alles ein wenig aufwerten. Man sieht also, das
Gerüst für melodischen Death Metal wäre im Grunde sehr
gut, doch bleibt leider kein einziger Song in den
Gehörgängen haften. Ausserdem wird man beim Durchhören
von "Your Demons - Their Angels" immer wieder an Scar
Symmerty erinnert, was sich dringend ändern sollte,
falls diese Band was werden möchte. Doch wie erwähnt,
die Grundmauern sind ja sehr stabil, nur wäre es nett
gewesen, wenn man diesem musikalischen Gebäude noch eine
schöne Fassade verpasst hätte.
Maiya R.B.
Punkte: 6.4 von 10
Hier bestellen für
23.90 SFr.
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STAIND – The Illusion Of Progress
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Das Schreiben von CD-Reviews hat nicht nur den
Vorteil, dass Monat für Monat Gratisscheiben ins Haus
geflogen kommen, sondern, dass man hin und wieder dazu
gezwungen wird, seine eigenen musikalischen Vorurteile
zu überprüfen. Diesen Monat befreit von voreiligen
Vorstellungen meinerseits wurden Staind, die unglaublich
erfolgreichen Ami-Rocker, die mit Alben wie «Dysfunction»,
«Break The Cycle», «Chapter V» und den darauf
enthaltenen Hits «Outside» oder «It's Been Awhile» (auch
als Liveversion auf der Limited Edition von «Illusion Of
Progress» enthalten) rund um die Welt Erfolge feiern
konnten. «Illusion Of Progress» nun, der sechste
Studiorundling, bietet den Fans der Truppe wiederum
alles, wofür sie Staind lieben: Filigrane, meist
gedämpfte Strophen, die in einen emotionalen,
rifforientierten Refrain aufgehen. Dabei hält man sich
praktisch ohne Ausnahme an dieses zugegeben erfolgreiche
Muster: Der Opener «This Is It», «Believe», «All I
Want», «Save Me» oder «Lost Along The Way» (wenigstens
mit hübschen Licks), allesamt sentimentale,
austauschbare Teenie-Rocker, die kleinen Mädchen
sicherlich über den ersten Liebeskummer hinwegtrösten
werden, allen anderen aber zu schmalzig klingen werden.
Richtig punkten kann das Quartett, neben dem geilen Riff
in «The Way I Am» eigentlich nur gegen Ende der Scheibe:
Balladen wie das traurige «Tangled Up In You» oder «The
Corner» können auch noch so hartgesottene Rocker weich
werden lassen und das zwischen Nickelback und King's X
angesiedelte, vergleichsweise harte «Rainy Day Parade»
macht gar richtig Laune. Die warme, charismatische
Stimme Aaron Lewis' wird für Staind so je nach
Songwritting zum Plus- bei gleichbleibenden Schema aber
auch zum Minuspunkt, denn durch das prägnante Organ und
die typischen Refrains lassen sich die erstgenannten
Songs zu einfach untereinander austauschen. Staind als
simple Ami-Band ohne Profil abzutun, wie ich es früher
getan habe, wird dieser Band zwar nicht gerecht, alle
Vorurteile entkräften können die Jungs aber auch wieder
nicht. Zwar hört man hier und da der angenehme Einfluss
von Bands wie Audioslave, Muse oder Pear Jam heraus und
gerade soundtechnische Details in Strophen und Bridges
verdienen Beachtung, das Gesamtprodukt jedoch entspricht
leider zu stark dem Klischee, welches meine Vorurteile
nährte.
Kissi
Punkte: 6.3 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SQUEALER – The Circle Shuts
AFM Records/Musikvertrieb
Na, was haben wir denn da? Eine Thrash oder eine
Power Metal-Scheibe? Dies lässt sich bei dieser Scheibe
nicht eindeutig bestimmen. Die Truppe um den
verstorbenen AFM Records-Chef Achim Köller hat sich nach
dessen tragischem Tod kurzzeitig in Squealer A.D.
unbenannt und heisst jetzt wieder einfach Squealer. Und
Sqealer 2008 hören sich hart an. Hier wird immer wieder
gethrasht. Aber nicht in Old School-Manier, sondern
irgendwie anders. Es vermischen sich die Thrash-Riffs
mit den Power Metal-Elementen bereits in den Strophen,
bevor in den Refrains die grossen Chöre ausgepackt
werden. Das Ergebnis hört sich ziemlich modern an,
braucht aber einige Durchgänge, um ein wenig zu zünden.
