Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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MR. BIG - Back To Budokan
Frontiers Records/Musikvertrieb
Man musste dafür kein Prophet, höchstens ein klar
denkender Stratege sein, um "voraus zu sehen", dass kurz
über lang auch Mr. Big wieder in die Gänge kommen
würden. Allerdings braucht es für solche Reunions nicht
nur einen allfälligen Mangel in der Altersvorsorge (was
ich eher nicht glaube), sondern vielmehr Altersweisheit
und -nachsicht! Wir erinnern uns, dass Gitarrist Paul
Gilbert aufgrund von zuletzt argen Differenzen 1996
ausstieg und sich die Band zudem aufgrund der riesigen
Erfolge in Japan international mehr und mehr aus der
Wahrnehmung verabschiedete. Für ihm kam Richie Kotzen (Ex-Poison)
und spaltete von da an die Fanlager. 2002 war
schliesslich die Luft ganz draussen und Kult-Bassist
Billy Sheehan auch. Sieben Jahre später ist offenbar
alles wieder im Lot, was anfangs dieses Jahres bei den
treuen Fans der ersten Stunde mit grosser Freude zur
Kenntnis genommen wurde. Um sich gleich mal von einem
gewissen Druck zu befreien, spielte man die ersten
Konzerte natürlich in der zweiten Heimat Japan. Von
dieser Reunion-Tour im Land der aufgehenden Sonne stammt
dieser Mitschnitt, der Europa und der restlichen Welt
gleich ordentlich den Speck durch den Mund zieht. Die
vier Ausnahme-Musiker, allen voran die Saiten-Helden
Gilbert und Sheehan ziehen da mit einer unglaublichen
Leichtigkeit vom Leder, dass einem echt die Augen feucht
werden. Man wird unweigerlich an Dream Theater erinnert,
wo mit dem gleichen Könnenswahnwitz auf höchstem Niveau
musiziert wird. Mr. Big können dabei auf ebenso genug
gute Songs zurück greifen und rocken was das Zeug hält.
Dazu kommen natürlich ein paar Solo-Einlagen, die für
manchen Musiker einfach zuviel des Guten sind. Wer sich
als "normaler Fan" dabei primär am grossen Können
ergötzt, wird über diese Ego-Trips verständnisvoll
hinweg sehen. Dies, weil noch genügend "richtige Songs"
vorgetragen werden, zu denen auch der Millionenseller
«To Be With You» gehört. Dass ein paar Jahre Pause aber
durchaus einen positiven Effekt haben können,
demonstriert Sänger Eric Martin mit seiner nach wie vor
lupenreinen Stimme und immer noch sehr jugendlich
wirkenden Erscheinung. Wer an diesem denkwürdigen
24. September 2009 im Z7 in Pratteln mit dabei war, weiss,
was für ein unbezahlbares Geschenk der Rock-Szene mit dieser
grandiosen Rückkehr beschert wurde! Nicht zu vergessen sind
dabei die zwei neuen Studio-Songs «Next Time Around» und
«Hold Your Head Up», die überhaupt nichts anbrennen lassen
und spontane Lust auf mehr auslösen.
Rockslave
Punke: keine Wertung
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47.90 SFr.
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THE ORDER – Rockwolf
Dockyard2/Musikvertrieb
"Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die beste
Hard-Band der Schweiz?" Zugegeben, der Reim geht nicht
auf und klingt scheisse. Er verdeutlicht aber, dass die
Schweizer Rock-Urgesteine Krokus, Gotthard und Shakra in
den letzten Jahren mit The Order einen ernst zu
nehmenden Konkurrenten erhalten haben. Wo Gotthard und
Shakra auf hohem Niveau stagnieren und heute fleissig
bei sich selber klauen, da versprühen The Order Frische
und lassen neue, bisher ihnen fremde Element in den
Sound fliessen. Böse Zungen könnten dies als Zeichen
sehen, dass The Order auch nach drei Alben immer noch
nicht wissen, was für Musik sie eigentlich machen
wollen. Wer sich "Son Of Armageddon", "Metalcasino" und
jetzt "Rockwolf" anhört, merkt aber schnell, dass da
eine durchaus logische, harmonische Entwicklung
stattgefunden hat. War das Erstwerk ein reinrassiges
Metalalbum, frönten The Order beim Zweitling dem Hard
Rock. Das dritte Werk liegt jetzt dazwischen, fügt dem
Sound aber zusätzlich noch bisher unbekannte Sounds bei.
So ist ihnen mit "Love Ain't A Game To Play" ein
reinrassiger Hairrocker gelungen, während "Miss Paradise"
mit Off-Beats gefällt. Daneben hard-rocken fröhlich
"Sex, Drugs & Rock'n'Roll", "On And On" und "Angels In
Disguise". Hymnisch wird's beim bedrohlichen "Endlessly",
und beim ausschweifenden "This Song Is For You", dessen
Gitarren-Solo leicht an Dream Theater erinnert. Wer
knallharten Heavy Metal mag, kommt bei "Disorder This
Order" auf seine Kosten, während der Titeltrack eine
Geschichte erzählt, die nachdenklich klingt und bewusst
mit verschiedenen Stimmungen arbeitet. Gianni Pontillo
(auch bei Pure Inc.) beweist erneut, dass er ein Meister
seines Faches ist und stattet die Lieder mal mit
lustigen, dann eher traurigen oder wütenden Texten aus.
Insgesamt braucht der "Rockwolf" im Vergleich zum "Metalcasino"
zwar ein, zwei Hördurchgänge mehr, bis er sich im Gehör
fest beissen kann, steht dann aber dem Roulette-Tisch in
nichts nach. Und das will was heissen!
Roger W.
Punkte:
9.1 von 10
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ALICE IN CHAINS – Black Gives Way To Blue
Virgin/EMI
Ich hätte echt nicht gedacht, dass ich eines Tages
vor meinem PC sitzen und eine Kritik über ein Alice In
Chains-Album verfassen werde. Als sich die Gerüchte
jedoch verdichteten und mehrere Magazine über eine
Reunion sowie ein neues Album berichteten, da war es
mir, als wäre etwas Unglaubliches passiert.
Dementsprechend war ich auch sehr gespannt, wie sich
denn die Seattle-Rocker um Mastermind Jerry Cantrell
weiterentwickelten und welche Rolle der neue Sänger
William DuVall einnehmen würde. Und auch wenn er ein
wirklich gewichtiges Erbe des 2002 an Drogen
verstorbenen Layne Staley mit seiner Wahnsinnsstimme
antritt, so kann ich allen Zweiflern bedenkenlos
zurufen: William tritt nicht nur in Layne’s Fussstapfen,
er führt das Erbe mit dem nötigen Respekt weiter und
beginnt dort, wo Layne aufgehört hat. So, genug
drumherum geredet, jetzt geht’s ans Eingemachte! „All
Secrets Known“, der Opener, ist ein ruhiger Rocker
geworden, der perfekt den Einstieg in ein, und hier
übertreibe ich nicht, saustarkes Album darstellt.
William DuVall singt zusammen mit Jerry Cantrell, als
wäre er die Reinkarnation Staleys höchstpersönlich,
einzig mit dem Unterschied, dass seine Stimme wärmer und
runder erklingt, weniger rauer und, man möge mir diese
Aussage verzeihen aber sie ist eben wahr, nicht so
dreckig-kaputt, wie es Layne dazumals getan hatte.
„Check My Brain“ könnte man als ersten Hit-Track
bezeichnen, welcher sich locker durch die Gehörgänge
rockt und das nach wie vor unverbrauchte Talent aller
Alice In Chains-Mitglieder aufzeigt. Bei „Last Of My
Kind“ singt William erstmals so, wie er es normalerweise
tut, und auch wenn dies zu Beginn ein wenig seltsam
anmuten mag, so passt seine Stimme wunderbar in die
Strukturen, und wenn er anfängt, rauer und dreckiger zu
singen passt dies wie die sprichwörtliche Faust aufs
Auge, aber im positiven Sinne. Nur schon alleine wegen
den genannten Punkten kann man keinesfalls behaupten,
William würde einfach nur die Gesangsspuren von Staley
kopieren, da steckt mehr Eigenständigkeit drin, als so
mancher vermuten würde! „Your Decision“ ist sehr ruhig
gehalten und stellt die Ballade auf „Black Gives Way To
Blue“ dar, während „A Looking In View“ wieder stärker
drückt und mit den Alice In Chains-typischen
Gesangsparts, nämlich gezogenen Melodielinien,
auftrumpfen kann, während William auch zwischendurch
seine Stimmbänder mit Geschrei ein wenig malträtieren
darf. Mehr muss ich an dieser Stelle nicht erwähnen, da
sonst das Review endlos würde. Als Anmerkung sei noch
gesagt, dass man zwar den Sound der Seattle-Jungs in
Richtung Grunge einordnen könnte, aber eigentlich ist er
mehr eine Mischung aus Grunge, Hard und Stoner Rock, mit
den bekannten psychedelisch wirkenden Einflüssen, wobei
sicherlich auch Punk nicht vergessen werden sollte. Wer
auf die ‚alten’ Alice In Chains stand, der wird die
‚neuen’ auch mögen. So einfach ist das, und empfohlen
sei „Black Gives Way To Blue“ sowieso allen, die auch
nur ein wenig mit härterer Rock-Musik anfangen können.
Alice In Chains sind wieder da? Aber hallo, und wie sie
das sind - welcome back!
Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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WINGER - Karma
Frontiers Records/Musikvertrieb
Einfach nur geil! So, das war's, kurzes Review. Was
will man da eigentlich noch mehr sagen? Die neue
Winger-Scheibe schlägt vom ersten Ton an ein wie eine
Bombe. Für Winger ziemlich heavy, wird gleich mit "Deal
With The Devil" losgerockt. Still sitzen? Unmöglich. Ein
treibendes Riff, ein stampfender Rhythmus, Melodie und
Text, die sich im Ohr festsetzen. Genauso geht es weiter
mit "Stone Cold Killer" und "Big World Away", der Fuß
wippt mit, der Kopf fängt unweigerlich zu nicken an. Und
es lässt einfach nicht nach! Ist es doch bei vielen
Alben vergleichbarer Bands so, dass die guten Songs am
Anfang verpulvert werden und einem zum Schluss raus
mindestens die Zehen einschlafen - nicht so bei Winger!
Da ist einfach jeder Song für sich wunderbar,
mitreißend, groovt, was das Zeug hält. "Feeding Frenzy",
"Come A Little Closer" und "Pull Me Under" sind weitere
Meisterstücke des Heavy Rock. "Supernova" überzeugt
düster, groovig und basslastig, und mit den beiden
Balladen "After All This Time" und "Witness" wird ein
Album abgerundet, das nahezu das Prädikat perfekt
verdient hat. Doch nicht nur die einzelnen Songs reißen
zu Begeisterungsstürmen hin, das Gesamtwerk ist einfach
genau so, wie es sein sollte. Ein Stück weit weg von den
Winger der späten 80er und frühen 90er Jahre, härter,
heavyer, düsterer und nicht mehr als der einstige Hair
Metal von damals erkennbar, brettert "Karma"
kompromisslos daher. Eine Erklärung zur musikalischen
Qualität erübrigt sich bei Namen wie Reb Beach (g) oder
Rod Morgenstein (d) und sowies Mr. Kip Winger (v/b)
himself selbstredent. Die Produktion und
Instrumentalisierung ist perfekt, präzise, dreckig,
hart, aber vor allem nicht zu überladen und nicht 'zu
viel'. Das, was da sein sollte (krachende Gitarren, ein
groovender Bass, Schlagzeug und Gesang genau dort, wo
sie hingehören), ist mehr als nur vorhanden, und auf
alles Überflüssige wurde dankbar verzichtet. Heavy Rock
in Reinkultur, wie wir ihn lieben. Danke Kip, wie gut,
dass es deine Band wieder gibt! P.S.: Punkteabzug gibt's
nur deswegen, weil knapp 43 Minuten einfach viel zu
wenig sind für so gute Musik.
Joey Roxx
Punkte:
9.0 von 10
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27.90 SFr.
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BELPHEGOR - Walpurgis Rites - Hexenwahn
Nuclear Blast/Warner
Wenn ich Belphegor für etwas immer geachtet habe,
dann wegen ihrer absoluten Kompromisslosigkeit alles und
jedem gegenüber. Kaum eine andere Band bringt es
ausserdem derartig gekonnt fertig, eingängige Songs mit
wirklich üblen Klischees zu verbinden und dabei doch
irgendwie supertrve zu klingen. Eine nicht geringe
Grösse dürften dabei die ihnen üblichen Provokationen
spielen, aber Artwork, Videos und Texte kanalisieren
diese gekonnt in eine positiv krank-künstlerische
Richtung. Auch der wuchtigen Stage One Studio-Produktion
und Songs wie dem erleuchtenden "Veneratio Diaboli - I
Am Sin", dem pornomässig eingängigen "Der
Geistertreiber" (zu dem auch ein 'krasses' Video gedreht
wurde) oder dem kultig-drückenden "Reichswehr In Blood"
kann man sich wirklich nur schwer entziehen. Auf den
ersten Hinhörer noch als ziemlich hingeschludert
empfunden, entpuppte sich "Walpurgis Rites - Hexenwahn"
nach mehreren Durchläufen als ein unterschwelliges
Hit-Album. Eine gelungene, fast schon mainstreamige
Mischung aus Stumpfheit, Kitsch und Klasse mit satanisch
flirrenden Gitarrenläufen, tollen Soli und dem
unverwechselbaren, den Teufel und die Hölle preisenden
Organ von Oberfleischpeitsche Helmuth. Die mit Abstand
organischste Platte ihrer Karriere, gespickt mit coolen
Gesangsarrangements und einer energiegeladenen,
knisternden Gesamtatmosphäre. In meinem Kopf sehe ich
dabei immer ein farbenprächtiges und nach diversen
Körpersäften riechendes Black Metal-Comic. Und bei
nächster Gelegenheit muss ich Helmuth unbedingt fragen,
wie er diese vibrierenden Vibes hinkriegt, denn jedesmal,
nachdem ich "Walpurgis Rites - Hexenwahn" gehört habe,
will ich ficken. Geiles Album, bitte mehr davon.
Hardy
Punkte:
9.0 von 10
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27.90 SFr.
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PEARL JAM - Backspacer
Universal Music Group
Cool, die neue Pearl Jam ist da? Jetzt werden sich
einige fragen, wieso ich mich denn so freue ab der neuen
Platte von den Amerikanern um den charismatischen
Frontmann Eddie Veder. Denn die Metaller geben ja den
sogenannten Grunge-Truppen die Schuld an der grossen
90er-Depression, als die Hartwurstfraktion keinen Fuss
mehr vor den anderen brachte und im ganzen Kollektiv
unterging. Pearl Jam nutzten also Anfang 90er die
Situation und veröffentlichten den Millionenseller
"Ten". Die Gruppe legte sich danach mit der Presse an,
und auch die grossen Ticketanbieter kriegten ihr Fett ab
und leider wurde in den nächsten Jahren zu viel
polarisiert, anstatt sich auf die Musik zu
konzentrieren. Doch Pearl Jam haben sich wieder
gefangen, denn mit solch unglaublich guten und
talentierten Musikern sollte es eigentlich nicht schwer
sein, eine gute Platte hinzukriegen. Da jetzt auch noch
Bush nicht mehr am Drücker ist sondern der schwarze
Obama, ist bei der neuen Scheibe "Backspacer" deutlich
positive Energie zu spüren. Eddie Veder singt die
schnellen Tracks und die soften Balladen mit solch einem
Feeling, dass man sofort Gänsehaut am ganzen Körper
verspürt. Der Mann zählt zu den besten seines Fachs, ja
auch ein Bono von U2 hat schwer zu kämpfen, wenn es um
die Poleposition im Rockerolymp geht. Die 36 Minuten
vergehen im Nu, denn langweilig wird es nie auf der
neuen Platte, nein man schwebt auf Wolke sieben und
lässt sich ganz einfach berieseln von den grandiosen
Kompositionen von der Seattle-Truppe, die wirklich
nichts mehr mit Grunge (blöder Name) am Hut hat, sondern
einfach eine der grössten Rockbands auf diesem Planeten
ist. Für mich ganz klar ein Highlight in diesem Jahr.
Tolle Scheibe!
Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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PARADOX – Riot Squad
AFM
Records/Musikvertrieb
Ein weiteres Urgestein des germanen Thrashs meldet
sich in diesem Jahr musikalisch auf der Bildfläche
zurück. Paradox ist wohl die Combo, die am meisten
Besetzungswechsel zu vermelden hat. Seit ihrer Gründung
gab es eine Unmenge an Musikern, die sich die
Instrumente in die Hand gaben. Das und sonstige
Fehlentscheidungen haben die Band während fast zehn
Jahren auf Eis gelegt. Mit ihren ersten beiden Alben
konnten sie unheimliche Erfolge erzielen und konnten
sehr viele Tourneen fahren. 1999 hob Charly Steinhauer,
seines Zeichens Sänger und Gitarrist, die Band aus dem
Grab und veröffentlichte ein weiteres starkes Album, das
auch in der Szene für positive Kritik sorgte. Leider war
das Glück ihm nicht besonders hold, und er erkrankte
selber schwer und musste auch einige Verwandte zu Grabe
tragen. Somit war ein erneuter Unterbruch in der
Bandhistory nicht zu vermeiden. Aber jetzt kommt "Riot
Squad". Was soll man sagen? Sie verstehen ihr Handwerk
immer noch. Und zeigen, dass Qualität immer noch vor
Quantität steht. Nix Neues, alles beim Alten, aber alles
satt, energiegeladen und hungrig. Auch nach 23 Jahren
spürt man den Hunger, den Charly, Olly, Kai und Roland
in sich haben. Thrash der alten Schule - man erkennt
klare Anleihen an Overkill und auch alte Metallica. Bay
Area-Thrash mit germanem Touch. "Riot Squad" bietet alle
Trademarks, die die Stilrichtung zum Leben braucht.
Treibende, harte, dreckige Riffs, die über melodische
Läufe in klaren, messerscharfen, schnellen Soli münden.
Dazu kommt Rolands Drumspiel, das dem Ganzen den Drive
und die Energie gibt, um hart in die Gehörmuscheln zu
rasen. Charly peitscht dann die Vocals mit Freude aus
den Boxen. Er hat ein passendes Organ für diese
Stilrichtung. Nichts Spezielles, aber man spürt die
Freude, die er immer noch an den Tag legt. Ich bin
überzeugt, dass Paradox mit "Riot Squad" wieder viele
begeistern und auch in der Presse sicherlich positive
Kritiken einheimsen werden.
André G.
Punkte:
9.0 von 10
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27.90 SFr.
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EVILE – Infected Nations
Earache/Non
Stop Music
Die Engländer konnten mich schon mit Ihrem Debut
sehr überzeugen. Damals lag das Hauptaugenmerk mit
voller Kraft beim Old School-80er-Thrash Metal. Auf
ihrem zweiten Silberteller stehen sie nach wie vor zu
ihren Wurzeln, bringen aber etwas mehr an modernem Touch
und ihrer eigene Note in die einzelnen Kompositionen
ein. Frei nach dem Album-Titel zu urteilen ist ihr Ziel,
die Nationen, ja sogar die ganze Welt zu infizieren und
zwar mittels ihrer Thrashkeule. Das erste Lied, auch
gleich Titeltrack, geht schon mal richtig fett und
schnell nach Vorne los. Es wird von den harten Riffs und
flinken Soli regiert. Die nächsten Songs sind nicht so
im schnellen Thrash angesiedelt. Es ist eher der
groovenden Grundbeat, der hier zeigt, wo es lang geht.
Aber gerade solche Songs eignen sich gut zum Bangen. Was
leider immer durchschimmert, sind die doch recht starken
Metallica-Elemente in den einzelnen Songs. Sicher,
speziell zu empfehlen ist numero tre, "Nosophoros". Bei
dem zeigt Gitarrist Ol Drake, momentan gerade als
Aushilfe mit Destruction auf Rundreise, was er alles an
Blitzkrieg-Riff-Bombardement aus seinem Instrument
rausholen kann. Auch das 11-minütige Werk "Hundred
Wrathful Deities" zeigt die Vielfalt, welche die Jungs
so im Griff haben. In diesem Instrumental zeigen sie
alle ihr Können, seien es schöne Melodieführugnen, harte
Riffs oder klare Soli. Es ist alles vorhanden. Matt
Drake ist bei den meisten Liedern mit seiner Stimme eher
im Hintergrund angesiedelt. Evile sind auch keine Band
der vielen Worte. Sie bringen das ganze Szenario in
relativ kurzen Lyrics auf den Punkt. "Infected Nations"
nimmt die Grundessenz des 80er-Bay Area-Thrash und trägt
ihn sehr gut in die Neuzeit. Damit entsteht ein
Evile-eigener Mid Tempo-Thrash-Brocken, der sich sehen
resp. hören lassen kann. Das Album ist absolut zu
empfehlen. Gerade Fans, die nicht nur auf High
Speed-Gebolze stehen, können bedenkenlos zugreifen.
André G.
Punkte:
9.0 von 10
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27.90 SFr.
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ACE FREHLEY - Anomaly
Season Of Mist/K-Tel
Fast zeitgleich mit seinen ehemaligen
Arbeitskollegen Kiss kommt Ace endlich in die Gänge und
legt uns seinen schon lange erwarteten Solo-Longplayer
auf den Tisch. Es scheint ihm gut zu gehen, denn die
Songs sind durchwegs gut. 12 Songs sind es geworden, die
meisten hat der Meister der Les Paul selbst komponiert.
20 Jahre ist es her seit dem letzten Solo-Output des
immer noch exzellenten Saitendehners. Und war damals,
als die 4 Ur-Kiss ihre Solo-Alben veröffentlichten das
von Ace schon das beste, so ist es auch diesmal so. Die
von Gene ist leider scheisse, die von Peter einfach nur
langweilig und einzig die von Paul hat noch einige coole
Songs auf "Live To Win". Aber zurück zu "Anomaly":
Einige Tracks wie der Opener "Foxy & Free" oder "Pain In
The Neck" sind erstaunlich hart ausgefallen, und sogar
das Sweet-Cover "Fox On The Run" ist klasse geworden,
man weiss ja, dass es schwer ist, Sweet zu kopieren,
aber Ace hat's geschafft, Hut ab. Oder auch das starke "Genghis
Khan" kommt gut, startet akustisch mit der Gitarre und
geht dann in ein geiles Riff über. Der Refrain erinnert
übrigens etwas an Alice Cooper. Und auch bei den
ruhigeren Songs macht Ace eine gute Figur, so wie bei
"Change The World", "It's A Great Life", das auch wieder
einen Alice Cooper-Touch hat und vor allem die klasse
Ballade "A Little Below The Angels". Bezaubernd ist auch
der Part, in dem seine Tochter Ace fragt, ob er auch
schon mal Engel gesehen hätte und die beiden dann den
Refrain zusammen singen. Auch das instrumentale "Space
Bear" knallt voll rein und zeigt, dass Ace nach wie vor
klasse Songs schreiben kann. Nur das etwas langweilige "Too
Many Faces" fällt vom Rest etwas ab, ansonsten fährt der
Spaceman hier sein bestes Album seiner Karriere auf. Und
mit dem wunderschönen, instrumentalen "Fractured
Quantum" klingt ein herrliches Album des ehemaligen
Kiss-Axeman aus, wie ich es so nicht erwartet hätte.
Klasse Ace in Bestform!
Crazy Beat
Punkte:
8.9 von 10
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HATEBREED - Hatebreed
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Jamey Jasta's Mannen legen wieder fulminant los. Die
US-Hardcore/Metalcore-Truppe hatte schon Anfangs Jahr
mit einem Album voller Covers ("For The Lions") auf sich
aufmerksam gemacht, nun hat man aber wieder genug
Material an Eigenkompositionen, um auf ganzer Länge zu
punkten. Und Leute, die Jungs legen los wie die
Feuerwehr. Der erste Song vom selbstbetitelten
Silberling, "Become The Fuse", ist so eine Art 'Voll in
die Fresse'-Nummer, denn hier erschlagen einen die
Betonmischer-Riffs so dermassen, dass man sich nach drei
Minuten fragt, welches Tram jetzt einen überfahren hat.
Ja Leute, ich bin wirklich Positiv erfreut ab der
unglaublichen Energie der Truppe, die Mid Tempo-Parts
und schnelle Thrasher sehr gut beherrschen, und dazu
kommt natürlich der Brüllgesang von Shouter Jamey Jasta,
der wirklich nicht lästig ist wie so manch einer von den
zig Hunderten anderer Bands, nein der Mann hat seinen
Beruf voll im Griff und zusammen gibt die neue Hatebreed
einen Vollangriff auf Slayer, weil eben die Dynamik und
die unglaublichen harten Riffs an die Könige aus Los
Angeles erinnern lässt. Ich brauche glaub ich auch nicht
an die Liveperformance der Truppe zu erinnern, denn mit
solchen Hammersongs im Rücken fegt man die Konkurrenz
locker weg und die Fans müssen Körperlich doch schon
sehr fit sein, wollen sie nicht in einem der vielen
Moshpits untergehen. Ich für meinen Teil bin sehr
glücklich über das Ergebnis der neuen Hatebreed, mal
schauen, was die neue Slayer bringt, auf jeden Fall wird
es knapp werden. Absolutes Killerwerk!
