Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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HEAVEN SHALL BURN – Deaf To Our prayers
Century Media/EMI
Der September wird verdammt heiss, das sag ich euch!
Denn niemand geringeres als Heaven Shall Burn geben die
heisse Jahreszeit noch nicht ganz auf und attackieren
uns mit ihrem neuen Dauerbrenner. Ihr neues Album "Deaf
To Our Prayers" ist von Heinrich Heine's Gedicht "Die
schlesischen Weber" inspiriert. Damit wollen HSB die
Parallele aufzeigen, die zwischen der Industriellen
Revolution und der heutigen globalisierten Gesellschaft
besteht. Woher ich das weiss? Ich hab mich informiert.
Die Scheibe ist für mich schlichtweg eines der
Highlights dieses Jahres, auch wenn es noch nicht zu
Ende ist. Die Death Metal-Einflüsse wurden so extrem
raufgeschraubt, dass es einfach nur noch knallt, so wie
es ihre deutschen Landsmänner von Fall of Serenity
vorgemacht haben. Die Steigerung von ihrem letzten Album
"Antigone" zu diesem hier ist gigantisch, es kracht,
schießt und saugt aus allen Rohren. Unterstützt wird die
wilde Metzgerei von unserem Lieblings-Veganer Marcus
Bischoff, der seiner Stimme hier wirklich alles
abverlangt. Der Oberhammersong auf der Scheibe ist mit
Sicherheit "The Only Truth", denn der zerrt so krank an
der Substanz von Leib und Gehörgang wie sonst was –
einfach genial. Ihr könnt euch auch noch von den
Live-Qualitäten der fünf Jungs überzeugen, nämlich an
der Hell On Earth-Tour, die diesen Herbst unsere Lokale
unsicher macht. Zusammen mit God Forbid, Cataract und
vielen mehr. Ich hoffe, bis dahin habt ihr euch das neue
Album gut eingeprägt, ansonsten könnt ihr nicht lesen.
Sven
Punkte: 9.8 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BLIND GUARDIAN – A Twist In The Myth
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Es gibt Bands, die kreieren zu Beginn ihrer Karriere
eine hochkarätige Scheibe nach der anderen, nur um dann
mit der Zeit entweder unnützes, verwirrtes Zeugs
zusammenzuschustern oder sich selber zichtausendmal zu
kopieren. Blind Guardian, Deutschlands grösste
Metal-Band dieser Tage, gehören definitiv nicht dazu.
Wohlwissend, dass ein Meilenstein-Album wie "A Night At
The Opera" in Sachen Bombast nimmermehr zu toppen wäre,
vollzieht man eine Kursänderung und lotet die Grenzen
des eigenen Sounds so weit aus, dass zum einen eine
Platte entsteht, die voller moderner Einflüsse und neuen
Ideen nur so strotzt, dennoch auch alles enthält, was BG
in ihrer 18-jährigen Karriere zu ihren Trademarks
gemacht haben. Nach der Veröffentlichung der Vorabsingle
"Fly", die viele Fans wegen der ungewohnten
Progressivität und dem neuzeitlichen Flair vor den Kopf
stiess, verbinden die Krefelder Fantasy-Metaller diesen
frischen Wind mit Tradition und schaffen es somit wieder
einmal, Fans wie Kritiker gleichermassen zufrieden zu
stellen. "This Will Never End", "Turn The Page", "Straight
To The Mirror" und "The New Order" sind die perfekten
Vertreter BG-typischer Attribute, die da wären:
schneidende Riffs, gepaart mit überirdischen Hooklines,
untermauert von der satten Drum-Performance Frederik
Ehmkes (der ab dieser Scheibe Thomen Stauch ersetzt und
der Ur-Gardine ohne Weiteres das Wasser zu reichen
vermag) und veredelt durch den charakteristischen Gesang
Hansi Kürschs, der wie immer in einem eingängigen wie
erhabenen Refrain gipfelt. Würde die ganze Scheibe aus
solchen Songs bestehen, wäre dies zwar nett anzuhören,
das gewisse Etwas würde aber fehlen... und genau das
liefern die progressiveren Songs. Das schon erwähnte "Fly"
braucht zwar einige Durchläufe bis es zündet, dann aber
kriegt man die groovende und abwechslungsreiche Nummer
so schnell nicht mehr aus den Gehörgängen. Das Gleiche
gilt für "Another Stranger Me", der zweiten Single, das
von seinem dynamischen Laut/Leise-Kontrast lebt und mit
einem epischen Refrain aufwartet, während "Otherland"
mit seinen bombastischen Chören noch einmal an "Opera"
erinnert. Abgerundet wird das Ganze durch die getragene
Powerballade "Carry The Blessed Home" und dem "Bard
Song"-Nachfolger "Skalds & Shadows", der dazu noch mit
feenhaften Flötenklängen von Drummer Ehmke aufwartet. "A
Twist In The Myth" kann ohne falsche Scheu jetzt schon
in die Reihe solcher Bandklassiker wie "Imaginations
From The Other Side", "Nightfall In Middle-Earth" oder "Somewhere
Far Beyond" gezählt werden. Punkt.
Kissi
Punkte: 9.7 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 25.90 SFr.
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QNTAL – V - Silver Swan
Drakkar
Records/Musikvertrieb
Dazumals, vor nunmehr 15 Jahren ungefähr, da wurde die
Verwendung von akustischen Instrumenten praktisch mit
Zeitverschwendung gleichgesetzt, und
mittelalterliche Musik wollte man auch fast nicht hören.
Qntal haben sich seit jeher den Traditionen widersetzt
und schlichtwegs ihr eigenes Ding durchgezogen, was
bislang in den Kapiteln I bis IV festgehalten wurde,
wobei jedes für eine eigene Schaffensepoche steht und
somit eigentlich nicht mit den
Anderen verglichen werden kann. Und es war nur eine
Frage der Zeit, bis sich das Trio dazu entschloss, den
nächsten Schritt auf ihrem musikalischen Wege zu
begehen. Als Symbol wählte man den schon im Titel
erwähnten Schwan, er soll die Schönheit, Reinheit und
majestätische Anmut in der Musik verkörpern, welche
abseits der ‚schnatternden Gänse’ sprich des Mainstreams
seit eh und je sein Schattendasein fristet und nur von
denjenigen wahrgenommen wird, deren Geist offen und frei
genug dafür ist. All dies trifft auf das fünfte Kapitel
von Qntal zu: Die gesamte Scheibe ist sehr ruhig und
atmosphärisch gehalten (wogegen das vierte Kapitel
dazumals eher schnellere Lieder beinhaltet hat), die
Dichte, welche hierbei erzeugt wird, ist schlicht
atemberaubend. Wunderschöne Songs, nachdenklich,
träumerisch, entführen den geneigten Hörer in eine Welt
voller Wunder, Mystik und Magie. Abseits von den
gängigen Mittelalter-Bands, welche eher den rauheren
Umgang und die Trinkfreudigkeit preisen, verbreiten die
Stücke von ‚Silver Swan’ eine Stimmung, die zum
Philosophieren vor einem prasselnden Kaminfeuer einlädt.
‚Falling Star’ beispielsweise ist eine wunderschöne und
dennoch tieftraurige Ballade, während ‚Lingua Mendax’
(wie viele Stücke komplett auf Latein) eher Anleihen an
die vorhergehenden Stücke beinhaltet und ein wenig
schneller daherkommt. Alle diejenigen, welche eher
‚schwere’ und nachdenkliche Musik bevorzugen, werden mit
dem neuesten Werke Qntals eine kleine Offenbarung in
Sachen gehobener Sprache und musikalischen Könnens
erleben. Allen anderen, die eher mit der ‚wilden,
ungehobelten’ Mittelalterwelt etwas anfzufangen wussten,
rate ich, mindestens einmal in dieses wunderbare Stück
Musikgeschichte reinzuhören und sich einfach fallen zu
lassen, denn sowohl qualitativ wie auch niveaumässig
findet man keine bessere Nahrung für den
Geist…
Toby S.
Punkte: 9.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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MY SHAMEFUL – The Return To Nothing
Firebox
Records/Non
Stop Music
Man stelle sich bitte kurz folgenden fiktiven
Filmausschnitt vor: Ein junger Mann sitzt in seinem Auto
und fährt auf einer einsamen Landstrasse dahin, es ist
nach Mitternacht und obwohl es ein warmer
Spätsommerabend ist fröstelt es den Fahrer. Aus dem
Radio klingt gedämpft Musik, eine letzte Verbindung zur
Aussenwelt. Plötzlich knisterts im Radio, Interferenzen
stören den Empfang. Sie schwellen langsam an, werden
immer lauter und nervenzermürbender, steigern sich zu
einem unheilvollen Crescendo… und urplötzlich tauchen
gleissende Scheinwerfer aus dem Nichts auf und der Wagen
samt dem Fahrer werden von einer extremen Kraft
gewaltsam aus der Wirklichkeit in den Abgrund des Todes
gestürzt… Keine Bange, ich will hier keinen Roman
schreiben und auch keinen Film drehen, es geht mir nur
darum ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie sich die
neueste Scheibe von My Shameful anhört und wie sie auf
den Hörer wirkt. Am Anfang hat man noch das Gefühl,
alles ist ok, man spürt zwar einen bedrohlichen
Unterton, und dann bricht ein Doom-Sturm über einen
herein, der seinesgleichen sucht. Gefangene werden hier
keine gemacht, das ist von Beginn an klar, hier wird
alles gnadenlos niedergewalzt was sich nicht rechtzeitig
in Sicherheit gebracht hat. Keyboards? Muss man mit der
Lupe suchen. Weibliche Stimmen? Totale Fehlanzeige.
Dominierend über einer alles vernichtenden Gitarrenwand
ist die bis zur unmenschlichkeit verzerrten Stimme von
Sami Rautio, zuweilen flüsternd, dann wieder kreischend,
bettelnd, vor purer Agonie schreiend… der Mann versteht
sein Handwerk, kein Zweifel. Gewisse Anleihen an My
Dying Bride oder November’s Doom sind auszumachen,
jedoch machen sich diese nur am Rande bemerkbar. ‚The
Return To Nothing’ ist zu eigenständig, zu kalt und hart
als dass er mit anderen genreverwandten Bands verglichen
werden könnte. Hatte man ursprünglich noch keinen
Schlagzeuger missbrauchte man einen Drumcomputer, doch
eben genau jene seelenlosen Schläge und Takte sind es,
die für gesteigerte Beklemmung und totale Verzeiflung
sorgten. Hoffentlich kann dies der neue Fellgerber
ebenfalls erreichen… Was bleibt einem noch gross zu
sagen? My Shameful legen mit ihrem vierten offiziell
releasten Langeisen jegliche Hoffnung in Schutt und
Asche, ‚The Return To Nothing’ walzt definitiv alles
nieder und hinterlässt nur eine kleine rauchende Spur
der totalen Verzweiflung. Dr. Toby rät: Diese Dosis
Musik ist mit Vorsicht zu geniessen, denn ist man erst
einmal so richtig down und deprimiert kann diese Scheibe
zu einer endgültigen Lösung verleiten. Wer sich traut
sollte unbedingt My Shameful antesten, denn etwas
besseres im extremen Doom-Bereich wird man wohl zur Zeit
vergeblich suchen. Suchtgefahr!
Toby S.
Punkte: 9.5 von 10
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JON
OLIVA'S PAIN – Maniacal Renderings
AFM Records/Musikvertrieb
Ich nehme meine Aussage zurück, die ich über Jon Oliva's Pain beim
Bang Your Head-Review gemacht habe. Jon Oliva's Savatage-Ersatz-Band
spielen nicht nur gut, sondern hervorragend, und dieses Album gehört
definitiv zur Spitze dessen, was die Heavy Metal-Szene im Moment
zusammen-komponiert. Ich falle auf die Knie und verneige mich mit
Ehrfurcht vor dem Grossmeister, dem Mountain King. "Maniacal
Renderings" bietet Savatage-Songs in höchster Qualität,
Eingängigkeit und Vielfalt, so dass man nicht mehr aus dem Staunen
rauskommt. Songs wie "Through The Eyes Of The King", "The Evil
Beside You" oder "Holes" bieten alles, wofür man Savatage liebte und
liebt. Ob nun schöne epische Arrangements, Ohrwurmrefrains,
theatralische Einlagen, schnelle und langsame Parts, Jon Oliva gibt
sie uns. Dabei betont der Mountain King, dass die Songs alle im
Teamwork mit seiner neuen Band entstanden sind. Als Besonderheit
greifen einige Lieder wie zum Beispiel "Timeless Flight" auf Ideen
zurück, die von Olivas verstorbenem Bruder Criss aus der "Gutter
Bullet"-Zeit stammen, Jon's Frau hat einige Tapes in einem alten
Schuhkarton gefunden. "End Times" klingt zwar ebenfalls nach Olivas
früherer Band, erinnert aber mit seinem progressiven Flair an Pink
Floyd's "The Wall" oder an Dream Theater. Aber was verliere ich hier
viele Worte, hört euch besser dieses Album an als hier meinen
Kommentar zu lesen! "Maniacal Renderings" bietet ausschliesslich
Hammer-Songs, die jedem Savatage-Fan sofort Tränen in die Augen
fliessen lassen und alle anderen Heavy Metal-Verrückten in ein Koma
der Verzückung treiben wird. Zum Schluss bleiben nur noch zwei
kritische Fragen: 1.: Warum gibt es gleich zwei Sonder-Editions
dieses Albums mit je einem anderen Bonustrack? Und 2.: Warum steht
auf der CD "Jon Oliva's Pain" und nicht "Savatage", wo doch der
Inhalt genau denen entspricht?. So, und jetzt wird nicht mehr
gefragt, sondern in stiller Andacht zugehört!
Roger W.
Punkte: 9.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DIE APOKALYPTISCHEN REITER –
Riders On The Storm
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Wer die Reiter in diesem Sommer an einem der unzähligen
Festivals erleben durfte, konnte erahnen, welch ein
Hammer-Album "Riders On The Storm" werden würde. Ich
selber sah sie zweimal, und schon damals haben sich die
neuen Songs "Friede Sei Mit Dir", "Riders On The Storm"
und "Wenn Ich Träume" tief in meine Gehörgänge
reingebohrt. Die übrigen zehn Songs sind jetzt keinen
Deut schlechter geworden und zementieren den Stil der
Reiter eindrücklich. Zu diesem gehört, dass sie
unberechenbar sind und bei ihren Alben immer wieder die
eigenen Grenzen überschreiten. So versprüht zum Beispiel
"Seemann" ein Seefahrer-Flair, während man bei "Schenk
Mir Heute Nacht" anfangs Trompeten hört. Trotzdem klingt
alles nach Reiter. Die Songs sind variabel wie eh und je
und haben fast immer rasend schnelle, aggressive Teile.
Sogar die Ballade "Liebe" bietet zum Schluss brachiale
Gitarrenwände. Die Texte sind bei den Apokalytpischen
Reitern wie früher auf Englisch und Deutsch und mit
anderen Sprachen gemischt. Im Vergleich zu seinen
Vorgängern beinhaltet "Riders On The Storm" aber
deutlich mehr deutsche Passagen. Die Lyrics sind
ebenfalls wieder tiefsinnig, ernst, verträumt,
philosophisch oder schlicht klasse. Auf CD sind die
Reiter definitiv keine Party-Band. Sänger Fuchs hat noch
einen Schritt nach vorne gemacht und präsentiert seine
Stimme variabler denn je. Mir persönlich gefällt zwar im
Moment ihr viertes Album "Have A Nice Trip" noch besser,
mit der Original-Version von Album Nummer 6 könnte sich
das aber bald ändern (die Promo-Version enthält
Audiostamps, die immer wieder über die Lyrics gelegt
wurden). Also auf zu neuen Ufern oder besser gesagt zum
Händler eures Vertrauens, CD besorgen, in den nächsten
Player einschieben und geniessen. Und danach an
mindestens eines der drei geplanten Schweizer Konzerte
pilgern und die Reitermania erleben. Ihr werdet nichts
bereuen!
Roger W.
Punkte: 9.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TYR - Ragnarok
Napalm Records/Musikvertrieb
Mit ihrem dritten und reifsten Werk "Ragnarok" kehren
die Barbaren der Färörer-Inseln zurück und versetzen uns
wiederholt in die Zeiten unserer Ahnen. Nach der
Wiederveröffentlichung von "Eric The Red" sind Tyr in
kürzester Zeit von einem Geheimtipp zu einer ganz
interessanten Band mit extrem viel Potential geworden.
Die neue Scheibe beginnt melodiös und ruhig, so wie man
es sich gewohnt ist von den Färörern. Der sogenannte "Viking-Metal",
obwohl es meiner Meinung nach eher nach technisch
vorzüglichem Heavy-Metal mit traumhafter Folklore
klingt, hat es einfach in sich. Der stets cleane Gesang
von Sänger Heri Joensen überzeugt in allen Belangen und
auch das schleppende, doomige Tempo hat vollkommen ihren
Reiz. In circa einer Stunde besingen Tyr die Geschichten
der Götter im Schnelldurchlauf, gesungen wird meistens
in englischer Sprache, aber auch ab und zu in ihrer
Landessprache, was ich mir persönlich noch mehr erhofft
hätte. Nicht nur die wunderbar hymnenhaften
Keyboardelemente, sondern auch das Gitarrenspiel,
welches übrigens das Stärkste ist an "Ragnarok", tragen
zu einer unvergesslichen Stimmung bei. Ein Vergleich mit
"Eric The Red" zeigt aber auch, dass die Band noch
Verbesserungsmöglichkeiten besitzt. Haben die Färörer es
beim Vorgänger noch problemlos geschafft, den Hörer
sofort mitzureissen, so kommt man bei "Ragnarok" anfangs
kaum in die Gänge. Das liegt wohl daran, dass die
"Wikinger" die genialen Partysongs wie z.B "The Wild
Rover" nicht mehr in diesem Stile wiederholt haben,
sondern eher auf reifere Stücke Wert legten. Nach
einmaligem Durchhören kann man aber fast nicht mehr
damit aufhören, dieses geniale Teil anzuhören. Ohne
Frage gehört das neue Album von Tyr zu den
individuellsten Viking Metal-Scheiben aller Zeiten,
ebenfalls ohne Frage gebührt Tyr für dieses Werk grosse
Ehre.
