Livereview: Crystal Ball - Blackburn
29. September 2001 Mehrzweckhalle, Würenlingen AG
By Chris C.

Zum ersten Mal fand im Aargauischen Würenlingen ein Anlass dieser Art statt. Organisiert wurde er von Blackburn, die aus Würenlingen, bzw. aus dem benachbarten Döttingen stammen, ein eigentliches Heimspiel dieser sympathischen Band also. Unterstützt wurden sie von der örtlichen
Guggenmusik. Durch eine, zumindest für den Besucher, perfekte Organisation wurden ideale Rahmenbedingungen geschaffen, um eine tolle Party zu erleben, in deren Mittelpunkt nebst DJ Roxx, natürlich die beiden etablierten Schweizer Top Acts Blackburn und Crystal Ball standen
.

Den Anfang sollte eine New Comer Band machen, die aber ein paar Stunden vorher kurzfristig absagen musste, da ihr Bassist einen Unfall hatte. So enterten Blackburn als erster Act des Abends die Bühne. Diese hervorragende Band hat sich in den letzten Jahren, vor allem seit Veröffentlichung ihrer CD "Fire" kontinuierlich gesteigert. Selten habe ich sie so einheitlich und kompakt auf der Bühne erlebt. Bestand ihr Set früher Hauptsächlich aus Covers bekannter Hard Rock und Heavy Metal Klassiker, hat sich das Verhältnis immer mehr zu Gunsten eigener Songs verändert. Eine absolut positive Entwicklung, vor allem wenn man weiss, was für starke Songs diese Boys und Girls schreiben. Der Opener "Fire" ist genau ein solcher Song, gleich ein absoluter Hammer mit genialem Refrain. Es folgte "Running Scared", ein neuerer Song, der mit mächtig viel drive überzeugt. Dann AC/DC's "TNT", und mit "Loosing Control" ein älterer Blackburn Song. Weiter gings mit der einfühlsamen Ballade "Wake Me", vom "Fire" Album. Es folgten weitere Cover Songs, "Proud Mary", "Cat Scratch Fever" und " Fight For Your Right", dazwischen integriert Lesi's obligate Drum Solo, das mit ausgiebigen "Lesi, Lesi" Rufen quittiert wurde. "Black Limousine" wurde als nächstes zum Besten gegeben , wie "Running Scared", ein neuerer Song, der ebenfalls auf der aktuellen Maxi CD enthalten ist, ein Ohrwurm erster Güte, mit coolen Background Vocals. Als Abschluss "All We Are", ein Song der nur Doro selber besser singt als Gabi, Blackburn's  ausstrahlungsstarke Frontfrau.Die erste Zugabe "Angel's Call", ebenfalls ein Titel vom "Fire" Album, ein starker Song, mit viel Groove. Der letzte Song des, aus Zeitgründen, gekürzten Sets, "Bommerlunder", im Original von den Toten Hosen. Zum mitsingen ideal, für mich aber zu banal und der einzige Grund, der mich bei Blackburn zum Nasen rümpfen
bringt.
Als Pausenfüller stand eine Strip Show auf dem Programm, ein Chick und
ein Bodybuilder, schrecklich.... Als Headliner betraten dann Crystal Ball die Bretter, die die Welt bedeuten. Diese Band führt, zusammen mit Shakra, definitiv die Schweizer Hardrock Szene an. Die Jungs können auf die Erfahrung duzender Konzerte im In- und Ausland und Europa Tourneen als Support Act zurückgreifen. Zudem haben sie gegen 30 starke Songs im Gepäck, die auf zwei CD's in fast ganz Europa und in Japan veröffentlicht wurden. Der Schritt, eine Liga höher vorzudringen scheint greifbar nah. Als erste Songs wurden "Soul Mate" und "Won't Bite", zwei harte Songs vom aktuellen Album gespielt, bevor mit "Lay Down The Law" eine eigentliche Hymne vom ersten Album folgte, definitiv einer der stärksten Crystal Ball Songs überhaupt. Nach "Magic" dann "Hero", dass von Sänger Marc als passend zur Situation in Amerika angekündigt wurde. Weiter ging es mit "Shine On" und "Leave Me Alone". Mit "Queen Of The Night" folgte dann der herausragende Song des "Hard Impact" Albums, von dem übrigens auch ein Video gedreht wurde. "Never Surrender" und "Passion" waren die  nächsten Nummern, gefolgt von "Step By Step" und "Own Way". Mit dem einzigen Cover des Sets, "Enter Sandman" von Metallica, ist auch bei dieser Band ein Song vorhanden, den man ersatzlos streichen, oder  wenigstens durch einen weniger Abgegriffenen ersetzen könnte. Den Abschluss machte "Stare At The Sun" und als Zugabe folgte mit "Shake Me" einer der schwächeren Songs, dieser sonst so tadellosen Band. Aber egal ob im härteren Bereich bei Double Bass Nummern, im Mid Tempo Bereich oder bei ruhigeren Nummern. Alles Songs, die das Resultat von   hervorragendem Songwriting sind. Ob mit zweiter Gitarre oder Keyboard Parts an deren Stelle, mit mehr oder weniger ausgiebigem Background Gesang ergänzt, eine Band die immer auf höchstem Niveau spielt. Fazit dieser 1. Rocknight ist, dass es sich hoffentlich auch Finanziell  gelohnt hat, und somit nächstes Jahr die 2. Auflage folgen wird.