Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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RIOTGOD – Invisible Empire
Metalville/Musikvertrieb
Verneigt euch vor dem Gott der Unruhe, ihr Jünger
des Rock'n'Roll, und tretet ein in sein Reich!
Unsichtbar ist dieses zwar, doch unüberhörbar. "Invisible
Empire", das zweite Hohelied von Riotgod, ist die
Offenbarung des Jahres! Zwar sprühte schon das vor einem
Jahr veröffentlichte Debut der beiden Monstermagneten
Jim Baglino (bass) und Bob Pantella (drums)
elektrisierende Götterfunken, doch nicht mal Nostradamus
hätte einen solch starken Nachfolger vorhersehen können,
welcher einen auf eine riffgeladene Pilgerreise durch
die Gefilde des Stoner, Retro und Hard Rock schickt. Auf
seinem Weg begleitet wird man dabei vom treibenenden
Opener "Breed" an von den Schutzheiligen Led Zeppelin,
denn nicht nur die Stossgebete von Mark Sunshine
erinnern an Apostel Robert Plant, sondern auch die Songs
klingen, als hätte man dem Zeppelin eine Extraportion
Eier angehängt. So rollt man zu "Fool" über weite
Felder, stampft mit "Crossfade" durch schummrige Moore,
beschwört mit "Slow Death" den Geiste Black Sabbaths zu
Dio-Zeiten herauf, schaut in "Firebrand" ergreifend
semiballadesken Rauchwirbeln nach und wärmt sich bei der
folkigen Verschnaufpause "Gas Station Roses" am
Lagerfeuer, um welches man darauf im walzenden "Tomorrow's
Today" wie im Rausch tanzt. Starken Rückenwind für die
Weiterreise erhält man danach vom straight rockenden "Saving
It Up", wobei man in Sunshines Gesang auch noch dem
jungen Rob Halford begegnet, bevor einen das Erblicken
einer geheimnisvollen Nymphe die waschechte Powerballade
"Loosly Bound" inkl. kreischender Sologitarre anstimmen
lässt. Doch nur kurz währt die Ablenkung, stramm
marschiert man zu "Lost" durch die staubige Wüste auf
einen steilen Berg zu, den man in einem über achteinhalb
Minuten dauernden, schwindelerregenden Aufstieg erklimmt
und auf dem Gipfel in psychedelische Halluzinationen
versinkt. Melancholisch schaut man danach mit "Rebirth"
auf diese Klangreise zurück, auf welcher man durch
perfekt produzierte 40 Jahre Rockgeschichte gewandert
ist und gleichzeitig ein mögliches Morgen erblickt hat.
Das einzige, was man danach will: Gleich wieder von
vorne anfangen, denn "Invisible Empire" ist die Scheibe,
auf die der Rock'n'Roll wohl seit Jahren gewartet hat.
Ich zumindest auf jeden Fall!
Kissi

Punkte:
9.1 von 10
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KRISIUN - The Great Execution
Century Media/EMI
Krisiun gehören zur Sparte der Bands, die ich
eigentlich schon immer gut finden wollte. Denn sie
wirkten auf mich stets authentisch und versprühten
meistens sowohl dieses bestimmte, unterschwellige Feuer
wie auch das physische Death Metal-Charisma, um mich
musikalisch begeistern zu können. Aufgrund irgendeiner
kosmischen Dissonanz - und wohl auch wegen des zwar
hochtechnischen, aber mit der Zeit arg ermüdend
wirkenden schneller/brutaler/nochschneller-Songwritings
- blieb mir ausser der etwas gemässigteren "AssassiNation"-Scheibe
nichts wirklich hängen. Dieses Mal scheint das
brasilianische Brüder-Trio jedoch mal richtig gutes Gras
vaporisiert zu haben und punktet offensiv mit Groove,
Abwechslungsreichtum und Dynamik. Klar,
Überschallfanatiker werden sich wegen der neuen
Ausrichtung die Pulsadern aufschneiden, aber der
Musikjunkie wird obszön mit der Zunge schnalzen und
entweder die Luftgitarre auspacken oder gute Kopfhörer
aufsetzen. Blastbeats kommen zwar durchaus noch vor,
kann ich aber gefühlt an einer Hand abzählen. Der Kern
des Albums ist für mich jedenfalls das achtminütige "The
Sword Of Orion", das schleppend aufbaut, rhythmisch
immer mehr in Fahrt gerät, in einem gigantischen
Gitarrensolo gipfelt und mit hypnotischem Flamenco-Flair
ausklingt. Das restliche Material hängt diesem Monster
von einem Lied in nichts nach, denn jede der neun
weiteren Kompositionen hat ihre besonderen Reize und
bleibt konstant spannend. Wer mit Krisiun bisher ähnlich
nicht warm geworden ist wie ich, sollte den Brüdern
deshalb nochmals eine Chance geben, denn "The Great
Execution" verspricht eine satte Stunde pures Death
Metal-Kino. Und wer endlich wieder mal was zum cool
Runterkommen braucht, darf jetzt aufatmen und sich eine
'Kippe danach' anzünden, denn Krisiun werden es dir
amtlich besorgen. Buy or die!
Hardy

Punkte:
9.0 von 10
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BRAINSTORM – On The Spur Of The
Moment
AFM Records/Musikvertrieb
Erwartungen können oftmals zu grossen Enttäuschungen
führen, wenn diese nicht erfüllt werden. Ich habe mich
gefragt, ob es denn überhaupt möglich ist, das letzte
Album "Memorial Roots" zu toppen oder zumindest ein
gleichwertiges Folgealbum abzuliefern. "Memorial Roots"
war einfach für meinen Geschmack das bisher beste Album
der Power-Metaller aus Deutschland. Unter uns, ich
hatte, warum auch immer, Zweifel. Die stimmungsvolle
Einleitung zum ersten Song "Below The Line" gibt jedoch
die Richtung vor. Es fühlt sich an, als würde man in
einer Rakete sitzen, die in wenigen Minuten in
kosmischer Geschwindigkeit in den Weltraum schiesst. Ich
quetsche mich also in meinen Astronautenanzug, Deckel zu
und los geht's. Im wahrsten Sinne des Wortes. Brainstorm
lassen sich nicht lumpen und liefern mit ihrem 9.
Studioalbum "On The Spur Of The Moment" einen würdigen
Nachfolger ab und beweisen damit Beständigkeit.
Auffällig ist dabei selbstverständlich die markante
Stimme des Andy B. Franck, der auch bei Symphorce an der
Front steht. Kraftvoll und charakterstark, wie man es
gewohnt ist. "Still Insane" oder "In These Walls" und
auch die anderen Songs können locker mithalten und
beweisen, dass Brainstorm uns noch lange mit
grossartigem Power Metal versorgen wird. Irritierend
jedoch ist, dass für mich in der von der Plattenfirma
veröffentlichen Bandbiografie der Vergleich mit dem
Album "Operation: Mindcrime" von Queensr˙che einfach
nicht nachvollziehbar ist. Ich glaube nicht, auch nur
ansatzweise progressive Einflüsse auf dem aktuellen
Release von Brainstorm zu hören. Nun denn, Brainstorm
rocken, und zwar ganz gewaltig!
Liane P. 
Punkte:
9.0 von 10
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GOTTHARD - Homeground / Live in Lugano (CD & DVD)
G. Records/Musikvertrieb
In diesen Tagen ist es schon ein ganzes Jahr her,
seit Steve Lee (R.I.P.), einer der besten Rock-Sänger,
der je auf unserer Erdkugel gelebt hat, in den U.S.A bei
einem an Tragik kaum zu überbietenden, unverschuldeten
Unfall ums Leben kam. Die ganze Rockwelt und
insbesondere die Schweiz hielt im vergangenen Herbst
geschockt inne und man wollte/konnte es einfach nicht
glauben, dass diese geniale Stimme so unvermittelt für
immer verstummt ist. Inzwischen wurde von allen
beteiligten wie betroffenen Leuten, das heisst im
Wesentlichen seiner Freundin, seinen Bandkollegen und
unzähligen Fans auf der ganzen Welt die nötige
Trauerarbeit geleistet. Dazu gehört der Entscheid
seitens der Band, dass es mit Gotthard grundsätzlich
weiter geht und der Nachfolger von Steve jetzt dann bald
einmal bekannt gegeben wird. Zur Erinnerung an den
unvergessenen und äusserst bodenständigen Ausnahmesänger
wurde nun ein die "Ära Lee" abschliessendes, sehr feines
Live-Album zum ersten Todestag veröffentlicht, das im
letzten Sommer im heimatlichen Lugano vor einem
begeisterten Publikum auf der "Piazza Riforma"
mitgeschnitten wurde. Meine Wenigkeit war insofern
gespannt darauf, als dass mir die letzten paar
Gotthard-Konzerte mit Ausnahme von Huttwil 2010 immer
weniger gefallen haben. Für mein Empfinden ging die
ganze Sache zwar nur langsam, aber stetig in Richtung
Bon Jovi, sprich mir fehlte zunehmend die Spritzigkeit
der früheren Jahre. Es klang alles irgendwie zu
mainstreamig wie glatt poliert und mit spürbar zu wenig
Ecken und Kanten. Wer nun, wie ich zuerst, die CD
deshalb eher zögerlich einlegt und gleichzeitig
erwartungsvoll beginnt abzuspielen, traut schon bald
seinen Ohren nicht! Da war/ist es wieder..., das Feuer
und die Energie, die ich schon länger vermisst hatte!
Und je länger sich der Silberling im CD-Player dreht,
desto wehmütiger werde ich. So gut haben die Tessiner
Vorzeige-Rocker schon lange, wenn überhaupt, nicht mehr
getönt, und das ist nicht nur der Verdienst der
ausgesprochen guten Produktion dieser Live-Scheibe, wo
mir Marc's Bassspiel/-sound speziell auffällt/gefällt.
Da es nur eine einzelne CD ist, darf davon ausgegangen
werden, dass hier (leider) nicht das komplette Konzert
dargeboten wird, wobei man zum Beispiel auf das
Drum-Solo gut verzichten kann. Mir persönlich fehlt
allerdings der Übersong «Firedance», doch dafür gibt es
zum Schluss mit «The Train» einen getragenen, ruhigen
und bisher unveröffentlichten, letzten Studio-Song. Dem
Digipak liegt zudem noch eine DVD bei, wo es nebst vier
weiteren Songs (der Millennium-Show vom 31.12.99 in
Lugano, also am gleichen Ort) eine aktuelle
Dokumentation rund um das Konzert und Interviews mit
allen Bandmembern zu sehen gibt. Last but not least:
Thank you for all Steve Lee und der Band sowie der
ganzen Gotthard-Family alles Gute für die Zukunft!
Rockslave

Punkte: keine Wertung
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KIMBALL JAMISON - Kimball Jamison
Frontiers Records/Musikvertrieb
Wenn Ex–Toto-Goldkehlchen Bobby
Kimball gemeinsame Sache mit Ex–Survivor-Frontmann Jimi
Jamison macht, dann weiss man eigentlich schon im
Voraus, was man erwarten darf. Oder doch nicht? Die
Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, denn natürlich
strotzt die Scheibe nur so von Westcoast–Sound
beeinflussten Melodic Rock/AOR-Perlen, aber die ganze
Angelegenheit klingt erstaunlich knackig, der
Schmalz–Faktor hält sich in angenehm engen Grenzen,
keine Bläser, Congas oder Bongos, und die Produktion ist
richtig schön wuchtig. Nach kurzer Suche werde ich
fündig und lese, dass Mat Sinner die Instrumentalspuren
produziert hat, was einiges erklärt. Die typische
Internet–Ente, bei der Backing Band handle es sich um
Primal Fear, halte ich hingegen für völlig
unglaubwürdig, und eine kurze Anfrage an der richtigen
Stelle bringt dann auch etwas Licht ins Dunkel. Das
Album wurde nicht nur durch Mat Sinner produziert und
gemeinsam mit Achim Köhler gemixt, sondern auch durch
die Mat Sinner-Band, wie man sie von den Rock Meets
Classic-Auftritten kennt, eingespielt. Und so liest sich
die ganze Musikerliste wie ein Wiedersehen mit alten
Bekannten: Martin Schmidt - Drums (Ex-Leaves Eyes),
Jimmy Kresic - Keyboards (Voodoo Circle), Mat Sinner –
Bass & Backing Vocals (Primal Fear, Sinner, Voodoo
Circle), Alex Beyrodt – Guitars (Primal Fear, Sinner),
Erik Martensson – Guitars & Backing Vocals (W.E.T.) und
Magnus Karlsson – Guitars (Primal Fear, Kiske/Sommerville,
Scheepers). Herausgekommen ist ein feines AOR-Album, das
durchaus Metaller–kompatibel ist. Natürlich fehlen die
sanfteren Töne nicht ("Sail Away", "Find Another Way", "We
Gotta Believe", "Your Photograph"), doch dank der
metallisch–rockigen Instrumentierung rutschen die Songs
nie in Zuckerwatte–Pop-Gefilde ab sondern bleiben dem
Anspruch der involvierten Musiker gerecht, ihr werdet
jedenfalls nicht einen Song finden, in dem nicht
irgendwann eine fett verzerrte Gitarre auftaucht. Über
die gesanglichen Qualitäten der beiden Halbgötter am
Mikrophon brauche ich wohl nicht mehr viel zu schreiben,
das leicht angerauhte Organ von Jimi Jamison ergänzt
Bobby Kimballs typische Westcoast–Stimme vorzüglich und
selbst das Songwriting übertrifft meine Erwartungen, was
will man mehr. Wer sich mit einer deutlich härteren
Version von Toto und Survivor anfreunden kann, denn
flotte Rocker findet man auf "Kimball Jamison" zur
Genüge, wird an dieser Scheibe seine helle Freude haben,
für eingefleischte AOR-Fans ist sie sowieso ein
Pflichtkauf, ich bin davon jedenfalls schwer angetan!
Mirko B.

Punkte:
8.9 von 10
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D'ACCORD - Helike
Karisma Records/Non Stop Music
Der Bandname klingt zwar französisch, die Herren um
Sänger Daniel Maage sind aber Norweger. Auf der CD sind
gerade mal zwei Songs, "Part 1" ist 20 Minuten und "Part
2" 23 Minuten lang. Und somit dürfte wohl auch klar
sein, in welche musikalische Richtung das geht. Yesss,
Prog Rock, der direkt aus den 70ern zu kommen scheint.
Die Songs wurden im Alleingang von Daniel Maage
geschrieben und auch gemixt, recorded und produziert.
Scheint ein sehr musikalisches Jungchen zu sein, unser
Daniel. Musikalisch tief in den 70ern hört man immer
wieder Parallelen zu den grossen zwei Briten Genesis und
Yes in deren besten Progzeiten. Herrlich verspielte
Keyboard-Passagen untermalt von tollen, effektarmen
Drums und lebendigen Bassparts. Endlos wummernde
Hammonds im Duell mit klasse Gitarrensoli. Hie und da
eingestreute Blaser und kurze Jazzparts. Ein auf und ab
der Gefühle, und man hat in den 45 Minuten nicht einmal
das Gefühl der Langeweile, "Helike" reisst den Zuhörer
mit in die vielen Stimmungswechseln - Daniel Maage
versteht es, die verschiedenen Parts so gekonnt
ineinander fliessen zu lassen, dass es eine wahre Freude
ist, in seine Prog Rock-Welt einzutauchen, egal ob etwas
wild mit lauterem Gesang oder ganz ruhig an Pink Floyd
erinnernd, oder breite gefühlvoll Soli à la Jane, egal,
man wird automatisch gefangen genommen. Man denkt fast
wehmütig an die alten Genesis-Zeiten bei solchen stark
interpretierten Liedern. Und man taucht als Zuhörer bei
jedem Durchgang noch tiefer in die Welt von D'Accord
hinab. Der Gesang passt hervorragend zur Musik und
erinnert mich ein wenig an John Anderson von Yes, da
Daniel auch viel in höheren Lagen singt. Für mich ist "Helike"
ein grandiosen Retro/Prog-Werk geworden, das die guten
alten Prog-Zeiten wieder etwas aufleben lässt und da die
Originalbands dieses Genres ausser vielleicht noch Rush
ja schon lange andere musikalische Wege gehen, find ich,
haben D'Accord durchaus ihre Daseinsberechtigung. Hey
Proggies, ich kann euch nur empfehlen, in die Welt der
Norweger einzutauchen, ihr werdet sehen, es lohnt sich.
Crazy Beat

Punkte:
8.9 von 10
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ARVEN – Music Of Light
Massacre Records/Musikvertrieb
"Music Of
Light" – bei diesem Titel weiss man von Anfang an, woran
man ist. Magisch und fast schon elfenhaft, wie Bandname
und Albumtitel es schon erahnen lassen, präsentiert sich
denn auch die Musik. Die Kombo, welche mal abgesehen vom
Drummer nur aus Frauen besteht, bezaubert mit einer
Mischung aus typischem Female Fronted-Gothic Metal und
leichtem Folk. Allerdings wirken diese Kompositionen nie
gekünstelt oder zugekleistert, wie bei vielen anderen
Vertretern dieses Genres. Ganz im Gegenteil – Arven und
allen voran Sängerin Carina Hanselmann überzeugen durch
Natürlichkeit, ohne jemals kitschig zu wirken. Ihre
Stimme ist wunderschön, auch wenn sie sich nicht
wesentlich von Bands wie Within Temptation oder Epica
unterscheidet. Der grosse Unterschied liegt allerdings
darin, dass man Arven diese Emotionen, von denen ihre
Lieder handeln, auch abnimmt! Das Trinklied "Raise Your
Cups" ist zwar ziemlich klischeehaft und wirkt live
vermutlich auch besser als auf CD, doch es gibt dem
Album etwas mehr Abwechslung, was es leider auch
ziemlich nötig hat. Auch etwas härtere Songs wie "On
Flaming Wings" oder "Dark Red Desire", für das Arven
sich Gastsängerin Eva Kreuzer (Dreamreaver) als
Unterstützung geholt haben, kommen überzeugend rüber,
auch wenn man sich etwas mehr Spitzen wünschen könnte.
Im Chor ist übrigens unter anderen auch Stefan Schmidt
von Van Canto zu hören. Die Stärke dieser Band liegt
jedoch eindeutig bei den Balladen. "My Dear Friend" ist
ein sehr emotionaler Song und würde sich bestimmt auch
in einer "Herr der Ringe"-Verfilmung gut machen. Mit "Midwinter
Nights" gibt es auch ein klassisches Folk-Stück, das
allerdings fast schon zu episch wirkt. "Music Of Light"
ist jedenfalls ein gelungenes Debutalbum, das immer
besser wird, je öfter man es sich anhört. Mich haben sie
jedenfalls völlig überzeugt, und ich warte schon
sehnsüchtig aufs nächste Album!
Patricia