Daniel J.
Punkte: 8.8 von 10
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REDEMPTION - Snowfall On Judgement Day
InsideOut Music/EMI
Die im Jahre 2000 von Nicolas van Dyk gegründeten
Redemption legen hier bereits ihr viertes Werk vor. Und
wieder gibt's 70 Minuten lang Prog Metal der Extraklasse
um die Ohren. Shouter Ray Alder gibt auch hier wieder
mehr als nur eine gute Figur ab, und wenn ich den Zorn
der Fates Warning-Fans auf mich ziehen werde, so kann
ich es mir doch nicht verkneifen, zu sagen, dass Ray's
Gesang hier einfach besser greift als bei seiner
Stammkombo. Aber kommen wir zum Musikalischen: Natürlich
drängt sich der Vergleich zu Dream Theater wieder auf,
und so zu Unrecht ist der gar nicht, blitzen doch
überall einige Kleinigkeiten der Götter durch, vor allem
auch bei instrumentalen Parts. Aber das stört mich zum
Beispiel überhaupt nicht. Highlights sind ganz klar das
sieben Minütige "Wall", das auch durch Ray's melodiösen
Gesang zu überzeugen vermag. und das ebenfalls 7
Minütige "Keep Breathing". Gestartet wird der Song
ziemlich ruhig mit der rauen Stimme Ray's, doch später
wird dann noch ordentlich Gas gegeben, und wieder ist es
Ray, der durch seinen Refrain den Song ganz besonders
macht. Das volle Brett gibt's dann mit "Another Day
Lies": Klasse Gitarren-Riffs, und den Gesang teilt sich
Ray hier mit James La Brie, wirklich klasse das Duett
der Prog-Shouter, auch hier wird der Zuhörer im
instrumentalen Teil an D.T. erinnert. Auf dem
Rausschmeißer in Form des 11 Minütigen "Love Kills Us
all/Life In One Day" ziehen die Jungs dann nochmals alle
Register ihres Könnens: Langsam beginnend wird die
Spannung aufgebaut und durch instrumentale Parts immer
wieder rumgerissen, durch den Gesang ausgeglichen um
gegen das Ende dann wieder zu entspannen und ganz am
Ende nochmals aufzuflammen, ein herrliches Stück Musik.
Ich denke Mal, dass sich Redemption so etwa auf dem
Niveau ihres letzten Longplayers "The Origins Of Ruin"
halten können, was auf jeden Fall eine klasse Leistung
ist. Proggies werden das Teil jedenfalls lieben.
Crazy Beat
Punkte: 8.8 von 10
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W.A.S.P. - Babylon
Demolition Records/Musikvertrieb
Sieh an, sieh an! W.A.S.P. melden sich zwei Jahre
nach ihrem generell recht gut rezensierten "Dominator"
zurück! Das vierzehnte Album in fünfundzwanzig Jahren
ist natürlich ein Grund zum Feiern, denn in der heutigen
Zeit können nicht mehr viele Bands von sich behaupten,
dass sie seit einem Vierteljahrhundert Alben
produzieren. Für eine Band wie W.A.S.P. ist es nach
vielen Tophits natürlich nicht mehr allzu einfach, den
Ansprüchen der Fans zu genügen, oder diese gar zu
übertreffen, denn mit jedem angekündigten Release
steigen auch die Erwartungen. Wollen wir also mal
schauen, was Herr Lawless und seine Mitarbeiter uns da
verkaufen wollen. Den Anfang macht nicht ein klassisches
Intro, sondern der Song "Crazy", welcher enorm stark an
den Kultsong "Wild Child" erinnert, besonders der
Gitarrenriff. Apropos Gitarre: Doug Blair gibt wieder
mal alles, man höre sich das Killersolo in "Babylon's
Burning" an!! Und da wir gerade vom Brennen sprechen,
soll auch "Burn" nicht unerwähnt bleiben! Es handelt
sich dabei um ein Stück von Deep Purple, welchen W.A.S.P.
faszinierenderweise so geschickt gecovert haben, dass es
sich wie einer ihrer eigenen Songs anhört. Ursprünglich
sollte das Cover bereits auf "Dominator" erscheinen,
musste dann aber Platz für einen anderen Song machen. Um
weiterhin beim Feuer zu bleiben: Mit "Into The Fire" ist
auch eine für W.A.S.P. beinahe schon obligatorische und
eindrückliche Halbballade vertreten, welche von Blackie
in einem wehklagenden bis zornigen Ton vorgetragen wird.
"Babylon" schliesst mit einem weiteren Cover, nämlich
Chuck Berrys "Promised Land", das bereits von allen
möglichen Leuten gespielt wurde, unter ihnen auch Meat
Loaf. Es ist den Amis wirklich grossartig gelungen,
einerseits ihrer musikalischen Linie treu zu bleiben und
unverkennbar nach W.A.S.P. zu klingen, andererseits aber
überdurchschnittlich viel Melodie in den gewohnten
Klangteppich einzuweben. Die Produktion lässt ebenfalls
keine Wünsche offen, "Babylon" klingt herrlich
achtzigerhaft trocken und ungekünstelt! Einen wirklich
grossen Hit vermag man hier leider nicht zu erkennen,
aber dafür klingt auch kein einziger Track so, als sei
er nur ein Lückenfüller, und das muss nun wirklich
honoriert werden! Ein Hoch auf W.A.S.P.!
Maiya R.B.
Punkte: 8.7 von 10
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SWITCH OPENS - Switch Opens
GMR
Music Group
Groove, Groove und nichts anderes als Groove
dominiert die 51 Minuten der früher unter dem selten
dämlichen Namen "Fingerspitzengefühl" (sic!) agierenden
Schweden von Switch Opens. Eigentlich bieten die
Stockholmer 70er Jahre-Rock bei dem Einflüsse von Canned
Heat, Queens Of The Stone Age, The Raconteurs oder
Cathedral ebenso vertreten sind wie diverse analoge
Soundspielereien. Das Grundgerüst wird eigentlich nur
vom tighten Schlagzeugspiel und dem unglaublich
drückenden, knurrenden Bass getragen. Die Gitarren
verkommen dabei neben Rythmusunterstützung und ein paar
Twin-Angriffen fast zu einem Mittel zum Zweck und füllen
die Zwischenräume des bereits extrem dichten
Soundgewands der Rythmusabteilung mit sphärischen
Klängen, verklärten Soli und LSD-beeinflusstem Noise.
Über allem thront der melodische, aber rauhe und mehr
als nur intensive Gesang des Bassisten, der mir des
öfteren eine amtliche Gänsehaut bescherte. Ein nahezu
perfektes Album für fast alle Lebenslagen, sei es für
den betrunkenen Heimweg, um nach der Arbeit runter zu
kommen, ein verschwitztes Schäferstündchen oder einen
energetischen Kifferabend. Die saubere, aber dreckige
und extrem dynamische Produktion lässt dabei Übersongs
wie den Opener "Express Death", "Paper Walls" oder
"Lucky Me, Lucky You" noch besser erstrahlen und gefällt
mir persönlich ausserordentlich. Ich begegne dieser
Spielart von Switch Opens zum ersten Mal, bin aber auf
Anhieb ziemlich begeistert. Denn es regt niedere
Instinkte an, hat auch in den ruhigen Momenten
unterschwellige Power zu bieten und kriegt deshalb und
wegen der sehr gelungenen Machart zwei fette Daumen nach
oben.
Hardy
Punkte: 8.7 von 10
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AT VANCE – Ride The Sky
AFM
Records/Musikvertrieb
Mit einem ziemlich ausgelutschten, schnöden
Albumtitel und einem dafür wieder ansprechenden CD-Cover
melden sich At Vance zurück. Eine Band also, die mir
selbst vier Jahre nach ihrem extrem langweiligen
Auftritt im Z7 als Vorband von Brainstorm und einem
annehmbaren Album 2007 noch schlecht in Erinnerung ist.
Mit "Ride The Sky" konzentriert sich nun Bandkopf und
Gitarrist Olaf Lenk wieder auf seine eigentliche Stärke,
dem Schreiben von Alben in der stilistischen
Schnittmenge zwischen Hard Rock, Melodic und True Metal
mit obligatorischen Ausflügen in die Klassik. Er beweist
damit, dass er trotz vieler Mitgliederwechsel das Niveau
halten kann. Beginnen möchte ich trotzdem mit dem
Tiefpunkt, einer instrumentellen Coverversion von
Vivaldi's vier Jahreszeiten. War 2005 auf "Chained" der
Winter an der Reihe, darf diesmal der Sommer dran
glauben. Und ehrlich, so eine schludrige Version wird
dem Meisterwerk in keiner Weise gerecht. Da hätte Herr
Lenk sich besser noch ein paar Mal an Uli Jon Roth's
Version satt gehört. Lenk dagegen spielt dieses erhabene
Stück so schlecht, dass man selbst als Kenner Mühe hat,
zu erkennen, um welches Stück es sich hier handelt.
Damit ist aber auch bereits der Tiefpunkt erreicht, denn
die restlichen zehn Songs können sich echt hören lassen.
Wobei das Album von der Dramaturgie her auf das
abschliessende "Farewell" hätte verzichten können.
Dieser Song ist zwar ebenfalls auf hohem Niveau, nach
einem Song wie "Fallin'" erwartet man aber eher Stille
als einen Nachschlag. Neben Vivaldi covern At Vance mit
"Wishing Well" auch einen Klassiker von Free, der sich
eher an die von Jeff Scott Soto eingesungene Axel Rudi
Pell-Version hält als an diejenige, welche auf dem Black
Sabbath-Klassiker "Heaven And Hell" zu hören ist. A
propos Jeff Scott Soto: At Vance-Sänger Rick Altzi
klingt, als wären Soto und Jorn Lande miteinander
verheiratet und zeugungsfähig. Der Mann röchelt sich
durch die Songs, dass es eine wahre Freude ist. Von den
eigenen Songs fallen besonders das schnelle "Last In
Line", das epische "Fallin'" und die mächtige Ballade "You
And I" auf, wobei auch die nicht erwähnten Songs alles
andere als schlecht sind. Wer eine stilistische Mischung
zwischen Axel Rudi Pell und Jorn Lande mag, wird an At
Vance Freude haben. Allen anderen ist ein Reinhören
wärmstens empfohlen, denn auf CD ist diese Band wirklich
klasse.
Roger W.
Punkte: 8.7 von 10
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27.90 SFr.
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STARS OF THE SILVERSCREEN – Stars Of The Silverscreen
Twilight Zone Records/Non
Stop Music
Rock'n'Roll aus Skandinavien. Das klingt weiss Gott
nicht mehr sonderlich weltbewegend, schon länger wartet
man auf weitere, spektakuläre Bands, die den
Hellacopters, Backyard Babies oder Hardcore Superstars
das Wasser reichen können. Doch mit der schwedischen
Truppe Stars Of The Silverscreen haben wir einen
potenziellen Kandidaten zur ernsthaften Konkurrenz der
genannten Gruppen bzw. eine Band, welche die durch die
Auflösung der Hellacopters entstandene Lücke schliessen
könnte. Mal abgesehen vom nur bedingt coolen Namen ist
schon das Cover, obwohl ein bisschen klischeemässig,
richtig gut. Totenkopf, Schaufel-Ass, Blitze und Sterne
– das gehört nun mal zum Rock'n'Roll. Musikalische
Anhaltspunkt liefern uns die Jungs gleich selber,
nämlich mit der Collage in der Mitte des Booklets.
Bestehend aus diversen Rock'n'Roll-kompatiblen Dingen
wie Drumsticks, Sonnenbrille und Jägermeisterflasche
sind vor allem die Flyer, Bilder und LPs sehr
aussagekräftig. Es tauchen Namen wie Accept, Thin Lizzy,
Alice Cooper, Blondie, The Hellacopters, The Clash, The
Bones, Stiv Bator, Hanoi Rocks und, in Form der
Biographie "White Line Fever", auch Lemmy auf. Die
einzigen, die zur Umschreibung des Sounds von SOTS fehlt
sind Kiss. Zeitlich lässt sich der gradlinige Rock in
den späten 70ern einordnen. Nebst den rohen, erdigen und
rotzigen Klängen kommen aber auch die Melodien und der
Glam nicht zu kurz. So ganz nebenbei haben die vier
Jungs aber auch 13 Tracks verfasst, die durch eingängige
Hooks bestechen. Ein hohes Niveau, das die Band
anschlägt und das auch über die gesamte Spieldauer der
Scheibe gehalten werden kann. Lange kann es nicht
dauern, bis es diese Band vom Geheimtipp zur Anerkennung
einer breiten Masse schafft.
Chris C.
Punkte: 8.7 von 10
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27.90 SFr.
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EPICA – Design Your Universe
Nuclear Blast/Warner
Kaum ein Monat vergeht, ohne dass eine neue
Mädchen-Metal-Scheibe auf den Markt geworfen wird. Die
hungrigen Testosteron-Mäuler wird es freuen,
andererseits ist das Genre so ausgelutscht wie die
Wasserpfützen in der Wüste Gobi. Doch auch in der kargen
Wüstenlandschaft gibt es immer mal wieder ein Blümchen
zu bestaunen, und Epica darf doch zu den löblichen
Ausnahmen in dem Symphonic-Einheitsbrei gezählt werden.
Liegt sicherlich auch daran, dass die Band nicht
krampfhaft versucht, so zu tönen wie die finnische
Festung namens Nightwish, auch wenn böse Zungen anderes
behaupten. Doch wer mal genau hinhört, der merkt sofort,
dass Epica einiges aggressiver zu Werke gehen, mal kurze
Blastbeats im Programm haben und auch die Grunz-Vocals
vom Mark Jansen noch immer zum Programm gehören. Arien
van Weesenbeek (Ex-God Dethroned), einst noch
Gasttrommler auf "The Devine Conspiracy", ist nun fix im
Bandgefüge und Ad Sluijter gab die Saiten an Isac
Delahaye (ebenfalls Ex-God Dethroned) ab, Umstände,
welche sofort ins Gehör schlagen, zumal Qualität,
Variation und Druck seitens Schlagzeug markant
zugenommen haben und sich hervorragend auf "Design Your
Universe" entfalten können. Zudem wirkt das neue Werk
nochmals etwas härter, jedoch gab es in Sachen
Komplexität einen markanten Rückgang im Vergleich zu dem
direkten Vorgänger, was nicht negativ ins Gewicht fällt
und dem Sound extrem gut tut. So ertönt "Design Your
Universe" um einiges flüssiger und nicht mehr so
konstruiert wie "The Devine Conspiracy", was den
Melodien und besonders der Atmosphäre erheblichen
Auftrieb beschert. Das heisst jedoch nicht, dass Epica
nur noch in seicht-simplen Gewässern fischen, nach wie
vor sind progressive Elemente vorhanden, man höre sich
nur mal den 13 Minuten-Brocken "Kingdom Of Heaven" an,
welcher wohl den Reifeprozess der Band am
eindrücklichsten widerspiegelt. Dazu servieren Epica mit
"Semblance Of Liberty" denn wohl bis anhin härtesten
Songs der Bandgeschichte, welcher jeder
Nightwish-Hausfrau das Bügeleisen anbrennen lassen
würde. Bei dem ruhig und mystisch angehauchten "White
Waters" darf Tony Kakko von Sonata Arctica noch
Gastvocals beisteuern, bevor es mit dem finalen
Titeltrack "Design Your Universe" nochmals fast 10
Minuten über die Bretter geht. Weitere Highlights sind
sicherlich auch der kraftvolle Opener "Resign To
Surrender" und das treibende "Unleashed". Ja, Epica sind
gereift und liefern hier das wohl beste Album ihres
Bestehens ab, wer die Band bis anhin mochte darf hier
blind zugreifen. Die Frage, welche sich mir trotz des
sehr guten Eindrucks dieses Werkes stellt, ist, wann
werden Epica mehr Innovation in ihre Musik einfliessen
lassen... Ich hoffe, bevor die Band beginnt, sich immer
wieder selber zu kopieren.
R.K.
Punkte: 8.5 von 10
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DYING FETUS – Descend Into Depravity
Relapse Records/Non
Stop Music
Das Death Metal-Steckenpferd von Relapse Records hat
endlich sein neues Album draussen, welches in diesem
Jahr das wohl meisterwartete Album der Brutal/Death/Grind-Szene
war. Dying Fetus sind ja bekannt für ihre vielen
Memberwechsel, und auch auf diesem Album ist die Truppe
nicht mehr so wie auf dem Vorgänger "War Of Atrittion".
Duane Timlin verliess die Band kurz nach dem Release
2007 und wurde durch Trey Williams ersetzt, welcher
jetzt in gekonnter Manier die Felle bearbeitet. Letztes
Jahr gab dann auch Gitarrist Mike Kimball seinen
Austritt bekannt, und somit ballern die Jungs nur noch
zu dritt weiter. Der neue Silberling "Descend Into
Depravity" startet mit dem äusserst catchigen Opener "Your
Treachery Will Die With You", welcher gleich zeigt, dass
die Amis auch zu dritt fähig sind, unsere Ärsche zu
treten. Der genial gelungene Mix zwischen technischen
Riffs, heftigen Slamparts und den beeindruckenden
Leistungen der Sänger John und Sean zeigen, weshalb das
Trio auf einer Welle des Erfolgs reitet und dies schon
seit dem Meisterwerk "Destroy The Opposition", welches
die Szene im Jahre 2000 begeisterte. Das technische
Gefrickel von Gitarrist John Gallagher hat erneut einen
Sprung zugelegt und der Meister an den Seiten zeigt dies
auch hin und wieder in beeindruckenden Soli. Natürlich
war ich sehr gespannt, ob das Trio die starke Leistung
auf dem Album auch live rüberbringt, denn bei solchen
Gitarrenwänden kann es schwer sein, nur mit einer zu
bestehen. Deswegen habe ich mir die Jungs im Z7
verständlicherweise nicht entgehen lassen und durfte mit
vielen anderen miterleben, wie die Jungs alles
weggeblasen haben, was ihnen in den Weg kam. Sicherlich,
zu viert oder gar zu fünft waren sie noch eine Spur
heftiger, doch bemängeln will ich das auf keinen Fall.
Die neue Scheibe ist genauso gnadenlos wie ihre
Vorgänger, live wie auf der Scheibe, und deswegen ein
absolutes MUSS für alle Fans dieser Sparte.
Xenia
Punkte: 8.5 von 10
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HYPOCRISY - A Taste Of Extreme Divinity
Nuclear Blast/Warner
Kam Peter Tägtgren rund um die Veröffentlichung des
Hypocrisy-Vorgängers "Virus" (2005) dank seiner weiteren
aktuellen Projekte als äusserst omnipräsent rüber, so
hat er sich im direkten Vergleich dazu über die letzten
Monate etwas rarer gemacht - der Fokus schien also klar
auf " A Taste Of Extreme Divinity" zu liegen, und ich
behaupte an dieser Stelle, das auch rauszuhören. Zwar
lässt sich gleich zu Beginn sagen, dass das Hitpotential
von "Virus2 diesmal klar verfehlt wurde, aber das liegt
allein daran, dass die aktuellen Scheibe etwas schwerer
verdaubar ist. Hypocrisy stehen nach wie vor für brutale
Mucke mit dem latenten Hang, sofort im Ohr hängen zu
bleiben - was mit Tracks wie "Hang Him High", "Weed Out
The Weak" und dem obligaten Down Tempo-Smasher "The
Quest" klar bewiesen wird. Dazwischen wird über elf
Songs lang sämtliche Facette der so liebgewonnenen
Harmonien, Riffs und Grooves beleuchtet, während sich
Peter an der Frontposition die Seele aus der Kehle rotzt
- herrlich! Soundtechnisch kommt die Scheibe schön warm
und mittig rüber, was die Boxen der Metal-Nationen
ordentlich zum Glühen bringen sollte - auch hier wurde
klar geschraubt, bis die Finger glühten. Manchmal
wünsche ich mir zwar dann doch, dass die Gitarren
zwischendurch etwas verschnaufen würden, aber Hypocrisy
stehen mal nun für die ultimative Walze ein - ein
Status, den sie mit "A Taste Of Extreme Divinity" klar
untermauern können.
El Muerte
Punkte: 8.5 von 10
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THEATRE OF TRAGEDY – Forever Is The World
AFM
Records/Musikvertrieb
Nun ja, zugegeben, am Anfang war ich trotz aller
Hoffnungen und Vorstellungen ziemlich skeptisch dem
gegenüber, was uns als neuesten Theaterakt der Tragödie
erwartete. Hoffte ich beim letzten Output „Storm“ noch
auf ein gewaltiges, krachendes Album als Nachfolger,
wurde diese Hoffnung teilweise getrübt durch die
Snippets, die man auf der offiziellen Homepage anhören
durfte. Der Sound war zwar sehr gut, interessant
gehalten, aber fern von aller Härte, oder zumindest von
solcher, wie ich sie erhoffte. Das nun vorliegende
Gesamtwerk bestätigt zwar meine Befürchtungen, zerstreut
sie aber in anderen Punkten wiederum. Das klingt jetzt
komisch? Mag sein, aber „Forever Is The World“
entspricht in ungefähr den Vorstellungen nach bekanntem
Gothic Metal wie einem Balisto, das komplett aus Silber
besteht. Durch die ganze Scheibe hindurch zieht sich ein
im Grunde genommen sehr ruhiger Grundton, der nur ab und
an durch rockigere Passagen aufgelockert wird. Ich
schreibe bewusst nicht ‚metallischere’ Passagen, denn
dies trifft schlichtwegs einfach nicht zu. Härtere
Gothic Rock könnte eine mögliche Bezeichnung lauten,
aber im Gesamten gesehen passt diese Beschreibung
alleine bei Weitem nicht, denn die starken
Keyboard-Einflüsse sowie die prägnante Stimme von
Sängerin Nell Siglund sind die treibenden Aspekte und
sorgen somit für atmosphärische Varianzen, welche auch
durch Streicher-Einlagen ergänzt werden. Interessant ist
hierbei, dass auch wieder ein wenig gegrowlt werden
darf, was den Opener „Hide And Seek“ sehr attraktiv
macht. „Astray“ ist wohl der gewöhnungsbedürftigste,
wenngleich auch eingängigste Track der Scheibe, denn er
erinnert an alte „Assembly“-Zeiten
(gewöhnungsbedürftig), vermischt mit den ‚neuen, weil
alten’ Zutaten, wie man sie zuletzt auf „Storm“ gehört
hatte (eingängig). Zudem singt/spricht Raymond seine
Passagen eher abgehackt, was ein wenig deplatziert
wirkt, aber seine Wirkung dennoch nicht verfehlt. „Deadland“
ist so etwas wie das geheime Leckerli der Scheibe, da
hier neben sehr rockigen, eingängigen Passagen die schon
erwähnten atmosphärischen Passagen zum Tragen kommen.
Der Break nach knapp zweieinhalb Minuten zeigt die
Variabilität einerseits der Band, andererseits der
Stimme von Nell auf. Und wenn wir schon dabei sind: Der
Titeltrack ist sehr ruhig und atmosphärisch gehalten,
wobei sich Nell auch an den sehr hohen Lagen versucht,
was nicht wirklich zu ihr zu passen scheint, aber dies
ist auch nur ein Bruchteil des Stücks und nicht im
gesamten Track der Fall. Zusammenfassend lässt sich
sagen, dass Theatre Of Tragedy nicht das machen, was
alle von einer Gothic Metal-Kapelle erwarten, und dafür
haben sie definitiv Respekt verdient! Denn heutzutage
sind individuelle Einzelgänge ein sehr zweischneidiges
Schwert und können sowohl Gedeih als auch Verderb
bedeuten. „Forever Is The World“ ist ein eher ruhiges,
sphärisches Album geworden, das einen zu überzeugen
weiss, wenn man sich auf dieses ‚Experiment’ einlässt.
Professionell, durchdacht und mit kleineren Ecken und
Kanten sowie überraschenden Einlagen versehen stellt
dieser Silberling eine kleine, schimmernde, schwarze
Perle dar, die gefunden und bewundert werden sollte. Wer
auf reinen Lärm und 08/15-Klischees steht, ist effektiv
am falschen Ort und kann sich weiterhin auf MTV
verlassen.
Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
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REVOCATION – Existence Is Futile
Relapse Records/Non
Stop Music
Filigrane Arpeggios, klassische Bay
Area-Thrash-Riffs und grossartige Drum-Arrangements
läuten schon den ersten Song ein, was auf noch viel mehr
hoffen lässt. Das Trio aus Boston verbindet klassischen,
anspruchsvollen US-Power Metal mit Thrash und würzt das
Ganze noch mit einem ordentlichen Schuss progressiven
Wahnsinns. Die Produktion für Musiker sowie Nichtmusiker
ein Leckerbissen, da sämtliche spielerischen Finessen
aller Instrumente transparent hörbar sind. Der raue,
aber sehr gut verständliche Gesang passt sich dem
Gesamtbild sehr gut an und bettet sich in die
unglaublichen technischen Fähigkeiten ein, ohne zu
nerven. Hier und da scheinen die Songs komplett zu
kippen und sich zu verzetteln, da oftmals ein Riff an
das andere gereiht und zudem ohne Rücksicht auf Verluste
soliert wird. Hammer! Wenn Soli, dann so. Zudem
schleichen sich auch noch ruhige, akustische Passagen
ein und als ob das alles nicht schon genug wäre, knallt
einem die Rhythmus-Sektion einen abgefahrenen Groove
nach dem anderen um die jetzt schon völlig verwirrten
Ohren. Und das ist noch nicht alles! Blastparts und
instrumentale Death Metal-Anleihen sind auch noch zu
finden. Doch trotz dieses Gemischtwarenhandels schaffen
es Revocation, alles sinnvoll und harmonisch zu
verbinden. Trotz aller Komplexität und vertrackter
Rhythmusspielereien haben wir es hier absolut nicht mit
Mathcore zu tun. Dafür sind die Songs zum Glück voll und
ganz Metal bzw. Thrash vom Feinsten. Hört Euch den Song
"Deathonomics" an. Hammer! Rhythmus-Strukturen, welche
absolut in der Tradition fast sämtlicher Relapse-Bands
stehen. So ist es auch nicht überraschend, dass diese
Scheibe auf dem erwähnten Label erscheint. Doch eins sei
noch gesagt: Leichte Kost ist das hier nicht, obgleich
auch viele geradlinige, 'klassische', groovige
Thrashzitate vorhanden sind. Die Spielfreude des Trios
ist grandios und kann auf ganzer Linie überzeugen,
weshalb sich die investierte Zeit ins Reinhören
sicherlich lohnt und zudem eine Menge Spass macht!
Ralf W.G.
Punkte: 8.5 von 10
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und bestellen für 29.90 SFr.
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FIVE FINGER DEATH PUNCH – War Is The Answer
Spinefarm Records/Universal
Schon mit ihrem 2007er-Debut haben es die Jungs um
Bandgründer und Sixstring-Hexer Zoltan Bathory allen
gezeigt. Gerade in den Vereinigten Staaten konnten sie
in den oberen Rängen in die Charts einsteigen und bei
grossen Tourneen mitfahren wie zum Beispiel mit Slipknot,
Machine Head, Korn und so weiter und so fort. Das war
die Vergangenheit. Jetzt liegt mir ihr Zweitschlag, "War
Is The Answer", vor. Was kann man dazu sagen? Schlicht
und einfach: Der Titel ist Programm. Im Grossen und
Ganzen haut der Silberling alles um, was sich ihm in den
Weg stellt. Gleich beim Opener wird klar: Hier rollt ein
ganzes Panzerbattalion an. Bass/Drums und Gitarren
eröffnen mit einem wahren Rifftornado. Ivan Moody singt,
brüllt und schimpft sich alle Wut aus dem Leib. Mal
cleane, schöne Melodielinien und dann wieder übelste
Hasstiraden wechseln sich ab. 5FDP mischen gekonnt
Modern Thrash mit Nu Metal und auch einem gewissen Mass
an Hardcore zusammen und bilden daraus einen brutalen
Hassklumpen. Aber dass die Jungs nicht nur einfach so
drauflos bolzen können, zeigen sie in den genialen
Balladen "Far From Home" und "Far Away". Wirklich schöne
Gitarrenläufe und Soli bieten dem Hörer eine schöne und
willkommene Abwechslung zum Rest des Tonträgers. Gerade
auch Zoltan am Sechssaiter zeigt, was er drauf hat, ohne
kitschig zu werden. Mit "Canto 34" haben sie sogar einen
reinen Instrumental-Song draufgepackt. Der steht den
anderen in Nichts nach. Im Ganzen betrachtet überzeugt
das Album wieder voll und ganz, die Band kann mit dem
Output nahtlos an den Vorgänger anknüpfen. Es gibt
sicherlich auch so zwei Songs, die eher zu den Parts
gehören, die nicht auffallen und einem auch nicht fehlen
würden, wenn sie nicht drauf wären. Aber sonst ist er
wirklich gelungen, der zweite Schlag.
André G.
Punkte: 8.5 von 10
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THE GATES OF SLUMBER - Hymns Of Blood And Thunder
Rise Above Records
Kündigte man "Conqueror", das dritte Langeisen der
Amis The Gates Of Slumber, im Promowisch noch als
vielleicht bestes True Metal-Album des Jahres 2008 an,
so betitelt man die Band im Zuge der Veröffentlichung
des Nachfolgers als nichts weniger denn 'Kult'. Das
Erstaunliche: Wie schon letztes Jahr, so sind auch
dieses Jahr solch grosse Worte gar nicht so weit weg von
der Wahrheit, denn wie schon mit "Conqueror" kann das
Trio auf "Hymns Of Blood And Thunder" mit ihrem
urwüchsigen Doom mit rauher 80s-Metal-Schlagseite
weitestgehend zum Zeitlupen-Bangen verleiten.
'Weitestgehend' verwende ich dabei deswegen, da zuerst
die beiden etwas farblosen und unspektakulären Mid
Tempo-Nümmerchen "Chaos Calling" und "Death Dealer" zu
verzeihen sind, bevor man mit dem dramatischen "Beneath
The Eyes Of Mars", dem 8-minütigen "The Doom Of Aceldama",
dem verdrogten Zwischenspiel "Age Of Sorrow", dem
tonnenschweren Kracher "The Bringer Of War" und dem
verzweifelten "Descent Into Madness" eine Doom-Orgie
erster Güteklasse zelebriert, angeführt von der
wandelbar jammervollen Stimme Karl Simons. Man soll
vorsichtig sein mit Prophezeiungen, doch bei diesen
Nummern wird schlicht jeder Fan des langsamen Metals und
den passenden Bands wie Saint Vitus, Trouble, Reverend
Bizzare oder auch Orange Goblin seine wahre Freude
haben. Das gilt genauso für den etwas schnelleren "Iron
Hammer", das minimalistisch folkige, mit weiblicher
Stimme ergänzte "The Mist In The Mourning" und den etwas
stonerlastig stampfenden Titeltrack. Dass dabei die
Produktion nicht über alle Zweifel erhaben ist und gerne
etwas druckvoller bzw. durchsichtiger sein dürfte, stört
bei einem solchen Stil nur zu Beginn, und so ist "Hymns
Of Blood And Thunder" ein weiterer erstklassiger
Silberling des Trios und Gates Of Slumber, wenn auch
nicht bekannt, so doch langsam aber sicher Kult!
Kissi
Punkte: 8.5 von 10
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FIRENOTE – Firenote
IK Music/Non
Stop Music
Selbstbeweihräucherung im Infoblatt ist
selbstverständlich. Dass da meistens jeweils masslos
übertrieben wird, ist klar, wird aber natürlich
niemandem übel genommen. Die finnischen Firenote machen
das, anlässlich ihres Debut-Albums, natürlich ebenso. Im
Detail sprechen die Jungs davon, die guten alten
Melodien und catchy Chöre zurückzubringen, da die
meisten Bands heutzutage dies vergessen haben. Wie recht
die Skandinavier da haben. Doch Firenote reden nicht nur
vom Wichtigsten, wenn man erfolgreich Melodic Metal
machen will, sie setzen es auch in die Praxis um.
Unglaublich, dass eine junge Band elf Tracks verfasst,
die ausnahmslos Ohrwurmpotential haben. Schon der nach
der Band betitelte Opener hat das Zeug, um in
einschlägigen Locations zum Hit zu werden. Auch die
nächsten Songs "Danger" und "Sara La Fountain" setzten
das Niveau nahtlos fort. Diese zwei Titel und
Single-Auskopplungen wurden dann auch von der bekannten
finnischen Radiostation Radio Rock ins Programm
aufgenommen. Selbst bei der obligaten Ballade "My Love
Will Never Die" schneidet die Truppe sehr gut ab. Ausser
dem Titel ist daran nämlich nichts kitschig, sondern
viel mehr tiefgängig. In den 80ern hätten Firenote viel
Konkurrenz und dementsprechend, trotz der hervorragenden
Songs, einen schweren Stand gehabt. Heutzutage sollte es
nur eine Frage der Zeit sein, um internationale
Beachtung zu finden. Um noch einen konkreten
musikalischen Anhaltspunkt zu definieren, muss man gar
nicht so weit weg, nämlich nur in die Ostschweiz. Da war
vor rund 20 Jahren eine ebenso talentierte Band aktiv,
die aber leider vor dem Durchbruch wieder verschwand:
Satrox. Hoffen wir, dass Firenote mehr Glück haben. Die
Fähigkeiten haben sie allemal.
Chris C.
Punkte: 8.5 von 10
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ECHOES OF ETERNITY – As Shadows Burn
Massacre Records/Musikvertrieb
Massacre Records hat eine weitere Gothic Metal-Combo
mit einer Frau am Mikro unter Vertrag, war mein erster
Gedanke, als ich das Album bekam. Ok, es stimmt, dass
eine Frau singt, es stimmt, dass sie bei Massacre
Records unter Vertrag stehen. Aber was die Band
abliefert, hat nun rein gar nichts mit Gothic zu tun. Da
wird wirklich Druck gemacht und das volle Brett
gefahren. Brandon, Kirk, Duane und Francine sind keine
Weichspülercombo. Das Grundgerüst würde ich im
originellen, anspruchsvollen Thrash ansiedeln. Man mixe
dazu starke Hooklines und nehme noch die Frauenvoice
hinzu - fertig ist ein wirklich guter Zweitschlag des
Vierers. Die Riff und Double Base-Salven legen gleich
richtig hart los und verleiten einem dazu, sein
Haupthaar in Schwingung zu bringen. Das Wechselspiel
zwischen Mid Tempo-Knallern der Marke "Ten Of Swords"
und rasend schnellen Killern wie der Song "Twilight
Fires" macht "As Shadows Burn" zu einem
abwechslungsreichen Hörgenuss. Die Gitarrenarbeit
überzeugt durch jeden Track hindurch mit wirklich
filigranem und abwechslungsreichem Spiel. Die
Verbindung, die der Sechsaiter mit dem Drumming aufbaut,
ist auch sehr gekonnt und packend. Die Songs sind
sicherlich nicht von Beginn weg Ohrwürmer, aber man kann
sich doch gleich reinleben. Die Arrangements sind kein
08/15-Metal, sie bieten eine gehörige Portion an
Komplexität. Gerade im letzten Song des Albums, "Funeral
In The Sky", welches ganz instrumental gehalten ist,
zeigen sie alle Facetten ihres Könnens eindrucksvoll.
Auch wenn gerade der Song sehr zu überzeugen weiss, darf
man die Stimme von Francine nicht ausser Acht lassen.
Sie überzeugt mit einer ausdrucksstarken, in den
mittleren wie hohen Elementen bewanderten Stimme. Sie
ist sicher nicht einzigartig und auch austauschbar, aber
sie unterstützt die Soundkreationen sehr gut. Echoes Of
Eternity ist mit dem zweiten Longplayer ein wirklich
überzeugender Wurf gelungen, und ich bin überzeugt, dass
da noch so einiges folgen wird.
André G.
Punkte: 8.5 von 10
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MEMORY DRIVEN – Relative Obscurity
I Hate
Records
Der gute Dennis Cornelius könnte man als sehr
umtriebigen Herrn bezeichnen, hat er doch in solch
namhaften Combos wie Morticious, Revelation oder Place
Of Skulls gespielt und gesungen. Leider haben sich die
Truppen entweder aufgelöst oder machen ohne ihn weiter.
Mit Memory Driven hat sich Dennis nun allem Anschein
nach eine eigene Band zusammengestellt und etwas
veröffentlicht, das nur auf den ersten Blick simpel
einzuordnen scheint. Nach dem elektronisch gehaltenen
Intro „Super Nova“ folgt eine Hommage an Katatonia,
nämlich „Nonprofundi“. Wer jetzt aber an Abklatsch
denkt, liegt komplett falsch, denn Memory Driven haben
sich zwar definitiv von Katatonia inspirieren lassen,
gehen aber konsequent ihren eigenen Weg, was sich
einerseits an den elektronisch veränderten Vocals
erkennen lässt, andererseits ist gegen Ende des Stücks
wiederum ein rein instrumentaler, elektronischer
Einschub zu vernehmen. „Is There Something There?“
Klingt wie eine Mischung aus Paradise Lost, Katatonia
und Faceshift, bleibt aber nach wie vor auf eigenen
Pfaden und lediglich die jetzt unverzerrten Vocals sind
nicht wirklich sehr vorteilhaft, da es so tönt, als ob
Dennis kein Gefühl für Höhen und Tiefen hätte… Womit ich
auch schon bei dem Punkt angelangt bin, weshalb
„Relative Obscurity“ zwar sehr schnell abgekanzelt
werden kann, aber eben mehr als nur einmal Hinhören
erbittet, um zu erkennen: Dies alles hat erstens System,
und zweitens sollte man die Stücke wirklich jeweils als
Kunstwerke anschauen. Oder besser noch: Als einzelne
Fetzen der Zustände oder Sinnbilder, welche die Tracks
symbolisieren sollen. Nicht umsonst sind eben die
elektronischen Einsprengsel vorhanden, welche rabiat den
Bruch zwischen dem Dark Metal und der zerbrechlicheren
Gemütswelt darstellen. „Moment“ ist ein sehr gutes
Beispiel dafür, denn Dennis singt in Kopfstimme „If I
had someone to talk to, maybe I wouldn’t feel so low“,
auch die weiteren, sehr gut verständlichen Textstellen
gehen auf die gleiche Thematik ein – was bedeutet, dass
hierbei ein Zustand dargestellt wird, genau ein
bestimmter Moment, in dem sich der Protagonist sehr
einsam, missverstanden und niedergeschlagen fühlt. Sehr
intensiv, aber eben: Man muss sich auf die Emotionen
einlassen respektive sie zulassen und sich ganz in der
Situation versinken lassen, damit man die Dimensionen
der Sounds und der Lyrics überhaupt mitbekommt und sie
verstehen kann. „Relative Obscurity“ ist, wie der Name
treffend beschreibt, eine relative Obskurität,
oberflächlich gesehen einfach Dark Metal mit
verschiedenen Variationen, aber hinter all der
Oberfläche ist so viel mehr zu erfahren, als dass man
auf den ersten Blick vermuten möchte. Zudem sind die
Songs trotz der Variationen sehr eingängig und hallen
noch lange in den Sinnen des aufmerksamen Zuhörers nach.
Keine leichte Kost also, aber wenn man auf den Geschmack
gekommen ist (und auch emotionale Experimente nicht
scheut), dann stellen Memory Driven mit ihrem Debut eine
Erfahrung dar, die seinesgleichen sucht.
Toby S.
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 31.90 SFr.
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THE FEW AGAINST MANY - Sot
Pulverised Records
Dieses Album scheint auf dem Mist von Ex-Scar
Symmetry-Brüllwürfel Christian Älvestam gewachsen zu
sein und dürfte vor allem für Anhänger von progressivem
Death Metal interessant werden. Für einmal hat sogar der
Promobeiblattschreiberling nicht gross übertrieben als
er "Sot" als 'catchy' definierte, denn The Few Against
Many pendeln vom Fundament und dem Einsatz des Keyboards
aus betrachtet immer wieder zwischen Nocturnus und
Children of Bodom hin und her. Die Gesamtproduktion ist
zwar sehr modern, verfügt aber nichts desto trotz über
alle Trademarks schwedischer Saitenarbeit. Die fast
komplett in schwedischer Sprache verfassten Kellergrunts
sind brutal und druckvoll und fügen sich trotz oder
gerade wegen der eher unüblichen Sprache hervorragend
ins Gesamtbild ein. Ein paar beeindruckende Soli,
Samples und Synthesizereffekte sind da nur noch das
Sahnehäubchen auf einer sowieso schon durch die Bank
gelungenen Produktion und nach ein paar Durchläufen
nicht mehr weg zu denken, tolles Album. Mir auf die
Dauer zwar ein wenig zu poliert, aber als
Gesamtkunstwerk betrachtet wiederum mehr als nur gut
gelungen. Für Fans von Arch Enemy.
Hardy
Punkte: 8.4 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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RED CIRCUIT - Homeland
Limb
Music/EMI
Die deutschen Proggies kommen hier mit ihrem neuen
Album "Homeland", einem durchwegs starken Prog
Metal-Scheibchen daher. Und am Gesang hat man den
ehemaligen Firewind-Shouter Chital 'Chity' Somapala
verpflichtet. Und das war echt ne gute Entscheidung,
verpasst er doch "Homeland" mit seiner Stimme das
gewisse Etwas. Geboten werden sehr abwechslungsreiche
Prog-Nummern mit starken Gitarren-Riffs, immer
untermauert mit Keys, die jedoch nie zu sehr im
Vordergrund sind und deshalb auch nie den Sound
verwässern. Und Chity's raues Organ ergänzt die Songs
einfach hervorragend. Man höre sich nur den melodiösen
Refrain von "The World Forgotten Sons" an. Ganz gut
gefällt mir das abwechslungsreiche, etwas melancholische
"Sun Of Utopia", welches auch wieder von Chity's Stimme
lebt. Oft fangen die Songs ziemlich ruhig an, um sich
dann mit fetten Gitarrenriffs und tighten Drums voll zu
einem Power Metal-Track zu entwickeln. Das ganze Album
vermag sich auf hohem musikalischen Niveau zu halten.
Daher gibt's hier logischerweise auch keine Durchhänger
oder langweilige Songs zu finden. Klar brauchen auch
hier einige Tracks länger, bis sie sich dem Zuhörer voll
erschliessen, aber nach einigen Durchläufen dürfte der
geübte Proggie das volle Werk geniessen können. Daumen
hoch für die Deutschen, die hier mit "Homeland" ein
klasse Album auf die Prog-Welt hernieder gelassen haben.
Crazy Beat
Punkte: 8.4 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SAVAGE CIRCUS - Of Death And Doom
Dockyard2/Musikvertrieb
Ein Portion German Metal gefällig? Dann seid ihr bei
Savage Circus genau richtig. Nach turbulenten Jahren,
dem Ausstieg von Initiant Thomen Stauch (Ex-Drummer von
Blind Guardian, hier ersetzt durch den Tausendsassa Mike
Terrana) und einer Kreativpause kehrt die
deutsch-schwedische Kollaboration wieder zurück in die
Hörgänge und knüpft mit ihrem Zweitling "Of Death And
Doom" genau dort an, wo "Dreamland Manor", das gefeierte
Debut von 2005, aufhörte. Soll heissen, Savage Circus
kredenzen dem geneigten Fan auch anno 2009 druckvollen
Speed Metal, der glatt als älteres Material von Blind
Guardian durchgehen könnte. Jens Carlsson (ansonsten bei
den Schweden Persuader am Mikro) klingt dabei immer noch
wie ein stimmlicher Klon von Hansi Kürsch, und auch in
Sachen Chorgesang und Melodie scheint man keinen
Gedanken daran zu verschwenden, sich vom
unverwechselbaren Stil der Blinden Gardinen distanzieren
zu wollen. So ist das böse Wort "Plagiat" unvermeidlich.
Doch um ehrlich zu sein: Führt man sich "Of Death And
Doom" zu Gemüte, dann ist das einem so lang wie breit,
denn Savage Circus machen ihre Sache letzlich keinen
Deut schlechter, wenn auch weniger abwechslungsreich als
das Original zu Zeiten von "Tales From The Twilight
World" (1990) oder "Somewhere Far Beyond" (1992).
Pfeilschnelle Speed Metal-Hymnen mit viel Epik, das wird
hier geboten, vom düster eröffnenden Titeltrack über die
bombastischen "Chasing The Dragon" und "Empire" bis zum
dramatisch-apokalyptischen "From The Ashes". Einzige
Ausnahme: Die etwas gar kitschige Semiballade mit
80er-Einschlag "Ballad Of Susan" und das melancholisch
abschliessende Instrumental "Dreamland". Savage Circus
sind also keinesfalls 'Blind Guardian für Arme', sondern
vielmehr eine Band für all jene, die auf die nächste
Veröffentlichung der Krefelder nicht mehr warten mögen
oder die alten Scheiben sowieso besser fanden. Ein wenig
Abzug muss dann aber dennoch sein.
Kissi
Punkte: 8.4 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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HORRICANE - The End's Facade
Firebox
Records/Non
Stop Music
Horricane aus Estland kommen mit ihrem anscheinend
selbst produzierten Werk irgendwie exotisch daher, was
aber der Qualität ihres sehr gelungenen Albums für
gewisse Käuferschichten absolut keinen Abbruch tun soll.
Denn was ihr Songwriting angeht fahren Horricane einen
ziemlich einzigartigen Stil, und das meine ich durchwegs
positiv. Brutale Riffs und die von tiefen, aber
angenehmen Grunts bis dunklem Brüllen variierenden
Vocals zeigen gleich mal, wo der Bartli den Most holt.
Ein variables Schlagzeug und die Hinzunahme von
elektronischen Sounds und ein paar baltischen Melodien
reichern dieses pumpende Album zusätzlich an. Irgendwo
in der Schnittmenge von Meshuggah und Atrophia Red Sun
reüssieren Horricane mit ihrem vor lauter Energie fast
aus allen Nähten platzenden, modernen Death Metal auf
ganzer Länge. Das Fehlen von Lückenfüllern, die
druckvolle Produktion und vor allem das Cover von
Samael's "Rain" sollte uns Schweizern genug schmeicheln,
um den sechs gestandenen Männern einen Lauschangriff zu
gönnen. Speziell, eingängig, brutal, gut.
www.myspace.com/horricane
Hardy
Punkte: 8.4 von 10
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27.90 SFr.
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BRAINSTORM - Memorial Roots
AFM
Records/Musikvertrieb
Eigentlich könnte ich die letztjährige Review vom
Vorgänger «Downburst» einfach mit dem anderen Titel
überschreiben und fertig wäre die Rezi vom neuen
Brainstorm Silberling! Das würde mir zwar etwas Arbeit
ersparen, aber die mittlerweile achte Studio-Scheibe
verdient es natürlich ebenso, entsprechend detailliert
bearbeitet und bewertet zu werden. Der erste,
augenscheinliche Unterschied betrifft die Plattenfirma,
denn Andy Franck und seine Jungs (inklusive dem
definitiven Neuzugang von Bassist Antonio Ieva) haben
Metal Blade nach fast zehn Jahren definitiv den Rücken
zugekehrt und sind neu bei AFM Records gelandet. Darüber
scheint die Band ziemlich erfreut zu sein und wir werden
nun ja sehen, wie lange diese frische Konstellation
Bestand haben wird. Ein weiteres Detail betrifft das
aktuelle Cover Artwork von «Memorial Roots», das sich
mindestens auf den ersten Blick ziemlich von allen
bisherigen Alben abhebt. Wer genau hinsieht, wird bei
der eher friedlich scheinenden Grundstimmung trotzdem
ein paar Fratzen (auf dem Baumstamm) entdecken. Soweit
so gut und alles wie gehabt? Brainstorm haben sich
nämlich mit dem hammergeilen Vorgänger ihre eigene
Messlatte ziemlich hoch aufgehängt! War «Liquid Monster»
davor (2005) grundsätzlich metallisch(er) ausgelegt,
erhielt bei «Downburst» die melodische Komponente einen
deutlichen Zuwachs. Der Ohrwurm-Charakter war kaum zu
toppen. Der brandneue Opener «Forsake What I Believe»
beginnt tempomässig im Mittelfeld und bollert erst mal
in der gewohnten Manier los. Auch «Shiver» geht in die
gleiche Richtung und liegt dabei jedoch näher bei
härterem Hardrock als Power Metal. Ähnlich ausgerichtet
präsentiert sich «The Conjunction Of 7 Planets», das zu
Beginn auch von Iron Maiden hätte stammen können. Der
Aufbau des Songs ist typisch für die neueren Brainstorm,
indem getragenere Parts stets aufbauend in einem sehr
melodiösen Refrain münden. Einmal mehr zeigt hier Andy
B. Franck, welch begnadeter Sänger er ist. Wer nun
denkt, dass Brainstorm nicht mehr wissen, was knackigen
Power Metal ausmacht, wird mit dem schnellen «Cross The
Line» in bewährter Manier bedient. Eher ungewöhnlich, da
härtemässig klar in Richtung Hardrock (allerdings mit
Schmackes) abdriftend, hinterlässt «Nailed Down Dreams»
mit wiederum genialer Melody-Line dennoch einen guten
Eindruck. Spätestens bei «The Final Stages Of Decay»
fällt aber auf, dass Iron Maiden präsenter als auch
schon sind und «Memorial Roots» insgesamt gefühlsmässig
weniger Metal zu Gunsten von hartem Rock enthält.
Darüber hinaus wird das unglaubliche Niveau von «Downburst»
in Sachen Eingängigkeit und aufgrund von zwei, drei
mittelprächtigen Nummern klar verfehlt. Trotzdem können
neue wie altgediente Fans bedenkenlos zugreifen und
machen dabei bestimmt nichts falsch.