Das ganz grosse Feuerwerk will sich bei mir schliesslich
dann doch nicht einstellen, sondern eher das friedliche
vor sich her Explodieren eines Töffli-Motors. Nette
Melodien gehen unter in einem gleichförmigen Grundton,
der nicht die Wirkung von ähnlichen Bands wie Mercenary
entfalten will. Squealer bemühen sich, die Sache so
abwechslungsreich wie möglich zu halten, indem sie in
die Knüppelnummern auch doomige Songs à la "Grey" oder
die Halbballade "Once Fallen" einbauen. Rein technisch
und musikalisch ist also alles in bester Ordnung, so
dass New-Thrasher bedenkenlos zugreifen können. Alle
anderen sollten aber vor einem Blindkauf absehen und
vorher ein oder besser 10 Mal reinhören.
Roger W.
Punkte: 6.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DRAUGNIM – Northwind's Ire
Spikefarm Records/Musikvertrieb
Spinefarm Records hat ja einige grosse Fische am
Haken. Und da diese für ein breites Publikum was zu
Futtern bringen, bleibt es an der Tochterfirma
Spikefarm, die kleineren Häppchen zu verarbeiten. Mit
Draugnim haben sie was aus den finnischen Gewässern
gezogen: Farbe und Form sprechen für die
Pagan-Viking-Familie, wobei ich mich nicht nur auf
Äusserlichkeiten beschränken will. Chöre und
Keyboardpassagen geben dem Ganzen einen sehr heroischen
Geschmack, Gitarren und Gesang sorgen für die nötige
Kälte, und das Schlagzeug erzeugt eine angenehme
Überraschung. Somit bleibt das Erzeugnis bis zum Ende
schmackhaft, erinnert stellenweise an Moonsorrow, was
hauptsächlich an dem doom-artigen Herzschlag liegen
wird. Und wenn man das Tier mal so richtig ausweidet,
hört man, aus welchen Gewässern es stammt: Umgeben von
endlosen Wäldern und alten Bergen wurde es aus dem See
geangelt, um den Hunger nach wirklich authentischer
Musik zu stillen. Und auch wenn die Lieder wirklich
gefallen, ist der Fang leider zu klein, um mich gänzlich
zu sättigen. Stellenweise zu langatmig und zu bekannt,
um wirklich zu überzeugen. Trotzdem, diese junge Band
hat mit ihrem ersten Vollzeitalbum was Schönes
erschaffen. Ein bisschen weniger im Schwarm schwimmen,
mehr Biss beim Gesang, und aus dem zweiten Album wird
sich ein Räuber entwickeln.
Tristan
Punkte: 6.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GOD FORBID - Beneath The Scars Of Glory And
Progression (DVD)
Century Media/EMI
God Forbid werden wohl als ewige Zweite in die
Annalen des Metalcore eingehen - obwohl die Band schon
seit knapp 12 Jahren besteht und ihren Musikstil bereits
über Jahre kultiviert, konnte sie niemals so viel Erfolg
wie etwa die Genrekumpels von Killswitch Engage oder
Unearth für sich verbuchen. Zur falschen Zeit am
falschen Ort könnte man da sagen, zumal die neu
erschienene DVD vor allem genau dies unterstreicht:
Während sich die Band auf Scheibe Nummero Uno bei einem
kompletten Konzert nicht die geringste Blösse gibt, ist
vor allem die Doku auf Scheibe Nummero Duo äusserst
informativ ausgefallen - in etlichen Interviews kommen
Band- wie auch Familienmitglieder zu Wort und äussern
sich zu ihrer Sicht der Dinge. Die Doku weiss aber mit
weit mehr als nur einer trockenen Aufarbeitung der
Vergangenheit aufzuwarten: So werden etwa etliche
Anekdoten auf den Betrachter losgelassen, alte
Situationen Comedy-mässig aufgearbeitet und unter
anderem auch ziemlich geile High School-Fotos der Band
präsentiert. Den Höhepunkt bietet dabei aber klar die
kurze Doku über 'die einzige wahre Black Metal-Band der
Welt', bestehend aus der gesamten God Forbid-Crew –
wovon ja bekanntlich 4/5 dunkle Hautfarbe haben... Alles
in allem also ziemlich vollgestopft mit liebevoll
zurecht gemachtem Inhalt - und somit auch für Nicht-Fans
ein echtes Schmankerl. Blöderweise rückt dabei das
eigentliche Konzert ziemlich in den Hintergrund, was
dann wohl auch daran liegt, dass God Forbid durchaus
ihrem Ruf gerecht werden: All die Blödeleien heben die
Musik nun mal nicht aus dem Durchschnitt heraus.
