Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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ELVENKING - Red Silent Tides
AFM Records/Musikvertrieb
Die Italiener von Elvenking sind zurück mit ihrem
sechsten Studioalbum! "Red Silent Tides" heisst das neue
Werk und übertrifft alles bisher Dagewesene! Satte
Melodien, Sänger Damnagoras' variable Stimme und eine
hervorragende Produktion machen diese CD nicht nur zu
einem Hörgenuss, sondern auch zu einem Genuss fürs
Gemüt! Stücke wie "The Last Hour" oder "Silence de mort"
entführen den Hörer auf eine Reise durch musikalische
Nuancen, die einem den Schädel freiblasen und
eingerostete Emotionen in Wallung versetzen! Zugegeben,
die Vorgänger waren in ihren Ansätzen auch schon recht
gut, doch sie hatten nicht das Potential, um das
Interesse des Hörers aufrecht zu erhalten, da sich
aufdringliches Folk-Gefiedel über so manchen Song hinweg
durchzog und viele im Grunde genommen wundervolle Songs
zu einem Einheitsbrei vermischte. Naja, das war halt
damals total angesagt, und eigentlich sind Elvenking
eine Folk Metal-Band, doch glücklicherweise besinnen sie
sich nun auf ganz normalen Metal bzw. Rock, und gerade
das ist das Aufregende daran, denn gekünstelte
Stromgitarrenmusik gibt es leider schon genug. "Red
Silent Tides" dagegen verwendet als Schmuck nur ein paar
sphärische Einschübe und verzichtet diesmal komplett auf
Gefiedel. Straighter Gitarrenrock mit so richtig
angenehmem Druck ist angesagt! Nebst schnellen Songs
kriegen die Fans mit "Possession" auch eine wundervolle
Halbballade zu hören, doch das oberste Treppchen auf dem
Podest der Anspieltipps gehört ganz klar "The Last Hour"
- ein Knaller! Wer Power Rock bzw. Power Metal und tolle
Melodien verbunden mit leidenschaftlichem Gesang mag,
der wird am aktuellen Meisterstück von Elvenking seine
helle Freude haben! Ein Meisterstück, wahrlich, denn die
Italiener waren noch nie besser! Spätestens in der
Hälfte der CD möchte man ihnen am liebsten aufgeregt und
begeistert die Hand schütteln - Elvenking, ich
gratuliere euch zu diesem lupenreinen Diamanten!
Maiya R.B.
Punkte: 9.2 von 10
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27.90 SFr.
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TARJA - What Lies Beneath
Vertigo/Universal Music
Drei Jahre nach ihrem Debut
präsentiert uns Tarja ihr Nachfolge-Album "What Lies
Beneath". Und eins vorweg, es schlägt den Erstling "My
Winter Storm" um Längen. Was nicht heissen soll, dass
dieser schlecht war. Aber das neue Werk wirkt reifer,
abwechslungsreicher und lebendiger. Schon der Opener "Anteroom
Of Death" strotzt vor Spielfreude und Abwechslung, ja
man verbratet sogar noch Queen-artige Chöre, herrlicher
Song. Aber auch straightere Songs wie das lockere "Until
My Last Breath" sind sehr stark. "I Feel Immortal" ist
die obligate Ballade, mit viel Tiefe singt Tarja dem
Zuhörer eine gewaltige Gänsehaut unter die Haut, einfach
nur wunderschön. "In For A Kill" startet irgendwie
bedrohlich, um dann mit einem klasse Gitarrenriff in den
Song zu starten, Tarja versteht es einfach, ihre geniale
Stimme mit dem jeweiligen Song zu verschmelzen. Gepaart
mit den unzähligen musikalischen Details, Tempo und
Stilwechseln klingt jeder einzelne Song wie eine kleine
Offenbarung. Ob ruhige Klavierparts und Streicher wie
bei "Underneath" oder das knallharte Stakkato-Riff von
"Little Lies", hier überzeugt einfach alles, von den
tiefen Chören über das geniale Drumming von Mike Terrana
oder Alex Scholp's Gitarrenspiel. Beim ruhigen "Rivers
Of Lust" dreht dann Tarja so richtig auf und holt alles
aus ihrer Stimme raus. Hier muss man einfach neidlos
zugeben, dass Tarja's Stimme einfach einzigartig ist und
sie locker alle ihre weiblichen Sangeskolleginnen an die
Wand singt. "Dark Star" beginnt mit einem arabischen
Touch, um dann in ein Riff zu fallen, das glatt von Star
One hätte sein können und gipfelt dann in einen klasse
Refrain. Hier wird Tarja am Gesang von Phil Labonte
unterstützt. "Falling Awake" ist einer meiner
Lieblingssongs, ein sehr melodiöser Track, mit coolen
Gitarren untermalt. Das Solo hier hat übrigens Joe
Satriani beigesteuert, und was das für eins ist! Danach
wird's ruhiger mit "The Archive Of Lost Dreams", ein
sehr gefühlvoller Song, der unter die Haut geht. Der
Rausschmeisser "Crimson Deep" ist so schwer, der könnte
glatt von Kingdom Come sein: Am Anfang schwere,
schleppende Gitarren, die in der Strophe nur von
Klavier, Drums und Tarja's Stimme getragen werden. Im
Refrain wird dann die Stimmung freundlicher, und auch
hier läuft Tarja zur Bestform auf. Es ist unglaublich,
diese Steigerung von Debut zu "What Lies Beneath", hier
wird sowohl musikalisch wie auch songtechnisch Musik vom
Allerfeinsten geboten. Tarja liefert hier mit ihren
Mitstreitern ein absolutes Spitzenalbum ab, das meiner
Meinung nach kaum mehr besser gemacht werden konnte. Hut
ab, Noten hoch.
Crazy Beat
Punkte: 9.5 von 10
Hier reinhören und bestellen für
23.90 SFr.
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OCEANSIZE - Self-Preserved While The Bodies Float Up
SuperBall Music
Wenn es um intensiven, tiefsinnigen, schwermütigen
und sehr eindringlichen Rock geht, dann stehen die
Briten meistens an erster Stelle. Nirgends, ausser
vielleicht in den Staaten, ist der Post oder Prog Rock
so gross geworden wie in den UK. Das Quartett um
Oceansize geht genau in oben erwähnte Richtung und
gehört bereits jetzt zu den ganz wichtigen Vertreter im
Post/Prog Rock-Genre. Das vierte Album "Self-Preserved
While The Bodie Float Up" ist dem Vorgängerwerk "Frames"
recht nahe, wobei man sich hier noch stärker auf die
Abwechslung und Überraschungsmomente konzentriert hat.
Oceansize verstehen es, den Hörer zu fordern. Die Musik
zu beschreiben, ist in diesem Falle nicht möglich. Die
Briten rocken mit viel Gefühl, wechseln ständig das
Tempo, und die Harmonie in den Stücken widerspiegelt
sich in der eigentlichen Disharmonie. Die traumhafte
Behandlung der Instrumente und das geniale Songwriting
waren schon auf den Vorgängern mit Lob überhäuft worden,
aber mit ihrem vierten Werk setzen sie tatsächlich noch
einen drauf. Oceansize's Musik ist vielschichtig, aber
in jeder Art absolut faszinierend. Kein Werk für
Nebenbei, aber dafür ein Album, das sich nach ein paar
mal Anhören zu einem unglaublichen Hörerlebnis steigert.
Nörgler werden diese schwer verdaubaren Klänge
verteufeln, wer sich aber darauf einlässt, der wird mit
intensiven Klangwelten, die unterschiedlicher nicht sein
könnten, konfrontiert. Im Endeffekt ist "Self-Preserved
While The Bodies Float Up" ein absolutes Muss für jeden
Musikliebhaber, ein Stück Musik, das den Hörer nach und
nach mehr in seinen Bann zieht und in jeder Art und
Weise wundervoll, verführerisch und bezaubernd
vorgetragen wird. Bravo!
Yannick S.
Punkte: 9.1 von 10
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29.90 SFr.
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KISKE/SOMERVILLE - Michael Kiske - Amanda
Sommerville
Frontiers Records/Musikvertrieb
Jaaaa, endlich! Wie lange
haben wir gewartet, bis Deutschlands bester Shouter
wieder richtig rockt. Michi Kiske ist zurück, und dann
gleich noch zusammen mit der wunderschönen Amanda
Somerville. Die Liste ist sehr lang, bei denen die
31-jährige Amerikanerin aus Michigan überall mitgezockt
hat: Aina, Avantasia, Epica, After Forever, Edguy,
Kamelot, Lunatica, Mob Rules, Luca Turilli, um nur
einige zu nennen. Vorab konnte man ja auf Youtube
bereits dass Video "Silence" reinziehen, was übrigens
schon 75'000 Kiske-Fans taten. Etwa 30 Durchläufe davon
gehen auf meine Kappe. Die meisten Songs stammen
übrigens aus der Feder von Mat Sinner und Magnus
Karlsson, aktuell ja beide bei Primal Fear. An der
zweiten Gitarre findet man den After
Forever-Saitendehner Sander Gommans und an den Keys
Jimmy Kresic.Die beiden Gitarristen machen zum Teil
ordentlich Dampf auf dem Rundling und treiben Amanda und
Michi zu Bestleistungen an. Und die beiden haben
wirklich tolle, abwechslungsreiche Songs kreiert. Ob das
Orchestrale "End Of The Road", beim zweistimmigen
Refrain ist Gänsehaut garantiert, oder dem härteren,
rockigen Opener "Nothing Left To Say" oder eben das
obergeile "Silence", hier ist jeder einzelne Song
einfach Klasse. Es stimmt einfach alles auf diesem
Rundling. Die Melodien, größtenteils zweistimmig und
auch der abwechselnde Lead-Gesang, macht das Ganze
spannend, des weiteren gibt's auch massenhaft coole
Gitarrenriffs, ruhige Parts und immer wieder Twin
Guitars, die Keys sind perfekt eingesetzt, wirken nie
störend oder zu dominant. Und untermauert wird das Ganze
mit einem starken Bass und guten Drums. Dieses Album hat
meiner Meinung nach überhaupt keine Schwächen, und ich
persönlich kann nicht genug davon kriegen. Und eben,
Michael Kiske ist und bleibt einer der besten Shouter,
der aus deutschen Landen kommt. Er hat definitiv eine
gewaltige Stimme und immer noch unglaublich viel Gefühl
beim Singen. "Kiske - Sommerville" ist ein saustarkes
Album, das zu den Besten seiner Art in diesem Jahr
gehört, definitiv!
Crazy Beat
Punkte: 9.1 von 10
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27.90 SFr.
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DISTURBED - Asylum
Reprise Records/Warner
Disturbed waren ja noch nie dafür bekannt, leichte
Kost an den geneigten Hörer zu bringen - wenn man sich
denn mit den Texten und den Hintergründen zu den Songs
beschäftigt hat, was eh nur die Wenigsten wahrscheinlich
getan haben. Dabei würde einem dann auffallen, dass die
Abgründe, welche David Drayman in den Songs beschreibt,
tiefgründiger und depressiver sind als so manche
Möchtegern-'Ich bin so traurig und wütend weil mir Papi
mein Kuscheltier weggenommen hat'-Depro-Band. Gut, genug
gelästert, widmen wir uns dem nunmehr fünften Output der
Amis. Ungewöhnlich fängt die Scheibe an, nämlich mit
einem knapp zweiminütigen Instrumental, welches dann
direkt in den Titeltrack übergeht. "Release me!" brüllt
Drayman ins Mikro, danach geht's direkt mit altbewährtem
Stil in die Vollen: typische Breaks und Riffs, Licks und
Beats - ergo alles, was der Fan begehrt. Und dennoch: So
ganz simpel, wie das jetzt klingt, ist "Asylum" nicht
gestrickt: Da schleichen sich definitiv Riffs rein,
welche einen old schooligeren Metal-Touch haben. Nicht
so, dass es vordergründig auffällt, aber wenn man genau
hinhört, kann man es raushören. Disturbed wechseln dann
auf dem ganzen Album von härter zu ruhiger, ohne
wirklich in die allzu soften Gefilde abzudriften oder in
sinnloses Geprügel zu verfallen. "The Infection",
welches von Depressionen und ihren Auswüchsen handelt,
sowie "Warrior" fegen ordentlich durch die Gehörgänge,
wobei hier deutlich zu hören ist, dass sich Disturbed
weg von allzu starren Trademarks bewegen, ohne sie
komplett aufzugeben, das würde sehr wahrscheinlich auch
nicht funtkionieren - aber das Experimentieren mit
metallischeren, melodischen Riffs funktioniert tadellos
und gibt den Songs einen interessanten Anstrich. Und
hier ist die Krux der Platte: Diese Neuerung dürfte die
Fanschar entweder spalten oder zumindest einige Anhänger
mit Fragezeichen zurücklassen. Die Songs sind auch
eindeutig schwerer geworden, ja beinahe schon schleppend
auf ihre Weise, da wirkt im Nachhinein "Down With The
Sickness" beinahe schon beschwingt. Egal, ob es sich nun
um den bevorstehenden Kollaps unseres Planeten handelt
("Another Day To Die"), Depressionen, Anklage auf den
Holocaust ("Never Again"), ein sterbendes Kind ("My
Child" mit einem durchdringend konstanten Signalton des
Herzfrequenzmessers) oder einfach generell der Verlust
geliebter Menschen... Diese Platte verdeutlicht, was in
David Draymans Leben in letzter Zeit alles passiert sein
muss, und das war echt kein Spaziergang. Wer ein einfach
nur wütendes Album erwartet hat, der wird enttäuscht
werden, denn "Asylum" muss als Ganzes gesehen werden,
dann entfaltet sich auch die besagte Schwere. Und wie so
oft sollte hierbei eben auch der Kontext hinzugezogen
werden, denn einfach so lassen sich die Tracks kaum
anhören, ohne dass Essentielles übersehen wird.
Sicherlich nicht eine Platte für einen unbeschwerten
Sonnenaufgang, aber wer bereit ist, sich all dem Dunklen
zu stellen, welches zwischen den Zeilen lauert, der kann
auch die Hoffnung entdecken - und aus seinem Asyl
ausbrechen. Starke Scheibe!
Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
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23.90 SFr.
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FILTER - The Trouble With Angels
Nuclear Blast/Warner
Ich gebs zu, Filter aus den USA habe ich eigentlich
nie so richtig Beachtung geschenkt, denn der Industial/Alternativ
Rock-Sound war füher nie so richtig meine Baustelle.
Doch mit dem Alter wird man weiser oder so, und
natürlich aufgeschlossener als noch mit 20, und hey:
Wieso habe ich nicht schon früher mich für die Band um
Mastermind Richard Patrick interessiert?! Die Gitarren
von Filter lassen dann auch schon mal Rammstein oder
Pantera hervorstechen und im elektronischen Bereich
lässt man auch schon mal Radiohead durchblicken. Das so
als Richtung für die Leute, die noch nie etwas von
Filter gehört haben oder sich einfach nicht dafür
interessiert haben. Man wird aber schnell mal süchtig
mit dem fünften Werk der Amis, denn die Hitdichte ist
extrem hoch. Mal agressive Hammergitarren, die dann in
einen seichten Melodieteppich übersiedeln, um dann
natürlich von der Hammerstimme von Richard Patrick
umgarnt zu werden. Leute, der Kerl hat wirklich eine
Hammerstimme und Filter sind dann auch im Kommerzbereich
einzustufen, denn die Songs haben alle Radioniveau und "The
Trouble With Angels" wird Herrn Patrick wieder um einige
Dollars reicher machen. Doch jedem sein El Dorado, ich
bin nicht eifersüchtig und gönne dieser begnadeten Band
den Erfolg vom ganzen Herzen. Wem kitschige,
radiotaugliche Alternative-Rocksongs mit einem starken
Sänger gefallen, kann hier ohne hineinzuhören voll
zugreifen. Gefällt mit extrem gut!
Daniel J.
Punkte:
9.0 von 10
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21.90 SFr.
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SHADOWGARDEN – Ashen
Napalm Records/Musikvertrieb
Das Genre des Gothic Rocks und Metals ist ja nun
ausgelutschter als eine leere Balisto-Hülle, weil sich
einfach viel zu viele Bands darauf verlassen, mit der
drölfzigsten Kopie einer Kopie so etwas wie Musik zu
erschaffen. Und generell lässt sich auch konstatieren,
dass sehr wahrscheinlich niemand mehr das Rad komplett
neu erfinden wird. Gut, soviel mal zum Allgemeinen, aber
was hat das jetzt mit Shadowgarden zu tun? Ganz einfach,
die beiden Herren Andreas Hindenäs und Johan Ericson
sind eigentlich hauptamtlich bei der Doom-Kapelle
Draconian beschäftigt, nun haben sie nach dem Demo im
Jahre 2007 ihr eigenes Album auf den Markt geworfen,
welches im eingangs erwähnten Bereich anzusiedeln ist.
Jedoch, und das ist der springende Punkt der Sache,
haben sie sich offenbar an den bei den heutigen Jungen
oftmals sträflicherweise vergessenen Helden orientiert,
welche überhaupt den Weg für die heutige Art von Gothic
geebnet haben: Sisters Of Mercy, Dreadful Shadows,
Secret Discovery, Scream Silence, Cemetary, Paradise
Lost und noch viele mehr haben Pate gestanden, ihren
Spirit verschmolzen und dennoch genug Platz gelassen,
dass gewisse Einflüsse von Draconian auch noch
dazukommen konnten. Die Sängerin der vorhin erwähnten
Band stellt sich übrigens auch immer mal wieder hinter
das Mikro und unterstützt ihre Kollegen mit ihrer
hervorragenden, gefühlvollen Stimme, sehr gut zu
erkennen bei „With Love And A Bullet“. Mit dem längsten
Track „Slowmotion Apocalypse“ hat sich auch ein Bastard
aus Gothic Rock und Doom Metal eingeschlichen, welcher
quasi als Bindeglied zwischen Draconian und Shadowgarden
fungiert. Gegrunzt wird hier auch, und wenn wir schon
dabei sind: Der Sänger erinnert verdammt stark an ältere
Sentenced, was einen wohligen Schauer über den Rücken
laufen lässt. Ausfälle gibt es keine, kein Track wirkt
überflüssig oder fehl am Platze, schnellere Nummern wie
„Last Summer“ oder „Way Down Low“ (welche stark an den
Klassiker „Brandon Lee“ der 69 Eyes erinnert, als sie
noch solchen Sound produziert haben) wechseln sich mit
eher langsameren Tracks wie „Sorrow’s Kitchen“ oder „Murky
Waters“ ab, wobei auch gesagt werden muss, dass
‚langsamer’ hier nicht mit Down Tempo in Verbindung
gebracht werden darf, ein gewisser Drive ist stets
vorhanden – abgesehen natürlich von der schon erwähnten
Doom-Nummer. Gross was ergänzt werden muss hier nicht
wirklich, denn die Jungs und die Dame verstehen ihr
Handwerk und bringen eine düstere, melancholische
Meisterleistung hervor, welche perfekt zum beginnenden
Herbst passt. Wer auf die erwähnten Stilrichtungen
steht, sollte sich die Scheibe unbedingt zulegen, alle
anderen sollten an eine Stereoanlage gefesselt und
dauerbeschallt werden, damit klar ist, dass man Gothic
Rock und Metal auch auf eine eigene, faszinierende Weise
hervorbringen kann.
Toby S.