Rockslave
Punkte: 8.3 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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EVERGREEN TERRACE - Almost Home
Metal Blade/Musikvertrieb
"Wolfbiker" aus dem Jahre 2007 war für die
Metalcore-Gemeinde ein besonderer Tag, denn die Truppe
aus dem sonnigen Florida hatte soeben ein Hammeralbum
unters Volk gebracht. Die vorherigen Werke waren so
zwischen gut und Durchschnitt, und aus dem Nichts
erschien eben dieser Hammer, der natürlich die
Erwartungen ins Unermessliche steigen liess. Nun ist sie
da, die lang ersehnte Scheibe von der Metalcore-Truppe
Evergreen Terrace, "Almost Home" genannt. Man hat nichts
anbraten lassen und ist im selben Stil weitergefahren,
wieso auch ein Risiko eingehen, wenn man schon einen
Megaseller in den eigenen Reihen hat? Das Gesamte ist
schnell erklärt: Man nehme fette Gitarrenriffs, die mit
harten Double Base-Drums vermischt werden, dazu werden
melodische Gitarrenläufe hinzugefügt mit den Vocals, die
von Gebrülle zu cleanem Gesang schön angepasst werden
mit den Gitarren, und schon hat man so etwas wie die
Schweden von In Flames, eben nur im Metalcore-Gewand. Ob
das nun der entgültige Durchbruch ist entscheiden die
Fans, alles andere ist Spekulation.
Daniel J.
Punkte: 8.3 von 10
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MEAN STREAK – Metal Slave
Black Lodge/Non
Stop Music
Bei dem Namen und bei dem Cover ist eigentlich schon
alles gesagt und eine CD-Kritik fast überflüssig. Fast,
weil es jetzt noch darum geht, herauszufinden, ob die
Musik den heraufbeschworenen Erwartungen auch gerecht
wird. Und ja, in der Tat ist es so, dass in "Metal
Slave" tatsächlich Stahl drin steckt. Zwar wird das
Eisen nicht so heiss wie bei den Klassikern von Iron
Maiden, Saxon oder Judas Priest geschmiedet, aber für
die zweite Liga reicht das Gehörte allemal. Unser
Rockslave darf ruhig neidisch werden, dass ich und nicht
er seine Namensvetter beurteilen darf. Bei Mean Streak
handelt es sich um Metalfans, die ihre Liebe zur Musik
zelebrieren, und diese Leidenschaft ist auf "Metal
Slave" mit jedem Ton zu hören. Tolle Stampfer à la "The
Seventh Sign" oder "Sin City Lights" wechseln sich mit
kleinen Hymnen à la "Whom The Gods Love Die Young" oder
"Carved In Stone" ab. Sänger Andy Guerin erinnert ab und
zu entfernt an Mark Sweeny von Crystal Ball. "Metal
Slave" könnte somit als Blaupause für ein Metalalbum
gelten, gebe es da nicht bereits einen Stahl-Klassiker
aus Schweden, der dieser Beschreibung besser entspricht.
Dieser stammt von Dream Evil und hörte auf den Namen "Book
Of Heavy Metal". Wo letztgenanntes Album eingängige
Melodien und unwiderstehliche Refrains besitzt,
verpassen Mean Streak jeweils das Bisschen, das aus
einem sehr guten Song einen Klassiker macht. Mean Streak
halten mit ihrem Album das, was sie versprechen, nicht
mehr und nicht weniger. Damit sollte auch das
angestrebte Zielpublikum klar sein.
Roger W.
Punkte:
8.2 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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BULLETS AND OCTANE – Laughing In The Face Of Failure
(2 CDs)
Devco
Entertainment/Musikvertrieb
Obwohl ursprünglich aus St. Louis stammend ist die
Band Bullets And Octane in Südkalifornien ansässig. Und
da sind sie zwischenzeitlich keine Unbekannten mehr,
angeblich werden sie in ihrer Heimat mit Guns'n'Roses
und Social Distortion verglichen. Obwohl die Truppe
durchaus auf hohem Niveau agiert, ist dieser Vergleich
arg an den Haaren herbeigezogen. In erster Linie Social
Distortion kann aber als musikalischer Verweis stehen
gelassen werden. Die beiden Bands spielen aber trotzdem
in einer anderen Liga. Zum Legendenstatus fehlt Bullets
And Octane doch noch einiges. Bei "Laughing In The Face
Of Failure" handelt es sich gleich um ein Doppelalbum
mit den beiden Studioscheiben "Song For The Underdog"
und "Bullets And Octane". Wobei Erstgenannte mit
frischen Hooks und Good Time-Rock'n'Roll deutlich besser
rüberkommt als der zweite Rundling, der viel
metallischer ausgerichtet ist. Der Grund für soviel
Musik auf einen Schlag ist ganz einfach: Bisher wurden
die beiden Scheiben nämlich nur in den USA
veröffentlicht. Value for money, der richtige Weg, um
den Bekanntheitsgrad in der alten Welt zu steigern.
Obwohl, einigen dürfte die Truppe schon mal begegnet
sein und zwar als Support von Avenged Sevenfold, Stone
Sour, Social Distortion, Bad Religion, Eagles Of Death
Metal oder Flogging Molly. Musikalisch frönen die fünf
Jungs dem dreckigen Rock'n'Roll, wobei der obligate
Lemmy-Touch natürlich nicht fehlen darf. Melodien und
eingängige Songstrukturen werden gross geschrieben.
Alles in allem zwei starke Scheiben mit Ecken und Kanten
einer Band mit Potential.
Chris C.
Punkte:
8.2 von 10
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27.90 SFr.
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MINDWISE - After All
7Hard
Der erste Eindruck von Mindwise aus Deutschland ist
bei mir nicht schlecht. Progressive Songs mit
Alternative Rock und purem Hard Rock und einem Sänger,
der nicht übel klingt. Die Band hat sich scheinbar 2007
kurz aufgelöst, um sich danach sofort wieder
zusammenzutun und mit dem bekannten Produzenten Frank
Bornemann (Guano Apes) an neuen Songs für das neue Werk
"After All" zu arbeiten. Tja Leute, wir haben das
Ergebnis in den Fingern und der Mix aus mehreren Stilen,
man kann schon fast das Wort Crossover benützen, hat
durchaus seinen Reiz. Faith No More ist ein Begriff, ihr
seht, die Musik von Mindwise ist komplex
zusammengestellt und man braucht schon mehrere Anläufe,
um mit dem Material klar zu kommen, doch dann bricht die
Staumauer und das Gehirn wird mit anspruchsvoller Musik
durchflutet und man befindet sich auf einer tollen
Entdeckungsreise mit Mindwise. Für Fans, die über den
berühmten Tellerrand blicken, können sich die CD sicher
auf der MySpace-Seite der Jungs zulegen.
Daniel J.
Punkte:
8.1 von 10
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19.90 SFr.
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ALTARIA - Unhold
Escape Music/Non
Stop Music
Diese Truppe aus Finnland brachte 2003 ihr Debüt mit
dem Titel «Invitation» heraus. 2004 folgten mit «Divinity»
und 2006 mit «The Fallen Empire» zwei weitere Alben.
«Unhold» ist nun das vierte Studio-Album (2007 kam noch
ein Sampler mit einer Auswahl der bisherigen Songs und
Demos heraus), dessen einzige Lineup-Konstante Drummer
Tony Smedjebacka bildet. Der Rest der Band entstand in
den folgenden Jahren bis heute. Was bis hierhin nur
(verständliches) Achselzucken auslöst, erhält mit dem
Namen Emppu Vuorinen plötzlich Fleisch an den Knochen!
Der heutige Nightwish Gitarrist zierte nämlich das erste
Lineup von Altaria und verabschiedete sich nach dem
stetig wachsenden Erfolg von Holopainen & Co. definitiv
in dessen Richtung. 2006 stiess hingegen der ehemalige
Terrorwheel Sänger/Bassist Marco Luponero dazu. Seine
ausdrucksstarke Stimme (mit womöglich italienischen
Wurzeln) ist das Markenzeichen von Altaria und nicht
wenige Male wird man frappant, wie bei «Unholy
Invasion», an Pretty Maids Shouter Ronnie Atkins
erinnert, während das ruhigere und zu Beginn akustisch
untermalte «The Lake» mehr der jungen Joe Elliot (Def
Leppard) aufkommen lässt. Die beim flotten Opener «Alterior
Motive» noch leicht anklingende Metal-Attitüde wandelt
sich laufend in Richtung von kernigem Hardrock, der das
eben erwähnte «Unholy Invasion» zu einer überraschend
guten Nummer geraten lässt. «Danger Zone» wartet
hingegen mit etwas Jake E. Lee mässigem Riffing auf, das
unter anderem Ozzy's 86er Glanzwerk «The Ultimate Sin»
zierte. Beinahe zu cheesy erinnert einen darauf «Steal
Your Thunder» an die glorreiche Zeit der Hairspray Rock-
und Metalvideos der 80er. Spätestens bei «Wind Beneath
My Wings» wird dieser stilistische Zick-Zack Kurs
zwischen Hardrock und Metal offensichtlich, wobei die
rockige Komponente klar überwiegt. Getragen von einer
ziemlich druckvollen Produktion wird der ältere Rockfan
an diverse und bereits erwähnte Vorgänger erinnert, was
letztlich aber kein Vorwurf ist. «Underdog» als letzter
Track lässt mich abschliessend zum untrüglichen Schluss
kommen, dass Altaria mit «Unholy» wie die hardrockige
Ausgabe der Pretty Maids klingen und es die im Booklet
von Herrn Schwarzwolf wohl nicht so ernst formulierte
Phrase "If you don't like this album you're an idiot"
echt nicht braucht. Dafür ist die Mucke mit
Aufwärtstrend zu gut und darum lassen wir diesen Spruch
so stehen wie er ist.
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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RONNY MUNROE - The Fire Within
Metal Heaven/Non
Stop Music
Überraschend und doch nicht aus gänzlich heiterem
Himmel kam diesen Sommer die Botschaft, dass Metal
Church keine stählernen Messen mehr zelebrieren würden.
Das eher schlechte als rechte Album "This Present
Wasteland", die gesundheitlichen Beschwerden von Mainman
Kurdt Vanderhoof, welche ein Touren unmöglich machten,
und dann noch die Insolvenz ihres Labels SPV - Wolken
gab es viele. Schon seit einer Weile werkelte Ronny
Munroe, seit diesem Jahrtausend Prediger des
metallischen Gotteshauses, dabei an seinem Alleingang.
Mit "The Fire Within" erscheint nun das erste Solo-Album
des sympathischen Fronters mit der kraftvollen Stimme,
wobei ihm Vanderhoof als Co-Writer und Produzent und
MC-Gitarrist Rick van Zandt als Klampfer zur Seite
standen. Die Mucke darauf klingt - wer hätte das gedacht
- verdächtig stark nach Metal Church. Begonnen beim
treibenden "Far" über die düsteren Stampfer "Delirium"
und "Ivory Towers" bis zum flotten Rocker "Evil Genius",
Munroe bleibt dem traditionellen US-Power Metal mit
NWoBHM-Einschlag treu, wobei es sich der Shouter nicht
verbietet, mit "Ride Me" (dabei unterstützt von der
Texas Hippie Coalition) und dem belanglosen
Rainbow-Cover "The King Of The Silver Mountain" auch mal
rockigere Töne anzuschlagen. Als weiterer Gastmusiker
konnte der aus Seattle stammende Munroe Michael Wilton (Queensrÿche)
gewinnen, welcher beim Blaze Bayley-kompatiblen "What
You Choose To Call Hell (I Call Home)" und dem wunderbar
semiballadesken "Across The Sea Of Souls"
unverwechselbar die Axt schwingt. Munroe's mal warme,
mal rauhe Stimme überzeugt dabei erwartungsgemäss auf
voller Linie, genauso wie die ordentlich druckvolle
Produktion. Ob es Metal Church, hätten sie eine solche
Platte veröffentlicht, noch geben würde, darüber lässt
sich nur spekulieren. Fest steht jedenfalls, dass "The
Fire Within" klar stärker ist als "This Present
Wasteland" und so empfehlenswert für alle Jünger der
Metallkirche, auch wenn die Scheibe keine wirklichen
Hits enthält und einige Durchläufe braucht.
Kissi
Punkte:
8.0 von 10
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27.90 SFr.
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AFI - Crash Love
DGC
Records/Universal
AFI sowas wie Stilbruch zu unterwerfen grenzt
mittlerweile an absoluter Dämlichkeit - das
kalifornische Quartett hat mittlerweile über acht (?)
Alben lang eine konsequente Entwicklung durchgemacht,
die sie vom ursprünglichen Hardcore-lastigen Punk über
poppigere Elemente bis hin zu dunklen, elektronischen
Synthies geführt hat, was letztlich 2007 in "Decemberunderground"
gipfelte - einer Scheibe, welcher der Spagat zwischen
den ebengenannten Wurzeln hin zu schmalzigem Pop der
Marke The Cure, versetzt mit etlichen elektronischen
Elementen, locker aus der Hüfte gelang.Umso mehr
überrascht es, dass auf "Crash Love" die Elektronik nur
äusserst dezent bis gar nicht auftaucht: Die Musik
basiert zwar nach wie vor auf den selben Elementen und
hat trotz der immer leicht affektiert klingenden Vocals
von Davey Havoc etwas an Dramaturgie verloren, wurde
dabei aber vor allem gründlich entschlackt. Was für die
einen wohl eine befreiende Tendenz darstellt, rückt AFI
für mich leider etwas mehr in Richtung so vieler
Genrekollegen - denn die Musik verliert dadurch klar an
Eigenständigkeit. Was auf "Crash Love" dennoch mächtige
Wellen schlägt, ist AFI's Riecher für fette Hooks, wie
sie so wirklich fast nur aus dem Ami-Land kommen können.
Das eröffnende Trio "Torch Song" (inkl. unverkennbarer
Lead-Gitarre), "Beautiful Thieves" und "End
Transmission" schmeisst mit beinahe perfekten Melodien
nur so um sich, ohne dabei allzu schmalzig zu klingen -
wobei dieser Begriff bei AFI zugegebenermassen arg
gedehnt wird. Weitere Höhepunkte der zwölf Songs starken
Platte sind zudem "Too Shy To Scream", "Darling, I Want
To Destroy You", und "Cold Hands", wobei die zweite
Albumhälfte diesbezüglich klar etwas abfällt. Die
Produktion von "Crash Love" ist erneut extrem warm und
detailreich ausgefallen, wobei sich allerdings auch hier
der Abgang vom experimentellen Sound zu "Decemberunderground"-Zeiten
bemerkbar macht. "Crash Love" stellt in meinen Augen
zwar einen klaren Rückschritt in Sachen progressiver
Herangehensweise dar, aber das Album bietet nichts desto
trotz eine grosse Menge an richtig fetten Tracks dar,
die jedem Fan auf der Zunge zergehen werden - für
Neueinsteiger dank der simpleren Ausrichung also
vielleicht etwas zugänglicher, aber trotz allem ein
feines Album.
EL Muerte
Punkte:
8.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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PUMP – Sonic Extasy
Fastball Music/Musikvertrieb
"Well, in first place I planned to make a list with
all the people, which asses I’d like to kick... But
unfortunately I realized that I would run out of space
here! So, fuck you all! Thanxx to me, myself and I.
Cheers!" Diese Worte richtet Bassist Michael Vetter
anstelle der üblichen Danksagungen an Mama, Papa,
Manager und Haustiere im CD-Booklet an die Außenwelt.
Kleines Detail am Rande. Mag man lustig finden oder
nicht (ich tu's), aber ich nehm das jetzt mal zur
Einleitung, weil es irgendwie ganz gut zeigt, in welche
Richtung Pump mit "Sonic Extasy" gehen. Die haben
nämlich genau den Dreck, die Frechheit, die mir beim
Großteil der sonst so glattpolierten deutschen Hard
Rock-Bands fehlt. Das Tüpfelchen auf dem I ist hier vor
allem Marcus Juergens' rauhe Stimme, die Pump eher an
Vengeance erinnern lässt als an Bonfire (nur als
Beispiel für oben genannten glattpolierten Rock aus
deutschen Gefilden). Damit und mit einem durchwegs mehr
als nur akzeptablen Songwriting ist es für die Schwaben
ein leichtes, die Fußstapfen von Kollegen wie Pink Cream
69 oder Jaded Heart zu füllen. Auch mit ihrem dritten
Werk bleiben sie ihrem Sound treu - straightem,
druckvollem Heavy Rock. Der Titeltrack "Ready, Aim &
Fire" ist Programm, denn mit den darauffolgenden 11
Songs zielen und treffen sie genau in die Gehörgänge des
geneigten Rockmusik-Liebhabers. Thematisiert wird
passenderweise hauptsächlich das Leben des rebellischen
Underdogs. "Low Life In The Fast Lane", "Ain't Got
Enough", "Long Road To Nowhere" seien mal als Beispiele
genannt, wobei das eigentlich auf fast alle Songs
zutrifft. Außer "Kiss Of Voodoo" und "All I Could Bleed",
die fallen nicht nur textlich sondern auch musikalisch
etwas aus der Reihe – der eine düsterer als der Rest,
mit dem zweiten beweisen Pump, dass sie auch Gefühl
zeigen und eine rührende, wenn auch nicht herausstechend
weltbewegende Ballade schreiben können. Als Anspieltipps
würde ich "Ain't Got Enough", "Couldn’t Care Less",
"Long Road To Nowhere" oder "Never" empfehlen. Die haben
sich jedenfalls gleich nach dem ersten Reinschnuppern in
meinem Hirn festgesetzt. Auf jeden Fall aber macht das
Album durch und durch Spaß, klingt ehrlich,
abwechslungsreich und frisch, ein bisschen altbacken
halt - Aber lieben wir nicht gerade das? - und bekommt
hiermit von mir den Stempel 'dringende Kaufempfehlung'
aufgedruckt.
Joey Roxx
Punkte:
8.0 von 10
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THE BLACK DAHLIA MURDER -
Deflorate
Metal Blade/Musikvertrieb
Hui, The Black Dahlia Murder - wer mich kennt, der
weiss, dass ich beim blossen Anhören dieses Namens
tendenziell schon feucht werde. Tatsache ist, dass der
durchgeknallte Fünfer mit dem latent instabilen Line Up
live ein Kracher ist, der sich mit allen Wassern
gewaschen hat: Im Gegensatz zum grössten Teil der
Szenekollegen nehmen sich TBDM trotz ihres technischen
Könnens nicht allzu ernst und untermauern das immer
wieder gerne durch gekonnte Blödeleien - was ob all der
Brutalität und Präzision immer wieder die Stimmung
auflockert. Jetzt sind Platten dabei ja noch lange nicht
dasselbe wie Live-Konzerte, und genau hier hat sich über
die vergangenen Veröffentlichungen der einzige wirkliche
Schwachpunkt der Band eingeschlichen: Trotz dem hohen
Energie-Level gleicht sich vieles des Materials zu
stark, als dass wirklich fette Hits erkoren werden
könnten. Auch "Deflorate" macht da keine grosse Ausname:
Durchschlagskraft und Intensität halten sich die Waage,
über die Motivation kann ebensowenig gestritten werden -
aber auch hier ist es nicht allzu schwer, ob des oftmals
latent eintönigen Grundtons das Interesse zu
verlieren... Ein Faktor, den eigentlich auch die Band
schon längst hätte erkennen müssen. Klar bolzen Tracks
wie "Necropolis", "Denounced, Disgraced", "Christ
Deformed" und "Eyes Of Thousand" ohne Ende, aber richtig
interessant wird "Deflorate" erst, wenn TBDM mal zum
Ausgleich das Tempo runterfahren wie etwa in "I Will
Return". Glücklicherweise sind die Leads diesmal um
einiges Interessanter ausgefallen, Neuzugang Ryan Knight
(Ex-Arsis) tut der Band offensichtlich einfach gut.
Ansonsten bleibt natürlich alles beim Alten, allen voran
Drummer Shannon Lucas und Fronter Trevor Strnad hauen
rein wie bekloppt, und das vermag "Deflorate" im
Endeffekt erneut vom Spreu zu trennen - wenn die Band
auch nur alle fünf Jahre einen Übersong der Marke
"Miasma" rausschleudert, so kann sie immerhin durch ihre
überbordende Wucht trumpfen. Lassen wir gerade noch mal
so durchgehen, aber jetzt muss dann mal was passieren,
gell?
El Muerte
Punkte:
7.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VOYAGER - I Am The Revolution
Dockyard2/Musikvertrieb
Die obermelodiösen Australier stellen uns hier mit
"I Am The Revolution" bereits ihr drittes Album vor. Und
auf mich hat das Teil eine unwiderstehliche
Anziehungskraft. Ich bringe diesen Rundling wirklich
kaum mehr aus dem Player raus. Die Aussies bringen hier
eine gute, sehr melodiöse Mischung aus Prog Rock, Power
Metal, spacigen Parts und streifen ab und zu sogar den
Pop-Sektor. Für die meisten Bands, die das versucht
haben, ging das voll in die Hose. Aber die Jungs um den
sehr melodiösen Sänger Daniel Estrin schaffen das
Kunststück, diese Symbiose voll rüberzubringen, ohne
dabei nur ansatzweise kitschig zu wirken. Die Songs
kommen fast alle im Mid Tempo daher, nur ab und zu gibt
man etwas mehr Gas. Auch wirkt man des öfteren
melancholisch und sehnsuchtsvoll, was der Band aber sehr
gut zu Gesicht steht. Anscheinend wurde der Band schon
vorgeworfen, sie klängen wie eine Reinkarnation von A-Ha
in metallischer Form. Was auch an der Stimme von Estrin
liegen könnte, der manchmal wirklich Ähnlichkeit zu
Morten Harket hat. Ist ja aber auch egal, denn für mich
klingen alle 12 Songs klasse, machen unheimlich Spaß und
können ohne langweilig zu werden mehrmals hintereinander
genossen werden. Die meisten Refrains können schon nach
dem zweiten mal Reinziehen problemlos mitgesungen
werden. "I Am The Revolution" ist sicher nicht geeignet
für Die Hard-Metaller, aber diejenigen, die es auch
mögen, wenn es nicht so hart ist und auf schöne Melodien
stehen, sollten hier unbedingt ein Öhrchen riskieren.
Crazy Beat
Punkte:
7.9 von 10 Hier bestellen für 27.90 SFr.
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PUNISH – Raptus
Eigenvertrieb
Was Radiohead und Nine Inch Nails vor einiger Zeit
neu im Musikmarkt eingeführt haben, zaubern jetzt auch
die technischen Death Metaller aus Zürich aus dem Hut:
Ihr neustes Werk "Raptus" kann man nämlich kostenlos, in
guter Qualität und mit Cover aus dem Internet
herunterladen. Natürlich darf man eine Spende einzahlen,
was sicherlich gerne gesehen wird, aber schlussendlich
ist das Album gratis, was ein wirklich mutiger Schritt
ist. Dieser zeigt jedoch, wie diese Band tickt, nämlich
anders als viele andere und mit vielen Ideen für Neues.
Kommen wir aber mal zu "Raptus" und seinem Inhalt. Schon
der Opener "Abandon Waste" zeigt, wo es lang geht und
geht nicht gerade zimperlich mit unseren Gehörgängen um.
André und Reto geben an den Miks Vollgas und überzeugen
durch brutale Vocalparts. Die Herren an den Seiten
frickeln sich die Finger blutig, und Reto Crola, welcher
auch bei Requiem in die Pedale tritt, bearbeitet seine
Trommeln mit äusserster Präzision. Den Aufdruck
'technischer Death Metal' haben die vier Jungs also
definitiv verdient! "Subnatural Coexistence" beinhaltet
nebst einigen Breakdowns auch ein paar nette
Gitarrensoli und die zwei Herren an der Front geben ein
beeindruckendes Duett in unterschiedlichen
Gesangstechniken. Gerade der Gesang ist das, was mir
persönlich am meisten als grösste Weiterentwicklung seit
ihrem letzten Album "Dawn Of The Martyr" aufgefallen
ist. Aber auch sonst hat eine Weiterentwicklung im
Songwriting und den technischen Spielereien
stattgefunden. Live hat mich das Quartett ebenfalls
überzeugen können, als sie zusammen mit den deutschen
Metallern von Destruction am Headbangers Ball in Bern
gespielt haben. Deswegen: Zwei Mal 'thumbs up' von mir
und eine Empfehlung an alle Freunde des eingefleischten
Tech/Death Metals.