El Muerte
Punkte: keine Wertung
Hier
DVD bestellen für 26.90 SFr.
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LOONATRAXIS – This Boy Is A Crying Shame
Badland Records
"This Boy Is A Crying Shame" ist das Debutalbum der
deutschen Formation Loonatraxis. Leider lässt sich
sagen, dass zu dem Album wohl der Titel "This CD Is A
Crying Shame" besser gepasst hätte. Denn was sich hier
in meinem CD-Player abspielt, kündigt sich als Crossover
an, stellt sich am Ende jedoch als totales Wirrwarr ohne
jegliche Ecken und Kanten, sprich ohne Eigendynamik
heraus. Alles wurde schon mal gehört und es benötigt
doch eine gewisse Eigendisziplin, sich bis zum Ende des
Albums wach zu halten. Leider hilft es dem Album auch
nicht, dass sich sogar Anna Kränzlein und Thomas Lindner
von der Band Schandmaul auf dem Album die Ehre geben.
Dennoch ist bei Loonatraxis ein gewisses Potential
vorhanden, welches jedoch leider falsch umgesetzt wurde.
So landet mit "This Boy Is A Crying Shame" wohl eine
weitere Platte in den Läden, welche leider unter der
Rubrik 'Ladenhüter' zu finden sein wird. Trotzdem
wünscht man dem deutschen Vierer alles Gute, und möge es
beim nächsten Mal klappen.
Miriam
Punkte: 6.2 von 10
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ELITE – We Own The Mountains
Folter Records/Non
Stop Music
Bei einigen CDs ist es schwierig, eine Review zu
schreiben, weil es ganz einfach nicht viel zu schreiben
gibt. "We Own The Mountains" ist so ein Fall. Nach dem
kurzen Opener hat man schon eine Ahnung, was da die
nächste Viertelstunde auf einen einprügeln wird:
Melodische Gitarren, die den Winter noch ein bisschen
früher in das Bewusstsein des Hörers/der Hörerin rufen.
Die Herren erfinden das Rad dabei nicht neu, zwei Spuren
Gitarren, die ab und zu auch was akustisches spielen,
und die norwegischen Lyrics erinnern dabei teilweise an
neuere Taake, auch wenn Elite durch ihre gute Produktion
bestechen. Man bekommt beim Hören durchaus das Gefühl,
dass den Jungs gefällt, was sie machen, und das auch zu
Recht ("Fodt til van vidd" sei da als Anspieltipp
genannt). Für mehr als den Durchschnitt reicht's aber
nicht, aber das muss ja auch nicht sein.
Tristan
Punkte: 6.0 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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HIS WITNESS - Kingdom Come
Retroactive Records
White Metal, so die Beschreibung, war Mitte bis
Anfang der 80iger hauptsächlich in den Staaten durch ein
paar Combos wie z.B. Stryper, Whitecross oder Bloodgod
vertreten. Rein musikalisch bewegt sich die Truppe
zwischen unspektakulären Melodic Metal-Ergüssen und Hard
Rock, präsentiert im typischen Sound der 80iger. Nett
gespielt, für damalige Verhältnisse sogar glänzend
produziert, aber irgendwie doch belanglos, leider. Wobei
die Stimme von Ken Redding nicht wirklich schlecht ist.
Dieser setzt diese allerdings nicht dazu ein, den
Stücken mal ein wenig Power und etwas mehr Pfeffer zu
verpassen. Hervorzuheben ist allerdings die Leistung von
Gitarrist Ronee Pena, der wirklich gute Arbeit an der
Klampfe leistet. Wer wissen möchte, wie White Metal
damals klang, der kann sich das Teil mal reinziehen. Die
Scheibe ist einfach nur Mittelmass.
Patrick D.