Punkte:
8.9 von 10
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GONOREAS - Apocalypse
Firefield Records/Non Stop Music
Diese Aargauer Band dürfte nun schon so manchem Leser
ein Begriff sein, denn seit ihrer Gründung im Jahre 1994
haben Gonoreas volle Kraft voraus gearbeitet und
regelmässig Konzerte gespielt, häufig auch in diversen
Balkanländern, wo sie sich schon einen grossen Namen
machen konnten. Nach dem 2008 erschienenen "Plead Not
Guilty" sind sie nun mit "Apocalypse" wieder zurück,
allerdings mit einem neuen Line Up. Gitarristin Miriam
Zehnder wurde durch Larissa Ernst ersetzt. Statt Jonas
Lotar sitzt nun Stefan Hösli auf dem Drum-Hocker,
während Pat Rafaniello die durch den ausgetretenen
Andreas Hasler entstandene Lücke am Bass gefüllt hat.
Die neuen Musiker wurden im Rahmen eines Castings
ausgesucht und scheinen wirklich die richtigen Leute zu
sein, denn "Apocalpyse" ist so abwechslungsreich,
professionell und interessant geworden, wie man es von
Gonoreas seit jeher kennt. Doch den qualitativen Kern
machen hier natürlich vor allem die charakteristische
Stimme von Gilberto Meléndez sowie das überwältigende
Gitarrenspiel von Damir Eskic aus. Besonders Damir
verfügt über schier übermenschliches Talent, und wenn
man ihm bei der Arbeit zuhört, kann man nur noch
ungläubig den Kopf schütteln - was für ein
atemberaubender Gitarrist! Insgesamt sind Gonoreas ihrem
musikalischen Stil treu geblieben, man bekommt also
straighten Metal zu hören, welcher durch erfrischende
Melodien und sehr gut abgestimmte Tempowechsel angenehm
aufgelockert wird. "Apocalypse" ist ein sehr gutes Album
geworden, das man sich eigentlich immer und überall
anhören kann: Beim Autofahren, unterwegs im Walkman oder
auf der heimischen Stereoanlage; es ist tolle Musik für
alle Lebenslagen, denn die CD bietet für ein breites
Spektrum an Stimmungslagen den jeweils passenden Song.
Doch der Kritikerin liebstes Stück ist ganz klar "Chasing
The Dragon" - ein Meisterwerk! Aber auch die restlichen
Tracks sorgen für Freude und ein ungemein grosses
Hörvergnügen! Bravo Gonoreas, ihr habt wieder mal super
Arbeit geleistet!
Maiya R.B.

Punkte:
8.8 von 10
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ROSE FUNERAL - Gates Of Punishment
Metal Blade/Sony Music
Wenn man sich als relativ junge Band das Credo Death
Metal auf die Fahne schreibt, ist es heutzutage merklich
schwierig, nicht in das Feindesland des Deathcore zu
landen. Core ist trotz abgeschwachtem Hype immer noch
allgegenwärtig, sei es im klassischen Metalcore oder
eben im Deathcore. Die Jungs von Rose Funeral schaffen
es aber, mit "Gates Of Punishment" den Coreanteil auf
ein Minimum zu generieren, sodass die einzelnen
Core-Einschieber, man glaubt es fast kaum, sogar Laune
machen. Trotz der Jugendlichkeit klingt das Album
apokalyptisch, düster, abgeklärt oder gelinde
gesagt einfach fuckin' old school. So, wie es sein muss!
Steve Butcher
Punkte:
8.8 von 10
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MICHAEL SCHENKER - Temple Of Rock
Inakustik/K-Tel
Das fängt ja schon gut an, wird doch das Intro von
William Shatner (James T. Kirk) persönlich gesprochen,
das inhaltlich von der Sinnlosigkeit der Kriege handelt.
Und so geht man dann gleich über in den ersten, rockigen
Song "How Long", klasse Nummer, auch sehr gut gesungen
von Michael Schenkers neuem musikalischem Partner
Michael Voss. Der zeigt sich übrigens verantwortlich für
die Lyrics, bis auf zwei Ausnahmen, aber dazu später
mehr. Zum festen Line Up gehören übrigens ausser den
beiden Michaels noch Pete Way am Bass, Wayne Findlay an
den Keys und kein Geringerer als Herman Rarebell haut
auf die Drums. Dazu kommen noch viele Gastmusiker wie
zum Beispiel Michaels Bruder Rudolf, Don Airey, Paul
Raymond, Neil Murray, Chris Glenn, Carmine Appice, Simon
Philips und noch einige mehr. Die Songs sind durchwegs
gut gelungen, hie und da hört man etwas UFO heraus und
Mr. Voss hat ein gutes Händchen für gute Melodien.
Zusammen mit den geilen Riffs und Soli des Meisters kann
der Fan mit dem ganzen Album sehr zufrieden sein. Ganz
gut gefällt mir die schnelle Nummer "The End Of An Era",
die geht voll ab. Aber da gäbe es ja noch die zwei
Highlights, erstens das stampfige "Before The Devil
Knows You're Dead", gesungen von Doogie White, und
"Lovers Sinfony", hammer gesungen von Robin McAuley, der
Junge hat immer noch eine grossartige Stimme, der Song
erinnert mich wirklich an die starken McAuley/Schenker-Zeiten
(ach waren wir da noch jung). Zum Schluss gibt's nochmal
den Song "How Long" mit einer "Guitarbattle"-Version mit
Michael, Leslie West und Michael Amott. Und mit "Remember"
hat man noch einen Bonus Track aufs Album gepackt.
Abschliessend sei gesagt, die Herren Schenker und Voss
(und natürlich auch der Rest der Band) glänzen hier mit
einem sehr starken, rockigen Werk, das echt Spass macht
und mit vielen tollen Songs glänzt, danke Michael
Schenker für ein weiteres klasse Album.
Crazy Beat

Punkte:
8.8 von 10
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HATESPHERE - The Great Bludgeoning
Napalm Records/Musikvertrieb
Die dänische Thrashinstution
Hatesphere hat hier und heute schon ihr siebtes Werk am
Start. Was können wir von diesen begnadeten Musikern
erwarten? Natürlich geilen Old School-Thrash Metal in
einem modernen Gewand verpackt. Vergessen ist der alte
Sänger Jakob Bredahl, der die Band in den letzten Jahren
entscheidend prägte, denn der Neue, Esben "Essen"
Hansen, hat sich jetzt schon in seinem zweiten Werk für
Hatesphere grossartig in Szene rücken können. Sein
Gesang ist angenehm zu hören und passt hervorragend zum
spielerisch hochstehenden Thrash Metal. Der Produzent
Tue Madsen hat dieser Scheibe mal wieder einen kräftigen
Arschtritt verpasst, aber auch die feinen Nuancen der
Sologitarre hervorgehoben. Mir persönlich als altem
Bredahl-Fan gefällt das neue Werk der Dänen. Immer noch
Bredahl nachzuweinen, hiesse Stagnation, und es wäre dem
neuen nicht fair gegenüber, denn eine Chance muss man
jedem geben, auch wenn noch so ein Könner vorher da war.
Fazit: Die Dänen thrashen immer noch sehr filigran und
deftig und brauchen sich vor der europäischen und
amerikanischen Konkurrenz nicht zu verstecken, nein im
Gegenteil, man spielt sich mit "The Great Bludgeoning"
in die obere Liga des von uns allen geliebten Thrash
Metal.
Daniel J.

Punkte:
8.7 von 10
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ANATHEMA– Falling Deeper
Kscope Music/Irascible
Anathema veröffentlichen mit "Falling Deeper" kein
neues Studioalbum, sondern ein weiteres Cover-Album der
eigenen Songs. Dies kennt man bereits von "Hinsight", wo
2008 ebenfalls bekannte Lieder ein neues Klanggewand
bekommen haben. Auf "Falling Deeper" findet man Songs
wie zum Beispiel "Sleep In Sanity" vom 1993 erschienen
Album "Serenades", oder "Crestfallen" von der EP "Crestfallen"
- einer der allerersten Songs, die Daniel Cavanagh für
die Band geschrieben hatte, als er gerade mal 18 Jahre
alt war. Der Albumtitel stammt ebenfalls aus den
Textzeilen dieses Songs. Arrangiert wurden die Lieder
mit Hilfe einer 26-köpfigen String-Sektion wobei der
Anteil an instrumentalen Stücken überwiegt. Beim Song "Everwake"
gastiert Anneke von Giersbergen, die durch die Stimme
von The Gathering bekannt wurde, mit Lead-Vocals. Im
Alter wird man ruhiger, wird behauptet. Wie Opeth zeigen
Anathema dem Doom/Death Metal die kalte Schulter und
blenden ihre musikalische Vergangenheit weitestgehend
aus. Das gesamte Album wird von Ruhe und Intensität
getragen und entfaltet sich an einem regnerischen
Sonntagmorgen bei Frühstück im Bett optimal in vollem
Glanz.
Liane P.

Punkte:
8.5 von 10
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NILE - Worship The Animal - 1994: The Lost Recordings
(EP)
Goomba Music
Wer wissen will, wie die todesmetallischen
Hobby-Ägyptologen noch vor der ersten offiziellen
Veröffentlichung "Amongst The Catacombs Of Nephren-Ka"
im ersten Lineup - Karl Sanders (git/voc), Chief Spires
(bass/voc), Pete Hammoura (dr) - geklungen haben, darf
sich mit der vorliegenden Fünf-Track-EP das
unvollständige Puzzle im CD-Regal komplettieren. Und
obwohl die ersten Gehversuche noch nach einer Mischung
aus sehr frühen Nocturnus, Morbid Angel und Black
Sabbath klingen, kann man die ersten Paralellen zu den
neueren Veröffentlichungen durchaus erkennen. Die fünf
Songs bringen es schlussendlich immerhin auf eine
Spieldauer von fast 35 Minuten und haben entgegen der
aktuellen Brutalität der neuzeitlicheren Alben eher
Spiritualität und eine klassische Herangehensweise zu
bieten anstelle der gefühlten
Konstant-Dampfhammer-Eruptionen neueren Datums. Der
Gesang ist zwar gewöhnungsdürftig melodisch, passt aber
gut ins Gesamtbild und ergänzt sich toll mit der
angenehm angeproggten Instrumentalisierung. Und obwohl
der durchschnittlich moderne Headbanger jetzt besser zum
nächsten Review springt, enthüllt diese 17 Jahre alte
Ausgrabung für Alteingesessene und Jungfans mit
metallischer Nostalgiesucht eine wunderschön angestaubte
Perle mit Suchtpotential. Gefällt mir, ist ehrlich,
kraftvoll und erinnert mich an glorreichere Zeiten.
Reinhören.
Hardy

Punkte: keine Wertung
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THULCANDRA – Under A Frozen Sun
Napalm Records/Musikvertrieb
Ich kann mich noch recht genau an das Debut der
Deutschen erinnern, "Fallen Angel’s Dominion" hatte bei
mir derbste Gänsehaut ausgelöst. Nur schon deshalb war
ich gespannt, wie sich die Entwicklung denn
herausstellen würde, so es denn eine gibt. Nun, es gibt
schon ein oder zwei Dinge, die sich geändert haben –
beispielsweise klingt es so, als ob Thulcandra noch
stärker ihre Gewichtung auf Abwechslung, aber auch auf
einen angezogenen Härtegrad in den entsprechenden
Passagen gelegt haben. Klingt ziemlich gut, hört sich
auch so an. Dass die Melodien, wie beim Titeltrack sehr
gut herauszuhören ist, nicht im Geknüppel untergehen,
sondern ihren angestammten Platz beibehalten, ist ebenso
ein Pluspunkt. Der Sänger schreit sich sogar noch einen
Ecken derber durch die Nachbarschaft, was den
frühmorgendlichen Wecker erspart. Generell lässt sich
konstatieren: Thulcandra haben an ihrem Konzept nichts
verändert, sondern lediglich Nuancen justiert. Was bis
jetzt noch wirklich gut klingt, keine Frage – allerdings
muss man dann beim (hoffentlich) nächsten Album
aufpassen, nicht eine eintönige Schiene zu fahren,
welche dann auch mit Feineinstellungen nicht mehr
verlassen werden kann. Super Sache, pflügt ordentlich
und sorgt mit den echt schönen Melodiebögen für
interessante, weil abwechslungsreiche Momente – kann
bedenkenlos reingepfiffen werden, wenn man auf
melodischen Black Metal der Oberklasse steht, welcher
nicht alle Ecken und Kanten verloren hat.
Toby S.

Punkte: 8.5 von 10
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ERUPDEAD - The Human Progress
Czar of Crickets
Basler mag ich als FCZ-Fan generell nicht, seien Sie
Musiker oder Fussballer. Aber als Reviewer muss man
natürlich schiedsrichterlich unparteiisch sein. Und so
gehe ich nach drei Bier, dem fatelen GC-FCZ-Match und
viel skepsis an das Debut der 2007 gegründeten Erupdead.
Vorneweg ist vielleicht zu sagen, dass ihr Demo "Hecakosiohexekontahexaphobia"
heisst. Diese eigenwillige Bezeichnung für ein
Musikalisches Werk macht Erupdead schon wieder
sympathisch. Aber genug geschwafelt, nun meine Meinung
zu den Bebbis: Die Jungs kicken Ärsche! Trotz recht
modernen Einflüssen ziehen die Basler ihr Ding durch und
liefern mit "The Human Progress" ein düsteres,
melancholisches Album ab. Hier wird gedeathmetallert,
dass das Joggeli bebt. Hier bekommt man klassischen
Death Metal, gepaart mit seicht eingesetzten, modernen
Einflüssen in die Gehörgänge gewichst. Was sehr
hervorzuheben ist, sind die lyrisch hochstehenden Texte,
zumindest das, was man versteht, hier gibt es nämlich
einen Abzug für das Nichtbeifügen der Lyrics - ein schön
gestaltes Booklet ohne Texte?!
Steve Butcher
Punkte: 8.5 von 10
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TEXAS IN JULY - One Reality
Nuclear Blast/Warner
Dass Metalcore-Bands eigentlich recht gut auf ihren
Instrumenten sind, haben sie uns in der Vergangenheit
schon zigmal gezeigt. Auch bei den fünf US Boys von
Texas In July ist das nicht anders, die Kerle haben auf
ihrem zweiten Werk "One Reality" eine richtig fette
Platte erschaffen. Die Riffs sind brachial fett, schnell
und dreckig. Der Gesang mäht einen richtiggehend weg.
Kein Wechsel von derb auf clean (Jupieee), nein, richig
geile Harcoregesänge, die sehr gut zum musikalischen
Gesamtbild passen. Da gibt es sogar ein Instrumental,
das den Titel "May" trägt, wo man noch einmal sein
Bestes gibt um den Leuten zu zeigen, dass Texas In July
wirklich keine Eintagsfliegen sind, nein bei Weitem
nicht, denn die Songs strotzen nur so von hasserfüllten
Hardcoreattacken mit guten Hooks. Die Melodiebögen
passen mir auch gut ins Konzept, denn sonst wäre der
heutige moderne Metalcore schnell mal Geschichte. Wieder
eine Band, die Qualität vor Quantität stellt und uns
hier ein starkes Album abliefert.
Daniel J.

Punkte: 8.4 von 10
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ICED EARTH - Dystopia
Century Media/EMI
Es war ja schon ein unangenehmes Hin und Her am
Mikrofon von Iced Earth. Unter einem grossen Aufschrei
der Fans verliess Sänger Matt Barlow die Band, weil er
an das Märchen von 9/11 glaubte und seinem Land
patriotischerweise lieber als Beamter dienen wollte. Der
durchaus respektable Nachfolger Tim "Ripper" Owens hatte
schwer zu kämpfen, um als neuer Sänger akzeptiert zu
werden, obwohl er seine Sache sehr gut machte. Vier
Jahre später meldete Herr Barlow sich überraschend
zurück, um nur drei Jahre später schon wieder das Feld
zu räumen. Diesmal heisst der neue Sänger Stuart Block,
den man in erster Linie durch seine musikalische Arbeit
bei der kanadischen Band Into Eternity kennt. Der
33jährige war wirklich eine hervorragende Wahl für den
anspruchsvollen Posten bei Iced Earth, denn er scheint
keinerlei Probleme damit zu haben, mit rauer Stimme zu
singen, obwohl er vor allem für seine eher klare Stimme,
seine Growls und sein Gekreische bekannt ist. So
betrachtet hat er seine Stimme bemerkenswert an die
Musik von Iced Earth angepasst. Musikalisch betrachtet
hat die Band sich gut weiterentwickelt, und aufmerksame
Fans werden beim ersten Reinhören schon bald bemerken,
dass Songwriter Jon Schaffer beim Komponieren der neuen
Songs wohl noch seine zweite Band Sons Of Liberty im
Hinterkopf hatte. Ursprünglich wollte er "Dystopia"
düster wirken lassen, doch das ist ihm nicht ganz
gelungen. Dennoch kann man hier von einer gelungenen CD
sprechen, denn Songs wie "Equilibrium" (Stampfer), "End
Of Innocence" (Halbballade) oder "Boiling Point" (Double
Base-Höhenflug) überzeugen stark! Im Grunde ist an "Dystopia"
nichts Besonderes dran, und trotzdem ist das zehnte
Studioalbum äusserst interessant und kraftvoll geworden,
was nicht zuletzt an der neuen Stimme liegt. Man kann
sagen, dass Iced Earth sich sehr gut weiterentwickelt
haben und weiterhin glaubwürdig sind. "Dystopia" ist ein
grundsolides Album geworden, an dem die Fans sicher
Freude haben werden.
Maiya R.B.