Yannick S.
Punkte: 9.3 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BLACK LABEL SOCIETY – Shot To
Hell
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Alle Jahre wieder bringen Black Label Society ein neues
Album raus. Für manche mag dies zu oft sein, doch wohin
soll Zakk Wylde sonst mit seiner unglaublichen
Kreativität? Nebenbei ist er zwar bereits zusammen mit
Ozzy an neuen Songs für dessen Album dran, doch so ein
Gitarrengenie wie Zakk steht dauernd unter
Strom(Gitarren). Doch auch ich war eher skeptisch, als
ich hörte, dass ein neues Album ansteht, und noch
skeptischer, als ich es dann in meinen Händen hielt.
Schon nach dem ersten Durchhören war mir klar, dass
dieses Album Kontroversen auslösen wird. Für einige wird
es das schlechteste Album sein, dass er je produziert
hat, für andere ein wahrer Fortschritt zu seinem letzten
Werk "Mafia". Ich gehöre wohl zu den Letzteren, so
überzeugt mich diesmal Zakk eindeutig mehr. Zwar ziehen
sich durch praktisch alle Songs die sogenannten
"weinenden und schreienden" Gitarrenriffs, aber dies
gehört nunmal zu Zakk’s unverkennbarem Stil. Und was uns
Frauen natürlich immer gefällt sind die schönen
Balladen, welche hier reichlich vorhanden sind. "Nothing’s
The Same", "The Last Goodbye" und vor Allem "Sick Of It
All" setzen sich wahrlich im Gehörgang fest und wie ein
fleissiges Bienchen summe ich fortlaufend mit. Natürlich
fehlen auch nicht seine typisch rotzigeren Songs, doch
sind diese hier eher spärlich vorhanden, und daher
gibt’s einen kleinen Abzug an Punkten. Bereits für das
CD-Cover mit den 3 "älteren" Nonnen hätte der durchaus
gläubige Zakk von mir zwar schon 10 Punkte verdient,
aaaaber irgendwie fehlt es mir in diesem Album etwas an
Struktur. Denn der Mix zwischen Balladen und Rotz ist zu
ausgeglichen und trübt den reinen Durchhörgenuss. Aber
ich werde noch lange nicht "Sick Of It All" werden und
darum warte ich bereits auf das nächste Meisterwerk des
Grossmeisters der Meisterhaften…jaja ich hör ja schon
auf!
Daniela
Punkte: 9.2 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SLAYER - Christ Illusion
W. Music
Es wäre der Traumtag für die legendären Amis gewesen...,
an diesem 6. Juni 2006 (666) ihre neue CD in den Läden
zu haben, aber die Sache verzögerte sich und so kam dann
halt mal wenigstens die Single "Eternal Pyre" mit einem
neuen Song ("Cult") raus. Dabei handelte es sich um eine
typische Slayer-Abrissbirne wie in frühen Zeiten. Mit
einem Schlag konnte man die letzten drei nicht sehr
erfolgreichen Scheiben "Diabolus In Musica" (1998), "Undisputed
Attitude" (1996) und "Divine Intervention" (1994),
notabene ohne Drum-Gott und Rückkehrer Dave Lombardo,
umgehend abhaken. Slayer, das sind vier sehr
eigenständige Charaktere (Araya, King, Hanneman und
Lombardo) und fehlt einer, dann existiert diese Band
eigentlich nicht mehr. Was war das für ein Gefühl, als
die Thrash-Kings 2003 in Balingen am BYH!!! als
Headliner aufspielten. Nie im Leben hätte ich gedacht,
die Ur-Formation nochmals zu Gesicht zu bekommen.
Seither wurden wieder viele Konzerte in Europa und der
Heimat gespielt. Nach dem 2001 erschienenen letzten
Studio-Werk "God Hates Us All", das wieder etwas besser
daher kam, lechzten die Fans natürlich nach einer neuen
Scheibe im neuen/alten Line-Up. Fünf lange Jahre später
ist es nun soweit: Das "Lombardo Comeback-Album" ist da:
"Christ Illusion"! Die Erwartungen waren entsprechend
gross und schon der rasante Opener "Flesh Storm"
versetzt einem einen kräftigen Tritt in den
Allerwertesten. Ja, die Schlächter vom Dienst sind
wieder zurück..., und wie! Vor allem das unverwüstliche
wie unverwechselbare Drumming von Dave Lombardo ist ein
Genuss ohnegleichen. Auch "Catalyst" ist nichts als pure
Thrash-Kost mit allen Trademarks der Altmeister. Sie
haben es also noch nicht verlernt..., zum Glück! Auch
textlich sind sie sich treu geblieben, wie der berühmte
schwarz/weiss/schwarze Aufdruck auf dem (halbwegs
zensurierten) Haupt-Cover zeigt. Die insgesamt zehn
Songs prügeln in bekannter Manier voll auf die Zwölf los
und beide Gitarristen solieren, nebst tonnenschwerem
Riffing, was die Saiten her geben! Kritiker berufen sich
auf die angebliche Vorhersehbarkeit des
Songmaterials..., nun gut..., Slayer brauchen sich schon
lange nicht mehr selbst neu zu erfinden. Klar erkennt
man einige bekannte Elemente von früheren Krachern, aber
insgesamt hat man nicht einfach ein Reunion-Album auf
Teufel komm raus gemacht, sondern dem Metal-Monster
neues Leben eingehaucht, das auch auf der Bühne nichts
als verbrannte Erde zurück lassen wird. Im Herbst
(23.10.06) werden Tom Araya & Co. auch in der Schweiz
Halt machen und die Winterthurer Eulachhalle platt
walzen. Das Package mit In Flames, Children Of Bodom,
Lamb Of God und Thineeyes Bleed wird sich mächtig
anstrengen müssen, um nicht mit "Slayer"-Schlachtrufen
niedergerungen zu werden. Die tighte Studio-Arbeit
(Produktion und Mix) von Josh Abraham ist top, steht
"Christ Illusion" deshalb sehr gut zu Gesicht und sorgt
für den nötigen Schalldruck auf dem Trommelfell, auch
ohne einen ultimativen Hit auf dem Album. Auf jeden Fall
kommt man in Sachen Thrash im Jahre 2006 keinesfalls an
Slayer vorbei!
Rockslave
Punkte: 9.2 von 10
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und bestellen für 25.90 SFr.
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DARK AT DAWN – Dark At Dawn
AFM Records/Musikvertrieb
Wem das Aus der finnischen Melancholie-Helden von "Sentenced"
zu sehr an die Substanz ging, dem sei jetzt geholfen.
Dark At Dawn aus Tschörmany haben das Zeug, um die
Finnen vergessen zu machen: Bei den elf starken Songs
finden wir die nötige Melancholie, gute Melodien und
Songarrangements, eingängige Songs und einen Sänger
namens "Thorsten Kohlrausch", der eine ausdrucksstarke
Stimme mit hohem Erkennungswert hat. Die
Instrumentalisten halten die Songs interessant, indem
viel variiert wird, mal im mid tempo-Bereich, dann wird
wieder schön auf's Gaspedal getreten und ab geht's in's
Universum von Dark at Dawn. Das selbstbetitelte Werk ist
sicher ein spezieller Albumtitel, denn die "grossen"
Bands wollen ihren Fans dadurch miteilen, dass die
Scheibe speziell ist. Auch Bei Dark At Dawn ist ihr
neuestes Werk sicher karriereweisend. Durchbruch oder im
Mittelmass vegetieren, das ist hier die Frage. Wenn es
nach mir ginge würde ich auf Erfolg setzen, denn die
Stücke sind wirklich Von grösster Qualität. Ich spüre
das im Urin dass hier der "Sentenced"-Nachfolger geboren
worden ist. Jetzt aber, Leute, ab in den Plattenladen
eures Vertrauens und das Werk abgreifen, ihr werdet es
sicher nicht bereuen. Ja ich weiss, vielleicht laufen
bei mir im Moment die Glückshormone ein wenig Amok, aber
bei solch einem superben Werk darf das doch sein, oder?
Daniel J.
Punkte: 9.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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BAALPHEGOR - Post earthquake age
Fastbeast Entertainment
Ein Leckerchen der speziellen Art kommt aus Girona/Spanien
und materialisiert sich in Form einer CD mit
anspruchsvollem technischen Death Metal mit
südländischem Flair (z.B. ein Softjazzpart mit
Flamencogeklatsche im instrumentellen Titelstück) und
wirklich anspruchsvollen Songs. Jeder einzelne Musiker
hats echt drauf und die Maulsperrendichte ist darum auch
relativ hoch. Die Band produzierte sich selbst und hat
einen angenehm basslastigen Sound gefunden der keine
internationale Vergleiche zu scheuen braucht (im
Gegensatz zu den bemitleidenswert ständig oft
Arschkarten ziehenden Cryptopsy) und wohlwollend im Ohr
hängen bleibt. Und obschon das Material reichlich
vertrackt geschrieben ist wirken die Songs flüssig und
ansprechend, ein richtiges Geniesserteil. Ein
wunderschönes Frettlessolo während "Humtec sphere" oder
das durchgängige Drumsolo (nicht ernst gemeint, aber der
Kerl ist ein Tier) werden jeden Musikgourmet obszön
geniesserisch mit der der Zunge schnalzen lassen.
Baalphegor schrecken auch nicht vor langsamen Passagen
zurück und in Kombination mit der glasklaren aber denoch
wuchtigen Produktion ist ein Rotwein-Kopfhörerabend
geradezu Pflicht. Und ein derartig geiles Teil
berechtigt das Verteilen von hohen Punktzahlen allemal.
HaRdY
Punkte: 9.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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GPS - Window To The Soul
InsideOut Music/Phonag
John Payne sollte dem Melodic Rock-Kenner eigentlich ein
Begriff sein, veredelte der Junge doch einige Asia-CDs
mit seiner Stimme. John schnappte sich seine beiden
verbliebenen Asia-Kollegen Guthrie Govan (Gitarre) und
Jay Schellen und komplettierte GPS mit Tastenzauberer
und Spocks Beard'ler Ryo Okumoto. Herauskommen ist ein
saustarkes Album. Wobei sich GPS deutlich von Asia
unterscheiden, hier regieren die satten Gitaren-Riffs
und die erdigen Keys. Schon der Opener "Window Of Life"
kachelt ganz schön ab. Und Johns Stimme ist hier viel
rauher und härter und erinnert hie und da an Ronnie
James Dio und Oliver Hartmann, was dem Album zusätzlich
noch mehr Klasse gibt. Songs wie "Heaven Can Wait"
fressen sich sofort im Gehirn fest. Oder die Überballade
"Written On The Wind", die mit einem
Oberliga-Gitarren-Soli endet und durch ihren
fantastischen Chor einfach einmalig wirkt, zeigt, dass
GPS einfach tolle Songs mit Tiefe schreiben können. Egal
welchen Song man auswählt, ob es das leicht an Asia
erinnernde "All My Life" oder das straighte "Since You
Been Gone" ist, jeder einzelne Track ist hier hörenswert
und die coolen Spielereien von Ryo und Guthrie, die
immer wieder aufblitzen, sind eine Klasse für sich. Hier
haben sich wirklich vier Musiker gefunden, die auf der
ganzen Länge mit viel Melodie und guten Ideen überzeugen
können. Absolut geil das Teil, und jedem Melodic Freak
nur zu empfehlen.
Crazy Beat
Punkte: 9.1 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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AUDIOSLAVE - Revelations
Sony-BMG
Das dritte Album einer Band deute laut Volksmund im
besten Fall auf den endgültigen Weg der Formation hin,
daran solle man theoretisch die Zukunft der Mucke
ausmachen können. Schön und gut, würde rechnerisch
gesehen sogar aufgehen - aber lässt sich ein solcher
Ansatz auch bei Allstar-Formationen verwenden? Denn
Audioslave sind keineswegs irgendeine unbedeutende
Gruppierung von mittelmässig talentierten Musikern,
sondern quasi die Quintessenz der letzten 10 Jahre
Rock-, Crossover- und Grunge-Geschichte: Die Band
besteht aus den ehemaligen Rage Against The
Machine-Musikern Tom Morello (Klampfe), Tim Commerford
(Bass) und Brad Wilk (Drums), während sich
Ex-Soundgarden/Ex-Temple of The Dogs-Frontmann Chris
Cornell für die Vocals verantwortlich zeichnet.
Interessanterweise positioniert sich der groovende
Vierer mit "Revelations" genau zwischen den beiden
anderen Alben. Mehr Funk als auf dem selbstbetitelten
Debüt, mehr Lebensgefühl als auf dem etwas arg trockenen
Zweitling "Out Of Exile" - Klingt doch schon mal
vielversprechend! Tatsächlich kommt "Revelations" genau
wie "Out Of Exile" nicht an die Hitdichte vom Debüt
heran, weiss dafür aber mehr zu überraschen und lässt
sich aufgrund einiger Zusatz-Elemente zur
Audioslave-Formel scheinbar auch langwieriger geniessen.
Die schwerwiegendste und für einige unter euch da
draussen sicherlich auch die am schwersten verdaubare
Zutat hört auf den Namen "Funk" und wurde grosszügig
unter sämtliche Songs verteilt, damit die immer schön
fröhlich im Backofen rumhopsen. Nebst Standarts wie dem
Titelsong oder "Sound Of A Gun" manifestiert sich die
neugefundene Energie am Stärksten in Songs wie "One And
The Same", "Original Fire" (wo ist der Schellenring,
wenn man ihn braucht?), "Broken City" und "Jewel Of The
Summertime". Aber auch sämtliche verbleibende Songs
wissen beinahe komplett zu überzeugen: "Until We Fall"
funktioniert bestimmt prima am Lagerfeuer mit der
Reisegitarre unterm Arm, "Shape Of Things To Come"
verbreitet in der Strophe beinahe mystische Stimmung, "Wide
Awake" weist die langersehnte gesangliche Frische in
Form von eher selten gehörten Melodiebögen auf, und "Nothing
Left To Say But Goodbye" verströmt den Feierabend-Blues.
Klarer Fall: runde Scheibe, gelungenes Experiment. Dass
Herr Morello die Ideen für lärmige Soli immer noch nicht
ausgegangen sind, betrachte ich jetzt einfach als mal
selbstverständlich - genauso wie der Fakt, dass die Band
tight wie Sau durch die Landschaft pflügt. Einzig Herr
Cornell muss sich von mir dann doch noch eine Kritik
anhören: Im Chorus einfach mal eben den Titel des Songs
zu wiederholen (respektive umgekehrt) geht irgendwann
einfach gar nicht mehr. Nächstes Mal gibt's Haue.
El Muerte
Punkte: 9.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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MOTÖRHEAD - Kiss Of Death
Steamhammer/Phonag
"We are Motörhead and we play Rock'n'Roll!" Mit diesem
lapidaren Satz beginnen jeweils die Konzerte von Lemmy &
Co. Unlängst wurde das 30-jährige Bandjubiläum
zelebriert und offizielle Studio- sowie Live-Alben gibt
es mittlerweile auch bald so viele. Der neuste
Phon-Angriff auf den Lauschapparat trägt entsprechend
die Laufnummer 24! Nach dem einen oder anderen
durchschnittlichen Album loderte das Feuer letztes Jahr
mit "Inferno" wieder erfreulich stark auf. Es ist
einfach beeindruckend, wie die Band sich im Verlauf der
Jahre eigentlich laufend selber kopiert hat, aber
dennoch immer wieder in der Lage ist, herausragende
Songs abzuliefern. Der "Whorehouse Blues" bewies dabei,
dass es auch mit leiseren klängen bestens funktioniert.
"Kiss Of Death" macht da keine Ausnahme, und nachdem der
schnelle Opener "Sucker" schon für das erste Ohrensausen
besorgt ist, gibt es nach dem ordentlichen "One Night
Stand" bei "Devil I Know" mit seinem catchy Riff voll
eins auf die Glocke! Bei "Trigger" beweist Lemmy einmal
mehr, dass er durchaus in der Lage ist, seinem
krächzenden Organ sowas wie echte Melodien zu entlocken.
Gar noch besser gelingt das bei der Halbballade (!) "God
Was Never On Your Side", die etwas von "Lost In The
Ozone" (zu finden auf "Bastards" von '93) hat. Und dann
folgt mit "Living In The Past" wieder mal ein
unsterbliches Groove-Monster für die Ewigkeit, das jedem
Air-Gitarristen und Headbanger sogleich ein breites
Grinsen auf's Gesicht zaubert. Hierfür stand wohl "Just
'Cos You've Got The Power" Pate - genial! "Christine"
huldigt indes dem guten Rock'n'Roll und das bollernde
wie düstere "Kingdom Of The Worm" orientiert sich am
Opener des gleichnamigen Albums von 1995: "Sacrifice".