Punkte:
9.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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RORCAL - Heliogabalus
Cal Of Ror/Division
Records
1. Meinung: Die Genfer Quintett Rorcal tingelt
mittlerweile bereits knapp fünf Jahre im Schweizer
Untergrund umher, ohne vom durchschnittlichen
Metalpublikum überhaupt beachtet zu werden. Zu extrem
sind ihre musikalischen Auswüchse, hier stellt sich die
Band klar selber ein Bein - in Anbetracht all des
versperrten und abstrakten Outputs der Doom-Kappelle
wird aber schnell klar, dass die Jungs auf die
Aufmerksamkeit über weite Strecken pfeifen. Die Band hat
mittlerweile vier Veröffentlichungen am Start (das Debut
"The Way... ", ein Doom-BigBand-Projekt mit Kehlvin
namens "Ascension", ein eher progressives "Monochrome"
und schlussendlich das Konzept-Album "Myrra, Mordvynn,
Marayaa") und präsentiert nun mit "Heliogabalus" bereits
ihr fünftes Werk. Das komplett in Eigenriege
entstandene, live eingespielte und von Kruger-Drummer
Raph abgemischte Werk besteht aus einem einzigen (!)
Song, der über die kompletten siebzig Minuten sämtliche
Bandbreiten an vorstellbaren Sounds abdeckt: Rorcal
bebildern das Ende der Welt mit einer erstaunlichen
Palette an Farben, auch wenn Schwarz klar die Überhand
behält. Glücklicherweise nimmt sich die Band die Zeit,
die Stimmungen gekonnt langsam aufzubauen - so beginnt
der Track mit einfachen HiHat-Schlägen während den
ersten 68 Sekunden, wird dann lange von einigen simplen,
aber heftigen Akzenten und flächigen Keif-Vocals
getragen, kreuzt darauf in disharmonischen Gefilden,
führt elektronische Elemente ein und gipfelt dann
erstmals bei circa siebzehn Minuten in den ersten
melodischen Gitarren, die wie Wellen über den Hörer
hereinbrechen - wahrlich kein einfacher Ritt, aber die
volle Hingabe des geneigten Musikliebhabers wird
belohnt. Rorcal rücken auf "Heliogabalus" die
elektronischen Sounds etwas in den Vordergrund, was aber
im direkten Kontrast zur schieren Masse des Tracks einen
klaren Pluspunkt ausmacht. Wer sich die Zeit nimmt und
glaubt, eine solche Keule an Hass und Rotz verdauen zu
können, der wird mit "Heliogabalus" glücklich werden:
Rorcal vertonen auf ihrem fünften Werk das pure Schwarz
besser, als es jede nordische Black Metal-Formation je
gekonnt hätte – denn die Band hat erkannt, dass der
langsame Tod um einiges intensiver sein kann. Ich
verneige mich von solcher kompromissloser Qualität und
Opulenz und bin in Gedanken schon bei einem möglichen
Vinyl-Release der Platte.
El Muerte
2. Meinung: In einem Interview zum letzten Album
haben die Genfer schon ein wenig vom Inhalt "Heliogabalus"
erzählt. Dass die Umsetzung dann in einem einzigen Lied
mit der Dauer von über einer Stunde zu finden ist, hätte
ich doch nicht erwartet. Andererseits ist es wohl dem
Leben eines römischen Kaisers würdig. Schon durch diese
Fakten scheint das Werk eine unglaubliche Masse zu
kriegen, die nach den ersten, schüchternen Schlägen auf
das Hi-Hat in fast erdrückender Atmosphäre aus den Boxen
dröhnt. Sphärische Zwischenstellen können einzelne
Kapitel darstellen, nie aber verliert sich die Spannung
und der Hörfluss bleibt konstant, ohne sich in
Komplexität oder verschwommenen Strukturen zu verlieren.
Viel Rauschen, viel Sludge und Drone, da führt kein Weg
vorbei. Aber immer durchdacht und fein abgestimmt wirkt
die Collage, eine Walze aus Klängen und einer
verzerrten, fremden Stimme. Es ist ein Erlebnis, "Heliogabalus"
auf sich wirken zu lassen und damit dem Untergang
zuzuhören. Doch eignet sich diese Platte ganz bestimmt
nicht für jeden Tag und jeden Hörer, vorher ganz klar
rein hören und sich überlegen, ob man die Geduld hat,
eine Stunde lang nichts anderes zu hören als ein
einziges Lied. So wie sich die Musik den Zuordnungen
entzieht, so walzt sie sich über eine Punktebewertung. "Heliogabalus"
ist, oder ist nicht.
Tristan
Punkte:
keine Wertung
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27.90 SFr.
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DEATH ANGEL – Relentless Retribution
Nuclear Blast/Warner
2008 übertrafen Death Angel mit dem grandiosen "Killing
Season" alle Erwartungen und bewiesen nach dem etwas
durchzogenen "The Art Of Dying" (2004), dass der
Todesengel nicht nur auf der Bühne, sondern auch im
Studio noch so richtig fliegen kann. Seither hat sich
einiges getan in den Reihen der Cousins mit
philippinischen Wurzeln aus der Bay Area. Basser Dennis
Pepa und Drummer Andy Galeon warfen das Handtuch, sodass
nur noch Fronter Mark Osegueda und Gitarrero Rob
Cavestany übrig vom Original-Line Up sind. Dem Metalgott
sei Dank handelt es sich bei den Beiden exakt um die
Hauptverantwortlichen für den melodischen und
intelligenten Sound der Band, sodass auch "Relentless
Retribution" vor allem eines ist: eine waschechte Death
Angel-Platte. Das zeigt schon das stampfende "Relentless
Revolution", bei welchem Osegueda mit seiner
eindringlichen Stimme die Fronten klärt ("Join us or
step aside!"). War "Killing Season" geprägt von
eingängigen Smashern, besinnt man sich mit "Death Of The
Meek" und vor allem mit dem 7.44 Minuten dauernden "Claws
In So Deep" auf seine rhythmisch vertrackten "Frolic
Through the Parc"-Zeiten (1988), was zwar einige Anläufe
braucht, wegen den dutzendweise vorhandenen Mosh-Riffs
live trotzdem ziehen könnte. Wie bei Death Angel zu
erwarten sind auch die straighteren Nummern wie die
beschwingt galoppierenden "Truce"/"I Chose The Sky", das
schleppende "Absence Of Life" und das kompromisslose "Where
They Lay" mit haufenweise Details und Licks aus den
Fingern Cavestanis geschmückt. Dieser vollzieht beim
berührend melancholischen Akustikstück "Volcanic" seinen
obligaten, eindringlichen Gesangspart – Gänsehaut pur,
wie sie bei den Todesengeln zum letzten Mal mit "A Room
With A View" von "Act III" herrschte! Auch das
schleppende "Opponents At Sides" mit seiner packenden
Gesangslinie knüpft an die melancholische Stimmung des
Drittlings von 1990 an und entpuppt sich mit der Zeit
als verstecktes Highlight. "Relentless Retribution" ist
somit ein weiterer Beweis dafür, dass kaum eine Band die
Kombination aus Melodie und Härte so perfekt beherrscht
wie Death Angel, auch wenn die Hit-Dichte schon grösser
war.
Kissi
Punkte:
8.9 von 10
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27.90 SFr.
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KAMELOT – Poetry For The Poisoned
Ear
Music/Phonag
Langjährige Leser wissen, dass ich mit der letzten
Kamelot-CD meine liebe Mühe hatte. Zu eintönig klang mir
"Ghost Opera". Mit der neuen Scheibe ist jetzt alles
wieder im Lot. Kamelot kehren zu ihrer alten Stärke
zurück. Diese besteht darin, sich immer wieder selbst zu
erfinden, ohne den typischen Stil zu verwässern. Und so
hört kann man auch auf "Poetry For The Poisoned"
symphonische, klassische, leicht progressive Power
Metal-Nummern, die von Roy Khan gesanglich perfekt in
Szene gesetzt werden. Geblieben sind auch die
elektronischen Spielereien, die von Keyboarder Oliver
Palotei gekonnt eingestreut werden. Auch auf
Frauengesang müssen wir nicht verzichten. Dieser stammt
diesmal von Epica-Engelchen Simone Simons. Ihr zusammen
mit Khan gesungenes "House On A Hill" erzeugt auch bei
knallharten Metallern ein Gefühl von Heimweh. Den
Meister des fiesen, leicht paranoiden Gesangs haben
Kamelot für "The Zodiac" vors Mikrofon gezerrt.
Savatage-Mastermind Jon Oliva bereichert dieses Lied um
eine Note, welche Khan trotz seiner unglaublichen Klasse
nie hingebracht hätte. Mit dem Titeltrack probiert sich
die Internationale Freundschaft sogar an einem
Vierteiler. Auch hier kommt Simone Simons nochmals zum
Zug. Apropos Bahn. "My Train Of Thoughts" steht
stellvertretend für den von dieser Band gewohnten, auf
CD brillaten, in der Live-Situation aber etwas
umständlichen Nackenbrecher. Mit "Poetry For The
Poisoned" haben Kamelot tatsächlich das Kunststück
geschafft, typisch nach Kamelot und trotzdem frisch und
aufregend zu klingen. Ob sie damit wieder an das
vorletzte Meister-Album "The Black Halo" aufschliessen
können, ist schlicht irrelevant. Denn die Fans werden "Poetry
For The Poisoned" lieben, Neulinge werden davon erstaunt
und alle zusammen von den Konzerten begeistert sein.
Roger W.
Punkte:
8.9 von 10
Hier reinhören und bestellen für
21.90 SFr.
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TWO FIRES – Burning Bright
Frontiers Records/Musikvertrieb
Melodic Rock-Fans wird bei dieser Scheibe das Wasser
im Mund zusammenlaufen. Alleine die Tatsache, dass zwei
DER Herrscher der melodischen Töne erneut ihre
schreiberischen Qualitäten vereinen, sorgt bei ihren
Jüngern für weiche Gelenke. Sänger Kevin Chalfant und
Gitarrist Josh Ramos, die beide der Klassiker-Band The
Storm entsprungen sind, gründeten Two Fires. Das
Debutalbum, welches 2000 das Licht der Welt erblickte,
wurde damals noch von den Journey-Recken Ross Valory,
Gregg Rolie und Steve Smith unterstützt. Somit war und
ist mehr oder weniger die in Töne verpackte Fährte
vorgegeben. Wer auf den Sound von Neal Schon und Co.
abfährt, kann bei Two Fires nicht falsch liegen. Wobei
ich sagen muss, dass die ersten beiden 'Doppelfeuer'-Scheiben
für mich einen Tick zu nett waren. Nicht so auf "Burning
Bright", denn mit "Lost In The Song", "Epic In The
Night", "Hold On To Your Dream" und "Answer To My Prayer"
geht es schon mal rockiger zur Sache. Dass bei einer
solchen Scheibe die sanften Klänge nicht vergessen
werden, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Darum
laden "Some Things Are Better Left Unsaid" (Neal Schon
und Gregg Rolie schrieben mit), "All For One", die
Halbballade "Still In Love" oder "Shattered Without You"
zum emotionalen Kuscheln ein. Die absoluten Highlights
bleiben der richtig fetzige Titelsong, der schon fast an
das Debutalbum von Hardline erinnert, und "Relentless".
Tja, das Album muss man als AOR-Fan oder Freak von
melodischen Sounds einfach gehört haben. Das Lieben
kommt dann automatisch, vorausgesetzt, man mag die
Klänge von Journey, Boston, Foreigner und Survivor.
Tinu
Punkte:
8.8 von 10
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27.90 SFr.
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NIGHTFALL – Astron Black And The Thirty Tyrants
Metal Blade/Musikvertrieb
Auch wenn Griechenland an sich nach wie vor total
pleite ist, kommt von dort her absolut superber Sound.
Man denke nur mal an Rotting Christ, um ein wenig in die
extremere Richtung zu gehen. Und da gab es doch mal so
eine Band, die sich 2006 aufgelöst und mal einen Beitrag
auf dem Tribute To-Sampler für Paradise Lost gemacht hat
– richtig, die Rede ist von Nightfall. 2010 ist ihr
Reunion-Jahr, und mit „Astron Black And The Thirty
Tyrants“ beweisen sie, dass die Band noch lange nicht
tot ist. Interessant ist, dass gewisse Parallelen zu
Rotting Christ auf jeden Fall vorhanden sind, wenngleich
auch Nightfall um einiges old-schooliger zur Sache
gehen. Dark Metal mit Heavy- und Death-Anleihen, einem
Schuss Gothic und gewaltig Eier in der Hose – so oder so
ähnlich kann man die Mucke von Nightfall beschreiben. Es
kracht an allen Ecken und Enden, und doch sind immer
wieder feine Zwischenspielereien auszumachen, bei „Astronomica/Saturnian
Moon“ sind auch Chöre auszumachen (aber zum Glück keine
Schnulzen, sondern düster-bedrohlich) und bei „Astra
Planeta/We Chose The Sun“ kann man sogar einen
progressiven, melodischen Einschlag erkennen, der Chorus
bricht über den Hörer herein wie eine Flutwelle und
begräbt alles unter sich. Die Growls sind gut
verständlich, kombiniert mit rauem Gesang und sogar
cleanen Vocals stellen Nightfall ihr Können unter
Beweis. Ich weiss, ich lobe hier verdammt viel, aber
diese Scheibe hat’s mir wirklich angetan, und im
extremeren, dennoch melodischeren Bereich sind gute
Bands eher Mangelware. Nightfall haben sich mit ihrer
Rückkehr einen Platz in meinem CD-Regal gesichert, und
ich kann guten Gewissens allen, welche zwar eher derbe
Kost vorziehen, jedoch Spielereien nicht abgeneigt sind,
„Astron Black And The Thirty Tyrants“ nur empfehlen.
Welcome Back!
Toby S.
Punkte:
8.7 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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CATARACT – Killing The Eternal
Metal Blade/Musikvertrieb
Die Zürcher Trash-Hardcore Kapelle Cataract melden
sich mit dem neuen Werk "Killing The Eternal" auf der
Bildfläche zurück und wo Cataract drauf steht, ist auch
Catract drin. Bereits der Opener "Never" lässt dass
Hassbrett sofort auf Hochtouren anfahren, gleich mal ein
Schlag in die Magengrube und das Blut, ja das Blut wird
erst nach der Show vom Boden gewischt. Also der Auftakt
ist gelungen und "Never" zählt schon mal zu den
Highlights der Scheibe. Bei "Lost Souls" wird dann etwas
mehr mit dem Tempo gespielt, mal schleppend, dann
Knüppeldick und rein in das Breackdown, ähnlich verhält
es sich mit "Reap The Outcasts" und der Titeltrack "Killing
The Eternal" ist ein reines instrumental, jedoch haut
mich dieses nicht wirklich aus den Socken. Dies ändert
sich aber schlagartig mit dem Doppelpack "Failed" und
"Urban Waste", wo es wieder die volle Bedienung für den
Nacken gibt, dies live auf den Brettern vor dem tobendem
Mob dargeboten wird sicherlich eine schweisstreibende
Angelegenheit. Spätestens beim finalen "Allegory To A
Dying World" wird auch der am besten trainierte
Moshpit-Hüpfer erschöpft zusammenbrechen und Cataract
dankbar sein, für diese 40 Minuten gnadenlose
Unterhaltung. Soweit machen die Jungs alles Richtig,
kompromisslos wird die volle Bedienung geboten, doch ich
kann mir einen Kritikpunkt nicht verkneifen. "Killing
The Eternal" kickt auf alle Fälle, doch nach den letzten
bärenstarken Alben habe ich noch Etwas mehr erwartet,
eine Steigerung, doch diese kann ich nicht ausmachen, im
Gegenteil ich persönlich finde die Vorgängerwerke
"Kingdom" und "Cataract" doch noch einen Tick
ausgefeilter und spannender. Trotzdem dies soll "Killing
The Eternal" nicht
deklassieren, denn Power unter dem Arsch hat das Teil
mehr als genug!
R.K.
Punkte:
8.5 von 10
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23.90 SFr.
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BLUTMOND – 13 Urban Ways 4 Groovy Bohemian Days
Aural Music
Für das moderne, städtische Leben gibt es inzwischen
einige musikalische Interpretationsmöglichkeiten. Was
Lifelover mit Sarkasmus, Agrypnie mit Wut und
Thränenkind durch dunkle Romantik versuchen, gestalten
die Schweizer von Blutmond mit einer stilistischen
Mischung aus alledem. Das hört sich unmöglicher an, als
es ist, aber wer das letzte Album von Nachtmystium
kennt, weiss ungefähr, was ihn erwartet. Nicht, dass die
hier vorgelegten 13 Wege zu übergehen wären! Aber vom
Klangbild und der Vielfalt kann man sie auf die selbe
Stufe stellen, ohne dass ein direkter Vergleich möglich
ist. Die Jungs haben die Fähigkeit, ihre Songs extrem
abwechslungsreich zu machen, ohne sich im Kopieren oder
Wiederholen zu verlieren. Und trotzdem erkennt man durch
sämtliche Lieder einen roten Faden, Geschichten, die
waren oder gewesen sein könnten. Man sieht schon fast
die Neonreklamen durch den Regen schimmern, während man
auf die U-Bahn wartet, um das rastlose Ich endlich in
ein Heim zu bringen. Blutmond zeigen auf, wie das Leben
eines Mitteleuropäers aussieht. Von "Midnight Martini
Madness" über "Working Poor", überall klebt die
betongraue Verzweiflung. "Metro Aesthetix" erinnert an
gelbgekleidete Personen mit einem Stresstest, beim Lied
über die Freitage gefallen groovende Gitarren und
Saxophon. Ganz klar eines dieser Alben, die man häufig
hören kann, ohne dass sie je langweilig werden. Da bin
ich ja mehr als nur gespannt, ob und wie die Jungs
gedenken, diese Dichte bei ihrem Gig mit Atritas live zu
verkörpern. Man darf und muss gespannt sein!
Tristan
Punkte:
8.5 von 10
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23.90 SFr.
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FOREVER'S EDGE – Chaotic Silence
Nightmare Records/Galileo
Prog- oder Power Metal – das ist hier die Frage!
Aber egal, in welche Schublade man dieses Album
einordnen will, bleibt die Tatsache, dass "Chaotic
Silence" über Potential verfügt. Die Band um Gitarrist
Salvatore Pisano vereint harmonische Melodien mit einer
guten Portion Härte und erinnert aufgrund der
klassischen Anleihen entfernt an Symphony X. Ich sehe
deshalb Forever's Edge klar in der Prog-Ecke. Oft darf
man lang ausgelegten Strophen lauschen, die irgendwann
in einer Art Refrain münden. Dazu gesellen sich immer
wieder schöne Teile, die rein von den Instrumenten
getragen werden. Egodarstellungen gibt es aber nicht.
Salvatore Pisano führt zusammen, was zusammen gehört und
vermag zeitweise sogar ein kleines Ohrkino erzeugen. Was
"Forever's Edge" aber definitiv vom Power Metal
entfernt, ist der Wille, neue musikalische Pfade zu
suchen und auch mal weg vom gängigen 08/15-Schemas zu
musizieren. Radiohits erzeugt man damit zwar nicht,
dafür erhält der Hörer spannende, neue Sounds für seine
Ohren. Prog bedeutet, dass man schlicht alles darf. Und
so scheren Forever's Edge mit der Ballade "Mourning
Star" in wunderschöne, fast kitschige Gefilde ab. Das
Meisterstück zeigt am deutlichsten, über welche
unglaubliche Stimme Clay Barton verfügt. Der Mann kann
aber noch viel mehr, und singt zudem ein tolles Duett
mit Sharon MacPherson in "Divide In I". "Chaotic Silence"
ist definitiv nichts für Rock'n'Roller, welche mit mehr
als drei Akkorden überfordert sind. Wer sich aber Zeit
nimmt, der kann auf diesem Album vieles entdecken.
Salvatore Pisano sagt selbst vom diesem Album, dass es
eine Ouvertüre ist. Und irgendwie hat er sogar recht
damit.
Roger W.
Punkte:
8.5 von 10
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29.90 SFr.
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MALEVOLENT CREATION – Invidious Dominion
Massacre Records/Musikvertrieb
"Invidious Dominion" heisst das 11te Studioalbum
einer Band, die wie nur ein paar wenige andere ihren
kompromisslosen Stil und ihren Durchhaltewillen
manifestiert hat. Malevolent Creation sind nun
mittlerweile mehr als 20 Jahre im Geschäft, und trotz
unzähliger Line Up-Wechsel, diversen mal mehr, mal
weniger sinnvollen Compilations und Best Ofs bzw.