Xenia
Punkte:
7.8 von 10 Hier reinhören
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SLAVES TO GRAVITY - Scatter The
Crow (2 CDs)
DR2 Records/Musikvertrieb
Manchmal braucht es eben etwas länger. Auf der
anderen Seite des Kanals schon längst kein
unbeschriebenes Blatt mehr und als einen der heissesten
Newcomer gehandelt, haben es Slaves To Gravity aus
London mit eineinhalb Verspätung doch noch geschafft,
ihr Debut "Scatter The Crow" (damals übers selbst
gegründete Label Gravitas Records veröffentlicht) in
Regale hiesiger Plattenläden zu stellen. Am
musikalischen Bemessen beträgt die Verspätung dabei
nicht nur 18 Monate, sondern gute 15 Jahre, denn was man
auf diesem Erstling (welcher übrigens mit vier
Bonustracks und einer DVD mit Videoclips aufwartet)
soundmässig geboten kriegt, ist ein bunter Strauss
90s-Rock. So erinnern Nummern wie die garantieren
Live-Kracher "Too Late", "Mr. Regulator" und der
Bonustrack "Long Way Home" an die rockigeren Seiten
Pearl Jam's und emotional Getragenes à la "LG Halo",
"Pluto" oder "No Shame" an Soundgarden, während Refrains
mit grossen Melodien, wie sie in "Meantime", "She Says",
"Doll Size" oder im schleppenden "Gutterfly" zu hören
sind, spürbar von Ami-Bands, als da wären Silverchair,
Staind, die etwas härteren Godsmack oder auch die
jüngeren Shinedown (die ja nicht weniger von den 90ern
angetan), beeinflusst sind. Nun kann man an dieser
Stelle die wirklich nicht allzu grosse Innovation und
Selbstständigkeit bemängeln oder sich auch über die
zeitweise poppigen Melodien brüskieren. Fakt ist jedoch,
dass Slaves To Gravity mit "Scatter The Crow" ein wenn
auch nicht geniales, so doch mit starken Melodien
vollgestopftes Debut hingelegt haben, welches im Zuge
der wiedererstarkten Pearl Jam oder auch Alice In Chains
auf offene Ohren stossen könnte. Mit Fronter Tommy
Gleeson hat man auf jedenfall eine Stimme, die es mit
den Grossen aufnehmen kann.
Kissi
Punkte:
7.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CROW'S FLIGHT- Crow's Flight (EP)
Eigenvertrieb
Eine sehr viel versprechende EP mit fünf Songs
liefern uns Crow's Flight aus der Schweiz, Finnland und
Holland. Gegründet im Frühling von Medusa's Child-Sänger
Crow, dem finnischen Gitarristen Marko Vehmanen und dem
niederländischen Bassist Michel van Beekum überraschen
sie und ihre zwei Mitstreiter mit einer ziemlich
eigenständigen Mischung aus Power und Gothic Metal.
Besonders hervorragend klingt dabei Crow mit seiner
unglaublichen Stimme, die immer Trauer und gleichzeitig
Hoffnung ausstrahlt. Sie wirkt kraftvoll und
gleichzeitig zerbrechlich, melodiös und trotzdem nur mit
Mühe sauber. Es herrscht eine Stimmung, die kurz vor dem
Scheitern jeweils nochmals den Rank kriegt und neuen
Glauben schöpft. Besonders klar kommt dies beim
mächtigen "Farewell To You" zum Tragen. Aber auch die
vier schnellen Songs können mit ihrer Rhythmik, der
speziellen Soundeinstellung und ihrem hervorragenden
Songwriting überzeugen. Crow's Flight empfehlen sich mit
dieser frischen EP definitiv für höhere Taten. Man darf
gespannt sein, was da noch kommen mag.
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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SCAR SYMMETRY – Dark Matter
Dimensions
Nuclear Blast/Warner
Die grösste Änderung bei der schwedischen Melo/Death-Kapelle
Scar Symmetry ist wohl, dass nach dem Abgang von Sänger
Christian Älvestam dessen Posten gleich durch zwei
Neuzugänge besetzt wurde. Roberth Karlson und Lars
Palmqvist grunzen beziehungsweise sorgen für den
melodischen Klargesang, was schlussendlich zu dem
gesanglichen Wechselspiel, welches eines der
Erkennungszeichen der Band ist, mündet. Dazu gesellen
sich natürlich auch wieder progressive Ansätze, welche
sich wie ein roter Faden durch das Album winden. Wieder
etwas mehr Melo/Death-lastig (sprich auf den Spuren von
"Pitch Black Progress" wandelnd), groovt "Dark Matter
Dimensions" mächtig durch die Gehörgänge, lässt
eingängige Leads und Soli vom Stapel, als wäre es ein
Kinderspiel und sorgt für gehörigen Druck. Natürlich
dürfen dabei die eingängigen Clean-Vocals nicht fehlen,
doch dazu später. Beim ersten Durchgang wird man erst
mal erschlagen von dem Soundgebilde, welches sich
auftürmt. Es ist wie eine Fahrt mit 200 über eine
unbekannt Landstrasse, bei der man das Auge für die
Details komplett verliert. Nicht, dass "Dark Matter
Dimensions" zu hektisch oder nervös wäre, jedoch
verpacken die Jungs so viele Spielereien in ihren Sound,
dass sich schon fast eine Übersättigung der
Aufnahmekapazität einstellt. Auch wenn ich bereits
erwähnt habe, dass "Dark Matter Dimensions" vermehrt die
Melo/Death-Kelle schwingt, so steht der Opener "The
Iconoclast" mit seinem Power Metal-lastigen und
eingängigen Refrain sprich Melodieführung nicht
stellvertretend für den Rest der Songs und hätte wohl
besser auf letztes Album "Holographic Universe" gepasst.
Ruppiger geht es dann bereits in die 2. Runde mit "The
Consciousness Eaters", wobei auch hier der poppige
Refrain zum fröhlichen Mitschunkeln einlädt. Abgesehen
von dem schrägen "Mechanical Soul Cybernetics", was ein
wenig aus dem Rahmen fällt, jedoch Abwechslung bringt,
haut insbesondere "Nonhuman Era" voll in die Kerbe. Da
taucht auch mal ein Riffing auf, welches an Ami-Death
erinnert, dazu wird auch noch die
Geschwindigkeitsschraube herrlich angezogen, welche nur
durch den eingängigen Refrain ausgebremst wird. Trotzdem
ein Brecher, wenn nicht der beste Song des Albums, der
beste vielleicht auch, weil es mal auf direktem Wege
eins aufs Maul gibt. Obwohl der melodische Cleangesang
im Vergleich zum Vorgänger wieder etwas reduziert sein
mag, so muss ich gestehen, es ist genau das, was mich am
meisten nervt auf diesem Album. Klar, Scar Symmetry
bewegen sich auf dieser Pop/Death Metal-Schiene, und es
wird wohl genügend Fans geben, die sie genau deswegen
lieben, doch zeitweise grenzt es für meine Ohren an ein
Verbrechen, die sonst eher düstere Stimmung, welche "Dark
Matter Dimensions" versprüht, durch diese süsslichen
Refrains zu schänden und zu verniedlichen. Nicht, dass
ich hier die gesangliche Leistung anzweifeln möchte,
vielmehr ist es der Umstand, dass durch die melodischen
Gesangslinien teilweise eine Weiche zum Kitsch gelegt
wird, ohne dass diese nötig gewesen wäre... Ok, meine
Meinung und sicherlich auch eine Frage des Geschmacks.
Unterm Strich bleibt aber zu sagen, dass Scar Symmetry
ein technisch hervorragendes Album abgeliefert haben,
welches aber sicherlich durch seine komplexeren Ansätze
etwas mehr Zeit benötigt, bis es zündet.
R.K.
Punkte: 7.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BITCH QUEENS – High Strung (EP)
Non
Stop Music
Schweinerock made in Switzerland. Und zwar so gut,
dass er als ernsthafte Konkurrenz zur Skandinavienszene
durchgeht. Aus Basel kommen die Jungs, die mit Klischees
nur so um sich werfen. Da macht schon der Bandname den
Anfang, weiter geht's mit den Namen der vier Typen. Sie
nennen sich Kid Krystal (Vox/Git), Captain A (Drums),
Diamond Dan (Git) und Marc Steele (Bass). Um das optisch
umzusetzen, müssten aber die Haare schon ein bisschen
länger sein. Aber dies nur so nebenbei. Musikalisch
orientieren sich Bitch Queens an den Szenegrössen The
Stooges und Motörhead. Doch auch Einflüsse der jüngeren
Rotz'n'Roll-Generation, wie The Backyard Babies oder
Turbonegro sind deutlich auszumachen. Gas geben scheint
ihnen jedenfalls im Blut zu liegen. Bereits 2005
erschien ein erster Output Namens "Hot Cut-Up Pancake",
2007 ging's weiter mit "Blood On Our Hands". Beide
erschienen als Eigenproduktionen. Bei "High Strung"
handelt es sich jetzt aber nur um eine vier bzw. fünf
Track-EP. Vom ersten bis zum (vor)letzten Song drücken
die Jungs ab. Brutale Gitarrenriffs werden mit dreckigen
Vocals kombiniert. Der Chorus von "First Rule" ist, nach
eigenen Angaben, von den Ramones inspiriert. Nach den
vier offiziellen Titeln folgt als Hidden Track noch ein
weiterer Song, der so ganz und gar nicht zur Band passt.
Als Elektropop kann er bezeichnet werden. Leider sind
keine Infos zu finden, was es damit auf sich hat. Anyway,
die Scheibe macht viel Spass, zwar nur kurz, dafür umso
heftiger. Man muss die Band also unbedingt im Auge
behalten.
Chris C.
Punkte:
keine Wertung
Hier bestellen für
12.90 SFr.
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HELLISH WAR - Defender Of Metal/Heroes Of Tomorrow (2
CDs)
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Manowar, Iron Maiden, Judas Priest, Helloween,
Hammerfall und Saxon durch den Fleischwolf gedreht und
serviert mit einer jugendlichen Power: Genau das sind
Hellish War! Die Brasilianer, die nicht nur für mich zu
den Abräumern des diesjährigen Back To Rock gehörten,
veröffentlichen mit "Defender Of Metal" sowohl das
gleichnamige Debut als auch den Nachfolger "Heroes Of
Tomorrow" im Doppelpack und bieten so auf einen Streich
über 2 Stunden Heavy Metal, wie er traditioneller und
truer nicht sein könnte. Kein Klischee, kein
Markenzeichen der guten alten 80er wird ausgelassen. So
lässt man mal im stampfenden Mid Tempo die Köpfe kreisen
("Defenders Of Metal", "Die For Glory", "Awaken"),
beschwört episch die Götter Valhallas ("Heroes Of
Tomorrow", "Into Valhalla", "Memories Of A Metal") oder
drückt das Gaspedal Speed Metal-mässig bis zum Anschlag
("We Are Living For The Metal", "Metal Forever", "Destroyer").
Zwar rumpelt die Sache hier und da noch ein wenig, die
Produktion ähnelt manchmal eher einem Demo als einer
offiziellen Veröffentlichung und auch Sänger Roger
Hammer (Hell Yeah!) kann noch mehr aus seiner zwischen
Bruce Dickinson und Toby Sammet angesiedelten Stimme
rausholen. Mit einem ganzen Packen arschgeiler,
unverblümt traditioneller Songs (was schon die Songtitel
untermauern) und insbesondere bärenstarker
Saitenfraktion (zweistimmige Leads und Soli à la Maiden,
dazu der junge JR am Bass, der glatt als Steve
Harris-Schüler durchginge) macht man das aber mehr oder
weniger wett. Hellish War - ein Rohdiamant, der noch
geschliffen werden muss, wobei "Defender Of Metal" jetzt
schon kultig-kitschig schön nach Stahlnieten und
Lederhosen schimmert!
Kissi
Punkte: 7.5 von 10
Hier bestellen für
29.90 SFr.
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JADED HEART – Perfect Insanity
Frontiers Records/Musikvertrieb
Mit dem inzwischen dritten Album, bei dem Johan
Fahlberg als Frontmann agiert, festigen Jaded Heart
endgültig ihre Berechtigung am deutschen Melodic
Rock-Markt auch nach der Ära Bormann. Wie erwartet
verfolgt man die Richtung 'ein bisschen härter als
vorher', aber nicht so viel härter, dass es nicht mehr
unverkennbar nach Jaded Heart klingen würde. Konsequent
geht die Band diesen Weg und legt gegenüber "Sinister
Mind" noch mal einen Gang zu. Bis auf eine Ausnahme: Mit
"One Life One Death" und "Hell Just Arrived" haben
diesmal ganze zwei Balladen Platz auf der CD gefunden.
Die Befürchtung, dass Kompromisse bei den Melodien
eingegangen werden könnten, bestätigt sich somit nur
teilweise bis fast gar nicht. Zwar nicht mehr ganz so
eingängig wie die Vorgängerscheiben hat "Perfect
Insanity" trotzdem immer noch genügend
Ohrwurm-Potential. Ganz besonders "Fly Away" und "Tonight"
– diese beiden Songs sind zusammen mit dem krachenden
Opener "Love Is A Killer", der Mid Tempo-Nummer "Rising"
und der schon genannten Powerballade "Hell Just Arrived"
meiner Meinung nach in jeder Hinsicht die Highlights auf
dem Album. Ansonsten gibt es im Grunde nicht viel
Überraschendes zu sagen. Jaded Heart dürften doch schon
ziemlich jedem ein Begriff sein, der sich dem Melodic
Rock verschrieben hat, und "Perfect Insanity" bietet
genau das, was man von der deusch-schwedischen Band
erwartet. Geraden Hard Rock, teilweise sehr
Keyboard-lastig - aber bei Frontsau Henning 'Wanna'
Wanner an den Tasten darf einen das nicht wundern, und
er macht seinen Job ja gut. Auch an der Arbeit seiner
Bandkollegen ist nichts zu beanstanden. Wer jetzt
ultimative Virtuosität oder die Neuerfindung des Hard
Rock erwartet, ist bei Jaded Heart sowieso fehl am
Platz, also ist auch das kein wirklicher Kritikpunkt.
Alles in allem passt "Perfect Insanity" wunderbar zu
einem gemütlichen Abend mit Kollegen und Bier; Musik,
über die man nicht groß nachdenken muss.
Joey Roxx
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DREAMLAND – Exit 49
Dockyard2/Musikvertrieb
Dreamland, die Dritte. Die norwegischen
Power-Metaller liefern mit "Exit 49" ihr bisherig
differenziertestes Werk ab. Wie bereits seine Vorgänger
wird es aber auch dieses Album schwer haben, aus der
Masse ähnlicher Bands herausgehört zu werden. Denn wie
so oft bei Bands im oberen Mittelmass sucht man auch bei
Dreamland vergebens nach dem Hit oder nach wirklicher
Innovation. Es ist alles nett, irgendwie gut, teilweise
sogar toll oder famos, aber nie hervorragend. Neben
Metal und Rock wird auf der Myspace-Seite auch was von
Glam Rock gefaselt. Dieser hätte dem Album sicher gut
getan, ist aber nicht zu hören. Höchstens das Portrait
des schlecht geschminkten Schlagzeugers erinnert ein
wenig an Glamour. Dagegen wurde dem Rock mehr Platz
eingeräumt. Dieser äussert sich in vermehrt
eingesetzten, ruhigen Teilen, die immer wieder an Härte
gewinnen und so für Dynamik sorgen. Zu hören ist das vor
allem in "The Warning". Ebenfalls haben Dreamland drei
Balladen auf das Album gepackt, die schön zwischen die
harten Songs verteilt für Abwechslung und im Falle von
"Worlds Apart" für schöne Momente sorgen. Ansonsten
regieren die typischen, leicht poppigen Power
Metal-Hymnen, die mal stampfend, dann wieder
pfeilschnell daher kommen. Die harten und ruhigen Songs
unterstützen sich dabei gegenseitig und machen "Exit 49"
zum bisher besten Album der Norweger. Dass die
Punktezahl trotzdem unter dem des Debuts ist, liegt
daran, weil das Bewertungssystem in der Zwischenzeit
geändert hat. Power Metal-Freunde können also beide
Ohren riskieren, sollten aber nicht zu viel erwarten.
Roger W.
Punkte: 7.5 von 10
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27.90 SFr.
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NOMANS LAND – Farnord
Einheit Produktionen/Non
Stop Music
Bei den ersten Klängen hätte ich mein letztes Shirt
darauf verwettet, dass es sich bei Nomans Land um eine
skandinavische Truppe handelt. Nach dem ich aber mal
meinen guten Freund Google gefragt habe, was das denn so
für welche sind, hat der mir tatsächlich erklärt, dass
es sich bei dem Quartett um Russen handelt, welche in
ihren Anfängen (1996) vor allem Doom Metal gespielt
haben. Vor etwa neun Jahren haben sie aber ihr Konzept
geändert und sie sind auf traditionellen Viking Metal
umgestiegen, welcher sich textlich vor allem um die
germanische Mythologie dreht. Nebst hoch gestimmter
Gitarrenriffs und epischen Chören sticht vor allem die
passende Stimme von Frontmann Sigurd hervor. Er setzt
sein Sprachorgan sehr vielfältig ein, und
Tiefseitenzupfer Hjervard unterstützt ihn dabei gekonnt,
was eine harmonische Atmosphäre in die Songs bringt.
Insgesamt scheint die Scheibe "Farnord", welche bereits
das fünfte Studioalbum der Russen ist, eine runde Sache
zu sein. Textlich wie auch Musikalisch wissen die Jungs,
was sie machen und überzeugen durch abwechslungsreiche
Spielart. Einzig der Bonustrack "Voice Of Battle" fällt
gitarrentechnisch etwas aus dem Rahmen, da er einen
ziemlich rockigen Beigeschmack hat, was aber eigentlich
nicht weiter schlimm ist. Deswegen sollten Anhänger von
hymnischer Wikingermusik definitiv zu diesem
Silberschild greifen und es sich genauer ansehen; der
eine oder andere wird bestimmt grossen Gefallen daran
finden.
Xenia
Punkte: 7.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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MINISTRY - The Last Dubber
13th Planet Records/Musikvertrieb
Wusste ichs doch!! Al Jourgensen kann es einfach
nicht sein lassen! Wie überaus praktisch, dass ich beim
Release der DVD "Adios... Putas Madres!" geschrieben
habe, dass ich Ministry vorerst nicht mehr als aufgelöst
und begraben betrachte, sondern lediglich als komatös!
Es war sowas von abzusehen, dass ja doch wieder etwas
neues von der Industrial Legende das Licht der Welt
erblickt! Nun ja, nicht wirklich neu, denn wo andere
Bands nach ihrer Auflösung vielleicht noch eine "Greatest
Hits" auf den Markt werfen, da wirft Herr Jourgensen
lieber mit Remixen um sich; frisch, fröhlich und bunt,
als wären es Konfetti. Wenn man sich in der schillernden
Welt der Mixerei nicht auskennt, mag man sich
verständlicherweise wundern, wofür es gut sein soll,
immer wieder dieselbe handvoll Songs zu zerstampfen und
so lange zu remixen, bis wahrscheinlich nur noch der
Urheber selbst herauszuhören vermag, um welches Stück es
sich ursprünglich mal gehandelt hat. Wie bei allen
anderen Remix Alben dieser Welt gilt auch hier: Es ist
etwas für richtig treue Fans und Kenner. Die Remixer
sind übrigens vor allem Clayton Worbeck (Revolting Cocks)
und DJ Hardware, der eher für die technoiden Klänge
verantwortlich ist. Wie immer gilt: Wer mit Ministry
noch nicht vertraut ist, der versuche es besser mit
einem älteren Album wie "Psalm 69".
Maiya R.B.
Punkte:
keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THUNDRA – Ignored By Fear
Einheit Produktionen/Non
Stop Music
Schon bei ihrem letzten Album "Worshipped By Chaos"
haben die Norweger von Thundra ein solides und in einem
gewissen Masse auch eigenständiges Werk auf die Meute
losgelassen. Nun, fast 3 Jahre später, wird nachgeladen.
Ähnlich wie beim Vorgänger vermischen sie verschiedenste
Stilelemente, und das meist ziemlich handfest. Die
Stimme, wie könnte es anders sein, grunzt und schreit
wie gewohnt in das Mikro, während die cleanen Chöre den
Texten was Episches verleihen. Heftig wird der Sound
durch die druckvollen Gitarren, die aber auch neben den
Death Metal-nahen Riffs immer mal wieder in
progressivere Gefilde abdriften. Gerade dabei tun sich
auch die Keyboards gut, welche die komplexen Strukturen
mit zusätzlichen Melodien garnieren. Dazwischen
geschoben oder dazugerechnet hört man noch das Drumming
raus, welches ebenfalls nicht auf der faulen Haut
(respektive Fell) rumsitzt. Wirklich geknüppelt wird
allerdings nur bei wenigen Liedern, "Formed By Power"
haut zu Beginn recht schön auf den Putz, verliert sich
aber bald in kaum mehr fassbaren Songteilen, bis dann
schliesslich das Tempo wieder angezogen wird und sich
das Chaos lichtet. Ähnlich bei "Suffocation": Hohe
Geschwindigkeit am Anfang, immer wieder Breaks mit
folgenden Mid Tempo-Parts oder Soli, bevor wider
losgeprescht wird. So mögen die Lieder sicherlich
überraschen und haben einen eigenständigen Charakter,
für mich selber fehlt über das Album hinweg aber der
rote Faden. Kein Lied bleibt von Anfang an hängen, und
für die paar wirklich tollen Parts in den Songs selber
lohnt es sich kaum, 5 Minuten durchzuhören, nur um an
dieser Stelle zu sein. Leute mit mehr Geduld (und Freude
an progressiver Musik) mögen daran mehr Freude finden.
Man hört dem Album an, dass es mit Freude eingespielt
wurde, daran habe ich keinen Zweifel. Um mich zu
überzeugen, braucht es aber mehr.
Tristan
Punkte: 7.2 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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DESTRUCTION – The Curse Of The Antichrist – Live In
Agony (2 CDs)
AFM
Records/Musikvertrieb
Livealben sind immer so eine Sache. Entweder man
liebt sie, oder man hasst sie. Es gibt gute, welche die
Live-Qualität einer Band perfekt einfangen. Und es gibt
solche, die besser den Weg nicht auf den Markt gefunden
hätten. Eine DER deutschen Thrash-Institutionen
schlechthin wirft zum 25-jährigen Jubiläum (2008) eine
Killer-Live-CD auf den Markt. Destruction haben auf
unzähligen Tourneen und auch auf Tonträgern bewiesen,
dass sie eine Macht sind. Live drücken die Jungs um
Mastermind Schmier die Songs noch einen Tick härter und
druckvoller. Auf "The Curse Of The Antichrist - Life In
Agony" werden 21 Songs aus der ganzen Schaffensphase der
Combo vertreten sein. Das geht von neuen Killern der
Marke "Devolution" über Tracks vom Comeback-Album wie "The
Butcher Strikes Back" Bis hin zu Uraltgamellen à la "Bestial
Invasion" oder auch "Total Desaster". Die Songauswahl
dürfte Old School-Fans genauso begeistern wie auch
Metaller der jüngeren Generation, die so einen guten
Querschnitt zum Kennenlernen der Band erhalten.
Destruction haben es clever gemacht: Sie haben nicht
einfach ein komplettes Konzert auf die zwei Scheiben
gepresst, nein sie haben Aufnahmen aus Tokio, Los
Angeles, New York und ihrem legendären Auftritt auf dem
Wacken Festival 2007 zusammengenommen. Speziell zu
erwähnen wären da sicher die Aufnahmen aus Deutschlands
Norden: Dort zeigten die Jungs, was in ihnen steckt. Ich
durfte dem Schauspiel live beiwohnen. Es gab während der
Show einige spezielle, nie mehr wiederkehrende Elemente,
die auch auf dem Tonträger verewigt sind. Da wäre zum
Beispiel die Darbietung des Tracks "Alliance Of
Hellhoundz" mit prominenter Verstärkung an den Mikros
von niemand Geringerem als Blitz (Overkill), Tom
Angelripper (Sodom), Peavey (Rage) und Oddleif (Communic),
was dem Song durch die verschiedenen Organe eine ganz
eigene Note gab. Welche Darbietung man auf keinen Fall
unerwähnt lassen sollte, ist auf Platz 9 des zweiten
Silberlings gelandet. Das wäre "Reject Emotions", das
mit einer Tripledrum-Attacke aufwartet. Marc Reign,
Oliver Kaiser und Sven Vormann heissen die drei
stick-schwingenden Prügler. Wer auf der Scheibe
natürlich nicht fehlen darf, ist der Butcher. Er ziert
erneut das Cover, welches zum wiederholten Male vom aus
Ungarn stammenden Gyula Havancsak kreiert wurde. Der
Butcher wird seinem Namen voll gerecht. Eventuell ist
die Person, die ihre gerechte Strafe erhält, der
Gitarrendieb, welcher sich einfach Mikes Gitarre während
der Tour gekrallt hat. Man weiß es nicht so genau. "The
Curse Of The Antichrist – Live In Agony" ist ein starkes
Album, das deutlich zeigt, dass es die Jungs aus dem
süddeutschen Raum auch im Jahre 26 ihres Bestehens noch
mit jedem aufnehmen können.
André G.
Punkte:
keine Wertung
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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TAKIDA - Bury The Lies
Onfire Records
Takida aus dem hohen Norden, genauer gesagt aus
Schweden, haben mit ihrem vorherigen Werk "Make Your
Breathe" einen sogenannten Hit aus dem Ärmel
geschüttelt. Das Ding ging wie warme Semmel über den
Ladentisch, und man war nicht erstaunt, dass man nun
zuvorderst in der schwedischen Hitparade stand. Was war
das Geheimnis dieses so plötzlichen Erfolges? Nun ja,
man singe wie Chad Kroeger von Nickelback und vermische
Pop und Rock notabene mit etwas härteren Gitarren, und
voilà, die Hitplatte ist geboren. "Bury The Lies" ist
aus demselben Holz geschnitzt, man findet 12 Songs, die
sich nathlos an die letzte Scheibe anfügen. Für meine
Verhältnisse geht man zu sehr auf sicher, etwas mehr
Eigenständigkeit hätte der neuen Scheibe sicher gut
getan. Viel gibt es nicht mehr dazu zu sagen - Leute,
die auf Nickelback stehen, werden ihre helle Freude
haben, und sonst auch kann man "Bury The Lies" gut im
Auto hören, das langt aber auch schon. Nett, nicht mehr
und nicht weniger.
