Wertung:
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9.0 bis 10 Kaufempfehlung.
7.5 bis 8.9 Gut.
4.0 bis 7.4 Vor Kauf
reinhören. 0.0 bis 3.9
Nicht empfohlen.
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OPETH – Heritage
Roadrunner Records/Warner
Ihr kennt sicher die Themenparks, oder? Eine Parkanlage,
der ein bestimmter Blickwinkel in Form eines Themas, zum
Beispiel eines geografischen Gebietes oder einer
Baustilrichtung, zugrunde liegt. Ich spreche jedoch von
größeren Themenparks, die in diverse Themenbereiche
aufgeteilt sind, in denen dann jeweils andere Themen
behandelt werden. Ich würde mal sagen, das beschreibt
für mich die Musik von Opeth am besten. Man sitzt in
einem Wagen und reist durch diese Themenbereiche
hindurch, von Album zu Album oder auch alles innerhalb
eines Albums. Der Facettenreichtum dieser Band ist
unübertrefflich. "Heritage" widmet sich eher ruhigeren
Tönen, vergleicht man das Album mit anderen Werken der
Band. Es beginnt mit sanften Pianoklängen, gefolgt von
Jazz Rock, orientalischen Klängen und schwelgt doch
hauptsächlich in der Musikwelt der 70er Jahre. Es
versammeln sich unterschiedliche Stimmungen in meinem
Kopf, die durch die Musik eingefangen werden. Es klingt
nach Traurigkeit, Sehnsucht und Hoffnung zugleich. Dass
Mikael Akerfeldt erneut dem Growling mal keine Beachtung
schenkt, finde ich fantastisch, denn auch wenn ich noch
so viel Respekt vor dem gesanglichen Anspruch habe,
bevorzuge ich seinen klaren Gesang. Damals, als im Jahre
2006 "Damnation" veröffentlicht wurde, war ich froh und
angetan davon, dass man dem Growling und Death Metal die
kalte Schulter gezeigt hatte. Die Opeth-Fans horchten
auf und waren gespannt, was da kommen würde.
Grundsätzlich sollte man als Fan von Opeth ganz relaxed
neuen Veröffentlichungen entgegenschauen. Jemand, der
sich neuen Herausforderungen oder einem kontinuierlichen
Wandel nicht stellen kann, hört auch nicht Opeth.
Schwierig, eine CD-Review dieser Band kurz und knackig
zu halten. Diese Musik ist zu vielfältig, und man
könnte, ohne jemals ein Ende zu finden, Vergleiche
ziehen. Zum Beispiel zum Album "Deliverance" (2002), wo
im Gegenzug der Death/Black Metal-Anteil noch sehr hoch
gewesen ist. Es ist wirklich beeindruckend, wie Mikael
Akerfeld schnell wie der Blitz von klarem Gesang ins
Growling umschwenken kann, und davor schreckt er auch
bei den Live-Auftritten nicht zurück. Was soll ich
sagen? Das ist vertonte Kunst! Der Höhepunkt der
aktuellen Scheibe ist für mich natürlich der Beitrag von
Steven Wilson (Porcupine Tree, Blackfield und 1000
andere Projekte), denn er ist für das Mixing
verantwortlich gewesen. Nun ja, das Ganze klingt einfach
nach schlechten Lichtverhältnissen beim Fotografieren am
26. November 2011 im Komplex 457. Ich versuche mein
Bestes! Jetzt liege ich erst mal ohnmächtig auf meinem
Ledersofa und höre Opeth, denn ich habe mir soeben den
gesamten Back-Katalog gekauft.
Liane P.
Punkte: 10 von 10
2. Meinung:
Selten wurde im Netz so stark über eine Platte
spekuliert wie über "Heritage" von Opeth. Interviews mit
der Band, erste Songausschnitte und vor allem offizielle
Infos des Plattenlabels hinterliessen ein konfuses Bild,
Kern des Anstosses war vor allem die erneute Abweichung
vom Death Metal. Während auf dem Vorgänger-Album "Watershed"
die Band eine offene Entwicklung Richtung doomigere
Einflüsse vollzog und dabei vor allem klassischere
Rock-Instrumente wie diverse Pianos und Orgeln in ihre
Musik aufnahm, geht "Heritage" noch einen Schritt
weiter: Weg von Death Metal-Growls, Gitarrenwänden und
überproduzierten Sounds - die Platte ist im wahrsten
Sinne des Wortes eine Rückbesinnung auf alte Werte. Wo
andere Bands genau diese Wendung in den Mund nehmen, um
die rein musikalische Wandlung zu beschreiben,
vollziehen Opeth den Fortschritt auf der ganzen Ebene
und produzieren das vielleicht ehrlichste Album seit
Jahren: "Heritage" ist dank einem grösseren
Dynamikumfangs um etliches subtiler, weniger wuchtig und
in der Konsequenz weniger aufdringlich, als es die
moderne Metaldoktrin vorschreibt. Die Frage nach der
Definition des Ganzen spielt dann auch absolut keine
Rolle mehr, das Quintett (mit Neuzugang Joakim Svalberg
an den Tasten) hat in dieser vereinfachten Reinkarnation
definierende Werte gefunden und klingt dementsprechend
frisch. Die Songs selber pendeln dann auch eher zwischen
flächigen Sounds, jazzigem Drumming und einer
geisterhaften Atmosphäre hin und her, in der die Band
völlig aufgeht. Wenn dann zwischendurch (wie etwa
Querflöten-begleitet in "Famine" oder dem
hypnotisierenden Outro von "Folklore") die harte Seite
der Band durchscheint, dann wirkt das aufgrund das
krassen Konstrasts sofort um einiges abgründiger – so
ganz ist der gute Mikael Akerfeldt dem Einfluss des
Gehörnten doch noch nicht entkommen. "Heritage" ist klar
ein schwieriges Album, das Musikfans durchs Band
gleichermassen vor den Kopf stösst - das abschliessende
Urteil ist dann auch für mich nicht einfach zu fällen:
Opeth haben mit dieser Zuwendung zur Musik der 70er
etwas von ihrer Zeitlosigkeit verloren, machen dies aber
mit der Selbstverständlichkeit des Werkes wieder wett.
Ich hätte die 57 Minuten Musik wohl etwas gestrafft,
aber das tut der Musik keinen Abbruch - die verlangt eh
die komplette Aufmerksamkeit des Hörers und bringt das
Kopfkino auf Hochtouren.
El Muerte

Punkte:
8.5 von 10
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STEVEN WILSON – Grace For Drowning
Kscope Music/Irascible
Der September hat es in sich! Eine handvoll
herausragender neuer Scheiben beschert er uns, und dazu
gehört auch das zweite Solo-Album von Steven Wilson. Hat
der Herr denn nicht mal so etwas wie einen Tiefpunkt?
Nicht, dass ich es ihm wünschen würde, aber irgendwann
hat man doch mal ein kreatives Loch, weiss nicht mehr
weiter, benötigt eine Pause, nicht? Herr Wilson ist so
etwas wie ein vellus lactes porca – eine eierlegende
Wollmilchsau! Sein Haupt-Brötchengeber Porcupine Tree
hat dieses Jahr mal Sendepause, dafür gab es ein neues
Album und eine Tour mit Blackfield, eine Kooperation mit
Opeth und natürlich sein Solo-Album "Grace Of Drowning",
welches aus den beiden (!) Alben "Deform To Form A Star"
und "Like Dust I Have Cleared From My Eye" besteht.
Ehrfurcht ist es, was ich empfunden habe, als ich das
finale Werk in den Händen hielt, denn Wilson selbst
beschreibt es als seine bisher wertvollste Arbeit und
ein wegweisender Schritt in eine neue Richtung.
Tatsächlich wurden auf diesem Album faszinierende
Klangreisen geschaffen, wo Härte so gut wie gar nicht
mehr zu finden ist. Wenn ich mir vorstelle, dass bei den
Live-Auftritten Lasse Hoile die Musik mit seinem
Filmmaterial untermalen wird, bekomme ich Gänsehaut.
Hier haben sich zwei Künstler gefunden, die einander
bereichern und als Gesamtkunstwerk auftreten. Lasse
Hoile war bereits schon früher für die visuelle
Umsetzung von Wilson's Arbeiten zuständig. "Grace Of
Drowning" präsentiert sich avantgardistisch, einnehmend
– Soundwände, die auf grossartige Kreativität und
Detailverliebtheit zurückzuführen sind. Auch hier
benötigt es wieder das Luxusgut genannt Zeit, um das
Album voll ausschöpfen zu können. Am besten
zurücklehnen, eintauchen und in vollen Zügen geniessen.
Ein echter Leckerbissen für Sammler ist die Limited
Edition, die in einem 120-seitigem, samtig blauen
Büchlein daherkommt und das Doppelalbum inklusive
Extra-CD mit Demo-Material beinhaltet. Zudem gibt es
passend zu den Songs Filmmaterial von Lasse Hoile und
eine Menge Fotos. Hübsch! Sehr hübsch! Auf dieser
Album-Insel lässt es sich aushalten. Hier fühle ich mich
wohl. Hier will ich verbleiben, ein Leben lang.
Liane P. 
Punkte: 9.5 von 10
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MASTODON – The Hunter
Roadrunner Records/Warner
Es ist Jagdsaison! Wenn die Tage wieder kürzer
werden, Nebel aufsteigt und die Blätter sich langsam,
aber unaufhaltsam verfärben, dann sollten sie sich in
Acht nehmen, die süssen und eben auch leckeren Rehe,
Hirsche und Wildschweinchen. Auch Mastodon gehen dieser
Tage auf die Jagd, doch nicht Rotwild ist ihr Ziel,
sondern die Trophäe für das beste Metalalbum des Jahres.
Und um es kurz zu machen: Mit "The Hunter" treffen die
vier Herren aus Atlanta voll ins Schwarze! Ja, auch
Platten wie "Blood Mountain" oder "Crack The Skye"
gehören mit zum Schlagkräftigsten, was die Metalwelt in
den letzten Jahren um die Ohren geballert bekam, doch
Mastodons fünftes Album ist ein Geschoss von ganz
anderem Kaliber. Der Grund dafür: Das Quartett
verzichtet auf "The Hunter" auf unnötigen Ballast wie
etwa eine wirre Konzept-Story oder ellenlange Songs mit
dutzenden Breaks, liefert dafür grössere Melodien, noch
treffsicherere Riffs und geschliffenere Arrangements.
Ich höre die alten Fans schon "Ausverkauf!" schreien,
und ja, Songs wie das eröffnende "Black Tongue", das
stampfende "Curl Of The Burl" oder das epische "All The
Heavy Lifting" sind eingängiger als vorangegangenes
Material, und nur noch selten kippen die hauptsächlich
von Troy Sanders intonierten Vocals in Schreien und
Growlen. Doch weder fehlen irrwitzige Breaks (Noch immer
trommelt Brann Dailor wie ein Verrückter!) noch
kraftstrotzende Riffs oder abgedrehte Sound-Effekte. So
beschwören Nummern wie das brachiale "Spectrelight", "Stargasm"
oder der Bonustrack "The Ruiner" noch immer Urgewalten
herauf, und tiefschürfende, psychedelisch angehauchte
Songs wie der ruhige Titeltrack oder "The Sparrow"
zeigen noch immer den Weg in andere Dimensionen. Das
Waffenarsenal wurde nicht ausgetauscht, es wurde nur
aufgestockt um eine so fröhliche wie übergeschnappte
Bienenkanone namens "Blasteroid", um tänzelnde
Ablenkungsmanöver wie das sich steigernde "The
Thickening" oder die zugegeben etwas mit Kitsch-Gift
bespritzte Mitsing-Klinge "The Creature Lives".
"Weidmanns Heil!" ist das "Viel Glück!" der Jäger.
Mastodon muss man das nicht sagen, denn ihr "Hunter" ist
schon ein Volltreffer.
Kissi 
Punkte: 9.4 von 10
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WHITE WIZZARD – Flying Tigers
Earache/Non Stop Music
Nach den beiden EPs "White Wizzard" und "High Speed
GTO" erschien 2010 endlich das langerwartete erste
komplette Album. "Over The Top" faszinierte alle Iron
Maiden-, Judas Priest- und Saxon-Fans. Mit dem neuen
Album "Flying Tigers" gehören die Amis zu den Vorreitern
der New Wave Of Traditional Heavy Metal. Was die Jungs
da losgetreten haben, ist Musik, welche Epochen
überleben und jeden Musikliebhaber von der ersten
Sekunde an begeistern wird. Einmal in den Fängen von
White Wizzard, und sie werden dich nicht mehr loslassen.
Die Mixtur ist einfach und simpel: Tolle Riffs und
Harmonien werden von einer flotten Rhythmusmaschinerie
unterstützt, und über all dem jodelt eine kräftige,
leicht krächzende Stimme. Da klingt die Einleitung von "Starchild"
wie der Beginn einer Halbballade von Skid Row, als noch
Sebastian Bach das Mikrofon bediente, um dann mit dem
folgenden Titelsong das Bassspiel von Steve Harris zu
imitieren und musikalisch auf den Wellen von Riot weiter
zu reiten. Im Vergleich zu vielen anderen Truppen, die
retro sind, machen White Wizzard das Ganze mit sehr viel
Hingabe und sehr authentisch. Man könnte die Truppe
sogar mit den ersten beiden Alben von Tokyo Blade
("Night Stalker") vergleichen. Den Vogel schiessen die
Herren mit den fast zehn Minuten langen "Demons And
Diamonds" ab, das an Ideenreichtum kaum zu überbieten
ist. Die Jungs haben sehr vieles äusserst gut gemacht,
und sollte sich wieder einmal ein Label dazu hinreissen
lassen, eine Band aufzubauen, könnte mit White Wizzard
ein mehr als nur interessanter Ersatz für Maiden und
Priest heranreifen.
Tinu 
Punkte: 9.2 von 10
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DREAM THEATER - A Dramatic Turn Of Events
Roadrunner Records/Warner
Endlich ist sie da, eines der meist erwarteten neuen
Werke 2011. War doch schon "Black Clouds And Silver
Linings" ein klasse Album und relativ schwer zu toppen.
Aber eins vorweg, ich find, der neue Rundling liegt so
musikalisch etwa auf gleicher Höhe wie sein Vorgänger.
Der Vorabtrack "On The Backs Of Angels" hab ich mit ja
schon etliche Male auf der DT-Hompage reingezogen, und
finde, man kann den Song so etwa als modernes "Pull Me
Under" betrachten. Eine wirklich tolle Nummer. Aber ich
finde, es werden auch neue Töne angeschlagen und etwas
mehr experimentiert. Gerade Joran Rudess macht sich hier
etwas mehr bemerkbar als auf älteren Werken. So hört man
doch zum Beispiel auf "Build Me Up, Break Me Down" von
Rudess gespielte Computer-Drum-Sounds, die aber gut zum
harten Petrucci-Riff passen. Dieser Song glänzt aber vor
allem durch den sehr melodiösen, mit viel Gefühl
gesungenen Refrain von James, ein herrlicher Gegensatz,
typisch DT halt. Bei "Lost Not Forgotten" imponiert mir
halt wider Petruccis Gitarrenspiel und die abgefahrenen
Instrumentalen Parts. "Outcry", einer der Elfminüter,
glänzt auch mit tollen musikalischen Ideen und wieder
mit jeder Menge Jordan Rudess-Spielereien, Geräuschen
und so. Auf das neue Werk hat man gleich drei Balladen
gepackt, "This Is The Life", Far From Heaven" und "Beneath
The Surface", wobei die erste sehr gut ist, auf die
zweite hätte man gut verzichten können und die dritte
eigentlich nur auffällt durch ein starkes Rudess-Solo,
das mich stark an ELPs "Lucky Man" erinnert. Saustark
dagegen ist der Zwölfminüter "Breaking All Illusions".
der wirklich alles beinhaltet, was man an DT liebt.
Schnelle Parts, starke Riffs, endlose Spielereien
zwischen Rudess und Petrucci, der hier einige
Wahnsinns-Soli hinlegt, ganz ruhige, gefühlvolle Parts
und ein toller Gesang. Und ehrlich gesagt ist es
manchmal sehr schwer, einen Unterschied zwischen Mike
Mangini und Mike Portnoy zu hören, da die beiden einen
ähnlichen Stil spielen. Mangini richtet sich vielleicht
noch etwas mehr nach den Riffs von Petrucci und
unterstreicht so noch etwas dessen Spiel. Aber ansonsten
denke ich hat die Band in Sachen Drummer die richtige
Entscheidung getroffen. Abschließend kann ich nur sagen,
ich find den neuen DT-Rundling sehr interessant und
gelungen, es gibt wieder jede Menge Kracher zu
entdecken, tonnenweise Soli in schwindelerregender Höhe,
und La Brie macht seine Sache ebenfalls sehr gut. Ich
bin sehr zufrieden!
Crazy Beat

Punkte:
9.0 von 10
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DARKMOON – Wounds
STF
Records
Eigentlich könnte ich hier mehr oder weniger komplett
meinen Text zur Vorgängerscheibe "Apocalyptic Syndrome"
rezitieren, und es würde den Nagel nach wie vor auf den
Kopf treffen. Copy und paste ist ja heute dermassen in,
da will ich dem Trend nicht nachstehen. Oder etwa doch?
Natürlich will ich, sonst würde ich hier ja keine
Rezensionen schreiben. So, genug Triviales von mir
gegeben, jetzt aber mal frisch ans Werk: Darkmoon
klingen anno 2011 noch genauso, wie sich mich anno 2007
verlassen haben: düster, wütend, harmonisch, melodisch,
überraschend, brachial… Es gäbe noch eine Menge an
Adjektiven, welche man benutzen könnte. Muss man aber
nicht, denn es ist auch so klar: "Wounds" mag vielleicht
stellenweise derber daherkommen als noch der Vorgänger,
aber das tut irgendwie auch richtig gut: Denn erstens
beweist die Band somit, dass sie wandelbar ist, und
zweitens sind wiederum trotz alles Härte und
Brachialität sehr viele Melodien vorhanden, die nie
untergehen – meiner Meinung nach ein klares Zeichen
dafür, dass die Band songwriterisch und technisch sehr
viel auf dem tiefschwarzen Kasten hat! "Seki State"
beginnt sogar mit rein akustischer Gitarre, um dann
urplötzlich in einen wütenden Sturm überzugehen –
inklusive Shout-artigem Gesang. Wie gesagt, Abwechslung
wird trotz aller Härte gross geschrieben, und das ist
ein weiterer Pluspunkt für eine ohnehin schon wirklich
sehr gute Band. Weitere Lobeshymnen erspare ich mir,
sonst werd ich noch unglaubwürdig – ich lasse da lieber
die Band selber zu Wort kommen. Also, zieht euch "Wounds"
rein, denn unsere Landsleute von Darkmoon haben es
definitiv mehr als nur verdient, dass man ihnen ihre
Aufmerksamkeit schenkt!
Toby S.

Punkte: 9.0 von 10
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STEVE HACKETT - Beyond The Shrouded Horizon
InsideOut Music/EMI
Kaum vier Monate, nachdem Steve das Live-Album "Live
Rails" veröffentlicht hat, schiebt uns der ehemalige
Genesis-Gitarrist schon den nächsten Rundling nach. In
der Vergangenheit hat Steve mehrfach bewiesen, dass er
sich stilistisch nirgendwo festnageln lässt und sich
sowohl im Prog als auch im Blues, Jazz, Klassik und Folk
wohl fühlt. Und man könnte meinen, dass er nach 40
Jahren Karriere es auch mal etwas ruhiger angehen
könnte, aber Fehlanzeige. Der Ausnahmekönner scheint
auch nach so vielen Jahren immer noch vor Ideen zu
sprudeln. Auch sein neuestes Werk ist wieder ein tolles,
sehr abwechslungsreiches Album geworden. Schon der
Opener verbindet coole Hard Rock-Gitarrenriffs, erinnert
mich ein wenig an Zeppelin, mit ruhigen, zarten
Akustikgitarren, der Gesang sehr gefühlvoll. Dann findet
man wieder diese typisch britischen, fliegenden
Gitarrensoli à la Pendragon und Arena. Dann wieder diese
sehr ruhigen Singer/Songwriter-Songs, die ebenfalls mit
sehr viel Gefühl und tollen Chören untermauert werden.
Und so klingt dann auch die ganze CD. Ein Auf und Ab der
oben beschriebenen musikalischen Berg- und Talfahrten.
All die verschiedenen Stimmungen von Hard Rock bis zu
den ruhigen, akustischen Momenten mit wunderbaren
Keyboard-Einsätzen, die verschiedenen Gesänge und Chöre
lassen den Zuhörer nicht mehr los. "Beyond The Shrouded
Horizon" ist ein echtes Juwel, das mich total in seinen
Bann zieht und es ist fast nicht möglich, sich den
schönen musikalischen Momenten zu entziehen (muss ja
auch nicht sein). Als Gäste sind übrigens unter anderem
Simon Philips an den Drums und Chris Squire (Yes) am
Bass zu hören. Abschließend kann ich nur noch sagen,
dass Steve Hackett hier ein wirklich außergewöhnliches,
sehr abwechslungsreiches und interessantes Stück Musik
geschaffen hat, das mich sicher noch sehr lange
beschäftigen wird.
Craz Beat

Punkte:
9.0 von 10
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ANTHRAX - Worship Music
Nuclear Blast/Warner
Endlich! Nach geschlagenen acht Jahren haben nun die
Anthrax-Fans das Vergnügen, die neue Scheibe in den
Händen zu halten. Der gut informierte Metaller weiss um
das Kasperletheater wegen des Sängerpostens bei den New
Yorker Thrashhelden. Zuerst die Reunion mit
Originalsänger Joey Belladonna, mit dieser dummen Aktion
hat man John Bush verscheucht. Dann kam ein gänzlich
neuer (Dan Nelson), mit dem man eine neue Scheibe
eingespielt hat. Der arme Teufel wurde gefeuert, und
Bush hat mit den Jungs ein paar Konzerte gespielt. Bush
konnte sich nicht entscheiden, also kam wieder
Belladonna zum Zug und jetzt ist es Schlussendlich
vollzogen - "Worship Music" ist im Handel, und die
Scheibe ist gut geworden. Nein noch besser, ich bin
extrem positiv erstaunt über das fantastische Werk, mit
dem nicht mehr viele gerechnet haben. Schon nach einem
geilen Intro gibt es eine Blastbeat-Attacke in "Earth On
Hell", mir bleibt die Spucke weg, was für ein Schlag in
die Fresse. Bei Song Nummer vier, "Fight Em Til You Can"
blockiert dann meine Kinnlade, Herrgott was für ein
Riff, und der darauffolgende Refrain setzt sich sofort
im Kopf fest, und dieser Titel hat sogar noch das Zeug
zum Song des Jahres. Ich sitze angeschlagen in der Ecke,
und mit "I`m Alive" folgt schon der nächste Kracher mit
fetten Riffs, und ja, Charlie Benante, der Drummer,
macht auf dieser Platte einen verdammt noch mal geilen
Job, das muss auch noch erwähnt werden. Ich schnappe
nach Luft, mit "Judas Priest" huldigt man seine alten
Helden, die Nummer ist Durchschnitt, der erste kleine
Hänger, aber mit dem Song "Crawl" kommt schon die
nächste Überraschung, die Nummer klingt nach
Soundgarden. Ihr seht Leute, Anthrax im Jahre 2011 sind
modern und zugleich werden die 80er-Fans auf ihre Kosten
kommen, denn das Endergebnis ist eine kompakte,
zeitgemässe, moderne Produktion, die nie Kitschig klingt
wie so manch andere Truppe. Auch mit dem Cover, das der
gleiche Künstler gemacht hat wie auf der letzten Scheibe
"We've Come For You All" hat man gepunktet. Bleibt noch
eine letzte Nachricht an Scotti (Scott Ian Gitarrist und
Cheffe): Schreib dir das hinter die Ohren, John Bush ist
der Sänger von Armored Saint und Joey Belladonna ist das
Original von Anthrax, eure Platte ist gut also halt
deine Leute beisammen verdammt nochmal! Es ist gut euch
wieder zuhaben. Danke!
Daniel J.