Live-Platten immer noch eine Institution und noch viel
mehr, nämlich eine wirklich ernstzunehmende Band im
Extrem-Metal-Sektor. Über musikalische oder stilistische
Veränderungen und Entwicklungen bei dieser Band zu
schreiben wäre nun absolut sinnlos. Nach wie vor ist
'stumpf' immer noch 'trumpf', aber auf eine sehr
musikalische Art und Weise, im Vergleich zu den Massen
an grottenschlechten Brutal/Death-Bands. Also was gibt
es über das neueste Werk zu berichten? Zum einen sind
von der ursprünglichen Originalbesetzung nur noch
Fasciana (Guitars), Blachowicz (Bass) und Hoffmann (Vocals
= in Bestform!) auf der Platte zu hören. Aber personelle
Veränderungen sind nun mal auch eine feste Tradition bei
Malevolent Creation. Der Sound ist im direkten Vergleich
zu den Vorgängeralben "Doomsday X" und "Warkult" viel
transparenter, lauter und vor allem brutaler. Kein
Wunder, zeichnet sich Hate Eternal-Saitenhexer und Mana
Prime-Studiobesitzer Erik Rutan für die Produktion
verantwortlich. Stilistisch gibt es, wie eingangs
erwähnt, keine wirklichen Überraschungen. Dennoch sind
einige Unterschiede zu den früheren Werken auszumachen.
Schnörkellos waren die Arrangements schon immer, aber so
auf das Nötigste reduziert war es auch schon lange nicht
mehr. Durch die Bank sind alle Songs viel straighter und
extremer. Alleine die Anzahl der Blastbeats und
Hochgeschwindigkeits-Thrash-Beats nimmt
schwindelerregende Ausmasse an. Soli sind so gut wie
fast gar keine zu finden, was für Fasciana & Co auch
ungewöhnlich erscheint. Zurück zur Basis heisst die
Devise. Verschnaufpausen gibt es so gut wie keine in den
36 Minuten des Death/Thrash-Massakers. Die 'Hitdichte'
ist dieses Mal bei ca. 60% und kommt somit natürlich
nicht an das 2002er Über-Album "The Will To Kill" noch
an die frühen Werke heran. Dennoch ist es trotz aller
Kritik schon so, dass MC niemals ein wirklich schlechtes
Album in ihrer langen Karriere hingelegt haben. Zum Teil
etwas durchschnittlicher mit Sicherheit, aber wirklich
schlecht nie. Und dafür gebührt ihnen absoluter Respekt
in dieser Zeit, in der künstliche Trends und überzogene
Marketingstrategien über Erfolg und Nichterfolg einer
Band bestimmen und schon lange nicht mehr die wirkliche
Qualität der Musik. Abschliessend gibt es da nur noch zu
sagen, dass "Invidious Dominion" ein wirklich gutes
Album mit einem Killersound geworden ist. Ruppig,
ungehobelt und rotzig ballern Killertracks wie "Lead
Spitter", "Target Rich Environment", "Antagonized" und "Corruptor"
aus den Boxen, was jeden Genre-Fan und aber auch
neugierige Interessierte überzeugen wird. Und über allem
thront diese deutlich spürbare "Fuck You"-Attitüde, als
wollten Malevolent Creation ihren Wahlspruch einmal mehr
allen Hörern vor den Kopf knallen: "... No one can
destroy this malevolent creation!"
Ralf W.G.
Punkte: 8.5 von 10
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27.90 SFr.
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KREATOR – Hordes Of Chaos – Ultra Riot-Box
Steamhammer/SPV
Dass Kreator gerne der Wiederveröffentlichung ihrer
Scheiben verfallen, wurde schon beim letzten Werk "Enemy
Of Gods" klar, als nach einiger Zeit die Scheibe
nochmals in die Läden gestellt wurde. Allerdings, mit
einer schicken Live-DVD als Bonus. Das Gleiche passiert
nun auch mit dem letzten Kracher "Hordes Of Chaos". Auf
die Qualität der zehn Thrash-Keulen muss man nicht mehr
näher eingehen. Sicher aber auf das Bonusmaterial. Da
wären zum einen die beiden Videos "Destroy What Destroys
You" und "Hordes Of Chaos" plus ein spezielles
Foto-Booklet, ein Fünf-Euro-Rabatt-Code zum Bestellen
des "Ultra Riot"-Shirts und ein Kleber. Das ist aber
noch nicht alles. Die Bonus-CD hat es auch in sich.
Folgende Demoversionen tummeln sich darauf: "Hordes Of
Chaos", "Radical Resistance", "To The Afterborn", "World
Without Religion" (eigentlich "Escalation" mit einem
anderen Arrangement), "Amok Run" und die beiden
Coversongs "Alle gegen alle" (Slime) und "You Are The
Government" (Bad Religion). Was die Deutschen in die
Hände nehmen, hat einfach Klasse. Die Truppe um Mille
gehört zu den Vorreitern des deutschen Thrash-Metals.
Auch wenn die Jungs mal etwas von ihrem Weg abgekommen
sind und sich damaligen Trends anbiederten, der Qualität
tat dies nie einen Abbruch. Mit "Hordes Of Chaos" hat
das Quartett wieder ein gewaltiges und urwüchsiges
Thrash-Brett veröffentlicht, das gekauft werden muss.
Aber das war schon im Januar 2009 klar, als die CD zum
ersten Mal erschien. Wer bis anhin dieses Hammeralbum
noch nicht käuflich erworben hat, muss dies schleunigst
tun. Die, welches es schon zu Hause im Schrank stehen
haben, sollten sich ernsthaft überlegen, diese Box
zusätzlich daneben zu stellen.
Tinu
Punkte: keine Wertung
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und bestellen für 27.90 SFr.
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LOVEHANDLES – LoveHandles
Sound Pollution/Non Stop Music
Jeder gestandene Rocker kennt sie, hasst sie, und
will man nach Jahrzehnten noch ins kultige Tourshirt von
anno dazumal reinpassen, so muss man ihnen den Kampf
ansagen. Die Rede ist von den fiesen Speckröllchen, die
sich durch den übermässigen Genuss von Gerstensaft und
Festival-Junkfood über dem truen Patronengürtel breit
machen. Die Bekanntschaft mit den ungeliebten
Rettungsringen scheinen auch Lovehandles gemacht zu
haben, denn nichts anderes bedeutet der zuerst so
romantisch anmutende Bandname. Doch nicht nur mit
Selbstironie können die vier nicht mehr allzu jungen
Schweden punkten; alles andere als verfettet, geradezu
knackig klingt nämlich deren gleichnamiges Debut,
aufgenommen in den bandeigenen Studios Love Nest Nr. 1
und 2. "Pure fucking rock'n'roll!" lautet dabei die
Losung, straff geradeaus, und das ohne unnötigen
Ballast. Genug Gewicht bringen schliesslich schon die
wuchtigen Riffs mit, die Klampfer Mikael Johannesson
Song für Song aus den Saiten hievt und welche zusammen
mit der grantigen Stimme von Johan Widerberg einen
gefälligen Mix aus Biker Rock, Stoner und 80's Hard Rock
ergeben, wie ihn etwa auch Lovehandles Mitbürger
Mustasch zelebrieren. Des Metallers Aerobic-Programm
nennt sich Headbangen und Songs wie die treibenden "I
Hate!", "Deaf, Dumb & Blind" oder "Me Myself & I" eignen
sich einfach perfekt dazu, genauso wie unbekümmerte
Landstrassen-Rocker der Sorte "Save Your Soul" und "Yeah
Right!!". Und auch für die nötigen Verschnaufpausen ist
mit dem elegischen "Wounded Knee" gesorgt. Zwar erfinden
Lovehandles mit ihrem Debut das Rock'n'Roll-Rad nicht
neu und auch die ganz grossen Hits sucht man vergebens,
doch wer kann bei abgefahrenen neuen Klängen schon an
seinem Bauchumfang arbeiten?
Kissi
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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WITHIN THE RUINS – Invade
Victory Records
Die Truppe aus Massachussets hat ihren zweiten
Longplayer eingerockt und bietet ihn seit 31.08.2010 zum
Kauf an. Joe, Jay, Kevin, Tim und Mike verstehen es,
ihre Instrumente zu bedienen. Insbesondere Joe und Jay
an den Gitarren haben wohl blutige Finger nach einem
Konzert. Was sie rauskitzeln aus den Sechssaiten, ist
zum Teil schon abartig. Sie erinnern mich vom Spiel her
sehr an Dragonforce. Klar von der Stilistischen
Ausrichtung her sind sie in anderen Gefilden zuhause.
Dennoch - was die beiden an Licks brettern, Soli
kredenzen und knallharte Riffs rausjagen, ist enorm.
Absolutes High Speed-Gefrickle dominiert die Songs. Nach
einem mystisch anmutenden Intro, welches 25 Sek.
beansprucht, geht es dann gleich im oberen Tempolimit
los. Kevin legt mit seinen Trommeln mit Hilfe von Mike
am Bass das Fundament, damit Gitarren darauf bauen und
durchstarten können. Kevin jagt mit seinen Double
Base-Attacken schon ein wahnsinniges Tempo vor. Auf dem
musikalischen Sektor brillieren die 5 vom Feinsten. Mit
viel Abwechslung und sehr versiert bieten sie ihren
Tech/Melodic Death/Metalcore dem geneigten Zuhörer zum
Verzehr an. Einen Minuspunkt muss ich dem Gesang geben -
er ist sicherlich kraftvoll, aber einfach zu eintönig
über das Ganze Album hinweg. Er passt zur
Musikstilausrichtung der Band, aber wenn man den Rest
Musik anschaut, die so abwechslungsreich und hochstehend
ist, dann fällt leider auf, dass er immer ziemlich
gleichbleibend daherkommt. Wenn man "Invade" anhört,
kommt einem viel gebündelte Aggression und Wut aus den
Lautsprechern entgegen. Die Mischung aller Instrumente
ergibt einen brutalen Wumms. Aber trotz aller Wucht
findet die Combo immer Platz für einige filigrane und
ruhigere Parts. Mit "Ataxia" und "Roads" befinden sich
zwei Instrumental-Kreationen auf dem Silberling. In den
beiden können sich die Musiker so richtig austoben. Mit
den Gitarrenduellen und Harmonien bleiben aber auch
diese interessant. Allen Fans des technisch versierten
Melodic/Death Metal und Metalcore kann ich die Amis nur
wärmstens ans Herz legen. Within The Ruins ist eine
Band, die noch öfters auf sich aufmerksam machen wird.
Davon bin ich überzeugt.
André G.
Punkte: 8.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 29.90 SFr.
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UFO - The Best Of A Decade
Steamhammer/SPV
Mit Best-Of Alben ist das immer so eine Sache. Zum
einen machen die Plattenfirmen einfach zusätzlich Kohle
damit oder eine altgediente Band deutet damit an, dass
der kreative Höhepunkt erreicht ist. Was den ersten
Punkt angeht, so ist in der heutigen Zeit jedes Mittel
recht, dass wenigstens auf diesem Weg noch etwas Kohle
in die Kasse gelangt. Was «The Best Of A Decade» angeht,
so dürfte das mit Sicherheit der Hauptgrund sein, denn
dieser Release ist aufgrund des Inhalts nicht zwingend,
zumal nichts wirklich Neues geboten wird. Bei genauerem
Hinsehen und vor allem Hinhören wird dann zumindest
klarer, dass hier der Ära von Gitarrist Vinnie Moore
gehuldigt wird, der seit seinem Einstieg 2003 und dem
Album-Einstand bei «You Are Here» (2004) unter anderem
dafür sorgt, dass diese Kult-Band immer noch existiert.
Allerdings hat Sänger Phil Moog sein langjähriges
Alkohol-Problem leider immer noch, was deshalb immer
wieder mal zu desaströsen Konzerten führt. Wer letzten
Dezember in Pratteln beim Tournee-Abschlusskonzert der «The
Visitor»-Tour dabei war, weiss wovon ich spreche.
Nichtsdestotrotz kann die Band nicht nur mit ihren
zahlreichen Klassikern glänzen, die ja bis in die 70er
zurück reichen. Die neueren Songs der letzten drei Alben
mit Vinnie Moore sind durchgehend top und bilden den
Hauptteil dieser prall gefüllten CD, der noch ein paar
Live-Aufnahmen von UFO-Smashern wie «Lights Out», «Let
It Roll» oder «Doctor Doctor» angehängt wurden. Diese
Versionen (soviel ich heraus hören kann) sind allesamt
jüngeren Datums, somit bisher unveröffentlicht und ohne
einen Ton von Ex-Master Michael Schenker. Das wiederum
hört mal halt schon bei den alten Sachen, doch Herr
Moore macht seine Sache ohne Fehl und Tadel gut.
Bezüglich der Studio-Songs ist «The Best Of A Decade»
(warum hier überhaupt auf 10 Jahre zurück geblickt wird,
schnalle ich zwar nicht!) kaum interessant, da kann man
sich gerade die ganzen Alben holen, aber wer auf diese
sechs Live-Tracks scharf ist, kann ja mal ein Ohr voll
nehmen davon.
Rockslave
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für 23.90 SFr.
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TO KILL - Antarctica
Let it Burn Records
Die Italiener To Kill haben schon drei Alben
veröffentlicht und werden, wie es im Booklet geschrieben
ist, hier ihre letzte Vorstellung mit dem Werk, das den
Namen "Antarctica" trägt, geben. Dass das schade ist,
hört man schnell heraus, denn der Hardcore der aus Rom
stammenden Südländer ist alles andere als uninteressant.
Es bollt gewaltig und man hat geile zwischenpassagen
hinein gebaut, so dass der Hörer nicht grad sofort K.O.
geht, aber weit am Knockout ist man ehrlich gesagt
nicht. Die Dame an der Gitarre und ihr Kollege haben die
brutalen Betonriffs im Griff und lassen nichts
anbrennen. Ich würde meinen, dass man den Begriff
'Terror' sicherlich gelten lassen kann. Anhänger von
Hardcore, die von der Straight Edge-Bewegung beinflusst
sind, sind hier auch zu Hause. Aber eben, man hört auf
dem Zenit auf und ich finde das schade, denn die
Italiener sind in ihrem Genre in Europa sicherlich eine
der Besten. In diesem Sinne: "E stato bello con voi!
Arriverdeci Ragazzi!
Daniel J.
Punkte: 8.5 von 10
Hier bestellen für 29.90 SFr.
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VOLBEAT - Beyond Hell/Above Heaven
Vertigo/Universal Music
Aus dem schönen Dänemark kommt seit fünf Jahren
regelmässig der Elvis-Metal-Train angerauscht, um im
Vorbeifahren wunderbare CDs aus seinen Waggons zu
schütten. Auch das vierte Studioalbum von Volbeat
strotzt wieder mal vor herrlichem Gitarrenrock meets
Metalriffs meets Rockabilly meets staubige
Countryeinflüsse! Und nun wird das Gesamtwerk sogar noch
musikalisch erweitert, denn auch Death Metal kriegen wir
diesmal zu hören, und zwar gröhlt beim Song "Evelyn"
kein Geringerer als Napalm Death-Legende Barney Greenway
neben Michael Poulsen mit! Einen weiteren piekfeinen
Auftritt leistet der ehrenwerte Mille Petrozza von
Kreator, welcher dem bombastisch guten "7 Shots" während
ein paar Strophen seine Stimme leiht! Weitere
Gastmusiker waren der ehemalige Mercyful Fate-Gitarrist
Michael Denner, Jacob Oelund von der dänischen
Rockabillyband Taggy Tones sowie der Songwriter Henrik
Hall. Das Stück "A Warrior’s Call“ wurde übrigens zur
Einmarschhymne des dänischen Boxers Mikkel Kessler, der
bei dem Song auch gleich als Gastsänger zu hören ist.
Produziert wurde "Beyond Hell/Above Heaven" wie immer
von Jacob Hansen, deshalb klingen die Songs wohl auch so
probat. Anonsten wirkt "Beyond Hell/Above Heaven" genau
so, wie man es von Volbeat erwartet. Das Album beginnt
mit "The Mirror And The Ripper", einem Song, der sich
hervorragend als Opener auf Konzerten eignen würde,
bietet mit "Heaven Nor Hell" einen fabelhaft verspielten
Song, der durch Mundharmonika aufgepeppt wird und führt
durch eine insgesamt stabile musikalische Landschaft,
bei deren Durchquerung man zwar keine überwältigenden
Höhenflüge, aber auch keine Stürze erlebt. Volbeat sind
zuverlässig wie eh und je, zelebrieren gekonnt die
Verschmelzung "Schmalzlockiger Metal" und sorgen dadurch
sicher auch in Zukunft weiterhin für heitere Gemüter und
volle Konzerthallen mit tollen Partys!
Maiya R.B.
Punkte: 8.4 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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AMORPHIS – Magic & Mayhem – Tales From The Early
Years (Best Of)
Nuclear Blast/Warner
Holldrio, Amorphis feiern 20 Jahre Bestehen im
Metalzirkus, das ist doch ein guter Grund, den alten
Tagen zu gedenken, zumal einige Fans aus der Anfangszeit
mit der heutigen Ausrichtung der Band nicht mehr viel
anfangen können. Doch Amorphis haben ihre Wurzeln nicht
vergessen, und so servieren sie auf "Magic & Mayhem –
Tales From The Early Years" 13 Songs von den Alben "The
Karelian Isthmus", "Tales Of The Thousand Lakes" und "Elegy"
neu eingespielt und natürlich eingesungen vom aktuellen
Frontmann Tomi Joutsen. Dabei halten sich Amorphis sehr
streng an die Original-Rezeptur der Songs, einzig die
Keyboard-Sounds wurden stellenweise etwas umarrangiert,
was die Songs aber keinesfalls abwertet. So ist es
natürlich für einen alten Fan schön anzuhören, wie fett
"Black Winter Day", "Into Hiding", "Magic And Mayhem", "Sign
From The North" und "My Kantele" aus den Boxen dröhnen.
Hier liegt auch etwas der Knackpunkt an der Geschichte,
die Songs schöpfen aus dem Vollen, was man heute im
Studio machen kann, tönen dann aber, wenn man es mit den
originalen Aufnahmen vergleicht, doch ein wenig zu
sauber, es fehlt da irgendwie der Charme der alten Tage.
Trotzdem muss ich gestehen, als alter Mann fühlt man
sich gleich wieder um Jahre jünger, wenn man den Tönen
lauscht, zumal Amorphis deutlich aufzeigen, dass sich
gerade diese Songs auch viele Jahre später noch immer
verdammt gut anhören und die Zeit nicht an den Melodien
genagt hat. Ob man nun dieses Werk wirklich braucht,
wenn man alle Frühwerke bereits sein Eigen nennen kann,
ist berechtigterweise fraglich, trotzdem lohnt es sich,
mal die Songs im modernen Gewandt anzuhören, und wer
Amorphis nur von der zarten Seite her kennt, sollte
diese musikalische Bildungslücke mit "Magic & Mayhem –
Tales From The Early Years" sofort schliessen können.
Auf die nächsten 20 Jahre, Jungs!
R.K.
Punkte: keine Wertung
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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SEVEN THE HARDWAY - Same
Mascot Records/Musikvertrieb
Seven The Hardway sind Tony McAlpine (Guitars + Keys),
Virgil Donati (Drums), Marc Boals,(Vocals), Dough
Shreeve (Bass) und Gitaristin Stefania Daniela aus
Argentinien. Wer hier allerdings ein Instrumental- oder
Frickelalbum erwartet, liegt total falsch, zum Glück. Es
handelt sich hier also um eine richtige Band, die im
September und Oktober sogar auf Europa-Tour sein wird.
