Livereview: Doro - Kreyson
13. Dezember 2007, Pratteln Z7
By André G.
Doro Pesch, die deutsche Metal-Queen Nummer 1 aus Düsseldorf! Sie steht nach wie vor für Metal der Extraklasse. Auch in diesem Jahr macht sie auf ihrer Tour halt im Z 7 in Pratteln. Doro steht seit Jahren für geradlinigen Metal und Heavy-Entertainment der Extraklasse. Dieses kleine Powerpaket macht auch keinen Unterschied, ob 50 Fans vor der Bühne abrocken oder auf Festivals 50’000 Zuschauer da sind. Sie gibt immer 110%, und das wissen auch ihre Fans. Gerade deswegen wird sie auch so geschätzt und hat eine grosse Zahl an langjährigen ‚die hard’-Fans auf der ganzen Welt.

Kreyson
Die, zumindest für mich, absolut unbekannte tschechische Power Metal-Band Kreyson hatte die schwierige Aufgabe, für die Metalqueen zu eröffnen und das Publikum aufzuwärmen. Musikalisch gesehen hatte die Band durchaus was zu bieten: Die Riffs und auch das Drumming kommen gut und sauber daher. Leider haperte es massiv am Gesang. Das Organ von Vocalist Ian Kreyson hat ein grosses Volumen, es geht von ziemlich tief bis fast schon in Rob Halford-Höhen. Leider fehlt dieser Stimme einfach die Kraft, und er holt viel zu wenig aus diesem Volumen heraus. Zu Ians Verteidigung muss man sagen, dass es nach ein paar Songs etwas besser wurde. Aber der Sänger konnte bis zum Schluss nicht richtig überzeugen, und zog somit die ganze Präsenz und Qualität der Show herunter. Die Fans applaudierten eher verhalten, und so richtig ging niemand aus sich heraus. Auch beim Stage-Acting war die ruhige Schiene angesagt: Alle Bandmitglieder hatten einen sehr kleinen Bewegungsradius. Alles in allem kein besonders guter Opener für Doro Pesch.

Doro
Nach etwas längerer Umbaupause war die Zeit Reif für die lang ersehnte ,Queen of Metal’. Seit mittlerweile 24 Jahren begeistert sie Metalfans auf der ganzen Welt mit ihrer Musik und ihrem Wesen. Diese Frau ist ein Energiebündel der Extraklasse. Nonstop rennt sie quer über die Bühne, bangt und animiert das Publikum immer wieder, mitzumachen, ohne das Singen dabei zu vernachlässigen. Das Dauergrinsen auf ihrem Gesicht verrät zudem, dass sie nach wie vor Megaspass hat bei dem, was sie macht. Doro bringt den Fans ganz deutlich rüber, dass sie und Ihre Fans eine Einheit bilden, fast schon familiär. Sie und ihre Band legten gleich mit voller Energie und Selbstverständlichkeit los, ganz aufeinander abgestimmt. Ein Hitfeuerwerk wurde gezündet. Sie spielte einen guten Querschnitt Ihres 24jährigen Bestehens, von Songs des ersten Albums bis hin zu neuen Songs wie z. Bsp. „Warrior Soul“ vom Soundtrack des Films „Anouk“, in welchem sie mitgewirkt hat. Mit dem Song „Breaking The Law“ huldigte die Queen of Metal den Gods of Metal: Judas Priest. Der Sound war klar abgemischt, die Band legte eine saubere, professionelle, powervolle Performance hin. Das Drumsolo von Johnny Dee rockte super nach vorne. Dieser spielte mit den Fans und animierte sie zum Mitsingen. Das Ganze war leider, für meinen Geschmack, etwas zu lang gehalten. Der erste Zugabenteil bestand aus „Burning The Witches“, „Metal Racer“ und dem bereits erwähnten „Warrior Soul“. Wenn Doro meinte, sie käme so einfach davon, hatte sie die Rechnung ohne die Schweizer Fans gemacht. Die Band wurde zu einem respektive zwei weiteren Zugabeteilen auf die Bühne gerufen. Die Fans, der Schreiber dieser Zeilen inbegriffen, konnten einfach nicht genug kriegen von der Powershow der Rock-Lady number one, sie wurde von den zahlreichen Zuschauern und Fans abgefeiert. Doro bedankte sich auch immer wieder bei allen für ihren Support und die super Stimmung. Frau Pesch zeigt es immer wieder aufs Neue, dass sie die Musik und den Metal lebt und liebt. Wir hoffen, es wird noch viele, viele Jahre so weitergehen. Doro ist immer wieder sehens- und hörenswert!