Das Rad erfinden Motörhead gewiss nicht mehr neu, aber
sie verstehen es nach wie vor bestens, ihren Sound
gekonnt in Szene zu setzen. Natürlich gewinnt man auch
auf "Kiss Of Death" nicht für jede Komposition einen
Blumentopf, für die jahrelange Konstanz hingegen schon.
Die zwölf neuen Songs, von Cameron Webb (wie schon für
"Inferno") druckvoll produziert, bereichern die
Diskographie der Motörköppe mit Sicherheit! Recht gut
geraten ist auch die Cover-Version von Metallica's
Thrash-Lehrstück "Whiplash", das als Bonus-Track auf dem
limitierten Digipak zu finden ist. Eigentlich war dafür
der bereits vielfach verbratene Priest-Classic "Breakin'
The Law" vorgesehen gewesen. Zum Glück wurde eine andere
und weitaus bessere Wahl getroffen. Fazit: Motörhead
sitzen auch 2006 immer noch fest im Sattel und es ist
ein Wunder, dass Lemmy's Gehirnwindungen, in denen nebst
Blut auch ordentlich Jack Daniel's anzutreffen ist,
weiterhin solch gutes Songwriting entspringt - cheeerzz!
Rockslave
Punkte: 8.9 von 10
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und bestellen für 23.90 SFr.
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EXILIA - Nobody Excluded
Gun Records/Sony-BMG
Wir sind gesegnet! Die neue Scheibe von Exilia hat das Licht der
wunderbaren Metalwelt erblickt, und sie begrüsst uns sogleich mit
einem Tritt in den Hintern! Die faszinierende Stimme der graziösen
Frontfrau Masha begleitet einen durch ein Dutzend berauschender
Songs. Die Reise beginnt mit dem donnernden "Kill me", führt uns zum
wirklich extrem fiesen Ohrwurm "No Colours" und lässt uns manchmal
in erschütternd emotianalen Balladen wie "Your Rain" verweilen,
welche aber nicht eine Sekunde kitchig wirken. Keine Frage, Exilia
haben in ihrer musikalischen Entwicklung eindeutig Überstunden
gemacht, und entfalten nun ihr volles Potential. Die Lyrics geben
einem im positiven Sinne zu denken, denn es geht um politische und
soziale Themen. Liebe Metalwelt, der ewige Vergleich mit Guano Apes
ist spätestens mit "Nobody Excluded" nicht mehr angebracht, weil
Exilia seit mehr als einem Tag herum fliegen! Wenn man schon
Vergleiche anstellen muss, dann eher mit den frühen Sachen von Rage
Against the Machine, nur eben mit mehr Melodien. Meine italienischen
Lieblinge waren im März in Texas, und haben ihre Musik den Amis
schmackhaft gemacht. Ich freu mich schon auf den 25.10., wenn ich
die Power-Italiener live im Alpenrock sehe, weil sie auf der Bühne
immer alles geben. Daumen hoch für Exilia!
Maiya R.B.
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TNT – Live In Madrid DVD + CD
MTM-Music/Phonag
Labels neigen in ihren Bandinfos bekannterweise öfters
zum Übertreiben. Über TNT wird uns von MTM mitgeteilt,
dass die Band eine der klassischsten und
respektiertesten Bands ihres Genres seien. Dies
entspricht aber mit Garantie vollumfänglich der
Wahrheit. Seit 1982 bis heute veröffentlichte die
norwegische Truppe neun Alben. Allesamt können beinahe
als Meisterwerke klassifiziert werden. Die Truppe konnte
einfach immer auf ihre Fähigkeit bauen, starke Songs zu
komponieren und die auch auf höchstem Niveau umzusetzen.
Wie bei so vielen anderen Bands steht auch bei TNT ein
kreatives Duo hinter dem Sound. Ronnie Le Tekro bedient,
oberflächlich gesehen, die Gitarre. Genauer betrachtet
gehört er aber zu der Sorte Musiker, die mit ihrem
Instrument zu verschmelzen scheinen und damit eins
werden. Ronnie ist nicht nur ein technisch äusserst
versierter Gitarrist, mit einem ganz eigenem Stil,
sondern eben einer, der offensichtlich mit ganzem Herz
und voller Seele die Sechssaitige zum Klingen bringt.
Sein Partner ist der amerikanische Sänger Tony Harnell.
Auch er gehört zu der Art Musiker, die eine enorme
Leidenschaft in ihr Handwerk legen, zudem ist der Mann
mit einer unverkennbaren Stimme gesegnet. Ronnie und
Tony waren ein eigentliches Melodic-Dream-Team. Aber
eben leider waren. Vor wenigen Monaten hat der Sänger
angekündigt, die Truppe zu verlassen. Als Nachfolger
wurde erst kürzlich Tony Myles, Shouter der britischen
Formation Shy, bestätigt. Als Abschlussgeschenk an die
Fans wurde der letzte Gig auf DVD und zusätzlich auch
auf Audio-CD gebannt. Alle relevanten Songs wurden ein
letztes Mal im klassischen Line-Up gespielt und
aufgezeichnet, selbstverständlich in bester Bild- und
Tonqualität. Zusätzlich zu den 16 in Madrid gespielten
Tracks gibt’s noch jeweils einen Song vom Sweden Rock
Festival und aus der Rockefeller Music Hall in Oslo.
Eine Autogrammsession wird ebenfalls noch geboten. Die
Audio CD ist mit der identischen Setliste der DVD
bestückt. Ein würdiger Abschluss der Ära Harnell und
Pflichtkauf jedes Melodic-Liebhabers.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für
37.90 SFr.
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BY NIGHT – A New Shape Of Desperation
LifeForce Records
Kalt, steril und maschinenartig, so klingt das neue Baby
von By Night. Nach einem gelungenen Intro a la Sinai
Beach wird der Reigen mit "It Starts Within" eröffnet,
der sogleich der Höhepunkt auf dem Album ist. Das soll
jetzt aber nichts Schlechtes heissen, liebe Leser, denn
ich bin von diesen, leider wenigen 36 Minuten überaus
entzückt, um es mal anständig zu formulieren. Das ganze
Paket ist eine Mischung aus Mnemic, Sinai Beach und
Soilwork. Klarer und gradliniger Metal, der zu
überzeugen weiss. Unter den 11 Tracks auf dem runden
Hörbaren befindet sich ein Stück mit dem Namen "Dead
Eyes See No Future" – ja und ob euch der Name bekannt
vorkommt, denkt eine Sekunde an Arch Enemy und schon
habt ihr's. Klingen tut er übrigens wie ein Standartsong
von Hypocrisy, also sehr schwerfällig langsam, mit einem
Hang zum Theatralischen. Die CD ist ohnehin sehr bunt
gemischt, es gibt rasante Doublebass-Akrobatik,
eingängige Melodien und einen Haufen elektronischen
Schnickschnacks. Halt mal wieder was Nettes aus
Schweden, wird mit Sicherheit auf eine Positive Resonanz
stossen, kein Zweifel.
Sven
Punkte: 8.9 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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CREMATORY – Klagebilder
Massacre Records/Musikvertrieb
Nach der Auflösung von einer der bedeutendsten Gothic
Metal-Band aus deutschen Landen und dem genialen, weil
unerwarteten und sensationellen Comeback in den letzten
beiden Jahren fragten sich Fans wie Kritiker
gleichermassen: Quo vadis, Crematory? Was wird nach der
Revolution kommen? In der Zwischenzeit waren die guten
Herren und die Dame nicht untätig und ruhten sich nicht
auf den hart erkämpften Lorbeeren aus, nein, sie
werkelten still und heimlich an einem Nachfolger,
welcher den Status von Crematory erneut bestätigen und
ein für allemal zementieren sollte. Die grösste
Überraschung aber stellte sich erst gegen Ende heraus:
Das neue Album sollte wieder, neben dazumals ‚Crematory’,
komplett auf deutsch erscheinen! Irgendwie hat man es
sich gedacht aber nie laut auszusprechen gewagt, und
jetzt ist es endlich soweit: Crematory laden ein, die
Ausstellung der ‚Klagebilder’ zu bewundern… Der Opener,
welcher den gleichen Namen wie das Gesamtwerk trägt,
fängt sehr sphärisch an, man denkt nichts böses, und
dann werden dem geneigten Hörer beim Track ‚Die
Abrechnung’ knallharte und Crematory-typische Riffs um
die Ohren gehauen. Weit heruntergeklappte Unterkiefer
sind garantiert, denn was einem hierbei und bei allen
weiteren Stücke geboten wird, ist eine Sensation für
sich: ‚Klagebilder’ ist die konsequenten
Weiterentwicklung von ‚Revolution’ und bietet extrem
hohe Standarts der Spieltechnik, der Wechselgesang
zwischen Felix und Matthias funktioniert bestens und ist
eine angenehme Alternative zu den Bands, bei denen der
Sänger vor sich hin knurrt während die Sängerin in ihrem
eigenen Opernhimmel schwebt. Die Keyboardpassagen bilden
wunderschöne Brücken zwischen den krachenderen Passagen
oder schweben elegant über dem Gesamtkunstwerk. Ja, ihr
habt richtig gelesen, ‚Klagebilder’ erscheint in seinem
Ganzen wie auch im Einzelnen als moderne deutsche Gothic
Metal-Kunst, jeder Track stellt ein kleines Meisterwerk
für sich dar. Tiefsinnige Texte, gut intoniert und
gesungen (nicht gekünstelt wie gewisse andere Truppen
dies so gut können), geniale Riffs und packende
Hooklines, zauberhafte Keyboards… kurzum, wo Crematory
draufsteht, ist auch Crematory drin, von der ersten bis
zur letzten Sekunde. Kritiker mögen jetzt vielleicht
einwenden, dass man all dies schon einmal irgendwo
anders gehört hat sprich dass man sich an andere Bands
angelehnt hat, doch spielt dies absolut keine Rolle:
‚Klagebilder’ besitzt mehr als genug Eigenständigkeit,
so dass solche und ähnliche Vorwürfe einfach nur
inhaltslos sind. Anspieltipps sind so gut wie alle
Stücke, denn jeder Song an sich ist genial. Crematory
sind aus der Asche der Revolution aufgestiegen, und sie
sind stärker und besser als je zuvor. Absoluter
Kauftipp!!!
Toby S.
Punkte: 8.9 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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TOTAL DEVASTATION - Wreck
Firebox
Records/Non
Stop Music
Obwohl der Bandname auf eine deutsche Thrashkapelle der
ersten Stunde hindeutet, kommt eine der heissesten
Überraschungen dieses Monats aus Finnland und beschert
uns mit fesselnden Riffwänden, fast schon majestätischen
Songstrukturen und einer arschcoolen Produktion eine
muskelstrotzende Platte. Der Sound fällt in die
Schnittmenge Death Metal/Post-Hardcore mit
entombed'scher Gitarrenverzerrung, einem knurrigen
Fender Jazz Bass, und zum Teil recht
gewöhnungsbedürftigen, aber weitestgehend
unterstützenden Programmings. Eine gute Mischung aus
anspruchsvollen Passagen, supergroovigen Abgehparts oder
brutalem Geknüppel gibt sich in Doppelschichten die
Klinke in die Hand und nach jedem Song kommt ein noch
Besserer...ziemlich praktisch. Ein paar psychedelische
Einlagen geben Total Devastation zwar einen leichten
Flower Power-Anstrich, aber auf die Energie die dieses
Album vermitteln kann, wirkt es mehr als nur
unterstützend. Total Devastation machen Death Metal,
bringen es aber dabei gleichzeitig fertig, sich wie eine
Rock'n'Roll Band zu präsentieren. Anspieltips sind der
mit tollem Mittelteil versehene Nackenbrecher "Aware"
und das relativ simple aber mörderisch groovende "Surveillance"!
Die bandeigene Aussage ""Wreck" ist unser "Wolverine
Blues" und "Master of Puppets."", ist hiermit bestätigt.
HaRdY
Punkte: 8.9 von 10
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IRON MAIDEN – A Matter Of Life
And Death
EMI
Music
Die eisernen Jungfrauen ziehen in die Schlacht! Mit "A
Matter Of Life And Death" verkündet das britische
Sextett um Bandchef und Bassist Steve Harris seine
nunmehr 14. Kriegserklärung, und das in einer äusserst
epischen und überraschend progressiven Art und Weise.
Den ersten Angriff macht "Different World", und wie so
oft kann Track One bei den Jungfrauen nicht wirklich
überzeugen. Ein fröhlicher, kurzer Rocker im Stile von "Wildest
Dreams" von "Dance Of Death" (2003), der einzige Song
unter 5 Minuten. Mehr nach "Brave New World" (2000)
erinnert "These Colours Don’t Run", treibende Strophe,
stampfender Mitsingrefrain, jedoch noch eher
durchschnittlich. In der dritten Division folgt schon
die erste Geheimwaffe, nämlich "Brighter Than A Thousand
Suns", ein vertrackte, düstere Maiden-Hymne, versetzt
mit Tempiwechseln, schneidenden Gitarrensoli und
eingängigen Lyrics, die von der Atombombe handeln. Bei "The
Pilgrim" verbinden die Engländer up tempo-Gezocke mit
orientalischen Melodien, was jene Nummer zwar
interessant, aber für Maiden eher durchschnittlich
macht. Dramatisch wird es bei Maidens Reminiszenz an den
D-Day, dem Tag im 2. Weltkrieg, an dem die Alliierten in
der Normandie landeten. Nach eingängiger
Strophe/Refrain-Phase folgen theatralische Breaks, die
einen mitten ins Kriegsgeschehen führen. Was dabei Bruce
Dickinson's Gesang angeht: Der singt besser als je zuvor
und brilliert wieder einmal als eine der
charismatischsten Stimmen ever, gerade weil es so
scheint, als ob er auf "A Matter Of Life And Death"
variabler als sonst singen könne. Dem Einfluss von Bruce
ist es dann wohl auch zu verdanken, dass eine
reinrassige Power-Ballade wie "Out Of The Shadows" auf
"A Matter… " zu finden ist. In bester "Tears Of The
Dragon" (von Bruce's Solosscheibe "Balls Of Picasso"
anno 1994) rockt man hier gefühlvoll durch
Mitsingrefrains und Gänsehautsoli. Als ich mir vor ein
paar Wochen zum ersten Mal "The Reincarnation Of
Benjamin Breeg" anhörte, musste ich eingestehen, dass
dies sicherlich nicht der grosse Wurf war, da dieser
galoppierende mid tempo-Stampfer erst in den letzten 2
Minuten wirklich interessant zu werden beginnt. Ganz
anders dagegen "The Greater Good Of God", eine
reinrassige Maiden-Hymne, die, so durchschaubar sie auch
sein mag, das typische Jungfrauen-Flair versprühen kann.
Ruhiges Intro, treibende Strophe, epischer, über alles
stehendem Refrain mit Ohrwurmfaktor, wieder Strophe,
wieder Refrain, bombastische Breaks, Soli, Refrain,
Mitgröhlteil , ruhiger Schluss, Ende. Überhaupt enden
bis auf den Opener, die Powerballade und "Lord Of Light"
sämtliche, aber wirklich alle Songs genau so, wie sie
beginnen, mit einem melodiösen Akustikteil. Klagend
klingt Bruce's Stimme bei letztgenanntem Song, der mit
Abstand einer der härtesten ist, den Maiden je
geschrieben und der sich auch als äusserst sperrig
verhält, was wohl von den verschiedenen
Stimmungsschwankungen und der superben Arbeit von Nicko
McBrian an den Drums herrührt, der überhaupt wieder mal
kreativer als sonst wer trommelt. In der Tradition von
Nummern wie "Hallowed Be Thy Name", "Rhyme Of The
Ancient Mariner" oder "Seventh Son Of A Seventh Son"
beendet der Überepos "The Legacy" die maiden'sche
Schlacht. Melancholisch, nichts Gutes erahnen lassende
Akustikgitarren gehen nahtlos in ein stampfendes
Maidenriff über, an Dramatik den "Dance Of Death"-Track
"Paschendale" überflügelnd kommt er zwar nicht ganz an
die vorher genannten Songs heran, schafft es aber zum
ersten Mal richtig, drei Gitarren nützlich zu verwenden,
was zu einer enormen Dichte an Licks, Riffs und Spuren
führte, welche eine fabelhafte Klangwelt erzeugen, die
von Produzent Kevin Shirley besser denn je
soundtechnisch verwendet wurde. Im vergleich zu den
beiden Vorgängeralben klingt "A Matter… " nämlich
äusserst frisch, kraftvoll, glasklar und für
Shirley-Verhältnisse ziemlich druckvoll, ein klarer
Schritt nach vorne. Nicht so gut wie "Number Of The
Beast", "Piece Of Mind" oder "Powerslave", allemal
besser als "Fear Of The Dark", "No Prayer For The Dying",
"Dance Of Death" und die Bailey-Ära, in etwa zu
vergleichen mit "Brave New World", "Somewhere In Time"
oder "Seventh Son Of A Seventh Son". An dieser Stelle
frage ich mich gerade, warum man überhaupt
Maiden-Kritiken schreibt, denn die Fans werden die
Scheibe sowieso kaufen und ihre Freude daran haben.
Kissi
Punkte: 8.8 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 23.90 SFr.