Punkte:
8.1 von 10
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CLOSE QUARTERS - We Believe In Rock'n'Roll
Soundpollution
Über die Schweden Close Quarters gibt's eigentlich
gar nicht so viel zu berichten, die vier Musiker um
Sänger Viktor Granlund zelebrieren hier lupenreinen
Party-Rock. Ein Kracher jagt den anderen. Einzelne Songs
rauszuheben wäre reine Schreibverschwendung, da einfach
alle 11 Tracks voll reinhauen und das schon beim ersten
Durchhören. Musikalisch schielen die vier Schweden ganz
klar zu ihren Nachbarn DAD nach Dänemark. Aber das macht
überhaupt nichts, da sie ja genug Eigenständigkeit in
den Songs und Melodien haben. "We Believe In Rock'n'Roll"
ist zwar voll von all den typischen Rock-Klischees, aber
vielleicht gerade, weil die Schweden es gar nicht erst
zu versuchen, das zu vertuschen, kommt das Ganze hier so
ehrlich rüber. Starke Melodien, rockige Gitarren, guter,
etwas rauher Gesang, yeah, that's Rock'n'Roll and fun.
Mehr gibt's hier einfach nicht zu sagen, "We Believe In
Rock'n'Roll" ist einfach ein geiles Album, das rockt.
Crazy Beat

Punkte:
8.1 von 10
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THE ANSWER - Revival
Spinefarm Records/Universal
The Answer sind für mich neben Airbourne zurzeit die
beste Retro-Band! Punkt! Wobei The Answer live noch ein
Spur mehr überzeugen, da sich beim zweiten
Airbourne-Album ein paar Schnarcher eingeschlichen
haben, die die Band auch auf der Bühne präsentiert. The
Answer könnten nun in dieselbe Falle tappen. Denn auf
Revival ist zwar fast alles Gold was klingt, aber eben
nicht alles. Noch immer rock’n’rollen die Nordiren ohne
Ende. Sänger Cormac Neeson kratzt, schnurrt und gurrt
gewohnt eindrücklich Emotionen in die Gehörgänge. Dazu
kommen grandiose Songs, wie das blues hardrockige mit
Mundharmonika verzierte „Trouble“ oder das stright
rockende „Use Me“. Mit „Nowhere Freeway“ ist The Answer
eine kleines Album-Highlight gelungen. Hier duelliert
sich Cormac wunderbar mit einer weiblichen Stimme. Das
Schöne daran: Das Duell ist für einmal keine Ballade
sondern ein Bilderbuchrocker. Ruhige Klänge folgen erst
danach bei der Einleitung zu „Tornado“. Wie der Titel
aber andeutet, bleibt die Stille nicht lange erhalten,
bis sich eine Welle von Riffs Tsunami-mässig durchs Lied
frisst. Dieses Niveau kann „Vida“ nicht ganz halten, der
aber noch keine Totalabsturz darstellt. Langeweile
beginnt sich erst bei „Caught In The Riverbed“ und bei „Destroy
Me“ einzustellen, obwohl ersteres beim Anhören
ausserhalb des Albumkontext überzeugt. Die restlichen
vier Songs bieten dann nochmals gute rockige
Hausmannkost, auch wenn die Energie und das Reisserische
der ersten fünf Songs nicht mehr erreicht wird. Somit
ist Revival zwar kein Überalbum geworden, dafür eines,
welches Lust macht, The Answer wieder mal Live zu
erleben. Denn dort, und das ist Tatsache, überzeugen The
Answer auf der ganzen Linie.
Roger W.

Punkte:
8.0 von 10
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CIPHER SYSTEM - Communicate The Storms
Nuclear Blast/Warner
Wem die brandneue Textures-Scheibe (trotz superbem
neuem Sänger!) ebenfalls etwas uninspiriert querkommt
(siehe treffsicheres Review von Kollege El Muerte
letzten Monat), soll mal versuchen, sich mit der
vorliegenden "Communicate The Storms" über die Runden zu
helfen. Ist nämlich ähnlich vorhersehbar gut. Die ersten
drei Lieder des Albums punkten noch mit
überdurchschnittlich hohem Hitfaktor und tollem Clean/Growl/Scream-Gesang
aber alles, was danach kommt, fühlt sich an, als ob man
im Ego-Shooter die Munition für die dicke Wumme
verbraucht hat und deshalb mit der popligen Primärwaffe
weitermachen muss. Das Ganze hat dann zwar durchaus
seine Herausforderungen, aber anstatt lässig mit einem
brachialen Schuss den herrschenden Konflikt im Keime zu
ersticken, muss man taktisch vorgehen und sich auf die
'kleinen Freuden' des Lebens verlassen. Aber die Truppe
besteht immerhin seit 1996, hat einige Besetzungswechsel
plus weitere Tiefen hinter sich und versteht es darum
ohne Probleme, die Jagdfährte frisch und
geschmacksintensiv zu hinterlegen. Wäre dieses Album
einige Jahre früher erschienen, würde man es allerorts
als Meilenstein des modernen Melo/Death Metal mit
Keyboards anpreisen, aktuell versinkt es leider ein
bisschen in der Flut von tagtäglichen
Veröffentlichungen. Aber für genau dieses Dilemma gibt
es ja die internationale Spezies der Musikvernarrten,
die instinktiv irgendeinen unverständlichen Scheiss über
den grünen Klee loben können und sich dabei sogar noch
gut fühlen. So ergeht es mir jedenfalls genau jetzt mit
"Communicate The Storms", denn bei aller hörbaren
Modernität des Klanggewands schlittern die Burschen mit
gerade noch so genug 'Trueness' und dazu noch arschtight
um die Ecke. Heute Abend mein Lieblingsalbum, für Morgen
gibt's keine Prognose. Reinhören und selbst entscheiden.
Hardy

Punkte:
8.0 von 10
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FERGIE FREDERIKSEN - Happiness Is
The Road
Frontiers Records/Musikvertrieb
Als ich den Namen flüchtig las, war ich zuerst etwas
irritiert und dachte, dass wir es hier (noch mit der
letzten Slash-Soloscheibe im Kopf) mit Stacy "Fergie"
Ferguson von den Black Eyed Peas zu tun haben. Doch das
passte nicht wirklich und schon bald bemerkte ich meinen
Irrtum. Unser Fergie hier war mitte 80er nämlich mal
Sänger von Toto und damit dürfte der Stil dieser CD
schon ziemlich eingegrenzt werden können. Das wird durch
die an dieser Scheibe beteiligten Musiker, als da wären
Jim Peterik (Ex-Survivor), David Roberts (Bad English),
Mark Baker (Signal, House Of Lords), Robert Säll (Work
Of Art), Joe Vana (Mecca) und einige mehr,
unterstrichen. Damit einher geht dann stets die Frage,
wie dominant die Keyboards eingesetzt werden und wie der
Härtegrad ausfällt. Der Opener «Angel (Mirror To Your
Soul)» hört sich zumindest schon mal ganz töfte an und
erinnert gleich an die Melodic-Grosstaten der 80er,
wovon es natürlich unzählige Beispiele gibt. Die
Schnittmenge ist dann auch bei «Elaine» irgendwo
zwischen Journey und Bad English oder durchaus auch
etwas Survivor anzusiedeln. Da «First To Cry»
erfreulicherweise nicht zu cheesy daher kommt und Vibes
aus der Ecke von Tommy Denander aufgreift, ist die erste
Hürde, zumal das sonst zu fest Einfluss nehmende
Tasteninstrument nicht zu laut klingt, ohne Mühe
genommen. Und nun wäre der Moment für eine (Halb-)
Ballade gegeben, die postwendend mit «Follow Your Heart»
folgt und Fergie mit überzeugenden Vocals aufwarten
kann. Auch die Gitarrenarbeit, die ich hier nur anhand
der digitalen Files nicht direkt zuordnen kann, bewegt
sich auf dem erwarteten Niveau und lässt keine Wünsche
offen. «Happiness Is The Road» als Titeltrack würde sich
durchaus auch auf einer Journey-Scheibe empfehlen. Wer
auf gut gemachten Melodic Rock steht, der nicht zu hart,
dafür aber knackig produziert wurde, kann hier
eigentlich blind zugreifen, zumal fast es eine Stunde
lang keinen Totalausfall zu beklagen gibt und das Wort "Filler"
über die ganze CD gesehen klar unangebracht ist.
Rockslave

Punkte:
8.0 von 10
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EPYSODE – Obsessions
AFM Records/Musikvertrieb
Hier stellt uns Samuel Arkan
(Gitarrist bei Virus IV) sein Bandprojekt vor, an dem er
bereits seit mehreren Jahren herum tüftelte. Angelehnt
an die Arbeiten von Avantasia oder Arjen Lucassen's Star
One scharrte er diverse kreative Köpfe um sich, die ihn
bei der Umsetzung unterstützten und somit ein Melodic/Progressiv
Metal-Album zustande kam, das sich nicht verstecken
muss. Durch das Einbeziehen von diversen Gastsängern wie
zum Beispiel Communic-Frontmann Oddleif Stensland oder
die Sängerinnen Magali Luyten (Beautiful Sin, Virus IV)
und Liselotte Hegt (Dial), die bereits bei Arjen
Lucassens Projekten mitwirken durften, gelingt es ihm,
die unterschiedlichen Figuren der Geschichte optimal zu
verkörpern. Die meisten Gitarren-Parts wollte Samuel
Arkan nicht aus der Hand geben und spielte diese selbst
ein, wobei die Soli von Christophe Godin (The Mörglbl
Trio) beigesteuert wurden. Am Bass findet man Kristoffer
Gildenlöw (Dial, Ex-Pain Of Salvation), am Schlagzeug
Leo Margarit (Pain Of Salvation) und an den Keyboards
werkelt Julien Spreutels (Ethernity). Das Konzeptalbum
erzählt die Geschichte von einem junger Fallanalytiker
der Polizei, der eine rätselhafte Mordserie ermittelt
und im Laufe seiner Ermittlungen zahlreiche
übernatürliche Erfahrungen macht, die ihn selbst immer
mehr in den Fall verwickeln. Wirklich empfehlenswert.
Liane P.

Punkte:
8.0 von 10
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GLORIOR BELLI – The Great Southern Darkness
Metal Blade/Sony Music
Was hat Frankreich in den letzten Jahren nur alles
für den Black Metal gemacht. Nicht für die
Stilbezeichnung oder den Pandabärenlook, sondern für die
thematischen Inhalte und deren Inszenierung. Mit an der
Front war wohl unbestritten auch Glorior Belli, welche
sich mit ihrer Entwicklung immer wieder selber erfanden.
Mit dem aktuellen "The Great Southern Darkness" gibt es
nun auch eines dieser eigenständigen Werke, welches mir
zusagt. Immer wieder glänzen die Gitarren durch ihre
rockigen Soli, welche durch die warmen Verzerrungen in
einem spannenden Kontrast zur kehligen Stimme des
Sängers sorgt. Eine eigene Interpretation des
Black'n'Rolls also, komplexer und weniger punkig als die
letzten Darkthrone, aber nicht minder staubig und
sandig. "They Call Me Black Devil" könnte in einem
postapokalyptischen Saloon aus dem Boxen lärmen. Der
teilweise clean gesungene Titeltrack klingt nach einer
aggressiven Version von Nickelback, "The Science Of
Shifting" punktet mit einem eingängigen, sehr rockigen
Riff und gliedert sich somit in die Reihe Mad
Max-tauglicher Songs ein. Mit "The Great Southern
Darkness" schiessen die Franzosen den Vogel nicht nur
ab, sondern braten ihn gekonnt und servieren ihn auf dem
Silbertablett. Das Album hat ganz einen eigenen Charme
und könnte einem breiten Publikum gefallen. Ganz
dringend anhören!
Tristan

Punkte:
8.0 von 10
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ASTRAL DOORS - Jerusalem
Metalville/Musikvertrieb
Was hat mich diese schwedische Band total umgehauen,
als sie 2003 mit ihrem genialen Debüt «Of The Sun And
The Father» ankam und die perfekte Mischung aus Black
Sabbath zur Tony Martin Ära und Ronnie James Dio
zelebrierte. Auch das nachfolgende Opus «Evil Is Forever»
(2005) enthielt mit dem selbstsprechenden Titeltrack
eine der geilsten Metal-Hymnen überhaupt. Solch ein
fulminanter Start schürte natürlich die Erwartungen auf
Kontinuität wenn nicht eine Steigerung dieser
Steilvorlage. Das dritte Album «Astralism» (2006) stand
darauf durchaus für das Halten auf hohem Niveau, liess
aber bereits den einen entscheidenden oder mehrere
Killer-Songs der Vorgänger vermissen. Dieser Umstand
übertrug sich dann leider verstärkt auch auf den
Nachfolger «New Revelation» (2007), wo der Glanz trotz
ein paar guten Ideen zunehmend abzubröckeln begann, weil
man kompositorisch nicht zulegen konnte und die Songs
nebst powermetallischen Vibes insgesamt zu gleichförmig
wurden. Fast schon etwas überraschend für mich waren
Astral Doors nicht untätig in den letzten Monaten und
legten ja auf dem diesjährigen BYH!!!-Festival einen
ziemlich töften Auftritt hin. Die Früchte der
Studio-Arbeit gipfeln nun in einem Konzeptalbum, das den
Titel «Jerusalem» trägt. Was es damit auf sich hat,
zumal ein Song darauf «Pearl Harbour» heisst und
textlich die damalige Kriegssituation aufgreift, weiss
ich bislang nicht. Und überrascht bin ich deshalb, weil
ich das letztjährige Album «Requiem Of Time» kaum bis
gar nicht am Ohr hatte, warum auch immer. Der groovige
Midtempo-Stampfer «Seventh Crusade» als Opener verströmt
erfreulicherweise massig alte Vibes und das Drum, vor
allem die Bass-Drum verfügt diesmal über mächtig
"Wumms". Danach folgen zwei Songs, die sich tief vor
Ronnie James Dio (R.I.P.) verneigen und ganz ok sind.
Interessant wird es dann beim vorhin schon erwähnten
«Pearl Harbour», das sich von der Instrumentierung her
nach Ozzy zu «Ultimate Sin» Zeiten anhört, als noch Jake
E. Lee die 6-Saitige bediente und hier gefällt mir der
ruhige Zwischenteil ziemlich gut. Das erste Highlight
ist jedoch «Lost Crucifix» mit getragenem Anfang und
Ende sowie die teils cleane Stimme von Nils Patrik
Johansson. Ins gleiche Horn stossen der hardrockige
Stampfer «Babylon Rise» und das zähe «The Battle Of
Jacobs Ford», wo ebenfalls beide Stimmarten vorkommen,
was überraschend gut passt und (bei «Babylon Rise») die
Textpassagen mit "Evil Is Forever" hervor stechen. Der
epenhafte Titeltrack wird zum Schluss serviert und
unterstreicht die Abkehr der zu harten Ausrichtung in
Richtung Power Metal hin zu wieder eher langsameren
Tempi und überzeugt mit variantenreichen Vocals sowie
einer knackigen Produktion. Trotz erneutem Fehlen einer
totalen Abriss-Groove-Stimmungs-Birne stimmt der
eingeschlagene Weg wieder!
Rockslave

Punkte:
8.0 von 10
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PLACENTA - Replace Your Face
Noisegate Records
Underground heisst so viel wie nicht so bekannt oder
zu wenig kommerziell. Bei den fünf Berlinern von
Placenta kann man das aber so nicht stehen lassen, denn
man hat eine 11-jährige Geschichte und natürlich viele
Gigs auf dem Buckel und zwei Alben plus EP und sich in
Deutschland so einen Namen gemacht. Die letzte
Veröffentlichung wurde datiert das Jahre 2010, und man
taufte das böse Ding auf den Namen "Brutalis". Scheisse
auch, diese Scheibe klang richtig derb. Und wie klingen
Placenta (au man, was für ein Name) heute? Auf meinem
Wisch steht der viel versprechende Name "Honic Melodic
Death Metal". Eigentlich klar, wie das gemeint ist.
Death Metal mit klarem Gesang und richtigen Hooks im
extremen Metalgewand. Es klingt kompliziert, aber beim
Hören von "Replace Your Face" hört man schnell mal, wie
die Schreie der menschlichen Seelen in die ewigen
Abgründe der Hölle versenkt werden. Extrem, aber hörbar!
Daniel J.