Punkte:
5.9 von 10
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SILENTRAIN – Wrong Way To Salvation
Drakkar
Entertainment/Musikvertrieb
«Pure Finnish Metal», so preist der nordische Fünfer
Silentrain, der bis letztes Jahr unter dem Banner Dunce
rockte, seine musikalischen Ergüsse an, die in Form von
«Wrong Way To Salvation» nun der Weltöffentlichkeit
zugänglich gemacht werden. Dabei fallen gleich zwei,
wenn nicht finnische, dann doch skandinavische
Metal-Standards auf: Nie zu wenig Keyboard, typisch
schwermütige Stimmung, hervorgerufen durch die eher
tiefe, ölige Stimme von Sänger und Gitarrist Mako
Kämäräinen. Man lausche nur dem schwerfälligen und
düsteren «No Way», welches auf den belanglosen Opener «Until
You Break» doppelt gefällt. Hat man dann die zweite
Nullnummer, «Fear Of The Unknown» auch noch hinter sich
gebracht, steigert sich das Niveau des Ganzes um
Einiges. Das harsche, wenn auch mit etwas gar prägnanten
Keys ausgestatte «Broken» schlägt dann nämlich die
Brücke von Finnland nach Amiland und zwar zu den Herren
Iced Earth. Zwar kommt man an das Niveau der Mannen um
Jon Schaffer zwar nicht wirklich ran, mit der an Matt
Barlow erinnernden Stimme Makos und seinem
schaffer'schen Riffing kann der Haupteinfluss jedoch
nicht geleugnet werden. «Ride With The Devil», das
balladeske «Eternity» oder der Chorus vom ansonsten eher
modern inszenierten «Sick Of...» sollen als Beispiele
genannt sein. Auch der epische Titeltrack schlägt in
diese Kerbe, kann in Sachen Klang durch die eher mikrige
Synthie-Orchestrierung und etwas dumpfe Gitarren jedoch
nicht ganz überzeugen. Da macht das treibende «Slayer»
schon eine bessere Figur, genauso wie das kontrastreiche
«With Pain And Sorrow». Industrial-Gitarren werden hier
kurzerhand mit folkischer Strophe und klassischem
Melodic Metal-Refrain gepaart. Beim ansonten hübschen
Abschluss, der pathetischen Ballade «The Road Of Destiny»
bedauert man dann nochmals die billigen Synthies und
fragt sich, warum man schlicht ganz darauf verzichten
kann, bei doch mehrheitlich traditionellem Songmaterial,
kein einziges Gitarrensolo vom Stapel zu lassen. «Wrong
Way To Salvation» offenbart somit gute Ansätze, der
Scheibe wie der Band scheint wegen Unausgereiftheit aber
leider das Untergehen in der Masse an Bands
vorausbestimmt.
Kissi
Punkte:
5.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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FACTORY OF DREAMS – Poles
ProgRock Records
Bei Factory Of Dreams handelt es sich um ein
Solo-Projekt von Hugo Flores, seines Zeichens auch
Mastermind von Projekt Creation. Die ganze CD spielt
sich mehr oder weniger im düsteren, schleppenden Tempo
ab. Gothic-Einflüsse mit düsteren Keyboard-Spielereien
und dominierendem Gesang. Die Gitarren sind viel zu
leise und gehen hier bestenfalls als
Hintergrundbegleitung durch. Die Stimme der Sängerin
Jessica Letho ist beileibe nicht schlecht, kann aber mit
Amy Lee oder Tarja Turunen, in deren Fahrwasser sie
segelt, sicher nicht mithalten. Zu gleich und monoton
klingt ihre Stimme durch alle Songs hindurch. Die Drums
klingen dumpf und Kraftlos, genau wie die elf Lieder. Es
hat sicher auch gute Songs, wie das mit Klavier
beginnende "Air Powerplant", einer der wenigen Songs die
leben, sonst klingt halt einfach alles irgendwie gleich,
nur grade der Rausschmeisser "Crossing The Bridge To The
Positive Pole" kann noch durch Abwechslung überzeugen
und hier kriegt man dann doch noch gute Gitarren mit
etwas Druck zu hören, wieso hat Hugo nicht einige Songs
mehr dieses Kalibers geschrieben?! Denn so ist das Teil
einfach zu einseitig und geht in Anbetracht der wirklich
guten Konkurrenz ziemlich schnell unter, leider.