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UNEARTH - III: In The Eyes Of Fire
Metal
Blade/Phonag
Als Metalcore schubladisiert trifft man jedoch auf
ähnliche Bewegung des neuen Materials von Unearth wie
bei der neuen Neaera. Die Metal-Elemente gewinnen an
Übermacht, während die Hardcore-Einflüsse immer mehr
schwinden. Im direkten Vergleich zu Neaera jedoch
tendiert "In The Eyes Of Fire" mehr Richtung Thrash der
Marke Pantera und Machine Head. Natürlich sind noch
immer Einflüsse der schwedischen In Flames spürbar, doch
die neue Scheibe erstrahlt härter und aggressiver als
der Vorgänger. Insbesondere wurde auch darauf
verzichtet, cleane Vocals zu verwenden (danke Unearth),
sodass die melodische Seite etwas einbüsst, während die
Nackenwirbel zertrümmernden stakkato-Riffs mehr an
Oberhand gewinnen. Genau darin liegt auch die Stärke der
Scheibe, was die Saitenmeister hier raushauen begeistert
von der ersten Sekunde an, geht sofort ins Blut und wird
wohl jeden Moshpit in ein Schlachtfeld verwandeln.
Trevor schreit sich die Seele aus dem Leibe, was sich
sehr gut in den Sound integriert und zum erfolgreichen
Hasserlebnis beiträgt. Ja die Scheibe brettert voll
rein, lässt die Herzen der sich "beriffenden"
Fangemeinde höher schlagen, und doch habe ich hier mal
wieder was rumzumeckern: Unearth praktizieren, was man
von ihnen erwartet und dies auf Nummer sicher, sprich so
was wie "Experimente" darf man auf "In The Eyes Of Fire"
nicht erwarten. Die Songs bestechen durch die fetten
Riffs und weniger durch eingängige Melodieführung, dies
führt auch ein wenig dazu, dass beim oberflächlichen
Durchhören die Songs kaum voneinander unterscheidbar
sind und sich der Nebel der Monotonie im Kleinhirn
ausbreitet. Sprich jeder Song erweckt zwar den Tiger in
dir, jedoch ist keiner so herausstechend, dass er sich
zum Alphatier erheben kann. Dadurch stellt sich auch die
Frage, ob "In The Eyes Of Fire" wirklich das Potential
hat, zum Langzeitliebling erkoren zu werden. Fans müssen
hier jedoch zugreifen, da gibt es keine Entschuldigung,
wer mehr auf Abwechslung steht wird wohl Unearth als
weitere 08/15-Metalcore-Combo abstempeln.
R.K.
Punkte: 8.8 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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MOONVILLE – Silver Screen
Risestar Music/Non
Stop Music
Es ist immer wieder toll wenn man Bands entdecken darf,
die schon mit ihrem ersten Album eigene Akzente im
Melodic/Power-Metal setzen können. Die schwedischen
Jungspunde von Moonville gehören definitiv dazu. Dass
dies nicht alle können, beweisen diesen Monat zum
Beispiel Dionysus, bei denen zwar alle Musiker auf eine
beachtliche Karriere blicken können, die aber auch auf
ihrem dritten Album wie jede beliebige andere Band
klingen (siehe Review). Moonville dagegen bieten uns
Material, das sich immer wieder deutlich vom Rest
unterscheidet. Als erstes startet man mit "Moonfall"
gleich ziemlich rasant, um dann im Mittelteil
Queen-mässig ins Theatralische zu wechseln.
Zwischendurch erinnert dieses Lied an "Bohemian Rhapsody",
um dann doch wieder in eine andere powermetallische
Richtung zu gleiten. Und genau diese Teile sind es, die
Moonville zu etwas Besonderem machen. Und nein, sie
erinnern nie an Savatage. Am Ehesten noch an
bombastische Stratovarius oder an Rhapsody, wobei sich
Pierre Oxenryd's Stimme deutlich von den Shoutern der
genannten Bands unterscheidet. Der mächtige Chor von "The
Cloven Hof" steht dann auch stellvertretend für alle
Anderen, die auf "Silver Screen" auftauchen. Einfach
toll! Wie sich’s für ein Debutalbum gehört, haben sich
allerdings auch zwei belanglosere Lieder eingeschlichen,
die in der Mitte der CD kurzzeitig Langeweile aufkommen
lassen. "Strange Letters" und "Fools Victory" kann man
getrost überhören und zum nächsten, weit besseren "Millionaire
In Mind" skippen. Bis zur abschliessenden Happy
Metal-Nummer "Afterrake" präsentieren sich Moonville
dann wieder so, wie man sich’s von den fünf Nummern am
Anfang gewohnt ist. schlicht stark! Insgesamt bieten uns
die Schweden also nicht nur den gewohnten Power/Melodic-Metal
auf hohem Niveau, sondern schaffen das, was andere Bands
nicht hinkriegen: Trotz der Stilgrenzen etwas Eigenes zu
erschaffen. Und da verzeihe ich bei einem Debüt dann
gerne zwei belanglosere Tracks. Hut ab!
Roger W.
Punkte: 8.8 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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LAMB OF GOD - Sacrament
Sony-BMG
Als Lamb of God letztes Jahr mit "Ashes Of The Wake" die
Konzertsäle in Amerika im Sturm nahmen, wollte sich das
Metalvolk auf dem europäischen Kontinent nur zögernd auf
ihre Seite stellen. Denn im Land, das den Begriff
"Trend" ständig neu definiert, sind schon öfters Bands
in den Metal-Olymp gehoben worden, von denen knapp ein
Jahr später keine Sau mehr etwas hören wollte. Und Lamb
of God selber verhielten sich dämlicherweise leider auch
extrem still, was Konzert- und Promotions-Aktivitäten
auf unserem Kontinent anbelangt. Den besten Beweis, den
der Fünfer um Frontkläffer Randy Blythe in diesem Fall
vorlegen konnte, war ein Album, das die Qualität des
Vorgängers hält - und gleichzeitig einen Schritt nach
vorne macht. Unter Betrachtung dieser Punkte muss ich
hier allerdings konstatieren, dass "Sacrament" nicht
ganz an die Erwartungen heranreicht. Ja, die Scheibe
knallt ohne Ende; ja, sie lehrt sämtlichen
Thrash-Jüngern da draussen das Fürchten; ja, sie weiss
zu überzeugen - aber: Im Vergleich zu "Ashes Of The Wake"
hinkt "Sacrament" dennoch einen Schritt hinterher. Es
gibt durchaus Songs, die eine extreme, eigene Identität
versprühen (etwa der Opener "Walk With Me In Hell" mit
seiner überraschend epischen Gitarren-Melodie, "Again We
Rise" mit den ungewohnten Chören, "Redneck" mit seinem
Mördergroove oder "Descending" mit seiner erdrückenden
Atmosphäre), aber viel Material gleicht sich aufgrund
der Frickelei-Arbeit leider zu sehr. Sprich: Die
Hitdichte ist etwas gesunken, der Rote Faden geht öfter
verloren, als man zugeben mag. Dennoch: Wem die
endlosen, x-beliebigen, modernen Thrash-Bands mit ein-
und demselben Sound da draussen auf den Keks gehen, der
wird sich bei Lamb of God ins Fäustchen lachen, denn
nebst den technisch herausstechenden
Instrumentalfähigkeiten der Mucker kann die Band
mittlerweile einen 100% eigenständigen und durchs Band
lebendingen Sound vorweisen. Auch an Randy Blythe muss
an dieser Stelle ein Kompliment gerichtet werden: Sein
Gesang erfuhr auf "Ashes Of The Wake" eine deutliche
Steigerung, aber auf "Sacrament" konnte er noch einmal
drauflegen, eine solche Vielfalt an Growls, Gekreische,
Gekeife und Gewürge findet sich selten auf ein- und
derselben Langrille. Im Vergleich zur Konkurrenz haben
LOG immer noch die Nase vorne, daran gibt's momentan nix
zu rütteln. Tatsache ist aber auch, dass sie es nicht
darauf beruhen lassen sollten...
El Muerte
Punkte: 8.8 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 29.90 SFr.
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SORGSVART - Fortapt Fra Verden I
Vakkert Selvmord
Einheit Produktionen/Non
Stop Music
Das Debutalbum des norwegischen Newcomers Sorg, mit dem
etwas seltsamen Namen "Fortapt Fra Verden I Vakkert
Selvmord" (übersetzt: "Der Welt verloren gegangen durch
wunderschönen Selbstmord") hat mich von Anfang an mit
seiner Individualität in den Bann gezogen. Die Scheibe,
welche zwar nur 5 Songs zählt und dennoch eine
Spieldauer von 40 Minuten hat, ist kaum einzuordnen.
Blitzschnelle Black Metal-Elemente, vermischt mit
norwegischer Folklore, atmosphärisch epischen
Pagan-Melodien und einer Prise Humor machen dieses Album
zu einem absoluten Hörgenuss. Höhepunkt des Silberlings
ist ohne Frage "Skog Og Mark En Frelse Fra Falskhet", in
dem Sorg Schafe und Hühner mit witzig imitierten
Tierstimmen anlockt und dann füttert, begleitet wird
dieses lustige Hörerlebnis von genialem
Akustik-Gitarrensound. Die Vocals von Sorg wechseln von
clean zu Growls, bis hin zu Screams und wunderschönen
Chorgesängen, welche allesamt perfekt an die Instrumente
angepasst wurden. Der einzige Mangel dieses
Ertlingswerks ist das zum Teil recht langweilige
Drumming. Auf jeden Fall hat der selbsternannte
Anarchist Sorg ein wirklich gelungenes Album hingelegt,
welches einige bekanntere Interpreten in den Schatten
stellen wird.
Yannick S.
Punkte: 8.7 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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LUNATICA - The Edge Of Infinity
Disctrade
Die Schweizer Epic Symphonic Metal Band Lunatica ist nun
definitiv am Scheideweg ihrer bisherigen Karriere
angelangt, denn mit "The Edge Of Infinity" steht das
berühmte dritte Album ("Make it or break it"!) auf dem
Prüfstand. Die Messlatte des sehr gelungenen Vorgängers
"Fables & Dreams" von 2004 wurde nicht zuletzt wegen der
hammermässigen Produktion hoch angesetzt. Konzertmässig
war das letzte Jahr mit einigen Dates besetzt, die die
Band auch nach Deutschland, Österreich, Frankreich und
Belgien geführt haben. Heuer peilt man mit dem abermals
weltweiten Release, also inklusive U.S.A und Japan, ein
hoffentlich noch grösseres Publikum an. Nach der von
Dieter Meier (Yello) sehr passend gesprochenen
Einleitung legt der Titeltrack schon mal mit ordentlich
Schmackes à la Nightwish los und offenbart bereits
massig Ohrwurm-Qualitäten. Andrea Dätwyler's Vocals
kommen dabei sauber und sehr klar rüber und schon jetzt
zeigt sich, dass bezüglich der Produktion nicht gespart
wurde. Auch "Sons Of The Wind" vermag mit seiner überaus
schönen Melody-Line und dem Chorus bereits erste
Anzeichen einer Gänsehaut auszulösen, klasse! Nach
diesem optimalen Doppelschlag als Einstieg wird
dramaturgisch mit (dem "Britney-Song") "Who You Are"
gleich aus dem Vollen geschöpft, clever! Die CH-Charts
wurden bereits erklommen und es wird sich jetzt bald
zeigen, was möglich sein wird. Die Voraussetzungen sind
auf jeden Fall gut. "Out!" erinnert derweil an
Evanescence, als diese noch massig Airplay hatten und
danach folgt das Duett mit John Payne (der
Charakterstimme von Asia), der vor allem das Mega-Album
"Aqua" geprägt hat. Klingt alles "ganz nett", aber die
Halb-Ballade "Song For You" ist auch so gut genug, da
braucht es live lediglich weibliche Backing Vocals. Das
nächste Pfund folgt darauf bei "Together" mit markigem
Riffing und Nightwish-Keysound, der von stimmigen
Langsam-Passagen und Schwertkampf-Geräuschen begleitet
wird. Textlich wird über das ganze Album ja stets eine
in sich geschlossene Geschichte erzählt; dies entgegen
dem Eindruck, den das konzeptartige Artwork von Ikone
Mattias Norén (u.a. Stratovarius, Arena, Star One)
hinterlässt. Etwas gar zuckersüss kommt "The Power of
Love" rüber, zumal hier die Altmeister von Barclay James
Harvest deutlich zitiert werden..., aber zum Text passt
es ja. Und dann..., jaaaa: Volume voll aufgedreht:
"Words Unleashed" haut wieder voll rein und wird künftig
vor der Bühne mit Sicherheit für massig Bewegung sorgen,
geil! Auch "EmOcean" zum Schluss (einmal ohne und beim
Bonus-Track mit Gast-Sänger Oliver Hartmann) ist pure
Lunatica-Kost, wie man sie als Fan von seinen Lieblingen
erwartet. Einziger persönlicher Kritikpunkt ist der
Mangel an Guitar-Soli. Es braucht keine endlosen
Dudeleien à la Yngwie Malmsteen, sondern mehr
Prägnantes, etwa wie bei "Nemo" von Nightwish. Dieser
kleine Makel kann aber nicht darüber hinweg täuschen,
dass Lunatica ihre Aufgaben (bis auf das eher missratene
Band-Foto im Booklet!) klar gemacht und trotz der
insgesamt etwas poppigeren Ausrichtung gegenüber dem
Vorgänger ein wirklich tolles Album abgeliefert haben.
Lunatica..., das ist "Made in Switzerland" Leute und
daher Qualitätsware, noch Fragen?!!
Rockslave
Punkte: 8.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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WELTENBRAND – The End Of The Wizard
Napalm Records/Musikvertrieb
Lichtenstein wird ja oft gerne verulkt und war schon
manche Male Ziele beissenden Spottes. Doch dass in
diesem kleinen Fürstentum auch monumentale, zeitlose und
wunderschöne musikalische Werke entstehen können, dies
beweisen Weltenbrand einmal mehr mit ihrem mittlerweile
fünften Album. Die inzwischen siebenköpfige Crew
erschafft auf ‚The End Of The Wizard’ wiederum
atmosphärisch dichte Sphären und nimmt den Hörer auf
eine Reise voller Rätsel und Mystik mit, welche dieser
sicherlich nicht so schnell vergessen wird ist er denn
geneigt, genau hinzuhören. Denn ein einfaches Werk ist ‚The
End Of The Wizard’ keineswegs, vielmehr können in allen
Stücken immer wieder neue Facetten entdeckt werden,
mehrmaliges Hören vorausgesetzt. Wäre noch ein Gitarrist
dabei und würde verzerrte Signale beisteuern, so könnte
man gewissermassen von einem neuen Gothic Metal-Album
sprechen. Doch es ist ganz entschieden besser dass man
sich gegen diese Stilrichtung entschieden hat, denn der
Zauber, den Weltenbrand zu entfachen wissen, kommt somit
viel besser zur Geltung, eigentlich vermag er nur so
seine vollständige und alles umfassende Wirkung zu
entfalten… Es ist ziemlich schwierig die Musik in Worte
zu fassen, denn diese Klangwelten sind viel zu komplex
als dass sie mit so etwas wie, im Vergleich zur Musik
profan wirkenden, Textzeilen beschrieben werden können.
Am Ehesten mag vielleicht noch der Vergleich mit einem
Soundtrack stimmen, der für einen sehr speziellen und
emotionalen Film geschrieben und komponiert wurde. Mein
persönlicher Rat: Geht zum Plattenhändler eures
Vertrauens und hört euch dieses wunderbare Stück
Musikgeschichte an, wenn ihr eure Herzen und euren Geist
geöffnet habt werdet ihr keinesfalls enttäuscht werden…
Toby S.
Punkte: 8.7 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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SHATTER MESSIAH – Never To Play
The Servant
Dockyard 1/Musikvertrieb
Es gibt viele Sachen die man mieten kann, sogar Musiker.
Ein solcher Artist ist auch "Curran Murphy", der bei
Topbands wie Nevermore und Annihilator seine Brötchen
verdient hat. Doch wie es so ist, wenn man nicht
Festangestellter von einer Truppe ist, hat man beim
Songwriting so gut wie nichts zu sagen. Da wird sich
unser Gitarrenmeister Murphy gesagt haben: Schluss mit
den temporären Einsätzen, ich will meine eigene Band
gründen. Die hat er jetzt in Form von "Shatter Messiah"
erschaffen und sein Produkt auch gleich auf einem
Silberling verewigt. Mit Greg "Wags" Wagner (Breaker,Ex-Archetype)
hat er dann auch einen recht guten Shouter für seine
Band gefunden. Auch die anderen Mitstreiter sind
ehemalige Weggefährten vom Meister, die das selbe
Schicksal erlitten haben wie er. Die Musik vom Album "Never
To Play The Servant" hat natürlich seine Einflüsse von
oben genannten Bands, und jeder, der mit Nevermore und
Annihilator leben kann, wird mit der Scheibe von Mister
Murphy kein Problem haben. Virtuoser Power-Metal vom
feineren Kaliber.
Daniel J.
Punkte: 8.6 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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URGEHAL – Goatcraft Torment
Agonia Records/Non
Stop Music
"This is satanic black metal", na meine Fresse, darauf
wäre ich jetzt wirklich nicht gekommen, beim Anblick des
netten Ziegenkopfes auf dem Cover. Ich Hätte mehr mit
Volksmusik der Marke Peter Zinsli gerechnet (wobei dies
für unsereins die grössere Qual bedeutet als 24x7 von
französischem Black Metal berieselt zu werden). Anyway,
lassen wir mal den Humor und widmen uns diesen
norwegischen Teufelsschergen, welche die christlichen
Kirchenvertreter wohl mal wieder an den Rand der
Verzweiflung treiben werden. "Goatcraft Torment" ist
verflucht sauber produziert und doch mit genügend
"Dreck" versehen, wie man es sich von einem truen Black
Metal-Album nur wünschen kann. Urgehal reissen mich
schon mit dem Titeltrack als Opener gleich mit und
kassieren meine Seele ein, dies insbesondere, da nicht
nur hirndeplaziert rumgeprügelt wird, sondern immer
wieder stampfende mid tempo-Passagen ihren Platz finden.
