"We had a blast" oder frei übersetzt "Es war der Wahnsinn!" -
so kann man die Plattentaufe von Crown Of Glory zusammenfassen. Was
am besagten Wochenende Mitte September in Langenthal abging, war
schlicht ergreifend. Band und Fans hatten allen Corona-Umständen
getrotzt, um das dritte Album gebührend zu feiern. «Ad Infinitum»
heisst es und beweist, dass die Band nicht nur über Themen wie
"Durchhaltewillen" singt (wie zum Beispiel in «One Fine Day»), sondern
diesen auch gleich zeigt. Denn nach vielen bandinternen
Schwierigkeiten (unter anderem mussten die Jungs einen neuen
Schlagzeuger finden und einen Ersatz für Keyboarder und
Gründungsmitglied Philipp Meier einarbeiten), war die Zukunft des Sextetts
nicht immer gesichert.
Strahlende Gesichter sah man nach den letzten Takten der finalen
Zugaben «The Calling» zuhauf. Zuvor verwandelten Crown Of Glory das
«Old Capitol» in einen Raum der Ekstase. Diese äusserte sich bei den
Fans nicht immer in lautem Geschrei, sondern oft im stillen
Geniessen. Die Corona-Pandemie machte die Anwesenden wohl noch
zurückhaltender als sonst, zumal der Raum stickig war und die
Mindestabstände nur bedingt eingehalten werden konnten. Der
Schwerpunkt des Konzerts lag logischerweise auf dem neuen Werk, von
dem neun der zwölf Lieder präsentiert wurden. Besserwisser merkten
natürlich schnell, wie nervös die Band war, dass es bei zum ersten
Mal gespielten Liedern noch an Selbstbewusstsein der Musiker
mangelte und dass Sänger Hene sehr leise abgemischt wurde. Vielen
war das aber schnurzpiepegal. Erstens sahen sie das als Beweis, dass
Crown Of Glory wirklich (zum grössten Teil) live spielen, und zweitens
genossen sie es, die Band endlich mal wieder live zu sehen. Wer sich
die Qualität der alten und derjenigen neuen Lieder vergegenwärtigte,
welche die Band bereits im letzten Jahr vorgetragen hatte, der
weiss, dass auch die neuen Songs bald von der Bühne knallen werden.
Am Songwriting liegt es nicht. Die neuen Kompositionen sind sehr
abwechslungsreich und schlicht grossartig. Schön, dass ein Lied wie
«Something» auch ohne Gastsängerin super funktioniert. Mit
zunehmender Spieldauer wurden Crown Of Glory immer lockerer. Hene
bemerkte bei den Ansagen zwar, dass er aufgrund zahlreicher
deutscher Gäste besser Hochdeutsch hätte sprechen sollen, vergass das aber
immer wieder. So wurden unsere nördlichen Nachbarn Zeugen eines
authentischen Konzertes vor heimischem Publikum.
A propos
deutsche Gäste: Diese kamen unter anderem aus Baden-Württemberg,
Bayern, Hessen und Brandenburg. Zusammen mit der Band und
zahlreichen Schweizer Fans übernachteten sie im Hotel
Meilenstein, keine fünfzehn Minuten vom Konzertort entfernt. In diesem
4-Stern Hotel hatten Crown Of Glory die aktuellen Videoclips zu
«Something» und «What I'm Made Of» gedreht. Und genau dorthin
luden sie auch ihre Fans ein, sich für einen weiteren Clip kurz
filmen zu lassen. Das fand am Samstag-Mittag bis Nachmittag statt
und bewirkte, dass die Anwesenden bereits dann viel Zeit miteinander
verbringen konnten. Wer Lust hatte, begutachtete die riesigen
Aquarien und die edle Autoausstellung des Hotels. Zeitweise fühlte
sich das Wochenende wie eine Fanfahrt an. Auch, weil man sich am
Sonntag noch zum gemeinsamen Morgenessen traf. Band und Fans waren
überglücklich. Wie man munkelt, ging das Ganze auch finanziell auf.
Zumindest wurden viele T-Shirts und anderes Merch verkauft. Und die
Verkaufs-Verantwortliche Tanja hatte bereits eine weitere Idee, um
neben den Konzertgagen noch weitere Einnahmen zu generieren. Zuerst
stehen aber noch weitere Konzerte an, welche nach einem halben Jahr
im Ausnahmezustand wenigstens ein Stück Normalität vorgaukeln.
Gerade diese Zerstreuung ist momentan sehr wichtig, und dazu tragen
Crown Of Glory mit ihrem bärenstarken neuen Album viel bei.
Setliste: Emergency, Something, Infinity, The End Of The Line, The
Hunter, Lets Have A Blast, Make Me Believe, Surrender, Master Of
Disguise, Emporium Of Dreams, One Fine Day, What I'm Made Of,
Pathfinder, Inspiration, The Calling
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