Punkte:
9.0 von 10
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THE TANGENT - Comm
InsideOut Music/EMI
"Comm" ist das sechste reguläre Studio-Album der
schwedisch/englischen Formation The Tangent, die bereits
gegen Ende der 70er gegründet wurde. Dann gab's lange
Probleme um die Namensrechte, die bereits von einer
lokalen Punkband beansprucht wurden. Erst 2003 wurde das
endgültig geklärt und letztes verbliebenes Ur-Mitglied
Andy Tillison (Keyboard und Gesang) konnte dann mit dem
super Werk "The Music Died Alone" endlich richtig
losproggen. Inzwischen hat es etliche personelle Wechsel
gegeben, unter Anderem gehörten auch Jaime Salazar,
Roine Stolt und Jonas Reingold einst zum Line Up. The
Tangent zelebrieren Prog Rock auf höchstem Niveau, und
das zeigt die Band schon beim 20-minütigen Opener "The
Wiki Man", der in sechs Parts unterteilt ist. Der Song
lebt von herrlich verspielten Passagen, die der junge
neue Gitarrist, Luke Machin, der übrigens bestens ins
neue Bandgefüge passt, hervorragend ergänzt. Ein Auf und
Ab der Tempi und Gefühle zieht den Zuhörer in eine
fantastische Prog-Welt, bei der man des Öfteren an die
ganz alten Genesis erinnert wird. Auch die ruhigen
Momente, hörbar bei "Shoot Them Down", können mit
gefühlvollen Gesängen und schönen Gitrrensoli
überzeugen, es muss ja nicht immer voll Rohr proggen.
Übrigens, das tolle, mit viel Querflöte bestückte "Tech
Support Guy" erinnert zeitweise an die alten Jethro Tull
und wird nebenbei noch bereichert mit einem Sax Solo.
Zum Schluss wird der anspruchsvolle Prog-Fan noch mit
einem 16-minütigen Long Track bedient, der wie der
Opener alle für Prog-Liebhaber enthaltende Elemente
beinhaltet. Mir machen jedenfalls die musikalischen
Synthie- und Gitarren-Spielereien von The Tangent
unheimlich Spass, und wie immer bei dieser
anspruchsvollen Mucke braucht es eine Weile, um alles in
"Comm" zu erforschen und zu verstehen. Aber genau das
lieben ja die Proggies. Hier dürft ihr bedenkenlos
zugreifen, wenn ihr auf alte Genesis, Kaipa und Sound
Like That steht.
Crazy Beat 
Punkte:
9.0 von 10
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EVILE – Five Serpent's Teeth
Earache/Non Stop Music
Evile, die Band, welche aus Huddersfield stammt und
mit ihrem 80er Jahre angehauchten Thrash Metal für
Furore sorgte, kommen mit der nächsten Keule um die
Ecke. Alleine was die beiden Brüder Ol und Matt Drake
aus ihren Gitarren holen erinnert immer wieder an die
guten alten Metallica- und Exodus-Zeiten. Auch wenn
dabei der Sound immer wieder in Richtung Trivium
driftet, ist das Quartett weit davon entfernt, eine
Kopie der obengenannten Truppen zu sein, sondern
demonstriert auf ihrem dritten Album, dass sie zu Recht
zu den hoffnungsvollsten Bands gehören.
Erfreulicherweise entpuppt sich dabei der Gesang von
Matt als äusserst kraftvoll und ist abseits von Gegrunze
oder Eier zersägendem Geschrei. Der Titeltrack ist der
absolute Oberhammer und beweist, dass die Jungs es in
all den Jahren verstanden haben, tolle Songs, mit
kraftvollen Rhythmen und grossartigen Leads zu
bestücken. "Cult" hätte dabei seine absolute
Berechtigung auf dem schwarzen Album von Hetfield und
Co. gehabt, wie auch "Xaraya". Neben diesen eher
stampfenden Tracks gesellen sich pfeilschnelle Lieder
wie "Origin Of Oblivion" und "Descent Into Madness" oder
die gefühlvolle Ballade "In Memoriam" dazu. "Five
Serpent's Teeth" ist eine tolle Scheibe geworden, die
durch die Vielfältigkeit eine breite Hörerschicht
ansprechen wird.
Tinu 
Punkte:
9.0 von 10
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LECHERY – In Fire
Metal Heaven/Non Stop Music
Die vier Schweden von Lechery beglücken jeden Fan
von straightem, klassischem Heavy Metal mit ihrem
zweiten Album "In Fire". Nach dem grandiosen Erstling
"Violator" legen sie noch eine Scheibe drauf. Der Sound
(auch das entsprechende Cover) erinnert sehr stark an
Accept, Stormwitch, Dokken und Konsorten. Schon bei "Mechanical
Beast" wird dies vollends deutlich. Jeder muss die Mähne
schütteln und mitsingen. Hier stimmt einfach alles, von
der Gitarrenarbeit, von den Drums bis hin zum perfekten
Refrain. Und diese Art von Musik ziehen die Schweden
weiter durch wie bei "Heart Of A Metal virgin" oder "In
Fire". Mit "Igniter" wird's sogar sehr rhythmisch.
Lechery verstehen wirklich ihr Handwerk. Besonders
gefällt mir die Gitarrenarbeit von Martin Bengtsson, der
vor vielen Jahren schon bei Arch Enemy eine tolle Figur
abgeliefert hat. Ebenfalls lobenswert ist seine
Gesangsarbeit. Seine Stimme passt hervorragend zu den
gespielten Songs. Mit "We All Gonna Rock You Tonight"
liefern uns Lechery noch einen perfekten Rausschmeisser.
Kraftvoll und eingängig, wie man es sich wünscht. Die
perfekte Stadionhymne. Hier wird wirklich gerockt und
nicht so wie all die beschissenen Pop-Sternchen, die
dauernd das Haus rocken wollen und keine Ahnung haben.
Als Fazit bleibt mir zu sagen, nur weil es wirklich Old
School-Metal ist, heisst es noch lange nicht, dass er
verstaubt ist und die Produktion wie direkt aus der
Garage tönt. Ganz im Gegenteil. Die Produktion ist
absolut gelungen. Dafür verantwortlich ist kein
Geringerer als Rickard Bengtsson (Arch Enemy), der sein
Handwerk 100%ig versteht. Geile Band, geiles Album. Was
wollen wir mehr?
Timo K. 
Punkte:
9.0 von 10
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HADES - Resisting Success / If At First You Don't
Succeed /
Live On Location (Re-Release + Bonustracks)
Cyclone Empire
Das Debutalbum der amerikanischen Hades ist als
schöner Re-Release mit fünf Bonustracks endlich wieder
käuflich zu erwerben. Alleine der Opener "The Leaders?"
gehört in jede gut sortierte Metal-Sammlung. Hades
kümmerten sich nie um den kommerziellen Erfolg, sondern
gingen ihren Weg, ohne nach links und rechts zu schauen.
Dabei hatte das Quintett absolut begabte und talentierte
Musiker in den eigenen Reihen. Die Musikindustrie war
schon immer ungerecht. So auch bei Hades, die nie über
einen Insiderstatus herauskamen, denn für die
progressiven Fans war der Sound zu hart und für die
Metaller zu vertrackt. Aber, wer sich einmal mit dem
erwähnten Hit "The Leaders?", "Sweet Revenge", dem fast
zehn Minuten langen "Masque Of The Red Death" oder "Widows
Mite (Chapter Eleven)" angefreundet hat, kommt nie mehr
von dieser musikalischen Droge los. Mit fünf Bonustracks,
darunter ein Remix von "The Leaders?", muss man dieser
Band die ihr zustehende Chance geben! Mit dem zweiten
Album zeigten die Amis der kommerziellen Musiklandschaft
zum wiederholten Mal, dass man sich fernab von
Kaugummi-Balladen und Kuschelrock-Riffs den
Allerwertesten abspielen kann und dabei Musik generiert,
die bei jedem Hören Neues entdecken lässt. Auf "If At
First You Don't Succeed” sind es erneut die
Gitarrenattacken von Dan Lorenzo und Scott LePage,
welche nicht von dieser Welt zu scheinen sind, die unter
die Haut gehende Gesangsleistung von Alan Tecchio und
das unglaubliche Schlagzeugspiel von Tom Coombs, das an
Virtuosität nicht zu toppen ist. Neben den Klassikern
wie "In The Mean Time", "Rebel Without A Brain", "Face
The Fat Reality”, "I To Eye”, das von der klassischen
Musik inspirierte instrumentale "Tears Of Orpheus” und "M.E.S"
kommen sechs Bonustracks ans Tageslicht, die es verdient
haben endlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu
werden. Dank des wirklich tollen Booklets macht auch
dieser Re-Release absolut Sinn. Die Bandmembers, welche
durch Watchtower oder Non-Fiction berüchtigt wurden,
zeigen auf "Live On Location", dass sie ihre verspielten
Lieder auch problemlos auf der Bühne zum Besten geben
konnten. Dass die Herren dann gleich mit ihrem stärksten
Song "The Leaders?" starteten, zeugt von der
Willensstärke Hades. Alleine das schwindelerregende
Gitarrensolo in diesem monumentalen Track zeigt immer
wieder, welches Talent die Jungs auszeichnet. Mit 13
Live-Granaten, darunter "King In Exiled", "The Cross", "Aftermath
Of Betrayal" oder "Nightstalker" überzeugen Hades auf
der ganzen Linie und begeistern die anwesenden Fans. Mit
sechs "Live In The Studio" betitelten Bonustracks wird
diese absolute Kaufempfehlung in die Verkaufsläden
gestellt. Auch wenn Alan, Dan und der Rest von Hades nie
mehr zu Millionären werden, was sie auch nie wollten, so
ist "Live On Location" ein interessanter und famoser
Überblick über die Schaffensphase der Amis. Zugreifen
und damit eine talentierte Truppe unterstützen ist und
bleibt Pflicht.
Tinu

Punkte:
keine Wertung
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CHICKENFOOT - III
Ear Music/Phonag
Zuerst dachte ich, dass ich doch nicht spinne, aber da
stand wirklich «III» auf der Hülle des eigentlich erst
zweiten Albums der 2009 formierten Supergroup.
Chickenfoot überraschten damals als alt gediente
Szene-Stars und lieferten ein ungemein starkes Debüt ab.
Diese positiv stimmende Energie wurde auch mühelos auf
die Bühne gebracht und selten sah man eine Band mit so
einer Spielfreude agieren. Dass dies natürlich die
Erwartungen an das zweite Album in ungeahnte Höhen
ansteigen liess, war klar. Sammy Hagar (v), Joe Satriani
(g), Michael Anthony (b) und Chad Smith (d) haben sich
dieser Aufgabe gestellt und wie ihre Kollegen von Black
Country Communion eine brillante neue Langrille raus
gehauen. Schon der nur so vor Cheap Trick triefende
Opener «Last Temptation» ist ein Hammer-Rocker vor dem
Herrn und Master Kravitz hätte «Alright, Alright» auch
nicht besser hingekriegt. Der Groove geht gleich in die
Knochen und verströmt sofort gute Laune. «Different
Devil» markiert dann bereits die ersten halbballadesken
Töne und könnte gut als Single ausgekoppelt werden. «Up
Next» erinnert mich derweil etwas an Deep Purple zu «The
Battle Rages On» Zeiten, wo Joe Satriani nach dem
Ausstieg von Ritchie Blackmore 1993/1994 ja noch die
Japan und die restlichen Europa-Konzerte mit Gillan &
Co. absolvierte. Und so geht das munter weiter, only
killers, no fillers! Jeder der zehn neuen Songs setzt
ein Zeichen für sich und lässt das töfte Debüt in Sachen
Eingängigkeit klar hinter sich. Der akustisch gefärbte
Schlusssong «Something Going Wrong» sorgt schliesslich
in bester Manier der unvergessenen The Almighty für das
gefühlt viel zu frühe Ende dieser 45-minütigen
Hammerscheibe und lässt den Zeigefinger gleich wieder
zur "Play"-Taste wandern. Da die Promo-Files nur als
mittelprächtiger CD-Rip zur Verfügung gestellt wurden,
freue ich mich total auf den echten Tonträger.
Rockslave

Punkte: 9.0 von 10
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REDEMPTION– This Mortal Coil
InsideOut Music/EMI
Bisher hab ich mir immer viel,
viel Zeit genommen für Redemption. Es hat Monate
gedauert, bis ich bei "The Origins Of Ruin" (2007) über
den letzten Song "Fall On You" hinaus gekommen bin. Bei
"Snowfall On Judgment Day" (2009), wo James LaBrie von
Dream Theater am Gesang unterstützt, hat es Monate
gedauert, bis ich überhaupt irgendwie Zugang gefunden
habe. Dann waren es "Black And White World" und "What
Will You Say", die mir die Tür zu den anderen Songs auf
der Scheibe geöffnet haben. Es macht mir Spass, mich der
musikalischen Herausforderung zu stellen und es reizt
mich unendlich, mir den Wohlklang dieser Musik zu
erarbeiten. Und hiermit möchte ich sicher nicht sagen,
dass ich mir unter Zwang die Lieder schön höre! Es ist
ein bisschen wie eine Therapie gegen die
Schnelllebigkeit und den Konsumexzess in der heutigen
Welt. Ich erkenne die Qualität dieser Musik und möchte
mir einfach Zeit lassen. Sich bewusst Zeit nehmen und
sich bewusst mit den Songs auseinandersetzten – für mich
schreien Redemption danach. Jedes Mal wurde ich für
meine 'Geduld' reichhaltig belohnt. Geschickte Breaks,
verspielte Keyboardsätze, Härte und Melodie eindrücklich
unter einen Hut gebracht und dazu den unverwechselbaren
Gesang von Ray Alder, der auch bei den für Progressive
Metal wegweisenden Fates Warning am Mikrofon steht. Für
das neue und insgesamt 5. Studioalbum der Prog-Rocker
bleiben mir jedoch keine Monate, um zu urteilen. Was mir
diesmal sofort auffällt, ist der Gesang. Es klingt, als
würde Ray Alder alle Tracks live singen. Beim 2. Titel
"Blink Of An Eye" fällt es mir besonders auf. Die Stimme
hört sich an, als hätte man alles roh und ungeschliffen
einmal eingesungen, und fertig. Bewusst oder unbewusst,
ich hoffe, ich bekomme die Chance, dies persönlich zu
erfragen. Es gibt dem Album in jedem Fall eine besondere
Note. Allgemein ist das Album recht aggressiv
ausgefallen, was wohl damit zu tun hat, dass Mastermind
und Keyboarder Nick van Dyk unbewusst seine ganz
persönliche Geschichte hier zu verarbeiten versucht. Bei
ihm wurde vor 3 Jahren Krebs diagnostiziert, und man
sagte ihm, er hätte eventuell nur noch 5 Jahre zu leben.
Einen Nachschlag der Beurteilung gibt es in jedem Fall
dann zur Live-Review zum Konzert am 4. Oktober 2011 in
der Gallery Pratteln. Bis dahin habe ich sicher neue
Erkenntnisse zum Album für euch sammeln können. Ähnlich
wie bei Dream Theater's "A Change Of Seasons" wird "This
Mortal Coil" als Special Limited Edition erscheinen und
eine Extra-CD mit Cover-Versionen von Elton John,
Starship, Toto, Journey, UFO und Tori Amos beinhalten.
Darauf bin ich gespannt. Geschickt eingefädelt, denn
auch wenn ich das Album gratis bekommen habe, werde ich
mir natürlich zusätzlich die Special Edition käuflich
erwerben.
Liane P.

Punkte:
8.9 von 10
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PAIN OF SALVATION – Road Salt Two
InsideOut Music/EMI
"Road Salt", Klappe, die Zweite!
Als Pain Of Salvation vor etwas mehr als einem Jahr
"Road Salt One" veröffentlichten, überwiegte bei einigen
Fans Überraschung, bei anderen, inkl. mir, Hochstimmung.
Was für ein Meisterwerk des akustischen Kinos war das
doch. Nun folgt mit "Road Salt Two" die nahtlose
Fortsetzung. Auch dieses Album ist ein musikalisches
Melodrama, ein Reigen der grossen Gefühle, proggig,
verschroben, eindringlich und vorgetragen mit einem
alles andere als verstaubten 70's-Vibe. Um sich auf
dieses unvergleichliche Stück Musik einzulassen, muss
man zwei Dinge mitbringen: einen offenen Geist und
Geduld. Denn komplex sind diese Songs arrangiert, wie
ein Spinnennetz durch Variationen und Wiederholungen von
Motiven miteinander verknüpft (auch mit Songs von Teil
I), und wie schon auf dem Vorgänger sorgt nicht nur
Daniel Gildenlöws überirdischer Gesang für Abwechslung,
sondern auch das Einbinden der unterschiedlichsten
Musikstile. So finden Streicher in einem düster
groovenden "Softly She Cries" ebenso ihren Platz wie
Country-Parts im beschwingten Garage-Rocker "Conditioned",
tänzelnde Akustik-Gitarren im emotionalen "Healing Now"
oder ein funkiger Jam-Teil im ansonsten bluesig
wabernden "Eleven". Zugegeben, Nummern wie das
folkig-fliegende "To the Shoreline", die
Piano-Flöten-Ballade "1979" oder das schmiegsame "Through
The Distance" haben etwas Kitschiges an sich, doch
verzeiht man das bei einer gleichzeitigen
Eindringlichkeit, von der mancher Hollywood-Film nur
träumen kann. So suhlt man sich im stürmisch steigernden
"The Deeper Cut" in der eigenen Verletzlichkeit,
schwankt zu "Mortar Grind" zwischen ganz leisen und ganz
lauten Tönen, bevor man seinen Kopf im 8 ½-minütigen
Gefühls-Karussell "The Physics Of Grindlock" vollends
verliert. "Road Salt Two" ist noch abwechslungsreicher,
noch abgefahrener als sein Vorgänger und braucht dabei
auch noch mehr Zeit. Die sollte man sich aber unbedingt
nehmen.
Kissi

Punkte:
8.9 von 10
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UNHERZ – Herzschlag
Massacre Records/Musikvertrieb
Das neue Album der Deutschrock-Metaller Unherz
brauchte bei mir Zeit! Zeit, sich zu entfalten.
Besonders die Texte empfand ich erst zu prollig. Wer
allerdings nicht auf Fastfood steht, dem offenbart sich
hier allmählich eine kleine emotional geladene Welt.
Denn die Worte von Sänger Felix sind Strassenpoesie pur.
Unherz beschränken sich nicht auf nur eine Stimmung. Sie
wechseln von Song zu Song und hauen mit grosser Dynamik
eine unglaublich rockige Ballade wie "Rette mich" raus.
Auf der anderen Seite hat aber auch eine lustige, teils
funkige Nummer wie "Prall und kugelrund" ihren Platz.
Dem Blues inklusive Mundharmonika wird bei "Halt die
Fresse" Tribute gezollt. Dagegen wirkt "Verlorene Welt"
schon fast doomig-episch. Zart und zerbrechlich ist "Die
Hölle muss schön sein", das mit seinem Duett und der
traurigen Geschichte für Betroffenheit und Gänsehaut
sorgt. Von der Melodieführung erinnert diese an ähnliche
Momente der Toten Hosen. Nur konnten mich diese mit
solchen Liedern nie berühren. Anschliessend darf
nochmals herzlich gerockt werden, bis "20‘000 Freunde"
das Album würdig abschliesst. Die Partyhmyne auf das
G.O.N.D.-Festival bietet in ihren Strophen eine Mischung
aus Namen diverser Deutschrockbands und Liedertiteln.
Unherz haben mit "Herzschlag" ein unheimlich dichtes
Werk rausgebracht, das sowohl von der Länge wie von den
Liedern locker mit den aktuellen Szene-Primussen
Frei.Wild mithalten kann. Das schöne dabei: Beide Bands
klingen genug eigenständig, um nebeneinander bestehen zu
können. Wobei Unherz noch einen Tick metallischer sind.
Roger W.

Punkte:
8.9 von 10
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AS SANITY FADES - Gefangen
Eigenvertrieb
Die Winterthurer As Sanity Fades
bringen in Eigenregie ihr zweites Album "Gefangen"
heraus. 2003 aus der Vorgängerband Epitaph
herausgegangen erspielten sich die Jungs schnell einen
guten Ruf in der Szene. Im Sommer 2006 folgte mit "Mentally
Disturbed" ihr Erstling, welcher gleich auf offene Ohren
stiess. Nach einer erneuten Bandumstrukturierung in
Folge des Zuzuges des neuen Gitarristen Marco Radamonti
musste man bis jetzt auf das neue Album warten. Das
Warten jedoch hat sich mehr als gelohnt. Auf "Gefangen"
wird man auf eine Reise durch morbide Gedankenwelten
mitgerissen. Dass das Album komplett in Deutsch
lyrifiziert wurde, unterstütz, zumindest in unseren
Sprachregionen, die Vertiefung der Atmosphäre.
"Gefangen" besticht durch gezielt eingesetzte Synthies,
modernen und doch zugleich klassischen Rhythmusgitarren
und vor allem die Stimmigkeit in sich. "Gefangen" wird
nie langweilig und durch die bestens eingesetzte Stimme
des Frontmannes Bruno Mathis ist man gleich gewillt, die
Replaytaste zu drücken. Man wagt hier Experimente, ohne
jedoch das Fundament zu vernachlässigen. Absoluter
Kaufzwang, ich bin "Gefangen"!
Steve Butcher

Punkte:
8.9 von 10
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HOUSE OF LORDS – Big Money
Frontiers Records/Musikvertrieb
Ende 80er, Anfang 90er veröffentlichen die Amis
House Of Lords drei absolute Highlights des melodiösen
Hard Rocks. Die Herren James Christian und Gregg
Giuffria stiessen bei Fans und Presse auf beste
Kritiken. Sogar Gene Simmons von Kiss war begeistert und
nahm die Band unter Vertrag. Nach der Mitte/Ende 90er
Durststrecke (Grunge sei Dank!) startete die Truppe (in
verändertem Line Up) zum zweiten Versuch. Seither
veröffentlicht der Sänger und Kopf von House Of Lords,
James Christian, regelmässig neue Scheiben. Mit dem
aktuellen Output "Big Money" ist er nun endlich
praktisch dort angekommen, wo er Anfang der 90er
aufgehört hat bzw. aufhören musste. Die Scheibe ist
wieder ein Highlight des Genres. Wo sich
heutzutage unter dem Begriff Melodic oft Rockbands
tummeln, die mit schwülstigen Softklängen langweilen,
brilliert HOL mit knackigen Melodien, mitreissenden
Refrains und der richtigen Portion Härte. Einmal mehr
beweist James, dass er mit seinem Powerorgan zu den
Besten seiner Zunft gehört. Nichts also mit einer
Aneinanderreihung von 08/15-Herzschmerz-Balladen,
sondern Hard Rock mit Melodic-Background. Die Band hat
eine Reihe ausgezeichnete Songs komponiert, die
durchdacht arrangiert wurden, so dass zu keinem
Zeitpunkt Langeweile aufkommt. Das Niveau bleibt vom
Anfang bis zum Schluss auf einem hohen Level. Fans von
Shy, TNT, Danger Danger, Firehouse und Konsorten können
das Teil bedenkenlos ordern.
Chris C.