Diese treiben den Hörer richtig in den Schlund der
Hölle. Nun, zugegeben, bei Textzeilen wie "die for
Satan" fühlt man sich sicherlich schnell mal an 'ne
pubertierende Teeny-Band erinnert, aber hey,
schliesslich soll es ja noch Leute geben, die
Kirchensteuer bezahlen. Aber man weiss ja auch, worauf
man sich mit "Goatcraft Torment" einlässt: erfirschender
schnörkelloser Black Metal, der es versteht, eine
höllische Atmosphäre in das Wohnzimmer zu plazieren, bei
welcher der Tod erst der Anfang ist. Herrlich auch der
Songtitel "Satanic Black Metal In Hell" (na was soll
denn dort anderes gespielt werden, etwa James Blunt?!),
der dann am meisten Spass macht, wenn die Jungs einen
Gang zurück schalten und die Chose teuflisch gut grooven
lassen und, man staune, sogar Soli (auch wenn die sich
teilweise anhören als würde 'ne alte Jungfrau gehäutet)
ihren Platz finden. Auch seitens der Vocals wird man mit
einem fiesen, heiseren Geröchel bedient, welches als
sehr angenehm empfunden werden kann. Was jedoch endlich
mal sauber eingeflochten wurde sind die Doppelpauken,
die verdammt sauber herausklingen und nicht in einem
Soundteppich aus schrummelnden Saitentönen untergehen.
Dies verleiht den Songs auch den fast schon für Black
Metal untypischen natürlichen Druck und sollten jedes
Höllenkind erfreuen.
R.K.
Punkte: 8.666 von 10
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TEN - The Twilight Chronicles
Frontiers Records/Disctrade
Deckung! Grossmeister Gary Hughes ist da! Mit dem selbst
produzierten neuen Werk "The Twilight Chronicles" steht
er am Start, und die erste Hürde nimmt er mit einem
superben Intro, oder wie er es nennt "The Prologue".
Kenner wissen es: Zwischen Gary Hughes als Solokünstler
und TEN gibt es gewisse Unterschiede. TEN waren bisher
meist kraftvoll und schnell, eben richtig guter Rock,
mit dem man in einen tollen Tag starten kann. Das
Solo-Projekt "Once and Future King" dagegen erzählte in
wirklich meisterhaften Klängen von historischen
Begebenheiten. Das vor mir liegende Werk klingt nun
schon sehr viel mehr nach Gary Hughes, man kann es
riechen. Im Gegensatz zu manchen anderen Musikern
schafft Mister Hughes etwas Gewaltiges. Victor Hugo
sagte einmal "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt
werden kann und worüber es unmöglich ist, zu schweigen."
Genau das meine ich! Die Lyrics an sich haben schon
enorm viel Ausdruckskraft, und die wie immer umwerfenden
Melodien sind wie zur Unterstreichung der gesungenen
Worte da. Wenn ich mal meine eigene Meiung hier
reinbringen darf: niemand hat jemals solch berauschende
Balladen komponiert und performt wie der Nordengländer
Gary Hughes. Ich schätze es sehr, dass keine seiner
Balladen schnulzig klingt, und dass es nicht immer
gleich ums Thema Liebe gehen muss. Hört am besten gleich
hier bei unserem Partner cede.ch rein, und macht euch
ein Bild davon. Anspieltipps sind vor allem "The Elysian
Fields" und "Born to the Grave". Hört zu und schwelgt!
Maiya R.B.
Punkte: 8.6 von 10 Hier reinhören
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AXEL RUDI PELL - Mystica
Steamhammer/Phonag
In regelmässigen Abständen beglückt Axel seine Fans mit
hochwertigem Metal. So auch mit seinem neusten Output
"Mystica". Und (zum Glück) wieder mit seiner seit Jahren
anhaltenden gleichen Besetzung, inklusive Goldkehlchen
Johnny Gioelli, der hier wieder eine Ganzleistung
hinlegt, die seinesgleichen sucht. Geboten werde sechzig
Minuten norddeutscher Stahl, der einfach cool ist. Der
Opener "Fly To The Moon" geht so richtig gut ab und man
ist halt sofort wieder im Pell-Fieber. "Rock The Nation"
ist ein richtig guter Song, der es sicher auf die Live
Set-Liste schaffen wird. Klasse ist auch die
wunderschöne Ballade "No Chance To Live", Johnny's
Gesang erzeugt mal wieder ne kräftige Gänsehaut. Geil
ist auch der Titel-Track "Mystica", ein Stampfer mit
Suchtgefahr-Charakter. "Losing The Game" ist ne geile
Abgehnummer, die sofort gute Laune macht. Aber mit dem
Rausschmeisser "The Curse Of The Damned" hat der Meister
den Höhepunkt des Albums für den Schluss aufgehoben.
Hier bietet Axel wirklich die ganze Palette seines
Könnens, ein saugeiler Song, knapp 10 Minuten lang erste
Sahne. Inklusive eines geilen Duells mit seiner Gitarre
gegen Keyboarder und Dauergrinser Ferdi Doernberg, wer
das schon mal live gesehen hat, weiss, wovon ich rede.
Sicher hat Mr. Pell hier nichts Neues erfunden, aber
seine Fans werden das Teil lieben, denn "Mystica" kann
es locker mit seinem Vorgänger "Kings And Queens"
aufnehmen, und das war ja auch ne klasse Scheibe.
Crazy Beat
Punkte: 8.5 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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KROKUS - Hellraiser
Gadget
Records/Phonag
Nachdem viele Fans mit dem Ausstieg von Gründer,
Gitarrist und Haupt-Songwriter Fernando von Arb das
definitive Ende der Schweizer Rockband schlechthin
herauf beschworen haben, reiben sich jetzt wohl einige
heftig die Augen, wenn sie dieses Album sehen und vor
allem hören werden! Jawohl meine Lieben..., "Hellraiser"
ist in mehrfacher Hinsicht ein echter Neuanfang, der bei
genauem Hinsehen zudem einige Überraschungen bereit
hält. Kurze Rückblende: Zwischen den Alben "Round 13"
(1999), "Rock The Block" (2003) und eben "Hellraiser"
liegen sieben Jahre, in denen einiges passiert ist, vor
allem bei den Line-Up's. Ok, das war zwar vorher auch
schon so, nur ist jetzt Sänger Marc Storace noch das
letzte verbliebene Bandmitglied aus der Formation der
80er, jedoch kein Gründungsmitglied! Dann stammten
früher die Song-Credits überwiegend vom Duo von Arb/von
Rohr, also den "Long Noses" vom Dienst. Auf dem neuen
Album, wo die Lyrics gänzlich auf das Konto von Storace
gehen, figurieren alle (!) Bandmitglieder (ausser
Drummer Stefan Schwarzmann) unter den Songschreibern!
Das gab es so bisher noch nie und auch die ersten
Konzerte in der aktuellen Besetzung zeigen ein anderes
Bild als früher, wo mehr oder weniger alles nach der
Pfeife von (Ex-) Chef Fernando von Arb tanzen musste.
Mandy Meyer, der den guten "Fern" zeitweise fast
vergessen macht, hat deutlich mehr Zug in die Band
gebracht und mit dem Einstieg von Stefan Schwarzmann (Ex-Accept,
Ex-Running Wild, u.a.) ist auch der Posten hinter den
Kesseln besser denn je bestückt. Unvergesslich der
Auftritt im AlpenRock House im Frühling (31. März), wo
es abging wie selten zuvor. Dies notabene "nur" mit
älteren Songs und natürlich zahlreichen wie
unverwüstlichen Classics. Zu diesen können ab sofort
vierzehn neue Songs darum buhlen, auch in die
Ruhmeshalle aufgenommen zu werden. "Hellraiser", Opener
und Album-Titel, eröffnet den Reigen mit viel Flair von
"Metal Rendez-Vous" und auch das treibende "Too Wired To
Sleep" ist Krokus pur und rockt gut ab. Was gleich
auffällt, ist der gegenüber "Rock The Block" viel
bessere und offenere Gitarren-Sound, verspieltere Soli
(jetzt von Mandy) und auch das Drumming ist klar
lebendiger. "Hangman" markiert indes die erste
Mainstream-Nummer, die aber bei Weitem nicht so cheesy
wie "I Want It All" daher kommt. Die Single "Angel Of My
Dreams" entpuppt sich sogleich als echter Ohrwurm, den
Gotthard auf der "Human Zoo"-Scheibe (wo übrigens ein
gewisser M. M. Gitarre spielte) nicht besser hätten
machen können. "Fight On" beendet darauf mit wuchtigen
Drums und fettem Groove alle Radio-Träume mit einem
Schlag und empfiehlt sich als künftige Live-Granate. "So
Long" beruhigt die Gemüter derweil wieder etwas und ist
perfekt für Marc's Stimme ausgelegt, bevor der härteste
Song seit "Headhunter" verdeutlicht, was noch in dieser
Truppe steckt: "Spirit Of The Night! Uahhh..., donnernde
Double-Bass Drum, Marc's schneidende Vocals und ein
entfesseltes Gitarren-Duo entfachen einen veritablen
Flächenbrand - einfach nur geil!!! Die zweite Hälfte von
"Hellraiser" wird von "Midnight Fantasy" angeführt,
beginnt mit einem AC/DC-artigen Riff und allerspätestens
jetzt sollte jeder merken, wie gut die Arbeit von
Producer Dennis Ward an dieser Stelle geworden ist.
Obwohl es weiterhin zweifellos rockt, dünnt sich die
Qualität der restlichen Songs in der Folge etwas aus,
ehe "Rocks Off" zum Schluss die Kohlen nochmals aus dem
Feuer holt. Insgesamt herrscht jedoch klar Freude in der
Heimat und es bleibt zu hoffen, dass der Name Krokus
auch mit leicht geändertem Schriftzug seiner Reputation
gerecht wird!
Rockslave
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
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PIGSKIN – Exposed To Threat
Eigenvertrieb
Klar, in Argentinien sind die Steaks grösser und in
Deutschland die Schnitzel günstiger, aber was ein echter
Fleischfresser ist, der weiss: Auch von den
einheimischen grünen Wiesen können äusserst leckere
Schweinereien serviert werden. Und da Gurd mit "Bang"
schon mal ordentliches Kraftfutter abgeliefert haben,
gibt es diesen Monat einen fetten Zuschlag von Pigskin.
Ja, hier wird die patriotische Trashflagge mal wieder
hoch gehisst, auch wenn gewisse Hardcore-Einflüsse
spürbar sind, wie beispielsweise beim fast schon
Biohazard-typischen Refrain von "Bloodwork", ein Song,
der live sicherlich die Meute zum toben bringen wird.
Ich verwette auch meine Vorhaut darauf, das "Before I
Die" eure Nackenmuskulatur zum glühen bringen wird, oder
das mit etwas Death Metal-Anleihen gewürzte "Human
Imperfection". Alle Songs sind äusserst dynamisch
gestaltet, grooven und haben Power im Hintern. Mit
Geschrei und Gegrunze ist alles da was das Herz begehrt,
nur auf cleane, schwülstige Vocals wurde verzichtet,
aber dafür muss man dankbar sein, denn der Intensität,
welche "Exposed To Threat" versprüht, würden solche
Jammerlappen-Hitparaden-Einlagen einen herben Abriss
bescheren. Eine kleine Ausnahme gibt es beim Finale, da
ertönen doch plötzlich bei ungewohnt schleppenden Riffs
ein dezenter weiblicher Chorus, welchen den Song in
einem ungewohnt düsteren Gewand erscheinen lässt. Da
setze ich auch gleich mit der Kritik ein, denn ich finde
den Abschluss so sehr gelungen, dass ich mich frage,
wieso Pigskin nicht den Schritt gewagt haben, mehr solch
schleppende Parts in ihre Songs einzubauen, sprich etwas
mehr mit der Temposchraube zu spielen um der Abwechslung
eine grössere Bandbreite zu bescheren. Beim Durchhören
der Tracks kommen mir (neben sporadisch Machine Head)
auch immer wieder Coroner in den Sinn. Obwohl Pigskin
meiner Ansicht nach noch nicht so ganz an die einstigen
Meister heranreichen, so könnte ich mir doch vorstellen,
dass sie eines Tages in deren Fussstapfen treten
könnten. Den Grundstein haben sie mit "Exposed To Threat"
jedenfalls gesetzt, und dabei gilt auch zu beachten,
dass trotz Eigenproduktion das Werk absolut
professionell daherkommt, und ich frage mich einmal
mehr, wieso so eine Band nicht schon längstens einen
fetten Plattenvertrag hat. Dies bleibt mir rätselhaft,
zeigt jedoch mal wieder wie verflucht beschissen es als
Schweizer Band sein muss.
R.K.
Punkte: 8.5 von 10
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TEMPESTA – Fulltime Joker, Fill The Voids
Quam Libet Records/Non
Stop Music
Lange lange hat's gedauert, bis dieses Album das Licht
der Welt erblickt hat. Aufgenommen bereits im Herbst '04
von Michael Borman und Mark Sweeney (Crystal Ball),
suchten Tempesta mit ihrem fertig produzierten Werk ein
Label und landeten schlussendlich beim jungen,
aufstrebenden Schweizer Label Quam Libet Records (genaue
Details dazu findet ihr im Interview). Die Lieder sind
an und für sich also nicht neu, und einige werden schon
seit geraumer Zeit auch live gespielt. Wer die Band also
schon mal gesehen hat, weiss, was auf ihn zukommt. Und
dasjenige ist durchaus hörenswert. Tempesta verbinden
geradlinige Rock-Melodien mit einer gewissen Härte, die
immer blues-getränkt ist. Dabei haben sie sich im
Vergleich zum selbst produzierten Vorgänger "Platinum"
noch ein Stück weiter in eine eigene Richtung bewegt.
Klar hören Nörgler nach wie vor Einflüsse von
Metallica's "Load" und "Re-Load"-Platten heraus,
insgesamt ist dieser auf "Fulltime Joker" aber viel
schwächer. Das Titelstück selbst ist klar der härteste
Track des ganzen Albums und glänzt durch seine
Geradlinigkeit. "Stagedive" wiederum beginnt mit
Keyboardklängen und wird anschliessend zur Hard
Rock-Nummer mit Ohrwurm-Refrain. Von "Platinum" selbst
hat man den Song "Opposite" übernommen, der nun "The
Chosen One" heisst und leicht umarrangiert wurde. Dabei
gefällt mir die Original-Nummer aber besser. Purer
Rock’n’Roll versprühen "Ain’t Gonna Tell Ya" und "I’m
Back", während "Grow" sehr melancholisch klingt.
Endgültig den Blues-Frosch verschluckt haben Tempesta
beim Schlusstrack "Bluesman": ein eher ruhiger Track,
der aber durch seine coole Stimmung überzeugt. Die Band
versteht definitiv ihr Handwerk, und Reto's Stimme passt
sich hervorragend den einzelnen Liedern an. Der einzige
Wermutstropfen ist für mich, dass ich ihr
Vorgänger-Album "Platinum" noch um eine Spur besser
finde. Irgendwie kann die Band noch mehr, als sie auf "Fulltime
Joker" zeigt. Da dieses Album aber für sich schon
überzeugt, freue ich mich über eine weitere Schweizer
Gruppe, die noch gross rauskommen könnte. Die
entscheidenden Weichen sind gestellt!
Roger W.
Punkte: 8.5 von 10
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THRUDVANGAR - Walhall
Einheit Produktionen/Non
Stop Music
Nach ihrem sensationellen Erstlingswerk "Ahnenthron",
welches 2004 erschien, meldet sich das Cöthener Sextett
mit ihrem neuen Album "Walhall" vorzüglich zurück. Der
Silberling beginnt mit einem wunderschönen, hymnischen
Intro, das einem gleich mal in die alte Zeit
zurückversetzt. Mit dem Song "Asatru" gehts dann so
richtig aufs Schlachtfeld. Die Jungs zelebrieren
epischen Viking-Metal in der Art von Menhir und XIV Dark
Centuries. Die Liedertexte handeln allesamt von der
nordischen Mythologie, was perfekt in die Klangwelt der
Band passt. Die majestischen Keyboardpassagen und die
teilweise dramatischen Klänge vermischen sich wunderbar
mit den eiskalten Gitarrenriffs und dem schier
unbändigen Schlagzeug. Die Stimme von Sänger Matze wird
meistens mit Growls im Stile von Equilibrium und selten
mit, was Matze aber genial hinbekommen hat, clean
gesungenen Passagen eingesetzt. Der wohl grösste
Pluspunkt des Albums sind die grossartigen Melodiebögen,
welche vor allem im Intro und im letzten Song "Die
Heimholung" perfekt zu Geltung kommen. Ebenfalls zu
erwähnen ist das sehr schöne CD-Cover, welches den Hörer
schon von Anfang an in die Zeiten der alten Wikinger
schickt. Die teilweise recht monotone Growl-Stimme des
Sängers, wie auch die auf Zeit recht einseitigen
Schlagzeug-Parts sind die einzigen nennenswerten
Schwachpunkte der Scheibe. Alles in Allem ist "Walhall"
ein gelungenes Viking-Metal Album, das nicht
vollumfänglich an den Vorgänger herankommt. Mit
Sicherheit ist Thrudvangar aus der deutschen
Wikinger-Szene kaum mehr wegzudenken.
Yannick S.