Mehr unter www.seventhehardway.com. Musikalisch klingt
man sehr modern, schwer und größtenteils sehr düster.
Fette Gitarren regieren, und der leicht düstere Gesang
von Marc Boals passt klasse zum Rest der Musik. Ich
denke, hier liefert der gute Marc die beste
Gesangsleistung seiner Karriere ab. Und behauptet sich
hervorragend gegen die beiden Gitarren. In diversen
Rock-Bands rund um Buenos Aires spielte Estefania
Daniel, bevor sie Tony MacAlpine ihre CD schickte. Der
Star war so sehr beeindruckt, dass er die junge
Gitarristin für Seven The Hardway engagierte. Die Fünf
stehen hier mit einem wirklich starken Metal-Album am
start, das hie und da mit ihrem düsteren Sound etwas an
Alice in Chains erinnern. Und zum Glück hat McAlpine
total auf selbstherrliches Solo-Gedudel verzichtet und
seine Soli auf ein Minimum beschränkt, So steht hier
wirklich der Song und die Gesangsmelodie in Vordergrund,
was dem Album sehr gut steht. Klasse Arbeit, 10 gute
Metal Songs und dazu eine gute Produktion, was will man
mehr?
Crazy Beat
Punkte: 8.3 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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ANGRY BASTARDS - ... Ready To Rock (EP)
Eigenvertrieb
Angry Bastards. Das ist Schweinerock vom feinsten.
Dazu viel Alkohol, und die Party kann steigen. Die fünf
Aargauer zelebrieren dies schon seit vielen Jahren
ziemlich erfolgreich – zumindest in der Schweiz. Mit
"... Ready To Rock" kommt nun ihre dritte EP auf den
Markt. Wie üblich bei EPs sind leider sehr wenige Songs
zu hören. So müssen wir uns auch diesmal mit nur 4 Songs
begnügen, die haben es aber durchaus in sich. Es wird
gerockt, was das Zeugs hält. Man könnte jetzt meinen, ok,
die Jungs spielen einfachste Metal-Mucke ohne viel
Inspiration und Fantasie. Dem soll gesagt sein, dass wir
hier nebst viel Härte durchaus auch Melodie und gute
Rhythmuswechsel erleben. Die Songs sind wirklich
durchdacht. Zudem überzeugt mich auch die Stimme von Dim.
Mir kam von Anfang an Bob Mayo von Wargasm in den Sinn.
Wer diese Speed-Kombo aus den 90er Jahren noch kennt,
weiss, dass gerade die ungewohnte Stimme viel bei solch
einer Band ausmacht. Leider habe ich Angry Bastards noch
nie live gesehen. Aber wenn sich die Jungs so anhören
wie auf "... Ready To Rock", dann wird das eine richtig
fette Angelegenheit mit viel Pogo bis in die hinteren
Reihen. Also weiter so, Jungs!
Timo K.
Punkte: keine Wertung
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ISSA - Signs Of Angels
Frontiers Records/Musikvertrieb
Und wieder steigt eine starke weibliche, neue Stimme
in den Rockhimmel auf. Die 26-jährige Issa aus Norwegen
kommt hier mit ihrem Debut, und das rockt ganz
ordentlich. Und mit Uli Kusch hat sich Issa erst noch
einen prominenten Drummer ins Boot geholt. Mit viel
Melodie, Gefühl und einer großen Portion Mut rockt man(n)
(und Frau) sich durch elf gute Songs. Die hat die
hübsche Blondine aber nicht selbst geschrieben. Die
Tracks stammen unter anderem aus der Feder von Joacim
Cans (Hammerfall), Thomas Vickström (Candlemass), Daniel
Flores und Soren Kronkvist. Rausgekommen sind allesamt
knackige Hard Rock-Songs, die mich immer wieder ein
wenig an die Anfänge von Vixen erinnern, allerdings
einen Tick härter und knackiger. Die Melodien bleiben
alle recht schnell hängen, aber machen auch nach
mehreren Durchläufen noch Spaß beim Anhören. Und das
liegt definitiv auch an Issa's Stimme. Wobei auch die
Gitarren gerade bei Songs wie "What Can I Do" richtig
fett klingen und das Ganze dadurch vom typischen Bon
Jovi-Einheitsbrei distanziert: Auch Uli Kusch's satt
gespielten Drums passen hervorragend zum Rest des
Sounds. Natürlich hat man auf diesem Album nicht auf die
obligate Ballade verzichtet, und die könnte wirklich von
den Ami-Girls Vixen stammen, "Unbelievable" kann man
aber so stehen lassen, der Kitsch-Anteil hält sich hier
in Grenzen. Im Ganzen ist "Sign Of Angels" ein gutes
Hard Rock-Album mit einer starken Frauenstimme und sei
jedem Melodic-Liebhaber empfohlen. Und zum Schluss noch
was böses, hähä: Lieber noch 'ne gute rockige
Frauenstimme als noch eine schlechte Bundesrätin mehr!
Crazy Beat
Punkte: 8.1 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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THERION – Sitra Ahra
Nuclear Blast/Warner
Therion-Mastermind Christofer Johansson hat zwar
nach letztem Album "Gothic Kabbalah" die gesamte Crew
für "Sitra Ahra" ausgetauscht, jedoch, um es gleich
vorweg zu nehmen, "Sitra Ahra" ist ein Therion-Album,
wie man es sich gewohnt ist. Bombast, Chöre, Mid Tempo,
orientalische Einflüsse, eingängige Melodien, mystische
Thematiken, ausgearbeitet bis zum kleinsten Detail und
zur Perfektion im Bereich Symphonic Metal getrieben. Was
sofort ins Gehör sticht, sind die 2 Songs "Unguentum
Sabbati" und insbesondere "Din", weil endlich mal wieder
der Härtegrad erhöht wurde, wie lange musste ich darauf
warten und schön wäre es gewesen, wenn Herr Johonsson
dies noch mehr auf das Album ausgeweitet hätte. Das
flott treibende "Kali Yoga III" sowie das extrem
eingängige "Cu Chulain" sind weitere Höhepunkte auf "Sitra
Ahra", wobei der Kern des Albums bei den langen Nummern
"Land Of Canaan" und "Kings Of Edom" liegt, besonders
"Land Of Canaan" kann durch seine enorme Abwechslung und
Ideenreichtum überzeugen. Die finale Ballade "After The
Inquisition: Children Of The Stone" mag zwar einen
melancholischen Grundanstrich haben, wirkt jedoch gegen
"The Siren Of The Woods" vom "Theli"-Album eher
oberflächlich. Auch "The Shells Are Open" kann sich
nicht so recht entfalten und säuselt lieblos durch die
Ohrmuscheln. Ansonsten ist "Sitra Ahra" ein
Therion-Album, welches kaum einen Fan der Band
enttäuschen wird, geliefert wird gewohnte solide Kost,
bleibt zu hoffen, dass die härteren Elemente zukünftig
wieder vermehrt Einzug halten. Schön wär's.
R.K.
Punkte: 8.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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ADORNED BROOD – Hammerfeste
Black Bards Entertainment
Das Urgestein des deutschen Pagan Metal holt erneut
zum Schlag aus. Nach etlichen Neuveröffentlichungen und
dem zeitgemässen letzten Album "Noor" darf man gespannt
sein, was die Nordmänner und Frauen diesmal auf die
Silberscheibe quetschen. Also los, die Segel sind
gesetzt! Nach dem obligaten Intro beginnt die Reise mit
Frost's wütendem Schreien, der Refrain ist eingängig und
hat den Charakter für einen tollen Livesong. Der
ruhigere Flötenteil im zweiten Track wechselt schon bald
mit altehrwürdigen Heavy Metal-Riffs ab, ganz nett
anzuhören und entspannt durch das Mid Tempo die
Nackenmuskeln. Schneller wird es dann mit "In Battle"
wieder, auch da ein gemütlicher Refrain zum Mitsingen,
passendes Zusammenspiel von Flöte und Gitarre, der
Rhythmuswechsel gegen Ende gibt dem Ganzen eine Prise
Abwechslungsreichtum, ohne über die Stränge zu schlagen.
Mit "Kaperfahrt" beweist die Band auch Humor, da sich
die Lyrics halt nicht immer um Schlachten, erkämpfte
Freiheit und Odin drehen müssen. Schade, dass nicht mehr
Lieder auf Deutsch gesungen werden, was die Texte
wahrscheinlich interessanter machen würden. Nichts desto
Trotz ist nach knapp einer Stunde der Wunsch da, die
Platte nochmals durchzuhören, weil die Songs einfach
eigenständig klingen. Nach 15 Jahren kann man wohl
sagen, dass der eingeschlagene Kurs bis zum Ende
verfolgt wird. Oder um es in ihren Worten zu sagen:
"Kein Glück geschenkt, kein Weg zu weit, keinen Tag
verschenkt, zum Kampfe bereit!"
Tristan
Punkte: 8.0 von 10
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29.90 SFr.
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ICY STEEL – As The Gods Command
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Kleines Quiz zu Beginn: Welche Metalsparte bedienen
Icy Steel mit ihrem Fanalbum? Antwort: A) True Metal; B)
True Metal oder C) True Metal? Wer jetzt auf "True
Metal" getippt hat, liegt goldrichtig. Dass die Band
dabei aus Italien kommt, erhöht den Spassfaktor
zusätzlich. Und natürlich muss auch Sänger Rick Black
wie ein Eric Adams von Manowar klingen. Damit aber genug
gelästert. Denn "As The Gods Command" hat durchaus seine
guten Momente und schlägt das letzte Werk der
selbsternannten Kings Of Metal locker. Denn hier wird
vor allem eines: songdienlich musiziert. Dabei loten die
Italiener geschickt sämtliche Grenzen ihres Genres aus
und klingen mal mächtig, dann verletzlich, wütend oder
auch mal traurig. Das ganze wird mit einer Portion
Selbstbewusstsein, Stolz und Würde vorgetragen. Die
Produktion ist herrlich rumplig, baut aber trotzdem
Druck auf. Eine gewisse Eigenständigkeit darf man Icy
Steel ebenfalls nicht absprechen. Ihr Markenzeichen sind
die langen Instrumental-Teile, die zwar immer wieder die
Lieder in die Länge ziehen, aber selten deplatziert
wirken. Bei zwölf Songs bringen sie es sogar auf zwei
völlige gesangslose Lieder, ohne zu langweiligen. Im
Gegenteil: Das sechseinhalb minütige "The Persistance Of
Time" und das dreieinhalb minütige "As The Gods Command
Part II" gehören mit zu den besten Momenten auf dieser
Scheibe. Was aber, wie so oft, fehlt, sind die
Ohrwürmer, die für immer und ewig hängen bleiben wollen,
und auch bei unaufmerksamem Hören zum Mitwippen
animieren. Zugegeben, das ist Jammern auf sehr hohem
Niveau. Tatsache ist aber, dass Icy Steel nicht auf
Augenhöhe mit den Metalgöttern spielen. Sollten sich
diese aber weiterhin auf ihren in den 80er Jahren
verdienten Lorbeeren ausruhen, werden Icy Steel ganz
vorne mitputschen. Heavy Metal-Fans können sich bereits
heute über dieses gelungene Album freuen.
Roger W.
Punkte: 8.0 von 10
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THE CROWN - Doomsday King
Century Media/EMI
Obwohl der letzte reguläre Überhammer "Possessed 13"
schon anno 2003 rauskam und kurz danach das von Ursänger
Johan 'Ich bin der Geilste!' Lindstrand noch einmal
eingesungene "Crowned Unholy" (Original unter "Crowned
In Terror" mit Ex-At The Gates-Frontgurgel Tompa
Lindberg am Mikro) die Sammlung perfektionierte, habe
ich den Werdegang der von mir vergötterten fünf Royals
mehr oder weniger aufwändig weiterverfolgt. One Man Army
& The Undead Quartet waren und sind mir aber einfach
immer noch zu Muschi, Engel konnten mich nie berühren
und die veröffentlichten Demos der Quasi-Nachfolgeband
Dobermann mit Jonas Stålhammar (Ex-Utumno/-God Macabre)
als Frontmann waren unfokussiert und für den geneigten
Fan eher belanglos. Dass mit "Doomsday King" doch noch
ein fast lupenreines Machwerk unter dem Markenzeichen
The Crown das Licht der Welt erblicken würde,
überraschte darum sogar mich. Und nach mehrmaligem
Durchhören der neuen Scheibe empfehle ich allen, die
diese spezielle Ausnahmeband bisher eh schon auf dem
Radar hatten, vorfreudig aber kritisch in "Doomsday
King" reinzuhören. Denn wirklich alle bekannten
Trademarks sind vertreten, und mit den von mir
geliebten, brutalen, death'n'rolligen Songstrukturen
wird ebenso wenig gegeizt wie mit den zweistimmigen
Gitarrenharmonien und einem neuen Sänger, der verflucht
nochmal fast mit Ex-Lindstrand verwechselt werden
könnte. Dieser wurde anscheinend schon seit Urzeiten
dazu angehalten, wie der Sänger von Utumno zu krakeelen,
womit sich der Kreis schliesst und wir es damit quasi
mit der ursprünglich vorgesehenen Traumband zu tun
haben. Sie spielen mit der gewohnten Lässigkeit und der
Trommler hat mittlerweile sogar gelernt, auf vier zu
zählen (wie sich das auf den Gesamteindruck
niederschlägt, muss ich jedem Einzelnen selbst
überlassen), aber schlussendlich etwas zu lässig und
darum ziemlich blutarm kommen die zehn Tracks daher.
Aktuell gefällt mir die Scheibe aber noch gut... Obwohl
ich noch nicht sagen kann, dass "Doomsday King" den
Langzeittest bestehen wird. The Crown 2010 sind immer
noch coole Schweine as fuck, aber der von mir erwartete
Oberburner ist es leider nicht geworden.
Hardy
Punkte:
8.0 von 10
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ATHORN - Phobia
AFM Records/Musikvertrieb
Fünf Musiker aus Hannover wollen die Welt im Sturm
erobern mit ihrer ersten CD. So in etwa klingt es
sicherlich in jedem Infoblatt von unseren geliebten
Plattenfirmen. Die fünf Deutschen legen dann auch sofort
los mit ihrem Power/Progressive Metal, zuerst noch mit
Growls, doch dann kommt die coole, cleane Stimme von
Frontmann Carsten Frank voll zur Geltung. Die 10 Tracks
kommen schnell auf den Punkt und lassen den verdutzten
Hörer nicht mehr los von der Magie, die Phobia
ausstrahlt. Das erste Album "Phobia" handelt übrigens,
wie man es aus dem Wort entnehmen kann, von Ängsten, die
wir in unserem Leben haben. Auch das Cover-Artwork ist
sehr professionell gemacht worden, so dass eigentlich
diese Scheibe ein voller Erfolg werden sollte. Aber
eben: Sollte, denn zu viele Bands, die auch so
vielversprechend angefangen haben wie die Norddeutschen,
sind dann nach einem tollem Debutalbum schell wieder in
den tiefen der Proberaumkeller verschwunden. Wir sind
aber keine Schwarzmaler, sondern sind entzückt von dem
knackigen Power Metal und wünschen den Jungs aus dem
Norden nur das Beste, denn "Phobia" ist gut geworden und
mit ein wenig Glück könnten sie durchaus durchstarten.
Daniel J.
Punkte:
8.0 von 10
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THE MAN-EATING TREE - Vine
Century Media/EMI
Der "Menschen fressende Baum" ist aus den Ruinen von
Sentenced entstanden und wurde in den Grundzügen von
Schlagzeuger Vesa Ranta und dem 2009 an einem Herzleiden
leider viel zu früh verstorbenen Gitarristen Miika
Tenkula (R.I.P.) voran getrieben. Kurz nach dem Ableben
von Miika konnte Vesa die langwierige Suche nach einem
geeigneten Sänger beenden, der über den Tipp eines
Bekannten (von Vesa) in Tuomas Tuominen gefunden wurde.
Seine Stimme war genau so, wie sich die beiden
Ex-Sentenced Members das ursprünglich vorgestellt
hatten. Weiter hinzu kam Gitarrist Janne Markus, der
bereits ideales Songmaterial für diese Konstellation
einbringen konnte. Mikko Uusimaa (b) und Heidi Määtä (keys)
vervollständigten das Line-Up von The Man-Eating Tree.
Und weil Finnland ja seine Rock- und Metal-Bands heiss
liebt, war es nicht weiter verwunderlich, dass im Mai
2010 die erste, ausgekoppelte Single «Out Of The Wind»
in den heimischen Charts gleich auf Platz 3 schnellte.
Der atmosphärische Metal ist bei Weitem nicht mehr so
hart wie früher bei (den alten) Sentenced, führt aber
die melodische Ausrichtung konsequent weiter. Und in der
Tat sticht die klare Stimme von Tuomas wohltuend hervor
und erinnert dabei an eine Mischung aus Morten Harket
(a-ha), Enrique Bunbury (Héroes del Silencio) und Geddy
Lee (Rush). Zudem klingt die Musik bei Weitem nicht so
düster und depressiv, wie man das vielleicht annehmen
könnte und weist auch gewisse Parallelen zu HIM auf.
Dies nicht zuletzt auch deswegen, weil Hiili Hiilesmaa
das Debüt-Album «Vine» produziert hat. Bereits der
stimmige Opener «Lathin A New Man» weist die Richtung,
die in den ganz ruhigen Momenten auch an Anathema
angelehnt ist. Wer also den perfekten Soundtrack für den
heran nahenden Herbst sucht, liegt mit The Man-Eating
Tree genau richtig. Ich sehe dazu vor meinem geistigen
Auge bereits eine karge Landschaft, kühle Temperaturen,
Nebel über einem See und die Sonne, die verzweifelt
versucht, diesen Dunst zu durchbrechen. Ob sich das
Ganze auch live entsprechend anhört, kann man bald als
Support von Tarot unter Beweis stellen. Im Gedenken an
Miika Tenkula wird womöglich auch die sehr passend
umgesetzte Cover-Version des Moody Blues Klassikers «Nights
In White Satin» zu hören sein, die man eigentlich schon
zu Sentenced Zeiten umsetzen wollte.
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10
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23.90 SFr.
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GALLOWS END – Nemesis Divine
Farvahar Records
Schaut man sich das Bandfoto an, erschleicht einen
das ungute Gefühl, dass hier ein paar Jungs dem
traditionellen Metal mächtig werden wollen, die sich
aber wahrscheinlich ausser mit den Bandnamen Iron Maiden
und Judas Priest noch nicht mit der Materie befasst
haben. Tja, meine Herren, genau in diesem Bereich der
harten Töne wird sehr viel Wert auf das Outfit gelegt.
Daran müsst ihr noch schrauben. Musikalisch geht das
Quartett von Gallows End den Weg, den momentan viele
gehen. Man huldigt den 80er Jahren. Iron Maiden ("Set
The World In Flames") und Running Wild ("The Curse", "The
Unburn Flag") sind immer wieder auszumachen. Was und wie
das Thord Klarström mit seinen Mitstreitern angeht hat
Klasse, und die Songs bleiben auch recht gut in den
Gehörgängen hängen. Das liegt aber (noch) nicht an der
eigenen Identität, sondern daran, dass man die Riffs und
teils auch die (Gesangs-)Melodien kennt. Aber lieber gut
kopiert als schlecht selbst gemacht. Was ihnen dabei
aber klar den Weg versperrt, sind Bands wie Portrait,
Enforcer oder Ram, die auch abkupfern, aber dies mit
einer unheimlichen Power und dicker, eigener Handschrift
tun. Das macht bedeutend mehr Spass. Da helfen Gallows
End auch die flotten Melodien nicht. Wenigstens bietet
die Band viel Abwechslung, und das darf man auch nicht
so ganz ausser Acht lassen. Im Grossen und Ganzen ist
"Nemesis Divine" keine sehr gute, aber eine interessante
Scheibe geworden, mit Hinblick darauf, dass die Combo
noch lange nicht ihr Potenzial verschossen hat. Darauf
aufbauen und stetig weiter arbeiten!