Punkte:
8.8 von 10
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WARBRINGER - Worlds Torn Asunder
Century Media/EMI
Alle guten Dinge sind drei, werden sich die
kalifornischen Thrasher von Warbringer sagen, und
versorgen uns mit Kraftfutter, so dass wir gut bedient
mit Thrash Metal über die Runden kommen werden, den der
Winter ist lang. Die Jungs sollte man der neuen
Generation an Thrashern zuordnen, denn die alten Helden,
angeführt von Exodus, spielen in einer anderen Liga, die
anno dazumals in den 80er Jahren das Licht der Welt
erblickt hat. Klar haben die Kalifornier Einflüsse von
den besten Thrashbands aus ihrer Region in ihr Schaffen
eingebaut, aber irgendwie ist das natürlich und normal.
Eine Kopie sind sie auf jedenfall nicht, denn sonst
wären sie nicht mit dem dritten Album, das sich "Worlds
Torn Asunder" nennt, am Start. Nein Leute, der Thrash
Metal von Warbringer beinhaltet alle Facetten des
moderen Thrash wie Akustikgitarren, fette Riffs, solide
Gitarrensoli, einen sehr guten Sänger mit einer
neuwertigen Produktion (produziert von Steve Evetts, u.a.
The Dillinger Escape Plan, Sepultura) und zu guter Letzt
ein verdammt cooles Cover von keinem anderem als Dan
Seagrave, der schon die Besten der Besten Artwork-mässig
veredelt hat. Auch live konnte man mit der Crème de la
Crème des Thrash Metal auf Tour gehen, um so die nötige
Routine zu bekommen, und das haben sie jetzt wirklich
gut in das neue Album hinein gebaut. Die 10 Songs sind
kompakt, schnell, anspruchsvoll und einfach voller
Energie. Für mich ist diese Scheibe das Highlight dieses
Monats, ich glaube nicht, dass da jemand an diesem
brettharten Trashvulkan vorbeikommt.
Daniel J.

Punkte:
8.8 von 10
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THE BURDEN REMAINS – Downfall Of
Man
Fireant Music
"Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?" scheint
bei The Burden Remains die Losung zu sein. Deswegen
vorderhand einige Erläuterungen: 1. hiess die Truppe aus
Fribourg nicht immer schon The Burden Remains, sondern
bis vor Kurzem noch Cideraid, und 2. wird deren Debut "Downfall
Of Man", um das es hier geht, nicht nur als
konventionelles (dabei sehr schön gestaltetes) Digipack
erhältlich sein, sondern auch als kostenloser Download.
Daumen hoch dafür, doch kommen wir zum Wesentlichen, der
Musik, und auch da zeigt sich das Quartett komplex:
Thrash Metal ist hier zwar als Grundsubstanz
auszumachen, sowohl Riffing als auch Hooklines erinnern
an Bands wie Megadeth, Onslaught und vor allem
Testament, das macht der eröffnende Stampfer "To The
Wolves" ebenso deutlich wie in "Towards The Abyss" mit
seinem eingängigen Refrain. Schon in diesen beiden
Nummern zeichnet sich aber ab, was im Verlauf des Albums
immer deutlicher zu Tage tritt, nämlich, dass The Burden
Remains nicht nur auf mächtige Refrains und Riffs
setzen, sondern auch auf anspruchsvolle Breaks und
vertrackte Parts. Handwerklich steht den Jungs hierfür
nichts im Wege, vor allem Drummer Silvan Mangold zeigt
sich dabei variabel treffsicher, und auch Sänger und
Basser Thomas Schweizer ist der Aufgabe gewachsen, nicht
nur aggressiv zu shouten sondern mit versiertem Gesang,
hörbar orientiert an Warrel Dane, für Abwechslung und
Wiedererkennungswert zu sorgen. So sind Songs wie "Strike
Down Salvation", "Out Of The Fire / Into The Flames"
oder das finale "The Burden Of Truth" Progressive/Thrash-Perlen,
wie es sie viel zu selten gibt, in der Schweiz sowieso.
Egal ob tonnenschwer groovend, stramm stampfend, erhaben
hymnisch oder verspielt frickelnd, "Downfall Of Man" ist
ein fett produzierter Actionfilm für die Ohren, der bei
allen klugen Wendungen und Knalleffekten knallt ohne
Ende, ohne dabei allzu oft den Faden zu verlieren.
Kissi
Punkte:
8.7 von 10
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WOLFPAKK - WOLFPAKK
AFM Records/Musikvertrieb
Die Schweizer Fans von Crystal Ball mussten sich
jetzt lange gedulden, bis deren ehemaliger Sänger Mark
Sweeney wieder richtig auf die Tube drückt. Vier Jahre
sind seit dem letzten Top-Album «Secrets» vergangen und
auch der nicht minder überzeugende Vorgänger «Timewalker»
von 2005 brachte unter dem Strich leider nicht den
Erfolg, der eigentlich verdient gewesen wäre. Sweeney
trennte sich schliesslich von der Kristallkugel und
wandte sich deutlich seichterem Material zu. Obwohl es
an der Qualität und der Produktion nichts zu mäkeln gab,
schaute auch bei dieser Geschichte nicht allzu viel
heraus. Umso erfreulicher die Tatsache, dass der gute
Mark nun definitiv wieder Blut geleckt hat und sich auf
den Pfad der alten Tugenden begeben hat. Damit hier aber
wieder richtig Fleisch am Knochen ist, überliess er
nichts dem Zufall und holte Michael Voss (Ex-Casanova,
Mad Max) mit ins Boot, der an der zweiten Sweeney
Solo-CD als Producer schon Hand angelegt hatte. Gute
Szene-Kontakte führten nun dazu, dass eine ganze Latte
an Kollegen aufgeboten wurden, um die Voss/Sweeney-Kompostitionen
entsprechend zu veredeln. Die Liste ist lange und daher
seien hier nur ein paar Nachnamen genannt, die auf dem
Wolfpakk-Debüt vertreten sind: Di'Anno, Owens, Soto,
Rock, Shortino, Boals, Fox, Viller, Franklin, Sinner,
Murray, Gianola, Black, Denander, Scherer und Doernberg.
Wer nun denkt, dass dies zuviele Helfer sind, wird bald
eines Besseren belehrt. Die Songs lassen zunächst Mal
einige Vibes von Crystal Ball durchschimmern, um
gleichzeitig wie bei «Lost» (inklusive female vocals)
richtig heavy los zu rocken. Auch «Slam Down The Hammer»
macht seinem Titel alle Ehre. Während «The Crow» klar
nach der einstigen Wirkunsstätte klingt, verneigt sich «Let
Me Die» hörbar vor dem Sabbath/Dio-Klassiker «Heaven And
Hell». Nebst weiteren Zitaten in Richtung von Saxon,
Judas Priest, Krokus oder Accept überrascht zum Schluss
«Wolfony» als zehnminütiges Epos mit fast allen Facetten
des bisher gehörten Materials. Einzig die Wahl von «Sirens»
als speediger Opener, nicht als Song an sich, will mir
nicht richtig gefallen. Aber sonst top und
empfehlenswert!
Rockslave

Punkte:
8.5 von 10
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TRACER – Spaces In Between
Cool Green Recordings/Musikvertrieb
Vor wenigen Jahren verging kein Monat ohne diverse
Veröffentlichungen des Stoner-Genres. Leider verschwand
dieser musikalische Bereich kommerziell wieder in der
Versenkung. Doch ab und zu taucht eine Band auf, die den
Stoner Rock am Leben erhält. Tracer ist so ein Act. Die
jungen Australier präsentieren uns mit "Spaces In
Between" ihr offizielles Debut-Album, nach zwei
Independent-Veröffentlichungen. Entstanden ist die
Formation aus der Asche von The Brown Brothers. Das
heisst Michael (Vocals, Guitar) und Leigh Brown (Vocals,
Bass) haben sich mit dem Drummer Andre Wise verstärkt.
Musikalisch haben sich die Jungs an die Vorgaben von
Kyuss gehalten, die so plus minus als die Begründer des
Genres angesehen werden können. Der Spirit der Wüste,
sprich staubtrockene, aber knallharte Riffs wurden auf
dem Album festgehalten. Aber auch die typischen 70er
Hard Rock-Klänge Marke Deep Purple/Black Sabbath wurden
gekonnt verwurstet. Manchmal erinnert die Musik des
Trios aber auch an The Cult. Mit "Spaces In Between" ist
der Truppe ein erstklassiges Album geglückt, das vor
allem durch kreative Songs mit Substanz überzeugen kann.
Selbst bei einer Veröffentlichung vor rund zehn Jahren
wären Tracer aus der Masse der damaligen Stoner
Rock-Publikationen herausgestochen.
Chris C.

Punkte:
8.5 von 10
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URIAH HEEP – Live In Armenia (live)
Frontiers Records/Musikvertrieb
"Live In Armenia" rockt! Und eigentlich ist es
scheissegal, wie viele Live-Alben die Legende Uriah Heep
bereits in ihrem Back-Katalog verdealen wollen. Denn
dieses Live-Album zeigt die Band in Höchstform.
Spielfreudig wie eh und je schmettern Gitarrist Mick
Box, Sänger Bernie Shaw und Co Klassiker wie "Stealin'",
"Gypsy" oder "Easy Livin" in die teils sitzende Meute.
Tight groovend reibt man sich bereits beim Opener "Wake
The Sleeper" verwundert die Ohren. Dermassen hart und
druckvoll hätte man die Band nicht erwartet. Bernie Shaw
hat den Schalk bei den Ansagen auch im hohen Alter nicht
verloren. Mit teils etwas kritischen, aber sympathischen
Sprüchen stachelt er das Publikum und die Band zu
Höchstleistungen an. Dies gelingt wundervoll. Ob es
daran liegt, dass Uriah Heep nach 40 Jahren zum ersten
Mal in Armenien spielen oder ob sie schlicht gut drauf
waren, spielt dabei keine Rolle. Der Genuss an der Musik
ist auf beiden Seite zu jeder Sekunde spürbar. "Live In
Armenia" ist nicht ein reines Abspielen der Studiotracks,
sondern eine Mutation derselben in ein explosiveres
Gewand. Das wird vor allem beim fünf-minütigen "Look At
Your Self" überdeutlich, der kurzerhand um eine
drei-minütige Jam-Session erweitert wird. Wer die Band
nicht kennt (Schande über euch!), kriegt hier die
Vollbedinung inklusive abschliessendem "Lady In Black".
Nur bei ganz genauem Hinschauen auf die Playlist wird
klar, dass mit "Free Me" DER Song der Band und mit "Wizard"
ein weiteres Kernstück der Musikgeschichte ausgelassen
wurde. Diese Lücken fallen aber nicht wirklich auf und
werden mit neuen Kompositionen à la "What Kind Of God"
und "Angels Walk With You" gefüllt. Wer also nach dem
nächsten Konzert Uriah Heep nicht nur gedanklich
nachklingen lassen will, darf, ja muss mit "Live In
Armenia" weiterrocken.
Roger W.

Punkte: keine Wertung
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OMOPHAGIA - Guilt By Nescience
Eigenvertrieb
Das in Eigenregie aufegnommene Debut der
schweizerisch-brasilianischen Deathern Omophagia ist ein
wahrer Genuss. Ich hatte das Vergnügen, an meinem,
glaube ich, zweiten Konzert für Omophagia zu eröffnen,
und die Jungs haben uns die Eier weggeblasen. So kommt
auch das Album daher, kompromisslos, hart, aber doch
irgendwie herzlich. In Sachen Rhythmus-Gitarre und
Drumming gehören Omophagie jetzt schon zu der
Speerspitze der Schweizer Death Metal-Szene. Ich kenne
ausser dem Glaceverkäufer von Requiem keinen Drummer,
der bei so Spitzengeschwindigkeiten trotzdem noch so
grooven kann. Lyrisch bewegt sich "Guilt By Nescience"
in den Gefilden der Solzialkritik, was vom Sänger Beni
mit der richtigen Stimmung weitergegen wird. Solide,
brutal, geil!
Steve Butcher
Punkte:
8.5 von 10
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MANRAZE – Punk Funk Roots Rock
Ear Music/Phonag
All Star Bands haben meistens einen gewissen Reiz,
vor allem, wenn Musiker verschiedener Genres
zusammenarbeiten. Genau das trifft auf Manraze zu. Phil
Collen ist als Gitarrist von Def Leppard eine feste
Grösse im Business. Bei Manraze bedient er aber nicht
nur die Sechsaitige, er steuert auch die Vocals bei.
Ende 70er/Anfang 80er spielte Phil in der Glam-Band
Girl, bei der auch Bassist Simon Laffy tätig war
(übrigens auch Phil Lewis, der später mit L.A. Guns
ziemlich erfolgreich wurde). Über die Jahre blieb die
Freundschaft der Beiden bestehen, und so spielt Simon
auch bei Manraze das Instrument mit den vier dicken
Saiten. Für den Job als Schlagzeuger konnte Paul Cook
gewonnen werden, der Drummer der legendären Sex Pistols.
Das Trio scheint zu harmonieren, denn nach der EP "Skin
Crawl" 2005 und dem ersten Longplayer "Surreal" 2008 ist
"Punk Funk Roots Rock" nun der dritte Output. Der
Albumtitel sagt schon viel über den musikalischen Inhalt
aus. Die Vielseitigkeit, die schon durch den Background
der beteiligen Musiker gegeben ist, ist gross. In erster
Linie aber stechen Def Leppard heraus, was keineswegs
schlecht ist und was man Phil Collen auch nicht verübeln
kann. Ein bisschen Glam aus Girl-Zeiten ist auch
vorhanden. Um Punk wiederum zu erkennen, braucht man
schon ein bisschen Fantasie. Beim Songwriting haben sich
die drei viel Freiheiten gelassen und schrecken sogar
vor Reggae und Funk nicht zurück. In erster Linie bietet
das Album aber coolen Hard Rock, der fast wie eine
abgespeckte Def Leppard-Version klingt, wobei vor allem
die rauchige Stimme von Phil zu begeistern weiss.
Überraschend starkes Album.
Chris C.

Punkte: 8.5 von 10
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ANTERIOR - Echoes Of The Fallen
Metal Blade/Sony Music
Wenn Metal Blade Records eine Band rühmen, dann muss
was dahinterstecken. Nach kurzer Überlegung, denn der
Bandname kam mir bekannt vor, und Recherchen in unserem
Archiv kommt die Erleuchtung: Ja natürlich, damals hat
mir die erste Scheibe der Waliser Thrash- und jetzt eher
Metalcore-Band so dermassen imponiert, dass ich doch
glatt 9.4 Punkte vergeben habe. Verdammte Scheisse,
jetzt habe ich ein Problem, denn die neue Platte ist
noch besser geworden. Ja, wie damals geschrieben sind
die zwei Leadgitarristen Leon Kemp und Steven Nixon das
Rückgrat der Truppe. Die doppelläufigen Leads sind
wirklich sehr hörenswert, denn hier werden Melodien von
wirklichen Könnern auf dem Tablett serviert.
Unglaublich, wie filigran die Jungs zur Sache gehen.
Auch das Gesamtbild der Truppe funtioniert relativ gut,
ja harmoniert glänzend und katapultiert die Band aus dem
Gros der Metalcorebewegung hinaus. Die Jungs haben jetzt
schon ein zweites Eisen im Feuer geschmiedet, das härter
nicht ausfallen könnte - ich hoffe doch jetzt, dass das
nächste Album, das dritte also, der weltweite Durchbruch
sein wird.
Daniel J.

Punkte: 8.5 von 10
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HEADLESS BEAST – Forced To Kill
Eigenvertrieb
Eine neue deutsche Combo liefert hiermit ihr
Debutalbum ab. Es handelt sich um Headless Beast mit der
Scheibe "Forced To kill". Jetzt können wir denken, dass
da wieder eine Band mit einem schnell produzierten Album
aus dem Bereich True Metal (angelehnt an den Bandnamen
und den Albumtitel) auf den Markt kommt, welche viele
Fragezeichen offen lässt. Nein, die Band besteht schon
seit vielen Jahren und hat - entgegen dem üblichen
Marktverhalten - sich zuerst das instrumentale Handwerk
beigebracht und sich beim Songschreiben was überlegt.
Somit kann ich es schon vorwegnehmen, dass "Forced To
Kill" sehr geglückt ist. Einflüsse von Bands wie Saxon,
Axel Rudi Pell, Accept oder teilweise Running Wild sind
bei "Forced To Kill" nicht von der Hand zu weisen. Also
sind die Einflüsse und die Stilrichtung vorgegeben, und
das ziehen die Ulmer durch. Schon der Opener "Black
Rider" ist vielversprechend. Die Hooklines stimmen und
die Gitarren sind perfekt angepasst. Ebenso gut ist die
Mitsinghymne "Riding With The Deadmen". Der Gesang ist
stets klar mit einem gewissen hang zu leichten screams,
was durchaus stimmig ist, wie bei "Burning Cross" gut
hörbar. Auch die weiteren Songs wie "Forbidden
Intention", "Forced To Kill" oder der Bandtitel "Headless
Beast" wissen zu überzeugen. Stets ist eine gewisse
Abwechslung geboten, und es wird nie langweilig. Wer auf
Teutonenmusik steht und einen gewissen Hang zum NWOBHM
hat, ist mit Headless Beast bestens bedient. Gebt den
vier Jungs eine Chance und fördert ihr Schaffen. Es
lohnt sich.
Timo K.

Punkte: 8.5 von 10
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CHERRYBEATS – Goodbye Utopia
Eigenvertrieb
Utopien, dass sind Träumerein von anderen, besseren
Gesellschaften, und die haben immer dann Konjunktur,
wenn die Zeiten nicht allzu rosig sind. Nun, mit ihrer
EP "Goodbye Utopia" erteilen Cherrybeats diesen
Phantasmen eine Absage. Nicht, dass das Quartett aus dem
Aargau sich pudelwohl fühlen würde im Heute. Schon beim
ersten Durchhören von "Goodbye Utopia" ist man sich
sicher, dass die Jungs angewidert sind von den heutigen
Verhältnissen. Doch anstatt vom Paradies zu träumen,
lässt die Schweizer Truppe ihrem Frust freien Lauf. Was
dabei herausgekommen ist, das sind vier musikgewordene,
ausgestreckte Mittelfinger, etwas ungeschliffen zwar,
dafür umso ungestümer. Unbekümmert bedient man sich
dabei verschiedener Genres, lässt in "Go Away" etwa
einen punkigen Refrain auf Crossover-Passagen treffen,
während Gitarrist Christoph Garobbio in "I Don't Care"
ein harsches Rob-Zombie-Riff anstimmt. Eher in Richtung
früher Marilyn Manson schielt man dagegen im taumelnden
"Nothing Inside", bevor man in "Why" noch rotzigen
Punk'n'Roll à la Murderdolls anstimmt. Hervorgerufen
werden diese Assoziationen nicht zuletzt durch die mal
rappende, mal theatralisch singende, mal hysterisch
schreiende Stimme Lucas Fröhlichers. Wirklich neue Wege,
um ihrer Wut Ausdruck zu verleihen, finden Cherrybeats
zwar nicht, aber genauso wenig finden das protestierende
Jugendliche. Als Soundtrack zum
Molotovcocktails-Schmeissen und Scheiben eindeppern
passt "Goodbye Utopia" auf jeden Fall.
Kissi
Punkte: 8.4 von 10
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SARACEN – Marilyn
Escape Music/Non Stop Music
Ein Konzeptalbum mit dem Thema Marilyn Monroe -
warum eigentlich nicht? Das bewegte Leben der
ultimativen Hollywood-Diva bietet jedenfalls Stoff
genug, um ein Album damit zu füllen. Konzeptalben
scheinen es den Jungs der britischen Melodic-Band
Saracen jedenfalls angetan zu haben. Bereits deren
letzter Output widmete sich einem einzigen Thema. Nach
der Reunion 2003 ist nun "Marilyn" das zweite Werk der
Truppe, insgesamt aber bereits das fünfte. Die
Bandhistorie reicht weit zurück bis in die Mitte der
70er Jahre, als Rob Bendelow die Band Lammergier
gründete. Anfang der 80er wechselte man den Namen in
Saracen. Der Gitarrist R. Bendelow ist einerseits die
einzige personelle Konstante, anderseits ist er auch der
kreative Kopf der Truppe. Er zeichnet sich
verantwortlich für die gesamte Musik, sämtliche Texte
und ebenfalls für die Produktion. Für Mix und Mastering
hat ihm der Schwede Martin Kronlund unter die Arme
gegriffen. Musikalisch ist Saracen mit "Marilyn" ein
kleines Melodic-Highlight geglückt, was in einer Zeit,
in der das Genre sich innovationslos im Kreis dreht,
alles andere als selbstverständlich ist. Die elf Songs
decken das gesamte Spektrum des melodiösem Hard Rocks
ab. Von ergreifenden Balladen bis zu reinrassigen Hard
Rock-Tracks ist alles dabei. Eine Besonderheit ist mit
Sicherheit, dass die Truppe einen Saxophonisten in ihren
Reihen hat. Gleich beim Opener, einem Instrumental, wird
gezeigt, dass das Sax selbst als Leadinstrument perfekt
zur Geltung gebracht werden kann. Ein weiterer Pluspunkt
sind die Vocals. Sänger Steve Bettney hat gleich von
drei Gastmusikern Unterstützung bekommen. Die Norwegerin
Issa Overseen steuert die Vocals zu "Hold On" bei, sogar
fünf Titel wurden von der Amerikanerin Robin Beck
eingesungen (dabei wird die Geschichte aus der Sicht von
MM erzählt), den Song "Who I Am" singt Robin zusammen
mit dem FM-Frontmann Steve Overland im Duett. "Marilyn"
ist also ein ganz spezielles Melodicwerk, das sich auf
erstaunlich hohem Niveau bewegt.
Chris C.

Punkte:
8.3 von 10
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SALTATIO MORTIS – Sturm aufs Paradies
Napalm Records/Musikvertrieb
Saltatio Mortis sind aus der Mittelalter-Rock-Szene
nicht mehr wegzudenken. Die Spielleute stehen für
ausgelassene Stimmung, eingängige Kompositionen und
clevere Texte. Dieses Erfolgsrezept findet sich auch auf
ihrem sechsten Studioalbum "Sturm aufs Paradies" wieder.
Wie das Cover und der Titel schon vermuten lassen, geht
es auf diesem neuen Silberling richtig zur Sache –
Rebellion ist angesagt! Mit erhobenem Banner stürmen die
Barden mit gewohnter Power durch die 13 Songs – kräftige
Girtarrenriffs, rhythmische Drums und vielfältige
mittelalterliche Instrumente (Dudelsack, Schalmei,
Drehleier, Cister, Bouzouki) kreieren eine ganz
spezielle Atmosphäre. Bisher habe ich Saltatio Mortis
vor allem als Live-Band gekannt, die zwar auf der Bühne
begeistern wie kaum ein anderer, auf dem Album jedoch
nicht mal annähernd das gleiche Gefühl vermitteln
konnten. Doch Saltatio Mortis sind erwachsen geworden
und zeigen mit dem neuen Album, dass sie auch anders
können! Sänger Alea der Bescheidene, dessen Gesang immer
wieder mal kritisiert wurde, scheint seinen Stil endlich
gefunden zu haben und zeigt sich überraschend Vielfältig
mit seiner rauen Stimme. Mitunter hört er sich
überraschend ähnlich wie Eric Fish von Subway To Sally
an. Produziert wurde das neue Album mit Produzent Thomas
Heimann-Trosien, eine Partnerschaft, die auch bei
früheren Alben Qualität garantierte. Auch die Lyrics auf
"Sturm aufs Paradies" sind speziell. Neben den
Universalthemen Liebe, Tod und Leidenschaft werden auch
aktuelle Dinge wie Atomenergie ("Fiat Lux") oder
Sterbehilfe ("Gott würfelt nicht") thematisiert. Oscar
Wilde's bittersüsses Märchen "Die Nachtigall und die
Rose" wurde zum Vorbild für die gleichnamige Ballade,
und auch die griechische Mythologie ist wieder vertreten
– "Orpheus" erinnert sehr an den Hit "Prometheus" vom
letzten Album "Aus der Asche". Die Lieder sind
mitreissend, eingängig und regen zum Mitsingen an.
Speziell "Ode an die Feindschaft", "Spiel mit dem Feuer"
und "Der letzte Spielmann" werden das Publikum
begeistern. Fazit: Saltatio Mortis liefern ein sehr
gutes Album ab, das nicht nur live, sondern auch in den
heimischen vier Wänden Stimmung bringt. Fans von Subway
To Sally und In Extremo dürfen sich glücklich schätzen.
Patricia

Punkte:
8.2 von 10
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SEBASTIAN BACH - Kicking & Screaming
Frontiers Records/Musikvertrieb
Hört, hört! Herr Sebastian Philip Bierk, eher als
Sebastian Bach bekannt, hat sein fünftes Studioalbum als
Solokünstler am Start! Zugegeben, die Vorgänger waren
nicht immer überzeugend, was sicher auch daran lag, dass
ein Grossteil der Fangemeinde lange Zeit der damaligen
hervorragenden Bandformation von Skid Row nachtrauerte.
Doch auch diese Trauer legte sich mit den Jahren, und so
gab man Herr Bach doch noch eine Chance, sich solo mit
seiner eigenen und neuen Band zu beweisen. Die aktuelle
CD wurde von Bob Marlette produziert, einem sehr
erfahrenen Mann, der auch schon für Marilyn Manson,
Black Sabbath und Quiet Riot tätig war. Dass der Mann
Weitsicht hat, hört man "Kicking & Screaming" sehr
deutlich an. Das Album sprüht vor Energie, Frische und
Innovation! Schon die erste Single "Kicking & Screaming"
(mit starkem Video!) haut ordentlich rein und stellt die
Weichen für den Rest des Albums. Ein weiteres
musikalisches Highlight ist der Arschtreter "My Own
Worst Enemy", doch auch für etwas langsamere und
dezentere Stücke hat Herr Bach gesorgt, denn die Ballade
"Dream Forever" hat schon bemerkenswertes
Gänsehautpotential! Wer es dann zum Ausgleich wieder
etwas aggressiver und lauter haben möchte, der findet in
Form von "Dirty Power" einen würzigen Nachschlag. Doch,
doch... Sebastian Bach liefert hier ein aussergewöhnlich
gutes Stück Arbeit ab und ist gesangstechnisch besser
drauf denn je, wenn er auch manchmal stimmlich an seine
Grenzen stösst. Trotzdem dürfte "Kicking & Screaming"
auf grosses Interesse und auf positive Resonanz stossen,
denn der Grossteil des Albums ist einfach nur stark!
Maiya R.B.