Crazy Beat
Punkte:
5.5 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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WAYLANDER – Honour Amongst Chaos
Listenable Records/Irascible
Die Irischen Pagan/Black Metaller Waylander sind nun
endlich mit ihrem langersehnten Werk „Honour Amongst
Chaos“ herausgerückt. Ganze sieben Jahre hat es
gedauert. Keltischer Pagan Metal mit viel Flöte und
Black Metal Einflüssen. Kennen wir alles schon und
trotzdem haben Waylander ihren Reiz. Die vielen
Folkparts sind ausgezeichnet, wirklich traumhaft. Aber
ihr heidnischer Schwarzmetall ist von A – Z einfach nur
durchschnittlich. Das Werk wirkt oft zu vollgeladen, zu
oft versucht man einen Tempowechsel einzubauen. Dazu
kommt noch die schwache Stimme, die, abgesehen von den
Clean-Vocals, der Musik noch die letzte Spannung
herauszieht. Ein weiterer Negativpunkt sind die Drums,
die wie ein Drum-Computer klingen und der Langeweile
nicht besonders entgegenkommen. Wer aber gerne einmal
Cruachan ohne Sängerin gehört hätte und auf Flöten,
Geigen und Konsorten steht, dazu ein wenig 08/15 Black
Metal nichts ausmacht, der darf ruhig mal reinhören. Für
alle Anderen: Es gibt reihenweise bessere Pagan/Black
Metal Bands, da machen auch einige sensationelle
Folkparts nichts mehr weg.
Yannick S.
Punkte:
5.0 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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ULTRAWURSCHT - Cheese Ass Built My Hot Dog
Badland Records
Wie sang vor langer Zeit ein deutscher
Schlagerbarde? "Ein bisschen Spass muss sein!". Jetzt
ist einfach die Frage: Wie viel Spass ist noch
erträglich, und was ist des Guten zuviel? Die
deutsch-österreichische Formation Ultrawurscht reizt,
was Text und Songtitel angeht, das Thema bis ins Debile
aus. Musikalisch gesehen bewegen sie sich auf gutem
Niveau und beweisen auch, dass sie die von ihnen
benutzten Instrumente im Griff haben. Ihre Mischung aus
Grindcore, Death Metal und Hardcore weiss durchaus die
Gehörgänge zu erfreuen. Aufgrund der Tatsache, dass
Sänger Dr. Mett Wurscht mehrheitlich brüllt, als ginge
es ihm an die Wurscht, versteht man die Texte nicht.
Anhand von Songtiteln, die hin und wieder an bekannte
Klassiker angelehnt sind wie "Raining Brat" oder der
Titeltrack "Cheese Ass Built My Hot Dog" kann man sich
selbst ein Bild davon machen, was dort textmässig
abgeht. Auch was die Zwischenspiele und kurzen Songs
angeht, ist einfach Humor und Verarschung angesagt. Hans
Wurscht an den Drums und Evil Presssuck am Bass legen
dem Sound einen rasendharten Soundteppich unter. Die
Gitarre vom Wurschtbua rifft auch was das Zeug hält aus
den Boxen. Das ganze Album ist in wahnwitzigem Tempo
gehalten, aber, zur Verteidigung der J.B.O. auf Speed,
immer mit Power und brutaler Energie. Auf diversen
Festivals und Konzerten hat sich die Combo durch ihre
genau so irren Shows einen Namen machen können. Es kann
live durchaus vorkommen, dass sie on stage ein Wettessen
veranstalten, oder dass mit Bazookas auf Würste
geballert wird. Fans des krank/spassigen Grindcore
sollten sich das gute Teil mal zu Gemüte führen, denn
für den Rest ist es eher weniger zu empfehlen.
André G.
Punkte:
5.0 von 10
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27.90 SFr.
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K-NINE - Dead World Poetry
Rusty Cage Records
Bei den Norwegern um K-Nine handelt es sich um eine
Band, die sich anscheinend dem Nu Metal zuwendet. Auf
dieser EP sind sechs Songs zu finden, die sich zwischen
härterem Rock und eben diesem Nu Metal bewegen. Die
Nummern sind recht simpel arrangiert, was dem Hörer
zugute kommt. Ja, viel gibt es hier eigentlich nicht zu
erwähnen, ausser dass sich die Skandinavier recht Mühe
geben, um hier auf dieser EP eine gute Figur abzugeben.