Punkte: 8.5 von 10 Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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FAIR WARNING – Brother’s Keeper
Frontiers Records/Disctrade
Da ist es ja schon! Das brandneue Reunion-Album der
deutschen Melodic-Institution Fair Warning. Erst letzen
Monat wurde an dieser Stelle über die
Wiederveröffentlichung der ersten zwei Scheiben und der
"The Call Of The East"-DVD berichtet. Satte sechs Jahre
hat’s gedauert, bis sich die Fans über neuen Stoff der
Jungs um Sänger Tommy Heart erfreuen können. Und
erfreuen kann man sich über "Brother’s Keeper"
definitiv. Erstaunlich kraftvoll ist es geworden. Nichts
also mit 08/15-Standard-AOR-Kost. Hochkarätiger,
melodiöser Hard Rock ist man ja von Fair Warning
eigentlich gewohnt, aber dass die Band nach der langen
Pause nahtlos an das letzte Album anknüpfen konnte, ist
trotzdem nicht selbstverständlich. Ob nun das
selbstbetitelte Debüt, der zweite Output "Rainmaker",
Album Nr. 3 "Go", der vierte Streich "4" oder eben jetzt
"Brother’s Keeper" das beste Album ist beziehungsweise
an welcher Stelle die neue Scheibe eingeordnet werden
kann, ist reine Geschmackssache und soll hier nicht
weiter untersucht werden. Tatsache ist, "Brother’s
Keeper" ist ein ganz starkes Stück Musik geworden. Der
beste Beweis ist die erste Single "Don’t Keep Me Waiting",
die alle Kriterien erfüllt, um die Melodic-Fraktion zu
erfreuen. Eingängige Melodien, toller Refrain, knackige
Gitarren und natürlich die warme, aber äusserst
kraftvolle Stimme von Tommy Heart sind die
ausschlaggebenden Punkte. Songs dieser Güteklasse sind
auf dem Album zuhauf vorhanden. Jetzt spricht nichts
mehr dagegen, dass die Band endlich auch von den
europäischen Genre-Fans die Aufmerksamkeit kriegen, die
sie in Japan schon seit Jahren geniessen.
Chris C.
Punkte: 8.5 von 10
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HATEBREED – Supremacy
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Ja, darauf haben wir alle lange gewartet. Nach diesem
ewigen Gezanke, in dem es darum ging, ob Hatebreed
schneller werden sollen oder ihrer groovigen Linie treu
bleiben müssen. Doch nun haben wir den Salat, sie
entschieden sich für gleich beide Varianten. Der erste
Track "Defeatist" ist schon ziemlich nahe an Slayer
vorbei gegriffen. Ja denkt euch Tom Araya’s Stimme
anstelle von Jamey Jasta’s dazu, dann passt's. Es
prügelt nun frisch-fröhlich vor sich hin zur Mitte,
genauer gesagt bis zu "Destroy Everything". Ab hier
kommt die extreme Wendung zu dem was wir bis jetzt
gehört haben. "Destroy "Everything" ist mein
Lieblingsstück auf der CD, obwohl es beinahe ins
Crossover-/Nu Metal-Genre hinübergeht, denn der Song
groovt wie Sau, das könnt ihr mir glauben. Nun geht’s
also Old School-Hatebreed-mäßig weiter, mit den
gewohnten mid tempo-Grooves und den
Hardcore-Sprech-Chören. Jetzt befinde ich mich aber in
einer Zwickmühle, denn ihre Überlegung ist ja gar nicht
so falsch, es allen Parteien Recht zu machen zu
versuchen. Jedoch ist die Aufteilung auf dem Album so
Kacke, das es sich fast wie eine Split-CD anhört.
Außerdem gehöre ich der "werdet schneller"-Gruppe an,
denn ihr altes Zeug reicht langsam. Es ist unbestritten
ziemlich geil, aber irgendeinmal gehen den besten
Musikern die Headbang-Parts aus. Gebe der CD daher zwei
Daumen hoch, jedoch zähneknirschend, und drücke zwei
Augen zu.
Sven
Punkte: 8.4 von 10
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ENTWINE – Fatal Design
Century Media/EMI
Die sonnenverseuchte Jahreszeit weicht mit jeder Minute der
kommenden Herbststimmung und den morgendlichen Nebelschwaden. Beste
Ausgangslage für neues Düsterrock-Futter aus (woher wohl sonst)
Finnland. Dealer des Vertrauens sind diesmal Entwine, die mit "Fatal
Design" ihr fünftes Werk abliefern. Da Entwine schon einige Jahre
auf dem Markt präsent sind, erstaunt es nicht, dass die Produktion
kaum Wünsche offen lässt und die Songs durch's Band qualitativ guten
Düsterrock bieten. Wobei insbesondere Mika Tauriainen am Mikro
überrascht, der für mich immer besser wird. Was auch auffällt, ist,
dass die Finnen mit "Fatal Design" das enge Korsett des Düsterrocks
ein wenig lüften und sich Sauerstoff aus Alternativ Rock-Kreisen
gönnen. "Insomniac" ist ein wunderbares Beispiel dafür, könnte
dieser Song ohne Probleme auf einem Nickelback-Album auftauchen. Der
Melancholiespiegel liegt unter den gesetzlichen 0,5%-Promille, was
den positiven Seiteneffekt hat, dass man sich nicht ständig ein
Multipack Rasierklingen in die Unterarme bohren möchte oder an ner
Jumbobox Tempotaschentücher erstickt. "Die Hard-Melancholiker"
werden an diesen neuen Facetten kaum Freude haben, andererseits sind
es genau diese, welche Entwine von den 08/15-Gothrock-Bands abhebt.
Zudem ist es mal wieder erstaunlich, wie viel Gewicht den Gitarren
beigemessen und dabei das Keyboard merklich in den Hintergrund
gedrückt wird. Ja, bei "Twisted" tönen die Gitarren schon
erstaunlich "heavy", wobei der Härtegrad von der aktuellen
Poisonblack-CD nicht ganz erreicht werden kann. Eingängig sind
Entwine jedoch allemal, besonders das bereits schon als Single
publizierte "Break Me" sollte in den geeigneten Clubs grossen
Anklang finden und für volle Tanzflächen sorgen. Fazit: ein
rockiges, erfrischendes finnisches Album von einer Band, die
sicherlich vom Aufschwung durch HIM profitieren konnten, diese
jedoch schon längst qualitativ überrundet haben.
R.K.
Punkte: 8.2 von 10
Hier
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RA'S DAWN - Scales Of Judgement
Metal Heaven/Disctrade
Ja meine Damen und Herren, hier greift ein wirklich
starkes Stück Metal nach einem positiv erstaunten
Publikum, oder so ähnlich. Nein im Ernst, die Koblenzer
verstehen es ausgezeichnet, starke Metalriffs mit
zweistimmigen Soli, sehr guten gesanglichen Melodien und
progressiven Parts zu paaren, ohne in irgendwelchem
Gefrickel zu enden. Genau so wie es die seligen,
unerreichbaren Conception (Kennt denn die überhaupt noch
einer?) damals gemacht haben. Ach ja, und siehe da,
findet man doch beim Song "Anubis" den Gitarristen
selbiger Band, Tore Ostby, als Gastmusiker beim Solo
wieder. Ra's Dawn kommen einfach auf den Punkt, der
ganze Silberling kommt in einem Guss daher und überzeugt
auf der ganzen Linie. Zeitweise fast Maiden-mässig mit "Forever",
dann wieder schwerfällig, sogar etwas düster ("Anubis")
oder etwas härter, fast Iced Earth-mässig ("In Ocean Of
lies"). Ja, was auch noch auffällt, ist die stimmliche
Parallele zu Blaze Bailey, die hin und wieder
auftauchen. Ich denke die Deutschen haben es verdient,
dass man in ihr wirklich starkes Album reinhört, cooles
Teil.
Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10
Hier
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STEEL DEATH – Electric Mayhem
Twilight/Non
Stop Music
"Unser grosser Kanton", gemeint ist da natürlich Deutschland, hat
nicht nur eine gute Fussballweltmeisterschaft organisiert, nein man
ist auch im Metal-Bereich nicht untätig und bringt auch hier
zahlreich gut organisierte Bands an den Start. Bei Steel Death, die
im Sektor Thrash/Death-Metal tätig sind, finden wir jene Tugenden,
die die Deutschen so stark machen. Da wäre die deutsche
Gründlichkeit, will heissen es wird hart und präzise gebolzt was das
Zeug hält und mit dem nötigen Niveau an den Instrumenten. Die
Gitarren sind besonders im Vordergrund, was im Thrash-Metal
unbedingt nötig ist. Die Kampfstärke ist solide, man hat in den elf
Songs eine grosse Durchschlagskraft mit einem Sänger, der in allen
Tonlagen seine Eingeweiden herauswürgt. Nur bei den Namen der
Musiker, die mit Pseudonymen auf dem Booklet stehen, meine ich, die
Teutonen verstehen ja auch Spass. Vocals: Europa die Weltpeitsche,
Guitars: Bionic Body Bomb, Guitars: Knax die Hüpfburg, Bass: 9:30,
Drums: Denver, Dallas. Nein liebe Leser, unsere Nachbarn sind keine
Spinner, denn Ihr Thrash-Metal ist dafür zu gut. Für Thrashers ist
Steel Death sicher mal ein Ohr wert. Metal Made in Germany ist doch
heutzutage ein Gütesiegel, oder nicht?
Daniel J.
Punkte: 8.0 von 10
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HEAVY METAL NATION III
Quam Libet Records
Wenn sich im Musikbereich tatsächlich Qualität
durchsetzt, dann hat diese Sampler-Reihe Zukunft! Erneut
und nun bereits zum dritten Mal bietet uns Quam Libet
Records einen Sampler, auf dem 19 Schweizer Bands ohne
Deal zu hören sind. Und wie bei seinen Vorgängern ist
auch hier das musikalische Niveau hoch: Neu hat man es
zum ersten Mal geschafft, Bands aus sämtlichen grossen
Sprachregionen zusammenzufassen. Klar sind die
Deutschschweizer Gruppen in der Mehrzahl, daneben
glänzen aber auch Bands wie die Heavy Metaller Powerhill
aus dem Tessin oder Ever Since aus dem Welschland. Das
Konzept von "Heavy Metal Nation" sieht zudem vor, dass
man alle möglichen Metal-Stile berücksichtigt. Dies kann
einem zwar ab und zu ein wenig Kopfzerbrechen
verursachen, weil man einen gewissen Stil überhaupt
nicht mag, kann einem aber auch die Ohren öffnen.
Insgesamt ist Nummer drei im Vergleich zu seinen
Vorgängern härtetechnisch milder geworden. Black-,
Deathmetal und Metalcore sind klar in der Minderheit und
lassen Platz für mehr Power-, Heavy Metal- und Hard
Rock-/Rock’n’Roll-lastige Bands. Seine Highlights kann
sich aber jeder selber raussuchen. Bei mir sind es zum
Beispiel die Walliser Folkmetaller Soul Keepers, die
Nightwish-ähnlichen Legenda Aurora, die Hard-Rocker
Painkiller oder die AC/DC-getränkten Altöl. Dass man
einem Track ab und zu auch ein Bisschen Zeit geben muss,
um ihn sich in die Gehörgänge fressen zu lassen,
beweisen Ravenheart. Ihr "Heaven And Back" klang für
mich zuerst nur nach Standart "Stratovarius-Gamma
Ray"-Metal, öffnete sich mir aber allmählich. Quam Libet
Records liefern uns mit "Heavy Metal Nation" jetzt schon
zum dritten Mal den Beweis, dass im Schweizer Untergrund
ein Riesenpotential vorhanden ist. Es muss nur endlich
entdeckt werden!
Roger W.
Punkte: keine Wertung
Hier
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CARNAL DECAY – Carnal Pleasure
Fastbeast
Entertainment
Einen Satz warmer Ohren erwarte ich von einer Band, die sich dem
brutal Death-Metal verschrieben hat, und wahrlich heizt sich diese
schon nach den ersten Sekunden des Openers "Molesting The Dead" auf
Betriebstemperatur auf. Blastattacke, kurzes Bassgefrickel, und los
geht's mit dem bitterbösen Gegrunze. Dabei stellt sich meine
Gehirnrinde schon auf 30 Minuten Dauergeprügel ein, doch oha, weit
gefehlt, denn nach einer halben Minute drosseln Carnal Decay ihr
Tempo und grooven in bester Nackenbrecher-Manier durch die Felder.
Mit dieser Symbiose aus gnadenlosen up tempo-Prügelsalven und
geschickt eingeflochtenen mid tempo-Passagen sorgen Carnal Decay für
ein abwechslungsreiches Vergnügen, welches sehr organisch
daherrollt. Wobei die Frequenz der Tempowechsel teilweise sehr dicht
beieinander liegt, dies wirkt zwar nicht chaotisch, wer jedoch den
Kult der Geradlinigkeit anbetet könnte mit Carnal Pleasure seine
Mühe bekunden. Andererseits ist das Material nicht so wirr wie die
neue Scheibe von Amok, daher leichter verdauliche Totenkost. Mir
sagen die Jungs (und das Mädel) am Meisten zu, wenn sie den
Prügelseppel beiseite legen und mehr Gewicht auf die groovenden
Riffs legen. Da kommt wahrlich Freude auf, die nur etwas durch den
irgendwie nicht passenden Snare-Sound getrübt wird. Zwar schreit die
Scheibe nicht nach Revolution, aber sie ist verflucht noch mal
bodenständig und hat einige starke Momente zu bieten.
R.K.
Punkte: 7.9 von 10
Hier
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TOMMY BOLIN - Whips And Roses II
Steamhammer/Phonag
Etwas früher als erwartet erscheint der zweite Teil des Tributes an
Tommy Bolin. Und eins vorweg, wer den ersten Teil mag wird dies auch
mit dem Zweiten tun. Auch hier gibt es wieder Tolles zu entdecken,
richtig gute Songs wie "The Grind" und "Sooner Or Later", aber auch
wie erwartet fast unendliche Sessions und Spielereien, die über
Funk, der hier beim zweiten Teil von "Whips and Roses" etwas mehr
zum Zuge kommt, bis zu Blues und Jazz gehen, wie man es schon vom
ersten Teil kennt. Und eben gerade das fast viertelstündige "Bagitblues
Deluxe" zeigt mal wieder das Können von Tommy, der, wie man es von
Blackmore auch kennt, die Axt so weit zurückzuschrauben dass man sie
kaum mehr hört, so zart und leise, um dann wieder voll aufzudrehen
und danach in's Jazzige abzudriften, einfach klasse dabei zuzuhören.
Mit "Bolin's Boogie", "Tommy Got The Blues" und "Some People Call Me"
hat man dem Album noch drei Session-Tracks beigefügt, die sich in
etwas schlechterer Qualität darbieten und teilweise live sind, aber
durch ihre Erstveröffentlichung dem Fan trotzdem gefallen werden.
Hier findet man ein würdiges Andenken an den 1976 verstorbenen Tommy
Bolin.
Crazy Beat
Punkte: 7.9 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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GOATWHORE - A haunting curse
Metal Blade/Phonag
Ausgestattet mit dem typischen Südstaaten-Mangrovengroove kannst du
wahrscheinlich jede erdenkliche Musik spielen und sie wird einfach
gut tönen, so auch das Metal Blade Debüt der New Orleaner. Gleich
der Opener zeigt wo der Hammer hängt, denn herrscherisch wird
Aufmerksamkeit erzeugt und dank der dunklen Aura, die "A haunting
curse" in Volllänge erzeugt, wird auch ein entsprechender Gegenwert
geboten. Eine punkige Schlagseite verhilft den präzis gespielten
Songs zu enorm Dreck und Atmosphäre und erinnern mich an eine
lockere Symbiose aus Impaled Nazarene (Songwriting) und Celtic Frost
(Sound, sogar ein paar Fischer-"Urgs!" sind vertreten). Die vielen
Killerriffs sind so wuchtig wie speziell und ebnen damit den
Vormarsch des fordernden Mikro-Brüllers, eine Abgehnummer reiht sich
an die Nächste, ein wahres Massaker. Eine perfekt durchgestylte
Party-/Katerscheibe mit zwar viel Schub aber weder Ecken noch
Kanten. Ich könnte sie mir nicht gerade dauernd anhören aber an
gewissen Tagen brauche ich einfach solche Musik...
HaRdY
Punkte: 7.8 von 10
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NAPALM DEATH - Smear campaign
Century Media/EMI
Ich muss wohl gerade in melancholischer Stimmung sein,
denn kurz vor dem Anhören dieser Granate dachte ich noch
zu mir selbst, dass diese alten Inselaffen doch
mittlerweile abgegeben und ein bischen ausser Atem sind.
Jedoch läuft jetzt gerade "Sink fast let go" und ich
frage mich..warum nur soviel Hass?! Altmeister Barney
läuft zu olympischer Form auf und predigt seine Tiraden
mit einem Einsatz, von dem sich die Pfarrer hierzulande
noch eine dicke Scheibe abschneiden könnten! Napalm Deah
war gut, ist gut, bleibt gut, mehr brauchts eigentlich
gar nicht mehr zu sagen. Einmal mehr zelebrieren die
englischen Urgesteine auf beeindruckende Weise, dass sie
die unbestrittene Spitze des Eisbergs sind und gefallen
mir seit der letzten Platte ("The code is red..long live
the code") wieder extrem gut. Im Intro und auf "In
Deference" darf auch noch Anneke von The Gathering auf
"morbide" Art ins Mikro stöhnschwaffeln... aber
ansonsten halten die Grossväter schlichtweg nur das ein,
welches ihr Bandname auch suggerieren will. Einmal mehr
mit Produzent Russ Russel produziert klingen Napalm
Death je länger desto tighter, die ganzen Suchttherapien
schienen sich demzufolge positiv auszuwerten. Wenigstens
mal ein Produkt, dessen Inhalt auch hält was die
Verpackung verspricht.