Punkte:
8.0 von 10
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NEONFLY – Outshine The Sun
Rising Records
Neonfly bieten mit ihrem
Erstlingswerk "Outshine The Sun" grösstenteils typischen
Melodic Metal. Nicht nur die Songs sind in diesem Stil
aufgebaut, auch der Gesang schlägt in die gleiche Kerbe.
Sollte man Neonfly mit Grössen der hiesigen Szene
vergleichen, dann kommt man wohl nicht ganz um Avantasia
oder teilweise Mago De Oz herum. Trotzdem versuchen
Neonfly nicht, dem gängigen Klischee zu verfallen und
bringen auch eine gewisse Spur von Innovation in die
Songs. So hört man selten einen nie langweilig werdenden
Instrumental-Song wie "The ornament", der sehr variabel
rüberkommt und mit perfekten Gitarrensoli aufwartet.
Oder es wird wie bei "Morning star" auch schon mal
versucht, mit Growls zu arbeiten. Ganz toll ist vor
allem "The enemy". Abwechslungsreich, schnell,
rhythmisch, melodisch und vor allem extrem eingängig.
Der beste Song auf dem Album. Grundsätzlich sind die
Songs im schnelleren Tempobereich des Melodic Metal
anzusiedeln. Ein gutes Beispiel ist hier ganz klar "Reality
Shift". Auch ein toller Rausschmeisser darf hier
natürlich nicht fehlen. "I Think I Saw A U.F.O" gehört
zu dieser Sorte. Er hebt sich ganz klar vom Rest des
Albums ab, macht aber extrem Spass zuzuhören. Der
Zuhörer verspürt schnell, dass die fünf Jungs nur so vor
Spielfreude strotzen und dies ihr weiteres Leben
beeinflussen wird. Das Album ist wirklich sehr gut
produziert. Es bleibt zu hoffen, dass sich "Outshine The
Sun" in den Gehörgängen festsetzt und nicht in
Vergessenheit gerät. Das wäre schade.
Timo K.

Punkte:
8.0 von 10
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LEPROUS - Bilateral
InsideOut Music/EMI
"Bilateral" ist der dritte Streich der fünf Norweger und
startet mit einem überraschend starken Prog-Song.
Ziemlich schräg und proggie geht's dann auch mit "Forced
Entry" weiter. Der 10-minütige Longtrack hat es in sich
und braucht schon einige Durchläufe, um ganz verstanden
zu werden. Einar Solbergs größtenteils klare Stimme
scheint erst gar nicht recht zu den oft harten, schrägen
Gitarren zu passen, aber nach und nach ändert man seine
Meinung, und inzwischen find ich, das passt doch ganz
gut zusammen. Aber sonst erfüllt der obligate Longtrack
alle Erwartungen des verwöhnten Proggies. Aber es gibt
auch andere unvermutete Songs, die mit Bläsereinsätzen
erst auch etwas gewöhnungsbedürftig sind, wie "Thorn".
Oder mehr episch wie "Acquired Taste", das ich für eine
willkommene Abwechslung halte. Auch mit "Mb.
Indifferentia" schlägt man in dieselbe Kerbe, nur
anfangs sehr ruhig, erst nach zwei Drittel des Songs
nimmt das Ganze dann etwas Fahrt auf. Toller Song. Und
"Waste Of Love" startet mit einer heftigen Double
Base-Attacke, das dann in einen stampfenden Metal Song
wechselt und mit wütendem Gesang unterlegt wird. Der
Mittelteil gleicht dann einer Jam-Session, um dann
wieder mit einer Double Base-Attacke zu enden, was für
ein Track. Sonst fühlt sich die Band in der etwas
Überdurchschnittlichen Bandbreite des Prog Metal
sichtlich wohl und tobt sich darin richtig aus. Auch die
gefühlvolle Seite wird auf dem Rundling durch starke
Chöre und Gesangsmelodien ausgelebt. Ich finde, dass
Leprous hier mit "Bilateral" ein starkes Prog-Album
gelungen ist, das auf ganzer Linie zu überzeugen vermag.
Hut ab für die Norweger.
Crazy Beat

Punkte:
8.0 von 10
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MATT GONZO ROEHR – Blitz & Donner
Gonzo Music Corporation
"Blitz & Donner" ist das erste
Album von Ex-Böhse Onkelz-Gitarrist Matt Gonzo Roehr,
welches komplett auf Deutsch eingesungen worden ist. Wie
auf seinen Solo-Werken lässt er sich dabei nicht
wirklich in eine Schublade drücken. Als gemeinsamer
Nenner der zwölf Songs könnte man die Bezeichnung
Deutschrock finden. "Blitz & Donner" ist mehr als ein
lauer Aufguss post-Onkelscher-Klänge. Es ist purer
Rock'n'roll, bei dem die Gitarren ein gewichtiges
Wörtchen mitzureden haben. Dies zeigt sich vor allem in
den unglaublichen, omnipräsenten, bluesigen
Solo-Häppchen, die Herr Roehr aus seinen Fingern
schüttelt. Hat man sich erst mal an die kratzige Stimme
des Meisters gewöhnt, offenbart sich ein kleines
Universum. Hier wird gerockt, staubtrocken und
garantiert ohne kitschigen Bombast. Der Grossteil der
Songs ist ebenso geradlinig komponiert. "Revolution",
"Ich bin nicht wie du" oder "Ja, nee, is' klar" können
dafür Pate stehen. Einzig bei "Gedankenpolizei" lässt es
Roehr etwas funkiger und entspannter angehen. Ebenfalls
nicht ruhiger geworden ist Roehr bei den Texten. Wie bei
den Onkelz stehen Rebellion, Selbstbestimmung und der
Kampf für die gute Sache im Zentrum. Dabei darf auch der
textliche Pranger nicht fehlen. Wer geradlinigen
Deutschrock mag, wird an dieser Scheibe definitiv seine
Freude haben.
Roger W.

Punkte:
8.0 von 10
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REVOCATION - Chaos Of Forms
Relapse Records/Non Stop Music
Schaut man sich das Cover von «Chaos Of Forms» an,
ist sonnerklar, dass man es hier mit harten Bandagen zu
tun bekommt. Revocation sind Amis und stammen aus
Boston. Früher nannte man sich Cryptic Warning und hatte
zwei Demos und 2005 mit «Sanity's Aberration» auch die
erste Langrille am Start. Die Sturm- und Drangjahre
befriedigten die Jungs aber nicht und so entschloss man
sich ab 2006 der ganzen Sache einen deutlich
professionelleren Anstrich zu verpassen. «Chaos Of Forms»
ist inzwischen das dritte Album von Revocation und lässt
sich stilistisch nicht im Handumdrehen festlegen. Zum
einen dominiert technisch hochstehender Death Metal, der
jedoch auch thrashige Elemente bis hin zu hardrockigen
Breaks und gar fluffigen wie melodischen Momenten (!)
aufgreift. Während der Opener «Cretin» erstmal voll auf
die Zwölf abzielt und gesanglich recht derb zur Sache
geht, folgt zwei weiteren, ähnlichen Abrissbirnen «Dissolution
Ritual», wo die Gegensätze innerhalb eines Songs nicht
grösser sein könnten. Die Mucke von Revocation ist also
nix für anspruchslose Zuhörer, sondern verlangt ein
hohes Mass an musikalischer Toleranz. Wird diese Hürde
aber überwunden, eröffnet sich einem ein wahnwitzig
umgesetztes und technisch schwindelerregendes
Klanguniversum, das sich gewaschen hat. Die knackige wie
transparente Produktion setzt dabei einen weiteren
Glanzpunkt unter dieses kaum fassbare Werk. Je länger
man sich mit «Chaos Of Forms» auseinander setzt, desto
mehr nimmt einem dieses unglaubliche Teil gefangen. «Conjuring
The Cataclysm» gehört hierbei in die gleiche Kategorie
dieser so völlig unerwarteten Spannweite. Überwiegend
wird wie gesagt technisch sehr komplexer, überwiegend
schneller Death Metal geboten, der aber überaus
variantenreich («The Watchers» bringt zum Beispiel gar
eine Hammond-Orgel hervor!) gespielt wird und es diese
vermeintlich schwer verdaubaren Dissonanzen deshalb echt
zu entdecken gilt.
Rockslave

Punkte:
8.0 von 10
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R.U.S.T. – Forged In The Fire Of
Metal
Pitch Black Records
Sind es nun Saxon, Omen oder
doch eher Running Wild, die hier als Paten von R.U.S.T.
durchgehen? Alles klingt schön altbacken, nach den 80ern
und wird durch grelle "All Right"-Shouts, filigrane
Leadgitarren und alles zersägende Schreie unterstützt.
Wer auf Festivals wie das Keep It True steht, wird diese
Band lieben. R.U.S.T. werden dabei eine gewisse Fanbasis
nie verlassen und immer schön im Untergrund leben und
bleiben. Denn die Jungs sind "We Are Rock'n'Roll",
steigen wie "Phoenix In The Night" aus ihren
Schlupflöchern, treffen die "Lady Of The Lake" und die
"Queen Of The Amazons", tanzen durch die "Streets Of
Rock'n'Roll", gebären das "Metal Child" und enden "Straight
To The Top". Vor einem Vierteljahrhundert hätte man eine
solche Band aufgebaut. Heute sind Truppen wie R.U.S.T.
eine von vielen, die nie zu den Grossen gehören werden.
Aber dieses Schicksal erlitten auch schon viele Truppen
der New Wave Of British Heavy Metal-Szene, die damals
einer kleinen Schar vorbehalten waren und heute zu den
grossen Vergessenen gezählt werden.
Tinu

Punkte:
8.0 von 10
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PRO-PAIN - 20 Years Of Hardcore (CD & DVD)
AFM Records/Musikvertrieb
Was? Schon 20 Jahre sind vergangen seit dem
brachialen Debut "Foul Taste Of Freedom", das anno
dazumals die Hardcore- und Metalszene gleichzeitig
erschüttern liess? Ja, der gute alte Gary Meskill hat
eigentlich den Metalcore erfunden, indem er wie gesagt
die beiden Stilrichtungen zusammengeschweisst hat. Die
uns hier vorliegende CD + DVD beeinhaltet vier neue
Songs plus vier neueingespielte Bandklassiker, das Böhse
Onkelz-Cover "Keine Amnestie für MTV" und 14 Livetracks
auf der CD. Die DVD beeinhaltet Livematerial aus Belgrad
aus dem Jahre 1998, 3 Songs vom With Full Force Festival
und noch ein paar Songs vom Lausitzring aus dem Jahre
2005. Ihr seht Leute, hier gibt es value for money, ich
glaube, dass ich mir noch grössere Kommentare sparen
kann, denn die meisten von euch kennen Pro-Pain als eine
Super-Liveband und wissen, was sie an ihnen haben. Denen
unter euch, die noch nie mit der Band in Berührung
gekommen sind, kann ich diese CD + DVD nur wärmstens
empfehlen, denn hier ist quasi die gesamte Historie der
Band verewigt. Für jeden Hardcore/Thrash Metal- oder
Metalcore-Fan ein Muss, nein eine verfluchte Pflicht,
sich dieses Teil zu berschaffen. Punkt und aus.
Daniel J.

Punkte: keine Wertung
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SLYTRACT – Existing Unreal
Noisehead Records
Interessant, sehr interessant. Könnte man doch glatt
bei den ersten Takten von "Null & Void", dem
eigentlichen Opener nach dem instrumentalen Intro
"Aura", glatt meinen, eine 08/15-Chose vor sich zu
haben, wird man spätestens bei den melodischen Riffs und
Solo-Einlagen überrascht aufhorchen. Death-Gegrunze,
Trash-Riffing, teilweise brachiale Prügel-Parts, welche
sich mit harmonischen Melodie-Bögen abwechseln – Jungs,
das kommt echt gut, auch wenn der Sänger eher monoton
vor sich hin grunzt. Macht aber nix, da die Melodien die
Begleitung hierfür sehr gut bewerkstelligen, was erstens
entschärft und zweitens keine Langeweile aufkommen
lässt. Für einen Zweitling echt gut gelungen, ohne die
Ecken und Kanten vermissen zu lassen wurde hier auch
sauber produziert – das beeindruckt! Eine konstante
Atmosphäre der Bedrückung herrscht konsequent vor, was
zusätzliche Pluspunkte scheffelt. Ohne gross weitere
Worte zu verlieren: Wer auf melodischen Death/Thrash
steht und es ab und an auch gern härter in der Gangart
mag, ohne jedoch auf ruhigere Breaks zu verzichten, der
sollte sich Slytract trotz des seltsamen Bandnamens
unbedingt mal reinpfeifen. Allen anderen sei mindestens
eine Breitseite empfohlen, nur schon alleine wegen der
Technik, welche die Jungs echt gut drauf haben. Respekt!
Toby S.

Punkte:
8.0 von 10
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DENIAL - Hunger Of Tyrants
Quam Libet Records
Die Eidgenossen Denial veröffentlichen mit "Hunger
Of Tyrants" ihr 5 Track-Debut. Zur Zeit meiner
schreibtätigkeit ist weder die bandeigene Homepage noch
die Myspace-Site zu ereichen, daher kann man nicht viel
über die Band sagen, als dass sie zu viert musizieren,
dafür dies zum Genuss meiner Hörgänge. Denial grooven
tödlich durch sozialkritische Texte und reduzieren sich
aufs Wesentliche, was da bedeutet: tiefe Grunts, geile
Blast, und eine stimmungsvoll groovige Gitarrenarbeit.
Obwohl man sich auf die Grundelemente konzentriert,
klingen Denial nie langweilig, was bei 5 Tracks auch ein
wenig schade wäre. Produziert ist die Scheibe für
hiesige Verhältnisse genial, zumal der Bass ein wenig
untergeht. Viel mehr gibt es nicht zu sagen, reinhören
und bangen!
Steve Butcher
Punkte:
8.0 von 10
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SILVERDOLLAR - Morte
Massacre Records/Musikvertrieb
Einst als Coverband angefangen,
haben die Schweden mit ihrem zweiten Werk "Morte"
schnell den Weg zu guten Eigenkompositionen gefunden.
Der Schwerfällige Metal-Stampfer und Opener "CO" gefällt
mir sehr gut, und Sänger Esa Englund erinnert mich hier
an eine Mischung aus David De Feis von Virgin Steele und
Tobias Sammet. Kraftvoll und eher im tieferen Bereich
gesungene kann hier Englund voll überzeugen. Danach gibt
man mit "Damage Done" mehr Gas und kann mit einer tollen
Melodie und brettharten Gitarrenriffs punkten, toller
Song. Ein bisschen ruhiger, aber mit viel Melodie geht's
weiter, das heisst, auch "Eternal Glory" kommt gut,
ebenso wie das folgende, härtere und treibende "Evil
Goods". Die Gesangsmelodie erinnert etwas an Bruce
Dickinson. "Evil Never Sleeps" hat so ein treibendes
Saxon-Riff und kommt mit einem sehr starken Refrain
daher, toller Chor, geht sofort ins Ohr, auch das ein
klasse Song, der mich an Hammerfall erinnert. Auch die
anderen Songs wie das melodiöse "Hear Me" überzeugen.
Und so geht's eigentlich durch das ganze Album hindurch
weiter. Etwas ganz Besonderes find ich den Titelsong "Morte",
der mit einem tollen Gitarrenriff und einer sehr guten
Gesangsmelodie überzeugt, sicher ein Highlight des
Albums. Ihr seht, Silverdollar sind eine klasse
Metal-Combo, die zwar viele Einflüsse durchschimmern
lässt, ob Virgin Steele, Saxon, Maiden, Firewind,
Hammerfall oder was auch immer, und trotzdem find ich "Morte"
ein starkes Album mit vielen geilen Metalsongs, die
krachen und rocken und sehr lebendig dargeboten werden.
Ich würde sagen, ein Reinhören lohnt sich auf jeden
Fall.
Crazy Beat

Punkte: 7.9 von 10
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BETONTOD – Antirockstars
Better Than Hell/Edel
Vollgas ist angesagt auf dem Betontod-Album! Hier
jagen sich "Oho"-getragene Songs gegenseitig hinterher.
Dabei bleiben erstaunlich viele Refrains hängen. Obwohl
alle Songs in einem ähnlichen Soundgewand gehalten sind,
kommt nie Langeweile auf. Die Durchhalteparole ("Steh
auf!") folgt auf die antipolitische Selbsterkenntniss
("Keine Popsongs"). Zum Schluss des Albums wird klar,
wie lange Betontod bereits auf die Treue ihrer Fans
zählen dürfen. Mit "20 Jahren" bedankt sich die Band
dafür. Betontod zelebrieren den Promille-Rock (O-ton
Roxx) in Reinkultur. Und dies nicht nur beim
Party-Kracher "König Alkohol". Dabei darf man auch gerne
mal das Gehirn abschalten und nicht an die Probleme
denken, die Bier, Schnaps und Wein verursachen. Das
heisst aber nicht, dass Betontod hirnlose Prolos sind.
Wer hier aber eine philosophische Interpretation von
Goethes Faust sucht, ist definitiv fehl am Platz. Wer
dagegen gerne zu guten Songs rockt und dabei die Texte
mitgröhlt, wird seine Freude haben. Im Vergleich zu
Unherz fehlen mir hier aber die Gänsehautmomente. Auch
wenn diese schnell mal kitschig werden können. Summa
summarum ist "Antirockstar" aber genau das, was er sein
sollte: Ein Killer-Album, das keine Gefangenen macht!
Roger W. 
Punkte: 7.8 von 10
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FALLOCH - Where Distant Spirits
Remain
Candlelight Records/Irascible
Vergleiche zu Agalloch liegen mit diesem Namen wohl
auf der Hand. Nach dem Einstieg in das Album der
Schotten ist auch klar, dass gewissen Ähnlichkeiten
nicht von der Hand zu weisen sind. Allerdings
experimentieren die Jungs weniger mit Rückkopplungen und
Dissonanzen, singen aber häufiger mit Klargesang. Zudem
überwiegen die sphärischen, träumerischen Parts und
kreieren keine unheilvolle Stimmung. Im Gegenteil, "Where
We Believe" ist schon fast ein wenig kitschig gegen
Ende. Auch "Horizons" wirkt durch seine Panflöte sehr
beruhigend und fast schon esoterisch. Trotzdem (oder
vielleicht gerade dadurch) erschaffen die beiden
Schotten ein verträumtes, an Alcest erinnerndes
Konstrukt aus Hoffnung und Anmut. "Beyond Embers And
Earth" besticht zusätzlich durch Opeth-hafte
Melancholie. Über die gesamte Spielzeit von 52 Minuten
wird die Scheibe also nie langweilig. Wer den passenden
Soundtrack für einen warmen Herbsttag und den Abschied
vom Sommer braucht, wird mit "Where Distant Spirits
Remain" eine nachhaltige Anschaffung tätigen.
Tristan 
Punkte: 7.8 von 10
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HOLY FORCE - Holy Force
Musicbuymail/Non Stop Music
Ich verstehe es grundsätzlich, wenn ein
Profi-Musiker mit seiner Hauptband womöglich nicht ganz
ausgelastet ist und sich deshalb weitere Spielwiesen
sucht. Mittlerweile hat diese Inzucht in der
Hartwurst-Szene zu inflationär vielen Bands geführt, zu
denen primär mal auch Holy Force gezählt werden können.
Mann nehme also einen begabten Flitzefinger (Ango Chen),
holt einen Top-Sänger (Mark Boals), einen nicht
unbekannten Bassisten (Mike LePond) und verpflichtet
schliesslich noch eine Semi-Legende (Kenny "Rhino" Earl)
am Schlagzeug, und schon haben wir die nächste
Metal-Combo (inklusive Ghost-Keyboarder) am Start. Holy
Force nennt sich das Quartett und hat sich für den Stil
Melodic Metal entschieden. Der Titeltrack geht gleich
ordentlich zur Sache und erinnert wegen Boals nicht
unerwartet etwas an Royal Hunt. «Flying» könnte dann
glatt auch von Stryper stammen und rockt flott daher.
Der Tastengeist eröffnet danach «Seasons», das mich von
der Machart wiederum an Royal Hunt erinnert und auch die
frühen Malmsteen Solo-Sachen werden zitiert, nicht
zuletzt natürlich wegen Mark Boals, der ja auch mal in
Ying Yangs Gnaden stand. Der Guitar-Mix von Ango Chen
ist recht rau ausgefallen und LePonds Bass bollert
spürbar unten rein. Das steht Holy Force insofern gut zu
Gesicht, als dass der Gesamtsound trotz Keyboards zu
keiner Zeit klebrig wird. Bei der kurzen intromässigen
«Sky Etude» (mit Piano-Sound) ist die Lautstärke im
Vergleich zur restlichen Scheibe allerdings zu hoch
ausgefallen und zerrt gleich etwas an den Nerven. Für
meinen Geschmack sind auf «Holy Force» einfach zu viele,
schnelle Nummern drauf, was zu Lasten der Abwechslung
geht. Der brillante Schlusstrack «See You In The Future»
reisst das Ruder allerdings nochmals erfreulich herum
und zeigt unmissverständlich auf, welchen Anteil Mark
Boals am guten Gesamteindruck trägt! Die Welt hat sicher
nicht auf Holy Force gewartet, aber sie hinterlassen im
aktuell total überfluteten Markt zumindest eine klare
Duftnote!
Rockslave

Punkte: 7.7 von 10
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LIVARKAHIL - Signs Of Decay
Listenable Records/Irascible
Die 2006 gegründeten Franzosen Livarkahil bringen
mit "Signs Of Decay" einKonzeptalbum über Religöse
Selbstherrschaft heraus. Dies in Form von bösem Death
Metal, gepaart mit Stimmungsvollen Melodien. Livarkahil
schaffen den Spagat zwischen Brutalität und
Einfühlsamkeit. Und dies in Perfektion. Lyrisch bewegen
sich die Schneckenfresser auf sehr hohem Niveau, ein
Konzeptalbum über Religion zu schreiben ist vielleicht
nicht gerade zu einfallsreich, doch diese Jungs schaffen
es, aus einem ausgelutschtem Thema einen heissen Feger
zu machen.
Steve Butcher

Punkte: 7.7 von 10
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ERIC GALES – Transformation
Provogue Records/Musikvertrieb
Eric Gales gilt in der florierenden Blues Rock-Szene als
echtes Wunderkind. Der 1974 in Memphis Tennessee
geborene Saitenhexer wurde als Sechzehnjähriger
entdeckt, manche sehen in ihm gar den legitimen
Nachfolger von Jimi Hendrix (wie dieser spielt auch er
Rechtshänder–Gitarren im wirklichen wie auch
sprichwörtlichen Sinn mit Links, allerdings ist er im
Gegensatz zu Jimi von Geburt an Rechtshänder, Sachen
gibt's...), letztes Jahr heimste er sich im Guitarist
Magazine den Titel "Bester Bluesmusiker 2010" ein, und
nun serviert er uns bereits den zehnten Leckerbissen
seiner Karriere. Und wie zu erwarten liefert der gute
Eric auch diesmal solide Kost für jeden, der auf Blues
und affine Musikstile steht. Dabei ist es egal ob er wie
im Eröffnungstrack "Railroaded" im ewig gleichen und
ewig geilen Bluesschema verharrt, das schon Songs wie "Hocchie
Coochie Man", "Bad To The Bone" oder "Mannish Boy" in
den Stand der unsterblichen Klassiker erhoben hat, in
"Double Dippin'" beschwingt-lässig den Jive rotieren
lässt, in bester Living Colour–Manier in "Altered
Destiny", "Time Waits For No One" oder "Sea Of Bad Blood"
den Funk Rock-Master mimt oder auf dem Rest des Albums
einfach bluesig angehaucht drauflos rockt und seine
Gitarre aufheulen lässt, der Kerl beherrscht alle
nötigen Facetten, und das in einem Alter, in dem man in
der Bluesszene als Greenhorn gilt! Einzig seine sehr
ruhige, samtige Stimme dürfte etwas mehr Ecken und
Kanten haben, will sie doch nicht immer so recht zum
teilweise ziemlich heftigen Songmaterial passen. Aber
bei einem Album, das solche Songperlen vorzuweisen hat
und zudem durch Mike Varney saftig produziert worden
ist, ist dies ein klitzekleiner, zu vernachlässigender
Makel. Wer coolen, modernen Blues und Funk Rock mag,
muss sich diese Scheibe anschaffen, alle anderen lade
ich auch diesmal dazu ein, ihre musikalischen
Scheuklappen abzulegen und reinzuhören, es lohnt sich!
Mirko B.