Punkte:
8.0 von 10
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SOLSTAFIR - Svartir Sandar
Season Of Mist/Irascible
Auf diese Platte hatte ich einen ordentlichen Moment
lang gewartet - zwei Jahre, um's genau zu nehmen: Die
isländischen Cowboys von Sólstafir hatten Ende Oktober
2009 das Bad Bonn in den Grundfesten erschüttert, neuer
Stoff musste her. "Köld" aus dem gleichen Jahr bedeutete
für das Quartett den Einstieg in die internationale
Szene, der mächtige Titeltrack stampfte alles sich ihm
in den Weg stellende in Grund und Boden, und die darauf
folgenden Shows quer durch Europa hinterliessen einen
Pfad aus Ehrfurcht und manischer Anbetung: Die simple
und latent schwermütige Musik der nordischen Formation
hatte die Ader des Publikums getroffen. "Svartir Sandar"
sollte genau da anknüpfen – auch wenn aus der
ursprünglichen Idee schlussendlich gleich ein
Doppelalbum geworden ist und Sólstafir dabei zum
Rundumschlag ausholen: Die Band hat die drückenden
Gitarren wieder etwas zurück gefahren, geht nochmal eine
Stufe mystischer vor und packt dabei auch gerne mal
einen ganzen Chor aus – Songs wie der Vorabtrack "Fjara"
profitieren davon ungemein. Fetterweise lassen es
Sólstafir in den grossen Momenten von "Svartir Sandar"
auch mal ruhig angehen und limitieren sich oft auf
marginale Klangmalereien: "Kukl" (der letzte Track der
ersten Scheibe) bestreitet als extremstes Beispiel seine
Existenz fast nur mit der Hilfe von getragenen
Klangteppichen, während viele weitere Songs beider
Scherben sich bei ähnlichen Elementen bedienen, dann
aber die typischen Register einfliessen lassen:
verwässerte Gitarren, pulsierende Drums, in den
Hintergrund gestellte Vocals. "Sjúki Skugginn", "Draumfari"
und das abschliessende "Djákninn" sind hier nur einige
Beispiele der Kunst von Sólstafir. "Svartir Sandar" ist
eine Klasse für sich, die sich nicht jedem Hörer
erschliessen wird - Zeit, Fokus und eine gewisse
Losgelöstheit sind hier von essenzieller Bedeutung,
sonst plätschert das Album an einem vorbei. In einigen
Momenten hätte ich mir die Sache etwas kompakter
gewünscht, aber das spielt in einer dermassen abstrusen
Klanglandschaft keine Rolle mehr...
El Muerte

Punkte:
8.0 von 10
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J.B.O. - Killeralbum
Megapress/Phonag
Da sind sie wieder, die Spassmetaller aus dem
Frankenland, mit ihrem 9. Studioalbum. Und dem sicher
geilsten Cover-Artwork ihrer Karriere überhaupt. Laut
eigenen Angaben handelt es sich bei der "sexy" Lady auf
dem Cover um Ingrid, die Mutter von Maiden's Eddie
(klasse Erklärung, hahaha). Nach dem eher etwas
schwächelnden "I Don't Like Metal" findet man auf dem
neuen Rundling wieder mehr gute Songs. Angefangen beim
starken "Dr. Met", im Original von den Doobie Brothers,
oder "Rock'n'Roll Märtyrer" in dem sich J.B.O. als
Märtyrer hinstellen, coole Nummer. "Killer" ist ein
starker, druckvoller Metalsong, der sicher gut ins
Live-Repertoire passen würde. Ganz stark find ich das
balladeske "Dadadidadadadei" gute Melodie, starker Text
und hervorragend gesungen von Vito, sicher ein Highlight
auf diesem Album, mit kritischem-politischem Text,
gewohnt witzig präsentiert, ein echter Ohrwurm. "Drei
Akkorde" ist ein typischer J.B.O.-Partysong, der sich
ebenfalls gut ins Live-Set einfügen würde. Der Text ist
etwas gewöhnungsbedürftig, dafür find ich den Schluss
echt witzig. "Ich bin dein", ein typischer Ralf
Bach-Song, flacht meiner Meinung nach recht ab, kann
mich nicht überzeugen. Dafür bringt Hannes das folgende
"Kalaschnikow" voll klasse rüber, auch er hat nach wie
vor eine starke Stimme und "Kalaschnikow" glänzt
wirklich mit dem typischen J.B.O.-Humor und tollen
Tempi-Wechseln. Das folgende Cover "Jenseits von Eden"
ist echt witzig. Schon beim ersten Satz musste ich
lachen, der da heisst: "Wenn der Black Metal kreischt
wie die Sau, dann sind wir jenseits von Schweden", auch
hier eben typisch J.B.O. Nebenbei findet Hannes Tony
Marshall toll, weil er ja so prima Gitarrenverstärker
baut! Eine Hommage an die Raubkopierer haben die
Erlanger mit "Download" geschrieben, guter Song mit sehr
tollen Chören im Refrain und auch der Text kann hier
überzeugen, ebenfalls die Musik. Gut, aber etwas
gewöhnungsbedürftig ist "Heimat", und ich hab eigentlich
bis jetzt noch keine Ahnung, was uns die Jungs mit
diesem Text sagen wollen, naja egal, so sind sie eben.
Das folgende "Drei Tage blau" kann mich nicht
überzeugen, aber dafür die witzige
Schädelspalter-Bier-Werbung von Hannes echt zum Lachen.
Der Rausschmeisser "Nein Mann"- irgend ein Cover, keine
Ahnung, von wem, ist auch noch echt witzig und mit einem
kurzem Gastauftritt von Doro Pesch. Im Ganzen gesehen
hat das "Killeralbum" viel weniger Ausfälle als der
Vorgänger und gefällt im Gesamten dadurch auch besser.
Eigentlich hätten ja auf dem "Killeralbum" ein paar
Cover-Songs mehr sein sollen, aber die Jungs haben mal
wieder die Bewilligungen zum Covern von einige Songs
nicht bekommen, schade, ansonsten beide Rosa Daumen nach
oben.
Crazy Beat

Punkte: 7.9 von 10
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BRUTAL TRUTH - End Time
Relapse Records/Non Stop Music
Die New Yorker Brutal Truth
kennt wohl jeder, und daher muss man nicht gross
beschreiben, um was es sich beim Soundstil handelt.
Brutal Truth sind das Aushängeschild der
alteingessesenen Grindcore-Garde. Nach dem Comeback 2009
waren die Herren anscheinend unablässig dran, neues
Material aus den Fingern zu saugen, denn mit "End Time"
erscheint schon
die zweite Ausgabe des Comebacks. Ich bin kein grosser
Grindcore-Fan, aber Brutal Truth schaffen es auch mit
ihrem neuesten Streich, so zu klingen, als hätten sie
noch mit Led Zeppelin im Keller gerockt. Altbacken, aber
nicht öde!
Steve Butcher
Punkte: 7.9 von 10
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SCHRAT – Schattenwahn
Articaz Records
Mal ehrlich, mit dem Namen "Schrat" hat man eher
einen schlechten Stand. Und der abgegriffene
Plattentitel suggeriert auch nicht gerade
Ernsthaftigkeit. Doch im Gegensatz zu anderen
deutschsprachigen Bands haben die Herren auf ihrem
Silberling auch Inhalt verpackt. So haben sie ganz viel
Wut, eine Prise Mystik und so viel musikalisches Können
auf die Scheibe gepresst, dass ich ohne zu zögern sofort
an die legendären Lunar Aurora denken muss. "Eruption"
packt mit seiner Melodie das Gespür von Schönheit und
schürt gleichzeitig die innere Rastlosigkeit. Mit
weniger Melodie, aber mehr Druck prescht "Mal der
Schande" aus den Boxen, während "Beschwörung" seinem
Titel gerecht wird und die langsam einsetzenden Gitarren
(mit dem herrlich abwechslungsreichen Gesang) über die
repetitiven Strophen bis zum unheilvollen Ende hin an
Spannung zulegt. Die Zusammenarbeit mit V. Santura (Dark
Fortress, Tryptikon) hat den Aufnahmen genau den nötigen
Klang gegeben, um den grössten Teil der im letzten Jahr
rausgebrachten Alben überflüssig zu machen. Nein, sie
erfinden weder das Rad noch das Genre neu. Sie tun auch
nichts Anderes als all die Bands, welche im letzten Jahr
in das Mittelfeld verdonnert wurden. Aber was sie tun,
das tun sie besser, und zwar um Längen. Selbst
abgegriffene Titel wie "Schwarze Brut" können ihr
musikalisches Schaffen nicht abwerten, und somit bleiben
Schrat (auch ohne skandinavische Wurzeln) eine der
besten Black Metal-Bands des letzten Jahres. Wer was
anderes denkt, kann sich gerne an all den
Durchschnittsalben vergehen, die Auswahl ist gross
genug.
Tristan 
Punkte: 7.8 von 10
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LYDIA'S GEMSTONE – The New Melancholy
Twilight/Non Stop Music
Aus Österreich kommt ja nun schon seit einiger Zeit
schaurig schöne Musik über die Grenze geschwappt. Doch
Lydia's Gemstone sind im wahrsten Sinne des Wortes ein
Juwel unter diesen Importartikeln. Düster,
melancholisch, gefühlvoll und dabei trotzdem dem Rock
und Metal treu geblieben. Der Name "The New Melancholy"
ist Programm, denn die Gebrüder Keimel, Herz und Seele
der Kombo, kreieren einen neuen dunklen Sound, der die
schwarze Szene begeistern wird. Die Musik ist sehr
gitarrenlastig, obwohl die düsteren Elemente des Gothic
nicht fehlen. Zum Glück sind das jedoch nicht die
üblichen kitschigen Keyboard-Orgelklänge, sondern
vielmehr eine Art natürliche Melancholie, die vor allem
von Sänger Markus Keimel ausgeht. Vom Stil her erinnern
Lydia's Gemstone an End of Green – Musik, die zum Herbst
passt. Ein etwas anderer und doch einer der besten Songs
ist "Noir", bei dem vor allem die elektronischen
Elemente überraschen und begeistern. Lydia's Gemstone
bieten eine etwas andere Schattierung der schwarzen
Musik und dürften jedem Gothic-Fan der auch auf Gitarren
steht, wohlige Schauer über den Rücken jagen.
Patricia

Punkte: 7.8 von 10
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MORTON – Come Read The Words Forbidden
AFM Records/Musikvertrieb
Lustig!
Das Debut-Album von Morton wirkt eigenständig, erinnert
aber trotzdem immer wieder an die vermeintlichen
Vorbilder. Diese wären Sonata Arctica, Kamelot, Rhapsody
Of Fire, Thunderstone und Nocturnal Rites. Kopieren oder
(freundlicher ausgedrückt) interpretieren auf hohem
Niveau ist angesagt. Das wird besonders dann spannend,
wenn sich Sänger Max Morton wie bei „Eaglemark“ in
Gesangslinien versucht, die zumindest beim Refrain an
Helloween-Ex-Sänger Michael Kiske erinnern. Peinliche
Momente gibt es nicht zu hören, denn Morton macht seine
Sache wirklich gut. Wie auch der Rest der Band, welche
sich locker kleine Power-Metal-Perlen à la „Brotherhood
Of Light“, „Losing Faith“ oder „Oblivion“ aus den
Handgelenkten schütteln. In der zweiten Hälfte haben
sich mit „We Are The Shades“ und „Grimore“ zwei ruhigere
Stücke eingeschlichen, die für Abwechslung sorgen. Das
mit klassischem Heavy Metal-Riffing ausgestattete „Black
Witch“ und das epische „Weeping Bell“ schliessen das
Album ab. Dieses ist zwar kein Klassiker, zeigt aber
klar, dass mit Morton zu rechnen ist. Wie bei einem
Debut üblich, ist der eigene Stil noch nicht zu hundert
Prozent gefestigt. Allerdings könnte gerade dass der
Grund sein, wieso „Come Read The Worlds Forbidden“ einen
gewissen Charme versprüht. Freunde der eingangs
erwähnten Band dürfen gerne zwei Ohren riskieren.
Roger W.

Punkte:
7.5 von 10
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ARCH/MATHEOS – Symphathetic
Resonance
Metal Blade/Sony Music
Leider ist Ray Alder zu beschäftigt gewesen, um ein
neues Fates Warning-Album einzusingen. Damit das
Material aber nicht verstaubt, wurde das neue Projekt
Arch/Matheos umgesetzt. Hinter diesem Name verbergen
sich Fates Warning-Ausnahmetalente sowie der ehemalige
Sänger der gleichnamigen Band. Zunächst dachte ich, John
Arch kommt gesanglich ungefähr an Jon Anderson (Ex-Yes)
heran, was das Album für mich schon mal spannend machte.
Doch bereits beim 2. Song "Midnight Serenade" bemerkte
ich, das kann nichts werden. Musikalisch ist die Scheibe
von aussergewöhnlicher Qualität geprägt, aber unter dem
Namen Fates Warning mit Ray Alder an der Front wäre es
besser gelungen. Besonders bei dieser Produktion fällt
mir auf, wie wichtig der stimmliche Wohlklang für den
Gesamteindruck einer CD ist. Etwa so wichtig wie das
Salz in der Suppe. Schade.
Liane P.

Punkte:
7.4 von 10
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NACHTBLUT – Antik
Napalm Records/Musikvertrieb
Da einige (ehemals)
aufsehenerregende deutschen Bands zur Zeit in kreativen
Schaffenspausen stecken oder sich prostituieren, ergibt
sich eine Art musikalisches Vakuum, welches Nachzüglern
ihre Chance wittern lässt. Auch wenn Nachtblut durch die
elektronische Inszenierung nicht gerade um Vergleiche
betteln, so lässt sich zumindest durch die Stimme eine
gewisse Ähnlichkeit mit Eisregen nicht leugnen.
Thematisch einiges gesellschaftsfähiger versuchen sich
die Deutschen in ihrer Form von Kritik, welche mir durch
die Vorhersehbarkeit einiger Reime (z.B. bei
"Kreuzritter" oder auch "Die Blutgräfin") zuweilen gar
lieblos erscheint. Dafür ist die Stimme mit ihrem ganzen
Umfang sehr gezielt eingesetzt, genau wie die
Instrumente sehr klar und modern abgemischt wurden und
dem Sound einen kühlen Groove verpassen. Zurück bei der
Instrumentierung fallen ganz schnell die rammstein'schen
Rhythmen ins Auge, welche auch beim Ausbleiben der
Gitarren durch den Synthesizer weitergetragen werden.
Hie und da tröpfelt auch ein wenig Samsas Traum mit in
die Melange, was die Lieder abwechslungsreicher
gestaltet. Nun könnte man vermuten, dass durch all die
Vergleiche nun eine vernichtende Kritik auf das Schaffen
niederprasselt. Doch da die Lieder durch einfache,
poppige Strukturen hängenbleiben und die Stimme
wiedererkennungswert hat, können Fans von Industrial
Metal gerne einmal die cleane Version von Deathstars
probieren. Die Suchtgefahr zumindest besteht.
Tristan

Punkte:
7.3 von 10
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POPA CHUBBY - Back To New York City
Provogue Records/Musikvertrieb
Von mir eine objektive Popa Chubby-Rezension zu
verlangen ist etwa gleich realistisch, wie einen
praktizierenden Katholiken darum zu bitten, sich
kritisch über den Papst zu äussern, aber ich will's
trotzdem versuchen. Wer sich kurz mit Popa Chubby's
Biographie befasst (1960 als Theodore Joseph Horowitz
geboren), weiss, dass der Pfundskerl mit den unglaublich
flinken Wurstfingern wirklich die harte Schule des Blues
am eigenen Leib erfahren hat, und so klingt denn auch
seine neueste Veröffentlichung. Auch wenn sich
Blues–Puristen in der Vergangenheit gelegentlich über
Poppa Chubby's Ausbrüche in (Hard) Rock-Gefilde beklagt
haben, bleibt er in meinen Ohren der puren Blues–Essenz
in Bezug auf die Atmosphäre und der Seele, die er den
Songs einhaucht, treu, selbst wenn er genrefremde
Elemente in seine Stücke einflechtet beziehungsweise
Nummern spielt, die mit Blues herzlich wenig zu tun
haben. Im aktuellen Fall wären dies das sehr
melancholische "The Future" von Leonard Cohen, und eine
äusserst eigenwillige Interpretation von "Jesus Joy Of
Man's Desire" ("Jesus bleibet meine Freude") aus der
Kantate Nr. 147 von Johann Sebastian Bach. Nichts desto
Trotz gefällt Poppa Chubby auch mir immer dann am
besten, wenn er den schwermütigen Blueser - oder noch
besser den entfesselten Bluesrocker raushängen - und
seine grausam abgewetzte Strat singen lässt, obschon er
auch stimmlich alles andere als schwach ist. Wer sich
mit Poppa Chubby befassen will, muss dies allerdings
musikalisch offenen Herzens tun, denn der Kerl lässt
sich nicht gerne schubladisieren. So findet man auch auf
"Back To New York City" Boogie–Shuffle, gemässigten
Blues, funkigen Rock sowie straighten Hard Rock, alles
versehen mit Poppa Chubby's einzigartigem Stempel. Ist
sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber ich mag es,
und die Wahrscheinlichkeit, mich am 14. November
anlässlich der Giants Of Bluesrock-Tour mit Walter Trout
und Popa Chubby im Z7 in Pratteln anzutreffen, ist
mindestens so hoch wie meine Wertschätzung für diesen
gestandenen Ausnahmemusiker.
Mirko B.

Punkte:
7.2 von 10
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ROAD TO NOWHERE - Affected Modesty
Eigenvertrieb
Nachdem man diverse Line Up-Wechsel über sich
ergehen lassen musste und man eine Debut-EP mit dem
Titel "It's Your Fight" veröffentlichte, haben nun die
fünf Jungs aus Bern ihr erstes Album mit dem Titel "Affected
Modesty" erschaffen. Das Ergebnis ist erfrischend
ausgefallen. Man bringt einen Mix aus Thrash und Death
Metal sowie mit ein paar Schüben von Hardcore unters
Volk. Ja, auch die Produktion ist sehr gut gelungen, die
Gitarrenriffs sind richtig fett geworden und die Drums
watschen einem richtiggehend eine ab. Auch mit dem
Songwriting kann man zufrieden sein, die Songs sind
nicht zu lang geworden, sondern kommen auf den Punkt.
Wer meint, man müsse alles haben, kann ja mal auf die
Bandhomepage der Jungs klicken und mal eine Prise ins
Ohr rieseln lassen. Nicht schlecht!
Daniel J.
Punkte:
7.2 von 10
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LEVIATHAN – Beyond the Gates of Imagination Pr. I
Twilight/Non
Stop Music
Es ist ein bekanntes Phänomen, dass viele Bands
einzig und allein vom Gesang leben. Nicht so Leviathan.
Ganz im Gegenteil! Das Growling wird nur spärlich und
auch eher als schmückendes Beiwerk eingesetzt, der
Schwerpunkt liegt hier ganz klar auf den Instrumenten
und den Kompositionen. Das Ganze nennt sich Melodic/Progressive/Death
Metal, eine Verkettung von sich normalerweise eher
beissenden Genres. Doch irgendwie geht das Konzept auf
und überrascht einen mit einer Fülle an immer neuen und
unerwarteten Wendungen, ohne je wirklich nervös oder
überladen zu wirken. Mit einer mittleren Songlänge von
6.5 Minuten bewegen wir uns hier definitiv im
progressiven Bereich, ein Stil der auch in den Songs
immer wieder durchschlägt und mitunter sogar etwas an
Opeth erinnert. Doch nicht nur der Melodic/Death hat
Spuren hinterlassen, auch ein paar Elemente des Neo-Folk
und der Mittelaltermusik finden sich immer wieder mal
eingestreut ("Servants Of The Nonexistant"). Schade ist
dabei, dass die angedeuteten zusätzlichen Instrumente
(Flöte, Harfe, etc.) scheinbar alle synthetisch vom
Keyboard imitiert werden, was angesichts der sonst so
sorgfältig durchdachten Kompositionen ziemlich
enttäuschend ist. Für "The Scourge We Wield" haben sich
die Deutschen weibliche Unterstützung ins Boot geholt,
was einen sehr schönen Kontrast zum übrigen Album
bietet. Diese Mischung aus Melodic/Death und Folk kennt
man sonst eher von Bands wie Suidakra, wobei Leviathan
bedeutend progressiver klingen. Ein Highlight ist sicher
“Sway Of The Stars" – über 9 Minuten epischen
Progressive/Death runden dieses Debütalbum ab. Es mag
vielleicht einen Moment dauern, bis man sich an diesen
Stil gewöhnt hat, doch wenn man sich erst mal darauf
eingelassen hat, bieten Leviathan erstklassige
Unterhaltung.
Patricia