Daniel J.
Punkte: 7.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HINSIDES – Etemenankis Followers
Bloodred Horizon Records
Zum einen erfreut sich Black Metal aus Norwegen ja
nach wie vor grosser Beliebtheit, da die Geschichte
gezeigt hat, dass einige Bands durchaus über dem
Durchschnitt agierten und (zum Teil) noch immer agieren.
Hinsides bringen keine alte Bandgeschichte mit sich,
doch knüpfen sie in den frühen 90ern an: Unheiliges,
norwegisches Schwarzmetall mit wenig Innovation, aber
sehr viel Emotion. Die fünf Tracks eignen sich aber
nicht etwa für einen gemütlichen Abend zu zweit, mit
Zärtlichkeit gehen die Herren nicht ans Werk. Während
schon beim ersten Lied das Piano alle Fröhlichkeit
ablegen lässt, keimen bei "Etemenankis Followers" die
ersten Anzeichen von Hass und Trostlosigkeit auf.
Natürlich sind die Vocals mit viel Hall aufgenommen,
typisch sind auch die Gitarren, welche trotz langsameren
Rhythmen ziemlich viel Abwechslung in das Lied bringen.
Wenn die Geschwindigkeit mal angezogen wird, spürt man
zwischendurch tatsächlich auch ein Zucken im
Nackenmuskel. "Shrine Of Chaos" hat einen ziemlich
eingängigen Flow, ohne dabei langweilig zu wirken.
Schade um die miese Qualität der Vocals, die hätten den
Song aufgewertet, würde man sie verstehen. Aber genau
diese Feinheiten erheben eben die genannten Einflüsse
über den Status einer Durchschnittsband. Hinsides sind
für diesen aber noch zu wenig eigenständig oder
innovativ. Wer bis jetzt kein wirklich 'trves' Album im
Regal stehen hat, der kann hier unbesorgt zugreifen.
Aber ich empfehle zuerst mal ein Reinhören, denn auf
Dauer ist das Album zu wenig ausgereift.
Tristan
Punkte: 7.2 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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MOB RULES – Astral Hand (EP)
AFM
Records/Musikvertrieb
Mit Singles ist das immer so eine Sache. Einerseits
kann es spannend sein, aufgrund der wenigen Songs
bereits die Ausrichtung des folgenden Albums zu erraten,
anderseits wird in der Regel nicht wirklich was fürs
Geld geboten. Letzteres gilt bei "Astral Hand" für die
Allgemeinheit, während die eingefleischten Mob
Rules-Fans durchaus Freude an der Single haben könnten.
Auf "Astral Hand" befinden sich nun 5 Songs, wobei es
sich um drei verschiedene Versionen des Titeltracks
handelt, einer Neuauflage von "Hold On" vom 2000er-Album
"Temple Of Two Sons" und dem exklusiven Bonustrack "Man
On The Run". "Astral Hand" ist eine genre-typische Hymne
mit Ohrwurmcharakter, die ein wenig vertrackt
ausgestattet ist und trotzdem ziemlich uninspiriert
wirkt. Weltbewegend klingt anders. Der Song ist auf der
Single in drei Versionen zu hören; Einer Albumversion (5
Minuten), einer Radioversion (3½ Minuten) und einem
Instrumental. Dabei kann es durchaus spannend sein, die
verschiedenen Varianten miteinander zu vergleichen und
beim Instrumental sich schalldicht eingebunkert als
Sänger zu versuchen. Gerade beim Instrumental wäre aber
mehr drin gewesen. Zumal nicht klar wird, ob dieses
Stück für Karaoke vorgesehen ist. Falls nicht, wären
eine schöne Leadgitarre in der Strophe sicher eine feine
Sache gewesen. So aber stellt sich das Gefühl ein, dass
die Mob Rulers nicht zu den virtuosesten
Instrumentalisten zählen. Das Highlight der Single und
damit deutlich besser als der Titeltrack ist der hart
rockende "Man On The Run", während bei "Hold On" Sänger
Klaus Dirks auf einer Akustik-Gitarre wahlweise
Gänsehaut oder gepflegte Langeweile erzeugt und damit
die Einfallslosigkeit dieser Single noch einmal
unterstreicht. Wie gesagt, Hardcore-Mob Rules-Fans
werden an der Single Freude haben, alle anderen können
auf den Albumrelease im November warten, zumal der
Titeltrack auch auf Myspace zu hören ist. Wie man eine
Single lohnenswert macht, haben Edguy mit "King Of Fools"
und "Superheroes" vorgemacht. Mob Rules können davon nur
lernen.
Roger W.
Punkte:
keine Wertung
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14.90 SFr.
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MORRIGU – The Niobium Sky
Dark Balance
Dass Zürich ein prinzipiell idealer Nährboden für
gute Bands ist, haben schon Excruciation und Hellhammer
beziehungsweise Celtic Frost bewiesen. Morrigu sind nun
eine weitere Band, die in dieser Aufzählung nicht fehlen
dürfen, denn mit ihrem dritten Album liefern sie uns
einen melodischen, düsteren, teilweise schleppenden und
dennoch groovenden Brocken musikalischer Vielfalt, der
nicht nur hervorragend produziert, sondern auch
durchdacht aus den Boxen dröhnt. Der Sound der Jungs
erinnert stellenweise an Dark Age oder auch Dark At Dawn
und variiert von sehr melodischen Krachern wie „The
Niobium Sky“ oder „The Great Finding“ bis hin zu
Prüglern der Marke „Wallow In The Past“, wobei gerade
beim Gefrickel Erinnerungen an ältere Blind Guardian
wach werden. Generell lässt sich sagen, dass auf „The
Niobium Sky“ so ziemlich alle Zielgruppen bedient
werden, die mit härterer, düsterer Mucke mit
stellenweise symphonischem Einschlag etwas anzufangen
wissen. Ein wenig betrüblich ist daher das Manko, dass
die Scheibe an sich zu wenig Ecken und Kanten aufweist,
um den Hörer über eine länger andauernde Zeit zu
fesseln, wobei ich mir gut vorstellen kann, dass die
Tracks live bestimmt zu zünden vermögen. Auch hätte ich
mir gewünscht, dass trotz aller Durchdachtheit der Fokus
auf eine bestimmtere Richtung ausgerichtet worden wäre.
Was aber alles nicht heisst, dass Morrigu nun schlecht
sind, dies auf gar keinen Fall, und „The Niobium Sky“
weiss nach wie vor zu überzeugen, aber es fehlt einfach
noch ein wenig der klarere Fokus auf eine bestimmte
Musikrichtung, und die Jungs würden mit ihrem
variationsreichen Sound noch mehr ihrer Fähigkeiten
offenbaren, als sie es ohnehin schon tun.
Toby S.
Punkte: 7.0 von 10
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27.90 SFr.
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PRIMORDIAL – A Journey's End (Re-Release)
Metal Blade/Musikvertrieb
Nein, dies ist nicht wirklich neuer Stoff der wohl
bekanntesten irischen Pagan-Band, sondern eine
Neuauflage des Zweitlings "A Journey's End" aus dem
Jahre 1998. Nachdem die Iren ihre ersten Gehversuche
unter dem Banner des Black Metal machten, fing der Pagan/Folk-Einschlag
erstmals auf diesem Werk an zu gedeihen, vermischt mit
Black und Doom Metal-Anleihen wirkt insbesondere die
melancholische und epische Atmosphäre wie ein Magnet auf
den Zuhörer. Besonders "Autumn's Ablaze", welcher wie
ein hypnotischer Sog die letzte Lebensfreude aus dem
Körper zieht, ist wohl einer der interessantesten Songs,
welcher Primordial bis jetzt unters Volk gemischt haben.
Ganz klar, "A Journey's End" war der Grundstock für die
heutige Ausrichtung von Primordial, und wer sich als Fan
der Iren schimpft wird wohl auch schon längst im Besitz
dieses Albums sein. Wer es jedoch verpasst hat, sich den
Backkatalog einzuverleiben, dem bietet nun Metal Blade
eine Chance, dies nachzuholen, denn neben dem
Remastering des Originalmaterials wurde als Bonus auch
noch der Konzert-Mitschnitt aus dem Jahre 1999 in
Lissabon auf einer separaten CD beigelegt. Leider muss
ich anfügen, dass der Live-Mitschnitt von der
Soundqualität her nicht gerade eine Brücke zum Einsturz
bringt, aber für Sammler sicherlich eine interessante
Anschaffung ist, zumal durch die Bonus-Scheibe auch
etwas der Beigeschmack von Abzocke verloren geht.
R.K.
Punkte:
keine Wertung
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27.90 SFr.
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REVOLTING COCKS - Sex-O MiXXX-O
13th Planet Records/Musikvertrieb
Ziemlich genau ein Jahr nach dem letzten Release
erscheint das mittlerweile achte Album der Revolting
Cocks. Seit der Auflösung von Ministry scheint Mister Al
Jourgensen aktiver denn je zu sein, denn auch von
Ministry kommt dieser Tage etwas neues ins Haus
geflattert. Schauen wir uns aber erst mal an, was die
Revolting Cocks diesmal so gezaubert haben. Nun denn,
gerade originell ist "Sex-O Mixxx-O" nicht geworden,
denn es handelt sich dabei lediglich um neu gemixte
Versionen des Vorgängers "Sexo Olympico". An dieser
Stelle muss natürlich gefragt werden, wer sowas
überhaupt braucht und auch noch Geld dafür ausgeben
will. Nun ja, richtig treue Fans und Kenner werden
dieser CD sicher gerne einen Platz in ihrem CD Regal
anbieten, zumal grosse Namen wie Chris Vrenna (Marilyn
Manson), Doug Firley (Gravity Kills) oder Andy LaPlegua
(Combichrist) für die Remixes verantwortlich sind. Wer
jedoch noch nicht mit Revolting Cocks vertraut ist, der
sollte es mit einem älteren Album versuchen, sonst
dürfte die Enttäuschung gross werden.
Maiya R.B.
Punkte:
keine Wertung
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27.90 SFr.
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WHYZDOM - From The Brink Of Infinity
Ascendance Records
Nach dem letztjährigen 4-Tracker «Daughter Of The
Night», wo es nur Demo-Versionen zu hören gab, bringen
die französischen Symphonic Metaller nun ihre erste
Langrille heraus. «From The Brink Of Infinitiy» nennt
sich das Teil, das von Sängerin Telya Melane mit
weiblichen Vocals bestückt wurde. Der Opener «The
Witness» wird filmmusikmässig auf die Schiene gestellt,
bevor der Symphonic Metal Zug so richtig Fahrt aufnimmt.
In den oberen Gesangs-Regionen erscheint mir sogleich
Anette Olzon von Nightwish vor dem geistigen Auge, wenn
auch nicht ausschliesslich. Eher mit typischen
Progressiv-Elementen wird eine weitere Facette des
Sounds von Whyzdom aufgezeigt. Obwohl die Stimme von
Telya sehr klar und melodisch zugleich rüber kommt,
stört mich irgendwie die Klangfarbe, vor allem oben weg.
Besser und mit wiederum klar progressiven Zügen hört
sich «Everlasting Child» an, wo Nightwish zum einen und
die ehemalige Ivanhoe Splitband Charisma zum anderen
Hand zu einem Vergleich bieten. Wer sich einmal diesen
Gesangsstil von Miss Melane oder eben die dominante
Klangfarbe einverleibt hat, wird feststellen, dass die
Jungs einen Top-Job an ihren Instrumenten verrichten.
Vor allem Keyboarder Marc Ruhlmann weiss offensichtlich
um die mögliche Problematik seines Arbeitsgerätes und
hält sich meist wohltuend zurück. Klerikale, weibliche
Chöre strapazieren darauf mein Gehör zu Beginn von «Freedom»
abermals, doch nur kurz, ehe nachher eine männliche
Stimme à la Gollum (wie am Anfang des Albums auch kurz
mal) männliche Kreisch- und Krächzlaute einbringt. Bei
normaler Lautstärke passt der Gesang von Telya wirklich
gut, aber vielfach ist er zu laut und übertönt
eigentlich die ganze Musik. Das ist in meinen Ohren für
einen sonst wirklich tollen Track wie «Atlantis»
wirklich schade, denn genau deswegen werde ich diesen
Silberling kaum so schnell wieder hervor holen oder mir
nur einzelne Stücke daraus genehmigen. Dass es nämlich
auch anders geht, zeigt die schöne Piano-Ballade «The
Old Man In The Park», wo das ohne Zweifel ausgebildete
Gesangsorgan seine unbestrittenen Qualitäten ausspielt.
Näme mich noch wunder, wie Whyzdom live klingen, denn
dort könnte sich der beschriebene Makel noch drastischer
auswirken. Musikalisch, respektive songwriterisch wie
produktionstechnisch bewegen sich Franzosen auf jeden
Fall auf "Holopainen'schen Pfaden". Genre-Fans sollten
sich Zeit nehmen und «From The Brink Of Infinity»
entsprechend antesten.
Rockslave
Punkte: 7.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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CONTRACRASH – Goddamn Planet
Fastball Music/Musikvertrieb
Und wieder ein Debut-Album einer Band, die sich im
grossen Rock- und Metalzirkus durchsetzen möchte.
Contracrash aus Süddeutschland sind stilistisch im
modernen und auch alternativen Mix aus Rock und Metal
anzusiedeln. Typische Songstrukturen mit
Laut/Leise-Dynamik und zum Teil clever vorbereiteten
Refrains stehen hier im Mittelpunkt. Schon im ersten
Song werden ausgiebig Zakk Wylde'sche 'Pinch Harmonics'
(einfach mal googeln, falls Interesse besteht) zitiert,
was die Marschrichtung des Härtegrades noch klarer
werden lässt. Doch klingt das alles hier sicherlich
nicht sehr amerikanisch, die europäische bzw. deutsche,
bodenständige Herkunft lässt sich nicht verleugnen, was
auch gut so ist. Ehrlich geht's hier zu, und zudem noch
auf sehr hohem musikalischem Niveau. Interessante Songs
in diesem Genre zu schreiben und umzusetzen verlangt
schon Einiges ab. Contracrash bedienen sich
gleichermassen bei Elementen des klassischen Melodic
Rock und mischen diese geschickt mit härteren Passagen.
Das Rad wird natürlich nicht neu erfunden - zu sehr
ähneln sich die Strukturen noch. Mut zur Innovation
fehlt weitestgehend. Die meisten der 13 Songs sind
völlig berechenbar. Kommerziell und ansprechend auf
jeden Fall, aber noch ohne genügend Tiefgang. Technisch
gesehen ein sehr gelungenes Album, das auch durchaus
seine Höhen hat. Episch längere Stücke und auch sanfte
Passagen wechseln sich gut mit 'echten' Metalsongs und
harten Rockern ab. Dennoch kann mich das Ganze hier
trotz des grossen Groovefaktors nicht aus den Socken
hauen. Aber Potential ist zweifelsohne vorhanden. Die
Zukunft bzw. das nächste Album wird zeigen, ob die Jungs
sich weiterhin behaupten können.
Ralf W.G.
Punkte: 7.0 von 10
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27.90 SFr.
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JULIETTE LEWIS - Terra Incognita
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Wer jetzt beim Namen Juliette Lewis unwissend die
Nase rümpft, hat sich gleich automatisch als
Film-Banause geoutet - wobei die gute Dame letzthin auch
für ihre Musik ordentlich Pressereaktionen reissen
konnte und deswegen mittlerweile eigentlich auch über
ihre Ursprungsdomäne hinaus bekannt sein müsste.
Tatsache ist, dass sie sich innerhalb von wenigen Jahren
dank Filmen wie "Cape Fear", "Natural Born Killers" und
"From Dusk Till Dawn" in die obere Liga der
Kultdarsteller katapultiert hat, daneben aber auch
konstant den musikalischen Pfad gegangen ist und dabei
mal eben mit ihrer Band Juliette And The Licks mehrere
Platten veröffentlicht hat und rund um die ganze Welt
getourt ist. Dass da mitte Dreissig die
Ausrichtungskrise einschlägt, hätte man sich eigentlich
ausrechnen können - und so zieht auch Ms. Lewis die
Notbremse, kippt mal eben die ganze Band auf den Kopf,
zieht sich mit The Mars Volta- und Ex-At The Drive
In-Chefdenker Omar Rodriguez Lopez zurück und arbeitet
frei von sämtlichem Druck an einer neuen Positionierung.
Dass das Resultat "Terra Incognita" – "Unbekannter
Boden" – heisst, sollte da auch nicht weiter verwundern.
Blöderweise lässt sich die Identität eines so dermassen
eigenständigen Klangtüftlers wie Omar Rodriguez Lopez zu
keinem Zeitpunkt maskieren, und so klingt dann "Terra
Incognita" in jeder Sekunde genau wie erwartet: The Mars
Volta treffen auf Juliette Lewis. Klar sind die
Strukturen simpler, die Ausbrüche limitierter und der
Umgangston etwas rock'n'rolliger - aber die Grundzutaten
bleiben die selben. Songs wie "Noche Sin Fin", der
Titeltrack "Terra Incognita" und "Fantasy Bar" grooven
dank der Arbeit des Fellgerbers Thomas Pridgen
(Ebenfalls The Mars Volta) extremst charmant, während
Juliette abwechslungsweise schnurrt und faucht wie die
wilde Katze, die sie auf der Bühne zu gerne rauslässt –
aber nichts davon vermag wirklich zu überraschen, der
Mischung der beiden Künstler vermögen hier noch keine
eigenen Flügel zu wachsen. Tracks wie "Romeo", "All Is
For God" oder das abschliessende "Suicide Dive Bombers"
entwickeln im Gegenzug dann doch noch eine etwas
eigenständigere Aura, was teilweise einfach auch an der
etwas ausgeweiteten Soundpalette liegen dürfte. Während
gut die erste Hälfte des Albums grundsätzlich mit
typischen Rock-Stilmitteln auskommt, so wird in der
zweiten Hälfte um einiges flächiger gewoben - ein Plus,
das aber auf den durchgeklärten Blick dann doch etwas
kalkuliert wirkt. "Terra Incognita" ist mitunter das
musikalisch interessanteste Werk von Juliette Lewis,
zumal sie sich darauf auch gleich von den bisherigen
limitierten Ausdrucksweisen losreisst. Vermag dies mit
dem Blick auf Ms. Lewis noch zu überzeugen, so ertappe
ich mich beim Erkennen der Rodriguez Lopez-typischen
Elemente doch regelmässig dabei, einen Mars
Volta-mässigen Ausbruch regelrecht herbeizuwünschen -
diese Tatsache, gepaart mit der unschlüssigen
Ausrichtung der Platte, hinterlässt mich mit einem
schalen Beigeschmack im Mund, der sich so bei wirklich
guten Scheiben einfach definitiv nicht einstellt.
El Muerte
Punkte: 6.9 von 10
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und bestellen für 19.90 SFr.
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METALIUM – Grounded, Chapter Eight
Massacre Records/Musikvertrieb
Die Hamburger Jungs stellen zum zehnjährigen
Bandbestehen gleich beim Opener ihres mittlerweile
achten Outputs klar, für was sie seit einer Dekade
stehen: Heavy Metal, nicht mehr und nicht weniger. Da
heisst es nämlich als erste Zeile: "We are heavy metal,
if you don’t like it, fuck you!". Klare Aussage, finde
ich. Aber wie schon erwähnt ist es Heavy Metal in einer
seiner zahlreichen Facetten. Sie verfolgen auf "Grounded,
Chapter 8" auch weiterhin die Story von Metalian und
Metalina. Das ganze über acht Alben zu ziehen erfordert
schon recht Mut. Aber bis jetzt sind sie damit ja nicht
schlecht gefahren. Keines ihrer Alben konnte dermassen
einschlagen wie ihr Debut. Dennoch sind sie immer noch
in der Szene aktiv, und das heisst schon mal was. Zurück
zum Longplayer: Zum Titel des Openers passend wird
gleich mal richtig losgebolzt. Die Gitarren riffen los,
als ginge es darum, der Welt die Message des Songs
gleich ins Gehör zu stechen. Das Drumming drückt auch
schön nach vorne. Mir fehlt einfach beim Schlagzeug,
speziell im Snaresound, etwas der Drive. Auch die
Gitarren könnten mehr aus sich rausholen. Mit dem Gesang
von Frontmann Henning muss man sich zuerst anfreunden:
Er ist eigenständig und hat durchaus gute Qualitäten
vorzuweisen, aber ich finde, in den tieferen Passagen
kommt er besser zum Zuge. Er sollte nicht zu hoch hinaus
wollen. Was den Songs auch gut tun würde, ist die
Tatsache, mal ein oder zwei Soli aussen vor zu lassen
und dafür die fette Riffkeule mehr zum Einsatz bringen.
Als Schmankerl würde ich das Lied auf Platz 3 empfehlen.
"Pay The Fee" beginnt eher ruhig, aus einer
Backward-Message raus, von Hennings Stimme getragen, um
sich dann in einen amtlichen Banger zu verwandeln. Wer
es lieber düsterer mag, sollte sich "Pharao's Slavery"
zu Gemüte führen. Da werden die richtig tiefen und
düsteren Gitarren und Melodien ausgepackt. Über sechs
Minuten kann man sich in die Welt der Sklaverei
entführen lassen. Henning geht mit seiner Stimme, wie
auch bei vielen anderen Songs, etwas in die King
Diamond-Richtung, wenngleich natürlich nicht ganz so
königlich wie seine schwarze Eminenz himself. Bei
gewissen Tracks kann die Stimme auch wieder fast störend
wirken, da zu sehr auf die hohen Lagen gesetzt wird. Bei
"Once Loyal" zeigen die Jungs, dass sie schon was auf
dem Kasten haben. Da wird ein speediges Soundgewand mit
einer Lockerheit aus dem Ärmel gezaubert, dass man
gleich im Nacken ein Zucken verspürt. Schade ist, dass
dies der einzige Track ist, der richtig fett und schnell
nach Vorne geht. "Grounded, Chapter Eight" ist sicher
ein gutes Album, aber wer die Band etwas kennt, weiss:
Sie können mehr, als sie auf dieser silbernen Scheibe
zeigen.
André G.
Punkte: 6.8 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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MISTUR – Attende
Einheit Produktionen/Non
Stop Music
Nach dem Terje "Valfar" Bakken (Gründer und Sänger
der Band Windir) im Jahre 2004 auf tragische Weise ums
Leben gekommen ist, hat sich die legendäre norwegische
Black Metal-Band Windir aufgelöst, was viele traurige
Fans hinterliess. Mit Mistur hat der ehemalige
Windir-Gitarrist Stian Bakketeig ein neues Projekt ins
Leben gerufen, welches sich stark am Sound seiner alten
Truppe orientiert. "Attende" heisst der erste Versuch
der Norweger, und Fans von Black Metal sollten jetzt
definitiv weiterlesen. Mit "Slaget", kreischenden
Gitarrenriffs und Synthieklängen startet der Silberling
in die erste Runde. Die krächzende Stimme des Frontmanns
Odne (Sigtyr) passt ebenso gut zu den melancholischen
Klängen, wie die Frauenstimmen, welche im Hintergrund
mitsingen. Mistur setzen vor allem auf epische Klänge,
welche sehr viel Atmosphäre erschaffen und so den
Zuhörer zum aktiven zuhören auffordern. Obwohl es für
meinen Geschmack zu viele Keyboardeinsätze gibt und es
zum Teil einige merkwürdige Songabgänge ("Skoddefjellet")
gibt, scheint diese Band ein würdiger Nachfolger Windirs
zu sein. Fraglich ist nur, ob man wirklich eine Band so
wieder auferstehen lassen sollte oder nicht, doch wie
man darüber urteilt, bleibt jedem selber überlassen. Für
alle Fans von Windir, Vreid und Kampfar ist dieses Album
definitiv zu empfehlen, und auch Fans von anderen Black
Metal-Truppen könnten Gefallen an dem Scheibchen finden.