Punkte: 7.7 von 10
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ERIC SARDINAS & BIG MOTOR - Sticks & Stones
Provogue Records/Musikvertrieb
Eric Sardinas beglückt wieder mal die Florida Blues-Fans
dieser Welt mit seiner elektrischen Dobro. In gewohnter
Weise reicht die Stilpalette auf seinem fünften Output
vom harten Country Blues und coolen Boogie über
balladesken Rock bis hin zum knackigen Rock'n'Roll,
alles mit einer Intensität gespielt, die ihresgleichen
sucht. Seiner elektrisch verstärkten Wanderklampfe
entlockt er hierbei die heftigsten Bluesrock–Klänge, die
man sich vorstellen kann, und wenn er sich ins Nirvana
slidet, ist des Blueser's Welt endgültig in Ordnung. Da
überrascht es nicht, dass Meister Steve Vai den Kerl
bereits zweimal als Opening Act mit auf Welttournee
genommen hat. Aber über all dem steht wie immer Erics
Gesang. Er singt die Songs nicht, er lebt sie schreiend,
schmachtend, leidend und knurrend, haucht den Stücken,
die nur ein Thema kennen (ratet mal schön) regelrecht
Leben ein. Wegen der ungewöhnlichen und recht
spartanischen Instrumentierung braucht das Album beim
Metaller vielleicht noch eine Gewöhnungsphase, aber nach
wiederholtem Hörgenuss wird es sich in seiner ganzen
Pracht entfalten. "Wretched Blues", nur Eric und seine
akustische Dobro, und das darauf folgende Instrumental "Behind
The 8" zeigen exemplarisch jene zwei Extreme, zwischen
denen Eric Sardinas meisterhaft hin und her pendelt, der
leidensfähige Blueser auf der einen und der furiose
Rockgitarrist, der ein unglaubliches Sologewitter
lostritt auf der anderen Seite. Erweitert euren
Horizont, öffnet eure Ohren und hört mal rein, es lohnt
sich! Für Blues-Fans ist das Album sowieso Pflichtkauf.
So, und nun gönn' ich mir einen leckeren Bourbon im
Schaukelstuhl auf der Veranda.
Mirko B.

Punkte: 7.7 von 10
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WE CAME AS ROMANS - Understanding
What We've Grown
Nuclear Blast/Warner
Ich staune immer wieder,
wieviele dieser Metalcore-Truppen es auf diesem Planeten
gibt. Leider funktionieren viele dieser Kapellen gleich.
Man nehme einen Doppelgesang von böse (Growl) gegen nett
(clean) mit markant heruntergestimmten Gitarren. Dazu
gesellen sich Bass und ein extrem auf modern getrimmtes
Schlagzeug, und die ganze Platte bekommt natürlich eine
prollige Produktion, so dass es einem den Schmalz aus
den Ohren föhnt. Und nicht zu vergessen, die Band sieht
so gestylt aus wie auf einer Technoparty. Die
Vorausetzungen für diese Band sind nicht gut, aber jetzt
kommt die Wende, die Band ist nicht mal so übel. Die
Musik ist verschachtelt und gleichzeitig verdammt heavy,
und der Wechselgesang ist für einmal o.k. Der melodische
Cleangesang mach die Differenz zu den anderen Combos
aus. Metalcoreverachter sollten mal die Platte
anchecken, aber nicht das Bandphoto studieren,
vielleicht lässt sich ja der eine oder andere zu einem
"Nicht übel"-Spruch verleiten.
Daniel J.

Punkte: 7.6 von 10
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ATTICK DEMONS – Atlantis
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Wer den guten alten Zeiten
hinterher trauert, als Iron Maiden noch richtig deftige
Musik machten, der sollte nun seine Ohren spitzen:
Attick Demons heisst die Band aus Portugal, die den
eisernen Jungfrauen alle Ehre macht. Obwohl "Atlantis"
nach einigen Demos und EPs das Debutalbum der Südländer
ist, gibt es die Kombo bereits seit über 15 Jahren –
also viel Zeit, einen Sound zu perfektionieren, der seit
den 90ern totgeglaubt wurde. Bei "Flame Of Eternal
Knowledge" könnte man meinen, es sei ein verschollener
Maiden-Song aus den 80ern, denn nicht nur die
Kompositionen erinnern an das grosse Vorbild, Sänger
Artur Almeida klingt auch so wie Bruce Dickinson. Das
soll nun nicht heissen, dass Attick Demons lediglich ein
fader Abklatsch der eisernen Jungfrauen sind, ganz im
Gegenteil: Die Portugiesen sind technisch raffiniert,
und sowohl die Twin-Gitarren-Leads, die stampfende
Basslinien als auch die Rhythm-Arbeit zeigen, dass in
diesen Erstling viel Arbeit und Herzblut eingeflossen
sind. Auch der Song "Sacrifice", der als Ballade beginnt
und dann mit einem tollen Gitarrensolo und einigen Power
Metal-Elementen glänzt, sorgt für Begeisterung. Einzig
"Meeting The Queen" mit dem dünnen Elfenstimmchen der
Gastmusikerin fällt etwas aus dem Konzept, was schade
ist – denn die Komposition an sich wäre sehr gut. Doch
daneben gibt es auch einige durchaus erfolgreiche
Zusammenarbeiten, denn Attick Demons haben sich für den
Titeltrack ihres Erstlings Ex-Manowar-Gitarrist Ross the
boss sowie Ex-Iron Maiden-Sänger Paul Di'Anno ins Boot
geholt. "Atlantis" ist ein sehr gelungenes Album für
alle Fans der frühen Iron Maiden und des guten alten
Heavy Metal. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall!
Patricia

Punkte: 7.6 von 10
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MAJESTY – Own The Crown (2
CDs)
Massacre Records/Musikvertrieb
Majesty sind wieder Majesty. Die
deutschen True-Metaller mussten nach ihrer Umbenennung
in MetalForce feststellen, dass sich ein neuer Bandname
massiv schlechter verkauft als ein etablierter. Die
Folge: Es blieben die Auftrittsangebote aus. Unter dem
neuen alten Namen erscheint nun die Best Of-Scheibe "Own
The Crown". Diese bietet einen guten Überblick über das
bisherige Schaffen und verwöhnt die Fans auf zwei CDs
mit allerleih Bonusüberraschungen. So wurde die Ballade
"Snow Is On The Mountain" nochmals aufgenommen und das
erste Demotape der Band beigelegt. "Geh den Weg" zeigt
zudem, wie die Band mit deutschem Gesang klingt. 27
Songs haben es auf den Doppeldecker geschafft, der zum
Preis einer normalen CD verkauft wird. Für Fans also
durchaus lohnenswert. Über die Klasse der Songs lässt
sich dagegen streiten. Denn Majesty bieten astreinen
True Metal, der kein Klischee auslässt und Manowar nicht
nur zitiert, sondert atmet. Das grenzt natürlich das
Publikum ein. Wer sich aber von Lyrics wie "Metal To The
Metalheads" nicht abschrecken lässt, soll den Liedern
ein paar Anläufe gönnen. Denn was zu Beginn noch
mehrheitlich vor sich hindümpelt, verwandelt sich mit
der Zeit in durchaus abwechslungsreiche Stampfer. Diese
erreichen zwar nie Weltklasse, sind aber eine klare
Bereicherung für die Szene. Der wiedereinstieg ist
Majesty mit "Own The Crown" definitiv gelungen.
Roger W.

Punkte: 7.5 von 10
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GORATH – Apokálypsis (Unveiling
The Age That Is Not To Come)
Twilight/Non
Stop Music
Progressiver Black Metal? Breaks
noch und nöcher? Reminiszenzen an Falkenbach und
Konsorten? Aye, das und noch viel mehr, das bieten
Gorath. Allerdings, und das muss man gleich zu Beginn
vorausschicken: Das neueste Werk der Belgier ist sehr
hörintensiv, sprich zurücklehnen und gedankenlos
reinziehen ist nicht – "Apokálypsis" will bewusst
genossen werden, sonst tendiert man schnell dazu,
gelangweilt umzuschalten, weil das
Mainstream-Schnellspur-verseuchte Gehirn nicht mehr
richtig in der Lage ist, die Vielschichtigkeit als
solches wahrzunehmen. Da braucht's eigentlich auch keine
weiteren Worte mehr, denn aus jedem einzelnen Track aus
der neuesten Scheibe hätte jede andere Band mindestens 3
oder 4 Lieder kreiert. Und das kann, nein muss sogar als
Kompliment verstanden werden. Schwierig und vielleicht
nur was für Genre-Kenner und Leute, die gerne neue Ufer
entdecken – die werden aber bestens bedient.
Toby S.

Punkte: 7.5 von 10
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SINNER - One Bullet Left
AFM Records/Musikvertrieb
Mat Sinner ist ein Worcaholic, wie er im Buche
steht, daran besteht kein Zweifel. Immerhin schafft er
es scheinbar spielend, seine Tätigkeiten bei Primal Fear,
Voodoo Circle und Rock Meets Classic mit seinem Job als
Produzenten unter ein Dach zu bringen und nebenbei noch
alle paar Jahre ein neues Sinner-Album zu
veröffentlichen. Und diesmal präsentiert er sich mit
einer fast rundum erneuerten Mannschaft. Neben Gitarrist
Christof Leim, der seit Mask Of Sanity mit von der
Partie ist und Rückkehrer Alex Beyrodt an der zweiten
Gitarre, konnte er Saitenhexer Alex Scholpp (Tarja) und
Drummer André Hilgers (Rage) für die neue Sinner–Inkarnation
gewinnen. Das neue Gitarren–Dreiergespann kommt nicht
unbedingt in jedem Song richtig zur Geltung, wird sich
aber auf den Bühnen dieser Welt zweifellos als Gewinn
erweisen, wenn breitwandige Riffgewitter gleichzeitig
mit doppelläufigen Gitarrensalven auf das Publikum
treffen. Rein kompositorisch geht Mat den bewährten Weg
zwischen Heavy Metal ("The One You Left Behind", "Give
And Take", "10 2 Death", "Mind Over Matter"), Hard Rock
("One Bullet Left", "Suicide Mission") und Powerballaden
("Haunted", "Wake Me When I'm Sober"). Ganz besonders
aufgehorcht habe ich bei "Back On Trail", denn mit
dieser Nummer könnte Mat glatt bei den Herren Warwick,
Gorham & Co. anklopfen und sich als Thin Lizzy
Co–Komponist anheuern lassen. Bin gespannt, was er zu
diesem Stück erzählen wird, denn es ist nichts Anderes
als eine astreine, sehr gelungene, 3:56 Minuten dauernde
Verneigung vor Phil Lynott. Dass Mat Sinner Thin Lizzy
verehrt, hört man auch sehr deutlich beim zweitletzten
Track "Mend To Be Broken", auch wenn hier die Parallelen
etwas weniger offensichtlich sind. Äusserst ansprechend
ist ebenfalls die Coverversion von Steve Stevens' Nummer
"Atomic Playboys", wobei es den Jungs von Sinner
gelungen ist, aus einem netten Schwanzrock-Liedchen
einen echten Metal-Stampfer mit richtig dicken Eiern zu
machen. Als grosse Überraschung habe ich den
Rausschmeisser "Rolling Away" empfunden, mit dem Sinner
deutlich in Richtung AOR schielen, ohne dabei ihre
Identität zu verlieren, gut gemacht! Somit alles in
Butter? Nicht ganz, denn die Metallkonzentration hat
insgesamt etwas abgenommen, dem Album als Einheit fehlt
ein Bisschen die kompromisslose Härte früherer
Veröffentlichungen, die man dem Einsatz klassischer
Rock-Elemente geopfert hat. Ob die grosse Fanschar dies
einfach so hinnehmen wird, wird sich noch zeigen. Somit
keine grossen Experimente aus dem Hause Sinner, und auch
kein Überflieger wie "The Nature Of Evil" oder "There
Will Be Execution", was einige Fans vielleicht sogar
etwas enttäuschen wird, aber immerhin solide, deutsche
Hausmannskost, seit Jahren bewährt und immer wieder gut,
wie das Essen bei Mutti zu Hause, sozusagen. Wer sich
das limitierte Digipack anschafft, darf sich übrigens an
zwei Bonustracks sowie dem "Back On Trail"-Videoclip
ergötzen.
Mirko B.

Punkte:
7.5 von 10
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SERPENTINE – Living And Dying In
High Definition
AOR
Heaven/Non Stop Music
Nur anderthalb Jahre ist es her,
als diese walisische Band ihr Debut "A Touch Of Heaven"
veröffentlichte. Vor allem in Japan stiess die Truppe
damit auf einiges Interesse und als Folge dessen auf
grossartige Kritiken (der Verfasser dieser Zeilen konnte
die Begeisterung der Japaner nur sehr bedingt teilen).
Mit dem Nachfolger "Living And Dying In High Definition"
setzen die Briten dort an, wo sie aufgehört haben,
konnten sich aber merklich steigern. Das Songwriting ist
abwechslungsreicher ausgefallen, die Tracks sind
ausgefeilter als auf dem Debut. Gleich mehrere Songs
haben markante Refrains und somit grossen
Wiedererkennungswert. Das teilweise hohe Niveau kann
aber nicht durchgehend gehalten werden, im Gegenteil,
stellenweise haben sich sogar reine Lückenfüller
eingeschlichen. Interessant ist sicher die Tatsache,
dass man sich zwar im klassischen Melodic/AOR Rock/Hard
Rock tummelt, aber schlussendlich keine einzige Ballade
auf das Album gepackt hat. Wie schon der Vorgänger würde
auch "Living And Dying In High Definition" aber in der
Durchschnittlichkeit versinken, wäre da nicht der
Sänger. Ein weiteres Mal konnte Tony Mills verpflichtet
werden. Der ehemalige Frontmann von Shy und aktuell
Sänger von TNT hat Klasse. Genau diese Klasse bewirkt,
dass Serpentine aus der Masse herausstechen. Sicher
trägt auch die astreine Produktion von Sheena Sear
(Magnum) ein Teil dazu bei. Aber ohne einen Sänger wie
Tony hätten Serpentine wenig Chancen. So aber ist "Living
And Dying In High Definition" für die Melodic-Fraktion
sehr interessant.
Chris C.

Punkte:
7.5 von 10
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THE GENERATORS – Last Of The
Pariahs
I Hate People Records
Ob es bei aktuellen Punkbands
noch viel Gemeinsamkeiten zu den originalen der 70er
gibt, muss stark angezweifelt werden. Doch L.A. brachte
eine ganze Reihe Acts hervor, die sich Punk auf die
Flagge geschrieben haben. Einige sind mit Sicherheit
genauso authentisch wie deren Verwandte aus dem New York
und London des Jahres '77, z.B. Bad Religion oder Social
Distortion. 1997 wurden The Generators aus den
Überbleibseln der Band Schleprock gegründet. Mindestens
Sänger Doug 'Dagger' Kane tummelt sich bereits seit 1983
in der Szene. Somit kann man The Generators definitiv
eine gewisse Authentizität attestieren. 14 Jahre nach
der Gründung steht die Truppe nun mit dem achten Output
"Last Of The Pariahs" vor der Tür. Diese Band mit
Offspring oder Green Day zu vergleichen wäre falsch, da
diese (mehr oder weniger) das Produkt einer
Modeerscheinung waren. The Generators sind zwar
musikalisch nicht weit entfernt, weisen aber mehr
Substanz auf. Mit The Clash verwandt zelebriert man
melodiösen Punk Rock mit eingängigen und intensiven
Songs. Bisher fand die Truppe kaum kommerzielle
Beachtung, mit "Last Of The Pariahs" könnte sich das
durchaus ändern.
Chris C.

Punkte:
7.5 von 10
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DRIFT & DIE – Back To Paradise
7Us Music
Das aus Deutschland kommende Rock-Quartett Drift &
Die ist aus einer Schülerband herausgewachsen, die sich
2001 in Schwäbisch Hall gefunden hatte. Ihr Debut-Album
hatte daher genügend Zeit, zu reifen und wurde nun über
7us Music veröffentlicht. Drift & Die bieten ehrlichen,
erdigen, trockenen Rock'n'Roll. Zuerst dachte ich "Gähn,
schon wieder so ein 0815-Rock-Album", aber ich habe mich
getäuscht. Mit Mitte 25 legen die Jungs ein Album vor,
dass sich hinter den Grossen nicht verstecken muss.
Grooviger Kraftrock, packend und lobenswert für ein
Debut einer so jungen Band aus dem Schwabenländle. Die
amerikanisch geprägten Songs überzeugen durchweg. Ein
36-Sekunden-Intro leitet das Album ein, gefolgt von 11
knackig-scharfen Rock-Tracks, wobei die Balladen "White
Flag" und "Scars" auch zum Träumen einladen und auch
Anhänger der eher ruhigeren Töne zufrieden stellen. Vom
Gesang her erinnert Sascha Breithaupt ein wenig an Wes
Scantlin von Puddle Of Mudd. Selbige Band brachte auch
den Titel "Drift & Die" heraus, womit ich nun einfach
mal frech behaupte, der Bandname sei bewusst gewählt.
Live konnten sie bereits im Vorprogramm von Stone The
Crow und KrashKarma glänzen, und im kommenden Oktober
wagen sie sich sogar an ein zweistündiges
Unplugged-Programm heran. Eine Live-DVD wurde bereits im
Juli in Pirmasens gedreht. Nicht unspannend, was da
geboten wird.
Liane P.

Punkte:
7.5 von 10
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ZOMBIE INC. - A Dreadful Decease
Massacre Records/Musikvertrieb
Neue "Supagroup" mit Ex-Pungent Stench-Lavakehlchen
Martin Schirenc (neuestens wieder mal am Growlen) sowie
Mitgliedern von Disbelief, Collapse 7, The Cascades und
Belphegor an den Instrumenten. Und ich muss sagen, die
Aufhänger Bandname, Albumtitel und Cover halten, was sie
versprechen und liefern wirklich allen Anhängern der
gehirnlos schlurfenden Zunft feinste Hintergrundmusik
zum jeweilig liebsten Untotenfilm. Es ist nämlich der
musikalisch fiese Zombie ebenso vertreten wie auch der
schnelle Zombie, der brutale Zombie, der soziologisch
hintergrundbeleuchtete Zombie und der Standard-Zombie.
Mit dem Image kann schlussendlich aber umgegangen
werden, wie es beliebt, denn grundsätzlich herrschen auf
dieser Aufnahme garstig verzerrtes, passendes
Riffgewitter der alten Schule, groovige D-Beats und ein
zum Thema passender Kehlkopfkrebsgesang vor, der die
Vertonung der cineastischen Kannibalenthematik ziemlich
gut rüberbringt. Die Produktion ist straff, aber punktet
mit einem imagetreuen, modrigen Beigeschmack und
düsterem Ambiente. Ehrlich gesagt finde ich dieses
Konglomerat an Musikern durchaus sympathisch, ins Gehör
gefräst haben sich aber trotzdem nur die groovigeren
zwei Stücke "Deadtribe Sinister" und "Bloodrain Overdose",
beim restlichen Material vermisse ich irgendwie den
zwingenden Faden. Nichts desto Trotz aber ein durchwegs
gelungenes Album, das dem spezifischen Zielpublikum
schnell ans T-Virus-verseuchte Herz wachsen dürfte.
Hardy

Punkte:
7.4 von 10
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SPELLCASTER - Under The Spell
Heavy Artillery Records/Non Stop Music
Old School-Speed Metal und Power Metal, von
Amerikanern gespielt, das kann ja nur gut gehen.
Spellcaster aus Portland U.S.A. sind wahrscheinlich noch
zu sehr in der Vergangenheit stecken geblieben, aber hey,
es gibt ja auch Kapellen, die Led Zeppelin noch heute
nacheifern, also haben unsere Helden auch das Recht, es
alt klingen zu lassen. Hoher Gesang, schnelle Gitarren
und coole Breaks sind eigentlich ein Garant für solide
Songs, und wenn dann noch coole Melodiebögen dazukommen
haben wir ein perfektes 80er-Album in den Händen. Wer
Metal Church und die ersten Metallica mit Exodus zu
seinen Lieblingen zählt, sollte unbedingt mal in das
neue Werk hineinhören, denn die 80er-Magie ist hier
definitv gegeben. Gefällt mir äusserst gut!
Daniel J.