HaRdY
Punkte: 7.6 von 10
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DIONYSUS – Fairytales And Reality
AFM Records/Musikvertrieb
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die
eigenständigste Melodic/Power Metal-Band im ganzen Land?
Dionysus sind es definitiv nicht. Auf ihrem dritten
Album "Fairytales And Reality" zelebrieren sie das, was
Bands wie Stratovarius, Hammerfall, Thunderstone und
andere schon lange tun. Dass sie vom Songwriting und von
den Liedern her generell mit den genannten Bands
mithalten können, täuscht leider nicht darüber hinweg,
dass Dionysus nur eine weitere grossartige Band in
diesem Genre ist. Um jetzt wirklich gross herauszukommen
braucht es vor Allem eine tolle Live-Show.
Albumtechnisch überzeugen sie nämlich schon, Lieder wie
"Illusion Of Life", "The Orb" oder "True At Heart" haben
alles, was es für guten Power-Metal braucht: Tolle
Gitarren-Keyboard-Duelle, grosse Mitgröhl-Refrains und
starke Melodien. Alle Songs auf "Fairytales And Reality"
sind gut, kränkeln aber an dem schon eingangs erwähnten
Symptom. So bleibt schlussendlich ein Album, welches
Genre-Fans wohl überzeugen wird und der Band viele neue
Fans bringen kann, genauso gut aber bei den ganzen hoch
stehenden, ähnlichen CD-Releases untergehen kann. Für's
nächste Album wünsche ich mir, dass die nach dem
griechischen Weingott benannten Dionysus noch mehr Mut
zu einem eigenem Stil finden, denn dann steht dem
Grosserfolg nichts mehr im Weg.
Roger W.
Punkte: 7.6 von 10 Hier
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A LOVE ENDS SUICIDE – In The
Disaster
Metal
Blade/Phonag
Aus dem schönen Schweden kommt diese junge Band, die von
As I Lay Dying-Frontmann Tim Labesis entdeckt und zu
Metal Blade geschleift wurde. Typisch melodiöser
Metalcore mit einem Hauch von schwedischem Tod. Die
Instrumente werden in ihrer Aggressivität ganz
bescheiden zurückgehalten, es wird nur dezent geballert.
Dafür sind Singalongs und cleane Refrains an der
Tagesordnung, und die bestialischen Shouts von John
Cairoli tun ihr Übriges, um einen ordentlichen
Gesamteindruck zu hinterlassen. Der Laie tut sich sicher
etwas schwer, diesen Sound von anderem Metalcore/Emocore
zu unterscheiden, daher wird die Kritik nach dem
Reinhören vielleicht für den einen oder anderen
überbewertet erscheinen. Ist eben immer noch
Geschmackssache, aber ich sehe hier auf jeden Fall
genügend ausbaufähiges Material.
Sven
Punkte: 7.5 von 10
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HARM - Devil
Sublife Production/Non
Stop Music
Harm? Mhm, ja ok, noch nie gehört. Bandbio überfliegen.
Norwegen, schön. Cover angucken - Vorahnung von
Deathgebolze in der Magengegend. Endstufe an, Player
auf, Silberling rein, Play gedrückt. Uuuuund -
Prügel-Kotz-Würg-Gebolze. Skip auf Track II,
Hämmer-Gebolz-Schrei-Wüt-Grrrr. Weiterer Versuch, Track
III: Säg-Kreisch-Dröhn-Wummer-Keif. Ok, Marschrichtung
defintiv erkannt, Patient im Koma. So oder ähnlich hat
sich mein Erstkontakt mit «Devil» in etwa abgespielt.
Wirklich überrascht war ich nach dem vierten Track nicht
mehr, Harm wissen wo's durchgeht, und dabei bleiben sie
auch. Was zu Beginn vor allem extrem wild aus den Boxen
dröhnt, wird nach dem zweiten Durchlauf etwas entschärft
- Weil Harm fast immer in etwa gleich intensiver Art &
Weise durch die Gehörgänge pflügen, vermag der
Anfangs-Enthusiasmus sich nicht über mehrere Runden auf
den Beinen zu halten, K.O. spätestens beim dritten
Schwinger mitten in die Fresse. Die beiden Gitarren
erinnern auf Grund des sägenden Sounds zeitweise stark
an die letzte Exodus-Platte, wobei sie aber
Riff-Technisch klar im Todesblei beheimatet sind - Genau
wie die Songs auch. Was der Platte etwas Wind in die
Segel pustet, ist das minim zeitgenössischere Drumming,
hier darf auch mal entgegen der Szeneregeln ordentlich
gestampft und gegroovt werden. Leider hinken die Vocals
dem Gesamtprinzip zu stark hinterher, mit etwas mehr
Erfindungsgeist hätte genau hier noch mindestens ein
Punkt herausgeholt werden können. Denn in der jetzigen
Form sind die Gesänge zu konform und eintönig, als dass
etwa einzelne Hooks dem Hörer in Erinnerung bleben
könnten. Also: Sehr schöne und mit viel Liebe für's
Detail gemacht, aber leider trotzdem unter der «Weltbewegend»-Grenze.
El Muerte
Punkte: 7.5 von 10
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FRONTSIDE – Twilight Of The Gods
Dockyard1/Musikvertrieb
Der Albumtitel ist wirklich lang, das stimmt. Made in
Polen übrigens. Eine harte Metalcore-Combo mit guten
Referenzen. Nergal von Behemoth zum Beispiel meint
Folgendes über die Band: "Diese Band beweist mir, dass
Metalcore grosse Eier haben muss! Überwältigende Energie
mit viel Melodie. Unglaublich." Und Martin von
Decapitated findet: "Diese Band ist eine von den Besten,
die ich in den letzten Jahren auf einer Bühne gesehen
habe! Ihre Musik ist frisch und Kraftvoll, die muss man
haben." Tja meine Lieben, ehrlich gesagt kann ich die
Meinung der Beiden nicht so ganz teilen. Frontside sind
sicherlich geil, aber so extrem übertreiben ist hier
falsch. Das Album ist sehr schnell und brutal, mit
Melodien, die das gewisse Etwas besitzen, doch das Ganze
im Mass. Es sind elf Lieder, von denen man vielleicht
fünf unterscheiden kann. Es ist zu konstant gehalten,
das ganze Muster, die Abwechslung weicht von Minute zu
Minute ein Stückchen weiter in Richtung Fegefeuer. Da
ich gerade bei Himmel und Hölle angelangt bin, lässt
sich noch schnell mitteilen, das sich das Ganze
Frühstück hier hauptsächlich um Religionen handelt, das
findet man auch ohne reinhören schon raus, wenn man sich
die Songtitel anschaut. Das kann sicherlich nicht
schaden, den Leuten die Blindheit vor Religionen und den
ganzen Sekten zu nehmen. Pluspunkt.
Sven
Punkte: 7.4 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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INFINITE DREAMS – Big World
Eigenvertrieb
Seit Neustem ist ein zweiter Output der Schweizer
Formation Infinite Dreams erhältlich. Vor drei Jahren
konnte die Band um Sängerin Miriam Pürro mit ihrem
Erstling "Touch My Skin" für hohe Wellen sorgen. Es sah
ganz danach aus, als hätte unsere Alpenrepublik einen
hochkarätigen Vertreter im Bereich des AOR/Melodic-Rock,
der es auf internationales Niveau schaffen könnte. Die
zwölf Songs auf der Scheibe bewiesen jedenfalls viel
Gespür für grossartige Tracks. Nun liegt das neue Album
"Big World" vor. Eine EP ist es um, genauer zu sein, mit
fünf Songs plus einem Intro. Eine grosse Überraschung
erwartet dabei diejenigen, die eine simple Fortsetzung
vom Erstling erwartet haben. Genau das hätte aber auch
Sinn gemacht. Die Position hätte ausgebaut oder
zumindest gefestigt werden können. Trotz diesen
Spekulationen hat die Truppe ihren Stil deutlich
geändert. Der Bombast, auf "Touch My Skin" das A und O,
ist auf "Big World" überhaupt nicht mehr zu finden.
Vielmehr sind die neuen Songs als trockener Hard-Rock
einzuordnen. Ebenfalls nicht zu überhören ist ein
deutlich moderner Einschlag, dafür scheint jetzt der
Groove in den Vordergrund getreten zu sein. Genau das
macht das Flair der neuen Tracks dann auch aus. Ob der
Sound der neuen Scheibe einfach als Weiterentwicklung
oder als bewusster Stilwechsel einzuordnen ist, wird
sich sicher zeigen. Eine Gemeinsamkeit haben die beiden
CDs aber trotzdem: eine einwandfreie Qualität, und genau
das zählt schlussendlich.
Chris C.
Punkte: keine Wertung
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TOURIST - The Revelance Of Motion
MTM
Music/Phonag
Beknackter Bandname, beknacktes Cover gleich beknackte
Musik? Dem ist bei den Kanadiern aus Vancouver, die vor
zwei Jahren den "99.3 CFOXs Vancouver Seeds Competition"
gewannen, jedoch nicht so. Ihr melodischer Modern Rock,
der von Altmeister Mike Fraser (Metallica, Slipknot, The
Cure, AC/DC) gemixt wurde, präsentiert sich mit dem
Opener "Stay" als Mischung aus U2, (den frühen)
Nickelback und Puddle Of Mudd von Anfang an sehr
griffig. Solchen Sound hört man heutzutage oft bei
diversen Computer- und Konsolen-Games. Tourist
überzeugen vor allem durch exzellente Vocals und satte
Chöre. Die musikalische Verwandtschaft zu U2 ("LRT"),
respektive einzelne Elemente davon (wie das
Gitarren-Spiel), werden aber vom eigenen Stil
regelmässig eingeholt und auch der Aufbau (laut/leise)
der Songs darf als echt gelungen bezeichnet werden. Dies
gilt ebenso für die oberfette und transparente
Produktion, die nicht nur die Schrammel-Riffs in ein
gutes Licht setzt. Mit der Zeit kristallisieren sich
zunehmend auch Nickelback heraus, ohne aber deren Gespür
für todsichere Hits der Marke "Photograph" zu erreichen.
Wenn man "The Revelance Of Motion" ein paar Mal hat
rotieren lassen, dann entpuppen sich die zehn Songs mit
gerade mal 37:10 Minuten Spielzeit als durchaus
angenehme Trommelfell-Beschallung. Allerdings entspricht
diese Band eher nicht den Signings, die man eigentlich
sonst aus dem Hause MTM gewohnt ist. Darum wird ein
vorgängiges Antesten vorbeugend empfohlen, da treue
MTM-Stammkunden bei einem allfälligen Blindkauf durchaus
daneben liegen könnten.
Rockslave
Punkte: 7.2 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 31.90 SFr.
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FATE IS DYING – Your Inability
Fastbeast Entertainment
Ich würde den Sound von Fate Is Dying mal als „elegante“
Zerstörung bezeichnen. Die fünf Songs kommen recht
selbstbewusst daher und bringen Leben in die Bude. Dabei
wurde die Band erst letztes Jahr gegründet und die
Produktion kam dementsprechend kurzfristig zu Stande.
Auf dem Foto wirken die fünf Schweizer (eine Frau ist an
der Gitarre dabei) zwar noch etwas zurückhaltend aber
nachdem sie nun schon mit Machinemade God und Deadsoil
auf der Bühne gestanden haben, sollte sich auch das
geändert haben. Auf der EP lassen Fate Is Dying
jedenfalls die Sau raus und das auf einem ansprechendem
Niveau. Die Riffs sind zwar einfach und kontinuierlich,
stellen aber eine ernst zu nehmende Gefahr für die
Nackenwirbel dar! Reto Zügers Stimmbänder sind zu
bewundern; obwohl noch einige Sänger im Moment auf
dieser Schiene unterwegs sind, kommt mir seine Art
ziemlich intensiv vor. Was er aber lieber lassen sollte,
sind die tiefen Growls, oder dann sollten sie beim
Abmischen besser zur Geltung gebracht werden. Hier
klingt's halbgar und zum Glück kommt's nur selten vor.
Bei einer herkömmlichen Scheibe à 10 Songs weiss ich
nicht, wie überlebensfähig der Sound von „Your Inability“
wäre. Für die knapp 19 Minuten dieser EP knallt's
durchgehend, für die Zukunft muss aber mehr Abwechslung
drin sein. Potential ist da; nun seht, was ihr draus
macht!
Leandra
Punkte: 7.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 19.90 SFr.
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MANDO DIAO - Ode To Ochrasy
Capitol/EMI
Dieses Review ist ein Beispiel dafür, wie man Vorurteile
durch zwanghafte Auseinandersetzung mit dem Corpus
delicti in qualifizierte Urteile umwandelt. An Mando
Diao mochte ich bis anhin gerade mal den Namen, weil er
einem so schön auf der Zunge zergeht. Mit ihrer Aussage,
sie würden grösser als die Stones oder die Beatles
hatten sie es sich dann aber mit mir verscherzt. Auch
das gehypte "Down In The Past" wollte sich nicht in
meine Gehörgänge fräsen. Die Stempelfarbe des Aufdrucks
"Retrorock" war mir einfach noch zu frisch. "Killer
Kacynski" auf der aktuellen Platte hat übrigens wieder
diesen "Down In The Past"-Groove. Ansonsten sei die
Scheibe "besser als alles, was The Kinks oder die Small
Faces je gemacht haben." Aha. Grösstenteils geht es
sicher in die Richtung solcher Bands, denn beim Hören
denkt man sich oft: "Das klingt ja wie früher" oder in
meinem speziellen Fall: "Das klingt ja, wie ich mir
vorstelle, dass es früher klang". Und so spektakulär ist
das eben nicht- aber es macht leidlich Laune. Und das
Schönste ist der letzte Track, "Ochrasy", auch wenn böse
Zungen behaupten, da sei eine Line von Lou Reeds
"Hallelujah" drin. Das Stück ist so wunderschön
spartanisch und doch raumfüllend- man kann es sich
einfach immer wieder anhören. (Und seien wir ehrlich, es
ist nicht typisch "Mando-Diao-hibbelig", das macht es
doch aus.) Das Cover der Platte wurde übrigens von einem
10jährigen gezeichnet, ob das finanzielle Gründe hatte?
Wo fängt Kinderarbeit schon wieder an? Hoffen wir das
Beste für den kleinen Ramon Wahlin (Mit dem schwedischen
Minikreis auf dem a). Ach ja, natürlich sind Mando Diao
genau so wenig Metal wie Lostprophets, die aufgrund
dessen letzten Monat ihr Fett weg kriegten. Aber dafür
sind die fünf Schweden immerhin "nicht schlecht" bis
"teilweise gut" und ausserdem ein prima Geschenk für
Mütter. Meine jedenfalls liebt "Ode To Ochrasy" heiss
und innig.
Leandra
Punkte: 6.6 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 23.90 SFr.
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TY TABOR – Rock Garden
InsideOut Music/Phonag
Die Texaner King’s X gehören zu den Bands, die auf eine
eingefleischte Fanbasis bauen können. Wer die Band
bisher liebte, wird sie auch in Zukunft verehren. Wer
nichts mit dem Trio anzufangen wusste, wird dies auch in
absehbarer Zeit kaum ändern. Weiter ist die Truppe bei
den einschlägigen Medien hochangesehen und äusserst
beliebt. Der Verfasser dieser Zeilen scheint da zu den
wenigen Ausnahmen zu zählen. Ty Tabor ist Sänger,
Gitarrist und Songschreiber von King’s X. "Rock Garden"
ist sein drittes Soloalbum. Mit dem Vorgänger "Safety"
hatte der Multiinstrumentalist anscheinend irgendwelche
Probleme aufgearbeitet. Dementsprechend fiel das Teil
sehr melancholisch aus. Diese Phase scheint nun
abgeschlossen zu sein, denn Ty’s aktueller Output
strotzt nur so von positiver Ausstrahlung. Ein paar
interessante Kompositionen hat Ty auf Rock Garden
verewigt. Ausgeklügelte Harmonien, verpackt in erdigem
Rock. Natürlich ist Mr. Tabor’s Stimme der dominante
Teil, nebst seinen intensiven Gitarrenparts. Typisch
sind auch die Arrangements, die man eben auch von King’s
X kennt. Somit ist der Urheber des King’s X und des Rock
Garden-Sounds leicht als derselbe erkennbar. Damit wäre
auch die potentielle Käuferschaft identifiziert. Für die
Fans ein zusätzlicher Anreiz dürfte auch die illustre
Musikerschar sein, die an diesem Album beteiligt war.
Schlagzeug spielte Randy St. John, als Gastmusiker waren
Wally Farkas von den Galactic Cowboys und Ty’s King’s X
Kumpel Doug Pinnick, sowie James Henry involviert. Dass
alle anderen Aufgaben (Gitarre, Bass, Vocals,
Songwriting, Produktion) von Ty Tabor erledigt wurden
erklärt sich von selbst. Starke Leistung, aber trotz
allem Geschmacksache.
Chris C.