Punkte:
7.1 von 10
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DARK FOREST - Dawn Of Infinity
Cruz Del Sur Music/Non Stop Music
“Let’s do the time warp again!” Frei nach diesem
Zitat aus der Rocky Horror Picture Show agiert der
britische Fünfer seit der Bandgründung vor neun Jahren,
und was das selbstbetitelte Full – Length – Debut vor
zwei Jahren versprach, hält Dawn Of Infinity locker. Ein
Bisschen Iron Maiden, ein Quäntchen Helloween, ein Hauch
Thin Lizzy, obendrauf ein Tick typisch britischer
Kauzigkeit, und fertig ist eine feine Scheibe, die uns
unvermittelt in die seligen Jahre der NWOBHM
zurückkatapultiert. Dass Bandgründer und nebenbei noch
Cloven Hoof Gitarrist Christian Horton das Doppelmandat
Gitarrist/Sänger aufgegeben – und Sänger Will
Lowry-Scott das Mikrofon in die Hand gedrückt hat, hat
sich als einzig richtige Entscheidung erwiesen.
Abgesehen davon, dass Lowry-Scotts Organ perfekt zum
altmodisch aber nie altbacken klingenden Material passt,
kann sich jetzt Horton noch eingehender auf die Twin
Gitarrensoli mit Kollege James Lees konzentrieren, und
deren hat es zur grossen Freude geschmackssicherer Fans
auf dem ganzen Album reichlich. Folgerichtig lebt das
ganze Album von sehr viel Melodie, zweistimmigen
Harmonien und klassischen Metalriffs, das Ganze getragen
von der soliden Rhythmus – Sektion und einer besonderen
Stimmung, welche sich wie ein roter Faden durch die
ganze Spiellänge zieht. Beim Anhören des Silberlings
sieht man irgendwie bestimmte Bilder, welche man
automatisch mit diesem Sound verknüpft, Lange Haare,
enge Röhrenjeans, Turnschuhe, schwarze Lederjacken,
Patronen- und Nietengurte vor einer typisch britischen
Kulisse, sei dies nun eine alte Ziegelsteinmauer in
einem Arbeiterviertel oder eine Burgruine inmitten einer
schroffen Landschaft. Wahnsinnig kitschig und
klischeehaft, aber eben wahr. Natürlich sind die
genreeigenen Grenzen relativ eng vorgegeben, aber Dark
Forest gelingt es meisterlich, sich innerhalb der
relativ schmalen Bandbreite auszutoben. Die einzelnen
Stücke sind sich zwar relativ ähnlich, vor allem der
Maiden – typische Galopp kommt sehr oft vor, wiederholen
sich dennoch nie, und jeder einzelne Song hat seinen
eigenen Charakter mit hohem Wiedererkennungswert.
Ausfälle gibt es keine zu vermelden, sämtliche Songs
bekommen von mir das Prädikat stark bis saustark. Somit
dürfte klar sein, dass dieses Album für NWOBHM –
Nostalgiker und Kids, die wissen wollen, wie
klassischer, episch angehauchter Heavy Metal zu klingen
hat, eigentlich unverzichtbar ist.
Mirko B.

Punkte:
7.1 von 10
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CATHEDRAL – Anniversary (2 CDs)
Rise Above Records
Da sich die Mannen um Lee
Dorrian in Bälde mit einem allerletzten Konzert
verabschieden werden, veröffentlicht man nun eine
sogenannte "Anniversary”-CD beziehungsweise 2 CDs mit
Live-Aufnahmen. Die erste Scheibe beinhaltet das
komplette "Forest Of Equilibrium"-Album mit einer
erstaunlich guten Aufnahme-Qualität trotz
Live-Mitschnitt, sehr löblich. Auf Scheibe nummero due
sind etliche Tracks zu hören, die aus verschiedenen
Schaffensepochen der Band stammen, inklusive Hits wie
"Hopkins (Witchfinder General)" oder "Upon Azraels Wings".
Auch hier ist der Sound ziemlich gut eingefangen,
inklusive Ansprachen und Publikums-Interaktionen (dieses
ist allerdings ziemlich arg im Hintergrund, aber was
soll’s). Wer sich vor dem (scheinbar) endgültigen Aus
der Kult-Truppe eine Live-Dosis gönnen will, der ist mit
"Anniversary" ziemlich gut bedient, zumal auf der ersten
Scheibe offenbar das originale Line Up der "Forest Of
Equilibrium"-Scheibe zu hören ist. Netter Zeitvertreib,
während man auf der Suche nach den ‚richtigen’ Scheiben
ist.
Toby S.

Punkte: keine Wertung
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MACHINE HEAD - Unto The Locust
Roadrunner Records/Warner
Ah, Geschichten, die das Leben schreibt: 2003 waren
Machine Head am Ende der Fahnenstange angekommen und
veröffentlichten mit "Through The Ashes Of Empires" den
akustischen Mittelfinger ins Gesicht der Musikindustrie.
Was als letztes Aufbäumen vor dem Tod gedacht war, zog
als Gewinner des Jahres durch die Kontinente,
urplötzliche wollten alle was vom frisch gebackenen
Kuchen. 2007 legte die Band – jetzt in voller Kenntnis
ihrer Stärken – mit "The Blackening" nach, und
zementierte dem neuen Erfolg eine alles überragende
Statue. Die Sache lief rund, die Fans strömten in
Massen, und 'Machine-Fuckin'-Head!' konnten sich
erstmals seit Jahren etwas Zurücklehnen. "Unto The
Locust" ist dabei das Resultat genau dieser Einstellung
– zwar hat die Band noch einiges an roher Energie ihrer
Neugeburt von 2003 übrig, allerdings geht mittlerweile
der Biss etwas flöten: Gegen was sollte denn eine Band
auch noch wüten, wenn sie gerade die fettesten Jahre
ihrer Karriere hinter sich hat? Songs wie der Opener "I
Am Hell (Sonata in C#)", das flotte "This Is The End"
(Anspieltipp!), der schwere Groover "Pearls For Swine"
und der bedeutungsschwangere Abschlusstrack "Who We Are"
sind alles Kracher vor dem Herrn, die nicht zu
verstecken brauchen – aber die machen leider auch nur
die eine Hälfte der Platte aus. Und obwohl das Quartett
aus Oklahoma durch's Band aus sämtlichen Kanonen
schiesst, werde ich das Gefühl nicht los, dass die
Kaliber auch schon mal grösser waren – vielleicht liegt
es auch einfach daran, dass Fronter Robb Flynn diesmal
die Produzenten-Zügel selber in der Hand hatte und
deswegen nicht die nötige frische Perspektive mitbringen
konnte. Versteht mich nicht falsch, ich würde nach wie
vor liebend gerne in den nächten Pit steigen, um unter
Dauerbeschallung der Band die Fäuste gegen den Himmel zu
recken – aber Machine Head standen auch schon mal für
mehr. Kann mal wer der Band den Boden unter den Füssen
wegziehen? Oder wenigstens den Teppich etwas verrücken?
El Muerte

Punkte:
7.0 von 10
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SHY - Shy
Escape Music/Non Stop Music
Die Briten von Shy sind vor allem Kennern ein
Begriff, denn seit der Veröffentlichung ihres ersten
Albums "Once Bitten... Twice... " bringen sie zwar in
regelmässigen Abständen solide Werke auf den Markt, ohne
dabei allzu grosses Aufsehen zu erregen. Shy haben sich
vor allem in den 80ern einen Namen gemacht, als sie mit
Grössen wie UFO, Bon Jovi oder Meat Loaf auf Tour
gingen. Eine treue Fangemeinde haben sie auch heute
noch, und diese dürfte sich nun sehr auf die neue CD
freuen, zumal das letzte richtige Studioalbum "Sunset
And Vine" schon sechs Jahre zurück liegt. Leider musste
man von Sänger Tony Mills Abschied nehmen, da dieser
sich dazu entschloss, bei der norwegischen Band TNT
mitzumachen, die auf der Suche nach einem neuen Sänger
war. Sein leerer Platz am Mikro wurde von Lee Small
eingenommen, der seinen Job ausserordentlich gut macht.
Eine reife Stimme singt reife Zeilen zu reifer Musik,
könnte man sagen. Songs wie "Save Me" oder "Ran Out Of
Time" zeugen von professioneller Arbeit und verführen
des Hörers Ohr mit eingängigen Melodien. Die
aussergewöhnlich guten Arrangements dagegen erkennt man
vor allem bei der Powerballade "Only For The Night".
Soviel ist klar: Shy haben trotz eines bedeutenden
Wechsels in ihrer Formation keine Spur ihrer Qualität
und ihrer markanten Note eingebüsst. So macht
melodischer Hard Rock Spass!
Maiya R.B.

Punkte:
7.0 von 10
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ALMAH - Motion
AFM Records/Musikvertrieb
Nach dem selbstbetitelten Debüt
von 2007 und dem Nachfolger «Fragile Equality» (2008)
bringt Angra Sänger Edu Falaschi mit einem quasi
runderneuerten Ensemble (das aber schon zusammen getourt
hat) seine dritte Langrille unter dem "Bandnamen" Almah
heraus. Was zu Beginn eigentlich eine mehr oder weniger
reine Oneman-Show war, das heisst dass Musik, Texte und
Arrangements sowie einzelne Instrumente wie Keyboards
und Acoustic-Guitars von Edu beigesteuert, respektive
aufgenommen wurden, so spricht man spätestens jetzt zum
dritten Album «Motion» von einer richtigen Studio- wie
Live-Band. Dazu gehören Angra-Kollege Felipe Andreoli
(b), Marcelo Barbosa (g), Paulo Schroeber (g) und
Marcelo Moreira (d). Im Unterschied zu früher brachten
alle Bandmembers ihren Input zum Album mit ein. Die
Songs, die in nur acht Wochen auf die Beine gestellt
wurden, gehören grundsätzlich ins gleiche Fahrwasser wie
auf den letzten Alben. Der Opener «Hypnotized» gehört
mit seinem tiefer gestimmten Gitarren-Sound und
ausbleibenden Keyboards allerdings eher in die Kategorie
Nevermore als Angra, Kamelot und Konsorten. Auch das
hart rockende «Living An Drifting» tendiert trotz Keys
mehr in die Richtung Bruce Dickinson Solo. Die
melodischen Soli der beiden Gitarristen ziehen das Ganze
dann doch noch gelegentlich in die melodische Ecke und
lassen dabei, wie bei «Bullets On The Altar», auch
progressive Töne anklingen. Voll eins auf die Glocke
gibt es hingegen bei «Zombies Dictator» und «Trace Of
Treat», wo unweigerlich auch (die harten) Dream Theater
vergangener Tage zitiert werden. Schon fast dissonant
poltert zu Beginn «Soul Alight» daher, ehe dann
wohltuendere Melodic-Parts mehr das hervor bringen, was
man in früheren Tagen von Almah zu hören bekam. Mit der
guten Halb-Ballade «Late Night in '85» beweist man
mitunter, dass diese Ecke ebenso beherrscht wird wie
speediges Geballer bei «Daydream Lucidity». Den ruhigen
Schlusspunkt setzt schliesslich die stimmige
Akustik-Ballade «When And Why». Unter dem Strich wurde
das Melodische zugunsten der Härte spürbar zurück
gefahren und darum ist «Motion» für mich trotz einigen
guten Ansätzen weder Fisch noch Vogel.
Rockslave

Punkte:
7.0 von 10
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ELECTRIC MARY – Electric Mary III
Listenable Records/Irascible
Down Under haben nicht nur AC/DC, nein, es gibt da
noch Electric Mary. Mit dem nun erschienenen dritten
Album "Electric Mary III" hauen uns die Jungs echt guten
Stoner Metal um die Ohren. Schon beim Opener "O.I.C"
hört man die Qualitäten, die die Band hat. So legen die
zwei Gitarristen perfekte Soli hin, die Rhythmusfraktion
ist stets sattelfest und der Gesang passt einfach.
Danach folgt mit "Stained" ein Song, der kompositorisch
stark an Led Zeppelin erinnert. Wäre hätte gedacht, dass
in der modernen Zeit so was noch möglich ist?
Grundsätzlich sind die 10 Songs durchwegs
abwechslungsreich. Kein Song klingt wie der andere. So
findet bestimmt jeder Rockfan seinen Favoriten. Bei mir
ist es ganz klar "Bone On Bone", der sehr groovig
rüberkommt. Wir dürfen gespannt sein, was Electric Mary
zukünftig noch alles rausbringen werden. Bis anhin
klingt alles sehr vielversprechend.
Timo K.

Punkte:
7.0 von 10
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RENAISSANCE OF FOOLS – Renaissance of Fools
Metalville/Musikvertrieb
Wenn ein Promoschreiben mit “Vielleicht eine kleine
Prog-Sensation” beginnt, zeugt das einerseits von wohl
tuender Bescheidenheit des Labels, anderseits offenbart
es aber eine gewisse Unsicherheit. Zurecht, denn
Renaissance of Fools haben das Potential zur Sensation,
überzeugen aber auf diesem Album noch nicht zu 100
Prozent. Mit „Precious Life“ startet das Album schon mal
ordentlich, so dass jeder Freund progressiver Klänge
gleich mitjubelt und mitwippt. Dieses Lied pulsiert, ist
mal verträumt, dann wieder schneller und nimmt einem auf
eine Reise mit. Genauso verhält es sich mit dem
wummernden „Misguided Mind“. Mal metallisch, dann wieder
schwelgerisch oder rockend baut es bis zum Refrain eine
unglaubliche Spannung auf. Emotional labile
Persönlichkeiten dürften hier ihre Probleme bekommen.
Ähnlich wie bei „Polarized Round“, welches beim Refrain
gesangsmässig ganz kurz in Power-Metallische Gefilde
abschweift. Allerdings ermüden ab diesem Lied die Ohren.
Man realisiert, dass Sänger Kjell Bergendahl sehr oft in
den gleichen weinerlich, melancholischen Tonlagen singt.
Spätestens hier wünscht man sich von ihm mal etwas
aggressives oder schnelles. Das gilt auch für die Band,
die im angestammten musikalischen Schema weiter
musiziert. Zwar tauchen bei „Claws Of Norms“ nochmals
frische Riffs auf, diese helfen aber nicht, einem aus
der eingelullten Lethargie zu befreien. Man hört das
Album, zwar wirklich gerne zu Ende, kann sich aber auch
nach dem x-ten Durchhören nicht an einzelne Songs
erinnern. Somit ist Renaissance ein typisches „Ja,
aber…“-Album gelungen, welches Prog-Fans wärmstens
empfohlen werden kann. Auch wenn die grosse Sensation
diesmal noch ausbleibt.
Roger W.

Punkte:
7.0 von 10
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POSTHUMANBIGBANG – S/T
Eigenvertrieb
Die grandiose Bibel des Progs
haben sich unsere Landsleute von Posthumanbigbang zu
Herzen genommen. Regel Nr. 1: Sei unberechenbar.
Erfüllt! Regel Nr. 2: Zeige keine Scheuklappen und
experimentiere mit verschiedenen Sounds und
Instrumenten. Erfüllt! Regel Nr. 3: Sei virtuos.
Erfüllt! Regel Nr. 4: Sei trotz allem eingängig und
erschaffe Ohrwürmer. Teilweise erfüllt! Damit wäre
eigentlich bereits alles zu diesem Album gesagt. Ausser
vielleicht, dass Posthumanbigbang im gleichen Song
Hardcore-Einflüsse und reine Geigenklängen nebeneinander
dulden (Epidemic). Zuweilen geht es auch knüppelhart zu
und her, nur um im nächsten Moment wieder hymnenartige
Teppiche auszurollen. Elektronisch Experimente gibt es
bei „Reprise“, wo diese in intensive Gitarrenmelodien
abschweifen. S/T lebt von den Gegensätzen. Und so ist
man zum Schluss nicht überrascht, wenn das Album ganz
ohne Gesang mit ruhiger Filmmusik ausklingt. Dem
Progressiven Wahn sind Posthumanbigbang bereits
verfallen. Reichern sie ihren Mix künftig noch mit einer
grossen Portion Eingängigkeit an, steht uns Grosses
bevor.
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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BASANOS – Basanos
Noisehead Records
Laut eigenen Angaben spielen die Österreicher
Basanos „Groove Metal from Vienna“. Das kann man zwar
auch anders sehen, aber meiner Meinung nach umschreibt
es die ganze Geschichte gar nicht mal so schlecht.
Natürlich kommen bedingt durch die stilistische Nähe zu
Bands wie Pantera, Machine Head oder Lamb Of God immer
wieder Blast und Speed Parts vor, dennoch hat die
Scheibe genügend Momente, in denen sie der bandeigenen
Bezeichnung gerecht wird, wobei man sich beim Groove wie
auch beim brutalen Speed durchaus bei altgedienten Acts
bedient, was jetzt absolut nicht abwertend gemeint ist.
So guckt beispielsweise im Refrain des zweiten Tracks
Control schon recht deutlich Hole In The Sky von Black
Sabbath um die Ecke, wohingegen man mit dem dritten
Stück Feed Us wohl sagen will, dass man auch Pantera zu
The Great Southern Trendkill – Zeiten ganz dufte findet.
Insgesamt würde ich den Stil der Wiener Sturmtruppe als
Thrash Metal mit gelegentlichen Anleihen aus dem
Hardcore und sogar aus dem Death Metal bezeichnen, das
Ganze gewürzt mit einem kräftigen Schlag Sludge.
Instrumental- und vokaltechnisch orientiert man sich
hierbei eindeutig an den technisch versierteren
Vertretern der Zunft, der Sound ballert gnadenlos und
präzise und Sänger Jochen Hagl röchelt und schreit sich
durch die elf Songs wie ein aufgespiesster
Wildschweineber. Erstaunlich und erfreulich, dass gerade
aus dem als Metal-Brachland geltenden Österreich eine
derart derb und präzise knallende Band kommt und nach
erst vier Jahren Existenz einen derart wertigen
Zweitling auf den Markt wirft! Wer auf Pantera, Down,
Machinehead & Co. steht, riskiert hier absolut keinen
Fehlgriff.
Mirko B.