Punkte:
7.4 von 10
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SCHARBOCK - Blickwinkel
Twilight/Non
Stop Music
Scharbock aus Süddeutschland spielen modernen (Melodic)
Death mit deutschen Lyrics. Der Sound an sich erinnert
zuweilen stark an z.B Bring Me The Horizon, jedoch mit
viel mehr Groove und viel mehr Eiern. Der Sänger belässt
es, trotz der Moderne, sich auf das Schreien zu
beschränken, was der Musik nur zu Gute kommt, auf eine
erneute Band mit tränernreichen Gesangsparts kann man
getrost verzichten. Scharbock schaffen es trotz den
Metalcore/Modern Death-Einflüssen, rauh und vor allem
sehr groovig zu klingen. Das Einzige, was es wirklich zu
bemängeln gibt, sind die zumal sehr kurzen Songs von
durchschnittlich knapp über 3 Minuten, so geht ein wenig
die Atmosphäre verloren. Schade.
Steve Butcher
Punkte:
7.2 von 10
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ARKONA – Slovo
Napalm Records/Musikvertrieb
Nach der EP "Stenka Na Stenku", die im Juni
herauskam, folgt nun das lang ersehnte neue Album der
Slavic/Pagan Metal-Band Arkona. Überraschend bombastisch
und pompös beweisen die Russen auf "Slovo", dass guter
Pagan Metal nicht zwingend aus Skandinavien kommen muss.
Die Kombo um Allrounderin Masha 'Scream' Arhipova
zaubert mit den russischen Sagen und Legenden ihrer
Texte und den Einflüssen der Folkmusik eine
atemberaubende Atmosphäre, die den europäischen Hörer in
eine ungekannte Welt voller überraschender Wendungen
entführt. Balladeske Elemente werden abgelöst von
typischen Folk-Elementen, Klassik und melancholischen
Melodien, um dann fliessend von hartem Pagan Metal
verdrängt zu werden. Doch nicht nur die Kompositionen
sind vielfältig, sondern vor allem auch Mashas Stimme –
denn neben schaurig schönen Clear-Vocals beeindruckt sie
auch mit düsterem Growling, sodass man zweimal hinhören
muss, ob sie sich da nicht doch männliche Unterstützung
geholt hat. Arkona sind enorm wandelbar – und das innert
kürzester Zeit. Nach ihrem Erfolgsalbum "Goi, Rode, Goi"
kamen sie mit der EP "Stenka Na Stenku" daher – ein
Werk, das an Alestorm erinnert und nichts gemein hat mit
dem ausgereiften, vollen Sound, den die Band auf "Slovo"
präsentiert. Trotzdem hat es der Titeltrack auch auf das
neue Album geschafft. Obwohl für sich genommen eines der
besten Lieder, passt der an Piratenmetal erinnernde Song
nicht wirklich ins Konzept. Auf "Slovo" haben die Russen
etwas tiefer in die Klassik-Kiste gegriffen und mehr
chorale Elemente und Orchester-Einlagen als auf den
früheren Alben mitgenommen, was sehr gut zur Stimmung
beiträgt. Allerdings ist das neuste Werk satte 30
Minuten kürzer als das letze Album, was etwas
enttäuschend ist. Arkona haben mich sehr überrascht –
nicht, weil ich kein gutes Album erwartet hätte, nachdem
ich bei der EP schon angebissen hatte – sondern weil die
Russen es schaffen, so viele Elemente in ihre Musik zu
packen, ohne je überladen zu wirken. "Slovo" ist ein
starkes Album einer starken Band und katapultiert die
Russen in die berauschenden Höhen der Elite des Pagan
Metal.
Patricia

Punkte:
7.1 von 10
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MESSENGER - See You In Hell
Massacre Records/Musikvertrieb
"Wie Manowar, nur besser!" - Das war der erste
Gedanke der Schreiberin, während sie sich diese CD zum
ersten Mal anhörte. Wohlgemerkt aber: Wie Manowar, BEVOR
sie dermassen in ihrem eigenen Ego versoffen, sodass sie
für manchen Fan einfach nur noch widerlich wurden. Der
Vergleich mit Manowar liegt sehr nahe, verwendet die
Band selbst doch gerne die Bezeichnung "German Steel".
Doch wir schreiben das Jahr 2011, somit klingen
Messenger angenehm frisch und modern und haben eine
abwechslungsreiche Palette diverser metallischer
Richtungen zu bieten, die sie ausgezeichnet zu
vermischen wissen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Song
"See You In Hell". Auch die Coverversion von Helloweens
"Dr.Stein" ist gelungen! Man mag vielleicht bemängeln,
dass insgesamt zuviele Chöre vorkommen, doch abgesehen
davon gibt es hier eigentlich genug Abwechslung, um ein
angenehmes Hörvergnügen zu erleben. Doch, doch: ein
wirklich gutes Album!
Maiya R.B.

Punkte:
7.1 von 10
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AXEL RUDI PELL - Ballads IV
Steamhammer/SPV
Sieben Jahre nach "Ballads III" schiebt nun Axel die
"Ballads IV" nach. Und soviel ich weiss, haben sich bis
heute die anderen "Ballads"-Alben recht gut verkauft.
Natürlich gibt's auch auf dem neuen Rundling nicht nur
schon veröffentlichte Songs, sondern auch drei neue
Tracks. Neben den zwei Instrumentalsongs "Haunted Castle
Serenade" und "Noblesse Oblige", das mich schon etwas an
Blackmore erinnert, gibt's auch tolle Lieder wie "No
Chance To Live" und die Überballade "Glory Night" vom "The
Crest"-Album. Hier zeigt Gioeli, dass er immer noch
einer der besten seines Fachs ist. Ebenfalls den Weg auf
Album hat das abgeänderte "Love Gun" gefunden, vom
"Diamonds Unlocked"-Werk sowie auch der Phil
Collins-Song "In The Air Tonight". Brandneu dagegen ist
"Where The Wild Waters Flow", eine wunderschöne Nummer,
die hervorragend dazu passt. Ganz gut gefällt mir die
umarrangierte Klavier-Version von Dios "Holy Diver".
Untermauert mit Cello und Streicher haucht Axel dem
Kult-Song ganz spezielles Leben ein. Hier zollen Axel
und Johnny ein grandioses Tribut an Ronnie James Dio.
Der dritte neue Track stammt im Original von Leonard
Cohen. Und mit "Hallelujah" ist der Band ein kleines
Meisterwerk gelungen. Johnny singt mit derart viel
Gefühl, dass man nicht um eine grosse Gänsehaut
rumkommt. Dazu die ebenfalls gefühlvolle Gitarre von
Axel und dann noch der wunderschöne Bochumer Kinderchor,
der das Ganze hervorragend abrundet, macht "Halleluja"
zu einem wirklich ganz besonderen Song. Axel hat nicht
nur die Begabung, tolle Rock- und Metalsongs zu
komponieren, sondern wie man hier sieht auch das Gefühl
und Gespür für sehr gute Balladen, die Tiefe und Niveau
haben. Aber das liegt natürlich auch an Sänger Johnny
Gioeli, der das Ganze so umsetzen und singen kann, dass
es einfach Klasse hat. Ich sag's nochmal: Gioeli hat
halt einfach das ganz spezielle Etwas, was nur wenige
Sänger haben, so wie das eben auch ein Ronnie James Dio
hatte. Ich hoffe, dass die Axel Rudi Pell-Band in dieser
Besetzung uns noch mit vielen guten Songs und Alben
Überraschen wird, denn ich glaube, an Ideen mangelt es
dem Wattenscheider sicher nicht. Und so ist Axel mit "Ballads
IV" wieder ein schönes Stück Musik gelungen.
Crazy Beat

Punkte: keine Wertung
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LAST VIEW - Hell In Reserve
ViciSolum Productions
Das erste Lebenszeichen der
schwedischen Metalcore-Band Last View erklang im Jahre
2008. Man nahm die erste EP "Seven" auf und wurde prompt
Rookie des Monats in den hiesigen Radio-Channels. Nach
einer weiteren EP "Become The Storm" und etlichen
Liveauftritten machte man sich an die Arbeit, um das
erste Full Length-Album aufzunehmen. Im Overlook Studio
in Gävle produzierte William Blackmon von den
Grindcorlen Gadget das neue Werk, dem man den Titel
"Hell In Reserve" verpasste. Und Musikalisch? Tja, da
liegt man im Fahrwasser des Durchschnitts im
Metalcorebereich, will heissen: fette Gitarren, fette
Produktion, ziemlich aggressiver Gesang - eben typisch
Metalcore. Fazit: Im Westen, oh Entschuldigung, im
'Norden' nichts Neues.
Daniel J.

Punkte:
7.0 von 10
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EINHERJER – Norron
Indie Recordings
Ja, der Name ist irgendwie
bekannt. Also rein in den Spieler, Lauscher auf und ab
in die Schlacht. Stampfende Rhythmen, der treibende
Gesang und der Refrain machen gleich Laune auf ein
Konzert. Die Jungs verzichten auf besondere Instrumente,
für sämtliche epischen Parts werden Synthies und die
Chöre benutzt. Das macht den Sound sehr heavy und ein
wenig altbacken, entfesselt dadurch aber einen
ungezwungenen Charme. "Nagelfar" schlägt in die gleiche
Bresche, es zuckt im Nacken, die Schwerthand wird
unruhig und die Melodien setzen sich im Gehör fest. Wenn
man allerdings bedenkt, dass die Herren nun acht Jahre
Zeit hatten, so scheinen sechs Lieder mit knapp 40
Minuten Spielzeit doch ein wenig kurz. Noch zwei Lieder
wie "Malmting" oder eben der Titeltrack hätten der
Platte gut getan, aber so wirkt sie wie nach einem
langen Winter: ein wenig abgemagert und noch nicht ganz
fit für die grosse Schlacht. Wer Riger und Kampfar mag,
könnte hier trotzdem mal ein Ohr riskieren.
Tristan

Punkte:
7.0 von 10
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DOMINANZ – As I Shine
Industrial Silence Productions
Tjaha, die Norweger können definitiv auch anders als
klischeebedingt den inneren Panda rauszulassen und
keifend durch die Wälder zu ziehen. Das Trio spielt eine
Art von Industrial mir eingängigen Melodien und
variablen Vocals, sowohl männlichen als auch gastbedingt
weiblichen. Wobei, letztere haben zum Teil mit der
Aussprache ein wenig Mühe, bei "Infinitiy" klingen sie
ja noch ganz ordentlich, aber bei "Agony And Domination"
geht einem das ‚sch' bei dem Wort ‚you' einfach nur noch
auf den Sack – da hätte man wohl besser einen
Sprachtrainer organisiert. Sonst gibt's eigentlich nicht
viel zu meckern. Die Jungs machen ihre Sache ganz gut,
Standart halt heutzutage, mir persönlich fehlt einfach
eine gewisse, eigenständige Note im ganzen Gefüge. Der
Gesamtsound erinnert sehr stark an bekannte Acts wie die
Deathstars, ohne richtig von Ihnen zu kopieren, aber der
Nachgeschmack bleibt haften. "From Skin To Heart"
erinnert sogar leicht an die Black-Metaller von Sonic
Reign, einfach wegen des Riffings. Bleibt abschliessend
nur noch zu sagen: Gute, solide Sache, welche noch eine
Prise Eigenständigkeit vertragen könnte, da sonst die
Truppe im Massenmarkt unterzugehen droht. Testet's mal
an, viel falsch machen kann man mit "As I Shine" nicht.
Toby S.

Punkte:
7.0 von 10
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SEVEN – Freedom Call
Nuclear Blast/Warner
Achtung Verwechslungsgefahr! Denn dieses Album ist
nicht etwa die siebte Scheibe der deutschen Melodic
Metal-Institution Freedom Call. Seven heisst die Band
und "Freedom Call" ist der Albumtitel und der Name des
Openers. Seven kommen dann auch nicht aus Deutschland,
sondern aus Tschechien und können bei diesem Album auf
die grossartige Mithilfe von Rage-Alleskönner-Gitarrist
Victor Smolsky zählen. Er hat zusammen mit der Band ein
zwiespältige Sache geschaffen. Diese begeistert während
den ersten vier Songs mit einer unglaublichen Mischung
aus Nickelback, Pantera und Rage. Das säbelscharfe
Riffing ist mal metallisch, mal hard-rockig. Die
Refrains erklingen melodisch hymnisch und die
Gitarren-Soli wie von einem anderen Stern. Gerne wippt
man zu "Freedom Call", dem Disco-Knüller "Brain Eater",
dem spassig stumpf rockenden "Get It!" und dem etwas
zähflüssigeren, im Refrain leicht an Gotthard
erinnernden "The Road". Was für eine Energie, was für
geile Gitarren und Riffs, was für Songs! Höchstnote!
Nein, leider nicht. Denn genau nach diesen vier Songs
geht Seven die Puste aus. Zwar hört man bei "So Scarred",
"Suicide Fall", "Abandoned" und "Wild In The Wind" immer
noch Gitarren, Bass und Gesang, allerdings stellt sich
urplötzlich Langeweile ein. Die Ideen sind nicht mehr
packend und prickelnd, die Stimmung geht den Bach
runter. Man kommt in Erklärungsnotstand. Wo ist die
Heavyness, die vorher da war? Also wieder Song eins bis
vier rein. Toll! Schön! Dann wieder fünf bis acht.
Nööhhh! Bei "The Joker" hat man dann wieder das Gefühl,
dass es Seven nochmals packen könnten, allerdings
versagen sie auch da mit zunehmender Dauer. Erst die
letzten Songs kratzen wieder an der Klasse der ersten
vier. Bis dann ist man aber entweder eingeschlafen oder
hat die CD aus dem Player genommen. Eine andere Lösung
habe ich für mich gefunden. Auf meinem IPod werde ich
nun die mittleren Lieder entfernen. Wer es gleich macht,
wird mit Seven mehr als glücklich. Alle anderen
verpassen eine Band mit Potential, die dieses auf
Albumlänge einfach noch nicht auszuschöpfen vermag.
Roger W.

Punkte:
7.0 von 10
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CRAFT – Void
Soundpollution
Das wurde aber auch langsam
Zeit. Sechs Jahre nach "Fuck The Universe" haben die
Herren wohl genug Unzucht getrieben. Übrig bleibt die
Leere, welche von den Schweden gekonnt mit
ungeschliffenem, rohem Black Metal gefüllt wird.
Angefangen vom provokativen Albumcover bis hin zum
hallenden Sound trieft jede Minute Spielzeit eine ölige,
schwarze Flüssigkeit aus den Lautsprechern. Erdige,
rockende Gitarrenrhythmen vermischen sich mit den
typisch kalten Wespengitarren. Somit treffen die Jungs
einerseits die Retrowelle durch die Aggression und die
unnachgiebige Art diese zu vertonen, erspielen sie sich
allerdings einen speziellen Platz im Plattenregal.
Minimalistisch auf der einen Seite, aber sie lassen sich
Spielereien wie zum Beispiel Chöre ("The Ground
Surrenders") nicht nehmen, was die Lieder in den
bekannten Strukturen doch spannend erklingen lässt. In
anderen Worten: Obwohl viele Songs gleich an Curse,
Paragon Belial oder Ähnliches erinnern, entdeckt man die
eine oder andere Überraschung. Gäbe es ein Mass für
Trueness, würden Craft ganz weit oben absahnen!
Tristan

Punkte:
7.0 von 10
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IN COLD BLOOD – A Flawless Escape
Rising Records
Nach dem Debutalbum 2005 und dem darauf folgenden
Zweitling 2008 sind nun In Cold Blood mit ihrem dritten
Album "A Flawless Escape" wieder am Start. Die Combo
spielte in der Zwischenzeit einige Gigs mit Grössen wie
The Haunted oder Illdisposed. Die Stilrichtung ist somit
bekannt. Trash Metal, wie man es gewohnt ist. Hart,
schnell und schnörkellos. Nach dem eher seltsamen Intro
geht's mit dem Titelsong gleich in die Vollen. Mitten in
die Fresse rein. Auch die folgenden "They live" und "Sorrow"
stehen dem in Nichts nach. Erst bei "Coils Of Addiction"
wird erstmals ein wenig Tempo rausgenommen und ein
Zeichen von Abwechslung im Tempo taucht auf. Es ist aber
bei Weitem nicht nur ein sinnloses Gebolze. Die Drums
wechseln doch öfters mal von Blastbeats zu ruhigeren
Passagen. Vor Allem ist aber die Gitarrenarbeit sehr
gelungen. Sehr abwechslungsreich tragen sie den Zuhörer
durch die einzelnen Songs, und die Soli lassen sich
durchaus hören. Dies liegt bestimmt auch an der
Tatsache, dass mit Jeff Waters (Gitarrist von
Annihilator) als Gastgitarrist viel Erfahrung
eingebracht wurde. Alles in allem ist "A Flawless Escape"
ein gelungenes Trash Metal-Album. Es ist sicherlich
keine Offenbarung, aber für eingefleischte Fans bestimmt
von Bedeutung.
Timo K.

Punkte:
7.0 von 10
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CRYOSHELL - Cryoshell
VME
Die "female fronted" Band aus Dänemark ist für mich
ein völlig unbeschriebenes Blatt. Zum Einen wäre da die
Sängerin Christine Lorentzeen, dann Tastenmann Mikkel
Maltha und schliesslich Kasper Søderlund, der für das
rockige Element, sprich die Gitarren verantwortlich
zeichnet. Letzterer hat für diverse Filme und auch
Werbespots gearbeitet. Nun schickt sich das Trio an, die
Welt mit epischem Symphonic Rock zu erobern. Die Musik
erinnert dabei vor allem an Evanescence, etwas Delain
und eine härtere Ausgabe von Indica. Das Ganze verströmt
grundsätzlich einen eher poppigen Touch, wobei die Härte
dennoch nicht zu kurz kommt. Der Opener «Creeping In My
Soul» erlangte offenbar auf Youtube einige Berühmtheit
als Soundtrack zu einem LEGO-Werbefilm für die "Bionicle
Series". «Bye Bye Babylon», das zuerst mit hartem
Riffing beginnt und anschliessend in sehr melodische
Parts mündet, unterstreicht die sackstarke und prägnante
Gesangsstimme von Miss Lorentzeen. Der Refrain fräst
sich dabei wohltuend in die Gehirnwindungen rein und
bleibt bald hängen. Evanescence zu ihren Glanzzeiten
lässt «Trigger» in Erinnerung rufen. Die
kompositorischen Qualitäten sind unbestreitbar vorhanden
und setzen den wirklich tollen Leadgesang optimal in
Szene. Mit der Zeit wird das Ganze aber ziemlich
durchschaubar und etwas gleichförmig. Cyroshell dürften
es daher ziemlich schwer haben, die Massen mit ihrem
Sound wirklich bewegen zu können. Für das Radio sind sie
eine Spur zu hart und den Hartgesottenen gleichzeitig
viel zu lieblich. Dazu kommt, dass heute kein Hahn mehr
nach Evanescence schreit und es in dieser Stilecke
ziemlich viel Konkurrenz gibt, was die Erfolgsaussichten
für das Debüt-Album des Trios kaum stärken dürfte.
Verfügt über Klasse und wird gleichzeitig der baldigen
Bedeutungslosigkeit zugeführt.
Rockslave

Punkte:
7.0 von 10
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OLD SILVER KEY – Tales Of
Wanderings
Season Of Mist/Irascible
Bei Old Silver Key handelt es sich um das Post
Rock-Projekt um Drudkh (Death Metal/Folk Metal aus der
Ukraine) Mastermind Roman Sayenko und dem französischen
Künstler Neige von Alcest. Musikalisch erinnert mich das
Album stark an Anathema, nur die können es meiner
Meinung nach einfach einen Tick besser. Es ist noch
spannend zu beobachten, dass es einige Künstler aus dem
Death Metal-Bereich gibt, die es in diese Musik-Richtung
verschlägt. Das Album ist anspruchsvoll, bleibt aber
weitestgehend übersichtlich, und dadurch wirkt es auch
sofort recht eingängig. Geschickt gewählt finde ich die
kurze Einleitung (2 Minuten) mit dem elend langen Namen
"What Once Was And Will Never Happen Again" und der
tickenden Uhr. Die Songs bauen sich meist langsam auf,
beginnen eher sanft, um dann mit Hilfe von Gitarre und
Schlagzeug explodieren zu wollen. Der Song "Nineteen
Winters Far Away From Home" hingegen überzeugt mit dem
Gegenteil und bricht schon von Beginn mit schreddernden
Gitarren auf einen ein. Das erste Album dieser
Kooperation bewegt sich für mich in dem Bereich
'gelungen' bis 'durchschnittlich'.
Liane P.

Punkte:
7.0 von 10
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ARCKANUM – Helvítismyrker
Season Of Mist/Irascible
Der Schwede ist ziemlich
produktiv, hat er doch in den letzten drei Jahren
genausoviele Alben und noch eine EP gepresst.
Grossartige Neuerungen sucht man also vergeblich, der
Sound ist immer noch gleich ungeschönt aufgenommen, die
Gitarren verstecken hier und da ihre Melodien, während
die Stimme von Shamaatae von Chaosgnostik und alten
nordischen Göttern singt. Angefangen beim eingängigen "Helvitt"
mit seinem anfänglich an Rammstein erinnernden
Gitarrenrhythmen über die eher melodiösen "Or Djupum"
oder dem langsamen "In Svarta" wird das Rad also nicht
neu erfunden. Allerdings wird es auf eine interessante
Art neu gebraucht: Während andere Bands es einfach
weiterrollen lassen, legen Arckanum mit dem Album eher
ein Rückwärtsgang ein. Während "Sviga Lae" eher
uninspiriert wirkte, kann mich die neuste Scheibe doch
eher packen. Die Songs wirken wie aufeinander abgestimmt
und obwohl keine Experimente ausprobiert werden, kann
das Werk durch diese Geschlossenheit glänzen. "Nifeldreki"
bleibt einem richtig im Ohr hängen, verbindet dabei
gewisse Parts aus anderen Tracks und eignet sich somit
als gute Zusammenfassung der Platte. Wem dieser Song
passt, kann sich auf eine Entdeckungsreise durch den
Rest der Scheibe freuen.
Tristan

Punkte:
6.8 von 10
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3 DOORS DOWN - Time Of My Life
Universal Republic/Universal Music
In ihrer Heimat ennet dem Teich sind die Amis ein
kommerzielles Schwergewicht der Musikszene und konnten
in ihrer Karriere bisher insgesamt 12-faches Platin (!)
einfahren und hatten nicht weniger als sieben Nr. 1
Singles in den Charts. Dieser Leistungsausweis kann sich
sehen lassen, aber inzwischen hat sich die
Musiklandschaft gewandelt. Kollegen wie Nickelback oder
Puddle Of Mudd, die vor ein paar Jahren ebenfalls noch
grosse Kasse machten, sind eigentlich mehr oder weniger
weg vom Fenster. Dieser (zu) glatt polierte, leicht
alternativ angehauchte Rock ist nicht mehr gross in Mode
und auch seichtere Vertreter wie Sunrise Avenue
erreichen ihr einstiges Zielpublikum längst nicht mehr
im gleichen Ausmass. Hier in Europa werden 3 Doors Down
mit ihrer Musik eh kaum mehr punkten wenn überhaupt,
obwohl die songwriterische Qualität mehrheitlich
überzeugt. Die Härtegrade der frühen Tage sind zwar
längst deutlich gemässigteren Klängen gewichen. Wo
allerdings 3 Doors Down drauf steht, ist auch 3 Doors
Down drin. Wer die bisherigen Alben mochte, wird auch am
top produzierten, sechsten Studio-Album «Time Of My
Life» seine Freude haben. Mir kommt das Ganze auf Dauer
zu geschliffen rein, was letztlich aber auch eine Frage
der jeweiligen Tagesstimmung ist, respektive sein wird.
Immerhin können die Jungs jedoch, wie zum Beispiel bei
«My Way» und «Believer» durchaus rocken, was sie
letztlich davor bewahren könnte, bald ganz in der
Versenkung zu verschwinden. Nickelback sind das beste
Beispiel dafür und wer kennt als abschliessende
Quizfrage noch (obwohl poppiger ausgerichtet) Michael
Learns To Rock? Eben!
Rockslave

Punkte:
6.7 von 10
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KITTIE – I've Failed You
Massacre Records/Musikvertrieb
Wie erstaunt war ich doch, als mir vor zwei Jahren "In
The Black" von Kittie zu Ohren kam. Hatte ich die
Allgirl-Band und ihre Mischung aus Alternative und Death
Metal bis dahin immer etwas belächelt, wurde ich von
wütend-hymnischen Songs wie "Cut Throat" oder "Sorrow I
Know" eines Besseren belehrt. Mit "I've Failed You" sind
Kittie nun mit einem neuen Streich am Start, und den
Damen nun wohlgesinnt schob ich das Teil euphorisch in
die Anlage. Und es begann auch ganz ordentlich: In dem
einleitenden Titeltrack, ein zackiger
2-Minuten-Thrasher, kotzt sich Fronterin Morgan Lander
angepisst die Seele aus dem Leib, und auch der Stampfer
"We Are The Lamb" kann mit seiner finsteren Black
Metal-Stimmung punkten. Schlägt "Whisper Of Death" in
der Strophe noch in die gleiche Kerbe, so kommt im
Refrain nun der cleane Gesang von Lander zum Zug und der
klingt halt, man muss es zugeben, schon etwas dürr. Das
ist zwar nicht neu, doch leider wird dieser Eindruck auf
"I've Failed You" noch verstärkt durch eine ziemlich
dünne Produktion. Auch an der ansonsten gelungenen
Stoner-Nummer "What Have I Done" kratzt das deutlich.
Und umso länger ich mir die Scheibe anhöre, umso mehr
komm ich grundsätzlich ins Grübeln: Was bleibt hier
überhaupt hängen? "Never Come Home" mit seiner
bedrohlichen Strophe und das doomige "Time Never Heals"
sind zwar souverän konzipierte Tracks, doch fehlt ihnen
schlicht das gewisse Etwas, um sich im Ohr halten zu
können. Einzig das rotzig nach vorne preschende "Ugly"
hat das, und so stehen wenige wirklich gute Momente
einer satten Durchschnittlichkeit entgegen. Stell ich "I've
Failed You" halt wieder zurück ins Regal und tröste mich
mit "In The Black".
Kissi