Tinu
Punkte:
8.0 von 10
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MARCO MENDOZA - Casa Mendoza
Mascot Records/Musikvertieb
Marco Mendoza ist mit Sicherheit einer der
versiertesten Bassisten der heutigen Zeit. Nach
zahlreichen Kollaborationen und Bands (darunter diverse
John Sykes-Projekte, Blue Murder, Thin Lizzy,
Whitesnake, Ted Nugent, Soul SirkUS, Derek Sherinian,
Tim "Ripper" Owens uvm.) bringt der vielbeschäftigte
Musiker sein zweites Solo-Album auf den Markt. Ist er
bei "Live For Tomorrow" vor drei Jahren noch auf Nummer
sicher gegangen und hat ein grossartiges Hard Rock-Album
veröffentlicht, traut er sich diesmal, endlich sein
wahres Ich zu zeigen. Was sich auch schon bei Soul
SirkUS und vor allem deren Konzerten, die sich meistens
in Live-Jams verwandelt haben, gezeigt hat, ist jetzt
auf CD gebannt. "Casa Mendoza" ist ein überraschendes,
vielseitiges Werk geworden. Funk, Jazz, Latin, Blues,
Rock, Psychedelic. Eine Mischung aus Eigenkompositionen
und Neuinterpretationen (Stevie Wonder's "Living In The
City", Dale Hawkins' "Suzy Q" und eine aussergewöhnliche
Version von Carol King's "You've Got A Friend") auf
höchstem musikalischen Niveau. Dafür hat er sich ja auch
namhafte Kollegen geholt: Rafael Moreira (Pink,
Christina Aguilera) an der Gitarre, Steve Weingart (u.a.
Steve Lukather) an den Keyboards und Drummer Joey
Heredia (u.a. Dianne Reeves), der im Funk/Jazz-Bereich
so in etwas das ist, was Vinnie Appice oder Anders
Johansson für den Metal sind - eine weit herumgekommene
Schlagzeug-Ikone. Alles in allem erinnert die Scheibe
stark an die Solo-Projekte von Glenn Hughes, den Marco
Mendoza sich hier neben Stevie Wonder offensichtlich zum
Vorbild genommen hat. Ganz schafft er es zwar nicht, auf
dessen Level mitzuhalten, aber nichts desto Trotz ist
"Casa Mendoza" ein abwechslungsreiches Album aus
groovigen, freakigen Up Tempo-Nummern und gefühlvollen,
bluesigen Balladen ("Crying Out") in allen Farben und
Facetten, die Funk-Rock zu bieten hat. Gespickt mit
eingängigen Melodien, die manche der Songs zu Ohrwürmern
à la Mother's Finest machen - "Trouble" oder "Get Ready"
zum Beispiel sollten sogar in offenherzigen Rocker-Ohren
hängen bleiben. Gut, für den eingefleischten,
engstirnigen Hard Rock-Fan ist "Casa Mendoza" definitiv
nicht zu empfehlen, jedoch diejenigen unter uns, die
neugierig und aufgeschlossen gegenüber gut gespieltem
Funk sind und keine Angst vor ausgefallenen Sounds,
Rhythmen und Tonleitern haben, werden hochauf begeistert
sein. Ich jedenfalls freue mich über diese niveauvolle
Abwechslung.
Joey Roxx
Punkte:
8.0
von 10
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27.90 SFr.
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PAUL GILBERT - Fuzz Universe
Mascot Records/Musikvertrieb
Obwohl der Amerikaner seit letztem Jahr natürlich
wegen der vielbejubelten Reunion von Mr. Big im
originalen Line-Up wieder in aller Munde ist, war er auf
seinen umfangreichen Solo-Pfaden stets aktiv, was die
Anzahl der Solo-Alben eindrücklich belegt. Des Weiteren
war Paul Gilbert ja früher auch als Gitarren-Lehrer
tätig, ehe er dann 1989 (zusammen mit Götter-Bassist
Billy Sheehan) Mr. Big gründete. Nach 1996 war dann der
Ofen aus und erst 2009, also zwei Dekaden nach der
Gründung rauften sich die vier Herren wieder zusammen
und begeisterten alte wie neue Fans. Und dies nicht nur
bei uns, sondern speziell auch in Japan, wo man
offensichtlich immer noch sehr verehrt wird. Nach dem
Ende der Reunion-Tour wollte der liebe Paul nicht ruhen
und rasten. Das Resultat ist die neuste Solo-Langrille,
die mit «Fuzz Universe» betitelt ist. Mir persönlich
sind ja solche Solo-Dinger meist ein Graus und ich
musste mich zuerst wirklich motivieren, da richtig rein
zu hören. Doch oh Wunder, wurde mein Interesse nach
mehreren Durchläufen doch etwas geweckt, was vor allem
daran liegt, dass schon der Opener und Titeltrack mit
einem Sau-Groove losrockt und trotz zahlreicher Soli
genügend Raum für schön ausgearbeitete Melody-Lines
bleibt. Zum Glück bin ich aber kein praktizierender
Musiker und speziell kein Gitarrist, denn sonst würde
ich nach dem "Genuss" dieser Scheibe mein Instrument
wohl für lange Zeit nicht mehr in die Hand nehmen,
geschweige darauf spielen. Es ist schlicht unfassbar,
was da Mr. Gilbert wieder für ein Feuerwerk auf seiner
Klampfe (natürlich eine Ibanez) abfeuert! Zum dritten
Guitar Solo-Werk verfasste Paul im Booklet ein paar
Liner-Notes, wo er dem Leser folgende Frage stellt und
danach gleich in dem Sinne beantwortet, wie das Album
entstanden ist: "Hörst du all diese Töne? Zuerst musste
ich sie finden und danach in der richtigen Reihenfolge
zusammen bringen!" Was sich da ganz lapidar anhört,
kriegt der geneigte Hörer jedoch kaum gebacken, wenn er
nach dieser Achterbahn-Fahrt an Licks und Riffs völlig
ermattet in den Stuhl zurück sinkt. Wenn also selbst ich
es fertig bringe, das Teil durchzuhören, dann müssen das
Instrumental-Freaks sowieso und Skeptiker sollten über
den Schatten springen, wollen sie sich nicht ein
grandioses Werk bringen.
Rockslave
Punkte:
8.0 von 10 Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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LORDI – Babez For Breakfast
Sony Music
Nach dem grandiosen Sieg beim Eurovision Songcontest
2006 und dem dadurch entstandenen Rummel waren Lordi
bald wieder mit der Härte des Musikbusiness konfrontiert
worden. "Deadache" von 2008 konnte nicht mehr so
überzeugen wie "The Arockalypse", das Interesse flaute
etwas ab und die Hallen wurden kleiner. Mit "Babez For
Breakfast" wollen die Monster um Mr. Lordi nun wieder zu
alter Stärke zurückfinden und zeigen, dass ihr
Party-Rock nicht nur für eine einzige Sause gut ist.
Dafür holte man sich prominente Unterstützung: Kein
geringerer nämlich als Produzenten-Legende Michael
Wagener (Accept, Skid Row, Alice Cooper, Ozzy u.v.a.)
sass an den Reglern und verlieh der Scheibe einen
druckvollen und knackigen 80er-Sound. Und auch die Songs
scheinen direkt aus dieser Epoche importiert. Nach dem
obligatorischen Horror-Intro eröffnet der Titeltrack
einen Reigen von Party-Krachern, den man den maskierten
Finnen kaum mehr zugetraut hätte. Ob das stampfende,
simple "This Is Heavy Metal", die mit Europe-Keyboards
und Chören bewaffnete "Rock Police" und das tanzbar
glitzernde "Disco Evil", jeder Song kann nach einmal
hören mitgepfiffen bzw. je nach Alkoholpegel problemlos
mitgegröhlt werden. Eng getanzt werden darf dagegen zur
Schauer-Ballade "Call Off The Wedding", einer
Power-Ballade aus dem Bilderbuch, welche übrigens von
Bruce Kulick (u.a. Ex-Kiss) veredelt wurde. Klar, Songs
wie "I Am Bigger Than You" (Uh-uh-uh im Refrain), "Loud
And Loaded" oder der Stadion-Rocker "Give Your Life For
Rock'n'Roll" könnten klischeehafter nicht sein und
beginnen nach dem vierten oder fünften Durchlauf langsam
zu nerven. Für eine feuchtfröhliche Rock-Party, bei der
man so tun kann, als wären die letzten 25 Jahre gar nie
passiert, eignet sich "Babez For Breakfast" aber
allemal. Bedenkt man, dass Mr. Lordi gar nichts anderes
will, hat er sein Ziel wohl erfüllt. Ob man damit heute
aber noch Hallen füllen kann, wage ich zu bezweifeln.
Kissi
Punkte:
7.5 von 10 Hier reinhören und bestellen für
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TRISTANIA – Rubicon
Napalm Records/Musikvertrieb
Dass in so ziemlich allen Bands auf diesem Planeten
die Members kommen und gehen, liegt in der Natur der
musikalischen Sache, und in manchen Combos dreht sich
das Besetzungskarussell schneller als bei anderen.
Tristania mussten ihren Sängerinnen-Posten schon wieder
neu besetzen, nachdem Vibeke Stene ihrem Traum gefolgt
und offenbar Gesangslehrerin geworden ist. Die neue Dame
nennt sich Mariangela Demurtas, kurz ‚Mary’, und hat
schon bei Bands wie Reel Fiction, Alight und Artifact
das Mikro bezirzt. Gut, Erfahrung scheint vorhanden zu
sein, legen wir mal los: Tristania waren nie eine Band,
die offensichtliche und leicht durchschaubare Songs
geschrieben hatte, daher überrascht es nicht, dass „Rubicon“
auch wieder eher sperrig zum Hören ist. Schön und gut
gemacht sind die Tracks aber allemal, daher lohnt es
sich, einige Male mehr hinzuhören – für leichte, seichte
und oberflächliche Kost sind ja Nightwish und Konsorten
zuständig. Und wenn wir schon dabei sind: Auch wenn der
Anteil der weiblichen Stimme auch hier überwiegt, so
kommen Tristania dem eigentlichen Begriff Gothic Metal
schon verdammt nahe, näher auf jeden Fall als ihre ganze
Konkurrenz auf diesem Gebiet (Ausnahmen bestätigen die
Regel). Abwechslung ist hier nicht nur ein Schlagwort,
einige Tracks sind locker und eher verspielt, während
andere beinahe schon progressiv anmuten und gewisse
Songs eher wieder in die schleppendere Richtung
abdriften. Mary macht ihren Job keineswegs schlecht, und
über eine ordentliche Stimme verfügt die Dame ebenfalls
(kein Vergleich zum momentanen Zustand bei Sirenia), sie
aber mit Vibeke zu vergleichen, das ist nicht möglich.
Deswegen ein guter Tipp an euch alle da draussen: Putzt
die Lauscher durch und gönnt euch einige intensive
Momente mit Tristania, ihr werdet es nicht bereuen!
Toby S.
Punkte:
7.5 von 10 Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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BLACK FRIDAY 29 – The Escape (Re-Release)
Let it Burn Records
Aha, ein Re-Release des ersten Albums, welches schon
ewig lange vergriffen ist und kurz darauf die
Bandauflösung bekannt geben? Was ist das denn für ein
Trick? Ich blick nicht ganz durch bei den deutschen
Hardcorlern. Ihre Musikalische Ausrichtung ist ganz im
Stile der alten Helden der Glanzjahre: Melodisch
aggressiv old schoolig, aber dennoch nicht altbacken,
sondern mit gutem, neuem Touch. Mit einer knappen halben
Stunde, in der 14 Songs gerockt werden, ist die
Scheiblette doch recht kurz gehalten. Kein Wunder, wenn
der absolut längste Track 3.30 Min dauert. Seit sie im
2004 ihr Debut zum ersten Mal auf den Markt brachten,
avancierten die 5 zu einem grösseren Act in der
deutschen Hardcore-Szene. Ab dem allerersten Klang
rocken sie volle Kraft voraus: Simpel gestrickt, wie es
sein soll. Druckvoll mit fetten Riffs, und dazu Björn
der mit seiner leicht angepisst klingenden Voice die
Lyrics herausschreit. Die Gitarren bieten wilde Akkorde
und sogar zwischendurch mal ein Solo. Bass und
Schlagzeug sind eher simpel und roh. Die knackig kurzen
Songs bieten Texte um Liebe, Schmerz und Politik, also
auch alles Themen, die ins Genre passen und gehören. Ich
kann mir sehr gut vorstellen dass ihre Songs gut zünden
und zu heftigen Moshpits vor der Bühne führen. Das
Re-Release ist mit einem Bonus-Song und leicht
abgeändertem Artwork versehen worden. Der Bonus ist im
Vergleich zum Rest nicht wirklich so berauschend. Mit
diesem Piece erhalten diejenigen, die bei der ersten
Veröffentlichung nicht zugegriffen haben, die Chance,
das jetzt zu tun. Es lohnt sich auf jeden Fall.
André G.
Punkte: keine Wertung
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19.90 SFr.
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GHOST MACHINERY – Our For Blood
Limb Music
Oha, das Limb-Label veröffentlicht mal wieder ein
Album. Diese Einleitung ist sicher nicht ganz fair, aber
genau dieses Label hat in meinen Augen den Markt mit zu
vielen Bands überschüttet, von denen man nach dem ersten
Streich meistens nichts mehr gehört hat. Eine dieser
Truppen nennt sich Burning Point, und daraus entstand
Ghost Machinery. Sprich, Gitarrist Pete Ahonen hat sein
überzähliges Material in diese Band einfliessen lassen.
Auch wenn Finnen grundsätzlich tolle Musiker sind und
ebensolche Songs schreiben, ist nicht immer alles das
Gelbe vom Ei. Der zweite Streich von Ghost Machinery
klingt nach klassischem Metal, mit 80er-Solo und
kräftigem Gesang. Viel bleibt nach dem ersten Hören
nicht wirklich hängen. Auch wenn der Song "Blood From
Stone" mit seiner Keyboardmelodie ein kleiner Ohrwurm
ist und wie eine Mischung aus HammerFall und Europe
klingt, oder der Track "Name Remains In History", der
sich mit seinem Refrain in die Lauscher bohrt, die Jungs
verstehen ihr Handwerk. Als alter Sack habe ich aber bei
allen Liedern das Gefühl, sie schon mal irgendwo gehört
zu haben. Genau das raubt dann auch den wirklich tollen
Kompositionen wie "Lost In Time", das an Sonata Arctica
erinnernde "Sentenced To Life (In Paradise)", der Double
Base-Kracher "Eternal Damnation" oder das
Blackfoot-Cover "Send Me An Angel" das Flair. Wer nicht
genug kriegen kann von melodischen (Power) Metal-Bands
kann hier bedenkenlos zugreifen. Alle anderen sollte
zumindest mal ein Ohr riskieren.
Tinu
Punkte: 7.5 von 10
Hier reinhören und bestellen für 27.90 SFr.
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RETURN TO EARTH - Automata
Metal Blade/Musikvertrieb
Beim Namen 'Chris Pennie' beginnt bei mir
unweigerlich das rechte Auge zu zucken - der Gute hat
mit seiner Schiessbudenarbeit bei The Dillinger Escape
Plan die Musikwelt nachhaltig geprägt, die Band als die
'Meshuggah des Hardcore' etabliert und mal eben nebenbei
Kinnladen rund um den Globus zum Aushängen gebracht.
Nach seinem Ausstieg bei DEP um 2008 wurde es dann
plötzlich still um den polyrhythmischen Stöckeschwinger,
bis er als neuer Drummer von Coheed And Cambria
vorgestellt wurde. Wie sich nun herausstellt, ist der
Gute nebenbei alles andere als untätig gewesen und hat
bereits 2007 Return To Earth mit dem Debut-Album "Captains
Of Industry" relativ Unbemerkt aus der Taufe gehoben.
Auch das nun folgende "Automata" muss weitestgehend auf
die Aufmerksamkeit der Medien verzichten, aber immerhin
ist dem Trio aus New Jersey ein Deal mit Metal Blade
gelungen. Return To Earth's Mucke mit Metal zu
vergleichen scheint mir zwar etwas weit her geholt, aber
die Band hat dafür einige andere Vorzüge anzubieten: Das
Songwriting auf "Automata" ist verdammt eingängig
geworden, obwohl die Instrumentierung und die
Arrangements dies nicht all zu einfach machen... Die
Vocals von Ron Scalzo leisten hier klar den grössten
Teil der Überzeugungsarbeit – der Gute beherrscht die
ganze Palette von ausfallend aggressiv bis hin zu
gepressten, cleanen Vocals vorzüglich, und verleiht "Automata"
die nötige Prise Eingängigkeit. Ich persönlich könnte
zwar auf die nett gemachten Interludes "1.0", "2.0" und
"3.0" verzichten, da sie meiner Meinung nach die Platte
zu stark bremsen, aber viel mehr kann ich Return To
Earth nun definitiv nicht vorwerfen - ein vorzüglicher
Bastard an alternativer Gitarren-Musik mit
elektronischen Spielereien, der sich sehen lassen kann.
El Muerte
Punkte:
7.5 von 10
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27.90 SFr.
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JON MULLANE - Shift
Escape Music/Non
Stop Music
"Shift" ist das zweite Album des Kanadiers Jon
Mullane. Das neue Album schlägt in die gleich Kerbe wie
das 2007-Debut "The Source". Der Zuhörer erwartet
typischen 80er-Rock ohne viel Schnörkel. Er selber
bezeichnet sich irgendwo zwischen Billy Idol und Duran
Duran. Solche Aussagen machen mich extrem stutzig. Nach
mehrmaligen Hinhören kann ich diese Aussage nicht
teilen, aber was ich höre, macht trotzdem irgendwie
Laune. Natürlich dürfen – wie in der besagten Zeit
üblich - die Synthie-Elemente nicht fehlen. Diese können
durchaus auch passend sein, wie beispielsweise bei "Sin
City". Dies ist auch gleich der geilste Song des Albums.
Er haut mächtig rein. Durchwegs sind die Songs sehr
eingängig, und Jon Mullane verleiht mit seiner Stimme
noch das fehlende Glied in der Kette. Die 10 Songs von "Shift"
sind trotzdem irgendwie nicht typisch 80er-Jahre, da sie
alle sehr 'tanzbar' sind. Der Zuhörer driftet
automatisch in ein gewisses Schunkeln rein – das aber
nichts mit headbanging zu tun hat. Die einzelnen
Rhythmen sowie die sehr eingängingen Refrains machen es
einfach aus. Natürlich darf bei solch einer Platte auch
die obligate Ballade nicht fehlen, die wir mit "The One
That Got Away" kriegen. Leider handelt es sich um eine
so typische Radionummer, bei der ich automatisch einfach
weiterdrücke. Nach vielen positiven Punkten muss ich
aber sagen, dass es sich bei "Shift" nicht um ein Album
handelt, welches der 80er-Metaller automatisch kaufen
würde. Für die einsame Fahrt im Auto reicht es definitiv
nicht. Hingegen steht der Background-Musik mit Freunden
an einer gemütlichen Grillparty oder zu Hause mit Freund
oder Freundin nichts im Weg. Somit ein Platte mehr auf
dieser Welt, die ganz ok ist, aber für mich spätestens
in drei Monaten von der Bildfläche verschwinden wird und
ich einfach vergesse.
Timo K.
Punkte:
7.5 von 10
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27.90 SFr.