Punkte:
6.9 von 10
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PATHOLOGY - Awaken To The
Suffering
Victory Records
Die Brutal-Deather aus den
Staaten bringen mit "Awaken To The Suffering" ihr
zweites Album heraus. Gerade im Brutal/Death-Bereich ist
es enorm schwierig, nicht in der langweiligen Masse
unterzugehen, da dieses Genre nicht unbeding für die
musikalische Versiertheit bekannt ist. Die Amerikaner
schaffen es aber, sicherlich auch durch den Zuzug eines
zweiten Gitarristen, eine ansprechende Platte auf den
Markt zu werfen. Technisch sehr solide grunzt man sich
hier kurzweilig durch. Trotz der Tatsache, dass man bei
Brutal Death den lyrischen und musikalischen Tiefgang
nicht an erster Stelle der Pendentenliste hat, schaffen
Pathology hier ein Ausrufezeichen. Sozusagen Prog/Brutal/Death.
Steve Butcher

Punkte:
6.9 von 10
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ISSA - The Storm
Frontiers Records/Musikvertrieb
Schon gut ein Jahr nach ihrem
Debut legt die Blonde Norwegerin Issa den nächsten
Rundling nach. Und eins vorweg, musikalisch bleibt alles
beim Alten. Auch auf "The Storm" bietet die Sängerin
wieder leichtverdaulichen AOR mit starkem Hang zu den
frühen Vixen, nur nicht ganz so hart. Das kann man schon
deutlich hören beim Opener "Looking For Love". Auch die
folgenden Lieder "Please Hold On", "Take A Stand" und
auch "Two Hearts" schlagen in die gleiche Kerbe. Und so
geht's dann mehr oder weniger durch das ganze Album
hindurch. Nur die Balladen "Invisible" und "Too Late For
Love" sind ziemlich langweilig. Issa bringt hier sonst
jede Menge tolle Melodien und singt sie auch sehr gut,
aber ich hätte mir die Gitarren etwas mehr in den
Vordergrund gewünscht, und die dürften auch ruhig noch
einen Zacken härter sein. Aber leider dominieren hier
eindeutig die Keyboards, und das macht die Songs etwas
zu seicht und schwammig. Die gute Issa müsste hier nur
ein bisschen mehr Dampf machen, und dann würde "The
Storm" auch etwas mehr rocken. So besteht die Gefahr,
dass dieses Album nach ein paar Durchläufen etwas zu
langweilen beginnt. Aber so als erste CD des Tages nach
dem Frühstück ist "The Storm" durchaus hörbar.
Crazy Beat

Punkte:
6.9 von 10
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TOXOCARA - AtmosFear
Twilight/Non
Stop Music
Kennt noch jemand das klassische Mister Bean-Intro
mit dem Chor, bevor Mr. Bean im Lichtkegel vom Himmel
fällt? Etwa genau so ist das Intro des Debuts der
Holländer Toxocara. Doch gleich nach dem einminütigen
Intro fegen die Berglosen mit ihrem Technical Death so
ziemlich jeden Zweifel weg. Die Oranjes bewegen sich
zwischen schnellem Stakkato und langsamem, schon fast
groovigem Death Metal. Und da es Technical/Death Metal
ist, darf natürlich das obligate Gitarrengewichse nicht
fehlen. Immer wieder sausen einem hier Aufreissersoli um
die Ohren, gefolgt von düsteren, tiefen und zuweil
Industrial-mässigen Gitarrenklängen. Einzig auf die
Synthie-Einspielungen hätte man meiner Meinung nach
verzichten können.
Steve Butcher
Punkte:
6.9 von 10
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TOM MORELLO: THE NIGHTWATCHMAN – World Wide Rebel
Songs
New West Records/Musikvertrieb
Musik, vor allem Rock-Musik, muss nicht politisch
sein, kann aber. Fleischgewordenes Beispiel dafür ist
Tom Morello, in erster Linie bekannt für sein
einzigartiges Gitarrenspiel in Bands wie Rage Against
The Machine und Audioslave, in zweiter Linie bekannt als
politischer Aktivist, mit oder ohne Klampfe. Schon in
den Texten von RatM war dies nicht zu überhören, noch
deutlicher seine Ansichten äussern tut Morello seit 2003
mit seinem Solo-Projekt The Nightwatchman, und so ist es
nur konsequent, dass Morello sein drittes Folk-Werk
"World Wide Rebel Songs" betitelt. 13 Protestlieder
finden sich darauf, die allesamt vom Kampf des kleinen
Mannes gegen die Obrigkeit, von Gerechtigkeit und
Revolte singen. Anders als bei seinen grossen Truppen
lässt Morello seine berühmten Effektgeräte (meist) im
Schrank liegen und singt mit wohlig warmer, tiefer
Stimme, sodass Songs wie "Black Spartacus Heart Attack
Machine", "Speak and Make Lightning" oder "The Whirlwind"
eher an Bob Dylans Anfangstage denn nach wütendem
Crossover klingen, dabei zwar für reichlich
Lagerfeuerstimmung sorgen, es aber nicht schaffen,
richtig hängenzubleiben. Tiefschwarz groovt hingegen "Facing
Mount Kenya", und mit dem munter zuversichtlichen "World
Wide Rebel Song", der fast südstaatlich wirkende
Titeltrack, hat der Meister der verschrobenen
Gitarrenklänge doch noch einen Mitsing-Hit im Gepäck.
Genosse Morello versteht The Nightwatchman eher als
Erweiterung seiner politischen Tätigkeiten denn als
musikalische Herausforderung, und so wird es den
bekennenden Sozialisten auch nicht weiter stören, wenn
er mit "World Wide Rebel Songs" die Gunst des Volkes
wohl nicht erringen wird.
Kissi

Punkte:
6.9 von 10
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THREAT SIGNAL - Threat Signal
Nuclear Blast/Warner
Was im Jahre 2003 von den Cousins Jon und Rich
Howard gegründet wurde, das hat sich seither in der
Metalwelt einen Namen gemacht. Das mittlerweile dritte
Studioalbum der Kanadier zeugt einmal mehr davon, dass
man Threat Signal unrecht tut, wenn man sie pauschal in
die Metalcore-Schublade steckt. Zuviel andere
musikalische Elemente sind da drin, denn besonders die
neuen Songs klingen teilweise schwer nach Fear Factory.
Nüchtern betrachtet hätte die Qualität des neuen
Materials nach dermassen vielen Wechseln im Line Up
leiden sollen, doch beeindruckenderweise sind Threat
Signal besser denn je, somit scheint Jon Howard seine
Truppe gut im Griff zu haben. Wir haben es hier mit
zeitgemässem Metal zu tun, der durch
Wiedererkennungswert überzeugt und mit tollen Elementen
aus den Bereichen Death und Thrash gespickt ist - nett!
Maiya R.B.

Punkte:
6.8 von 10
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THRONE OF KATARSIS – Ved Graven
Candlelight Records/Irascible
Es ist schon erstaunlich, dass sich 19 Jahre nach
dem legendären "De Mysteriis Dom Sathanas" Bands eher
davon inspirieren lassen als von irgend einer Scheibe
Black Metal, die in den letzten zehn Jahren gepresst
wurde. So haben sich auch die Herren von Throne Of
Katarsis dem okkulten Black Metal verschrieben, welchen
sie schnörkellos mit eiskalten, schneidenden Riffs und
hohem Tempo zelebrieren, stets mit wachsamem Auge auf
die von den Vorgängern gesetzten Genregrenzen. So
verzichtet man als Hörer zum Beispiel auf die gewohnten,
neuzeitlichen Dissonanzen oder suizidal anmutende
Schreie. Einzig die Tonqualität macht deutlich, dass "Ved
Graven" nicht in den Mittneunzigern aufgenommen wurde. "The
Ultimate Shrine" ist das wohl eindrücklichste Beispiel:
Die Stimme ist durch den sich überschlagenden
Delayeffekt fast ins Unkenntliche zerrissen, das
Schlagzeug poltert unermüdlich voran und die Gitarren
huldigen dem Schaffenswerk ihrer Vorläufer. Wie genau
sich das Album nun von Genrevertretern abheben will, ist
mir nicht offensichtlich, muss es aber auch nicht. Wer
das militante Pseudo-Black Metal gewisser Labelbands
nicht ausstehen kann, ist hiermit ganz bestimmt bestens
bedient.
Tristan

Punkte:
6.8 von 10
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ETERNAL GREY - Your Gods, My Enemies
Season Of Mist/Irascible
Ganz schön rabiat, was die aus Israel Stammende
Truppe auf ihr Zweitwerk gepackt hat, jedoch auch alles
andere als neu, denn Your Gods, My Enemies ist bereits
am 31. Dezember 2010 erschienen, allerdings im
Eigenvertrieb und nicht als CD sondern als WAV und mp3
Files auf einem USB Stick in der Form des Bandlogos. Die
jetzige CD – Version kommt mit einem neuen, sehr
stimmigen Coverartwork (könnte glatt aus dem guten alten
Hipgnosis – Coveratelier stammen) sowie einem Bonustrack
(Never Waits als elektronische Version) daher. Selber
bezeichnen sie sich als Dark Death Metal Band, was ich
allerdings als eher irreführend halte, denn sie gehören
eindeutig zu jenen Truppen, die sich dem komplexen,
vertrackten, technisch anspruchsvollen Death Metal
verschrieben haben. Löblicherweise versuchen sie schon
gar nicht erst, den fast schon obligatorischen
Exotenbonus auszuspielen und verzichten so weitestgehend
auf orientalische Einschübe der Marke Melechesh, sondern
peppen die höchst aggressiven, mit chirurgischer
Präzision eingeprügelten Songs mit sehr effizient und
dezent eingeflochtenen, atmosphärischen Keyboardparts
auf. Bei allem technischen Können, bleiben die Songs
dennoch nachvollziehbar und verkommen nicht zur blossen
Vorführung der eigenen Fertigkeiten. Die sehr saubere
Produktion und das feine Gespür für packende Melodien
tun ihr übriges, um aus diesem Album einen Hörgenuss zu
machen, auch für nicht eingefleischte Death Metal Fans,
denn selbst die tiefen Growls und hohen Screams von
Frontsau Oren Balbus dröhnen einigermassen verständlich
aus den Boxen. Insgesamt ist also der Sound vom
Rollkommando aus Tel Aviv zweifellos extrem und
definitiv kein Easy Listening, aber trotzdem nie
wirklich dissonant und chaotisch. Einzig der eingangs
erwähnte elektronische Bonustrack fällt völlig aus der
Reihe und eignet sich in seiner tanzbaren Aufmachung
bestenfalls für Darkwave Partys, unter Extrem Metal –
Fans wird er kaum Freunde finden; originell aber nicht
essenziell. Was den ganzen Rest anbetrifft: Beide Daumen
hoch!
Mirko B.
Punkte:
6.7 von 10
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TSJUDER – Legion Helvete
Season Of Mist/Irascible
Nach der Reunion 2010 war ich doch ein wenig
skeptisch, ob die Truppe an ihr vorheriges Schaffenswerk
anknüpfen kann. Für meinen Teil muss ich sagen: nein,
leider nicht. Die 40 Minuten Spielzeit sind mit typisch
norwegischem Black Metal gefüllt, aber dafür gibt es
auch andere Bands. Der archaische, hasserfüllte Klang
von "Demonic Possession" gibt es auf dem neuen Album
also nicht. Klar, die Songs sind nicht schlecht, "Slakt"
zum Beispiel hat Geschwindigkeit, einen eingängigen
Refrain und klassische Riffs. "Vart Helvete" wiederum
ist mit 10 Minuten der längste Track auf der Scheibe und
untermalt die Fähigkeiten der Musiker. Nur wirkt das
Gesamtbild zu wenig innovativ, als dass man es über die
Masse erheben kann. So kann man das Album als
Paukenschlag der Wiedervereinigung anschauen, aber ein
Meilenstein in der Musikgeschichte ist es nicht. Die
Zukunft wird zeigen, ob sich die Reunion für die Fans
gelohnt hat oder ob weiterhin Durchschnittsware
angeboten wird.
Tristan

Punkte: 6.5 von 10
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ARABROT - Solar Anus
Fysisk Format
Was kann man von einem Duo (Gitarre,Drums) aus
Norwegen halten, die ihre neue Scheibe "Solar Anus"
nennt? Ehrlich gesagt habe ich zuerst mal leer
geschluckt, um mich dann wieder aufs Wesentliche zu
konzentrieren, nämlich die Musik. Noise Rock oder Noise
Core heisst hier das Zauberwort, und das funktioniert
so: Die zwei Typen spielen schleppenden Rock mit
lärmigen Zwischentönen, schreiendem Gesang, der einem
durch Mark und Bein geht, und einer Produktion, die
unter aller Sau ist. Immer noch interssiert? Es gibt
auch für dieses Genre Leute, die das mögen, was ich auch
akzeptiere, aber für mich ist das hier definitiv nicht
meine Baustelle. Obwohl die eine oder andere Passage
durchaus zu gefallen weiss. Auch für Leute, die meinen,
sie hätten schon die härteste Band in der Sammlung, hört
mal hier hinein, ihr werdet staunen so wie ich, als die
ersten Töne von "Solar Anus" erklangen (schauder...)
Daniel J.

Punkte: 6.5 von 10
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EXXPLORER – Vengeance Rides A Horse
Pure Steel Records/Non
Stop Music
80er Metal-Fans aufgepasst. Die Amerikaner Exxplorer
sind mit einem neuen Album am Start. Und wie in den
frühen Jahren lassen sie nichts anbrennen, werden aber
wohl auch diesmal ein Geheimtipp bleiben. Denn Vengeance
Rides A Horse ist wie 90 Prozent aller Heavy Metal Alben
gut, aber weder überragend noch so schlecht, dass man es
ebenfalls beachten müsste. Mit dem Opener „Gypsy“
dürften Exxplorer Live aber jeden Heavy Metal- und Hard
Rock-Fan auf ihre Seite ziehen. Dasselbe gilt für das
Iron Maiden’eske „As The Crow Flies“, dem riffigen „S.N.O.E.“
und dem europäischen Bonustrack „Return Of The Cycle“.
Dazwischen gibt es aber zu viele überflüssige Füller.
Diese besitzen weder Charme noch die Power der erwähnten
Songs. Für Fans erster Stunde ist dieses Album ein
Pflichtkauft. Zumal es sich um das erste nach über 15
Jahren handelt. Später geborene 80er Metal-Fans können
aber ruhig nach weiteren Alben und Bands aus dieser Zeit
suchen. Und davon gibt es ja einige.
Roger W.

Punkte: 6.5 von 10
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GRIFFAR - Monastery
Twilight/Non
Stop Music
Schon 1997 gegründet bringen die Franzosen Griffar
erst jetzt ihr Debut auf den Markt. Das ist zum einen
sympathisch, da man gewillt ist, zu glauben, dass man
zuerst richtige Songs schreiben will, handkehrum weckt
es natürlich Erwartungen, die kaum zu erfüllen sind. Die
Black-Deather bleiben doch ein wenig unter den
Erwartungen zurück. Technisch relativ hochstehend, aber
doch langweilig, und so versucht man sich hier, durch
die neun Kompositionen durchzuhören. Das einzig wirklich
Hervorstechende ist das allemal geile Gitarrenriffing,
das ab und zu an (meine persönlichen) Helden Dissection
erinnern lässt.
Steve Butcher
Punkte: 6.5 von 10
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GRAVEWORM – Fragments Of Death
Nuclear Blast/Warner
Diese Kombo hat mich bisher
eigentlich nie enttäuscht, wenn es um atmosphärisch
dichte Songs mit einem gewissen Härtegrad geht.
Allerdings muss ich gestehen, dass mich das
Überproduzieren langsam aber sicher nervt – alles ist
dermassen glatt, perfekt und korrekt, man kann sich
selber in den Songs spiegeln. Ich rede hier nicht von
ultratruen Garagenkombos, die ihre Mucke mit einem
Acht-Spur-Tonband aufnehmen, sondern einfach von Ecken
und Kanten in der Musik selber. Und Graveworm haben dies
auf "Fragments Of Death" leider nicht zustande gebracht.
Klar, die Musik ist immer noch super, vor allem "Absence
Of Faith" ist wirklich genial, aber dem Sound fehlt
jegliche Seele – zudem nervt die überdimensional
aufgebohrte Distortion einfach nur, der Sound wirkt
einfach nur noch breiig. Da geht dann alles andere
beinahe verloren wie beispielsweise die eher dezenten
Keys oder die wirklich guten Growls. Muss man selber
entscheiden, ob einen das jetzt nervt oder nicht. Fazit
ist aber aus meiner bescheidenen Sicht: Graveworm würden
anno 2011 um einiges authentischer und faszinierender
klingen, wenn der Sound transparenter und vielleicht
auch weniger 'perfekt' wäre. Trotzdem immer noch ein
sehr gutes Album, keine Frage.
Toby S.

Punkte: 6.5 von 10
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TANK 86 – Rise
Rising Magma Records
Eine Doom/Sludge-Band ohne Sänger, geht das
überhaupt? Ja, das geht, und zwar gar nicht mal so
schlecht. Ich muss zugeben, dass das bisherige
musikalische Schaffen der vier Holländer (zwei EPs)
völlig ungehört an meinen Ohren vorbei gekrochen ist,
doch nun ist scheinbar auch für mich die Zeit gekommen,
mich ein bisschen mit dem gewöhnungsbedürftigen, aber
wuchtigen Lavasound von Tank 86 zu beschäftigen. Im
Mittelpunkt aller acht Songs steht zweifellos immer das
schwere und allmächtige Riff und weniger die eher simpel
gehaltenen, aber melodiösen und sachdienlichen
Gitarrensoli. Die Songs sind dabei recht interessant und
fesselnd aufgebaut, weil sie sich trotz der scheinbar
eng gesetzten Genre-Grenzen um Abwechslung bemühen, was
sich vor allem in der variablen Geschwindigkeit
bemerkbar macht, von der Double Base–Attacke, über
Thrash-Drumming und Mid Tempo bis zur Funeral Doom-Slow
Motion ist alles dabei. Überhaupt ist die
Selbstschubladisierung der Band, die sich in die Sludge
Metal-Ecke stellt, eine vollkommene Untertreibung, denn
die Jungs verknüpfen geschickt Elemente aus (Occult)
Rock, Doom, Sludge und Thrash Metal miteinander. Ob das
Ganze wegen des fehlenden Frontmannes auch live wirklich
gut funktioniert, sei hier mal dahingestellt. Allerdings
bekommt man eine Europatour mit Dozer, deren Gitarrist
Tommi Holappa für den Song "Gottes Krieger" ein Gastsolo
beigesteuert hat, und Opening Slots für Bands wie
Pelican, Karma To Burn oder Monster Magnet auch nicht
einfach so geschenkt. Im zweiten Track "Axe" gibt sich
übrigens auch Peter Pan Speedrock-Gitarrero Peter van
Elderen mit einem Solo die Ehre, also muss sich der
Holland–Vierer offensichtlich einer gewissen Beliebtheit
erfreuen. Obwohl sie in ihrem Aufbau nicht unbedingt
kompliziert aufgebaut und sich untereinander sogar recht
ähnlich sind, bieten die Songs dennoch keine leicht
verdauliche Kost, denn sie verbreiten mit ihrem
gnadenlosen Riffgewitter und der unerbittlich hämmernden
Rhythmussektion eine unheimlich schwere, bedrohliche
Atmosphäre. Reine Instrumentalalben sind immer ein Fall
für sich, aber hier bietet endlich mal eine junge Band
auf diesem Sektor was ganz Anderes, weit jenseits vom
üblichen "Schaut mal, wie toll ich spielen kann"-Gefrickel.
Kauzig, interessant, völlig trendfrei und absolut
hörenswert, vor allem für Doomheads.
Mirko B.

