Das wird ein Tornado der Stärkeklasse 5 der an dem Samstagabend
über das beschauliche Sursee hinweg donnern wird. Die kranken
mexikanischen Death/Grind Helden von Disgorge und die superschnellen
Inhume aus dem Land der Tulpen werden die Gehörgänge der Zuhörer
amtlich durch donnern. Da werden die Nackenmuskeln bis zum
äussersten strapaziert werden. Die zwei haben sich Grimness69 aus
Italien, Facial Abuse aus Schweden und die Schweizer von Distress
ins Vorprogramm geholt um den Tornado zu starten und die Fans auf
Betriebstemperatur zu bringen. Das von der Metaldiehardfront
präsentierte Konzert wird sicherlich als eines der brutalsten dieses
Herbstes in die Analen eingehen.
Distress
Den Reigen zu eröffnen war den Schweizern von Distress vorbehalten.
Die Jungs spielten ihren ersten Gig. Von Beginn weg drückten sie das
Gaspedal voll durch. Sie spielten Songs die auf ihrer ersten CD zu
finden sind wie auch neue Tracks. Der Sound war sauber und richtig
fett. Der Gitarrist wusste mit seinen harten und schnellen Riffs
voll zu
überzeugen. Auch vom Drum her kamen fette harte und rasend
schnelle Beats die einem um die Ohren fegten. Was leider fehlte war
der Mann am Bass. Der wurde zwar von einem Ballon am Mikroständer
ersetzt aber vom musikalischen her fehlte er eindeutig. Mit dem Bass
hätte man dem, sonst schon kraftvollen Drumsound, noch mehr Power
geben können. Die Band legte eine grosse Spielfreude an den Tag und
versuchte immer wieder die Zuschauer zum Mitmachen zu animieren. Was
aber eher schlecht gelang. Leider war auch der Bewegungsradius eher
klein. Was sicherlich auch mit dem fehlenden Platz auf der Bühne zu
tun hat. Aber alles in allem war es ein sehr guter Gig der voll zu
überzeugen wusste.
Facial Abuse
Als zweiter Act bestiegen die Herren aus dem hohen Norden die Stage.
Ihr Sound ist sehr roh gehalten. Eine Mischung aus brutalem
Grindcore und Hardcore. In Ihrer Spielzeit von ca. 40 Min. prügelten
sie 27!!! Songs aus den Boxen. Der Sänger brüllte als ginge es darum
das Kulturwerk in Schutt und Asche zu legen. Auch der Rest der Band
gab alles. Insbesondere der Bassist rockte und sprang herum als wäre
er Rumpelstilzchen. Leider waren die Mikros von den Backingvocals zu
leise. Die Gitarre schredderte einfach drauflos was dem Sound nicht
wirklich zugute kam. Von daher verlor das ganze etwas an Kraft. Das
Drum dominierte ganz klar das Ganze. Die Zuschauer wurden zwar
langsam warm, was auch am reichlichen Fluss von Alkohol zu tun haben
könnte, aber sie waren immer noch sehr verhalten.
Grimness69
Die Dritten im Bunde waren die Jungs aus unserem südlichen
Nachbarland Italien. Auch sie legten mit hohem Tempo los. Ihr Sound
ist trotz aller Härte und Brutalität immer gespickt mit groovenden
Elementen. Was dem Sound eine gute Abwechslung gibt. Schade war dass
das Mikro zwischendurch ausstieg und die Vocals somit gar nicht zu
hören waren. Aber die Band liess sich durch solche Kleinigkeiten
nicht beirren und fegte ihre satten Riffs aus den Boxen. Auch sie
versuchten die Fans zu motivieren und verlangten sogar nach einem
Moshpit. Aber das kam nicht wirklich an und Grimness69 kamen zum
Schluss dass die Schweiz wohl gar nicht weiss was ein Moshpit ist.
Speziell zu erwähnen ist bei den Jungs sicherlich der Mann am Bass.
Sein Instrument ist mit 6 Saiten bestückt. Nicht etwa nur zu Show
Zwecken er benutzt alle und erzeugt einen harten genialen Teppich in
Kombination mit dem Drum. Darauf baute der Rest der Band auf und
wusste zu überzeugen.
Inhume
Danach war es an der Zeit für den ersten Headliner der Gore and
Chaos over Europe Tour. Das waren die Jungs von Inhume. Sie kommen
aus dem Land der Tulpen. Aber mit Blümchenmusik haben sie rein gar
nichts am Hut. Was für den ganzen Abend gilt ist die Tatsache dass
der Sound wirklich gut und fett aus den Boxen knallte. Was sicher
auch bei den Holländern besser wurde war die Lichtanlage die ganz
benutzt wurde. Was den Vorbands etwas verwehrt blieb. Die Vocals bei
Inhume sind allesamt geschrien und erzeugen, meiner Meinung nach,
dadurch etwas weniger Power. Die Vocals des zweiten Sängers waren
leider immer mal wieder unhörbar. Bei den zwar sehr schnellen Drums
fehlte mir die Kraft. Die Fans kamen langsam in Fahrt und begannen
gut mitzufeiern. Somit konnten die Jungs einen weiteren Sieg
verbuchen.
Disgorge
Bei der letzten Band des Abends fühlte man sich irgendwie in der
Zeit zurückversetzt. Sie kamen in Stretchhosen und Turnschuhen auf
die Bühne. Der Sänger trug Leggins und war mit einem fetten
Nietenarmband bewaffnet. Das ganze so richtig schön Old School. Auch
Soundmässig waren die Mexikaner eher im Old School Death Metal
zuhause. Sie erinnerten mich zeitweise etwas an die alten Venom. Sie
wurden von Beginn weg richtig gut abgefeiert. Die Fans bangten und
moshten was das Zeug hält. Die Band dankte es mit einem harten,
tighten Set. Disgorge drückten richtig amtlich ab. Leider war auch
hier der Gesang resp. das Mikro das Problem. Das ganze war meistens
so leise das es total im Soundgewitter unterging. Beim Drum war mir
das Snare etwas zu dominierend und übertönte vielfach das schnelle,
harte Doublebass Spiel. Die Gitarren jagten ein Riff ums andere aus
den Boxen und rockten satt ab. Alles in allem konnten sie die Fans
voll zufrieden stellen und räumten verdienter Massen ab.
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