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HORN OF THE RHINO - Weight Of
Coronation
Doomentia Records
Das aus dem Spanischen Bilbao stammendem Trio Horn
Of The Rhino hiess früher einfach nur Rhino und musste
aus Copyright-Gründen den Namen wechseln. Das sind die
Regeln des Business, aber das gibt zusäzlichen Elan und
die Südlander haben hier einen zähflüssigen Brocken aus
Doom Metal auf die geschundene Erde spediert. Während 68
Minuten kann man Einflüsse von Neurosis, Alice In Chains
oder natürlich die Väter des Doom Metal, die göttlichen
Black Sabbath, heraushören. Das sind aber Anhaltspunke
und nicht etwa Kopieranschuldigungen, nein die Spanier
treten Dominant auf und entführen den Hörer in andere
Sphären und Galaxien. Eins ist Vorausetzung, wenn man
die Iberer lieben will, das ist natürlich der Doom
Metal, der ja auch nicht allen gefällt, denn die Songs
sind dermassen in Slow Motion, so dass man manchmal den
Eindruck erhält, man müsse vorwärtsspulen. Horn Of The
Rhino spielen Doom für Doom-Fans, so und nich anders.
Daniel J.
Punkte:
7.2 von 10
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RIOTGOD - Riotgod
Metalville/Musikvertrieb
Wenn die Rhythmusfraktion von Monster Magnet – Jim
Baglino am Bass und Bob Pantella an den Drums – eine
Nebenspielwiese eröffnet, dann kann dabei eigentlich
nichts Verkehrtes rauskommen, dachte ich zumindest.
Unterstützt durch den herrlich groovenden Gitarristen
Garrett Sweeny und den wirklich starken Sänger Sunshine
wirbeln die Jungs denn auch gleich beim Opener "Light Of
The Sun" reichlich Wüstenstaub auf. Da steckt irgendwie
von allem etwas drin, was musikalisch dicke Eier hat,
Monster Magnet (logisch), Kyuss und spätere Cathedral
lassen jedenfalls herzlich grüssen. Vor allem Sänger
Sunshine erweist sich als echter Glücksgriff. Irgendwo
zwischen John Garcia, Ian Astbury und Chris Cornell
angesiedelt, passt sein rockiges Organ perfekt zu diesem
kräftigen Mix aus Wüsten– und Stoner Rock. Leider zeigt
bereits der dritte Track "The Time Is Now" die andere
Seite von Riotgod: Unüberhörbar durch Led Zeppelin's
unsägliche Experimentierfreude in der Spätphase
beeinflusst, kredenzt man ein orientalisch angehauchtes
Etwas, das in meinen Ohren weder rockt noch rollt
sondern nur mein Schlafzentrum blitzschnell aktiviert.
Da vermag das folgende, sehr Monster Magnet-mässige "Horizon"
schon eher zu überzeugen, bevor die Jungs danach mit
"9th Life" endlich richtig Gas geben. Dann ist aber erst
mal Schicht im Schacht. Das völlig sinn- und wertfreie
Instrumental "Omega" ist wohl das Resultat einer
durchkifften Nacht, mir bleibt jedenfalls der Zweck
dieser pseudopsychedelischen Soundcollage völlig
verschlossen. Ebenfalls ist das darauf folgende "Collapsing
Stars" ein eher gescheiterter Versuch, sich
kompositorisch an das Götterduo Lennon/McCartney zu
nähern. Hätte es die Beatles nie gegeben, würde der
Track sogar funktionieren, aber so hoch, wie die Fab
Four die Messlatte nun mal angesetzt haben, ist die
Bauchlandung vorprogrammiert. Glücklicherweise fängt
sich die Truppe danach auf der zweiten Albumhälfte
wieder merklich und konzentriert sich auf ihr
Kerngeschäft. Mal mit durchgedrücktem Gaspedal ("Hightime"),
mal doomig–schleppend ("Grand Design") knallen echte
Stoner- und Wüstenrock-Perlen aus den Boxen. Einzig "Rift"
hätten sie sich sparen können, der Song klingt wie Led
Zeppelin auf einem wüsten Valiumtrip. Mag ja sein, dass
sich manche Hörer davon emotional und intellektuell
angesprochen fühlen, mir ist dieses drogenvernebelte,
kraft- und saftlose Gedudel einfach nur zuwider. Somit
bleibt ein eher zwiespältiger Eindruck von dieser CD
zurück, und von zwei möglichen schaut diesmal nur ein
Daumen steil nach oben. Die Erstauflage der Scheibe
kommt mit zwei Bonustracks daher, welche die ganze Sache
noch etwas aufwerten, da es sich bei "Fangasm" und "Minds
Eye" um starke Retrorock–Nummern handelt, welche bei der
nostalgischen Schlaghosenfraktion auf grossen Zuspruch
stossen dürften.
Mirko B.
Punkte:
7.1 von 10
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und bestellen für 27.90 SFr.
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SEVEN KINGDOMS – Seven Kingdoms
Nightmare Records/Galileo
Power Metal europäischer Ausprägung gibt es auch in
Florida. Nur dass deren Interpretation leider
zweischneidig heraus gekommen ist. Das heisst, dass die
Band mit Frontkehlchen Sabrina Valentine auf ihrem
selbst betitelten Album teilweise überzeugen kann,
teilweise aber auch in belangloseren Gefilden musiziert.
Besonders mit den ersten vier Liedern habe ich meine
liebe Mühe. Diese bieten mir zu klassischen Power Metal,
bei dem nach einem spannenden Intro drauflos gebolzt
wird. Darüber lässt die Sängerin ihre Stimme erschallen
oder eine growlende Männerstimme dazu grunzen. Gesang
und Grundmelodien wollen aber einfach nicht
zusammenpassen und langweilen trotz starker Produktion
bald mal. Und auch sich die Band mit den 'Oho-Chören'
bei "Open The Gates" klar als Fans von HammerFall outet,
macht dies den Song nicht besser. Dafür gewinnen sie von
mir ein paar Sympathie-Punkte, zumal es der reine
Instrumental-Part des Songs echt in sich hat. Wirklich
besser wird es erst mit Song Nummer sechs. Das leicht
poppige "Wolf In Sheeps Clothes" rifft endlich auch
dann, wenn Sabrina Valentine mitsingt. Der kleine
Rock'n'Roller kann somit als Tor zu besseren Songs
gesehen werden. Auch wenn man zuerst nochmals ins
Mittelmass abdriftet. Die sehr einfach gehaltene
Klavierballade "A Murder Never Dead" mag zwar teilweise
zu gefallen, offenbart aber gleichzeitig die grösste
Schwäche der Sängerin: Sie hat zwar eine exzellente
Engelsstimme, lässt dabei aber jedes rock'n'rollige
Kratzen, Krächzen und damit Dreck und Druck vermissen.
Bei harten Liedern wirkt sie damit zu harmlos, und die
von der Plattenfirma beschriebene "Sirene" wird der
Lächerlichkeit preisgegeben. Das wird besonders beim
Abschliessenden Titeltrack deutlich, bei dem es ein
Gastsänger so richtig krachen lässt. Aber nicht nur
darum sind "Into The Darkness", "Eyes Of The North" und
"Thunder Of The Hammer" um Längen besser als die ersten
paar Lieder der Platte. Die Songs vereinen plötzlich
Musik und Stimmen und triften in Richtung klassischer
Heavy Metal. Sie rocken, was das Zeug hält.
Schlussendlich bleibt die Frage, warum Seven Kingdoms
die Liederreihenfolge nicht besser durchmischt haben -
dann wären die Probleme vielleicht weniger aufgefallen
und ev. noch ein halber bis ein ganzer Punkt mehr
möglich gewesen.
Roger W.
Punkte:
7.0 von 10
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29.90 SFr.
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THE AUTUMN OFFERING - The Autumn
Offering
Victory Records
Zehn Jahre und fünf Alben hat es bei The Autumn
Offering gebraucht, um auch nur in greifbare Nähe von
Europa zu gelangen. Das Quintett aus Florida bekam dabei
Unterstützung von Jungs wie Jamie Jasta (Hatebreed-Fronter,
veröffentlichte 2004 ihr Debut "Revelations Of The
Unsung" auf seinem Label) und Jason Suecof (Produzent
von Chimaira, Trivium, etc. - produzierte 2006 den
Zweitling "Embrace The Gutter") und verkaufte
schlussendlich bis zuletzt um die 15'000 Einheiten an
Platten – ein überaus fetter Achtungserfolg, der die
Band dazu anstachelte, ihre Energie auf wuchtigere Songs
auszurichten. Das Resultat liegt nun unter dem Namen "The
Autumn Offering" vor und hält die Prämisse durchaus:
moderner Death, wie ihn Whitechapel & Co auch gerne
anrühren. The Autumn Offering hauen glücklicherweise in
eine leicht weniger gepresste Richtung – will heissen,
auf der selbstbetitelten Platte finden sich etwas
weniger Breakdowns als etwa bei den erwähnten Kollegen.
Interessanterweise greift die Band aber trotzdem auf
einige cleane Vocals zurück, was beispielsweise Tracks
wie "Death Mask" erst richtig interessant macht – der
Kontrast zu den extremen Growl-Vocals macht hier klar
das Rennen. Wirklich ausbrechen will kein Song der
Platte, sämtliches Material (mit Ausnahme des Intros)
pendelt sich irgendwo zwischen 2:53 und 4:28 ein, und in
praktisch jedem Song kommen sämtliche Elemente der Band
zum Zug. Das verleiht der Platte zwar einen
durchgehenden Faden, aber die Songs kommen sich dabei
auch verdammt nahe – etwas mehr Mut bei der Ausführung
wäre also durchaus angebracht gewesen. The Autumn
Offering gelingt mit ihrer selbstbetitelten Platte ein
wuchtiges Werk, das mühelos nach vorne prescht und die
Pits klar zum Kochen bringen wird - wer die Erwartungen
dementsprechend justiert, kann sich auf eine nette
Platte freuen, mit deren Hilfe man sich wunderbar
abreagieren kann. An alle anderen gilt an dieser Stelle
dafür der selbe Tipp wie immer: Gehen sie bitte weiter,
hier gibt's nix Neues zu sehen.
El Muerte
Punkte:
7.0 von 10
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FERREIRA – Better Run!!!
Escape Music/Non
Stop Music
Brasilien ist immer mal wieder gut, um erstklassige
Musiker hervorzubringen. Einer davon heisst Marco
Ferreira. Der Mann ist zwischenzeitlich in den USA
ansässig und spielt hauptamtlich bei der französischen
Combo Venturia und der amerikanischen Formation Goodbye
Thrill. Nebenbei veröffentlicht er regelmässig
Solooutputs. "Better Run!!!" ist bereits das Dritte
dieser Art. Marco hat sich ganz dem melodiösen Hard Rock
verschrieben. Erstaunlicherweise schafft er es, ohne
viel Klischees ansprechende Songs zu verfassen.
Klassische Melodic-Aspekte kommen genauso zum Zug wie
moderne Elemente. Aber auch eingängige Melodien kommen
nicht zu kurz, und der eine oder andere tolle Refrain
ist ebenfalls zu hören. Doch dem Album fehlt manchmal
das nötige Quantum Individualität. Obwohl Ansätze
durchaus vorhanden sind, hat M. Ferreira mit "Better
Run!!!" keinen grossen Wurf gelandet. Musikalisch hat er
aber alles richtig gemacht. Nebst den wunderbaren Vocals
ist das Multitalent auch für einen Grossteil der
Gitarren und die Keyboards verantwortlich, ebenso für
die Produktion, den Mix und das Mastering. Unterstützt
wird er von Patrick Sebastian (Guitar), Gus Monsanto
(Bass), den er auch die Leadvocals zu einem der Tracks
beisteuern liess, und seinen Bruder Alex Ferreira (Drums).
Alles in allem ist "Better Run!!!" ein Album mit
zweifellos angenehmen Seiten. Vor allem dafür, dass es
ein Soloalbum ist, ist es mehr als gelungen. Im
Vergleich mit den besseren Melodic-Werken kommt es aber
keinesfalls über Mittelmass hinaus.
Chris C.
Punkte:
7.0 von 10
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27.90 SFr.
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ERIC GALES - Relentless
Provogue Records/Musikvertrieb
Der 1975 geborene Eric Gales hat sich ganz dem Blues
Rock verschrieben. Zwischendurch sind auch einige
jazzige oder gar metallische Töne zu hören. Zu seinem
grössten Vorbild zählt ganz klar Jimi Hendrix, und das
hört man auch. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass
Eric Gales ebenfalls die Gitarre als Linkshänder spielt.
Schon mit elf Jahren gewann er seinen ersten
Blueswettbewerb. Mit seinen zwei Brüdern gründete er
danach die Band "Gales Brothers" und konnte in seiner
Heimat Memphis einige Erfolge feiern. Mit den Jahren
machte sich Eric Gales auch ausserhalb seiner Heimat
einen Namen, und daher erstaunte es nicht, als er 2004
zusammen mit Carlos Santana, Joe Satriani oder Jerry
Cantrell die 'Experience Hendrix'-Jubiläumstour
mitmachen durfte. Dies sagt schon alles über sein
neuestes Werk "Relentless". Durch all die 13 Songs
dominieren die kreischenden Gitarren. Gepaart wird dies
durch die dazu passende Stimme von Eric Gales. Das Ganze
ist zwar nicht so wild und psychodelisch wie bei
Hendrix, aber der Vergleich ist doch ganz passend. So
muss man gar nicht weiter auf einzelne Songs eingehen,
denn hiermit ist alles gesagt. Jeder Hendrix-Fan oder
auch alle, die Eric Gales schon lange kennen, wissen
genau, was von der ersten bis zur letzten Sekunde
gespielt wird. Ich bin leider nicht so ein grosser Fan
von zu extremen und zu langen Gitarrensoli und kann mich
daher nicht so mit "Relentless" anfreunden. Daher
betrachtet meine Punkte nicht als absolut in Stein
gemeisselt.
Timo K.
Punkte:
7.0 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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STONE SOUR - Audio Secrecy
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Ganze vier Jahre hat es gedauert, bevor Stone Sour
nach ihrem Durchbruchs-Album "Come What(ever) May" neue
Kost abliefern - "Audio Secrecy" knüpft nahtlos an die
Entwicklung der Band an und bietet dem geneigten Hörer
eine ziemlich breite Palette an Songs: Während die Band
gerne den Groove und simple aber effektive Stücke wie
"Mission Statement", "Digital" und "Nylon 6/6" vom
Stapel lässt, bietet die Scheibe auch gerne immer mal
wieder was für den Radiohörer - "Dying", "Hesitate" und
"Imperfect" sind Songs, wie sie wirklich nur Amis
hinbekommen: griffig, bar jeglicher Persönlichkeit und
zum Mitklatschen geschaffen. Mir bekommt sowas
allerdings überhaupt nicht – Während ruhige
Bandklassiker wie etwa "Bother" oder "Through Glass"
noch mit einer Geschichte und dem einen oder anderen
musikalisch interessanten Thema punkten konnten, wirken
die ruhigen Songs auf "Audio Secrecy" definitv einfach
zu banal. Dieser Vorwurf kommt leider zwischendurch auch
bei den härteren Tracks auf, allem voran aufgrund der
ziemlich ziellosen Gitarrensoli von Josh Rand und der
oftmals etwas abgelutschten Riffs von Jim Root. Stone
Sour ruhen sich anno 2010 klar zu stark auf ihren
vorgetrampelten Pfaden aus und schieben die zwei Stärken
der Band (Corey Taylor's Stimme und der Groove von
Drummer Roy Mayorga) deutlichst in den Vordergrund -
obwohl diese Strategie nicht mal so falsch ist, vermögen
schlussendlich die bindenden Elemente dazwischen das
Niveau einfach nicht zu halten. Was übrig bleibt, ist
eine hin- und hergerissene Platte, deren Produktion von
Nick Raskulinecz (Foo Fighters, Velvet Revolver,
Deftones, etc.) das Grundproblem relativ simpel
veranschaulicht: Zurückhaltend und sparend an den
essentiellen Enden, zu plakativ in den
durchschnittlichen Momenten. Da hätte ich mehr
erwartet...
El Muerte
Punkte:
6.9 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 21.90 SFr.
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SALUTE - Heart Of The Machine
Escape Music/Non
Stop Music
Der schwedische Tausendsassa Mikael Erlandsson holt
mit seinem Projekt Salute zum zweiten Schlag aus,
offenbar liegt seine vor allem im fernen Osten
megaerfolgreiche Band Last Autum's Dream vorerst mal auf
Eis. Klingt ganz nett, was der Gute mit seinen Sidekicks
Martin Kronlund (Guitarre, Bass), Imre Daun (Drums),
Henrik Thomsen (Special Guest am Bass) und der
ehemaligen Accept–Eintagsfliege am Mikro, David Reece (Backing
Vocals) da zusammengewerkelt hat; das Album könnte
eigentlich gerade so gut der perfekte Soundtrack für
einen neuen Aufguss des Blockbusters Top Gun sein.
Schade nur, dass ich genau diesen Film wegen seiner
überbordenden Kitschigkeit schon immer belächelt habe,
und so ist es kein Wunder, dass ich praktisch alles, was
ich damit spontan in Verbindung bringe, wahrscheinlich
nicht unbedingt als künstlerisch wertvoll empfinde.
Klar, schlecht ist das Ganze beileibe nicht,
eingefleischte Melodic Rock-Fans, die Bon Jovi für eine
Heavy Metal-Band halten, werden an "Heart Of The Machine"
ihre helle Freude haben, mir ist das Ganze einfach einen
Tick zu glatt und soft, wenigstens am Anfang. Selbst
eine Up Tempo-Nummer wie "Tearing Me Down" reisst mich
nicht vom dem Hocker, weil der gute Mikael
offensichtlich nicht gewillt ist, im richtigen Moment
seiner leicht rauchigen – aber auch recht weichen -
Stimme ein paar Kanten hinzuzufügen, obwohl er dazu in
der Lage wäre, man höre sich nur mal den Titelsong an;
erst hier kommt plötzlich Bewegung ins Spiel, und die
Truppe zeigt jetzt endlich, wozu sie eigentlich in der
Lage wäre! Überhaupt scheint man, aus welchem Grund auch
immer, die stärkeren Nummern absichtlich auf die zweite
Albumhälfte verlagert zu haben. Plötzlich rifft die
Gitarre hörbar härter durch die Songs, wodurch die
Keyboards etwas weniger dominant erscheinen, die
Melodien sind etwas weniger offensichtlich auf Airplay
getrimmt, und Mikael kehrt endlich die raue Komponente
seiner Vocals nach vorne. Und überraschenderweise denke
ich nicht mehr an Top Gun, sondern an Con Air oder The
Rock, sind zwar auch kitschige Amischunken, aber
irgendwie mag ich die Streifen... Anspieltipps: "Heart
Of The Machine", "The Long Haul", "Train Of Rock'n'Roll".
Mirko B.
Punkte:
6.9 von 10
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27.90 SFr.
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SOULHUNTER - Beyond The Twilight
Twilight/Non
Stop Music
Sollte man dem Labelinfo Glauben schenken, was ich
grundsätzlich nie im Vorneherein tue, dann haben wir es
hier mit der neuen Rocksensation aus Deutschland zu tun.
Dass die stimmliche Präsenz von Sänger/Gitarrist Markus
Glas gar mit jener von Nickelback's Chad Kroeger
verglichen wird, sagt schon einiges über den
Realitätsbezug dieser Beipackzettel. 2009 als
klassisches Rocktrio gegründet, fühlen sich Soulhunter
selbst irgendwo in der Classic/Melodic Rock-Nische zu
Hause. Rein handwerklich gibt's nix zu motzen, die Jungs
beherrschen ihr Instrumentarium, was hingegen in meinen
Ohren immer wieder etwas sperrig klingt, ist die
forciert und zusammengesetzt wirkende Vielseitigkeit des
Materials. Ist die eröffnende und titelgebende
Verneigung vor Meister Malmsteen noch eingängig, weil
kurz, ziehen die Jungs den folgenden, melancholischen
Rocker "Can't Be True" durch allerlei instrumentale
Spielereien im Mittelteil unnötig in die Länge.