Punkte: 6.5 von 10
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ILIUM – Genetic Memory
Escape Music/Non Stop Music
Ilium präsentieren mit "Genetic Memory" nun schon
das 5. Studioalbum. Die Jungs aus Down Under bieten
schönen Melodic/Power Metal, wie er klischeehafter nicht
sein könnte. Das ist jetzt aber nicht negativ gemeint,
denn Power Metal lebt nunmal von Klischees, das macht ja
grade den Charme dieses Genres aus. Epische Texte, Heavy
Metal-Gitarrenriffs und Keyboard-Einlagen für den
dramatischen Effekt – Ilium haben all das, und noch viel
mehr. Hier ist eine Band mit Leidenschaft dabei, und das
hört man auch. Runde Kompositionen, die zwar gesamthaft
nicht sonderlich aufregend sind, dafür aber immer wieder
mit speziellen Elementen überraschen. Nachdem Sänger
Lord Tim (Dungeon) ausstieg, ist seit Album Nr. 4 "The
Ageless Decay" Mike DiMeo (Riot, Masterplan) der neue
Mann am Mikrofon. Seine samtig rauhe Stimme passt
wunderbar ins Konzept. Durch ihn scheinen die Australier
etwas vom amerikanischen Power Metal, beeinflusst vom
Hard Rock, übernommen zu haben. Das Ganze erinnert sehr
an Axel Rudi Pell – sehr episch und sehr heroisch. Einer
der besten Songs ist dabei der Titeltrack "Genetic
Memory", der mit seinen knapp 8 Minuten epische Ausmasse
annimmt. "Irrinja", der letzte Song des Silberlings,
bringt es sogar auf über 11 Minuten - doch leider geht
ihm bald die Puste aus, trotz Auflockerung durch ein
typisch australisches Didgeridoo. Fazit: Wem die ersten
4 Alben gefallen haben und wer auf typischen Power Metal
steht, der darf getrost zugreifen. Reinhören lohnt sich
aber auf alle Fälle.
Patricia
Punkte:
6.1 von 10
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HAVEN DENIED - Illusions Between
Truth And Lie
SG Records/Non Stop Music
Tja, manchmal ist es richig schwierig, eine, ich
will mal böse sagen, Schublade zu finden, um euch ja ein
bisschen was über die Band zu berichten um sie so zu
Katagorisieren. Eigentlich mögen das die Bands auch
nicht wirklich, denn es handelt sich ja um harten Metal,
aber es gibt da ja schon Unterschiede, ob Thrash Metal,
Progressive oder Death Metal, da sind Welten dazwischen.
Ja, und was hat das mit Haven Denied zu tun? Beim
Anhören der Scheibe habe ich mich nicht zwischen
Metalcore und den obrigen genannten Stilen entscheiden
können. Die Portugiesen pendeln zwischen Thrash, Prog,
Death und Metalcore mit dem, ja, jetzt kommt
dazugehöriges Gebrülle und Clean-Gesang, wie wir das
schon von, ich nenne jetzt keine Zahlen mehr, zig
anderen Bands kennen. Ist mir zu langweilig, aber wer
meint, er müsse da mal hinein hören, soll das nur
machen. Bitte schön!
Daniel J. 
Punkte:
6.1 von 10
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WHITE WIDDOW – Serenade
AOR Heaven/Non Stop Music
White Widdow wurden 2008 gegründet. Die Australier
haben sich ganz dem 80er-Arenarock verschrieben, und das
hört man auch. 2010 kam das selbstbetitelte Debut auf
den Markt, und die Resonanzen im Heimatland waren
durchwegs positiv. Mit grosser Euphorie machte sich
danach der Fünfer um Frontmann Jules Millis an das
Nachfolgewerk "Serenade". Schon beim Opener "Cry Wolf"
hört man die gute Produktion. Auch der Song macht gute
Laune und ist sehr eingängig. Wie üblich sind Bands aus
der Sparte AOR eher in seichteren Gefilden anzutreffen.
Dies ist bei White Widdow nicht wirklich anders. Es sind
schöne Melodien, eingängige Refrains und bodenständige
Riffs. Manchmal nervt jedoch das Keyboard ein wenig.
Natürlich dürfen auch die obligaten Balladen nicht
fehlen, und die sind mehr als schnulzig. Allen voran
"Love Won't Wait". Mit "Serenade" ist White Widdow ein
nettes Album gelungen. Die 10 Songs hauen nicht voll
rein, es ist aber nett anzuhören. Was Schönes zum
Kuscheln und einfach im Hintergrund laufen zu lassen.
Das war's aber auch schon.
Timo K.

Punkte:
6.0 von 10
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SVARTTJERN – Towards The Ultimate
Agonia Records
Oh Mensch, in diesem Monat
scheint das Übermass an Alben endlos! Agonia Records hat
einige wahre Perlen im extremen Metal unter Vertrag (zum
Beispiel Aborym, Den Saakaldte oder die im letzten Monat
rezensierte The Konsortium), wodurch ich mich immer auf
Veröffentlichungen freue. Aber leider gibt es auch Bands
unter ihren Fittichen, bei denen das Texteschreiben
schwierig fällt. Svarttjern aus Norwegen gehören dazu,
ganz einfach, weil die Herkunft der Band schon den Stil
beschreibt. Fieses Kreischen, eisige Riffs,
zwischendurch headbangtaugliche Rhythmen, sanft
eingesprenkelte Melodien. Es gibt nichts, was die Jungs
aus der schwarzen Masse herausragen lassen würde. Das
ist grundsätzlich nicht schlecht, aber halt auch nicht
wirklich gut. "I Am The Path" ist grundsolide, macht
live sicher ziemlich was her. Auch "Breathing Soil"
macht Laune, drückt das Gaspedal ziemlich bis zum
Anschlag durch und presst seine Hörerschaft ganz schön
in die Sitze. Aber das war's dann auch schon. Nett, aber
ein Kaufgrund? Wer massenhaft Platten von Dodsferd,
Sargeist, Aosoth, Craft, Tsjuder et cetera zu Hause
stehen hat, braucht nicht zwingendermassen nochmals eine
Band, die ähnlich klingt.
Tristan

Punkte:
6.0 von 10
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NEWMAN – Under Southern Skies
AOR Heaven/Non Stop Music
Nachdem Sänger und Gitarrist
Steve Newman kürzlich ein Album mit der Band Big Life
auf den Markt brachte, ist er nun wieder zurück, um ein
weiteres Album mit seiner angestammten Band Newman zu
veröffentlichen. Dies ist mittlerweile Album Nummer 9
namens "Under Southern Skies". Seit der Gründung 1997
hat sich Newman ganz dem AOR verschrieben. Die Songs
sind so typisch für diese Art von Musik. Alles ist im
trägen Mid Tempo angesiedelt, die Strukturen sind zu
durchschaubar und auch die Melodien sind kaum eingängig.
Ausser bei "Ghost In The Night" oder "Save No Prisoners"
kommt ein wenig Abwechslung rüber. Aber auch diese
Beispiele können die Platte nicht wirklich rausreissen.
Vielleicht ist Steve Newman einfach zu festgefahren und
die zündenden Ideen fehlen absolut. Das mag auch daran
liegen, dass er das Album zudem selber auch noch
produziert hat. Anstatt jedes Jahr ein neues Album auf
den Markt zu bringen, wäre es hilfreich, sich Zeit zu
lassen und mal etwas Anderes ausprobieren. Dann wird's
auch wieder mit dem Erfolg. So wird's echt schwierig.
Timo K.

Punkte:
6.0 von 10
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SINGLE BULLET THEORY – IV
Goomba Music
Bei einer Band, die sich selbst Single Bullet Theory
nennt, könnte man erwarten, dass sie mit ihren
musikalischen Ergüssen eine stramme Linie verfolgt,
welchem Genre auch immer verpflichtet. Doch falsch
vermutet, denn mit ihrem vierten, schlicht "IV"
betitelten Silberling, setzt der Vierer aus Philadelphia
der metallischen Hörerschaft einen hybriden Mischling
aus Death Metal, Cyber, Progressive und Old School-Metal
vor, welcher in seiner Verschiedenheit nur schwer als
Einheit zu erfassen ist. Am deutlichsten wird dies beim
Gesang: Oftmals räudiges Gegurgel, dann plötzlich
eindrückliche Stimmakrobatik à la Nevermores Warrel
Dane, dann gothic-mässiger Tiefgesang ("Letting Go", "Samsara")
und zuletzt noch markerschütternder Kreischgesang
irgendwo zwischen James Rivera (Helstar, Ex-Vicious
Rumours u.a.) und King Diamond ("What Have I", "Wake Of
Betrayal") lassen kaum glauben, dass es sich hier immer
um den gleichen Fronter, nämlich den zusätzlich die
halbe Gitarrenarbeit übernehmenden Matt DiFabio handelt.
Daumen hoch für die stimmliche Leistung und natürlich
für Abwechslung im Allgemeinen, doch das Problem dabei:
Immer wieder schafft es das Quartett nicht, sein
Material wirklich zusammenzuhalten, dies offenbart sich
in unkoordinierten Songs wie dem Opener "Diabolical", "Hands
Of The Wicked" oder dem bedrohlich düsteren "Samsara"
auf tragische Art und Weise. Kaum hat man in einen
Rhythmus, eine Stimmung reingefunden, wird mit an die
nächste hineingeschubst, und zwar so abrupt, dass man
die vorherige auf der Stelle vergisst. Mehr Konsequenz
das nächste Mal, bitte!
Kissi

Punkte:
5.9 von 10
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URSUS - Fuerza Metal
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Wer auf richtig primitiven, reichlich punkigen
Thrash Metal steht, sollte sich mal den "Fuerza Metal"
genannten Zweitling der aus Bogotà, Kolumbien,
stammenden Sturmtruppe reinpfeifen. Filigran und
technisch angehaucht gehen die drei Jungs und das Mädel
nicht gerade ans Werk, sondern rumpeln sich wie dereinst
Venom zu "Welcome To Hell"-Zeiten völlig entfesselt und
unbekümmert durch die zehn in Spanisch vorgetragenen
Songs (inklusive Intro). Songwriting und Produktion
liegen, naja, qualitativ nahe beieinander, womit ich,
diplomatisch wie ich nun mal bin, vorsichtig ausdrücken
will, dass weder das Eine noch das Andere das Gelbe vom
Ei ist. Wie schon angedeutet, kommt das Ganze reichlich
punkig daher, die Refrains und Zwischenparts haben
teilweise sogar höchstens Schülerband–Niveau ("Patria
Grande", "Pueblo Sin Memoria"), da nützt es auch
herzlich wenig, wenn man sich in Tracks wie "Larga Vioa"
den Songaufbau von Motörhead's Rock'n'Roll 'ausleiht'
oder in "Marioneta De La Guera" gar das Eingangsriff von
Savatage's "Living For The Night" gleich eins zu eins
übernimmt. Zugute halten muss man Ursus hingegen, dass
sie trotz widrigsten Umständen ihr Ding durchziehen, in
einem Land, das vor allem durch Korruption,
Polizeigewalt, Ausbeutung und Drogenterror bekannt ist,
was sich erwartungsgemäss auch in den Lyrics
niederschlägt. Ich möchte jedenfalls nicht in Bogotà
leben, dagegen ist unser übersättigtes Westeuropa und
erst recht die Schweiz wahrscheinlich der reinste
Ponyhof mit Hello Kitty-Flair, Leute. Trotzdem reicht es
nur für eine Wertung in der Mitte der Skala plus einem
halben Bonuspunkt für das Durchhaltevermögen, denn
immerhin halten sie seit zehn Jahren dort die Stellung,
wo die meisten anderen Bands kein halbes Jahr
durchgehalten hätten.
Mirko B.

Punkte:
5.5 von 10
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THE WHEEL – The Wheel
Musicbuymail
Im Begleitschreiben zu ihrem selbstbetitelten Debut
machen The Wheel klar, dass sie das Rad des Rock'n'Roll
nicht neu erfinden, sondern einfach etwas dran
weiterdrehen zu wollen. Weiter, das heisst in diesem
Falle zurück, denn auch der Vierer aus Oslo hat sich der
heute so angesagten Retro Rock-Bewegung angeschlossen.
Doch während andere Bands wie Graveyard, die neuen Opeth
oder in diesem Monat Riotgod es schaffen, den exzessiven
Sound der 70's ins Hier und Heute zu transponieren,
schaffen es The Wheel gerade mal in die späten 80er. Der
Grund dafür: Auch von Melodic Rock und AOR hat sich das
Quartett hörbar inspirieren lassen. Daran gibt es an
sich nichts auszusetzen, doch zu bieder und brav ist das
Ergebnis dadurch. So denkt man bei Songs wie dem netten
Mid Tempo-Opener "Stand Up" nur entfernt an die
angekündigten Led Zeppelin, vielmehr an eine nüchterne
Version der Quireboys mit Whitesnake- und
Free-Versatzstücken. Das liegt einerseits am warmen,
zwar souveränen, aber nicht aufsehenerregenden Gesang
von Fronter Jan Erik Salvesen, andererseits an den
simplen Songstrukturen. Ordentlich gezimmerte Nummern
wie der Rocker "Into The Water", die Südstaaten-Luft
verströmenden "Love" und "Sparks", das melodiöse "Tellin'
No Lies" oder das schunkelnde "Lost Souls" gehen zwar
ziemlich schnell ins Ohr, wissen aber nicht, wie
festbeissen. Zu verhalten, zu ausgewogen, schlicht zu
nett sind die eingängigen Refrains, die sich auch auf
einer jüngeren Bon Jovi-Platte gut machen würden. Ihr
Handwerk beherrschen diese vier Herren aus dem hohen
Norden zwar ohne Zweifel, doch das Rad des Rock'n'Roll
hat sich (den Göttern sei Dank!) schon längst
weitergedreht.
Kissi
Punkte:
5.5 von 10
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KADAVRIK – Bioluminescence
Sonic Attack
Das, was man einem zum Frass vorsetzt, muss nicht
immer ganz frisch sein. So zumindest scheint man in der
Küche Kadavrik zu denken, denn unter dem Titel "Bioluminescence"
verbirgt sich kein neues Gericht der deutschen
Teufelsküche, sondern ein Auflauf, bestehend aus ihren
beiden bisherigen Kreationen "... Until The Die Is Cast"
(2008) und "Wine Will Turn To Blood" (2009) über ihr
neues Label Sonic Attack. Ob Gang Nr.1 oder Nr.2,
geboten wird düster-aggressive Kost: Melo/Death-Gehacktes
an Black Metal-Sauce auf Keyboard-Salat à la frühen
Children Of Bodom bzw. neueren Dimmu Borgir.
Skandinavische Zutaten also. Ob das auch schmeckt?
Scharfe Riffs wie in "Icecold Winter's Grave", "Above
The Weak" oder "Insight:down" munden zwar nicht
schlecht, doch führt die Mischung mit etwas mehligen
Pathos-Melodien unterstützt vom plastikhaften
Instant-Keyboard und die eher faden Teile, in welchen
das Tempo gedrosselt wird ("Dyster", "Hope Springs
Eternal") etwas gar gummig an, nicht zuletzt wegen dem
etwas überkochten bzw. laschen Produktion. So schmort "Bioluminescence"
eher auf Raststätten-Niveau denn im Sterne-Bereich
herum. Das reicht zum Bauchfüllen zwar allemal, hat man
aber die Wahl, greift der Feinschmecker wohl aber eher
auf genannte Chefköche zurück oder auch auf etwas
vorbildlichere Lehrlinge wie The Sorrow oder Norther.
Kissi