Punkte: 6.3 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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DACIA + THE WMD – Dacia
MTM
Music/Phonag
Dacia Bridges, wie die Dame mit vollem Namen heisst, war
laut Label-Info schon in den Charts vertreten. Nämlich
als Sängerin ihrer ehemaligen Truppe Tape, die angeblich
ziemlich bekannt waren. Immerhin traten sie am Rock am
Ring / Rock im Park auf und teilten schon die Bühne mit
so illustren Gestalten wie Limp Bizkit, Stone Sour oder
Disturbed. Aus persönlichen Gründen (was auch immer das
bedeutet) verliess Dacia ihre Band und veröffentlichte
nun das vorliegende, selbstbetitelte Debüt-Album. Mit an
Bord sind Alex Menichini (Ex-Stereopilot), Ralf
Botzenhart und Alex Scholpp (beide Ex-Farmer Boys). Wer
in dreiteufelsnamen auf die lächerliche Bandbezeichnung
WMD, das für "Weapons Of Mass-Destruction" steht, bleibt
im Dunkeln. Produktions-technisch wurde nichts dem
Zufall überlassen. Unter der Leitung von Skunk Anansie’s
Produzent Ace und Mischer Tommy Hansen entstand
diesbezüglich ein grossartiges Album. Bei all den
erwähnten Namen ist eigentlich schon klar, in welchem
Metier Dacia zu Hause ist. Vom Label wird das kurz und
bündig mit Modern Rock betitelt. Das Rezept ist relativ
einfach: Man nehme ganz viel poppige Melodien,
zeitgemässe, harte Gitarren, ein bisschen Neo-Punk und
vor allem diverse Crossover-Parts. Natürlich darf auch
die eine oder andere Ballade nicht fehlen. Dies ist
genau das Stichwort: Denn bei "Losing You" singt kein
Geringerer als Motörhead’s Lemmy mit Dacia im Duett.
Durch Mr. Kilmister wird der Song dann auch zum
Highlight des ganzen Albums. Dem Rest fehlt einfach die
Ausstrahlung und das Flair. Kommerziell wird das Album
sicher funktionieren. Mit MTV / Viva Berücksichtigung
könnte zum Beispiel der Song "The Communist" (der mit
Video auf dem Output vertreten ist) sicher ein
Grosserfolg werden. Aber ob Dacia damit auch echte
Rockerherzen erreichen kann muss definitiv angezweifelt
werden.
Chris C.
Punkte: 6.1 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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VIRGIN STEELE - Visions Of Eden
Sanctuary Records/Musikvertrieb
Die Band (?) um Mastermind David DeFeis feiert mit ihrem
elften Studio-Album mittlerweile auch schon ein ganzes
Vierteljahrhundert, Chapeau! In dieser Zeit gingen
Virgin Steele als True Metal, respektive Bombast Metal
Vorboten stets ihren eigenen Weg und legten 1986 mit
"Noble Savage" ein starkes Teil hin. Als Support von
Manowar und Black Sabbath verdiente man sich in Europa
die ersten Sporen ab. Die Karriere kam dann allerdings
nicht so in die Gänge. Die bluesigere Ausrichtung des
93er-Albums "Life Among The Ruins" wurde von den Fans
nicht besonders gut aufgenommen und auch die
anschliessende Euro-Tour zusammen mit Sahara (wer kennt
noch diese geniale US-Melodic Rock-Combo um Sängerin Liz
Vandell?) wurde nicht zum Reisser. Erst 1996 kommt
wieder Schwung in die Sache, als "The Marriage Of Heaven
And Hell, Part II" erscheint und man mit Uriah Heep
unterwegs ist. Danach folgten zahlreiche Auftritte auch
als Headliner, wo Virgin Steele dann punkten konnten.
2003 wurden die ersten zwei Alben remastered
wiederveröffentlicht. Erstaunlicherweise klingen die
Metal-Veteranen (also eigentlich ist es ja ein
DeFeis-Sololauf) im Vergleich dazu auf ihrem neusten
Wurf ziemlich zahm. Das gilt nicht nur für die einstmals
schneidenden Vocals, sondern allgemein. Der Opener "Immortal
I Stand (The Birth Of Adam)" geht gleich mit einem
grausligen Drum-Computer (?) doublebass-lastig los und
klingt wie eine Mischung aus Asia, Savatage und Manowar!
Letzteren wird bei "The Ineffable Name" unverhohlen
gehuldigt, wobei es auch hier mehr nach Asia auf einem
Double-Bass Drum Trip tönt und mir die Haare echt zu
Berge stehen lässt, uaaahh! Also wenn das kein
Drum-Computer (gegen Ende der Scheibe klingt's ein wenig
echter, aber was ist mit "Childslayer"?) ist, fresse ich
einen Besen! Das liegt deshalb schon nahe, weil der gute
David nebst "all Music & Lyrics" auch als Produzent
fungiert. Nach gutem Beginn, wird zum Beispiel auch
"Black Light On Black" total zugedonnert. Erst "Bonedust"
bringt endlich mal einen rhythmischen Wechsel, na
zumindest beim Haupt-Riff. Also ich weiss nicht..., von
Manowar will ich gar nicht erst reden, aber Savatage,
Circle II Circle oder Jon Oliva's Pain sind um Längen
interessanter als David DeFeis' Virgin Steele auf fast
80 Minuten "Visions Of Eden". Vor allem die
vergleichsweise grottenschlechte Produktion reisst
(fast) alle halbwegs brauchbaren Passagen und Songs
(ausser die Balladen "God Above God" und "When Dusk
Fell") gnadenlos runter! Sowas Halbgares darf man Anno
2006 soundtechnisch einfach nicht mehr bringen, ausser
man heisst Running Wild!
Rockslave
Punkte: 6.0 von 10
Hier
reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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BUFFALO – Ride The Beast
Karthago Records/Non
Stop Music
Gar nicht so einfach, etwas über diese NWOBHM-Band raus
zu finden. Über diverse Umwege bin ich dann doch noch
auf ihre Homepage gestossen, die aber zuletzt im
November 2004 aktualisiert wurde. Ihr findet sie unter
www.buffalo-nwobhm.co.uk. Gegründet wurden Buffalo 1978.
Damals brachten sie es genau auf zwei LP's (1980 und
1982). Sie zählen laut eigener Angabe mit zu den
Gründungsvätern der 'New Wave Of British Heavy Metal',
deren bekannteste Aushängeschilder Iron Maiden,
Motörhead, Def Leppard, Saxon und Judas Priest sind. Und
genauso klingt "Ride The Beast": nach altem,
ursprünglichen Früh-80er-Heavy Metal. Dieses Album kommt
jetzt nach dem 1995er Album "Mind Over Metal" und dem
'98er Release "The Best Of Buffalo" auf den Markt. Mit
an Bord hat man einen neuen Sänger, welcher auf den
Namen Frank Knight hört. Auf "Ride The Beast" erwischt
Knight einen sehr schwachen Start, denn bei "She’s Got
No Heart" klingt seine Stimme so was von kraftlos und
schmalbrüstig, dass man am liebsten die CD wieder aus
dem Player nehmen würde. Wer dies aber nicht tut, wird
schon ab Song Nummer zwei belohnt. Ab hier klingt Frank
toll und verleiht den sauber gespielten und nur so von
authentischem Old-School Heavy Metal-sprühenden Songs
den letzten Schliff. Lieder wie "Rock Circus" verbinden
Rock’n’Roll geschickt mit frühen Heavy Metal-Elementen.
Bis zu Track 9 kann man ein tolles Album hören, bei dem
die Frage nach Innovation nie aufkommt. Wer braucht das
schon? Ab Nummer 10 hört man dann die so genannten "Bonustracks",
welche in sehr schlechter Qualität aufgenommen wurden.
Okay, gewisse Zeitgenossen werden auch diese loben, weil
es halt sehr nach Underground klingt. Meiner Meinung
nach hätte man aber lieber darauf verzichtet. Ebenso ist
mir schleierhaft, wieso aus meiner Musikanlagen bei
Track 14 und 15 nur Stille zu hören ist. Insgesamt
bieten Buffalo ein Retro-Album mit acht guten Liedern in
anständiger Qualität. Dass dies bei 15 insgesamt zuwenig
ist, weiss jede Garagenband. Retro-Freaks können
trotzdem mal ein Ohr riskieren.
Roger W.
Punkte: 6.0 von 10
Hier
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AXENSTAR – The Final Requiem
Massacre Records/Musikvertrieb
Ein Silberling dreht seine Runden, seine
Aktivität im Innern des Players bringt über die Boxen
Power Metal an die Aussenwelt. Gute Beschallung zum
hochgeliebten Bügeln. Auf eine Überraschung wartete ich
während der 12 Tracks jedoch völlig vergeblich. Die
Leistung der Schweden Axenstar lässt sich in wenigen
Worten beschreiben: Eingängig komponiert und sauber
gespielt – alles in allem wirklich nett. Ebenfalls
positiv zu vermerken: Die genretypischen, oft furchtbar
lästigen Soli halten sich bei Axenstars viertem Werk in
überschaubaren Grenzen, auch wenn sie natürlich in
gewissem Masse schon vorhanden sein müssen. Wenn sie so
weitermachen, werden sie mässig Erfolg haben und
wohlwollendes Nicken kassieren. Also der Status einer
beliebten Supportband. Für den gefeierten Hauptact
fehlt's leider noch am Zündstoff.
Leandra
Punkte: 5.5 von 10
Hier
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BEAUTIFUL VOICES VOL. II – DVD / CD Sampler
Nuclear Blast/Musikvertrieb
Der "Mädchen-Metal"-Sampler "Beautiful Voices" geht in
die zweite Runde. "Hurra!!" könnte man als wandelnde
Testosteron-Vogelscheuche schreien, doch haben sich
Nuclearblast meine Kritik zum ersten Teil zu Herzen
genommen... natürlich nicht. So werden wieder querbeet
singende Diven auf DVD und zugehöriger CD präsentiert,
wobei die hälfte aus der Gothic-Ecke stammt. Wieder
keine Hintergrund-Infos, nichts Spezielles, keine IV's,
nix, nada (nein, auch keine Nacktbilder ihr sabbernden
Schweinehunde har har!!). An dem Konzept aus Teil eins
wurde eisern standgehalten, und auch die Propagandisten
wurden zum grossen Teil übernommen, NB setzt da wohl auf
Nummer sicher. Es würde wohl auch niemandem auffallen,
wenn ich mein Review zu Teil eins hier 1:1 übernehmen
würde (wer liest denn schon meine ketzerischen Worte?).
Etwas frischen Wind auf die DVD bringen Crucified
Barbara, Bif Nacked und Lullacry. Die ruhigen Songs
halten sich etwa in der Waage mit den rockigen Nummern,
wobei Arch Enemy mit "Nemesis" positiv abfällt. Positiv
ist natürlich auch der Umstand, dass die Videos von
neuerem Datum sind und meist aktuelle Songs der Bands
repräsentieren, doch zugegeben, in der Zeit von MTV,
Viva und Breitband-Internet (YouTube, MySpace etc.) sind
auch so schon die meisten Clips bekannt. Gleiches gilt
auch für die CD, „Mädchen-Metal"-Verehrer werden die
meisten Songs schon kennen, einzig "Voices In A Dream"
von Echoes of Eternety in einer Demoversion ist wohl so
was wie ein Appetitanreger auf ein kommendes Album. Doch
sonst setzt man auch hier auf Nummer sicher mit
klingenden Namen wie: Nightwish, Therion, The Gathering,
Theatre Of Tragedy und Lacuna Coil. Nun, einen gewissen
Unterhaltungswert kann ich "Beautiful Voices" nicht
absprechen, doch gilt für mich weiterhin das Fazit: nett
gemeint, aber nicht ausgeschöpft; unterhaltsam, aber
nicht informativ; lockend, aber nicht begehrenswert.
Lohnend für Neueinsteiger und diejenigen, welche mit
Teil eins eine sexuelle Beziehung hatten.
R.K.
Punkte: keine Wertung
Hier
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STEVE HACKET - Wild Orchids
InsideOut Music/Phonag
Der ehemalige Genesis-Gitarrist kommt hier mit einem
sehr gemischten Album an, das irgendwie zwischen Prog,
Jazz Blues, Klassik und auch Langeweile hin und her
pendelt. Der eher rockige Opener "A Dark Night In
Toytown" kann da noch am ehesten überzeugen. Das
orientalisch angehauchte "Waters Of The world" und das
folgende "Set Your Compass" gehören dann schon eher zur
langweiligen Sorte Musik. Das ebenfalls in die Rock-Ecke
gehende "Ego And Id" hebt dann das ganze Album wieder
etwas an, aber ausser dem coolen Bob Dylan-Cover "The
Man With The Long Black Coat" kann nur noch das
klassische "Moves In Memory" einigermassen überzeugen.
Und nach ein paar Durchläufen fängt das Album leider zu
langweilen an. Schade, ich hätte von Steve schon etwas
mehr erwartet.
Crazy Beat
Punkte: 5.0 von 10
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KAYSER - The Good Citizien EP
Scarlet Records/Musikvertrieb
Der mir hier vorlegende Sampler beinhaltet einmal einen
Track vom letztjährigen Album «Kaiserhof», drei Tracks
vom kommenden Album «Frame The World ...Hang It On The
Wall» und einen Clips zum ersten Song. «Good Citizen»
weiss gleich zu Beginn mit einer etwas punkig anmutenden
Oktav-Melodie zu überzeugen, viel Groove, ein bisschen
Thrash in der Hinterhand und ein äusserst fähiger Sänger
komplettieren den ersten positiven Eindruck - Schöner
Song, aber leider nur begrenzt spannend. Track Nummer
Zwei geht schon mal schön nach vorne los, die aprubten
Tempi- und Stimmungs-Wechsel innerhalb weniger Sekunden
erweisen sich allerdings als schwer nach vollziehbar und
teilweise echt störend - der Song hätte Potential, wenn
man den einzelnen Teilen etwas mehr Raum zum atmen
gegeben hätte. Der dritte Song («Fall») ist ein
Instrumental, das lediglich mit einer Rhythmus- und
einer Soloklampfe auskommt. Schöne Stimmung, aber nichts
aussergewöhnliches. Der vierte und letzte Track
schliesslich («Propaganda») sticht durch sein modernes
HardRock-Gewand heraus. Auch hier wird ordentlich
gegroovt, aber diesmal begehen Kayser nicht den selben
Fehler wie vorher, sondern lassen den Song aussprechen.
Blöderweise weiss der aber nicht viel kreatives zu
erzählen, gegen Ende stellt sich gar etwas Monotonie
ein. Ihr seht schon, aufgrund der EP sollte man lieber
keine Rückschlüsse auf den Longplayer schliessen - Ich
hoffe zumindest, dass Kayser mehr zu bieten haben, als
sich hier entdecken lässt.
El Muerte
Punkte: keine Wertung
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FAIR HAVEN – Ride
Karthago Records/Non
Stop Music
"Fair Haven: Vier Jungs aus zwei Kontinenten mit einer
Leidenschaft: Geile Rocksongs schreiben!", so prangt es
wenigstens von der offiziellen Homepage dieser
schweizerisch/kanadischen Kooperation. Somit stimmt also
der erste Teil der Aussage. Reichlich mehr Probleme
macht da der nachfolgende Part. Geile Rocksounds?
Vielleicht in ihren Gedanken, aber was Fair Haven auf
ihrer vierten Scheibe abliefern kann höchstens als
Durchschnitt mit ein paar Lichtblicken, daneben aber
auch Absackern, bezeichnet werden. Irgendwo zwischen Bon
Jovi, Gotthard und moderneren Bands wie Stone Sour
dümpeln die Melodic-Rocker mit ihren langatmigen Stücken
wie "Asking Forever (Why)" in den Gehörgängen herum ohne
wirklich zu überzeugen. Daneben packen die
Swiss-Canadians gleich noch ganze 3 (!!)
Instrumentalstücke drauf, eines langweiliger als das
Andere, während das Erste wenigstens noch ein bisschen
Stimmung machen kann. Drei Glanzstücke gibt es jedoch
schon noch auf der Scheibe, nämlich die zwei
herzerwärmenden Balladen "Ride Into The Sun" und "No
One’s Home", die wiederum irgendwo im Gotthard/Bon
Jovi-Sektor zuhause sind. Kompliment Nummer 3 gibt’s für
das Riff von "Before The Dawn", das echt groovt und die
Strophe so zur Besten auf der ganzen Scheibe macht. Dann
folgt jedoch der überfröhliche Kinder/Pop Punk-Refrain,
und alles zerfällt. Leute, lernt Refrains schreiben!
Kissi
Punkte: 4.3 von 10
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Y852 - Y852
Turicaphon/Phonag
Es tut mir leid, ich weiss einfach nicht, wie ich diese
Rezensur beginnen soll. Y825 aus der Region um
La-Chaux-Fonds haben erstens in einem Metalfforum
unglaublich wenig verloren, und zudem will ihre Mucke
selbst bei mir, einem auch anderen Musikstilen
zugeneigten Hörer, einfach nicht zünden. Streckenweise
völlig Ideen- und Geschmackslos rockt sich der Vierer
durch acht unglaublich mittelmässige Rocktunes, ohne
auch nur den Hauch von wahrer Inspiritation oder gar
Identität zu erzeugen. Instrumental gesehen liegt zwar
alles im grünen Bereich, aber mehr klischeehafte
Wendungen als bei «y855» habe ich bis heute noch nie auf
einer CD beisammen gehört. Vom Uptempo-Groover über
einige etwas bluesigere Stücke bis hin zu akkustischen
Gitarren: Alles da, aber auch alles schon mindestens
tausend Mal an mir vorbei geplätschert. Sagen wir's mal
so: Ins Radio könnten es Y852 problemlos schaffen,
zumindest an der Mucke soll's nicht scheitern...
El Muerte
Punkte: 4.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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