Ihre Mucke ist natürlich nicht grad die neueste
Erfindung, aber ich finde, diesen Sound kann man getrost
Zeitlos sich in die Lauscher hineinjagen. Wer auf
melodische, moderne Soundgelüste mit harter, verzerrter
Stromgitarre steht, kann sich diese EP ja mal zu Gemüte
führen, aber neu wird hier das Rad nicht erfunden
werden. Man sollte mal auf den ersten vollen Tonträger
warten, der wird dann mehr über die Zukunft von K-Nine
sagen können. Bis es soweit ist, stecke ich die neue
Metallica in meinen CD-Player und trinke ein kühles
Blondes. Prost!
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
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23.90 SFr.
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DAS SCHEIT – So Far From God... So Close To You
Twilight/Non
Stop Music
Deutsche Gruftrock-Bands gab und gibt es ja in einer
relativ grossen Anzahl, manche bekannter, manche
weniger. Das Scheit sind definitiv keine Unbekannten
mehr in der Szene, aber so richtig gross sind sie bisher
auch nicht geworden. Und, ganz ehrlich: Mit ihrem
vierten Album werden sie es auch nicht schaffen.
Zumindest meiner bescheidenen Meinung nach nicht, aber
das ist alles eine Frage des persönlichen Standpunktes.
Für mich klingen die Lieder zu austauschbar, zu oft
schon mal irgendwo in irgendeiner Form gehört, zu sehr
klingt alles nach einem Plagiat, das zwar sauber und
auch professionell daherkommt, aber schlussendlich eben
doch nur eine Kopie bleibt. Da hilft auch das relativ
gelungene Cover „Because The Night“ mit den
Gast-Vokalakrobaten von End Of Green und To/Die/For
nicht wirklich. Dass Gothic Rock, versetzt mit
Industrial-Anleihen, innovativ und Zeichen setzend
klingen kann, das haben schon Paradise Lost, Secret
Discovery und Cemetary (mit ihrem bedauerlicherweise
letzten Album „Phantasma“) mehr als deutlich bewiesen.
Wie gesagt, an „So Far From God… So Close To You“ werden
sich sehr wahrscheinlich die Geister scheiden, die sich
in die jeweiligen Pro- und Contra-Lager begeben werden,
um die Gegenseite mit für sie einleuchtenden und
überzeugenden Argumenten zur Kapitulation zu bewegen.
Oder vielleicht auch nicht, denn Das Scheit sind
momentan zwar relativ nett anzuhören, aber (noch) nicht
die Mühe wert, als dass man sich wegen ihnen ereifern
müsste.
Toby S.
Punkte: 4.2 von 10
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27.90 SFr.
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UNSUN – The End Of Life
Century Media/EMI
Seit der Gothic Metal durch Vertreter wie Nightwish,
Evanescence, Within Temptation und Konsorten (um nur mal
die Kapellen mit weiblichen Stimmen zu nennen)
salonfähig geworden ist und die Blaupausen für eine
solche Band mit mehr oder weniger garantiertem
Erfolgsrezept irgendwie im Internet gelandet sind, spült
eine Schwemme nach der anderen Bands an unsere Gestaden,
die entweder begabt sind oder wirklich rein gar nix
können. Alter Wein in neuen Schläuchen möchte man da
beinahe zitieren. UnSun bewegen sich definitiv im
Fahrwasser der Bands, die irgendwie, irgendwann mal
Erfolg haben werden, und sei es nur wegen all der
Teenies, die ihre Eltern um den Zaster erleichtern, der
freudestrahlend im Rachen der Musikindustrie landet…
Jajaja schon gut, ich hör ja schon mit meiner Tirade auf
(dabei hab ich doch erst grad angefangen *grummel*).