Punkte:
6.7 von 10
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MALEVOLENTIA – Ex Oblivione
Epictural Productions
Melodic/Black Metal, diese
Bezeichnung lässt einige Fans der extremeren Musik
zuweilen schmerzverzerrt das Gesicht verziehen. Die
französische Truppe Malevolentia hat für ihren zweiten
Output ein bekanntes Label im Hintergrund, so war ich
doch ein wenig gespannt auf die relativ kurz gehaltene
Platte. Und leider war mein erster Eindruck nicht
wirklich viel versprechend. Denn trotz schönem Artwork,
klaren Aufnahmen und ansprechender Stimme beschränken
sich die Keys auf schlichtes Begleiten im Hintergrund,
während die Gitarren meist in gleich bleibendem Tempo
mit dem Schlagzeug um die Wette zu galoppieren scheinen.
Nicht sehr innovativ, und leider auch nicht sehr
spannend. Auch eine stöhnende Nonne bei "La Nonne Et
L’Incube" ist eher einfallslos, da können die
verstörenden Beschwörungsformeln von "Dagon" schon eher
Stimmung aufbauen. Leider zerstört auch hier die Double
Base zusammen mit dem relativ schnellen Gitarrenanschlag
die unheimliche Atmosphäre, welche in der Mitte vom Song
durch das in Szene gesetzte Keyboard aufkommt. Dass die
Herren sich gerne mit H.P.Lovecraft auseinander setzten
ist auch bei "Nyarlathotep" hörbar, welches sich als
mein persönlicher Favorit entpuppte. Endlich auch einmal
pompöse, ausschweifende Chöre und abwechslungsreiche
Gitarrenmelodien. So bleibt nach 45 Minuten Spielzeit
ein solider Haufen guter Ideen, die zum Teil noch nicht
ganz ausgereift daher zu kommen scheinen.
Tristan

Punkte:
6.7 von 10
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DESIGN THE SKYLINE - Nevaeh
Victory Records
Desing The Skyline springen auf den Zug der
neo-amerikanischen
Breakdown-Pussygesang-Metalcore-Fraktion à la
Bring Me The Horizon oder The Devil Wears Prada auf.
Jedoch schaffen es die Jungs erstaunlicher Weise, damit
nicht zu langweilen. Der Cleangesang geht fast nie auf
die nerven, und die Kollegen sind sehr
experimentierfreudig, zumal hört man ein wenig
Synthie-Electro raus, dann wieder 80er Jahre 8
Bit-Sounds, und dann kommen schon wider brutale
Gitarrensolos. Dies befürwortet wohl auch die etwas
eigenwillige Selbstgenrebezeichnung
Experimental-Death-High-Tech-Grind-Pop. Zu bemängeln
gibt es, dass über weite Spuren zu viel experimentiert
wurde. Es lässt sich nur schwer ein roter Faden
erblicken, aber da das Ganze ein Debut ist und sich
definitiv vom Einheitsbrei abhebt, kann man für die
Zukunft nur Schwarz, im positiven Sinne, sehen. Tipp:
Der Track "Destroyer", eine Mischung aus Cradle Of Filth
und Dismember, der es sogar dauerhaft auf meinen
MP3-Player geschafft hat.
Steve Butcher
Punkte: 6.5 von 10
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GENERATION KILL – Red, White And Blood
Season Of Mist/Irascible
Mit einem Cover, das an den Knarrenheinz von Sodom
erinnert, und soundmässig eine Mischung aus Thrash Metal
und Punk-Anleihen ist, pulvern Generation Kill ihre
Aggressionen in die Umlaufbahn. Dabei wird das berühmte
F-Wort immer wieder verwendet, und die Angepisstheit der
Jungs knallt aus jedem Riff und jedem Schlag auf das
Schlagzeug. Die Herren können aber auch das Gaspedal
ganz relaxt antippen und mit purer Urgewalt zum "Slow
Burn" einladen. Allerdings klingt dabei vieles zu
monoton und identisch, was dazu führt, dass Generation
Kill sicherlich das Zeug zum Morden haben, aber die
Stiche eher verletzen denn töten.
Tinu

Punkte: 6.5 von 10
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TEXTURES - Dualism
Nuclear Blast/Warner
Das niederländische Quintett hatte es in den letzten
Jahren wahrlich nicht einfach: Der Besetzungsteufel
schien die Jungs nicht in Ruhe lassen zu wollen, zudem
wollte die Karriere der Band einfach nicht den erhofften
Sprung nach vorne machen - trotz solider Platten bei
anerkannten Labels (bis Anhin Listenable) und guten
Support- und Headliner-Touren. "Dualism" sollte dies
alles ändern, der neue Fronter Daniël de Jongh (Ex-Cilice)
und der neue Tastenmann Uri Dijk hatten scheinbar neues
Blut in die Formation mit eingebracht. Konkret am
Beispiel von "Dualism" gemessen lässt sich eine konkrete
Abwendung von atmosphärischen Flächen feststellen - die
Band frönt zwar nach wie vor den Polyrhythmen,
konzentriert sich dabei aber vor allem auf
Riff-lastigeres Materials als in der Vergangenheit.
Tracks wie "Reaching Home" und "Minor Earth, Major Skies"
erinnern dann manchmal überraschend an Soilwork und Co –
aber anstatt den Song tatsächlich mal simpel und
eingängig zu halten, kommt sich die Band mit unnötigen
Rhythmusspielerein selber in die Quere. Fronter Daniël
passt zwar stilistisch sehr gut zur Band, aber vor allem
die cleanen Vocals kommen manchmal noch etwas
einfallslos daher - hier besteht klar
Optimierungspotential. "Dualism" ist eine zwiespältige
Angelegenheit: Auf der einen Seite haben wir hier ein
Formation mit Biss und Durchhaltewillen, auf der anderen
Seite Steine, die sich die Truppe selber in den Weg
legt. Aber da Metalfactory-Platten nicht nach ihrem
Potential sondern nach ihrem Inhalt bewertet werden,
muss ich leider diese Scherbe in die mittlere Kategorie
einreihen. Textures stecken in ihren eigenen vier Wänden
fest, und das hört man "Dualism" einfach an.
El Muerte

Punkte: 6.5 von 10
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SENCELLED – Sencelled
Rocket Songs Records
Und wieder einmal geht es nach Schweden. Die Truppe
Sencelled ist in der Nähe von Stockholm zu Hause. Die
Jungs veröffentlichen mit der ebenfalls "Sencelled"
betitelten Scheibe ihr Debut. Die Band hat mit Rocket
Songs Records zwar ein kleines Label gefunden, das sich
aber für die Jungs sehr stark macht. Auf den Label-Infos
wird das Werk jedenfalls in den Himmel gelobt. Leider
bleibt in der Praxis nicht viel übrig, das in
irgendeiner Form als Highlight zu bezeichnen wäre.
Obwohl die Truppe keinen Keyboarder in ihren Reihen hat,
dreht es sich bei Sencelled um Melodic Rock und AOR. In
diesem Genre ist Innovation zwischenzeitlich selten. Die
Jungs beherrschen zwar ihre Instrumente und die
Produktion ist durchaus in Ordnung, aber das
Song-Material hat keinerlei Höhepunkte. Die Scheibe ist
keinesfalls schlecht, es bleibt aber so gut wie nichts
hängen. Langweilig wäre sicher übertrieben, aber mehr
als durchschnittlich ist das Album nicht.
Chris C.

Punkte: 6.5 von 10
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BONG – Beyond Ancient Space
Ritual Productions
Ein mit mir befreundeter Musiker, welcher schon ein
paar Jährchen mehr als ich auf dem Buckel hat, erzählte
mir vor einigen Jahren, wie sie in den 70ern Abende lang
improvisiert und gejammt hätten. Die Bilanz, die er zog,
war ernüchternd: "Eine Ewigkeit lang haben wir das
gleiche Riff immer und immer wieder gespielt und fanden
es super, da wir total stoned waren. Der nüchterne Teil
des Publikums jedoch verliess nach fünf Minuten gähnend
den Raum". Nun, so sehr ich eine Schwäche für Drogenrock
habe, so wird es wohl auch Bong gehen. "Beyond Ancient
Times", das neueste Machwerk der Drone-Metaller, nämlich
ist ein dröhnend dissonantes Beispiel, welche Welten man
dank illegalen Substanzen betreten kann – und wie
verschlossen diese Welten jemandem bleiben, der gerade
nichts eingeworfen oder geraucht hat. Auf 79 Minuten
bringt es "Beyond Ancient Space" lediglich aus drei
Tracks bestehend, wobei man auch diese nicht wirklich
unterscheiden kann, auch wenn das Drum hin und wieder
sowas wie Rhythmus und die bis zur Unkenntlichkeit durch
Effektgeräte gejagten Gitarre Riffähnliches fabriziert.
So hat das, was Bong machen, zwar immer noch mehr mit
Musik zu tun als etwa das organisierte Soundchaos von
Sunn0))) und eine gewisse meditative Wirkung hat das
durchaus, doch clean anhören wird man sich das selten.
Dass dieser akustische Grasrausch live jedoch in andere
Sphären führen kann, dies haben Bong am vergangenen
Roadburn Festival im Land des legalen Cannabis-Konsums,
Holland, eindrücklich unter Beweis gestellt. Schade nur,
dass ich zuhause nichts zu rauchen habe.
Kissi 
Punkte:
6.2 von 10
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SOBER TRUTH - Outta Hell (Re-Release)
Twilight/Non
Stop Music
Dieses Album, also wir sprechen von "Outta Hell", ist
nicht neu, nein es wurde schon im Jahre 2009
veröffentlicht und wird jetzt wieder neu abgemischt,
denn die 1000 Exemplare sind anscheinend vergriffen, die
man dazumals produziert hat. Solche Aktionen sind mir
eigentlich nicht so angenehm, denn wieso können die
Deutschen aus Bonn stammend nicht einfach neue Songs
komponieren? Wenn eine Band einen grösseren Katalog mit
10 oder 20 Scheiben hat, ist das noch eine Sache, aber
hier nach einer (2009 veröffentlicht) Platte schon eine
Wiederholung einzuleiten: hallo?! Die Thrash-Mucke der
Deutschen ist nicht mal sooo schlecht, die Gitarren
braten ordentlich, die Rhythmusfraktion steht nicht im
Schilf, der Sänger ist amtlich, aber eben: Jungs, wir
wollen neue Songs, was im Jahre 2009 war interessiert
heute kein Schwein mehr, ausser wie sprechen von einer
Champions League-Truppe!
Daniel J.

Punkte: keine Wertung
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GALLOWS POLE - Waiting For The
Mothership
Pure Rock Records/Non
Stop Music
In Anbetracht der ungebremst
andauernden Retro Rock–Welle dürften sich der seit Ende
der 70er aktiven österreichischen Combo Gallows Pole mit
ihrem sechsten Langeisen neue Fankreise öffnen, denn im
Gegensatz zu einigen Bands neueren Datums sind Gallows
Pole in den momentan so populären 70ern entstanden und
gewachsen, und klingen wahrscheinlich schon bloss
deshalb dermassen authentisch. Nachdem sich die Band in
der Vergangenheit an metallischere und zuweilen auch
kommerziellere Sounds gewagt hatte, stellt "Waiting For
The Mothership" eine Rückbesinnung auf alte Werte dar
und dürfte vor allem Fans ihres Debut-Albums "In Rock We
Trust" begeistern. Das Album als Ganzes, auf dem es um
einen auf der Erde notgelandeten und schlussendlich vom
Mutterschiff geretteten Ausserirdischen geht, ist recht
schwermütig und melancholisch, ohne jedoch in
deprimierte und verzweifelte Doom–Gefilde
hinabzugleiten, es klingt eher wie erdiger (Hard) Rock
mit dezenten Pink Floyd–Anleihen. Die Songs gehen gut
ins Ohr, klingen auch in ruhigen Momenten ("Return To
Paradise") nie langweilig und werden durch Sänger Alois
Martin Binder mit seiner relativ tiefen, zuweilen fast
hypnotischen Stimme perfekt in Szene gesetzt. Die
Instrumentierung ist geschickt eingesetzt, mit gerade so
viel Distortion wie nötig braten die Gitarren in Songs
wie "Waiting For The Mothership", "Do You Remember" und
dem Befreiungsschlag "Mothership Is Coming" mit der
nötigen Heavyness, die Keyboards sind sehr dezent im
Hintergrund gehalten und der Drumsound lässt glatt
vergessen, was digitale Aufnahmetechnik eigentlich ist,
und als Tüpfchen auf dem sprichwörtlichen i fungiert das
von Markus Vesper stammende, stimmige Coverartwork; ein
Konzeptalbum, das diese Bezeichnung auch wirklich
verdient, denn da passt wirklich alles zusammen. Gallows
Pole sind eine kauzige, sehr interessante Truppe, die
sämtliche Fans von Bands wie Graveyard, Blood Ritual,
Rival Sons etc. begeistern oder zumindest ansprechen
dürfte. Abschalten, reinhören, abheben!
Mirko B.

Punkte:
6.0 von 10
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DEATH MENTALITY - Anchors Aweigh
(EP)
Transwaved Records
Für mich gehören Dath Mentality prinzipiell zur Gattung
der wegen ihrer Gleichtönigkeit berüchtigten Melo/Deathcore-Insekten
und beweisen diese Anschuldigungen sogleich mit der
Erfüllung sämtlicher Stereotypen, also so
Schweden-Death-Dissonanz-Trigger-Frickel-Breakdown-Zeugs
halt. Nach ein paar Durchläufen des Intros plus vier
Songs mit einer Gesamtspielzeit von +20min kann ich die
Anfangs erwähnten Worte jedoch ein bischen zum Positiven
lenken, und obwohl das getriggerte SChlagzeug im
genretypischen Bereich nervt und der Mix sowie die
aktuell ultradrückende 'moderne' Produktion langsam
meine Toleranzgrenze immer kleiner werden lässt. Denn
der Schwerpunkt liegt hier mehr auf
Schweden-Death-Trigger-Breakdown mit nur vereinzeltem
Dissonanz-Frickel-Zeugs und verhilft "Anchors Aweigh"
dadurch, einer basslastigen Einstellung am eigenen
Equalizer und auch dank einem gewissen heroischen
Epos-Flair mindestens zum Prädikat "Für gewisse Zeiten
ok/Tut keinem weh (+Sternchen)". Ist zumindest
schmerzfrei und in Ansätzen sogar richtig cool mit
vereinzelten Ohrwurmanleihen, aber der
Durchschnittseindruck rechtfertigt (noch) kein wirklich
feuchtes Höschen. Trotz allem eine Empfehlung zum
Reinhören, weil insgesamt alles andere als schlecht und
je nach Vorliebe durchaus gefallenswert.
Hardy

Punkte: keine Wertung
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HAIL! HORNET - Disperse The Curse
Relapse Records/Non Stop Music
Habt ihr schon mal was von Sludge Metal gehört?
Scheisse, was es nicht alles gibt auf diesem Planeten!
Diese Mucke ist schwerfällig, schweisstreibend,
Whisky-trinkend (oh yeah) und Hardcore in einem. Die
zweite Scheibe der Amis sollte die Truppe umgehend in
den Sludgeolymp befördern. Das Quartett packt die elf
Songs demnach intensiv an, ohne jegliche Gefangene zu
hinterlassen, aber an einem Punkt haben sie einen
Schwachpunkt, nämlich den um Frontmann Troy Medlin. Der
Kerl jammert und gröhlt, dass es einem wirklich schlecht
wird - schade, denn die Instrumentalisten machen ihren
Job korrekt. Aber eben, die Stimme des Sängers ist immer
noch Geschmackssache, und das ist gut so. Anhänger von
Crowbar sollten mal ein Ohr voll nehmen.
Daniel J.

Punkte:
5.9 von 10
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TRANSNIGHT - The Dark Half
Pure Steel Records/Non
Stop Music
Aus dem Ruhrgebiet kommt nach drei Demos nun das erste
Studioalbum von Transnight in voller Länge. Nun, wer
sind Transnight überhaupt und was für Musik machen sie?
Eine Verschmelzung von angenehm normalem Heavy Metal und
Power Metal trifft es wohl am Ehesten, wobei alles von
häufigen Tempowechseln aufgepeppt wird und dadurch dem
Gesamtwerk Pfeffer gibt. Zugegeben, einige Songs klingen
ganz nett, doch keines der Stücke fällt besonders auf,
geschweige denn, dass mal eine Melodie oder eine ganze
Passage im Ohr hängenbleibt. Technisch und musikalisch
ist wirklich alles okay, aber dieser Band fehlt (noch)
die markante Charakteristik. Dennoch ist bei Transnight
durchaus Potential vorhanden, um es beim zweiten Album
besser zu machen. Hoffen wir auf ein besseres Neues!
Maiya R.B.

Punkte:
5.6 von 10
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DIAMOND PLATE - Generation Why?
Earache/Non Stop Music
Nach geschlagenen sieben Jahren Existenz rücken die
Chicago-Thrasher Diamond Plate endlich ihr Debut Album
raus, und wenn ich deren Milchgesichter auf den
verschiedenen Internet–Plattformen so anschaue, dann
haben die wohl bereits in frühester Kindheit angefangen
rumzulärmen, denn auf den aktuellen Fotos sieht man sehr
gut, dass Babyspeck und Pickel vor gar nicht allzu
langer Zeit noch aktuelle Probleme gewesen sein müssen.
So jung die Akteure auch sind, so gut beherrschen sie
ihr Metier, denn auf "Generation Why?" werden dem Hörer
elf wertige Thrash–Brocken um den Latz geknallt, die
einiges zu bieten haben. Zu Gunsten guter Grooves wird
das Gaspedal vernünftig eingesetzt und nicht konstant
durchgedrückt, die Technik stimmt, verkommt aber nicht
zur Demonstration der eigenen Fähigkeiten, sondern lässt
noch genügend Platz für Feeling und packende Hooklines,
wobei diesbezüglich vor allem Leadgitarrist Konrad
Kupiec mit seinen melodischen, teils orientalisch
eingefärbten Soli zu überzeugen vermag. Was alles
Diamond Plate ausmacht, hört man sich am besten auf dem
finalen Schlag "Empire Tomorrow" an, einem neunminütigen
Statement zum eigenen musikalischen Schaffen, auf dem
von brutalem Thrash-Geboller über akustischen Ausklang
bis zu absoluter Stille alles vertreten ist. Bei all den
Lorbeeren hat das Ganze dennoch ein einziges, dafür
gewichtiges Manko: Die Stimme von Basser/Sänger Jon
Macak. Sie verfügt über keinerlei Variabilität, sein
Röchelgesang bleibt über die ganze Albumstrecke hinweg
eintönig aggressiv, ohne jeglichen Anflug von
Abwechslung oder Dynamik. Würde er sich auf sein
wirklich exzellentes Bassspiel beschränken und die
Vocals einem richtigen Sänger überlassen, wäre aus
dieser Band noch einiges mehr herauszuholen. Unter
diesen Umständen haben wir es mit einem guten, wenn
nicht gar beachtlichen Debut zu tun, das den Weg in die
Oberliga aber noch nicht schafft.
Mirko B.

Punkte:
5.5 von 10
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FREUND HEIN – Bourbon Triggered Death Machine
Twilight/Non
Stop Music
Was für ein bekloppter Bandname. Freund Hein... Nun
ja, mit dieser Scheibe werden Hein nicht gerade zu
meinen Freunden. Was soll das sein? Progressiver Thrash
Metal mit todesbleiartigem Gegrunze? Selbst der Track
"European Fuckface" bleibt nicht hängen, sondern
hinterlässt nur erstaunte Gesichter. Eines kann man der
Band nicht absprechen: Die Jungs werden im Gespräch
bleiben. Vielleicht nicht gerade wegen der Musik, denn
im direkten Vergleich kacken sie gnadenlos gegen das
tolle Evile-Werk ab und erreichen nie deren
Qualitätslevel. Aber vielleicht wollen die Freunde von
Hein dies auch gar nicht. Auch wenn ich mich Monat für
Monat wiederhole, aber kann mir mal jemand erklären, was
diese Mucke soll? Mit viel gutem Willen kann man die
Gitarrenarbeit als gelungen bezeichnen, der Rest klingt
dubios und unstrukturiert.
Tinu

Punkte:
5.5 von 10
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ESKEYPE – Legacy Of Truth
Domino Media
Die Schweizer von Eskeype versuchen sich an einer
Art progressivem Death Metal. Das bedeutet neben
neuzeitigen Einflüssen aus Metalcore auch klarer Gesang
und Violine. Tatsächlich klingt diese Beschreibung
eigenwilliger als die Musik der Welschschweizer, denn
sie schaffen ziemlich eingängige Ohrwürmer. So bleibt "A
New Beginning" ziemlich schnell im Ohr hängen, auch wenn
die Geige zwischendurch auf die Nerven geht. Heftiger
geht es bei "Exposure Of A Nation" zu Werke, wobei die
Gitarren schön in Szene gesetzt werden und auch der
Gesang den Nerv der Zeit trifft. Auf der anderen Seite
gibt es Songs wie "A Night In The Unknown", welche mit
verkrampften Strukturen einfach nichts sagend und
langweilig daher kommen. Da hätte man also die Geige
auch sein lassen können. Nach einer ganzen Stunde
Spielzeit bleibt zwar die Eigenständigkeit der Band
hängen, doch leider paart sich ein gewisser Nervfaktor
damit. Ganz klar hervorheben kann und muss man aber den
Mut, etwas Neues auszuprobieren. Aber leider reicht das
Ergebnis noch nicht ganz für den Exotenbonus, und so
bleiben Eskeype eine gute, durchschnittliche Band mit
einigen tollen Ideen. Man sollte sich den Namen aber
hinter die Ohren schreiben, wer weiss, was die Zukunft
für die Jungs noch bringen mag.
Tristan
Punkte:
5.5 von 10
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RAMESSES – Possessed By The Rise Of Magik
Ritual Productions
Uiuiui was steigt mir denn da aus meinen Boxen
entgegen? Drogengeschwängerter, abgespaceter, dunstiger
Doom Rock der uralten Kategorie, bei dem man automatisch
einen vollkommen stickigen, verrauchten Club vor Augen
hat (ja liebe Kinder, früher durfte man in Bars, Clubs
und Beizen noch rauchen – klingt unglaublich, ist aber
so), in dem die Leute zu den schrägen Klängen ihren
Körper im Zeitlupentempo bewegen und vollkommen
entschweben, egal, ob jetzt mit legalen oder illegalen
Substanzen (und ja, dieser Witz musste jetzt einfach
noch sein). So, wer mit dieser Metaphorik nichts
anfangen kann, dem sei folgendermassen beschrieben, wie
sich Ramesses anhören: Sie spielen eine Mischung aus
Black Sabbath zu Anfangszeiten, vermischt mit solch
illustren Namen wie Orange Goblin, Electric Wizard, The
Lamp Of Thoth und wie die alle heissen mögen. Einfach
old school. Und sehr, sehr langsam, verwirrend,
betäubend… Einfach alles, was einen entschweben lässt.
Muss man nicht mehr zu sagen. Wem all dies gefällt, kann
bedenkenlos zugreifen – sonst lässt man wohl eher
irritiert die Finger davon. Reine Geschmackssache.
Toby S.