Xenia
Punkte: 6.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SVARTBY – Riv, hugg och bit
Trollzorn/Non
Stop Music
Das letzte Album ist mal knapp eineinhalb Jahre alt,
da zwängen die Russen schon das nächste Liedgut auf eine
Silberscheibe. Und wie schon beim Vorgänger gestaltet
das Booklet sich im Comic-Gewand, liebevoll gezeichnet,
auch wenn die Zwerge darin wohl alles andere als für
Kinder gedacht sind. Aber es erklärt zumindest, ob
Zwergenfrauen auch so stark behaart sind... Nun, weg von
den Äusserlichkeiten, auf zum Inhalt: Die Platte
beinhaltet fast eine Viertelstunde mehr Lieder als er
Vorgänger, aber diese halten sich mit 3 Minuten immer
noch ziemlich kurz. Dafür sind die einzelnen Riffs fett
in Szene gesetzt, wobei den Hauptteil der Melodien immer
noch die Keyboards einnehmen. Abgehen tun die Songs
trotzdem, erinnert auch nicht mehr so stark an
Finntroll. Dafür sind gerade durch die eher schnelleren
Gitarren und auch das Keyboard eher Vergleiche mit
Ensiferum und Konsorte zu ziehen, auch wenn die Russen
da eher bei einem Versuch der Annäherung als wirkliche
Konkurrenz zu sehen sind. Gerade da ich selbst nach
mehrmaligem Hören keinen einzelnen Song wiedererkennen
würde, macht dies die Scheibe nicht zu einem
Genrehöhepunkt. So bleibt als Fazit zwar einiges an
Verbesserungen, aber halt doch nichts Wiedererkennbares.
So bleibe ich nach wie vor bei meiner Meinung, dass
Svartby eher als Lückenfüller funktionieren denn als
eigenständige Band.
Tristan
Punkte: 6.7 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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CONFECTOR - The Beauty Of Leprosy (EP)
Eigenvertrieb
Habe das Death Metal-Trio Confector unlängst im Rock
City als relativ unspektakulären bis rumpeligen Opener
von Lowbrow erlebt und deshalb von dieser 4 Track-EP
auch nicht allzu viel erwartet. Meine Freude darüber,
dass bereits der Opener "Vultures Paradise" derartig
Staub aufwirbelt, war dafür umso grösser. Auch die
restlichen drei Songs halten das Level problemlos und
treten dir vortrefflichst ins Gesicht. Nicht, dass
überambitionierte Innovation zu erwarten wäre, aber
Confector rocken sich mit ihren irgendwo in der
Schnittmenge von Bolt Thrower und Benediction liegenden
Eigenkompositionen direkt in deinen Nacken. Die brutalen
Growls, das zwar relativ unspektakuläre, aber äusserst
flüssige Songwriting und vor allem der tödliche Groove
dieser EP sind für eine junge Band dieser Altersklasse
mehr als top. Wenn das Trio diese Qualität in Zukunft
auch live umsetzen kann, könnte man von Confector noch
einiges zu hören kriegen. Ruhig mal reinhören oder auf
www.confector.ch surfen.
Hardy
Punkte: keine Wertung
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AUSTRIAN DEATH MACHINE – Double Brutal (2 CDs)
Metal Blade/Musikvertrieb
Nur ein gutes Jahr nach dem Debut veröffentlicht As
I Lay Dying-Frontmann Tim Lambesis nun schon den
Nachfolger der damals recht erfolgreichen, witzigen
'Schwarzenegger-Hommage'. Und wie dies nun bei
Nachfolgern auch in Hollywood oft so ist, orientiert
sich "Double Brutal" auch wieder an Zitaten aus
Arnold-Blockbustern. Wieder ist jeder Songtitel an einen
jeweiligen Film angelehnt. Dazwischen gibt Ahhnold
persönlich immer wieder Anweisungen und Befehle, wie die
Songs gestaltet werden sollen. Gastauftritte zahlreicher
bekannter Musiker aus der Metalcore-Szene dürfen nicht
fehlen, und so sind in jedem Song wilde (und
zugegebenermassen z.T. recht spektakuläre) Gitarrensoli
zu hören. Nach knapp einer halbe Stunde sind die
Eigenkompositionen dann auch schon an mir vorbei
gezogen. Man könnte fast den Eindruck bekommen, dass
Herrn Lambesis die Ideen ausgegangen sind, und so wird
"Double Brutal" durch Coverversionen von u.a. Judas
Priest ("Hell Bent For Leather"), Metallica ("Trapped
Under Ice"), Motörhead ("Iron Fist"), Misfits ("I Turned
Into A Martian"), Megadeth ("Killing Is My Business")
und Agnostic Front ("Gotta Go") 'aufgefüllt'. Und selbst
diese Klassiker bekommen von Ahhnold 'gesangliche' und
'rhetorische' Beiträge. Tja, was soll ich jetzt nur dazu
sagen – "Double Brutal" ist eben ein typisches 'Hollywood-Sequel'
geworden, was ja bekanntlich (zumindest in der
Filmbranche) oftmals nicht qualitativ an die Erstlinge
heranreicht. Das Konzept wirkt auf mich jetzt schon
verbraucht, die Songtitel sind nicht mehr ganz so witzig
(wenn man den Humor vom Debut überhaupt mochte), und das
kompositorische Eigenmaterial ist auch nicht mehr ganz
so der Reisser wie beim ersten Mal. Wer an diese CD
grosse Erwartungen stellt, wird sicherlich enttäuscht
werden. Wer aber einen netten, mit ein paar wenigen
witzigen Momenten angereicherten Snack für Zwischendurch
braucht, kann hier getrost mal reinhören.
Ralf W.G.
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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VERSUS THE THRONE – Ruins Afire
Bastardized Recordings
Die sehr tourfreudigen (120 Shows in 3 Jahren)
Versus The Throne aus dem deutschen Münster bringen nun
nach drei Eigenproduktionen ihr erstes Labeldebut
heraus. Und ich frage mich abermals, wann der Strom der
Veröffentlichungen dieses mittlerweile nicht mehr ganz
so neuen Genres Metalcore endlich mal abreisst. Es
vergeht nicht ein einziger Monat, an dem ich keine CDs
aus diesem Genre auf dem Tisch liegen habe. Und auch
dieses Mal natürlich wieder Melodien aus den 90ern,
Breakdowns, (oh Wunder: Old School-)Gang Shouts,
melodiöser Gesang, Geschrei und Death Metal-Growls. Wie
sollte es auch anders sein! Eins muss man Versus The
Throne aber lassen: Sie schaffen es irgendwie, trotz
dieser ganzen vorgegebenen Standards öfters auch
interessante Soundcollagen einfliessen zu lassen, die
zumindest mein akustisches Interesse aufrecht erhalten.
Chaos regiert mächtig in einigen Songs, ganz schräge
Gitarrenklänge lockern immer wieder das auf, was ich nun
schon tausende Male gehört habe. Und gerade diese
chaotischen, schrägen Momente sind es, die ich durchaus
als empfehlenswert befinde. Was haben wir noch... Ach
ja, ganz klar wie so oft eine absolut makellose,
technische Umsetzung. Aber wie heisst es so schön: Gut
spielen können heisst noch lange nicht, gute Songs zu
komponieren. Den Innovationspreis gewinnen Versus The
Throne sicherlich auch nicht, da wie gesagt sämtliche
Genre-Standards noch zu sehr überwiegen. Gemäss vielen
eindeutigen Berichten soll hier aber eine sehr gute
Liveband dahinter stecken. Diese Live-Qualitäten lassen
sich aber nun mal leider nicht aus dieser Vertonung hier
heraushören, so dass mir nur folgendes Fazit bleibt:
Abermals eine CD mit Eingangs erwähnter standardisierter
Mucke, die hin und wieder dennoch durch kleine,
originelle Momente überzeugen kann. Der grosse Wurf ist
aber noch eine Ecke weit weg. Daran ändert der sehr
transparente und druckvolle Gesamtsound dieser
Produktion auch nichts. Für Genrefreunde zu empfehlen,
für meine Altersklasse noch zu wenig interessant.
Dennoch hier ein Anspieltipp: Song Nummer 7 "Catalyst".
Ralf W.G.
Punkte: 6.5 von 10
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29.90 SFr.
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DESPISED ICON - Day Of Mourning
Century Media/EMI
Die Kanadier von Despised Icon bescheren uns mit
"Day Of Mourning" ihr viertes Album. Das Sextett zählt
sicherlich zu den am härtesten tourenden Acts im
Deathcore-Zirkus, und so überrascht es dann auch nicht,
dass "Day Of Mourning" extremst tight und präzise daher
kommt - zwei Attribute, die klar zu den Grundsätzen
dieses Hartwurst-Stils zählen. Auch diesmal lässt es
sich die Band nicht nehmen, einige französisch-sprachige
Titel auf die Platte zu packen ("Les temps changent",
"Entre le bien et le mal"), dafür halten sich anno 2009
die Death Metal-Vocals im Hintergrund. Musikalisch
gesehen fischt der grösste Teil des Materials nach wie
vor aus den unergründlichen Tiefen des Breakdown-Fundus,
glücklicherweise schwingt die Band aber zwischendurch
auch immernoch die 'Alles Niedermetzel'-Keule - was
Songs wie "All For Nothing" und "Black Lungs" dann
glücklicherweise noch den nötigen Schub unterm Hintern
verpasst. Blöderweise vermögen es die paar Ecken und
Kanten nicht, der Scheibe ein kompaktes Gefühl zu
vermitteln - Despised Icon gehören zwar nach wie vor zu
den extremeren Acts im aktuellen Metal-Zirkus, können
ihre Position mit "Day Of Mourning" aber leider nicht
gross weiter ausbauen. Zu oberflächlich und
undurchsichtig zusammengeschustert wirkt das Ganze, die
enge Ausdrucksweise der Band hilft da leider auch nicht
weiter. Spass macht das über einen limitierten
Zeitrahmen definitv, bloss wird mir nach vier Stücken
dann auch gleich wieder langweilig und ich greife zur
Fernbedienung...
El Muerte
Punkte: 6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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HORNS OF ANGUISH – Barriers
Kampas
Records/Non
Stop Music
Hmm… Nicht ganz leicht zu verdauen, was uns dieses
schwedische Duo serviert. Nach einem Demo mit dem
lebensbejahenden Titel „Everlasting Apathy“ folgt nun
der amtliche Nachfolger als richtiges Album, und was
hier auf diesem Debut geboten wird, lässt sich effektiv
nicht so einfach beantworten. Als Beispiel mag nur schon
der Opener „Beyond The Bounds Of Life“ herhalten:
Dreckig verzerrte Gitarren treffen auf ein schleppendes
Drumming, das sich knapp anderthalb Minuten
dahinsiechend zum schwarzmetallisch angehauchten
Geröchel aufmacht. Nach der dritten Minute wird die
Sache jedoch zusehends melodiöser, melancholische
Gitarrenläufe plus Solo-Einlagen werden von einem
Schreigesang begleitet, der im Gegensatz zum
nihilistischen Growlen/Kreischen von eben noch beinahe
schon positiv und warm daherkommt. Dies zieht sich bis
gegen Ende des knapp 7 Minuten dauernden Tracks an, der
gleich in „Barriers“ mündet, welches melancholisch sanft
beginnt, nur um in Gekeische und monotonen
Gitarrenwänden zu enden, welche wiederum von sanften,
beinahe schon hypnotisierenden Gitarrensounds abgelöst
werden. Diese Vielfalt zieht sich nun durch die ganze
Scheiblette hindurch, und man kommt wohl nicht umhin,
die Namen Yob, Candlemass, Cult Of Luna oder auch
Dolorian zu nennen, denn was hier zelebriert wird, ist
Doom von seiner individuellsten, wenngleich auch
ziemlich sperrigen Seite. Und hier hat sich der Hase in
seinem Bau erhängt: „Barriers“ ist alles andere als
leichtverdaulicher Fast Food, der mal so nebenbei
genossen werden kann, oh nein! Dieses Werk verlangt
einerseits nach der richtigen Stimmung (Nebel, Regen,
Dunkelheit) sowie nach sehr, sehr viel Aufmerksamkeit,
um all die Details auch nur ansatzweise erfassen zu
können, welche die beiden Jungs in ihre Songs gepackt
haben. Und eben genau diese Sperrigkeit kostet leider
Punkte, genauso wie die eher zu leise und zu old school
klingende Produktion. Dennoch: Für ein Debut verdammt
ambitioniert und für risikofreudige Lauscher eine
angenehme Alternative zu schnell verdaulichem,
geschmacklosem Einheitsbrei.
Toby S.
Punkte: 6.5 von 10
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27.90 SFr.
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THE LAST WARNING – Elegance Of Bloodiness
7Hard
Mit Metalcore aus Österreich verzaubern uns The Last
Warning mit ihrem neusten Werk "Elegance Of Bloodiness"
die gute Stube, wobei gleich angefügt sein soll, dass
hier die Gewichtung eindeutig auf der Metal-Seite steht,
wie schon der Opener "The Rising" mit seinem heftigen
Göteborg-Einschlag klar beweist. Dieser Melo/Death-Einschlag
zieht sich dann auch wie ein roter Faden durch das
Album, was durch das meist angehobene Mid Tempo
unterstrichen wird. Heftige Breakdowns sind ebenso wenig
vorhanden wie komplexe Strukturen, dafür groovt die
Scheibe und treibt die Meute an, ihr Haupthaar kräftig
auszuschütteln. Hier liegt auch die Stärke des Werkes,
denn weder Kopfschmerz-Gefrickel noch süssliche, poppige
Refrains nerven den Zuhörer oder stören den Fluss der
Songs. Es geht kompakt in eine Richtung, was sich leider
über die gesamte Spielzeit in einem Sättigungsgefühl
widerspiegelt. Etwas mehr Abwechslung und Kreativität in
den Songstrukturen wäre doch wünschenswert gewesen, um
die Spannung bis zum Schluss aufrecht halten zu können.
Neben dem Opener sind es dann auch besonders die ersten
paar Songs wie "We All Are Murderer", "Lash" sowie "Collapse",
welche fett punkten können. Dazu ist mit "Drive Far Away"
noch ein schöner Stampfer im hinteren Teil der Platte
vorhanden. So ist "Elegance Of Bloodiness" einerseits
ein gutes Stück Musik, welches unterhält und Power unter
der Haube hat, andererseits hat die Scheibe weder
Seltenheitswert noch etwas Spezielles, welches die
Langzeitmotivation anheben könnte. Wer sein Leben
zwischen Metalcore und Melodic/Death Metal verbringt,
der sollte jedoch der Band unbedingt ein Ohr gönnen,
denn verdient haben es The Last Warning auf jeden Fall!
R.K.
Punkte: 6.5 von 10
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19.90 SFr.
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TOJA - Train Of Life
Avenue Of Allies Music
Oh, da werden die Deutschen im Infoblatt doch
tatsächlich in einem Zug mit Gotthard, Savatage, Priest,
Kamelot und Accept genannt. Verdammt hohe Latte, die
sich da die beiden Masterminds Thomas Rinn und Jan 'JJ'
Thielking gelegt haben. Und ich denke, die ist eindeutig
zu hoch. Im Grossen und Ganzen kann man "Train Of Life"
als durchschnittliches Hard Rock-Album bezeichnen. Es
sind auch ganz nette Songs auf dem Longplayer: "First
Love" gefällt ganz gut mit seinem Gospel-Einschlag,
kombiniert mit einem tollen Gitarrenriff und guten
Chören. Bei den ruhigeren Tracks wie "First Love" und
"Hold My Hand" kann man allerdings nicht so ganz
überzeugen. "Night To Remember" gehört dann wieder zu
den besseren Songs und rockt ganz ordentlich los. Am
Ende setzt man noch auf den 9 Minütigen Longtrack
"Circle Of Lies". Meiner Meinung nach ein guter Song,
gefüllt mit Orchester, Chören, Bombast und viel ruhigen
Tönen. Toja sind ein zweischneidiges Schwert, auf der
einen Seite sind gute Ansätze und Ideen vorhanden, auch
mit einigen guten Songs, auf der anderen Seite gibt es
auch einige Durchhänger und kraftlose Songs, ja ich
denke, der Vergleich mit oben genannten Bands hinkt
ziemlich stark, aber Hard Rock-Fans sollten das Teil
trotzdem mal antesten und sich ein eigenes Urteil
bilden.
Crazy Beat
Punkte: 6.4 von 10
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29.90 SFr.
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AOR – Journey To L.A.
Escape Music/Non
Stop Music
Ob die Bezeichnung eines Stils als Projektname
wirklich schlau ist? Frederic Slama macht dies auf "Journey
To L.A." jedenfalls bereits zum siebten Mal. Ebenfalls
zum siebten Mal erscheint L.A. im Albumtitel.
Offensichtlich, dass der gebürtige Franzose in der
Westküstenmetropole zu Hause ist. Der Vorteil bei der
Projektbezeichnung AOR ist jedenfalls, dass sich weitere
Erklärungen zum Stil erübrigen. Klassischer geht's kaum
mehr. Doch genau dies ist das Problem. Klassisch
bedeutet in diesem Fall zwar einwandfreies Handwerk,
beim Bedienen der Instrumente wie auch bei der
Produktion. Doch leider ist auch die Fantasielosigkeit
beim Songwriting auffällig. Einmal mehr vermisst man ein
Bandgefüge, das den Songs Charisma verleiht. Frederic
setzt nämlich bei AOR auf einen grossen Haufen
Gastmusiker. Diese gehören teilweise zu den Besten und
Bekanntesten der Melodic-Szene überhaupt. Das
Songmaterial wirkt aber trotzdem bzw. eben gerade
deswegen sehr steril. Wer auf grosse Namen wert legt,
wem technisch hochstehende Gitarrenriffs und ein paar
der besten Stimmen des Genres mehr zusagen als leicht
ins Ohr gehende Melodien oder einprägsame Hooks, dem
wird "Journey To L.A." bestimmt zusagen. Der
Vollständigkeit halber also noch ein paar Namen, die den
einen oder anderen mit Sicherheit zum Kauf der Scheibe
bewegen werden: Tommy Denander, Philip Bardowell, Steve
Overland, Fergie Frederiksen, Bill Champlin, Steve
Lukather usw.
Chris C.
Punkte: 6.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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AUGRIMMER – From The Lone Winter's Cold
Northern Silence Production/Non
Stop Music
In diesem wunderbar warmen Herbst mag ich noch gar
nicht an den kalten Winter denken. Anders sehen es da
die deutschen Augrimmer, denen es wohl nicht kalt und
dunkel genug werden kann. Der Titeltrack mag durchaus
überzeugen, knurrende Riffs, keifende Stimme und
abwechslungsreiches Tempo am Schlagwerk machen aus den
sieben Minuten gut investierte Zeit. Etwas schneller
wird es dann bei "A Ride In The Celestial Night", auch
wenn das Riffing immer mal wieder in rockigere Gefilde
abdriftet und dadurch das ansonsten stiltypische Picking
auflockert. Die eisigen Melodien erinnern stellenweise
ganz stark an Setherial, wobei das unheilige Dreigestirn
immer wieder mit unvorhersehbaren Breaks oder Extras
punkten kann. Darkthrone muss bei den Einflüssen wohl
auch dazu gezogen werden, gerade beim Anfang von "Nightful
Sleep Below" kommen einem Fenriz und Co. in den Sinn.
Ganz anders dann aber die langsameren Songs, bei denen
auch mal die Verzerrung weggelassen wird. Natürlich nie
mit der Dichte wie bei Immortal, aber immerhin bringt es
Abwechslung in die Songstruktur, ohne dabei sauer
aufzustossen. Die Frage, die sich mir stellt, ist
allerdings, wer genau diese CD braucht. Ich selber höre
lieber die Originale, die ich auch schon länger kenne,
als eine neue Band, die alte Musik kopiert. Aber wer
eine eher junge Band unterstützen will, die Black Metal
der frühen 90er spielt, kann sich mit Augrimmer ganz
nett die Zeit vertreiben.
Tristan
Punkte: 6.2 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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BERT HEERINK - Better Yet...
AOR
Heaven/Non
Stop Music
Bert wer? Den Mitfünfziger mit leicht schütterem
Haar hätte ich ohne entsprechende Info nie und nimmer
wieder erkannt, obwohl in meiner alten LP-Sammlung auch
eine Scheibe seiner einstigen Band Vandenberg vorhanden
ist. Der spätere Whitesnake Gitarrist und Namensgeber
hatte anfangs der 80er eine ordentlich erfolgreiche Band
gegründet, die vor allem mitte der 80er in Japan auch
grössere Hallen locker füllen konnte. Nach dem dritten
Album riss der Support der damaligen Plattenfirma
aufgrund des Ausscheidens eines gewissen Phil Carson
karrierehindernd ab und bald schlug die holländische
Band hart auf dem Boden der Tatsachen auf. Nach beinahe
20 Jahren ohne gesangliche Spuren meldet sich nun der
ehemalige Frontmann Bert Heerink mit einer neuen Scheibe
zurück. Damit er sich vor allem auf das Singen
konzentrieren konnte, liess sich Bert das komplette
Album von einer ganzen Gilde renommierter Songschreiber
wie Bob Daisley (Ex-Ozzy Osbourne, Ex-Gary Moore), Russ
Ballard (Kiss, Rainbow) oder Tony Martin (Ex-Black
Sabbath) zurecht zimmern. Unter der Leitung von Producer
Michael Voss (Mad Max, MSG) arbeitet sich der gute Bert
durch meist seichte AOR-Tracks hindurch, die nur dank
seiner ausdrucksstarken Stimme (die etwas an Aldo Nova
erinnert) über die ganze Länge erträglich sind. Aus den
Promo-Unterlagen geht leider nicht hervor, wer welchen
Song geschrieben hat. Wenn ich jetzt hingehen müsste und
allen zehn Songs den entsprechenden Schreiberling
zuordnen müsste, wäre die Trefferquote ziemlich
bescheiden. Das spricht somit zum einen dafür, also für
eine entsprechend optimale Wahl der Zusammenstellung
ohne krasse Ausreisser und gleichzeitig dagegen, da
Vieles vor sich her dümpelt. Der einzige Aufsteller ist
das coole «Restless Heart», das auf das Konto von Tony
Martin gehen könnte, da der Song in Richtung seiner
ersten Solo-Scheibe geht und Vibes von Gitarrist Misha
Calvin ausstrahlt, die zu einem Teil auch von Tony
eingesungen wurden. Das ist über die ganze Länge gesehen
klar zu wenig und fördert die eigentliche Unsitte, dass
zunehmend nur noch Songs anstatt vollwertige Alben
gekauft werden.
Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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GUNFIRE 76 – Casualties & Tragedies
Devco
Entertainment/Musikvertrieb
Wednesday13, bekannt als Frontmann der Murderdolls
(Band um Slipknot-Drummer Joey Jordison) und der Bands
Frankenstein Drag Queens From Hell und seiner
gleichnamigen Soloband ist hier nun schon wieder mit
einem neuen Projekt und dessen Debut am Start.
Angepriesen als 70er Jahre-Glam/Kick
Ass-Rock'n'Roll-Band werden hier im Infoblatt Vergleiche
mit dem Stil von Kiss, The Dead Boys, The Stooges und
den New York Dolls gezogen. Namedropping vom Feinsten.
Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch, bevor ich
die Scheibe in den Player schob. Der Sound kommt auf
alle Fälle authentisch, fett, druckvoll und rotzig aus
den Boxen, was diesem Musikstil bestens zu Gesichte
steht. Wednesday13's Stimme, rau und rotzig, setzt dem
Ganzen noch die klischeebeladene Krone auf. Das Wort
Rock'n'Roll wird schon in den ersten drei Songs immens
oft zitiert, so dass mein Interesse langsam schwindet.
Wie gesagt, Sound und musikalische Fähigkeiten sind ohne
jeden Zweifel in Ordnung, aber irgend etwas Wichtiges
fehlt. Ach ja, genau, da war doch noch was... gute Songs
natürlich! Von denen gibt es leider so gut wie keine.
Der gute Herr Mittwoch13 hat sich abermals in seinen
vielen Bands und Projekten verzettelt, scheint mir. Da
hatten die Songs seiner anderen Bands, allen voran die
der Murderdolls, zweifelsohne viel mehr zu bieten.
Herausgekommen ist hier ein gut gemeintes Album, welches
aber im Vergleich zu herausragenden Genre-CDs von z.B.
Gluecifer, Hellacopters, Turbonegro usw. komplett
untergeht. Zu sehr Einheitsbrei, zu ähnlich sind die
Songstrukturen, zu flach die Refrains wie z.B. bei "Los
Angel-Less". Sicherlich sind die Texte durchaus mit Witz
und Intelligenz geschrieben, aber dies kann nicht über
die fehlende Qualität der insgesamt 11 Songs
hinwegtäuschen. Hier und da sind sehr gute Ansätze
vorhanden, die aber gleich wieder weg-gelangweilt
werden. Wer auf hingerotzten Klischee-Rock'n'Roll steht,
kann ruhig mal ein Ohr riskieren. Vor allem geeignet als
Hintergrund-Mucke für ein ordentliches Besäufnis. Für
alle anderen Rocker gilt sicherlich: Finger weg!
Ralf W.G.
Punkte: 6.0 von 10
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27.90 SFr.