Irgendwie hat man auch bei den folgenden Tracks das
Gefühl, Soulhunter müssten uns ihr spielerisches Können
beweisen, indem sie in jedem Song die typischen
Trademarks von Whitesnake, Malmsteen, Van Halen,
Satriani & Co. gleichzeitig verwursteln. Dabei hätten
sie es gar nicht nötig! Der fünfte Song "Love's Like A
Prostitute" zeigt endlich, wo die eigentlichen Stärken
des Powertrios liegen. Mit einem einzigen Ruck fegt der
Rock'n'Roller die ganzen vorhergegangen Längen und
Nettigkeiten weg, und Markus Glas kann endlich zeigen,
wofür ihm die Götter des Rock'n'Roll seine angenehm raue
Stimme in die Wiege gelegt haben. Danach folgt leider
wieder die übliche Kost aus nettem Rocksong in Moll ("Redlight
Woman"), überlangem, vertracktem Track mit
intellektuellem Anspruch ("Soulhunter") und der
obligatorischen Powerballade, die ich traditionsgemäss
zum Pinkeln und Bierholen nutze ("Walkin' On The
Deadline"). Mit dem geradlinigen Hardrocker "World Keeps
Turnin'” steigt dann glücklicherweise die gedrückte
Stimmung gleich wieder an, da passen selbst die
Reminiszenz an Yngwie M. und das Zitat aus "Das Phantom
der Oper" wie die Faust aufs Auge, warum nicht mehr
davon? Die schwülstige Ballade "My Best Friend", einmal
in der Normalversion, einmal als Radio Edition, setzt
dem Ganzen schlussendlich den Deckel auf. Fazit: Jungs,
ihr könnt spielen und der Sänger hat den Blues in der
Stimme. Werft Malmsteen, Satriani und Van Halen über
Bord, vergesst die proggig–sperrigen Einschübe und
konzentriert euch auf starke, eingängige Rocksongs wie "Love's
Like A Prostitute", dann werdet ihr bei mir auf weit
geöffnete Lauscher stossen!
Mirko B.
Punkte:
6.7 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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REDRUM INC. – Heavy Division
Firefield Records/Non
Stop Music
Doomiger Sludgecore bahnt sich seinen Weg aus den
Boxen, und aus sämtlichen Poren dringt unüberhörbar
Crowbar. Noch vor dem ersten Blick aufs Labelinfo war
mir klar, welche Band dem Sound der Hilfrather Redrum
Inc. Pate stand. Mit welcher Offensichtlichkeit danach
die beigelegte Bedienungsanleitung diese geistige
Bruderschaft noch unterstreicht, hat mich dann doch ein
bisschen überrascht. Kirk Windstein himself lobt gleich
zu Beginn die Band in den höchsten Tönen und liefert
sogleich in "Carry The Burden" seinen sängerischen
Promisupport ab, von diversen Europatouren u.a. mit Pro
Pain und Crowbar ist die Rede und das Album endet
konsequenterweise mit "All I Have (I Gave)", einem
Crowbar-Cover von deren selbstbetitelten Album aus dem
Jahr 1993. Genau so klingt die Musik von Redrum Inc.
auch. Klagenden, treibenden Doom zelebrierend, die
Klampfen höllisch tief gelegt, meist im Mid Tempo
angesiedelt und mit der richtigen Mischung aus Melodie
und Heavyness angesetzt, wissen Redrum Inc. durchaus zu
gefallen, aber gerade eigenständig klingt das Ganze eben
nicht. Dabei beweisen sie mit einzelnen Songs ("Weakness",
"We Are The Ones"), dass sie durchaus dazu in der Lage
wären, weniger nach Crowbar und mehr nach Redrum Inc. zu
klingen. Ich gönne den Jungs ja von Herzen den Erfolg
ihrer ersten Vollbedienung, der ihnen nach zehn Jahren
im Underground und vier EPs endlich die Türen zu einem
grösseren Publikum öffnen könnte, aber wenn mir der Sinn
nach tonnenschweren, doomigen Klängen aus den Sümpfen
Louisianas steht, dann greife ich letztendlich doch
lieber zum Original. Wie auch immer, im Endeffekt
liefern Redrum Inc. guten Sound ab, hört mal rein und
bildet euch selbst euer Urteil.
Mirko B.
Punkte:
6.6 von 10 Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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COMEBACK KID - Symptoms + Cures
Victory Records
Der Post Hardcore ist heute so stark wie nie in der
Musikszene vertreten, aber dadurch gibt es immer wieder
Bands, die sich in Grauzonen befinden, das heisst
musikalisch nicht wirklich einzuordnen sind. Comeback
Kid aus Kanada spielen nicht nur Post Hardcore, sondern
mischen ihren aggressiven Sound mit poppigen Refrains
und punkrockigen Elementen. "Symptoms + Cures" ist
bereits das dritte Album der Maple Leafs. Das Werk kann
aber nicht richtig zünden, denn die Songs sind einfach
zu ähnlich, sie gehen buchstäblich am Hörer vorbei. Der
einzige Unterschied zwischen den Texten ist der Refrain,
der aber oftmals zu kitschig daherkommt. Man muss aber
auch wieder sagen, dass Comeback Kid es verstehen, mit
den Instrumenten umzugehen, sie verstehen es, dem Hörer
eins in die Fresse zu hauen, aber ihn auch wieder zu
besänftigen, um ihn dann von Neuem aufbrausen zu lassen.
Dies gelingt ihnen mit "Symptoms + Cures" wirklich gut.
Leider gibt es in der Hardcore-Szene sehr starke
Konkurrenz, und darum werden es auch Comeback Kid
absolut nicht leicht haben, in der Szene noch stärker
Fuss zu fassen. Mit "Symptoms + Cures" ist den Kanadiern
ein gutes Stück Musik gelungen, zum Teil ein wenig
eintönig, zum Teil ein wenig zu poppig, aber im
Endeffekt genügend Spass für unsere Moshpitgemeinde.
Yannick S.
Punkte:
6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 19.90 SFr.
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DIE HAPPY – Red Box
F.A.M.E. Recordings/Musikvertrieb
Pop Rock mit Frauenpower, so könnte man Die Happy
umschreiben, wobei besonders die kleine Marta bekannt
sein dürfte und der ultimative Band-Hit "Supersonic
Speed" sollte noch in einigen Gehörgängen präsent sein.
Nun, seit dem "Supersonic Speed"-Album sind nun auch 9
Jahre ins Land gezogen, dabei haben Die Happy einige
Alben veröffentlicht, welche jedoch immer mehr an Biss
verloren haben. Daher umso erstaunlicher, dass die
ersten 2 Nummern "Mesmerized" und "Dance For You Tonight"
mal so wieder richtig und fast schon ungewohnt
losrocken. Eine wirkliche Überraschung folgt erstmals
jedoch mit dem Song "Survivor", eine Coverversion des
Destiny's Child Klassikers, welcher hier im Rockgewand
mit Martas kräftiger Stimme eine ausgezeichnete Figur
und viel Spass macht. "Black Vicious Monster", "Bang
Boom Bang", "Sweet Enemy" und "Superstar" schaffen sehr
schnell den Zugang ins Kleinhirn, dies ist man
grundsätzlich von Die Happy gewohnt, erfreulich bleibt
die härtere Gangart, welche wieder mehr Richtung Guano
Apes tendiert, jedoch nie ganz deren Level erreicht.
Abgesehen davon bieten die Songs jedoch wenig
Überraschende Momente, es könnte durchaus erwartet
werden, dass Die Happy es auch mal wagen, nach so langer
Zeit mal etwas mehr Anspruch in ihre Musik zu quetschen,
doch dies dürfte wohl vom angepeilten Zielpublikum zu
viel verlangt sein.
R.K.
Punkte:
6.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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LINGUA – All My Rivals Are Imaginary Ghosts
Aural Music
Im Norden ist man ja bekanntlich ein weniger
emotionsgeladener, was die Musik betrifft, etliche
Alternative/Emo Rock-Bands kommen aus der kälteren
Gegend und irgendwie passt die Musik auch sehr gut
dahin. Lingua sind vier Schweden, die mit "All My Rivals
Are Imaginary Ghosts" (kurz AMRAIG) ihr zweites Album
abliefern. Ihre Musik befindet sich irgendwo zwischen
modernem Alternative, Pop Rock und Emo Rock. Für
Metalheads sei sicherlich schon einmal hier gesagt: DAS
IST NIX FÜR EUCH! Was das etwas offenere Musikgehör
angeht, trotz der gigantischen Konkurrenz in diesem
Genre können Lingua mit ihrem Werk punkten. Die
Gitarrenriffs sind zwar nicht unbedingt die
einfallsreichsten, und auch bei der Abwechslung hapert
es noch ein wenig, aber der Gesang und die Emotionen
stimmen. Der grösste Pluspunkt des Albums ist auch
gleichzeitig der Schwachpunkt. Das Album kann man
wunderbar im Hintergrund geniessen, es braucht kein
stundenlanges Einhören oder sich dran Gewöhnen. AMRAIG
geht so richtig schön ins Ohr. Genau dort liegt aber
auch das Problem, denn wirklich intensiv wird's bei den
Schweden nicht. Lingua haben den Alternative/Emo Rock
sicherlich nicht neu erfunden, aber wer gerne
melancholisch moderne Rocknummern aus dem Norden hört,
der sollte sich das Werk mal anhören.
Yannick S.
Punkte:
6.5 von 10
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OBSZÖN GESCHÖPF – Symphony Of Decay
Twilight/Non
Stop Music
Remzi, Yann, Olivier sind die Namen der
Bandmitglieder von Obszön Geschöpf. Naja, als Band kann
man das nicht wirklich bezeichnen, denn eigentlich ist
es ein Projekt, und Remzi ist das alleinige Mitglied. Er
schreibt und kreiert alle dieser doch relativ speziellen
und auch kranken Songs. Die Musikrichtung, in welcher
sich das Projekt bewegt, zu beschreiben, ist etwas
schwer. Klar man kann sagen, es ist in erster Linie im
Industrial und Horror Metal zuhause. Aber da sind
streckenweise, gerade bei der Gitarre oder in den Vocals,
Death Metal-Element stark vorhanden. Aber das sind auch
noch Elektrosongs auf dem 16 Track beinhaltenden Album
drauf. Bei fast allen Stücken werden Samples verwendet.
Mal mehr und mal weniger im Vordergrund. Aber trotz
allem, finde ich, zerstören selbige etwas den Fluss der
Lieder. Remzis Gesang ist fast ausschliesslich verzerrt.
Mal flüsternd, mal schreiend, mal fies growlend ist er
doch abwechslungsreich in seiner Darstellung. "Symphony
Of Decay" ist schon ziemlich schwere Kost. Gerade
aufgrund der vielen Industrial- und Elektro-Elemente.
Freunde von NIN oder ähnlichen Combos könnten durchaus
an den Kompositionen Gefallen finden. Das textliche
Gesicht der Band ist klar im Horror und in den
menschlichen Abgründen angesiedelt. Wenn man das
bluttriefende Cover anschaut, erkennt man auf den ersten
Blick, wohin die Lyrics gehen. Das Bild wird sicherlich
in gewissen Nationen indiziert werden. Mit "Secret
Graveyard In The Garden" und "How To Become A Killer
With A Granny Dress" sind zwei Kurzgeschichten
enthalten, die ohne Musik auskommen und schon von den
Titeln her selbsterklärend sind. Aber gerade an der
zweiten Story sieht man, dass nicht alles todernst
genommen werden sollte, was Remzi von sich gibt. Das
Album ist eine Mischung aus verschiedenen
Metalrichtungen und einem Hörbuch. Wer neugierig
geworden ist, sollte mal ein Ohr reinhängen, denn es
wird sicher Einige geben, die Gefallen an dem Werk
finden. Mir hat es zu wenig Farbe und kein Eigenleben.
André G.
Punkte:
6.5 von 10
Hier bestellen für
27.90 SFr.
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ATROCITY FEAT. YASMIN – After The
Storm
Napalm Records/Musikvertrieb
Nein, auch diesmal kein reguläres Atrocity-Album,
sondern die Fortsetzung der EP "Calling The Rain" aus
dem Jahre 1995, welche vermutlich nur den Wenigsten ein
Begriff ist. Liegt wohl daran, dass die Musik, welche
hier und damals bereits ausgelebt wird, sprich wurde,
eher experimentellen Charakter besitzt, oder kennt ihr
viele Bands, welche sogenannte Weltmusik mit Metal
kreuzen? Also nennen wir es mal Ethno-Metal, dazu
Folk-Einschlag sowie Rhythmen und Gesänge, welche an
Indianer erinnern. Die Ersten werden jetzt bereits die
Flucht ergreifen, verständlich, jedoch muss ich
gestehen, "After The Storm" ist kein alltägliches Werk
ab der Stange, und nur schon aus dem Grund hörenswert.
Hörenswert ist dabei die spezielle Stimme von Yasmin
Krull, welche beim Opener "A New Arrival" es doch
tatsächlich schafft, ein Dead Can Dance-Feeling zu
erzeugen, was nicht unbedingt einfach zu bewerkstelligen
ist. Weiter im Text geht es mit "Call Of Yesteryear",
eingeläutet mit Flötenklängen von Yasmin, ist dieser
Songs so eine Mischung aus Folksong und besagten
indianischen Anleihen, wirkt interessant und könnte bei
einem Mittelalterfest für gute Stimmung sorgen, was dem
Titelsong "After The Storm" nicht gelingen mag, eine zu
schleppende Nummer ohne Höhepunkt, und "Silvan Spirit"
eignet sich höchstens zum Einschlafen. Mitreissender
ertönt dann das erste wirklich rockige Stück "Black
Mountain", welches erstmals den Metal-Anteil
durchblicken lässt, leider beweist Alexander Krull hier
mal wieder, dass es im Genre wirklich bessere Sänger
gibt, doch das ist dann wohl nett ausgedrückt
Geschmackssache. Neben "Black Mountain" besitzen nur
noch "Transilvania" und "The Otherworld" einen kleinen
Metal-Anteil, der Rest der Scheibe befindet sich meist
in eher gemächlicher Hand. "After The Storm" ist ein
sehr spezielles Werk, Vergleiche kann ich hier kaum
nennen oder höchstens ein Werk wie "A Legacy Of Love"
von Antichrisis an den Haaren herbei ziehen, was den
Meisten wohl auch nichts sagt. Für offene Geister,
welche gerne um das Lagerfeuer tanzen und dabei
Kräutertee schlürfen, könnte diese Scheibe jedoch
durchaus hörenswert sein.
R.K.
Punkte:
6.3 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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KENS DOJO – Reincarnation
AOR Heaven/Non
Stop Music
"Reincarnation" gehört zu der Sorte Alben, die weit
weniger interessant sind als die Geschichte des/der
Protagonisten, die dahinter steckt/stecken. In diesem
Fall handelt es sich um das Soloalbum des Norwegers Ken
Ingwersen. Erstmals international in Erscheinung trat
der Gitarrist mit Limelight, die damals TNT auf Tour
begleiteten. Mit Rags veröffentlichte er in den 90ern
zwei Alben, ein weiteres mit Speed. Ende der 90er
spielte er die Sechsaitige bei Street Legal, die in
Szenekreisen durchaus einen gewissen Bekanntheitsgrad
geniessen konnten. In den letzten Jahren war Ken vor
allem als Produzent und Songschreiber im Popbereich
tätig, als Teil von Oslo Recordings. Zudem spielt er in
der Band von Ken Hensley. Nun kam der Mann auf die Idee,
ein Soloalbum aufzunehmen. Er liess seine Beziehungen
spielen und konnte so eine Menge mehr oder weniger
bekannte Musiker für sein Album gewinnen. Leider fehlen
diverse Angaben dazu, wer bei welchem Track für was
zuständig war. Das ist aber auch nicht sehr relevant.
Die Songs sind, mit wenigen Ausnahmen, schlicht
langweilig. Bei mehr als der Hälfte handelt es sich
sowieso nur um Instrumental-Nummern, die komplett
belanglos sind. Doch auch "Reincarnation" hat
Highlights. Der Eröffnungssong "Forever" ist eine
erstklassige Melodic-Nummer mit tollen Vocals. Leider
bleibt unklar, wer der Sänger ist. Ebenfalls
erwähnenswert ist "I Surrender", das von Glenn Hughes
gesangstechnisch veredelt wurde. "Demon In Diamonds" mit
Tommy La Verdi (21 Guns) ist auch noch akzeptabel. Das
war's dann aber auch schon. Auch die erstklassige
Gitarrenarbeit sowie die satte Produktion von Mr.
Ingwersen werden kaum Kaufanreiz sein. Somit wird "Reincarnation",
selbst bei eingefleischten AOR- und Melodic-Fans,
wahrscheinlich auf wenig Gegenliebe stossen.
Chris C.
Punkte:
6.0 von 10
Hier reinhören und bestellen für
27.90 SFr.
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FINAL PRAYER - ... Best Of Times (Re-Release)
Let it Burn Records
Da muss also ein bekennender Hardcore–Banause eine
HC-Scheibe rezensieren, wenn das nur gut kommt... Aber
nun mal schön der Reihe nach. Ich muss zugeben, dass ich
vom Berliner Abrisskommando Final Prayer – immerhin seit
2003 in der HC-Szene aktiv – bisher noch nie was gehört
hatte. Mit "... Best Of Times" veröffentlichen sie nun
ihr 2006er-Debut "Right Here, Right Now" wieder,
allerdings angereichert mit massig Bonusmaterial. Den
Beginn machen die zwei Songs von ihrer 2007er-Split 7"
mit den Amis Alcatraz, und ich bin doch über die
dominant metallische Schlagseite der Truppe überrascht.
Wären da nicht die HC-typischen Vocals von Shouter
Stephan Pankratz, ginge das Ganze glatt als astreiner
Thrash Metal durch. Danach folgen das eingangs erwähnte
Debutalbum sowie die drei Songs der ebenfalls 2004
erschienenen Split-MCD, die sie damals mit den
Stuttgartern Crisis Never Ends aufgenommen hatten. Den
Schluss bilden die vier Songs vom 2004 erschienenen "1st
Round Knockout"-Demotape, bevor eine herrlich dreckig
runtergerotzte Coverversion von Alone In The Crowd's "Is
Anybody There?" über die Ziellinie schiesst. War ich
anfangs noch skeptisch, muss ich zugestehen, dass das
Dampframmen–Gebolze der fünf Berliner Jungs durchaus was
Ansprechendes hat, zumal das Riffing präzise und
metallisch rüberkommt und das Double Base-Geboller von
Drummer Pascal Quandt mit chirurgischer Präzision und
sehr songdienlich eingespielt wurde; die Band wusste
offensichtlich in jeder Phase ihres kreativen Schaffens,
wann es wieder mal Zeit war, das Tempo zu reduzieren und
einen zünftigen Moshpart mit den obligatorishen
Gangshouts einzubauen. Alles in allem eine sehr wertige
(Wieder-)Veröffentlichung, die ich jedem Hardcoreler ans
Herz legen kann. Selbst wer das Debutalbum bereits
besitzt, sollte zugreifen, da der grosse Teil des
Bonusmaterials schon lange vergriffen ist
beziehungsweise im Falle des Demotapes noch nie käuflich
zu erwerben war. Metaller mit einer Vorliebe für
räudigen Thrash dürfen auch ein Ohr riskieren, selbst
wenn sie musikalische Scheuklappen tragen, so wie ich...
Mirko B.
Punkte:
keine Wertung
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29.90 SFr.