Punkte:
5.1 von 10
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ART OF PHOBIA - Projection
Eigenvertrieb
Tja, was soll ich sagen zum Werk von Art of Phobia?
Man pendelt zwischen Slow Motion und High Speed-Attacken
mit dem dazugehörigen Wechselgesang von Hardcore/Death
Metal und cleanem Gedudel des Sängers hin und her.
Ehrlich gesagt hat mich "Projection" sofort genervt, was
mit Sicherheit an diesem Wechselgesang liegt, der ja
inzwischen so dermassen ausgeleiert ist, dass man es
nicht mehr hören mag. Tut mir Leid, aber das
Instrumentalische wäre nicht mal so schlecht mit der
dazugehörigen Produktion, die für einmal nicht
überproduziert wirkt. Also Leute, wenn ihr meint, Morbid
Angel seien so Soft wie Modern Talking, solltet ihr
unbedingt Art Of Phobia anchecken, den da gibt es
deftige Kost.
Daniel J.
Punkte:
5.1 von 10
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PREHATE - We Don't March Alone
Noisehead Records
Der Computer. Epizentrum der menschlichen
Schöpfungskünste, Verfeinerer all unseres Könnens, Dreh-
und Angelpunkt der nächsten Evolutionsstufe. Als die
Dinger 1943 (damals noch mit Lochkarten gefüttert)
erstmals als 'funktionstüchtig' eingestuft wurden,
verkündete der damalige Präsident von IBM, Thomas J.
Watson, dass es wohl einen Weltmarkt für 5 Computer
geben würde - heute wissen wir, dass der Gute sich knapp
verschätzt hat. Überall sind die Dinger zu finden:
Klein, leise, hilfreich und mehr oder weniger subtil
unterstützen sie unser Leben, als ob es nie anders
gewesen wäre. Die Kommunikatoren aus Star Trek? Haben
wir! Die Laserschwerte aus Star Wars? Nur noch ein
Steinwurf entfernt, prophezeie ich euch! Die
Einsatzmöglichkeiten sind unlimitiert, kaum ein Sektor,
der nicht vom Einsatz der digitalisierten Helfern
profitiert hätte - die Musikindustrie ist hier keine
Ausnahme: Bis zu den frühen 90ern mussten die Bands noch
exakt so klingen, wie sie ihre Alben haben wollten -
kurz darauf wurde die Schnittmaschine digitalisiert und
läutete damit das Zeitalter der computerisierten
Basteleien ein. Was unter der Ägide von Nine Inch Nails
und Co zuerst noch als kreativer Segen wahrgenommen
wurde, fuhr kurz darauf dann aber die Seite des
Schwertes aus: Wenn man schon komplette Drums
programmieren kann, weswegen dann noch die Mühe auf sich
nehmen, das Instrument beherrschen zu können?
Mittlerweile sind wir soweit, dass sich nicht mehr
konkret sagen lässt, wo der Mensch aufgehört und die
Maschine eingegriffen hat: Scheiben sind gerade editiert
und durchgetriggert, plattkomprimiert und eingereiht,
maximale Einschlagskraft ist das Credo. Und genau hier
kommt mein Monolog zum Höhepunkt: Prehate sind zu
präzise. Weswegen sollte ich einer Band trauen, die auf
Platte genau so krass knallt wie jeder andere Release im
modernen Todesblei-Sektor? Sicherlich, die Sache macht
Spass, und gerade die Vocals erweitern die Sache um
einen kräftigen Faktor – aber nochmal, wo hört hier die
Band auf, wo setzen die Bits und Bytes an? Sicherlich
kann man Prehate nicht die Schuld am jämmerlichen Zirkus
aufhalsen, in den sich der Metal aktuell verwandelt hat
– aber genau so wenig lässt es sich mit einer solchen
Scheibe über ihr Können urteilen. Darum: Klingt wie ihr
selber, und ihr werdet daran bewertet. Dann müsst ihr
nur noch eure Instrumente beherrschen und fette Songs
schreiben, was jetzt wohl doch nicht so schwer sein kann
- oder?
El Muerte

Punkte:
5.0 von 10
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GARY JOHN BARDEN – Eleventh Hour
Escape Music/Non Stop Music
Hauptsächlich wurde Gary John Barden durch die
Zusammenarbeit mit der Michael Schenker Group bekannt,
und man sagt, er sei DIE Stimme des britischen Hard
Rock. Diese Aussage lässt mich mal kurz die Stirn
runzeln. Nach diversen Ausflügen und Kooperationen mit
Künstlern wie Gary Moore, Company Of Snakes oder Silver
veröffentlicht er nun sein fünftes Solo-Album "Eleventh
Hour". Ich muss sagen, dass diese Scheibe keine
Emotionen in mir weckt. Wirklich keine. Ich spüre keine
Kreativität. Ich spüre nicht das Besondere. Erneut
unterstütze Michael Voss (Casanova, Bonfire) als
Produzent, und diese Kooperation zieht sich bereits über
Jahre hinweg. Sollte man daran vielleicht mal etwas
ändern? Wer einfach gestrickten Hard Rock ohne Profil
gerne mag: bitte schön!
Liane P.

Punkte:
5.0 von 10
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MADINA LAKE – World War III
Steamhammer/SPV
Das Quartett aus Chicago mit den Zwillingsbrüdern
Nathan (Vocals) und Matthew Leone (Bass, Vocals), Mateo
Camargo (Gitarre, Programming) und Dan Torelli
(Schlagzeug) musste in den letzten Jahren mehr Leid
ertragen, als man wohl im Normalfall verkraften kann.
Seit der Veröffentlichung ihres Albums "Attics To Eden"
im Jahre 2009 durchlebten sie Tragödien und diverse
Schicksalsschläge. Jedoch waren auch Momente des
Triumphes zu verzeichnen. All diese Ereignisse spiegeln
sich jetzt in ihrem dritten Werk "World War III" wieder
und wurden dort musikalisch vertont. Die Themen bewegen
und stimmen einem nachdenklich. Die Musik an sich bewegt
sich zwischen Pop/Punk/Post-Hardcore und bewegt im
Gegenzug eher weniger. Für Freunde von kommerziellem
Einheitsbrei bestimmt interessant, ebenso für
Musikliebhaber mit Vorlieben für Papa Roach, Linkin Park
und My Chemical Romance.
Liane P.

Punkte:
5.0 von 10
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NINE COVENS – On The Comming Of Darkness
Candlelight Records/rascible
Mensch, wie kann es mühsam sein, über gewisse Bands
oder Projekte was rauszufinden. Weder die Enzyklopädie
noch die eigene Myspace-Site kann wirklich Auskunft
geben, wer Nine Covens sind und was genau sie denn tun.
Da die Songtitel allesamt sehr lange sind und durch ihre
Nummerierung auf ein Konzeptalbum hindeuten, war ich
sehr gespannt, was denn da auf mich zukommen mag.
Nachdem ich ihr Debut (?) aber durchgehört habe, muss
ich sagen, dass dies getrost so bleiben kann. Das
akustische Intro weicht viel zu schnell einem zwar
druckvoll aufgenommenem, aber uninspiriertem
Rumschreien, das von verwaschenen Gitarrenspuren
untermalt wird. Aus dem Sound werde ich auch beim
letzten Part von "Ressurection" nicht schlau: Zum einen
sind die Spuren sehr druckvoll durchgenommen, aber die
Verzerrungen der Gitarren verschwimmen miteinander. Was
auch immer an ihrem Sound experimentell sein könnte,
verschwindet sodann hinter den Blastbeats, dem
eintönigen Geschrei und einer – nun ja, Gitarrenwand.
Nach "Candlelight" sind in dem Projekt alles Musiker aus
anderen bekannten Bands, vielleicht sind die Jungs darum
so erpicht auf Geheimhaltung, damit ihr peinlicher
Ausrutscher nicht ihre Karriere ruiniert. Einzig "Ascension
Part 2" kann durch den anfänglich an alte (inzwischen
sehr alte) Dimmu Borgir erinnernde Riffs fesseln.
Ansonsten finde ich ziemlich viel künstlichen
Garagensound.
Tristan

Punkte:
4.5 von 10
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INSOMNIUM – One For Sorrow
Century Media/EMI
Insomnium haben bei mir einen zwiespältigen Eindruck
hinterlassen. Zum einen zelebrieren die Jungs einen echt
guten Melodic/Death Metal mit viel Atmosphäre (welche
immer mal wieder an Ghost Brigade erinnert), zugleich
aber haben die Songs keine nennenswerten Höhepunkte
vorzuweisen. Alles erklingt in einem ähnlichen Rahmen,
was vielleicht an der Abmischung liegen mag – oder man
hat sich sehr gleichende Songs komponiert, welche zwar
wie erwähnt echt gut sind, aber mit ein wenig mehr
Abwechslung innerhalb der Stücke selber beziehungsweise
in der Herangehensweise hätte Insomnium definitiv dazu
verholfen, ein Album zu erschaffen, welches sich in die
Gehirnwindungen fräsen und dort verharren kann. Naja, es
gibt den Konjunktiv nicht umsonst. Nicht schlecht, echt
nicht, aber ohne Ecken und Kanten und eben ohne
wirklichen Wiedererkennungswert. Schade.
Toby S.

Punkte:
4.5 von 10
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LOST REFLECTION – Florida
SG Records/Non Stop Music
Lost Reflection wurden 1996 als
Tribut an Crimson Glory gegründet. Die Liebe zur
genannten Band von Sänger und Bandleader Fabrizio Fulco
ist unüberhörbar. Dies hat wohl auch Crimson Glory's
Gitarrist Ben Jackson gehört und Fabrizio 2005
eingeladen, ihn am Bass seiner eigenen Band Ben Jackson
Group zu unterstützen. Nach diesem für ihn wohl
grossartigen Erlebnis ging's zurück nach Italien, und so
entstand nun einige Jahre später das aktuelle Album
"Florida". Was können wir nun von diesem Tribut halten?
Auf den Punkt gebracht: Die Italiener sind meilenweit
von ihren Vorbildern entfernt. Kompositorisch ist es
bestimmt kein Highlight, die Gitarrenarbeit ist
mittelmässig und der Gesang teilweise schief und am
Rhythmus vorbei. Von den plakativen Texten reden wir gar
nicht erst. Keiner der 10 Songs bleibt in den
Gehörgängen haften, und man fragt sich nach den knapp 35
Minuten Spielzeit, was das gerade war. Also Jungs, esst
noch eine Pizza oder ein Stück Salami, und dann weiter
schön üben. Vielleicht wird's ja später noch was.
Timo K.
Punkte:
4.0 von 10
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GUIDO CAMPIGLIO - Rumble In The Jungle
SG Records/Non Stop Music
Ohjeh, schon wieder eine Guitar Shredding-CD. Ich
kann mich eh nur schwer anfreunden mit solchen
Selbstverherrlichungen der sechs Saiten. Der Italiener
aus Bergamo, Guido Campiglio, mag ja wohl ein guter
Gitarrist sein, aber ich finde, so hart es auch klingt,
keinen einzigen brauchbaren Song auf diesem Album. Dazu
kommt hier noch der kalte, zeitweise recht elektronisch
klingende, künstliche Drumsound, der dann auch die
besten Ansätze noch zunichte macht. Natürlich gibt's
einige gute Riffansätze oder auch ein paar tolle Soli,
aber das ist mir einfach zu wenig. Dazu kommt noch eine
relativ schwache und drucklose Produktion, so als wäre
das ganze Album an einem PC erschaffen worden. Ich würde
Guido vorschlagen, sich eine Band zu suchen und
'richtige' Songs zu kreieren, mit Gesang. So kann ich
hier leider nur ein vernichtendes Urteil abgeben. Dass
die Note nicht zu tief absackt, verdankt Guido nur
seinen Fähigkeiten, gut Gitarre zu spielen.
Crazy Beat
Punkte:
3.5 von 10
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LOTRIFY – Demo
Eigenvertrieb
Lotrify sind eine junge Band aus
Baden im Kanton Aargau. Mit ihrem ersten Werk zeigen die
Schweizer, was sie können – leider noch nicht genug. Das
Songwriting wirkt unausgereift, das Ganze hat den Charme
des Unprofessionellen von Garage Rock, möchte allerdings
Melodic/Death à la Avenged Sevenfold darstellen. Während
es zwischendurch ein paar sehr gute Ansätze gibt,
interessante Gitarrenriffs und gesangliche Spielereien,
die sich durchaus hören lassen können, ist der Rest eher
monoton und viel zu repetitiv. Die Melodien sind flach
und passen nicht so ganz zu den umfangreichen Lyrics,
was dazu führt, dass Sänger Sacha Wacker zu
hardcoremässigem Sprechgesang in Ultraspeed wechselt, um
ja alles unterzubringen. Die Demo hinterlässt einen
etwas schalen Nachgeschmack, denn das Talent von Lotrify
blitzt zwar immer wieder durch, schafft es allerdings
nicht, endgültig durchzubrechen. Fazit: Für das 1. Werk
ist es nicht schlecht, aber ich würde sagen: Zurück in
den Proberaum und her mit professioneller Unterstützung
im Songwriting! Denn ihren Stil scheinen die Aargauer
noch nicht gefunden zu haben.
Patricia

Punkte: keine Wertung
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R.U.S.T. – Legends
Pure Underground/Non Stop Music
Bulgarien übt sich im Heavy Metal. Wieso sie diese
Bandproben auf CD brennen mussten, bleibt nach dem Hören
von Legends schleierhaft. Vielleicht, um endlich zu
realisieren, dass der Gesang wirklich kraftlos und
zuweilen auch daneben klingt. Klammert man diese Sache
aus, darf man sich an einem sehr authentischen, da etwas
rumpligen Sound erfreuen. Die Gitarren, Drums und der
Bass haben Eier und ehren mal mehr mal weniger
offensichtlich True Metal-Götter. Wobei sie für meinen
Geschmack bei „Sign Of The King“ übers Ziel
hinausschiessen. Hier sind sowohl Melodie, wie auch die
Lyrics von Manowar und ins besondere von „Master Of The
Wind“ abgekupfert. Wieso sie das Lied dann nicht gerade
1:1-Covern und entsprechend deklarieren bleibt
unbekannt. Neben diesem Tiefpunkt gibt es aber auch ein
zwei Lieder, die durchaus das Potential von R.U.S.T.
erkennen lassen. So etwa der Opener „Firestorm“ und oder
das stampfende „The Raising“. Will die Band aber etwas
reissen, muss sie sich gewaltig steigern und die Stimme
wechseln.
Roger W.
Punkte:
3.5 von 10
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MR DEATH – Descending Through Ashes
Agonia Records
Ach du heiligs Blechle, das rumpelt und bröckelt gar
derb aus den Boxen, was ist das denn? Aha, Mr Death…
Kann man kennen, muss man aber nicht. Warum diese
Aussage? Weil die 5 Schweden zwar ganz netten, old
schooligen Death Metal zocken und dabei die
Horror-Atmosphäre nebenbei einflechten, aber ganz
ehrlich: Die Vocals machen alles zunichte – zu gepresst,
zu fest im Hintergrund, ohne jegliche Farbe. Das hat man
schon tausendfach besser gehört, man erinnere sich nur
an solche Glanztaten wie "Nightmares Made Flesh" von
Bloodbath oder "Tales Of The Coffin Born" von The
Grotesquery. Ausserdem erklingt der Sound wie in einer
Garage oder einem Keller zwischen Wäschestapeln
aufgenommen – old school in Ehren, aber man kann es auch
übertreiben. Ist zwar nicht ganz so schlimm wie bei
anderen Bands schon vernommen, aber es macht einfach
keinen wirklichen Spass, sich die Scheibe anzuhören. Und
somit schliesse ich mit einem Verweis auf den eingangs
erwähnten Satz. Tut niemandem weh, bringt aber auch nix.
Toby S.
Punkte: 3.0 von 10
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SAVIOURS – Death's Procession
Kemado/Universal
Die Todesprozession ist das nun mittlerweile vierte
Album von Saviours. Ich weiss nicht, ob sie sich selber
zum Sensemann begleiten möchten, aber viel davon
entfernt sind wir nicht. Saviours legen uns eine Platte
mit einem zähflüssigen Brei im Stil von Stoner Metal
hin, da verschlägt es mir fast die Sprache. Schon der
Opener "The Eye Obsence" dauert über 7 Minuten in einem
Tempo, da geht meine Oma schneller. Auch die weiteren
Songs gewinnen nicht viel an Tempo – ausser vielleicht
noch "To The Grave Possessed" - dauern dafür auch nur
noch knapp 5 Minuten. Es ist eine endlose Wiederholung
von immer den gleichen Soli, dämlichen Texten und
langweiligen Kompositionen. Aber das Schlechteste kommt
ja noch. Die Produktion ist dermassen miserabel, das
geht wirklich nicht. Ich weiss nicht, wer dieses Album
abgemischt hat, aber er sollte schnellstens seinen Beruf
wechseln. Wer Lust hat, sich mal so richtig zu
langweilen, der kann sich diese Scheibe von Saviours
kaufen. Dem Rest ist definitiv davon abzuraten.
Timo K.
Punkte: 3.0 von 10
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ABSU – Abzu
Candlelight Records/Irascible
Ui, das ist mal eine schräge
und schrille Kakophonie, was da
aus den Brüllwürfeln erklingt.
Merkt man gleich, dass die Jungs
seit den Anfangstagen der
brutaleren Mucke, nämlich
anfangs der 90er, ihr Unwesen
treiben – ihr neuestes Werk "Abzu"
hat dermassen viele alte Vibes
in sich, dass man sich echt
fragen muss, ob dies nun etwas
Neues oder Uraltes ist. Wie dem
auch sei, die Mischung aus
dezentem Thrash und Black Metal
respektive deren Raserei ist
ganz nett, aber schon zigfach
dagewesen. Keinerlei
Herausforderung oder gar
Innovation, na ja, wer’s
braucht. Aber die Kreischereien
gehen mal gar nicht, das kratzt
dermassen unangenehm in den
Gehörgängen, da braucht man echt
Ohrstöpsel gegen. Ausserdem ist
nicht wirklich Variabilität
gegeben, also: Abgesehen vom
letzten Track "Song For Ea",
welcher im letzten Viertel
interessante Aspekte aufweist,
nämliche akustische Intermezzi
und eine unheimliche Atmosphäre,
ist immer dasselbe Schema
gegeben – Langeweile pur. Kauft
euch irgendwas Anderes, aber
Absu kann man getrost
ignorieren, da verpasst man
nicht wirklich was.
Toby S.
Punkte:
2.0 von 10
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RWAKE – Rest
Relapse Records/Non Stop Music
Progressive/Stoner/Doom/Sludge
Metal, kann man das so stehen
lassen? Ja? Super, braucht man
nämlich nix mehr dazu zu sagen,
erledigt sich quasi von alleine,
hehe. Ach, doch nicht? Menno.
Egal, also: Die Amis haben sich
was ganz Vertracktes auf die
Fahne geschrieben, nämlich einen
ultrasperrigen, komplexen,
vielschichtigen und zugleich
faszinierenden wie langweilenden
Sound zu kreieren. Klingt
komisch, ist aber so. Die Tracks
werden von schleppenden
Gitarren, unzähligen Breaks,
schrägen Intervallen und einem
Schuss Ambient im Song namens
"Souls Of The Sky" dominiert,
dazu kommt die ungewöhnliche
Stimme des Sängers, welche
vielfach verzerrt wird und
generell einfach nur schreiend
daherkommt. Kann man mögen, muss
man aber nicht. Zudem wirkt sich
die Chose nach kürzester Zeit
extrem ab, und so sehr ich
Vielfalt und Individualismus
auch schätze – man kann es immer
übertreiben, keine Frage. Und
Rwake übertreiben’s nicht nur,
sondern scheren sich einen
feuchten Dreck um alle nur
erdenkliche Konventionen.
Herausgekommen ist ein Album,
das ich so echt nicht
weiterempfehlen kann. Sorry,
aber ein Album ohne jeglichen
roten Faden und erkennbare
Strukturen wirkt einfach nur
bescheuert. Mehr muss nicht
erwähnt werden, echt schade um
das Talent der Jungs, das
zweifellos vorhanden ist – für
die einen ist dies Kunst, für
die anderen (mich
eingeschlossen) schlichtwegs die
vermutlich langweiligste Platte
aller Zeiten.
Toby S.
Punkte:
1.0 von 10
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