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SHADOWS FALL - Retribution
Spinefarm Records/Universal
Shadows Fall waren um 2003 mal ein ganz heisses
Eisen - in etwa in der Zeit, in der Killswitch Engage
mit "... Alive Or Just Breathing" das Metalcore-Zepter
an sich rissen, war dieser Sektor noch lange nicht so
mit Bands überfüllt, wie es knapp drei Jahre später der
Fall war. Obwohl sich die Szene kurz darauf in ein
weiteres Extrem namens Deathcore entwickelte, blieben
vor allem die urspünglichen Bands ihrem Sound treu und
nur dank ausgiebigen Releases und Touren trennte sich
schliesslich die Spreu vom Weizen: Killswitch Engage
sind mittlerweile weltweit bekannt, kriegen in Amerika
Bands wie Machine Head als Opener, wurden bereits für
einen Grammy nomminiert und konnten sich nicht zuletzt
in Europa einen Namen als fette Live-Combo machen. Bei
Shadows Fall kommt die Bilanz da um einiges dünner
daher: Die Band hat nicht nur tourtechnisch den Gürtel
enger geschnallt, sondern hat konstant mit tiefen
Verkaufszahlen zu kämpfen - der Schritt, die neue Platte
auf dem eigenen Label zu veröffentlichen, kommt also
klar nicht einfach so von irgendwoher. Die Erklärung
dieser Flaute könnte dabei aber klar in der Musik des
Quintetts liegen: Shadows Fall bauen nach wie vor auf
dieselben Elemente wie noch 2003, mal abgesehen von dem
über die letzen Jahre etwas dominanter gewordenen Hang
zu 80er Jahre-Gitarren. "Retribution" reiht sich dabei
klar in den Reigen der letzten Veröffentlichungen ein,
mit der Ausnahme einiger Tracks kommt der grösste Teil
der zehn Stücke ziemlich unspektakulär und beiläufig
daher - was bei anderen Bands durchaus ein Zeichen der
Grösse sein kann, lässt sich bei Shadows Fall aber klar
auf eine Flaute im Songwriting-Bereich zurückführen.
Instrumentaltechnisch ist mal wieder alles im grünen
Bereich (was die Band auch immer wieder gerne
demonstriert), und auch die Produktion an sich stimmt -
bloss war's das dann auch gleich wieder. Mir fällt auch
nach dem zehnten Durchhören spontan kein Song ein, der
das Zeug zum wirklichen Renner hat, hier spielt die
Schattenseite dieses Albums klar die hässlichste Karte
aus. Also noch mal zum Mitschreiben: Schöne Sache,
irgendwie. Aber trotzdem: Reichen tut dies schon lange
nicht mehr. Werft Ballast ab, konzentriert euch auf eure
Stärken und tretet endlich wieder massiv Hinterteile!
El Muerte
Punkte: 6.0 von 10
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VON BENZO – Von Benzo
Sound Pollution/Non
Stop Music
Von Benzo – ein neuer Stern versucht, am
schwedischen Newcomer-Himmel aufzugehen. Gegründet 2005
bringen Jay, Nicke, Attila und Magnus jetzt ihr
selbstbetiteltes Debutalbum auf den Markt. Preise haben
sie jedenfalls schon genug abgeräumt, und am Sweden Rock
Festival durften sie auch schon spielen. Die besten
Voraussetzungen also für das Quartett aus Helsingborg,
die Musikwelt im Norden zu erobern. Klingen tun sie
eigentlich auch ganz wie die Großen. Angelehnt an ihre
Landsmänner von Mustasch, Witchcraft oder ein bisschen
Bonafide, verstecken sie auch nicht, wer ihre Vorbilder
sind: Black Label Society. Leicht doomig angehauchten
Garage Rock bieten Von Benzo der Hörerschaft. Allerdings
hat diese Musikrichtung allgemein das Problem, nicht
allzu gut bei mir anzukommen, ist mir etwas zu eintönig.
In dieses – nennen wir es mal Vorurteil - passen Von
Benzo gut hinein. Wirklich abwechslungsreicht ist das
Album nicht, und hängenbleiben tut trotz Dauerrotation
nicht viel. Vielleicht ist es mir auch einfach ein
bisschen zu depressiv. Am besten gefallen mir noch "Poison",
"Demolition Man" und "MTV Killed Rock'n'Roll" (letzteres
wohl eher wegen dem Titel), doch auch "I'm On My Way"
oder "Die Beautiful" haben schon etwas an sich. Dennoch,
richtig warm werde ich nicht damit. Ich schätze
allerdings, live, nach ein paar Bier und mit der
richtigen Stimmung, kommt die Sache dennoch ganz gut an.
Abschließend würde ich sagen, dass Von Benzo noch an
ihrer Eigenständigkeit arbeiten und ein bisschen
Abwechslungsreichtum in die Musik bringen müssen, dann
klappt das schon mit dem Platz am Himmel.
Joey Roxx
Punkte: 6.0 von 10
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27.90 SFr.
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HYPNOSIS – The Synthetic Light Of Hope
Dark Balance
Werte Extremmetaller... So wird man auf dem
Infosheet vom Label Dark Balance angesprochen, was mich
ja schon mal positiv gestimmt hat. Das Schäfchen von
Dark Balance heisst Hypnosis und kommt aus Frankreich.
Dahinter stecken drei Herren und eine Dame, eine
gehörige Portion Death Metal mit progressiven Einflüssen
und einigen elektronischen Spielereien. Ihre Scheibe "The
Synthetic Light Of Hope" ist bereits im Jahre 2008 unter
einem anderen Label erschienen und wurde jetzt
wiederveröffentlicht. Als erstes muss man vielleicht
erwähnen, dass Hypnosis mit vielen elektronischen
Hilfsmitteln arbeiten. Synthesizer und Drummaschine sind
in jedem Lied an der Tagesordnung, was natürlich Fans
von Old School-Death Metal nicht wirklich gefallen kann.
Dazu kommt, dass die Dame an der Gitarre auch ab und an
clear Vocals beisteuert, was mir zum Beispiel überhaupt
nicht gefällt, auch wenn die brutale Stimmgewalt von
Pierre einen guten Kontrast dazu bietet. Ansonsten ist
Hypnosis wirklich ein Death Metal-Hybrid, wie sie sich
selber auch bezeichnen. Man schwankt zwischen brutalem
Death Metal, progressiven Gitarrenriffs, elektronischen
Experimenten und weichen, melodiösen Gesängen. Weder
Fisch noch Vogel könnte man also sagen, was für mich
auch das Hauptproblem ist, denn für eine wirklich
ausgefallene Band sind sie dann eben doch zu wenig
ausgefallen. Das Songwriting und die technischen
Finessen sind nur mittelmässig und deswegen glaube ich,
dass Hypnosis keine guten Chancen haben, länger irgendwo
ihre Runden zu drehen, auch wenn Potential vorhanden
ist. Fans von härteren, progressiven Klängen sollten
aber trotzdem mal bei MySpace ein Ohr reinhängen und den
Sound auf sich wirken lassen.
Xenia
Punkte: 6.0 von 10
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27.90 SFr.
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RESONANCE ROOM – Unspoken (Re-Release)
My Kingdom Music/Non
Stop Music
Eigentlich hätte dieses Debut schon anfangs letzten
Jahres das Licht der Schallplattenläden, sofern es noch
welche gibt welche diesen Namen auch verdienen,
erblicken sollen. Aus welchen Gründen auch immer geschah
dies nicht, deshalb haben wir dieses Jahr ein Re-Release
der sechsköpfigen Band aus Bella Italia bei uns zum
Kaufe. Generell lässt sich sagen, dass Resonance Room
eine Mischung aus Gothic und Dark Metal spielen, wobei
vor allem die stellenweise ziemlich weinerlichen Vocals
auffallen respektive auf die Lauscher gehen. Dies muss
wohl dem italienischen Hang zur Dramatik in Verbindung
mit starker Darstellung der Gefühlswelt zugeschrieben
werden, was jedoch nichts daran ändert, dass es manchmal
arg schwülstig und übertrieben klingt. Der Sound
erklingt sauber und drückend aus den Boxen, und wenn
dann über den Bombast auch noch gegrowlt wird, dann
klingt die Chose schon ziemlich annehmbar. Dennoch hat
mich der Sound der Italiener nicht so recht überzeugen
wollen, denn auch wenn ziemlich viel Abwechslung das
Gesamtbild dominiert, so wirkt das Ganze wie ein Teller
richtig feiner, selbstgemachter Pasta, der eine lieblose
Tütensauce übergekippt wurde. Will heissen, dass die
Soundstrukturen zwar ziemlich gut sind und auch (mal
abgesehen vom leicht scheppernden Schlagzeug) vielfältig
daherkommen, aber es kommt einfach keine richtige Freude
auf, sich den Sound anzuhören. Dies mag an den zuweilen
arg ausgelutschten Strukturen liegen, aber eben auch am
eher falsch platzierten, cleanen Gesang, denn zu solchen
Soundwänden hätte eine rauere, dreckigere Stimme besser
gepasst. Ich denke, dass, wenn das Zusammenspiel
verbessert und die Stimmlagen besser ins Gesamtbild
eingefügt werden, die Mucke um einiges homogener und
somit eingängiger klingt. „Unspoken“ bekommt somit von
mir die Auszeichnung ‚Klingt ganz nett, aber nicht gut
genug’.
Toby S.
Punkte: keine Wertung
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29.90 SFr.
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CREKKO - Paint The Town Red
7Hard
Ist euch auch schon aufgefallen, dass bei heutigen
Veröffentlichungen von 12 Songs mehr oder weniger zwei
oder optimistisch gesagt vier Nummern sehr gut sind und
der Rest Füller sind? Mich pisst das schon lange an, und
bei Crekko ist das leider auch der Fall. Man bringt sehr
modernen Rock mit Groove und einem, ich muss selber
zugestehen, guten Sänger, der sogar an den Rock/Pop-Gott
Chad Kroeger von Nickelback erinnert. Alternative
Einflüsse vermischen sich mit harten Gitarren und einem
wie schon erwähnt radiotauglichen Sänger, was summa
summarum eigentlich eine gute Platte geben sollte - mit
Vermerk eigentlich, den bei Crekko ist nach den ersten
vier Nummern die Luft draussen. Zu belanglos plätschern
die restlichen Nummern vor sich hin, und man ist schell
mal bei der Versuchung angelangt, die CD abzuschalten
oder auszuwechseln. Klingt hart, ist aber pure Realität.
Also liebe Rockstars von morgen: Gebt euch ein bisschen
mehr Mühe, und ihr werdet sehen, das Resultat wird
besser sein. Die Schwaben von Crekko tun gut daran,
diesen Ratschlag anzunehmen, denn sonst droht der
Ausverkauf mit der späteren Auflösung wie schon
tausendfach erlebt. Schade eigentlich.
Daniel J.
Punkte: 5.1 von 10
Hier bestellen für
19.90 SFr.
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CRYSTALLION – Hundred Days
Dockyard2/Musikvertrieb
Zum dritten Mal wandeln Crystallion auf den
konzeptionellen Pfaden von Iced Earth's "The Glorious
Burden". Und zum zweiten Mal bin ich wieder mehr oder
weniger enttäuscht. Handelte das Vorgängerwerk "Hattin"
um eine Geschichte während den Kreuzzügen, werden mit "Hundred
Days" die letzten hundert Tage Napoleons erzählt. Die
musikalische Historienbeleuchtung berichtet also
darüber, wie Napoleon von seiner ersten Verbannung auf
der Insel Elba zurück nach Frankreich kehrte, Truppen
zusammenstellte und schliesslich im belgischen Waterloo
endgültig verlor. Die Geschichte über Napoleon's letzte
100 Tage ist ein Epos sondergleichen, und es war daher
nur eine Frage der Zeit, bis sich eine Metalband daran
versuchte. Nach dem Hören dieses Album wird allerdings
klar, dass da durchaus noch Verbesserungspotential
vorhanden ist. Zumindest werde ich mit dem Album nicht
warm. Das liegt einerseits am eher breiigen wirkenden,
ewig gleich bleibenden Sound, durch den selbst ruhige
Piano-Stellen unbemerkt bleiben, anderseits aber auch an
den Gitarren, die nie schneidend wirken. Der nötige
Bombast wird hier unnötig durch Keyboards zugekleistert.
Wie man eine Hymne auch mit wenig Instrumenten
effektvoll aufbaut, machen diesen Monat The Order mit "This
Song Is For You" vor. Aber auch Dream Theater könnten da
Pate stehen. Crystallion bleiben aber über weite Teile
des Album scheinbar in ihrem selbst gewählten
Soundgefängnis gefangen und wagen es nicht, ausbrechen.
"Hundred Days" wirkt deshalb weder episch noch
monumental oder heavy, sondern nur langweilig. Das
klingt hart, wird aber bei einem objektiven Vergleich
mit den genannten Beispielen zur traurigen Tatsache. Die
Band zeigt zwar bei jedem Song, dass sie ihre
Instrumente ordentlich beherrscht, trotzdem bleiben die
meisten Lieder auf der Strecke. Als einzelne Stücke
stechen vor allem "Nations Falling" und die
Schlussballade "The Bravest Of The Brave" heraus. Bei
einem Konzeptwerk wie "Hundred Days" zählt aber vor
allem der Gesamteindruck - und da versagt dieses Album
auf der ganzen Linie. Schade!
Roger W.
Punkte: 5.0 von 10
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31.90 SFr.
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ESCAPE FROM SICKNESS – Wounds Become Scars
Sums Records
Escape From Sickness ist eine junge Sturmtruppe aus
Frauenfeld, welche uns hier mit "Wounds Become Scars"
ihr Erstlingswerk vor den Latz knallen. Zählt man jedoch
mal das Piano-Intro 'Vinylknistern vs. Pianospieler',
das gesprochene "Interlude" und das ruhig schleppende,
aber kurze "Until We Die" ab, so bleiben 4 Songs übrig,
welche sich über die Hard-, Metal- und Deathcore-Felder
pflügen. Dabei versucht die Band durch
abwechslungsreiche Strukturen, sich vom
Metalcore-Einheitsbrei zu befreien, was mittels
variablen Tempi, obligaten Breakdowns und
abwechslungsreichem Gesang von kehligem Wutschrei über
Grunz- bis Cleanvocals reicht, auch gelingt. Egal, ob
nun "How Few Can Destroy Much", "Live What You Proclaim",
"Dreams Are Not To Die" oder "Blood In Our Hearts", die
Songs machen Lust auf Circle Pit, Mosh Pit oder einfach
nur dazu, die Nackenwirbel erheblich zu belasten. Ja,
Stimmung kommt auf und in Anbetracht des wohl noch
jungen Alters der Mitwirkenden kann man doch von einem
gelungen Einstand sprechen. Wenden wir uns jedoch mal
der Kehrseite zu, als erstes fällt mal auf, dass sich
die Band Mühe gibt, um Abwechslung zu säen, gleichzeitig
frage ich mich aber auch, wieso nie ein Ausflug in die
schnelleren Tempo-Regionen unternommen wird, Breakdowns
finden sich genügend, also wieso nicht auch mal ein
ordentlicher Ritt auf dem Gaspedal? Zudem ist der
musikalische Pfad, auf dem sich die Schweizer bewegen,
schon heftig niedergetrampelt und es braucht schon etwas
mehr Eigenständigkeit, Kreativität und das gewisse
Etwas, um in diesem Umfeld wirklich auffallen zu können.
Vielfach verleitet es zu dem Gedanken: Tönt nett und
gut, aber es ist völlig austauschbar. Um aus diesem
Trott zu entkommen und die künftige leuchtende Wutperle
am Firmament zu werden, müssen sich Escape From Sickness
wohl noch etwas mehr die Köpfe zerbrechen und die Finger
wund spielen. Ein erster respektabler Schritt ist getan,
so warten wir ab, was hoffentlich noch kommen mag.
R.K.
Punkte: 4.8 von 10
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23.90 SFr.
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INFERNAL ANGELS – Midwinter Blood
My Kingdom Music/Non
Stop Music
Der Name wirkt schon ziemlich ideenlos für eine
Black Metal-Band, klingt einfach und nach viel Klischee.
Und nach Einlegen der Platte muss ich auch ziemlich
schnell mal fragen, wie eine solche Band 7 Jahre
überleben konnte. Nach dem obligaten Akustik-Intro des
ersten Liedes knüppelt der Schlagzeuger sich die dunkle
Seele aus dem Leib, während die restliche Bande Saiten
schrammelt oder stiltypisch und unspektakulär
rumschreit. Mag die Aufnahme auch druckvoll daher
kommen, das Songwriting wird dadurch nicht aufgewertet.
Der clean gesungene Zwischenteil im zweiten Track mag
zwar überraschen, aber der anschliessende Riff versaut
die aufkommende Stimmung. Unzusammenhängende Licks und
krampfhaft gespielte Melodien machen kein wirklich
schwarzes Metall. Trotz beachtlicher Spielzeit von 46
Minuten bleibt kein einziger Song hängen, nicht mal im
negativen Sinn. Irgendwie beängstigend, denn würde man
alle guten Ideen zu einem Lied zusammensetzen, käme man
immer noch auf Durchschnitt. "Midwinter Blood" ist so
unbedeutend wie unspektakulär, dass ich nicht mal
Vergleiche zu den Vorbildern ziehen will. Die Italiener
mögen gut spielen können, aber tolle Songs machen ist
immer noch eine andere Sache. Nee, bevor jemand Geld für
schlechte Musik ausgibt: Investiert es doch in
Traubensaft mit derselben Herkunft.
Tristan
Punkte: 4.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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THE PLEASURES – Oh Yeah Revolution
Dockyard2/Musikvertrieb
Vor kurzem war ich in Hamburg. Ist eigentlich nicht
großartig von Interesse, aber eine Geschichte gibt's
trotzdem. In Hamburg hingen überall Plakate von einer
Band, die richtig schön schräg ausgeschaut hat, und von
allen Seiten hat's geheißen: "Joey, die schauen aus, als
ob sie dir gefallen müssten!" Grüne, pinke, rote Haare,
Netzstrümpfe, violette Zebra-Spandex, Tattoos und
Strapse – ja, das wär also schon was für mich! Und jetzt
fällt mir die CD von eben dieser Hamburger Band in die
Hände. "Oh Yeah Revolution" nennt sich das erste
offizielle Album von The Pleasures. Albumtitel,
Bandname, Songtitel und Aussehen lassen viel erhoffen,
aber leider wird das nicht wirklich erfüllt. Zuerst mal
ist das Intro mit seinen über 2½ Minuten viel zu lang.
Dann lassen sich die Songs nicht wirklich einordnen.
Schon, man trifft halbwegs in die erwartete Ecke Glam/Gothic
Rock, Horrorpunk und Rotzrock, aber auf eine viel zu
undeutliche Weise, vor allem für dieses Auftreten.
Insbesondere der angepriesene Horrorpunk lässt
vergeblich auf sich warten. Der zwar wohl nicht
beabsichtigte Versuch, eine Brücke in Richtung
keyboardlastigen Bombastrock zu schlagen, scheitert
kläglich. Es macht den Anschein, als hätte die Band
ihren wirklichen Stil nur optisch, jedoch noch nicht
musikalisch gefunden. Zu den schon angesprochenen
Songtiteln: "Some Like It Rock", "Skullhammer" oder "When
You're Dead" würden auch genau in dieses Schema passen,
aber irgendwie will's nicht richtig zünden. Das gesamte
Album klingt nicht wirklich zusammenhängend – so wenig,
dass man das nicht mal mehr mit Abwechslungsreichtum
oder Eigenständigkeit umschreiben kann. Um auf
Weiterentwicklung dieser Band zu bauen oder zu hoffen,
ist außerdem der Gothic/Glam-Markt viel zu gesättigt mit
wirklich guten Bands wie Private Line, 69 Eyes, Backyard
Babies, HIM oder die offensichtlichen Vorbilder aus den
70ies The Sweet, T-Rex, Slade... – irgendwo da
dazwischen sind The Pleasures zwar einzuordnen, kommen
aber bei weitem nicht an deren Qualitäten heran.
Dennoch, ein paar Lichtblicke lassen sich auch auf "Oh
Yeah Revolution" erkennen. So machen die oben schon
genannten "Skullhammer" und vor allem "When You're Dead"
nach ein paar mal Hören doch ziemlich Spaß, und
"Honeymoon In Venice" wäre fast richtig gut, würden da
nicht mittendrin unpassende Bläser auftauchen. "Off The
Wire" ist eine schön schräge, sarkastische und überhaupt
nicht langweilige Ballade. Das T-Rex-Cover "Children Of
The Revolution" ist jedoch leider misslungen, und bei "Juicy
Jacuzzi" ist nicht nur der Titel lächerlich. Na
jedenfalls, lieber auf Wednesday13, Peppermint Creeps
oder Private Line zurückgreifen.
Joey Roxx
Punkte: 4.0 von 10
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31.90 SFr.
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RIDDICK JONES - Die Ärste (EP)
Strong Reaction Music
Riddick Jones aus Bern haben nicht nur einen coolen
Namen, nein auch ihre EP aus vier Tracks kann sich gut
hören lassen. Im Infoblatt heisst es, dass mit deutschen
Parolen besungene Rhythmus-orientierte Gitarrenwände die
'Neue Deutsche Härte' angepeilt werde. Da kann ich voll
und ganz zustimmen. Die erste Nummer von der EP heisst
"Scheiss drauf" (cooler Songtitel) und erinnert sehr an
Rammstein, womit wir schon bei dem Flagschiff von der
Neuen Deutschen härte wären. Sehr rhythmische
Gitarrenwände mit ein wenig Elektronik vermischt, und
auch der deutsche Text erinnert stark an die Superstars
aus Deutschland. Bei den anderen drei Nummern auf "Die
Ärste" klingt das Zeug wie auf dem Infoblatt erwähnt
Richtung Ami-Gruppen à la Papa Roach, Limp Bizkit
(würg...) und ist in ein durchaus modernes Gewand
eingeschnürt. Ehrlich gesagt kann ich mit dem Material
der Berner nicht viel anfangen, es ist nicht unbedingt
mein Geschmack und auch bei mehreren Durchläufen bleibt
nichts in den Gehirnwindugen hängen, und damit macht
sich eine Langeweile breit. Sorry Jungs, der erste Song
ist gut, der Rest, wie schon erwähnt, nicht mein cup of
tea.
Daniel J.
Punkte: keine Wertung
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CRYFEMALE – Incredible Tormentos
Bloodred Horizon Records
Ebola ist nicht nur eine Krankheit, sondern auch der
Name des spanischen Alleinunterhalters von Cryfemale.
Ungewöhnlich düster gebärdet sich der fiebergeplagte
Schreihals, schon beim ersten Lied gibt's was direkt ins
Auge. Da helfen auch die Keyboardklänge im Hintergrund
nichts, das (programmierte) Schlagzeug und die Gitarre
lassen keinen Platz für Kitsch oder Melodien, hier wird
zerstört und geschrieen, als gäbe es keinen Morgen. Die
Vocals bleiben in der Landessprache, aber der Bandname
und Titel wie "Orgasmos de molestacion" lassen wohl
erahnen, wohin sich die Thematik bewegt. Auf jeden Fall
nichts mit Nächstenliebe, so eignet sich die Platte wohl
auch nicht als Geschenk für die neuen Nachbarn. Für eine
tolle Party eignet sie sich aber genauso wenig, dazu
sind die Vocals zu unterirdisch aufgenommen und das
Drumming zu eindeutig aus der Konserve, als dass sich
ein gemeinsamer Nenner mit den Riffs finden liesse.
Schade um das Potenzial, aber wenn die Lieder schon auf
Aggression und schnelles Gebolze aufbauen, dann sollten
sie wenigstens gut abgemischt sein, damit sich die
kleinen, aber feinen Unterschiede eben raushören lassen.
So bleibt es ein musikalischer Brei, der nach langen 40
Minuten endlich endet. Doch einen Grund für die Existenz
dieser Platte habe ich während dem Schreiben dieser
Rezession per Zufall entdeckt: Sie eignet sich, um eine
Tasse heissen Kaffe abzustellen, ohne dass der Tisch
Flecken kriegt. Aber ansonsten finden wohl nur
Gehörgangmasochisten ihre Freude daran.
Tristan
Punkte: 3.0 von 10
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PUNISH YOURSELF – Pink Panther Party
Season Of Mist/K-Tel
„This is not a record – this is a car crash!“ So
wird die neue Scheibe der Jungs aus Fronkreisch
angepriesen. Wenigstens hat man hierbei nicht gelogen,
aber ob das nun positiv gewertet werden kann, ist eine
völlig andere Frage. Tatsache ist, dass Punish Yourself
rohen, dreckigen Industrial kreieren, der rudimentär in
Richtung Ministry oder Deathstars geht, allerdings, ohne
deren Klasse auch nur ansatzweise zu erreichen. Ich habe
ja schon einiges an industriellem Material rezensieren
dürfen und wurde mehrmals positiv überrascht, aber „Pink
Panther Party“ ist weder innovativ, interessant,
tiefgründig oder auch nur annähernd speziell. Die
Strukturen ähneln sich sehr stark in jedem Track, die
schlechte Produktion bewirkt, dass man kaum irgendwelche
Instrumente voneinander unterscheiden kann (gemäss Hülle
sollte mindestens eine Gitarre und ein Schlagzeug zu
hören sein), es klingt alles, wie wenn ein frustrierter
junger Mann seine Unzulänglichkeiten im technoiden
Sektor mittels Gratis-Musikprogrammen aufgenommen und
etwas darübergekotzt hätte. Freunde von hirnlosem,
stumpfem Geballere werden eh keinen Unterschied bemerken
und auch diese auf CD gebrannte Rotze kaufen, der Rest
legt sein Geld besser in Ziegelsteinen an, das hat
ungefähr denselben musikalischen Wert.
Toby S.
Punkte: 2.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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