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HARASAI - The I-Conception
Firefield Records/Non
Stop Music
Moderner Death mit etwas Groove/Core-Einschlag, das
haben wir doch schon mal gehabt... Ach Scheiss drauf,
fällt mir gerade nicht mehr ein - wird wohl nicht all zu
substantiell gewesen sein. Harasai aus Essen/DE fügen
der Sache definitiv kein eigenes Kapitel bei,
instrumentaltechnisch hält "The I-Conception" das
internationale Niveau, ohne dabei aber all zu viel
Identität einzubringen. Lediglich die Vocals von Fronter
Martin Wittsieker schaffen durch den eigenständigen
Klang etwas Raum zur Entfaltung - zwar begwegt auch er
sich arrangement- und einsatztechnisch grösstenteils auf
ausgetrampelten Pfaden, aber die Gesangsvariationen und
Stimmlagen bescheren der Band/der Platte einen
verdienten Tritt in den Hintern. Zwischendurch scheinen
mir grössen wie Mikael Stanne (Dark Tranquillity) nicht
all zu weit weg zu sein, die kehligen Shouts entwickeln
da ihre ganz eigene Dynamik. Geilerweise vermag Martin
seine Stimme aber auch in andere Gefilde zu ziehen,
dreckigere bis cleane Parts sind zwar die Ausnahme auf "The
I-Conception", die kommen allerdings meist sehr
geschmackvoll und auf den Punkt gebracht daher. Harasai
liefern mit ihrem Erstling zwar nicht viel mehr als
solide Durchschnittsarbeit ab, lassen aber dann und wann
ordentlich Steigerungspotential durchblicken - allem
voran wie erwähnt Sänger Martin, der mit etwas mehr
Einfluss die Band in eine viel interessantere Richtung
pushen könnte. Blöderweise benoten wir hier aber Alben
nicht nach dem, was sie sein könnten... Mit etwas Glück
lenkt sich das aber bei der nächsten Scheibe von selbst
ein.
El Muerte
Punkte: 6.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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DARK ORDER – Cold War Of The Condor
Battlegod Productions
/Non
Stop Music
Ob der Chef beim Verteilen der Scheiben wohl gewusst
hat, dass ich gerade ein Buch über den Dikator Augusto
Pinochet lese, welcher von 1973 bis 1990 Chile mit
brutaler Hand regierte? Egal, wenden wir uns der Musik
der Australier Dark Order zu, deren dritter Streich
"Cold War Of The Condor" das Pinochet-Konzept textlich
verarbeitet. Typischer 80er-Thrash ist das Grundgerüst,
aggressiv und gleichzeitig äusserst breaklastig. Wie ein
Maschinengewehr thrasht der Vierer um die Gebrüder
Alvarez Garcia in Songs wie "Caravan Of Death" oder "Operacion
siglo veinte" in Slayer-Manier los, zeigen in
vertrackten Nummern wie "State Of Siege" oder "Villa
Grimaldi" ihr rhythmisches Können und lassen in "Tears
Of The Exiled" oder "The Disappeared" einen schleppenden
Groove los, zu welchem sich prima der Kopf schütteln
lässt. Zu lange, zu zerstückelt sind jedoch die Songs
oft, was schon die überlange Spielzeit von 86 Minuten
andeutet. Daneben weiss Fronter Raul Ignacio selten zu
überzeugen. Zu unauffällig ist der heisere Gesang, der
hier und da einem noch belangloseren Shouten weichen
muss. Einzige Ausnahmen: Die ruhigen, clean gesungenen
Passagen, in welcher er durch eine warme Stimme zu
überzeugen weiss. Beispiele dafür sind "A Lament For
Victor Jara", eine grossartig auf spanisch intonierte
Ballade und das ebenfalls ruhige "Requiem Eternal", die
besten Songs auf "Cold War Of The Condor". Pinochets
politisches Herzstück war die Liberalisierung der
chilenischen Wirtschaft. Auf dem freien Markt werden
sich Dark Order aber kaum bewähren, denn gute Ideen
müssen auch geordnet präsentiert werden.
Kissi
Punkte: 5.8 von 10
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27.90 SFr.
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GREY - Who Needs You
Bastarized Recordings
Mitglieder aus verschiedenen Hardcorebands wie Under
Siege, Cities Of Sleep und Pignation haben sich
zusammengefunden, um ein spezielles, Mathcore
angehauchtes Album auf die Beine zu stellen. Die aus
Hamburg stammenden Musiker sind anscheinend glühende
Verehrer von Mastodon und lieben auch Meshuggah. Alles
in allem sind die Deutschen begnadete Musiker, doch
ehrlich Leute, mir ist dieser vertrackte und
geschwängerte Bastard eine Spur zu anstrengend, denn die
vielen Tempowechsel und Stopps verhindern so einen Fluss
der Songs. Mann hat schnell mal genug und hofft immer
noch, dass mal eine coole Passage kommt, doch nein,
Fehlanzeige. Aber nichts desto Trotz, Leute, die auf
Mastodon stehen, können sich mal ein Ohr voll nehmen,
für die Nicht-Mathcoreanhänger würde ich es sein lassen,
ausser man ist aufgeschlossen für Neues.
Daniel J.
Punkte: 5.8 von 10
Hier bestellen für 23.90 SFr.
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AVENGED SEVENFOLD - Nightmare
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Avenged Sevenfold ist wohl
der Inbegriff einer Schülerband, die sich im Lauf der
Jahre zu einer Festung im Heavy Metal des neuen
Jahrtausends entwickelt hat. Seit gut 10 Jahren treiben
sie ihr Unwesen, und das mit stetig zunehmender
Qualität. Die einstige Metalcore-Combo hat später ihren
Sound im Hard Rock bzw Heavy Metal gefunden, ist dort
jedoch nicht stehengeblieben und wird auf ihrem fünften
Album fast schon progressiv und thrashiger als zuvor.
Auf jeden Fall ist es ein Glück für die Fangemeinde,
dass sich die Band nach dem Drogentod von
Originaldrummer Jimmy 'The Rev' Sullivan nun doch nicht
aufgelöst hat, sondern "Nightmare", das ja schon fast
fertig geschrieben war, schliesslich doch noch
aufgenommen hat - mit niemand Geringerem als Mike
Portnoy als Studioersatz. Dieser drückt dem Album auch
unkennbar seine Note auf. Der Titel ist übrigens nicht
Programm - die Scheibe ist kein Albtraum. Nein, sie ist
eigentlich ganz angenehm zu hören. Zwar finde ich nichts
wirklich Herausragendes daran, und ausserdem klingt
alles, als ob man es schon irgendwo gehört hätte,
hauptsächlich bei Metallica, Slayer, Rage Against The
Machine oder Guns'n'Roses - lustige Mischung, finde ich,
aber sie beschreibt das Album wohl ziemlich treffend.
Avenged Sevenfold schlagen gekonnt die Brücke zischen
klassischem Heavy Rock und moderneren Nu
Metal-Einflüssen. Die meisten Songs haben auch noch
recht eingängige Melodien ("Nightmare", "Danger Line", "Buried
Alive"), wobei genau die bei anderen dann Stücken dann
wieder fehlen. Mit "Victim", "Tonight The World Dies"
und "Fiction" versuchen sich die Kalifornier auch an
Prog/Powerballaden der neuen Generation. Ganz überzeugen
können sie mich damit jedoch nicht, da fehlt einfach
noch das gewisse Etwas. Erstere ist noch die
Gelungenste. Mein persönlicher Favorit auf dem Album ist
"Buried Alive", auch wenn es klingt wie Metallica und
ich nicht gerade ein Fan dieser Band bin. Aber Avenged
Sevenfold haben damit ein rechtes Meisterwerk hingelegt,
das man gerne noch öfter hört. Die Bezeichnung
'progressiv' verdient sich die Band hauptsächlich mit
der letzten Nummer, "Save Me", einem 10-minütigen Stück,
dem diese Bezeichnung durchaus zusteht. Insgesamt
enthält die Scheibe eine ganz passable musikalische
Leistung, das Songwriting wird immer erwachsener und die
Lyrics sind schon sehr nachdenklich und schwerfällig
geworden - was man dem Tod von 'The Rev' zuschreiben
kann. "Nightmare" ist abwechslungsreich und schon nicht
ganz 0815, aber um mich restlos zu überzeugen, reicht es
leider nicht ganz. Irgendwie scheint die Band ihren
eigenen Stil, ihr endgültiges Ich noch immer nicht ganz
gefunden zu haben. Die Songs sind austauschbar - durch
schon dagewesene, bessere.
Joey Roxx
Punkte: 5.5 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 23.90 SFr.
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UNHERZ – Unherzlich willkommen
Massacre Records/Musikvertrieb
Seit die Böhsen Onkelz freiwillig das Zeitliche
gesegnet haben, gibt es sehr viele, die auf diesen Zug
der Tribute-Bands, oder auch einfach nur in der
Stilrichtung, mitfahren wollen. So auch geschehen im
beschaulichen Rheinland Pfälzerischen Kaiserslautern.
Die Vier Musiker Andy, Locke, Christian und Felix
orientieren sich ziemlich stark an der oben genannten
Band. Aber leider vertonen sie das Ganze eher
eingeschränkt. Mir ist schon klar, dass die Musik eher
simpel gehalten werden muss. Aber gerade die textliche
Seite der Songs dürfte etwas kreativer und weniger banal
gehalten werden. Unherz behandeln einige brisante und
interessante Themen wie pädophile Priester, Amokläufe,
Pyromanen. Aber gerade solche Thematiken sollten auf
einer anderen Ebene in gleicher Augenhöhe besungen
werden. Klar man kann es auch als Party und
Gute-Laune-Sound ansehen, und nach ein zwei Bierchen
passt es dann schon. Es hat durchaus gute Tracks auf
iher neuen Scheibe "Unherzlich willkommen". Ich möchte
da "Die Bestie" hervorheben. Die Gitarren spielen hier
beherzt und gut. Der Gesang ist eh bei allen Stücken
gut. Rauchig rau und mit der nötigen Kraft bringt der
Sänger seine Lyrics unters Volk. Was die Gitarrenarbeit
angeht: Sie ist ziemlich simpel mit ein paar guten,
manchmal fast Maiden-liken Läufen "Inferno", aber sonst
eher farblos und unspektakulär. Das Drumming erfüllt
seinen Zweck und legt den Boden im nötigen Rahmen. "Zwanzigzehn"
ist der WM Song der Jungs aus Kaiserslautern. Plakativ,
banal und einfach ein Fussball-Mitgröhl-Song, der im
passenden Rahmen gut ankam, und jeder sang mit. Aber
braucht das jemand? Die Band sollte sich etwas mehr auf
Stücke mit Tiefgang und Inhalt konzentrieren, denn die
sind im Gros besser als die simplen Saufsongs. Sie
können es - das merkt man schon. Der eine oder andere
Track ist wirklich gut. Einfach noch etwas am
Feinschliff abreiten, dann kann es klappen mit dem
Erfolg ausserhalb der ländlichen Pfalz.
André G.
Punkte: 5.5 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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ECLIPTIC – As Of Yet Unknown
Eigenvertrieb
Hui, mal in Promo-Blättchen
auf Schweizerdeutsch, habe ich bisher auch noch nie
gesehen. Öfter mal was Neues. Was sich leider nicht
wirklich im Sound widerspiegelt, der auf Papier
vollmundig als nicht definierbar eingestuft wird, mit
Inspirationen von Nah und Fern. Nun, allzu fern kann
dies nicht wirklich gewesen sein, denn die 9 Tracks
bewegen sich allesamt in einem ähnlichen Muster:
Generell wird Black Metal dargeboten, der an sich
ziemlich gut dargebracht wird und ein gewisses Old
School-Feeling mit sich bringt. Nicht wirklich
abwechslungsreich und neu schon gar nicht, aber ganz ok.
Was aber die genannten Einflüsse betrifft: Zwischendurch
werden mal Passagen eingespielt, welche von einer
akustischen Gitarre dominiert werden, dazu gesprochene
Vocals, und das war’s. Ich weiss ehrlich gesagt nicht
wirklich, was daran so besonders sein soll. Ich würde
sagen, dies stellt ein typischer Fall von
Selbstüberschätzung dar, denn diese Art von Musik, auch
wenn sie wie gesagt ordentlich dargeboten wird, gibt es
schon zuhauf auf dem Markt. Und ruhigere Passagen mit
eingespieltem Wind (als Beispiel) sind zwar schön, aber
auch nicht wirklich originell. All dies kann die
Erwartungen, welche auf Papier geschürt werden, nicht
erfüllen. Langweilen tut die Chose nach einer gewissen
Weile auch. Kann man sich anhören, muss man aber nicht.
Toby S.
Punkte: 5.0 von 10
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SWASHBUCKLE – Crime Always Pays
Nuclear Blast/Warner
Achtung Landratten, geht in
Deckung, Swashbuckle legen mit "Crime Always Pays" zum
dritten Angriff auf eure Ohren an! Die Piraten-Thrasher
um den wohlbeleibten und bellenden Admiral Nobeard
spalten seit ihrem Auftauchen nicht nur Häupter sondern
auch Gemüter. So belegte das Trio aus New Jersey in
unserem MF-Jahrespoll nicht nur den 9. Platz in der
Kategorie "Bester Newcomer 2009", sondern auch den
undankbar ersten Platz unter "Schlechteste Band 2009".
Nun gut, Freibeuter sind sich gewohnt, nicht bei allen
auf Gegenliebe zu stossen. Das mag mitunter der Grund
sein, weswegen Swashbuckle nichts, aber auch gar nichts
anders machen als auf dem Vorgänger "Back To The Noose".
Wieder ist das Material aufgeteilt in folkig
seemännische, instrumentale Intermezzos und die meist
kratzbürstigen und etwas rumpeligen Thrash-Nummern,
erinnernd an Tankard oder Sodom. Zu Ersteren:
Gitarren-Geschrummel plus Geigengefidel à la "Slowly
Wept The Sea" sorgen ja schon für Matrosenstimmung,
wecken nach zwei, drei Mal hören aber kaum mehr
Interesse, da simpel gestrickt. Letzteres gilt leider
auch für die eigentlichen Songs. Ohne Rücksicht auf
Ohrenopfer wird mit Riffs und Double Base ohne Gedanken
an Melodie zu verschwenden drauflos gemetzelt, sodass
Nummern wie "This Round's On YOU", "Powder Keg" oder das
fast schon als Grindcore zu bezeichnende "To Steal A
Life" nicht viel musikalischer, aber genauso lärmig sind
wie das Abfeuern einer Kanonenkugel. Der Ansatz von
Potential zeigt sich so einzig bei Nummern wie "We Are
The Storm", "At The Bottom Of Glass" oder "A Time Of
Wooden Ships & Iron Men", wo die leider zu wenig
herausgestrichenen Piratenmelodien das Holzbein Humpa
tanzen lässt. So laufen Swashbuckle Gefahr, dass die
Kanonen im Titel des einzigen Smashers "You Bring The
Cannon, We Bring The Balls" gegen sie selbst gerichtet
werden. Nicht mal mit Augenklappe lässt sich hier ein
Auge zudrücken, mögen die Piraten-Thrasher auch noch so
witzig sein. Image ist eben nicht alles!
Kissi
Punkte: 4.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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TSORER – Return To Sodom
Black Hate Records/Non
Stop Music
Aus Israel stammen die
beiden Satansjünger. Schon alleine dieser Fakt hat mich
aufhorchen lassen, lässt es doch auf ungewohnte Musik
hoffen. Aber weit gefehlt, Tsorer spielen Black Metal
wie zu Beginn der 90er: roh, brutal und in der gerade
noch vertretbaren Qualität. Vergleiche sind Legion,
angefangen von alten Darkthrone über alte Gorgoroth zu
1349, Horna, Behexen, Shadow's Ground, Unhuman Disease
und tausend weitere. Klingt an sich ja nicht schlecht,
das Problem liegt aber auf der Hand: Die Songs sind
ausgelaugt und mindestens die zweite Kopie einer Kopie.
Wer genau braucht das also? Die Liedtitel und das Cover
sind mühevoll einfach gehalten, aber auch das lockt
keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Denn die Jungs
kommen schlicht nicht aus dieser Zeit, die diesem
Auftreten den nötigen Hintergrund geben, um glaubhaft zu
wirken. Warum nicht was Eigenes auf die Beine stellen?
Ich mag mich irren, aber in Israel muss es doch genügend
Potential geben für eigenständigen Black Metal, schon
was die Thematik der Lyrics angeht. Ich habe letztens
ein Lied über Silberfische im Bett gehört, das würde
doch schon mal ansatzweise zum Plattentitel passen.
Schade um die Möglichkeiten, aber an "Return To Sodom"
finde ich keinen Gefallen.
Tristan
Punkte: 4.0 von 10
Hier bestellen für 27.90 SFr.
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HOUSTON - Houston
Soundpollution/Non
Stop Music
Verdammt schwer, über
Houston was rauszufinden, so dass ich über keinerlei
Infos über diese Band verfügte. Aber nach stundenlangem
Suchen fand ich dann heraus, dass es sich hier um eine
Ami-Band handelt und ihr selbstbetiteltes Album
anscheinend schon deren viertes ist. Auch über die
aktuellen Mitglieder weiß ich derzeit nichts, die Band
wurde 1999 gegründet und damals zählten jeff Halland,
Lane Soderberg und Ian Prince zum Line Up. Musikalisch
tummeln sich die Amis in AOR-Fahrwasser. Alle zehn Songs
klingen etwas ähnlich und sind sehr Keyboard-lastig.
Einzig das etwas flottere "Gina", ich nehme jetzt mal
an, dass der Song so heisst, weil die gute Dame im
Refrain immer wieder besungen wird, sticht etwas raus
durch die gute Gesangsmelodie und die dazugehörenden
Chöre. Ansonsten hat es mir hier definitiv zu wenig
Gitarren. Und das Label scheint ja auch kein grosses
Interesse an der Band zu haben, sonst hätten sie ja
sicher Infomaterial zur CD mitgeliefert. Also zum
Schluss kann ich nur sagen, dass ich einen Grossteil
dieser Songs schon mal irgendwo gehört habe oder sie
mich langweilen. Man könnte das irgendwie 'Survivor für
Arme' nennen. Mit diesem Rundling werden die Amis sicher
keine Grossen Sprünge machen, jedenfalls nicht in
Europa.
Crazy Beat
Punkte: 4.0 von 10
Hier reinhören
und bestellen für 27.90 SFr.
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METHODS OF MAYHEM – A Public Disservice Announcement
Roadrunner Records/Musikvertrieb
Nach 11 Jahren erscheint das zweite Output des
legendären Mötley Crüe-Drumtiers Tommy Lee und seinem
Sideprojekt Methods Of Mayhem. Schon das erste Teil war
sehr Hip Hop-lastig und nur bedingt für das metallische
Gehör geeignet. Aus dem neuen Release wurde ein Song
schon im Vorfeld auf die Hörwilligen losgelassen - der
mit "Fight Song" betitelte Track liess Freude aufkommen
auf das Album. Mit verzerrten Gitarren und fetten Riffs
ist er ein echter Nu Metal-Kracher geworden. Davon sind
auch noch ein zwei andere auf dem Silberling. Der erste
Teil ist eher härter und gänzlich im Nu Metal-Gewand.
Die Lieder wechseln sich ab von hart krachend, dann
wieder eher ruhig und balladesk. Tommy arbeitet fast
ausschliesslich mit Samples und Elektronik. Dazu die
Gitarren, die verzerrte, harte Riffs raushauen. Manche
Kreationen sind schon ziemlich schräg und nicht wirklich
Ohrwürmer. Den einen oder anderen Track hört man sich
sicher noch einige Male an und rockt dazu ab. Aber im
hinteren Part des Tonträgers wird es dann ultrahart für
metallisch geeichte Lauscher. Was einem der Mister Lee
da zumutet, ist schlicht nicht tauglich für Metalfans
und Leser von Metal Factory. Das sind Stücke, die
absolut Hitparaden-orientiere Popsongs sind. Mal sehr
eingängig und melodisch, dann wieder reinrassige House/Dancefloor-Tracks,
andere Stücke könnten ohne weiteres auf einem Album von
Lady Gaga drauf sein. Jeder Musiker soll sich nach
seinem Geschmack austoben können, aber das, was uns
Tommy hier kredenzt hat, ist in keinster Weise für
Metalfans geeignet.
André G.
Punkte: 3.0 von 10
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CD Reviews Archiv
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