Zurück zum Wesentlichen: „The End Of Life“ tönt zwar
einerseits interessant, weil die Gitarren ein bisschen
deftiger braten als bei der Konkurrenz (wofür
wahrscheinlich Ex-Vader-Gitarrero Mauser verantwortlich
ist), die Stimmung ist wie gehabt irgendwie düster und
leicht drückend, und die Vocals… Naja, die sind
vorhanden. Irgendwie. Sagen wir’s mal so: Singen kann
die Kleine schon, das ist kein Thema, aber die Stimme
klingt viel zu dünn, ohne jeglichen Tiefgang, ohne einen
mitzureissen. Sie versucht zwar wirklich, immer wieder
Stimmung aufkommen zu lassen und den Zuhörer zu fesseln,
aber meistens bleibt’s beim Versuch. Daher: Gute
Ansätze, wenngleich auch schon tausendmal gehört, aber
ohne Leidenschaft. Am besten lässt sich „The End Of
Life“ mit einem Besuch bei einer Prostituierten
vergleichen: Man gibt Geld für etwas aus, das eigentlich
Spass machen soll, und wird wie eine Massenware
abgefertigt, steht hinterher mit leerem Geldbeutel da
und verflucht sich deswegen. Nur für diejenigen, welche
Balistos auch wegen den verschiedenen Packungen kaufen
und nicht merken, dass der Inhalt mehrheitlich derselbe
ist.
Toby S.
Punkte: 4.0 von 10
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23.90 SFr.
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KIVIMETSÄN DRUIDI – Shadowheart
Century Media/EMI
Wieder einmal eine neue Band am Pagan / Folk Metal –
Himmel. Man kennt es zur Genüge: Böse mit Dreck
beschmierte Jungs, mit Waffen in den Händen zelebrieren
das Heidentum und besingen irgendwelche Götter, oder gar
Trolle und Feen. Bei Kivimetsän Druidi geht es ähnlich
zu und her, ausser das sie sogar noch einen Schritt
weitergehen. Sie mischen die englische und die finnische
Sprache, haben noch eine weibliche Sängerin und
hinterlegen ihren deathigen Folk Metal, billig mit
Keyboard und Flötengedudel. Es ist einfach nur
langweilig. Ohne Frage, technisch haben die Finnen was
drauf, ihre Instrumente beherrschen sie und auch
vermarkten können sich die heidnischen Superstars. Doch
musikalisch ist Kivimetsän Druidi ein weiterer
Abklatsch, ein weiterer Schuss nach hinten, in der
vermoorten Folk –und Pagan Landschaft. Für Fans von
Battlelore, oder auch Eluveitie ist ein Reinhören
sicherlich angebracht, für alle anderen ist der Aufwand
absolut nicht nötig.
Yannick S.
Punkte: 3.5 von 10
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DEMONIZER – Triumphator
Folter Records/Non
Stop Music
Oha, das muss ein Scheibchen sein, das in Richtung
Black/Death Metal geht. Woher ich das weiss, ohne auch
nur einen einzigen Ton vernommen zu haben? Richtig, das
relativ schwierig zu lesende Bandlogo ist hierfür
verantwortlich. Und beinahe hätte ich hier ‚Demonized’
als Bandnamen hingeschrieben… Egal, man kann und darf
sich ja schliesslich auch mal irren, nicht wahr? Sehr
schön, dann wollen wir doch mal schauen, was uns die
lieben Jungs aus Belgien wiederum an
nachbarschaftsfreundlicher Kuschelmusik auf den
Silberling gebrannt haben. Gleich von Anfang an wird
klar und deutlich konstatiert: Kuscheln geht anders,
hier gibt’s ordentlich was auf die Glocke, und das nicht
zu knapp. Jedes der 9 Stücke beginnt rasend und ohne
Rücksicht um sich prügelnd (ausgenommen „Into The Dark
Void“ und „Let Them Hate“, da wird erst noch gekotzt,
danach geht’s an die Wäsche), und die Soundstrukturen
ändern sich nur minimal. Na, klingelt’s? Richtig,
hierbei werden schon Punkte abgezogen, denn wenn man ein
endloses Gekrächze ohne Ambitionen haben will, dann
sollte man sich die aktuelle DSDS-Folge anschauen… Oder
Kieselsteine in den Mixer werfen, hat in etwa den
gleichen Effekt, und man versteht erst noch etwas. Old
School ist die ganze Chose auf jeden Fall (zum Glück
aber nicht so produziert), und wenn man ein
anspruchsloses Stück Geröchel haben will, ist man mit
„Triumphator“ sicherlich gut bedient. Allen anderen, die
eventuell Wert auf Vielfältigkeit, Abwechslung,
Songstrukturen und gute Musik legen, empfehle ich, sich
andersweitig umzuhören, denn etwas Besseres findet sich
garantiert, und sei es nur der Presslufthammer auf der
nächsten Baustelle.
Toby S.
Punkte: 2.5 von 10
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