Punkte:
5.5 von 10
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DR. LIVING DEAD – Dr. Living Dead
High
Roller Records
Als Anthrax anno 1987 in ihrer "Among The Living"-Phase
Lederjacke und Jeans gegen Shorts, D.R.I-Shirts und
diese unsäglich kindisch aussehenden Baseball-Caps mit "Suicidal"-Schriftzug
tauschten, konnte ich mir beim besten Willen nicht
vorstellen, dass das jemals jemand gut finden würde. Wie
man sich doch täuschen kann! Geschlagene vierundzwanzig
Jahre später kommen vier durchgeknallte, mit
Totenkopfmasken getarnte Schweden daher und knüpfen
optisch wie auch musikalisch genau dort an. Was auf
ihrem ersten Langeisen dabei rauskommt, ist eine
Mischung aus rohen Anthrax mit deutlich old–schooligen
Hardcore-Anleihen, versetzt mit einem kleinen Bisschen
Slayer und S.O.D. -Innovation? Pustekuchen! Musikalische
Raffinesse? Wer braucht das schon? Wer sechzehn Songs in
37:23 Minuten runterprügelt, schert sich einen feuchten
Dreck um solch prätentiösen Mädchenkram. So laden Dr.
Living Dead zum fröhlichen Moshen ein, prügeln hemmungs-
aber nicht sinnlos ihre HC Metal-Granaten runter und
lassen den Hörer immer wieder in Nostalgie schwelgen,
denn war das Outfit jener Bands, die das Genre damals
noch mitbegründet hatten, auch noch so unmetallisch, war
der Sound dennoch umso frischer und brutaler. Stimmliche
Reminiszenzen an Joey Belladonna, Tom Araya und Billy
Milano sind dabei natürlich Ehrensache, und Sänger Dr.
Ape kriegt das wirklich erstaunlich gut hin. Wer also
wieder mal Lust auf ganzheitliche Gymnastik hat, sollte
sich diese sechzehn im Durchschnitt zwei Minuten
dauernden Abgehnummern reinpfeifen, von denen höchstens
der etwas langsamere, mit düsterem Keybord-Outro
versehene Rausschmeisser "Reptiles Beneath" etwas aus
dem Rahmen fällt, schon alleine wegen seiner Länge von
knapp über vier Minuten. Für Skater und Anthrax–Jünger
empfehle ich eine zwangslose Hörprobe. Mosh!
Mirko B.

Punkte:
5.4 von 10
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LOCH VOSTOK - Dystopium
ViciSolum Productions
Was im ersten Augenblick nach schottisch-russischem
Irgendwas klingt, das stellt sich als Band aus dem
schwedischen Uppsala heraus; zudem handelt es sich bei
Loch Vostok um einen unterirdischen See in der
Antarktis, nach welchem sich das Quintett benannt hat.
Melodischer Death Metal steht hier ganz klar im
Vordergrund und lässt sich auch wirklich gut anhören.
Manchen mag die Band Mayadome ein Begriff sein, die im
Jahre 2001 in die Brüche ging. Aus jener Asche
entstanden dann Loch Vostok, die von Sänger und
Gitarrist Teddy Möller gegründet wurden, nachdem er nach
zehn Jahren als Drummer bei Mayadome ausstieg. Bei "Dystopium"
handelt es sich schon um die vierte Veröffentlichung der
Bandgeschichte. Die Songs sind durchaus nicht schlecht,
doch es ist sehr schade, dass die einzelnen Stücke
oftmals ziemlich am gleichen Spieltempo festhalten. Ein
bisschen mehr Abwechslung wäre toll gewesen. Dennoch
sind ein paar sehr gute Songs dabei, wie z.B. "Sacred
Structure" oder "In The Wake Of Humanity". Dennoch,
angesichts des geringen Bekanntheitgrades der Band wäre
ein Reinhören vor dem Kauf durchaus angebracht.
Maiya R.B.

Punkte:
5.2 von 10
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DYING FETUS - History Repeats (EP)
Relapse Records/Non Stop Music
Das Maryland-Death Metal-Atomuhr-Geschwader feiert
heuer bereits sein zwanzigstes Jubiläum und will mit der
vorliegenden, knapp 22 Minuten dauernden Cover-EP wohl
eine kleine Brücke zum wohl erst nächstes Jahr
erscheinenden neuen Album errichten. Aber dass dieses
Brückchen derart schmal wurde, dass man schon fast die
blosse Erbauung unter 'peinlich' einordnen muss, kann
ich dem Trio trotz aller bisherig entgegengebrachten
Liebe wohl nur schwer verzeihen. Denn wenn meiner
Meinung nach schon ein Coveralbum, dann entweder die
Originalsongs derart auf den eigenen Stil umschreiben,
dass nur noch der Text und die jeweiligen Trademarks der
Vorlage erkennbar sind, oder aber im kontrolliert
angetrunkenen Zustand mit viel Gefühl, einem Ständer in
der Hose und einem Grinsen im Gesicht einen
unterhaltsamen Bonus spendieren. Dying Fetus jedoch
spielen die Songs in ihrem eigenen, typisch
ultra-tighten Klanggewand, kleben umsetzungstechnisch
aber geradezu am jeweiligen Original und variieren wenn
schon nur schwach das Tempo. Ich habe durchaus
Verständnis für Coversongs und den Wunsch, durch eine
eigene Version eines persönlichen Klassikers der Ur-Band
zu huldigen, aber wenn schon, dann sollte der Schüler
den Meister wenigstens erfreuen. Für Die Hard-Anhänger
sicher ein Muss, aber ich empfinde die Originale
(enthalten sind Songs von Dehumanized, Napalm Death,
Broken Hope, Bolt Thrower, Pestilence, Cannibal Corpse)
auf ihre ureigene Art um Längen besser. Dazu in der
Mitte der Playlist mit "Rohypnol" noch ein neuer "Song",
der innert 43 Sekunden nicht gerade viel mehr aussagt
als "Naja, wir hatten noch 5 Minuten Studiozeit übrig...
", naja. Fans sollten reinhören, der Rest hat die
Erlaubnis dazu. Denn wirklich schlecht darf man Dying
Fetus NIEMALS nennen!
Hardy

Punkte: keine Wertung
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DJEVEL – Dodssanger
Aftermath Music
"Da baut jemand aber ganz gross auf den
Herkunftsbonus auf", war so ziemlich mein erster Gedanke
beim Erstlingswerk der jungen Norweger. Der erste Song
hätte auch auf der alten Version von Dimmu Borgirs "Stormblast"
sein können. Ganz im Stile früher 90er sind die
Aufnahmen alles andere neuzeitlich, dahinter stellen
sich auch gleich die kalten, melodiösen
Gitarrenmelodien. Dazu die zeitweilig klare Stimme und
einige Geräusche wie Kirchenglocken aus der Dose. Und da
die Truppe auch erst seit 2003 existiert, hätte der Song
durchaus auch weniger glaubhaft klingen können. Die
Rückkopplungen bei "Djevelheim" lassen sich überhören,
wenn man sich auf die ganze Atmosphäre des Songs
einlässt. Leider waren das aber auch schon die
Hochpunkte auf dem Album. "Morkefodt" ist monoton und
langweilig, "Paktens End" findet weder den Punkt noch
zum Ende. Und damit bestätigt sich leider die
anfängliche Befürchtung. Wenigstens die ersten beiden
Songs waren solide, wer aber melodischen Black Metal der
frühen 90er sucht, findet es eher bei den Landsleuten
von Mörker.
Tristan

Punkte:
5.0 von 10
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DE VAN – Planet Botox
JamSync Music
Es ist mir schon sehr wichtig, professionell und
konstruktiv zu urteilen sowie auch den Respekt zu
wahren, denn jeder Künstler hat bestimmt eine Menge
Herzblut in sein Werk gepackt. Aber um Himmels Willen!
Es fällt mir extrem schwer, nachdem ich die neuen,
qualitativ hochwertigen Scheiben von Redemption, Opeth
und Steven Wilson gehört habe, das Werk von De Van
unvoreingenommen zu beurteilen. Ganz ehrlich, ganz
offen, ganz direkt: Ich hoffe, die Absinth-Fee wird es
richten. Doch auch nach dem 6. Durchlauf kann ich der CD
nichts abgewinnen. Die Schweden können mich mit ihrem
MTV-Heavy Rock - so leid es mir tut - nicht wirklich
überzeugen. Die Art, melodischen Rock mit Elementen aus
dem Metal zu verbinden und hier und dort ein bisschen
Elektro/Industrial unterzumischen, kann grundsätzlich
ganz unterhaltsam klingen. Für ein Erstlingswerk haben
De Van dies gut im Griff, aber um aus der Masse von
ähnlichen Produktionen herausstechen zu können, fehlt
noch das gewisse Etwas. Eventuell klappt der Erfolg ja
mit der Hilfe von MTV, denn für eine Sendung durften De
Van den Titel-Song spendieren.
Liane P.

Punkte:
5.0 von 10
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BETRAYING THE MARTYRS - Breathe In Life
Listenable Records/Irascible
Paris gilt allgemein als Stadt der Liebe. Dass sie in
musikalischer Hinsicht
auch als Stadt der Hiebe herhalten kann, beweisen
Betraying The Martyrs mit
ihrem Album "Breathe In Life". Musikalisch bewegen sich
die Franzosen im Bereich des Bombast-Deathcore, es
scheint, als stehe die Überproduktion an
erster Stelle der Traktandenliste. Des Weiteren wird das
Keyboard künstlich
in den Vordergrund gehoben, was dem Sound nicht wirklich
zu Gute kommt.
Die cleanen Pathosgesänge dürfen natürlich auch nicht
fehlen, kurzum,
Betraying The Martyrs bedienen sich so ziemlich jedem
Klischee, das ihre
Stilrichtung hergibt. Für mich ein bisschen zu viel
Musical und zu wenig Music.
Steve Butcher

Punkte:
4.5 von 10
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MYRKVID – Satanic Inquisition (EP)
Epictural Productions
Französischer Black Metal in
Ehren, aber nicht jeder Geheimtipp ist auch gleich ein
Gewinn. Myrkvid’s gibt es im Land der Loire ungefähr
vier, wenn man die Enzyklopädie als Quelle nimmt. Genau
so viele Lieder hat die seit ’07 existierende
Pandafamilie auf ihre erste EP gepresst. Soviel zu den
Eckdaten, nun zum Inhalt: Vorhersehbare Riffs, häufig
depressiv angehaucht, werden mit hallunterlegter Stimme
in die Garage gespielt, während das Schlagwerk ziemlich
uninteressant 08/15-Rhythmen prügelt. Die Qualität der
Aufnahme ist absolut okay, die Eigenproduktion hört man
den Jungs nicht an. Trotzdem sind die Lieder zu
abgegriffen und uninspiriert, als dass man sich das Teil
zulegen müsste. Hätten die letzten vier Platten von
Darkthrone den jeweils mittelmässigsten Song abgegeben,
hätte "Satanic Inquisition" daraus resultieren können.
Das sollte jetzt aber nicht zu negativ gewertet werden,
Potential lässt sich der Band nicht aberkennen.
Allerdings gibt es für eine Mittelmässige EP von 20
Minuten Dauer bestimmt keine Kaufempfehlung. Vielleicht
sieht das bei der ersten Full-Lenght dann anders aus.
Tristan
Punkte: keine Wertung
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VOICES OF EXTREME - Break The
Silence
Metalville/Musikvertrieb
Preist sich der New Yorker Fünfer auch noch so sehr als
Metal/Hard Rock-Act an, bleibt bei mir dennoch auch nach
wiederholtem Hörgenuss ein zwiespältiger Eindruck übrig.
Vielfältig sind sie ja zweifellos, aber die Songs sind
dermassen oft mit Nu Metal-Elementen und
schwülstig–balladesken Einsprengseln versetzt, dass hier
kein richtiger Hörgenuss aufkommen will. Mit dem flotten
"Damned" fängt das zweite Album der seit 2006
bestehenden New Yorker Truppe noch relativ
verheissungsvoll an, aber eine Halbballade wie "Tell Me
What It Takes" gleich an die zweite Stelle zu setzen
entpuppt sich als klare Fehlentscheidung, zudem lassen
hier die Szene-Epigonen Limp Bizkit für meinen Geschmack
schon etwas zu deutlich grüssen. Mit dem dritten Track "Apocalypse",
der sich akustisch überdeutlich an Ozzy Osbourne/Black
Label Society orientiert, erreicht die Scheibe bereits
ihren Höhepunkt, denn was danach folgt, ist ganz nette,
beliebige Nu Metal-Kost für eher zartbesaitete Genossen.
Dass sich die Band unter der schützenden Hand von Iron
Maiden-Drummer Nicko McBrain befindet, der sie auch
co-managt, tut hier überhaupt nichts zur Sache. Die
Jungs beherrschen zwar ihr Handwerk, zudem entpuppt sich
Don Chaffin als sehr variabler Sänger, denn anfangs
dachte ich in Tat, hier seien mehrere Sänger am Start,
trotzdem wollen die Songs trotz sauberer, glasklarer
Produktion und aufwendiger Arrangements nicht richtig
zünden, zu oft werden die wuchtig beginnenden Tracks
durch ruhige Parts und elektronische Spielereien abrupt
ausgebremst. Glücklicherweise findet das Ganze mit knapp
über fünfunddreissig Minuten auch sehr bald ein Ende,
und gemessen an den Vorhandenen Fähigkeiten der Musiker
einerseits und der Kürze der Songs andererseits kommt
schon etwas der Verdacht auf, man habe die Titel auf
Radiotauglichkeit getrimmt. Es ist nun mal so Jungs,
Metal/Hard Rock klingt einfach anders, hierfür seid ihr
eindeutig zu modern angehaucht. Das ist eine Tatsache,
für die sich niemand zu entschuldigen braucht, oder um
es in den Worten eures letzten Songs auszudrücken: "I'm
sorry, so sorry that I'm not sorry"
Mirko B.

Punkte:
4.5 von 10
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UNKIND – Harhakuvat
Relapse Records/Non
Stop Music
Finnland zum Wasweissichwievielten. Sieht fast so
aus, als käme nur noch von dort düstere Mucke, eine Flut
ist nix dagegen. Nun, wie auch immer: Unkind spielen
eine Art von rasendem Black Metal mit Harmonie-Einlagen,
die man aber erst raushören muss. Also nix mit mal kurz
durchhören, neenee, da muss man schon seine Lauscher
aufsperren (oder schlichtwegs eine gute Sound-Anlage
haben). Auch ist Abwechslung immer mal wieder
angebracht, so wird beispielsweise gegen Ende des
zweiten Tracks die gesamte Soundwand ausgefaded, nur die
Gitarren disharmonieren noch fröhlich vor sich hin – der
dritte Track fühlt sich genauso an wie ein alter In
Flames-Song, abgsehen vom Gezetere und Gekeife. Und
genau das ist der grösste Schwachpunkt von Unkind: Es
sind viele gute und abwechslungsreiche Elemente
vorhanden, man bemüht sich, die Scheibe variationsreich
zu gestalten, und dann scheitert alles mehrheitlich am
‚Gesang', von dem man kein einziges Wort versteht – sehr
schade. Wer einen Nackenbrecher mit Einschüben sucht und
vollständig auf die Lyrics pfeift, der ist mit Unkind
sicherlich nicht schlecht bedient. Allen anderen
empfehle ich persönlich andere Bands, die genauso
knallen, aber einen variableren Sänger und Shouter am
Start haben.
Toby S.

Punkte:
4.5 von 10
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VICTORIAN HALLS – Charlatan
Victory Records
Es ist nicht einfach, dieses
Bündel purer Energie zu fassen. Die Amerikaner machen
eine ziemlich poppige Mischung aus Zirkusmusik,
elektronischen Elementen, frechem Punk Rock-Gören-Gehabe
und überbordenden Vocals, was vor allem bei der urbanen,
ach so trendigen Indie-Fraktion gut ankommen dürfte. Ich
persönlich kann damit nur wenig anfangen, denn die
Kompositionen wirken oft zu nervös und versuchen zu
sehr, hip und trendy zu sein. Die fast schon feminin
wirkenden Pseudo-Scream-Vocals von Sänger Sean treiben
sowohl die Boxen als auch das fein getrimmte
Musikliebhabergehör an die äusserste Schmerzgrenze, und
manchmal auch darüber hinaus. Trotzdem schafft es die
Kombo aus Chicago, einige Ohrwürmer fest im Gehirn zu
verankern – eine Screamo-Invasion, die hängen bleibt.
Highlights sind dabei "Girls Kiss Girls”, "A Crush Is A
Crush" und "Upper East Side", die zugegebenermassen ganz
gut sind. Ab der Hälfte der Platte lässt es dann etwas
nach, und es kommt nicht mehr viel Neues oder
Überaschendes dazu. Der Silberling produziert genügend
Energie, um eine mittlere Kleinstadt für ein Jahr mit
Strom zu versorgen, das muss man den Jungs lassen, doch
sorgen die gewagten Kompositionen meist für eine
Überlastung des zentralen Nervensystems – zu viel, zu
nervös. Wer's gern laut und bunt mag, der mag Gefallen
finden an diesem mobilen Atomreaktor, vor dem Kauf aber
auf jeden Fall reinhören.
Patricia

Punkte:
4.4 von 10
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THE DEVIL WEARS PRADA - Dead Throne
Roadrunner Records/Warner
Mit "Roots Above And Branches Below" haben diese
Jungs aus Ohio vor zwei Jahren den grossen Durchbruch
geschafft. Seither waren sie mehr oder weniger
regelmässig auf Tour und schmeissen nun ein weiteres
Album auf den Markt, das man gemeinhin als Metalcore
beschreiben könnte, nur dass diese Band sich durch
Sänger Mike Hranicas markantes Gekreische von anderen
Truppen dieses Genres unterscheidet. Insgesamt ist das
Tempo hier sehr hoch. Nicht nur die Songs selber werden
schnell gespielt, sondern das gesamte Album wirkt wie
eine irre Fahrt im Eiltempo über die Metalcore-Autobahn,
denn die meisten Tracks dauern durchschnittlich drei
Minuten, wodurch man sich einerseits von einem Stück zum
nächsten gehetzt fühlt, doch andererseits gibt es bei
den melodischen Parts immer wieder willkommene
Ruhepausen. Auch der Backgroundgesang bildet eine
passende Erholungsinsel für diese Hetzjagd durch die
vielen Kurven von "Dead Throne". Fazit: Wer Metalcore
einerseits mag, andererseits aber gerne ein bisschen
Abwechslung hätte, für den könnte diese Band vermutlich
genau richtig sein!
Maiya R.B.

Punkte:
4.0 von 10
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DEVIL – Time To Repent
Soulseller Records
Seine Band schlicht Devil zu
betiteln zeugt entweder von Selbstvertrauen oder von
Grössenwahn. So oder so, die Erwartungen, die man damit
schürt, sind immens. Immerhin muss man schon etwas
verdammt Grosses oder zumindest etwas verdammt Böses
abliefern, um dem Gehörnten gerecht zu werden. Nun,
"Time To Repent", das Langspiel-Debut der so benannten
Kapelle aus Norwegen, schafft dies nicht. Zwar bin ich
der erste, der zustimmt, wenn man behauptet, vernebelter
70's-Doom Rock sei diabolischer als alles Black
Metal-Geballer, doch muss der dann auch wirklich etwas
taugen. Zu banal sind aber die Riffs, zu kinderliedhaft
die Melodien von Songs wie "Break The Curse", "Blood Is
Boiling" oder "Crazy Woman", als dass sie dem Fürsten
der Finsternis genügen könnten und auch nicht den
eigenen Ohren, denn schon nach zwei-, dreimal Hören geht
einem diese Einfachheit tierisch auf die Nerven. Einzig
der heidnisch brodelnde Titeltrack und die etwas an
Uriah Heep erinnernde Ballade "Death Of A Sorcerer"
können auf "Time To Repent" ein späteres Verfallsdatum
aufweisen, und so tut er einem fast leid, der Beelzebub,
dass mit seinem Namen solch Schindluder getrieben wird.
Wenigstens kann sich der liebe Satan trösten, dass auch
Bands wie The Devil's Blood, Blood Ceremony oder Ghost
unter seinem Banner auf weitaus höherem Niveau lärmen.
Kissi
Punkte:
3.9 von 10
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MECALIMB - Bound To Fall
Rising Records
Das Thrash Metal wieder im
Aufkommen ist, zeigt sich durch die Anhäufung von
Veröffentlichungen, ja sogar künstlicher Hype-Erzeugung
von jungen Thrash-Bands. Bei den Norwegern Mecalimb
läuft es genau so ab. Moderner Thrash mit tiefen Growls
sollte dies sein. Herausgekommen ist eine vergurkte
Produktion mit einem uncharismatischen Sänger und einem
Paralympic-Drummer. Einzig und allein die Gitarrenarbeit
lässt sich ein wenig hervorheben. Schlussendlich kann
man froh sein, dass die Emo- und Core-Welle seinen Zenit
anscheinend überschritten hat, aber dann schlechte
Thrash- und Death-Bands zu unterstützen kann auch nicht
das Gelbe vom Ei sein. Music Business ist fürn Arsch.
Steve Butcher
Punkte:
3.8 von 10
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TASTERS - Reckless Till The End
Nuclear Blast/Warner
Vier Jahre ist es her, seit ich dank Enter Shikari
erstmals in Kontakt mit dieser 'neuen' Art von Metal
gekommen bin: Breakdown-Klampfen kombiniert mit
Techno-Beats, Keif-Vocals Hand in Hand mit
Synthie-Geklimper. Hab' ich der englischen Kombo bis
heute nicht verziehen, und Tasters aus Italien sind da
nur eine weitere Prise Salz in die bis heute nicht
verheilte Wunde auf meiner ach so zerbrechlichen Seele –
Bands wie Attack Attack oder We Butter The Bread With
Butter haben in der Zwischenzeit ihre Neon-Flagge
hochgehalten und mir schön regelmässig, aber äusserst
fies und unerwartet die Existenz und kontinuierliche
Vergrösserung ihres Universums unter die Nase gerieben,
mittlerweile scheint sich diese Stilistik beinahe einen
festen Stand erarbeitet zu haben. Dass sich die Musik
über all diese Zeit jedoch überhaupt nicht verbessert
hat, unterstreicht mein ursprüngliches Urteil - ich
zitiere meine Review zu Enter Shikari's "Take To The
Skies": "... X klingen meiner Meinung nach wie
Kirmesmusik: schrill, vermessen, aufdringlich und bei
etwas genauerem Hinhören peinlich oberflächlich."
Tasters gehen da kein Deut anders vor, die vierzig
Minuten Musik auf "Reckless Till The End" können auf
drei Minuten runtergestrichen werden und wollen nicht
mal dann richtig überzeugen - ist bei einer so
überproduzierten und selbstzentrierten Bastelei auch
keine Überraschung. Der latent christliche Anstrich
hilft da logischerweise auch nicht mehr aus dem
Schlamassel heraus, im Gegenteil. Da hätte ich
eigentlich mit rechnen können. Bei solcher Mucke höre
ich jetzt einfach auf, verkrampft nach etwas Positivem
zum Vorzeigen zu suchen - und verlasse mich darauf, dass
die Zeit damit genauso harsch umgeht wie mit den
etlichen gesichtslosen Vorgängern.
El Muerte
Punkte:
1.0 von 10
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THE BROWNING - Burn This
World
Earache/Non
Stop Music
Guter Gott, womit hab' ich
das verdient? Gerade eben hatte
ich Taster's "Reckless Till The
End" zu den Akten gelegt, und
jetzt das hier? The Browning
klingen exakt gleich, der
einzige Unterschied ist die
Absenz der christlichen
Einflüsse - sollte eigentlich
gleich einen Bonuspunkt regnen,
aber ich glaub', eine gewisse
religiöse Neutralität hat hier
durchaus ihren Platz. Mit dem
schmeichelnden Resultat, dass
The Browning genau gleich wie
Tasters die letzten Ränge dieses
Monats belegen -
verdientermassen, muss hier
hinzugefügt werden: Packt die
Instrumente ein, Sendeschluss.
Wem dies zu wenig Text ist, der
kann also gleich zur erwähnten
Review springen, jedes weitere
Wort ist mir einfach zu blöde.
El Muerte
Punkte:
0.9 von 10
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